10 superfoods - gesundheit verstehen |...
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10 Superfoods
Wie du mit diesen 10 nicht-exotischen Lebensmitteln fitter, gesünder und leistungsfähiger wirst.
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Inhaltsverzeichnis
Leber .................................................................................................................................................. 6
Soja-Lecithin und Eier ...................................................................................................................... 11
Ballaststoffe ...................................................................................................................................... 14
Gelatine ............................................................................................................................................ 18
Algen (Braunalgen) .......................................................................................................................... 21
Salat und Gemüse! ........................................................................................................................... 24
Granatapfel ...................................................................................................................................... 27
Grapefruitsaft ................................................................................................................................... 28
Grüntee ............................................................................................................................................ 30
Geflügelfleisch .................................................................................................................................. 33
Schlusswort ...................................................................................................................................... 33
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Liebe Leserin und lieber Leser,
vielen Dank, dass du dich entschieden hast, dieses Ebook herunterzuladen.
Du bist somit Teil der edubily-Gemeinschaft. Wir freuen uns.
Edubily ist ein Projekt, das im Grunde versucht, die körpereigene Biochemie so zu
erklären, dass wir wesentliche Aspekte, Abläufe im Körper, selbst steuern können.
Daher befassen wir uns mit Mikronährstoffen, mit biochemischen Prozessen und allen
möglichen Dingen, die unseren Körper, unseren eigenen Chemiebaukasten beeinflussen.
Etlichen Menschen konnte damit bereits effektiv geholfen werden. Sei es der Sportler,
der seine Leistungsgrenze nach oben verschiebt oder die Hausfrau, die flotter durch den
Tag gleiten möchte.
Das alles hast du zu weiten Teilen selbst in der Hand.
Dieses kleine Ebook haben wir geschrieben, weil sich viele Menschen nach wie vor –
zurecht! – nach Natürlichkeit sehnen und sich eine Auflistung von Nahrungsmitteln
wünschen, die effektiv die Gesundheit verbessern. Außerdem sollen sich diese
Nahrungsmittel in den eigenen Speiseplan integrieren lassen.
Wir alle kennen den Begriff functional food. Wissenschaftler wollen unsere
Nahrungsmittel mit bestimmten Stoffen anreichern, um sie gesünder zu machen.
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Wir zeigen dir, welche Wunder du täglich konsumieren könntest oder sogar schon
konsumierst. Functional food, wie es die Natur für dich entwickelt hat.
Es „isst sich leichter" und motivierter, wenn man über die beeindruckenden
gesundheitlichen Wirkungen von bestimmten Nahrungsmitteln Bescheid weiß.
Das Schöne: Es sind keine Superfoods, die du alle aus Asien oder aus der russischen
Tundra importieren musst. Den Großteil der Auflistung kannst du bequem in deinem
Supermarkt kaufen.
Du wirst es womöglich kaum fassen können, was du täglich an wunderbaren
Nahrungsmitteln zu dir nimmst – oder zu dir nehmen könntest.
Herzliche Grüße,
Chris Michalk & Phil Böhm
PS: In der ersten, quasi der Ur-Version dieses Büchleins hatten wir viele, viele Referenzen
genannt. Da sie jedoch nur selten gelesen werden und entsprechend viel Platz in
Anspruch nehmen, nennen wir sie jetzt nicht mehr. Falls doch Interesse an der einen oder
anderen Veröffentlichung besteht, schreib uns bitte an [email protected]
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Vorab: Die Auflistung zeigt auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches. Wir sehnen uns oft
nach „Superfoods", zu uns gebracht aus den Tiefen des brasilianischen Dschungels, die Krebs
heilen, Herzinfarkt rückgängig machen und die Körpermitte wie Viagra durchbluten lassen.
Lass uns dir eine Sache sagen: Das, was man dir von exotischen Superfoods verspricht, ist
Marketing.
Beispielsweise werben diverse Gurus für die Superfood-Produkte gerade wegen des hohen
ORAC-Wertes, ein Maß für die Fähigkeit zur Neutralisation von freien Radikalen.
Wir zeigen dir, dass du eines der stärksten Antioxidantien sowieso fast täglich konsumierst :-)
Wir haben dir eine Auflistung von Nahrungsmitteln erstellt, die wirklich etwas taugen, die
wirklich herausragende Eigenschaften haben und die – ganz wichtig – schon bei normalem
Verzehr sehr stark und effektiv wirken. Heißt: Du musst kein Kilogramm Goji-Beeren
importieren.
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Leber In einem der folgenden Kapitel zum Thema Algen
wirst du unter anderem lernen, dass in Algen ein
Stoff enthalten ist, der sich ins Fettgewebe einlagert
und dieses dann metabolisch „umprogrammiert”.
Dieses Umprogrammieren ist nichts weiter als, na ja,
Epigenetik. Du sorgst dafür, dass gewisse Gene an-
und andere Gene abgeschaltet werden.
Unser weißes Fettgewebe, das normalerweise dazu
da ist, überschüssige Fette zu speichern und bei
Bedarf abzugeben, gibt es auch in einer „beigen”
Version.
Diese bräunliche Farbe kommt dadurch zustande,
dass in diesem Fettgewebe vermehrt Mitochondrien
gebildet werden, die Kraftwerke unserer Zellen. Die
Mitochondrien enthalten Eisen-Komplexe, weswegen
sich die Farbe des Gewebes entsprechend verändert
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(das kennen wir – Stichwort Rost). Mitochondrien
ihrerseits verheizen viele Fettsäuren. Drum verhält
sich dieses bräunliche („beige”) Fettgewebe eher wie
ein Muskel.
Der Grund, warum das Fettgewebe vermehrt
Mitochondrien bildet, ist aber nicht der gleiche wie
beim Muskel. Der Muskel baut in erster Linie viele
Mitochondrien, damit wir uns fortbewegen können,
das frisst viel Energie. Das braune oder beige
Fettgewebe hingegen baut Mitochondrien, damit es
Wärme produziert.
Hier kommt ein raffinierter Trick der Natur ins Spiel:
Im Mitochondrium, das z. B. Fett (oder andere
Kalorien) nutzen möchte, um Wärme zu erzeugen,
findet sich ein ganz bestimmtes Protein namens
Uncoupling Protein.
Damit das Fettgewebe also metabolisch aktiv werden
kann, uns Fett verbrennen kann, um Wärme zu
erzeugen, müssen Mitochondrien gebildet werden
und, ganz wichtig, es muss dieses Uncoupling Protein
gebildet werden.
Mitochondrien im Fettgewebe lassen sich schnell
vermehren. Ein bisschen Stress oder Sport und schon
… Na ja. Der Knackpunkt ist das Uncoupling Protein.
Und dieses Protein wird von dem dafür
vorgesehenen Master-Regulator namens Retinsäure
kontrolliert.
Retinsäure ist ein Hormon (!), das aus Vitamin A
gebildet wird. Die Konzentration im Körper hängt
direkt von der Vitamin-A-Menge ab, die wir dem
Körper füttern.
Leider sind wir alle sehr mangelversorgt. Das beginnt
mit der Vorschrift von Gesellschaften, täglich 3000 IE
zu essen, führt hin zur Tatsache, dass die pflanzliche
Vitamin-A-Vorstufe nicht ausreicht und endet damit,
dass wir den Draht zum traditionellen Essen nicht
mehr haben. Denn: Noch meine Oma (und Co.)
haben früher selbst geschlachtet und
selbstverständlich auch die Leber des Tieres
verwertet.
Die Leber ist bei Naturvölkern ein Heiligtum.
Ernährungsphysiologisch betrachtet ist es ein
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Multivitamin der Natur, voll mit nahezu allen
Vitaminen und Spurenelementen (Eisen, Kupfer, Zink
und Co.).
Die Leber enthält Vitamin A höchstkonzentriert, ca.
50.000 IE pro 100 g.
Angenommen, wir würden nur 150 g Leber pro
Woche essen … Das gäbe uns (im Schnitt) in etwa
10.000 IE Vitamin A pro Tag. Und das wäre ein ganz
hervorragender Anfang.
Wer seine Vitamin-A-Speicher füllt, wird vielleicht
sogar spüren, wie der Körper wieder wärmer wird,
vor allem das Fettgewebe.
Doch das ist noch nicht alles:
Das, was ich selbst erlebt habe, haben mittlerweile
viele meiner Leser erlebt und berichtet: Die Haut
verändert sich gravierend, wird zart wie ein
Babypopo. Somit dient auch die Haut als Indikator
dafür, wie gut wir mit Vitamin A versorgt sind.
Vitamin A kann noch so viel mehr leisten. Einen
Auszug möchte ich dir präsentieren. In etwa solche
Geschichten bekommst du von uns per Newsletter
geschickt:
● Retinsäure braucht die Zelle, damit sie
ordentlich differenziert wird, also ordentlich
reift und nicht zur Krebszelle wird. Deshalb
wird Retinsäure bisweilen in der Krebstherapie
eingesetzt — als Medikament, versteht sich.
● Retinsäure reguliert das Immunsystem. Es
macht Immunzellen stark, indem es die Bildung
von starken, antibakteriellen Peptiden
ermöglicht.
● Gleichzeitig wurde in verschiedenen Modellen
gezeigt, dass Retinsäure (chronische)
Entzündungen ausbremst.
● Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass
biotechnologisch versucht wird, bestimmte
Enzyme herzustellen, die Blutgerinnsel bzw. die
Thromben-Bildung hemmen (oder auflösen).
So einen Stoff gibt es natürlich schon im
Körper, der heißt gewebespezifischer
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Plasminogenaktivator. Stark positiv reguliert
wird der durch Retinsäure.
● Retinsäure spielt eine Rolle bei der
Zahngesundheit (Weston Price wusste das!)
● Retinsäure reguliert, wie gut der Körper
Wärme produzieren kann. Wenn Retinsäure
fehlt, kannst du dich anstrengen, wie du willst.
Weder das braune, energieverbrauchende
Fettgewebe im Nacken wird aktiv, noch das
„beige“ Fett im ganzen Körper.
● Retinsäure ist zuständig a) für den
Fettstoffwechsel und b) für den Stoffwechsel
rund um das Mitochondrium, wozu der
Fettstoffwechsel natürlich gehört. Wer also
einen Vitamin-A-Mangel hat, der braucht sich
über mitochondriale Dysfunktionen (und
entsprechend: KEINE ENERGIE) nicht zu
wundern. (Siehe Einleitung.)
● Retinsäure reguliert freilich die Plastizität des
Gehirns, konkret: Wie gut wir uns Dinge
merken können, wie schnell wir lernen. In
Tierversuchen kann Retinsäure den
altersbedingten Leistungsabfall des Gehirns
bremsen. Ein Mangel lässt das Gehirn
verblöden.
● Retinsäure hemmt die Produktion von Speck-
Hormonen (also Stoffe, die vom Fettgewebe
produziert und in den Blutstrom abgegeben
werden), die normalerweise insulinresistent
machen.
Leber kann ein Heilmittel sein und sollte ein- bis
zweimal (je etwa 100 g) wöchentlich auf deinem
Speiseplan stehen. Idealerweise vom Metzger deines
Vertrauens.
Wer partout keine Leber mag, der kann gerne zu
Vitamin-A-Präparaten greifen, etwa das Produkt von
NOW - wichtig ist, dass das Vitamin A (und seine
Derivate) aus dem lebenden Organismus (i. d. R. ist
das Fisch) stammt. Nur so kommen die
verschiedenen, im Organismus vorkommenden
Vitamin-A-Formen auch in deinen Körper.
● Es gibt auch gefriergetrocknete Rinderleber-
Tabletten („Universal Beef Liver”). Die sind
zwar entfettet und geben dann vermutlich kein
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Vitamin A mehr – du bekommst allerdings
trotzdem alle anderen Vitamine, Mineralien
und Spurenelemente geschenkt.
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Soja-Lecithin und Eier Deine Zellen bzw. der Zellinhalt wird ummantelt von
einer Membran. Das trennt die Zelle von ihrer
Umwelt. Diese Membran besteht unter anderem aus
sogenannten Phospholipiden. Die sorgen dafür, dass
die Membran die richtige Dicke, die richtige
Beweglichkeit und die richtige Form hat.
Nur wenn eine Membran ordentlich funktioniert,
kann die Zelle von innen nach außen und von außen
nach innen mit ihrer Umwelt, deinem Körper,
kommunizieren.
Alle Membranen sind wichtig, aber bezogen auf dein
tägliches Leben kann ich dir sagen, dass die
Membranen der Nervenzellen ganz besonders
wichtig sind. Die Nervenzellen müssen untereinander
kommunizieren, sich strecken und in ständiger
Verbindung mit anderen Nervenzellen sein. Das geht
nur, wenn die Membran voll funktionsfähig ist.
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Stichwort Cholin. Cholin ist Hauptbestandteil dieser
Phospholipide. Cholin ist ein Vitamin-B-ähnlicher
Stoff.
Interessant ist, dass ein Forscher namens Wurtman in
beeindruckenden Experimenten gezeigt hat, dass
eine Anreicherung von Cholin in der Zellmembran
von Nervenzellen ... wie Dünger auf das Gehirn wirkt:
Es stimuliert stark die Neurogenese, also das
Wachstum von Nervenzellen.
Wurtman hat noch etwas anderes entdeckt: Der
Körper stellt eine gewisse Cholin-Form zwar selbst
her, aber die Enzyme, die Cholin verarbeiten sollen,
sind lahme Enten und arbeiten nicht richtig. Daher
sagt er, erreicht man diesen „Doping-Effekt" nur
dann, wenn man Cholin ordentlich im Körper
anreichert.
Cholin kann noch mehr. Im Körper fungiert Cholin als
Methyl-Donor. Also ein Stoff, der Methyl-Gruppen
übertragen kann. Meine Leser wissen: Methyl-
Gruppen deaktivieren Gene. Das nennt man „DNA-
Methylierung".
Diese Methylierung ist extrem wichtig und ein
wesentlicher Mechanismus, wie der Körper die DNA
„steuert" (nicht anders herum).
Als Beispiel: Diverse entzündliche Erkrankungen der
Leber, hervorgehend aus (z. B.) einer Fettleber,
gehen direkt einher mit niedrigen Cholin-
Konzentrationen in der Leber. Zum einen wird Cholin
„verbraucht" (z. B. bei Leber-Erkrankungen), zum
anderen kann ein Cholin-Mangel selbst dafür sorgen,
dass solche Entzündungen in der Leber entstehen.
Und siehe da: Gibt man Cholin oder andere Methyl-
Donatoren, dann verändert sich die Genexpression:
Die Regulation der Gene stimmt wieder, und die
Leber heilt, wird nicht krank, bekommt keine
Zirrhose oder andere schwere Schäden. Genial,
oder? Durch einen einzigen Stoff.
Soja-Lecithin enthält darüber hinaus noch weitere
Phospholipide, darunter Phosphatidsäure.
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Wie wächst der Muskel eigentlich? Wie werden
mechanische Reize umgewandelt in biochemische
Ereignisse, so dass der Muskel am Ende dicker wird?
Forscher fanden heraus, dass Krafttraining für eine
Anreicherung von Phosphatidsäure innerhalb der
Muskelzelle sorgt. Phosphatidsäure (PS) aktiviert
dann den für den Muskelaufbau zentralen Zell-
Schalter namens “mTOR”.
Nur durch PS kann gewährleistet werden, dass
dieses mTOR auch nach der Belastung noch
vermehrt aktiv bleibt und somit für die
entsprechende muskuläre Anpassung (z. B.
Faserdicke) sorgt.
Gibt man PS zusammen mit Muskelzellen in ein
Petrischälchen („in vitro”), dann stellt man eine stark
gesteigerte mTOR-Signalweg-Aktivierung fest,
nämlich sechsmal mehr im Vergleich zur Muskelzelle,
die nicht mit PS behandelt wurde.
Getestet hat man das auch direkt an erfahrenen
Kraftsportlern, die im Vergleich zur Kontrollgruppe
doppelt so viel Fortschritte machten: 100 % mehr
Kraftentwicklung und Muskeldicke.
Das wäre dann das potenteste Ergänzungsmittel ...
noch besser als Kreatin.
Fazit: Wir brauchen Phospholipid-Bomben.
15 g Soja-Lecithin reichen vollkommen aus. 15 g
morgens in den Kaffee – als Kaffeesahne-Ersatz
vielleicht? Du kannst es dir auch in den Quark, in den
Joghurt oder in sonstige Getränke kippen :-)
Und Eier? Dort ist zwar nicht viel Phosphatidsäure
enthalten, dafür aber eine Menge Cholin und das für
die Zellmembran wichtige (Nahrungs-)Cholesterin. Du
könntest dir morgens ab und an eine große Portion
Rührei machen. Jetzt gerade, wo ich das lese … Ich
husche mal eben in die Küche :-)
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Ballaststoffe Neulich las ich einen interessanten Artikel. Dort
schrieb der Autor einer Gesundheitsplattform (mit
Klientenbetreuung), dass ausgerechnet diejenigen,
die sich „am gesündesten” ernähren, die meisten
Darmprobleme haben.
Damit meint er in erster Linie das Ökosystem
Dickdarm, wo viele, viele Bakterien leben. Diejenigen,
die besonders penibel auf ihre Ernährung achten,
zeigen eine eingeschränkte Bakterien-Diversität,
Fehlbesiedlung (= die falschen, eventuell
krankmachenden Bakterien) und einen basischen
Stuhl-pH.
Tatsächlich ist das nicht das erste Mal, dass ich von
genau dieser Problematik lese. Es gibt ein
sogenanntes American Gut Project. Hier wird kräftig
am Darm-Mikrobiom geforscht. Wissenschaftler
wollen eben wissen, was unsere Mitbewohner am
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liebsten haben bzw. was wir ihnen geben müssen,
dass sie sich uns gegenüber lieb verhalten. Einer
dieser Wissenschaftler bestätigte: Vor allem
diejenigen, die sich „Low-Carb” ernähren, kommen
mit einem basischen Stuhl daher.
Mittlerweile weiß man, dass die Darmbakterien nicht
nur parasitär da unten „mitleben”, sondern mit
unserem Organismus extrem eng wechselwirken,
Stoffe bilden, die wiederum massiven Einfluss auf
unsere Gesundheit haben.
Das ist wie mit den Fischen in unserem Aquarium.
Wir müssen sie füttern, damit sie am Leben bleiben.
Aber wir wollen am liebsten die richtigen Bakterien,
mit dem richtigen Futter füttern. Drum muss man
sehr genau gucken, was sich da unten verändert beim
jeweiligen Futterangebot.
Es ist sicher noch viel zu früh, um endgültige Schlüsse
zu ziehen. Gesichert scheint aber zu sein, dass der
pH-Wert (= wie viel oder wenig Säure gebildet wird)
ganz großen Einfluss hat. Der Dickdarm-Inhalt muss
möglichst sauer sein. Das generiert ein Milieu für die
guten Bakterien und vertreibt die schlechten.
Hier kommt das „Futter” ins Spiel: Viele „gute”
Darmbakterien mögen am liebsten komplexe
Kohlenhydrate, die wir nicht verdauen können, sie
aber schon. Denn aus Kohlenhydraten machen
Darmbakterien eben Säuren, weil sie Glukose etc.
vergären. Das senkt freilich den pH-Wert und sorgt
für das passende Milieu.
Doch welche Ballaststoffe (= Bakterienfutter) gibt es
da?
- ß-Gucane (z. B. Cellulose und Chitin)
- Hemicellulose
- Lignin
- Fructane (z. B. Inulin, woraus
Fruktooligosaccharide, FOS, werden)
- Polyuronide (z. B. Pektin)
- Raffinose
- Resistente Stärke (z. B. resistentes Dextrin)
… um ein paar Beispiele zu nennen.
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In dem Zusammenhang ist beispielsweise auch Hafer
(speziell die Haferkleie) Gold wert. Dieser enthält
nämlich sehr hohe Mengen ß-Glucane.
Die Engländer wussten das schon immer und lieben
daher ihr Porridge, wovon ein Arzt mit Tests sehr
anschaulich demonstrierte, welch einen massiven
Einfluss ein täglich konsumierter Haferbrei haben
kann. Er sagt: Besser keine teuren Probiotika, lieber
eine Schüssel Haferbrei.
Womit wir an das Eingangsstatement anknüpfen
können: Viele hören das nicht gerne, weil sie gelernt
haben, dass (jegliches) Getreide schlecht für den
Menschen ist, weil sie gelernt haben, dass
Kohlenhydrate schlecht sind, weil sie gelernt haben,
dass es evolutiv betrachtet nicht richtig ist das zu
essen.
Dabei raus kommt dann … Na ja.
Alleine die von oben genannten ß-Glucane können:
- das Immunsystem stimulieren,
- Insulinresistenz vorbeugen,
- die Insulinsensitivität verbessern,
- entsprechend Blutzucker- und Insulinspiegel
senken,
- den Cholesterin-Wert senken,
- somit auch den LDL- und oxLDL-Wert,
- den Triglycerid-Wert senken,
- den Blutdruck senken,
- die Sättigung verstärken,
- die Bildung von kurzkettigen Fettsäuren (s. o.)
forcieren,
- somit auch die Bildung von Serotonin
(„Glückshormon”) im Darm und
- die Bildung wichtiger Darmhormone (PYY,
GLP1, Cholezystokinin) anregen.
Und das alles nicht mit übermäßigem Ballaststoff-
Konsum. Es reichen tatsächlich einige Gramm dieses
„Futters”.
Ganze Völker, sogar die gesündesten der Welt (in den
sogenannten „Blue Zones”), leben nahezu
ausschließlich von solchen Ballaststofflieferanten.
Das müssen und sollen wir nicht. Wir sollten die
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Scheuklappen ablegen, den Ideologien „Lebe wohl”
sagen und uns an der Fülle der Natur bedienen.
Ich sage es ja immer wieder. Die „traditionellen”
Kraftsportler und Bodybuilder sind mir –
ernährungsphysiologisch betrachtet – die liebsten:
Die haben schon immer ihre Haferflocken gelöffelt,
die Ernährung schon immer sinnvoll geplant.
Die eine oder andere Scheibe Vollkorn- bzw.
Sauerteigbrot, die eine oder andere Schüssel mit
Haferflocken oder anderen (relativ unverarbeiteten)
Getreidesorten, gepaart mit dem regelmäßigen
Konsum von Gemüse und polyphenolreichen
Getränken (z. B. Tee) … Das ist nicht zu viel verlangt!
:-)
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Gelatine Mittlerweile gibt es Startups, die Knochenbrühe
verkaufen. Find’ ich klasse. Aber ehrlich gesagt nicht
so praktikabel. Und ich gehe nicht davon aus, dass
damit die Ziele erreicht werden, die man mit solchen
Leckereien eigentlich erreichen will.
Ein solches Ziel nämlich sind die wichtigen
Aminosäuren, die dort (leider niedrig konzentriert)
enthalten sind: Glycin, Prolin und Hydroxyprolin.
Stichwort Glycin. Glycin ist wahrlich eine Wunder-
Aminosäure. Ein werter Doktor, Biochemiker, meint,
dass wir alle an chronischen Entzündungen leiden,
weil wir nicht genug Glycin aufnehmen mit unserer
Ernährung.
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Ergibt Sinn: Unsere Vorfahren haben sich nicht nur
vom mageren Muskelfleisch ernährt, sondern das
ganze Tier verspeist. Somit auch Sehnen und Bänder,
voll mit etwas, was wir Kollagen nennen. Und das
besteht zu großen Teilen, (s. o.), aus Glycin, Prolin
und Hydroxyprolin.
Ha ... wenn das alles wäre!
Forscher schreiben in einer Arbeit von Glycin als
Antidot. Weißt du, was ein Antidot ist? Das ist das
Gegenmittel gegen ein Gift. Und in welchem
Zusammenhang schreiben die das?
Fruktose!
Ganz einfach, Glycin:
- verringert das Fett in der Leber,
- steigert die Fett-Oxidation in den Leber-
Mitochondrien,
- korrigiert den hohen Blutdruck,
- normalisiert Triglyceride und Insulin,
- verhindert die Zunahme von Abdominal-Fett
(Bauchspeck!),
- steigert die Konzentration von Glutathion, das
Master-Antioxidans der Zellen,
- verringert somit oxidativen Stress,
- verbessert den Blutfluss durch Weitstellen der
Gefäße (Vasodilation).
Warum macht Glycin das? Na, weil es unter anderem
ein Darm-Hormon namens GLP-1 stimuliert. Das neue
Wunderhormon, wenn es um die Behandlung von
Fettleibigkeit und Diabetes geht. Denn: GLP-1 macht
alles das, was ich gerade aufgelistet habe.
Glycin hemmt darüber hinaus potent Entzündungen.
Das habe ich eingangs beschrieben. Womöglich ist
Glycin die Aminosäure, die am stärksten
Entzündungen vorbeugen kann. Wenn sich die
Ergebnisse diverser Studien bewahrheiten sollten,
dann haben wir hier wahrlich einen starken Partner
an unserer Seite. Forscher wollen die Aminosäure
jetzt nutzen, um Sepsis oder Arthritis zu behandeln.
Glycin zeigt weiterhin Zell-schützende Wirkung –
unter anderem verhindert es die Schäden, die
Adrenalin anrichten kann. Stichwort Stress.
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Außerdem fungiert Glycin als Neurotransmitter, als
Erregungshemmer – fehlt dir vielleicht Glycin und bist
du deshalb oft so abgenervt und gereizt?
Der eingangs erwähnte Biochemiker beschreibt die
ganze Geschichte mit Glycin so: Glycin braucht der
Körper für den Aufbau von Glutathion, für den
Aufbau von Kreatin (zusammen mit Arginin), für den
Aufbau von Hämoglobin (dem Sauerstofftransporter
im Blut) und, ganz wichtig, für den Aufbau von
Kollagen.
Da bleibt am Ende nicht mehr viel übrig von der
Aminosäure Glycin als einzelner Bestandteil. Daraus
resultiert, dass wir die oben aufgeführten Effekte
nicht erfahren.
Hach. Wenn’s das jetzt schon wäre. Wir könnten
noch ewig weiter quatschen. Zum Beispiel über die
Rolle von kurzen Aminosäuren-Ketten, die aus
Kollagen im Darm entstehen und die im Körper ganz
besondere Wirkungen entfalten, zum Beispiel den
Aufbau von körpereigenem Kollagen vorantreiben.
Mein Zellbiologie-Professor hat sich beim Besprechen
von Kollagen ganz besonders viel Mühe gegeben,
indem er (u. a.) erklärte, warum wir alle total faltig
werden im Alter.
„Tja", meint er, „da stimmt die Kollagen-Synthese im
Verhältnis zum Kollagen-Aufbau nicht mehr" - das sei
Teil des Problems.
Gleiches gilt für die Gelenke: Wenn du Angst vor
kaputten Kniegelenken hast (nennt sich Arthrose),
dann solltest du vielleicht darüber nachdenken,
inwieweit du das selbst in die Hand nehmen kannst.
Das Kollagen-Pulver kannst du kaufen. Im
Drogeriemarkt (oder bald bei uns). Das ist natürlich.
10 - 50 g davon werden Deinen Körper optimal mit
diesem Wundercocktail versorgen.
Die etwas besseren Pulver zeichnen sich dadurch aus,
dass sie keinen starken Eigengeschmack haben und
sich gut in Wasser lösen.
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Algen (Braunalgen) 90 % unserer Klienten haben ein Problem mit ihrer
Schilddrüse. Das macht das Leben langsam,
antriebslos, schwerfällig und das oftmals im
wahrsten Sinne des Wortes - verursacht durch zu viel
Körperfett.
Schilddrüsenhormone, genauer das aktive
Schilddrüsenhormon T3 („Trijodthyronin”),
regulieren die Anzahl deiner Zell-Kraftwerke. Und die
produzieren dir Lebensenergie.
Liegt keine pathologische Veränderung vor, helfen
viele Klienten mit einer großen Portion
Jod, einer Prise Selen und anderen Spurenelementen
nach. Viele erleben dann das erste Mal etwas, was
man „Leben" nennt.
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Die Braunalge, als Beispiel Wakame, strotzt vor
Jodreichtum – damit versorgst du deine Schilddrüse
richtig. Das tun die Japaner seit Jahrhunderten bis
heute. Sind die deshalb das gesündeste Volk der
Welt?
Alge enthält allerdings noch einen anderen
Wunderstoff: Fucoxanthin. Erst vor kurzem hat man
dieses Carotenoid entdeckt.
Carotenoide sind Pflanzenstoffe, die die Pflanze
färben. Das kennst Du von der Karotte und dem
enthaltenen ß-Carotin.
Das fettlösliche Fucoxanthin lagert sich in das
Fettgewebe ein und sorgt dort dafür, dass das
Fettgewebe metabolisch aktiv wird.
Das heißt, dass das Fettgewebe den Inhalt, die
Fettsäuren, selbst verbrennt.
Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass
Fucoxanthin Blutzucker- und Insulinwerte
normalisieren kann, wenn gegeben an Tierchen mit
metabolischem Syndrom.
Zwei Sachen sind für dich wertvoll: Zum einen wurde
die Wirkung nicht nur an irgendwelchen Tieren
getestet, sondern auch am Menschen. Und zum
anderen sind die benötigten Dosen so gering, dass du
das ohne Probleme aufnehmen kannst durch die
Zufuhr von 5 g Braunalge pro Tag. Die Wirkung wird
verstärkt durch die gleichzeitige Zufuhr von Omega-
3-Fettsäuren.
Eine Bitte: Gehe vorher zum Arzt und lasse deine
Schilddrüse untersuchen. Denn hohe Jodgaben bei
bereits vorliegender entzündlicher
Schilddrüsenerkrankung, z. B. Hashimoto, sind nicht
immer zu empfehlen! Vorsicht.
Alge ist nicht gerade mein Lieblingsessen. Es gibt
Dinge, die mir deutlich besser schmecken. Aber ich
habe etwas gefunden, was mir sehr gut schmeckt:
Miso-Suppe. Achtung: Das ist keine Suppe, die aus
dem Soja-Produkt „Miso” besteht, sondern eine
gewöhnliche Suppe, die aus Fischsud gemacht wird
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und mit Wakame-Alge angereichert ist. Fischsud
klingt nicht so appetitlich, meinst du? Sie schmeckt
hervorragend. Ausprobieren! “One Miso-Süppchen a
day, keeps …”? ;-)
Ach ja: Es gibt auch Wakame-Salat. Wem’s schmeckt
…
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Salat und Gemüse! Ein wichtiger Grund, warum Salat und Gemüse
gesund sind, heißt Nitrat. Kein Witz. Das sagen sogar
die kritischen Wissenschaftler von examine.com, die
für uns in aller Regelmäßigkeit die Wirkung von
Ergänzungsmitteln scannen. (Anmerkung: Das sind
Amerikaner.)
Nitrat ist eine chemische Verbindung, die Sauerstoff
und Stickstoff enthält. Chemiker nennen das Ding
NO3-. Der Körper und einige im Körper lebende
Bakterien können Nitrat zu Nitrit (NO2-) umbauen.
Und Nitrit kann zu dem Gas
Stickstoffmonoxid, kurz: NO, umgebaut werden.
Stickstoffmonoxid ist im Körper ein sehr wichtiges
Signalmolekül. Deshalb gibt es dafür sozusagen eine
eigene chemische Reaktion im Körper, wo
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Stickstoffmonoxid aus der Aminosäure Arginin
entsteht.
Du hast also direkt zwei Wege kennen gelernt, um
deinen NO-Haushalt zu verbessern: Mit Hilfe von
Nitrat aus Gemüse und mit Hilfe von Arginin.
Wir empfehlen dir: Iss ausreichende Mengen Gemüse
und Salat und du hast bereits einen hervorragenden
„NO-Lieferanten” installiert.
Doch … Was macht dieses NO in unserem Körper?
Normalerweise würde ich an dieser Stelle viele Zeilen
schreiben – was in der Vorgängerversion zu diesem
Ebook auch so war –, aber dieses Mal möchte ich dir
das Wissen in Form von Bulletpoints an die Hand
geben:
- NO reguliert, wie entspannt (und somit weit
gestellt) deine Arterien sind. Übrigens: Das ist
das Prinzip Viagra! Auch das erhöht NO im
Körper!
- NO ist die Gefäßschutz-Substanz, verhindert
die Entstehung von Arteriosklerose (Fett-
Calcium-Gemisch in den Arterienwänden).
- NO reguliert aber auch die
Stoffwechselfunktion.
- Es erhöht den Kalorienumsatz.
- Es reguliert, wie gut deine Mitochondrien
arbeiten, wie viel Energie sie dir produzieren.
- Niedrige NO-Werte lassen Insulinresistenz
entstehen und hemmen die Fähigkeit zur
optimalen Verwertung von Fettsäuren (=
Fettverbrennung).
Kurz: NO ist sehr, sehr wichtig. Freilich möchten wir
genau die richtigen Mengen davon im Körper haben.
Nicht zu wenig. Aber auch nicht zu viel.
Mästet man Tierchen, verabschiedet sich dieses Gas.
Die Tiere werden nicht nur dick, sondern auch
(metabolisch) krank. Sie werden nicht metabolisch
krank (also: weniger Insulinresistenz, niedrigerer
Blutdruck etc.), wenn man dafür sorgt, dass die NO-
Konzentration nicht abfällt.
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Was passiert aber bei uns? Wir mampfen Zucker und
schlechte Fette und … wundern uns über
Herzinfarkte und Stoffwechselerkrankungen. Wir
sehen leider selten die Zusammenhänge.
Also: NO ist sehr wichtig und wir müssen uns um
einen guten NO-Haushalt kümmern. Auf dem
einfachsten Wege dadurch, dass wir auf unsere Oma
(oder sonst wen) hören, die es immer gepredigt hat:
Iss dein Gemüse!
Klar ist, wenn du die beschriebenen Effekte haben
willst, musst du regelmäßig Salat oder Gemüse essen.
Also bitte … Das schafft jeder. Wenigstens einmal
täglich eine große Schüssel voll mit Salat, Gemüse …
und z. B. Geflügel (s. Carnosin). :-)
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Granatapfel Wenn es eine Frucht der Götter gibt, dann ist es der
Granatapfel. Granatapfel ist in seiner Wirkung so
unglaublich potent, dass seine Extrakte durchaus als
Medikament durchgehen könnten.
Das heißt: Jeder, der sich mit Ernährung befasst,
muss wissen, dass es diesen Granatapfel gibt und
muss wissen, was er alles für die Gesundheit tun
kann.
Doch wieso? Kann man das konkret in Zahlen
ausdrücken? Als Naturwissenschaftler mag ich
Zahlen, die mir klar darlegen, was Sache ist. Am
besten natürlich aus realistischen Szenarien. Ein
realistisches Szenario wäre, dass man die Wirkung an
Menschen untersucht. Idealerweise mit
Dosen, die man auf täglicher Basis und ohne großen
Aufwand zuführen kann. Gesagt, getan.
In einer Studie aus dem Jahre 2004 geht hervor,
dass Granatapfelsaft, gegeben über ein Jahr, zu
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einem Rückgang der Arteriosklerose (- 30 %) führt.
Die gefährliche Oxidation des LDL-Cholesterins sank
um 90 %. Das gefäßschützende HDL verfügt über ein
Enzym namens PON1, dessen Aktivität um fast 85 %
stieg. Gleichzeitig sank der Blutdruck um 12 %.
In einer anderen Studie aus dem Jahr 2001 wurde
gezeigt, dass Granatapfelsaft die ACE-Aktivität um
40 % senkt. ACE ist ein wichtiges Enzym bei der
Blutdruckregulation. Drum gibt es Medikamente, die
dieses ACE in seiner Aktivität hemmen.
Granatapfelsaft wirkt hier also wie ein Medikament,
nur ohne Nebenwirkungen.
Die Studien sind tatsächlich relativ alt. Wieso weiß
man das nicht? Wie kann man solches Wissen
ungenutzt in einer Studiendatenbank versauern
lassen? Es gibt so viele Reha-Kliniken, Herz- und
Gefäßzentren …
Doch es geht noch weiter.
- GA wirkt gegen Prostata-, Brust-, Lungen-,
Darm- und Hautkrebs.
- GA hemmt Fibrose (= Vernarbung) des
Herzens.
- GA steigert die NO-Konzentration (s. Verlauf).
- GA hemmt entzündliche Erkrankungen, z. B.
rheumatische Arthritis oder Arthrose.
- GA wirkt gegen Mikroben/Pathogene.
- GA steigert die Konzentration des freien
Testosterons.
- GA hemmt die Entstehung von Alzheimer.
- GA beschleunigt die Wundheilung.
Ist das nicht beeindruckend?
Beim nächsten Einkauf nimmst du dir einfach den
einen oder anderen Granatapfel mit. Der wird
zuhause gegessen mitsamt den Kernen (denn dort
schlummert der Gigant). Alternativ kaufst du dir
einen Saft. Achte darauf, dass er bitter schmeckt. Du
kannst auch Extrakte in Form von Kapseln etc.
kaufen. Das sollte allerdings die Notlösung sein.
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Grapefruitsaft Stoffe, die in der Grapefruit und somit im Grapefruit-
Saft enthalten sind, haben es bis in die Focus-News
geschafft. Bezeichnend: Der Artikel, der sagt, dass
man mit ein paar Hundert Milliliter eines natürlichen
Saftes, den Diabetes deutlich bessert, bekommt 3
von 5 Sternen – als Bewertung.
Das zeigt die deutsche Mentalität. Immerhin schreibt
eine Frau in den Kommentaren, dass der Konsum
„einer halben Grapefruit am Abend" ihren
Blutzucker- und die Leberwerte drastisch verbessert
hat.
Tatsächlich zeigen einige Arbeiten, wie wirksam die
Grapefruit und der Grapefruit-Saft, genauer die
beiden
Inhaltsstoffe Naringin und Naringenin sind, wenn es
um das metabolische Syndrom geht. Eine
Systemerkrankung, die uns eines Tages alle
heimsuchen wird.
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Es gibt viele Studien zu diesem Thema und es wird
eifrig geforscht. Die zwei schönsten Experimente
zeigen, dass Grapefruit-Saft – oder die in
äquivalenter Menge extrahierten und konsumierten
Substanzen (siehe oben) – den Stoffwechsel so
positiv beeinflussen wie die beiden Anti-Diabetes-
Medikamente Metformin und Rosiglitazon.
Auch hierbei handelt es sich nicht nur um Ergebnisse
von Tierstudien – ähnliche Effekte zeigen sich beim
Menschen.
Natürlich beschränkt sich diese Wirkung nicht auf das
Körpergewicht, das aufgrund der besseren Zucker-
Verwertung sinkt, sondern auch auf die
Blutfettwerte, auf die Insulin-Werte und vor allem
auf die chronischen Entzündungen, die durch eine
solche metabolische Entgleisung entstehen.
Das wird keine Herausforderung: Direktsaft kaufen
und 250 ml davon trinken. Für alle Menschen mit
Angst vor Kohlenhydraten: Wie kann ein
Nahrungsmittel, das Kohlenhydrate enthält, schlecht
sein, wenn es potent für das Gegenteil (=
Verhinderung von metabolischer Entgleisung) sorgt?
Denke darüber nach.
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Grüntee Was wäre ein solches Ebook ohne Grüntee? Grüntee
genießt nach wie vor einen sehr guten Ruf. Wir
glauben, dass es für manch einen Leser besser wäre,
Grüntee statt Kaffee zu trinken.
Nicht, dass wir Kaffee nicht mögen, ganz im
Gegenteil, aber die Getränke zeichnen sich durch
unterschiedliche Vor- und
Nachteile aus. Da in Deutschland hauptsächlich
Kaffee getrunken wird, kann es sicher nicht schaden,
die Vorzüge vom grünen Tee kennen (und lieben?) zu
lernen.
Das besondere Molekül, das im Grüntee enthalten
ist, nennt sich EGCG. Sehr häufig ist diese Substanz
der Grund für die vielen Wirkungen des grünen Tees.
So ist beispielsweise bekannt, dass EGCG vor
Muskelabbau schützt (z. B. durch Krebs oder
Insulinresistenz hervorgerufen), die Fettfreisetzung
(aus dem Fettgewebe) und die Fettverbrennung
ankurbelt, Insulinresistenz und Glukose-Intoleranz
vorbeugt, ganz allgemein Fettleibigkeit vorbeugt, das
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Gehirn vor altersbedingtem Leistungsabfall und Krebs
schützt.
Relativ neu ist das: Es gibt ein „magisches Enzym”
namens 11β-HSD1 (11β-Hydroxysteroid-
Dehydrogenase Typ 1). Dieses Enzym findet sich
beispielsweise in der Leber, im Fettgewebe und im
Gehirn.
Die Hauptaufgabe dieses Enzyms ist die Bildung von
Cortisol aus der Vorstufe Cortison.
Dieses Enzym ist deshalb so relevant, weil
Wissenschaftler herausgefunden haben, dass die
vermehrte Bildung dieses Enzyms zum metabolischen
Syndrom, Fettleibigkeit, Insulinresistenz und
Bluthochdruck führt.
Ganz so unbekannt ist uns das nicht: Es gibt das
sogenannte Cushing-Syndrom, das bei Menschen
entsteht, die konstant hohen Cortisol-Werten
ausgesetzt sind. Cortisol wiederum ist eines der
wichtigsten Stresshormone im Körper, wobei
insbesondere chronisch erhöhte Werte zu massiven
(körperlichen) Problemen führen.
In einer sehr schönen (und relativ aufwändigen)
Studie aus deutscher Feder wurde gezeigt, dass EGCG
ganz potent das oben genannte Enzym hemmt, das
Cortison in Cortisol umsetzt. Das ist deshalb so
relevant, weil Medikamente entwickelt werden
wollen, die dieses Enzym hemmen, denn es ist, wie
angesprochen, ein interessantes „Target”.
Wir könnten dieses Enzym auf täglicher Basis mit ein
paar Tassen grünem Tee in seiner Aktivität
hemmen. Heute schon. Ohne Medikament!
Ungeachtet dieser „EGCG-spezifischen” Effekte gibt
es noch weitere besondere Moleküle im grünen
Wasser: Theanin. Theanin ist eine ganz besondere
Aminosäure. Sie wird im Körper nicht in Proteine
eingebaut, man spricht in diesem Zusammenhang
von einer nicht-proteinogenen Aminosäure.
Theanin ist deshalb so besonders, weil sie die
Wirkung des grünen Tees in besonderer Art und
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Weise abrundet. Während Kaffee aufgrund seines
Koffeins quasi ungebremst peitscht, wirkt Theanin
dem im Grüntee enthaltenen Koffein entgegen,
beruhigt das Gehirn und verlangsamt die
Hirnströme. In Untersuchungen wurde eine
gesteigerte Alpha-Wellen-Bildung beobachtet. Alpha-
Wellen zeigen an, dass das Gehirn entspannt ist, wir
klar denken können.
Entsprechend anders fällt die Wirkung von Grüntee
im Vergleich zu Kaffee aus: Grüntee macht wach, er
regt an, aber er übererregt nicht.
Wenn wir noch einmal kurz daran denken, dass
zusätzlich die Bildung von Cortisol blockiert wird,
sollte klar werden, dass Grüntee eine andere Art
der(mentalen und körperlichen) Stimulation ist.
Drum: Wer sowieso unter viel Stress leidet, aber das
Koffein etc. nicht missen will, der kann in Zukunft ja
mal Grüntee ausprobieren.
Es dürfen schon ein paar Tassen am Tag sein.
Geheimtipp: Wer es ganz stressreduziert mag, der
soll und darf gerne zur entkoffeinierten Variante
greifen. Die meisten positiven Wirkungen bleiben
erhalten, lediglich die peitschende Wirkung bleibt
aus.
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Geflügelfleisch Ich habe irgendwo mal hingeschrieben, dass
Geflügelfleisch nicht geeignet ist, um die
Mikronährstoff-Konzentrationen im Blut zu
verbessern. Denn: in der Tat glänzt Geflügelfleisch
nicht mit hohen Zink-Werten, als Beispiel.
Aber der Wert eines Nahrungsmittels bemisst sich
nicht nur anhand der Konzentration von essentiellen
Mikronährstoffen, sondern auch anhand bioaktiver
Substanzen.
Putenbrust, Chicken Wings und Grillhähnchen haben
aufgrund mieser Aufzuchtsbedingungen einen
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schlechten Ruf. Neben Antibiotika-Skandalen und
Massentierhaltung gibt es aber einen Wunderstoff im
Fleisch über den niemand berichtet.
Carnosin.
In diesem Fleisch findest du hohe Mengen an
Carnosin (im Schnitt 100 mg pro 100 g, wenngleich
auch deutlich höhere Werte genannt wurden).
Carnosin lagert hauptsächlich im Gehirn und im
Muskel, also in Geweben, die sehr stoffwechselaktiv
sind – auch bei uns Menschen.
Carnosin ist eines der stärksten Antioxidantien, die
wir mit der Nahrung zu uns nehmen können.
Die Wirkung von Carnosin im menschlichen
Organismus ist so vielfältig, dass man sicher ein Buch
darüber schreiben könnte, hier ein paar
nennenswerte Fakten:
- Carnosin hemmt das Tumorwachstum, da es
die Verarbeitung von Zucker in den Krebszellen
hemmt. Viele Tumorarten nutzen Zucker, um
rasch zu wachsen.
- Carnosin puffert anfallende Säure bei Sportlern
– ein Effekt, der die sogenannte „anaerobe
Kapazität" verbessern kann. Ein Kraftsportler
kann somit mehr Wiederholungen schaffen.
- Das Altern ist gekennzeichnet durch
Anreicherung von „Protein-Schrott" in deinen
Zellen. Das beste Beispiel hierfür sind die
Plaques bei der Alzheimer-Erkrankung.
- Carnosin verhindert die Entstehung dieses
Protein-Schrotts über mehrere Wege, darunter
die Hemmung der Entstehung von „AGEs"
(Advanced Glycation Endproducts).
- In 80 bis 100 % der Fälle konnte eine Carnosin-
Gabe die Grauer-Star-Erkrankung deutlich
bessern.
- In Zellkulturen macht Carnosin die Zellen
„jung" und verlängert darüber hinaus das
Leben von männlichen Fliegen um 20 %.
Problem: Carnosin wird im Blut rasch abgebaut von
einem Enzym namens Carnosinase. Die Natur löst das
Problem: Im Geflügelfleisch findest du eine Carnosin-
verwandte Substanz namens Anserin. Anserin
hemmt das Enzym Carnosinase.
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PS. Wenn Dir jemand weismachen möchte, dass nur
Pflanzen bzw. Pflanzenstoffe besonders gesund sind
… dann erwähne bitte Carnosin (im Fleisch!) und
erzähle von einem der stärksten Antioxidantien
überhaupt.
Gönne dir einfach 300 g Geflügelfleisch pro Tag.
Manche Bodybuilder ernähren sich nur davon. Das ist
natürlich ökologisch und ethisch wenig(er)
vertretbar, allerdings solltest du nicht auf das
großartige Potenzial dieses Fleisches verzichten.
Wenn du es dir leisten kannst, empfehle ich das
Fleisch aus artgerechter Haltung. Auch ich habe
mittlerweile Probleme, anderes Fleisch ohne
Bedenken zu konsumieren, auch wenn ich
grundsätzlich nicht so zimperlich bin.
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Schlusswort
Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit!
Du konntest sehen: diese Nahrungsmittel stehen dir (eigentlich) rund um die Uhr zur
Verfügung. Du könntest sie in deinen Speiseplan integrieren und würdest sofort davon
profitieren.
„Echte Nahrungsmittel” leisten oft viel, viel mehr als wir uns vorstellen können. Grund genug uns intensiv damit zu befassen. Stelle dir mal vor, wie sich die Effekte über die Jahre hinweg addieren. In der Fachsprache heißt das Compound-Effekt. Plötzlich erschafft man völlig neue Welten – durch vermeintlich kleine Änderungen.
Wir dürfen nicht naiv sein und glauben, weil uns Nahrungsmittel akut nicht berauschen wie Drogen, seien sie unnötig oder könnten nichts leisten. Du lebst nicht nur einen Tag lang …
Wir gehen davon aus, dass dieses Ebook dein Einstieg bei uns ist. Wenn es dir gefallen hat, dann besuche unsere Facebook-Seite und abonniere dort die Neuigkeiten, indem du auf „Gefällt mir” klickst. Verfolge unsere Blog-News und kaufe dir unsere Grundlagenwerke, „Das Handbuch zu Ihrem Körper” und „Stoffwechsel beschleunigen – Das Handbuch zu deinem Stoffwechsel”.
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Wir sind glücklich, dass du dieses kleine Ebook gelesen hast. Du kannst uns gerne
Rückfragen senden, gerne hören wir auch dein Feedback. Du kannst uns unter
[email protected] erreichen.
Wir wünschen dir noch einen schönen und vor allem fitten Tag.
Mit den besten Grüßen,
Phil und Chris