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www.chemnitz.ihk24.de Vorgestellt: AWIS-Initiative S. 17 Informiert: Zum Markengesetz S. 20 Nützlich: Weiterbildungsprogramm S. 36 SÜDWESTSACHSEN 2019 1/2 Unternehmens- finanzierung S. 10

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  • www.chemnitz.ihk24.de

    Vorgestellt: AWIS-Initiative S. 17

    Informiert: Zum Markengesetz S. 20

    Nützlich: Weiterbildungsprogramm S. 36

    S Ü D W E S T S A C H S E N 2 0 1 91/2

    Unternehmens-finanzierung S. 10

  • ANZEIGE

  • 3

    Eine optimale Unternehmensfinanzierung gehört zu einer erfolgreichen Unternehmensführung genauso dazu wie eine stabile Auftragslage, innovative und konkurrenzfähige Produkte und Dienstleistungen zur Erfüllung der Kundenwün-sche sowie motivierte Mitarbeiter. Dabei ist die Hausbank der maßgebende Dienstleister für die Unternehmen – aber nicht ausschließlich. Ein gutes Wissen um Finanzierungsmöglichkeiten und -optionen, bezogen auf den jeweiligen Fi-nanzierungszweck und -bedarf ist für den Un-ternehmenserfolg mitentscheidend. Neben der Hausbank stehen eine Reihe weiterer Akteure zur Verfügung, welche Finanzierungs- und För-derprodukte anbieten. Bei der Erstellung eines Finanzierungsplanes kann beispielsweise ein versierter Unternehmensberater helfen, bei der neutralen Information über Finanzierungs- und Förderprogramme sprechen Sie Ihre IHK Chem-nitz an.

    In dieser Ausgabe der „Wirtschaft in Südwest-sachsen“ erhalten Sie einen kleinen Überblick zur Unternehmensfinanzierung, sei es bei der Gründung, Wachstum oder Unternehmens-nachfolge. In der Titelgeschichte schildern drei Mitgliedsunternehmen ihre Erfahrungen und in

    einem Interview mit der regional tätigen Merkur-Bank erhalten Sie einen Einblick in die Arbeit der Banken, welche ebenso unternehmerisch handeln und denken müssen, um als stabile Fi-nanzierungspartner der Wirtschaft zur Verfügung zu stehen.

    Abschließend noch ein Rat aus Bankersicht, Fi-nanzierungsvorhaben frühzeitig und gut geplant anzugehen. Insbesondere empfiehlt es sich in wirtschaftlich guten Zeiten ausreichend finan-zielle Vorsorge zu treffen oder die bestehende Finanzierung mit guten Bilanzen und Ratings zu optimieren sowie die günstige Zeit der Niedrig-zinsphase für Investitionen zu nutzen. Sprechen Sie mit Ihrer Hausbank oder Ihrer IHK vor Ort.

    Gehen Sie Finanzierungs-

    vorhaben frühzeitig

    und gut geplant an.

    Gunnar BertramVizepräsident der IHKChemnitz und Vorstand der VolksbankChemnitz eG

    Herzlichst IhrGunnar Bertram

    Unternehmensfinanzierung

    Vorwort

    Foto: W. Schmidt

    3

  • 4 Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Inhalt

    Unser Titel:

    Michael Schmetzer, Geschäftsführer der Sporer PCS GmbH in Mühlental.

    Foto: G. U. Dostmann

    Namen und Nachrichten

    Beste Azubis ausgezeichnet

    In Berlin wurden im Dezember die bundesbesten Prüfungsabsolventen aus gezeichnet.

    Seite 7

    Ein Vierteljahrhundert Markenmode

    Wir stellen das Geschäft „Siegel Markenmode“ auf dem Markt in Auerbach/Vogtland vor.

    Seite 8

    Foto: G. U. Dostmann

    Gratulation an die Bundesbesten. Foto: Jens Schicke/DIHK

    Unternehmensfinanzierung

    Seite 15

    Unternehmensnachfolge vorbereiten!

    Der Faktor Zeit ist wesentlich für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge.

    Titelgeschichte

    Redakteurin Gisela Bauer hat mit Unternehmern über Fragen der Finanzierung gesprochen.

    IHK aktuell

    Diffusen Ängsten Positives entgegensetzen

    Die DIHK-Resolution „Deutsche Wirt-schaft für Weltoffenheit und gegen Ausländerfeindlichkeit“.

    Seite 16

    Großhandelsausschuss bei der Schmaus GmbH

    Das Unternehmen stellte das Projekt „Work-by-Inclusion“ vor.

    Seite 19

    10

    7

    19Datenbrille im Dienst der Wirtschaft. Foto: IHK

    Seite 10

  • 5Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Inhalt

    Unsere IHK-Standorte

    FreibergHalsbrücker Straße 34Tel. 03731/79865-0

    ChemnitzStraße der Nationen 25Tel. 0371/6900-0

    Plauen Friedensstraße 32Tel. 03741/214-0

    Annaberg-BuchholzGeyersdorfer Straße 9aTel. 03733/1304-0

    ZwickauÄuß. Schneeberger Str. 34Tel. 0375/814-0

    Viele Lehrer und Wissenschaftler engagieren sich für den Wettbewerb. Foto: Stiftung Jugend forscht e.V.

    IHK Service

    Umweltsymposium China und Sachsen

    Die IHK lädt am 6. März zum Umwelt-symposium in die Wismut GmbH in Chemnitz ein.

    Seite 29

    Die IHK bietet zahlreiche Veranstal-tungen und Seminare sowie Bera-tungstermine und Sprechtage an. Alle Termine für Februar bis Anfang März auf einen Blick.

    Seite 30

    Seite 32

    Aus- und Weiterbildung

    IHK-Weiterbildungs- programm Gute Aufstiegschancen haben Teil-nehmer von IHK-Weiterbildungen. Wir bieten an unseren IHK-Standorten eine große Auswahl von Weiterbil-dungsveranstaltungen an.

    Das neue Weiterbildungspro-gramm

    Bilden Sie sich weiter in der Weiterbil-dungszentren der IHK Chemnitz.

    Seite 36

    Neuerungen im Markengesetz Am 14. Januar 2019 trat das Marken rechtsmodernisierungsgesetz (MaMoG) in Kraft.

    „Frag Dich!“ – 54. Wettbe-werb Jugend forscht

    Der im Herbst 2018 angelaufene Wettbewerb steht unter dem Motto „Frag Dich!“.

    Seite 20 Seite 21 21

    36

    30Effizientes Umweltmanagement im Fokus. Foto: Fotolia_franz12

    IHK-Terminkalender

    Für die Praxis

  • 6 Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Namen und Nachrichten

    Das Plauener Startup NEUALP bringt mit Hilfe der Crowdfunding-Plattform Kickstarter erfolgreich eine in Kooperation mit Bergsteigern entwickelte techni-sche Funktionsjacke auf den Markt.Bergsteiger und Outdoor-Enthusiasten kennen das Problem: Mit natürlicher Daune gefüllte Jacken ha-ben eine sehr gute Wärmeleistung. Wird aber die Daune feucht, so verliert sie schnell ihre Wärme-wirkung und fängt zu klumpen an. NEUALP setzt dagegen ein neuartiges synthetisches Material ein, das die natürliche Daune in ihrer Leistung und Leich-tigkeit nachahmt und bei Nässe zuverlässig wärmt und schnell trocknet. Eine weitere Besonderheit die-ser Jacke ist das Body-Mapping-Prinzip. Das heißt, dass durch die spezielle Konstruktion die Wärme

    an den kälteempfindlichen Bereichen des Körpers gespeichert wird, während der Körper diese in den Bereichen, wo eher ein Überschuss vorhanden ist, abgeben kann. Im Zusammenspiel mit der Isolation entsteht dadurch ein effizientes Wärmemanagement. Die Prototypen wurde intensiv getestet, etwa beim Felsklettern im Joshua-Tree-Nationalpark in Kali-fornien, bei hochalpinen Touren in den Alpen oder in den Klettergebieten des Vogtlands und des Elb-sandsteingebirges. „Wir möchten unseren Kunden eine leistungsfähige Funktionsjacke bieten, auf die sie sich bei Wind und Wetter verlassen können“, so Sascha Eichelkraut, einer der Gründer von NEUALP. „Und offensichtlich haben wir den Nerv der Leute getroffen. Unser Finanzierungsziel auf Kickstarter

    wurde bereits nach nur wenigen Tagen überboten. Wir haben Unterstützer in ganz Europa, den USA und Kanada, Japan und sogar in Australien gefunden“, so Eichelkraut. Das Startup ist aktuell im Gebäude des Sternenlabors, dem Plauener MakerSpace eingemie-tet. Maik Kästner

    Das Plauener Startup NEUALP

    Ingenieurskunst und Modedesign ausgezeichnetZwei neue Willkommenspakete für Gründer hat die Business- and Innovation Centre (BIC) Zwickau GmbH geschnürt: Sechs Monate dürfen Michael Schulze, Fa. Präzisionsmechanik und Anlagen, sowie die Snagger GmbH ein Büro und Beratungsleistungen im BIC kos-tenfrei nutzen. Sponsor ist die Sparkasse Zwickau.Die Förderpreise 2018 des BIC-Forum Wirtschaftsför-derung e.V. überreichte Vorstandsvorsitzender Prof.

    Dr. Ing. Matthias Richter. Folgende Absolventen der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) wurden für Abschlussarbeiten mit innovativen, praxiswirksa-men Inhalten sowie Regionalbezug ausgezeichnet:

    1. Preis: Robert Pfeifer, Diplomarbeit im Studiengang Kfz-Elektronik: „Zentralsteuergerät für ein straßenzu-gelassenes Rennsportfahrzeug“.

    1. Preis: Toni Schulze, Diplomarbeit im Studiengang Kfz-Technik: „Systematische Untersuchung der MAG-Schweißung am Rohbauteil Längsträger hinten zur Verringerung von Nacharbeitsmaßnahmen“.2. Preis: Ellen Judith Müller, Bachelorarbeit im Stu-diengang Modedesign: „Knit(ed)it – Die Fusion von Design und Stricktechnik“.

    Kathrin Buschmann

    Auf Jobsuche in der HeimatZwischen den Feiertagen zog es wieder über 550 Besucher bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein zum zweiten Job- und Karrieretag ins DBI in Freiberg - eine Messe, die sich an Berufspendler, Arbeitsuchende und potentielle Heimkehrer richtet.„Der Termin zum Jahreswechsel ist für Rückkehrwillige ideal. Einen Erzgebirger zieht es Weihnachten natürlich ins Erzgebirge“, so ein Besucher, der nach 18 Jah-ren in Bielefeld gern wieder in die Heimat möchte. Er nutze die Messe aber nicht nur, um konkrete Jobangebote zu finden, sondern auch um sich ein Bild von der lebendigen Unternehmenslandschaft Mittelsachsens zu machen.

    Über 50 Aussteller präsentierten ein breites Spektrum der im Landkreis ansässi-gen Branchen und zeigten den Besuchern, welche Karrieremöglichkeiten sich in der Region bieten. Die Organisatoren zeigten sich mit der Besucherresonanz und dem Feedback der Aussteller sehr zufrieden. Fritz Walter von der LSTW Freiberg: „Wir freuen uns, dass einige Besucher zielstrebig auf uns zukamen und uns im Nachgang ihre Bewerbungsunterlagen schicken möchten. Eine Bewerbung haben wir sogar direkt erhalten.“ Auch die Beiersdorf Manufacturing Waldheim GmbH berichtete über ein sehr aktives Interesse der Besucher und war begeistert über die ausgeglichene Mischung an Kandidaten unterschiedlicher Qualifikationen.

    „Dank der in diesem Jahr erstmaligen Kinderbetreuung hatten auch die Kleinsten ihren Spaß im DBI, während die Eltern sich nach Jobmöglichkeiten in der Heimat umschauen konnten“, so Erich Fritz, Geschäftsführer der GIZEF GmbH.Das Organisationsteam aus GIZEF GmbH, IHK Chemnitz Regionalkammer Mittel-sachsen, Handwerkskammer Chemnitz, Agentur für Arbeit Freiberg und Landkreis Mittelsachsen plant in Gedanken bereits den dritten Job- und Karrieretag Mittel-sachsen am 27. Dezember 2019. Nicole Pinkert

    Steve Ittershagen (Mitglied des Sächsischen Landtages), Erich Fritz (Geschäftsführer GIZEF GmbH), Matthias Damm (Landrat Landkreis Mittelsachsen), Jörg Höllmüller (2. Beigeordneter des Landrates), Tobias Patzig (Feinhütte Halsbrücke GmbH), Jörg Woidniok (Stadt Freiberg) v.l.n.r. Foto: M. Sonntag

    Foto: Sascha Eichelkraut

  • 7Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Namen und Nachrichten

    Zum dreizehnten Mal fand in Berlin die jährliche Ehrung der bundesbesten IHK-Azubis statt. Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handels-kammertages (DIHK), und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gratulierten.Schweitzer würdigte die Super-Azubis in seiner Eröffnungsrede: „Sie sind die bun-desweit besten Azubis Deutschlands in Ihrem Ausbildungsberuf – und das bei 300.000 Prüfungsteilnehmern. Auf diese herausragende Leistung dürfen Sie stolz sein. Nutzen Sie den Rückenwind dieser Ehrung für Ihren weiteren Lebensweg.“

    Schweitzer betonte in seiner Rede die hohe Bedeutung der Prüfer für die Aus- und Weiterbildung. Diese stünden zu oft im Schatten und bekämen zu wenig Wertschätzung, obwohl sie das Rückgrat der Beruflichen Bildung bildeten. „Ohne unsere Tausenden ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfern wären unsere duale Ausbildung und die Höhere Berufsbildung nicht möglich. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 213 Bundesbeste in 205 Ausbildungsberufen. Denn sechsmal erreichten zwei Beste im gleichen Ausbildungsberuf die exakt gleiche Punktzahl

    in ihren Prüfungsergebnissen. In einem Beruf gab es sogar drei Beste. Dreimal wurde die höchstmögliche Punktzahl 100,00 erreicht. Gabriele Hecker

    Chemnitzer Unternehmen investiert in metallische 3D-Drucktechnik

    Striegistaler Manufakturen verkaufen zusammen

    Seit zwei Jahren setzt sich das Unternehmensnetzwerk „Striegistal.jetzt“ für eine gemeinsame Vermarktung der Unternehmen am Standort ein. Dabei nutzt das Netzwerk verschiedene Kanäle, um auf die Produkte und Unternehmen aufmerk-

    sam zu machen und darüber zu berichten. Begonnen hat alles mit einer gemein-samen Imagebroschüre, einer Website und einem Facebook-Profil. Mittlerweile ist die dritte Broschüre geplant, die als unverkäufliches Exemplar in Cafés, Praxen und Geschäften in Mittelsachsen ausliegen wird. Seit November 2018 wird nun auch gemeinsam verkauft. Dafür wurde ein Shop-in-Shop im Etzdorfer Tier- und Gartenmarkt eingerichtet. Durch dieses Regalsys-tem kann der Kunde Striegistaler Seifen, Straußen-Ei-Nudeln, Senf und Kaffee aus der Schubertmühle und weitere Produkte aus dem Striegistal an einem Standort zu regelmäßigen Öffnungszeiten kaufen. Im nächsten Schritt ist ein gemeinsamer Online-Shop geplant, der jedoch nicht nur Striegistaler Produkte, sondern auch mittelsächsische Spezialitäten anbieten wird. Interessierte Unternehmen können sich mit den Striegisthalern in Verbin-dung setzen. Für die gemeinsamen Verkaufsstrategien konnten die Striegistaler Unternehmen Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Land(auf)Schwung“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft einwerben.

    Dr. Cindy Krause

    Der technologische Wandel macht auch vor Zahnarztpraxen nicht Halt und so investierte Roman Dotzauer, Inhaber der white digital dental GmbH, in die Weiter-bildung seiner Mitarbeiter und mit Hilfe des sächsischen GRW Förderprogramms in die neueste Produktions- und Verfahrenstechnik für die Herstellung von Zahn-ersatz.Das mittelständische Unternehmen, welches erst im Jahr 2010 gegründet wurde, hat sich die industrielle Herstellung von Halbfertig- und Fertigprodukten für den medizinischen Einsatz zum Ziel gesetzt. Darunter fallen heute die allseits bekann-ten Zahnkronen, Brücken oder auch Implantate. Die Anwendung von stiftähnli-chen Scannern beim Zahnarzt digitalisiert den Mundraum des Patienten. Durch dieses Verfahren konnte der umständliche und fehleranfällige Abdruck mittels Sili-konmasse ersetzt werden. Die gewonnenen Daten werden anschließend von den Mitarbeitern der white digital dental GmbH via CAD/CAM Systeme aufbereitet

    und für die industrielle Herstellung mittels 3D-Druckern oder CNC-Fräsmaschinen optimiert. Durch die konsequente Digitalisierung der Prozesskette und den Einsatz moderner 24/7 Fertigungsverfahren ist es gelungen, die arbeitszeitaufwändige Herstellung der individuellen Produkte aus China zurück nach Sachsen zu holen. Laut un-abhängigen Quellen reduzieren sich dabei die Bereitstellungszeit von mehreren Tagen auf weniger als 48 Stunden und die Materialkosten um 50 Prozent.

    In naher Zukunft möchte der Unternehmer auch andere Materialien, wie Edelme-talle oder Verbünde mit Keramiken drucken und sucht daher eine enge Verbin-dung zu Forschungseinrichtungen in der südwestsächsischen Region. Das Feld für die Herstellung von individuellen Prothesen, Orthesen oder ähnlichen Medizinpro-dukten sei noch nicht einmal ansatzweise erkannt. Maik Kästner

    Das Unternehmensnetzwerk „Striegistal.jetzt“. Foto: M. von Oculario

    Foto: Jens Schicke / DIHK

    Bundesbeste Azubis feierlich geehrt

  • 8 Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Namen und Nachrichten

    Seit 25 Jahren ist Beate Barthel (Foto) die treiben-de Kraft im Modegeschäft „Siegel Markenmode“ am Auerbacher Neumarkt. Die Inhaberin sprüht vor Ideen und Energie, wenn es darum geht, ihrer regi-onalen und überregionalen Kundschaft hochwertige Mode namhafter Firmen für Damen und Herren mit Gespür, fachmännischem Rat und umfassendem Ser-vice anzubieten. Mit Engagement bringt sie sich aber auch in das Wirken des Auerbacher Gewerbevereins

    „Wir in Auerbach“ (WiA) ein und unterstützt die viel-fältigen Aktivitäten, wie die jährliche Einkaufsnacht, die Märkte und Feste, den Auerbacher Geschenk-Gutschein und den Shopping Guide. Ihr Credo: „Nur gemeinsam kann es gelingen, die Stadt Auerbach als attraktiven Wirtschafts- und Lebensraum zu gestal-ten und die Identifikation mit ihr zu stärken. Damit wirke ich auch aktiv für das Umfeld meines eigenen Geschäftes“. Regina Windisch

    Erstmals beteiligte sich die Große Kreisstadt Aue 2018 am Städtewettbewerb „Ab in die Mitte“ und traf damit direkt ins Schwarze. Das Projekt mit dem Titel „Das lila Herz schlägt“ überzeugte die Jury und brachte der Stadt den ersten Preis, welcher mit 30.000 Euro dotiert ist, ein. „Das Projekt der Stadt Aue be-geistert mit seinem klaren und herzlichen Bekenntnis zu den tief verwurzelten Identitäten dieser traditionsreichen Bergbaustadt,“ heißt es in der Begründung der Juroren. Mit dem neuen Stadtmarketingkonzept soll Leben zurück in die City kommen. Ein begehbares „Lila Herz“ auf dem Altmarkt dient als Ausgangspunkt für die Kampagne. Von dort aus werden Einheimische und Besucher über verschiedene thematische „Lebensadern“ durch Aue geführt und können so die Highlights der Stadt entdecken. Dabei wurden sämtliche Interessen wie Sport, Kultur, Religion, Bergbau, Industrie oder Gesundheit berücksichtigt. Fotopunkte, Beschilderungen und Infotafeln intensivieren das Erlebnis und vermitteln außerdem Wissen über

    den Ort und seine Sehenswürdigkeiten. Die Übergabe des Preisschecks fand am 19. Dezember im Rahmen einer Stadtratssitzung durch Dr. Eddy Donat (Projektlei-ter „Ab in die Mitte“), René Glaser (HGF Handelsverband Sachsen) und Jana Dost (Geschäftsführerin der IHK-Regionalkammer Erzgebirge) statt.

    Bereits am 9. November 2018 wurden die Gewinner vom Schirmherren der Ver-anstaltung, dem Sächsischen Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Martin Dulig, bekanntgegeben. Insgesamt haben sich 18 sächsische Kommunen am Wettbewerb beteiligt, wovon drei Städte im Erzgebirgskreis ausgezeichnet wurden. Der zweite Platz ging an Lugau für das Projekt „Vom Jagdrevier ZUM RADREVIER“, Olbernhau erhielt den Anerkennungspreis für das Konzept „Mit Nussknacker, Reiterlein und Pfefferkuchenfrau durch die Stadt.“ Die sächsischen Industrie- und Handelskammern engagieren sich seit dem Start im Jahr 2004 als Initiatoren und Sponsoren der Initiative „Ab in die Mitte“. Janine Nicke

    Auf die 25-jährige Erfolgsstory der CCL Label Meera-ne GmbH haben 180 Mitarbeiter vorm Jahreswech-sel angestoßen. Zur Firmenfeier mit Angehörigen dankte Geschäftsführer Albert Feldbauer für Einsatz und gutes Miteinander: „Der hohen Mitarbeiter-Identifikation und konsequenten Investitionsbereit-schaft der CCL Gruppe verdanken wir unsere Posi-tion als Weltmarktführer im Bereich selbstklebender Getränke-Etiketten.“

    Jährlich fertigt das Werk zirka 12 Milliarden selbst-haftende Flaschen-Etiketten für Bier, Wasser, Sekt und Erfrischungsgetränke. Zu etwa 50 nationalen und internationalen Großkunden zählen beispiels-weise die Rotkäppchen-Mumm-Sektkellerei, die Brauerei Heineken und der Mineralwasserhersteller Evian. Von derzeit rund 65 Millionen Euro Jahresum-satz entfallen noch zehn Prozent auf die Produktion von Batterie-Etiketten.1993 als Zweckform Etikettiertechnik gestartet, etab liert sich der Standort bis zur Jahrtausendwen-

    de als Weltmarktführer für Batterie-Etiketten. Mit Übernahme durch CCL Industries Inc. erfolgt 2005 die Neuausrichtung auf Getränke-Etiketten. In Folge entstehen zusätzliche Fertigungs- und Logistikhallen bzw. Anbauten sowie fünf neue Produktionslinien. 38 Millionen Euro werden unter kanadischer Flagge investiert. CCL setzt auf Nachwuchs: 15 Jugendliche werden aktuell zum Industriekaufmann, Medien-technologe Druck, Mechatroniker und Fachkraft für Lagerlogistik ausgebildet.

    Als globales Kompetenzzentrum für die Weiterent-wicklung der Etikettenproduktion schult Meerane Führungskräfte aus dem weltweit 136 Werke zäh-lenden Verbund. Gleichzeitig geht die Entwicklungs-abteilung mit Vorlieferanten der Forderung von Auf-traggebern und Endkunden nach, nachwachsende Rohstoffe (wie Zuckerrohr oder Mais ) als Basis für das Etikett einzusetzen.

    Wachsen wird die 12.400 Quadratmeter umfassende

    Produktionsfläche, berichtet Albert Feldbauer. 2019 beginnen die Planungen für einen 3.000 Quadrat-meter großen Erweiterungsbau. Die Halle soll ein Schneid-Center aufnehmen und logistische Abläu-fe optimieren helfen. „Meerane ist für viele Werke Vorbild“, sagt der 63-jährige Industriefachwirt. „Wir arbeiten daran, dass dies so bleibt.“ Kathrin Buschmann

    Geschäftsführer Albert Feldbauer (l.) und der Technische Direktor Mathias Ehrich bei der Qualitätskontrolle eines Druckbogens. Foto: IHK

    CCL Label Meerane: Jubiläum und Erweiterung

    Ein Vierteljahrhundert Markenmode

    Mit dem „Lila Herz“ zum Sieg

    Foto: IHK

  • 9Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Namen und Nachrichten

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    Professor Dr. Carl H. Hahn, früherer VW-Konzernchef (1982 bis 1992), ist im De-zember 2018 in Peking mit dem Award „Person of the Year 2018“ geehrt worden. Der prestigeträchtige Preis des Magazins „China Newsweek“ zeichnet die Vorden-ker- und Vorreiterrolle Hahns beim Markteintritt von Volkswagen in der Volksrepu-blik China aus. Der heute 92-jährige gebürtige Chemnitzer stand bei der Ehrenzeremonie mit drei weiteren Preisträgern aus China auf der Bühne und repräsentierte die Preisträger aller Unternehmen aus dem Ausland. Carl H. Hahn ist seit 2002 Honorarprofes-sor an der Westsächsischen Hochschule Zwickau, Ehrenbürger von Chemnitz und Zwickau und Namensgeber der Saxony International School – Carl Hahn gGmbH in Glauchau.Ausgezeichnet wurden 40 Frauen und Männer von nationalen und ausländischen Unternehmen in China. Die Juroren würdigten damit ihre herausragende Unter-stützung für die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung in den letzten 40 Jahren.

    Auszeichnung für Prof. Dr. Carl H. Hahn

    Böckmann Center Bender, Chemnitz zum 25-jährigen Firmenjubiläum, C & E Consul-ting und Engineering GmbH, Chemnitz zum 25-jährigen Firmenjubiläum, ZIMO Landschafts- und Pflege GmbH Mosel, Zwickau zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Gaststätte „Zum Schwalbennest“, Inhaber Ralf Pönisch, Niederwiesa zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Fotoforma, Inhaberin Ma-

    ria Sonntag, Freiberg zum 20-jährigen Firmenjubiläum, Restaurant „Zum Schwarzen Bären“, Inhaber Steffen Klemm, Zöblitz zum 15-jährigen Fir-menjubiläum, fabrik-ID GmbH, Chemnitz zum 10-jährigen Firmenjubiläum

    IHK gratuliert:

    Herzlichen Glückwunsch!

    ANZEIGE„Ab in die Mitte!“ – Preise im Vogtland überreichtIm Rahmen der Eröffnung des Weihnachtsmarktes der Stadt Reichenbach am 21. Dezember 2018 erhielt Oberbürgermeister Raphael Kürzinger den symbolischen Scheck über 10.000 Euro Preisgeld für den dritten Preis der Stadt beim „Ab in die Mitte!" - Wettbewerb aus den Händen von IHK-Mitarbeiterin Regina Windisch. Für Werner Heidemann und Silke Baumann vom Gewerbeverein Reichenbach ist der Preis eine Würdigung des gemeinsamen Engagements von Stadt, Wirtschaft und Bürgern für eine attraktive, belebte Innenstadt. So hat Reichenbach bisher fünfmal am Wettbewerb teilgenommen und bereits 2007 einen zweiten Platz erreicht. Nach dem Gesamtsieg der Stadt Rodewisch im Citywettbewerb „Ab in die Mit-te!“ 2017 konnte sie auch im Jahr 2018 ein erfolgreiches Projekt gestalten. Für die Etablierung der Marke „ROWI“ – verbunden mit Initiativen und einer App zu Nachhaltigkeit und generationenübergreifender Zusammenarbeit in der Stadt – gewann Rodewisch den Anerkennungspreis der Jury. Zur feierlichen Preisüber-gabe gratulierte Danny Szendrei, Geschäftsführer der Regionalkammer Plauen, Bürgermeisterin Kerstin Schöniger. Danny Szendrei, Regina Windisch

  • 10 Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Inhalt

    Michael Schmetzer, Geschäftsführer der Sporer PCS GmbH in Mühlental. Foto: G. U. Dostmann

    UnternehmensfinanzierungFragen der Finanzierung begleiten Unternehmer ein Leben lang

    Von Gisela Bauer

  • 11Titelgeschichte: Unternehmensfinanzierung

    Schweißen bei der Sporer PCS GmbH. Foto: G. U. Dostmann

    Von der Gründung über den laufenden Betrieb oder Investitionen in neue Anlagen bis zur

    Nachfolge – in jeder Phase einer geschäftlichen Unternehmung gilt:

    Die Fragen nach Geldquellen, geeigneter Finanzierungsform und dauerhafter finanzieller

    Begleitung sind für jeden Unternehmer existenziell. Meist lassen sich die Antworten nur

    im Zusammenspiel mehrerer Partner finden. Öffentliche, private und genossenschaftliche

    Geldinstitute, Förderbanken, Beteiligungsgesellschaften sind traditionell in der Unter-

    nehmensfinanzierung tätig, neuere Instrumente wie Crowdfunding oder Crowdinvesting

    werden insbesondere in der Gründerszene genutzt.

    Besonders häufig stellt sich die Finanzierungsfrage derzeit beim Thema Unternehmensnachfolge. Die Vorstellungen zwischen Übergeber und potenziellem Übernehmer gehen oft weit auseinander. Auch ist bei ei-ner regionalen Lösung die - im Osten historisch bedingte - oft zu gerin-ge Eigenkapitalausstattung der Interessenten ein Problem.

    Diese Erfahrung machte z. B. Andreas Schmetzer, der gemeinsam mit seinem Sohn Michael 2016 den vogtländischen Maschinen bauer Sporer übernahm. Die Schmetzers hatten sehr konkrete Vorstellungen, wo sie mit dem Unternehmen, das sie zunächst nur vom Hörensagen kannten, hinwollten und wie sie die Ziele erreichen. „Das Wichtigste ist ein gu-ter Plan, der einen roten Faden hat, sonst haben Sie schon verloren“, betont der Seniorchef. Mit ihrem Businessplan gingen sie zu verschiede-nen Banken. „Großbanken haben schneller nein gesagt, als wir gucken konnten. Dort entscheidet eben der Computer“, ist die Erfahrung des Vogtländers. Letztlich hatten die Sparkasse Vogtland und deren Betei-ligungsgesellschaft das nötige Vertrauen in die Neu-Unternehmer. Für nicht ausreichende Sicherheiten kam noch die Bürgschaftsbank Sach-sen mit ins Boot.

    Schmetzer hält es für einen großen Vorteil, wenn man die Bankmitarbei-ter kennt. Geschenkt werde einem trotzdem nichts. Aber es gehe neben Geld auch um Know-how, um guten Rat für die Unternehmensführung. Die Sporer PCS GmbH überzeugt durch Entwicklung zum Systemliefe-ranten für industrielle Reinigungstechnik: Allein der Auftragsbestand wuchs von 125.000 Euro bei Übernahme auf jetzt knapp 2 Millionen Euro. Notwendig wäre dennoch der leichtere Zugang zu Risikokapital für die Vorfinanzierung neuer Projekte, wünscht sich Schmetzer.

    Ohne Moos nix los!

  • 12 Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · InhaltTitelgeschichte: Unternehmensfinanzierung12

    Bei der GETT Gerätetechnik GmbH in Treuen, einem international aufgestellten Spezialisten für elektronische Eingabesysteme, war 2013 die Zeit für eine Nachfolge durch drei Mitarbei-ter aus dem eigenen Management reif. „Den beteiligten Bankpartnern war wichtig, wer welche Rolle im Unternehmen besetzen soll-te“, erinnert sich einer der drei, Pierre Beer. Als Glücksumstand erwies sich, dass der ehemalige kaufmännische Leiter Bankwirtschaft studiert, einige Jahre im Firmenkundengeschäft einer Großbank gearbeitet und so Zugriff auf ein breites Netzwerk aus der Finanzbranche hatte. GETT setzt generell auf einen Mix aus regiona-len Partnern und einer größeren Bank. „Insbe-sondere im internationalen Geschäft kommen regionale Institute an ihre Grenzen. Ihr Vorteil wiederum sind kurze Entscheidungswege“, sagt Beer.

    Um bei der Übernahme die Finanzierungskri-terien der Banken in Hinblick auf Eigenkapital zu erfüllen, wurde der Wachstumsfonds Mittel-stand Sachsen der vierte Mitgesellschafter. „Die Zusammenarbeit mit allen beteiligten Finanzie-rungspartnern lief sehr angenehm, engagiert und zielorientiert. Insbesondere der Hausbank-partner für die Übernahme, die Merkur Bank, war ausgesprochen lösungs- und kundenori-entiert und hat den Faktor Mensch von Beginn an in den Mittelpunkt gestellt“, sagt Beer. Als herausfordernd bezeichnet er rückblickend die Erfüllung der Bedürfnisse der engagierten Ban-ken in Sachen Gleichbehandlung und Finan-zierungsstruktur. Erschwerend seien außerdem verschiedene Auflagen und Vergabekriterien öffentlicher Finanzierungspartner hinzugekom-men.

    Bei GETT werden Spezialtastaturen hergestellt. Teamberatung. Fotos (3) : GETT Gerätetechnik GmbH

    Die Geschäftsführer der GETT Gerätetechnik GmbH, in der Mitte Pierre Beer.

    ... den Faktor Menschin den Mittelpunkt gestellt

  • 13Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Inhalt

    Mit welchem finanziellen Konzept sind die Snagger-Gründer gestar-tet?Georg Lange: Die unternehmerische Gestaltung um den Snack-Spender „Snag-ger“ begann als Einzelunternehmen im Nebengewerbe. Mittels einer Crowdfun-ding-Kampagne sollte ermittelt werden, wie das Produkt ankommt und ob es einen Markt dafür gibt. Die Start-Finanzierung musste aus privaten Eigenmitteln erfolgen, da es leider keine Förderungen und Zuschüsse für Tätigkeiten im Ne-bengewerbe gibt. Als Startkapital wurden rund 10.000 Euro benötigt. Aufgrund des erfolgreichen Crowdfundings und weiterer positiver Indikatoren wurde Ende 2018 die snagger GmbH mit zwei Geschäftsführern gegründet. Wir planen 2019 eine Serienfertigung.

    Warum entschieden Sie sich für Crowdfunding und für welche Platt-form?Georg Lange: Das Crowdfunding ist eine hervorragende Form der Marktanalyse. Es bietet die Möglichkeit ein neues Produkt als Kampagne zu präsentieren und eine Story drum herum aufzubauen. Dabei erhält man jede Menge Feedback. Man kann sich sichtbar machen mit dem positiven Nebeneffekt, von Menschen, die das Projekt gut finden, finanzielle Mittel für die Weiterentwicklung einzusammeln. Wir haben uns für die größte deutsche Plattform startnext.com entschieden, da wir zunächst den deutschen Markt im Visier hatten. Wir haben allerdings gemerkt, dass dies eher eine Plattform für soziale Projekte und Künstler darstellt und für in-novative Produkte weniger geeignet ist. Mit den heutigen Erkenntnissen würden wir eher die international größte Plattform kickstarter.com nutzen.

    Wie viel Geld kam zusammen?Georg Lange: Unser Ziel, 6250 Euro einzusammeln, haben wir mit knapp 7000 Euro übererfüllt. Damit konnten wir die Kleinserienfertigung und den Verkaufs-start unserer „Snagger“ finanzieren.

    Würden Sie Crowdfunding weiterempfehlen? Wofür ist es besonders geeignet?Georg Lange: Crowdfunding ist eine Finanzierungsform, bei der es um mehr als nur „Geldeinsammeln“ geht. Man will mit seinem Projekt das Vertrauen der Un-terstützer gewinnen. Diese gehen mit ihrem geleisteten Betrag in Vorauszahlung und müssen darauf vertrauen, dass das Projekt nach erfolgreicher Finanzierung auch tatsächlich umgesetzt wird. Dabei gehen die Unterstützer ein sehr hohes Risiko ohne jegliche Absicherung ein. In der Crowdfunding-Community existiert jedoch eine Art Teamgeist und damit ein sehr angenehmes soziales Gefüge, in

    13Titelgeschichte: Unternehmensfinanzierung

    Geschäftsführer Georg Lange. Foto: Lange

    Crowdfunding ist eine Form der Marktanalyse.

    dem es viel Unterstützung und gegenseitiges Vertrauen gibt. Wir würden diese Form daher jedem weiterempfehlen, insbesondere wenn soziale Projekte finan-ziert werden sollen.

    Was war förderlich, was hinderlich beim Geld sammeln?Georg Lange: Um ein Projekt bekannt zu machen, sind soziale Medien unum-gänglich. Speziell Facebook muss zwingend genutzt werden, um diese Informa-tionen zu streuen. Aber auch Interviews bei Radio Zwickau oder in der lokalen Presse haben uns sehr geholfen. Mit kickstarter.com hätten wir durchaus noch mehr Interessenten erreichen und auch mehr Mittel einsammeln können. Dazu gehört jedoch auch, dass man die durch die internationalen Unterstützer in Vo-rauszahlung erworbenen Produkte unter Beachtung der jeweiligen nationalen Richtlinien auch bereitstellen muss. Dies ist für ein Startup eine nicht zu unter-schätzende Herausforderung.

    Sind aus Ihrer Sicht die vorhandenen Fördermöglichkeiten ausrei-chend, damit innovative Gründer und Mittelständler in Sachsen wachsen können?Georg Lange: Nein. Für Unternehmensgründer, die ihre Idee zunächst im Ne-bengewerbe umsetzen bzw. zur Marktreife entwickeln möchten, gibt es derzeit keinerlei Fördermöglichkeiten. Das ist sehr schade, denn damit werden viele sehr gute Ideen im Keim erstickt, da nicht jeder das nötige Kleingeld für die Umset-zung selbst aufbringen kann. Das Risiko mit einer Idee in die Selbstständigkeit zu starten, um Förderungen zu erhalten und dafür sein Anstellungsverhältnis und sein geregeltes Einkommen aufzugeben, von dem die Existenz der eigenen Fami-lie abhängt, ist dabei viel zu hoch. Danke für das Gespräch. Das Gespräch führte Gisela Bauer.

    Fans finanzieren erste „Snagger“ aus ZwickauCrowdfunding für neuartige Snack-Dosierer aus dem 3D-Drucker – Erfinder Georg Lange gibt Auskunft

  • Titelgeschichte: Unternehmensfinanzierung14

    Der Jahresbeginn ist für viele Mitglieder der IHK Chemnitz traditionell die Zeit der guten Vorsätze – und das nicht nur im Privaten. Doch gerade unter-nehmerische Pläne drohen nicht selten an fehlenden Eigenmitteln zu scheitern. Die gute Nachricht: Mit der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Sach-sen (MBG) und der Bürgschaftsbank Sachsen (BBS) stehen Ihnen zwei erfahrene Selbsthilfeeinrichtungen der gewerblichen Wirtschaft zur Seite, um Ihre Inves-titionsvorhaben für 2019 finanziell abgesichert in die Tat umzusetzen.

    Die MBG versorgt Unternehmen der Region mit fri-schen Eigenmitteln. In neu gegründete oder beste-hende Unternehmen investiert sie bis zu 2,5 Milli-on Euro, aber auch Mikromezzanin-Beteiligungen unterhalb von 50.000 Euro geht die MBG ein. Die

    Option einer beihilfefreien Beteiligung gewährleistet, dass Förderangebote auch künftig voll ausgeschöpft werden können. Bei Wachstums- und Innovations-finanzierungen reduziert sich das Festentgelt durch den neu eingeführten Digitalisierungsbonus um bis zu 2% p.a.

    Die BBS dagegen verhilft Unternehmen im Chemnit-zer Raum zu Fremdkapital, indem sie bis zu 80% des Bankkredits verbürgt. Speziell für Firmenübernehmer dürfte die „Bürgschaft ohne Bank“ (BoB) attraktiv sein. Hierbei vergibt die BBS Bürgschaftszusagen selbst dann, wenn noch keine finanzierende Haus-bank feststeht. Erst kürzlich wurde die maximale BoB-Bürgschaftssumme bei Nachfolgefinanzierun-gen auf 520 Tausend Euro angehoben.www.chemnitz.ihk24.de, Such-Nr. 1369

    MBG und BBS unterstützen Ihre Investitions- und Finanzierungspläne

    Nutzen Sie unsereFinanzierungssprechtage:

    6. Februar 2019 in der IHK-Regional- kammer Zwickau27. Februar 2019 in der IHK-Regional- kammer Mittelsachsen, in Freiberg28. Febr. 2019 in der IHK-Regional- kammer Erzgebirge, in Annaberg-Buchholz5. März 2019 in der IHK-Regional- kammer Plauen21. März 2019 in der IHK in Chemnitzwww.chemnitz.ihk24.de/finanzierung

    Wie schätzen Sie die aktuelle Situation im Bankensektor in Deutschland ein? Dr. Marcus Lingel: Die Branche leidet unter der ge-genwärtigen Niedrigzinsphase, wobei sich die Situati-on für viele Banken sogar noch verschlechtern kann, wenn die Zinsen wieder steigen. Die MERKUR BANK ist von diesem Thema zum Glück nicht betroffen, da unser Geschäftsmodell unabhängig vom Zinsniveau ist.

    Das ist interessant. Heißt das, Sie refinanzie-ren sich unabhängig vom Kapitalmarkt? Dr. Marcus Lingel: Wir betreiben ein ganz klassisches Bankgeschäft und refinanzieren uns fast ausschließ-lich über Kundeneinlagen. Eine Refinanzierung über Banken, den Kapitalmarkt oder die EZB findet bei uns nicht statt.

    Kann sich eine Bankenkrise wiederholen oder wurden ausreichend gesetzliche Rahmenbe-dingungen geschaffen? Dr. Marcus Lingel: Sollten die Zinsen steigen und sich die Konjunktur abschwächen, wäre eine Wieder-

    holung der Bankenkrise nicht auszuschließen. Insbe-sondere die exorbitanten Eigenkapitalanforderungen könnten eine Krise noch verschärfen, da sie Auswir-kungen auf die Möglichkeiten der Kreditvergabe ha-ben. Erleichterungen für kleinere Banken werden dis-kutiert und wären wünschenswert. Passiert ist jedoch leider bis jetzt nichts.

    Die Kreditvergabe ist trotz historisch niedri-ger Zinsen relativ gering, worin sehen Sie die Ursachen?Wolfgang Genczler: Offenbar wird die gesamtwirt-schaftliche Lage von vielen Unternehmen unsicher eingeschätzt, sodass sie Investitionen zurückstel-len. Hinzu kommt, dass sich viele Unternehmen von Banken unabhängig machen wollen, weil sie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit ihren Fi-nanzierungspartnern gemacht haben. Mit unserer unternehmerischen Wertekultur setzen wir dem eine partnerschaftliche und auf Augenhöhe basierende Beziehung entgegen. Wir versprechen: Wir lassen unsere Kunden auch in schwierigen Zeiten nicht im Regen stehen.

    Wir wirkt sich das aktuelle Zinsniveau und die sich abschwächende Konjunktur auf die Unternehmensfinanzierung aus? Wolfgang Genczler: Wir trauen der Konjunktur mehr zu, als derzeit prognostiziert wird. Aus unserer Sicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt zu investieren und für die Zukunft vorzusorgen, weil die Zinslage aktuell so positiv ist. Als MERKUR BANK denken auch wir un-ternehmerisch und haben gerade in großem Maße investiert – in die Digitalisierung und in den Ausbau unserer Filialen in Sachsen.

    Sind die bestehenden Finanzierungsinstru-mente im Freistaat ausreichend, um den Be-darf der Wirtschaft zu decken? Wolfgang Genczler: In Sachsen gibt es umfangreiche Fördermittel, Bürgschaftsprogramme und subven-tionierte Finanzierungsmittel. Einzig im Bereich der Nachfolgefinanzierung sehen wir Verbesserungspo-tenzial. Durch unser exzellentes Netzwerk verschaffen wir unseren Kunden Zugang zu diesen Mitteln. Danke für das Gespräch. Das Gespräch führte Lutz Müller.

    ExperteninterviewDr. Marcus Lingel, persönlich haftender Gesellschafter der MERKUR BANK, und Wolfgang Genczler, Leiter Region Sachsen / Thüringen

    Dr. Marcus Lingel, persönlich haftender Gesellschafter der MERKUR BANK.

    Wolfgang Genczler, Leiter Region Sach-sen / Thüringen.

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  • Das Förderprogramm „Förderung unternehmerischen Know-hows“ bietet Jungunternehmen, Bestands-unternehmen und Unternehmen in Schwierigkeiten die Möglichkeit, einen Beratungskostenzuschuss zu beantragen. Zuständig für die Umsetzung des Pro-gramms ist das Bundesamt für Wirtschaft und Aus-fuhrkontrolle (BAFA).

    Wer wird gefördert?Die „Förderung unternehmerischen Know-hows“ rich tet sich an:• junge Unternehmen, die nicht länger als zwei Jahre am Markt sind (Jungunternehmen),• Unternehmen ab dem dritten Jahr nach der Grün-dung (Bestandsunternehmen) oder

    • Unternehmen, die sich in wirtschaftlichen Schwie-rigkeiten befinden - unabhängig vom Unternehmen-salter (Unternehmen in Schwierigkeiten).

    Was wird gefördert?Allgemeine BeratungenZu allen wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensfüh-rung.

    Spezielle BeratungenUm strukturellen Ungleichheiten zu begegnen, kön-nen zusätzlich zu den Themen einerallgemeinen Bera-tung weitere Beratungsleistungen gefördert werden.Unternehmenssicherungsberatung

    Förderung für eine Unternehmenssicherungsberatung zur Wiederherstellung der wirtschaftlichen Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit.Zusätzlich kann eine Folgeberatung zur Vertiefung der gewonnenen Erkenntnisse zur Wiederherstellung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit gefördert werden.Junge Unternehmen und Unternehmen in Schwierig-keiten, die einen Förderzuschuss für eine Unterneh-mensberatung beantragen möchten, müssen vor der Antragstellung ein kostenloses Informationsgespräch mit einem regionalen Ansprechpartner führen.Nähere Informationen erhalten Sie unter www.chemnitz.ihk24.de, Such-Nr. 3038394.Franca Heß, Tel. 0371 6900-1310

    Sachsen zählt unter den neuen Bundesländern zu den führenden, wenn es um Beteiligungskapitalinvestitionen geht. Seit 2014 wurden hier knapp 350 Millio-nen Euro zusätzliches Eigenkapital bereitgestellt, das meiste davon in mittelstän-dische Unternehmen. Neun von zehn finanzierten Unternehmen hatten weniger als 500 Beschäftigte bzw. einen Jahresumsatz von weniger als 50 Millionen Euro.

    Seit 20 Jahren ist die SC-Kapitalbeteiligungsgesellschaft mbH nunmehr ein Vor-Ort-Partner für die Eigenkapitalfinanzierung im Kammerbezirk. Mehr als 60 Unternehmen nutzten und nutzen ihr Beteiligungskapital in doppelter Hinsicht: Zum einen wurden ihnen zusätzliche Finanzmittel zur Realisierung ihrer Vorha-ben zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus finden sie in der SC-Kapital einen

    Beteiligungskapital bietetzusätzliche Chancen.

    Mit Beteiligungskapital wachsen

    15Titelgeschichte: Unternehmensfinanzierung

    interessengleichen Partner an ihrer Seite, der ihnen Netzwerke, Know-how und Expertise bietet.

    Beteiligungskapital bietet grundsätzlich in sämtlichen Entwicklungsphasen eines Unternehmens zusätzliche Chancen – von der frühen Gründungsphase, über das Unternehmenswachstum, bei Firmenübernahmen, bis hin zur Vorbereitung einer Unternehmensnachfolge. Letzteres ist angesichts der demografischen Entwick-lung von besonderer volkswirtschaftlicher Bedeutung.

    Um eine Finanzierung von Unternehmen noch schneller und effizienter zu er-möglichen, hat die SC-Kapital 2018 die Kompetenzen mit den langjährigen Management-Partnern von sächsischen Sparkassen weiter gebündelt. Die lokale Verankerung des Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen (www.wachstumsfonds-sachsen.de) und des Technologiegründerfonds Sachsen (www.tgfs.de) verbindet die SC-Kapital (www.sc-kapital.de) jetzt mit einem zusätzlichen überregionalen Netzwerk.Ivo Harzdorf, Geschäftsführer SC-Kapitalbeteiligungsgesellschaft mbH

    Unternehmensnachfolge vorbereiten!

    Förderung unternehmerischen Know-hows

    Einer der wesentlichsten Erfolgsfaktoren einer Un-ternehmensübergabe ist der Faktor Zeit. Dabei zeigt die Erfahrung, dass das Einläuten des Nachfolgepro-zesses selten zu früh, aber häufig zu spät beginnt. Durchschnittlich sollte ein Zeitrahmen von fünf Jah-ren, angefangen mit den ersten Gedanken bis zur

    tatsächlichen Übergabe, angesetzt werden. Eine Unternehmensnachfolge ist ein komplexer und viel-schichtiger Vorgang. Dabei spielt meist das Verhältnis zwischen Senior und Nachfolger eine zentrale Rolle. Auf diese Beziehung möchten wir Sie vorbereiten und bei dem Übernahme-/Übergabeprozess mit fachkun-digen Informationen begleiten. Unsere Broschüre „Unternehmensnachfolge – Mehr als eine Schlüsselübergabe“ soll Ihnen eine erste

    Orientierung geben und Anhaltspunkte für Ihre in-dividuelle Übergabe bzw. Übernahme aufzeigen. Die Broschüre erhalten Sie in allen Regionalkammern der IHK Chemnitz oder Sie bestellen direkt unter Telefon 0371 6900-1310.

    Gern können Sie auch mit uns einen individuellen Gesprächstermin vereinbaren!Franca Heß, Tel. 0371/6900-1310

  • 16 Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · IHK aktuell

    Neues aus Berlin & Brüssel

    Berlin. In der aktuellen Diskussion um Fahrverbote hat der DIHK darauf hingewiesen, dass wichtige Fak-ten zu wenig berücksichtigt würden. So habe sich die Konzentration von Stickstoffdioxid an verkehrsnahen Messstationen nach den Daten der Landesumwelt-ämter im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich vier Prozent verringert. Damit sind die Werte in vielen Städten bereits besser als in den örtlichen Luftreinhal-teplänen prognostiziert. „Wenn nun die Maßnahmen

    aus dem Sofortprogramm „Saubere Luft“ hinzukom-men, wird sich dieser Effekt noch beschleunigen. Die Industrie- und Handelskammern vor Ort sehen des-halb eine klare Alternative zu Fahrverboten“, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer.

    Für viele Unternehmen ist das Vermeiden von Fahr-verboten sehr wichtig: Denn drei Viertel der gewerb-lichen Fahrzeuge fahren mit Diesel. Neben den vielen

    Lieferfahrzeugen gibt es gerade auch Betriebe auf dem Land, die regelmäßig mit ihren Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern in die Ballungszentren ein- und auspendeln müssen. „Diese Unternehmen brauchen Rechtssicherheit, zumal sie im Liefer- und Schwer-lastverkehr zumeist noch nicht über echte Alterna-tiven zum Dieselfahrzeug verfügen“, betonte der DIHK-Präsident.

    Hauke Dierks, DIHK

    Berlin. Auf die großen Potenziale Afrikas und die damit verbundenen Chancen für deutsche Unternehmen macht DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier aufmerk-sam. „Afrika hat 1,2 Milliarden Einwohner, die Bevölkerung wird sich bis 2050 verdoppeln. Viele afrikanische Länder verzeichnen derzeit hohe Wachstumsraten und entwickeln sich insgesamt auch politisch positiv.”

    Deutsche Unternehmen hätten als Technologiepartner hervorragende Chancen. Das gelte etwa für die Landwirtschaft, aber auch für die Gewinnung von Roh-stoffen sowie zunehmend auch in ihrer Weiterverarbeitung. Die Bevölkerungsent-wicklung und die steigende Verstädterung erforderten zudem einen Ausbau der Infrastruktur. Außerdem entfalte die wachsende afrikanische Mittelschicht eine

    große Nachfrage nach global bekannten Marken. Sein Appell: „Afrika sollte des-halb bereits heute stärker auf die Handelsagenda Deutschlands rücken. Einzelne afrikanische Märkte bieten sich aktuell sogar als Investitionsstandorte an. Daher ist es wichtig, jetzt die Weichen Richtung Afrika zu stellen.”

    Der DIHK hat deshalb gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsministerium die An-laufstellen für deutsche Unternehmen in Afrika südlich der Sahara deutlich aus-gebaut, so Treier: „Das Netzwerk der Auslandshandelskammern ist in den letzten zehn Jahren deutlich gewachsen und steht aktuell der deutschen Wirtschaft dort an 15 Standorten in 12 Ländern mit kompetenter Beratung zur Verfügung.”

    Andree Philipp, Andreas Wenzel, DIHK

    Diffusen Ängsten Positives entgegensetzen

    Alternative zu Fahrverboten

    Afrikanischer Kontinent bietet viel Potenzial

    Berlin. Mit der Resolution „Deutsche Wirtschaft für Weltoffenheit und gegen Aus-länderfeindlichkeit“ ist der Deutsche Industrie- und Handelskammertag ins neue Jahr gestartet. Der Aufruf war zuvor von der DIHK-Vollversammlung von allen Prä-sidentinnen und Präsidenten der 79 deutschen Industrie- und Handelskammern einstimmig beschlossen worden.

    In der Resolution beschreibt die IHK-Organisation Weltoffenheit, Toleranz und grenzüberschreitenden Austausch als zentrale Werte des deutschen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells. DIHK-Präsident Eric Schweitzer sagte anlässlich der Veröffentlichung zum Jahreswechsel, die deutsche Wirtschaft sei international so stark vernetzt wie kaum eine andere. Allein in der Industrie hänge jeder zweite Arbeitsplatz vom Export ab. „Unser Wohlstand wäre ohne die europäische Eini-gung und den Wegfall nationaler Barrieren für Waren und Dienstleistungen, aber auch für Menschen innerhalb Europas nicht auf diesem Niveau möglich“, sagte

    Schweitzer. Er plädierte: „Dafür müssen wir mehr werben und wirtschaftliche Zu-sammenhänge besser erklären. Dabei wollen wir auch zuhören und verstärkt ins Gespräch kommen: Es ist wichtig, die bisweilen auch diffusen Ängste vor Verände-rung ernst zu nehmen und ihnen ein positives Zukunftsbild gegenüberzustellen.“

    Dabei verwies der DIHK-Präsident auf sehr viele positive Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis. „Wenn Menschen miteinander arbeiten und gemeinsam Pro-bleme lösen, integrieren sie in den Betrieben in der Regel erfolgreich kulturelle Unterschiede. Wir werden diesen Zusammenhalt gegen Versuche verteidigen, ei-nen Keil in unsere immer internationaleren und vielfältigeren Belegschaften zu treiben. Inzwischen werden vier von zehn neuen Unternehmen hierzulande von Menschen mit Migrationshintergrund gegründet. Sie tragen damit erheblich zum Wohlstand des Landes und Zusammenhalt seiner Gesellschaft bei."

    Sandra Hartig, Frank Thewes, DIHK

  • 17Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · IHK aktuell

    IHK in Sachsen

    Sächsische Wirtschaft treibt Internationalisierung voran

    Programm „Regionales Wachstum“ stärkt ländlichen Raum

    Zum Entwurf eines Pfändungsschutz-Fortentwicklungsgesetzes

    Wirtschaftsminister Martin Dulig hat sich am 14. Januar in Grünhainichen/Erzg. mit den in der Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS) vertretenen Kammern zur außenwirtschaftlichen Unterstützung sächsischer Unternehmen im Jahr 2019 abgestimmt. Im „Spitzengespräch Außenwirtschaft“ verständigten sich die Teil-nehmer zur außenwirtschaftlichen Jahresplanung, die vielfältige Angebote zur Internationalisierung der sächsischen Wirtschaft umfasst. Außerdem wurde ver-einbart, die „Internationalisierungsoffensive Sachsen“ (IOSax) bis Ende 2020 fort-zusetzen. Damit soll erreicht werden, dass gerade kleine und mittlere Unterneh-men (KMU) ihre Wachstumschancen im Ausland nutzen, um sich von regionalen Absatzmärkten unabhängiger zu machen.

    Dieter Pfortner, Präsident der IHK Chemnitz: „Die Koordinierung und Weiterent-wicklung der außenwirtschaftlichen Angebote der sächsischen AWIS-Partner ist für uns Herausforderung und Verpflichtung zugleich. Wir möchten den sächsi-schen Unternehmen ein interessantes Angebot für ihre Auslandsaktivitäten an die Hand geben und sie aktiv bei ihrer Internationalisierung unterstützen. Eine weitere Herausforderung in diesem Jahr ist das Reagieren auf ein sich ständig wechselndes Umfeld, verursacht durch Brexit, Iran- und Russland-Sanktionen, das Verhältnis USA-China, EU-Türkei u.a. Hier bieten wir eine umfassende Beratung an. Wir werden uns weiterhin mit unseren Partnern mit aller Kraft für offene Märk-

    te und freien und fairen Welthandel einsetzen, der auf gemeinsam vereinbarten Regeln basiert.“

    Barbara Hofmann, Tel. 0371/6900-1240

    Die Landesarbeitsgemeinschaft der sächsischen In-dustrie- und Handelskammern (LAG) hat mit Schrei-ben vom 28. November 2018 zum Richtlinienentwurf für eine Wiederauflage des Förderprogramms „Regi-onales Wachstum“ an das Sächsische Staatsministe-rium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) Stel-lung genommen.

    Ziel der Förderung soll ein Ausgleich struktureller Nachteile ländlicher Regionen, d.h. außerhalb der

    drei sächsischen Großstädte sein, um Unternehmen und Menschen in den Regionen zu halten sowie Investitionen und Wachstum, wie auch Unterneh-mensnachfolgen zu fördern. Wir haben uns wieder-holt dafür eingesetzt, auf Brancheneingrenzungen zu verzichten und z.B. auch Bauunternehmen, die Gesundheits- und Sozialwirtschaft sowie Verkehrs- und Logistikunternehmen zu fördern, um bspw. die soziale und medizinische Infrastruktur aufrecht zu erhalten. Außerdem plädieren wir für ein schlankes

    Verfahren mit vereinfachter digitaler Antragstellung und wenigen Antragskriterien. Das Förderprogramm soll Investitionen ab 20.000 Euro mit einem Zuschuss von 30%, maximal 200.000 Euro fördern.

    Eine Bestätigung des Programms soll noch im Januar 2019 im sächsischen Kabinett erfolgen, so dass mit einer in Kraftsetzung im Februar/März zu rechnen ist.

    Lutz Müller, Tel. 0371/6900-1221

    Die im Diskussionsentwurf vorgeschlagenen Änderungen berücksichtigen be-reits einige Unternehmerinteressen. Vor dem Hintergrund der Uneinheitlichkeit der Interessenlage der Unternehmer, die als Gläubiger, konkurrierende Gläubiger oder Drittschuldner an Pfändungsmaßnahmen beteiligt sein können, stellte die Stellungnahme die IHK vor eine besondere Herausforderung. Denn Interessenkon-flikte dürfen hierdurch nicht entstehen. Die wichtigsten der vorgebrachten Verbes-

    serungsvorschläge sind die Beibehaltung des bisherigen 2-Jahres-Rhythmusses für die Anpassung der Pfändungstabelle zur Vermeidung eines bürokratischen und finanziellen Mehraufwandes sowie die Streichung oder Verlängerung der vor-gesehenen 1-Monatsfrist für die Rangfolgensicherung gepfändeter Forderungen auf mindestens drei Monate für mehr Rechtssicherheit und zur Verringerung von Forderungsausfallrisiken für Unternehmer. Annerose Dathe, Tel. 0375/814-2120

    Michael Simon, geschäftsführender Gesellschafter ZABAG Security Engineering GmbH, Wirtschaftsminister Martin Dulig, Dr. Jörg Dittrich, Präsident HWK Dresden und Dieter Pfortner, Präsident IHK Chemnitz (v.l.n.r.). Foto: W. Schmidt

  • 18 Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · IHK aktuell

    Die Probleme der modernen Verkehrspolitik sind komplex wie noch nie. Stick-oxidwerte führen zu kommunalen Flickenteppichen, der Klimaschutz fordert mehr Beiträge des Verkehrs zu den international vereinbarten Zielen, dagegen laufen sich Investitionsvorhaben an den Einwendungen fest und letztendlich steigt die Maut zu Beginn des Jahres 2019, nachdem sie im Jahr 2018 auf alle Bundes-straßen ausgeweitet wurde. Regionale Feiertage tun ihr Übriges, da der Güterver-kehr durch regionale Fahrverbote im wahrsten Sinne des Wortes an Grenzen der einzelnen Bundesländer stößt.

    Die Tagesordnung der gemeinsamen Sitzung der Verkehrsausschüsse der Sächsi-schen Industrie- und Handelskammern am 27. November 2018 in Chemnitz war deshalb lang und der Diskussionsbedarf groß. Dr. Patrick Thiele, Referatsleiter im Deutschen Industrie- und Handelskammertag, berichtete, was gegenwärtig in Berlin und Brüssel die Gemüter bewegt.

    Auch die sächsische Verkehrspolitik hat ausreichend Baustellen und Gesprächsbe-darf. Bernd Sablotny, Abteilungsleiter Verkehr des Wirtschaftsministeriums, stellte den gegenwärtigen Arbeitsstand vor. Der Bundesverkehrswegeplan stellt bis 2030 anspruchsvolle Ziele. Die Ausbau- und Erhaltungsstrategie für die sächsischen Staatsstraßen, die erstmals im Frühjahr vorgestellt wurde, mündet in einen be-stätigten Vierjahresplan, so dass Behörden, Planer und Unternehmen sich auf die Bauvorhaben einstellen können.

    Unterdessen wird es auch in Sachsen durch die neu geordnete Verantwortlichkeit des Bundes für das Autobahnnetz strukturelle Veränderungen geben. Im Schie-nenverkehr besteht Diskussionsbedarf, da die Eisenbahnstrecke Chemnitz-Leipzig nur bis Geithain im Bundesverkehrswegeplan enthalten ist und die Elektrifizierung der Strecke Dresden-Görlitz Gegenstand des Elektrifizierungsprogramms ist, ohne dass Details des neuen Programms bekannt sind.

    Im ÖPNV hatte Wirtschaftsminister Dulig mit der Bildung einer Landesverkehrs-gesellschaft für Aufregung gesorgt. Die Verhandlungen mit den fünf ÖPNV-Zweckverbänden zur Umsetzung der Zielstellung der Strategiekommission, die unter anderem das sachsenweit gültige Azubiticket beinhaltet, waren ins Stocken geraten. Das Angebot ist eine wesentliche Forderung, die insbesondere durch die Wirtschaft erhoben wird.Auch wenn sich die Arbeit der Beratungsstelle für ausländische Beschäftigte in Sachsen auf die Fragen und Belange der Arbeitnehmer konzentriert, ist sie auch wichtig für einen fairen Wettbewerb im Sinne der Unternehmen. Leiterin Leona Blahova erläutert die vielfältigen Anfragen und Problemkreise, der sich die Bera-tungsstelle stellen muss. Ausländische Beschäftigte geraten in Deutschland oft in schwierige Situationen, wenn sie mit dem nationalen Recht nicht vertraut sind und ihren Pflichten nicht nachkommen oder ihre Rechte nicht kennen. Wenn das durch dubiose Unternehmen ausgenutzt wird, so stört das den Wettbewerb in erheblichem Maße und schadet den Unternehmen, die sich an Recht und Gesetz halten.

    Die Verkehrsausschüsse der sächsischen Industrie- und Handelskammern sind eh-renamtliche Fachgremien zu Vorbereitung von Beschlüssen der Vollversammlung. Die traditionelle gemeinsame Sitzung dient insbesondere auch dem Erfahrungs-austausch mit den verschiedenen staatlichen Institutionen. Dietmar Richter

    Verkehrspolitik im Fokus der sächsischen IHK-Ausschüsse

    IHK vor Ort

    Dr. Patrick Thiele (DIHK), Bernd Sablotny (SMWA), Tino Bauer (Verkehrsausschuss der IHK Chem-nitz), Leona Blahova (Beratungstelle BABS), Dietmar Richter (IHK Chemnitz) v.l.n.r.. Foto: IHK

    Unser Service-Center in Chemnitz hat für Sie geöffnet: Montag bis Donnerstag 8 bis 17 Uhr, Freitag 8 bis 14 Uhr, Straße der Nationen 25, 09111 Chemnitz, Tel. 0371/6900-0

  • 19Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · IHK aktuell

    Großhandelsausschuss bei der Schmaus GmbH

    Im Gespräch mit Bundestagsabgeordneten

    Jubiläumssitzung des Verkehrsausschusses Plauen

    Ende 2018 tagte der IHK-Großhandelsausschusses im Gewerbegebiet Hart-mannsdorf bei der dort ansässigen Schmaus GmbH. Themen der Tagung waren

    die Möglichkeiten rechtssicherer Kundenakquise und der korrekte Umgang mit Personal- und Bewerbungsunterlagen unter Beachtung der Regelungen der Da-tenschutzgrundverordnung.

    Daniela Schmaus, Prokuristin der Schmaus GmbH, stellte im Anschluss das fa-miliengeführte Fachhandelsunternehmen vor. Der Logistikdienstleister versorgt bundesweit große und mittelständische Unternehmen, Banken, medizinische Einrichtungen sowie öffentlich-rechtliche Institutionen mit Büro- und Verbrauchs-materialien. Mit dem Projekt „Work-by-Inclusion“ gelang es, hörbehinderte Menschen vollwertig als Fachkräfte in den Betriebsablauf der Kommissionierung zu integrieren. Mit Hilfe einer Datenbrille werden die wichtigsten Informationen eines Kommissionierauftrages ins Blickfeld des Mitarbeiters projiziert. Das System kann von hörenden und hörbehinderten Menschen gleichwertig genutzt werden. Für den Erfolg des Projektes wurde das Unternehmen mehrfach ausgezeichnet. Mittlerweile beschäftigt die Schmaus GmbH 12 Mitarbeiter mit Behinderung, was rund 25% des Personalbestandes entspricht. Bei einem anschließenden Firmen-rundgang konnten sich die Mitglieder des Großhandelsausschusses mit der Da-tenbrille vertraut machen. Bert Rothe

    Unsere Unternehmen sind weltweit unterwegs. Sie benötigen freien Handel, Of-fenheit und Toleranz, um auf den Märkten erfolgreich zu sein. Viele weltweite Auseinandersetzungen sollten und müssen auch auf politischer Bühne diskutiert und gelöst werden. Am 6. Dezember stellten sich die Chemnitzer Bundestagsabgeordneten Frank Heinrich und Frank Müller-Rosentritt den Fragen der Teilnehmer des Fachaus-schusses Außenwirtschaft. Sie diskutierten zu aktuellen Brennpunkten und zur Rolle Deutschlands in diesem Prozess. Thematisiert wurden die Politik der derzei-tigen US-Regierung, der Iran, Russland/Ukraine, China, Afrika und die Europäische Union. Die Unternehmen erwarten eine klare Artikulierung der deutschen Politik und die Schaffung von Rahmenbedingungen für fairen und offenen Handel.Die Abgeordneten werden den Fachausschuss weiter begleiten. Barbara Hofmann

    Die 50. Sitzung des Verkehrsausschusses der IHK Regionalkammer Plauen war auch die letzte des stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Thorsten Müller. Der Hintergrund – er stellt sich Anfang 2019 einer neuen beruflichen Heraus-forderung, jedoch führt diese den Geschäftsführer der Verkehrsverbund Vogtland GmbH (VVV) auch aus der Region. Claudia Fugmann als Vorsitzende des Verkehrsausschusses, dessen zehn weite-re Mitglieder und natürlich die IHK-Regionalkammer Plauen bedanken sich ganz herzlich bei Thorsten Müller für sein Engagement für die Region Vogtland.

    Gerd Andreas

    Foto: IHK

    Foto: Lukas Steidl

    Foto: IHK

  • 20 Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Für die Praxis

    Es gibt zwar keine grundsätzliche Neuregelung, aber einige bedeutsame Änderungen des deutschen Mar-kenrechts.

    Bestimmbarkeit/neue MarkenformenMussten Registermarken bisher grafisch darstellbar sein, genügt es künftig, dass sie eindeutig und klar bestimmbar sind. Diese Änderung in der Darstellung will den Bedürfnissen des Marktes nach modernen Markenformen Rechnung tragen und orientiert sich zudem an den technischen Möglichkeiten zur Dar-stellung einer Marke in elektronischen Registern. So können in Zukunft beispielsweise auch geräuschhafte Klangmarken, Multimediamarken, Hologramme so-wie andere Markenformen in geeigneten elektroni-schen Formaten als Marke eingetragen werden, so-weit keine Schutzhindernisse entgegenstehen.

    Die nationale Gewährleistungsmarke kommtMit der Gewährleistungsmarke findet eine neue Mar-kenkategorie Eingang ins deutsche Markenrecht. Die Gewährleistungsmarke zeichnet sich vor allem da-durch aus, dass anders als bei der Individualmarke nicht die Herkunftsfunktion, sondern die Garantie-funktion im Vordergrund steht. Eine Gewährleistungs-marke muss geeignet sein, die Waren und Dienstleis-tungen, für die der Markeninhaber das Material, die Art und Weise der Herstellung, die Qualität, die Ge-nauigkeit oder andere Eigenschaften der Waren oder der Erbringung der Dienstleistungen gewährleistet, von solchen zu unterscheiden, für die keine derartige Gewährleistung besteht. Mit der Gewährleistungs-marke können künftig nun auch in Deutschland Gü-tesiegel oder Prüfzeichen neutraler Zertifizierungsun-ternehmen markenrechtlichen Schutz erlangen.

    Vorsicht: Neue absolute SchutzhindernisseKünftig sind als absolute Schutzhindernisse auch geschützte geografische Angaben und geschützte geografische Ursprungsbezeichnungen vor allem für

    Lebensmittel, Wein und Spirituosen, die nach nati-onalen oder europäischen Rechtsvorschriften oder Übereinkommen geschützt sind, im Anmelde- bzw. Nichtigkeitsverfahren zu berücksichtigen. Gleiches gilt für geschützte traditionelle Weinbezeichnungen, garantiert traditionelle Spezialitäten im Lebensmittel-bereich sowie für geschützte Sortenbezeichnungen.

    Weitere Änderungen in Stichworten:• Umbenennung: Das Löschungsverfahren heißt jetzt Verfalls- bzw. Nichtigkeitsverfahren• Eintragbarkeit von Lizenzen bzw. Lizenz- oder Veräußerungsbereitschaft im Register• Achtung: Änderungen bei Schutzdauer und Verlängerungen• Abgeschafft: Die Umklassifizierung entfällt• Viele Änderungen im Widerspruchsverfahren

    Die vollständige Veröffentlichung und Erläuterung zu den Stichworten finden Sie auf der Webseite des Deutschen Patent- und Markenamtes

    https://www.dpma.de

    Neuerungen im Markengesetz

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    Ratgeber Recht

    Praxistipps zur FachkräftesicherungViele Unternehmen, insbesondere mit weniger als 50 Mitarbeitern, stehen vor der wachsenden Herausforderung, sich im Wettbewerb um Fach- und Arbeitskräfte als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Um kleine und mittelständische Unternehmen bei dieser Aufgabe zu unter-stützen, haben die sächsischen Industrie- und Handelskammern einen Wegweiser zur Fachkräftesicherung entwickelt. Anhand von drei Schritten gibt dieser Anregungen für die interne und externe Personalarbeit. In einem ersten Schritt zeigt er Möglichkeiten auf, wie Unternehmen anhand weniger Kennzahlen die Struktur ihrer Mitarbeiter und deren Bedürfnisse besser einschätzen können. Auf ver-schiedene Maßnahmen zur stärkeren Bindung der Belegschaft an das eigene Unternehmen weist die Broschüre im zweiten Schritt hin. Der dritte Schritt wendet den Blick nach außen und gibt Tipps für die Ge-winnung neuer Mitarbeiter. Die Broschüre finden Sie zum Download unter: https://www.chemnitz.ihk24.de/broschuere-arbeitgeberattraktivitaet

    3 PRAXISTIPPS ZUR FACHKRÄFTESICHERUNGARBEITGEBERATTRAKTIVITÄT STEIGERN IN 3 SCHRITTENEin Wegweiser insbesondere für Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten.Industrie- und HandelskammerChemnitz

    www.chemnitz.ihk24.de

  • 21Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Für die Praxis

    Unter dem Motto „Frag Dich!" startete der Wettbe-werb Jugend forscht im Herbst 2018. Schüler, Auszu-bildende und Studierende waren aufgerufen, eigene Forschungsprojekte in einem von sieben Fachgebie-ten einzureichen. Chemnitz wird in diesem Jahr der bundesweite Publikumsmagnet des Wettbewerbs.

    Schülerwettbewerbe wie Jugend forscht spielen bei der Ausgestaltung der MINT-Bildung in Deutschland eine wichtige Rolle und orientieren frühzeitig auf die späteren Karrierewege. Für Unternehmen ist die Pa-tenschaft oder Betreuung einer Jungforschergruppe

    ein frühzeitiges Bindemittel für die langfriste Fach-kräftegewinnung.

    Bis Januar mussten alle Teilnehmer eine schriftliche Ausarbeitung ihrer Arbeiten einreichen. Die Südwest-sachsen treffen am 8. und 9. März zum Regional-wettbewerb im Gebäude der IHK Chemnitz erstmals zusammen. Unter Federführung der ausgestaltenden IN-TEC GmbH und durch eine ehrenamtliche Jury werden Sieger auserkoren, die im weiteren Verlauf im Landeswettbewerb auf die Sieger aus den Regionen Leipzig und Dresden treffen. Der Landeswettbewerb

    findet am 5. und 6. April, im Industriemuseum Chem-nitz statt.

    Für Sachsen und insbesondere Chemnitz spricht in diesem Jahr die Austragung des Bundeswettbewerbs für alle Landessieger, vom 16. bis 19. Mai, in der Mes-se Chemnitz. Die erhöhte mediale Aufmerksamkeit und das Zusammentreffen innovativer Konzepte und Ideen unterstützt alle Akteure in ihren Bemühungen für den attraktiven Wirtschaftsstandort Chemnitz in Sachsen.

    Maik Kästner

    Lease auf den ersten Blick.

    Citan 108 CDI Kastenwagen/Vito 109 CDI Kastenwagen/Sprinter 211 CDI Kastenwagen: 1 Kraftstoffverbrauch innerorts; außerorts; kombiniert (l/100 km): 4,7; 4,2; 4,3/7,8–7,7; 5,4–5,3; 6,3–6,2/9,4–9,1; 7,3–7,0; 7,9–7,7. CO2-Emissionen kombiniert (g/km): 112/164–162/208–201. 2 ServiceCareLeasing ist ein Angebot der Mercedes-Benz Leasing GmbH, Siemensstraße 7, 70469 Stuttgart. Unser Leasingbeispiel: Kaufpreis ab Werk zzgl. lokaler Überführungskosten 12.990 €/18.490 €/19.990 €, Leasing-Sonderzahlung 0,00 €, Laufzeit 48 Monate, Gesamtlaufleistung 40.000 km, mtl. Gesamtleasingrate inkl. Komplettservice gemäß unseren Bedingungen 149 €/189 €/209 €. Gilt nur für gewerbliche Einzelkunden und bis 31.03.2019. Alle Preise zzgl. der gesetzlich geltenden Umsatzsteuer.

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    „Frag Dich!“ – 54. Wettbewerb Jugend forscht

    Viele Lehrer und Wissenschaftler engagieren sich für den Wettbewerb. Foto: Stiftung Jugend forscht e.V. ANZEIGE

    Chemnitzer Arbeitsrechtsforum

    Zur jährlichen Veranstaltung „Chemnitzer Arbeits-rechtsforum“ lädt die IHK Chemnitz am 7. März 2019, von 9 bis 15.30 Uhr, in die Straße der Nati-onen 25 ein. Die Veranstaltung verschafft Arbeitge-bern und Personalverantwortlichen einen aktuellen Überblick zum neuen „Brückenteilzeit“-Gesetz, den gesetzlichen Vorgaben der Beschäftigung von Aus-ländern, zum Urlaubsrecht und zur Urlaubsabgeltung, der Reichweite des Direktionsrechts des Arbeitgebers sowie zu aktuellen datenschutzrechtlichen Vorgaben im Rahmen des Arbeitsverhältnisses. Alle Referenten sind Fachanwälte für Arbeitsrecht. Anmeldungen sind bis zum 28. Februar 2019 auf unserer Webseite www.chemnitz.ihk24.de unter dem Button Veranstaltun-gen möglich.

    Weitere Informationen: Dr. Ulf Spanke, Tel. 0371/6900-1122, Sophie Haubold, Tel. 0371/6900-1120

  • 22 Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Für die Praxis

    Fachkräftesicherung im FokusInklusion heißt wörtlich übersetzt Zugehörigkeit, also das Gegenteil von Ausgren-zung. Wenn jeder Mensch – mit oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit, dann ist das gelungene Inklusion. Auch für die regionale Wirtschaft werden das Potenzial und die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen immer wichtiger.

    Den Weg der Inklusion geht auch die ZLT Lüftungs- und Brandschutztechnik GmbH aus Jahnsdorf/Erzgebirge mit ca. 80 Mitarbeitern. „Menschen mit Behinderungen, die entsprechend ihrer Stärken und Fähigkeiten eingesetzt werden, sind wertvolle und überaus loyale Mitarbeiter, die – richtig eingesetzt – den betrieblichen An-forderungen voll und ganz gerecht werden können,“ sagt Andreas Gutknecht, Personalmanager der ZLT.

    Im November 2018 erfolgte die erfolgreiche Übernahme eines Werkstattmitar-beiters in ein festes, sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Im Januar 2019 hat eine Inklusionsabteilung, als rechtlich unselbstständiger Teil des privat-

    wirtschaftlichen Unternehmens, ihre Arbeit aufgenommen. Geplant ist, zusätzlich zu den 7 aktuell beschäftigten schwerbehinderten Menschen, die Neueinstellung von vier schwerbehinderten Menschen im Bereich der Fertigung von Komponen-ten für klima- und brandschutztechnische Anlagen. Dort werden dann z. B. Filter komplettiert, Montage- und Befestigungssysteme zusammengesetzt oder auch elastische Verbindungselemente vorbereitet und verpackt.

    Die ZLT stellt mit Unterstützung von modernen CNC-Maschinen wichtige Kompo-nenten für die Bereiche Klima- und Lüftungstechnik sowie der Brandschutztech-nik her. Hierbei müssen alle Komponenten verschiedene Herstellungsschritte mit unterschiedlichen Anforderungen an Schwierigkeitsgrad und Komplexität durch-laufen. Ein Großteil dieser Komponenten unterliegt dabei Schutzrechten und Zu-lassungen, was hohe qualitative Anforderungen an jeden Herstellungsschritt mit sich bringt. Ziel der Inklusionsabteilung ist es dabei, die besonderen Fähigkeiten der schwerbehinderten Menschen mit den Anforderungen und Zielen des Unter-nehmens zu verbinden. Besonderer Wert wird auf eine sorgfältige Gestaltung der Arbeitsplätze gelegt, bei der die Arbeitssicherheit, die Gesundheit der Mitarbeiter, die Vermeidung von Gefährdungen und die Erleichterung der Arbeit mit geeigne-ten Hilfsmitteln berücksichtigt werden. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit der zuständigen Berufsgenossenschaft.

    Mit ihren Produkten will die ZLT ihren Teil zum Schutz und zur Bewahrung von Um-welt und Natur in Verbindung mit einem sicheren und angenehmen Lebensumfeld für die Menschen beitragen. Mit der Inklusionsabteilung nimmt eine weitere Idee Realität an. Eine wichtige Grundlage für den Aufbau der Inklusionsabteilung ist die sehr kooperative und konstruktive Unterstützung des Projektes durch das In-tegrationsamt, den Integrationsfachdienst, die IHK sowie die Agentur für Arbeit.

    Bereits seit 2015 betreibt die Kammer eine spezialisierte Inklusionsberatung. Un-ternehmen können eine individuelle, umfassende Beratung vor Ort nutzen, um sich über bestehende Fördermaßnahmen zu informieren und den bürokratischen und zeitlichen Aufwand für die Unternehmen zu minimieren.

    Altersvorsorge betrieblich und privat,Fallstricke der Basis- und Betriebsrente

    Eine Steuerersparnis gibt es bei der Basis- bzw. Rürup-Rente nicht, lediglich eine Ver-schiebung der Steuerzahlung auf das Rentenalter. Eine Kapitalauszahlung ist nicht mög-lich. Weiterer Nachteil: Keine Vererbbarkeit (nur mit Zusatzbeitrag an Ehepartner/in, nicht an Lebenspartner/in)!

    Beispiel: Herr Mustermann (verwitwet oder geschieden) verstirbt kurz nach dem 65. Lebensjahr. 35 Jahre hatte er monatlich 300€ in eine Basis-Rente eingezahlt. Zum Zeit-punkt des Todes hatte er eine Lebenspartnerin. Aus seiner Ehe gingen zwei Kinder und drei Enkel hervor. Der Kapitalwert seines Vertrages inklusive Überschüsse betrug zu sei-nem Tod 250.000€. An die Hinterbliebenen werden folgende Leistungen ausgezahlt:

    Lebenspartnerin 0,- € Kinder 0,- € Enkel 0,- €

    Ähnlich schlechte Bedingungen hat auch die Riester-Rente.

    Mit der Nahles-Rente (Betriebsrentenstärkungsgesetz) werden Arbeitgeber verpfl ichtet, demnächst Beiträge zu entrichten, wenn Arbeitnehmer eine Betriebsrente (z. B. Direkt-versicherung) durch Gehaltsumwandlung abgeschlossen hatten. Der Staat greift wieder in bestehende Verträge ein. Einen Bestandsschutz gibt es nicht. Bereits 2004 wurden mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz Arbeitnehmer verpfl ichtet, den vollen Beitrag der Sozialversicherung (Arbeitgeber + Arbeitnehmeranteil) in der Rentenzeit zu zahlen. Bei Insolvenz des Versicherers haftet der Arbeitgeber für die Rentenzahlung. Eine Ent-haftung des Arbeitgebers gibt es per Gesetz immer noch nicht.

    Eine Alternative ist die fondsgebundene Rentenversicherung. Man partizipiert am Kapitalmarkt, hat eine Garantie auf die eingezahlten Beiträge, der Todesfall ist abge-sichert, zum Ablauf trifft man die Entscheidung zwischen lebenslanger Rente oder Kapitalauszahlung und hat freie Vererbbarkeit.

    Jürgen Riedel, zertifi zierter Fachberater für betriebliche Altersvorsorge und Berufsunfähigkeitsversicherung

    Feuerbachweg 7, 08058 ZwickauTel. 0375 / 3032216, Mobil 0172 / 7967755

    Mail. [email protected]

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    Inklusionsberaterin Ines Petzold, Tel. 0371/6900-1233, [email protected]

    Foto: Fotolia_Unbreakable

  • 23Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Für die Praxis

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    Berufliche Ausbildung junger Menschen mit HandicapEin Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf ist eine der besten Zu-gangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt. Auch Jugendliche mit einer Behinderung beenden einmal die Schule und wollen im Arbeitsleben Fuß fassen. Aber die Suche nach einem Ausbildungsplatz gestaltet sich für behinderte Jugendliche schwierig.Grundsätzlich stehen behinderten und nichtbehinderten Jugendlichen die glei-chen Ausbildungswege offen. Oftmals ist es eine Frage der Unterstützungsmög-lichkeiten für die Unternehmen und die gibt es in vielfältiger Form. Arbeitgeber können einen Ausbildungszuschuss von bis zu 80% der monatlichen Ausbildungsvergütung und Prämien durch die Agentur für Arbeit erhalten. Dies ist auch für gleichgestellte junge Menschen mit einem Grad der Behinderung unter 50 möglich. Auch die Förderung behinderungsbedingter Anpassungen am Arbeitsplatz, z.B. Tastaturen für Einhändige, spezielle Software oder technische Hilfsmittel sind möglich. Der Technische Berater der Agentur für Arbeit steht dazu jedem Unternehmen zur Seite. Bei Schaffung eines neuen Ausbildungsplatzes können die Investitionskosten vom Integrationsamt bezuschusst werden.Neben den vielfältigen finanziellen Förderleistungen ist auch ein Nachteilsaus-gleich zur Zwischen- und/oder Abschlussprüfung eine mögliche Unterstützungs-leistung für einen erfolgreichen Berufsabschluss. Prüfungszeitverlängerung, ein gesonderter Raum sowie die Nutzung von Hilfsmitteln und/oder Assistenzen

    (bspw. Prüfung am PC mit Hilfssoftware zur Vergrößerung des Textes bei Sehbe-hinderten) sind möglich. Die Beantragung des Nachteilsausgleichs muss immer mit der Anmeldung zur Prüfung bei der zuständigen Kammer erfolgen und unterliegt der Einzelfallprü-fung auf der Grundlage eines aktuellen ärztlichen Gutachtens.Manchmal ist aufgrund des Handicaps eine Regelausbildung nicht umsetzbar. In diesem Fall ist unter bestimmten Voraussetzungen das Erlernen eines sogenann-ten Fachpraktiker-Berufs nach § 66 BBiG / § 42m HwO mit einem theorieredu-zierten Anteil eine Alternative. Diese sind ausschließlich für Jugendliche mit dem „Förderschwerpunkt Lernen“ gedacht.Mit Mitteln der „Initiative Inklusion“ und des Sächsischen Arbeitsmarktpro-gramms wurden seit 2012 in Betrieben erstmals 280 Ausbildungsplätze gefördert und neu mit Jugendlichen mit Behinderung besetzt. Durch regionale Kooperation verschiedener Akteure können neue Ausbildungs- und somit spätere Arbeitsplät-ze für Menschen mit Handicaps besetzt werden. Die Inklusionsberatung der IHK Chemnitz sowie die Ausbildungsberater unterstützen Sie dabei.

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    Inklusionsberaterin Ines Petzold, Tel. 0371/6900-1233, [email protected]

  • 24 Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Für die Praxis

    IHK: Ihr Startup wurde erst Anfang 2019 ge-gründet. Was ist der Kern Ihres Unterneh-mens?

    Manuel Dudczig: Ich habe auf dem Chemnitzer Tech-nologieforum der IHK im Herbst vorgestellt, was Vir-tuelle Technologien für die Produktentwicklung und die Produktkommunikation leisten können. Der große Vorteil von Virtuellen Technologien wie Virtual Reality (VR) oder Augmented Reality (AR) ist, dass bereits im Produktentwicklungsprozess komplexe, verborgene und innovative Eigenschaften auch für Fachfremde in-teraktiv erlebbar werden. Das kann eine virtuelle Pro-duktpräsentation einer großen, komplexen Maschine auf einer Messe sein, bei der sämtliche Funktionen und Prozesse interaktiv sichtbar und erlebbar werden. Ebenso denkbar ist eine AR App, die konfigurierbare Produkte direkt beim Kunden vor Ort auf dem Tablet oder Handy im Raum erscheinen lässt. Technische und kreative Möglichkeiten gibt es da sehr viele.

    IHK: Welchen Markt sehen Sie für Ihr Produkt und welche Unternehmen profitieren davon?

    Manuel Dudczig: Ich sehe besonders in der Entwick-

    lung und Kommunikation von technischen, komple-xen oder auch großen Produkten und Räumen einen Mehrwert. Ebenso bieten die Technologien einen Ver-ständnisvorsprung, wenn es sich um designorientierte bzw. individuell konfigurierbare Produkte handelt. Ich denke, dass Bilder und selbst Videos nicht mehr das transportieren können, was Virtuelle Technologien inzwischen können. Eine stereoskopische 1:1 Darstel-lung mit interaktiven Elementen, wie Maschinenfunk-tionen oder Röntgenblicke in Prozesse bieten einfach viel mehr Möglichkeiten. Gerade Unternehmen, die sich mit digitalen und skalierbaren Kommunikations-formen differenzieren möchten und auch innerhalb der Entwicklung schon auf virtuelle statt physische Prototypen setzen, haben hier noch ein weiteres gewichtiges Verkaufsargument. Ich habe bereits für diverse Branchen virtuelle Produkterlebnisse für Mes-sen, Webseiten und mobile Endgeräte erstellt.

    IHK: Was sind Ihre nächsten Ziele?

    Manuel Dudczig: Ich möchte die Ausgründung aus der Technischen Universität Chemnitz abschließen und die Technologien für weitere Anwendungsfelder entwickeln. Dafür suche ich in Themenfeldern wie

    Produktentwicklung, Marketing, aber auch virtuelle Schulungen noch Pilotkunden. Den Mehrwert prä-sentiere ich bei Kunden vor Ort, denn über Virtuelle Technologien kann man zwar viel erzählen, aber ge-mäß folgendem Motto „Ein Bild sagt mehr als tau-send Worte - Virtuelle Technologien sagen mehr als tausend Bilder" muss die Technologie einfach erlebt werden. Dann entstehen meiner bisherigen Erfah-rung nach auch die meisten innovativen Ideen und Anwendungsfälle, die einen konkreten Kundennutzen darstellen.

    Danke für das Gespräch und viel Erfolg.

    Interview mit Manuel Dudczig, VRENDEX

    Foto: Christine Winkler-Dudczig

    >> 10– 18:00 UHR

  • 25Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Für die Praxis

    Digitale Transformation im Unternehmen

    Das Förderprogramm des BMWI „go-digital“ unterstützt den Mittelstand bei der Digitalisierung seiner Geschäftsprozesse. Go digital bietet den Unternehmen eine finanzielle Unterstützung, denn die autorisierten Beratungsunternehmen über-nehmen die komplette administrative Projektabwicklung von der Antragstellung bis hin zur Berichterstattung.Die Förderung in erfolgt in drei Bereichen: Digitalisierte Geschäftsprozesse, Digita-le Markterschließung und IT-Sicherheit.Gefördert werden selbstständige Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft oder des Handwerks, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllen:• Weniger als 100 Mitarbeiter• Vorjahresumsatz oder -bilanz von höchstens 20 Mio. Euro• Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland• Förderfähigkeit nach der De-minimis-VerordnungWeiterführende Informationen zur Förderhöhe und zur Projektstruktur online un-ter: www.bmwi-go-digital.de Dagmar Lange, [email protected]

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    Aktuelle Angebote „Digitalisierung KMU“

    Auch 2019 unterstützt das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz mittelständische Unternehmen mit einer Vielzahl an kostenfreien Ange-boten: https://betrieb-machen.de/veranstaltungskalender/. Bewährtes wird fortgesetzt, Neues in den Trainings- und Schulungszent-ren des Kompetenzzentrums ausprobiert.So zum Beispiel zu den Themen „Simulation von Geschäftsprozessen in unterschiedlichen Szenarien“, „Das Beste aus zwei Welten: Hybride Füh-rung & Kommunikation“, „Industrie 4.0 kompakt – Ihre Chance“ oder „Geschäftsmodell 4.0“. Zusätzlich kann man sich über die Plattform des Kompetenzzentrums zu aktuellen rechtlichen Aspekten informieren https://betrieb-machen.de/wissensbox-recht-4-0/ und für Unterstützungs-projekte https://betrieb-machen.de/umsetzungsprojekte/ bewerben.

    Dagmar Lange, [email protected]

  • 26 Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Für die Praxis - Serie

    Neues Leben in alten Mauern Serie über erfolgreiche Revitalisierung von Industriebrachen im Regierungsbezirk Chemnitz

    Diese „Zeitreise“ ist bildschön: „25 Projekte aus 25 Jahren BAUCONZEPT®“ stellt das Lichtensteiner Ar-chitektur- und Ingenieurunternehmen in einem Jubi-läumsband vor. Aus Hunderten von Projekten durften die Mitarbeiter ihre Favoriten auswählen. Neben der neuen Schwimmhalle der Universität der Bundeswehr München in Neubiberg, dem Deutschen Uhrenmu-seum in Glashütte oder dem sanierten Amtsgericht Schloss Grimma hat es auch die Lichtensteiner Fir-menzentrale in den hochwertigen Bildband geschafft.

    Zum Bürokomplex in Lichtenstein gehören ein sanier-tes Kontorgebäude und eine ehemalige Fabrik aus der Gründerzeit bzw. den1920er Jahren sowie zwei 1998–2001 errichtete Erweiterungsbauten. Klare Formensprache, Funktionalität und hohe Aufenthalts-qualität verkörpern den Anspruch, den das Unterneh-men vermitteln will, unterstreicht Gründer und Ge-schäftsführer Christoph Rabe. Immer geht es darum, den Bauwerken eine Singularität, aber auch einen regionstypischen Bezug zu geben bzw. eine Verbin-dung zu vormaligen Nutzungen herzustellen. Aktuell plant BAUCONZEPT® ein breites Spektrum von Bau-vorhaben für Sport, Bildung und Wissenschaft sowie für Industrie und Gewerbe, berichtet er.

    Den Grundstein legte der Diplom-Maschinenbauinge-nieur 1991 mit dem Planungsbüro Rabe. Zwei Jahre später wurde aus dem Planungsbüro die Bauconzept Rabe und Partner GmbH; seit 2003 existiert der Name BAUCONZEPT® als eingetragenes Warenzeichen. Mit Diplom-Ingenieur und Architekt Bert Hoffmann teilt Christoph Rabe sich seit nunmehr zwölf Jahren die Geschäftsführung des Unternehmens mit 120 Be-schäftigten an sieben Standorten. Credo des 60-jäh-rigen, der zwischen den Wohnorten Lichtenstein und Dresden pendelt: „Wenn du das tust, was dir Freude bereitet, brauchst du nicht auf Arbeit zu gehen…“

    Kathrin Buschmann

    Geschäftsführer Christoph Rabe und Bert Hoffmann. Foto: BAUCONZEPT®

    Die ehemalige Strickwarenfabrik sowie der Neubau an der Bachgasse. Foto: BAUCONZEPT®

    Die BAUCONZEPT® Planungsgesellschaft mbH in Lichtenstein

    Raum und Funktionalität für zeitgemäßes ArbeitenBeginnend im Jahr 1990 hat Christoph Rabe die Zentrale des von ihm gegründeten Planungsun-ternehmens aufgebaut. In mehreren Abschnitten, ausgehend von der Sanierung und Umnutzung der vormaligen Strickwarenfabrik seiner Eltern, ent-stand ein um zwei Neubauten und das ehemalige Kontorgebäude erweiterter Komplex entlang der Lichtensteiner Brückenstraße.Was hat Sie inspiriert, nach 1990 im Bereich Bau-planung/Architektur unternehmerisch tätig zu werden?Christoph Rabe: Der Quell meines persönlichen An-triebs gründet in der Unternehmertradition meiner Familie. Nach 1990, mit dem vereinigten Deutsch-land, stand für mich fest, unternehmerische Verant-wortung zu übernehmen. Der riesige Sanierungs- und Neubaubedarf der Nachwendezeit war für mich der motivierende Faktor, die Branche zu wechseln.

    Was war die besondere Herausforderung?Christoph Rabe: Der Hauptsitz der BAUCONZEPT® Planungsgesellschaft ist ein aus mehreren Ele-menten bestehendes Ensemble. Dazu gehören der 1922 errichtete Industriebau der Max L. Wach KG, der 1998 geschaffene Glasbau, der 2000/2001 als Lückenschluss entstandene Neubau sowie das Kon-torgebäude. Die Herausforderung bestand darin, die historischen Baukörper in ihrer Einmaligkeit zu erhalten. Gleichzeitig galt es, Raum und Funktiona-lität für zeitgemäßes Arbeiten zu schaffen.

    Das Ergebnis überzeugt Mitarbeiter und Besucher. Christoph Rabe: Ich denke, es ist uns auf hervor-ragende Weise gelungen, ein neues, tragfähiges Ganzes zu schaffen, welches sich stimmig in die Umgebung einfügt. Die Symbiose von Alt und Neu, klimatisierte Büros, lichtdurchflutete Besprechungs- und Konferenzräume sowie ergonomisch gestaltete und mit moderner Hard- und Software ausgestatte-te Arbeitsplätze sorgen für ausgezeichnete Bedin-gungen. Weitere Informationen: www.baukonzept.com

  • 2727Wirtschaft Südwestsachsen · 01-02/2019 · Service

    IHK Börsen

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