1969 technik aus deinem geburtsjahr - leseprobe · eine zeitreise in ihr geburtsjahr jedes jahr...
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Technik aus deinem Geburtsjahr
1969Matthias Rickling
Diskette
Du bist so altwie die ...
DisketteDiskette
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© 2019 Franzis Verlag GmbH, RichardReitznerAllee 2, 85540 Haar bei München
Autor: Matthias Rickling
Konzept und Produktmanagement: Florian Greßhake
Sprachlektorat: Sibylle Feldmann
Cover: Julie Kechter
Layout & Satz: Nelli Ferderer, [email protected]
ISBN: 9783645606400
Eine Zeitreise in Ihr Geburtsjahr
Jedes Jahr bringt neue technische Erfindungen, Gadgets, Highlights und Flops mit sich. Gerne erinnern wir uns zurück an die technischen Spielzeuge aus unseren Kindheitstagen, aber auch an die bahnbrechenden Entdeckungen und Produkteinführungen, die das Leben für immer veränderten.
1969 war ein ganz besonderes Jahr. Matthias Rickling – Technikexperte für die 60erJahre und nebenberuflich Zeitreisender – zeigt Ihnen, welche technischen Highlights Ihr Geburtstag mit sich brachte.
Liebes Geburtstagskind, ...
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InhaltsverzeichnisWeltraum, Woodstock und der Willy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Timeline . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Die Besten des Jahres . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Ein Jahrzehnt der Raserei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Mondlandung im Spielzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
KlapperDragees . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Geht immer: Drehfleisch und Wurmeis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
ScheibenRakete mit Stern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Spurwechsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Das mutierte Kunststoffscheibchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
69erJungs, die’s drauf haben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Zeit ist Quarz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Wenn’s richtig tickt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Die Wabbelscheibe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Dort hinein, wo’s noch nix gibt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Das gibt es seit 1969 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Männer, die »roger« sagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Eiskalte StielIkonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Die SchwabbelwabbelTüte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Die Königin der Lüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Debbie wird geimpft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Der heißeste Doughnut der Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Wenn UrNerds spielen wollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Lässig loungen ohne Lehne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
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Das Linienmännchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Französisches Sonnenfeuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Zeitreise in die Antike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Die sozialistische Rennflunder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Profis fahren Capri . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Extraterrestrisches AZURBlau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Die Sache mit den Haken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Lichtempfindlicher Geistesblitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Die Unverbesserliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Erst unfahrbar, dann unaufhaltbar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Die volkseigene Farbröhre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Eine SpielLernUnterhaltungsmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
Der MultikultiPalast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Ein Gigant mit Kugel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
Ein Luftzug auf Höhe null . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
Stelzenwurm und Flüsterpfeil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Der akademische Gipfel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Genial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
Fallende Äpfel und schwere Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
Captain America . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Spaßmobil mit Kante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
Freiluftmusik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Ausnahme mit 29 Etagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
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Weltraum, Woodstock und der WillyJa, es sind wohl diese drei großen Ws, an die sich die meisten Menschen erinnern, wenn sie auf das Jahr 1969 zurückschauen.
Als Erstes natürlich der Weltraum, dessen unendliche Weiten inzwischen von immer mehr Satelliten und Sonden durchmessen wurden und der Menschheit klarmachten, welch Mickerigkeit ihre Welt im Vergleich zum gesamten Universum ist. Und dann selbstverständlich jenes Ereignis, das zweifelsohne zu den historisch bedeutendsten, technisch hervorragendsten und menschlich mutigsten Begebenheiten des 20. Jahrhunderts zählt: die Landung der ersten Menschen auf dem Mond.
Und während einer der tollkühnen Flieger mit einem philosophischen Spruch über Schritt und Sprung von Mensch und Menschheit das Space Race beendete, suchten sie dort unten auf Mutter Erde nach Alternativen. Alternativen in jeglicher Hinsicht. Neue Formen und Farben bei Möbeln und Autos belebten den Alltag. Im Radio konnte man neben den altbackenen Schlagern auch psychedelischen Klängen und den
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härteren Tonarten der Rockmusik lauschen, während im Kino seichte HeintjeFilmchen mit knochenharten Edelwestern und lüsterne Oswalt KolleDokus mit wilden Roadmovies um die Gunst des Publikums wetteiferten.
Die Jugendlichen machten sich vielerorts mit fremden Religionen, unbekannten Rauschmitteln und merkwürdigen Rastalocken auf die Suche nach einem Gegenvorschlag für ein bewussteres Leben. Weltweiter Höhepunkt der HippieRomantik war das zweite große W, das WoodstockFestival, das nicht nur der Rockmusik ein neues Image verpasste, sondern auch ein Bild vom friedliebenden Amerika zeichnete, das man angesichts der grauenhaften Nachrichten aus Vietnam kaum erwarten durfte. Mit FlowerPower gegen Napalmbomben – ein beeindruckendes, aber leider auch weitgehend zweckloses Unterfangen. In Deutschland hatten sich die revolutionären Studenten des vergangenen Jahres zunehmend beruhigt, und die wilden Demos waren sanftmütigen Sitins mit Räucherkerzen und Lavalampe gewichen. Die meisten »HoHoHoChiMinh«Rufer von gestern gingen nun weiter ihremakademischen Alltag nach, um sich möglichst bald der Karawane ansMittelmeer anschließen zu können, das in jenen Tagen von Touristenmassen geradezu überrannt wurde und zum »Teutonengrill« avancierte.Und sollte der zukünftige Job weder CapriReise noch Ford Capri hergeben, bot der Fernseher als letzte Hoffnung zur Erfüllung aller Träumedie Ziehung der Lottozahlen, die im September erstmals ausgestrahltwurde.
Sogar in der Politik konnte ein Hoffnungsschimmer wahrgenommen werden. Zugegeben, die Beziehungen zwischen BRD und DDR waren 20 Jahre nach ihrer offiziellen Scheidung ein wenig angespannt, hatte man auf ostdeutscher Seite doch gerade zu Anfang des Jahres damit begonnen, die innerdeutsche Grenze mit martialischen Betonwachtürmen zu versehen. So kam es immer wieder zu kleinen Missliebigkeiten und
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Machtprotzereien – wie das so ist zwischen zwei überzeugten Vertretern verschiedener Systeme, die nicht miteinander sprechen können. Glücklicherweise waren die Spannungen zwischen den Supermächten nicht atomar eskaliert, auch wenn man im vergangenen Jahrzehnt mehrfach nur haarscharf daran vorbeigeschrammt war. Und dann kam Willy und sorgte zunächst im politisch verknöcherten Westdeutschland für Aufbruchstimmung. Die sozialliberale
Koalition trat mit dem Versprechen an, mehr Demokratie zu wagen, und nahm die Kritik an den herrschenden autoritären Verhältnissen durchaus ernst. Kaum hatte Willy Brandt die Wahl zum Bundeskanzler in der Tasche, bemühte er sich auch schon um eine entspannte Außenpolitik gegenüber der DDR und dem Ostblock. Seine Bemühungen trugen ihm viel Lob und Ehre ein, auch wenn es noch jahrelangen Engagements bedurfte, bevor sie Früchte trugen.
Und neben Weltraum, Woodstock und Willy machten Ingenieure, Erfinder und Nerds das Jahre 1969 einzigartig. Es entstanden Dinge, die unser Leben bis heute beeinflussen oder uns noch heute einfach nur staunen lassen.
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Timeline3. JanuarIm ZDF startet mit der Folge »Toter Herr im Regen« die97teilige Fernsehserie »DerKommissar« mit Erik Ode.
18. JanuarUm 18:50 Uhr wird die erste voninsgesamt 368 ZDFHitparaden(bis 2000) ausgestrahlt.
20. JanuarRichard Nixon löst Lyndon B.Johnson im Amt des Präsidentender USA ab.
5. MärzGustav Heinemann (SPD) wirdzum Bundespräsidenten der BRDgewählt.
29. MärzBeim Grand Prix Eurovision de laChanson in Madrid müssen sichvier Interpreten das Siegerpodestteilen.
MaiErstmals kann das eurocheque System auch grenzüberschreitend genutzt werden.
9. MärzMit einer Sehbeteiligung von71 Prozent wird die erste »Peter Alexander Show« im ZDF ein Hit.
17. JuniFür das neu eingeführte LehrfachSexualkunde wird der Sexualkunde Atlas vorgestellt und sorgtfür Aufregung.
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27./28. JuniIn der Christopher Street in New York wehren sich die Besucher der HomosexuellenBar »Stone wall Inn« gegen gewalttätige Polizeirazzien. Ein Wendepunkt der Schwulen und Lesben bewegung.
9./10. AugustDurch mehrere Morde schockiert die Kommune um Charles Manson als »Manson Family« die Öffentlichkeit.
14. AugustIn Nordirland eskalieren die Unruhen zwischen Katholiken und Protestanten. Da die Polizei überfordert ist, wird die britische Armee zu Hilfe gerufen.
14. AugustIn den bundesdeutschen Filmtheatern läuft der SergioLeone Western »Spiel mir das Lied vom Tod« an.
15. OktoberIn Washington, D.C. protestieren 250.000 Menschen gegen den Vietnamkrieg.
21. OktoberWilly Brandt (SPD) wird vom Bundestag zum Bundeskanzler gewählt.
19. NovemberApollo 12 landet auf dem Mond, und als dritter Mensch betritt ihn Charles Conrad.
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13. DezemberDer erste deutsche abendfüllendeZeichentrickfilm »Die Konferenzder Tiere« kommt in die bundesdeutschen Kinos.
19. DezemberDer Spielfilm »Easy Rider«, vonund mit Dennis Hopper undPeter Fonda, hat seine Erstaufführung in den bundesdeutschenKinosälen.
20. DezemberDietmar Schönherr und Vivi Bachmoderieren die erste Folge derSpielshow »Wünsch Dir was«.
24. November»Urmel aus dem Eis«, die Kreation der Augsburger Puppenkiste, wird erstmals im Fernsehengezeigt.
5. DezemberDer Bericht des USMagazins»Life« über das Massaker vonMy Lai schockiert weltweit dieÖffentlichkeit.
31. DezemberDer Hamburger »StarClub«,legendär geworden durch dieAuftritte der Beatles, schließtseine Pforten.
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Kino-Top-Ten 1969
1. Spiel mir das Lied vom Tod
2. Ein toller Käfer
3. Easy Rider
4. Pippi Langstrumpf
5. James Bond 007 – Im Geheimdienst
Ihrer Majestät
6. Hurra, die Schule brennt! – Die Lümmel
von der ersten Bank – 4. Teil
7. Heintje – Ein Herz geht auf Reisen
8. Oswalt Kolle – Deine Frau,
das unbekannte Wesen
9. Oswalt Kolle – Zum Beispiel: Ehebruch
10. Pepe, der Paukerschreck – Die Lümmel
von der ersten Bank – 3. Teil
Sport 1969 ▶ Deutscher Fußballer
des Jahres: Gerd Müller, FC Bayern München
▶ DFBPokalsieger: Bayern München
▶ Sieger DDROberliga: FC Vorwärts Berlin
Die Besten des Jahres
Jahreshitparade 19691. Michael Holm: Mendocino 2. Christian Anders:
Geh nicht vorbei 3. The Archies: Sugar Sugar 4. Barry Ryan: Eloise 5. Jane Birkin & Serge Gains
bourg: Je t’aime … moi non plus
6. Adamo: Es geht eine Träne auf Reisen
7. Shocking Blue: Venus 8. Roy Black:
Das Mädchen Carina 9. Peter Alexander: Liebesleid 10. Elvis Presley: In the Ghetto
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Deutsche Sportler des Jahres 1969:Damen: Liesel Westermann, Leichtathletik. Sie übertraf als erste Diskuswerferin der Welt die 60mMarke (1967), übertraf den Weltrekord 1969 zwei weitere Male (63,96 m) und wurde von einem amerikanischen Fachmagazin zur »WeltLeichtathletin des Jahres« gekürt.Herren: Hans Faßnacht, Schwimmen. Zwar unterbot er 1969 über 400 m Freistil als erster Schwimmer der Welt die vier Minuten (3:59,7 min), sein gültiger Weltrekord in dieser Disziplin betrug jedoch 4,04 min.
Automobil-Weltmeisterschaft:
1. Jackie Steward, Großbritannien,
MantraFordCosworth
2. Jacky Ickx, Belgien, BrabhamFordCosworth
3. Bruce McLaren, Neuseeland, McLarenFordCosworth
Sieger der BRAVO-Otto-Leserwahl:
Filmstar männlich: Gold Pierre Brice,
Silber Robert Hoffmann, Bronze George Nader
Filmstar weiblich: Gold Uschi Glas,
Silber Marie Versini, Bronze Senta Berger
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Ein Jahrzehnt der RasereiFaller? Sind das nicht die …? Genau, die mit den Baukästen, in denen so ziemlich alles steckt, was Modelleisenbahner zur Realisierung ihrer Miniwelten benötigen: von der Friedhofskapelle über den Zentralbahnhof bis hin zu Straßen, auf denen seinerzeit sogar schon elektrische Autos verkehren konnten. Doch 1969 begann mithilfe von Faller in den deutschen Jungenzimmern ein Jahrzehnt der Raserei. Für diejenigen, denen keine teure CarreraElektrorennbahn vergönnt war, erfanden die FallerBrüder ein neuartiges »Bewegungsspiel« mit rasanten Autos, die mittels Schwerkraft und diverser Beschleunigungselemente auf farbenfrohen Bahnen durch die Wohnung flitzten. »HitCar« nannten sie das System.
»Das Spiel mit den Autos, für die Geschwindigkeit keine Hexerei ist.«Und die »NonElektroAutos« boten hohe Ingenieurskunst im Kleinen:Das Zinkgussfahrwerk mit gehärteten Stahlachsen sorgte für einen tiefen Schwerpunkt, extra lange Radlager und SpezialKugelkopfhalterungen lieferten einen hervorragenden Radlauf, und die Kunststoffkarosserien boten naturgetreue Modelle in Standard- oder Brillantfarben.
Ob Ferrari GT oder VW Käfer, immer ging es darum, durch einen geschickten Aufbau der Bahn die Modelle so lange wie möglich in Bewegung zu halten oder auf die tollsten Hindernisse loszulassen. Dann ging’s ab über Steilkurven, Doppellooping, Sprungschanze und Glockenpilz bis ins Zieltor. Und echte HitCarPiloten beförderten ihre Renner über eine Startplatte mit Katapult auf die Piste und setzten geschickt die Durchfahrts, Looping oder Wendebeschleuniger ein, in denen gespannte Gummibänder für fortgesetzten Schub sorgten.
Als 1979 einer der FallerBrüder starb, wurde das System nicht mehr weiterentwickelt. Doch die Faszination ist geblieben. Sammler feiern die Relikte dieser Raserei bis heute.
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Mondlandung im SpielzimmerEine Autorennbahn von Carrera stand in den 1960erJahren wohl bei jedem Jungen ganz oben auf dem Wunschzettel. Stunde um Stunde wurden die Elektroboliden im Maßstab 1 : 32 über die schwarzen Schienen gejagt, bis die Motoren glühten.
Auf der Nürnberger Spielwarenmesse im Frühjahr 1969 legte der bayerische Spielzeugproduzent nach. Carrera hob ab und behauptete: »Bei Carrera Jet sind die ersten Astronauten bereits auf dem Mond gelandet.« Die nicht ganz billigen Grundpackungen des JetSystems enthielten transparente Kunststoffschienen, die man an Wänden und Decke entlang kreuz und quer durch den Raum führen konnte. Über diese Schienen »flogen« dann diverse Flugobjekte wie Doppeldecker oder Star fighter. Der Clou war, dass einige Jets sogar Geschosse abfeuern oder beim Aufeinandertreffen ihr Cockpit samt Piloten »absprengen« konnten.
Highlight (und mit 160 DMark teuerste Variante) der JetBahnen war das Apollosystem mit Raumkapsel, Astronauten, Loopingspirale und einem großen Mond aus Plastik. Bei den Flugmanövern ging es darum, die vier metallischen Astronauten im richtigen Moment so abzuschießen, dass sie sicher in einem magnetischen Mondkrater landeten.
»Faszinierend«, möchte man mit Mr. Spok meinen, doch der hohe Preis und der aufwendige Aufbau schreckten viele Interessenten ab. Das JetProgramm wurde für Carrera ein finanzieller Misserfolg, sodass die Produktion bereits 1971 wieder eingestellt wurde. Heute sind die elektronischen Flugbahnen nur noch sehr selten zu finden und bei Carrera Sammlern höchst begehrt.
Der AutorMatthias Rickling wuchs im Osnabrücker Land auf.
Er lieferte Beiträge für Ausstellungen und Dokumentationen, schrieb diverse regionalgeschichtliche Publikationen, verö� entlichte Sagen-Sammlungen sowie eine Reihe
kurzweiliger Erinnerungsbücher. Als freier Autor lebt er heute mit seiner Frau auf einem Gutshof in Nordhessen.
1969 – Technik aus deinem Geburtsjahr
„Du bist so alt wie …“ – die Geschenkbuch-Reihe für alle „Technikfans“! Jeder Band stellt kurzweilig die technischen Errungenschaften, Highlights und Flops eines bestimmten Jahres vor. Eine spannende Zeitreise für alle, die schon im-
mer einmal wissen wollten, was in ihrem Geburtsjahr los war.
1969 war aus technischer Sicht ein besonderes Jahr. Porsche baute einen Supersportwagen, der die Fahrer
zunächst in Angst und Schrecken versetzte und anschließend die Konkurrenz in Grund und Boden fuhr. Zugleich nahm am
Berliner Alexanderplatz der damals höchste Fernsehturm seinen Betrieb auf, und die Bundesrepublik schickte ihren
ersten eigenen Satelliten ins Weltall. Doch wurde alles überstrahlt durch die Mondlandung und die Worte
„Ein kleiner Schritt ….“
Was ist alles passiert?
✔ Ein Jumbo hebt ab✔ Die DDR baut einen Rennwagen✔ Eine Flasche löst alle Probleme
✔ Captain America begeistert die großen Jungs✔ Und viele spannende Ereignisse mehr!
9,90 EUR [D]ISBN 978-3-645-60640-0