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Landeskriminalamt Niedersachsen Am Waterlooplatz 11, 30169 Hannover, Tel. 0511/26262- App. -6301, -6302, -6303 [email protected] Presse-Info 09.01.2014 Operative Fallanalyse (OFA): Erfolgreiche Ermittlungsunterstützung für die Polizei Niedersachsen 15 Jahre „Profiling“ im LKA Niedersachsen Viele kennen den Begriff „Profiler“ aus dem Fernsehen. Mit ihrer Hilfe werden Tö- tungsdelikte, Sexualdelikte und schwerste Straftaten analysiert. Auch das LKA Niedersachsen hat sie – allerdings ist ihre Arbeit nicht mit den dargestellten TV- Formaten vergleichbar. Die LKA-Experten nennen sich (operative) Fallanalytiker, arbeiten mit vier bis sechs Personen im Team zusammen und werden als Ermitt- lungsunterstützung für niedersächsische Polizeibehörden eingesetzt. Eine Er- folgsgeschichte die nunmehr 15 Jahre alt wird. Die OFA wurde u.a. in folgenden Fällen eingesetzt: Sexualmorde an der 8jährigen Levke St. in Cuxhaven und dem 8-jährigen Felix W., 2004, 7-Fach-Mord in Chinarestaurant in Sittensen, 2007, Sexualmorde an der 13jährigen Nina B. und dem 14-jährigen Tobias L., in Bodenfelde, 2010, Mord z.N. der Annika B. in Hannover, 2011, Mord z.N. der Monika P. in Hannover Linden, Leichenteile Ihmeufer, 2011 Sexualmord an der 11–jährigen Lena W. in Emden, 2012, Mord z.N. der Andrea B. in Hannover, Leichenteile Maschsee, 2012, Schwerer sexueller Kindesmissbrauch eines 5jährigen Jungen durch einen Kinderarzt in Garbsen/Hannover, 2014. Der OFA-Leiter, Olaf Hieber, zieht Bilanz: Die Fallanalyse hat sich in den vergangenen Jahren bewährt und etabliert. Unser Team wird nicht nur bei aktuellen Kapitaldelikten ermittlungsbegleitend einge- setzt. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere bei sog. Cold Case Delikten (ältere unaufgeklärte Tötungsdelikte) das Potential vorhanden ist, diese Fälle auch nach Jahrzehnten lösen zu können. Aktuell richtet sich der Fokus der OFA-Experten auf einen Kriminalfall, der 20 Jahre zurückliegt. Es geht um das Tötungsdelikt vom 25.02.1995 in Hannover- Roderbruch. An diesem Tag wurde der 19jährige Alexander Wart auf dem Gelände der BBS 14 in Gegenwart seines besten Freundes erschossen.

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Landeskriminalamt Niedersachsen

Am Waterlooplatz 11, 30169 Hannover,

Tel. 0511/26262- App. -6301, -6302, -6303

[email protected]

Presse-Info 09.01.2014

Operative Fallanalyse (OFA): Erfolgreiche Ermittlungsunterstützung für die Polizei Niedersachsen

15 Jahre „Profiling“ im LKA Niedersachsen

Viele kennen den Begriff „Profiler“ aus dem Fernsehen. Mit ihrer Hilfe werden Tö-

tungsdelikte, Sexualdelikte und schwerste Straftaten analysiert. Auch das LKA Niedersachsen hat sie – allerdings ist ihre Arbeit nicht mit den dargestellten TV-

Formaten vergleichbar. Die LKA-Experten nennen sich (operative) Fallanalytiker, arbeiten mit vier bis sechs Personen im Team zusammen und werden als Ermitt-lungsunterstützung für niedersächsische Polizeibehörden eingesetzt. Eine Er-

folgsgeschichte die nunmehr 15 Jahre alt wird.

Die OFA wurde u.a. in folgenden Fällen eingesetzt:

• Sexualmorde an der 8jährigen Levke St. in Cuxhaven und dem 8-jährigen

Felix W., 2004, • 7-Fach-Mord in Chinarestaurant in Sittensen, 2007,

• Sexualmorde an der 13jährigen Nina B. und dem 14-jährigen Tobias L., in Bodenfelde, 2010,

• Mord z.N. der Annika B. in Hannover, 2011,

• Mord z.N. der Monika P. in Hannover Linden, Leichenteile Ihmeufer, 2011 • Sexualmord an der 11–jährigen Lena W. in Emden, 2012,

• Mord z.N. der Andrea B. in Hannover, Leichenteile Maschsee, 2012, • Schwerer sexueller Kindesmissbrauch eines 5jährigen Jungen durch einen

Kinderarzt in Garbsen/Hannover, 2014.

Der OFA-Leiter, Olaf Hieber, zieht Bilanz:

Die Fallanalyse hat sich in den vergangenen Jahren bewährt und etabliert. Unser Team wird nicht nur bei aktuellen Kapitaldelikten ermittlungsbegleitend einge-

setzt. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere bei sog. Cold Case Delikten (ältere unaufgeklärte Tötungsdelikte) das Potential vorhanden ist, diese Fälle auch nach

Jahrzehnten lösen zu können.

Aktuell richtet sich der Fokus der OFA-Experten auf einen Kriminalfall, der 20 Jahre zurückliegt. Es geht um das Tötungsdelikt vom 25.02.1995 in Hannover-Roderbruch.

An diesem Tag wurde der 19jährige Alexander Wart auf dem Gelände der BBS 14

in Gegenwart seines besten Freundes erschossen.

Die Mordkommission „Wart“ hat die OFA mit der Durchführung einer Fallanalyse beauftragt.

Olaf Hieber: Auch wenn der Fall schon 20 Jahre zurückliegt, konnten wir neue Erkenntnisse gewinnen und die Kollegen der Mordkommission Wart mit unseren

Ergebnissen unterstützen. Die Ermittlungen wurden kürzlich wieder aufgenommen.

Frank Federau / Uwe Schwellnus

Pressestelle LKA Niedersachsen

Tel. 0511/26262 –6302 / -6303

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Bitte untertiteln mit:

Tatsituation Moko „Wart“ vor BBS 14 im Roderbruch