37 % zu sprechen. ich arbeite seit dreissig jahren unter wasser. beto niere, schweisse, bohre. sauge...

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Kennen Sie Menschen, die anderen ohne Bezahlung und ausserhalb einer Organisation helfen? Dann melden Sie sich! Die Aktion «Herz sei Dank!» verlost Preise unter allen gemeldeten Freiwilligenhelfern. Anschrift: Migros-Kulturprozent, Aktion Herz sei Dank, Postfach, 8031 Zürich. Telefon 0848 08 09 08 oder www.herzseidank.ch 2011 – Jahr der Freiwilligenarbeit Die Idee ist einfach, das Echo gross: «Open house» – offenes Haus, heissts einmal im Monat bei Baba und Peschi Hartmann in Gossau ZH, beide Mitte 30 und engagiert in der kirchlichen Jugendorga- nisation Cevi. «Nach einem Neujahrslager in Einsiedeln vor sechs Jahren entstand die Idee, das tolle Zusammengehörigkeitsgefühl ins Jahr hinüberzuretten», sagt Baba Hartmann, Ge- sangslehrerin und Gemeinde-Angestellte. An den Sonntagen oft mit von der Partie ist Judith Schärer, 19, die im Herbst an der ETH ein Um- weltstudium beginnt. «Kommen kann, wer will», erzählt die junge Frau, «man kann auch Kollegen mitnehmen. Und cool ist, dass es kein Megaprogramm gibt. Man sitzt einfach zusammen, trinkt etwas, spielt eine Partie Ping- pong und trifft so die unterschiedlichsten Leu- te.» Dabei kommen auch ernstere Themen zur Sprache. «Wenn jemand der Schuh drückt, versuchen wir, Hilfe zu bieten», sagt Baba Hartmann und fügt an: «Wir haben keine Kin- der und freuen uns, wenn unser Haus mit Gar- ten auf diese Art ab und zu bevölkert wird.» Einmal im Monat offenes Haus: Baba Hartmann mit Judith Schärer (r.). 11 Schweizer Familie 35/2011

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Page 1: 37 % zu sprechen. Ich arbeite seit dreissig Jahren unter Wasser. Beto niere, schweisse, bohre. Sauge Schlamm ab und schneide Seegras. Hole teure Schlüssel aus

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WAS MACHEN SIE DA, HERR HATTAN?

«Ich säge, bohre, betoniere»Franz Hattan, 58: «Ich tau­che. Und arbeite. Schwimme im Vierwaldstättersee bei Hergiswil zwei Meter unter Wasser und zerteile mit einer hydraulischen Säge einen morschen Anlegepfahl. Stül­pe ein Kunststoffrohr dar­über, fülle es mit Beton. Ich trage Helm und Tauchanzug. Ein blauer Schlauch verbin­det mich mit einem Beiboot. Versorgt mich mit Atemluft und meine Lampe mit Strom. Und erlaubt mir sogar, mit meinem Kollegen auf dem Boot zu sprechen.

Ich arbeite seit dreissig Jahren unter Wasser. Beto­niere, schweisse, bohre. Sauge Schlamm ab und schneide Seegras. Hole teure Schlüssel aus der Tiefe. Es ist ein harter Job. Der Wider­ stand des Wassers ist gross und die psychische Belastung manchmal auch. Aber ich tauche

Franz Hattan bei der Arbeit.

gern ab – schwebe wie ein Raumfahrer über dem Grund. Am schönsten ist es mitten in der Nacht. Wenn sich das Mondlicht auf der Wasseroberfläche bricht, ist die Stimmung einmalig.»A

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FEHR QUER

Marianne Fehr, Redaktorin

Die Mödeli der Diebe Auch die Methoden von Straftätern sind der Mode unterworfen. Lange Zeit mussten sich Fussgänger vor allem in südlichen Ländern vor den «Töffliräubern» fürchten, die in voller Fahrt Touristinnen die Handtaschen von den Schultern rissen. In Basel versuchte es nun ein Betrunkener mit einem an-dern Fahrzeug: Auf Rollschu-hen schubste er einen Pas-santen um und klaute ihm das Portemonnaie. Geschwind rappelte sich der Geprellte wieder auf und stellte den Dieb. Auch die Unholde, die anderen Menschen Schaden zufügen, verwenden dafür immer neue Utensilien. Ebenfalls in Basel wurde ein Fussgänger aus einem Auto heraus mit einem Tetrapack Milch beworfen, allerdings nicht getroffen. Wenig später flog aus demselben Auto ein Ei und traf einen Mann im Auge und verletzte ihn. Was kommt nach den Milch-und-Eier-Attacken noch auf uns zu? Müssen wir damit rechnen, auf der Strasse von Unbe-kannten mit Spaghetti auf-gespiesst oder mit Fondue-Fäden erwürgt zu werden? Ein Trost wäre immerhin, wenn die Täter danach hinter Gittern mit Wasser und Brot vorliebnehmen müssten.

Kennen Sie Menschen, die anderen ohne Bezahlung und ausserhalb einer Organisation helfen? Dann melden Sie sich! Die Aktion «Herz sei Dank!» verlost Preise unter allen gemeldeten Freiwilligenhelfern. Anschrift: Migros-Kulturprozent, Aktion Herz sei Dank, Postfach, 8031 Zürich. Telefon 0848 08 09 08 oder www.herzseidank.ch

2011 – Jahr der Freiwilligenarbeit

Die Idee ist einfach, das Echo gross: «Open house» – offenes Haus, heissts einmal im Monat bei Baba und Peschi Hartmann in Gossau ZH, beide Mitte 30 und engagiert in der kirchlichen Jugendorga-nisation Cevi. «Nach einem Neujahrslager in Einsiedeln vor sechs Jahren entstand die Idee, das tolle Zusammengehörigkeitsgefühl ins Jahr hinüberzuretten», sagt Baba Hartmann, Ge-sangslehrerin und Gemeinde-Angestellte. An den Sonntagen oft mit von der Partie ist Judith Schärer, 19, die im Herbst an der ETH ein Um-

weltstudium beginnt. «Kommen kann, wer will», erzählt die junge Frau, «man kann auch Kollegen mitnehmen.

Und cool ist, dass es kein Megaprogramm gibt.

Man sitzt einfach zusammen, trinkt etwas, spielt eine Partie Ping-

pong und trifft so die unterschiedlichsten Leu-te.» Dabei kommen auch ernstere Themen zur Sprache. «Wenn jemand der Schuh drückt, versuchen wir, Hilfe zu bieten», sagt Baba Hartmann und fügt an: «Wir haben keine Kin-der und freuen uns, wenn unser Haus mit Gar-ten auf diese Art ab und zu bevölkert wird.»

Einmal im Monat offenes Haus: Baba Hartmann mit Judith Schärer (r.).

11Schweizer Familie 35/2011

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37 %Bild unter Text etwas aufhellen, helleres Wasser

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