40. woche der bayerischen ezg zur zukunft der …media.repro-mayr.de/25/136225.pdf · november 2010...
TRANSCRIPT
Referat Markt
Dr. Theo Göbbel
D 53229 [email protected]
0 49 ( 0 ) 228 - 703 1421November 2010
25. Juni 2009
1
... wenn der Standort stimmt „ Gas geben“
Herrsching, 10. Nov. 2010
40. Woche der bayerischen EZG
Strategien für zukünftige Investitionen
zur Zukunft der Milchproduktion
mein Fahrplan:
1. Landwirtschaft hat Zukunft
Einschätzung des Marktesdie Preise schwanken stark, weniger EU -Prämien
2. Investieren in der Landwirtschaft ?Milchproduktion ist kapital - und arbeitsintensivnur etwas für Könner und Spezialisten , 30 %
3. welcher Milchpreis ? welche Molkerei ?
Fazit: Wo der Standort stimmt „Gas geben“das Konzept muss stimmenMasterplan für die weitere Entwicklungjeder Betrieb rechnet anders
2
4. welche Kosten ?Ø Gewinne reichen nicht. Diese Kennziffern sollten Sie erreichen
80
100
120
140
160
180
200
220
240
260
Jan
06Feb
06
Mrz
06
Apr 0
6M
ai 0
6Ju
n 06
Jul 0
6Aug
06
Sep 0
6Okt
06
Nov 0
6Dez
06
Jan
07Feb
07
Mrz
07
Apr 0
7M
ai 0
7Ju
n 07
Jul 0
7Aug
07
Sep 0
7Okt
07
Nov 0
7Dez
07
Jan
08Feb
08
Mrz
08
Apr 0
8M
ai 0
8
MaMipulver
Mais
Weizen
PreisindexJan 06 = 100
Butter
Sojaöl
Preise für Mais, Weizen und Sojaöl Terminmarkt Matif (Paris), Butter und Magermilchpulver Preise Deutschland
2007/08: in nur 1-2 Jahren 100 % auf alles
2009: in 1 Jahr wieder „bei Null“
4
2010: wie 2008
Auf und Ab und Auf bei landw. Produkten
Goldene Zeiten auf den Agrarmärkten
Gute Chancen für erfolgreiche Unternehmer !
allerdings:
nach Höchstpreisen Pleitewelle am größten !
5
2009
bei niedrigen Preisen und weniger Prämien nicht erpressbar
der nächste Aufschwung kommt schneller als gedacht
2007
2010 alles wie gehabt ? s. 2008
alle Preise schwanken extrem
Fazit:
beim Ein- und Verkauf liegt der Segen,aber , der richtige Zeitpunkt ist Glückssache
deshalb Käufe und Verkäufe aufteilen: 1/3
7
beim Milch kaum Spielraum
2007 / 2008
pflanzliche Produkte ± 200 %
Dünger ± 300 %
Fleisch, Milch ± 50 %
Futtermittel ± 150 %
20
25
30
35
1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009
Milchpreis in der EU bei 3,7 % Fett und 3,4 % EiweißEuro/
100 kg
Auszahlungspreis ab Hof in Deutschland
Absicherung durch Intervention
optimistisch
pessimistisch
Prognose 2005 - und Wirklichkeit
so kam es
Dr. Theo Göbbel, Ref. 23
8
Dr. Theo Göbbel, Ref. Markt
1. immer weniger Betriebe - 3% p. J.
9
3. immer weniger Viehhalter - 5 bis -10% p. J. aber immer größer
2. immer weniger Vollerwerbsbetriebe (50%) aber immer größer
„Überlebensschwelle“ / Wachstumsschwelle
Ackerbau > 100 ha z. Zt. 9 % der Betriebe = 32 000 Betriebe
4. Zukunftsbetriebe:
Milchkühe > 50 Kühe = 25 % der B. 70 % der Milch
Zuchtsauen > 200 Sauen = 15 % der B. 50 % der Prod .
Mastschweine > 1 000 St. = 5 % der B. 60 % der Prod.
die Trends in der Ldw.
sofern auf Milchproduktion spezialisiertund Haupteinnahmequelle
Trends weltweit
heute 60 Kühe oder Milchprod. in 10 Jahren aufgeben ?
morgen 120 Kühe
Fam. allein 60 / 80 / 100 Kühe
Lohnbetriebe 400 - 3.000 Kühe
plus Fremd AK 120 - 180 Kühe
Bayern?
10
ohne Laufstall keine Zukunft !
Deutschland: insg. 100.000 Milchviehhalter, 4,2 Mio. Kühe
Ø 42 Kühe / Betrieb – 7.000 kg, Ø 300.000 kg Quote
Milchproduktion / Quote 2008: 28,4 Mio. t
+ 5 % 2014 : 30 Mio. t
wie sieht es in den Regionen aus ?
Süddeutschland ( Bayern und Baden-Württemberg )
10 Mio t = 35 % der dt. Milch
60.000 Betriebe 60 % in Deutschland
1,6 Mio. Kühe 40 % der dt. Kühe
Ø 27 Kühe / Betrieb 66 % Anbindestall, 50 % der süddt. Kühe
6.200 kg / K u. J. Ø 165.000 kg Quote
12
Vollerwerb mit Wachstum
1. Größe nutzen, Ziel 1 Mio. kg, „runder“ Familienbetriebvorsichtiges Herantasten – dyn. Wachstum ?
2. „erweiterter Familienbetrieb“ 100 – 300 Kühe
3. Großbetrieb > 300 Kühe Lohnarbeit……
insg. 10 bis 15.000 Betriebe in Deutschland
Einkommenskombination
1. Kühe + andere Betriebszweige, Einkommen2. Kühe im Nebenerwerb ?
„Mehrwert“
1. Biomilch, Direktvermarktung 2. In einer Partnerschaft, KG bis zur Rente oder auf Dauer ?
Zukunft mit Kühen 3 Wege:13
€ / Betrieb / Jahrvon Ø bis
1. Private Lebenshaltung 12.000 24.000 36.000je Familienmitglied 6.000 - 12.000 €privates Wohnhaus 2.000 - 12.000 €
2. Sozialversicherung 5.000 10.000 12.000Alterskasse bis 5.000 €Krankenkasse 3.600 - 6.000 €
3. Private Vorsorge 1.000 2.000 3.000Unfallversicherung 200 - 400 €RisikoLV 400 - 1.200 €
4. Altenteiler / Ausbildung / Abfindung 0 9.000 24.000monatliche Geldleistung 500 - 1.500 €
5. Private Steuern / EKsteuer 2.000 6.000 30.000
6. bereinigte Eigenkap.bildung 6.000 12.000 30.000 + Vermögensbildung
notw. Gewinn zur Einkommenssicherung 30.000 60.000 120.000
Morgen ? 75.000 ?
langfristig ausreichender Gewinn zur Finanzierung flgd. Ausgaben
Ziele: Einkommenssicherung und Vermögen erhalten15
mind. 75.000 €
wichtige Kennzahlen im Durchschnitt von 3 bis 5 Wirtschaftsjahren
> 30.000 €> 30.000 €> 90.000 €Gut
> 20.000 €15. – 20.000 €60.– 70.000 €Mittel
< 0 €< 0 €< 40.000 €Gefährdet
Liquidität
Cash flow
Stabilität
Ekap.bildung
Rentabilität
Gewinn
Bernhard Gründken , Ref. 21
16
den Betrieb weiter entwickeln, modernisieren= teure Technik nutzen
teure Technik zwingt zu Größe Zwang zum Wachstum
- vom stabilen ruhigem Gleichgewicht
ins hektische „Trudeln“ durch lfd. Wachstum
- die Zeit nutzen – aber jedes Ding hat seine Zeit
- wann ist man zufrieden ?
der Weg in die Zukunft
17
Für die Zukunftsplanungen sind
3 Betriebstypen zu unterscheiden:
Typ 1: Familien-Betrieb aus Überzeugung
Typ 2: Spezialisierter Wachstumsbetrieb
Typ 3: Betrieb mit Diversifizierungsstrategie
wichtig: Eigentümer geführtes Unternehmen
18
wo der Standort stimmt - Gas gebenwenn investieren, dann richtig - oder Ausstieg
um Vermögen zu erhalten
es gibt genügend gute Standorte + wachstumswillige Betriebe
die Probleme: Fläche, Kapital + Arbeit sind lösbar
für die Zukunft notwendig: klares Konzept- gute Gebäude + schlagkräftige Technik- Arbeitsorganisation, Finanzen, Rechtsform ( KG )
Spaß an der Arbeit: auf dem Feld, im Stall + im Büro
19
20
Egal wie stark der Strukturwandel
und
wie hoch die Erzeugerpreise sind
es gibt immer eine
Normalverteilung
20
Was macht der Milchpreis ?
entscheidend Weltmarkt z.B. bei Butter + Getreide
23
abhängig von:
- Angebot auf dem Weltmarkt / Lager
- Klimaextreme Dürre
- Nachfrage weltweit und Binnenmärkte Verbrauch / PreiseKrisen / Kaufkraft Chinawenn Preise zu hoch, weniger Verbrauch
- Wechselkurs $ -- €
- Spekulation
die Weltmarktpreise rücken näher zusammen
aber schwanken stark
24
Wenn der Markt nach unten oder
nach oben durchschlägt
ist alles vorstellbar und wahrscheinlich
möglicher Milchpreis 20 -- 40 ct / kg
nichts ist unmöglich …
Preisschwankung
Hochpreisphase:
1. Voll produzieren und „Geld verdienen“
2. Reserven anlegen oder höhere Fremdkapitaltilgung
3. Nicht dauerhaft mit hohen Preisen kalkulieren
Tiefpreisphase:
1. auf Liquidität achten – „ kann ich Schulden tilgen?“
2. Kostenführerschaft (Unterstützung in Produktion)
3. In der Produktion bleiben – es kommt wieder ein Hoch
4. investieren
5. Startvorbereitung für Preisanstieg (Poleposition)
das Auf und Ab der Preise25
Hochpreisenutzen
Tiefpreise bewältigen
26
mit schwankenden Preisen leben - liquide bleiben
die zeitweise guten Preise nutzen
allerdings: mit niedrigeren Preisen rechnen
wichtig: bei niedrigen Preisen ……
alle Ausgaben / Kosten gedeckt
Liquidität: „Cash ist Trumpf“
dem Wettbewerb stellen - d.h. niedrige Kosten
- große Unterschiede bei den Stückkosten
- die Könner zeigen was möglich istund legen die Meßlatte jedes Jahr höher
- Durchstarten wird immer schwieriger
27
ein hohes Milchpreis hilft - ist aber nur zu 25 % entscheidend
50 % bestimmen die eigenen Kosten / Ausgabenund 25 % die Prämien, Förderung …
… die Milchpreise
schwanken stärker
und häufiger als bisher
28
Höchstpreise sind die Ausnahme – auch bei Milch
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
3.500
4.000
4.500
5.000
5.500
Jan 00 Jan 01 Jan 02 Jan 03 Jan 04 Jan 05 Jan 06 Jan 07 Jan 08 Jan 09
Weltmarktpreise$/t
© ZMP 2009
MMP
Butter
VMP
BSE-Krise
Dürre in Neuseeland
Nachfragerückgang
Rezession nach 11.9.2001
Starkes Wirtschaftswachstum,Dürren, Bestandsabbau
Relatives Gleichgewicht
Anstieg der Erzeugung,Bestandsbildung, Wirtschaftskrise
Saisonende in Ozeanien, Intervention
Milchpreise: das Auf und Ab am Weltmarkt
$ / t
30
trotz Auf und Ab: der Trend steigt
32
welcher Milchpreis -- in Zukunft ?
Trend positiv – aber: große Schwankungen
+/- 25 % oder +/- 10 ct/ kg
längerfristig: Milch-Basispreis 28 ct
d.h. + Zuschläge ( + MwSt ) 33 ct
Butter und MaMiPu bestimmen den Milchpreis zu 75%
Butter: 1,6 € - 3,5 € / kg MaMiPu: 1,3 - 3,6 € / kg
33
langfristig Milchpreis bei 28 ct Basispreis
34
welche Region ? in Süd - D: + 4 ct / kg
welche Molkerei ? + / - 4 ct / kg- Ausrichtung der Molkerei, Verwertung, Märkte, Marktchancen- Technik, Bilanz, EKap. was können die auszahlen`?
- Liefervertrag , Mitglied ? , Kündigungsfristen …
aber:auch bei höheren Milchpreisen bleibt es eng
…… in Zukunft ohne Prämien klarkommen
35
der Markt läßt sich genau so wenigvorhersagen und beeinflussenwie das Wetter
Märkt + Preise reagieren global
aber der Ldw. wirtschaftet regional
der Konkurrent um die Flächen + Wachstumschancen
ist der Nachbar
seit 1999 (Agenda 2000) steht der EU-Milchmarkt unter Reformdruck !
EU-Milchmarkt: die Reform der 9. Reform
01. April 2004:Beginn der Mid-Term-Review bei Milch
März 2005:„Entkopplung“der EU-Prämie z.B. in D
Nov. 2008: EU-Milchmarktreform
Health-Check2013: Ende EU-Finanzplanung
2002 2012201120102009200720062005200420032001 20132008 2014
2015: Ende derEU-Milchquote
Juni 2003: EU-Milchmarktreform
Mid-Term-Review
20152000
März 1999: EU-Milchmarktreform
Agenda 2000
Quelle: © ife Forschungszentrum Ernährungswirtschaft, Kiel, 2009.
2010: EU--Analyse zur Milchquoten-erhöhungen
2013: Regionale Einheitsprämie
37
38
„Health Check“ 2008
Ausgestaltung EU -Milchmarktordnung bis 2015
Abschaffung derInterventionsregelung ?
Weitere Quoten -aufstockung
( 2008 + 2 % Fett + 1,8 %dann 5 Jahre lang + 1 %
Reduzierung
EU-weite Saldierung?auf 25 oder 20 ct ?
2006 /07 2007/0828,54 27,83
unwahrscheinlichz.Zt. unwahrscheinlich
Einfluß der Politik
weniger Prämiendurch Modulation- 7% bis - 10 %
Superabgabe ?
ab 2010 Abschmelzen der top-upseine LF-Prämie, intensive Milch -2 ct/kg2011: Vorschläge zur Budget 2014
Milchfonderst 2012: 350 Mio
max. 1 ct / kg
Ende der Quoten31.3. 2015
2010 - 13 top up als Flächenprämie
Grünland „wertvoller“
intensiver Milchproduktion fehlen 2 ct/kg
31. 3. 2015 Ende der Milchquote
für Aussteiger Kapitalvernichtung 30 ct/kg / 100 000 €
für Profis Wachstumschancen 3 - 5 ct/ kg
wer sind die Zukunftsbetriebe ?
39
das kommt auf die Milchbauern zu ...
7376
8785
44 44
52
39
55 5356
46
3942
37
32 34
62
71
81 7976
4650 50
4447 46
41
48
42
2521 20 21
25
1720
31 29 31 30
25 23 25 2526
11
2015
24
41
71
45
53
86
64
52
43
81
1114
23
39
33353938
4038
4140
31
76
60
42
50
57
5150
18
78
31
14
28
58
24
39
11
0000
10101010
20202020
30303030
40404040
50505050
60606060
70707070
80808080
90909090
100100100100
0.1 30.10 31.1 2.4 2.7 30.10 2.4 1.7 30.10 1.4 1.7 30.10 1.4 1.7 2.11 1.4 1.7 2.11 3.4 3.7 30.10 2.4 2.7 2.11 1.4 1.7 2.11 1.4 1.7 2.11 1.4 1.7 2.11
Cent/kg
Übertragungsstellentermin
MWJ 2000/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11
Ø West Ø Deutschland Ø Ost
Quoten spielen keine Rolle mehr40
Dr.Theo Göbbel, Ref. Markt
43
ab 2015 weniger Prämien
Euro je haz.Zt / 2009 Acker Grünland
D 290,- 83,-
NRW 268,- 105,-Bayern 298,- 88,-Bad. - Würt. 304,- 72,-
2013 , nach top-up
D 340,-NRW 359,-Bayern 3 54,-Bad. - Würt. 310 ,-
Saarland 258,- Hessen 299,- BB 301,-Umverteilung ?
nach EU-Budget neue Prämie max 150,- / ha
je stärker die Preisschwankungen
und die politischen Änderungen,
um so größer ist der Strukturwandel
44
Die Milchproduktion wandern
zu erfolgreichen Betrieben
günstige Standorte: Nord u. Süddt. / GrünlandAckerbau Konkurrenz Biogas
auf der anderen Seite:„milchfreie“ Regionen
45
Strukturumbrüche !
die Lüge vom sanften Ausstieg !
46
die Milchproduktion wandert ….
� … zu den besseren Landwirten / Unternehmern
� … auf die günstigen Standorte ( nach Norden )
in 10 Jahren - 50 % der Halter
Ø - Bestand verdoppelt sich
���� entscheidend sind die großen Betriebe > 100 Kühe
in D heute 5.000 Betriebe = 30 % der Milch2015: 10.000 Betriebe = 70 % der Milch
alle 10 Jahre wird die Milchproduktion pro Betrieb verdoppelt
alle 10 Jahre scheiden 50 % der Halter aus
techn. Fortschritt: Milchleistung Ø + 100 kg / K. u J.
in Spitzenbetrieben + 200 kg / K. u J.
Strukturwandel alt: - 3 % pro Jahrneu - 5 % pro Jahr
47
Strukturwandel : in allen Regionen
Der Strukturwandel geht weiter
immer mehr große Profibetriebe !
2015 in D nur noch 60.000 Milchviehbetriebe
dav. 10.000 größere Betriebe mit 70 % der Produktion
48
in Süddt. 40.000 Betriebedav. 10.000 > 50 Kühe
in Norddt. 12.000 Profibetriebedav. 3.000 > 100 Kühe
alle 10 Jahre wird die Milchproduktion pro Betrieb verdoppelt
alle 10 Jahre scheiden 50 % der Halter aus
30.0007.500
40300.000
48.5006.26025,4
159.000
67.6605.204
21111.800
119.3004.415
1672.000
175.2174.279
1147.600
266.3003.498
725.300
Bayern
Anzahl Milchviehhalterjährl. Leistung kg / Kuh Herdengr öße Kühe / Betrieb Produktion kg / Betrieb
techn. Fortschritt: Milchleistung Ø + 100 kg/ K. u J.
in Spitzenbetrieben + 200 kg/ K. u J.
Strukturwandel alt: - 3 % pro Jahrneu - 5 % pro Jahr
49
Strukturwandel : auch in Bayern…..
201520071999199019801970
Beispiel Bayern 2007 insg. 50.000 Betriebe :
< 30 Kühe 36.000 Betriebe ( 70 % )
Ø 16,5 K / B – 100.000 kg Quote
> 50 Kühe nur 4.100 Betriebe, < 10 %20 % der bayr. Kühe25 % der bayr. Milch
Prognose 2015 :
- 35 % = - 17.500 Betriebe in 7 Jahren scheiden aus = - 2.500 Betriebe / Jahr
= - 7 Betriebe / Tag
50
Bestand 2015: 65 %
bleiben übrig = 32.000 Betriebe ( 2010 = 43.000 )neuer Ø: 25 Kühe / B. - 7.000 kg Ø 200.000 kg Quote
meist nur „kleine“ Investitionennur ca. 50 Betriebe > 0,5 Mio. Investition
“Wachstumsinvestitionen “ mind. 200.000 Euro
bei 25 % AFP = 50.000 Euro = insg. 80 Mio. / J
wenn in Bayern 66 % der Betriebe übrigbleiben = noch 33.000
müssten….. bei einem Investitionszyklus von 20 Jahren
jedes Jahr 1.650 Milchviehbetriebe ( 5 % der Restbetriebe ) „stark“ investieren
tatsächliche gefördert lt. AFP nur 500 Betriebe / Jahr
um die Milch “im Lande zu halten” und 1.500 Betriebe / J über AFP zu fördern,
wären pro Jahr allein für die Milch 80 Mio € notwendig
51
AFP-Mittel lfd aufgestockt , reicht aber nicht
„Zukunftsbetriebe“
> 50 Kühe , 8.000 Betriebe ( heute: 4.000 )
Ø 80 Kühe / 8.000 l 650.000 kg
= 60 % der bayr. Kühe
5 Mio. t = 70 % der bayr. Milch
Prognose Bayern 2015
52
von insg. 32.000 Betrieben mit Ø 25 Kühen
langfristig „ überleben“ nur wachsende Unternehmen !
es müssen nicht immer Kühe sein
mögliche Entwicklung des Milchviehbetriebes
54
1. „Gas Geben“ Vater / Sohnnur von Kühen leben Ziel: 100 Kühe 9000 kg 1 Mio Quote
> 100 000 € Gewinn
3. Geld verdienen < 50 Kühe, Züchter mit gutem Namen
in Nischen alle ExtensivierungsprämienBiolandwirt , Direktvermarktung ? Dienstleistung ? Pferde ?
2. Gezielter Ausstieg 50 Jahre, kein Hofnachfolgernoch 5 -10 Jahre weiter wie bisher
oder Quoten verkaufenGeld anlegenzufrieden mit neuer Arbeit
Was will der junge Milchbauer ?
1. eine Frau , eine Familie
2. erträgliche Arbeitsbedingungen
d. h. 1 x /Tag 1 Std. Füttern
2 x 1,5 Std. Melken
alle 14 Tag Wochenende frei
1 x / Jahr 2 Wochen Urlaub
3. ausreichendes Einkommen ca. 60.000 Euro
4. Vermögen erhalten, Zukunft sichern
55
Investieren ? 1
56
1. Standort , Kapazitäten, Potential
2. Rechtsform, Organisation, Betriebsführung, Controlling
3. Ergebnisse: Produktion, wirtschaftl. Daten , ZieleIst - Soll -Vergleich, mögliche Reserven
4. Finanzlage: überschuldet ? wieviel „Luft“
Liquiditätsplan: Abschätzen Hoch- Tiefpreise, Ausgaben
5. Risikovorsoge :
GmbH, Beleihung, langfr. Verträge, Kredite, Pach t Versicherungen, Mitarbeiter, QS- zertifiziert, verl ässliche Geschäftspartnerwas ist , wenn etwas schief geht ?
den eigenen Standort, Betrieb, Ausgangslage beurteilen
Investieren ? 2
57
1. konfliktarmer Standort , mit Entwicklungspotentialwo Grünland, wo bereits groß investiertnur bei guten wirtschaftl. Ergebnissen
2. Wachstum mit einplanen x 2 x 4
3. Schlüsselgrößen für MilchproduktionMelktechnik Schlagkraft , Roboter ?Gülle, Biogas ?Stall, Kuhkomfort, KuhverkehrArbeitskomfort „ Spaß an der Arbeit“
4. welche Technik ? 1.000 Details welche Kosten ?
5. wie bezahlen / finanzieren ? 30 % Ekap. das Projekt muß sich rechnen
6. klare Plan , schrittweise umsetzen„muß“ - „kann“ - Investitionen ( je nach Milchpreis )
Zu wenig Zukunft ?
1. es gibt genügend gute Standorte + wachstumswill ige Betriebe
in Deutschland, insg. 20.000 Milchviehbetrie be
Probleme: Fläche, Kapital und Arbeit sind lö sbar
2. die Entwicklung geht immer schneller:
Ø Milchleistung 7.000 kg + 150 l / Jahr
d. h. 2015 8.000 l
in Spitzenbetrieben + 200 l / Jahr = Ø 9.000 l
58
3. alle Preise und Relationen ändert sich laufend
die Rahmenbedingungen sind nie „passend“
die Optimisten nutzen jede Chancedie Pessimisten suchen in jeder Chance ein Problem
4. sichere Zukunftsinvestition
25 % Top-Betriebe mit wirtschaftlich hoher Leistungund niedrigen Kosten
hier rechnet sich Wachstum ,allerdings nur mit dem nötigen Glück im Stall und i n der Familie
Erfolg macht zufrieden ! Zufrieden mit dem Erreichten
wer auch in Zukunft
hauptsächlich von Milchkühen leben will …
klare Entscheidung:
Kühe raus – oder Durchstarten ?
Milchproduktion: Durchstarten ?
60
der Standort muß stimmen
ansprechende Optik vereinigte Hüttenwerke ? Grundordnung
der Blick aus der Vogelperspektive
den Wert des Betriebes erhalten / steigernggf. zum Verpachten; Verkauf ? KGWohnwert, Produktionsstätte ?
attraktive, schlagkräftige Milchproduktion mit Potentialklar gegliedert, organisiert,schnörkellos, wirtschaftlich straffes KostenmangementKuhkomfort, Arbeitskomfort
Wohlfühlen: „Spaß an der Arbeit “ Melken , Büro …
ausreichendes Einkommen den Rücken freihalten (Fkap.)
61
wenn Kwenn K üühe dann richtighe dann richtig
hier wird Milch produziert: wenn nicht von mir - dann von anderen !
62
Masterplan ? - oder- vereinigte Hüttenwerke?
mit 60 Kühen am Ende ?
warum manche mit der Arbeit nicht klar kommen …
klarer Plan + konsequente Ordnung
hier fühlen sich die Kühe + Menschen wohl
für Zukunftsbetriebe notwendig
1. wirtschaftlich hohe Milchleistung und
2. gleichzeitig viele Kühe
nur möglich:
in besten Gebäuden
mit schlagkräftiger Technik
guten Kühenund bestem Mangement
weiteres Wachstum lfd. mit einplanen
Planung / Genehmigung
neues Melkzentrumneuer Stall
Einfluß der Festkosten +/- 5 bis 10 ct / kg
Einfluß der Produktionskosten+/- 5 bis 10 ct / kg
63
Arbeitsleistung 60 Kühe / 550.000 l Ziel: 4 - 5 ct / kg
nicht ohne WartehofKuhverkehr
FuMiWa , Radlader
64 der Standort + die Technik müssen stimmen
Stall:
FressenSchlafen
Zentrum: Melkstand
klar gegliedert
gerade Arbeitsachsen
gut zu erweitern
einfache Technik
warum Milchviehbetriebe erfolgreich sind:
1. früh Verantwortung, entscheiden können
2. intakte Familie
3. wissen was man will keine Angst vor FremdAK und Schulden
klares Ziel, konsequent seinen eigenen Weg gehenArbeitsqualität, Lebensqualität , Wohlfühlen
4. mutig nach vorne blicken nicht nur jammern
was riskieren - aber mit Augenmaßnicht erpressbar sein: nicht kaufen und verkaufen müssenSchwankungen einplanen : Preise, Zinsen, Pacht, Prämien, AK …
5. Chancen erkennen - und schnell nutzen
6. stimmt der Standort ? alle 10 Jahre verdoppeln
Fläche ( Futter , Gülle )
7. gute Kontakte: Ldw. , Händler, Berater, StB. , Molkerei ...
8. klare Linie, nicht verzettelneigene NZ ? Arbeitsorganisation, Tagesablauf, Büro …
65
bei großen Betrieben „ Turboeffekt“ 5 – 10 ct /kg Milch
niedrigere Produktionskostenvar. Kosten ca. 3 ctFestkosten ( incl. Arbeit ) ca. 4 ct
Quotenkosten ( 3 – 5 ct )
Sa ca. 10 ct
MilchverkaufProduktion ( Inhaltsstoffe, Qualität … ) ca. 1 ct
Staffel ca. 1 ct
Wahl der Molkerei, Verkauf 1 – 2 ct
Sa. ca. 3 ct
66
• variable Kosten ca. 3 - 4 ct/kg preiswerter einkaufen ca. 2 - 3 ct/kg besser verkaufen ca. 2 - 5 ct/kg • Festkosten senken ca. 5 ct/kg z. B. Gebäudekosten senken ca. 1 000 € /Pl.
• Teilarbeiten auslagern , Konzentration auf Kühe - kein JV • Kapazitäten voll ausschöpfen
Milchproduktion interessant auch für Dritte Partnerschaft , Verpachten, Verkauf
Chance: Arbeitskomfort und Freizeit
67
Größe ist nicht alles - aber: ohne Größe ist alles nichts !
Wahl der Handelspartner, als Geschäftspartner in teressant(Molkerei) Bank, Technik ...
Auf Liquidität achten
Potential Kosten einzusparen
Masterplan / Prioritätenliste
1. Für Technik a) Kuhkomfort Boxen, Luft/Licht, Wasser b) Wartehof , neuer Melkstand ? c) zukünftige Melktechnik erweiterbar d) Kälberaufzucht e) Jungviehstall f) Trockensteher
2. Für Finanzen teilweise erst in Ordnung bringen
3. Familienangelegenheiten Hofnachfolger, Erbabfindung, Ehevertrag ...
68
Kennziffern für zukünftige Milchviehbetriebe 1
1. konfliktarmer Standortausreichend Fläche, entwicklungsfähig, Platz für 200 - 400 Kühe
2. Betriebszweig Milch Einkommensbeitrag mind. 50.000 € / Jahrd. h. 60 Kühe, erweiterungsfähig, Laufstall, Melkstand
3. wirtschaftl. Leistung > 8.500 kg ECM / Jahr, S-Milch (< 150.000 Zellen)Nutzungsdauer 4 Jahre, Tierarzt, Med. max. 1 ct / kg
4. niedrige Produktionskosten
- Kosten für Netto-Bestandsergänzung ca. 3 ct / kg1.800 – 800 = 1.000 € : 4 Jahre : 8.500 = 3 ct / kg Milch
- var. Futterkosten < 12 ct / kgGrundfutterleistung 3.500 l = Kraftfutter / Zuka uffutter ca. 6 ct / kg
Kraftfutter 25 dt x 17 € = 425 € = 8.500 l
70 Kühe je AK, 600.000 kg / AK 200 kg Milch je AKh
69
7. gute Molkerei Basispreis > 24 ct / kg + Mwst.
8. funktionierendes BüroHerdenmanagement, Buchführung, Prämien
9. klares Ziel für die ZukunftMasterplan: Gebäude, Finanzen, Arbeitsorganisati on
10. Rückhalt in der Familie
6. Festkosten je kg Milch < 12 ct (incl. Pacht, Quoten, Zins)preiswerte Gebäude, richtig finanziert …… viele Kühe, hohe Leistung
5. hohe Arbeitsproduktivität > 200 kg Milch / AkhGebäude, Technik, Organisation, große Herde, hohe Leistung
Kennziffern für zukünftige Milchviehbetriebe 2
70
50 %15 – 2520Sa. Direktkosten
var. Spezialkosten
Anteil an dengesamten
Produktionskostenvon … bis …
ØAnhalts-
werteZiele:
Kosten der Milchproduktion ct / kg
Milchproduktion ist ein Pfennigsgeschäft
1/36 – 1510Festkosten insg.
20 %4 – 105eigene Arbeit / Lohn
1/34 – 6
10 – 151 – 4
5122
dav.: - Bestandsergänzunginkl. Tierarzt, Besamung
- var. Futterkosten insg.
- sonst. var. Kosten
1 – 41 – 41 – 31 – 42 - 4
22222
dav.: - Milchquote- Stallplatz- Melktechnik- Zinsen / Zinssatz- sonst. Festkosten
100 %25 – 5535Kosten Milchproduktion
71
die wirtschaftliche Lage: große Unterschiede …
bei den Kosten
-- variable Kosten, lfd. Produktion ± 5 ct / kg Milchalle Feinheiten, jeden Tag
am wichtigsten: Futterkosten 50 %Repro. 30 %
-- feste Kosten ± 10 ct / kg Milch
auf möglichst viel Milch umlegen
grundsätzliche, längerfristige Entscheidungen
vor allem bei der Arbeitszeit von 30 – 100 Std./ K. u J.
----------------------------------------------------------------------------------------------------Gewinn ± 10 ct / kg Milch
die Unterschiede werden immer größer
74
Wer zu lange nachdenkt / grübelt, hat keine Zeit,
um eine Entscheidung zu treffen
verliert den Blick, die Zeit + die Kraft für das Wesentliche
Abwarten ist der Tod des Unternehmens
besser überhaupt etwas tun, als nichts zu tun
wenn eine Entscheidung zu mehr als 70 % richtig ist,soll man sie treffen
manche planen länger - als andere abschreiben
Man muss mit Kühen, Geld + Menschen + Bürokratie
erfolgreich umgehen
76
25. Juni 2009
78
... wenn der Standort stimmt „ Gas geben“Konzept, Technik, Organisation, FinanzenMasterplan mit Prognosen in der Schublade ( Preisszenarien )
Die Könner laufen den anderen davondie Unterschiede werden immer größer
mein Fazit:
Papier ist geduldig- der Teufel steckt im Detailjeder Einzelfall liegt anders
Trend mind. 100 KüheZusatznutzen: Biogas, Solar
entscheidend: die richtigen Leute, mit Weitblick, Erfahrung ,Vorsicht
das richtige timing, genügend Vorlauf, nicht unter Zeitdruck
das nötige Glück