25. j. engelbreth-holm: saisonbedingte schwank-ungen des anschlagsprozentes bei hÜhnerleu-kose und...

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144 25. J. ENGELBRETH-HOLM : SAISONBEDINGTE SCHWANK- UNGEN DES ANSCHLAGSPROZENTES BE1 HifHNERLEU- KOSE UND DES AUFTRETENS DER AKUTEN LEUKOSE Zusammen f assung: Innerhalb von 3 verschiedenen Hiihnerleukosestammen betrug das Anschlagsprozent unter 1036 Hiihnern 70, unter 1252 Kiichlein 97. Dieser Unterschied diirfte mit der Tatsache in Verbindung zu setzen sein, dass im Laufe von 3 Jahren unter den erwachsenen Tieren bedeutende Schwankungen des Anschlagsprozentes wahrend der verschiedenen Jahreszeiten (Max: April-Maj, ca. 80 yo, Min. : 0kt.-Nov. ca. 40 yo.) beobachtet wurden. Das Anschlagsprozent der Kiichlein hat sich wahrend des Jahres unverandert verhalten. ifbereinstimmend mit diesen Erfahrungen konnte in einem Material von 95 akuten Leukosen beim Menschen nachgewiesen werden, dass die Falle mit ungleicher Anzahl zu den xerschiedenen Jahreszeiten auftraten. Es wurden namlich wahrend des Winter- halbjahres doppelt so viele Falle angetroffen wie wahrend des Sommerhalbjahres. Dieses Material beim Menschen scheint ebenfalls einen grund- satzlichen Unterschied zwischen jungen und erwachsenen Indi- viduen aufzuweisen ; die jahreszeitlichen Schwankungen betreffen nur Erwachsene. Die Ursache dieser Schwankungen ist noch nicht geklart. Als eine im Tierexperjment naher zu untersuchende Moglichkeit wird darauf hingewiesen, dass Schwankungen des Hormonmilieu’s des Organismus (besonders das des Wachstums- hormons) als ursachliches Moment in Betracht kommen diirfte. BEIM MENSCHEN (Erscheint In: Acta path. Scand., und in der Klin. Woch. schr. 1935.) DISCUSSION 0. Bang: Ich mochte gern Dr. R.-M. die Frage stellen, oh man nicht hervorheben miisste, dass die Periode der grossen Empfanglichkeit der envachsenen Huhner mit der Periode, in welcher die Eierlegung am grossten ist, zusammenfallt.

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Page 1: 25. J. ENGELBRETH-HOLM: SAISONBEDINGTE SCHWANK-UNGEN DES ANSCHLAGSPROZENTES BEI HÜHNERLEU-KOSE UND DES AUFTRETENS DER AKUTEN LEUKOSE BEIM MENSCHEN

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25. J. ENGELBRETH-HOLM : SAISONBEDINGTE SCHWANK- UNGEN DES ANSCHLAGSPROZENTES BE1 HifHNERLEU- KOSE UND DES AUFTRETENS DER AKUTEN LEUKOSE

Zusammen f assung: Innerhalb von 3 verschiedenen Hiihnerleukosestammen betrug

das Anschlagsprozent unter 1036 Hiihnern 70, unter 1252 Kiichlein 97. Dieser Unterschied diirfte mit der Tatsache in Verbindung zu setzen sein, dass im Laufe von 3 Jahren unter den erwachsenen Tieren bedeutende Schwankungen des Anschlagsprozentes wahrend der verschiedenen Jahreszeiten (Max: April-Maj, ca. 80 yo, Min. : 0kt.-Nov. ca. 40 yo.) beobachtet wurden. Das Anschlagsprozent der Kiichlein hat sich wahrend des Jahres unverandert verhalten.

ifbereinstimmend mit diesen Erfahrungen konnte in einem Material von 95 akuten Leukosen beim Menschen nachgewiesen werden, dass die Falle mit ungleicher Anzahl zu den xerschiedenen Jahreszeiten auftraten. Es wurden namlich wahrend des Winter- halbjahres doppelt so viele Falle angetroffen wie wahrend des Sommerhalbjahres.

Dieses Material beim Menschen scheint ebenfalls einen grund- satzlichen Unterschied zwischen jungen und erwachsenen Indi- viduen aufzuweisen ; die jahreszeitlichen Schwankungen betreffen nur Erwachsene. Die Ursache dieser Schwankungen ist noch nicht geklart. Als eine im Tierexperjment naher zu untersuchende Moglichkeit wird darauf hingewiesen, dass Schwankungen des Hormonmilieu’s des Organismus (besonders das des Wachstums- hormons) als ursachliches Moment in Betracht kommen diirfte.

BEIM MENSCHEN

(Erscheint In: Acta path. Scand., und in der Klin. Woch. schr. 1935.)

DISCUSSION 0. Bang:

Ich mochte gern Dr. R.-M. die Frage stellen, oh man nicht hervorheben miisste, dass die Periode der grossen Empfanglichkeit der envachsenen Huhner mit der Periode, in welcher die Eierlegung am grossten ist, zusammenfallt.

Page 2: 25. J. ENGELBRETH-HOLM: SAISONBEDINGTE SCHWANK-UNGEN DES ANSCHLAGSPROZENTES BEI HÜHNERLEU-KOSE UND DES AUFTRETENS DER AKUTEN LEUKOSE BEIM MENSCHEN

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Afternoon meeting. Chairman : Professor E. Sjevall.

26. 0. BERNER: UNTERSUCHUNGEN BE1 HOLZGEIST- VERGIFTUNGEN. (Wird spater veroffentlicht.)

27. H. J. USTVEDT: CHEMISCHE UNTERSUCHUNGEN BE1 HOLZGEISTVERGIFTUNGEN

Zur Erorterung der Frage nach dem chemischen Mechanismus der Methylalkolhol (Holzspiritus-)vergiftung liegen zahlreiche expe- rimentelle Befunde vor. Unsere Kenntnis weist doch grosse Liicken, das Schrifttum iiber dieses Gebiet zahlreiche Widerspriiche auf. Nach den vorliegenden experimentellen Befunden und nach theoretisch-chemischen tfberlegungen stellen sich die meisten Autoren den chemischen Mechanismus zweiermassen vor : Ent- weder sei die gefahrliche Wirkung des Methylalkohols, die ihre eigentliche Alkoholwirkung bei weitem iiberragt, an die Bildung von Ameisensaure gekniipft, als eine Ameisensaure-Azidose zu erklaren (Schmiedeberg, Pohl), oder es kame eine direkte toxische Wirkung des Alkohols in Frage,’durch Bildung von Komplexsalzen mit dem Zelleisen und somit Hemmung der oxydativen Vorgange (Carla Egg). Klinische Belege fur die eine oder die andere Theorie scheinen fast vollig zu fehlen.

In Ullevaal Krankenhaus, Medizinische Abteilung IX (Chef: Dr. Med. Olaf Scheel) sind seit 1931 2 geheilte und 1 todlich ver- laufender Fall beobachtet worden, wo klinisch eine ausgesprochene ((Grosse Atmungn auffallend war, und wo zu der gleichen Zeit eine sehr niedrige Alkaliereserve nach van Slyke, und zwar resp. 18, 22 und 19 Volumprozent, festgestellt werden konnte. Diese schwere Azidose konnte weder durch Diabetes oder Nephritis noch durch Hunger erklart werden.

In einem Fall ist eine vollstandige Untersuchung des Sauren- Basen-Gleichgewichts gemacht worden (Magister Johs. Bee). Die Azidose hat sich dabei als eine unkompenzierte gezeigt, indem pH auf 7.08 herabgesetzt war. Die Kohlensaurespannung war auf 21.81 mm gesunken, die Bicarbonate auf 6.33 m.Eqv./L, wahrend Chloride und Phosphate normale Werte zeigten. Die Differenz

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