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42 EXPERTENRUNDEFünf Geldprofis erklären, wie sie in den kommenden zwölf Monaten anlegen
Was uns 2020 bewegt (von oben l.): US-Präsident Donald Trump, die Notenbanker Jerome Powell und Christine Lag-
arde, die Lust der Chinesen auf Gold, neue Gesetze von Ge-sundheitsminister Jens Spahn (CDU), Arbeitsminister Hu-
bertus Heil und Finanzminister Olaf Scholz (beide SPD)
52 AKTIENUSA, Brexit, Klima und Olympia. Welche Unternehmen 2020 die Gewinner sind
58 ANLEIHENMit welchen Bonds Anleger auch im kommenden Jahr Geld verdienen
60 ZINSENStrafzinsen und steigende Bankgebühren. Die Auswege
64 GOLDDas Edelmetall bleibt gefragt. Was den Preis weiter treibt
66 VORSORGEDie Pläne der Regierung für die Betriebsrente und den Wohnungsmarkt
68 STEUERNVor allem Arbeitnehmer können im neuen Jahr einiges an Geld sparen
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Bleibt Donald Trump US-Präsident? Wie entwickelt sich die Weltwirtschaft, und sind Strafzinsen bald ganz normal? €uro blickt voraus und zeigt, wie Sie Ihr Vermögen in Zeiten wie diesen richtig anlegen VON MATTHIAS FISCHER, SIMONE GROENEWEG, ANDREAS HÖSS,
MARTIN REIM, OLIVER RISTAU UND STEFAN RULLKÖTTER
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Frankfurter Eintracht: Nur 30 Autominuten vom Zentrum der Finanzmetropole entfernt, im Hotel Rettershof, sprach €uro mit führenden Vermögensverwaltern über die Börsenlage. Die Geldprofis waren sich einig: 2020 wird ein gutes Aktienjahr. Die Teilnehmer (v. l.): Hendrik Leber, Philipp Vorndran, Jens Ehrhardt, Frank Fischer, Michael Reuss
Titel Geldtrends 2020
52 AK TIEN42 EXPERTENRUNDE
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„Explosiver Kursanstieg“Das Finanzsystem wird kollabieren, sagen Deutschlands Top-Vermögensverwalter. Aber bis dahin bleibt noch viel Zeit. Die können Anleger nutzen, indem sie auf Aktien setzen
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Handelskriege, Staatsschulden, negative Zinsen und Rezessionsängste. Die Lage an den Finanzmärkten ist alles andere
als ruhig. Was erwarten Menschen, die sich Tag für Tag um Milliardenbeträge kümmern müssen, vom Jahr 2020. Wie in den Jahren zuvor hat €uro fünf der bekanntesten deutschen Vermögensverwalter zum Gespräch gebeten. Es entspann sich eine Diskussion über den Einfluss der großen Politik, steigende Aktienkurse, herbe Rückschläge und unnötige Panikmache.
€uro: Herr Vorndran, vor einem Jahr sagten Sie: „Wir werden uns wun-dern, wie ordentlich sich die Aktien-märkte 2019 entwickeln.“ Die Börsen haben tatsächlich stark zugelegt — DAX und S & P 500 um 25 Prozent. Worüber wundern wir uns 2020?Philipp Vorndran: Darüber, dass die Rally weitergeht. Die Großwetterlage bleibt unverändert. Klassische Anleihen sind im Vergleich zu Aktien nach wie vor völlig unattraktiv. Daher gilt: sich bloß nicht verrückt machen lassen, wenn es an den Aktienbörsen mal turbulent wird.Hendrik Leber: Fundamental sprechen drei Gründe für steigende Aktienkurse: niedrige Zinsen, ein wahrscheinlich halbwegs glimpflicher Brexit und ein Präsident Trump, der im US-Wahljahr alles dafür tun wird, damit der Handelskrieg nicht eskaliert.
Jens Ehrhardt: Am wichtigsten ist aber der monetäre Faktor. Nachdem die US-Zentralbank 700 Milliarden Dollar aus dem Markt genommen hatte, gibt sie geldpolitisch jetzt wieder Gas. Und die Europäische Zentralbank erst recht. Da kriegen die Börsen kräftigen Rückenwind. Das hat viel mehr Einfluss als der Handelskrieg. Wenn die Rally in Fahrt kommt, dann sind im DAX charttechnisch betrachtet sogar 16 000 Punkte drin.Wenn die Lage so klar ist, warum sind dann viele Börsianer so skeptisch.Michael Reuss: Weil die meisten noch in den alten Konjunktur und Zins zy klen denken. So kann man die Börsenlage nicht richtig einschätzen. Die Notenbanken haben die klassischen Zyklen abgeschafft. Weil Kapital im Überfluss vorhanden ist, gibt es keine Anlagealternativen zur Aktie. Das treibt die Kurse weiter. Unterm Strich kann der DAX 2020 durchaus um fünf bis zehn Prozent steigen, auch wenn der Handelskrieg und die US-Wahl für ein buntes Auf und Ab sorgen werden.Frank Fischer: Mir klingt das alles zu sehr nach Konsens. Im ersten Quartal rechne ich mit einem Rückschlag an den Börsen. Die Fondsmanager haben ihre Cashquoten schon stark reduziert, es braucht eine Korrektur. Dafür dürfte es danach aber sogar einen explosiven Kursanstieg geben. Wo kommt die Explosion her? Von der Wirtschaft wohl kaum. Vor Kurzem hatten wir Angst vor einer Rezession.
Fischer: Ich rechne tatsächlich mit einem richtigen Konjunkturschub. Im Moment ist die Lage schlecht, aber es keimt schon Hoffnung auf, das zeigen die Indikatoren: Sentix, Philly Fed und ZEW-Index. Ab dem zweiten Quartal bekommt die Börse daher doppelt Rückenwind, von der Geldpolitik und von der Konjunktur.Ehrhardt: Wirtschaftswachstum entsteht aber aus Investitionen. Weltweit wird derzeit sehr wenig investiert, das Wachstum bleibt also mager. Für Aktien ist das jedoch eher positiv. Die Unternehmen generieren viel Cash und können eigene Aktien zurückkaufen. Zudem kommt kein Stress im Finanzsystem auf. Gefährlich sind eher Überinvestitionen.Reuss: Ich sehe weder eine Rezession noch einen konjunkturellen Schub. Stattdessen befindet sich die Weltwirtschaft im Dauersiechtum. Das ist die neue Normalität, hervorgerufen durch globale Verschuldung und Demografie. Die hohen Wachstumsraten der Vergangenheit sind passé.Vorndran: Na und? Die brauchen wir als Aktieninvestoren doch gar nicht. In den nächsten fünf Jahren reicht das nominale Wachstum in den USA, China und der Eurozone völlig aus, um die Gewinne bis 2024 zumindest stabil zu halten.Stagnierende Unternehmensgewinne sind doch keine gute Nachricht für Aktienanleger.Vorndran: Doch. Das heißt nämlich: Die globalen Gewinnrenditen lie
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Wenn die Rally in Fahrt kommt, dann sind im DAX sogar
16 000 Punkte drin.
Jens Ehrhardt, DJE Kapital
Im ersten Quartal 2020 rechne ich mit
einem Rückschlag an den Börsen. Die
Fondsmanager haben ihre Cashquoten
schon stark reduziert, es braucht eine Kor-rektur. Dafür dürfte
es danach aber explo-siv nach oben gehen.
Frank Fischer, Shareholder Value Management AG
gen im Schnitt knapp über sechs Prozent. Das ist dann auch die Rendite, die bei einem globalen Aktienportfolio in den nächsten fünf Jahren pro Jahr drin ist. Die globale Anleiherendite liegt dagegen nicht mal bei einem Prozent.Leber: Die Weltwirtschaft ist auch gar nicht im Siechtum. Im Durchschnitt mag das Wachstum mager sein. Sobald ich aber in die Unternehmen reingehe, sehe ich ein völlig anderes Bild. Da sind einerseits Firmen wie Rational, Nemetschek, Sartorius oder Carl Zeiss Meditec. Die wachsen mit acht bis zwölf Prozent pro Jahr, haben starke Margen und sind Weltmarkteroberer, fast konkurrenzlos. In diese Firmen investiere ich. Und andererseits sind da die traditionellen Industrien, Autohersteller, Chemiekonzerne und so, die unter harten Strukturbrüchen leiden. Die muss man meiden.Kommen nächstes Jahr wieder Zins ängste auf, wenn sich die US-Wirtschaft erholt?Fischer: Das ist die große Gefahr. Wahrscheinlich aber erst 2021.Reuss: Einspruch. Selbst wenn die ersehnte Inflation kommt, wird die Fed die Zinsen nicht erhöhen. Sie hat viel zu viel Angst, dass sie das zarte Konjunkturpflänzchen wieder zertrampelt.Ehrhardt: Und wir sollten nicht vergessen: Die Zinsen können noch ordentlich zulegen, bis es an den Aktienmärkten ungemütlich wird. Drei Prozent Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen würden den Aktienmarkt auch nicht umwerfen.Fischer: Da wäre ich nicht so sicher. In der Vergangenheit dauerten die Zinszyklen 30 Jahre. Und die Zinsen fallen schon seit mehr als 30 Jahren. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass wieder ein neuer Zinszyklus startet und die Zinsen steigen. Anfangs vielleicht nur auf drei Prozent. Aber ein neuer Zyklus verändert alles. Leiden werden darunter vor allem defensive Aktien wie Versorger, Konsum und
Nahrungsmittelwerte, die als Ersatz für Anleihen gehandelt werden.Wie geht es beim Handelsstreit wei-ter? Muss Donald Trump einen Deal aus dem Hut zaubern, damit ihm Kon-junktur und Börse nicht um die Ohren fliegen? Schließlich will er im Herbst als Präsident wiedergewählt werden.Ehrhardt: Trump wird nur wiedergewählt, wenn die Wirtschaft läuft. Er ist ganz schön unter Druck, seine Umfragewerte sind schwach. Wenn er keinen Deal hinbekommt, dann kaufen die Chinesen ihre Sojabohnen halt in Brasilien statt in den USA. Und das wird den US-Farmern, die Trump gewählt haben, gar nicht gefallen. Er wird also irgendeinen Deal präsentieren.Leber: Das wird er gar nicht können. Man darf nicht vergessen, dass es den Chinesen auch darum geht, das Gesicht zu wahren. Die schütteln nicht jemandem die Hand, der sie am nächsten Tag wieder auf Twitter beschimpft. Trotzdem wird nächstes Jahr etwas Ruhe einkehren im Handelsstreit, weil davon beide Seiten profitieren. Das reicht, um die Börsen bei Laune zu halten.Angenommen Trump wird abgewählt oder per Impeachment abgesetzt: Wie würden die Märkte reagieren?Ehrhardt: Für die Börse wäre das sehr schlecht. Reuss: Es kommt ganz darauf an, wer ihn ablöst. Ich gehe davon aus, dass die Demokraten Michael Bloomberg ins Rennen schicken. Der würde an den Aktienmärkten auch keinen Schaden anrichten. Fischer: Aber Bloomberg gehört genau wie Hillary Clinton zum politischen Establishment. Er hätte gegen Trump keine Chance und wäre sogar der ideale Gegenkandidat für ihn.Neben der Fed treiben auch Aktien-rückkäufe die Kurse an der Wall Street. Die Unternehmen im S & P 500 haben in den vergangenen zehn Jah-ren fünf Billionen Dollar in eigene Ak-tien gesteckt. Ist das noch gesund?
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Fortsetzung auf S. 49
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Philipp Vorndran [57]Kapitalmarktstratege, Flossbach von StorchVerwaltetes Vermögen: 45 Milliarden Euro
Alles ganz simpel
ISIN LU 032 357 865 7Volumen 16,6 Mrd. €Ausgabeaufschlag 5,00 %Jährliche Gebühr 1,63 %Performance 1 Jahr 11,0 %Performance 3 Jahre 23,5 %Performance 5 Jahre 36,1 %Max. Verlust 3 Jahre -7,3 %FondsNote 2
Stichtag: 04.12.2019; Quelle: Bloomberg
„Geldanlage war noch nie so einfach wie heute“, sagt Philipp Vorndran. „Wer mit null Prozent Zinsen nicht zufrieden ist und Zeit hat, kann einfach globale Aktien kaufen.“ Die bieten eine Gewinnrendite von gut sechs Prozent und seien nicht über-bewertet. Der Stratege erwartet, dass die Zinsen auch in den kommenden Jahren niedrig bleiben. Zumal ein nachhaltiger An-stieg das gesamte Finanzsystem zum Einsturz bringen würde.
Rund 16 Milliarden Euro schwer ist der Flaggschifffonds Multiple Opportunities von Flossbach von Storch. Auffällig ist sein aktuell hoher Cashanteil von knapp 20 Prozent. „Er ist nicht Ausdruck einer pessimistischen Markteinschätzung“, wie Vorndran klarstellt, sondern sorge für die nötige Flexi-bilität, um auf Marktveränderungen reagieren zu können. Die Nestlé-Aktie gehört zu den Ankerinvestments des Fonds, auch weil der Konzern nur geringfügig verschuldet ist und seine Dividende über Jahrzehnte stetig angehoben hat.
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Titel Geldtrends 2020
Name Branche Gewichtung in %
Nestlé Nahrungsmittel 5,4
Berkshire Hathaway B Beteiligungsgesellschaft 4,5
Philip Morris Tabak 4,5
Unilever Kosmetik und Nahrungsmittel 3,9
Reckitt Benckiser Reinigungsmittel 3,9
Quelle: Flossbach von Storch
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Jens Ehrhardt [77]Vorstandsvorsitzender, DJE KapitalVerwaltetes Vermögen: 13 Milliarden Euro
Positive Signale aus China
ISIN LU 055 316 473 1Volumen 1,8 Mrd. €Ausgabeaufschlag 4,00 %Jährliche Gebühr 1,72 %Performance 1 Jahr 4,8 %Performance 3 Jahre 11,5 %Performance 5 Jahre 29,7 %Max. Verlust 3 Jahre -6,7 %FondsNote 1
Stichtag: 04.12.2019; Quelle: Bloomberg
Mit steigenden Aktienkursen rechnet Jens Ehrhardt im Jahr 2020. Entscheidend ist für ihn, dass die US-Notenbank geld-politisch wieder Gas gibt. In China sieht er ebenfalls positive Signale. „Vor einem Monat war ich dort. Den chinesischen Un-ternehmen geht es gut. Sie leiden viel weniger unter dem Han-delsstreit, als ich dachte.“ Deutsche Aktien hält Ehrhardt im nächsten Jahr sogar für besonders aussichtsreich – auch weil er erwartet, dass sich der globale Zollkonflikt vorerst beruhigt.
Die optimistische Börsensicht spiegelt sich auch im Port-folio des DJE Zins & Dividende. Maximal 50 Prozent kann der Aktienanteil in dem Mischfonds ausmachen. Aktuell liegt er bei 49 Prozent, also fast am Anschlag. Unter den Top-Positio-nen findet sich der weltgrößte Insulinhersteller Novo Nordisk, der auch bei den blutzuckersenkenden GLP-1-Wirkstoffen Marktführer ist und in diesem Bereich ein neues Medikament mit Blockbuster-Potenzial in der Pipeline hat.
DJE Zins & Dividende PA €
Name Branche Gewichtung in %
Blackrock Finanzdienstleistungen 1,9
Danone Nahrungsmittel 1,6
Allianz Versicherungen 1,4
Novo Nordisk Pharma 1,4
JP Morgan Chase Banken 1,3
Quelle: DJE Kapital
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Hendrik Leber [62]Geschäftsführer, Acatis InvestmentVerwaltetes Vermögen: 7 Milliarden Euro
Voll auf Wachstum
ISIN DE 000 A1H 72F 1Volumen 263,4 Mio. €Ausgabeaufschlag 5,00 %Jährliche Gebühr 1,64 %Performance 1 Jahr 7,6 %Performance 3 Jahre 35,7 %Performance 5 Jahre 58,6 %Max. Verlust 3 Jahre -27,2 %FondsNote 1
Stichtag: 04.12.2019; Quelle: Bloomberg
Titel Geldtrends 2020
Wirtschaftswachstum, Geldpolitik, Handelskrieg: „Mag alles interessant sein“, sagt Hendrik Leber, „aber letztlich muss ich darauf achten, was die Unternehmen machen.“ Und da stellt Deutschlands bekanntester Value-Investor fest: Die Firmenwelt zerfällt in zwei Teile. Auf der einen Seite die von Umbrüchen geplagten Konzerne etwa aus der Auto-, Chemie- oder Bankenbranche und auf der anderen wachstumsstarke Weltmarkteroberer aus Bereichen wie Biotech oder Big Data. Letztere agierten teils losgelöst von der Makropolitik, so Leber.
Für seinen Datini-Fonds sucht er nach solchen Firmen. Bei-spiel Illumina: Bei der Gen-Sequenzierung komme man an dem Unternehmen nicht vorbei, sagt er. Illumina-Geräte stehen in jedem großen Genforschungslabor und bleiben trotz Billigkon-kurrenz der Maßstab. Konsequent setzt Leber im Datini seine Investmentideen um, inklusive Put-Optionen und Bitcoin- Tracker. Der Fonds ist daher nur für Risikofreudige geeignet.
Acatis Datini Valueflex B
52 AK TIEN42 EXPERTENRUNDE
Name Branche Gewichtung in %
Brookfield Asset Management Finanzdienstleistungen 3,4
Illumina Genforschung 3,1
Zoetis Pharma 2,9
Evotec Pharma 2,9
Microsoft Software 2,7
Quelle: Acatis
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Bevor diese Hausse zu Ende geht, werden wir noch eine große Kursexplosion sehen.
Michael Reuss, Huber, Reuss & Kollegen
68 STEUERN58 ANLEIHEN
Die Kritik an Aktien-rückkäufen ist zum großen Teil falsch. Hier wird keineswegs in großem Stil Schind-luder getrieben.
Philipp Vorndran, Flossbach von Storch
Vorndran: Die Kritik an den Rückkäufen ist zum großen Teil falsch. Es ist nicht wahr, dass die Unternehmen ständig mehr Geld in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden ausschütten, als sie verdienen. Fakt ist: Seit 2001 haben die Unternehmen im S & P 500 nur in vier Jahren mehr als den Jahresnettogewinn ausgeschüttet. Hier wird keineswegs in großem Stil Schindluder getrieben.Leber: Ich finde das trotzdem deprimierend. Firmen sind dazu da, Kapital aufzunehmen und Produkte herzustellen. Auch wenn sie „nur“ 92 Prozent des Gewinns in Dividenden und Rückkäufe stecken wie 2018, bedeutet das: Ihnen fällt nichts mehr ein.Vorndran: Es kann aber auch bedeuten: Statt sechs Prozent fürs Eigenkapital zu bezahlen, nehmen sie lieber mehr Fremdkapital zu Kosten von weniger als einem Prozent auf. Das ist vernünftiges unternehmerisches Denken.Ehrhardt: Eines stimmt auf jeden Fall nicht: dass an der Wall Street ein künstlicher Aktienboom entstanden ist, weil die Unternehmen massenhaft auf Kredit eigene Aktien zurückkaufen. Obwohl das die Crashpropheten dauernd schreiben und gleich den Weltuntergang kommen sehen. Zudem werden die Aktienrückkäufe in den USA im dritten und vierten Quartal 2019 wohl um 20 Prozent geringer ausfallen als im Vorjahreszeitraum.Auch wenn die Börsenkurse 2020 weiter steigen: Irgendwann geht die Hausse zu Ende. Können Sie uns sagen, wie dieses Ende aussieht?Reuss: Wir werden vorher eine große Kursexplosion sehen, eine Euphorie.Fischer: So ein Boom kann entstehen, wenn die Chartmarke von rund 400 Punkten beim Stoxx Europe 600 durchbrochen wird. Sie liegt seit 20 Jahren wie ein Sargdeckel auf dem Index. Bis aus dem Ausbruch eine EuphorieBlase wird, vergehen aber Jahre.Vorndran: Richtig. Ich habe letztes Jahr gesagt, die Lage an den Aktien
märkten erinnert mich an 1997. Das heißt nicht, dass in zwei, drei Jahren der Crash kommt, sondern dass die Börsen vor einem Knall noch sehr weit nach oben laufen können. 1998 und 1999 zündete noch ein riesiges Kursfeuerwerk, bevor es krachte. Wenn sich die Kurse vom heutigen Niveau aus noch mal verdoppeln, dann wäre es angebracht, das Risiko neu zu analysieren. Sehr wahrscheinlich wird es irgendwann so weit kommen, aber damit brauchen wir uns jetzt wirklich noch nicht zu beschäftigen. Leber: Und wie so ein Knall aussieht, zeigt uns doch die Geschichte. Eine Flucht in Sachwerte gab es auch in den frühen 20erJahren in Deutschland. Aktien, Immobilien, Gold: Es wurde alles gekauft, was man anfassen konnte.Reuss: Mit dem Knall wird es dann aber auch einen Neustart des Finanzsystems geben, eine Währungsreform, Zwangsabgaben, Verstaatlichung der Banken oder Ähnliches. Im Moment ist das weit weg, denn das wichtigste Gut ist noch reichlich vorhanden — Vertrauen ins Geldsystem. Und bevor das kippt, können die Notenbanken noch jede Menge Tricks aufführen. Sie können Aktien kaufen, Geld aus dem Helikopter abwerfen, von der Notenbank aufgekaufte Staatsschulden streichen oder auf endlose Fälligkeit stellen.Dann kann das Vertrauen aber sehr schnell schwinden …Reuss: … oder sehr langsam. Die japanische Notenbank hat in fünf Jahren mehr als 55 Prozent der japanischen Staatsschulden aufgekauft. Dennoch hat der Yen sogar gegenüber dem Schweizer Franken zugelegt. Vertrauensschwund sieht anders aus.Leber: Trotzdem gespenstisch, oder? Der Kollaps wird noch auf sich warten lassen. Aber es ist, als würden wir vor einem Haifischbecken sitzen, in dem die Köder schwimmen. Wir wissen, dass die Haie irgendwann kommen. Und darauf warten wir — auf das katastrophale Ende des Finanzsystems. ➝
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Michael Reuss [50]Geschäftsführer, Huber, Reuss & KollegenVerwaltetes Vermögen: 2,7 Milliarden Euro
Buntes Börsenjahr
ISIN LU 032 437 273 8Volumen 67,5 Mio. €Ausgabeaufschlag 2,50 %Jährliche Gebühr 1,43 %Performance 1 Jahr 3,2 %Performance 3 Jahre 9,6 %Performance 5 Jahre 13,2 %Max. Verlust 3 Jahre -10,2 %FondsNote 3
Stichtag: 04.12.2019; Quelle: Bloomberg
Wie 2020 an der Börse wird? „Bunt“, sagt Michael Reuss und lächelt. Handelskrieg, Brexit, Präsidentschaftswahl in den USA: „Das wird uns alles wieder ganz schön in Atem halten“, so der Vermögensverwalter aus München. Dennoch setzt er auf eine Fortsetzung der Aktienrally. Denn solange die Zinsen niedrig bleiben, herrscht Anlagenotstand. Und das, ist Reuss überzeugt, treibe die Kurse unterm Strich weiter nach oben.
Der Mischfonds Arbor Invest von Huber, Reuss & Kollegen geht keine heißen Wetten ein. Die Aktienquote steigt so gut wie nie über 60 Prozent. Mit aktuell 51 Prozent setzt das Fondsmanagement daher schon klar auf einen Aufschwung an den Börsen. Unter den größten Positionen im Fondsport-folio findet sich der Onlinehändler Amazon. Das Wachstum im wichtigen Cloud-Geschäft ging zuletzt zwar zurück, liegt aber immer noch bei satten 35 Prozent. Reuss rechnet mit einem Ausbruch der Aktie aus dem jüngsten Seitwärtstrend.
Arbor Invest Vermögensverwaltungsfonds
Titel Geldtrends 2020
52 AK TIEN42 EXPERTENRUNDE
Name Branche Gewichtung in %
Morphosys Biotechnologie 4,3
Apple Computer 3,0
Amazon Onlinehandel 2,4
SAP Software 2,2
Evotec Pharma 2,1
Quelle: Huber, Reuss & Kollegen
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Frank Fischer [55]Vorstandsvorsitzender, Shareholder Value AGVerwaltetes Vermögen: 2 Milliarden Euro
Echte Frühlingsgefühle
ISIN DE 000 A0M 8HD 2Volumen 1,7 Mrd. €Ausgabeaufschlag 5,00 %Jährliche Gebühr 1,30 %Performance 1 Jahr -0,4 %Performance 3 Jahre 7,9 %Performance 5 Jahre 28,9 %Max. Verlust 3 Jahre -17,6 %FondsNote 5
Stichtag: 04.12.2019; Quelle: Bloomberg
Rückschlag im ersten Quartal und danach ein großes Kurs-feuerwerk – so sieht Frank Fischers Börsenplot für 2020 aus. Eine Korrektur zu Jahresbeginn sei angesichts der zuletzt gut gelaufenen Märkte nötig, meint er. Doch danach kommen an der Börse echte Frühlingsgefühle auf: Etwas Frieden im Handelskrieg, ein Konjunkturschub vor allem in Europa und die sehr lockere Geldpolitik werden die Kurse beflügeln.
Entsprechend offensiv ist der von ihm gemanagte Frank-furter Aktienfonds für Stiftungen zurzeit aufgestellt. Mehr als 85 Prozent des Portfolios stecken in Aktien – ohne Absiche-rung über Derivate. Generell liegt die Aktienquote bei mindes-tens 51 Prozent, sodass der Fonds als Aktienfonds gilt und von Steuervorteilen profitiert. Eine große Position im Fonds ist Ali-baba. Fischer setzt darauf, dass der chinesische Internethänd-ler, der seine Gewinne bisher nur im E-Commerce erwirtschaf-tet, bald auch im Cloud-Geschäft profitabel arbeiten wird.
Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen
Name Branche Gewichtung in %
Berkshire Hathaway Beteiligungsgesellschaft 4,6
Novo Nordisk Pharma 4,3
Sunrise Communications Telekommunikation 4,3
Ryman Healthcare Pharma 4,1
Alibaba Onlinehandel 3,5
Quelle: Shareholder Value AG
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Das neue Jahr wird ein Jahr der Entscheidungen: Die USA wählen im November einen neuen Präsidenten, Großbri
tannien verlässt die EU, und die neue EU-Kommission macht Milliarden für den Klimaschutz locker. Und im Sport wird der Kampf um Gold bei den Olympischen Spielen in Tokio Abermillionen Menschen in den Bann ziehen. Auch Aktienanleger können dabei gewinnen. Denn auch wenn niedrige Zinsen und stabile Wirtschaftsdaten grundsätzlich ein gesundes Umfeld für Aktien signalisieren, Unsicherheiten wie die Handelskonflikte bleiben 2020 erst einmal bestehen. Es kommt also auf die Auswahl und die richtigen Themen an.
USA
Die politisch spannendste Frage 2020 ist wohl die nach dem nächsten Präsidenten der USA. Donald Trump wird deshalb das ganze Jahr über im Fokus stehen. Dabei wird die Aktienmärkte weniger interessieren, wie das Verfahren zu seiner Amtsenthebung läuft, weil sich das bis zur Wahl im November hinzieht. Eher schon, wer sein Gegenkandidat aus den Reihen der Demokraten wird. Die Vorwahlen dazu starten im Februar.
Die besten Chancen auf Wiederwahl hat der Amtsinhaber, wenn die Wirtschaft floriert. In den ersten Jahren von Trumps Amtszeit hat das gut funktio
niert, vor allem wegen seiner Unternehmensteuerreform, die zwar die Staatsverschuldung steigen, dafür aber die Firmengewinne sprudeln ließ.
Diese Effekte verblassen zwar, Trump wird aber alles tun, um Wirtschaft und Kapitalmärkte 2020 bei Laune zu halten. „Hätte die Opposition die Wahl 2016 gewonnen, stünde der Dow jetzt 10 000 Punkte tiefer“, twitterte er Anfang des Jahres. Das ist zwar mit nichts zu belegen, zeigt aber, wie wichtig für Trump die Börse als Indikator erfolgreicher Politik ist. Dabei kann er es sich sogar leisten, auch im neuen Jahr gegen China im Zollstreit auszuteilen. Denn Exporte sind für die US-Wirtschaft weitaus weniger entscheidend als die heimische Konsumlaune. Und die ist ungebrochen.
Im dritten Quartal 2019 wuchs die US-Wirtschaftsleistung um 2,1 Prozent. Analysten wie Michael Pearce von Capital Economics rechnen zwar immer noch mit einer Abschwächung 2020. „Die wird aber geringer ausfallen, als wir dachten.“
Im Wahljahr soll das Wirtschaftswachstum der USA laut Vorhersagen bei zwei Prozent liegen. Von solchen Zahlen kann Europa nur träumen. Für eine positive Performance der Börse spricht außerdem die Statistik: In vier von fünf Vorwahljahren hat die US-Börse historisch gesehen mit Gewinnen abgeschlossen. Auch die Notenbank dürfte kaum querschießen und die Zinsen tief halten. Das ist gut für die Börse und gut für Donald Trump.
Anleger können sich breit positionieren und auf einen Anstieg der US-Indizes Dow Jones und S & P 500 setzen. Doch auch ausgewählte Einzeltitel bieten gute Chancen. So wie Envista. Der Dentalspezialist rüstet Zahnarztpraxen aus und liefert Implantate. Mundgesundheit ist ein wachsender Markt in den USA und wird bei einkommensschwachen Haushalten über die Versicherung Medicaid abgedeckt. Die will Trump zwar beschneiden. Die Aktie profitiert jedoch von der ausgabefreudigen Mittel und Oberschicht und zusätzlich im Fall eines Siegs der Medicaidfreudigen Demokraten. Einen Boom verzeichnet auch das Segment der Tiermedizin und gesundheit. Beim führenden Anbieter Zoetis brummte 2019 das Geschäft mit Viehwirten und vor allem mit privaten Tierfreunden. Das dürfte auch 2020 so bleiben.
Ebenso wie die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung. Netzwerk Urgestein Cisco schwächelte zuletzt zwar beim Gewinn und beim Ausblick, bleibt aber auch wegen Aktienrückkäufen und Dividenden ein Kandidat für eine Gegenbewegung.
Obwohl Trump ein Anhänger alter Energien wie der Kohle ist, schwimmt der auf erneuerbare Quellen spezialisierte Stromerzeuger Nextera auf einer Erfolgswelle. Grund sind die vielen Bundesstaaten, die insbesondere die Solarenergie voranbringen. Das dürfte auch 2020 so bleiben und bei einem Wechsel im Weißen Haus noch zunehmen.
Spannung garantiert2020 stehen viele große Ereignisse an – von der Wahl des US-Präsidenten bis zu den Olympischen Spielen in Tokio. Welche Unternehmen davon profitieren
Titel Geldtrends 2020
52 AKTIEN42 E XPERTENRUNDE
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Da geht’s lang: Donald Trump tut alles, um als US- Präsident wieder-gewählt zu werden. Das kommt Anlegern zugute
EU-KLIMASCHUTZ
In der Europäischen Union geht es ab 2020 nicht nur ohne Großbritannien weiter, sondern auch mit einer neuen Kommission. Die hat sich viel vorgenom-men. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte an, bis Anfang März Details eines grünen Deals für Eu-ropa vorzustellen. Hunderte Milliarden Euro sollen investiert werden, damit Eu-ropa bis Mitte des Jahrhunderts der ers-te klimaneutrale Kontinent wird.
Die Pläne könnten Europa bei Klima-schutztechnologien in eine Führungsrol-le bringen. Von der Leyen will auch die
Schifffahrtsbranche mit CO2-Zertifkaten ahnden lassen und Fluggesellschaften stärker miteinbeziehen. In der Folge würden neue Antriebe wie Brennstoff-zellen und Erdgas, synthetische Kraft-stoffe aus grünem Strom und innovative Materialien gefragt sein. Firmen wie Verbio, ITM Power und die französische Global Bio energies profitieren.
Die neue Kommission will außerdem Müll, insbesondere Kunststoffe, ver-stärkt sammeln und wiederverwerten. Nicht nur wegen hehrer Absichten; Europa muss handeln, allein weil China und andere Staaten den Müll aus Euro -pa nicht mehr abnehmen. Der neue Vize-Kommissar Frans Timmermans hat
klargestellt: „Es geht darum, die wertvol-len Ressourcen wiederzugewinnen, und nicht darum, sie zu verschiffen oder zu verbrennen.“ Die Folge: Maschinen und Anlagen zum Sammeln, Sortieren und Aufbereiten sind gefragt.
Zu den führenden Umwelttechnikun-ternehmen und Logistikern in Europa zählt die französische Veolia. Sie berei-tet Abfälle auf, produziert aus Rückstän-den neue Produkte und installiert ener-giesparende Technologien in der Indus-trie. Nach guten Zahlen 2019 hellen sich die Perspektiven für die Franzosen in von der Leyens grünem Europa weiter auf. Das gilt auch für Tomra Systems aus Norwegen, einem der weltweit ➝
Hätte die Opposition die Wahl 2016 ge-wonnen, stünde der Dow jetzt 10 000 Punkte tiefer.
Donald Trump, US-Präsident
1. Quelle: Weltbank, 28. Oktober 2019. Drahtlose Verbindungen basierend auf mobilen Abonnement-Nummern. Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden. Vor Abschluss einer Investition empfiehlt sich eine professionelle Anlageberatung. Der Wert einer Anlage kann steigen oder fallen. Anleger können ggf. nicht den investierten Betrag zurückerhalten. Informieren Sie sich jetzt über die mit einer Anlage in unsere Fonds verbundenen Chancen und
Risiken: www.franklintempleton.de. Verkaufsprospekte und weitere Unterlagen erhalten Sie kostenlos bei Franklin Templeton Investment Services GmbH, Postfach 11 18 03, 60053 Frankfurt a. M., Mainzer Landstraße 16, 60325 Frankfurt a. M., Tel. 08 00/0 73 80 01, Fax: +49(0)69/2 72 23-120. © 2019 Franklin Templeton Investments. Alle Rechte vorbehalten.
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1. Quelle: Weltbank, 28. Oktober 2019. Drahtlose Verbindungen basierend auf mobilen Abonnement-Nummern. Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden. Vor Abschluss einer Investition empfiehlt sich eine professionelle Anlageberatung. Der Wert einer Anlage kann steigen oder fallen. Anleger können ggf. nicht den investierten Betrag zurückerhalten. Informieren Sie sich jetzt über die mit einer Anlage in unsere Fonds verbundenen Chancen und
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größten Anbieter von Automaten für Pfandverpackungen und von Sortieran-lagen für Reststoffe wie Metalle und Kunststoffe. Die Firma wächst seit Jah-ren kontinuierlich. Der grüne Deal hilft eifrig nach.
Wärme ist ein weiteres Stichwort. Al-ternativen zu Kohle und Öl für die Hei-zung sind gefragt — so wie etwa Solarkol-lektoren. Profiteure sind Spezialwerte wie Savosolar, deren Aktien in Deutsch-land aber nicht handelbar sind. Anders als die Heizungsspezialisten Centrotec und Boostheat sowie der Produzent de-zentraler Energieanlagen, die effizient Strom und Wärme aus Erd- und Biogas
erzeugen, 2G Energy. Die westfälische Firma ist stark in Europa aufgestellt und sollte von einer Wärmewende profitie-ren. 2G Energy ist seit Jahren profitabel und zahlt Dividende.
Von der Leyen hat außerdem ange-kündigt, die Landwirtschaft nachhal-tiger zu gestalten. Das könnte KWS Saat in die Karten spielen. Die SDAX- Firma mit Sitz im niedersächsischen Einbeck hat eine Reihe von Öko-Keimlingen im Angebot, verweist außerdem darauf, oh-ne Agrarchemie auszukommen. KWS könnte zudem von der wachsenden Skepsis gegenüber Agrarchemieriesen wie Bayer/Monsanto profitieren. Nach
Umsatz- und Gewinnplus im vergange-nen Quartal rechnet das Management mit weiteren Zuwächsen im neuen Jahr.
BREXIT
Auch in Großbritannien werden Wei-chen gestellt, und zwar für eine Zukunft außerhalb der EU. Nach mehr als vier zä-hen Jahren wird das Land die Gemein-schaft verlassen und darf ohne Brüssel schalten und walten.
Ob das ökonomisch Vorteile bringt, ist zwar fraglich. Doch die Auswirkun-gen werden von vielen Analysten längst
Aktien
Name ISIN Kurs in €
KGV 1 KBV 2 Dividenden- rendite in %
Börsenwert in Mrd. €
Bemerkungen
2G Energy DE 000 A0H L8N 9 45,00 19,3 3,4 1,0 0,2 Kleines deutsches Blockheizkraftwerk-Unternehmen
Ashai Kasei JP 311 120 000 6 10,30 12,4 1,2 2,9 14,3 Japanisches Chemieunternehmen, auch stark im Bereich Wasserstoff
Centrotec DE 000 540 750 6 16,56 12,2 1,2 1,8 0,3 Heizungsbauer profitiert vom Ende der Ölheizungen und der Umrüstung
Ceres GB 00B G5K QW0 9 2,93 neg. 4,4 0,0 0,4 Technologie für Brennstoffzellen-Heizungen, Aktie sehr spekulativ
Cisco US 172 75R 102 3 39,89 13,5 5,4 3,2 168,5 Aktie des US-Netzwerkgiganten ist mittlerweile günstig bewertet
Croda GB 00B JFF LV0 9 58,65 25,7 7,3 1,9 7,5 Exportstarkes britisches Chemie- und Kosmetikunternehmen
Dalata IE 00B JMZ DW8 3 5,27 12,7 1,0 2,1 1,0 Hotelbetreiber könnte vom Brexit und von steigenden Touristenzahlen profitieren
Envista US 294 15F 104 9 24,43 17,0 1,2 0,0 4,0 Vom US-Mischkonzern Danaher abgespaltenes Zahngesundheitsunternehmen
Iwatani JP 315 160 000 8 30,40 9,3 1,0 1,8 1,6 Japanischer Mischkonzern mit zunehmenden Wasserstoffaktivitäten
KWS Saat DE 000 707 400 7 58,60 17,0 2,0 1,2 1,9 Unabhängiger Saatgutkonzern mit Standbein bei Öko-Saatgut
Stichtag: 09.12.2019; 1 erwartetes Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2020; 2 aktuelles Kurs-Buchwert-Verhältnis; 3 Gesamtkosten p. a.; Quelle: €uro, Bloomberg, Fundresearch
AKTIEN-INVESTMENTS 2020
Titel Geldtrends 2020
MIt diesen Aktien und Aktienfonds setzen Anleger auf die wichtigsten Ereignisse im Jahr 2020
52 AKTIEN42 E XPERTENRUNDE
1. Quelle: Weltbank, 28. Oktober 2019. Drahtlose Verbindungen basierend auf mobilen Abonnement-Nummern. Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden. Vor Abschluss einer Investition empfiehlt sich eine professionelle Anlageberatung. Der Wert einer Anlage kann steigen oder fallen. Anleger können ggf. nicht den investierten Betrag zurückerhalten. Informieren Sie sich jetzt über die mit einer Anlage in unsere Fonds verbundenen Chancen und
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nicht mehr so dramatisch eingeschätzt wie vor ein bis zwei Jahren. Zwar hat das Brexit-Drama Wachstum gekostet. Laut der britischen Notenbank stagnierten deshalb die Investitionen seit 2016, an-statt wie erwartet zu steigen. Aber nach dem Brexit sind die Unsicherheiten vorbei. Henning Vöpel, Präsident des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), traut den Briten langfristig zu, „aufgrund ihrer starken Volkswirtschaft einen ähnlichen Wachstumspfad be-schreiten zu können, wie es in der Ge-meinschaft mit der EU möglich wäre“.
Zwar bleibe das Wachstum im Jahr 2020 zunächst gedämpft, werde aber im
Lauf des Jahres an Dynamik gewinnen, „weil sich die Effekte der Brexit-beding-ten Unsicherheiten auflösen werden“, so die Notenbank.
Die Währungshüter sehen das Wirt-schaftswachstum von einem Prozent im vierten Quartal 2019 auf 1,6 Prozent zum Ende des Jahres und mehr als zwei Pro-zent 2022 steigen. Davon werden briti-sche Aktien profitieren können, die we-gen der Unsicherheiten der vergangenen Jahre Nachholbedarf haben. So warfen der FTSE 100, aber auch die breiteren FTSE-Indizes seit Anfang 2017 bis Ende 2019 kaum Gewinne ab, anders als DAX oder Euro Stoxx.
Wird wieder investiert, kommt das Anbietern wie Smiths Group zugute. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Produkten an, von Sicherheit über medizinische Geräte bin hin zu Energie- und Kommunikationslösungen. Das Un-ternehmen ist etwa an Flughäfen präsent und profitiert so von steigenden Touris-tenzahlen. Ebenso wie die Hotelkette Da-lata, die Häuser mit drei und vier Sternen betreut und trotz schwacher Binnenkon-junktur zuletzt sehr gute Zahlen vorle-gen konnte. Im Nach-Brexit- Großbritannien könnte der Tourismus bei einem möglicherweise schwächeren Pfund zunehmen. Nach einer ➝
Aktien
Name ISIN Kurs in €
KGV 1 KBV 2 Dividenden- rendite in %
Börsenwert in Mrd. €
Branche
Nextera US 653 39F 101 2 211,75 27,2 3,1 2,1 103,6 Ökologischer Energieversorger in den USA, Aktie im stetigen Aufwärtstrend
Smiths Group GB 00B 1WY 233 8 18,90 16,7 2,7 2,9 7,6 Breit aufgestellter britischer Mischkonzern, Aktie recht günstig bewertet
Tomra Systems NO 000 566 890 5 27,80 49,2 8,3 0,0 0,9 Norwegischer Hersteller von Pfandflaschen-Rücknahmeautomaten, recht teuer
Veolia FR 000 012 414 1 23,14 17,9 2,3 4,0 13,1 Französisches Umweltunternehmen, global aufgestellt, Aktie günstig
Zoetis US 989 78V 103 5 108,84 31,7 21,7 0,5 52,6 Vom US-Pharmakonzern Pfizer abgespaltenes Tiergesundheits-Unternehmen
Fonds
Name ISIN Kurs in €
Performance in % Agioin %
TER 3 in %
Fonds-Note
Anmerkungen1 Jahr 5 Jahre
Comgest Growth Japan IE 000 476 708 7 11,22 14,8 39,3 4,0 1,57 1 Aktiver Fonds mit Fokus auf japanischen Wachstumsunternehmen
iShares Core S&P 500 ETF IE 00B 5BM R08 7 277,56 15,7 108,7 0,0 0,07 2 ETF bildet den US-Leitindex S & P 500 ab
iShares Eurozone Sust. ETF DE 000 A0F 5UG 3 13,36 14,8 39,3 0,0 0,41 1 ETF bildet nachhaltigen Dow Jones Euro Stoxx Sustainability Index ab
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schwachen Nachfrage für Hautpflege ist zu erwarten, dass auch die Chemie- und Kosmetikfirma Croda wieder Fahrt auf-nimmt. Die Aussichten des exportstar-ken Unternehmens sind gut.
JAPAN
Auch Japan denkt an die Zukunft. Die Asiaten waren die Ersten, die in den 1990er-Jahren Solarstrom kommerziali-sierten. Jetzt soll Wasserstoff folgen. Und zwar vor einem Milliardenpublikum. In Tokio finden 2020 die Olympischen Sommerspiele statt. Dann will Japan zei-gen, wie eine Wasserstoffgesellschaft funktioniert. Die Sportlerunterkünfte sollen mit solarem Wasserstoff versorgt werden, der aus Fukushima, dem Ort der Nuklearkatastrophe 2011, stammt. Dort macht der Chemiekonzern Asahi Kasei Strom aus Wasserstoff. Die Firma be-treibt auch in Deutschland ein Pilotpro-jekt. Sie ist günstig bewertet und ange-sichts der anstehenden Spiele, die das Thema Wasserstoff in der Fokus rücken, aussichtsreich.
In Tokio sollen außerdem Brennstoff-zellenbusse die Sportler zu den Wett-kämpfen fahren. Mischkonzern Iwatani liefert seit Jahrzehnten Gase und Ener-gieanlagen und rüstet Japan jetzt mit
Wasserstoff-Tankstellen aus. Zuletzt hat die US-Tochter mit dem Unternehmen ITM Power vereinbart, gemeinsam Was-serstoff in den USA zu produzieren. Auch wenn die Gewinne zuletzt etwas zurück-gingen, bleibt Iwatani ein vielverspre-chender Profiteur des anstehenden Was-serstoff-Booms.
Darüber hinaus wollen japanische Unternehmen in Australien Wasserstoff aus Braunkohle produzieren und als Flüssigkraftstoff mit speziellen, vom japanischen Anlagenbauer Kawasaki Heavy Industries entwickelten Tankern nach Japan verschiffen. Der Kohlenstoff soll abgetrennt und gespeichert werden. Japan hat erkannt: Das Gas kann Basis für ein milliardenschweres Wirtschafts-system von morgen werden. Vom japa-nischen Boom werden aber auch euro-päische Firmen wie der Brennstoffzel-lenproduzent Ceres Power profitieren können. Die Briten, an denen Bosch be-teiligt ist, liefern für Miura aus Japan die Technologie für Brennstoffzellenheizun-gen, die Wärme mit Wasserstoff erzeu-gen. Die japanische Regierung plant ei-ne große Offensive. Noch schreibt Ceres keine schwarzen Zahlen, für Anleger ist das Engagement deshalb spekulativ. Doch im Verbund mit den Asiaten könn-te die Gewinnschwelle in Reichweite kommen. ➝Stichtag: 09.12.2019; Quelle: €uro, Boerse-online.de
-4,3 %Paul Hartmann(ISIN: DE 000 747 404 1) Die Wette auf die Aktie des Pflege-produktherstellers aus Heiden-heim an der Brenz ging nicht auf
-17,8 %USU Software(ISIN: DE 000 A0B VU2 8) Die Geschäftszahlen des Nischen- Anbieters für Kundensoftware waren etwas enttäuschend
+56,7 %TDK(ISIN: JP 353 880 000 8) Die Bauteile des japanischen Tech-Unternehmens werden in vielen Branchen verbaut
+61,3 %NXP Semiconductors(ISIN: NL 000 953 878 4) Der niederländische Halbleiter- hersteller ist in vielen Bereichen ein Konkurrent von Infineon
AKTIEN TOPS UND FLOPS 2019
In der Anlageklasse Aktien wurden im Vorjahresheft „Ihr Geld 2019“ 15 Aktien und drei Aktienfonds empfohlen. Im Blickpunkt standen dabei die drei Megatrends Gesund-heit, Ernährung und Technologie und eine eher defensive Ausrichtung des Portfolios. Nachfolgend die zwei besten und zwei schlechtesten Empfehlungen (Entwicklung in-klusive der gezahlten Dividenden).
Titel Geldtrends 2020
Voll auf Wasser stoff: Anders als viele Konkurrenten setzen japanische Auto-hersteller stark auf Wasser-stoffantriebe
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Wer investiert eigentlich noch in Anleihen? Bei den Bonds von sehr sicheren Emittenten wie etwa der
Bundesrepublik Deutschland gibt es so gut wie über alle Laufzeiten negative Renditen. Das heißt, ein Anleger be-
kommt weniger raus, als er eingezahlt hat (und da ist die Inflationsrate noch nicht einmal berücksichtigt). Klingt nach einem ziemlich schlechten Geschäft.
Dennoch haben Anleihe-Investoren in den vergangenen Jahren wenig Grund zur Klage gehabt. Wie das kommt? Das
Spiegelbild der negativen Renditen sind die gestiegenen Kurse. Die Rendite be-rechnet sich bis zur Fälligkeit einer An-leihe, die dann zum Nennwert von 100 Prozent getilgt wird (Anleihekurse wer-den in Prozent angegeben). Wer dagegen einen Bond vorher verkauft, macht even-
Auf der Suche nach RenditeFür Privatanleger wird es zunehmend schwerer, noch attraktive Anleihen zu finden. Welche Zinsinvestments für das Jahr 2020 dennoch vielversprechend sind
Jerome Powell: Der Chef der US- Notenbank Fed strebt erst einmal keine höheren Zinsen an
Unternehmen und Haushalte reagieren auf niedrigere Zinsen, indem sie mehr investieren und ausgeben.
Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed
Titel Geldtrends 2020
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tuell doch einen schönen Gewinn. „Nie-mand hat die starke Wertentwicklung von Staatsanleihen oder festverzinsli-chen Wertpapieren aus Industrieländern insgesamt in diesem Jahr erwartet oder im vergangenen Jahr oder im Jahr zuvor. Vielleicht werden wir nächstes Jahr er-neut eine Überraschung erleben“, so der auf Anleihen fokussierte Vermögensver-walter BlueBay Asset Management.
Anleihen ja, aber welche? Stellt sich für Anleger die Frage, auf welche Papie-re sie setzen sollen. Die Antwort hängt natürlich auch von der persönlichen Risikoneigung ab. Aber für die meisten gilt wohl, ein vernünftiges Chance-Risi-ko-Verhältnis zu finden. Dabei gilt grob gesagt der Ansatz: Je kürzer eine Anlei-he noch läuft, desto mehr Emittenten-risiko können Anleger wagen. Bei länge-ren Laufzeiten dagegen sollten sie lieber zu sicheren Emittenten greifen.
Insgesamt wird für Privatanleger aber das Unterfangen immer schwieriger. Zum einen dürfte seitens der Notenban-ken kaum Unterstützung kommen. So-wohl die Federal Reserve in den USA als auch die Europäische Zentralbank (EZB) werden bei den Leitzinsen auf absehba-re Zeit nicht viel ändern. Zudem gehen immer mehr Emittenten dazu über, Bonds mit einer Mindeststückelung von 100 000 Euro auszugeben. Für Privat-anleger ist eine solche Summe aber in der Regel für ein Einzelinvestment eher un- Stichtag: 04.12.2019; Quelle: €uro, Fundresearch
+8,2 %Allianz Schweizer Franken(ISIN: CH 023 483 337 1) Dank Aufwertung des Franken hat der Bond gut zugelegt.
+8,9 %Thyssenkrupp-Anleihe(ISIN: DE 000 A14 J58 7) Die Anleihe bietet einen hohen Zinskupon von sieben Prozent.
+9,2 %DPAM Bonds EM(ISIN: LU0907927338) Der Fonds setzt auf Bonds aus Schwellenländern.
+21,2 %Deutsche Bank Tier 2(ISIN: DE 000 A0E 5JD 4) Wegen Tier 2 mit weniger Risiko als andere nachrangige Bonds.
Auch die schwächeren der im Vor-jahresheft „Ihr Geld 20I9“ vorgestell-ten Anleihen brachten Gewinne
interessant. Und auch die Regulierungen machen das Leben schwer. Die seit 2018 gültige EU-Verordnung über Basisinfor-mationsblätter (BIB) für verpackte Anla-geprodukte für Kleinanleger und Versi-cherungsanlageprodukte (PRIIP) sorgt dafür, dass Privatanleger so gut wie kei-ne nachrangigen Bonds mehr kaufen können. Genau dieses Segment hat aber im aktuellen Umfeld ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. Alternativ bie-tet sich ein auf dieses Segment speziali-sierter Fonds wie der Aramea Rendite Plus an. Wer sein Investment global über Anleihen streuen möchte, setzt auf den ETF von Xtrackers (siehe Tabelle).
Doch es gibt auch immer noch recht attraktive einzelne Papiere wie etwa bei Mittelstandsanleihen vom Immobilien-unternehmen Eyemaxx. Die haben ein eher geringes Emissionsvolumen und sind deshalb für institutionelle Investo-ren in der Regel nicht sonderlich interes-sant. Diese Anlegergruppe fällt als Kurs-treiber also aus.
Interessant sind auch manche US-Dol-lar-Bonds wie etwa von T-Mobile US. Da-bei besteht zwar ein Währungsrisiko, aber dafür gibt’s auch mehr Rendite. Wer auf sichere Anleihen in Euro setzen und trotzdem etwas Rendite will, kann sich einen Bond der spanischen Region Mad-rid ins Depot legen. Sie ist gemeinsam mit Barcelona das wirtschaftliche Herz Spaniens, das Papier rentiert höher als spanische Staatsbonds. ➝
Fünf attraktive Anleihe-Investments Drei einzelne Anleihen über verschiedene Laufzeiten, ein aktiv gemanagter Anleihefonds und ein passiver Indexfonds (ETF) für das Jahr 2020
Anleihen
Name ISIN Kurs in %
Kuponin %
RatingS & P
Laufzeitbis
Renditein %
Stückelung Währung Bemerkung
Comunidad de Madrid ES 000 010 187 5 110,07 1,773 A- 30.04.28 0,47 1000 Euro Renditeaufschlag gegenüber spanischen Staatsanleihen
Eyemaxx DE 000 A2G SSP 3 102,00 5,50 BB 1 26.04.23 4,61 1000 Euro Mittelstandsanleihe mit gutem Rendite-Risiko-Verhältnis
T-Mobile US US 872 64A AJ4 3 103,19 6,50 BB+ 15.01.24 5,64 2000 USD Dollar-Bond der US-Tochter der Deutschen Telekom
Fonds
Name ISIN Kurs in €
Performance in % Agioin % 2
Ausschüttendja/nein
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Bemerkung 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre
Aramea Rendite Plus DE 000 A0N EKQ 8 176,61 7,3 12,2 15,7 5,00 ja 1,31 Fokus auf nachrangige Anleihen und Genussscheine
Gl. Aggregate Bonds ETF LU 094 297 010 3 42,41 11,7 7,4 23,6 0,00 ja 0,15 Weltweite Investment-Grade-Anleihen
Stichtag: 04.12.2019; 1 Rating Creditreform; 2 Ausgabeaufschlag; 3 Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio); Quelle: €uro, Bloomberg, boerse-online.de, Börse Stuttgart
ANLEIHEN TOPS UND FLOPS 2019
€URO 01|2060
Der Chefanlagestratege der Deutschen Bank wird deut-lich: „Zinsen sind und bleiben abgeschafft“, antwortet Ulrich
Stephan auf eine Umfrage der €uro-Re-daktion zur künftigen Zinsentwicklung. „Die deutschen Anleger denken schein-
bar immer noch, dass das ein vorüber-gehendes Phänomen ist, das man aus-sitzen kann“, ergänzt der Banker, zu-ständig für die Privat- und Firmenkun-den. Von dieser Sicht müsse man sich verabschieden. Ähnlich äußern sich die Fachleute anderer Geldhäuser zur Lage.
Für die deutschen Sparer wird es also noch ungemütlicher. Nirgendwo in Europa liegt so viel Geld auf Spar - büchern und Konten wie hierzulande — risikoarm, aber eben kaum verzinst. Schließlich müssen die Geldinstitute für ihre Einlagen bei der Europäischen Zen-
Wenn jeder Euro kostet Für die deutschen Sparer wird es ungemütlich. Minuszinsen und höhere Gebühren machen Konten teurer. €uro zeigt die wenigen Ausnahmen
Trotz umstrittener Politik: Mario Draghi, ehemaliger EZB-Chef, und Nachfolge-rin Christine Lagarde wirken zufrieden
Vor einiger Zeit haben sich die Banken in der Öffentlichkeit noch geziert, aber mittler-weile stehen die Institute dazu, dass Geldanlage kostet.
Max Herbst, Inhaber der FMH-Finanzberatung
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Titel Geldtrends 2020
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tralbank (EZB) 0,5 Prozent Minuszinsen zahlen. „Banken mit einem hohen Einlageüberhang wie Sparkassen und genossenschaftliche Institute trifft der Strafzins überproportional“, meint Michael Neumann, Vorstand beim Finanzdienstleister Dr. Klein. Wenig verwunderlich, dass die Banker kein Interesse an weiterem Geld von Sparern haben.
Minuszins rückt näher. Das Zins drama erreicht wohl den nächsten Akt, denn der Negativzins breitet sich aus. Laut Monatsbericht der Bundesbank für November meldeten 23 Prozent der von der Notenbank befragten Institute einen „negativen volumengewichteten Durchschnittszinssatz“ für ihre Sichteinlagen. Das entspricht einem Viertel der gesamten Einlagen privater Haushalte bei deutschen Banken. Negative Zinsen würden vor allem von Großbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken berechnet, schreibt die Bundesbank. Einzelne Institute erheben mittlerweile vom ersten Euro an Strafzinsen auf Guthaben von privaten Neukunden. Kritiker bezeichneten diese Praxis als Sparschweinerei. Wo es doch noch leidlich gute Zinsen gibt, lesen Sie auf Seite 125.
Der Damm scheint gebrochen. „Vor einiger Zeit haben sich die Banken in der Öffentlichkeit noch geziert, aber mittlerweile stehen die Institute dazu, dass Geldanlage kostet“, sagt Zinsexperte Max Herbst von der FMH-Finanzberatung. Er ist sicher, dass weitere Institute Negativzinsen einführen. „Verbraucher müssen sich beim Tagesgeld sowie bei Girokonten auf Zinsen um null Prozent einstellen, und zwar im Plus und im Minusbereich“, meint Herbst.
Nicht jeder kann das Gebahren der Banken nachvollziehen. Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden Württemberg betont, dass die Banken immer noch gut verdienen würden, die Niedrigzinsen hätten daran nichts geändert. Und er glaube nicht, dass Banken für bestehende Verträge Strafzinsen erheben dürfen. „Wenn Tagesgeld und Festgeld als Geldanlage verkauft wurde,
dann müssen die Banken Zinsen zahlen. Aus diesem Vertragstypus können sie nicht einfach per Preisaushang ein Konto machen, bei dem Sparer für die Verwahrung ein Entgelt bezahlen müssen“, betont er. Individuelle, neu abzuschließende Vereinbarungen seien allerdings denkbar.
Jüngere Verträge für Tagesgeldkonten würden in der Regel den Passus enthalten, dass Minuszinsen von der Bank erhoben werden dürften, meint Zinsexperte Herbst. Daran sollten wechselwillige Kunden denken. Sein grundsätzlicher Rat: „Sparer dürfen nicht zu viel Geld auf Tagesgeldkonten liegen lassen, das lohnt sich einfach nicht mehr. Es sollte sich um eine Reserve für Notfälle handeln“, meint er. Ein Rechenbeispiel: Hat jemand 5000 Euro auf seinem Konto, kommen jährlich 25 Euro zusammen, wenn er einen Minuszins in Höhe von 0,5 Prozent zahlen muss. „Das ist eine realistische Größe für ein Verwahrentgelt“, meint Herbst. Die Rechnung macht deutlich, dass sich ein solches Konto für den Vermögensaufbau nicht eignet. Dafür müssen die Verbraucher auf andere Produkte ausweichen.
Gebührenfalle Girokonto. Etwas komplizierter gestaltet sich das Ganze bei den Girokonten. In den vergangenen Monaten haben etliche Institute Gebühren erhöht und zeigten sich ziemlich kreativ, wenn es darum geht, Geld zu verdienen. Immer mehr Dienstleistungen, die bislang zum normalen Service zählten, werden zunehmend extra berechnet. Das gilt für die komplette Branche, also Privatbanken, Sparkassen und Volksbanken. Für Wirbel in den Medien sorgte etwa die Volks und Raiffeisenbank Passau, deren Kunden nur noch werktags von 8.00 bis 17.00 Uhr kostenlos Geld abheben können. Ansonsten fällt eine Gebühr an.
„Die Erhöhungswelle dauert an“, sagt Ingrid Größl, Vorständin beim Institut für Finanzdienstleistungen (iff) in Hamburg. Wer nicht zu viel Geld zahlen möchte, müsste eigentlich die Preis und Leistungsverzeichnisse oder die Entgeltinfos der verschiedenen Banken
Welchen Service darf sich eine Bank beim Girokonto eigentlich be-zahlen lassen? Diese Frage stellen sich immer mehr Verbraucher bei der Durchsicht ihrer Bankunterla-gen. Wer unsicher ist, sollte wissen, dass die Institute zu bestimmten Dienstleistungen gesetzlich ver-pflichtet sind. Das bedeutet, sie dür-fen dafür keine Gebühren verlangen.
Über den Kontostand muss die Bank den Kunden zum Beispiel ein-mal im Monat informieren. Gebüh-ren sind dabei nur für eine postali-sche Zustellung erlaubt. Bei der vor-zeitigen Kündigung einer Kreditkarte darf die Bank nicht die gesamte im Voraus bezahlte Gebühr abrechnen, sondern nur anteilig.
Für Nachforschungsaufträge darf das Geldhaus auch keine Gebühren nehmen, wenn der Kunde den Über-weisungsauftrag korrekt ausgefüllt hat. Ebenso wenig dürfen Geldhäu-ser die Rückgabe von Lastschriften und Daueraufträgen in Rechnung stellen. Die fristgemäße Auflösung von Konten darf nichts extra kosten.
Bestimmte Entgelte sind aber durchaus erlaubt: So ist eine Grund-gebühr für Girokonten zulässig, wenn mindestens fünf Buchungs-vorgänge pro Monat kostenfrei sind. Für Bareinzahlungen und -auszah-lungen auf das eigene Konto (Zah-lungsdienstleistungsgesetz § 1) dürfen die Institute ebenfalls ein Ent-gelt erheben. Dasselbe gilt für Geld-abhebungen am Schalter oder für telefonische Zahlungsaufträge. Auch wenn der Kunde den Verlust seiner PIN selbst verschuldet hat, darf die Bank ihn zahlen lassen.
Quelle: Institut für Finanzdienstleistungen (iff) in Hamburg
58 ANLEIHEN
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Nur für professionelle Anleger.Alle Investments enthalten Risiken und können an Wert verlieren. Diese Angaben dienen lediglich der Information und verstehen sich weder als Angebot zum Verkauf noch als Aufforderung oder Angebot zum Kauf von Anteilen an PIMCO GIS Funds. Anlagen sollten erst nach einer sorgfältigen Lektüre des Verkaufsprospekts und der Wesentlichen Anlegerinformationen erfolgen. Herkunftsland des Euro Income Bond Fund, Income Fund, Low Duration Income Fund, Teilfonds der Gesellschaft PIMCO Funds: Global Investors Series plc, ist Irland. Der Verkaufsprospekt, die wesentlichen Anlegerinformationen sowie die Jahres- und Halbjahresberichte des Fonds sind kostenlos in Deutsch bei der deutschen Informationsstelle Marcard, Stein & Co. AG, Ballindamm 36, 20095 Hamburg erhältlich. PIMCO Deutschland GmbH (registriert in Deutschland, Firmen-Nr. 192083), eingetragener Firmensitz Seidlstraße 24–24a, 80335 München, ist zugelassen und unter der Aufsicht von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). ©2019, PIMCO.
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€URO 01|2062
gründlich studieren. Das ist gar nicht so einfach, denn manchmal ist der Preisaushang nur in den Filialen sichtbar. Hinzu kommt, dass die Verzeichnisse oft sehr komplex sind. Man muss genau lesen und merkt dann unter Umständen, dass selbst ein eigentlich kostenloses Konto nicht wirklich kostenlos ist. Manche Banken fordern dafür zum Beispiel eine Mindestzahl an Buchungen. Andere erheben ein Entgelt für die Karte. Bei Überweisungen in Papierform langen mittlerweile fast alle Banken zu.
Die FMH-Finanzberatung hat darum exklusiv für €uro nach Offerten Ausschau gehalten, die nichts kosten — und
zwar ohne Bedingungen. Nur fünf Anbieter verlangen keinerlei Grundgebühr und verzichten auch auf andere Entgelte (siehe obere Tabelle auf Seite 63). Allerdings handelt es sich um reine Onlinekonten. Alle Onlinebuchungen sind inbegriffen, die Girocard kostet nichts. Wer diese Konten nutzt, muss keinen Mindestgeldeingang nachweisen. Drei weitere Banken bieten ebenfalls kostenlose Girokonten, setzen dafür aber einen sogenannten Mindestgeldeingang voraus.
Zudem hat die FMH-Finanzberatung Konten von Filialbanken herausgesucht, die keine monatliche Grundgebühr verlangen (siehe die Tabellen unten). Deren
Konditionen zeigen, dass man sich vorm Wechsel fragen sollte, wie man sein Konto nutzt. Wer sein Konto nie überzieht, braucht keinen Wert auf einen niedrigen Dispozins zu legen. Benötigt man häufig Bargeld, eignet sich eine Bank, die über ein weitverzweigtes Netz an Automaten verfügt. Zur Not bieten immer mehr Supermärkte die Möglichkeit an, Bargeld kostenlos abzuheben. Zudem sind Banken seit September 2016 verpflichtet, Kunden beim Wechsel zu helfen.
Eines ist klar: Vor steigenden Gebühren ist niemand sicher. Bankkunden sollten jedoch wissen, dass eine Erhöhung mindestens zwei Monate vorher schrift
GIROKONTEN OHNE MONATLICHE GRUNDGEBÜHR
Titel Geldtrends 2020
Institutsname Konto-bezeichnung
Voraussetzung Konto Buchungsposten Kasse Jahresentgelt für Karten Über- ziehungGirocard Kreditcard
Gehalt Mitglied-schaft
Mindest-geldeingang
in €
Gebühr monatlich
in €
beleghaftin €
am SB-Terminal
in €
Scheckein-reichung
in €
Ein- und Auszahlungen
in €
Hauptkartein €
Hauptkartein €
Dispozinsin %
1822direkt Girokonto – – 1,00 0,00 1,50 0,00 1 2,50 0,00 0,00 29,90 7,17
BBBank BBBank-Gehaltskonto ja – – 0,00 1,50 2 0,00 0,00 0,00 0,00 25,00 9,90
Commerzbank 0-Euro-Konto – – 1200,00 3 0,00 1,50 0,00 0,00 1,50 0,00 39,90 9,75
Frankfurter Sparkasse PrivatKonto Aktiv – – – 0,00 1,50 0,00 1,50 1,50 4 0,00 30,00 10,75
PSD Bank Berlin-Brandenburg GiroGehalt ja – 1000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 – 5 0,00 25,00 6,09
PSD Bank Hessen-Thüringen GiroOnline ja – – 0,00 2,50 0,00 0,00 0,00 0,00 25,00 7,25
PSD Bank Kiel GiroDirekt ja – 500,00 0,00 1,00 6 0,00 0,00 0,00 0,00 35,00 7,20
PSD Bank Koblenz GiroDirekt ja – 500,00 0,00 3,00 0,00 0,00 0,00 0,00 15,00 7,50
PSD Bank Nord GiroDirekt Online ja – 1000,00 0,00 0,50 0,00 2,50 – 5 0,00 25,00 7,48
Stand: November 2019; 1 bei der Frankfurter Sparkasse; 2 max. 7,50 €; 3 für Neukunden ohne Mindesteingang; 4 ab 6. Vorgang; 5 nicht verfügbar; 6 ab 11. Vorgang; 7 Einzahlung; Quelle: FMH-Finanzberatung
Diese Banken bieten die Möglichkeit zu Buchungen mit Beleg (zum Beispiel Überweisungen)
52 AK TIEN42 E XPERTENRUNDE
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€URO 01|20 63
64 GOLD 66 VORSORGE 68 STEUERN
lich angekündigt werden muss. „Wider-spricht der Kunde nicht, gilt dies als Zustimmung“, erklärt iff-Chefin Größl. Widerspreche er, müsse er mit der Kün-digung des Kontos rechnen, könne dann aber wechseln, ergänzt sie.
Allerdings sollte man nicht überstürzt handeln. Gelegentlich hilft ein klärendes Gespräch und die Bank lenkt ein. Das hat Sylvia Schönke von der Verbraucherzen-trale Brandenburg jedenfalls schon er-lebt: „Eine ältere Seniorin ohne Internet in einem kleinen Ort hat sich mal gegen eine Erhöhung fürs Girokonto gewehrt. Sie kam damit durch, denn das Ganze wurde als Härtefall gewertet.“ ➝
KOSTENFREIE GIROKONTEN
60 ZINSEN58 ANLEIHEN
Institutsname Konto-bezeichnung
Voraus-setzung
Jahresentgelt Girocard
Jahresentgelt Kreditkarte
Geldautomaten (GA) in Deutschland,um kostenfrei
abzuheben
Über -ziehung
Mindestgeld- eingang in €
Hauptkartein €
Hauptkartein €
Dispozinsin %
Comdirect Girokonto – 0,00 0,00 9000 6,50
Consorsbank Girokonto – 0,00 0,00 alle GA/Visa 2 7,75
Deutsche Skatbank Skatbank-Trumpfkonto 1000,00 3 0,00 0,00 18 500 4,09
DKB DKB-Cash 700,00 4 0,00 0,00 alle GA/Visa 2 6,74
ING Girokonto – 0,00 0,00 alle GA/Visa 2 6,99
Norisbank Top-Girokonto – 0,00 0,00 9000 10,85
Santander BestGiro – 0,00 0,00 alle GA/Visa 2 ab 8,05
Targobank Online-Konto 600,00 3 0,00 0,00 3000 7,47
Stand: November 2019; 1 keine Vorgänge mit Beleg; keine Bargeldverfügungen am Schalter; keine Zusatzkarten; 2 Geldautomaten mit Visa-Logo; 3 Gehalt notwendig; 4 Für Neukunden ohne Mindesteingang; Quelle: FMH-Finanzberatung
Institutsname Konto-bezeichnung
Voraussetzung Konto Buchungsposten Kasse Jahresentgelt für Karten Über -ziehungGirocard Kreditkarte
Gehalt Mitglied-schaft
Mindest-geldeingang
in €
Gebühr monatl.
in €
beleghaftin €
am SB-Terminal
in €
Scheckein-reichung
in €
Ein- und Auszahlungen
in €
Hauptkartein €
Hauptkartein €
Dispozinsin %
PSD Bank Nürnberg GiroDirekt ja – 500,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 7 0,00 0,00 4,99
PSD Bank West GiroDirekt – – – 0,00 1,00 0,00 0,00 0,00 0,00 29,00 7,45
PSD Bank Westfalen-Lippe GiroPremium ja – 1000,00 0,00 2,95 0,95 2,95 – 5 0,00 24,95 6,40
Sparda-Bank BW SpardaGirokonto ja ja 500,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 40,00 9,40
Sparda-Bank Hamburg Sparda Giro ja ja 500,00 0,00 0,75 0,00 0,00 0,00 10,00 30,00 9,60
Sparda-Bank Hessen SpardaGiro – – – 0,00 0,95 0,00 0,00 0,00 0,00 20,00 9,50
Sparda-Bank West SpardaGiro Online ja – 500,00 0,00 1,50 1,50 0,00 0,00 12,00 40,00 9,50
Stadtsparkasse Düsseldorf Vorteilskonto Pur – – 1250,00 0,00 2,50 1,00 2,50 2,50 0,00 25,00 11,17
Targobank Komfort-Konto ja – 2000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 39,00 12,43
Ohne monatliche Grundgebühr und reine Onlineführung ¹
€URO 01|2064
BIL
D: B
ILLY
H.C
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OK
/BLO
OM
BE
RGWas für ein Jahr für Gold-
fans! Der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls stieg um rund 20 Prozent
auf momentan 1475 US-Dollar. Und das ist für deutsche Goldbesitzer, die ab 2020 wegen Geldwäschevorschriften üb-rigens nur noch für 2000 statt für 10 000
Euro anonym Gold kaufen dürfen, nur die halbe Wahrheit. In Euro legten die Notierungen mehr als 20 Prozent zu, weil der Euro zum Dollar, in dem Gold gehandelt wird, an Wert verlor. Mit rund 1400 Euro kostet eine Unze Gold zwi-schenzeitlich sogar mehr als auf dem Hö-hepunkt der Schuldenkrise in Europa,
als die Angstwährung ein Rekordhoch erreicht hatte (siehe Grafik). Da stellt sich schon die Frage: Kann der Preisanstieg 2020 überhaupt noch weitergehen?
Die Antwort der Analysten: ein biss-chen schon. Laut einer Umfrage von €uro und €uro am Sonntag sehen die großen deutschen Banken den Goldpreis
Lachender DritterWeil Anleihen kaum Zinsen bieten und am Aktienmarkt immer wieder die Angst umgeht, hatte Gold 2019 ein glänzendes Jahr. Laut Prognosen könnte das 2020 so weitergehen
Glänzend: Der Preis für Gold stieg 2019 kräftig. Das machte auch dieses goldene Äffchen teurer, das in einem Schaufens-ter in Hongkong auf Käufer wartet
Der Preisanstieg wird nicht geradlinig verlaufen, es dürfte immer wieder Rücksetzer geben.
Carsten Fritsch, Goldexperte der Commerzbank
Titel Geldtrends 2020
52 AK TIEN42 E XPERTENRUNDE
AM SONNTAG
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68 STEUERN
Ende 2020 im Mittel bei 1570 Dollar. Das wäre ein Anstieg von etwa sieben Pro-zent. Die Spanne liegt dabei zwischen 1700 (Hessische Landesbank) und 1500 Dollar (Berenberg). Das deckt sich mit vielen internationalen Prognosen, die ebenfalls ein Plus zwischen fünf und zehn Prozent erwarten. So sieht die US-Bank Goldman Sachs den Goldpreis bei 1600 Dollar, die Rohstoffexperten von ABN Amro aus den Niederlanden halten 1575 Dollar für realistisch, und die Welt-bank geht von 1470 Dollar aus, erwartet also immerhin keinen Preisrückgang.
Minuszinsen und Angst. Als Haupt-grund wird die expansive Geldpolitik an-geführt, deren Folgen von negativen Re-alzinsen — also unter der Inflation liegen-den Zinsen — über Strafzinsen auf Kon-ten bis zu Anleihen reicht, mit denen man wegen negativer Renditen sichere Verluste macht. Das alles schwächt den Nachteil von Gold, da es weder Zinsen noch Dividenden erzielt, weshalb das Edelmetall für Investoren attraktiver wird. „Weltweit werfen derzeit Anleihen für mehr als zehn Billionen Dollar nega-tive Renditen ab“, sagt Carsten Fritsch, Experte für Edelmetalle bei der Com-merzbank. „Das ist mehr als alles Gold, das jemals gefördert wurde.“ Dessen Wert liegt bei rund acht Billionen Dollar.
Diese außergewöhnlichen Umstände haben eine latente Grundskepsis an den Finanzmärkten entstehen lassen. 2020
60 ZINSEN58 ANLEIHEN
in $
in €
€$
’10 ’12’11 ’13 ’14 ’15 ’16 ’17 ’18 ’19
1800
1600
1400
1200
1000
1400
1300
1200
1100
1000
900
800
Stichtag: 06.12.2019; Quelle: Bloomberg
Rekord geknackt In Euro lief Gold zuletzt deutlich besser als in Dollar
könnte sie den schwelenden Handels-konflikt, die schwächelnde Konjunktur sowie die im November anstehenden Wahlen in den USA beeinflussen. Auch der Fakt, dass die Kurse 2019 zumindest weltweit gesehen schon das zehnte Jahr in Folge gestiegen sind, bereitet man-chen Investoren langsam Sorgen. Nach diesem längsten Zeitraum in der jünge-ren Geschichte ohne Börsencrash be-fürchtet selbst manch erfahrener Inves-tor einen besonders großen Knall.
„Mit dem Knall wird es dann einen Neustart des Finanzsystems geben, eine Währungsreform, Zwangsabgaben, Ver-staatlichung der Banken oder Ähnli-ches“, orakelt Michael Reuss (siehe Seite 49). Gold gilt als Versicherung für solche Szenarien. Sein Kurs steigt meist dann, wenn Banken pleitegehen, Aktienkurse abstürzen oder Währungen wertlos wer-den. Gegen solche Crashs scheinen sich derzeit erstaunlich viele Menschen zu
rüsten. Laut Branchenverband World Gold Council lagen in Gold-ETFs, mit denen Anleger in das Edelmetall inves-tieren, zuletzt 2855 Tonnen — erstmals mehr als während der Finanz- oder der Schuldenkrise. Noch vor Zentralbanken und Schmuckhändlern ist dieses Anlage-gold der Hauptfaktor für den Preis.
Noch scheint ein Crash aber weit entfernt. Auch ob es überhaupt so dick kommt wie befürchtet, steht in den Ster-nen. So überrascht es, dass der Goldpreis 2019 trotz starkem Dollar und Rekord-kursen an den US-Börsen — beides eher Bremsfaktoren für Gold — derart zuleg-te. Deshalb sollten sich Goldfans ihrer Sache nicht zu sicher sein. „Der Preis-anstieg wird nicht geradlinig verlaufen, es dürfte immer wieder Rücksetzer ge-ben“, glaubt Rohstoffexperte Fritsch.
Schließlich wetten derzeit sehr viele Investoren auf Gold, wie Terminkontrak-te zeigen. Kippt die Stimmung, kann der Preis deshalb schnell fallen. Außerdem hat Gold in vielen Währungen wie dem Euro oder der indischen Rupie Rekorde erreicht. Das birgt zwei Gefahren: Ers-tens könnten Anleger wegen der hohen Kurse Kasse machen und so die Preise belasten. Zweitens ist da der Währungs-effekt, der den Deutschen 2019 noch in die Karten spielte. Verliert der Dollar 2020 aber zum Euro an Wert, was diver-se Banken erwarten, könnte das Goldbe-sitzern in Europa trotz steigender Kurse in Dollar die Party vermiesen.
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ESDas Jahr 2020 bringt voraus-
sichtlich nur wenige ein-schneidende finanzielle Neu-igkeiten, wenn man von steu-
erlichen Reformen absieht (siehe folgen-de Doppelseite). Wohl am wichtigsten sind geplante Änderungen bei der Be-triebsrente, die bei Redaktionsschluss
allerdings noch nicht Bundesrat und Bundestag passiert hatten.
Betriebsrente. Betriebsrentner sollen ab 1. Januar 2020 weniger an die Kran-kenkassen abgeben. Mit Zahlen von 2019 gerechnet, würden Betriebsrenten bis zu einer monatlichen Höhe von 155,75 Euro
in jedem Fall von den Beiträgen befreit. Derzeit gibt es zwar eine Freigrenze in gleicher Höhe, unterhalb derer ebenfalls keine Kassenbeiträge verlangt werden. Doch sobald die Freigrenze überschrit-ten ist, sind ab dem ersten Euro die kom-pletten Zahlungen fällig. Der Schwellen-wert steigt 2020 auf 159,25 Euro und geht
Betriebsrente und WohnenBetriebsrentner sollen weniger an Krankenkassen zahlen – der Gesundheitsminister sieht eine spürbare Entlastung. Außerdem: Das Wohngeld steigt, und es gibt mehr Berechtigte
Jens Spahn: Der Bundesgesundheits-minister (hier mit Bundessozialminis-ter Hubertus Heil (r.) hat Verbesserungen bei der Betriebsrente angestoßen
Ein Drittel der Betriebsrentner zahlt dann gar keinen Krankenkassenbeitrag, ein weiteres Drittel maximal den halben Beitrag.
Jens Spahn, Bundesgesundheitsminister
Titel Geldtrends 2020
52 AK TIEN42 E XPERTENRUNDE
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anschließend voraussichtlich weiter leicht nach oben.
Hintergrund der geplanten Reform: Sogenannte Direktversicherungen sind seit Jahrzehnten ein beliebter Weg, um an eine Betriebsrente zu kommen. Doch seit 2004 sind die heute gültigen Kassen-beiträge auf die Auszahlungen fällig, oft eine fünfstellige Summe. Aus Geldnot hatte die damalige rot-grüne Bundes-regierung die Abgaben über Nacht ver-doppelt, weshalb man von Doppel ver-beitragung spricht.
Konkret wird der volle Krankenkas-senbeitrag in Höhe von 14,6 Prozent plus Zusatzbeitrag fällig. Den sonst üblichen Arbeitgeberanteil bei Sozialbeiträgen müssen Rentner selbst tragen. Nun legte der zuständige Bundesgesundheitsmi-nister Jens Spahn einen Gesetzesentwurf vor und erklärte: „Ein Drittel der Be-
triebsrentner zahlt dann gar keinen Krankenkassenbeitrag, ein weiteres knappes Drittel zahlt maximal den hal-ben Beitrag, und das gute Drittel mit hö-heren Betriebsrenten wird auch spürbar entlastet.“ Laut Ministerium gehen den Krankenkassen damit jährlich 1,2 Mil-liarden Euro verloren, die sie durch Entnahmen aus der sogenannten Liqui-ditätsreserve ersetzen müssen.
An der ebenfalls 2004 eingeführten Doppelverbeitragung bei der Pflegever-sicherung soll sich nichts ändern und die Freigrenze (derzeit ebenfalls 155,75 Euro) bleiben. Hier betragen die Abga-ben 3,05 Prozent, bei Kinderlosen sind es zumeist 3,3 Prozent.
Wohngeld. Das Wohngeld steigt zum 1. Januar 2020, zugleich wächst der Kreis der Berechtigten. Der konkrete Wert
wird nach einer komplizierten Formel errechnet. Beispielsweise bekommen Haushalte mit zwei bezugsberechtigten Personen nun 190 statt 145 Euro Wohn-geld, teilte das Bundesbauministerium mit. Zudem gibt es eine neue Mietstufe, mit der vor allem Haushalte in Städten und Kreisen mit besonders hohen Mie-ten entlastet werden sollen. Obendrein steigen die Miethöchstbeträge um bis zu zehn Prozent. Anders als bisher soll das Wohngeld alle zwei Jahre an die Miet-kosten- und Einkommensentwicklung angepasst werden.
Das Wohngeld ist ein staatlicher Zu-schuss zur Miete oder zu den Belastun-gen für Eigentümer von selbst genutzten Immobilien. Ziel ist es, Bürger, die sehr wenig verdienen oder ein sehr geringes Einkommen haben, bei den Wohnkosten zu unterstützen.
58 ANLEIHEN 60 ZINSEN 64 GOLD
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BIL
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TE
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Groß-Koalitionäre: Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Bundes kanzlerin Angela Merkel (CDU)
Die Jagd auf Steuerhinterzieher intensivieren, Finanztransak-tionsteuer für Aktien einfüh-ren, Männervereinen Steuer-
vorteile aberkennen. Olaf Scholz verfolgt langfristig große Pläne. Kurzfristig hat der Finanzminister für 2020 lediglich kleine Steueränderungen durchgesetzt.
Dienst-Elektrofahrzeuge. Angestellte müssen den geldwerten Vorteil, der ih-nen entsteht, wenn sie ein elektrisches Dienstfahrzeug privat nutzen, nur noch mit 0,25 Prozent statt wie bisher mit 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises monat-lich versteuern. Dies gilt zunächst ledig-lich für E-Autos und S-Pedelecs (E-Bikes
mit Trittunterstützung bis 45 km/h), die rechtlich als Kraftfahrzeuge gelten. Damit auch die Nutzer herkömmlicher E-Bikes (Pedelecs mit Motorunterstüt-zung bis 25 km/h) von diesem Steuervor-teil profitieren, muss, wie bei der 0,5-Pro-zent-Regel, noch der für Diensträder gül-tige Steuererlass angepasst werden.
Süßsaure AussichtenBerufstätige, Familien, Kapitalanleger und Ruheständler müssen sich 2020 wieder auf neue Steuervorschriften einstellen. Die beschlossenen und geplanten Änderungen im Überblick
Ich beschäftige mich kaum mit dem Thema Geldanlage. Mein Geld liegt ein-fach auf Sparbuch und Girokonto.
Olaf Scholz, Bundesfinanzminister
Titel Geldtrends 2020
52 AK TIEN42 E XPERTENRUNDE
€URO 01|20 69
WICHTIGE STEUERSÄTZE UND SOZIALVERSICHERUNGSGRENZEN 2020
Einkommensteuer (Tarifgrenzen)
Grundfreibetrag 9408 € (Alleinstehende)(steuerfreies Existenzminimum) 18 816 € (Zusammenveranlagte)
Eingangssteuersatz 14 % plus Solidaritätszuschlag
Spitzensteuersatz (anteilig für ein zu 42 % (57 052 € Alleinstehende,versteuerndes Einkommen von mehr als) 114 104 € Verheiratete) plus Soli
„Reichensteuer“-Satz (anteilig für ein zu 45 % (270 500 € Alleinstehende,versteuerndes Einkommen von mehr als) 541 000 € Verheiratete) plus Soli
Solidaritätszuschlag (Soli) 5,5 % der Einkommensteuer
Steuerpflichtiger Rentenanteil 80 % (künftige Neurentner abfür Neurentner 2020 2021: je plus 1-%-Punkt bis 2040)
Sozialversicherungen (Beitragssätze gesamt)
Gesetzliche Renten- und Arbeitslosenversicherung (18,6 %/2,4 %)
Beitragsbemessungsgrenze (West) 82 800 € (6900 €/Monat)Beitragsbemessungsgrenze (Ost) 77 400 € (6450 €/Monat)
Gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung (15,7 % */3,05 %)
Versicherungspflichtgrenze 62 550 € (5212,50 €/Monat)Beitragsbemessungsgrenze 56 250 € (4687,50 €/Monat)* Durchschnitt (14,6 % Beitragssatz + 1,1 % Zusatzbeitrag)
Dienstfahrräder. Die neue 0,25-Pro-zent-Regel beim geldwerten Vorteil soll auch für Diensträder gelten. Angestellte, die ein Jobrad per Gehaltsumwandlung beziehen, können im Vergleich zum klas-sischen Kauf mit einer weiteren Erspar-nis von durchschnittlich drei Prozent-punkten rechnen. Wer vom Arbeitgeber zusätzlich zum Arbeitslohn ein Rad oder E-Bike zur Verfügung gestellt bekommt, kann langfristig planen: Die Steuerbe-freiung für diese Variante des Dienstrads wird über 2021 hinaus bis Jahresende 2030 verlängert.
Geldbußen. Selbstständige dürfen ge-zahlte Geldbußen, Ordnungsgelder und Verwarnungen von Ge richten und Be-hörden anderer EU-Mitgliedsstaaten nicht mehr als Betriebsausgaben abset-zen. Diese Neuregelung soll rückwirkend für alle nach dem 31. Dezember 2018 fest-gesetzten Bußgeldzahlungen gelten.
Immobilienkauf. Für neu gebaute Woh-nungen können Eigentümer seit August 2019 für begrenzte Zeit mehr Kosten ab-schreiben. Investoren dürfen vier Jahre lang bis zu fünf Prozent pro Jahr steuer-lich als Sonderabschreibung geltend machen. Zusammen mit der linearen Abschreibung sind dies 28 Prozent der Anschaffungs- und Herstellungskosten — dreieinhalbmal so viel wie zuvor. Der Bauantrag für die neue Wohnung muss dafür in Zeitraum 31. August 2018 bis 31. Dezember 2021 erfolgen. Begünstigt sind auch Immobilien, die der neue Wohneigentümer bis zum Ende des Jah-res erwirbt, in dem sie fertiggestellt wor-den sind. Weitere Voraussetzungen: Die Wohnung muss mindestens zehn Jahre lang dauerhaft vermietet werden. Außer-dem dürfen die Anschaffungs- oder Her-stellungskosten 3000 Euro pro Quadrat-meter Wohnfläche nicht übersteigen. Pro Quadratmeter werden bis zu 2000 Euro steuermindernd berücksichtigt.
Jobtickets. Wer im Wege der Gehalts-umwandlung vom Arbeitgeber ein Job-ticket erhält, kann sich über eine Steu er-
erleichterung freuen. Ab 2020 können Unternehmen die Aufwendungen für Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte mit öffentlichen Ver-kehrsmitteln im Linienverkehr überneh-men und die Kosten für den Mitarbeiter pauschal mit 25 Prozent versteuern — selbst wenn dies nicht zusätzlich zum Ar-beitslohn erfolgt. Die Steuervergünsti-gung soll für Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Linienverkehr zwi-schen Wohnung und erster Tätigkeits-stätte und für private Fahrten im öffent-lichen Personennahverkehr gelten.
Kalte Progression. Durch die Verschie-bung des Steuertarifs „nach rechts“ grei-fen 2020 höhere Steuerstufen erst ab einem höheren zu versteuernden Ein-kom men. Das soll verhindern, dass Lohnerhöhungen durch die steigende Steuerbelastung großteils aufgezehrt werden. 2020 steigt das bei allen Steuer-zahlern steuerfreie Existenzminimum von 9168 auf 9408 Euro.
Steuererklärung. Wer als Arbeitneh-mer nebenberuflich Einkünfte aus selbst-ständiger Tätigkeit („Anlage S“) erzielt, darf seine Steuererklärung für 2019 nicht mehr auf Papier abgeben, sondern muss sie zwingend elektronisch übermitteln.
Umsatzsteuer. Auf breiten öffentlichen Druck senkt die Bundesregierung die Mehrwertsteuer auf Hygieneprodukte für Frauen von 19 auf sieben Prozent.
Verlustverrechnung. Verluste aus Wertpapiergeschäften, die nicht durch Verkauf entstanden sind, sondern indem sie wertlos aus dem Depot ausgebucht oder an Dritte übertragen wurden, sol-len nur noch bis zur Höhe von 10 000 Euro pro Jahr anerkannt werden. Auch Verluste aus Termingeschäften, etwa wenn eine Option verfällt, sollen nicht mehr so leicht absetzbar sein. Das Bun-desfinanzministerium plant, dass diese Miese nur mit Gewinnen aus der gleichen Einkunftsart verrechenbar sind.
58 ANLEIHEN 60 ZINSEN 64 GOLD 66 VORSORGE 68 STEUERN