40 jahre stadtentwicklung in norderstedt. 1974 - 2014

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1974 - 2014 Sonderveröffentlichung 40 Jahre Stadtentwicklung in Norderstedt Mit der EGNO | Entwicklungsgesellschaft Norderstedt Fotos 1, 2, 4 Stadtarchiv Norderstedt, Foto 3 Wolfgang Zachau, Norderstedt

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Vom Experiment zum starken Wirtschaftsstandort. Entwicklung von Norderstedt und der Stadt seit 1974. Sonderveröffentlichung zum 40jährigen Bestehen der EGNO Entwicklungsgesellschaft Norderstedt am 28. Mai 2014.

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Page 1: 40 Jahre Stadtentwicklung in Norderstedt. 1974 - 2014

1974 - 2014

Sonderveröffentlichung

40 Jahre Stadtentwicklungin NorderstedtMit der EGNO | Entwicklungsgesellschaft Norderstedt

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Page 2: 40 Jahre Stadtentwicklung in Norderstedt. 1974 - 2014

Aus der Mitte in alle RichtungenVom Experiment zum starken Wirtschaftsstandort

1970 wurde die Stadt Norderstedt

gegründet und erhielt ein neues Zen-

trum. Norderstedt-Mitte entstand. Ver-

antwortlich für die Entwicklung war seit

ihrer Gründung 1974 die EGNO. Ein Weg,

der über das Gewerbegebiet Oststraße

bis in den Nordport führt.

Wer heute in Norderstedt lebt, dürfte sich

kaum als Teil eines einst bundesweit nahezu

einmaligen Experiments fühlen. Genau aber

das war die Stadt Norderstedt in den Jahren

rund um ihre Gründung am 1. Januar 1970.

Schon seit Mitte der 50er-Jahre konkretisier-

ten sich die Pläne für eine verwaltungstechni-

sche wie bauliche Neuordnung der vier

Gemeinden Friedrichsgabe, Garstedt, Glas-

hütte und Harksheide.

Das Experiment: Die Schaffung einer Fast-

Großstadt an der Peripherie der Millionen-

stadt Hamburg mit einem eigenen unver-

wechselbaren Gemeinwesen. Und auch trotz

einiger Irritationen am Anfang – das aus hol-

steinischer Sicht logische Süderstedt, das be-

schauliche Tarpenau oder das monumentale

Holstein waren als Stadtnamen im Gespräch –

darf man das Experiment aus heutiger Sicht

als gelungen bezeichnen.

Für die Entwicklung des neuen Zentrums

Norderstedt-Mitte übernahm mit ihrer Grün-

dung 1974 die Entwicklungsgesellschaft

Norderstedt (EGNO) die Verantwortung.

Zunächst wurde die Mitte geplant, ein kom-

plett neuer Stadtteil mit Wohnraum, Einkaufs-

und Freizeitmöglichkeiten und dem Sitz der

kommunalen Verwaltung im neuen Rathaus.

Im Zeitraffer der Entwicklung werden 1978

die ersten Wohnungen an der Heidbergstraße

realisiert, 1984 wird das Rathaus eingeweiht,

1993 ist das EGNO-Kontorhaus fertig und

1996 fährt die Hamburger U-Bahn von Gar-

stedt über die Station „Richtweg“ bis nach

Norderstedt-Mitte.

Erster Entwicklungsschritt war das Gewerbe-

gebiet Harkshörn an der Oststraße, das bis

Anfang der 90er-Jahre ausverkauft war. Rund

200 Betriebe sind dort ansässig. Die verkehrs-

günstige Lage zur Autobahn 7 sowie zu Ham-

burg mit Hafen und Flughafen zeichnet alle

Norderstedter Gewerbegebiete aus. Für

besondere Nähe zum Flughafen steht das

jüngste Gewerbegebiet, der Nordport. Neben

der Landebahn haben sich dort bereits zahlrei-

che weltweite agierende Unternehmen

niedergelassen. 2015 bezieht zum Beispiel

tesa SE den Neubau seiner Firmenzentrale.

Wahrzeichen des Nordports sind die drei mar-

kanten Tower des Südportals.

www.egno.de

Was macht

die EGNO?

Der 28. Mai 1974 ist das Gründungsda-

tum der Entwicklungsgesellschaft

Norderstedt. Die Stadtentwicklung

und die Wirtschaftsförderung sind die

originären Aufgaben des vielseitigen

Teams um die Geschäftsführer Marc-

Mario Bertermann und Thomas Bosse.

Hinzu kommen das Immobilienma-

nagement sowie das Standortmanage-

ment und -marketing. Das Team bilden

Städtebauer und -planer, Ingenieure,

Immobilienfachwirte, Kaufleute sowie

Juristen und Journalisten. Sie sind die

Türöffner mit Profil. Zur Arbeit der

EGNO zählt auch das Knüpfen und

Pflegen von Kontakten, um im

Zusammenspiel mit der Verwaltung

bestmögliche Lösungen für Unterneh-

men und Stadt zu erreichen. Die Arbeit

hat sich in den vergangenen 40 Jahren

offensichtlich bewährt, denn zahlrei-

che Unternehmen, die sich für Norder-

stedt als Standort entschieden haben,

stufen die Unterstützung seitens der

EGNO als wichtig und zielführend ein.

Hundertprozentige Gesellschafterin

der EGNO ist die Stadt Norderstedt.

Weitere Informationen gibt es unter

www.egno.de im Internet.Foto: Stadtarchiv Norderstedt

Page 3: 40 Jahre Stadtentwicklung in Norderstedt. 1974 - 2014

Norderstedt

und die 80.000

Norderstedts Stadtgründung am 1.

Januar 1970 geht ein Streit voraus. Die

Kreise Pinneberg und Stormarn kön-

nen sich nicht über die Verwaltung der

Gemeinden Garstedt und Friedrichs-

gabe (Kreis Pinneberg) und Glashütte

und Harksheide (Kreis Stormarn) eini-

gen. Das Machtwort kommt aus Kiel:

Die Landesregierung schlägt die Stadt

Norderstedt dem Kreis Segeberg zu.

Dass aus den stetig wachsenden

Gemeinden am Hamburger Stadtrand

eine eigenständige Stadt werden soll,

zeichnet sich ab Mitte der 60er-Jahre

ab.

Zur Stadtgründung lebten in Norder-

stedt etwas mehr als 55.000 Menschen,

heute sind es rund 76.000. Norderstedt

wächst kontinuierlich weiter und hat

sich zu einer vielfältigen Arbeits- und

Lebenswelt entwickelt, die keineswegs

im Schatten Hamburgs steht. Im

Gegenteil: In vielen Bereichen bestim-

men gute Zusammenarbeit und Nach-

barschaft das Miteinander.

Und wie geht die Entwicklung weiter?

Die Zielvorstellung für die Stadt Norder-

stedt, herausgegeben durch die Kieler

Staatskanzlei kurz nach der Gründung

1970, schätzte die bisherige Entwic-

klung rasanter ein. Bis 1985 solle danach

eine Bevölkerungszahl von 80.000 Ein-

wohnern nicht überschritten werden.

Das Wachstum Norderstedts wird nach

aktuellen Untersuchungen bis 2025

anhalten. 80.000 Einwohner könnten es

bis dahin werden - manche erwarten

sogar in den nächsten fünf Jahren schon

diese Einwohnerzahl.

Herr Oberbürgermeister, Holstein, Süderstedt

und dann doch Norderstedt: Warum musste

diese Stadtgründung einfach kommen? Was

hat sie den Menschen aus kommunaler Sicht

gebracht?

Hans-Joachim Grote: Aus dem Mittelalter

ist uns der Grundsatz überliefert „Stadtluft

macht frei“. Nun ist Norderstedt keine

jahrhundertealte, sondern im Vergleich

eine noch sehr junge Stadt. Aber die Stadt-

gründung hat den Ursprungsgemeinden

Garstedt, Harksheide, Friedrichsgabe und

Glashütte die Freiheit, also die Chance, ein-

geräumt, eine Entwicklung dynamischen

Wachstums zu starten, die sich bis heute

fortsetzt. Wir würden heutzutage von Syn-

ergieeffekten sprechen, die bei der dama-

ligen Stadtgründung im Jahr 1970 schnell

zum Tragen kamen. Eine Fokussierung auf

die reine Größe ist zu kurz gesprungen.

Aber einer bereits vor 45 Jahren großen

Stadt mit rund 55.000 Einwohnern wurden

bestimmte Aufgaben übertragen bezie-

hungsweise eingeräumt, die ihr vor allem

in puncto Planen und Bauen ganz neue

Möglichkeiten eröffneten.

Warum entschied man sich vor 40 Jahren für

die Gründung der Entwicklungsgesellschaft

Norderstedt?

Hans-Joachim Grote: Die Geschichte der

Entwicklungsgesellschaft Norderstedt ist

ganz eng mit der Geschichte der heutigen

Stadt Norderstedt verbunden. Es war eine

kluge Entscheidung der damaligen Stadt-

väter, eine Institution zu schaffen, die den

genannten Wachstumsprozess der neuen

Stadt begleitet, koordiniert und voran-

treibt. Dies vor dem Hintergrund der

besonderen Lage Norderstedts an der

Schnittstelle zwischen Schleswig-Holstein

und Hamburg. Buchstäblich zentrale Auf-

gabe der EGNO in den ersten Jahren war

es, mit der Planung und Entwicklung von

Norderstedt-Mitte der jungen Stadt zu

einer neuen Mittezu verhelfen.

Kurz zusammengefasst: Was sind kurz- und

mittelfristig die wichtigsten Themen und Ziele

für Norderstedt?

Hans-Joachim Grote: Aufbauend auf dem

soliden Fundament einer Stadt, die seit

ihrer Gründung durchgehendwächst,

müssen wir die Balance halten. Es gilt,

den Status' Norderstedts als attraktiver

Wirtschaftsstandort zu erhalten und aus-

zubauen - dabei aber nicht die Attribute

und Belange einer lebenswerten Wohn-

stadt aus den Augen zu verlieren. Es gilt,

im Spannungsfeld zwischen Schleswig-

Holstein und Hamburg unser städtisches

Profil weiter zu schärfen. Und wir müs-

sen, im ökologischen, sozialen wie im

ökonomischen Sinne, unsere Entschei-

dungen daraufhin überprüfen, ob sie

nachhaltig sind.

Hans-Joachim Grote

Lenkt die Geschicke als Bürgermeister

seit 1998, seit 2005 Oberbürgermeister.

Grote ist Aufsichtsratsvorsitzender der

EGNO.

Es gilt, in der Zukunftdie Balance zu haltenDrei Fragen an Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote

Foto: Stadtarchiv/Wolfgang Zachau, Norderstedt

Page 4: 40 Jahre Stadtentwicklung in Norderstedt. 1974 - 2014

Es ist alles

erreichbar

Es ist vielleicht der größte Erfolg für

die Stadtentwicklung und die EGNO,

dass Norderstedt-Mitte wie ein norma-

ler Stadtteil wirkt. Das ist Norderstedt-

Mitte, und so sollte es auch werden.

Erst der zweite genaue Blick verrät,

dass die Mitte am Reißbrett geplant

wurde. Bebauungspläne, Rahmen-

pläne und städtebauliche Wettbe-

werbe entwarfen das Bild eines neuen

Zentrums.

Die gesamte Architektur schafft die

Verbindung zwischen Modernität und

traditionellem Holsteiner Klinker.

Arbeiten, Wohnen, Einkaufen und

Erholen: alles ist auf kurzen Wegen

möglich. Entlang der Rathausallee

zeigt sich das Zentrum urban, wenige

Augenblicke entfernt ist man Grünen.

Zwischen Feuerwehrmuseum und

Stadtpark ist Raum für Freizeitgestal-

tung. Kindergärten und Schulen

machen Norderstedt-Mitte für Fami-

lien attraktiv. Alles Gute zum Leben,

liegt praktisch vor der Haustür. Der

menschliche Maßstab der Planung hat

eine nahezu optimale Umsetzung

gefunden.

Aus vier Gemeinden wird eine Stadt.

Norderstedt-Mitte wird als neues Zen-

trum dazu gebaut und heute als eigen-

ständiger Stadtteil wahrgenommen.

Das ist der Erfolg einer langfristigen

und durchdachten Planung.

Zu den vier Elementen Feuer, Wasser,

Erde und Luft gibt es ein fünftes Ele-

ment, das das Böse abwehrt. So hat es

der französische Filmregisseur Luc Bes-

son für seinen Science-Fiction-Film „Das

fünfte Element“ ersonnen. Der direkte

Vergleich mit Norderstedt wäre eine

dramatische Überhöhung, doch vor der

Stadtgründung 1970 gab es vier

Gemeinden, die zu einer neuen Stadt

werden sollten, der allerdings ein Zen-

trum fehlte. Das sollte Norderstedt-

Mitte werden. Heute werden Frie-

drichsgabe, Garstedt, Glashütte und

Harksheide als Stadtteile bezeichnet,

verbindendes, fünftes Element ist heute

Norderstedt- Mitte – zum fünften

Stadtteil und zum Zentrum geworden.

Grün war am Anfang der Planungen

nicht nur die Hoffnung auf ein gelunge-

nes Projekt, sondern auch die Fläche,

die es zu gestalten und zu bebauen

galt. Genau das allerdings war der ent-

scheidende Ansatz. Das neue Quartier

für Wohnen und Arbeiten sollte sich an

die bereits vorhandene Bebauung und

die Landschaft anpassen. „Häuser nicht

höher als die Bäume“ lautete der soge-

nannte menschliche Maßstab.

Die Umsetzung hat von den ersten Bau-

maßnahmen 1978 an rund 30 Jahre

gedauert. Für die EGNO, 1974 gegrün-

det, war das Projekt Norderstedt-Mitte

eine der Hauptaufgaben. Der „Entwick-

lungsteilbereich B“, so der Projektname

im Amtsdeutsch, ist ein lebenswerter

Stadtteil und Heimat für rund 13000

Menschen geworden.

Das fünfte Element der StadtLebenswerter Stadtteil für 13.000 Menschen

Blick vom Rodelberg in Richtung Osten auf die Rathausallee. Später kommen

hier zwei Holzbrücken und und die Oadby-and-Wigston-Straße hinzu.

Foto: Stadtarchiv / Wolgang Zachau, Norderstedt

Foto: Stadtarchiv Norderstedt

Baustruktur von Norderstedt-Mitte

Page 5: 40 Jahre Stadtentwicklung in Norderstedt. 1974 - 2014

Norderstedt-Mitte hätten auch Hoch-

haus-Schluchten prägen können. Thomas

Bosse, Erster Stadtrat und Baudezernent,

weiß, warum das neue Zentrum glückli-

cherweise ganz anders geplant und

gebaut wurde.

Herr Bosse, wie beurteilen Sie auch als Bau-

dezernent der Stadt die Planung und Entste-

hung des Stadtteils Norderstedt-Mitte?

Thomas Bosse: Norderstedt-Mitte wurde

gegen den Mainstream geplant. Üblich

waren in den 60er- und 70er-Jahren 13

bis 30 Geschosse. In Norderstedt wurde

im sogenannten menschlichen Maßstab

mit drei und vier Geschossen gedacht.

Das mutige Denken gerade im mensch-

lichen Maßstab ist ein voller Erfolg und

im besten Sinne nachhaltig. Ein Wort

übrigens, das damals noch weitesge-

hend unbekannt war.

Mit Norderstedt-Mitte wurde für viele Men-

schen ein neuer Lebensmittelpunkt geschaf-

fen. Was zeichnet diesen aus?

Thomas Bosse: Die gelungene Verknüp-

fung von Arbeiten, Wohnen und Erho-

len in einer städtebaulich und architek-

tonisch hochkarätigen Stadtlandschaft

mit viel Grün kann man fühlen, sehen

und erleben. Das zieht Menschen an.

Vergleicht man die damalige Planung und

den heutigen Ist-Zustand: Konnte alles

umgesetzt werden? Wo gibt es noch etwas

zu tun?

Thomas Bosse: Die Planung wurde

umgesetzt. Aber die Welt dreht sich

weiter. Jetzt gilt es, im Geiste der

damals geplanten Qualitäten den

Stadtteil behutsam und mit Augenmaß

an die heutigen Anforderungen anzu-

passen.

Thomas Bosse ist seit 2006 Mit-Geschäfts-

führer der Entwicklungsgesellschaft Norder-

stedt.

Thomas Bosse

Ist nicht nur Norderstedts Baudezernent

und Erster Stadtrat, sondern seit 2006

auch Mit-Geschäftsführer der EGNO.

Auf die gute

Nachbarschaft

Wie möchte man eigentlich wohnen?

Möglichst zentral, aber auch im Grünen,

ruhig, aber nicht abgeschieden, Kinder

sollen spielen können und Senioren Teil

der Gemeinschaft sein. Klingt nach

Wunschkonzert, ist aber in Norderstedt-

Mitte verwirklicht worden.

Der „menschliche Maßstab“ wurde bei

der Planung angelegt. Ein Begriff, des-

sen Bedeutung auch Thomas Bosse,

Baudezernent der Stadt Norderstedt,

unterstreicht (siehe Interview auf dieser

Seite). Dazu gehört, dass es kein Entwe-

der-Oder gibt. Norderstedt-Mitte ver-

bindet Wohnen und Arbeiten. Grünan-

lagen und die Natur sind immer schnell

zu erreichen, gleiches gilt für das urbane

Zentrum, das nicht nur Einkaufsmög-

lichkeiten, Cafés und Restaurants bietet,

sondern auch mehr als 2500 Arbeits-

plätze in den unterschiedlichsten Berei-

chen. Die verkehrsberuhigten Wohnbe-

reiche, Spielplätze und Erkundungen in

der Natur sind für Kinder ein ideales

Umfeld, Senioren finden sich mitten

unter verschiedenen Generationen wie-

der. Altersgerechte Wohnungen und

soziale Einrichtungen in der Nähe bietet

Norderstedt-Mitte ebenso. Beste Bedin-

gungen für das gemeinsame Wohnen

und Arbeiten. So können gute Nachbar-

schaften wachsen, so entsteht das Wir-

Gefühl in Norderstedt-Mitte.

Gegen den Mainstream geplantDrei Fragen an Baudezernent Thomas Bosse

Foto: Stadtarchiv NorderstedtEin Radfahrer auf der Heidbergstraße

Richtung Rathaus im Juni 1982.

Page 6: 40 Jahre Stadtentwicklung in Norderstedt. 1974 - 2014

Acht auf

einen Streich

Insgesamt acht Gewerbegebiete hat

die Stadt Norderstedt zu bieten. Die

ersten Gewerbegebiete entwickelten

sich bereits zwischen 1953 und 1969. In

chronologischer Reihenfolge waren

dies die Gewerbegebiete Stonsdorf,

Friedrichsgabe, Kohfurth, Nettelkrö-

gen, Glashütte und Harkshörn. Seit

2005 wird der Nordport direkt am

Hamburger Flughafen entwickelt, seit

2011 gibt es den Frederikspark in

Friedrichsgabe. Das macht acht auf

einen Streich. Grundsätzlich spielt

dabei die unmittelbare Nähe zu Ham-

burg eine große Rolle. Norderstedt

allerdings kann insbesondere größe-

ren Unternehmen freie Flächen und

mit der EGNO einen zuverlässigen und

kompetenten Partner für eine Ansied-

lung bieten. Insgesamt zählt man in

Norderstedt rund 4300 Firmen, die

rund 35000 Menschen beschäftigen.

Hinzu kommt, dass Norderstedt bei-

nahe schon seit 20 Jahren Arbeitgeber-

und nicht mehr Arbeitnehmerstadt ist.

Rund 16000 Norderstedter pendeln

zur Arbeit, überwiegend über die

nahe Stadtgrenze nach Hamburg,

gleichzeitig kommen knapp 20.000

Menschen zum Arbeiten nach Norder-

stedt, etwas weniger als die Hälfte

übrigens aus der Hansestadt.

Norderstedt liegt im Grünen und in der

Metropolregion Hamburg. Die Ver-

kehrsanbindung ist sehr gut, die Wege

ins Rathaus und zur EGNO sind kurz.

Kein Wunder, dass sich der Mittelstand

und große Unternehmen hier gerne

niederlassen. An der Oststraße war aber

noch Pionierarbeit gefragt.

Keine Frage, Norderstedt verfügt über

genau das, was Unternehmen jeder

Größe gerne nutzen: den Standortvor-

teil. Die Wirtschaftsförderung spielt eine

große Rolle, das stellen die Entscheider

schnell fest. Die Gewerbegebiete sind

gefragt. In 40 Jahren Entwicklungsge-

sellschaft Norderstedt (EGNO) war in die-

sem Bereich das Gewerbegebiet Harks-

hörn an der Oststraße das erste große

Projekt. Mehr als 120 Hektar entlang der

Oststraße wurden dafür erschlossen,

überwiegend für Gewerbe, mit großen

Hallen und Produktion, die in Hamburg

keine Fläche fanden. Zur sehr guten Ver-

kehrsanbindung gehören der nur zehn

Kilometer entfernte Anschluss an die

Autobahn 7 sowie die Nähe zum Flugha-

fen und Hafen in Hamburg. Die Be-

sonderheit im Gewerbegebiet Harks-

hörn ist zudem der Gleisanschluss für die

Industriebahn. Rund 200 Betriebe mit

rund 6000 Beschäftigten sind in Harks-

hörn zu finden, darunter der klassische

Mittelstand wie das Blechwerk und

Wenckstern, bundesweit aktive Firmen

wie REWE und Wellensteyn bis zu welt-

weit tätigen Unternehmen wie Johnson

& Johnson und Waldemar Link.

Der StandortvorteilViel Fläche für Hamburger Unternehmen

Das Gewerbegebiet Harkshörn heute: beste Verkehrsanbindungen machen es seit den

70er Jahren attraktiv. Das Quartier profitiert von Neubauten und Umnutzungen.

Page 7: 40 Jahre Stadtentwicklung in Norderstedt. 1974 - 2014

Willkommen

im Nordport

Dass das Wahrzeichen des Nordports

ausgerechnet das Südportal mit seinen

drei Nordport-Towern ist, ist eigentlich

das einzig Verwirrende am jüngsten

Gewerbegebiet der Stadt Norderstedt.

Ansonsten dominiert Klarheit. Der

Nordport in direkter Nachbarschaft

zum Hamburger Flughafen und idea-

ler Anbindung an die Autobahn 7 ist

der ideale Standort für Büros und

Gewerbe. Im Oktober 2013 wurde der

dritte Nordport-Tower eröffnet, dort

sind bereits viele Firmen mit ihren

Büros ansässig. Weitere Flächen für

Büros, Entwicklung und Forschung

sind noch zu haben. Gegenüber auf

der anderen Straßenseite baut tesa SE

sein neues Hauptquartier und schließt

sich damit international agierenden

Unternehmen wie Bergans of Norway,

Casio, dem Garbe World-Cargo-Center

und Tom Tailor an, die bereits im Nord-

port ansässig sind. Der Nordport ist die

rund 30 Hektar große Visitenkarte für

die Wirtschaftskraft Norderstedts. Ein

Projekt der EGNO Entwicklungsgesell-

schaft Norderstedt, das seit Beginn der

Planung und Entwicklung im Jahre

2005 enorm Fahrt aufgenommen hat.

Weitere Informationen gibt es unter

www.nordport.de im Internet.

Herr Bertermann, wie haben sich die EGNO

und ihre Aufgaben in den vergangenen 40

Jahren verändert?

Marc-Mario Bertermann: Begonnen

haben wir als Entwickler des neuen

Gewerbegebiets Harkshörn und des

Stadtteils Norderstedt-Mitte. Heute

agieren wir mit guten Kontakten in die

Wirtschaft vor allem als Schnittstelle zwi-

schen Verwaltung, Wirtschaft und den

Bürgerinteressen. Wir können die wei-

tere Entwicklung Norderstedts in diesem

spannenden Umfeld aktiv mitgestalten.

Zudem hat sich das Leistungsspektrum

der EGNO heute deutlich erweitert, es

reicht heute von der Quartiersentwik-

klung über Immobilienvermittlung bis

hin zum professionellen Standortmarke-

ting.

Welche Vorteile hat der Standort Norder-

stedt für Menschen wie Unternehmen?

Marc-Mario Bertermann: Die verkehrs-

günstige Lage in direkter Nachbarschaft

zu Hamburg ist das eine. Für Menschen

und Unternehmen gilt gleichermaßen,

dass das in Norderstedt die Rahmenbe-

dingungen stimmen: generationsüber-

greifende Angebote und Lebensqualität

auf der einen, ein wirtschaftlich starkes

Umfeld mit Netzwerkangeboten auf der

anderen Seite.

Der Blick in die Kristallkugel: Was gibt es für

die EGNO in den nächsten 40 Jahren noch zu

entwickeln?

Marc-Mario Bertermann: Grundsätzlich

gilt auch hier: Stillstand ist Rückschritt. Es

gilt ein exzellentes Umfeld zu stärken

und auszubauen. Norderstedts dynami-

sche Entwicklung ist das Fundament für

weiteres Wachstum. Diese Stadt hat

Potential und bietet Perspektiven. Dafür

sind wir der Impulsgeber. Die Entwick-

lung von Ideen für ein gesundes

Wachstum der Stadt und deren Realisie-

rung liegen uns am Herzen. Wir freuen

uns auf die Zukunft.

Marc-Mario Bertermann

Seit 1999 Geschäftsführer der EGNO,

Entwicklungsgesellschaft Norderstedt.

Bertermann steht für innovative Ideen,

wie Nordport und Frederikspark.

Aktiv mitgestalten ineinem starken Umfeld Drei Fragen an Geschäftsführer Marc-Mario Bertermann

Page 8: 40 Jahre Stadtentwicklung in Norderstedt. 1974 - 2014