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Junfermann Verlag Februar 2008 1 Gewaltfreie Kommunikation • NLP • Business Coaching • Mediation • Pädagogik • Gesundheit Seminar & Kommunikation 17. Jahrgang 7,50 • 19183 • ISSN 1862-3131 www.ks-magazin.de Erfolgs- Modell Robert Dilts mit neuem Konzept Selbst- Empathie Jacques Salomé im Interview Denk- Pause Gerald Weischede erklärt Zen Gewaltfreie Kommunikation Dem Herzen ein Stück näher ...

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Gewaltfreie Kommunikation • NLP • Business Coaching • Mediation • Pädagogik • GesundheitSeminar&Kommunikation

17. Jahrgang • € 7,50 • 19183 • ISSN 1862-3131w w w. k s - m a g a z i n . d e

Erfolgs-Modell Robert Dilts mit neuem Konzept

Selbst-EmpathieJacques Saloméim Interview

Denk-PauseGerald Weischedeerklärt Zen

Gewaltfreie KommunikationDem Herzen

ein Stücknäher ...

KS-Titel-01-08:KuS-Titel-01-08 12.02.2008 10:50 Uhr Seite u1

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Für Interessierte: Bücher zum Thema, erschienen im Junfermann Verlag

[SKE, Heylstr. 24, D-10825 Berlin,Tel. +49 30 – 85 07 99 77, [email protected]]Termine: 28.02.-02.03.2008 + 12.-15.06.200820.-23.11.2008Trainer: Wolfgang R. Schmidt, Karin Schmidt

[Redeakademie, Kurt-Schumacher-Str. 2, D-53113 Bonn, Tel: +49 228 – 242 50 04, [email protected], www.redeakademie.de]Termine: 26.-29.6.2008 + 1./2. + 29./30.11.2008Trainer: Jörg Abromeit

[Wingwave-Aus bildung-Ruhr, Rigeikenstr. 25, D-58452 Witten, Tel: +49 163 – 4 41 51 55, [email protected], www.wingwave-ausbildung-ruhr.de]Termine: 28.02.-02.03.2008 + 11.-14.09.2008Trainer: Manfred Labotzke, Carola Müller

[Syntegron®, Sonderburgstr. 1a, D-40545 Düsseldorf, Tel. +49 2115 – 56 02 33, [email protected]]Termine: 13.-16.03.2008 + 02.-05.10.2008Trainer: Robert Reschkowski

[Besser-Siegmund-Institut, Mönckebergstr. 11, D-20095 Hamburg,Tel. +49 40 – 32 00 49 36, [email protected]]Termine: 17.-20.04.2008 + 05.-08.06.200809.-12.10.2008 + 04.-07.12.2008Supervisionstag: 01.11.2008Trainer: Cora Besser-Siegmund, Harry Siegmund

[SENSIT bilden und beraten, Otto-Burrmeister-Allee 24, D-45657 RecklinghausenTel. +49 2361 – 173 06, [email protected], www.sensit-info.de]Termin: 11.-14.12.2008Trainer: Jan Schlegtendal

[PKS-Consulting, Julius-Kieferstr. 123, D-66119 Saarbrücken Tel. +49 681 – 5 95 93 21, [email protected]]Termine: 28.02.-02.03.200826.-29.06.2008 + 27.-30.11.2008Trainer: Udo Pink

[Peter Kensok, M.A. – Kommunikationstraining, Stitzenburgstraße 18, D-70182 Stuttgart, Tel. +49 711 – 24 39 43, [email protected]]Termine: 17.-20.4.2008 + 02.-05.10.2008Trainer: Peter Kensok

[rondo, Mechtelstr. 6, D-54293 Trier,Tel. +49 651 – 30 07 37, [email protected]]Termine: 03.-06.03. 2008 + 22.-25.10.2008 Trainer: Beate Schaeidt, Hans-Josef Schmitt

[Metaforum international Ltd., Akad. f. Kompetenz-entwicklung, Gottschalkstr. 7, D-13359 Berlin, Tel. +49 30 – 9 44 11 49 00, [email protected]]Termin: 04.-08.08.2008Trainer: Cora Besser-Siegmund

[Peter Kensok, M.A. – Kommunikationstraining, Stitzenburgstraße 18, D-70182 Stuttgart, Tel. +49 711 – 24 39 43, [email protected]]Termin: 11.-15.05.2008Trainer: Peter Kensok

[Psychologie4you, Siebenbürgerstr. 2-12/13/2, A-1220 Wien, Tel. +43 699 – 28 22 94 35,

Termin: 09.-12.05.2008Trainer: Uli Puhr

[NLP-Akademie Schweiz]Termin: 29.05.-01.06.2008 Trainer: Arpito Storms

wingwave®-Trainings 2008 für Coaches, Trainer, Psychotherapeuten, Ärzte – BasisausbildungPreis: 1.300,– Euro zzgl. MwSt. Im Preis enthalten sind bereits die Teilnahme am wingwave®-Service für das laufende Kalenderjahr sowie ausführliche Powerpoint-Präsentationen!

Vertiefungsseminare für wingwave®-Coaches 2008 werden zu folgenden Themen angeboten: Imaginative Familienaufstellung – Imaginationsverfahren – Provokatives Coaching – Timeline-Coaching – Organisations- und Themen aufstellung – Work-Life-Balance – Performance- und Präsentationscoaching – Energetische Psychologie

Internationaler Supervisionstag 1. November 2008

Gastreferentin: Anita von Hertel

Weitere Termine, Coaches in Ihrer Nähe und vieles mehr unter :

KS-Titel-01-08:KuS-Titel-01-08 12.02.2008 10:50 Uhr Seite u2

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„Rickeracke! Rickeracke! / Geht die Mühle mit Geknacke.“ Ich gebe zu, alsmütterliche Vorleserin habe ich die Geschichte von Max und Moritz eine

Zeit lang nicht sonderlich gemocht. Der Gedanke beunruhigte mich etwas, dieTochter könnte genauer sich vorzustellen versuchen, was denn da in der Mühleknacke. Oder gar nachfragen. Was hätte ich ihr sagen sollen? So bösartig kanndoch kein Lausbubenpaar sein, dass es so elendig endet. „Hier kann man sie nocherblicken / Fein geschrotet und in Stücken.“ Na toll. Gehört solch ein Gemetzelzarten Kinderohren vorgetragen?

Das ist, natürlich, eine rhetorische Frage. Wilhelm Buch, dessen Todestag sichim Januar zum hundertsten Male jährte, steht als Klassiker in wohl jeder gu-

ten Kinderstube. So heimtückisch Max und Moritz vorgehen – Generationen vonKindern lieben sie und ihre bitterbösen Streiche. Im Schoß ihrer Erziehungsbe-rechtigten rezipieren sie vergnügt die Anschläge gegen Schneider Böck und Leh-rer Lämpel, Witwe Bolte und Onkel Fritz. Und nehmen ebenso vergnügt am un-geheuerlichen Ende ihrer Lieblinge teil. Nur wir Vorleser mögen uns in morali-schen Zwiespalt gestürzt fühlen. Wir kommen irgendwie nicht klar mit dem Sa-dismus des genialen Reimzeichners, der seine Störenfriede erst gegen ein selbst-gewisses Spießertum antreten und dann so grausam enden lässt. Wir halten die-sen Widerspruch nur aus, weil wir am Ende darüber lachen können. Das vermagKunst. Wie aber ist es mit der Wirklichkeit?

Dort beginnen wir vielleicht, über die Motive der Missetäter nachzudenken,womöglich gar über ihre Gefühle, ihre Bedürfnisse. Die Bosheit als purer

Lebenszweck – ist schwer zu akzeptieren. Wir suchen, auch um unserer Kinderwillen, nach Erklärungen zum Beispiel für die Brutalität jener Jugendlichen, dieEnde des Jahres in der Münchener U-Bahn einen Rentner zusammenschlugen. Wirmöchten hoffen, dass die geistige Auseinandersetzung über diese gesellschaftlicheWirklichkeit länger anhält als einen halben Wahlkampf lang. Als Lektüre empfehleich schon einmal dieses neue Heft von „Kommunikation & Seminar“.

Viel Freude beim Lesen!

1/2008 Kommunikation & Seminar 3

Editorial

Gewalt & Wirklichkeit

Regine RachowChefredakteurin

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6 Dem Herzen ein Stück näherDie Gewaltfreie Kommunikation von Marshall Rosenberg ist im deutschen Alltag angekommen. Auch wenn sie nicht immer so heißt. Von Regine Rachow

7 Wie kamen Sie zur GFK? Sieben Fragen und die Antworten von Praktikerinnen und Praktikern.

14 Empathie mit der inneren Familie Wie gelingt Selbstführung bei Gewaltfreier Kommunikation? Von Ingeborg und Thomas Dietz

18 Eine Welt der Beziehung Wenn ich mir selbst ein guter Partner bin, kann ich es auchfür mein Gegenüber sein. Jacques Salomé im Interview

22 Gefühle und SymboleGFK-Trainerin Monika Flörchinger und ESPERE-TrainerinDr. Monika Wilke versuchen eine Annäherung der Methoden.

24 Echt geht vor perfektPlädoyer für den produktiven Umgang mit einer großartigenMethode. Von Monika Oboth

TITEL: Gewaltfreie Kommunikation

29 NLP: Vom Magen zum Kopf20 Jahre Easy Weight: Die These „Abnehmen beginnt im Kopf“ ist immer noch aktuell. Erfahrungen mit der Methode. Von Cora Besser-Siegmund

32 NLP: „Irgendwie fühlt sich das richtig an“Abnehmen durch Annehmen von Körper, Geist und Seele:Wie übergewichtige Frauen lernen, aus der Perfektionsfalleauszusteigen. Von Karin Willeck

35 NLP: Wieder auf die Füße kommenMenschen bewältigen Krisen unterschiedlich. Unsere Autorenverknüpfen das Resilienz-Konzept mit dem Neurolinguisti-schen Programmieren. Von Jutta Heller und Günter Höcht

40 Die kleine Pause zwischen unseren Gedanken

Ich denke, also bin ich? Was geschieht, wenn ich nicht denke?Unser Autor beschreibt, was auf dem Meditations-Kissen passiert. Von Gerald Weischede

45 Vom Haben zum SeinErfolg führt nicht zwangsläufig zur Erfüllung, sagen unsereAutoren und plädieren für den Bruch mit üblichen Mustern.Von Bernd Linder-Hofmann, Peter Klein und Manfred Zink

Themen + Praxis

1/2008 In diesem Heft

Manager und MickerlyWie Selbstempathie verletz liche Teile in uns versöhnt

Schlank denkenEasy Weight: Warum Abnehmen im Kopf beginnt

Standfest NLP und Resilienz: Wie Krisenbewältigt werden können

4 Kommunikation & Seminar 1/2008

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kus-01-2008:KuS-01-2008 12.02.2008 10:09 Uhr Seite 4

Page 5: 1 Kommunikation

3 Editorial

38 Homo communicans

39 Blitzmerker

56 Bücher

57 Leserbriefe

74 Vorschau

74 Impressum

Diese Rubriken finden Sie im Service-Teil am Ende des Hefts:

S58 Trainer-Porträts

S65 Visitenkarten

S66 Seminarkalender

Rubriken

Nichts tun Mit Zen auf der Suche nachdem Nicht-Geschäftigen in uns

Falsch und lehrreichNeues über den Umgang mit negativem Feedback

1/2008 Kommunikation & Seminar 5

48 NLP: Erfolgsstrategien lernenRobert Dilts präsentiert sein SuccessFactor Modeling erstmals in Deutsch-land. Von Johann Garnitschnig

50 Gökhan, Gül und der deutsche TürkeEine Kurzgeschichte. Von Franz-Josef Hücker

52 Vorgestellt: Echt bleiben Ingrid Holler half mit ihren Büchern we-sentlich, die GFK im deutsch sprachigenRaum zu verbreiten.

Lernen mit KindernBritta Hahn verdankt ihren vier Kindernund der GFK Einsichten in die Er -ziehung. Sie gibt sie gern weiter.

54 NEWS:Forschung & Gesellschaft

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Dem Herzen ein Stück näherVon Regine Rachow

In den Kindergärten dieser Republik lässt sich viel darüberlernen, wie Menschen miteinander umgehen und wie es

ihnen dabei geht. „Zwicken, Kratzen, Beißen – das sind dieStrategien, mit denen Kleinkinder hierher zu uns kommen“,sagt Petra Henle-Dietzel, Leiterin des Städtischen Kinder-gartens von Stein bei Nürnberg. Entsprechend groß ist derStress in der Krabbelbox. Eltern stünden oft hilflos dane-ben, wenn sie ihre Sprösslinge in der Gemeinschaft so erle-ben. Zuweilen aber feuerten sie ihre Kinder auch an: Ja,recht so, wehre dich!

Dem Herzen ein Stück näherTitel

6 Kommunikation & Seminar 1/2008

Petra Henle-Dietzel ist seit 28 Jahren Erzieherin. In ihremKindergarten lernen die lieben Kleinen rasch, dass sie auchohne Geschrei und Einsatz äußerster Körperkräfte die Dingebekommen, die sie brauchen. Vor 13 Jahren baute sie dieKindertagesstätte in der Kleinstadt Stein nach dem Konzeptder Reggio-Pädagogik auf. Diese Pädagogik begreift Kinderals Co-Konstrukteure ihrer Entwicklung. Sie nimmt sie soan, wie sie sind und gibt ihnen die Möglichkeit, sich als Teilder Gemeinschaft zu erleben, ohne sich als Individuum auf-geben zu müssen.

Die Gewaltfreie Kommunikation von Marshall Rosenberg ist im deutschen Alltag angekommen. Auch wenn sie nicht immer so heißt und eine Welt völlig ohne Gewalt wohl Utopie bleiben wird.

*

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Seit anderthalb Jahren leben die Kinder in der StädtischenKita von Stein mit einer kleinen Giraffe und ihrer Mutter.Damals nahmen sie das Stofftier, das einsam und traurig zuihnen gekommen war, in ihrer Mitte auf. Sie lernten, sich indie Lage der kleinen Giraffe einzufühlen, lernten zu verste-hen, was sie braucht, und dann halfen sie alle mit, ihreMama zu finden und wieder froh zu werden. Die Mädchenund Jungen des Städtischen Kindergartens von Stein erfah-ren täglich aufs Neue, dass Giraffen sich ohne Worte ver-stehen, weil sie achtsam miteinander umgehen und auf dieseWeise sehen und fühlen, wie es dem anderen und ihnenselbst geht.

Ihr Leben und Lernen mit der Baby-Giraffe ist Teil des Pro-jektes „Giraffentraum“, das Frank und Gundi Gaschler inKarlsfeld bei München gemeinsam mit den ErzieherinnenSara Hartmann und Barbara Friedlein entwickelten. Ziel istes, Kindern die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) des US-amerikanischen Sozialpsychologen und Mediators MarshallRo senberg nahe zu bringen. Gewaltfreie Kommunikationgestattet Menschen eine solche Beziehung zu anderen undzu sich selbst, in der Geben und Nehmen selbstverständlichgeschehen. Rosenberg nennt die Gewaltfreie Kommunika-tion auch Sprache des Herzens oder Giraffensprache – inAbgrenzung zur Wolfssprache, in der Menschen kommuni-zieren, indem sie werten, anklagen, urteilen, richten.

Die GFK steht in der Tradition der Humanistischen Psycho-logie, vor allem der klientenzentrierten Gesprächstherapie,die von Rosenbergs Lehrer Carl Rogers entwickelt wurde.Die GFK ist eine Methode der Kommunikation und der Kon-fliktlösung im Menschen, zwischen Menschen und Men-schengruppen. Sie lehrt, wie Menschen über Empathie* echteGefühle und Bedürfnisse erkennen, wie sie in ehrlichen Kon-takt miteinander kommen und solchermaßen friedfertig ihreBeziehungen gestalten können. Menschen, sagt Rosenberg,sind in vielen ihrer Bedürfnisse voneinander abhängig. „Wirleben in guten Beziehungen, wenn wir diese Bedürfnissedurch Zusammenarbeit statt durch aggressives Verhalten er-füllen“, lautet sein Credo. Schüler Rosenbergs und Verfech-ter der GFK betonen immer wieder, dass die GewaltfreieKommunikation vor allem eine Haltung sei.

Als Methode beschreibt die Gewaltfreie Kommunikation ei-nen Prozess, der im Grunde aus vier Schritten besteht: 1. Beobachten (nicht: Bewerten, Interpretieren) konkreter

Handlungen, die unser Wohlbefinden beeinträchtigen:Seit zwei Tagen liegen deine Socken auf dem Stuhl amEsstisch ...

2. Erkennen der Gefühle, die durch die Handlungen ausge-löst werden: ... da bin ich genervt ...

1/2008 Kommunikation & Seminar 7

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AUSKÜNFTE ZUR

GEWALTFREIEN KOMMUNIKATION

Monika Flörchinger, Niederkaufungen

Wie kamen Sie zur GFK?Ich habe mit einer Kollegin zusam-men gearbeitet, deren Konfliktver-halten sich plötzlich und auffällig

verändert hat. Das hat mich neugierig gemacht.

Welches Bild verbinden Sie mit dem Begriff Gewaltlosigkeit?Es ist eher eine Vision als ein Bild: die Vision, dass es unsgelingen könnte, eine Art des Zusammenlebens zu entwi -ckeln, in dem sich alle kraftvoll und achtsam für ihre eige-nen Anliegen und Bedürfnisse engagieren und die Bedürf-nisse und Anliegen aller anderen Lebewesen mit dem glei-chen Engagement und der gleichen Achtsamkeit behandeln.

Wie nehmen Sie es wahr: Hat die Gewalt in unserer Gesell-schaft eher zugenommen oder ging sie zurück?Ich glaube beides: Glaubt man der Studie, die das HumanSecurity Centre im kanadischen Vancouver 2005 veröffent-licht hat, dann ist die Zahl der Kriege und der Völkermordeseit 1992 drastisch gesunken (siehe GEO 8/07). Gleichzei-tig habe ich aber den Eindruck, dass die Verzweiflung unddamit auch die Bereitschaft zur Gewalt in einzelnen Men-schen zunehmen. Ein Indiz dafür sind für mich die ent-setzlichen Amokläufe junger Männer in Schulen.

Was war Ihr größter Aha-Effekt, seit Sie sich mit GFK befassen?Zu erleben, wie radikal sich die Kommunikation verändert,wenn ich wirklich ganz und gar die Verantwortung für meineGefühle und Bedürfnisse übernehme.

Was meinen Sie: Woran merkt Ihr Umfeld, dass Sie auf eineandere Art und Weise kommunizieren als früher?Ich glaube der erste, der das merkte, war mein Partner, alsich in einer Situation, in der ich ihn „normalerweise“ mitVorwürfen überschüttet hätte, einfach den Mund gehaltenund nur zugehört habe.

Wie viele Jahre brauchten Sie, um ihre „Wolfssprache“ abzu -legen? Ich bin immer noch dabei.

Welches Buch empfehlen Sie jemandem, der sich mit GFK be-fassen will? Auf jeden Fall das Grundlagenbuch von Marshall Rosenberg(„Gewaltfreie Kommunikation“, Junfermann 72007), aberauch das Interview mit Gabriele Seils: „Konflikte lösen durchGewaltfreie Kommunikation“ (Herder 92007).

* Empathie (griechisch): Fähigkeit, sich in andere gefühlsmäßig hineinzuversetzen

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AUSKÜNFTE ZUR

GEWALTFREIEN KOMMUNIKATION

Isolde Teschner, München

Wie kamen Sie zur GFK?Ich kam durch eine Initiative derFriedensbewegung zur GFK.

Welches Bild verbinden Sie mit dem Begriff Gewaltlosigkeit? Ich verbinde damit spontan das Bild der zwei Esel, die sichum das Futter streiten, sich dabei Gewalt antun und dannden Weg zu einem gemeinsamen Miteinander finden.

Wie nehmen Sie es wahr: Hat die Gewalt in unserer Gesell-schaft eher zugenommen oder ging sie zurück?Ich nehme wahr, dass die Gewalt eher zugenommen hat,subtiler geworden ist und in vielfältigen Formen auftritt.

Was war Ihr größter Aha-Effekt, seit Sie sich mit GFK befassen?Als mir klar wurde, dass das letzte und absolute Ziel derGFK nicht die innere Entwicklung ist, sondern die Umset-zung, die eine gesellschaftliche Veränderung bewirkt.

Was meinen Sie: Woran merkt Ihr Umfeld, dass Sie auf eineandere Art und Weise kommunizieren als früher?Wenn ich keine Schuldzuweisungen, Vorwürfe oder Ankla-gen gegenüber anderen Menschen ausdrücke.

Wie viele Jahre brauchten Sie, um ihre „Wolfssprache“ abzu -legen? Ich bin seit 20 Jahren auf dem Weg.

Welches Buch empfehlen Sie jemandem, der sich mit GFK be-fassen will? Marshall Rosenberg: „Konflikte lösen durch GewaltfreieKom munikation – Ein Gespräch mit Gabriele Seils“.

8 Kommunikation & Seminar 1/2008

Titel Dem Herzen ein Stück näher

Verantwortung für seine Gefühle, in diesem Falle das Ge-nervtsein. Und seine Bitte zeigt dem anderen den Schritt ineine Beziehung, die von gegenseitigem Respekt getragen ist.

Die GFK ist ein Kind der Friedensbewegung und hat sichin harten lokalen Auseinandersetzungen der Bürgerrechts-bewegung in den USA sowie im Nahen Osten, in Kommu-nen von Juden, Christen und Moslems, bewährt. „Die Fragewar“, sagt Frank Gaschler, „ob auch Kinder ihre Prinzipienbegreifen und lernen können.“ Sie können es, wie Pilotver-suche des Projektes „Giraffentraum“ in Stein bei Nürnbergund in etlichen anderen Kindergärten zeigen. Das bestäti-gen auch Erfahrungen von Marshall Rosenberg, der in denUSA bereits mit Kindern gearbeitet hat.

Im vergangenen Herbst stellten Gaschlers ihr Projekt mitdem Buch „Ich will verstehen, was du wirklich brauchst –Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern“ (Kösel 2007) ei-ner breiten Öffentlichkeit vor. Schon in den ersten beidenMonaten wurde das Buch 2000 Mal verkauft. Das ist für einSachbuch auf dem übersatten Büchermarkt ein toller Start.Frank Gaschler erklärt das unter anderem mit dem guten Ti-ming. Vor zwei Jahren entwickelte der Freistaat Bayern, woGaschlers mit ihren zwei Töchtern leben, den „Bildungs-und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen biszur Einschulung“ (Beltz 2006). „Da steckt viel GewaltfreieKommunikation drin“, sagt Frank Gaschler, „auch wennnicht GFK drauf steht.“

Per Gesetz lernen nun also bayerische Kinder, „sich in an-dere Personen hineinzuversetzen, sich ein Bild von ihrenMotiven und Gefühlen zu machen und ihr Handeln zu ver-stehen“. Bayerische Kinder lernen, „ihre Eindrücke im Ge-spräch mit ihrem Gegenüber zu überprüfen“, andere „aus-reden zu lassen, ihnen zuzuhören und bei Unklarheitennachzufragen“. Sie lernen, sich von Gefühlen, die andere inihnen hervorrufen, zu distanzieren und Kompromisse zufinden. Und sie lernen, wie sie als „Mediator in Konflikteanderer Kinder vermittelnd eingreifen können“. Im Konfliktseien Schuldzuweisungen und moralische Vorwürfe (wie:„Das macht man nicht!“) zu vermeiden. Kindern seien„wertschätzend Grenzen zu setzen“.

Auch in anderen Bundesländern entstanden solche Erzie-hungspläne für Drei- bis Sechsjährige. Sie stellen das Per-sonal in den Kindertagesstätten vor etliche Fragen. ZumBeispiel: Wie kann ich einem Kind, das kratzt, zwickt undbeißt, wertschätzend Grenzen setzen? Das Buch beantwor-tet einige davon. Und das Projekt „Giraffentraum“ ist einegute Methode zur Umsetzung der Bildungspläne. Dieses Fa-zit jedenfalls zieht Anne Jaschke, die als Diplomandin derTU Dresden die Pilotversuche wissenschaftlich begleitete.In ihrer Diplomarbeit von 2007 findet sie „zahlreiche Über-schneidungen“ zwischen den Zielen in den entsprechenden

3. Erkennen der Bedürfnisse, Werte oder Wünsche, die hin-ter diesen Gefühlen stehen: Ich bin genervt, weil ichRücksichtnahme brauche.

4. Eine konkrete Bitte an den anderen, die es beiden Seitenermöglicht, gut miteinander auszukommen: Bringst dubitte, während ich die Teller auftrage, deine Socken indein Zimmer oder in die Waschmaschine? Ist das für dichin Ordnung?

Eine solche Art zu kommunizieren entlastet die Beziehungvon Schuldzuweisungen und Anklagen, etwa der Sorte: Manlässt seine Socken nicht am Esstisch liegen. Auch von unzu-lässigen Verallgemeinerungen: Immer lässt du deine Sockenam Esstisch liegen. Wer die GFK anwendet, übernimmt selbst

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Ingrid Holler. TrainingsbuchGewaltfreie Kommunikation. Junfermann Verlag, Paderborn 32006

Frank und Gundi Gaschler. Ich will verstehen, was du wirklich brauchst.Kösel Verlag, München 2007

Birgitta Hogger. Gewaltfrei

miteinander umgehen. Schneider Verlag,

Baltmannsweiler 2007

Jaques Salomé. Einfühlsame Kommunikation. Junfermann Verlag, Paderborn 2006

Britta Hahn. Ich will anders,

als du willst, Mama. Junfermann Verlag,

Paderborn 2007

Marshall B. Rosenberg. Gewaltfreie Kommunikation.Junfermann Verlag, Paderborn 72007

LLITERATURITERATUR ZUMZUM TTHEMAHEMA

Heute praktizieren rund 70 Gruppen von Kiel bis Passau dieGewaltfreie Kommunikation. Im Berufsverband Mediatione.V. (BMEV), der mit rund Tausend Mitgliedern größtenMediatoren-Vereinigung in Deutschland, gründeten GFK-Trainer und -Anwender eigenständige Regionalgruppen. InMünchen zählt die Firma „Let’s train“ von Ingrid Holler(siehe Rubrik „Vorgestellt“ in diesem Heft, Seite 52) zu denMitgliedern des BMEV. 2005 hat Ingrid Holler mit ihremInstitut nach eigenen Angaben bundesweit die erste aner-kannte Mediatoren-Ausbildung auf GFK-Basis durchge-führt. Ihre Übersetzung des Rosenberg-Buches „GewaltfreieKommunikation – Eine Sprache des Lebens“ machte dieGFK im deutschsprachigen Raum erstmals einem großenPublikum zugänglich.

Auch dieses Buch hatte, wenn man so will, ein gutes „Ti-ming“. Nachdem Menschen gewissermaßen im Reality-TVdie Zwillingstürme von New York zusammenfallen sahen,begannen viele über Gewalt nachzudenken und darüber, wiesich Gewalt vermeiden lässt. Zwei Jahre später veröffent-lichte Ingrid Holler ihr Trainingsbuch (Junfermann 32006),das die GFK-Ausbildung unterstützt. Nach ihrer Wahrneh-mung erobert die Gewaltfreie Kommunikation über das Pri-vatleben hinaus auch in der Gesellschaft immer mehr Plätze.In Seminaren trifft Ingrid Holler neben einem bunten Quer-

1/2008 Kommunikation & Seminar 9

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Bildungsplänen Sachsens und Bayerns und „den Intentio-nen“ des Projektes Giraffentraum. Es stelle „ein geeignetesHandwerkszeug dar, um die Empfehlungen der Bildungs-pläne in die Praxis umzusetzen“.

Nach Europa kam die GFK vor gut 20 Jahren. Der Mün-chener Arbeitskreis für Friedenserziehung lud Rosenberg1985 ein, ein Seminar zu veranstalten. „Es war ein Experi-ment für beide Seiten“, sagt Isolde Teschner, die als Mit-glied des Arbeitskreises jahrelang den Kontakt zu Rosen-berg hielt. Rosenberg selbst sei im Zweifel darüber gewe-sen, ob die GFK in einer anderen Sprache „funktionieren“würde. Sie funktionierte auf Anhieb, wie sich Isolde Tesch -ner erinnert, und das lag nicht nur an der Übersetzerin.„Marshall benutzt die GFK als eine einfache, bildhafte Spra-che, die man sofort begreift.“

Seit 1985 kommt Rosenberg, der inzwischen die 70 über-schritten hat, jedes Jahr zu Seminaren nach München undanderen Orten Deutschlands, der Schweiz und Österreichs.Jahr für Jahr wächst auf dem alten Kontinent die Gemeindevon zertifizierten Trainern und Praktikern der GewaltfreienKommunikation. Der Arbeitskreis Friedensbewegung inMünchen entwickelte sich zur ersten GFK-Übungsgruppein Deutschland.

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Dem Herzen ein Stück näherTitel

10 Kommunikation & Seminar 1/2008

gela Merkel vernehmen, was ihr wichtig ist. Zum Beispiel beider Verleihung des Deutschen Sozialpreises im November2007, als sie unter anderem über die Arbeit der Schule mit sogenannten Problemkindern aus belasteten sozialen Verhält-nissen sprach: „Mir ist wichtig“, so steht es im Redemanu-skript der Kanzlerin, „dass wir die Ursachen dieser Problemenicht wegdenken und dass wir nicht sagen: Das müsste docheigentlich die Familie machen.“ Ingrid Holler hofft, „dassFrau Merkel hier möglichst oft den vierten GFK-Schritt an-schließt und ihren Worten konkrete Taten folgen lässt“.

60 GFK-Trainerinnen und -Trainer gibt es in Deutschland, siealle wurden von Rosenbergs Institut, dem Center for Non-violent Communication (CNVC), zertifiziert. Das aktuelleProcedere sieht zehn Seminar-Tage bei Marshall Rosenbergsowie 30 Seminartage bei anderen GFK-Trainern vor. DieAnwärter werden in einem Mentoring begleitet, sie führenüber mehrere Monate ein Konflikt-Tagebuch. In Deutschlandliegt diese Begleitung bei GFK-Pionierin Isolde Teschner undseit zwei Jahren auch bei Markus Sikor. 120 Kandidatinnenund Kandidaten warten derzeit auf eine Zertifizierung. DasCNVC verhängte 2006 weltweit ein Stopp über diesen Pro-zess, um die Qualität der Ausbildung auch bei der derzeit im-mens steigenden Nachfrage sichern zu können. Dafür wer-den nun neue Möglichkeiten diskutiert. Das geht nicht ohne„Wachstumsschmerzen“ vor sich, wie Ingrid Holler sagt.

Gleichwohl scheint zu gelten: Wer sich – in welcher Tätig-keit auch immer – mit der Gewaltfreien Kommunikation nä-her befasst, den lässt sie nicht mehr los. Kurt Südmersenund Cornelia Timm sind an ihrem Orca-Institut in BadOeynhausen seit Ende der 90er Jahre als Mediatoren tätig.„Heute, nach etlichen Jahren GFK-Praxis fragen wir uns ge-legentlich, wie das ohne Gewaltfreie Kommunikation über-haupt gehen konnte“, sagt Kurt Südmersen. Auch er regis -triert steigendes Interesse und wachsenden Bedarf an derGFK. Gerade ist das Paar Südmersen und Timm von einemSeminar in Mecklenburg-Vorpommern zurückgekehrt, wosie in Güstrow, am Bildungszentrum der Kinder- und Ju-gendhilfe Schabernack, den ersten Mediationskurs im Nord-osten der Republik mit Schwerpunkt Gewaltfreie Kommu-nikation leiten.

Zweimal im Jahr fahren Kurt Südmersen und CorneliaTimm für jeweils vier Wochen nach Myanmar/Burma, umMenschen für das Überleben in einer gewalttätigen Umge-bung zu trainieren. Es sind Pfarrer, Dorfälteste, Lehrerin-nen und Lehrer, Erzieherinnen, Menschen, die ein Waisen-haus leiten, Frauen und Männer, die für das Leben andererverantwortlich sind, die mit Guerillagruppen Waffenstill-stände aushandeln und in blutigen Fehden vermitteln. AuchIsolde Teschner schaut über den Tellerrand hinaus. „Wir ha-ben viel an uns gearbeitet“, sagt sie. „Und an unserem Um-feld: auf der Arbeit, in der Familie.“ Jetzt sei es an der Zeit,

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AUSKÜNFTE ZUR

GEWALTFREIEN KOMMUNIKATION

Hermine Leis, Unterschleißheim

Wie kamen Sie zur GFK?Durch die Mediationsausbildungbei der Deym-Soden und Stanggassinger GbR, Schönau.

Welches Bild verbinden Sie mit dem Begriff Gewaltlosigkeit?Wenn ich auf diesen Begriff fokussiere, stellt sich bei mirdas Wort „Gewalt“ im Wort „Gewaltlosigkeit“ entgegen, be-vor sich ein Bild auftun kann. Da kommt mir spontan dieFrage, wie soll Gewaltlosigkeit ohne Gewalt stattfinden?

Wie nehmen Sie es wahr: Hat die Gewalt in unserer Gesell-schaft eher zugenommen oder ging sie zurück?Weder das eine noch das andere.

Was war Ihr größter Aha-Effekt, seit Sie sich mit GFK befassen?Immer wieder ein Aha-Effekt – die Trennung von Wahrneh-mung (Beobachtung) und Interpretation.

Was meinen Sie: Woran merkt Ihr Umfeld, dass Sie auf eineandere Art und Weise kommunizieren als früher?Ich habe schon immer lieber zugehört. Es ist eher so, dass ichauf mein Umfeld neugieriger geworden bin, und ich bin mirnicht sicher, ob mein Umfeld das gemerkt hat. Ich habe da-bei gemerkt, dass das Mitteilungsbedürfnis groß ist und dieZeit im Nu vorbei. Der nächste Termin wartet schließlich.

Wie viele Jahre brauchten Sie, um ihre „Wolfssprache“ abzu -legen? Ich finde nicht, dass ich meine Wolfssprache ablegensollte. Sie hat eine ganz eigene Qualität und es gibt auchgenug Menschen in meinem Umkreis, die damit, falls siemal zur Geltung kommen darf, umgehen können.

Welches Buch empfehlen Sie jemandem, der sich mit GFK be-fassen will?Das Standardwerk: „Gewaltfreie Kommunikation“ von Mar-shall Rosenberg.

schnitt der Bevölkerung zunehmend auch Politikerinnen undPolitiker an – quer durch alle Parteien. Wer ihnen zuhört, sagtIngrid Holler, wird feststellen, dass sie auch in der Öffent-lichkeit immer mehr über ihre Anliegen sprechen, statt nurForderungen (an andere) zu stellen.

Ein Blick in die Reden der Bundeskanzlerin, nachzulesen imInternet, bestätigt diesen Eindruck. Auf Konferenzen, zurAusstellungseröffnung, auf Verbandstagen, zur Preisverlei-hung kann der aufmerksame Zuhörer fast jedes Mal von An-

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Niedersachsen verfolgt damit, so steht es im Abschlussbe-richt von 2005, einen „Umdenkungsprozess in der Gesell-schaft im Sinne eines Beitrags zur Änderung der Streitkul-tur“. In der Projektphase half die Mediation in den einzelnenVerfahren bis zu einem Drittel der Kosten einzusparen: fürRichter und streitende Parteien. Sie endete in Dreiviertel derFälle mit einer Einigung beider Parteien, inzwischen beträgtdie Erfolgsquote laut Bodmann bis zu 85 Prozent. Media-tion eigne sich bei unterschiedlichen Streitfragen von Wirt-schafts- und Vertragssachen bis zum Nachbarschaftsstreit.Richter Bodmann ist „absolut überzeugt“ davon, dass sieder richtige Weg sei, „die Verantwortung an die streitendenParteien zurückzugeben“.

Am unteren Ende von Politik und Verwaltung, in einigenKommunen, existiert die Gewaltfreie Kommunikation insehr konkreter Gestalt. Im oberschwäbischen Dürmentin-gen engagiert sich Bürgermeister Wolfgang Wörner für dengewaltfreien Umgang in seiner Gemeinde. Seit den 90erJahren ist Dürmentingen in der Region bekannt als Modell-

Menschen in anderen Ländern zu unterstützen. Im Septem-ber hat sich Isolde Teschner das zweite Mal für zwei Wo-chen in den Nahen Osten aufgemacht, nach Tel Aviv, Beth-lehem, Hebron, Neve Shalom, um dort unter anderemFrauen in Flüchtlingslagern Methoden für das Managementeines konfliktreichen Lebens an die Hand zu geben.

„Social Change“ nennt Marshall Rosenberg solche Projekte– innen wie außen. Ein Blick nach Deutschland zeigt, dassdiese „Veränderung“ tief in gesellschaftliche Räume greift.Richtern im Land Niedersachsen zum Beispiel sind Begriffeder GFK inzwischen bekannte Größen. Unter dem Motto„Schlichten statt Richten“ führte das Land in einem drei-jährigen Projekt die Mediation in die vorgerichtliche Praxisein. Dutzende Beamte an Land-, Amts- und öffentlich-recht-lichen Gerichten bildeten sich in 200 Stunden zu Mediato-ren weiter, auch die GFK hatte ihren Platz in der Ausbil-dung. „Wir kennen die Giraffensprache“, sagt etwaDr. Hans-Heiner Bodmann, Vorsitzender Richter einer Zi-vilkammer im Landgericht Hannover.

AUSKÜNFTE ZUR

GEWALTFREIEN KOMMUNIKATION

Ingrid Holler, München

Wie kamen Sie zur GFK?Ein Kollege empfahl mir 1997 ein Se-minar mit M. Rosenberg. Wirklich„zur GFK“ kam ich jedoch erst durchdieses Seminar, weil ich in der GFKeine Möglichkeit gesehen habe, echt

und aufrichtig zu sein, ohne am Ende ganz alleine dazustehen.

Welches Bild verbinden Sie mit dem Begriff Gewaltlosigkeit?Einen Baum, weil er so stark ist, und gleichzeitig die zartestenBlüten hervorbringen kann. Und weil er jedes Jahr wiederblüht, auch wenn zwischendurch mal Pause ist. Man kannsich an ihn anlehnen und ist geborgen – so erlebe ich auchden Prozess der GFK zwischen Menschen.

Wie nehmen Sie es wahr: Hat die Gewalt in unserer Gesellschafteher zugenommen oder ging sie zurück? Ich las jüngst in der „Süddeutschen Zeitung“, dass die Ge-waltverbrechen in München den tiefsten Stand seit 50 Jahrenerreicht haben. Ich führe das auf ein besseres Verständnisdem „Fremden“ gegenüber zurück, da der stärkste Rückgangim Homosexuellen- und Prostituiertenmilieu festzustellen ist.In beiden Bereichen hat es viel Aufklärung und Kommunika-tion gegeben. Von daher habe ich große Hoffnung, dass Kom-munikation beim Abbau der Gewalt sehr hilft.

Was war Ihr größter Aha-Effekt, seit Sie sich mit GFK befassen?

Auf einem GFK-Seminar, das ich in Sri Lanka gab, war auchein resoluter Verfechter der Todesstrafe, der in einem Ge-fängnis arbeitete. Nach einer Empathie-Übung, in der er die-ses Thema wählte und vertrat, sagte er, dass er normalerweiseimmer mit Gegenargumenten zu tun habe, was ihn in seinerMeinung, die Todesstrafe wäre genau das Richtige, immer be-stärkt habe. In der Übung habe sich stattdessen zum erstenMal jemand bemüht, seine dahinter liegenden Gründe zu ver-stehen, und er sei sich jetzt nicht mehr so sicher über die To-desstrafe.

Was meinen Sie: Woran merkt Ihr Umfeld, dass Sie auf eine an-dere Art und Weise kommunizieren als früher?Sicher an meinen ersten Versuchen, in denen ich andere da-mit beglückte, ihnen aufzuzeigen, wo sie überall nicht ge-waltfrei kommunizierten. Später vielleicht daran, dass mehrRaum entstand, in Kontakt zu kommen und dass ich erstdann Lösungen vorschlug, wenn der Kontakt tragfähig war.

Wie viele Jahre brauchten Sie, um ihre „Wolfssprache“ abzu -legen? A never ending story – bin immer noch dabei.

Welches Buch empfehlen Sie jemandem, der sich mit GFK be - fassen will? M. Rosenbergs Bücher (jetzt teilweise auch alsHörbuch), dann das Büchlein von Wayland Myers („DieGrundlagen der Gewaltfreien Kommunikation“, Junfermann2006), das einen kurzen Abriss der GFK mit vielen Alltags-beispielen gibt. Wenn jemand üben möchte: da empfehlensich mein Trainingsbuch mit Übungsbeispielen und die Kon-fliktKiste (Junfermann 2005) mit vielen Rollenspielen, dienachgespielt werden können.

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Britta Hahn, Villingen

Wie kamen Sie zur GFK?Etwa 1998 fing Beate Ronnefeldbeim Versöhnungsbund an, von ih-ren Bedürfnissen zu reden, das warbefremdlich. Die Beziehung mit mei-

nen Kindern hatte Kühlschranktemperatur erreicht. Ich star-tete den ungewöhnlichen Versuch und schrie: „Ich braucheRuhe!“ und es war Ruhe. Seitdem begleitet mich GFK.

Welches Bild verbinden Sie mit dem Begriff Gewaltlosigkeit? Tanzen, Spielen und Kultur, wir haben dafür keinen Begriff.Meine Kinder sagen zu diesem Begriff: „Ich sehe Krieg undder ist durchgestrichen.“

Wie nehmen Sie es wahr: Hat die Gewalt in unserer Gesellschafteher zugenommen oder ging sie zurück?Sie wandelt sich in ihrem Ausdruck und es wird mehr da rüberberichtet, und so scheint es, sie habe zugenommen.

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Dem Herzen ein Stück näherTitel

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len in der Gemeinde schlichten. Die Gewaltfreie Kommu-nikation, sagt Wolfgang Wörner, schreibt an den Schulenbewährte Landes-Konzepte der Gewalt-Prävention fort, wiedas Faustlos-Konzept für Grundschulen und das Schlichter-Konzept für Hauptschulen. 2006 schickte die Gemeinde30 Schülerinnen und Schüler zu einer GFK-Ausbildung.

Auch in Bad Vilbel, der größten Gemeinde im hessischenWetteraukreis, absolvierte vor Jahren der damalige Bürger-meister eine GFK-Ausbildung. Gemeinsam mit Gleichge-sinnten entwickelte Günther Biwer, heute im Ruhestand undEhrenbürgermeister der Stadt, das Konzept „KonfliktfreiesBad Vilbel“. Kita-Leiterin Bettina Wiederspahn-Wolf wareine der ersten, die das Konzept in ihrer Einrichtung, demKindergarten „Trauminsel“, umsetzte. 2004 ließ sie ihr Teamkomplett in der Gewaltfreien Kommunikation schulen.

Seither setzen sich die Kinder zum Schlichten eines Streitsin einen Kreis. „Da wird nicht nach Recht und Schuld ge-fragt, sondern danach, worum es den Streitenden wirklichgeht und wie sie wieder ins Reine kommen“, sagt BettinaWiederspahn-Wolf. Am Ende versammeln sich alle um das„Streittuch“, auf dem jedes Kind mit seinem farbigen Hand-abdruck vertreten ist. Ein jedes legt eine Hand auf sein „Sie-gel“, und alle vereinbaren aufs Neue sich zu bemühen, Kon-flikte nicht mit „Hauen, Treten oder Beißen“ zu lösen, wiedie Kita-Leiterin sagt.

Gemeinde für bürgerschaftliches Engagement seiner Be-wohner. Über die Elternbeiratsvorsitzende einer Schule kamWörner mit Rosenberg und der Gewaltfreien Kommunika-tion in Kontakt. „Demokratische Beteiligungsprozesse“ bö-ten, wie er sagt, immer auch Stoff für Konflikte. Deshalbließ Wörner vom Münchener GFK-Netzwerk e.V. etwa40 Frauen und Männer seiner Gemeinde ausbilden. Späterabsolvierte er selbst eine Ausbildung als GFK-Trainer – ineinem Seminar gemeinsam mit Frank Gaschler.

Wörner warb gut zwei Dutzend „Freiwillige“ für eine GFK-Gruppe, die sich noch heute im Ort einmal monatlich trifft:Unternehmer, Ingenieure, Ärzte und Pfleger aus dem Kli-nikbereich, Lehrer und Erzieherinnen. Das Personal sämtli-cher Kitas der Stadt lernte GFK. Inzwischen gibt es einenTrainer-Pool von sechs bis acht GFKlern, die bei Streitfäl-

AUSKÜNFTE ZUR

GEWALTFREIEN KOMMUNIKATION

Markus Sikor, Kaufering

Wie kamen Sie zur GFK?Wie die Jungfrau zum Kinde – alsoper Zufall oder Fügung, im Rah-men meiner Ausbildung zum Me-diator.

Welches Bild verbinden Sie mit dem Begriff Gewaltlosigkeit?Unerreichbare Vision – herausfordernder Ansporn – höchs- te Form menschlicher Gesellschaft.

Wie nehmen Sie es wahr: Hat die Gewalt in unserer Gesell-schaft eher zugenommen oder ging sie zurück?Kommt drauf an, was „unsere Gesellschaft“ ist und welcherZeithorizont gemeint ist. Alle mir bekannten Statistikenüber menschliche kulturelle Evolution sagen, dass wir heuteso gewaltarm und sicher leben wie noch nie in der Ge-schichte.

Was war Ihr größter Aha-Effekt, seit Sie sich mit GFK befassen?Gefühle mache ich mir selber ... oha ...

Was meinen Sie: Woran merkt Ihr Umfeld, dass Sie auf eineandere Art und Weise kommunizieren als früher?Ich habe öfter den Mund gehalten.

Wie viele Jahre brauchten Sie, um ihre „Wolfssprache“ abzu -legen? Ich habe sie immer noch.

Welches Buch empfehlen Sie jemandem, der sich mit GFK be-fassen will?Kelly Bryson: „Sei nicht nett, sei echt!“ (Junfermann 2006).

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AUSKÜNFTE ZUR

GEWALTFREIEN KOMMUNIKATION

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Was war Ihr größter Aha-Effekt, seit Sie sich mit GFK befassen?Es kitzelt in meinem Bauch, wenn ich an Rumis Ort (Dscha-lal ad-Din Rumi, einem persischen Dichter und Mystiker, wirdder Ausspruch zugeschrieben: „Jenseits von richtig undfalsch gibt es einen Ort. Dort treffen wir uns.“ Anm.d.Red.)mit einem fremden Menschen in Verbindung bin.

Was meinen Sie: Woran merkt Ihr Umfeld, dass Sie auf eine an-dere Art und Weise kommunizieren als früher?Ich verwendete die GFK anfangs, um meine Kinder zu erzie-hen im Sinn von: „Kind, sei so wie ich es will!“ In jener Zeitwar es anstrengend mit mir zusammen zu leben. MeineTochter sagte: „Mama, bitte jetzt keine Einfühlung!“

Wie viele Jahre brauchten Sie, um ihre „Wolfssprache“ abzu -legen? Sieben Jahre.

Welches Buch empfehlen Sie jemandem, der sich mit GFK be-fassen will? Ich empfehle mein Buch: „Ich will anders als duwillst, Mama!“ (Junfermann 2007), weil ich genieße, dassGFK in der Familie gelebt werden kann, und heute erlebe ich,es fühlen sich alle wohl zu Hause.

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hen. Als er von einer Mitschülerin auf dem Hof wieder ein-mal gekratzt worden war, kam er auf eine Idee. Er schrieb:„LIBE PETRA BITTE HELF UNS IN DER SCHULE AMNEUWERKERWEG DEN KINDERN DER KLASSE 1CDIE GIRAFFENSPRACHE ZU LERNEN. TOBIAS.“

AUSKÜNFTE ZUR

GEWALTFREIEN KOMMUNIKATION

Frank Gaschler, Karlsfeld

Wie kamen Sie zur GFK?Meine Frau ließ nicht locker und

hat mir das Buch von MarshallRosenberg auf das Nachtkäst-

chen gelegt. Ich hab mich langegewehrt, bis ich es dann heimlich gelesen habe.

Welches Bild verbinden Sie mit dem Begriff Gewaltlosigkeit?Schenken und Beschenktwerden an Weihnachten mit derFamilie.

Wie nehmen Sie es wahr: Hat die Gewalt in unserer Gesell-schaft eher zugenommen oder ging sie zurück?Die Quantität hat abgenommen, die „Qualität“ nahm zu.

Was war Ihr größter Aha-Effekt, seit Sie sich mit GFK befassen?Dass Marshall auch Bier trinkt und zertifizierte Trainer nichtüber Wasser laufen können. (Ich hab’s selbst ausprobiert undbin in unseren zugefrorenen Gartenteich eingebrochen.)

Was meinen Sie: Woran merkt Ihr Umfeld, dass Sie auf eineandere Art und Weise kommunizieren als früher?Seitdem ich auf die Begrüßung: „Wie geht’s?“ immer malwieder antworte mit: „Willst du’s wirklich wissen?“

Wie viele Jahre brauchten Sie, um ihre „Wolfssprache“ abzu -legen? Ich schätz mal, ich brauche dafür noch 60 Jahre.

Welches Buch empfehlen Sie jemandem, der sich mit GFK be-fassen will? Kommt auf die Zielgruppe an. Einsteigern: Marshalls „Ge-waltfreie Kommunikation“, zusammen mit Ingrid HollersTrainingsbuch. Vertiefern: Marshalls „Lebendige Spirituali-tät“ (Junfermann 2005). Lehrern: „Empathie im Klassen-zimmer“ von Sura Hart und Victoria Kindle Hodson (Jun-fermann 2006). Eltern und Erzieherinnen: Unser Buch „Ichwill verstehen, was du wirklich brauchst“ (Kösel 2007).Männern: Hörbücher und Live-Mitschnitte von Marshall Rosenberg.

Hospitanten bestätigen immer wieder, dass es in ihrem Kin-dergarten stressfreier zugeht, als in anderen Einrichtungen.Lehrerinnen der Grundschule loben den großen Wortschatzder GFK-vertrauten „Trauminsel“-Kinder und deren Fähig-keit zur Empathie. Das ist auch die Erfahrung von Kita-Lei-terin Petra Henle-Dietzel in Stein bei Nürnberg. „Es ist un-glaublich, was die Arbeit mit den Stoff-Giraffen bei denKindern bewirkt“, staunt sie noch immer über den Effektdes „Giraffentraums“.

Die Kinder sagen: Ich möchte so gern mit dem Auto spie-len, kann ich es haben? Und: Ich spiele noch nicht lange mitdem Auto, ich brauche es noch. Petra Henle-Dietzel: „Wirhören kaum noch ein lautes Nein, das ist meins.“ Die Kin-der wissen ihre Gefühle genauer als üblicherweise zu diffe-renzieren. Aus Es geht mir gut wird: Ich fühle mich froh,stark, stolz, erwartungsvoll, geborgen … Im Umgang mit-einander ist den Kindern wichtig geworden, wie es dem an-deren geht. „Dann heißt es auch schon mal: Ich sag dir jetztnichts mehr, weil ich erst dein Gefühl wissen möchte.“

Petra Henle-Dietzel ist glücklich darüber, „Kindern dieSprache der Giraffen vermitteln zu können, bevor sie dieWolfssprache lernen“. Ende 2007 bekam sie Post von To-bias, der bis zum Sommer den Städtischen Kindergarten be-suchte und jetzt in die Schule geht. Dort hatte er rasch ge-merkt, dass nicht viele Kinder die Giraffensprache verste-

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Oft laufen die eigenen emotionalen Reaktionen so schnellab, dass es schwer ist gegenzusteuern. Impulse entstehen imwahrsten Sinne des Wortes schneller, als man denken kann:man verteidigt sich, rechtfertigt sich, zieht sich zurück oderschlägt zurück. Man ist nicht mehr ganz „Herr oder Herrinim eigenen Haus“. Das Einfühlungsvermögen gegenüberdem anderen ist aufgrund der eigenen starken Emotionali-tät – wie Ärger, Enttäuschung oder einem Gefühl von Un-gerechtigkeit – stark eingegrenzt. Vom Kopf her ist einemzwar bewusst, was eine angemessene Reaktion wäre, aberdie Umsetzung gelingt nicht. Vielen fällt es schwer, ausrei-chend inneren Abstand zu ihren Gefühlen herzustellen, umin solchen Momenten tatsächlich klaren, gewaltfreienSelbstausdruck und Empathie praktizieren zu können. GuteSelbstführung, die auf Geistesgegenwart und Selbstkenntnis

Die Grundprinzipien Gewaltfreier Kommunikation sindschnell einsichtig und besonders wirksam, um Kon-

flikte zu vermeiden oder zu lösen. Trotzdem scheitern Men-schen öfter an der Umsetzung, insbesondere in Situationen,die von automatischen Reaktionen gesteuert werden undalte Verletzungen berühren. In Beziehungen zu Menschen,zu denen berufliche oder persönliche Abhängigkeiten be-stehen, oder bei belastenden Erfahrungen entstehen leichtstärkere innere Spannungen. Insbesondere dann, wenn manmit einer Person immer wieder Ungerechtigkeiten oder Ver-letzungen erlebt hat und es aufgrund familiärer oder beruf-licher Rahmenbedingungen keine Ausweichmöglichkeitengibt. Auch heikle Momente wie Kritik, Angriff, Forderung,Provokation, starker Widerstand, die einen unvorbereitettreffen, sind herausfordernd.

Empathie mit der inneren FamilieVon Ingeborg und Thomas Dietz

Wie gelingt Selbstführung bei Gewaltfreier Kommunikation? Durch gute Beziehung zu unterschied-lichen Anteilen der eigenen Persönlichkeit – vor allem in emotional belastenden Situationen.

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beruht, ist deshalb eine Grundvoraussetzung für GewaltfreieKommunikation.

Manager und Feuerbekämpfer

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es Menschen we-sentlich leichter fällt, die eigene Innenwelt zu verstehen undsich gut zu führen, wenn sie vertraut sind mit den vielfälti-gen Anteilen ihrer Persönlichkeit und deren Dynamik. Sol-che Persönlichkeitsteile können jeweils mit eigenen Kör-perempfindungen, Gedanken, Gefühlen, Anschauungen, Er-innerungen erlebt werden. Ihre typischen Reaktionsweisensind uns im Alltagsgeschehen meist nicht bewusst. Ein acht-sames Beobachten innerer Zustände und Abläufe ermöglichtes jedoch, sie genauer zu erfassen und als Aspekte einzelnerTeilpersönlichkeiten zu verstehen. Das, was unser alltägli-ches Denken ausmacht, ist häufig ein innerer Dialog ver-schiedener Teile.

Dr. Richard Schwartz, ursprünglich systemischer Familien-therapeut, hat mit „Internal Family Systems“ (kurz: IFS) eingut verständliches und handhabbares Modell entwickelt, dases ermöglicht, mit der „Ökologie“ der „inneren Familie“ vonPersönlichkeitsteilen gut umzugehen. Ähnlich wie in einerFamilie ist es sofort einsichtig, dass sensible oder ängstli-che Teile anders behandelt werden müssen als vernünftigeoder starke. Richard Schwartz hat seine drei „Hauptkatego-rien“ mit anschaulichen Bezeichnungen versehen:

Innere Manager sind oft in Führung und tragen dazu bei,dass Menschen ihren Alltag sicher und erfolgreich bewälti-gen. Teile wie der Pragmatiker, der Anspruchsvolle, der Lö-sungsorientierte, der Diplomat, der Helfer planen voraus-

schauend und versuchen so zu handeln, dass sie ihre Zieleerreichen und bei anderen gut ankommen. Diese Teile wol-len die Persönlichkeit vor verletzlichen Zuständen bewah-ren, in denen sie sich schwach, hilflos und ungenügendfühlt. Erlebt werden solche Gefühle eher von verletzlichenTeilen, die von Managern oft im Hintergrund gehalten wer-den. Manchmal werden sie sogar ins Unbewusste verbannt,um alte schmerzhafte Emotionen, die immer noch unter derOberfläche lauern, nicht mehr zu spüren. Schwartz hat sie„Exiles“ genannt: Verbannte.

In Situationen, die von den Managerteilen nicht mehr sou-verän gehandhabt werden können, übernehmen häufig jeneTeile die Führung, die wie eine Art Feuerwehr agieren. Sieverhalten sich eher impulsiv, spontan und unreflektiert –manchmal wie kämpferische, rebellische Jugendliche. Daskann sich als Aggression, Rückzug oder Ablenkung (z.B.Suchtverhalten) zeigen. Diese Feuerbekämpfer schützen diePerson vor akuter Bedrohung und versuchen damit auch, dieGefühle der empfindsameren Teile einzudämmen. IhreSchutzfunktion und ihre gute Absicht werden oft nicht erkannt, vor allem wenn sie ausgeprägt extreme Rollen haben.

Wertschätzung des anderen

Am Beispiel eines Trainerkollegen wollen wir aufzeigen,wie Gewaltfreie Kommunikation mit guter Selbstführungaussehen kann.

Rolf (Name verändert) bietet ein zweiteiliges Persönlich-keitstraining für erfahrene, anspruchsvolle Führungskräftean – erstmals in einem neu gebuchten Seminar-Hotel. In we-nigen Stunden summieren sich unangenehm viele Be-schwerden seitens der Teilnehmer über unfreundliche Be-dienung und schlechten Service. Rolf ärgert sich besondersüber den meist nicht funktionierenden Internetanschluss,den er und einige Teilnehmer dringend brauchen. Sein Stress pegel steigt, auch weil seine Bedürfnisse begrenzt Ge-hör finden. Er hört Formulierungen wie: „Wenn Ihnen dasso wichtig ist, dann schenke ich Ihnen einfach einen Gut-schein über eine Stunde Internetnutzung.“ „Wenn Sie vorhergesagt hätten, dass Sie einen PC im Seminarraum brauchen,dann hätten wir den natürlich besorgt.“ Er fühlt sich vomHotelbesitzer mit zweitrangigen Lösungen abgekanzelt undherablassend behandelt.

Rolf beobachtet überdies, dass der Hotelier auch mit seinenMitarbeiterinnen abwertend umgeht. Den Teilnehmern ge-genüber ist es ihm richtig peinlich, mit dem Training in ei-nem so unfreundlichen Hotel gelandet zu sein. Er denkt da -rüber nach, für den zweiten Teil des Trainings in zwei Mo-naten ein anderes Hotel zu organisieren. Er denkt: Das wirdhier nichts mehr – wenn schon vom Chef keine Service -

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16 Kommunikation & Seminar 1/2008

Gute Innenpolitik – äußerer Frieden

Rolf war über dieses positive Ergebnis, das sich übrigensdie Woche darauf in einem Seminar von Kollegen bestätigte,selbst überrascht und stolz. Wenn wir nun die Erfolgsfakto-ren genauer analysieren, dann sind zwei hervorzuheben. Ers tens hat Rolf sich das Ziel für dieses entscheidende Ge-spräch bewusst gemacht: Herrn Holz zu vermitteln, was an-spruchsvolle Teilnehmer und Trainer von einem Hotel er-warten, und darin verstanden zu werden, dass die Unzufrie-denheit noch mehr mit dem Umgangston als mit den sach-lichen Leistungen zu tun hat. Zweitens lassen sich in ver-trackten Situationen gute Außenbeziehungen oft erst dannerreichen, wenn die inneren Beziehungen geklärt sind. Diealte Maxime: „Siegreiche Außenpolitik erleichtert die In-nenpolitik“ wird ersetzt durch „Erst gute Innenpolitik machtäußeren Frieden möglich!“ Dass Rolf trotz Holz’ „abwer-tenden“ Einstiegs nicht zu ei nem Gegenangriff ausholte,sondern spontan konstruktiv handelte, verdankt er vor allemseiner bewussten Selbstführung:

1. Rolf erkennt sofort seinen „Oberlehrer“, der anspringt,um zu erklären, was er „wirklich braucht“. Der unver-meidlich belehrende Ton hätte das Gespräch nur eskalie-ren lassen. Da Rolf weiß, dass dieser Feuerbekämpfer ei-nen wunden Punkt beschützen will, kann er ihn innerlichfreundlich zurückpfeifen.

2. Rolf ist klar, welche seiner Managerteile sich schlechtbehandelt fühlen: Der „Anspruchsvolle“ ist innerlich undäußerlich – der Gruppe gegenüber – im Druck und er-wartet ein gewisses Niveau, auch auf der persönlichenEbene. Der „Menschenfreund“, der sich viel Mühe gibt,freundlich, zugewandt und wohlwollend zu sein, fühltsich nicht gesehen und zurückgewiesen. Die Bedürfnissedieser beiden Teile alleine treffen jedoch nicht den Kernvon Rolfs Unzufriedenheit, deshalb würde es nicht aus-reichen, nur deren Wünsche zu kommunizieren.

orientierung vorgelebt wird, dann lässt sich so viel Grund-legendes im Hause vermutlich nicht in ein paar Wochen än-dern. Aber es stellt sich heraus, dass so kurzfristig kein Al-ternativhotel gefunden werden kann. So muss er wohl seinBestes versuchen, um Wege zu finden, dass Chef und Per-sonal die folgenden Seminargruppen freundlicher und kun-denorientierter behandeln.

Er verabredet sich mit dem Hotelbesitzer, Herrn Holz, zueinem Gespräch unter vier Augen. Er möchte aus den Er-fahrungen der Woche Leitlinien für die nächste besprechen.Nach den ersten Höflichkeiten sagt Holz: „Sagen Sie mirdoch einfach, was Sie brauchen – und Sie kriegen es!“ undzwar in einem schroffen Ton. Rolf merkt sofort, wie er amliebsten sagen würde: „Wissen Sie, es geht nicht darum,dass ich Ihnen erkläre, welches Essen oder welche Materia-lien ich wann wie brauche – es geht darum, dass Sie verste-hen, dass wir wie gute Kunden behandelt werden wollen!“

Aber er reguliert den Teil, der gerne kämpferisch konternwill. Er nimmt einen Teil der Verantwortung dafür, dassmanches ungut gelaufen ist, auf die eigene Kappe: „HerrHolz, ich kann dieser Aufforderung jetzt nicht so leichtnachkommen. Mir ist inzwischen klar geworden, dass ichrecht verwöhnt bin und dass ich für Hotels, die mich nichtkennen, auch ein schwieriger Kunde bin. Weil ich die letzteZeit immer alles so gerichtet bekommen habe, wie ich’sbrauchte, bin ich mir gar nicht mehr so bewusst, was das al-les ist.“ Gleichzeitig spürt er, dass Holz Anerkennungbraucht für seine Bemühungen, Rolf gerecht zu werden, undsagt: „Ich habe die letzten Tage erlebt, dass Sie ein Machersind: Wenn man Ihnen sagt, was man will, dann versuchenSie alles, um das auch so schnell wie möglich umzusetzen.Das schätze ich sehr!“

Nachdem Holz dem zugestimmt hat und sichtlich offenerwirkt, sagt Rolf: „Ich kann gar nicht so leicht beschreiben,was ich brauche, weil es mir eher darum geht, wie ich michbehandelt fühle. Es fühlt sich unangenehm an, wenn ich ver-mittelt bekomme, dass meine Ansprüche unangemessen seienund ich verwöhnt sei. Man hört nicht gern, dass man selbstschuld ist, wenn man Wünsche oder Rahmenbedingungennicht vorher im Detail abspricht. Das ist umso unangeneh-mer, da ich das ja weiß. Früher habe ich bei neuen Hotels im-mer alles vorher geklärt.“ Hierauf erzählt Holz, wie genervter tatsächlich über Rolfs Wünsche war, aber auch, dass er ver-steht, wie schlecht es bei Gästen ankommt, wenn man sie vor-wurfsvoll behandelt. Er sagt sogar: „Jeder bekommt die Mit-arbeiter, die er verdient! Also: Ich muss bei mir selber anfan-gen.“ Und dann fragt er Rolf nach Ratschlägen, wie er seinVerhalten verbessern kann. Innerhalb einer guten halbenStunde bekommt Holz ein anspruchsvolles Coaching undRolf einen Verbündeten, der seine Kollegen und Teilnehmerin der nächsten Woche so gut wie möglich behandelt.

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Ingeborg und Thomas Dietzhaben sich als Trainer,Coaches und Coaching -ausbilder auf die emotionaleIntelligenz spezialisiert. Im Herbst 2007 erschien ihr Buch „Selbst in Führung“beim Junfermann Verlag.

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Kontakt mit der Reaktion eines Feuerbekämpfers – bei-spielsweise dessen Ärger oder Verteidigung. Aber aufgrundihrer negativen Wirkung werden auch diese Teile innerlichoft unterdrückt oder abgewertet. Insbesondere rationalenMenschen, die gewohnt sind, ihre Gefühle zu kontrollierenund nicht differenziert wahrzunehmen, fällt es schwer, Be-dürfnisse auszudrücken. Das Dilemma dabei ist: umso stär-ker verletzliche Teile unterdrückt werden, desto mehr nei-gen sie dazu, die Person mit ihren Gefühlen zu überwälti-gen. Und desto stärker und häufiger reagieren die Feuerbe-kämpfer. Und das sind immer Teile, denen Empathie undGewaltfreie Kommunikation schwer fällt.

Verletzliche Teile haben oft eine lange Geschichte. Solangediese Teile Lasten tragen und nicht gut integriert sind, ist dieWahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie in der Gegenwartüberempfindlich reagieren und automatische Reaktionenauslösen. Damit sich auf der Verhaltensebene etwas verän-dert, kann es im Coaching entscheidend sein, die Erfahrun-gen, Gefühle und Anschauungen aufzudecken und tiefer zuverstehen. Der Schlüssel liegt darin, eine annehmende Hal-tung und gute Beziehung gegenüber allen Teilen der Per-sönlichkeit zu entwickeln.

Wenn Menschen lernen, jene Teile zu identifizieren, die beieinem Konflikt reagieren, können sie leichter aus einem in-neren Abstand heraus für die Interessen der unterschiedli-chen Teile reden. Für Selbstführung ist eine achtsame Prä-senz entscheidend, die immer wieder – und im Notfall sehrschnell – wahrnimmt, wer oder was einen da im Inneren ge-rade steuert und wie diese Innenwelt mit den Anforderungender Außenwelt zusammenwirkt.

Zwei wesentliche Grundfesten abendländischer Kultur undReligion kommen dabei zusammen: Der Satz, der über demDelphischen Orakel steht: „Erkenne dich selbst und du er-kennst die Welt“, sowie das biblische „Liebe deinen Nächs -ten wie dich selbst“. Menschen, die uns „Schwierigkeitenmachen“, wie Herr Holz, zwingen uns und unsere Klientenimmer wieder, die Fähigkeiten des Erkennens und Liebensweiterzuentwickeln. Nicht mehr – aber auch nicht weniger– fordert und fördert die Arbeit an der Selbstführung.

3. Von Holz’ abfälligem Tonfall bei dem Satz „Wenn Siemir sagen, was Sie brauchen, kriegen Sie’s“ wird einempfindsamer Teil getroffen. Dieser Teil, den Rolf ein-mal seinen „Mickerly“ genannt hatte, fühlt sich von Holzgedemütigt und abgewertet – als wäre er zu dumm, zu sa-gen, was er will.

4. Da Rolf viel Erfahrung mit seiner inneren Familie hat,gelingt es ihm, diesem kleinen Teil innerlich gut zuzu-reden und ihn zu beruhigen, dass er nicht gemeint ist.Dadurch kann auch der Oberlehrer entspannter im Hin-tergrund bleiben und übernimmt nicht einfach so dasSteuer.

5. In der Vorbereitung auf das Gespräch mit Holz konnteRolf sich die innere Dynamik seiner Persönlichkeitsteilevergegenwärtigen und sich so auf deren mögliche Reak-tionen einstellen. Besonders wichtig war, eine Form zufinden, um über die Bedürfnisse des „Mickerly“ zu spre-chen – nämlich sich wertschätzend behandelt zu fühlen,auch wenn er etwas nachlässig war.

6. Indem der empfindsame Teil sich entspannte, konnten dieTeile, denen Empathie nicht so leicht fällt, zurücktreten.So entstand für Rolf der innere Raum, gegenüber Holzin einer authentischen, empathischen Grundhaltung zubleiben. In diesem Zustand fiel es Rolf leicht, Anerken-nung und Verständnis für die „Macher“-Qualitäten vonHerrn Holz zu zeigen.

Innere Versöhnung

Früher, als Rolf sich noch nicht um seine verletzlichen Teilegekümmert hatte, gab es häufig Situationen, in denen er trotzbesseren Wissens und Übens von Gewaltfreier Kommunika-tion immer wieder in Kämpfe oder Belehrungen verfiel. Dasser auf Herrn Holz’ Abwertung nicht mehr so automatisch rea-gierte, hat er vor allem der Versöhnung mit seinem „Mi -ckerly“ zu verdanken. Dessen Gefühle von Minderwertigkeitwaren früher so unangenehm, dass schnell Beschützer wieder „Oberlehrer“ oder auch ein „Gerechtigkeitskämpfer“ an-sprangen und den Verursacher zurechtwiesen. Und – das warbesonders perfide – solange dieser Teil innerlich nicht erkanntund liebevoll integriert war, litt er zusätzlich noch unter Rolfseigenem Anspruch – dem er nie gerecht werden konnte. Erstseit Rolf begriffen hat, dass er selbst sich liebevoll um seinenMickerly kümmern muss, kann er gelassener damit umgehen,wenn er von außen getroffen wird.

Bei den meisten automatischen Reaktionen verbirgt sichhinter dem getroffenen „wunden Punkt“ ein verletzlicherTeil – wie in diesem relativ harmlosen Beispiel der „Mi -ckerly“. Weil die Gefühle der verletzlichen Teile so unan-genehm, verunsichernd und auch bedrohlich erlebt werden,werden sie oft verdrängt. Auch deshalb fällt es Klientennicht leicht, tiefer liegende Gefühle und Bedürfnisse zu er-kennen und für diese zu sprechen. Meistens ist man eher in

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Wenn ich mir selbst ein guter Partner bin,kann ich es auch für mein Gegenüber sein.Diese und andere Grundsätze der Methode ESPERE erläutert ihr Urheber Jacques Salomé in einem Interview mitDr. Monika Wilke und Regine Rachow.

Eine Welt der Beziehung

dürfnisse unterbewertet. Viele Kinder machen regelrechtenBeziehungsterror, um ihre Wünsche befriedigt zu bekommen.Eine weitere Ursache liegt im Unverständnis und falschenVerständnis von den wirklichen Beziehungsbedürfnissen,etwa dem Bedürfnis, sich ausdrücken zu können, gehört undanerkannt zu werden, dem Bedürfnis nach Rückzugsräumenund insbesondere dem Bedürfnis, davon träumen zu können,dass das Morgen besser sein wird als das Heute und das Über-morgen besser als das Morgen.

Die Methode ESPERE erlaubt in erster Linie, innere Konfliktezu klären. Inwieweit ermöglicht sie Ihrer Meinung nach aucheine Behandlung und Klärung äußerer Konflikte, wie deneben beschriebenen?

Jacques Salomé: Die Methode ESPERE ist eine umfas-sende Herangehensweise, die es ermöglicht, lebendigere,offenere und auf Gegenseitigkeit beruhende Beziehungen

Wir lasen von heftigen Konflikten an den Rändern französi-scher Metropolen. Wie sehen Sie diese Formen von Gewaltund wie ließen sie sich vermeiden?

Jacques Salomé: Es erscheint mir wichtig, daran zu erinnern,dass Gewaltausübung eine Sprache von Hoffnungslosigkeit,Angst, Not, Ohnmacht und Ungerechtigkeit darstellt. Es istdiese Sprache, die in den brutalen Revolten der Vorstädte her-ausgeschrieen wird. Auch sollten wir nicht die Auslöser undVerstärker dieser Gewaltausbrüche wie Gettoisierung, Ar-beitslosigkeit, ethnische und religiöse Konflikte, Drogen-missbrauch etc. mit den wahren Ursachen verwechseln. Dieseliegen für mich unter anderem in „Mangelerscheinungen“ imVerhältnis von Eltern und Kindern. Die neuen Väter sind oftzu nachgiebig, wenn es heißt, ihren Kindern sichere Grenzenzu setzen. Die Jugendlichen können sich nicht mit Erwach-senen konfrontieren, die eine ehrliche, wegweisende Autori-tät darstellen. Ihre Wünsche werden überbewertet, echte Be-

Eine Welt der Beziehung Titel

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einzugehen. Dafür braucht es ein paar einfache Regeln: zuwissen wie man bittet (ohne zu nehmen), wie man gibt(ohne aufzudrängen), wie man empfängt (ohne sich in ei-nen Mülleimer zu verwandeln) und wie man ablehnt (ohneden Respekt zu verlieren). Wenn ich mir selbst kein guterPartner bin, kann ich es auch nicht meinem Gegenüber sein.Die heutigen Krisen sind das Ergebnis der oben beschrie-benen Mängel. Wenn der Konflikt in Gewalt eskaliert, hilftnur noch eine direkte und klare Antwort. Doch direkt da-nach ist es wichtig, den Dialog zu suchen und Lösungenvorzuschlagen, um die echten Beziehungsbedürfnisse zu er-füllen und zu sehen, wo die Mängel sind.

In welchen Zusammenhängen hat die Methode ESPERE Er-folge? Welche Projekte gibt es beispielsweise mit Schulenoder Hochschulen?

Jacques Salomé: ESPERE baut auf Methoden der Bezie-hungshygiene auf, die für jeden zugänglich sind und einfachvermittelt werden können. In Frankreich werden sie an man-cher Schule benutzt. Dies geschieht jedoch immer auf Initia-tive eines Lehrers oder einer Lehrerin. Das Bildungsministe-rium bleibt sehr zurückhaltend im Bereich der Kommunika-tion, da alles schnell mit Sekten assoziiert wird. Und das, ob-wohl mir, nebenbei gesagt, der Präsident der Republik dennationalen Verdienstorden für meine Arbeit mit der MethodeESPERE überreicht hat. In Kanada werden Teile der Methodean den Universitäten von Quebec, Gatineau und Laval unter-richtet. Die Methode ESPERE wird für verschiedene Heilbe-rufe genutzt. Man erkennt, dass es für Kranke wichtig ist, Be-ziehungsheilung zu betreiben. So können die Patienten ver-stehen lernen, dass Krankheiten auch eine Sprache sind, inder Dinge zum Ausdruck gebracht werden. Natürlich sind dieMethode ESPERE und ihr Konzept des einfühlsamen, aktivenund handelnden Zuhörens auch sehr hilfreich in der Ausbil-dung von Sozialarbeitern und Psychologen.

Gibt es bei der Vermeidung von sozialen und gewalttätigenKrisen eine Verbindung zwischen der Methode ESPERE undder Welt der Politik?

Jacques Salomé: Nein! Ich denke, dass in der Welt der Po-litik eine hohle, sinnentleerte Sprache benutzt wird, die je-der Gelegenheit angepasst ist. Die Politikerinnen und Poli-tiker sind in der Welt der Reaktion und nicht in der Welt, dieich vorschlage, der Welt der Beziehung. Was uns, die einfa-chen Bürger, jedoch stutzig machen sollte, ist, dass nir-gendwo auf der Welt Kommunikation wirklich gelehrt wird.Es erscheint mir interessant sich zu erinnern, dass die Er-findung des Automobils die Einrichtung eines Führer-scheins nötig gemacht hat. Dieser lehrt nicht nur das Auto-fahren, sondern gibt den Verkehrsteilnehmern gemeinsameRegeln. Bedeutet die fehlende Vermittlung echter Kommu-nikationsregeln, dass unsere Politiker kein Interesse an ver-

antwortlichen, klar denkenden und handelnden Bürgern ha-ben, die Verantwortung für ihr eigenes Leben übernehmen?

Zumindest im französischsprachigen Raum ist Ihre Methodesehr bekannt. In Deutschland und im englischsprachigenRaum kennen wir die Gewaltfreie Kommunikation. Esscheint sich um vergleichbare Ansätze zu handeln. Gibt esKontakte zwischen Ihnen und Marshall Rosenberg oder zwi-schen Ausbildern der beiden Methoden?

Jacques Salomé: Wir sind Teil derselben Familie, des psy-chologischen Humanismus, die jede und jeden einlädt,selbst die Verantwortung zu übernehmen gegenüber den Un-vorhersehbarkeiten des Lebens und dabei eine gewaltfreieKommunikationssprache zu benutzen. Auf diese Art bietenwir unserem Gegenüber einen lebendigen und freund-schaftlichen Austausch an. Marshall Rosenberg und ichschätzen uns gegenseitig. Dies wird auch in dem Vorwortdeutlich, das er für die deutsche Übersetzung meines Bu-ches „Le courage d’être soi“ („Einfühlsame Kommunika-tion“, Junfermann 2006) geschrieben hat.

Wie kann es Ihrer Meinung nach gelingen, dass die beidenMethoden sich annähern und gemeinsam arbeiten?

Jacques Salomé: Jeder Ansatz hat seine eigenen Beson-derheiten und bezieht sich nicht auf die gleichen Technikenin Anwendung und Ausbildung. Diese Besonderheiten soll-ten erhalten bleiben. Ich denke, dass der Versuch, die beidenMethoden miteinander zu verschmelzen, zu einer Verwäs-serung führen würde.

Gibt es eine Zusammenarbeit mit weiteren Methoden, die eingewaltfreies Miteinander vermitteln? Beispielsweise mit Tho-mas Gordon im Bereich der Erziehung oder mit Byron Katiein den USA mit ihrer Methode „The Work“? Und gibt es Me-thoden, von denen sich die Methode ESPERE distanziert?

Jacques Salomé: Der Mensch ist ein permanentes Ge-heimnis! Ein Geheimnis von unglaublicher Komplexität. Ichhalte es für aussichtslos, sein Verständnis, seine Entwick-lung und, wo es nötig ist, seine Heilung auf einen einzigenpsychologischen oder psychotherapeutischen Ansatz redu-zieren zu wollen. Als Spezialist für Mozart spiele ich Mo-zart. Wenn man von mir Beethoven, Schubert oder Händelwill, sage ich: Ich spiele Mozart und das ist richtig für mich.

In den letzten Jahren haben die Neurowissenschaften er-staunliche Fortschritte gemacht. Gibt es neue Erkenntnisse,welche den Inhalt und die Wirksamkeit der Methode ES-PERE auch wissenschaftlich untermauern?

Jacques Salomé: Der beste Beweis für die Wirksamkeit derMethode ESPERE ist ihre Alltagstauglichkeit. Ich erhalte

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Jacques Salomé und ESPEREJacques Salomé, geboren 1935 in Toulouse, ist Sozialpsy-chologe und entwickelte seine Methode ESPERE Anfang der80er Jahre. ESPERE heißt: „Energie Spécifique Pour uneEcologie Relationelle Essentielle“, übersetzt: „Die beson-dere Energie für eine freundliche Beziehungsumwelt“. ES-PERE kommt außerdem von dem französischen Verb „es-perer“, hoffen. Salomés Konzept beruht, wie die GewaltfreieKommunikation, auf der Humanistischen Psychologie undauf Erkenntnissen des amerikanischen SozialpsychologenCarl Rogers. Sie spiegelt außerdem Einflüsse des Psycho-dramas und der Bioenergetiklehre wider.

Mit ESPERE lernen Menschen, dem anderen das sichereGefühl zu geben, ihn nicht verändern zu wollen, sondernihn zu motivieren und ihm Freiraum zu geben, sich selbstzu verändern. Das gelingt zum Beispiel mit dem so ge-nannten Beziehungsschal, einem visuellen Hilfsmittel vonESPERE, das die Dreierbeziehung zwischen zwei Menschenverdeutlicht: Mich, mein Gegenüber und die Beziehung zwi-schen uns beiden. Mit dem Schal ist es möglich zu zeigen,dass jeder nur auf sein eigenes Ende Einfluss nehmen kann.ESPERE gestattet es Gesprächspartnern, nur solche Bot-

schaften anzunehmen, die Energie geben, und andere Mitteilungen mit freundlichen Worten und einem Symbol, einem be-liebigen Gegenstand, zurückzugeben. Auf diese Weise können Menschen zum Beispiel ihre Rollen als Opfer und als Täterverlassen und für sich Verantwortung übernehmen.

Darüber hinaus wird unsere Herangehensweise an das Ver-ständnis des menschlichen Verhaltens sicherlich in dennächsten Jahren durch die neuesten Erkenntnisse der Psy-chobiologie revolutioniert. Heute noch mysteriöse Vorgängeim Bereich der Neuronen, Neurotransmitter und Energie-flüsse werden klarer und durchschaubarer.

Sie schreiben, die Methode ESPERE eröffne Zugang zu dem„göttlichen Teil“ in uns. Und dies unter anderem durch Sym-bole, die wir auswählen für verschiedene Situationen undGefühle. Sie schreiben, wie heilsam es für Sie war, zu ver-stehen, dass Vergebung nicht von oben kommt, wie es diechristliche Kultur lehrt, sondern indem wir selbst die Ver-antwortung für uns übernehmen. Dies erscheint uns wider-sprüchlich.

Jacques Salomé: Wir berühren hier den Bereich des Glau-bens, und der Glaube ist das Dach der Kommunikation. Mankann nicht über den Glauben diskutieren, sondern nur davonZeugnis ablegen. Ich kann hier nur vom Ergebnis verschie-dener, manchmal entmündigender religiöser Praktiken re-den, die uns in Abhängigkeit einer göttlichen Einheit hal-ten. Von dieser erwarten wir dann Heilung für all unsere Lei-den. Als Agnostiker glaube ich jedoch, dass es einen Teil in

täglich über 100 Briefe mit Erfahrungsberichten aus denFeldern, die im Mittelpunkt jeden menschlichen Lebens ste-hen. Nehmen wir die Partnerschaft oder Exklusivbeziehungzu einem wichtigen Menschen: Es ist nicht die Liebe, diezwei Menschen auf Dauer zusammenhält, sondern die Qua-lität der Kommunikation, die sie sich gegenseitig anbieten.Nehmen wir die Familie, sowohl das Elternhaus mit all denProblemen, die es zu regeln gilt, als auch die aktuelle Fa-milie mit ihren Fragen der Aufteilung von Territorien, derIntimität und des gemeinsamen Lebensentwurfs. Oder dieSchule: Es reicht nicht mehr, dass allein Wissen und Kön-nen vermittelt werden. Schule muss stärker als bisher Sein,Erschaffen und Werden vermitteln, und das geht nur bei ei-ner täglichen Lehre von Kommunikation. Die Gesundheit:Wir müssen akzeptieren lernen, dass Krankheit auch eineSprache ist, Sprache des Unsäglichen und Unerträglichen,das sich in Krankheitsbildern herausschreit. Die Arbeits-welt: Milliarden Euro werden Tag für Tag verschwendet auf-grund einer unpersönlichen, respektlosen Kommunikation.Bedürfnisse der Arbeitnehmer nach echten und ehrlichenBeziehungen werden ignoriert. Nehmen wir schließlich dieBeziehung zu Kindern: Kinder sind unser Anteil an derEwigkeit. Wir müssen sie auf die Welt vorbereiten, die sieumgibt und die sie erwartet.

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uns gibt, der göttlich ist, uns durchdringt und uns manch-mal spüren lässt, dass wir Teil eines Ganzen sind, das voll-ständiger und größer ist als unser einfaches Sein.

Was bedeutet für Sie „das Göttliche in uns“?

Jacques Salomé: Es ist die spirituelle Dimension, die nichtauf die geistige, emotionale oder körperliche Dimension inuns reduziert werden kann. Für mich kommt sie aus demBereich der Schwingungen und der Energie und erlaubt unsmanchmal erstaunliche Einsichten und Gefühle, die nurschwer zu vermitteln sind.

Welche Rolle spielt für Sie Religion?

Jacques Salomé: Die Religionen spielten eine wichtigeRolle und werden sie in der Vermittlung und Regelung vonUnterschiedlichkeiten spielen, solange sie nicht von Funda-mentalisten oder politischen Manipulatoren benutzt werden.Dies scheint jedoch heute oft der Fall zu sein.

Für Anfänger erscheint die Methode ESPERE, wie die Ge-waltfreie Kommunikation, als eine generelle, philosophischeLebenshaltung. Doch die praktische Anwendung brauchtZeit, zum Beispiel den „Beziehungsschal“ zu benutzen, umdie eigenen Gedanken und Gefühle auszudrücken. Es kostetviel Energie, unsere üblichen Kommunikationstechniken zuändern. Wie machen Sie Menschen Mut, die gerade zu Be-ginn nur die Schwierigkeiten sehen?

Jacques Salomé: Ein Werkzeug wie den Beziehungsschalzu benutzen kostet kaum Zeit. Vor allem dann nicht, wennuns klar ist, dass es in einem Austausch immer drei gibt:mein Gegenüber, mich und die Beziehung, die uns verbin-det. Diese Beziehung hat zwei Seiten, und ich empfehle je-dem, die Verantwortung für die eigene Seite zu übernehmen.Es stimmt, dass wir hier auf Widerstände treffen. Doch diefinden wir immer, wenn wir eingefahrene Verhaltensweisenverändern wollen. Kinder kennen noch keine eingefahrenenVerhaltensweisen und wenden mit großer Leichtigkeit dieMethode ESPERE an.

Ich habe aber auch großes Vertrauen in unsere bewun-dernswerte Fähigkeit der Anpassung. Ich brauche nur daranzu denken, wie meine Mutter in nur 70 Jahren von der Kerzezum Computer gekommen ist. Meine Mutter, die die Schuleeinst mit neun Jahren hatte verlassen müssen und von mei-nem Bruder einen Computer geschenkt bekam, der ihr dieganze Weite des Internets eröffnete ...

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Ihre Forschungen über Delfine, sagt Dr. Monika Wilke, hät-ten ihr viel Anlass geboten, über menschliche Gewalt nach-zudenken. An der französischen Mittelmeerküste, wo sieAnfang der 90er Jahre ihre Dissertation zum Verhalten die-ser „wilden Diplomaten“ schrieb, wurde damals mit Delfi-nen viel Geld verdient – und ebenso viel Konfliktstoff pro-duziert. In Banyuls-sur-Mere hatte die Verhaltensforscherinbisweilen harte Auseinandersetzungen erlebt.

Eine Kollegin half Monika Wilke damals, Ärger und Kon-flikte zu überwinden, und zwar mit ESPERE, einer Methodeder Kommunikation und des Konfliktmanagements (sieheKasten im Interview auf Seite 20). Mitte der 80er Jahre wurdesie vom französischen Sozialpsychologen Jacques Saloméaus der Humanistischen Psychologie heraus entwickelt. Siegilt als eine Art französischer Variante der Gewaltfreien Kom-munikation. Wie die GFK hat ESPERE das Ziel, Menschenzu einem friedlichen Miteinander zu befähigen, und zwardurch Empathie und eine Sprache, die uns hilft, uns selbst zuverstehen, und die frei ist von Gewalt. „Mit ESPERE fandich Antworten auf Fragen, die mich sehr beschäftigten“, sagt

Monika Wilke. Warum, zum Beispiel, wiederholen sich imLeben regelmäßig die gleichen Konflikte, obwohl die Si-tuationen ganz andere sind? Und wie kann man in diesenKonflikten mit den oft heftigen Emotionen umgehen? DieMethode hat sie so überzeugt, dass Monika Wilke sich amInstitut von Jacques Salomé in Paris gleich selbst als Trai-nerin ausbilden ließ. Sie übersetzte Salomés Grundlagen-buch („Einfühlsame Kommunikation“, Junfermann 2006)und vor einem halben Jahr kam Monika Wilke, erstedeutschsprachige ESPERE-Trainerin, mit Mann und Kin-dern von Frankreich zurück nach Deutschland. Im Septem-ber hat sie gemeinsam mit Jacques Salomé die Methode inFrankfurt am Main einem Kreis von Interessierten vorge-stellt. Im Oktober gab sie ihre erste ESPERE-Fortbildungfür GFKler auf deutschem Boden, und zwar im Tagungs-haus der Kommune Niederkaufungen.

Eingeladen wurde sie von GFK-Trainerin Monika Flör-chinger, die vor acht, neun Jahren das Konzept der Gewalt-freien Kommunikation (GFK) von Marshall Rosenberg indie Kommune Niederkaufungen mitbrachte. Noch als Bil-

Gefühle und SymboleGFK-Trainerin Monika Flörchinger und ESPERE-Trainerin Dr. Monika Wilke versuchen eine Annäherung der Methoden des gewaltfreien Umgangs.

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Therapeuten und Anwälte hängen sich rein – das Kind mit-tendrin und am Rande die Eltern, die ihr Recht zuweilen aufBiegen und Brechen durchsetzen.

Um eine Entscheidung im Sinne des Kindeswohls treffen zukönnen seien zig Telefonate und Verhandlungen zu führen.Es sind zuweilen sehr schwierige Gespräche, die GabrieleBuchwald zu führen hat. Am anderen Ende der Telefonlei-tung sei manchmal eine „unglaublich aggressive Energie“ zuspüren. Früher hatte sie einfach aufgelegt, so wütend war siegeworden. Heute gelinge es ihr – „dank GFK“, wie sie sagt –„in Verbindung zu bleiben“: den Vater des Kindes zu sehen,und nicht den Mann, der seine Frau geschlagen hat. Oder, imanderen Fall, die Mutter, und nicht die Frau, die ihr Kind be-einflusst, um den getrennten Partner zu schädigen. Von ES-PERE erhofft sich Gabriele Buchwald, in solchen Gesprä-chen besser als bisher „in Kontakt mit sich selbst“ zu kom-men, zum Beispiel zu erkennen, warum sie manchmal sowütend werde. „Ich bin einfach besser mit dem anderen ver-bunden, wenn ich ihm mein unangenehmes Gefühl nicht an-laste, wenn ich stattdessen weiß, woher es kommt und wieich damit umgehen kann.“

Mo Auerswald schätzt an ESPERE vor allem den symbol-haften Zugang der Kommunikation: „Die GFK arbeitet nochviel zu viel mit der Sprache.“ ESPERE gebe ihr zum Bei-spiel die Möglichkeit, Gewalt symbolisch zurückzugeben,etwa ein verletzendes Wort oder ein Verhalten, das einemEnergie nimmt. „Ich kann dazu einen Satz auf ein Stück Pa-pier schreiben und ihn meinem Gesprächspartner mit einerfreundlichen Erklärung reichen. Oder einen x-beliebigenGegenstand aufheben und weitergeben.“

„Tatsächlich liegt in der Arbeit mit Symbolen und Visualisie-rungen ein großer Vorzug von ESPERE“, sagt Dr. MonikaWilke. Beide Trainerinnen, Monika Flörchinger und MonikaWilke, sind der Meinung, dass sich ihre Methoden sinnvollergänzen können. Während Rosenberg gleichermaßen auf in-nere wie äußere Konflikte blicke, schaue Salomé genauernach innen, auf eine „verständnisvolle und liebevolle Beglei-tung“ der eigenen Gefühle und Bedürfnisse und damit ver-bunden auch auf die Heilung von inneren Wunden.

Beide, Salomé und Rosenberg, haben immer wieder betont,dass ihre „Lehren“ keine starren Konzepte sind. Sie habensich stets offen für eine Weiterentwicklung gezeigt. Fürs Erste ist ESPERE in Deutschland gelandet. Das mag derAnfang einer wunderbaren Zusammenarbeit sein.

Regine Rachow

Kontakte: ESPERE in Deutschland: www.reliance-deutschland.comKommune Niederkaufungen: www.kommune-niederkaufungen.de

dungsreferentin des Vereins Arbeit und Leben e.V. hatteMonika Flörchinger Rosenberg kennen gelernt. Dort hattesie Zukunftswerkstätten und multikulturelle Projekte orga-nisiert. „Wir machten uns ständig einen Kopf darüber, wieArbeit, Macht und Geld so zu verteilen seien, dass alle aus-reichend Zugang dazu haben. Und hatten oft Schwierigkei-ten mit der Realität.“

Auch deshalb zog Monika Flörchinger gemeinsam mit ih-rem Lebenspartner in die Kommune Niederkaufungen beiKassel, wo rund 70 Frauen, Männer und Kinder seit gut20 Jahren ein Leben ohne Hierarchien und Gewalt versu-chen. Zu den Grundsätzen der Kommune zählen bis heute:kollektives Arbeiten, gemeinsame Ökonomie und Entschei-dungen nach dem Konsensprinzip. „Marshall meinte stets:Es reiche nicht, sich selbst zu verändern. Man müsse auchdie Strukturen verändern, die ein bestimmtes Verhalten her-vorbringen.“ Das heiße aber nicht, dass es schon ausreiche,allein die Strukturen zu verändern. „Wir brauchen auch einneues Bewusstsein für den friedlichen Umgang miteinan-der“, sagt Monika Flörchinger.

Was sie aus der „alten Welt“ mitnahm, waren ein Stehord-ner mit der Aufschrift UTOPIEN, der jetzt in ihrem Kom-mune-Büro steht, und ihr „Methoden-Koffer“ der Gewalt-freien Kommunikation. „Ich weiß nicht, ob ich ohne dieGFK heute noch hier wäre“, sagt sie. „Wir sind so unter-schiedliche Menschen und leben so verbindlich zusammen.“So manche Frage kann beinah endlose, zermürbende Eini-gungs- und Klärungsprozesse in Gang setzen. Sollen wirunseren Kindern Handys gestatten? Wie weit entfernt darfein Urlaubsreiseziel sein, um noch als ökologisch und öko-nomisch verträglich zu gelten? Wer braucht welche Ab si-cherung für das Alter?

Die GFK, sagt Mo Auerswald, Mitgründerin der Kommune,habe mehr Achtsamkeit in die Gesprächskultur von Nieder-kaufungen gebracht. „Wir erleben es als hilfreich, Gefühleund Bedürfnisse zu kommunizieren, und zwar ohne An-klage, ohne Vorwurf und ohne den anderen herabzusetzenoder lächerlich zu machen.“ Gut die Hälfte der Kommune-Mitglieder machte sich in den zurückliegenden Jahren mitder Methode der GFK vertraut, manche besuchten einenEinführungskurs, andere, wie Mo, die Psychologin ist, ab-solvierten ein längerfristiges Training.

Zum ersten ESPERE-Kurs mit Monika Wilke kamen nebenMo Auerswald neun Teilnehmerinnen bundesweit. GabrieleBuchwald zum Beispiel leitet in München den „BegleitetenUmgang“, ein Projekt des Vereins für Fraueninteressen e.V.Das Projekt gibt Kindern aus zerrütteten Familien die Mög-lichkeit, in einem geschützten Rahmen dem getrennten El-ternteil zu begegnen. Verfügt wird dieser Umgang meistüber das Gericht, auch das Jugendamt ist oft eingeschaltet,

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Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach MarshallB. Rosenberg ist die hilfreichste Haltung und Kommu-nikationsweise, die ich bisher kennen gelernt habe. Seit1995 ist sie Fundament für meine Arbeit in Konfliktklä-rungen und Mediationsausbildungen. Dass sich so man-cher Widerspruch zwischen dem Anliegen der GFK undihrer Anwendung verbirgt, hält mich nicht davon ab, siemit Begeisterung in Grund- und Aufbaukursen zu ver-mitteln. Gleichzeitig bringt er mich dazu, über die Her-ausforderungen der Praxis nachzudenken und für eineoffene Diskussion ein paar Fragen zu stellen. Die be-rühren u.a. den Umgang mit Lebensfundamenten, miteigenen Aggressionsimpulsen, den Umgang mit Authen -tizität und mit der Bewertung von Gedanken, den Um-gang auch mit Humor und Alltagssprache.

Lebensfundament und Aggression

Als ich begann, die vier Schritte (Prinzipien)1 der GFK zuüben, wurde mir schnell klar, dass eine intensive Ausein-andersetzung mit der Haltung der GFK unweigerlich andas Lebensfundament stoßen würde. In meiner Familiezum Beispiel hatte Kommunikation oft einen bedrohli-chen Charakter. Besonders Konflikte eskalierten schnell.Als mittleres von fünf Kindern versuchte ich verzweifelt,zu vermitteln und meine Mutter zu schonen (an eine ei-gene pubertäre Auseinandersetzung mit meinen Elternkann ich mich nicht erinnern). Die gegenseitigen Fragen,die gestellt wurden, waren: Wer hat diesmal Mist gebaut?Wer war Schuld? Wer ist mal wieder faul, egoistisch oderrücksichtslos gewesen?

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Titel Echt geht vor perfekt

Echt geht vor perfekt

Von Monika Oboth

Die Gewaltfreie Kommunikation lehrt unter anderem, die „Wolfssprache“ durch die „Giraffen-sprache“ zu ersetzen. Unsere Autorin sieht dabei die Authentizität in Gefahr und plädiert fürden produktiven und unideologischen Umgang mit einer großartigen Methode.

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Für mich waren die vier Schritte der GFK und vor allem diedahinter liegende Haltung eine Offenbarung. Ich kann sagen:Sie haben mein Leben befreit. Es brauchte seine Zeit, de-struktive Redeweisen (z.B. moralischer Druck, Urteile) undblockierende Glaubenssätze (z.B. „Meine Bedürfnisse sindnicht willkommen.“ „Ich bin immer schuldig.“) aufzuwei-chen. Denn wie sollte ich ansatzweise empathisch auf eineKritik reagieren, wenn als erstes der innere Wolf2 mit Schuld-gefühlen auf mich los ging? Wie sollte ich eigene Bedürfnisseausdrücken, wenn ich sie selbst nicht spürte oder sie verur-teilte?

Wenn wir davon ausgehen, dass Aggressionen meist ausdem Schmerz alter Wunden entspringen, dann kommen wirin der Praxis der GFK an einen neuralgischen Punkt. Denndie alten Wunden stammen aus unerfüllten Bedürfnissen inder Kindheit. Sie verstärken unsere Empfindsamkeit auf ak-tuell unerfüllte Bedürfnisse. Nehmen wir einmal an, Frau A,die als Kind unter mangelnder Anerkennung litt, beginntGFK zu praktizieren. Sie erlebt eine berufliche Situation mitKollege B, der sie für ihren engagierten Beitrag kritisiert,aus ihrer Sicht „heruntermacht“. Frau A kocht vor Wut, weilfehlende Anerkennung ihr wunder Punkt ist. Sie stellt sichmögliche Varianten ihrer Reaktion vor.

Erstens: Sie brät ihrem Kollegen die ganze Wucht ihresFrusts in Form von Aggression über. Damit erwischt denKollegen B der Druck aus Frau A’s Kindheit, hineingepresstin ein wütend geäußertes Urteil über seine Handlung. Daslöst bei ihm einen Schutzmechanismus in Form von Flucht,Gegenaggression o.a. aus, jedenfalls kaum Empathie. Zweitens: Sie geht in die Selbstkontrolle, weil sie die vierSchritte der GFK praktizieren möchte, drückt mit modera-ter Stimme ihre „Irritation“ aus und hört dem Kollegen zu.Doch hier wird ihre zurückgehaltene Wut durch die unbe-wusste Körperbotschaft transportiert; sie steht gewisserma-ßen diffus im Raum. Der Kollege kann sie nicht einordnen,er erhält eine Doppelbotschaft: „Ich möchte dich einfühlendverstehen“ und „Du bist ein Ekel“. Darauf geht er womög-lich in einen unterdrückten Ärger, in emotionale Distanz,denkt: „Du alte Schnepfe!“ und verteidigt sich auf Sach-ebene in Form einer Pseudoverständigung. Drittens: Sie nimmt ihr inneres Alarmlämpchen wahr („Hey,ich bin ja richtig angeschlagen!“), ruft abends ihre Giraf-fenhotline3 an und bittet um Unterstützung zur Selbstklä-rung. In diesem Gespräch unterscheidet sie, so gut es geht,ihren Schmerz aus der Kindheit von den Primärgefühlenund unerfüllten Bedürfnissen im aktuellen Konflikt. Amnächsten Tag geht sie mit einer geklärten emotionalen Ver-fassung auf den Kollegen zu und bittet ihn um ein Verstän-digungsgespräch, das nun erhöhte Chancen hat.

Ich selbst habe zu Anfang nicht verstanden, wie Folgendeszusammen gehen soll: Im Konflikt Empathie geben zu wol-

len, wenn ich selber voll von Verletzung, Enttäuschung undAggression bin. Für mich war das im Bild gesprochen so, alsstürzte ich blutend zu Boden und würde dem Messerwerfernoch im Fallen Einfühlung schenken: „Du, wie geht´s dirjetzt? Und was wäre dir wichtig?“ Bin ich dann im Kontaktmit meiner eigenen Not und Bedürftigkeit? Wohl kaum! Mirhat das Problem der real existierenden Wunden, potenziellenAggressionen und Kränkungen aus der Kindheit in der Lite-ratur Rosenbergs irgendwie gefehlt (oder ich habe sie über-lesen). Ich habe in den ersten Jahren aus Hilflosigkeit zweiunglückliche Alternativen gewählt: a) Unbedingt gewaltfreiagieren und mit unterdrückter Not, Wut und Selbstkontrollevordergründig empathisch sein. b) Wenn die Selbstkontrollenicht klappte, gar nichts sagen, um niemanden zu verletzen,und darauf warten, bis ich es irgendwann richtig kann.

Während dieses „Wartens“ habe ich jahrelang Verhältnisseund Verhaltensweisen ertragen, die mir nicht gut taten, undwar letztlich nicht im aufrichtigen Kontakt.

Perfekt gewaltfrei?

Mein Plädoyer ist: Echt und aufrichtig geht vor „perfekt“(was im Übrigen nie eintreffen wird)! Heute versuche ich,anders mit meinem Ärger, meiner Wut und meiner Aggres-sion umzugehen. Diese starken Emotionen zeigen – gleichFeuermeldern – an, was ich nicht ertrage. In ihnen stecktLebenskraft und Veränderungsenergie – einerseits. Ich weißandererseits durch Rosenberg, dass sie „Zwei-Komponen-ten-Kleber“ mit Prädikat „sekundenschnell/extra stark“sind. Die zwei Komponenten bestehen aus einem starkenunangenehmen Primärgefühl4 (z.B. traurig, unsicher) undaus einem Urteil („Der hat was falsch gemacht.“ „Das ge-hört sich nicht unter Kollegen.“ „Die ist übergriffig.“).

Bei Ärger stehe ich quasi auf einem Stuhl und zeige urtei-lend hinunter. Kein Wunder, dass der andere nicht einfüh-lend reagiert, sondern selber auf einen Stuhl klettert! Stattdessen drücke ich mit echter Emotionalität aus, dass ichschäume und dass es mir nicht gut geht in der konkreten Si-tuation. Ich mache es nicht an meinem Gegenüber fest, son-dern bleibe bei einer echten Kurzbotschaft über mich selbst.Die lautet nicht: „Ich finde, du bist intrigant!“ Sondern: Ichsage, dass ich eine Pause brauche, um mich zu klären (eineEmpfehlung von M. Rosenberg, von der ich sehr profitiere).Nach einer Selbstempathie für meinen „Vulkan“, in der ichunterschieden habe, was in die heutige Situation gehört,welches meine Primärgefühle sind und welche aktuell un-erfüllten Bedürfnisse sie mir mitteilen, kann ich dann in dasGespräch zurückgehen.

Es wirkt, wenn mein innerer Vulkan halbwegs leer ist, alsowenn der Prozess der Selbstempathie emotional und nichtnur intellektuell vollzogen ist. (Wenn das nicht klappt, wähle

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ich die Giraffenhotline.) Zum Leeren des Vulkans braucht esdas Zulassen – M. Rosenberg: „Genießen!“ – meiner eige-nen deftigen Wolfsshow. In einem anschließenden Gesprächkann ich dem anderen wieder auf Augenhöhe als Menschstatt als Aggressor begegnen: Er ist Auslöser, nicht Grundmeines Schmerzes. Mein Gegenüber spürt den innerenWechsel von „auf dem Stuhl“ zu „Augenhöhe“ sehr genau.

Der Giraffenschrei

Was ist nun aber, wenn ich im Gespräch wiederholt die Wandhochgehen könnte und mein Vulkan kocht? Ich möchte nichtalle drei Minuten um eine Pause bitten. Hier hilft mir der „Gi-raffenschrei“. Das bedeutet: mit der gleichen Wucht und Le-bendigkeit, wie ich früher in den aggressiven Angriff ging,meine eigenen Primärgefühle und das, was ich dringendbräuchte, was mir elementar wichtig ist, auszudrücken. Wenn

meine Primärgefühle stark sind, kann ich sie auch stark aus-drücken – mit Stimme und Körpersprache! Ich kann z.B. laut„Stopp!“ rufen. Oft erreicht den anderen erst dann die Dring-lichkeit meiner Botschaft. Mein Gegenüber wacht förmlichauf und nimmt mich und die Brisanz meines Anliegens viel-leicht ganz anders zur Kenntnis.

Dass sich in das Produktive der Auseinandersetzung auch einTeil heißer Lava (Wolfssprache) mischt, erlebe ich nicht alsdestruktiv. M. Rosenberg spricht davon, dass schon 20 Pro-zent GFK dem Gegenüber signalisiert: „Hey, ich will, dasses uns beiden gut geht! Ich will auch dich verstehen.“ Ichkann auch transparent mitteilen: „Ich merke selbst, dass ichvoller Ärger und Urteile bin; ich versuche herauszufinden,was wirklich dahinter steckt bei mir.“ Das entlastet die an-dere Person. Und sie ist im Kontakt mit mir. Mir ist es auchsehr recht, vom anderen vehement zu hören: „Monika, ichhatte neulich ´nen ziemlichen Ärger auf dich in der SituationXY. Ich spüre den immer noch. Ich würde dir gerne mal sa-

Echt geht vor perfektTitel

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gen, womit ich da nicht klarkomme.“ Ich weiß da raufhin, dassda eine Ladung drin ist und kann mich schützen. Gleichzei-tig erfahre ich, dass die andere Person eine aufrichtige Ver-bindung mit mir sucht und die Sache mit mir klären will. Siezeigt sich sozusagen selbstverantwortlich mit ihren Gefüh-len, und das gibt mir Vertrauen in ein klärendes Gespräch.

Allerdings empfinde ich oft einen Widerspruch zwischendem Gehörten/Geschriebenen und dem diffus Gefühlten.Auch Kursteilnehmende berichten davon. Herr Mayer zumBeispiel erhält eine Mail, korrekt giraffisch formuliert: Je-der Satz beginnt z.B. mit „Wenn ich sehe ..., fühle ich mich...“. Jedoch „liest“ Herr Mayer auch eine unbeweisbare La-dung von Ärger zwischen den Zeilen: „Wenn ich sehe, dassSie mich im Bericht wieder nicht genannt haben, fühle ichmich unangenehm berührt, weil mir ... wichtig wäre.“ Under wird unsicher: Interpretiere ich etwas in die Mail, wasnicht drin ist? Sind es meine Projektionen? Soll ich dem Ge-schriebenen einfach vertrauen? Ist das ein aufrichtiger di-rekter Kontakt? Herr Mayer entscheidet sich, seine Unsi-cherheit bezüglich der Mail auszudrücken und fragt nachdem Befinden des Autors.

Grundsätzlich ist Herrn Mayer, wie auch mir, eine spontanewölfische Authentizität direkt aus dem Herzen lieber alseine giraffische Form, die nicht mit dem Gefühlshaushaltder Sprechenden oder Schreibenden übereinstimmt. Echt-heit löst zwar manchmal Schmerz aus, schafft gleichzeitigSicherheit – für mich eine tragfähige Ausgangsbasis für einekonstruktive Auseinandersetzung.

Eine andere Variante, sich zu schützen und mit der Angst vor„Fehlern“ umzugehen bzw. nicht den ganzen Wust eigenerKränkungen, Vorwürfe und Aggressionen offenbaren zu müs-sen, ist folgender Weg: Die Störung zu beheben über reineEmpathie für meinen Streitpartner. Ich muss dabei selbstkeine Farbe bekennen. Die beteiligte Person ist durch meineEinfühlung so beschäftigt mit der eigenen inneren Landkarte,dass sie nicht bemerkt, wie ich meine Karte verberge. EinVorteil bei dieser Strategie ist, dass ich als ungeheuer empa-thisch, selbstlos und professionell „wahr“-genommen werde,was mir und meinem Image auf jeden Fall schmeichelt. Er-gebnis ist allerdings kein echter beiderseitiger Kontakt. Undes bleibt das ungute Gefühl, die GFK als Instrument benutztzu haben, welches für meine Ziele funktionieren sollte.

Denken und Humor

Ich höre manchmal: „Das sind ja Gedanken. Aber was fühlstdu? Was brauchst du?“ Diese suggerierte Höherwertigkeit derGefühle und Bedürfnisse bzw. die Abwertung der Gedanken– und damit die unterschwellig pädagogische Korrektur desGesagten – lösen bei mir gelegentlich Genervtheit aus. Ichwünsche mir Wertschätzung für unsere Denkfähigkeit. Und

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1. In ihrer Unzensiertheit bringt die Wolfsshow Informatio-nen auf den Tisch, die möglicherweise noch zum Kon-takt über die tiefer liegenden Anliegen fehlen. Ich kannden Wolf erst zähmen, wenn ich ihn „wert“-schätze undKontakt mit ihm aufnehme.

2. Es kommt im Alltag letztlich auf unsere Grundhaltungan: auf die Wertschätzung aller Bedürfnisse jedes Men-schen. Die verbale Sprache kann dabei Hilfsmittel oderErschwernis sein, nicht mehr und nicht weniger.

3. Es geht um die Fähigkeit, in wesentlichen Momenten,z.B. im Umgang mit Kindern, in seelischer Not, bei Kri-sen und Konflikten, Sprache und Präsenz bewusst aufEmpathie zu fokussieren und dabei regelmäßig geputzteGiraffenohren und -antennen zu gebrauchen.

4. Das Leben besteht nicht nur aus Krisen, Konflikten undMediationen!

5. Es ist enorm verkrampfend, die eigene „Spracherzie-hung“ der letzten 20 bis 70 Jahre während des Alltagsständig kontrollieren und verbessern zu wollen!

6. Richten wir daher unsere Kraft lieber auf den Kontakt zuunseren Bedürfnissen.

Es lebe die innere Freiheit von Konzepten und Modellen!Bleiben wir sprachlich locker im Alltag und konzentrierenuns in bewegenden und krisenhaften Momenten auf eine ehr-liche Redeweise mit bewertungsfreien Beobachtungen, ech-ten Gefühlen, (un)erfüllten Bedürfnissen und konkreten Bit-ten. Wir brauchen beides: locker-unperfektes und konzen-triert-gewaltfreies Reden, und zwar auf dem Fundament einersich immer tiefer entwickelnden gewaltfreien Grundhaltung.

Anmerkungen

1 Beobachtung (statt Interpretation), Gefühl (statt Schuldzu-weisung), Bedürfnis (statt konkreter Strategie), Bitte (stattForderung).

2 Wolf und Giraffe: Symbolpuppen in der GFK für Scham undDruck auslösende (Wolf) und gewaltfreie (Giraffe) Haltun-gen bzw. Redeweisen.

3 Menschen, die wir anrufen können, wenn wir allein nicht wei-terkommen und unterstützende Empathie brauchen.

4 Echte Gefühle (traurig, froh, müde, glücklich) im Unterschiedzu Interpretationen, Passivformen und Schuldzuweisungenwie „Ich fühle mich nicht ernst genommen“ oder „Ich habdas Gefühl, er mag mich nicht“.

Monika Oboth, Kulturanthropo -login, Mediatorin und AusbilderinBundesverband Mediation, zerti fi-zierte Trainerin für GFK, Leiterin Business Mediation Center. [email protected], www.bmc-germany.de

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Anerkennung, dass Interpretation, Analyse usw. sinnvoll sind.Ich sehe schwarze Wolken am Himmel, interpretiere, dass esRegen geben wird, und nehme einen Regenschirm mit. Auchder Aufbau von Trainings und Giraffenprojekten braucht„Grips“ neben dem Kontakt zu Gefühlen und Bedürfnissen.Mir scheint, dass verschiedene Situationen einfach einen un-terschiedlichen Fokus benötigen.

Und was ist mit dem Humor, was mit der Doppelbödigkeitder Ironie, die eine Situation zuweilen so wohltuend zu ent-schärfen vermag? Mir fiel auf, dass ich in Gegenwart fort-geschrittener GFKler/innen lustige Bemerkungen im letz-ten Moment herunterschluckte – nahm ich doch mich oderandere ironisch auf die Schippe. Frage an mich selbst: „Passtdas zum achtsamen und aufrichtigen Austausch aus der Hal-tung der GFK?“ Meine innere Giraffenpolizei hatte bereitszugeschlagen.

Auch heute ernte ich immer mal wieder auf eine lustigekleine Lästerei mit befreiendem Gelächter am Abend eineserschöpfenden Trainingstages die ernsthafte Nachfrage: „Esklingt so, als ob du dich ... fühlst, weil dir ... wichtig wäre?“Schon erstirbt mein Lachen, ich fühle mich tief in mich ein.Hilfe! Ich kann als rheinisches Mädel ohne Humor nicht le-ben. Ich möchte nicht immer tiefsinnige Gespräche führenund in Kontakt mit meinem Innenleben und dem meiner Ge-genüber sein. Ich möchte nicht immer Auskunft geben übermeine Gefühle und Bedürfnisse, um in Verbindung sein zukönnen.

Vielleicht ist der Humor so „prickelig“ in der GFK, da seinSinn darin besteht, Spannung zu brechen, zu entlasten, Dis -tanz zu schaffen um der Leichtigkeit willen. Auch das sindlegitime Bedürfnisse. Ist die politisch korrekte Alternativedazu: die Spannung mutig und ernsthaft auszudrücken undjederzeit aufrichtigen Kontakt zu schaffen? Ich glaube, dassbeides – Distanzierung über Humor und echte Verbindung –gut zusammen gehen. Es ist ja auffallend, dass Marshall Ro-senberg selbst eine kabarettistische Gabe hat, die seine Teil-nehmenden oft zum Lachen bringt. So schafft er es, über seineSymbolpuppen Giraffe und Wolf und deren Dialoge eine hu-morvolle Distanz zu unserem üblichen Sprachgebrauch unddarüber auf leichte Weise tiefe Einsichten zu ermöglichen.

Die „innere Freiheit“

Am Schluss möchte ich eine Lanze für alltägliche Rede -weisen aus der Wolfssprache brechen, die sich im Griff zuSuggestion, Klage, Analyse, Interpretation, Bewertung usw.ausdrückt. Im Streit und bei Aggressionen sind Wolfstech-niken selbstverständlich zu vermeiden, da sie Öl ins Feuergießen und während der direkten Auseinandersetzung de-struktiv wirken. Für viele anderen Kommunikationsfälle giltnach meiner Erfahrung:

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Illustrationen © der Christian Tschepp

Originalkarte aus Tschepp & Schinagl: »DIE HUMMEL – 99 Metaphern, die dem Leben Flügel verleihen«

Wenn das einzigeWerkzeug,das du besitzt,ein Hammer ist,

bist du geneigt,jedes Problemals Nagelanzusehen.

Abraham Maslow

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Originalkarte aus Tschepp & Schinagl: »DIE HUMMEL – 99 Metaphern, die dem Leben Flügel verleihen«

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„Ich könnte mittlerweile selbst als Er-nährungsberaterin arbeiten – aber ichesse immer noch zu viele Süßigkeiten!Ich fange schon an, an meinem Ver-stand zu zweifeln“, klagte vor gut20 Jahren eine meiner übergewichti-gen Klientinnen. Bei meiner damali-gen klinischen Arbeit als Psychothera-peutin im UniversitätskrankenhausHamburg-Eppendorf sowie in der Pra-xis eines niedergelassenen Psychiatersfiel mir schon früh der so genannteJo-Jo-Effekt auf. Viele Patientinnennahmen zwar erfolgreich ab, wogenaber nach einem Jahr oft mehr als vorder Diät und hatten zusätzlich nochmit Heißhungerattacken zu kämpfen.Die Betroffenen wurden vorüberge-hend äußerlich schlank, dachten, fühl-ten und verhielten sich aber immernoch übergewichtig: „Ich denke vielmehr ans Essen als vor der Diät“, be-schrieb man mir das Dilemma.

So entwickelte ich die Grundideen vonEasy Weight: Wer äußerlich abnimmt,aber innerlich dick bleibt und weiter-hin nur ans Essen denkt, hat wenigerChancen auf einen Langzeiterfolg.Und: Nur wer im Kopf auf ein schlan-kes Körpergefühl, eine tragende seeli-sche Balance und eine neue Einstel-lung zum Thema Essen umschaltet,kann auch real abnehmen.

Ziel eines entsprechenden Mentaltrai-nings sollte es sein, nicht nur sein Kör-pergewicht zu verringern, sondern vorallem seine innere Wahrnehmung sozu verändern, dass das neue Gewichtohne krampfhafte Kontrolle und stän-diges Kalorienzählen – also mit Unter-stützung des Unbewussten – erhaltenbleibt. Wie ein Thermostat die Raum-temperatur reguliert, organisiert dasGehirn mit dem Easy-Weight-Trainingeinen inneren Gewichtsregler, den

„Gravistaten“, der das Zielgewicht un-bewusst und automatisch reguliert.Easy Weight heißt übrigens nicht etwa„Leichtgewicht“, sondern meint „Ge-wichthalten leicht gemacht“ im Sinnevon „take it easy“. Wer die jahrelangenschweren Kämpfe gegen den eigenenKörper hinter sich lässt und es lernt,Leichtigkeit im Handeln, Denken undFühlen zu erlangen, kann auch kör-perlich leicht werden.

Als Einstieg setzt das Easy-Weight-Konzept immer auf die „Rehabilita-tion“ langjährig Betroffener, um in ih-nen wieder Optimismus, Selbstbe-wusst sein und Motivation zu wecken.Easy-Weight-Kursleiter sprechen dabeivon „Klienten“ und nicht von „Patien-ten“, weil wir die meisten Menschenmit Gewichtsproblemen für seelisch ge-sund halten. Mit Begriffen wie „Kurs-leiter“, „Training“ und weiteren Schlüs-

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Vom Magen zum KopfVon Cora Besser-Siegmund

20 Jahre Easy Weight: Die These „Abnehmen beginnt im Kopf“ ist immer noch aktuell. Unsere Autorin, Urheberin diesesProgramms, berichtet über ihre Erfahrungen mit der Methode.

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Dauerbrenner fürs Wohlfühlen

Vor 20 Jahren erschien ein deutschsprachiges NLP-Buch der ersten Stunde undgelangte als Ratgeber sofort auf die Bestseller-Liste des Magazins „Stern“. Dip -lom-Psychologin und NLP-Lehrtrainerin Cora Besser-Siegmund beschrieb im ers-ten deutschsprachigen Buch zum Thema „Easy Weight“ die Bedeutung von Men-tal-Strategien und einem ausgewogenen seelischen Gleichgewicht für ein gesundesEssverhalten und schilderte Gründe für die „mageren“ Erfolge von strengen Diä-ten und Fastenkuren („Easy Weight – Der Mentale Weg zum natürlichen Schlank-sein“, Econ-Verlag 1988, seit 2002 bei Junfermann). Seitdem wurden sowohl dasBuch als auch das aktive Mentaltraining konti nuierlich nachgefragt und in Einzel-und Gruppentrainings eingesetzt. Auch im Jahre 2008 erweist sich das „Easy-Weight-Programm“ als effektiv, psychologisch zeitgemäß und gesundheits -fördernd.

Vom Magen zum KopfPraxis

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pensteigen, Staub saugen, Schaufens -terbummel, Autofahren – auch: Essen.Es sollten auf jeden Fall körperlicheBewegungsabläufe sein, die öfter imAlltag vorkommen.

Stellen Sie sich vor, wie Sie sich beidiesen Bewegungen mit Ihrem wahren,Ihrem erwünschten Gewicht unter denPfunden fühlen wür den. Wie würdenSie in sich federn, welchen Bewe-gungsrhythmus hätten Sie, welche Ge-schwindigkeit hätten Ihre Bewegungs-abläufe? Fangen Sie an, sich tatsächlichso zu bewegen und zu benehmen, alsseien Sie schlank. Bringen Sie IhreEmpfindungen in Kontakt mit Ihremschlanken Körper, der unter den Pfun-den steckt. Dieser Körper bestimmt nunjede Bewegung und Ihr Körpergefühl.Sie fühlen sich entsprechend leicht.

Fühlen Sie, wie Sie sich als Schlankeroder Schlanke bewegen, und gehen Sienoch einmal die Körperpartien einzelndurch: Wie fühlt sich mein Gesicht an,wenn ich mich mit meinem wahren Ge-wicht bewege? Wie fühlen sich meinHals, die Schultern, die Oberarme, dieUnterarme und die Hän de an, dann derOberkörper, die Taille, die Hüften, derPo, der Bauch, die Oberschenkel, dieUnterschenkel und die Füße?

Der Umgang mit Essfantasien: Fürdiese Übungen bringen sich die Teil-nehmer zum Easy-Weight-Training ihre„gefährlichen“ Verführer mit: Schoko-lade, Krabbensalat, Käse etc. Damitwird dann „live“ geübt. Als Vo rausset-zung für diese Übung sind drei Aus-gangssituationen geeignet: Sie stellensich im Geiste etwas zu Essen vor. Siehalten sich ein Foto von einem appetit -anregenden Gericht vor (Zeitschrift,Kochbuch). Sie sitzen oder stehen tat-sächlich vor einer Mahlzeit, einem Buf-fet, vor der Auslage einer Konditorei.Sehen Sie sich das Bild eine Weile anund verändern Sie es im inneren Men-talerleben:– Sie drehen die Farbe heraus und stel-

len sich die Essenssache schwarz-weiß vor.

management. Für erfolgreiches Auto-fahren zum Beispiel – um einen weite-ren Vergleich aus unserem Alltag zu be-nutzen – muss man fahren können(Fahrschule) und fahren dürfen (manmuss 18 Jahre alt, also reif genug sein).Auch Easy Weight stellt den Erfolg aufdiese zwei Pfeiler: das „Schlanksein-Dürfen“, in diesem Falle die unbe-wusste Erlaubnis für das Schlankheits-Ziel und das verhaltens-strategische„Schlanksein-Können“ (gewisserma-ßen die „Fahrschule“).

Abnehm-Willige wissen oftmals nicht,sich optimal zu motivieren, ihr Body-Image zu trainieren, mit Essfantasienumzugehen. Und sie wissen nicht, wiezielgerichtetes Denken funktioniert.Wir benutzen dafür folgendes Bei-spiel: „Stellen Sie sich vor, jemandsagt zu Ihnen: ‚Ich möchte, dass dujetzt nicht an ein Krokodil denkst.‘Was passiert dann?“ „Natürlich denkeich sofort an ein Krokodil“, ist diespontane Antwort. So ist es mit demEssen. Wer nur immer denkt: „Ich darfkeine Süßigkeiten, keine Pizza essen“und „Ich darf nicht dick werden“,denkt nur noch an „Verbotenes“.

Zwei Mental-Übungen zum subjektivenKörpererleben und zum Umgang mitEssfantasien zeigen, was gemeint ist.

Sich bewegen wie ein Schlanker: Fürdiese Übung sollte man sich in körper -licher Bewegung befinden. Jede Artvon Aktivität ist geeignet: Sport, Trep-

selwörtern setzen wir im Sinne desNeurolinguistischen Programmierens(NLP) Signale für ein gesundes Selbst-verständnis. Easy Weight ist keine Psy-chotherapie, sondern vermittelt Know-how über Selbstmanagement zu denThemen Essen, seelisches Gleichge-wicht und natürliches Schlanksein.

Die meisten erfolglosen Diät-Testerdenken dank einschlägiger Ratgeberund gängiger Zeitschriften, dass esdoch ganz einfach sei, binnen kurzemabzunehmen und schlank zu bleiben.Man müsse es nur wirklich wollen. Je-manden vor einen Diätplan zu setzen,mit dessen Hilfe er schlank werdensoll, ist fast so, als würde man einenNicht-Piloten in das Cockpit einesFlugzeuges setzen und erklären: Flie-gen Sie los! Und wenn dieser Menschdann, nachdem er etliche Schalter undKnöpfe betätigt hat, meldet, dass er esnicht schafft, würde man ihm antwor-ten: „Das verstehen wir nicht. Es istdoch ein so gutes Flugzeug! Es fliegttatsächlich – Sie wollen wohl nicht sorichtig!“ Das ist natürlich Unsinn. Wirsagen unseren Klientinnen und Klien-ten, dass ihnen nur die „Flugstunden“fehlen, um das Gewicht erfolgreich zusteuern. Und dass sie es jederzeit ler-nen können. Metaphern wie diese wir-ken entlas tend und motivierend, fürviele ist das schon die „halbe Miete“für eine neue positive Motivation.

Easy-Weight-Training startet immermit einem zielgerichteten Verhaltens-

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Teilnehmer-Feedback: Mitte gefundenVor zwölf Jahren erlebte ich den Easy Weight Kurs unter der Leitung der Ernäh-rungsberaterin Cornelia Ludwig. Mit erst Anfang 40 war ich damals übergewichtig,völlig gestresst und tat nichts für meine Gesundheit. Ich kann wirklich sagen, dassdann dieser ganzheitliche Kurs mein Leben bis zum heutigen Tag anhaltend positivveränderte. Ich nahm nicht nur ab, sondern fand „meine Mitte“ und meine innereRuhe, ich fühlte mich wieder wohl in meinem Körper und bin jetzt seit vielen Jahrenaktiver Marathonläufer. Nie werde ich den Kursabend vergessen, an dem alle Teil-nehmer ihr Lieblingsessen mitbringen mussten und ich aus meinem geliebten Käsedie Farbe heraus dre hen musste. So grau wurde er für mich völlig uninteressant.

Rainer Benecke (55), Partner einer Hamburger Werbeagentur

Dipl.-Psych. CoraBesser-Siegmund,Psychotherapeutinund Business-Coach, Hamburg

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Mitwirkung aller konnte beispielsweiseeine Studie der Universität Bielefeld1999 zeigen, dass die meis ten Teilneh-mer des Easy-Weight-Programms keineProbleme mehr mit Heißhungeratta -cken hatten. Sie dachten insgesamt we-niger zwanghaft an das Thema Essenund profitierten von einem gesteigertenSelbstwertgefühl. Ein Drittel der Teil-nehmer nahm langfristig bis zum er-wünschten Gewicht ab. Ein weiteresDrittel korrigierte auch die Zielsetzungbeim Abnehmen, nahm weniger ab,entdeckte aber neue glücklich machen -de Themen im Leben statt des ewigenStrebens nach einem veränderten Kör-per. Die übrigen Teilnehmer nahmennicht ab, fanden aber in der Regel her-aus, welche Ziele sie vor einem erfolg-reichen Abnehmen erreichen müssen:mehr Sport treiben, weniger Stress ha-ben, die Beziehung zum Lebenspartnerneu definieren usw.

Literatur

Besser-Siegmund, Cora: Easy Weight –Der Mentale Weg zum natürlichenSchlank sein. Junfermann, Pader born2002

Besser-Siegmund, Cora: Nie wieder Heiß-hunger. Trias, Stuttgart 2004

Besser-Siegmund, Cora und Siegmund,Harry: EMDR im Coaching. wingwave– wie der Flügelschlag eines Schmet-terlings. Junfermann, Paderborn 22005

Weitere Infos

www.easy-weight.de: Mit einer Liste derak tiven Easy-Weight-Kursleiter imdeutsch sprachigen Raum.

www.wingwave.com: Die Methode wing-wave-Coaching eignet sich auch zumAbbau von übermäßigen Heißhunger-und Giergefühlen.

wichtstechniker“ eingeladen wird, derden „Gravistaten“ bedient. Aus dieserKonferenz ergeben sich dann auch an-gemessene Zeitvorstellungen – nichtnur für ein verändertes Körpergewicht,sondern auch für ein neues, „schlankes“seelisches Gleichgewicht, zu dem allePersönlichkeitsteile mit ihren positivenAbsichten „Ja“ sagen können.

Easy Weight wird entweder in Grup-pen an zehn jeweils dreistündigen Kurs abenden oder in zehn Einzelsit-zungen von jeweils einer Stunde durch- geführt. Das Programm wendet sich anMenschen, die seit Jahren zu viel es-sen, zu viel wiegen und oft auch unterHeißhun ger attacken leiden. Klinische Symp tome wie Magersucht oder Buli-mie können im Rahmen eines Mental-trainings nicht behandelt werden, siegehören in die Hand eines Psychothe-rapeuten. Während der Kurse ist qua-litativ hochwertiges und regelmäßigesEssen erwünscht, wobei nicht unter1200 Kalorien täglich gegessen wer-den darf. Die Teilnehmer sollten sichin der Zeit von der Waage fernhalten,die Mentalstrategien zum „Schlank-sein Können“ regelmäßig mit der CDtrainieren und regelmäßige sportlicheAktivitäten aufnehmen.

Der ursprüngliche Easy-Weight-An satzwurde seit 1988 durch eine Reihe vonwichtigen Erfahrungswerten fort lau-fend ergänzt. Dank gilt den über hun-dert Easy-Weight-Kurs leitern und denKursteilnehmern für die wertvollenRückmeldungen und Impulse. Unter

– Sie schalten einen Farbfilter vor dieBetrachtung: blau, lila, grün oderrosa.

– Sie verkleinern das Gericht, indemSie es durch ein starkes, falsch he rumangesetztes Fernglas betrachten.

– Sie lassen das Gericht anwachsen,bis es den ganzen Raum füllt.

Finden Sie heraus, welcher Wahrneh-mungsfilter die entsprechende Essens-sache am schnellsten und sicherstenuninteressant macht. Wenden Sie die-sen dann ständig an: bei der Werbung,im Geiste, im Supermarkt, vor Ge-schäften mit Essens-Auslagen, vordem Buffet usw.

Im Kursteil „Schlanksein dürfen“ fin-det dann jeder Teilnehmer für sich per-sönlich heraus, welche unbewusstenGründe es für das Zuviel-Essen und fürdas Übergewicht geben könnte. Wir ar-beiten mit dem systemischen Modellder Persönlichkeitsteile in einem Men-schen: vielleicht möchte der „Sicher-heitsteil“ vor einer neuen Liebe unddem damit verbundenen Liebeskum-mer schützen? Vielleicht sagt der„Energiehaushaltsteil“: „Wenn duschlank bist, wirst du noch mehr als bis-her unternehmen, dann wirst dukrank!“ Oder der „Anerkennungsteil“meint: „Du gönnst dir ja sonst nichts –und nun sollst du auch noch auf deinegeliebten Trüffel verzichten?!“ InTrance durchleben die Teilnehmer neueVerhaltensmöglichkeiten, und zwarwährend einer „Konferenz der Persön-lichkeitsteile“, zu der auch der „Ge-

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„Irgendwie fühlt sich das richtig an“

Von Karin Willeck

Abnehmen durch Annehmen von Körper, Geist und Seele: Wie übergewichtige Frauen mit Hilfe vonNLP lernen, aus der Perfektionsfalle auszusteigen und einfach so zu sein, wie sie wirklich sind.

* Das Konzept ist ein Gemeinschaftsprodukt von unserer Autorin Karin Willeck, ihrer Kollegin Patricia Geißler und Steffen Wachter, Fachbereichsleiter Gesundheit der Volkshochschule Darmstadt.

„Irgendwie fühlt sich das richtig an“Praxis

32 Kommunikation & Seminar 1/2008

Drei Monate lang sind sie hier am Start. Zweimal die Wo-che, jeweils eine Stunde Nordic Walking im Wechsel mit Pi-lates und alle 14 Tage zweieinhalb Stunden Coaching mitMethoden des Neurolinguistischen Programmierens (NLP).Dazwischen zwei Schulungen in Ernährungsfragen. Die ge-setzlichen Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kurs-gebühr. Was motiviert die Teilnehmerinnen, sich ausgerech -net auf dieses Konzept einzulassen? Beate sagt: „Ich willkeine Diät mehr, es geht bei meinem Gewicht um etwas an-deres, das ahne ich. Doch ich weiß nicht, um was. Deshalb

Stimmen, Lachen, Stühle rücken. Taschen werden in dieEcke gestellt, herzliche Umarmungen ausgetauscht.

Zehn Frauen füllen den Raum mit ihrer Leibesfülle. Ge-wicht verlieren, schlank sein – dieses Ziel verbindet sie undhat sie motiviert, sich zu diesem Kurs zusammenzufinden.Das Konzept heißt: „Mich annehmen – abnehmen – einganzheitlicher Weg zum Wohlfühlgewicht“*. Die Frauen,die hier teilnehmen, haben etliche Diätversuche hinter sich,viele waren erfolgreich – für einige Wochen, einige Monate.Dann war alles wieder beim Alten.

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1/2008 Kommunikation & Seminar 33

ßig mit so viel Freude zu bewegen. Siekommen in Bewegung, innerlich wieäußerlich.

Susanne, Mutter von zwei Buben undhalbtags in einem Büro beschäftigt,hatte täglich bis zu vier Stunden in In-ternet-Abnehmforen zugebracht. Undweiter zugenommen. Oder Angelika.Sie war früher schon kräftig und hatnach der Schwangerschaft vor siebenJahren heftig zugenommen. Sie bringtgut 130 Kilogramm auf die Waage. IhrProblem war, dass sie damit kein Prob -lem hatte! Die anderen sagten ihr, dasssie zu dick sei und dringend abnehmensolle – ihren Gelenken, ihrer Gesund-heit, ihrem Kind zuliebe. Und wenn siesich im Spiegel sah, erschrak sie überihr Aussehen – für einen kurzen Mo-ment. Dann aber drückte sie denSchrecken ganz schnell wieder weg.„Ich selbst sah und fühlte michschlank“, sagt sie. In den zurückliegen-den sechs Wochen sei sie „ein gutesStück mehr in meinem Körper ange-kommen. Ich merke jetzt, dass ich beimSpaziergang mit dem Hund schnaufeund wie ich abends da sitze und riesigePortionen verdrücke.“ Erst allmählichspürt sie, wie sehr sie an ihrem Gewichtschleppt und dass sie es leichter habenkönnte. Das Ziel, auf das sie zugeht, hatsich verändert. Es heißt nicht mehr„weg vom Gewicht“, sondern „hin zumehr Lebensfreude, Lebendigkeit undBeweglichkeit“.

Nach außen hin ist diesen Frauen so gutwie nichts von dem anzumerken, wasin ihnen kocht und brodelt. Es sind sehrstarke, leistungsfähige Frauen, die über-durchschnittlich gut „funktionieren“.Sie halten viel aus und ertragen viel,ihren Ärger und Frust schlucken sie mitdem Essen hinunter. Es ist für sie einmutiger Schritt, Zugang zu ihren Ge-fühlen und Bedürf nissen zu bekom-men, auch zu dem Schmerz, den sie dahinunter würgen. Ein Schritt, der sieentlastet.

„Mich annehmen“ und „Hin zu ...“ hei-ßen also die Zauberwörter. „Als ich

bin ich hier.“ So geht es den meistenhier.

Wenn es nicht das Essen ist, um wasgeht es sonst? Das ist die zentrale Fragein diesem Konzept. Die Frauen habensich feste Schuhe und Mäntel angezo-gen. Sie stehen vor der Tür, sind aufdem Weg zu ihrer ersten Aufgabe. Neu-gier steht in ihren Gesichtern, Aufre-gung, auch Unsicherheit. Sie wollensich einlassen, aber was wir mit ihnentun ist neu und weicht ab von allem,was sie bisher versucht und erlebt ha-ben. Jetzt geht erst einmal je de still fürsich eine halbe Stunde in die Natur, umdort einen Gegenstand zu finden, derihr mit Hilfe des Unterbewussten Ant-worten auf die Frage gibt: „Was bedeu-tet es für mich, schlank zu sein?“

Eine Stunde später. Im Kursraumkönnte man eine Stecknadel fallen hö-ren. Die Frauen sind vertieft. Sie wer-ten ihre „Antworten“ aus – einen Stein,ein Stück Draht, einen Tannenzapfen.Nun tragen sie vor, was sie gefundenhaben. Sabine kann es nicht fassen, dieÜbung führte sie zu Werten, die sie sichinnerlich verbot: Fülle, Genuss, Leich-tigkeit. Andere sprechen vom Anneh-men, Schwelgen, von Weichheit, Weib-lichkeit, häufig auch von Sicherheit,Halt, Orientierung und Stabilität. Stau-nen und vorsichtige Freude stehen invielen Augenpaaren. Frauen, die sichjahrelang innerlich immer wieder hartverurteilt haben, weil sie ihr straffesAbnehmprogramm nicht durchhielten,können es kaum fassen, dass es offen-sichtlich gar nicht darum geht, nochstrenger mit sich zu sein, sondern wei-cher zu werden und liebevoller mit sichumzugehen.

Vier Wochen später. Die Ernährungs-medizinerin Dr. Elisabeth Malzfeldt hatden Frauen erfrischend undogmatischeErnährungstipps mit auf den Weg ge-geben. Die beiden Physiotherapeutin-nen Katharina Rogalla und Kers tinFungk sorgten dafür, dass Bewegung –wieder – Spaß macht. Für einige Teil-nehmerinnen ist es neu, sich regelmä-

Pssst ...!Es hat sich herum ge- spro chen, dass wirKurse mit Witz, Grütz’und Herz anbieten,Kurse die verändern,die inspirieren und beflügeln ...

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heute Morgen aus dem Haus ging, sagtemein Freund zu mir: Du bist aber ganzschön kompliziert. Da habe ich geant-wortet: Ja, das stimmt.“ Heike freut sichüber diesen Ausgang aus der Perfek -tionsfalle und strahlt über das ganzeGewicht – gewissermaßen. Susanne:„Ich ecke auf einmal viel mehr an,zeige auch, dass ich traurig bin, gereizt,und gebe pampige Antworten. Das istmanchmal schwer auszuhalten. Dochirgendwie fühlt sich das richtig an.“

Wie jeder Heilungsprozess läuft auchder Ausstieg aus der alten Gewohnheit,Essen als Notprogramm und Seelen-trös ter zu nutzen, in Wellen. Es gilt zuüben, jeden Tag die kleinen und großenSchritte wahrzunehmen und sich dar-über zu freuen. Gerlinde ist zuweilenverzweifelt. Es gebe Tage, an denendenke sie nach der Arbeit nur noch aneines: die Bäckerei. „Da nutzt auch dasWissen nichts, dass es mir viel bessertun würde, mit den Walking-Stö ckeneine Runde zu laufen.“ Zwei, drei Ku-chenstücke müssen dann regelmäßigdran glauben. Hinterher ist sie wütend,dass sie sich so wenig „im Griff“ hatte,aber – immerhin – sie macht sich nichtmehr so sehr fertig wie früher, sondernversucht zu empfinden, was tagsübergeschehen ist, dass sie abends so eintiefes Loch stopfen musste. Anderen er-geht es ähnlich.

Sie haben immer wieder Zweifel: Essich gut gehen lassen und genießen?Wie soll denn das zu ihrem Ziel pas-sen? Schließlich wollen sie dochschlank werden. Das Coaching ver-mittelt ihnen Vertrauen in sich und an-dere, gibt Halt. Die Frauen bekommenwieder Zugang zu ihren „Ressourcen“,ihrem Potenzial, ihre Lebensumständeselbst zu gestalten. Beate zum Beispielerinnert sich, dass sie es in den letztenbeiden Jahren geschafft hat, einen fi-nanziellen Engpass zu überwinden.Noch dazu macht der Job, den sie ge-funden hat, richtig Spaß, und sie ver-steht sich bestens mit ihrem Chef.

Je weniger die Frauen sich für ihr „Pro-blem“ verurteilen, umso besser erken-

nen sie Hilfen, die ihnen ihr „Problem“zur Verfügung stellt, um es zu lösen.Wenngleich wir Trainerinnen diesenMoment schon oft erlebten, ist es im-mer wieder ein kleines Wunder, dabeizu sein, wenn die Frauen auf einmal er-kennen, dass sie wirklich alles in sichhaben, was sie brauchen. Sie spüren,dass das Essen nicht der Übeltäter ist,sondern ein Problemlöse-Versuch.Diese Einsicht lässt sie liebevoller mitsich und ihrem Verhalten umgehen. Siekönnen sich jetzt kleine Ausrutscherleichter verzeihen und verdonnern sichnicht mehr dazu, am nächsten Tag dafürzu büßen, wenn sie einmal mehr geges-sen haben, als sie wollten.

So werden sie allmählich von Betroffe-nen zu Beteiligten. Dadurch bekommensie mehr Abstand zu ihrem Verhaltenund können gewissermaßen als liebe-voller innerer Zeuge beobachten, waswirklich geschieht. Einige merken, dassihr Essverhalten wie ein Seis mografwirkt, der schon früh da rauf hinweist,wenn etwas nicht stimmt – ein Früh-warnsystem, das ihnen umso leichterzur Verfügung steht, je mehr sie sichmit ihrem Essverhalten aussöhnen.

Kirsten sitzt tagsüber in einer Abtei-lung, in der ihre Kollegen den Tag mitComputerspielen totschlagen und ih-rem Chef gegenüber behaupten, sie hät-ten zu viel zu tun. „Ich bin da den gan-zen Tag am Essen“, stöhnt sie. Sie brau-che eine Aufgabe, die sie „fordert unddie Spaß macht“. Nun traut sie sich, ausdem Spiel ihrer Kollegen auszusteigenund ihrem Chef zu sagen, dass sie un-zufrieden ist. Sie hat sich auf eine an-dere Stelle innerhalb der Firma bewor-ben. Jetzt möchte sie Strategien lernen,mit denen sie in der verbleibenden Zeit

die „dicke Luft“ im Büro und die nei-dischen Blicke der anderen aushaltenund ihren Erfolg genießen kann.

Ungefähr zwei Drittel der Kurszeitsind vorüber. Wieder sind wir draußen,stehen mit der ganzen Gruppe imWald, zwischen uns ein langer Baum-stamm, ein Zielbalken und wieder istes ein besonderer Moment. „Was istdein Ziel?“ richtet Trainerkollegin Pa-tricia ihre Frage an Moni, eine Frau,die schon ihr ganzes Leben lang star-kes Übergewicht mit sich herum-schleppt. „Ich bin eine schöne Frau“,formuliert sie vorsichtig. Die Frauenauf der einen Seite des Baumstammsrufen ihre Einwände: „Das schaffst dunicht.“ „Das hast du noch nie ge-schafft.“ „Du bist zu undiszipliniert.“Die anderen rufen die unterstützendenGlaubenssätze: „Du schaffst das.“ „Dubist stark.“ „Du hast Kraft und Mut.“Moni geht, geführt von zwei „Helfe-rinnen“ sicher und kraftvoll über denZielbalken und mitten hinein in ihrZiel. Dort nimmt sie die Kursleiterinin Empfang. Ankommen, Einatmen.Drei, vier Atemzüge, rumdrehen zuden anderen und siehe da: Sie ist es.Eine schöne Frau. Szenenapplaus.

Ungefähr die Hälfte der Frauen habenam Ende der drei Monate einige Kiloan Gewicht verloren, andere haben ihrGewicht gehalten und bezeichnen dasfür sich als großen Erfolg. Doch der istnicht mehr so wichtig. Die Ziele, fürdie die Frauen über den Zielbalken ge-hen, haben sich verändert. „Ich binleicht und beweglich“, „Ich bin rundund schön“, „Ich bin gesund und sinn-lich“ heißen diese jetzt. Dem „Ichachte mich und andere“ sind sie alleein großes Stück näher gekommen.

34 Kommunikation & Seminar 1/2008

Praxis „Irgendwie fühlt sich das richtig an“

Karin Willeck ist Biologin, NLP-Trainerin und -Coachsowie Heilpraktikerin für Psychotherapie, ausgebildet bei

Dr. Gundl Kutschera und bei Ingrid Blessing. Informationenüber Konzept und Training: www.Karin-Willeck.de

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1/2008 Kommunikation & Seminar 35

Irgendwann bekam Emil von seiner Frau einen Seminar-prospekt in die Hand gedrückt. Hier, das ist es, was du

jetzt brauchst, sagte sie und buchstabierte dazu: R-e-s-i-l-i-e-n-z. Der Prospekt schrieb etwas über Lebenskrisen und wieman sie unbeschadet überwinden könne. So weit also ist esmit dir, dachte Emil. Gut, er hing ganz schön durch, seit aufder Arbeit der Riesenauftrag geplatzt war. Zehn Monate prak-tisch durchgeackert – für die Katz. Schlechtes Klima in derFirma, die ihn ein Stück weit dafür verantwortlich machte.Und jetzt noch die liebe Gattin mit Psycho-Kram. Komm,sagte sie, es dauert nur zwei Tage. Du wirst dich hinterhereinfach nur gut fühlen. Also meldete er sich an.

Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, mit Belastungen und Ri-siken wirkungsvoll umzugehen, aus kritischen Lebenspha-sen das Beste zu machen. Wie kommt es, dass manche Men-schen besser mit schwierigen Situationen und Krisen um-gehen können als andere? Antworten hierzu liefert das Re-silienz-Konzept. Anhand von Langzeitstudien mit Kindernaus problematischen Familienverhältnissen konnten siebenFaktoren definiert werden, die mit darüber entscheiden, obMenschen an Krisen scheitern, ob sie sie verkraften oderwomöglich gestärkt aus ihnen hervorgehen.

Welche Faktoren sind das?1. Akzeptanz: Annehmen, was geschieht. Es ist ein Teil mei-

nes Lebens.

2. Optimismus: Ich vertraue darauf, dass es besser wird.3. Lösungsorientierung: Ich gehe die Dinge an, werde aktiv.4. Selbstwirksamkeit: Ich bin überzeugt, dass ich Einfluss

nehmen kann.5. Verantwortung: Ich weiß, welche Verantwortung ich habe

und welche andere haben.6. Netzwerkorientierung: Ich traue mich, andere um Hilfe

zu bitten. 7. Zukunftsorientierung: Ich plane meine Zukunft, ich sorge

für mich.

Wir kennen unterschiedliche Metaphern und Beispiele, wel-che diese Widerstandsfähigkeit gegen Unbill und Schicksalbeschreiben: die Trümmerfrauen, die Deutschland wiederaufbauten. Stehauf-Männchen, seelisches Gleichgewicht,innere Stärke. Münchhausen, der sich an den eigenen Haa-ren aus dem Sumpf zog. Ein Kind das laufen lernt, immerwieder aufsteht, wenn es hinfällt, weiter übt, sich Hilfesucht. Das Resilienzkonzept beschreibt Orientierungs- undHandlungsmuster zur Krisenbewältigung. Es geht darum,dass man sich in kritischen Lebensphasen – oder etwa „nur“bei Stress – in einem guten inneren Zustand halten kann.

In unseren Seminaren arbeiten wir mit dem Resilienz-Kon-zept sowohl vorbeugend als auch begleitend in der Krise.Dazu verknüpfen wir das Konzept mit NLP-Techniken. In-teressant erscheint uns vor allem der Zusammenhang zwi-

Wieder auf die Füße kommen

Von Jutta Heller und Günter Höcht

Menschen bewältigen Krisen auf unterschiedliche Art und Weise. Unsere Autoren verknüpfen das Resilienz-Konzept mit dem Neurolinguistischen Programmieren.

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Stabile Persönlichkeiten

In der Psychologie wird mit Resilienz die Stärke eines Men-schen bezeichnet, Lebenskrisen, wie schwere Krankheiten,lange Arbeitslosigkeit, Verlust von nahe stehenden Men-schen, ohne anhaltende Beeinträchtigung durchzustehen.Das Wort „Resilienz“ leitet sich ab vom englischen „resili-ence“ und bedeutet so viel wie Elastizität oder Unver-wüstlichkeit. Der Begriff kommt ursprünglich aus der Phy-sik und bezeichnet die Eigenschaft von Material, nach Be-lastung wieder in den Ausgangszustand zurückzukehren.

Resilienzforscher interessieren sich dafür, wieso einMensch ertragen kann, was einen anderen verstört odersogar zerstört. Auf der hawaiianischen Insel Kauai begann1955 die erste Langzeitstudie zu diesem Phänomen. Dieamerikanische Psychologin Emmy Werner wollte untersu-chen, wie sich schwierige Startbedingungen in der Kind-heit auf das spätere Leben auswirken. Sie konzentriertesich auf jene Kinder, die trotz Armut, Alkohol, Gewalt undTrennung in der Familie zu stabilen, lebenstüchtigen undmitfühlenden Erwachsenen heranwuchsen. Sie hatten spä-ter selber dauerhafte Beziehungen und gute eigene Fami-lien. Keiner war arbeitslos oder kriminell geworden. Sie wa-ren sogar stabiler als jene Kinder, die unter normalen undguten Bedingungen aufgewachsen waren.

* Bitte eMail an: [email protected]

Wieder auf die Füße kommenPraxis

36 Kommunikation & Seminar 1/2008

Die passende Übung dazu heißt „Moment of excellence“.Wir nehmen uns Zeit, dass jeder Teilnehmer in seiner Ver-gangenheit eine Situation findet, in der er sich rundum wohlgefühlt hat, die toll, stimmig, faszinierend war, die ihn wo-möglich mit einem Glücksgefühl verband. Dieses Weltum -armungsgefühl gilt es mit einer Geste, einer Bewegung zukoppeln, diese Geste schrittweise zu minimieren, so dass sievon außen kaum mehr wahrnehmbar, aber das Gefühl dazupräsent ist. Emil schien es an diesem Nachmittag blendendzu gehen. Und wenn ihm Zweifel kamen, ob er das alles sorichtig machte, sah er sich nur nach den anderen Teilneh-menden um. Denen erging es genauso.

Weiter geht es mit der „Ressourcen-Timeline“. Dabei liegenunsere Teilnehmer ganz entspannt auf Matten am Boden undwir Trainer versuchen Erinnerungen an Situationen zu we -cken, in denen genau das vorhanden war, was ihnen in derKrise fehlte. Oft können sich die Teilnehmer hinterher nichtmehr an Einzelheiten erinnern. Emil war der Begriff „Schutz-trance“ hängen geblieben – und ein vages Gefühl dafür, wiees ist, innerlich ganz geschützt zu sein. „Was, so einfach istdas?“ So oder ähnlich vermitteln uns Teilnehmer im Feed-back zuweilen ihre Ungläubigkeit über das neue Gefühl, viel-leicht doch einen Ausweg aus der Krise zu finden.

In der Abend-Trainingseinheit entwickeln die Teilnehmerpassende Ziele für den Weg aus der Krise – und zwar nach

schen den so genannten Logischen Ebenen und den Resi-lienz-Faktoren. Wir ordneten die Faktoren gemäß unserenErfahrungen aus der Berufspraxis den verschiedenen Ebe-nen zu, gewissermaßen unserer Landkarte entsprechend. In-teressenten schicken wir eine Übersicht gern zu.*

Unsere Botschaft lautet: Resilienz kann jeder lernen. Dabeierscheint es uns hilfreich, die Resilienz-Faktoren als auf-einander aufbauende Schritte zu verstehen. Trainingsteil-nehmerinnen und -teilnehmer können so zuerst eine Be-standsaufnahme ihrer aktuellen Situation vornehmen, umdie schwierige Situation anzunehmen, sie so zu akzeptie-ren, wie sie ist. Der abschließende Schritt kann dann diekonkrete Zukunftsplanung mit Hilfe des Ziele-Formats sein.

Am Anfang steht also die Bitte an alle Teilnehmer, ein Bei-spiel für die momentane oder eine frühere existenzielleKrise zu schildern. Oft ist die Stimmung dann gedrückt,viele sind erst einmal ziemlich betroffen von den Schick-salsschlägen der anderen. Emil motivierte das, seine Ge-schichte mit dem geplatzten Auftrag zu erzählen. Er schieneinerseits erleichtert, andererseits hätte er sich lieber vonseiner positiven Seite gezeigt. Und irgendwie blickte er un-gläubig, als wir nach der ersten Runde den Teilnehmern ef-fektives Handwerkszeug zur Lösung ihrer Probleme ver-sprachen. Diese Vorstellungsrunde ist ein wichtiger Schrittin Richtung Akzeptanz der Realität.

Schwierige Situationen, persönliche und berufliche Um-brüche zu akzeptieren und mit dem Unabänderlichen nichtewig zu hadern, ist aus unserer Sicht eine entscheidende Fä-higkeit. Da in unserer schnelllebigen Zeit nichts beständigerals der Wandel ist, wird es für Menschen immer häufigernotwendig, sich solchen Situationen zu stellen. Kognitiveund emotionale Akzeptanz ist die Voraussetzung für einepersönliche Neuausrichtung.

In einem nächsten Schritt interviewen die Teilnehmer desResilienz-Seminares sich paarweise, um herauszubekom-men, was ihnen in der Krise fehlt oder gefehlt hat. Bei Emilkamen die Begriffe „Anerkennung“ und „Zuversicht“ hoch.Er war verblüfft, wie leicht es ihm daraufhin gelang, in derErinnerung Situationen zu finden, in denen genau diese An-erkennung und die Zuversicht vorhanden waren. „Res-source-Situationen“ nennen wir sie. Sie sind wichtig, dennOptimismus entspringt vor allem aus dem Vertrauen, inschwierigen Situationen an seine Ressourcen zu kommen.Gemäß den NLP-Grundannahmen trägt jede und jeder allenotwendigen Voraussetzungen in sich, um schwierige Si-tuationen zu meis tern.

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Prof. Dr. Jutta Heller, Diplom-Politologin, ECA Business Coach, Systemische Organisa-tions- und Personalentwicklung, NLP-Lehrtrainerin, seit 2002 mit eigener Firma: „heller process management“. Lehrauftrag an der FH Erding, Resilienz-Trainerin inUnternehmen. www.heller-process.de

Günter Höcht, Diplom-Pädagoge, Supervisor (IGSV), Coach, NLP-Lehrtrainer. Seit1987 freiberuflich tätig mit seiner Firma „T.O.B. Training Organisation Beratung“.

Arbeitet als Resilienz-Trainer (und -Skipper) u.a. auf Segelyachten. www.ghoecht.de

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1/2008 Kommunikation & Seminar 37

Am Ende des Seminars lernen die Teilnehmer, auf die Kör-persprache zu achten, bewusst die Unterschiede von Näheund Distanz einzusetzen, um etwa einen guten Kontakt zumGesprächspartner aufzubauen. Die Teilnehmer spielen mitNähe und Distanz, lernen auch, einen Kontakt respektvollabzubrechen, wenn er nicht gut tut. Rapport und Rapport-bruch heißt dies in NLP-Sprache. Die letzte Runde im Se-minar dient der Zukunftsplanung. Als Grundgerüst dienenuns dazu die schon eingangs erwähnten Logischen Ebenennach Robert Dilts. Nach diesem Konzept findet persönlicheVeränderung auf mehreren Ebenen statt. Dies sind: die Um-welt, das Verhalten, die Fähigkeiten, die Glaubenssätze, in-nere Überzeugungen, die Identität. Wir wecken bei unserenTeilnehmern noch einmal den Zielsatz vom Vortag und las-sen sie anhand der Logischen Ebenen ihren Weg zum Zielnoch weiter anreichern und stabilisieren.

Emil kam tatsächlich gut gestimmt und sehr gelöst nachHause. Beim abendlichen Nachdenken über dieses Seminarwunderte er sich unter anderem, dass er ein Gespräch, wieer es im Rollenspiel erlebte, mit seinem Chef nicht schonlängst geführt hatte. Jetzt, mit einigem Abstand, konnte esnur nützlich sein. Gleich morgen würde er um einen Terminbitten. Es konnte nichts schief gehen. Schlimmstenfallswürde ihn der Chef nicht verstehen, aber selbst dann würdedie vertrauensbildende Maßnahme wirken. Emil hatte jetztkonkrete Ideen, wie er zukünftig dafür sorgen kann, resi-lient – im Gleichgewicht – zu sein und immer wieder aufdie Füße zu kommen.

Literatur

Siebert, Al: The Resiliency Advantage. Berrett-Koehler Publi -shers, San Francisco 2005

Diegelmann, Christa: Trauma und Krise bewältigen. Klett-Cotta,Stuttgart 2007

Kutschera, Gundel: Tanz zwischen Bewusstsein & Unbewusst-sein. Junfermann, Paderborn 42007

Reddemann, Luise: Überlebenskunst. Klett-Cotta, Stuttgart 32007Reivich, Karen; Shatté, Andrew: The Resilience Factor. 7 Keys to

Finding Your Inner Strength and Overcoming Life’s Hurdles.Broadway Books, New York 2003

Schmidt-Tanger, Martina: Veränderungscoaching. Junfermann,Paderborn 32005

Short, Dan; Weinspach, Claudia: Hoffnung und Resilienz. The-rapeutische Strategien von Milton H. Erickson. Carl-Auer,Heidelberg 2007

NLP-Kriterien: konkret-sinnlich, ohne Verneinung, ohneVergleich, mit der Gegenwart als Zeitform und so formu-liert, dass es in der Macht des Einzelnen liegt, das Ziel auchzu erreichen. Emil brauchte, wie die anderen seines Semi-nars, eine Zeit lang für seinen Ziel-Satz, aber am Endemachte ihm der Satz wirklich Lust auf die Lösung: Ich ma-che mein Ding und bin dabei mit anderen in Kontakt.

Schließlich geben wir im Seminar jedem Einzelnen mit derZielbalken-Übung die Möglichkeit, die Kraft seines Zieles zutesten. Die Teilnehmer balancieren auf einem Balken bis zumvirtuellen Ziel und stellen sich dabei konkret vor, wie es sichanfühlt, wenn sie es real erreicht haben.

Am nächsten Morgen wurde die „Außenwelt“ thematisiert:Menschen, die von der Krise betroffen sind. Oder die sieverursacht beziehungsweise verschärft haben. Menschen,die helfen können. Die Frage lautet: Wer ist am Problem un-mittelbar beteiligt? Emil fiel sofort sein Chef ein, der ihmdauernd den schwarzen Peter zuschiebt. Das sah er wirklichals wesentlichen Faktor für sein Problem an. In Rollenspie-len mit wechselnden Positionen konnte Emil schon einmalüben, sich mit seinem Chef im Gespräch auseinanderzuset-zen. Einmal spielte er sich selbst, ein anderes Mal war ersein Chef, im dritten Durchgang war er Regisseur der Szene.

Oftmals ist es für die Teilnehmer in der Position ihrer „Kon-trahenten“ ein regelrechtes Aha-Erlebnis zu entdecken, dasses diesen Personen ähnlich ergeht, wie ihnen selbst: Sie habenAngst. Und sie wollen Sicherheit. Die Aufgabe besteht darin,in der sicheren Position des Regisseurs den beiden imaginä-ren Schauspielern Werte wie Vertrauen, Mut, Sicherheit zuvermitteln, die sie in einer solchen Gesprächssituation brau-chen würden. Und drauf zu warten, wie der innere „Film“,die eigene Vorstellung von dem Problem, sich ändert.

Weiter arbeiten wir mit „Lehrsätzen“, zum Beispiel: Es gibtimmer jemanden, dem es Freude macht zu helfen – und derauch helfen kann. Am Ende dieses Teils hat jede und jedereine Liste von Personen, die bei unterschiedlichen Proble-men hilfreich und Mentoren sein oder die noch angespro-chen werden können.

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Homo communicans

Wolf Schneider, Jahrgang 52, Verleger,Autor, Kommunikationstrainer,[email protected] www.schreibkunst.com.„Zauberkraft der Sprache – wie Sprachewirkt und Kommunikation gelingenkann“, Koha Verlag 2006

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Homo communicans

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sein, zu wissen, wie man auftritt, und die Fähigkeit, diesdann auch steuern zu können. Eine Inszenierung gibt es im-mer, sei es fürs Auge, fürs Ohr oder für sonst einen Sinn.Auch ein ganz natürlicher Auftritt verwendet nonverbaleMittel. Die Inszenierung kann einem allerdings bewusst seinoder unbewusst. Besser sie ist einem bewusst! Und besser,man wird nicht gesteuert, sondern steuert sich selbst.

Konflikte lösen

Die Welt ist voller Konflikte. Meist geht es dabei mehr umunterschiedliche Inszenierungen als um unterschiedliche Bot-schaften; man sehe sich hierzu nur einmal die Rituale derWeltreligionen an. Konflikte lösen und künftige vermeiden,um „gewaltfrei“ zu kommunizieren, das kann man erst, wennman sich der Inszenierung der eigenen Identität bewusst ist,das zeigen alle politischen, religiösen und privaten Konfliktegleichermaßen. Wären die Israelis und Palästinenser bereit,ihre eigene Identität in Frage zu stellen, dann wäre der Kon-flikt im Nahen Osten lösbar. Hier ist Kreativität gefragt oderHumor – am besten beides. Einen genialen Beitrag zurSchlichtung des nahöstlichen Konfliktes haben sich etwa dieSchöpfer des „Abraham’s Path“ (www.abrahampath.org) aus-gedacht: Das ist der Entwurf von einer Art Jakobsweg für diedrei untereinander zerstrittenen westlichen Monotheismen,von Harran in der heutigen Türkei, wo Abraham der Legendenach von Gott gerufen wurde, bis zu seiner angeblichen Grab-stätte in Hebron.

Hoch lebe die Selbstinszenierung!Hoch lebe die Selbstinszenierung!

Von Wolf SchneiderDenn wenn sie bewusst erfolgt, kann sie Frieden schaffen.

Vor anderthalb Jahren habe ich die Schauspielerei ent-deckt. Da spricht man mit dem ganzen Körper, nicht

nur mit Worten. Bei der Pantomime sogar nur mit dem Kör-per, ohne Stimme, da läuft das Verstehen nur über das Auge,so wie in der Kommunikation unter Taubstummen. Instru-mentalmusik andererseits kommuniziert über das Ohr, dasAuge ist dabei unwichtig. Beide, die Instrumentalmusikebenso wie die Pantomime, kommen ohne Worte aus. Blin-denschrift kommuniziert sogar nur über den Tastsinn, ver-wendet allerdings noch Worte, sie ist ins Verbale übersetz-bar. Beim Streicheln gibt es diese Übersetzbarkeit nichtmehr, da sprechen nur noch die Hände, und die Haut hört zu.Alle fünf Sinne können kommunizieren. So groß sind dieMöglichkeiten der menschlichen Verständigung, wenn wirden Tunnel der verbalen Kommunikation einmal verlassen!

Sich selbst steuern

Bei allen diesen Arten der Kommunikation inszeniert sichder Mensch entweder selbst oder er wird inszeniert. BeimTheater oder Film inszeniert ihn der Regisseur. Dort bietetdas Drehbuch die verbale Vorlage, Bühnenbild, Körper-sprache und Ton werden vom Regisseur gesteuert. Und die„Selbstinszenierung“? Warum hört man bei uns von ihr fastnur als Vorwurf? Warum dieses Lob der Arbeitsteilung?Wenn ein Josef Goebbels, ein George W. Bush oder einHugo Chávez eine Rede halten und dabei von Beratern odereiner mächtigen Lobby inszeniert werden anstatt von sichselbst – ist das vorzuziehen?

Ich bin ein Freund der Selbstinszenierung. In dieser ist dasIndividuum eine autonome, souveräne Instanz, die selbstentscheidet und sich nicht von anderen steuern lässt. WennPolitiker oder Schauspieler sich selbst inszenieren, solltenwir ihnen gratulieren zu dieser Unabhängigkeit und uns be-danken, denn damit loben wir nicht die Heuchelei und denAuftritt als ein anderer, als man ist, sondern das Bewusst-

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Es gibt eine noch nicht so bekannte „kreative Ersatz-Be-gründung“, weshalb der Stundenzeiger im Frühjahr vor- undim Herbst zurückgedreht wird: • Im Frühjahr holen Sie die Gartenmöbel aus dem Schup-

pen her,vor‘;• im Herbst stellen Sie die Gartenmöbel wieder in den

Schuppen ,zurück‘.

Fachleuten sind die logischen Zusammenhänge ihres Fach-gebietes völlig klar; sie können meist nicht nachvollziehen,warum Lernende mit Teilen ihres Fachgebietes Schwierig-keiten haben. Fachleute können sich meist aber nicht daranerinnern, dass auch sie anfangs nicht alle Zusammenhängeverstanden hatten. Außerdem gibt es für Fachleute in ihremGebiet Randbereiche, über die sie auch nuroberflächlich Bescheid wissen!

Falls Ihnen das Uhrenbeispiel als Ar-gument für „kreatives Lern-Denken“zu banal erscheint: In ähnlich spieleri-scher Weise können Sie sich einescheinbar schwierige chemische odermathematische Formel einprägen oder in-nerhalb nur eines einzigen Tages 50 histori-sche Ereignisse der letzten 20 Jahrhunderte in den Kopf be-kommen, und zwar mit der jeweiligen Jahreszahl!

„Kreatives Lern-Denken“ ist also eine sinnvolle Lern-Me-thode – als Ergänzung für „verstehendes Lernen“ und alsErsatz fürs Pauken.

Eine Schulweisheit lautet: „Kapieren statt Pauken!“Auch wenn Sie dieser Kernaussage zustimmen, werden

Sie die Erfahrung gemacht haben, dass „verstehendes Ler-nen“ (Kapieren) häufig nicht ausreicht:

• Es gibt Informationen, die Sie nicht durch Verstehen ler-nen können, zum Beispiel, dass Berlin an der Spree liegt,dass Sie Vogel mit V schreiben sollen, dass Ihr neuer Ge-sprächs partner Peter Meier heißt, dass Köpek die türki-sche Übersetzung für Hund ist usw.

• Viele Informationen möchten Sie sich zwar einprägen,doch Sie möchten sich nicht vorher mit den Hintergrün-den befassen. Zum Beispiel: dass sich die meteorologi-schen Tiefs auf der nördlichen Erdhalbkugel immer ge-gen die Uhrzeigerrichtung drehen oder wie die Uhr beiBeginn der Sommer- bzw. Winterzeit umzustellen ist usw.

• Manche Lerninhalte sind zwar verstehbar, aber Sie per-sönlich können sie (noch) nicht verstehen.

• Es gibt Informationen, zu denen Sie zwar fachkundig sind,die Sie aber nicht frei aus der Erinnerung darstellen können,zum Beispiel eine von Ihnen selbst ausgearbeitete Rede.Oder erinnern Sie sich bitte an Ihre Schulzeit: Sie hattendie Inhalte mehrerer alternativer Fachthemen engagiertdurchgearbeitet, aber wussten möglicherweise nicht, wieSie sich die vielen Inhalte merken sollten, um sie in derKlassenarbeit parat zu haben.

Würde die obige Schulweisheit stimmen, bliebe Ihnen indiesen Fällen nichts anderes übrig als zu pauken. Aber ne-ben Kapieren und Pauken steht Ihnen noch ein dritter Wegzur Verfügung.

Leichtes Einprägen bloßer Fakten

Möglicherweise wollen Sie gar nicht darüber nachdenken,warum der Stundenzeiger bei der Uhrenumstellung aufSommer- oder Winterzeit in welche Richtung gedreht wird.Vielleicht wollen Sie „nur“ jeweils die richtige Kurz-Aus-sage hierzu im Kopf haben.

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Kapieren statt Pauken?Von Reinhold Vogt

Das hilft nicht in jedem Fall, sagt unser Autor und plädiert für „kreatives Lern-Denken“.

Reinhold Vogt, Gedächtnistrainer undExperte für Lerntechniken. Autor von„Gedächtnistraining in Frage & Antwort– Warum kreatives Lern-Denken besserist als Pauken“ (Junfermann 2007). www.memoPower.de

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40 Kommunikation & Seminar 1/2008

qualität, von innerem Frieden und voneinem daraus resultierenden Handeln,das anderen Maßstäben unterliegt. Ausbuddhistischer Sicht wäre dieser an-dere Maßstab Weisheit und Mitgefühl.

Ich war für ein halbes Jahr in einem ja-panischen Kloster. Ein normaler Tagbeginnt morgens mit dem Wecken umvier Uhr und mit der Meditation von4:30 bis etwa sieben Uhr. Dann wer-den gemeinsam Sutren rezitiert. Nochvor dem Frühstück wird dann der Klos terputz gemacht. Dies sind einfa-che Arbeiten, wie Scheiben reinigen,putzen und auch fegen. Und von die-sem Klosterleben handelt folgendeBegegnung: Yunyan fegt den Boden,eine typische Tätigkeit in einem bud -dhistischen Kloster, als sein Mit-Bru-der Daowu vorbeikommt, ihn beim Fe-gen beobachtet und dann sagt: „Zu ge-schäftig.“ Yunyan hält in seiner Arbeitinne, dreht sich zu Daowu und sagt:„Du solltest wissen, dass es da jeman-den gibt, der nicht geschäftig ist.“

– Erfolg ist, wenn wir still werdenkönnen.

– Erfolg ist, wenn wir im Hier undJetzt sein können,

– wenn wir die Welt so sehen können,wie sie wirklich ist,

– wenn ich mich nicht mehr vergleiche. – Erfolg ist, endlich die Person zu wer-

den, die ich immer schon sein wollte. – Erfolg ist, nicht mehr darauf zu war-

ten, dass eine Person kommt, die denWeitblick und die Einsicht hat, end-lich die Dinge zu tun, die dringendgetan werden müssen. Erfolg ist, ge-nau diese Person zu werden.

– Erfolg ist, wenn wir herausfindenkönnen, was unser tiefster innererWunsch ist. Was liegt uns, wenn wirganz ehrlich mit uns sind, wirklicham Herzen?

Worauf basiert meine obige Erfolgs lis -te? Sie basiert darauf, dass ich loslas-sen kann, dass ich still werde, dass ichnicht tue. Meine Erfolgsliste handeltvon qualitativem Erfolg, von Lebens-

Ich denke, also bin ich? Was ge-schieht, wenn ich nicht denke?Unser Autor erklärt Erfolg undGlück aus buddhistischer Sicht.Er führt uns auf die Suche nachdem Nicht-Geschäftigen in unsund beschreibt, was auf demMeditations-Kissen geschieht,wenn ein Mensch sich auf dieSuche nach dem stillen Geistbegibt.

Die besten Jahre meines Lebens habeich in Klöstern und an Zen-Praxisplät-zen verbracht. Der Erfolg ist: ich binökonomisch nicht (mehr) erfolgreich.Ich habe mich damals, vor über 20 Jah-ren, aus einer erfolgreichen psycho-therapeutischen Praxis herauskatapul-tiert, auch um diesem Streben nachgrößer, mehr, schneller ein Ende zubereiten. Ich war einfach unglücklichund wollte nichts anderes, als zufrie-den sein.

Was ist Erfolg aus zen-buddhistischerSicht? Der ultimative Erfolg im Bud -dhismus ist es natürlich, Befreiung undErleuchtung zu erlangen. Konkreter:

Die kleine Pause zwischen unseren GedankenThemen

WuntiiminAviBenchhG

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Die kleine Pause zwischen unseren GedankenVon Gerald Weischede

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1/2008 Kommunikation & Seminar 41

diesen Geist der Ruhe oder haben zu-mindest eine Ahnung davon. Medita-tion ist auch der Versuch, dieses Still-Sein zu finden, das Angekommen-Sein zu erfahren, ein Gefühl von Zeit-losigkeit.

Was ist Zen? Zen ist eine Praxis. Do-gen, ein japanischer Meister des13. Jahrhunderts, antwortete auf dieseFrage: Im Zen geht es in allererster Li-nie darum, sich selbst kennen zu ler-nen, es geht darum, dass wir uns selbststudieren. Und zwar gründlich. Wieverhalten wir uns? Wie bewegen wiruns? Was denken wir? Wie denkenwir?

Und tiefer gehende Fragen: Was ist derGeist? Wer denkt überhaupt? Unddann die Frage, die in vielen Traditio-nen eine zentrale ist: Wer bin ich?

Natürlich dürfen wir auch die Fragenach unserem tiefsten inneren Wunschnicht vergessen. Was ist in diesem Le-ben, wenn ich ganz ehrlich bin, meingrößter innerer Wunsch?

Und dann studieren wir all das. Wietun das die Zennis? Sie setzen sich aufdas Meditationskissen und werdenganz still. Zumindest äußerlich. Wirversuchen, für eine bestimm te Zeit,20, 30 oder auch 40 Minuten so bewe-gungslos wie möglich zu sitzen. Dannpassieren zwei Dinge: Man wird fest-stellen, dass es größte Mühe macht, sostill zu sitzen. Es tun die Beine weh,speziell die Knie, der Rücken schmerztund vielleicht schmerzen auch dieSchultern. Dies können wir durch kon-tinuierliche Übung in den Griff be-kommen. Das Zweite und Entschei-dende aber ist, wenn man still auf demKissen sitzt, dass unser Geist verrücktzu spielen beginnt. Besser gesagt: DerGeist tut das, was er immer tut, nurjetzt wird es plötzlich deutlich: DerGeist scheint immer beschäftigt zusein. Immer sind wir beschäftigt mitDenken, mit Verknüpfen, es laufenkleine Filme ab, wir machen uns Sor-gen über unsere Zukunft und denken

Wir kennen das alle: Wir tun etwasund sehnen uns danach, nicht geschäf-tig zu sein. Wir sind den Tag über fastimmer in Bewegung, immer denkend,in Sorge, vielleicht unter Stress.Abends sind wir dann müde, schauenvielleicht noch Glotze und fallen insBett: Endlich nicht mehr geschäftig,endlich Ruhe. Wir schlafen ein, wa-chen morgens mehr oder weniger er-holt auf, und es geht weiter mit demGeschäftig-Sein.

Und nun kommt Yunyan daher und be-hauptet, es gäbe jemanden, der nichtgeschäftig sei.

Als ich diese Geschichte zu ersten Mallas, hatte ich das Gefühl, dieser Yu-nyan habe einen Volltreffer gelandet.Er hatte bei mir genau das angespro-chen, wonach ich mich immer gesehnthatte: Jemand/etwas in mir ist frei vonall dem Bewegt-Sein, frei von all demDenken, von dem Stress ziemlich un-berührt. Etwas ist in mir, das still ist,in sich rund und zufrieden.

In der Regel verschieben wir die Su-che nach diesem Nicht-Geschäftigenauf das Wochenende oder auf die Fe-rien. Dann sind wir zwei oder drei Wo-chen nicht so geschäftig. Und dannkommt der Aktive wieder in den Mit-telpunkt.

Das große Thema hier ist Bewegungund Stille, der Geschäftige und derNicht-Geschäftige, der denkende Geistund der stille Geist. Wer ist dieserNicht-Geschäftige? Ist er immer da?Ist er so etwas wie eine innewohnendeNatur? Etwas, das wir vielleichtBuddha Natur nennen können? Oderist es etwas, das wir entwickeln kön-nen? Können wir etwas für diesenNicht-Geschäftigen tun? Oder müssenwir es gar nicht entwickeln, und wirsitzen einfach da und warten bis „es“sich entwickelt?

Meditation ist ein Ansatz, diesem stil-len Geist, dem Nicht-Geschäftigen,mehr Raum zu geben. Wir alle kennen

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Mensch. Und der zeichnet sich da-durch aus, dass er denkt. Bewusstseinist die letzte Instanz.

Wie wäre es, diesen Satz von Descar-tes umzukehren? Ich denke nicht, alsobin ich nicht.

Wenn ich nicht denke, bin ich nicht.Stimmt dieser Satz? Was passiert,wenn ich nicht denke? Gibt es über-haupt Augenblicke in unserem Leben,in denen wir nicht denken? Haben wiruns darüber schon einmal Gedankengemacht? Gibt es Zeiten, Augenblicke,in denen wir nicht denken? Und wiesehen die aus? Leer? Langweilig? Las-sen wir es dazu überhaupt kommen? Istes nicht so, dass wir unseren Geist alsandauernden Gedankenstrom, der ohneUnterbrechung immer weiter fließt, er-leben? Wann gibt es denn keine Ge-danken? Im Schlaf. Aber selbst da träu-men wir, sind aktiv, der Geist arbeitetscheinbar ununterbrochen.

Ich glaube, es gibt kleine Pausen zwi-schen unseren Gedanken. Ich glaubenicht, dass es einen ununterbrochenenGedankenstrom gibt. Er ist von Pausenunterbrochen. Sehr kleinen Pausen, diewir fast nicht wahrnehmen. Was ge-schieht in diesen kleinen Pausen? Hierscheint der leere Geist durch. Der Geistals offener weiter Raum, in dem Ge-danken und Bilder auftauchen können,aber nicht notwendigerweise auftau-chen müssen. Der Geist als Potenzial.

An dieser Stelle setzt Zen an: Indemwir uns still hinsetzen, können wir be-ginnen, die Pausen zwischen unserenGedanken zu verlängern. Wir könnenbeginnen, den Geist ohne Aktivitätenzu erleben.

Für unsere Alltagspraxis spielt dieAchtsamkeit eine zentrale Rolle. Acht-samkeit ist eine besondere Form derAufmerksamkeitslenkung: Den aktu-ellen Erlebnisinhalten wird Aufmerk-samkeit geschenkt. Dabei sind wir ers -tens bewusst, zweitens im Augenblickund drittens nicht wertend.

dass wir unterscheiden zwischen Geistund seinen Inhalten. Gedanken selbersind nicht identisch mit dem Geist.Gedanken sind Inhalte des Geistes. Siekommen und gehen, sie erscheinen imGeist, so wie es auch Bilder tun. DieseUnterscheidung ist für viele Menschennicht selbstverständlich. Für die meis -ten von uns sind die Gedanken iden-tisch mit unserem Geist. Und dannkommt noch etwas sehr Erschweren-des hinzu: Nicht nur sind wir der An-sicht, die Gedanken seien der Geist, zuallem Übel identifizieren wir uns auchnoch mit diesen Gedanken. Wir sindder festen Überzeugung, dass unsereGedanken identisch seien mit unsererPerson, mit unserem Selbst, mit unse-rem Ich.

Ich bin das, was ich denke. René Des-cartes hat dies in seinem berühmtenSatz ausgedrückt: Ich denke, also binich. Die Annahme, die hinter dieserAussage steht, bestimmt unser heuti-ges Leben: Wir sind unsere Gedanken.Descartes war ein großer Zweifler. Erzweifelte an seinen Sinnen, er zwei-felte an den Wissenschaften und erzweifelte an Gott. Für Descartes aberwar dieser Zweifler als Person oder Icheine letzte Instanz, die nicht mehr inFrage gestellt wird oder gestellt wer-den kann. Diese letzte Instanz ist der

über die Vergangenheit nach. Im aller-seltensten Fall sind wir hier im Au-genblick.

Wenn ich Zen in einer Kurzdefinitionbeschreiben wollte, würde ich sagen:Zen ist keine Psychologie, sonderneine Geistologie. Im Mittelpunkt un-seres Interesses steht der Geist. Natür-lich kommen sofort Fragen auf: Wasist der Geist, was sind Gedanken, werist der Denker usw. Genau diese Fra-gen wollen wir auf dem Sitzkissen be-antworten. Wer bin ich? Nicht mehrund nicht weniger.

Nun habe ich den Körper beruhigt. Wieberuhige ich jetzt den Geist? Was derGeist sehr gut kann, ist denken. Das istseine Aufgabe. Um ihn nun zu beruhi-gen, gebe ich ihm eine kleine Aufgabe.Zum Beispiel den Atem zu zählen. Pro-bieren Sie es einmal aus. Zählen Sie nurIhre Aus-Atemzüge von eins bis zehn.Abgesehen von der Tatsache, dass Siewahrscheinlich nur bis drei kommen,werden Sie feststellen, dass der Geistruhiger wird. Aber auch der Körperwird ruhiger, der Atem verlangsamtsich und es tritt eine allgemeine, ange-nehme Verlangsamung ein.

Was ist Geist? Ein erster großer Schrittzur Beantwortung dieser Frage ist,

Die kleine Pause zwischen unseren GedankenThemen

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spiriert werden. Mit jedem Einatmenhaben wir die Chance eines völligenNeubeginns.

So wird aus einer Übung, an die wiruns immer wieder erinnern müssen,fast eine Lebensentscheidung: Bin ichbereit, mich wirklich ganz in diesenAtem hineinzugeben? Bin ich bereit,mich als Gerald, und sei es nur für ei-nen Augenblick, aufzugeben, michaufzugeben als klar definierte Person?Kann ich wirklich hingehen und michganz in diesem Atemzug auflösen,ganz dieser Atemzug werden? Dies istwie eine Entscheidung loszulassen,sich fallen zu lassen ohne Netz unddoppelten Boden. Ich gebe mich aufim Sinne von wirklich ankommen. ImHier und Jetzt.

All dies ist nur einen Atemzug entfernt.Dies ist Zen-Geist. Dies ist Anfänger-Geist. Ein Zustand vor dem Beginn derZeit, vor dem Beginn von Allem.

Bei meinen Studenten ende ich an die-ser Stelle und lasse sie mit ihrem Atemalleine. Sie haben dann eigentlich fürdie nächsten Wochen und Monate ge-nug mit Achtsamkeit hinsichtlich ihresAtems zu tun. Wer diese Praxis ernstnimmt, wird kleine Geschenke be-kommen: insgesamt ruhiger werden,sich besser entspannen können, auf-merksamer werden und besser kon-zentriert. Wäre das ein Erfolg?

Ein Mönch fragt seinen Lehrer: Wasist das allem zugrunde liegende Prin-zip? Gibt es so etwas wie ein Grund-gesetz des Universums? Der Lehrerantwortet: Bewegung. Das allem zu-grunde liegende Prinzip ist Bewegung.Wir könnten auch sagen: Veränderung.Alles ist immer in Veränderung. Alles.

Wenn das zugrunde liegende PrinzipBewegung ist, wo, so müssen wir unsjetzt fragen, finden wir dann denNicht-Geschäftigen?

Es erscheint wie ein Widerspruch, aberwir haben keine andere Möglichkeit:

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(erst einmal) einfach zu lassen, wie siesind, das ist nur möglich, wenn wir unsmit unseren Gedanken und Gefühlennicht identifizieren.

Im Zen wird immer wieder empfohlen,die Aufmerksamkeit auf den Aus-Atem zu lenken. Warum legen wir soviel Wert auf das Ausatmen, warumwird empfohlen, den Aus-Atem voneins bis zehn zu zählen?

Nun, wer seinen Atem beobachtet, wirdfeststellen, dass es am Ende der Aus-Atempause einen Einatem-Impuls gibt.Dies ist ein biologischer Impuls, derkommt, solange wir leben. Im Engli-schen heißt es inspire, einatmen, imDeutschen inspirieren. Auf diesen Im-puls der Inspiration, auf diesen immerwieder neuen Lebensimpuls bereitenwir uns mit der Ausatmung vor. Wirverlangsamen den Atem, wir zählenden Atem und verlangsamen damitauch den Geist. Dieser wird zuneh-mend leerer und offener. Wir werdenoffen für diesen Einatemimpuls. DasSpannende ist, dass dieser Impuls jaimmer wieder auftaucht. Das heißt, vorjedem Einatmen werden wir ganz leerfür den neuen Impuls. Wir können mitjedem Einatmen neu beginnen, neu in-

Was bedeutet es, im Augenblick zusein? „Be here and now“ ist das Leit-motiv einer ganzen Generation, dievon Fritz Perls und seiner Gestaltthe-rapie geprägt ist. Augenblick meintden aktuellen Moment, meint, in Kon-takt zu sein mit der gegenwärtigen Si-tuation und eben nicht in der Vergan-genheit, sprich: in Erinnerungen oderin Zukunftsplanungen oder Zukunfts-grübeleien gefangen zu sein. Unserealltägliche Erfahrung ist die, dass ineiner bestimmten Handlung unser Be-wusstsein oft mit völlig anderen Inhal-ten beschäftigt ist. John Kabat-Zinn,der uns speziell auf die Wichtigkeitder Achtsamkeit aufmerksam gemachthat, nennt dies den „Autopilotenmo-dus“. Während wir arbeiten, denkenwir über Dinge aus der Vergangenheitoder über Dinge in der Zukunft nach.Wir sind unreflektiert verfangen in au-tomatisierten Verhaltens- und Erleb-nismus tern. Dieser Autopilotenmoduswird nun durch die Achtsamkeitspra-xis durchbrochen, deren Ziel es ist, dasBe wusstsein wieder in den gegenwär-tigen Augenblick zu holen.

Diese Haltung der Achtsamkeit ist einebewusste, weil wir uns absichtsvoll dasZiel setzen, diese Achtsamkeit mög-lichst in allen Lebenssituationen auf-recht zu erhalten, seien diese Situatio-nen nun angenehm oder unangenehm.Dies erfordert viel Geduld und einständiges Sich-wieder-Besinnen, umunserer Neigung zur Selbstvergessen-heit und zu gedanklichem Abschwei-fen entgegenzuwirken.

Diese Haltung ist nicht wertend, weildie auftretenden Bewusstseinsinhaltenicht kategorisiert, sondern einfach be-wusst wahrgenommen werden. Eineachtsame Haltung ist dadurch gekenn-zeichnet, dass wir möglichst offen ge-genüber allen Erfahrungen des gegen-wärtigen Augenblicks sind. Wir sind of-fen gegenüber unseren Gedanken, un-seren Gefühlen, unseren Körperemp-findungen, seien sie nun angenehmoder unangenehm. Wir schieben nichtsweg, fügen nichts hinzu. Die Dinge

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Details. Das ganze Leben besteht ausnichts anderem als kleinen Augenbli -cken, die wir aneinanderreihen.

Den Nicht-Geschäftigen zu findenwäre ein sehr großer Erfolg. Und er istnur einen Atemzug entfernt. Auf unse-rem Sitzkissen sitzend haben wir denKörper beruhigt, haben wir den Geistberuhigt und sind hellwach – und tunnicht. Wir sind einfach nur da, hier. Wirgreifen nicht ein, wir bewerten nicht.Wir lassen uns komplett in Ruhe. Ichtue nicht. Dies ist heilsam, dies ist Hei-lung. Dies ist wirklich gesund werden.

Ein Mann läuft sein ganzes Leben hin-ter dem Glück her. Er ist immer aufder Suche nach dem Glück, kann esaber nicht finden. Gegen Ende seinesLebens findet er es dann endlich. Erbedankt sich beim Glück und sagt:Danke, dass du für einen Augenblickstehen geblieben bist, sonst hätte ichdich nie erreicht.

Stehen bleiben, still hinsetzen. – Unddas Glück hätte eine Chance, uns zuerreichen.

Der Artikel ist die leicht überarbeitete Fas-sung eines Vortrages auf einer NLP-Ta-gung im Mai 2007 in Göttingen.

Literatur

Suzuki, Shunryu: Zen-Geist, Anfänger-Geist. Theseus, Stuttgart 92000

Dogen, Meister: Shobogenzo. WernerKristkeitz Verlag, Heidelberg 2001

Cleary, Thomas: Book of Serenity. Lindis-farne Press, Hudson New York 1990

Heidenreich, T.; Michalak, J.: Achtsam-keit („Mindfulness“) als Therapieprin-zip in Verhaltenstherapie und Verhal-tensmedizin. In: VerhaltenstherapieBand 13, Heft 4, 12/2003, S.264-274.Karger G.m.b.H., Freiburg 2005

mal stürmisch, mal weniger stürmisch.Aber es ist das gleiche Wasser. DasNichtaktive und das Aktive ist die glei-che Energie. Es ist nicht dieses sowohlals auch, sondern es ist so. So ist es.

Es gibt einen wundervollen Satz vonmeinem Lehrer Richard Baker Roshi.„Es gibt nichts zu tun, und ich muss nirgendwo hin.“ Was mich an diesemSatz so beeindruckt hat, war, dassRoshi ihn anwendete, wenn er mittenin einer Aktivität war. Auf dem Wegzum Bus, und er war ein wenig spätdran, inmitten des fast Rennens sagteer sich den Satz: Ich muss nirgendwohin, und es gibt nichts zu tun.

Ich bin aktiv, und gleichzeitig bin ichangekommen, angekommen in diesemAugenblick, in der Pause am Ende desAusatmens, in der Pause eines Augen-blickes von wirklichem Kontakt mit derPerson, die mir gegenübersteht. Ichschaue dieser Person in die Augen; füreinen Augenblick erkennen wir uns. Essind diese kleinen Momente im Leben,in denen wir ankommen. Es sind die

Wir können den Nicht-Geschäftigennur in unserer Aktivität finden. Nur inunserer Krankheit können wir den Ge-sunden finden, nur in unserem aktivenGeist können wir den stillen Geist fin-den. Das unserem Leben zugrunde lie-gende Prinzip ist Bewegung. Hier inder Bewegung müssen wir suchen. Le-ben bedeutet Aktivität, immer wäh-rende Aktivität. Wenn wir absoluteStille suchen, sind wir tot.

Es gibt in unserer Praxis etwas, das wireinen Vorentwurf nennen könnten, ei-nen Entwurf von uns und unserem Le-ben, zu dem wir hin leben. Dogen be-schreibt das Hinsetzen auf das Sitzkis-sen und das Einnehmen der Medita -tionshaltung selbst als das An gekom-men-Sein. In der aufgerichteten Hal-tung versuchen wir nicht Buddhas zuwerden, in dieser Haltung sind wirBud dhas. Wir sind in diesem Augen-blick da angekommen, wo wir immersein wollten. Wir bemühen uns mitganzem Herzen, Befreiung zu erlan-gen und sind zugleich angekommen.

Und hier kommen die Pausen ins Spiel.Es sind diese kleinen Pausen, in denenwir angekommen sind, das Angekom-men-Sein erleben wir in den langsamenBewegungen. Angekommen inmittenunserer Aktivität. Es ist wie das Meer,das unter der Oberfläche ganz still istund auf der Oberfläche in Bewegung,

Die kleine Pause zwischen unseren GedankenThemen

Gerald Weischede, Jahrgang 1952, leitet eine Sangha in Göttingen, in der traditionelle Zen-Meditation praktiziert wird.Er hat eine psychotherapeutische Praxis in Göttingen.www.lebendiges-zen.de

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Vom Haben zum SeinVon Bernd Linder-Hofmann, Peter Klein und Manfred Zink

Nachschlag zu einem großen Thema: Erfolg führt nicht zwangsläufig zur Erfüllung, sagen unsere Autoren und plädieren für den Bruch mit üblichen Mustern.

Ohne Zweifel: S. hatte Karriere gemacht. Nach Abitur und Uni hatte er als Trainee begonnen, sich schnell einge-arbeitet und war übernommen worden. Er hatte Engagement gezeigt, noch mehr gearbeitet, war schnell aufgestie-gen. In den zurückliegenden 16 Jahren hatte er viermal das Unternehmen gewechselt und war überall rasch nachoben gerückt. Er war Bezirksleiter und damit für eine Menge Menschen verantwortlich. Er jonglierte ein Budgetin Millionenhöhe und erfüllte die Erwartungen mit hervorragenden Betriebsergebnissen. Er fuhr einen repräsenta-tiven Dienstwagen, hatte eine Sekretärin, ein mehr als komfortables Büro, bewegte sich in interessanten Kreisen.Geld spielte keine große Rolle mehr. S. lebte mit Frau und zwei Kindern im Grünen. Recht gut. Es mangelte an we-nig, außer – an Zeit, für sich selbst, für die Frau, die Kinder, für die wenigen Freunde. Vieles, was er sich vorge-nommen hatte, blieb auf der Strecke, zwangsläufig, für ihn halt das Opfer, wenn man nach oben will. Ja, er hatteKarriere gemacht – auf dem Klassentreffen jüngst waren sich alle darüber einig. Nur E., sein alter Freund aus Schul-tagen, mit dem er an diesem Abend lange an der Bar gestanden hatte, fragte ihn kurz vorm Gehen: „Sag mal, bistdu eigentlich erfüllt?“ S. stutzte. Und kam ins Grübeln.

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sie seien überfordert. 40 Prozent erledigen bereits an Sams-tagen Arbeitsaufgaben. Stress und Burnout steigen expo-nentiell, stressbedingte Depressionen sind in einigen Beru-fen die Hauptursache für Frühpensionierungen. Wer sprichthier von einem erfüllten Leben?

Unter dem Begriff der Erfüllung verstehen wir den Eintrittvon Befriedigung auf ein begehrtes Ziel hin, eine Zufrieden-heit aus einer Fülle. Es ist der Zustand eines inneren Friedensund des Eins-Seins, des Vollkommen-Seins als einem Zu-stand, der sich nicht noch weiter verbessern lässt. Erfüllunglässt sich nach unserer Meinung schwer koppeln an einen Er-folg nach westlichem Verständnis. Denn das Quantitativekennt keine Vollkommenheit. Die Erfolgsformel „mein Haus,mein Boot, mein Au to“ erfordert ein „schneller, höher, wei-ter“. Ihre Lösung liegt im Unendlichen. Das Streben danachschafft immer neue Begehrlichkeiten und hat ein „Rennen“eröffnet, das auf individueller Ebene immer mehr Verliererabhängt. Die Schere zwischen arm und reich öffnet sich. DieArmut hat in einigen Industrieländern die untere Mittelschichterreicht, also diejenige Schicht, die immer noch maßgebli-cher Träger dieses Erfolgs-Konzepts ist.

Es ist längst nicht mehr der Wunsch nach Erfüllung, derMenschen zur Leistung motiviert, es ist die Angst vor Miss-erfolg, Versagen und damit letztlich auch vor dem Verlustder Zugehörigkeit. Wir haben ein bestimmtes Bild von uns,das geprägt ist von Erwartungen unseres Umfeldes, erfolg-reich zu sein und damit dazuzugehören. Der Misserfolg istimmer ein persönlicher, und damit setzen wir uns einem per-manenten Druck aus. So scheint die Reise, die im 18. Jahr-hundert in der Kombination idealistischer Strömungen undIndustrialisierung begann und den Menschen Erfüllung ver-hieß, in die Leere zu führen. Tatsächlich ist das ein Aus-druck, den viele Menschen unserer Tage benutzen: „Ichfühle mich leer!“ Erfüllung fühlt sich anders an.

Ein anderes Verständnis von „erfolgreich sein“ bietet unsder amerikanische Philosoph und Schriftsteller Ralph WaldoEmerson: „Viel und oft zu lachen, den Respekt gebildeterMen schen und die Zuneigung von Kindern zu gewinnen,sich die Anerkennung aufrichtiger Kritiker zu verdienen unddem Schmeicheln falscher Freunde zu widerstehen, dieSchönheit zu lieben, das Beste in anderen zu finden, dieseWelt ein bisschen besser zu verlassen, sei es durch ein ge-sundes Kind, ein Stückchen Garten oder eine errungene so-ziale Verbesserung, zu wissen, dass nur ein einziger Menschdeswegen etwas leichter gelebt hat, weil es mich für ihn gab,das bedeutet erfolgreich gewesen zu sein.“*

Dieser Begriff von Erfolg hat nichts mit Quantität, aber sehrviel mit Qualität zu tun. Er beschreibt einen Erfolg, der sich

Erfolg und Erfüllung: das hängt doch eng zusammen. Erfül-lung ist die Fol ge, die Konsequenz von Erfolg. Wenn ich er-folgreich bin, dann fühle ich mich doch auch erfüllt – oder?

Die Frage nach dem, was Erfolg ausmacht, bewegt Menschenzunehmend. Ursprünglich bedeutet der Begriff Folge oder Ef-fekt eines Handelns als eines wertfreien, neutralen Resultats,es erfolgt eine Wirkung in einem kausalen Sinn. Mit der In-dustrialisierung erhielt er eine Färbung im Sinne einer Leis -tung und eines auf Leistung basierenden Voranschrei tens, ei-nes geplanten Fortschritts auf ein Ziel hin. Dem ökonomi-schen Wachsen kam dabei entscheidende Bedeutung zu.

1937 wurde Napoleon Hills Buch „Denke nach und werdereich“ veröffentlicht, das als eines der weltweit meistver-kauften Bücher die Sparte der persönlichen Erfolgsliteraturbegründete. Erfolgspropheten wie Dale Carnegie, Unter-nehmerstars wie George Soros, Jack Welch, Bill Gates undWarren Buffett und Erfolgstrainer wie Jürgen Höller fun-dierten den Glauben an den plan- und machbaren Erfolg undkoppelten den Begriff immer stärker an materiellen und äu-ßerlich sichtbaren Besitz. Erfolg wird vornehmlich im Ha-ben gemessen. Mit diesem Erfolg verbinden wir dann auchdie gesellschaftliche Anerkennung und die Zugehörigkeitzu einer bestimmten Schicht. Es ist nicht länger das Rechtder Geburt, die unser gesellschaftliches Ansehen bestimmt,sondern jeder Mensch hat es selbst in der Hand.

Unsere Zeit ist zumindest in den modernen Industrieländernvom respektablen Wohlstand großer Teile der Bevölkerunggeprägt. Noch nie in der Geschichte ging es so vielen Men-schen materiell so gut – gemessen am verfügbaren Einkom -men, am materiellen Besitz, wie Immobilien, Wertpapieren,und an anderen Wohlstandsindikatoren. Doch in repräsenta-tiven Studien, die Menschen in mehr als 150 Ländern nach ih-rer „Zufriedenheit“ befragten, rangieren die wohlha bends tenund reichsten, wie die USA und Deutschland, im hinterenTeil. Weit abgeschlagen hinter Ländern der so genanntenDritten Welt.

Die Situation lässt sich beschreiben als ein Zustand vonwachsendem Wohlstand und sinkendem Wohlbefinden. Je-der sechste Erwachsene im west lichen Kulturkreis nimmteinmal pro Woche Psychopharmaka. Jeder zweite Managerfühlt sich nicht in der Lage, mit der Informationsflut ange-messen umzugehen. 47 Prozent von ihnen neh men sich dieArbeit mit nach Hau se oder „leben“ gar am Wochenende imBüro. Jeder vierte Manager gibt an, unter schlechter Ge-sundheit zu leiden. Zwei Drittel klagen über Spannungenmit Kollegen und Partnern. Unter ihren Mitarbeitern sieht esnicht anders aus. 42 Prozent der abhängig Beschäftigten ar-beiten laut ISO Institut Köln unter Zeitdruck und geben an,

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* Übersetzung durch die Verfasser; R.W. Emerson: Essays & Poems. Library of America, New York 1996

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die Forscher eine stattliche Reihe von Unternehmern, die Er-folg in einem weiteren Sinn definieren und auch den Faktor„Erfüllung“ beachten. So sehr sich ihre Wege unterscheiden,zeichnen sich diese Musterbrecher doch durch gemeinsameFaktoren aus: Es sind die erwähnten Faktoren der Reflektion,der Beziehung und Bindung und auch des persönlichen Muts,eigene Wege zu gehen. Das macht ihre Unternehmen nichtnur zu attraktiven Arbeitgebern, sondern auch betriebswirt-schaftlich überdurchschnittlich erfolgreich.

Gemeinsam war den Musterbrechern die intensive Ausein-andersetzung mit sich selbst. Gelingende Erfüllung setzttiefe Auseinandersetzung und Erfahrung mit sich selbst vor-aus und lässt sich nicht im Wissen und aus bloßen Kennt-nissen erschließen, sie muss im wahrsten Sinne des Worteserlebt und gelebt werden. Die Mittel und Methoden dazusind nicht neu, sie stehen uns seit vielen Jahrhunderten zurVerfügung: die Reflektion, der Dialog, die Me ditation unddie Kontemplation. Nur weil sie vielleicht nicht „der letzteSchrei“ sind, müssen sie noch lange nicht überholt sein. Dieaktuelle Forschung jedenfalls hat sie schon eingeholt.

am Sein orientiert und an der Beziehung und Bindung zu an-deren Menschen. Aktuelle Studien, u.a. aus der Bindungs-forschung, belegen, dass Zufriedenheit und Erfüllung nichtvon Reichtum und Wohlstand und dem Vorhandensein äuße-rer als positiv bewerteter Umstände abhängig sind. Sondernvielmehr von der Tatsache, um seiner selbst willen, alsMensch in seinem individuellen Sein, angesehen und aner-kannt zu werden. Erfüllte Menschen anerkennen sich und an-dere, sind dem Du, dem jeweils anderen Menschen, zuge-wandt, bescheiden, agieren besonnen und mit tiefer Anteil-nahme und echtem Interesse an anderen Menschen, ihr Den-ken und Tun kreist nicht ausschließlich um sie selbst.

Dieses Erfüllt-Sein ist an mehrere Voraussetzungen gebun-den:• Reflektionsfähigkeit und die Fähigkeit, etwa einen Holz-

weg zu erkennen sowie die Zusammenhänge zu se hen, un-sere Konstruktionen zu entlarven, die uns immer unglück-licher statt erfüllter machen, und die Erwartungen anderervon unseren urei gens ten Bedürfnissen zu trennen;

• die Beziehung und Bindung zu sich selbst zu finden, sichselbst als Teil eines Ganzen zu begreifen, der Vollkom-menheit auch nur in diesem Ganzen erreichen kann;

• den Mut zu haben, persönlich Klarheit zu schaffen und einePosition zu finden, auch einmal das „Hamsterrad“ zu ver-lassen und mit überkommenen Erfolgs-Mustern zu brechen.

Das ist leichter gesagt als getan. Aus dem Hamsterrad zutreten heißt auch, sich auf die Suche zu begeben nach Ant-worten auf Fragen: „Wer bin ich?“ „Was will ich für michselbst?“ Antworten darauf erfordern Mut, sich für einen Wegzu entscheiden, der womöglich jenseits verbreiteter Wegezum Erfolg liegt. Es erfordert auch ein Loslassen von liebgewonnenen Dingen und Ritualen, das Einlassen auf Neuesund Unbekanntes, den Bruch mit alten Mustern, das Zulas-sen und Aushalten von dem, was nicht gleich gelingen magoder nicht gleich verändert werden kann. Daraus kann eineForm von Erfüllung entstehen, die Zufriedenheit mit sichbringt, ein Gefühl von Selbstwert und Akzeptanz, das nichtmehr von äußeren Dingen abhängig ist.

Wie können solche Musterbrüche aussehen? Wo sind sie an-zutreffen? Ein Forschungsprojekt an der Universität der Bun-deswehr in München erkundete das Phänomen sechs Jahrelang im ökonomischen und betriebswirtschaftlichen Kontext.Unter dem Titel „Musterbrecher – Führung neu leben“ fanden

»Eine Sache ist es, den Weg zu kennen, eine andere, ihn zu beschreiten« (Morpheus in Matrix)

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Erfolgsstrategien lernenThemen

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erfolgreichen Fertigkeiten und Eigenschaften auf andere Per-sonen und Anwendungsgebiete übertragen werden können.Dabei nutzt das Modeling die innewohnenden Fähigkeiten ei-nes jeden, Visionen zu entwickeln und andere dafür zu be-geistern. Manche Seminar-Teilnehmer hätten gleich am nächs ten Tag eine Firma gegründet, sagt Robert Dilts, „undzwar aufgrund einer Idee und Vision, die sie während des Se-minars entwickelt hatten“.

Robert und John Dilts veranstalten ihre SFM-Seminare u.a. inEngland, Mexiko, China, Kanada und den USA. In diesemJahr ist Robert Dilts mit SFM erstmals in Deutschland zu er-leben. Ihre Methode und das dazugehörige Programm treffennach ihrer Erfahrung einen aktuellen globalen Trend „zu Un-ternehmertum und Eigenständigkeit“, wie John Dilts sagt.Zunächst hätten sich die Brüder im Wesentlichen darauf kon-zentriert, Fertigkeiten für Unternehmer zu vermitteln. Inzwi-

Es begann mit ein paar Notizen auf einer Serviette bei ei-nem Brainstorming in Robert Dilts Küche. „John no-

tierte eine Liste wesentlicher Geschäftsstrategien besonderserfolgreicher Unternehmer“, sagt Robert Dilts über die Zu-sammenarbeit mit seinem neun Jahre jüngeren Bruder. „Ichverglich diese Liste mit einer Anzahl von Verhaltensweisen,die mit solchen Stra tegien in Zusammenhang stehen, unddas Success Factor Modeling war geboren.“ Als Lernansatzfür Erfolg, der „die Kunst der Strategie mit der Kraft vonVerhalten“ verbindet, ist das Success Factor ModelingTM

(SFM) heute ein international beachteter Ansatz für den Un-ternehmenserfolg.

SFM versteht sich als Prozess, der erfolgreiche Verhaltens-weisen sowie die kognitiven Strategien, die dahinter stehen,modelliert. Das Ergebnis wird formalisiert in praxisorien-tierte, schritt weise Prozeduren oder Techniken, mit denen die

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Erfolgsstrategien lernenVon Johann Garnitschnig

Robert Dilts präsentiert Success Factor Modeling erstmals in Deutschland

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heißt Circle of SuccessTM (Kreis des Erfolgs), der dem Un-ternehmer eine Balance zwischen Investoren, Teammitglie-dern, strategischen Partnern und Kunden gestattet, indem erjedem die erforderliche Aufmerksamkeit schenken und zu-gleich seiner Vision und Identität treu bleiben kann. Als Un-ternehmer nimmt man dann die so genannte zweite Positionein, in der man in die Schuhe jedes dieser Akteure schlüpftund die Welt für eine Weile aus deren Blickwinkel sieht.

Einer der wichtigsten Entwicklungsbereiche für Unterneh-mer ist das eigene Selbstverständnis. Manche Menschen, sagtJohn Dilts, gehen nicht gern Risiken ein. „Sie müssen lernen,sich selbst zu erlauben, die Chance für Erfolg zu nutzen.“John arbeitete lange für konservative Anwaltskanzleien imSilicon Valley, bevor er als Investor und Consultant für Risi-kounternehmungen bei Firmengründungen den Sprung in dieSelbstständigkeit wagte. Nach seiner Erfahrung ist es einerder stärksten Erfolgsfaktoren, „sich selbst zu erlauben, auchmal keinen Erfolg zu haben – und danach wieder in die Händezu spucken und neu anzufangen.“

schen erleben sie eine breite Akzeptanz der Methode zumBeispiel bei der Neuausrichtung stagnierender Geschäftsbe-reiche großer Firmen. Langsam setze sich die Erkenntnisdurch, „dass unternehmerisches Denken nicht allein auf Un-ternehmer beschränkt ist“. Wer sein Team auf seine Visioneinschwören wolle, müsse Teammitglieder befähigen, diegleiche Inspiration und Begeisterung zu entwickeln wie einUnternehmer, „der mit leeren Taschen und dem Rücken zurWand“ stehe.

Die Dilts Strategy Group arbeitet mit zahlreichen Firmenzusammen, unter ihnen Fortune-500*-Firmen, wie IBM,Hewlett Packard, World Bank, Apple und Agilent Techno-logies. Die Dilts Group wendet die Strategie auch auf kom-plette Teams in Organisationen an, nicht nur auf einzelnePersonen. Die Ergebnisse können nach Aussage der Gruppenützlich sein, zu erkennen, warum Teams gleicher Größeund Ressourcen drastisch unterschiedliche Ergebnisse inProduktivität und Profitabilität erreichen. Das Modell deserfolgreichen Teams wird oft zum „Leadership“-Modell derFirma.

Robert und John Dilts veröffentlichen gerade ein neues Buchmit dem Titel „Success Factor ModelingTM“. Es beschreibtdie Prinzipien der Methode und liefert eine Vielzahl vonWerkzeugen und Strategien für Erfolg. Eine dieser Strategien

* Liste der umsatzstärksten US-amerikanischen Firmen

Johann Garnitschnig, Managementcoachund Geschäftsführer der TWINN GroupEWIV – Consulting & Akademie in Offen-hausen bei Nürnberg. www.twinn.de

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Gökhan, Gül und der deutsche TürkeThemen

ser als ich, und beim Basketball war es so: Wenn ich zweiPunkte werfe, wirft dieser Zwerg garantiert drei. Das warimmer so. Erst später fiel mir auf, dass Gökhan auch derbessere Deutsche war. Rutschte mir im Supermarkt etwas indie Jackentasche, zog es mir Gökhan an der Kasse wiederheraus. Versuchte ich bei Rot über die Straße zu gehen, hieltmich Gökhan zurück. Das war Gökhan. Jedoch an sons tenwirklich der allerbeste und treueste Freund, den sich einJunge in diesem Alter nur wünschen kann.

Bei Gökhans Eltern war ich ein gern gesehener Gast. Dortging ich ein und aus. War wie ein Kind im Hause, das im-mer als Gökhans deutscher Freund vorgestellt wurde, wennBesuch aus der Türkei eintraf, was dort ständig der Fall war.Und Gökhan hatte eine Schwester, die zwei Jahre älter war

Oft fragen mich Menschen, was das für ein heller Strichunter meinem linken Auge ist. Und wenn ich nicht to-

tal mundfaul bin, was bei mir wirklich oft der Fall ist, dannerzähle ich ihnen die Geschichte von diesem Strich. Natür-lich ist diese Geschichte immer etwas anders, aber im We-sentlichen schon so, wie sie sich vor langer Zeit auch wirk-lich zugetragen hat.

Das begann alles in der Grundschule. Da sitzt er plötzlichneben mir. Dunkle Haut, dunkle Haare, etwas kleiner alsich, aber ziemlich quirlig. Wir freundeten uns an, denn wirmochten uns und liebten den gleichen Sport. Spielten schonbald in derselben Mannschaft. Doch ob in der Schule oderin der Sporthalle: Gökhan war mir immer um Nasenlängenvoraus. In der Schule war er meistens einige Zensuren bes-

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Gökhan, Gül und der deutsche TürkeVon Franz-Josef Hücker

Eine Kurzgeschichte

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meinsame Bekannte noch etwas von Gökhan. Und danndenke ich immer: Was geht mich das an, aus den Augen ausdem Sinn. Aber so funktioniert das leider nicht. So geht dasweder mit Gökhan noch mit Gül. Dafür gibt es schließlichextra einen fetten hellen Strich.

Dann, im Spätsommer des vergangenen Jahres, sitze ich beiTim’s am Winterfeldtplatz, und plötzlich sitzt Gökhan ne-ben mir. Na, du Türke, sagt er zu mir mit seinem unwider-stehlichen Lächeln. Na, du Deutscher, sage ich verlegen zuihm. Das mit dem Deutschen klappt nicht, lässt er mich wis-sen. Er heirate in Kürze, eine Frau aus Anatolien. Aha, sageich. Und dann? Dann ziehe ich in die Türkei. Und wasmachst du dort? Türkisch lernen. Vielleicht klappt’s dortbesser mit der Integration, fügt er mit einem ziemlich schrä-gen Lächeln hinzu. Hier ist es nämlich mit der Arbeit so:erst die Deutschen, dann die Ostdeutschen, dann eine Weilegar nichts, und erst dann kommen wir deutschen Türken füreinen Hungerlohn. Und wie geht es Gül?, frage ich vor-sichtig. Die ist in der Türkei, sagt er und zeigt mir ein Bild.Auf dem Bild erkenne ich sie kaum. Etwas fremd, kein Kopf-tuch. Kinder, ein netter Mann an ihrer Seite. Der war Bauar-beiter, sagt Gökhan. Ist aber vor einigen Monaten vom Gerüstgefallen. Ich konnte nicht einmal zu seiner Beerdigung fah-ren. Dafür reicht Hartz IV nämlich nicht. Und nun werde ichmich um Gül und die Kinder kümmern. Die braucht michjetzt. Vielleicht bekomme ich ja die Stelle meines Schwagers.Aber erst, wenn ich richtig Türkisch spreche.

als er. Die bekam ich jedoch kaum zu Gesicht, weil sie sichmeistens mit ihrer Mutter in der Küche aufhielt. Dann kamdie Pubertät, und alles wurde anders. Wenn Gökhan und icheine Disko betraten, änderte sich die Sitzordnung der Mäd-chen. So ein toller Typ, hörte ich mal ein Mädchen sagen.Leider war ich damit nicht gemeint. Etwas anders war es beiGökhans Schwester. Wenn sie mich anschaute, spürte ichetwas in mir, das mich sehr beunruhigte. In dieser Zeit er-kaltete meine Freundschaft zu Gökhan und schon der Ge-danke an Gül, seine Schwester, ließ mich nicht mehr ruhigschlafen. Und während wir uns in der Wohnung nur verle-gene Blicke zuwerfen konnten, die Gökhan bereits miss-trauisch werden ließen, kam es, wie es kommen musste.

Wir trafen uns irgendwann zufällig im Kiez und sie konnteoder wollte meine Einladung zu Pizza, Eis und Pepsi nichtausschlagen. Es wurde ein ach so wunderbarer Nachmittag.Viel schöner als ich es mir selbst in meinen allerschönstenTräumen ausgemalt hatte. Und wir redeten endlos über die-ses und jenes. Vor allem über unser Leben. Und wenn sichunsere Hände etwas berührten, ging mir das durch Mark undBein. An diesem traumhaften Nachmittag habe ich ihr danngesagt, dass ich für sie sogar Türke werden würde, worauf-hin sie so zu lachen begann, dass ihr die Tränen die Wangenhinunterliefen.

Einige Tage später schrie mich Gökhan völlig außer sich anund ließ mich mit Nachdruck wissen, dass ich gefälligstmeine dreckigen Finger von seiner Schwester lassen soll.Und damit ich das ja nicht vergesse, verpasste er mir nocheinen Fausthieb voll auf mein linkes Auge. Da musste danneiniges genäht werden, und das ist schon fast die ganze Ge-schichte dieses hellen Strichs unter meinem linken Auge.Allerdings ist dabei genau das Gegenteil von dem eingetre-ten, was Gökhan bezweckt hatte. Nun denke ich jedes Malan Gül, wenn ich in den Spiegel schaue. An Gül, die ich seit-dem nicht mehr gesehen habe. Manchmal höre ich über ge-

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Dr. Franz-Josef Hücker lebt und arbeitet als Wirtschaftspädagoge, Psychotherapeut, Autor und freiberuflicher Journalist in Berlin.

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spüren. Und ein Drittel setzt nach ei-nem Einführungskurs die GFK-Aus-bildung fort.

Was zieht diese Menschen an? „Sie er-fahren hier Antworten auf Fragen, diesie lange bewegt haben“, sagt IngridHoller. Wie gehe ich damit um, wennjemand Nein zu mir sagt? Wie wehreich mich gegen Ungerechtigkeit? Wiekann ich in einem Konflikt wirklichweiterkommen? Ingrid Holler: „VieleMenschen sind es müde, sich zu strei-ten und sich hinterher noch schlechterzu fühlen als vorher. Oder sie möchtennicht mehr gute Miene zu bösem Spielmachen.“ Aus den Rückmeldungensehe sie, dass es ihnen mit der GFK ein-fach besser gehe. Eine Führungskraftberichtet: Ich war erstaunt, wie bereitmei ne Leute sind mitzuarbeiten, wennsie gleichwertig behandelt werden, esgibt viel weniger Reibungs verluste.Oder ein Elternpaar sagt: Die GFK-Sprache ist so einfach, dass unsere Kin-der viel besser verstehen, was wir wirk-lich wollen, die Verbindung zu ihnenhat sich intensiviert. Das ist die Erfah-rung von Ingrid Holler: „Echt bleibenund gleichzeitig in Verbindung sein –ist für viele eine große Hoffnung.“

Regine Rachow

solche Erkenntnis. Sie führte IngridHoller unter anderem zur Suggestopä-die, einer ganzheitlichen Lernmethode,die spielerisch und durch den Abbauvon Stress und Angst mentale Lern-barrieren überwinden hilft. Auf Basisdieser Methode gründete sie ihr erstesUnternehmen, eine Sprachenschule.

Heute arbeitet Ingrid Holler, zertifi-zier te GFK-Trainerin, hauptsächlich inder Mediator- und GFK-Ausbildungsowie als Trainerin für Organisationenund Unternehmen. Inzwischen sind siezu viert an ihrem Institut in München(www.lets-train.de). In ihren Einfüh-rungskursen für die Gewaltfreie Kom-munikation sitzen Menschen mit demWunsch, ihre Kontakte zu anderenMenschen, sei es im Privatleben oderam Arbeitsplatz, zu verändern – „so zuverändern, dass sie selbst mehr Mit-einander als Gegeneinander erleben“,wie Ingrid Holler sagt. Die Teilneh-merinnen und Teilnehmer kommen ausder Wirtschaft, aus dem Gesundheits-wesen, aus der Bildung, aus der Politikund natürlich aus dem Leben als Paaroder als Mutter oder Vater. Viele habenFührungsverantwortung oder sitzen inso genannten Sandwich-Positionen,wo sie den Druck von unten und oben

„Etwas fortbildungsmüde“ sei In -grid Holler gewesen, wie sie in

der „KonfliktKiste“, einem Handbuchder Konfliktbewältigung, schreibt.„Erst die Nachricht, dass der TrainerLieder singt und dazu Gitarre spielt“,lockte sie 1997 in ihr erstes Seminarzur Gewaltfreien Kommunikation mitMarshall Rosenberg. Bloß gut, mussman heute sagen. Denn nicht zuletztihrer intensiven Beschäftigung mitdie sem Bereich verdankt die GFK imdeutschsprachigen Raum einen kräfti-gen Schub. Das Trainingsbuch vonIngrid Holler aus dem Jahre 2003 gingbis heu te an gut 20.000 Leserinnenund Le ser. Und ihre Übersetzung desRosenberg-Buchs „Gewaltfreie Kom-munikation“ hat nach Angaben desJunfermann Verlages inzwischen eineverkaufte Auflage von rund 130.000.

Ingrid Holler war Lehrerin für Eng-lisch und Deutsch, bevor sie sich 1985als Trainerin, Mediatorin und Coachselbst ständig machte. Aus jener Zeit,sagt sie, stammen Erkenntnisse undFragen, die sich wie ein roter Fadendurch ihr Berufsleben ziehen. Dass esvor allem die Angst ist, die Menschenam Lernen hindert und auch am fried-lichen Umgang miteinander, ist eine

Ingrid Holler & Britta HahnVorgestellt

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Ingrid Holler half mit ihren Trainingsbüchern und Über-setzungen von Marshall Rosenberg wesentlich, die GFK im deutschsprachigen Raum zu verbreiten.

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ihr euch freut, und sie lernen Ordnung,wenn sie sehen, wie ihr aufräumt.

Mit solchen Beispielen stellt BrittaHahn Glaubenssätze ganzer Eltern-Generationen in Frage. Hahn nimmtMüttern und Vätern damit einen gro-ßen Druck. Sie erntet viel Erstaunenund auch Erleichterung, zuweilenfühle sie sich, „wie bei einer Alphabe-tisierungskampagne“: an den monatli-chen Elternabenden, in den Kitas oderin Lesungen, die sie in Buchhandlun-gen von Villingen-Schwenningen, ih-rem Wohnort, gibt. Viele fragen nachdem Rosenberg-Buch über die GFK,sie lesen es, und das reicht dann auch.Andere machen weiter, melden sichbei Trainern etwa in München oder inReutlingen an. Und wieder andere sindmit Britta Hahns Buch hoch zufrieden.Eine Mutter mailte jüngst: „Ich habenoch kleine Kinder und freue mich, seitich Ihr Buch gelesen hab, jeden Abendauf den kommenden Tag. Auf ein Ler-nen an und mit Kindern. Und es machtSpaß.“

Regine Rachow

Platz geräumt werden. Das Kind hatkeine Lust dazu. Es will nicht. Von derDuldung des Willens bis zu Zwangund Strafe ziehen geplagte Mütter undVäter sämtliche Register, ihrem Nach-wuchs einen Begriff von Ordnung zuvermitteln. Was ist zu tun? Eine GFK-gerechte Verhandlung kann Abendbrotund Zubettgehen bis nach Mitternachtverzögern. Und wenn ich meinem Im-puls folge und selbst einfach auf-räume? Dann lernt das Kind doch nieordentlich zu sein.

Doch! sagt Britta Hahn, das Kind lerntes, und zwar dank der Spiegelneurone.Die werden in einem bestimmten Be-reich unseres Gehirns stets bei Hand-lungen aktiv, und zwar unabhängig da-von, ob wir sie ausführen oder nur aus-geführt sehen. Das gilt fürs Ordnungschaffen und den liebevollen Umgangebenso wie für das Schimpfen, dasSchreien, das Türen-Knallen. Also,Mütter und Väter, nehmt es selbst indie Hand: Räumt auf und freut euchdarüber, dass alles, alles seinen Platzfindet. Kinder lernen fluchen, wennihr flucht, sie lernen sich freuen, wenn

Kind einer „Kriegsmutter“ sei siegewesen. „Ich musste so lange

am Tisch sitzen bleiben, bis ich allesaufgegessen hatte.“ Heute, sagt BrittaHahn, zwingen Eltern ihre Kinder anden Schreibtisch, bis die Hausaufgabengemacht sind oder der neue Lernstoffsitzt. „Wie sollen diese Kinder jemalsFreude beim Lernen empfinden?“

Vor acht Jahren hatte Dr. Britta Hahn,Ärztin für Allgemeinmedizin und Ho-möopathie, Marshall Rosenbergs Kon-zept der Gewaltfreien Kommunikationkennen gelernt. Als Mutter von vierKindern – damals zwölf, neun, siebenund drei Jahre alt – probierte sie na-türlich zuerst, was GFK im Alltag ei-ner „Großfamilie“ bringt. Eine ganzeMenge, wie man ihrem Buch „Ich willanders, als du willst, Mama“ ent-nimmt. Zum Beispiel, wie sie Ich-Bot-schaften mit einer Bitte abschließenkann. „Das hilft meinem Kind zu ver-stehen, was ich überhaupt von ihmwill“, schreibt Britta Hahn.

Ihre Botschaft: Kinder dürfen ihrenWillen haben, und Eltern (auch Erzie-her) dürfen Kindern Grenzen setzen.Das mag zuweilen ein wenig quer zur„reinen Lehre“ der Gewaltfreien Kom-munikation liegen. Britta Hahn stütztsich auf die tägliche Praxis als Mutter.Und auf Erkenntnisse der Neurowis-senschaften, die die Bedeutung vonSpiegelneuronen für die Kommunika-tion erkunden.

Nehmen wir den klassischen Fall: dasChaos im Kinderzimmer. Der Tag istzu Ende, das Spielzeug soll an seinen

Lernen mit KindernBritta Hahn, Ärztin und Buchautorin, verdankt ihren vier Kindern und der GFK Einsichten in die Erziehung. Sie gibt sie gern weiter.

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Forschung & GesellschaftNEWS

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terführende Fragestellung: „Es wäre spannend, mit diesemExperiment der Frage nachzugehen, ob Jugendliche auf-grund der Hirnentwicklung weniger gut in der Lage sind,auf Strafen adäquat zu reagieren.“

Kontakte: Prof. Dr. Manfred Spitzer, eMail: [email protected]. Ernst Fehr, eMail: [email protected]

Beat Müller, Universität Zürich

Mitgefühl und GewaltpräventionPreis der EKD für Augsburger Theologin

Für ihre Habilitationsschrift „Mit Gefühl gegen Gewalt.Mitgefühl als Schlüssel ethischer Bildung in der Religions-pädagogik“ wird die Augsburger Theologin Dr. ElisabethNaurath den Hanna-Jursch-Preis der Evangelischen Kirchein Deutschland (EKD) erhalten. Die Entscheidung desEKD-Rates fiel Ende des Jahres 2007. Der mit 5000 Eurodotierte Preis wird alle zwei Jahre zur Förderung herausra-gender wissenschaftlich-theologischer Arbeiten aus der Per-spektive von Frauen vergeben. Nauraths Studie sei ein in-novativer Beitrag in der Debatte zur Überwindung der Ge-walt und von großer praktischer Relevanz, heißt es in derBegründung. Nach Auskunft der Jury-Vorsitzenden Prof.Dr. Helga Kuhlmann, Universität Paderborn, verweise dieArbeit auf die vernachlässigte Dimension emotionalerAspekte im Bereich ethischer Bildung. Im Unterschied zuden gängigen Begriffen Empathie oder Mitleid gehe es beimMitgefühl um ein Verständnis, das neben Betroffenheit auchMitfreude und Mithoffen einschließe. Dabei werde ethi-sches Denken und Urteilen mit ethischem Fühlen und Han-deln zusammengeführt.

Benannt ist der Preis nach der Theologin Hanna Marie Mar-garete Jursch (1902–1972), die sich 1934 als erste Theolo-gin an einer deutschen Universität habilitierte.

Kontakt: Dr. Elisabeth Naurath, eMail: [email protected]

Klaus P. Prem, Universität Augsburg

Strafe bremst EgoismusStudie zu neurobiologischen Ursachen antisozialen Verhaltens

Wenn Strafe droht, unterdrückt der Mensch egoistische Im-pulse. Zu diesem Schluss kommen Forschungsgruppen umden Psychiater Professor Dr. Manfred Spitzer und den Wirt-schaftswissenschaftler Prof. Dr. Ernst Fehr der Universitä-ten Ulm und Zürich in einer Studie, die in der Fachzeit-schrift „Neuron“ (4. Oktober 2007) publiziert wurde. DieUntersuchung liefert Hinweise auf neurobiologische Ursa-chen antisozialer Persönlichkeitsstörungen und könnte er-klären, weshalb Jugendliche sich in geringerem Maße alsErwachsene von drohenden Strafen abschrecken lassen.

Die meisten Menschen halten soziale Normen, wie Fairness,Kooperation und Ehrlichkeit, ein, wenn dies die anderenebenfalls tun. Doch nicht alle sind freiwillig dazu bereit. DieForscher wollten deshalb verstehen, wie sich die Strafan-drohung auf soziales Verhalten auswirkt. Sie untersuchten,was sich im Gehirn von Menschen abspielt, wenn sie einesoziale Norm verletzen können, aber darauf gefasst seinmüssen, dafür bestraft zu werden. Konkret ging es um dieAufteilung eines Geldbetrages zwischen zwei Teilnehmern.Person A konnte 100 Geldeinheiten zwischen sich und Per-son B aufteilen. Die Fairness verlangte, dass beide etwagleich viel erhalten. In manchen Situationen konnte nun Per-son A den Geldbetrag aufteilen, ohne dass damit eine Strafefür unfaires Aufteilen verbunden war. In anderen Situatio-nen musste Person A davon ausgehen, einen finanziellenAbzug im Falle unfairen Verhaltens zu bekommen.

Drohe der aufteilenden Person für unfaires Verhalten eineStrafe, wurden bei ihr Aktivierungen im Frontalhirn festge-stellt. Ähnliche Aktivierungen zeigten sich auch in anderenStudien zur Verarbeitung von Strafen. Außerdem stellten dieForscher zusätzlich eine erhöhte Aktivität in einer Hirnre-gion fest, die aller Wahrscheinlichkeit nach an der Unter-drückung ego istischer Impulse beteiligt ist. Am aktivstenwar diese Region bei jenen Personen, die sich ohne Straf-androhung besonders unfair verhalten hatten.

Der Züricher Ernst Fehr vermutet, dass Menschen, die vorallem wegen der Strafandrohung die Fairnessnorm einhal-ten, ihre egoistischen Impulse „stärker unterdrücken müs-sen“, was dann die entsprechende Region des Frontalhirnsstärker aktiviere. Bei vielen Formen pathologischen Sozial-verhaltens seien die in der Studie besonders aktiven Hirn-regionen weniger stark entwickelt bzw. geschädigt. Auchweiß man, dass sich diese frontalen Hirnregionen erst in derAdoleszenz voll entwickeln. Dies könnte erklären, weshalbJugendliche sich durch drohende Strafen oft erstaunlich we-nig abschrecken lassen. Manfred Spitzer in Ulm sieht in die-sem Punkt auch eine gesellschaftlich hoch relevante, wei-

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Jahrmarkt der ReligionenBochumer Studie: „Markthypothese“ greift in Deutschland nicht

„Wettbewerb belebt das Geschäft“, und zwar auch auf demMarkt der Religionen – so lautet eine Hypothese vor allemamerikanischer Religionssoziologen. Doch obgleich sichimmer mehr Religionsgemeinschaften auf engem Raumedrängen, nimmt die Religiosität der Menschen in Deutsch-land nicht zu, stellen Religionswissenschaftler um Prof. Dr.Volkhard Krech, Ruhr-Universität Bochum, fest. Die Men-schen seien zwar zwischen zahlreichen „Heilsanbietern“ un-terwegs, doch sie binden sich nicht. Die Studie zeige das ge-naue Gegenteil der Forschungshypothese, heißt es in einerPressemeldung der Universität. In Städten, wo der Wettbe-werb am stärksten ist, gehörten viel weniger Menschen ei-ner Religionsgemeinschaft an als auf dem Land. Die vielenreligiösen Organisationen und esoterischen Strömungen hät-ten alle eine geringere Mitgliederzahl als die etablierten Kir-chen und kompensierten die Austritte aus den christlichenKirchen nicht.

Die Forscher wollen nun die „Markthypothese“ unter ande-ren politischen Rahmenbedingungen untersuchen, etwa inFinnland, wo die Lutherische Staatsreligion seit Langem ei-nen starken Einfluss ausübt und sich neue Religionen mög-licherweise viel schwerer etablieren können.

Kontakt: Markus Hero, Ruhr-Universität Bochum, eMail: [email protected]

PM, Ruhr-Universität Bochum

Lernen aus FehlernDopamin-Rezeptor beeinflusst Umgang mit positivem und negativem Feedback

Der Austausch einer Base innerhalb des Gens für den Do-pamin-D2-Rezeptor – einer Andockstelle für den BotenstoffDopamin im Gehirn – gibt Hinweise darauf, wie Menschenaus positiven oder negativen Rückmeldungen ler nen. Das hat

ein Forscherteamvom Max-Planck-In stitut für Kogni -tions- und Neuro-wissenschaftenin Leip zig mit-tels funktioneller

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raus gefunden. Versuchs-personen, bei denen die Re-

zeptordichte aufgrund der ge- netischen Varian te verringertwar, nutzten nega tives Feed-back weniger häu fig zumLernen als Versuchspersonen

mit höherer Rezeptordichte. Die-ser genetisch verursachte neurobiologische

Mechanismus könnte die Entstehung von Sucht undselbstschädigendem Verhalten begünstigen, vermuten dieWissenschaftler. Ihre Erkenntnisse haben sie im Wissen-schaftsmagazin „Science“ veröffentlicht (7. Dezember 2007).

Weitere Informationen:http://goto.mpg.de/mpg/pri/20071206/

Michael Frewin, Max-Planck-Gesellschaft

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Gewaltfrei lernen

BuchbesprechungenRUBRIK

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Birgitta Hogger: Gewaltfrei miteinander umgehen – Konfliktmanagement und Mediation in Schule und Unterricht.Schneider Verlag, Baltmannsweiler 2007

rin im ersten Teil das theoretische Funda-ment frei, auf dem ihre Arbeit steht. Siezeichnet dabei eine klare Linie von Be-gründern und Vertretern der Humanisti-schen Psychologie, wie Maslow, Rogersund Fromm, bis zu ganz praktischenÜberlegungen der Gestaltung eines ge-waltfreien Miteinanders.

Motiviert wurde Birgitta Hogger zu ihrem Programm durchdie gängige Praxis in der Ausbildung von Streitschlichtern.Sie fand es inakzeptabel, dass nur einzelne Schüler in denGenuss einer solchen Ausbildung kommen. „Meines Erach-tens sollten alle das Streitschlichten lernen“, sagt sie. Undnicht nur das: „Alle sollten zuerst einmal lernen, mit Kon-flikten umzugehen und empathisch zu kommunizieren.“ DasZaubersprachprogramm ist dafür hervorragend geeignet. DieAutorin wendet sich vor allem an das Lehrpersonal anGrundschulen und im Sonderschulbereich. Doch ihr Pro-gramm lässt sich ebenso gut für die pädagogische Arbeit imaußerschulischen Bereich verwenden.

Hanne Lenz

Birgitta Hogger hat die GFK päda gogisch-didaktisch aufbereitet

Dr. Birgitta Hogger hat ein Konzept zumgewaltfreien Umgang an Schulen entwi -ckelt. Hogger, Psycholinguistin, Pädago-gin und Kindertherapeutin, nennt es „Zau-bersprachprogramm“. Damit gibt sie Leh-rerinnen und Lehrern Vorlagen und Anlei-tungen für Spiele und Übungen an die Hand – in 51 Ko-piervorlagen auch sehr praktisch zu benutzen. In Rollen-spielen, szenischen und sonstigen Spielen können Kinderintensiv erleben, was Sprache und andere Formen der Kom-munikation im täglichen Umgang miteinander bewirken.„Zaubersprüche“ erleichtern ihnen den Weg vom üblichenVerhalten zu einem einfühlenden, lösungsorientierten Ver-halten, das es gestattet, auf Gewalt zu verzichten.

Grundlage für das Konzept ist die Gewaltfreie Kommuni-kation von Marshall Rosenberg, dem Birgitta Hogger ihrBuch widmet. Bewundernswert verständlich legt die Auto-

„Stehende Gewässer. Medien der Stagnation“ heißt eineNeuveröffentlichung des diaphanes-Verlags Zürich-Berlin.Das Herausgeberteam „Butis Butis“ vom Graduiertenkol-leg „Mediale Historiographien“ bietet darin Essays zumKulturphänomen des Stillstands, und zwar aus den Berei-chen Medien-, Kunst- und Literaturwissenschaft, aus Phi-losophie und Limnologie.

Spätestens seit der indus -triel len Revolution gilt Be-we gung als unumschränktpositiver Wert. Stagnation,egal ob in technischer, politi-scher oder ökonomischerHinsicht, wird in der Dyna-

mik des Industriezeitalters zu einem Übel an sich, einer Vor-form des Verfalls. Paradoxerweise kommen weder Wissen-schaften noch gesellschaftliche Prozesse, weder Maschinennoch technische Medien ohne Momente des Stillstehensoder Festschreibens aus. Dynamik ist meist nur möglichdurch ein zuvor erfolgtes Anhalten, durch Stauung vonEnergie oder durch ein Herstellen von Beobachtbarkeit. Inder Gewässerkunde zum Beispiel nennt man eingelagerteZonen des Stillstands innerhalb eines Flusses Kehrwasser.Sie gelten als besonders fischhaltig.

Das Herausgeberteam „Butis Butis“ benannte sich nach ei-nem Süßwasserfisch (deutscher Na me Grundel), der sichdurch den Tot-Stell-Reflex auszeichnet. Es besteht aus Mit-gliedern des Graduiertenkollegs „Mediale Historiogra-phien“, eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft(DFG) finanzierten und von den Universitäten Weimar, Er-furt und Jena gemeinsam getragenen Forschungszusam-menhangs.

Claudia Weinreich, Bauhaus-Universität Weimar

Butis Butis (Hrsg.): Stehende Gewässer. Medien der Stagnation. Diaphanes, Zürich 2007

Kultur des StillstandsGraduiertenkolleg schaut auf die Dialektik von Stagnation und Dynamik

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Besser und auf dem PunktNLP und Gesundheit, K&S 5/2007

Seit vielen Jahren bin ich gerne Kunde bei Junfermann undLeser der Multimind, jetzt „Kommunikation & Seminar“.Nach der Änderungsankündigung habe ich mich zuerst ge-fragt: Wieso neuer Name, wieso etwas Gutes ändern? Gra-tulation: das Gute ist noch besser geworden! Wie heißt esdoch: Das Gute ist oft der Feind des Besseren. Besondersgut gefällt mir der jetzt deutlicher auf den Punkt gebrachteStil, weg von manchmal belanglosem „Geschwafel“. Ichdenke, dass die Zeitschrift mich gut in meinem neuen Insti-tut begleiten wird, das ich voriges Jahr, gewissermaßen ei-nen Steinwurf von Paderborn entfernt, in einem 100 Jahrealten Backsteinhaus eröffnete. Der erste NLP-Practitionermit fünf Gasttrainern und etliche Themenworkshops sinddort bereits absolviert.

Jürgen Jonat, Salzkotten

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Begriffe und ÜbernahmenNLP und Gesundheit, K&S 5/2007

An der gesamten „Gesundheits-Ausgabe“ gefällt mir be-sonders, wie schön die einzelnen Beträge ineinander greifenund miteinander wechselwirken. Da ist es fast ein bisschenschade, dass das Miteinander der Inhalte mit dem „Ort derGesundheit“ in Ihrem Artikel (als Chefin) eine übergeord-nete begriffliche Klammer bekommt, die aus den spezifi-schen Eigenentwicklungen eines der Autoren stammt. Wasmir persönlich nicht so zusagt, ist der Artikel über das Kon-zept des Hildesheimer Gesundheitstrainings. Da er sich fastausschließlich auf Rahmenbeschreibungen konzentriert,hinterlässt so etwas bei mir den Beigeschmack von Werbung

mit der Verpackung. Insgesamt aber eine sehr schöne Aus-gabe. Vielleicht wäre es eine bereichernde Facette, einmalein Streiflicht auf die Bereitschaft der Krankenkassen zurErstattung außerplanmäßiger Leistungen zu werfen.

Jochen Scheel, Köln

* * * * *

Offen und ungeschütztGlück, Erfolg, Scheitern, K&S 6/2007

Das Heft kommuniziert wie seine Redakteurin: offen, di-rekt, manchmal ungeschützt, z.B. Inke Jochims in ihrem Ar-tikel über Glück und NLP. Mir gefällt das. Der Einleitungs-artikel ist ein gutes Feature, das eine ungesehene Ecke be-leuchtet. Und Schokolade als Thema im Zusammenhangvon Kommunikation und Seminaren? Prima, wenn es umGlück und Scheitern geht. Der Artikel über Bateson undKorzybski allerdings bespricht nicht, sondern schaufeltFallgruben der Abstraktion. Er verbleibt in einer Ingroup-Kommunikation, nicht, weil er sich auf Theorie bezieht, unddas etwas Abstraktes wäre, sondern weil er nicht wirklichwissenschaftlich ist. Entweder übersetzen oder exakt undmit Nachweisen argumentieren!

Birgitta M. Schulte, Frankfurt am Main

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LESERFORUM

Illustrationen © 2006 www.christian-tschepp.at

Susann Pásztor & Klaus-Dieter GensIch höre was, das du nicht sagstGewaltfreie Kommunikation in Beziehungen

Dieses Buch ist eine Einladung an Paare, mit Gewaltfreier Kommunikationnach Marshall B. Rosenberg ihre Liebesbeziehung so lebendig zu erhaltenwie am ersten Tag – und damit eine tragfähige Basis für die gemein -same Zukunft zu schaffen.Als Begleiter eines fiktiven Liebespaars begeben sich dieAutoren auf eine abenteuerliche Reise durch die Höhen undTiefen beziehungstypischer Dialoge und Konflikte – und landen am Ende bei einer »echten« Beziehung, in der die Anwendung der Gewaltfreien Kommunikation längst kein Konzept mehr ist, sondern

gelebter und bewährter Alltag – frei nach dem Motto: Gewaltfreie Kommunikationbraucht keine Missionare. Sie ist ansteckend. Und: Sie funktioniert wirklich.

Junfermann V e r l a g

Bestseller – mehr als

12.000 verkaufte Exemplare!

96 S

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78-3

-873

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Coaching fürs Leben

kus-01-2008:KuS-01-2008 12.02.2008 10:11 Uhr Seite 57

Page 58: 1 Kommunikation

S58 Kommunikation & Seminar 1/2008

Yvonne van Dyck

alles beginnt mit der id´

Leiterin der id́ institute consulting gmbh und der Cmore Group. NLP Lehrtrainerin und Cmore Mastertrainerin, Coach, Kreatorin des id´LOOPs

id´ale:Cmore Ausbildungen: creative communication with confidence, competence and congruence = chance

id´n: NLP + Cmore Practitioner, Master, Trainer,Coach, mag(net)ic selling u.v.m. – individuelle Business-Solutions

unsere id´n bestimmen unsere Begegnungen ...

institute consulting gmbh 4 NLP Furth 60 • A-5231 Schalchen • Austria

fon: +43 7742 [email protected] www.id.co.at

Beate Brüggemeier

Management- und Kommunikationsberaterin,Supervisorin, CoachCertified Trainer for NonviolentCommunication®

• Kommunikationstrainings• Kommunikationsberatung und Klärungshilfe

im Business• Wertschöpfend Führen• Supervision, Coaching• Fortbildungen für Trainer/innen

Ich möchte Menschen inspirieren, ihre Kraft,Freude und Leichtigkeit zu erkennen. EineSprache der Achtung und Wertschätzung zusprechen, selbst bestimmte Wege zu gehenund dem Herzen zu folgen. Lebens- undArbeitsräume entstehen zu lassen, die vonWerten und Achtsamkeit für alle geprägt sind.

Fenster zu mehr WissenSeminare und BeratungEddersheimer Str. 6D-65719 Hofheim

06192-39369 • [email protected]

TRAINER Porträts

KatjaDyckhoff Thomas

Westerhausen

Inhaber des Trainings- und Lehrinstitutes „POWER RESEARCH SEMINARE“. Wir entwickeln seit 16 Jahren prag ma tische,alltagsnahe Konzepte für NLP, Stimm- undKörpersprachetraining, Systemische Arbeit,Selbstmanagement und Coaching. Wir sindDVNLP- und ECA-Lehrtrainer und -Coachesund Buchautoren.

Weitere Ausbildungen: Psychotherapie (HPG), Harvard Business Modell, Provokative Therapie, TA, Schauspiel,Kurzzeittherapie

Arbeitsschwerpunkte:• Alle NLP-, Systemische-, Coaching,

Stimm- und Körperspracheausbil dungen(Deutschland und Kanarische Inseln)

• Business Trainings und Coaching• Organisationsberatung „Human Ressources“

POWER RESEARCH SEMINAREHeidebergenstraße 21 D-53229 Bonn

Fon: 0228-948 04 99 • Fax: 0228-48 18 31www.power-research-seminare.cominfo@power-research-seminare.com

Dr. Frank Görmar

Leiter der ChangeWorks Akademie, Lehr trainerund Lehrcoach, DVNLP – Int. Business-Coach-Er fah rung (Deutschland, USA, Spanien) –Heilpraktiker & Psycho dramaleiter, DFP Kommunikativer Härtetest als 1. Vorstand desDVNLP in einem wunderbaren Vorstands teamStudiert bei: Stowasser, Dilts, Bandler, Reese,Robbins, DeLozier, Farrelly, Kibét, Portier

Schwerpunkte:EXPLORER®, NLP-Ausbil dun gen (DVNLP),Coaching-Aus bil dung, Supervisions ausbil dung,(DGSv), Großgruppenprozesse, „Schwarm intelligenz“-Pro zess, Dialogos, Teamtrainings

ChangeWorks AkademieUntere Albrechtstr. 17 D-65185 Wiesbaden

Tel. 0611 166560 / Fax 1665619info@changeworks.dewww.changeworks-akademie.dewww.changeworks.dewww.schwarmintelligenz.dewww.eaglesflight.de

Cora Besser-Siegmund

HarrySiegmund

Wir sind Diplom-Psychologen, Psycho thera -peuten, Coaches und Sachbuch autoren. Seitüber zwanzig Jahren ent wickeln wir in unse -rem Institut im Herzen Hamburgs innovativepsycholo gische Kurzzeit-Konzepte wie MagicWords, Coach Yourself, Easy Weight undwingwave.

Arbeitsschwerpunkte:• Einzel- und Teamcoaching• NLP-Ausbildung • Coaching-Ausbildung• Ausbildung zum wingwave-Coach• wingwave-Vertiefungs-Ausbildung:

Imaginative Familienaufstellung

Mönckebergstraße 11D-20095 Hamburg

Fon: 040-3200 4936Fax: 040-3200 [email protected]

www.besser-siegmund.de www.wingwave.com

TRAINER

RitaGeimer-Schererz

Pädagogin und Politologin, Dozentin in derErwachsenenbildung seit 1977; Suggesto pä die-Lehrtrainerin (DGSL); NLP Master, DialogFaci litator; zert. Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation (CNVC), Coach, Mediatorin

Aus Mauern Brücken bauenMit Freude und Begeisterung unterstütze ichSie, Ihre zwischenmenschlichen Beziehungenzum Schlüsselfaktor für Erfolg und Lebens -qualität zu machen.

Arbeitsschwerpunkte:• Seminarangebote zur Gewaltfreien Kommuni-

kation®: Einführungen | BerufsbegleitendeFortbildungen | Aufbaufortbildungen | Supervision | Seminarreisen

• Einzel- und Teamcoaching• Mediation, Konfliktlotsentraining• Prozessbegleitung in Schulen, Kliniken

& sozialen Einrichtungen

Rita Geimer-SchererzIm Birkets 22cD-69509 Mörlenbach

Tel. 06209-71 22 16 • Fax 06209-71 22 [email protected]

www.dialog-forum.com

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1/2008 Kommunikation & Seminar S59

Vera Heim

Certified Trainer for Nonviolent Communication®

DVNLP-LehrtrainerinAusbildnerin mit eidg. Fachausweiswingwave®-Coach

Spezialgebiete:• Gewaltfreie Kommunikation

im Business Kontext• Coaching für Führungskräfte• Team und Organisations-Entwicklung

Werdegang:Bank/Börsenhandel, IT-Schulungund Produktmanagement, Führung,Projektleitung und Personalentwicklung

In der Teien 6 • CH-8700 KüsnachtTelefon: + 41(0)44 500 99 00

Fax: + 41 (0)44 500 99 01www.tcco.ch / [email protected]

Anita von Hertel

Jahrgang 1960Wirtschaftsmediatorin, Mediationstrainerin,Dozentin für Konfliktmanagementeingetragene Mediatorin beim ö. Bundesministerium der Justiz

Ausbildungen:Rechtsanwältin, Trainerin, NLP-Coach,Gruppen dynamik, Supervision, Mediation(Lindner, Stahl, Dilts, Chang-Yun-Ta ...) inEuropa, USA und China

Arbeitsschwerpunkte:• Mediation (auch Viel-Parteien-Mediation)• Mediationstrainings (zum Co-Mediator

und Mediator)• mediative Team-Trainings• Mediations-Vorträge, die mehr sind

als Vorträge

Akademie von HertelRolfinckstraße 12 a • D-22391 HamburgTel.: 040-536 79 11 • mobil 0177-536 79 11

Fax: 040-536 79 [email protected] • www.vonHertel.de

Dr. Franz Karig

NLP-Trainer, DVNLP, LernCoach (nlpaed)Seit über 13 Jahren wende ich NLP auf die typischen Herausforderungen des schulischenLernens an. Mir liegt – neben den Einzel -trainings – besonders die geordnete Weiter -gabe meiner Erfahrungen am Herzen. EineReihe von Artikeln in Fachzeitschriften sowiedie von mir angebotene Ausbildung zum LernCoach (nlpaed) belegen das.

Ausbildungen Hypnotherapie nach Erickson, System -aufstellungen, Wingwave®-Coach

Arbeitsschwerpunkte:Leichter Lernen lernen mit NLP, von derGrundschule an! – Lesen | Schreiben |Rechtschreiben | Rechnen/Mathe |Konzentration | Motivation | ADS/ADHS

Ausbildungsangebot:LernCoach (nlpaed)

Dr. Franz KarigOchsengasse 3 • D-79108 Freiburg i.Br.

Tel. 0761-55 51 71 • [email protected] • www.LRS-visuell.de

www.LernCoach-nlpaed.de

Cersten Jacob

Jahrgang 1958

Ausbildungen:Studium Schauspiel; Studium der Sprechwissen schaft und Rhetorik;NLP-Ausbildungen bis NLP-Lehrtrainer (DVNLP); Co-Mediator; Wingwave-Coach

Arbeitsschwerpunkte:Präsentationstraining und -coaching |Rhetoriktraining | Stimm- und Sprechtrainingund -coaching | Lampenfieberweg-Coachingmit Wingwave | Training erweiterter Softskillsfür Profis | NLP-Practioner-Training | NeueLernmethoden „Computerschreiben in vierStunden“, ats-System | Train the Trainer |Wingwave-Coaching

Lottumstr. 20 • D-10199 Berlin

Tel.: 030 4 48 32 85 • Fax.: 030 44 04 71 38Mobil: 0172 3 51 17 26 [email protected] www.daedalus-institut.dewww.zehnfingerschreiben.comwww.präsentationscoaching.com

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Sabine Klenke

NLP-Lehrtrainerin, DVNLP,Lehrcoach DVNLP und ECA,Dipl. Bankbetriebswirtin (BA),Supervisorin

Qualifikationen:langjährige Managementerfahrung,NLP, Gestalttherapie, Supervision,lösungsfokussierte Kurztherapie, Systemische Strukturaufstellungen

Schwerpunkte:Führungstrainings, Coaching-Ausbildungen,NLP-Ausbildungen, Einzel- /Teamcoachings

Spezialitäten:Change- und Comeback-Coaching,Karrierecoaching für Frauen,Systeme Stellen

training, coaching, consultingAm Herzogenkamp 15 • D-28359 Bremen

Tel: 0421 [email protected] – www.silcc.de

Barbara Knuth

Jahrgang 1944DVNLP-LehrtrainerinDVNLP-Lehrcoach, ECAAusbilderin Mediation BM

Ausbildung in Gestalttherapie, Mediation, Organisationsberatung, syst. Aufstellungen

Arbeitsschwerpunkte:• NLP-Ausbildungen • Mediations- und Coachingausbildungen• Stressmanagement• Einzel- und Teamcoaching

Barbara Knuth & TeamMuseumstraße 2 • D-38100 Braunschweig

Tel.: 0531-34 10 20 • Fax: 0531-233 76 [email protected] • www.knuth-team.de

PORTRÄTS

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P

S60 Kommunikation & Seminar 1/2008

B. Linder-Hofmann

P. KleinM. Zink

Institut Innere Form® – Wir sind Experten in den Bereichen „Führung neu gestalten“ und der „Entwicklung von MUT: Menschen,Unternehmen, Teams“.

Arbeitsschwerpunkte:Wir arbeiten als Berater, Trainer und Coachesauf der Basis neuer Erkennt nisse über einehöhere Wirk sam keit bei der Entwicklung von Unternehmen.

Lehrsystem der Inneren Form®:Aus eigener wissenschaftlicher Forschung,unserer Berufserfahrung u.a. als Manager und der persönlichen Entwicklung ist das Konzept Innere Form® entstanden.

Institut für Innere FormÄussere Laufer Gasse 14 D-90403 Nürnberg

Telefon: 0911/53 37 17 Fax: 0911/530 19 [email protected]

GabrieleLindemann

Kommunikations- und Managementtrainerin,Business Coach, Certified Trainer forNonviolent Communication®

Qualifikationen:Langjährige Führungs- und Beratungs -erfahrung in der Bankbranche.Gewaltfreie Kommunikation, Focusing, Mediation, NLP, systemische Ausbildungen.

Schwerpunkte:Nachhaltige Kommunikation und Führung, Mitarbeiter- und Kundenloyalität.Basisausbildungen und Aufbautrainings in Gewaltfreie Kommunikation.Coaching, Karriereplanung, Klärungshilfe.

Spezialgebiet:Nonviolent Communication in UnternehmenAusbildung „Empathische Kompetenz“

Leistnerweg 4D-90491 Nürnberg

Tel.: +49 (0)911 / 59 97 [email protected]

www.menschenundziele.de

TRAINER Porträts

Marion Lockert

Pädagogin, Trainerin, Coach, LehrbeauftragteDVNLP-Lehrtrainerin/Lehrcoach, AutorinSystemaufstellerin, Psychotherapeutin HPLeiterin des MLI & des Trainertreffen Hannovergeboren 1958, Trainerin seit fast 20 Jahren

Das MLI bietet IhnenBusinessSeminare & Prozessbegleitungen z.B. zu • Kommunikation/Kundenorientierung• Führung, Selbstmanagement, Persönlichkeit• OrganisationsaufstellungenAus- & Weiterbildung, z.B. • NLP Practitioner- umfassend + anspruchsvoll• Personal Coach (Upgrade zum Prac)• EFT/Gallo-Seminare• Train-the-Trainer • Visual ToolsPersönliche Entwicklung• Coaching • Familienaufstellungen• Berufszielfindung

Marion lockert – mit Hirn, Herz & Humor!Marion Lockert Institut

Training. Coaching. EntwicklungFröbelstr. 18 • D-30451 Hannover

Tel.: 0511 - 763 51 [email protected]

TRAINER

Evelyne Maaß

Karsten Ritschl

Wir sind Dipl.-Soz., Dipl.- Psych. und NLP-Lehrtrainer. Profitieren Sie von über 20 Jah renLehr-Erfahrung und unseren zahlreichen Buch-Veröffentlichungen

Unsere Spezialgebiete:NLP-Practitioner, Master, Trainer, CoachLAB-Practitioner, LAB-Master.Lernen mit Kopf, Herz und Bauch.

Nutzen:Sie erwerben Wissen, emotio nale und sozialeKompe tenz und wertvolle Erfahrun gen.Jeder Mensch, der ein er füll tes Leben lebt, istein Ge winn für die gesamte Mensch heit.

Spectrum KommunikationsTrainingStierstraße 9D-12159 Berlin

Fon: 030-8 52 43 41Fax: 030-8 52 21 08

e-mail: [email protected]

Linda Langeheine

Leiterin von POWER BRAIN Zentrum für Mentales Training & KommunikationSachbuchautorin • NLP-Lehrtrainerin DVNLPSystemischer Coach (DVNLP)Wirtschafts- und PaarmediatorinReferentin für KonfliktmanagementModeratorin & Coach für Stadtverwaltungen(insbesondere Vorgesetzten-Feedback)Hochschuldozentin • KommunikationsexpertinAusbilderin für Mentales TrainingAuftrittsspezialistin

Schwerpunkte:Mentales Training für Business & BerufMediation • NLP-AusbildungGewichtscoaching • Lampenfieber adePowerful Presentations in EnglishMentales Training & Übetechnik für MusikerNLP in Verkauf • Hypnotherapie •

POWER BRAINZentrum für Mentales Training

& KommunikationAm Ideck 3 • D-42781 Haan

Telefon: 02129 1653 • [email protected] • www.nlp-and-more.org

Rudolf Metzner

Rudolf Metzner, seit 1994 als Consultant undManagement trainer im Bereich Personal- undOrganisationsentwicklung tätig

Arbeitsschwerpunkte:• Training Vertrieb, Marketing• Einzel- und Teamcoaching• Strategische Positionierung • Unternehmenskommunikation

NLP-Schwerpunkte:• Business-Applikationen zur

Organisationsentwicklung undPersönlichkeitsdiagnostik

• Zertifizierte NLP-Ausbildungen

Metzner Consulting Eisvogelstraße 24D-85051 Ingolstadt

Fon: +49 (0) 841 [email protected]

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1/2008 Kommunikation & Seminar S61

Dr. Björn Migge

Verheiratet, Vater. Studium Medizin und soziale Verhaltenswissenschaft. War Oberarzt und Dozent, UniSpital Zürich.

Ausbildungen: Psychotherapie, Psychiatrie, NLP, Business-Coaching, Hypnotherapie, Psychodrama, systemische Therapie …

Arbeitsschwerpunkte:Coaching-Seminare (5 bis 20 Tage)Business-Coach-IHK München (20 Tage)Hypnotherapie-Ausbildung (5 Tage)Lehr- und Arbeitsbücher (Coaching)

Feedbacks: www.drmigge.de/feedbacks.html

Dr. Björn MiggeFriedrich-Ebert-Str. 11 D-32457 Porta Westfalica

Tel.: 0571.974.1975 Fax: 0571.974.1976www.drmigge.de

Robert Reschkowski

Jahrgang 1951Kommunikationstrainer und Performance-KünstlerNLP-Lehrtrainer (DVNLP)Lehrcoach (DVNLP)wingwave®-Lehrtrainer

Spezialgebiet:• Personalentwicklung &

ganz heitliche Kommuni kation • Innere Blockaden/emotionale Balance• Wege der Selbstgestaltung und

Selbstpräsentation• natürliche Rhetorik• Körpersprache und Territorialverhalten• NLP-Practitioner-, NLP-Master- und NLP-

Coach-DVNLP und wingwave-Coach-Aus -bildungen

SYNTEGRON

personal-performance-trainingSonderburgstr. 1A

D-40545 Düsseldorf

Tel.: 0211-5 58 05 35 • Fax: 0211-5 59 10 37 mobil: 0172 2157477 • e-mail: [email protected] • www.syntegron.de

Christian RütherWien/ DACH

Ich möchte Sie begleiten, die GFK in Ihrem Alltag zu leben.

Ich suche Teams/ Unternehmen/ NGOs, die die GFK in ihren Arbeitsalltag inte-grieren und so zum Wohlergehen aller Beteiligten/ Stakeholder beitragen möchten.

Angebote• Einführungsseminare + Übungstage• mehrtägige Trainings• Einzeltraining, Coaching + Mediation• GFK für Führungskräfte• GFK für NGOs und Unternehmen• Soziokratie (GFK für Gruppen)

Neustiftgasse • A-1070 Wien

Tel./Fax.: 0043-1-9 90 48 87eMail: [email protected]

www.gfk-training.com

MartinaSchmidt-Tanger

Dipl.-Psych., Senior NLP-Trainerin, Instituts -leiterin, ProC- und DVNLP-Lehrcoach, Consultant, Autorin, Lehrbeauftragte

Ausbildungen:Psychologie, Biologie, Public Relations, GD, systemische Therapie,Management und Wirtschaft

Arbeitsschwerpunkte:Ltg. Trainingsinstitut (DVNLP), firmeninterneTrainings, Vorträge, Coachingausbildung

Spezialgebiet:www.NLP-professional.deNLP-Zertifikatsausbildungenwww.ccc-professional.deCompetence.Center.CoachingAlle Leistungen im Bereich Coaching

NLP professionalEhrenfeldstraße 14D-44789 Bochum

Tel.: 0234-33 19 51Fax: 0234-33 25 81 [email protected]

Thies Stahl

Dipl.-Psych. DVNLP-Lehrtrainer, ProC- u. DVNLP-LehrcoachMitglied des DVNLP-Gründungsvorstandes

Ausbildung inGesprächspsycho-, Gestalt-, Familien- und Hypnotherapie, NLP und Systemischer Strukturaufstellungsarbeit

Spezialgebiete:Mediation und Konfliktmanagement,Process Utilities und ProzessorientierteSystemische Aufstellungsarbeit (ProSA)

Arbeitsschwerpunkte:NLP-, Coaching-, Mediations- und Aufstellungs-Ausbildungen,Supervision, Psychotherapie

Thies Stahl SeminareDrosselweg 1D-25451 Quickborn

Tel.: 04106-64 57 63 • Fax: 01212-5125 25 [email protected]

Cornelia Timm Kurt

Südmersen

Inhaber und Leiter des Orca-Instituts für Konfliktmanagement und Training.Seit über zehn Jahren bilden wir Menschen inMediation aus und haben dabei unsere Ausbil-dungsinhalte auf der Grundlage unserer Erfah-rungen in Team-, Familien- und Paarmediationständig weiter entwickelt.

Cornelia Timm, Jahrgang 1955, Lehrerin,Mediatorin BM, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation CNVC, Trainerin für Team-Management-SystemKurt Südmersen, Jahrgang 1955, Dipl.-Päd.,Gestalttherapeut, Mediator und Ausbilder BM

Unser Angebot• Mediation und Mediationsausbildungen auf

der Grundlage Gewaltfreier Kommunikation• Bedarfsorientierte Weiterbildung

in Konfliktmanagement• Fortbildungen in Gewaltfreier

Kommunikation

Orca-InstitutSchubertstr. 9 D-32545 Bad OeynhausenTel.: 05731/793325 • Fax: 05731/793398e-mail: [email protected] www.orca-institut.de

PORTRÄTSR

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Alfons WalterWilma

Pokorny-van Lochem

Deutsch-Niederländisches Team aus erfah re -nen Psychologen, Supervisoren und Coaches.Lizenzgeber von TRACER Business undTRACER Automotive – das neue Tool für Coa ching, Recruitment und Analyse vonWeiterbil dungsbedarf auf Basis der Meta -programme und Werte.

Arbeitsschwerpunkte:Coaching: Steigerung der persönlichen Effek tivität. (Mitglied VW Coaching Pool)Training: „on the Job“ Coachingausbildung fürTrainer, TRACER Zertifizierung, Training mitSeminarschauspielern.

In 2004: Internationaler DeutscherTrainerpreis in Bronze für die Sparte VertriebIn 2008: Zweifache Nominierung für den Inter-nationalen Deutschen Trainerpreis mit einemVertriebs- und Coachingkonzept (Debitel undVW Coaching).

Institut SynergieWeserstraße 37 • D-32602 VlothoFon: 05733/963603 • www.institut-synergie.de • www.tracer-business.de • www.tracer-automotive.de • www.seminarschauspieler.de

Heidrun Vössing

Diplom-Pädagogin, DVNLP-LehrtrainerinDVNLP-LehrcoachInstitutsleiterin von ART of NLP, BielefeldLehrbeauftragte

Ausbildung:Studium der Pädagogik, Psychologie und SoziologieNLP-Ausbildung an der NLP UniversityQualifizierung in den Bereichen Coaching und systemische Beratung

Spezialgebiet:Einzel- und TeamcoachingNLP-AusbildungCoachingausbildungManagement-Training

Schnatsweg 34 a • D-33739 Bielefeld

Tel.: 05206 – 92 04 00Fax: 05206 – 92 04 [email protected]

Evelyn E. Wild Norbert K. Milde

„Jeder Mensch verfügt über einzigartige, oftunbewusste Potenziale, die es zu entdeckenund bewusst zu nutzen gilt.“

Diese Überzeugung leitet und begleitet unserHandeln als Trainer, Berater und Coach seitvielen Jahren im achtsamen Umgang mit Menschen.

Unsere Schwerpunkte:Trainings und Trainer-Ausbildungen in• PhotoReading® Whole Mind System • STRUCTOGRAM®-Trainings-System 1–3• PrEgoMILDE® MentalTraining

Firmeninterne und offene Trainings im eige nenSeminarzentrum für Führungskompetenz,Persönlichkeits- u. KommunikationsEntwick lung

Mit uns wachsen Sie weiter …

WILD & MILDE GmbH Trainings Coaching LicensesLerchenstraße 12 • 90425 Nürnberg

Tel 0911-300 5 600 • Fax 0911-38 22 92www.wild-milde.de

TRAINER Porträts

TRAINER

DVNLP

Future Tools III Einführung in dieEnergetische Psychologie (EP) mit Fred Gallo3-tägige Konferenz vom 16.-18.06.2008 in Joachimsthal (bei Berlin)

DVNLP e.V.Deutscher Verband für Neuro-Linguistisches Programmieren e.V.Lindenstr. 19, 10969 BerlinTel.: 030 . 25 93 920Fax: 030 . 25 93 921

Seminarzeiten und Kosten:Montag, 16.06.2008 12.00-19:30 UhrDienstag, 17.06.2008 10.00-18:30 UhrMittwoch, 18.06.2008 10.00-15:30 Uhr

Kongress-Komplettarrangement Mitglieder Nicht-Mitglieder(Mo., Di., Mi., Tagungspauschale,Kaffeepausen, 2x Mittagessen, 2x Abendessen) 290 Euro 390 Euro

Veranstaltungsort:bbw KommunikationszentrumHubertusstock 1, 16247 Joachimsthal (bei Berlin)www.bbw-hubertusstock.deDas bbw Kommunikationszentrum liegt 80 Kilometer nördlich vonBerlin im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Es besticht durcheine extravagante, mehrfach prämierte Architektur sowie modernsteSeminarraum-Ausstattung. Übernachtung/Nacht im DZ 44 Euro, im EZ 68 Euro pro Person.

„Jedem Problem liegt neben emotionalen, kognitiven und verhaltensbezogenen Komponenten eine Störung des ener-getischen Systems zugrunde.“ Auf diesem Grundsatz hat Fred Gallo seine Energetische Psychologie (EP) aufgebaut, dieer an den beiden ersten Seminartagen persönlich vorstellt.Am dritten Tag haben die Teilnehmer die Möglichkeit, EP und NLP in praktischen Bezug zueinander zu setzen.

Anmeldungen und Rückfragenwww.dvnlp.de oder [email protected]

Frühbucherrabattbis 01.03.2008 Teilnahme 240 Euro für Mitglieder,340 Euro für Nicht-Mitglieder

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Junfermann VerlagFrau Monika KösterPostfach 18 40

D-33048 Paderborn

Junfermann VerlagFrau Maria DanePostfach 18 40

D-33048 Paderborn

Junfermann VerlagFrau Christa GuderImadstraße 40

D-33102 Paderborn

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Bestellcoupon – Ich bestelle

...... Ex. Hahn: Ich will anders, als du willst, Mama 978-3-87387-665-1 € (D) 18,00

...... Ex. Holler: Trainingsbuch Gewaltfreie Kommunikation 978-3-87387-538-8 € (D) 19,50

...... Ex. Pásztor/Gens: Ich höre was, das du nicht sagst 978-3-87387-599-9 € (D) 9,95

...... Ex. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation 978-3-87387-454-1 € (D) 19,50

...... Ex. Salomé: Einfühlsame Kommunikation 978-3-87387-637-8 € (D) 19,50

...... Ex.

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Ich bin NLP-❏ Einsteiger ❏ Anwender/Practitioner❏ Master ❏ Trainer❏ sonstiges:

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Ich bin NLP-❏ Einsteiger ❏ Anwender/Practitioner❏ Master ❏ Trainer❏ sonstiges:

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Ich möchte »Kommunikation & Seminar« ab Heft 2/07 regelmä-ßig lesen und abonniere diese Zeitschrift für mindestens ein Jahrzum Bezugspreis von € 39,–* + Versandkosten (Deutschland€ 7,50* Ausland € 9,50*) für 6 Ausgaben. Die Bezugsdauer ver-längert sich um jeweils ein Jahr, wenn dem Verlag nicht 8 Wochenvor Ablauf des berechneten Bezugszeitraumes meine Abbestel-lung vorliegt.

Datum Unterschrift

Vertrauensgarantie: Mir ist bekannt, daß ich diese Bestellung in -nerhalb einer Woche beim JUNFERMANN Verlag, Postfach 18 40,D-33048 Paderborn, widerrufen kann und ich bestätige dies mitmei ner zweiten Unterschrift. Zur Wahrung der Frist genügt dierechtzeitige Absendung des Widerrufs (Datum des Poststempels).

Datum Unterschrift

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1/2008 Kommunikation & Seminar S65

ORCA-Institut für Konfliktmanagement und TrainingCornelia Timm und Kurt Südmersen Schubertstr. 9

D-32545 Bad OeynhausenGermany

Telefon: 0049 5731 / 79 33 25Fax: 0049 5731 / 79 33 98

e-mail: [email protected]: http://www.orca.institut.de

Einführungs- und Vertiefungsseminare

Gewaltfreie Kommunikationnach Marshall B. Rosenberg

Informationen zum aktuellen Seminarangebotunter: www.tcco.ch

NEU: GFK-Seminare in KarlsruheVera Heim • zert. GFK-Trainerin®

Küsnacht bei Zürich, Schweiz+41 (0)44 500 99 00 • [email protected]

VISITENKARTEN

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K

S66 Kommunikation & Seminar 1/2008

SEMINAR Kalender

HildesheimerGesundheitstrainingDas NLPt-System für die

Psychosomatik, klinisch getestet

Standardfortbildung für NLP Practitioner oder

Kompaktfortbildung für hochQualifizierte (erfahrene NLP-

und Hypnotherapeuten)

Institut für Therapie und Beratung an der HAWK-HHGHohnsen 1 • D-31134 Hildesheim

Tel.: 05121-881421eMail: [email protected]: www.hildesheimer-gesundheitstraining.de

Prof. Dr. GerhartUnterbergerDr. Klaus Wittund Team

Fortbildungen

Standard:Ab April 2008bei Hildesheim7 Wochenenden à € 330,–

Kompakt:Ab Sept. 2008bei Hildesheim3 Wochenenden à € 350,–

Details siehe Homepage!

Therapeutische Interventionenzu einschränkendenGlaubenssystemen

* Hinweis: zertifiziert von der Psychotherapeutenkammer Berlin

milton erickson institut berlinwartburgstraße 17 • d-10825 berlin

fon+fax: 030-7817795bürozeit: do 9-12.30 uhreMail: [email protected]: www.erickson-institut-berlin.de

Dr. Wolfgang Lenk 19.-20.04.2008

Berlin

€ 250,–

NLP Practitioner „plus“business + klassisch

inkl. Basis-Seminar

KRÖBERKommunikationSolitudeallee 16 • D-70439 Stuttgart

Tel.: 0791-9541690eMail: [email protected]: www.kroeberkom.de oderwww.nlp-stuttgart.de

Birgid KröberUlrich BührleProf. Dietmar Kröber

06.-08.06.2008(Start + Basis-Seminar)18/22 Tage

Stuttgart

ab € 1.865,– inkl. € 220,– Basis-Seminar + MwSt.

SEMINAR

NLP EXPLORER® IPRACTITIONER

(der beste Einstieg in die NLP- bzw. die Coaching-Fortbildung unddas erste Drittel auf dem Weg zum

Practitioner, DVNLP)

ChangeWorks AkademieDr. Frank GörmarUntere Albrechtstr. 17 •D-65185 Wiesbaden

Tel.: 0611-1665610Fax: 0611-1665619eMail: [email protected]: www.changeworks-akademie.de

Dr. Frank GörmarAchim Stark(Lehrcoaches bzw.Lehrtrainer, DVNLP)

Start: 07.-08.06.200813.-15.06.2008

Kloster Ilbenstadt Raum Frankfurt/M.

€ 610,– (MwSt. befreit)Paketpreise für gesamten Practitioner oder Master/Coachzzgl. Tagungspauschale

Ausbildung zum NLP-Master-Practitioner

nach DVNLP

Wertschätzende Achtsamkeiterfahren und erleben, wie sich dies

auf die Qualität von privaten undberuflichen Beziehungen auswirkt.

Odenwald-Institut der Karl Kübel StiftungTromm 25 • D-69483 Wald-Michelbach

Tel.: 06207-605-0Fax: 06207-605-111eMail: [email protected]: www.odenwaldinstitut.de

Ingrid BlessingDVNLP-Lehrtrainerin

Karin WilleckDVNLP-Trainerin

Start: 09.06.2008Ende: 16.10.2009

20 Kurstage plus 3 Super -visionen à 7,5 Stunden

Privatpersonen € 1.850,– zzgl.Übernachtung/Verpflegung + 3 Supervisionstage à € 65,–

Firmen, Selbstständige € 2.150,– zzgl. Über-nachtung/Verpflegung +3 Supervisionstage à € 65,–

NLP Neurolinguistisches Programmieren N

KuS-01-2008-TP_Seminare:KuS-01-2008 12.02.2008 13:12 Uhr Seite S66

Page 67: 1 Kommunikation

1/2008 Kommunikation & Seminar S67

KALENDERBusiness-Trainer/

NLP-Trainer, DVNLP

Systemisch ausgerichtete Ausbildungfür Trainer, Personaler,

Führungskräfte, Moderatoren

KRÖBERKommunikationSolitudeallee 16 • D-70439 Stuttgart

Tel.: 0791-9541690eMail: [email protected]: www.kroeberkom.de oderwww.nlp-stuttgart.de

Dr. Holger SobanskiBirgid KröberProf. Dietmar KröberUlrich Bührle

NLP-Trainer zusätzlich Bernd Isert u.a.

12.-14.06.2008 (Start)16/22 Tage

Stuttgart

NLP-Trainer + 6 Tage Italien

ab € 3.950,– + MwSt.

Ausbildung zum NLP-Coach(DVNLP, European

Coaching Association [ECA])

„Abendschule“ im Herzen Hamburgs

– NLP-Formate für Führungskräfte und Teams

– Grundlagen der Psychologieund Gehirnforschung

– Das individuelle Coach-Profil marktgerecht gestalten

und vieles mehr

Besser-Siegmund-InstitutMönckebergstr. 11 • D-20095 Hamburg

Tel.: 040-327090Fax: 040-32004935eMail: [email protected]: www.besser-siegmund.de

Diplom-Psychologen Cora Besser-Siegmund und Harry Siegmund

Autoren von 15 NLP-Sachbüchern, u.a. „CoachYourself“ und „MentalesSelbstcoaching“, DVNLP-Lehrtrainer,approbierte Psycho -therapeuten.

Start: 17.06.2008Ende: 15.07.2009

Insgesamt 30 Abende(immer dienstags) plus eine Kompaktwoche (10.-15.07.2009)

Investition: € 3.500,–Die Ausbildung istmehrwertsteuerbefreit.(max. 12 Teilnehmer)

Info für NLP-Practitioner: die Master-Ausbildung kannparallel zur Coach-Aus -bildung absolviert werden.

Ausbildung zum NLP-Master-Practitioner

Intensivausbildung(4 x 5 Tage)

Spectrum KommunikationsTrainingStierstraße 9 • D-12159 Berlin

Tel.: 030-8524341Fax: 030-8522108eMail: [email protected]: www.nlp-spectrum.de

Dipl.-Soz. Evelyne MaaßDipl.-Psych. Karsten Ritschl(beide NLP-Lehr-Coach,DVNLP)

23.-27.06.2008 (Master 1)24.-28.11.2008 (Master 2)02.-06.03.2009 (Master 3)08.-12.06.2009 (Master 4)

im Spectrum in Berlin

Investition: € 2.090,– (zzgl.MwSt.) inkl. Supervision,Ratenzahlung möglich

R

10. SommerakademieNLP-Basiskurs

NLP-Practitioner-AusbildungNLP-Masterausbildung

NLP ProfessionalM. Schmidt-TangerEhrenfeldstr. 14 • D-44789 Bochum

Tel.: 0234-331951Fax: 0234-332581eMail: [email protected]: www.nlp-professional.de

Martina Schmidt-Tangerund Team + Gasttrainer

19.-29.06.200815.-17.08.2008

Münster, Landhaus Eggert

Preise je nach Veranstaltung

Ausbildung zum NLP-Trainer

Intensivausbildung(1 x 2, 1 x 7, 1 x 3 und 4 x 2 Tage)

Spectrum KommunikationsTrainingStierstraße 9 • D-12159 Berlin

Tel.: 030-8524341Fax: 030-8522108eMail: [email protected]: www.nlp-spectrum.de

Dipl.-Soz. Evelyne MaaßDipl.-Psych. Karsten Ritschl(beide NLP-Lehr-Coach,DVNLP)

28.-29.06.2008 (Trainer 1)21.-27.07.2008 (Trainer 2)24.-26.10.2008 (Trainer 3)

Trainer 4 – 6 und NLP-Trainer-Zertifizierung in2009 im Spectrum in Berlin

Investition: € 2.750,– (zzgl. MwSt.) Ratenzahlung möglich

NLP Neurolinguistisches Programmieren

KuS-01-2008-TP_Seminare:KuS-01-2008 12.02.2008 13:12 Uhr Seite S67

Page 68: 1 Kommunikation

K

S68 Kommunikation & Seminar 1/2008

SEMINAR Kalender

NLP-Grundkurs

(Einstieg in die Practitioner-Ausbildung;

Fortbildungspunkte fürPsychotherapeuten/Ärzte)

Thies Stahl Seminare Drosselweg 1 • D-25451 Quickborn

Tel.: 04106-645763Fax: 01212 512525274eMail: [email protected]: www.ThiesStahl.de

Thies Stahl 29.-31.08.200819.-21.12.2008 und13.-15.02.2009

Hamburg

€ 340,–

Business Coach,ChangeWorks / Fragetechniken

Möglicher Einstieg in dieAusbildung „Business Coach“,

ChangeWorks

ChangeWorks Akademie Dr. Frank GörmarUntere Albrechtstr. 17 •D-65185 Wiesbaden

Tel.: 0611-1665610Fax: 0611-1665619eMail: [email protected]: www.changeworks-akademie.de

Susanne Breuer(Lehrcoach bzw.Lehrtrainerin, DVNLP)

Start: 08.-09.03.2008

In einem ehem. KlosterRaum Frankfurt/M.

€ 336,– (MwSt. befreit)Paketpreise für die gesamteBusiness Coach Ausbildungzzgl. Tagungspauschale

Systemischer Coach/Business-Coach,

Coach, DVNLP

KRÖBERKommunikationSolitudeallee 16 • D-70439 Stuttgart

Tel.: 0791-9541690eMail: [email protected]: www.kroeberkom.de

Birgid KröberProf. Dietmar KröberDr. Holger SobanskiBernd IsertUlrich Bührle

Start: 30.05.-01.06.200817/20 Tage

Stuttgart

€ 2.950,– / 3.550,– + MwSt.

Ausbildung zum Coach

Intensivausbildung(5 x 3 Tage)

Spectrum KommunikationsTrainingStierstraße 9 • D-12159 Berlin

Tel.: 030-8524341Fax: 030-8522108eMail: [email protected]: www.nlp-spectrum.de

Dipl.-Soz. Evelyne MaaßDipl.-Psych. Karsten Ritschl(beide NLP-Lehr-Coach,DVNLP)

09.-11.06.2008 (Coach 1)15.-17.09.2008 (Coach 2)01.-03.12.2008 (Coach 3)16.-18.03.2009 (Coach 4)

im Spectrum in Berlin

Investition: € 2.250,– (zzgl. MwSt.) inkl. einemwählbaren 3-tägigen SpezialseminarRatenzahlung möglich

SEMINARNLP Neurolinguistisches Programmieren

Coaching

Integrative COACHINGAUSBILDUNGENDie Verbindung von

NLP, Aufstellungsarbeit,lösungsfokussierter Arbeit

und SystemdialogZert.: DVNLP, ECA, ICI

5 Module à 4 Tage

METAFORUM internationalAkademie für KompetenzentwicklungGottschalkstraße 7 • D-13359 Berlin

Tel.: 030-94414900Fax: 030-94414901eMail: [email protected]: www.metaforum.com

Berlin:Bernd IsertSabine KlenkeAchim Stark

Köln:Bernd IsertSabine KlenkeTom Andreas

München:Bernd IsertAchim Stark

Nürnberg:Bernd IsertRoland Pickelein

1. Modul

Nürnberg: 10.04.-13.04.2008Berlin: Auf AnfrageKöln: Auf AnfrageMünchen: Auf Anfrage

Gebühr: € 2.100,– zzgl. MwSt.

KuS-01-2008-TP_Seminare:KuS-01-2008 12.02.2008 13:12 Uhr Seite S68

Page 69: 1 Kommunikation

1/2008 Kommunikation & Seminar S69

KALENDER11. Systemische-neuroduale

Coaching-Ausbildung

(zertifiziert nach DVNLP und ProC)

CCC ProfessionalM. Schmidt-TangerEhrenfeldstr. 14 • D-44789 Bochum

Tel./Fax: 0234-332581eMail: [email protected]: www.ccc-professional.de

Martina Schmidt-TangerThies StahlMarita Bestvater(Pro-C-Lehrcoaches,Lehrcoaches-DVNLP)

19.-22.06.2008 (Start)Rest in 2008/2009

Münster/Bochum

€ 5.520,– (Privattarif)€ 7.400,– (Firmentarif)

Coaching-Ausbildungintegrativ oder IHK

17 (+5) Tage

Psychodynamik, Hypno-Coaching,NLP, Systemik, Psychodrama, Aufstellung, kognitive Arbeit,Spritualität, Marketing u.v.a.

Zertifizierung: QRC-Verband.de

Weiterbildungsinstitut WestfalenLippe (WIWL)Dr. Migge-SeminareFriedrich-Ebert-Str. 11 • D-32457 Porta Westfalica

Tel.: 0571-9741975Fax: 0571-9741976Web: www.drmigge.de

Dr. Björn Migge(Autor „Handbuch Coaching und Beratung“)

Startwoche17.-21.11.2008

bei Bielefeld

ab € 3.450,–+ MwSt. für alle 17 Tagezzgl. Übernachtung und Vollpension

Einführungsseminar„Gewaltfreie Kommunikation

& Tai Chi-Qigong“

Gewaltfrei-NiederkaufungenKirchweg 1 • D-34260 Kaufungen

Tel.: 05605-8007-70Fax: 05605-8007-40eMail: [email protected]: www.gewaltfrei-niederkaufungen.de

Klaus-Peter Kilmer-KirschIna KönigMonika FlörchingerMarkus Wagner

01.-04.05.2008

€ 280,– bis € 400,–inkl. Übernachtung und Verpflegung

weitere Termine/Seminare: www.gewaltfrei-niederkaufungen.de

RCoaching

Gewaltfreie Kommunikation

Gewaltfreie Kommunikation

Eintägiges Einführungs- und Übungsseminar

nach Marshall Rosenberg

Gudrun Haas

Tel.: 08131-271248eMail: [email protected]: www.gudrun-haas.de

Gudrun HaasTrainerin für GewaltfreieKommunikation (CNVC) und Mediatorin

Nächster Termin am Samstag, 01.03.200810.00 bis 18.00 Uhr(weitere Termine unterwww.gudrun-haas.de)

Gemeindesaal der Ev. Olympiakirche, Helene-Mayer-Ring 25, München(U3 Olympiazentrum)

€ 50,– pro Person

Intensiv Jahresgruppe für GFK

März-Nov. 2008insgesamt 12 Tage

Doris SchwabWikingerweg 59 • D-70439 Stuttgart

Tel.: 0711-5406619

weitere Seminare anzufragen beieMail: [email protected]: www.Doris-Schwab.de

Doris SchwabZertifizierte Trainerin fürGewaltfreie KommunikationSystemische Beraterin (Fami-lien- und Einzelberatung)Erzieherin und Pflegemutter

Kleine Gruppe, die von zweizertifizierten Trainerinnenbetreut wird; in Zusammen -arbeit mit Annette Keimburg

27.04.-30.04.200830.05.-01.06.200818.07.-20.07.200812.09.-14.09.200814.11.-16.11.2008

nur komplett buchbar€ 1.200,–

KuS-01-2008-TP_Seminare:KuS-01-2008 12.02.2008 13:12 Uhr Seite S69

Page 70: 1 Kommunikation

KSEMINAR

S70 Kommunikation & Seminar 1/2008

SEMINAR Kalender

Basisausbildung Gewaltfreie Kommunikation:

„Von Herzen Mensch sein – Empathische Kompetenz ausbilden“

5 x 3 Tage plus wahlweise Supervision

Voraussetzung sind mind. 2-3 TageEinführung bei zertifizierten

GFK-TrainerInnen

Menschen und ZieleCoaching Beratung TrainingGabriele LindemannLeistnerweg 4 • D-90491 Nürnberg

Tel.: +49 (0)911-599748eMail:[email protected]: www.menschenundziele.de

Gabriele Lindemannund Assistenz

04.-07.07.200805.-07.09.200807.-09.11.200809.-11.01.200913.-15.03.2009

Nürnberg

ab € 1.600,– bis € 2.600,– inkl. MwSt.nach Selbsteinschätzung,entsprechend Ihrer finanziellen Möglichkeiten

zuzüglich Supervision

Abendtermine für Aufstellungenzu beruflichen, privaten

oder Supervisionsanliegen

(Fortbildungspunkte fürPsychotherapeuten/Ärzte)

Thies Stahl Seminare Drosselweg 1 • D-25451 Quickborn

Tel.: 04106-645763Fax: 01212 512525274eMail: [email protected]: www.ThiesStahl.de

Thies Stahl Immer erster Dienstag im Monat18:00 bis 22:00 Uhr

Hamburg (Fußnähe Hbf.)

€ 50,–

Ganzheitlich lehren und lernen:Fortbildung in integraler

Pädagogik- und Erziehungsberatung (IPE)

MÄRZ – JUNI 2008 undAUG. – NOV. 2008

(berufsbegleitend, jeweils80 Unterrichtsstunden)

KOBIseminare/KOBI e.V.Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund

Tel.: 0231-534525-0Fax: 0231-534525-10eMail: [email protected]: www.kobi.de

Jörg Fuhrmann 07.03.-29.06.2008 und15.08.-09.11.2008

Dortmund

jeweils € 192,–(gefördert mit Mitteln desEuropäischen Sozialfonds)

BildungsScheck NRWwillkommen

Der kinesiologische Muskeltest– Dolmetscher des

Unbewussten

APR. 2008 – DEZ. 2008(berufsbegleitend, 110

Unterrichtsstunden)

KOBIseminare/KOBI e.V.Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund

Tel.: 0231-534525-0Fax: 0231-534525-10eMail: [email protected]: www.kobi.de

Birgit Klein 12.04.-21.09.2008

Dortmund

€ 876,– (in monatl. Raten)

BildungsScheck NRWwillkommen

kostenloser Infoabend am 03.03.2008

Gewaltfreie Kommunikation

Weitere Seminarangebote

Heilpraktiker (Psychotherapie)

Der „Psycho-HP“ ermöglicht legalesselbständiges Arbeiten für alle, die in

den Grenzbereichen Beratung,Coaching & Therapie bereits aktiv

sind oder es in Zukunft sein wollen.

ChangeWorks AkademieDr. Frank GörmarUntere Albrechtstr. 17 •D-65185 Wiesbaden

Tel.: 0611-1665610Fax: 0611-1665619eMail: [email protected]: www.changeworks-akademie.de

Dr. phil. Doris GruberKommunikationstrainerin,Dozentin für KreativesSchreiben & Lernen, Autorinund Coach. NLP-Master(DVNLP), System Coach,Schreibtherapie, EFT.

Start: 02.04.2008

Wiesbaden

€ 960,–zzgl. Tagungspauschale

KuS-01-2008-TP_Seminare:KuS-01-2008 12.02.2008 13:12 Uhr Seite S70

Page 71: 1 Kommunikation

1/2008 Kommunikation & Seminar S71

KALENDERSelbstbewusst und sicher –

Gewaltpräventionfür Frauen mit WenDo

(als Bildungsurlaub anerkannt)

KOBIseminare/KOBI e.V.Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund

Tel.: 0231-534525-0Fax: 0231-534525-10eMail: [email protected]: www.kobi.de

Dorothea Heimann 16.-18.04.2008 und28.-29.04.2008

Dortmund

€ 225,– (erm. € 209,–)

BildungsScheck NRWwillkommen

Einführung in diesystemische Mediation

(als Bildungsurlaub anerkannt)

Auch als berufsbegleitendeFortbildung: Systemische/r

Mediator/in vonOKT. 2008 – SEP. 2009

KOBIseminare/KOBI e.V.Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund

Tel.: 0231-534525-0Fax: 0231-534525-10eMail: [email protected]: www.kobi.de

Eva Wolter 21.-25.04.2008

Dortmund

€ 225,– (erm. € 209,–)

BildungsScheck NRWwillkommen

Kostenloser Infoabend am 24.04.2008

Einführung in diePesso Therapie

(als Bildungsurlaub anerkannt)

Auch als berufsbegleitendeFortbildung: Psychomotorische

Körperpsychotherapievon SEP. 2008 – MÄRZ 2009

KOBIseminare/KOBI e.V.Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund

Tel.: 0231-534525-0Fax: 0231-534525-10eMail: [email protected]: www.kobi.de

Ulrich Holzapfel 28.-30.04.2008

Dortmund

€ 174,– (erm. € 161,–)

BildungsScheck NRWwillkommen

Was Führen erfolgreich macht(als Bildungsurlaub anerkannt)

KOBIseminare/KOBI e.V.Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund

Tel.: 0231-534525-0Fax: 0231-534525-10eMail: [email protected]: www.kobi.de

Petra Didion 05.-07.05.2008 und12.-13.06.2008

Dortmund

€ 225,– (erm. € 209,–)

BildungsScheck NRWwillkommen

RWeitere Seminarangebote

MEDIATIONGrundkurs Zielcoaching in der

Mediation, SchwerpunktWirtschaft und Arbeitswelt

(als Einstieg in die zertifizierte Mediations ausbildung

mit 10 Trainern oder als Einzelmodulfür einen Praxis-Einblick in die

Möglichkeiten der Mediation... mit großem MEDIATIONSBALL

am 26.4.2008)

Akademie von HertelRolfinckstr. 12 a • D-22391 Hamburg

Tel.: 040-536 79 11Mob: 0177-536 79 11Fax: 040-536 79 90eMail: [email protected]: www.vonHertel.de

Anita von Hertel 25.-27.04.2008

Hamburg

€ 290,– + MwSt.

KuS-01-2008-TP_Seminare:KuS-01-2008 12.02.2008 13:12 Uhr Seite S71

Page 72: 1 Kommunikation

KSEMINAR

S72 Kommunikation & Seminar 1/2008

SEMINAR Kalender

MEDIATIONGrundkurs Erfolgsfaktoren

der Mediation, SchwerpunktWirtschaft und Arbeitswelt

(als Einstieg in diezertifizierte Mediationsausbildung

mit 10 Trainern oder als Einzelmodulfür einen Praxis-Einblick in dieMöglichkeiten der Mediation)

Akademie von HertelRolfinckstr. 12 a • D-22391 Hamburg

Tel.: 040-536 79 11Mob: 0177-536 79 11Fax: 040-536 79 90eMail: [email protected]: www.vonHertel.de

Anita von Hertel 06.-08.06.2008

Hamburg

€ 290,– + MwSt.

NUAD – die Traditionelle Thai-Heilmassage undwas Sie schon immer

darüber wissen wollten

Auch als berufsbegleitendeFortbildung: Zertifizierte/r

„Traditional“ Thai-Masseur/in vonSEP. 2008 – MÄRZ 2009

KOBIseminare/KOBI e.V.Adlerstr. 83 • D-44137 Dortmund

Tel.: 0231-534525-0Fax: 0231-534525-10eMail: [email protected]: www.kobi.de

Heiner Kersting 08.06.2008

Dortmund

€ 49,– (erm. € 45,–)

BildungsScheck NRWwillkommen

Kostenloser Infoabend am 16.05.2008

Konferenz des Lebens– dem Wandel Kraft geben

Gesellschaft für angewandteTiefenökologie e.V.Am Gottesberg 20 • D-33619 Bielefeld

Tel.: 0521-9117097Fax: 0521-9116085eMail: [email protected]: www.tiefenoekologie.de

Joanna Macyund Team

11.-15.06.2008

in Geseke-Eringerfeldbei Paderborn

Teilnahmegebühr: ab € 195,–zzgl. Verpflegung und Unterkunft

2 x 4 Tage FortbildungEnergetische Psychotherapie

(The New Energy Psychology)

* Hinweis: zertifiziert von derPsychotherapeutenkammer Berlin

milton erickson institut berlinwartburgstraße 17 • d-10825 berlin

fon+fax: 030-7817795bürozeit: do 9-12.30 uhreMail: [email protected]: www.erickson-institut-berlin.de

Dr. Fred Gallo Teil 1: 12.-15.06.2008Teil 2: 02.-05.10.2008

Berlin

Gesamt: € 1.290,–

ProSA – ProzessorientierteSystemische Aufstellungsarbeit

(Fortbildungspunkte fürPsychotherapeuten/Ärzte)

Thies Stahl Seminare Drosselweg 1 • D-25451 Quickborn

Tel.: 04106-645763Fax: 01212 512525274eMail: [email protected]: www.ThiesStahl.de

Thies Stahl 13.-15.06.2008

Hamburg

€ 340,–

Weitere Seminarangebote

Hypnotherapie & Hypnose

Praxis-Seminar!Grundlagen und Techniken,

Handlevitation, Reise zum innerenRatgeber, Reise zum inneren Kind

Zertifizierung: QRC und DAGH

Dr. Migge-SeminareFriedrich-Ebert-Str. 11 •D-32457 Porta Westfalica

Tel.: 0571-9741975Fax: 0571-9741976Web: www.drmigge.de

Dr. Björn Migge(Autor „Handbuch Coaching und Beratung“)

23.-27.06.2008(5 Tage bis ca. 21 Uhr)

Vlotho (Seminarhotel)

ab € 485,– + MwSt. zzgl. Übernachtung und Vollpension

KuS-01-2008-TP_Seminare:KuS-01-2008 12.02.2008 13:12 Uhr Seite S72

Page 73: 1 Kommunikation

1/2008 Kommunikation & Seminar S73

KALENDERMEDIATION

Grundkurs Zielcoachingin der Mediation, Schwerpunkt

Wirtschaft und Arbeitswelt

(als Einstieg in die zertifizierte Mediations ausbildung mit

10 Trainern oder als Einzelmodulfür einen Praxis-Einblick in dieMöglichkeiten der Mediation)

Akademie von HertelRolfinckstr. 12 a • D-22391 Hamburg

Tel.: 040-536 79 11Mob: 0177-536 79 11Fax: 040-536 79 90eMail: [email protected]: www.vonHertel.de

Anita von Hertel 05.-07.09.2008

Hamburg

€ 290,– + MwSt.

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als 8-seitige

Kurzfassung

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Gefühlter Aha-Effekt Wie wirkt Hypnotherapie? Letztlich müssen die

Botschaften im Körper des Betroffenen ankommen.

Jochen Scheel beschreibt Wege des NLP, die je -

wei ligen Ziele im Körper direkt über den kinästhe-

tischen Sinneskanal zu adressieren.

Slowfox über Nizzas DächernMit NLP zum Meistertitel? Thierry Ball berichtet, wie er

über die Arbeit zum Beispiel mit Metaphern und mit

den Logischen Ebenen Tanzsportler auf den großen

Auftritt einstimmt.

Manager und BilderstürmerChange-Management mit Pinsel und Farbe, Schere

und Kleber: Im Umgang mit Kunst und mit kreativer

Arbeit lernen Führungskräfte, Mitarbeitern in Um-

bruchphasen das zu geben, was sie brauchen.

Von Elke Pfeifer-Nagel

AKTUELLSeminarkalender • neue Bücher • Trainerporträts

Anzeigenschluss für Heft 2/2008 ist der 14. März 2008Heft 2/2008 erscheint am 25. April 2008

Heilsame ProvokationDie Provokation als Kommuni -kationsmethode löst selbst hart -näckige Denkblockaden, sie weckt Widerspruchsgeist und Intuition.Diese Erkenntnis der ProvokativenTherapie setzt sich langsam aber sicher auch im Businessbereichdurch. Voraussetzung für ihren Einsatz sind Herz und Humor. Eine Bestandsaufnahme.

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Kommunikation & Seminar(bisher: MultiMind – Magazin für professionelle Kommunikation)

17. Jahrgangerscheint 6x jährlich, jeweils Ende der geraden Monate

Jahresabonnement € 39,– • Einzelheft € 7,50jeweils zuzügl. Versandkosten.Studentenabonnement(gegen Nachweis): € 39,– ohne Versandkosten.

Gültige Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2003ISSN 1862-3131

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Dieser Ausgabe liegen folgende Beilagen bei:NLP-Netzwerk-BayernImpulse am MeerFlyer Gewaltfreie Kommunikation

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Im nächsten HeftVORSCHAU

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Hilfe für die Helfer

Psychologischen Beratern und Super-visoren bietet das Buch eine kompakte Einführung ins Thema Supervision und gibt viele konkrete Tipps zur praktischen Anwendung. Dabei stellt es das Gesche-hen in der Supervision systematisch dar und integriert bewährte Methoden aus systemischen Ansätzen, Balintarbeit, Gestalt- und Gesprächstherapie.

Albrecht Boeckh:Methodenintegrative SupervisionEin Leitfaden für Ausbildung und Praxis

Leben Lernen 2102008. ca. 250 Seiten, broschiertca. 24,– (D)ISBN 978-3-608-89063-1

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Das »Väter-Buch« spannt den Bogen von der Auseinandersetzung mit schwierigen oder abwesenden Vätern bis hin zur Frage, wie Männer heute in ihrer neuen, anspruchsvollen Vaterrolle unterstützt werden können. Für beratend und präventiv arbeitende Psychotherapeuten, beratende Psychologen, für Väter – und Mütter.

Kinder brauchen Väter und Männer wollen präsente Väter sein

Heinz Walter (Hrsg.):Vater, wer bist du?Auf der Suche nach dem »hinreichend guten« Vater

Leben Lernen 2112008. 292 Seiten, broschiertca. 23,– (D)ISBN 978-3-608-89067-9

Heinz Walter (Hrsg.)

Vaterwer bist du?Auf der Suche nach dem »hinreichend guten« Vater

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