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Hochwassergefahren- Grundsätzliche Möglichkeiten einer Kommune damit umzugehen
Informationsveranstaltung Hochwasserschutz am 18.5.2015
Klaus Ruff, Amtsleiter Amt für Wasser und Bodenschutz
© Landratsamt Bodenseekreis
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Überblick
Datengrundlagen
Kommunales Hochwasserschutzkonzept
Fachliche Prüfung der Ausnahmevoraussetzungen zum Bauen im ÜSG
Spielregeln für Retentionsausgleich durch Hochwasserschutzregister
Konsequenzen für kommunale Hochwasserschutzstrategie
© Landratsamt Bodenseekreis
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HWGK als Beurteilungsgrundlage
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Kartentyp:ÜberflutungsflächenÜberflutungstiefen
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Hochwasserrisikomanagementplanung (HWRMP)
Grundidee: Vom Schutz vor Hochwasser stärker zum Umgang mit dem Hochwasserrisiko:
vom „es soll trocken bleiben“
zum „es soll möglichst wenig passieren“
für die Schutzgüter:
Gesundheit Umwelt Kultur-
güter Wirtschaft
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Inhalt der Richtlinie- Maßnahmenplanung
Informationen über Gefahren und Risiken ermitteln
Risiken analysieren
Handlungsbedarf aufzeigen
Maßnahmen planen
Ergebnisse dokumentieren
Erstellung von Risikokarten für die Schutzgüter
(Art. 6 Abs. 5 HWRM-RL)
Abgrenzung von Gebieten mit potenziell signifikantem
Hochwasserrisiko(Art. 4 und 5 HWRM-RL)
Erstellung von Gefahrenkarten für Hochwasser mit geringer, mittlerer und
hoher Wahrscheinlichkeit (Art. 6 Abs. 1 bis 4 HWRM-RL)
Gesund-heit Umwelt Kultur-
güter Wirtschaft
Erstellung der Managementpläne
(Art. 7 HWRM-RL)
Fertigstellung bis zum 22.12.2011 ab 22.12.2018 alle 6 Jahre Überprüfungund gegebenenfalls Aktualisierung
Fertigstellung bis zum 22.12.2013danach alle 6 Jahre Überprüfungund gegebenenfalls Aktualisierung
Fertigstellung bis zum 22.12.2013 danach alle 6 Jahre Überprüfungund gegebenenfalls Aktualisierung
Fertigstellung bis zum 22.12.2015danach alle 6 Jahre Überprüfungund gegebenenfalls Aktualisierung
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Hochwasserrisikokarte (HWRK)
HWRK: Verschnitt der Überflutungsflächen der HWGK mit der Nutzung der Flächen
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Hochwasserrisikobewertungskarte (HWRBK)
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Maßnahmenbericht allgemeiner Teil mit Erläuterungen
des Vorgehens Maßnahmenbeschreibungen gemeindescharf: Verbale
Risikobeschreibung mit Auflistung:
Wo bestehen Gefahrenschwerpunkte Was wurde bereits getan
Was ist zu tun Wer ist Akteur
Wann ist der Umsetzungszeitraum
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Betroffene Bereiche durch HWGK/ HWRBKjetzt bekannt!
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Wie groß ist das Gefahren- und Schadenspotetial?
Kann eine Risikominderung durch Hochwasservorsorge-maßnahmen erreicht werden?
Wie ist Kosten-/ Nutzenverhältnis einer HW- Schutzmaßnahme?
Wie viel potentielle Innenbereichsvorhaben liegen im ÜSG?
Ist durch HW- Schutzmaßnahmen (Dammerhöhung, HW-Rückhaltenecken,…) ist ein angemessener Hochwasserschutz zu erreichen(Variantenuntersuchung)?
Ist eine interkommunale Lösung denkbar?
Kommunales Hochwasserschutzkonzept für jede betroffene Kommune erforderlich
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Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung
Keine Einheitslösung
Interkommunale Lösungen prüfen
Hochwassereinsatz- und Alarmplan wichtig!
Starke Betroffenheit der Bestandsbebauung/ hohes Schadenspotential
Schutz der Bebauung durch HW Schutzmaßnahmen (Dämme, HWRB)
Bestandsbebauung ist anschließend geschützt, ÜSG entfällt, Bauverbot entfällt
Geringe Betroffenheit der Bestandsbebauung/ geringes Schadenspotential
HW- Vorsorgemaßnahmen (hochwasserangepasstes Bauen, Regelungen i. R. Einsatz- und Alarmplanung…..) kommen zum Einsatz
ÜSG bleibt bestehen, Bebauung nur i. R. einer Ausnahmegenehmigung möglich
Ungünstiges Kosten/ Nutzenverhältnis
Risikominimierung kann durch Hochwasservorsorgemaßnahmen erreicht werden
Maßnahmen zum hochwasserangepassten Bauen
Maßnahmen i. R. der Hochwassereinsatz- und -alarmplanung
Überschwemmungsgebiet bleibt bestehen!
Neue Einzelbauvorhaben nur mit Ausnahmegenehmigung
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Kommunales Hochwasserschutzkonzept
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Bauplatz reserviert, jetzt ÜSG was nun?Grundsätzlich gilt erst einmal Bauverbot!
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Ausnahme-Voraussetzungen
Ausnahme vom Bauverbot nur möglich, wenn …
Hochwasserrückhaltung nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt wird und
hochwasserangepasst gebaut wird und
bestehender Hochwasserschutz nicht beeinträchtigt wird und
Wasserstand und Hochwasserabfluss nicht nachteilig verändert werden und
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Verlust von verloren gehendem Rückhalteraum zeitgleich ausgeglichen wird
also kumulativ!
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Fachliche Prüfung Wasserstand und Hochwasserabfluss
nicht nachteilig verändert werden und
hochwasserangepasst gebaut wird und
bestehender Hochwasserschutz nicht beeinträchtigt wird und
Hochwasserrückhaltung nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt wird und
Nachweis durch wasserwirtschaftliches Gutachten oder durch Einschätzung anhand eigener Fachkenntnis
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Fachliche Prüfung
Nachweis durch Ausgleich des Bauherren auf eigenem Grundstückoder: Hochwasserschutzregister durch Gemeinde
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Verlust von verloren gehendem Rückhalteraum zeitgleich ausgeglichen wird
Wenn Bauherr keinen eigenen Retentionsraumausgleich auf dem (eigenen) Grundstück nachweisen kann:
So lange auch keine weitere Innenentwicklung im ÜSG !!!!!
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Ausgleichsmodalitäten Nachweis der Genehmigungsvoraussetzungen durch den
Bauherrn
zeitgleicher Ausgleich bedeutet auch im Wesentlichen funktions- und umfangsgleich
auszugleichen ist das Bauvolumen bei Wasserstand bis HQ100
Ausgleich auf Baugrundstück
„Abgrabung“ / Geländemodellierung
Gebäudeabbruch
oder ansonsten durch Retentionsmaßnahmen im ÜSG über Hochwasserschutzregister
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Hochwasserschutzregister (HWSR)
Hochwasserschutzregister als weitere Ausgleichsmöglichkeit
§ 65 Absatz 3 Satz 2 und Satz 3 WG: Der zeitgleiche Ausgleich des Verlust von verlorengehendem Rückhalteraum (§ 78 Absatz 3 Satz 1 Nummer 1 WHG) kann über ein Hochwasserschutzregister erfolgen, dem kommunale Maßnahmen zur Schaffung von Rückhalteraum zum Ausgleich zu Grunde liegen. Das Hochwasserschutzregister führt die Gemeinde. Die Gemeinde kann durch Satzung insbesondere regeln:
1. Anlegen und Führen des Registers
2. Durchführung des Ausgleichs im Einzelfall
3. Kostenerstattung
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Vorgaben für Hochwasserschutzregister
verloren gehender Rückhalteraum ist auszugleichen – d. h. kommunale Maßnahmen gelten erst nach dem 22.12.2013
funktionsgleicher Ausgleich wird gefordert – d. h.
keine Beschränkung auf einen konkreten Ort, aber
Beschränkung auf das Flussgebiet, womit Maßnahmen sowohl auf dem Gemeindegebiet als auch
interkommunal möglich werden
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Grundsätze- Retentionsraumausgleich
Was wollen wir nicht? Löcher in der Landschaft
Was wollen wir? größere, wirksame
Maßnahmen ggf. interkommunale
Lösungen zwischen Ober- und Unterlieger
ggf. Mehrfachnutzenz. B. mit Ökokonto!
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mögliche Maßnahmen im HWSR
Beispiele: Aktivierung von Altarmen und ehemaligen Überschwemmungsflächen
Dammrückverlegungen
Verbreiterung von Abflussquerschnitten durch Gewässerrenaturierungen oder -aufweitungen
Aufstau an bestehenden / geplanten Querstrukturen im Talraum wie z. B. Straßendämme, Lärmschutzwände o.ä.
Bau und Aktivierung von Rückhalteräumen ( z. B. an bestehenden Weihen)
„Abgrabung“ / Geländemodellierung von Flächen im Überschwemmungsgebiet (bspw. „Flutmulde“)
Maßnahmen müssen lt. Gesetz realisiert sein – Planungen allein reichen nicht aus!
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ÖKOKONTO
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ausgeschlossene Maßnahmen
Nicht anerkannt werden können Rückhalteräume, …
die Menschenleben gefährden könnten, z. B. in erster Linie anderen Zwecken gewidmete Kellerräume
Tiefgaragen
deren Volumen nicht dauernd zur Verfügung steht, z. B. Kanalisationen
RÜBs, RRBs
Wasserbecken, Schwimmbäder
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Mustersatzung
Städtetag bzw. Gemeindetag haben die Mustersatzung zwar fertig gestellt, aber…
Veröffentlichung derzeit nicht möglich, weil …
Probleme in Zusammenhang mit der Kostenerstattung Rechtsgrundlage ggf. nicht ausreichend
Berechnung der Kosten noch unklar
Zur Klärung wurde/ wird ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben
… Verzögerung zwar ärgerlich, Regelung wird aber in absehbarer Zeit kommen…
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Konsequenzen für betroffene Kommunen
Hochwasserschutzkonzept zeitnah angehenVarianten- und Alternativenprüfung
Abstimmung mit Ober- und Unterliegergemeinden (ggf. Interkommunale Zusammenarbeit)
Einbindung der UWB schon zu Beginn der Planung
Öffentliche Fördermittel nutzen
Synergieeffekte nutzen ( z. B. mit Ökokonto)
Hochwasserschutzregister kann ein Lösungsweg sein
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Danke fürs Zuhören
© Landratsamt Bodenseekreis
Juni 2013 in Grimma