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Fit für die Praxis? Ambulante Versorgung in Aus- und Weiterbildung!2. Hamburger Versorgungsforschungstag
Dr. med. B. Gibis
Agenda
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 2
1. Veränderungsfaktoren2. Status Quo 3. Maßnahmen 4. Ausblick
Agenda
1. Veränderungsfaktoren2. Status Quo 3. Maßnahmen 4. Ausblick
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 3
Medizinische Versorgung wird immer ambulanter…Technischer Fortschritt und demographischer Wandel
Demographische Entwicklung
• Gesellschaft des langen Lebens
• Chronizität von Erkrankungen
• Andere Lebensmuster: Leben in Einzelhaushalten
Technischer Fortschritt
• Ambulante Durchführbarkeit früher stationärer Leistungen
• Verkürzung Liegezeiten
• Häuslichkeit als Ort der Therapie
Ursache
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 4
55,8% 52,0%
36,5% 39,8%
7,7% 8,1%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Ambulant
Stationär
Mehr als die Hälfte aller berufstätigen Ärztinnen und Ärzte arbeitet in einem ambulanten Setting
Quelle: Ärztestatistik der Bundesärztekammer
Andere Bereiche
Anteil der Ärzte mit Gebietsbezeichnung nach Tätigkeitsbereichen
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 5
Die ambulante Versorgung unterscheidet sich in einigen Punkten signifikant von der stationären Versorgung
• Kontinuität der Versorgung: Betreuung insb. chronisch Kranker über lange Zeiträume
• Koordination der Versorgung: Abstimmung von Behandlungsabläufen über Sektorengrenzen hinweg
• Psychosozialer Kontext: Stellenwert individueller Lebensbedingung der Patienten, dauerhafter Einbezug von An- und Zugehörigen, Familienmedizin
• Behandlung in der Häuslichkeit von Patienten• Hohe Bedeutung präventiver Leistungen, im Alter insb. Sekundär- und
Tertiärprävention
Zwischenfazit• Demographischer Wandel und technischer Fortschritt bedingen Ambulantisierung
der medizinischen Versorgung• Ambulante Tätigkeit erfordert Fertig- und Fertigkeiten, die erlernt werden müssen
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 6
Agenda
1. Veränderungsfaktoren2. Status Quo 3. Maßnahmen 4. Ausblick
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 7
Ausbildung Weiterbildung NiederlassungAbitur
ApprobationZulassung Gebiets-anerkennung
Ärzteordnung, ÄAppO (Bund)
Landeshochschulgesetz (Land)
Auswahlverfahren, Studienordnung
Bundesebene
Landesebene
Universität (Universitäts-) Klinik
MWBO-Ä (BÄK)
Weiterbildungsordnung (LÄK) Honorar, Bedarfsplanung (KV)
EBM, Bedarfsplanung (KBV)
Push PullPush PullPush Pull
Aus- und Weiterbildung sind stationäre Angelegenheit Wenige bis keine ambulanten Abschnitte in der Weiterbildungsrealität
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 8
PraktischesJahr
Klinik(3 Jahre)
Vorklinik(2 Jahre)
Weiterbildung zum Facharzt (5 Jahre)
Zulassung:Abiturnote, Wartezeit,
hochschulspezifische Kriterien
Staatsexamen(Approbation)
Facharztprü‐fung
(Landesärzte‐kammer)
Deutschland
Erster Abschnitt(3 Jahre)
Weiterbildung zum Facharzt (3 Jahre)
Rotationen(3 Jahre)
Zulassung: Losverfahren (bis 2014),
hochschulspezi‐fische Auswahl
Prüfung(hochschulspezi
‐fisch)
Facharztprü‐fung
(hochschulspezi‐fisch)
Niederlande
Weiterbildung zum Facharzt (3 Jahre)
FoundationJahre (2)
Medizinstudium(4‐6 Jahre)
Zulassung: hochschulspezi‐
fisch
Prüfung (hochschulspezi
‐fisch)
Staatliche Prüfung,
(certificate of completion of
training)
England
Erster Abschnitt(3 Jahre)
Weiterbildung zum Facharzt (3 Jahre)
Zweiter Abschnitt(3 Jahre)
Zulassung: Wettbewerbs‐orientierte Auf‐nahmeprüfungam Ende des ersten Jahres
Landesweit einheitlichePrüfung (ECN)
Doktorarbeit; Anerkennung Weiterbildung zum Facharzt (hochschul-spezifisch
Frankreich
Jahr 1 Jahr 6 Jahr 9 Jahr11
Internationale Aus- und Weiterbildungswege:Beispiel Allgemeinmedizin
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 9
Wie machen dies andere Länder: RAND GutachtenRAND-Gutachten: internationale Unterschiede der medizinischen Aus- und Weiterbildung
VergleichRAND-Gutachten 2014
• Untersuchte Länder: Frankreich, England, Niederlande und Deutschland
• Ergebnisse: In F, UK, und NL Zulassung zum
Arztberuf mit abgeschlossenerAus- und Weiterbildung
Zentral gesteuerte Planung und Festlegung der Plätze in Aus- undWeiterbildung
Beteiligung der medizinischen Fakultäten am gesamten Prozess
Finanzierung der Aus- und Weiterbildung von der Gesundheitsversorgung entkoppelt
Niederlande: Stiftung mit Arbeitgeber-Funktion; in UK und F eigenständiges Budget für Aus- und Weiterbildung
http://www.rand.org/randeurope/research/health/
digest.html
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 10
Insgesamt zeigt sich eine chronische Unterfinanzierung der Weiterbildung – ambulant wie stationär vor dem GKV-VSG
3 ausschließlich Allgemeinmedizin: paritätisch KBV /GKV
Finanzierung der Weiterbildung
-
Weiterzubildende/r Weiterbildungsstätte Infrastruktur
+
(-)
(+)stationär
-
3 Ausnahme Förderprogramm Weiterbildung2 über DRG im Ansatz abgebildet 4 ausschließlich Allgemeinmedizin: Zuschlag 3 %
Regelleistungsvolumen in einzelnen KVen
(-)
1 2
3 4
5
5 ausgewählte Bundesländer
5ambulant
1 GKV und PKV; über DRG direkt eingepreist
,3 ,3
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MB-Monitor 2014 zeichnet kritisches Bild der ärztlichen Weiterbildung an Kliniken
• 55 % der Weiterzubildenden äußern den Wunsch nach ambulanten Pflichtweiterbildungszeiten
• 63 % der Befragten halten die Vermittlung von Weiterbildungsinhalten für „nicht“ ausreichend**
• 53 % würden ihre Weiterbildungsstätte anderen nicht empfehlen
• 85 % erhalten keinen strukturierter Weiterbildungsplan
• 67 % erhalten keine Dokumentation (Logbuch)
• 47 % der Befragten erhalten keine Feedbackgespräche
• 50 % halten ihren Weiterbilder für didaktisch nicht kompetent
ErgebnisErhebung 2014*
Untersuchung des Hartmann-Bundes aus dem gleichen Jahr kommt zu vergleichbaren Ergebnissen
* Weiterbildungsstätte: 25 % Universitätsklinik, 73% andere Krankenhäuser, 2 % ambulante Einrichtung ** 51 % „eher nein“; 12 „gar nicht“
• repräsentative E-Mail-Umfrage MB-Mitglieder• Teilnahme 1.118 Personen (10,4 %)
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 12
Zwischenfazit
• Aus- und Weiterbildung sind bislang nicht ausreichend auf ambulante Versorgungswirklichkeit ausgerichtet
• Aus- und Weiterbildung bereiten derzeit selbst nach mindestens 11 Jahren Weiterbildung nicht ausreichend auf die ambulante Berufsausübung vor
• Weiterbildung als ausschließliches „on-the-job-training“ im Krankenhaus nicht mehr zeitgemäß
• Weiterzubildende haben dies erkannt und wünschen mehr ambulante Abschnitte
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 13
Agenda
1. Veränderungsfaktoren2. Status Quo 3. Maßnahmen 4. Ausblick
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Reform in der medizinischen Ausbildung bis 2020Programm der Koalitionäre: Ambulante Ausrichtung des Studiums fördern - “Masterplan Medizinstudium 2020”
• Erweiterung des Praktischen Jahres auf Quartale mit Pflichtquartal „Ambulante Versorgung“
• Flexibilisierung Famulatur
• Allgemeinmedizin als obligatorisches Prüfungsfach nach dem PJ
Aktuell in der Diskussion
• Landarztquote
• Erhöhung der Studienplätze
KernentwicklungenKoalitionäre stoßen Reform des Medizinstudiums an
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Der Deutsche Ärztetag reformiert derzeit die Weiterbildungsordnung – Ambulantisierung auf der Tagesordnung
• Flexibilisierung Weiterbildungsordnungen
• Harmonisierung MWBO, EBM und Sozialrecht
• Engagement der Landesärztekammern
• Verstärkte Aufgabenübernahme Förderprogramm Weiterbildung• Datenlieferungen• Evaluation• Koordinierungsstellen
• Stärkung Verbundweiterbildung
Musterweiterbildungsordnung
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 16
Stärkung der ambulanten Weiterbildung während des116. Deutschen Ärztetags beschlossen
1) Obligatorische Vermittlung nur ambulant vermittelbarer Kompetenzen in der ambulanten Versorgung; Schaffung einer sozialrechtlichen Verpflichtung zur Finanzierung der ambulanten Weiterbildung
2) Freie Wahl der zugelassenen Weiterbildungsstätte durch den Weiterzubildenden
3) Aufbau von „Organisationsstellen ambulante Weiterbildung“ bei den LÄKen
4) Mindestens gleiche tarifliche Konditionen ambulant wie stationär; Abschluss eines Tarifvertrags mit der maßgeblichen stationären ärztlichen Organisation
5) Aufwandsentschädigung der Weiterbildungsstätte durch einen Zuschlag zum Orientierungswert
6) Forderung einer dauerhaften Finanzierung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds. Bis zur Umsetzung Weiterführung des Förderprogramms AllgMED.
116. Deutsche Ärztetag in HannoverBeschluss IV-38
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 17
Aus dem Förderprogramm Allgemeinmedizin wurde mit dem Versorgungsstärkungsgesetz (VSG) das Förderprogramm Weiterbildung
• GKV-Solidaritätsstärkungsgesetz 1998 Start 01.01.1999 : Befristung auf 2 Jahre
• Gesundheitsreformgesetz 2000 Unbefristete Verlängerung der Förderung
• Gesetz zur Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen in der GKV 2008
Erhöhung Förderbetrag von 2.040 Euro auf 3.500 Euro p. M. (seit 2010)
Zusätzliche Förderung bei Unterversorgung Einrichtung Lenkungsgruppe Bundesebene Förderung Strukturaufbau: Einrichtung von
Koordinierungsstellen (KV, LKG, LÄK) Evaluation
Vom Artikelgesetz zum SGB V
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 18
Ziel: stärkere und verlässlichere Förderungder ambulanten Weiterbildung
Förderbeträge erhöht und auf andere Fachgruppen erweitertDurch deutliche finanzielle Unterstützung Hürden in der ambulanten Weiterbildung reduzieren
Allgemeinmedizin• Mind. 50% Anstieg auf 7.500 VZÄ pro Jahr
• Rechtsanspruch auf Unterstützung
• Vergleichbare Vergütung in Krankenhaus und ambulanter Versorgung -> 4.800 € / Monat
• Finanzierungsquelle: Vertragsärzte und Krankenversicherung
Programmentwicklung seit 2010
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 19
Andere grundversorgende Facharztgruppen• Zusätzliche finanzielle Unterstützung für
1000 VZÄ während der ambulanten Rotation
• Je nach regionalem Bedarf, z.B. Kinderärzte, Augenärzte oder andere Fachgruppen
1.000
3.565
2.814
2.1551.811
4.098
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
VZÄ
20162014
5.098
2017
+96,9%
20122010
€ (Mio.) (76) (91) (118) (227) (294)
Infrastruktur: Ab spätestens 2018 sollen zusätzlich Kompetenzzentren über das Förderprogramm unterstützend tätig werden
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 20
Unterstützung der Weiterbildung
• Implementierung von regionalen “Kompetenzzentren”
• Kontinuität didaktischer Tätigkeit während der ambulanten Rotation Seminarangebote Train-the-trainer Angebote Mentoringprogramm
Angebote für Weiterbilder
• Bereitstellung von bis zu 5% der Fördersumme(~10 Mio. Euro in 2018)
Nota bene: Wie ambulant ist die Zusatzweiterbildung?Der Erwerb einer Zusatzweiterbildung ist derzeit nach Niederlassung nahezu unmöglich
Musterweiterbildungsordnung
• „Eine Zusatzweiterbildung beinhaltet die Spezialisierung in Weiterbildungsinhalten, die zusätzlich zu den Facharzt- und Schwerpunktweiterbildungsinhalten abzubilden sind, sofern nichts anderes in Abschnitt C geregelt ist“
• „Sind Weiterbildungszeiten gefordert, müssen diese zusätzlich zu den festgelegten Voraussetzungen zum Erwerb der Bezeichnung abgeleistet werden, sofern nicht anderes in Abschnitt C geregelt ist.“
Zusatzweiterbildungen spiegeln u.a. die Weiterentwicklung von Fachgebieten wider und ermöglichen den Erwerb spezifischer Qualifikationen.
Die gegenwärtige Konstruktion der Zusatz-weiterbildung erlaubt es durch klinische Präsenz-zeiten zugelassenen Vertragsärzte nahezu nicht, Zusatzweiterbildungen zu erwerben, z.B.
Allergologie: 18 Monate Diabetologie: 18 Monate Geriatrie: 18 Monate Kinder-Endokrinolgie u. –Diabet.: 36 Monate Medikamentöse Tumortherapie: 12 Monate Notfallmedizin 6 Monate Orthopädische Rheumatologie: 36 Monate Phlebologie: 18 Monate Spezielle Schmerztherapie: 12 Monate*Teilweise sind Anrechnungen möglich
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 21
Fazit
• Versorgungswandel bedingt ambulanter werdende medizinische Versorgung
• Aus- und Weiterbildung unterliegen langen Zyklen und sind behutsam auf Veränderungen anzupassen
• Ambulantisierung der Versorgung erfordert mehr ambulante Inhalte und Abschnitte in der bislang krankenhauszentrierten Aus- und Weiterbildung
• Ärztekammern und Kassenärztliche Vereinigungen unterstützen die Orientierung von Aus-und Weiterbildung an ambulanten Inhalten
• Mit dem Förderprogramm Weiterbildung werden ambulante Weiterbildungsabschnitte auch außerhalb der Allgemeinmedizin finanziell unterstützt
• Weiterbildung ist nicht nur „learning on the job“, gezielte Finanzierung von Zusatzaufwänden im ambulanten wie im stationären Sektor überfällig
• Für die Zusatzweiterbildungen sind Optionen für den Erwerb durch zugelassene Vertragsärzte zu entwickeln
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 22
Backup
Umfrage bei Medizinstudierenden: angestellte Tätigkeitgleichauf mit der Selbstständigkeit
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 25
Status Quo: Medizinstudierendenbefragung 2014Mehr als 11.000 Studierende nehmen an der Befragung teil
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 26
Lediglich 10,2 % der Medizinstudierenden planen derzeiteine Weiterbildung im Fachgebiet Allgemeinmedizin
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Einladung zur Sicherstellungstagung der KBVam 27. / 28. Juni in Berlin
2. VF-Tag Hamburg 8. Februar 2017 Seite 28
Förderkriterium: Optionale ambulante WeiterbildungszeitenMWBO
Förderung der Weiterbildung gem. § 75 a SGB V 4. Nov. 2016 Seite 29
Gebiete ambulante WB/ Monate
Chirurgische Fächer (Basis + FA)(außer Herzchirurgie) 24
Frauenheilkunde + Geburtshilfe 24Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (Basis +FA) 24Haut- und Geschlechtskrankheiten 30Kinder- und Jugendmedizin 24Kinder- und Jugendpsychiatrie u. –psychotherapie 30Neurologie 24Physikalische + Rehabilitative Medizin 24Psychiatrie und Psychotherapie 24Psychosomatische Medizin + Psychotherapie 24Urologie 12
Übersicht über die wichtigsten Merkmale der Weiterbildung zum Facharzt (1)
Auswahl der Kandidaten für die Weiterbildung
Festlegung der Anzahl der Weiterbildungsplätze
Lehrplanentwicklung und Umsetzung
Dauer Prüfung Verliehener Abschluss
England Foundation Programme
Auswahlverfahren beruht primär auf den in der medizinischen Ausbildung erzielten Leistungen
Die Zulassung wird auf nationaler Ebene koordiniert
Auf regionaler Ebene (Local Education and Training Boards) basierend auf landesweiter Personalplanung(Department of Health)
Anzahl der Plätze (August 2012):
F1: 6.759
F2: 6.734
(Akademisches Foundation Programme nicht eingeschlossen)
GMC setzt Standards und Zielvorgaben
Entwickelt von der Academy of Royal Medical Colleges, Zulassung durch das GMC
2 Jahre Bewertung wird von klinischen Betreuern oder Dozenten durchgeführt (Einreichen des Logbuchs)
Foundation achievement of competence document (FACD)
Weiterbildung in AllgemeinmedizinAufnahmeverfahren vom National Recruitment Office for General Practice Training koordiniert
Zwischen Local Education and Training Boards und Gesundheitsmi-nisterium ausgehandelt
Zahl der offenen Stellen (August 2013): 3.291
(98 % gefüllt)
Aufsicht durch Royal College of General Practitioners (RCGP) (Aufgabe vom GMC übertragen)
3 Jahre MRCGP Prüfung (angewandtes Wissen, Bewertung der klinischen Kompetenzen, Arbeitsplatzbewertung), folgt GMC Standards
Certificate of Completion of Training (CCT)
Ärzte können um den Eintrag ins Register für Allgemeinmedi-ziner ansuchen
Weiterbildung 25. April 2016 Seite 30
Übersicht über die wichtigsten Merkmale der Weiterbildung zum Facharzt (2)Auswahl der Kandidaten für die Weiterbildung
Festlegung der Anzahl der Weiterbildungsplätze
Lehrplanentwicklung und Umsetzung
Dauer Prüfung Verliehener Abschluss
FrankreichAuswahlverfahren folgt der landesweit einheitlichen Prüfung (ECN)
Gesundheitsministerium und Ministerium für Hochschulbildung unter Berücksichtigung der Planung der regionalen Gesundheitsbehörden
Anzahl der Plätze (2012): 3.543
Gesundheitsministerium und Ministerium für Hochschulbildung legen den Lehrplan fest (unter Berücksichtigung anderer Interessengruppen); medizinische Fakultäten setzen den Lehrplan gemäß der staatlichen Vorschriften um
3 Jahre Validation der Weiterbildung und Doktorarbeit
Doktor der Medizin
NiederlandeDurch Niederländisches Institut für Weiter-bildung in der Allgemeinmedizin koordiniert und von den medizinischen Fakultäten durchgeführt
Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sport
Zahl der neu eingestellten Ärzte (2013): 673
(Gesamtzahl der Ärzte in Weiterbildung: 1.880)
Medical Specialism Board (CGS) bestimmt die Anforderungen für die Weiterbildung
Medizinische Fakultäten organisieren die Weiterbildung durch ein angegliedertes Institut für die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin
3 Jahre Zentral von einem Ausschuss der acht Universitäten organisiert; „Nationaler Wissenstest für Allgemeinmediziner“ muss in regelmäßigen Abständen ablegt werden
Registrierter Facharzt für Allgemein-medizin
DeutschlandÄrzte bewerben sich auf offene Stellen; Weiterbildungsver-bünde erleichternRotationen
Es sollen jährlich 5.000 Weiterbildungsplätze finanziell unterstützt werden
Zahl der Allgemeinmediziner in Weiterbildung 2012: 3.531 Vollzeitäquivalente im ambulanten und stationären Bereich
Bundesärztekammer gibt den Rahmen vor; Landesärzte-kammern können abweichen
5 Jahre Erfolgt vor einem von der Landesärztekammer einberufenen Prüfungsausschuss
Facharzt für Allgemein-medizin
Weiterbildung 25. April 2016 Seite 31
Anreize zur Niederlassung stärkenWeitere Maßnahmen aus Sicht der KBV
Weitere Schritte zur Flexibilisierung der Berufsausübung:
• Sicherstellung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
• Entlastung von wirtschaftlichem Risiko: befristete Angestelltenverhältnisse, Übernahme von Investitionen,…
• Sicherstellung von technischer Innovation in der Hausarztpraxis
• Aber: KVen können dies alleine nicht leisten: gefragt sind Gesetzgeber und Kommunen
• Versorgungsstrukturgesetz weiterdenken - Beispiel Präsenzpflicht: ist diese noch zeitgemäß?
Entlastung durch bessere Zusammenarbeit mit Medizinischen Fachangestellten und anderen Gesundheitsberufen (Arbeiten in „Teams“)
• Voraussetzung1: Delegation zur Wahrung der Qualität sowie der Verhinderung einer weiteren Zersplitterung von Gesundheitsberufen/Zuständigkeiten
• Voraussetzung 2: gleichwertige Qualifikationsstandards
Barmer GEK Forum 23.07.2015 Seite 32
47,1
%
44,0
%
41,9
%
41,3
%
41,1
%
40,2
%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Ant
eil i
n %
SpezialisierterefachärztlicheVersorgung*
FachärztlicheGrundversorgung(einschl.Kinderärzten)**
HausärztlicheVersorgung (ohneKinderärzte)
Anhaltender Trend: Fachgruppenverteilung verschiebt sich zugunsten der spezialisierten fachärztlichen Anteile
Veränderung 2000 - 2014
-8,9%
Zuordnung der Gruppen nach den Versorgungsebenen der Bedarfsplanung nach Anzahl (Köpfen) - *Umfasst die spezialisierte und die gesonderte fachärztliche Versorgung: Anästh, Fachinternist, Radiologie, ehemals nicht beplanbare Gruppen (Nuklear, Strahlenth, Neurochir, Humangen, Labor, Patho, Transfusion; ** Auge, Chriurgie, Gyn, HNO, Derma, Nerven, ÄRZTLICHE Psychotherapeuten, Ortho, Uro, Kind Quelle: Bundesarztregister
Barmer GEK Forum 23.07.2015 Seite 33
+64%
+8,2%
24 Beschlüsse zur Aus- und Weiterbildung währenddes 117. DÄTs in Düsseldorf getroffen
1. Die Weiterbildungsabteilungen der LÄKs sind die Organisationsstellen der ambulanten Weiterbildung.
2. Flexibilisierung der Weiterbildung im ambulanten Sektor
3. Spezifische Abbildung von ambulanten Tätigkeiten
4. Sicherstellung der sektorübergreifendenWeiterbildung (ohne Unterbrechungen) durch Weiterbildungsverbünde
5. Gesicherte Finanzierung
6. Tarifgerechte Bezahlung
7. Finanzierung ist grundlegende Bedingung für nachfolgende Änderung im Weiterbildungsrecht
• PJ-Quartalisierung: VII-102
• Kein Pflicht-PJ Allg. Med.: VII-18
• Curricula/Audit in der Weiterbildung: V-02
• Seminare/Mentoren in der Weiterbildung: V-02; V-07; VII-41
• Umsetzung WB-Inhalte/QS: V-03 / V-07
• Kompetenzentrierte Aus- Weiterbildung: V-08
• Sicherstellung der Finanzierung: I-30; V-13; VII-22; VII-31; V-32; I-31; VII-95
• Stärkung hausärztliche Weiterbildung: VII-04
Weitere BeschlüsseBeschlussantrag – Vorstand Bundesärztekammer
Konzeptpapier Seite 34
Krankenhaus-Verweildauer in Tagen
xxx xx. Monat 201x Seite 35
7,37,47,57,67,77,98,18,58,79,29,710,210,8
12,0-39%
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2008
2006
2004
2002
2000
1998
1996
1994
1. https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Krankenhaeuser/Tabellen/KrankenhaeuserJahre.html