25. mai 2005nadine herpers & benno link thema: messung, ursachen & probleme der...
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25. Mai 2005 Nadine Herpers & Benno Link
Thema:Messung, Ursachen & Probleme der Unternehmenskonzentration
Wettbewerbs- und Verbraucherpolitik
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Literaturverzeichnis
Kerber, Wolfgang (2003)Wettbewerbspolitik, in: Bender et al. (Hrsg.), Vahlens Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik, Band 2, 8. Auflage, München
Schmidt, Ingo (2001)Wettbewerbspolitik und Kartellrecht, 7. Auflage, Stuttgart, Kap. 6.
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Literaturverzeichnis
Schulz, Norbert (2003)Wettbewerbspolitik, Tübingen, Kap. 2, Kap.5.
Olten, Rainer (1998)Wettbewerbstheorie und Wettbewerbspolitik, 2. Auflage, München, Kap. 4.4.
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Inhalte
Definition Konzentrationsbegriff– Konzentration allgemein– Unternehmenskonzentration
Messung der Unternehmenskonzentration– Verschiedene Methoden – Kritischer Konzentrationsgrad– Ziel der Messung
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Definition: Konzentration
lat.: Zusammenballung, Verdichtung
2: Zusammenballung wirtschaftlicher MachtQuelle: DUDEN, Band 5, Mannheim 1999
Konzentration (nach Olten) als: – Zustand– Prozess
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Konzentrationsbegriff
Zustand:– bei dem ein best. Merkmal auf relativ wenige
Merkmalsträger verteilt ist
Prozess:– bei dem sich im Zeitverlauf ein bestimmtes Merkmal
auf immer weniger Merkmalsträger verschiebt
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Konzentrationsbegriff
Absolute Konzentration:– Zu best. Zeitpunkt ist fast der gesamte
Merkmalsbetrag auf wenige Merkmalsträger verteilt
Relative Konzentration:– Der gesamte Merkmalsbetrag ist ungleichmäßig auf
die einzelnen Merkmalsträger verteilt
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Unternehmenskonzentration
„Konzentration liegt im Sinne des Konzentrationsprozesses vor, wenn sich im Zeitablauf die Zahl der selbständigen Wirtschaftseinheiten als wettbewerbspolitische Entscheidungsträger vermindert.“
(Ingo Schmidt)
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Unternehmenskonzentration
„Unternehmenskonzentration liegt vor, wenn wenige Unternehmen auf einem relevanten Markt über hohe Marktanteile verfügen (Konzentrationszustand) oder im Zeitverlauf immer weniger Unternehmen immer mehr Marktanteile auf sich vereinigen“
(Rainer Olten)
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Unternehmenskonzentration
– Bezieht sich auf Anzahl und relative Größe von Anbietern, zwischen denen Nachfrager auf einem Markt wählen können
– Hohe Unternehmenskonzentration: Geringe Anzahl von Anbietern Starke Konzentration von Marktanteilen
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Messung der Konzentration
– Unterschiedliche Methoden Konzentrationsrate (CR) Herfindahl Index (H) Linda Index
– Zuordnung von Merkmalen zu Merkmalsträgern Definition der Merkmalsträger (Unternehmen) Unternehmen nach Olten:
– „wirtschaftlich eigenständige Entscheidungseinheit, die an ihrem Markt als Anbieter od. Nachfrager auftritt.“
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Messung der Konzentration
– Abgrenzung des relevanten Marktes Welche Produkte/ Anbieter gehören zum Markt?
Berücksichtigung von:– Anzahl der Unternehmen– Marktanteile– Verteilung der Unternehmen
– Substituierbarkeit der Güter
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Messung der Konzentration
– Durch die Monopolkommission „Gesetzlicher Auftrag“(§24 Abs. 3 GWB) Erstellung eines Gutachtens (alle 2 Jahre)
Branchenanalyse– Produzierendes Gewerbe– Handel
Großunternehmenanalyse – Industrieunternehmen/ Handelsunternehmen– Kreditinstitute/ Versicherungsunternehmen
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Konzentrationsrate (CR)
– Messung der absoluten Konzentration– Weist zusammengefassten Gesamtanteil der
größten Unternehmen des Gesamtmarktes aus
– Relevante Bezugsgrößen: Umsatz Produktion Beschäftigtenzahl
– + einfache Berechnung– - wenig aussagekräftig
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Berechnung CR
– Ordnung der Unternehmen nach Bezugsgröße:
x1 x2 ... x n (z.B. Umsatz)– Gesamtumsatz:
n
x j = xj=1
- Umsatzanteil von Unternehmen i: si = xi / x
iCRi = sj
j=1
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Herfindahl Index (H)
– Differenziertere Betrachtung der Marktsituation als CR– Alle Merkmalsträger werden in Berechnung
integriert – Marktführern wird besonderes Gewicht gegeben
Merkmalsanteile werden quadriert
Jedes Unternehmen wird mit eigenem Marktanteil gewichtet
nH = si
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i=1
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Auswertung des Herfindahl Index (H)
Möglicher Wertebereich:
1/n H 1 H = 1 Umsatz liegt nur bei einem Unternehmen
H = 1/n Gleichverteilung
Fazit:Der Konzentrationsgrad vergrößert sich, je mehr sich H der Zahl 1 nähert.Je weiter sich H der Zahl 1/n nähert, desto geringerist der Konzentrationsgrad.
(maximale Konzentartion)
(minimale Konzentartion)
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Linda Index (L)
– Genauere Betrachtung innerhalb einer Unternehmensgruppe als H
Aussagen über Unternehmensmerkmale innerhalb einer Unternehmnesgruppe:
Ermittlung von Ungleichheiten Abgrenzung dominierende/ weniger dominierende
Unternehmen Dominanz:
sagt aus, in welchem Maße die führenden i Unternehmen die folgenden k-i Unternehmen dominieren
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Linda Index (L)
Vi,k = CRi
CRk - CRi
CRi
i
CRk - CRi
k – i
Ermittlung der Dominanz:Der durchschnittliche Marktanteil der dominierenden Unternehmen wird in Relation gesetzt zum durchschnittlichen Marktanteil der k-i Unternehmen
=
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Linda Index L
– „einfach gemittelter Linda Index L“– „mittlere Dominanz“– „das arithmetische Mittel aller Dominanzen“
– Wert beurteilt wie stark die Ungleichheit der k Unternehmen ist
– L = 1: vollkommen symmetrischer Oligopol– L > 1: asymmetrischer Oligopol
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Linda Index Lk
– „doppelt gemittelter Linda Index“
– Errechnung LK = L * 1
k– Wert ermöglicht es Grenzen zwischen
dominierenden und kleinen Unternehmen zu ermitteln
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Ziel der Messung
– Ausdruck der Unternehmenskonzentration in Maßzahlen
Stand & Entwicklung der Konzentration Entwicklung von Indikatoren der Konzentration Ergebnisse geben Hilfe bei:
– Ursachenanalyse– Problembehandlung – Bestimmung des „Kritischen Konzentrationsgrades
eines Marktes“
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Kritischer Konzentrationsgrad eines Marktes
– Bestimmung durch Messung möglich– Werte, die Gefahr für Wettbewerb darstellen– Beschränkung des Wettbewerbes– Festsetzung der kritischen Werte für CR, H, L– Ermöglicht Gegenmaßnahmen gegen zu hohe
Unternehmenskonzentration
- Teil 2:
- Ursachen & Problemen der
Unternehmenskonzentration
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Ursachen von Unternehmenskonzentration
1. Externes Unternehmenswachstum Horizontale Zusammenschlüsse
- Zusammenschlüsse von Unternehmen auf räumlich und sachlich gleichen Märkten
Synergieeffekte oder Verbundvorteile durch Zusammenwirken von Produktionsfaktoren, Realisierung von Kostenvorteilen
Verminderung des Wettbewerbsdrucks durch weniger Konkurrenz
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Ursachen von Unternehmenskonzentration
Vertikale Zusammenschlüsse- Zusammenschlüsse von Unternehmen verschiedener Wirtschaftsstufen, die in einer Käufer-Verkäufer-Beziehung stehen
Marktstrategische Ursachen: Sicherung von Bezugs- und Absatzwegen, Errichtung von Marktzutrittsschranken, Ersparnis von Transaktionskosten
Verfestigung der Marktstellung, auch auf andere Wirtschaftsstufe übertragbar
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Ursachen von Unternehmenskonzentration
Konglomerate Zusammenschlüsse- Unternehmen weder auf gleichen Märkten, noch in Käufer-Verkäufer-Beziehung stehend- Markterweiterungs-, Marktverkettungs-, Marktdiversifikationszusammenschlüsse
Risikostreuung Marktstrategische Gründe
(Marktzutrittsschranken)
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Ursachen von Unternehmenskonzentration
Erzielung von Verbundvorteilen,v.a. in den Bereichen F&E, Organisation und Management
Reduzierung von Transaktionskosten
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2. Internes Unternehmenswachstum- überproportionales internes
Unternehmenswachstum, Steigerung von Marktanteilen durch relativ hohes Wachstum
Ursächlich für Entstehen von Marktmacht hauptsächlich externes Unternehmenswachstum
Ursachen von Unternehmenskonzentration
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Probleme der Unternehmenskonzentration
Konzentration kann sich positiv auf die Kostenentwicklung auswirken
Aber: Kostenvorteile oftmals durch Abwälzung von Kosten auf Kunden und Zulieferer
Mit steigender Unternehmensgröße auch steigende Verwaltungs- und Bürokratiekosten
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Konzentration kann sich positiv auf Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten auswirken
Aber: Dieser Zusammenhang empirisch nicht belegt, durch fehlenden Wettbewerb weniger technischer Fortschritt denkbar
Weniger Unternehmen bedeuten weniger Vielfalt bei Problemlösungen
Probleme der Unternehmenskonzentration
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Konzentration kann sich positiv auf die Beschäftigung von Arbeitnehmern auswirken
Aber: Arbeitsplätze werden oftmals durch vermehrte Rationalisierungen vernichtet
Probleme der Unternehmenskonzentration
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Probleme der Unternehmenskonzentration
Konzentration kann sich sogar positiv auf den Wettbewerb auswirken (Wettbewerber mit hohen Marktanteilen fördern einen dynamischen Wettbewerbsprozess)
Aber: Durch Marktmacht kann ebenso der funktionsfähige Wettbewerb stark eingeschränkt werden
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Probleme der Unternehmenskonzentration
Konzentration bedeutet für die Unternehmen Verbesserungen der Wettbewerbsfähigkeit und Verminderung des Wettbewerbsdrucks
Gesamtwirtschaftlich ist die Konzentration ambivalent zu sehen, keine eindeutige positive oder negative Beurteilung möglich
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Diskussion
Ist es sinnvoll Unternehmenszusammenschlüsse ab einer bestimmten Größe per se zu verbieten, um massiven Wettbewerbsbeschränkungen entgegen zu wirken?
Unternehmenszusammenschlüsse in der Realität:
Schaffung oder Vernichtung von Arbeitsplätzen?
Ist die Konzentration auf nahezu allen Märkten nicht Notwendigkeit der Globalisierung?