a l s amyotrophe lateral sklerose - herzinger … · motorisches system motorische endstrecke...

A L SA L SAAmyotrophe myotrophe LLateralateralsskleroseklerose

Versuch eines aktuellen ÜberblicksVersuch eines aktuellen Überblicks

Dr. med. Karsten Karad

Arzt für Allgemeinmedizin

Borker Str. 2 – 44534 Lünen

Amyotrophe Lateralsklerose - Dr. K. Karad 2

Erkrankungen des Erkrankungen des NervensystemsNervensystems

�� entzündliche Erkrankungen:entzündliche Erkrankungen:z. B. Multiple Sklerose = MSz. B. Multiple Sklerose = MS

�� nicht entzündliche Erkrankung, nicht entzündliche Erkrankung, sogenanntesogenanntedegenerative Erkrankung: ALSdegenerative Erkrankung: ALS= = amyotropheamyotrophe LateralskleroseLateralsklerose

ALS ist ALS ist keine Muskelerkrankung!keine Muskelerkrankung!


Geschichte der ALSGeschichte der ALS

�� CharcotCharcot 18731873–– einseitiger Beginneinseitiger Beginn

–– spastische Lähmungenspastische Lähmungen

–– KauKau--, Schlund, Schlund--, Kehlkopfmuskulatur, Kehlkopfmuskulatur

–– Entdeckung der Degeneration der Entdeckung der Degeneration der Vorderhornzellen und der Seitenstränge im Vorderhornzellen und der Seitenstränge im RückenmarkRückenmark

�� DejerineDejerine 18831883


Das zentrale NervensystemDas zentrale Nervensystem�� Gehirn und RückenmarkGehirn und Rückenmark

Kahle, Leonhardt, Platzer:

Taschenatlas der Anatomie


Das Motorische SystemDas Motorische System�� PyramidenbahnPyramidenbahn

Sobotta: Atlas der Anatomie des

Menschen


Die PyramidenbahnDie Pyramidenbahn1. und 2. 1. und 2. MotoneuronMotoneuron

Sobotta: Atlas der Anatomie des

Menschen


Taschen-atlas der Anatomie

Pyramidenbahn

Nervenzelle

Wirbelsäule und Rückenmark

„Pyramide“


Motorisches SystemMotorisches SystemMotorische EndstreckeMotorische Endstrecke




Motorisches SystemMotorisches SystemBulbäre FormBulbäre Form



Schiebler: Lehrbuch der gesamten

Anatomie des Menschen

Bulbus medullae

1. Motoneuron

2. Motoneuronbulbär

2. Motoneuronspinal


�� 1. 1. MotoneuronMotoneuron::spastische Lähmungenspastische Lähmungen

�� 2. 2. MotoneuronMotoneuronBulbusBulbus::

–– bulbäre Form: Sprache, bulbäre Form: Sprache, SchluckenSchlucken

�� 2. 2. MotoneuronMotoneuronVorderhornzelle:Vorderhornzelle:

–– schlaffe Lähmung, schlaffe Lähmung, FaszikulationenFaszikulationen

Verschiedene FormenVerschiedene Formen

„Pyramide“


Bei ALS sind Bei ALS sind nichtnicht betroffen:betroffen:

�� geistige Fähigkeiten: Gedächtnis, Intellektgeistige Fähigkeiten: Gedächtnis, Intellekt

�� SensibilitätSensibilität

�� In der Regel macht die ALS keine SchmerzenIn der Regel macht die ALS keine Schmerzen


Häufigkeit der ErkrankungHäufigkeit der Erkrankung

�� PrävalenzPrävalenz:: 0,8 bis 8,4 Erkrankte pro 100.000 Einwohner0,8 bis 8,4 Erkrankte pro 100.000 Einwohner

im Durchschnitt: im Durchschnitt: 1 Erkrankter auf 24.000 Einwohner1 Erkrankter auf 24.000 Einwohner

�� InzidenzInzidenz:: 0,6 bis 2,4 Neuerkrankte pro Jahr pro 100.000 E.0,6 bis 2,4 Neuerkrankte pro Jahr pro 100.000 E.

–– 1950 1950 –– 1963 Zunahme1963 Zunahme

–– 1963 1963 –– 1975 Rückgang1975 Rückgang

–– seit 1975 erneute Zunahme der Erkrankungseit 1975 erneute Zunahme der Erkrankung

�� Männer : Frauen ca. 3 : 2Männer : Frauen ca. 3 : 2

�� ALS gibt es auf der ganzen WeltALS gibt es auf der ganzen Welt


Überlebenszeit, StatistikÜberlebenszeit, Statistik

�� mittleres mittleres ErkrankungsalterErkrankungsalter:: 50 bis 70 Jahre50 bis 70 Jahre

�� mittlere mittlere ÜberlebenszeitÜberlebenszeit: zwischen 16 und 36 Monate: zwischen 16 und 36 Monate

BesonderheitenBesonderheiten: bessere Prognose: nicht: bessere Prognose: nicht--bulbäre bulbäre

Form, Erkrankungsalter unter 65 JahreForm, Erkrankungsalter unter 65 Jahre

�� Genetische UrsacheGenetische Ursache: etwa 4 : etwa 4 –– 10 % der Fälle,hier liegt 10 % der Fälle,hier liegt

das Durchschnittserkrankungsalter bei 45,7 Jahredas Durchschnittserkrankungsalter bei 45,7 Jahre

�� Bei über 90 % der Fälle ist die Ursache bislang unklar!Bei über 90 % der Fälle ist die Ursache bislang unklar!


DiagnostikDiagnostik

•• AusschlussAusschlussdiagnostik:diagnostik:

•• Röntgen, CT, Kernspin (Gehirn, Rückenmark, Lunge)Röntgen, CT, Kernspin (Gehirn, Rückenmark, Lunge)

•• Laboruntersuchungen (Entzündungszeichen, StoffwechselLaboruntersuchungen (Entzündungszeichen, Stoffwechsel--erkrankungenerkrankungen, Vitamin B12, Schilddrüsenhormone), Vitamin B12, Schilddrüsenhormone)

•• evtl. Muskelbiopsie.evtl. Muskelbiopsie.

•• ElektromyographischeElektromyographische UntersuchungUntersuchung

•• EMGEMG (Messung der Nervenleitgeschwindigkeit) beim Neurologen(Messung der Nervenleitgeschwindigkeit) beim Neurologen

•• Klinische Untersuchung und Verlaufsbeobachtung:Klinische Untersuchung und Verlaufsbeobachtung:

•• 2. 2. MotoneuronMotoneuron: Lähmungen, EMG verändert.: Lähmungen, EMG verändert.

•• 1. 1. MotoneuronMotoneuron: Reflexe verändert, Pyramidenbahnzeichen.: Reflexe verändert, Pyramidenbahnzeichen.

•• Fortschreiten der Erkrankung mit Ausbreitung auf andere RegionenFortschreiten der Erkrankung mit Ausbreitung auf andere Regionen(andere Höhe des Segmentes), Kontrolle nach 6 Monaten. (andere Höhe des Segmentes), Kontrolle nach 6 Monaten.


Gegen ALS sprechen:Gegen ALS sprechen:

�� AugenmuskellAugenmuskelläähmungenhmungen

�� SensibilitSensibilitäätssttsstöörungen (25 % der Frungen (25 % der Fäälle, aber nur lle, aber nur leichte Formen)leichte Formen)

�� SphinkterSphinkter-- (Schlie(Schließßmuskelmuskel--))ststöörungenrungen

�� SehstSehstöörungenrungen

�� ExtrapyramidalmotorischeExtrapyramidalmotorische StStöörungen rungen (Haltemuskulatur, langsame Bewegungen: z. B. (Haltemuskulatur, langsame Bewegungen: z. B. M.M. Parkinson wie Tremor, Rigor, Parkinson wie Tremor, Rigor, AkineseAkinese))


FrühsymptomeFrühsymptome

�� MuskelkrMuskelkräämpfe, rasche Ermmpfe, rasche Ermüüdung der Muskelndung der Muskeln

�� Ungeschicklichkeiten beim Greifen mit den HUngeschicklichkeiten beim Greifen mit den Häänden nden oder Stolpernoder Stolpern

�� Sonderform: Sonderform: „„Syndrom der herabhSyndrom der herabhäängenden Armengenden Arme““, , das eher eine gdas eher eine güünstige Prognose hat: Beide Arme nstige Prognose hat: Beide Arme hhäängen symmetrisch herab, Patient kann aber noch ngen symmetrisch herab, Patient kann aber noch gut laufengut laufen

�� FaszikulationenFaszikulationen (in 75 % der F(in 75 % der Fäälle) [= Muskelzittern]lle) [= Muskelzittern]

�� 50 % der L50 % der Läähmungen beginnen einseitig, hhmungen beginnen einseitig, hääufiger an ufiger an den Hden Häänden und Armen als an den Beinennden und Armen als an den Beinen

�� 25 % im 25 % im bulbbulbäärenren BereichBereich (Sprechen, Schlucken)(Sprechen, Schlucken)


BiochemieBiochemie

Siegenthaler: Klinische

Pathophysiologie

ER endoplasmatisches Retikulum (Calciumspeicher)

Glu Glutamat

GPX Glutathion-peroxidase

NO Stickoxid

NOO Peroxinitrit

SOD Superoxid-Dismutase

PAF thrombozytenak-tivierender Faktor


Forschung Forschung -- UrsachenUrsachen

GlutamatGlutamat

NeurofilamentNeurofilament

Neundörfer: Praxis der ALS

SODSOD

> Prof. Ludolph, Ulm

KupferKupfer--ZinkZink--SuperoxiddismutaseSuperoxiddismutase (SOD 1)(SOD 1)

1993: Entdeckung einer 1993: Entdeckung einer Genmutation bei ALSGenmutation bei ALS--Kranken (bei 10 % der Kranken (bei 10 % der familiären ALS, d.h. 0,5familiären ALS, d.h. 0,5bis 1 % der Gesamtfälle)bis 1 % der Gesamtfälle)


Modelle für die KrankheitsauslösungModelle für die Krankheitsauslösung

•• GlutamatGlutamat > > Kalium/NatriumKalium/Natrium--Einstrom > Einstrom > CalciumCalcium--Erhöhung > Erhöhung > MembranschädigungMembranschädigung

•• freie Radikalefreie Radikale (aktivierter (aktivierter Sauerstoff)Sauerstoff)

•• NitritNitrit--VerbindungenVerbindungen

•• KupferKupfer--IonenIonen

•• Mitochondrienschädigung Mitochondrienschädigung (ATP)(ATP)

•• NeurofilamenteNeurofilamente, , Eiweißaufbau gestörtEiweißaufbau gestört


Andere HypothesenAndere Hypothesen

�� Autoantikörper:Autoantikörper: nicht bestätigtnicht bestätigt

�� VirushypotheseVirushypothese:: unwahrscheinlichunwahrscheinlich

–– ALS ist nicht ansteckend, keine regionale HäufungALS ist nicht ansteckend, keine regionale Häufung

–– PolioPolio--Viren können als Ursache ausgeschlossen Viren können als Ursache ausgeschlossen werdenwerden

–– Echoviren (eigentlich im Darm zu finden) sind bei Echoviren (eigentlich im Darm zu finden) sind bei ALSALS--Kranken in 88 %, in der Normalbevölkerung Kranken in 88 %, in der Normalbevölkerung in 29 % der Fälle zu finden [aber eher in 29 % der Fälle zu finden [aber eher EpiEpi--Phänomen]Phänomen]

�� Toxine:Toxine: bislang keine Beweisebislang keine Beweise


Toxine: Golfkrieg?Toxine: Golfkrieg?

40 Fälle auf40 Fälle auf 696.000 Soldaten696.000 Soldaten3,6 Fälle auf3,6 Fälle auf 100.000 Soldaten100.000 Soldaten

im Gegensatz zu:im Gegensatz zu:

1,4 Fälle auf1,4 Fälle auf 100.000 Soldaten100.000 Soldaten


Stress, Sport ?Stress, Sport ?

�� Unter italienischen Fußballspieler soll Unter italienischen Fußballspieler soll ALS gehäuft auftreten:ALS gehäuft auftreten:

�� 45 Fälle auf 24.000 Fußballern in den 45 Fälle auf 24.000 Fußballern in den Jahren 1960 bis 1997Jahren 1960 bis 1997(= 187 auf 100.000 ?)(= 187 auf 100.000 ?)

�� Es soll 18 Todesfälle gegeben habenEs soll 18 Todesfälle gegeben haben

�� Die erkrankten Fußballer tauchen in den Die erkrankten Fußballer tauchen in den Statistiken der Spezialkliniken nicht auf!Statistiken der Spezialkliniken nicht auf!


TherapieansätzeTherapieansätze

NervenwachstumsfaktorenNervenwachstumsfaktorenNeurofilamente Neurofilamente (Eiweiße)(Eiweiße)

SOD als Enzym zufSOD als Enzym zufüühren, hren, GentherapieGentherapie

SODSOD--SchSchäädigungdigung

ChelatbildnerChelatbildner wiewieDD--PenicillaminPenicillamin

KupferKupfer--IntoxikationIntoxikation

RiluzoleRiluzole(Membranstabilisator) und (Membranstabilisator) und GabapentinGabapentin(Glutamatsynthese(Glutamatsynthese--HemmerHemmer))

GlutamatGlutamat

KreatingabeKreatingabe, ATP, ATPmitochondralemitochondrale SchSchäädigungdigung

Vitamin E, Vitamin C, Selen Vitamin E, Vitamin C, Selen (Antioxidantien)(Antioxidantien)

freie Sauerstoffradikalefreie Sauerstoffradikale

Therapie Therapie -- WirkstoffWirkstoffAnsatzAnsatz


RilutekRilutek®® ((RiluzolRiluzol))

�� blockiert den Rezeptor fblockiert den Rezeptor füür Glutamatr Glutamat

�� Hemmung der GlutamatfreisetzungHemmung der Glutamatfreisetzung

�� GG--ProteinProtein--Stimulierung (fStimulierung (füür ATPr ATP--Nutzung wichtig)Nutzung wichtig)

�� MembranstabilisierungMembranstabilisierung

seit 1996


AntioxidantienAntioxidantienEicosanoideEicosanoide

SauerstoffradikaleSauerstoffradikale CyclooxigenaseCyclooxigenase u. a.u. a.

Antioxidantien:Antioxidantien:

(Alkohol, (Alkohol, StreStreßß Vitamin Vitamin EE

Stoffwechselprodukte)Stoffwechselprodukte) Vitamin Vitamin CC

GSH (GSH (GlutathionGlutathion--peroxidaseperoxidase,,

AminosAminosääure ure CysteinCystein))

SelenSelen

ProstaglandineProstaglandine / / LeukotrineLeukotrine / / CytokinineCytokinine

Immunologische Reaktion / AbwehrImmunologische Reaktion / Abwehr

GelenkentzGelenkentzüündung ndung


AntioxidantienAntioxidantien��Vitamin EVitamin E

–– gutes gutes AntioxidansAntioxidans

–– Zusammenspiel mit Vitamin C und SelenZusammenspiel mit Vitamin C und Selen

–– Dr. Hager empfiehlt 2 x 2500 mg am TagDr. Hager empfiehlt 2 x 2500 mg am Tag

–– Nebenwirkung: evtl. FettstNebenwirkung: evtl. Fettstüühle, ansonsten keine NWhle, ansonsten keine NW

Untersuchungen mit 1000 mg ergaben bislang keine positive Untersuchungen mit 1000 mg ergaben bislang keine positive

WirkungWirkung

��Vitamin CVitamin C

–– AntioxidansAntioxidans

–– fängt auch Kupferfängt auch Kupfer--Ionen abIonen ab

–– 500500--1000 mg / Tag empfohlen (1000 mg / Tag empfohlen (evtl evtl auch als Hochdosisauch als Hochdosis--Inf.)Inf.)

Wirksamkeitsuntersuchungen bei ALS gibt es bislang nichtWirksamkeitsuntersuchungen bei ALS gibt es bislang nicht


AntioxidantienAntioxidantien

�� SelenSelen

–– wirkt im Zusammenspiel mit Vitamin E und Cwirkt im Zusammenspiel mit Vitamin E und C

–– Dosierung:Dosierung:

–– Nebenwirkung: keine NW (bei Nebenwirkung: keine NW (bei üüblicher Dosierung)blicher Dosierung)

Untersuchungen allein mit Selen zeigten eher negative Untersuchungen allein mit Selen zeigten eher negative

ErgebnisseErgebnisse

�� NN--AcetylAcetyl--Cystein Cystein (NAC, ACC)(NAC, ACC)

–– eigentlich ein Hustenmittel (Schleimleigentlich ein Hustenmittel (Schleimlööser)ser)

–– Vorstufe von Vorstufe von GluthationGluthation

–– ChelatorChelator--WirkungWirkung

–– Dosierung: 2 x 300 mg /dDosierung: 2 x 300 mg /d

Wirksamkeitsuntersuchungen wegen der zu geringen Patientenzahl Wirksamkeitsuntersuchungen wegen der zu geringen Patientenzahl

nicht signifikant, aber 26 % Senkung der Mortalitnicht signifikant, aber 26 % Senkung der Mortalitäät, insbesondere t, insbesondere

bei spinaler ALSbei spinaler ALS


Wirkung auf die MitochondrienWirkung auf die Mitochondrien

�� Kreatin Kreatin (z. B. (z. B. MegamaxMegamax®®))

–– stabilisiert den Mitochondrienstabilisiert den Mitochondrien--KomplexKomplex

–– fföördert die ATPrdert die ATP--Bildung (Energielieferer)Bildung (Energielieferer)

–– Im Tierversuch sehr Im Tierversuch sehr erfolgversprechenderfolgversprechend

–– Dosierung: 5 Tage 10g pro Tag, danach 5 g pro Dosierung: 5 Tage 10g pro Tag, danach 5 g pro Tag, alle 3 Monate TherapiepauseTag, alle 3 Monate Therapiepause

�� hat sich in der Praxis nicht bewährt, wahrscheinlich hat sich in der Praxis nicht bewährt, wahrscheinlich wirkungsloswirkungslos


Wirkung auf die MitochondrienWirkung auf die Mitochondrien

�� CoenzymCoenzym Q 10Q 10

–– wirkt auf die Energiegewinnung der Mitochondrienwirkt auf die Energiegewinnung der Mitochondrien

–– auch als auch als AntioxidansAntioxidans wirksamwirksam

–– In Tierversuchen erfolgreichIn Tierversuchen erfolgreich

–– Dosierung: 30 mg pro Tag (1 Dosierung: 30 mg pro Tag (1 KpsKps.).)


Gescheiterte TherapieversucheGescheiterte Therapieversuche

�� NervenNervenwachstumsfaktorenwachstumsfaktoren

–– IGFIGF--I:I: Wachstumsfaktor InsulinWachstumsfaktor Insulin--likelike nerve growth nerve growth factorfactor(IGF(IGF--I). Eine Wirkung ist nicht feststellbar, es kam in der I). Eine Wirkung ist nicht feststellbar, es kam in der Studie sogar zu einer Verschlechterung.Studie sogar zu einer Verschlechterung.

–– BDNF:BDNF: BrainBrain--derivedderived nerve growth nerve growth factorfactor. Keine positive . Keine positive Wirkung nachweisbar, auch Wirkung nachweisbar, auch intrathekaleintrathekale Injektion war ohne Injektion war ohne Erfolg.Erfolg.

–– CNTFCNTF: Subkutane Spritzen. Keine positive Wirkung : Subkutane Spritzen. Keine positive Wirkung nachweisbar.nachweisbar.

–– XaliprodenXaliproden: s: stimuliert ktimuliert köörpereigene Wachstumsfaktoren rpereigene Wachstumsfaktoren (BDNF, NGF), gleichzeitig Glutamathemmung und (BDNF, NGF), gleichzeitig Glutamathemmung und serotonergeserotonerge Wirkung. Allenfalls geringfWirkung. Allenfalls geringfüügige Wirkung gige Wirkung nachweisbarnachweisbar

�� Interferon:Interferon:

–– keine Wirksamkeit nachweisbar keine Wirksamkeit nachweisbar



�� GabapentinGabapentin: (: (NeurontinNeurontin: Epilepsie: Epilepsie--Mittel)Mittel)–– vermindert die Synthese von Glutamatvermindert die Synthese von Glutamat

�� LamotriginLamotrigin: (: (LamictalLamictal: Epilepsie und Lennox: Epilepsie und Lennox--GastautGastaut--Syndrom)Syndrom)–– hemmt Glutamat und stabilisiert die Membranhemmt Glutamat und stabilisiert die Membran

�� VerzweigtkettigeVerzweigtkettige AminosAminosääurenuren: (: (FalkaminFalkamin: Hirnleistungs: Hirnleistungs--ststöörungenrungen, Lebererkrankungen), Lebererkrankungen)–– Wirkung nicht nachweisbar, einmal sogar erhWirkung nicht nachweisbar, einmal sogar erhööhte hte

Sterblichkeit.Sterblichkeit.�� DextrometorphanDextrometorphan: (: (ArphaArpha, , RhinotussalRhinotussal: Hustenstiller): Hustenstiller)

–– leichte Glutamathemmungleichte Glutamathemmung�� SelegilinSelegilin:: ((MoverganMovergan, , AntiparkinAntiparkin: Parkinson: Parkinson--Mittel)Mittel)

–– MomoaminoxidaseMomoaminoxidase mit mit antioxidativenantioxidativen Wirkungen.Wirkungen.�� AlphaAlpha--LiponsLiponsääureure�� ChelatbildnerChelatbildner (D(D--PenicillaminPenicillamin))



�� ClenbuterolClenbuterol, (z. B. , (z. B. SpiropentSpiropent oder oder ContraspasminContraspasmin).).Anwendung: 2 x 1 Tabl.. Es kann sich allerdings das MuskelzitterAnwendung: 2 x 1 Tabl.. Es kann sich allerdings das Muskelzittern n verstverstäärken und auch die Herzfrequenz kann schneller werdenrken und auch die Herzfrequenz kann schneller werden

�� PentoxifyllinPentoxifyllin -- EHT 201EHT 201––Studie: Eigentlich wird Studie: Eigentlich wird PentoxifyllinPentoxifyllin (z. B. (z. B. TrentalTrental®®) als ) als durchblutungsfdurchblutungsföörderndesrderndes Medikament eingesetzt. Bei Medikament eingesetzt. Bei ALS bringt das Mittel nichtsALS bringt das Mittel nichts

�� CereaktCereakt -- ONO 2506 PO (Entwickler: Japanische Firma ONO): Die ONO 2506 PO (Entwickler: Japanische Firma ONO): Die Untersuchung (Studie) ist abgeschlossen, hat leider nichts gebraUntersuchung (Studie) ist abgeschlossen, hat leider nichts gebracht cht [L9][L9]

�� Firma Firma NovartisNovartis: : TCH346TCH346: Dieser neu entwickelte Stoff soll die : Dieser neu entwickelte Stoff soll die ApoptoseApoptose, d.h. den programmierten Zelltod, aufhalten. Ergebnis ist , d.h. den programmierten Zelltod, aufhalten. Ergebnis ist aber enttaber enttääuschend. Bringt bei ALS nichts.uschend. Bringt bei ALS nichts.

Internet: www.charite.de


Folgerungen für die TherapieFolgerungen für die Therapie

�� Das Enzym SOD wirkt zwar Das Enzym SOD wirkt zwar antioxidativantioxidativ, die Schadwirkung der , die Schadwirkung der Mutation entsteht aber nicht durch fehlenden Mutation entsteht aber nicht durch fehlenden antioxidativenantioxidativen EffektEffektFolgerung: Der Effekt Folgerung: Der Effekt antioxidativer antioxidativer Therapien bleibt begrenzt.Therapien bleibt begrenzt.

�� Die positive Wirkung von Die positive Wirkung von RiluzolRiluzol beruht nicht allein auf die beruht nicht allein auf die GlutamatGlutamat--HemmungHemmungFolgerung: Die eigentliche Wirkung ist noch nicht klarFolgerung: Die eigentliche Wirkung ist noch nicht klar

�� M. Parkinson, AlzheimerM. Parkinson, Alzheimer--Erkrankung, Epilepsie und Multiple Erkrankung, Epilepsie und Multiple Sklerose sind völlig andere ErkrankungenSklerose sind völlig andere ErkrankungenFolgerung: Therapieerfolge dort lassen sich nicht auf ALS Folgerung: Therapieerfolge dort lassen sich nicht auf ALS übertragen (allerdings auch nicht ausschließen)übertragen (allerdings auch nicht ausschließen)


�� MinocyclinMinocyclin: : ((AknosanAknosan, , SkidSkid: : AknetherapeutikumAknetherapeutikum, , Antibiotikum)Antibiotikum)

–– hat bei anderen Nervenerkrankungen hat bei anderen Nervenerkrankungen üüberraschende Erfolge berraschende Erfolge gezeigt. Nebenwirkung: evtl. Durchfallgezeigt. Nebenwirkung: evtl. Durchfall

–– Dosierung 2 x 50 mg (2 x 1 Dosierung 2 x 50 mg (2 x 1 TblTbl.)..).

Neue Chancen in der Therapie?Neue Chancen in der Therapie?

�� Gentherapie: Gentherapie: Ausblick, Stand der Forschung.Ausblick, Stand der Forschung.

–– Tierversuche zeigen erste gute Erfolge: StammzellenTierversuche zeigen erste gute Erfolge: Stammzellen--Therapie bei MTherapie bei Määusen und usen und MakakenMakaken (Affen).(Affen).

–– Warnung: vor der Firma Warnung: vor der Firma EmCellEmCell in Kiew/Ukraine in Kiew/Ukraine


�� MinocyclinMinocyclin: : ((AknosanAknosan, , SkidSkid: : AknetherapeutikumAknetherapeutikum, , Antibiotikum)Antibiotikum)

–– hat bei anderen Nervenerkrankungen hat bei anderen Nervenerkrankungen üüberraschende Erfolge berraschende Erfolge gezeigt. Nebenwirkung: evtl. Durchfallgezeigt. Nebenwirkung: evtl. Durchfall

–– Dosierung 2 x 50 mg (2 x 1 Dosierung 2 x 50 mg (2 x 1 TblTbl.)..).

Neue Chancen in der Therapie?Neue Chancen in der Therapie?

�� Gentherapie: Gentherapie: Ausblick, Stand der Forschung.Ausblick, Stand der Forschung.

–– Tierversuche zeigen erste gute Erfolge: StammzellenTierversuche zeigen erste gute Erfolge: Stammzellen--Therapie bei MTherapie bei Määusen und usen und MakakenMakaken (Affen).(Affen).

–– Warnung: vor der Firma Warnung: vor der Firma EmCellEmCell in Kiew/Ukraine in Kiew/Ukraine

Ruhr-Nachrichten Fr. 23.06.2006


Weitere TherapieansätzeWeitere Therapieansätze

�� Cox2Cox2--Hemmer Hemmer –– Celecoxib Celecoxib ((CelebrexCelebrex))

–– Celebrex Celebrex hat sich in Vorabhat sich in Vorab--Untersuchungen sowie Untersuchungen sowie Tierversuchen als doppelt so wirksam erwiesen Tierversuchen als doppelt so wirksam erwiesen wie Rilutek. Dosierung: 1 x 1 wie Rilutek. Dosierung: 1 x 1 Kps Kps (200 mg) pro (200 mg) pro Tag. (Studie mit 300 Patienten lTag. (Studie mit 300 Patienten lääuft zur Zeit in den uft zur Zeit in den USA)USA)

�� TamoxifenTamoxifen::

–– nur Einzelfall bekannt, m. E. unwirksam und zu nur Einzelfall bekannt, m. E. unwirksam und zu gefgefäährlichhrlich


Laufende StudienLaufende Studien

�� THLTHL--Studie (Studie (ThalidomidThalidomid, Contergan, Contergan))

–– Studie lStudie lääuft ab Januar 2006 an der Charite, uft ab Januar 2006 an der Charite, Ergebnisse liegen noch nicht vorErgebnisse liegen noch nicht vor


TherapieTherapie--EmpfehlungEmpfehlung

�� RiluzolRiluzol: Rilutek: Rilutek®® 2 x 1 2 x 1 TblTbl. (50mg). (50mg)

�� Vitamin EVitamin E 2 x 500 mg (flüssiges Vit.E)2 x 500 mg (flüssiges Vit.E)

�� Vitamin CVitamin C 2 x 500 mg2 x 500 mg

�� Selen: Selen: CefaselCefasel®® 100 100 yg yg (1 (1 TblTbl. . Cefasel Cefasel 100)100)

�� [NAC 600[NAC 600 2 x ½ Brausetablette]2 x ½ Brausetablette]

�� [[MinocyclinMinocyclin 2 x 1 2 x 1 TblTbl. (50 mg)]. (50 mg)]

�� [[CelebrexCelebrex 1 x 1 1 x 1 TblTbl. (200 mg)]. (200 mg)]


Symptomatische TherapieSymptomatische Therapie

�� SpeichelflussSpeichelfluss

–– AmitryptilinAmitryptilin:: ((SarotenSaroten: Antidepressivum): Antidepressivum)Dosierung 25 Dosierung 25 –– 75 mg pro Tag (175 mg pro Tag (1--3 3 TablTabl). NW: ). NW: MMüüdigkeit.digkeit.

–– ScopolaminScopolamin:: ((ScopodermScopoderm--PflasterPflaster: gegen : gegen ReiseReiseüübelkeit)belkeit)wirkt meines Erachtens nicht so zuverlwirkt meines Erachtens nicht so zuverläässig.ssig.

�� Andere nichtAndere nicht--medikamentmedikamentööse Therapieverfahren:se Therapieverfahren:

–– Bestrahlung der SpeicheldrBestrahlung der Speicheldrüüsensen

-- BotulinustoxinBotulinustoxin--InjektionInjektion


Symptomatische TherapieSymptomatische Therapie�� BronchitisBronchitis

–– NAC 600: s. o.NAC 600: s. o.

–– PhytotherapeutikaPhytotherapeutika: : ProspanProspan, , SinofortonSinoforton, , GelomyrtolGelomyrtol

�� MuskelkrMuskelkräämpfempfe

–– Magnesium: Magnesium: (Magnesium (Magnesium VerlaVerla))in jedem Falle zu empfehlen, keine NWin jedem Falle zu empfehlen, keine NW

–– BaclofenBaclofen: (: (LioresalLioresal: gegen : gegen SpastikSpastik))3 x 5 mg beginnend, dann bis 80 mg steigern.3 x 5 mg beginnend, dann bis 80 mg steigern.

–– Chininsulfat:Chininsulfat: ((LimptarLimptar NN))200 200 –– 400 mg pro Tag. NW sind beschrieben: Allergien, 400 mg pro Tag. NW sind beschrieben: Allergien, BlutbildverBlutbildveräänderungennderungen. Nicht Mittel der ersten Wahl. Nicht Mittel der ersten Wahl

–– MemantineMemantine: (: (AkatinolAkatinol: bei Hirnleistungsst: bei Hirnleistungsstöörungen)rungen)10 10 –– 60 mg. Wirkt eher schwach.60 mg. Wirkt eher schwach.


Andere TherapieverfahrenAndere Therapieverfahrenund Hilfenund Hilfen

�� ErnährungErnährung

�� Physikalische Therapie, KrankengymnastikPhysikalische Therapie, Krankengymnastik

�� PsychotherapiePsychotherapie

�� HilfsmittelversorgungHilfsmittelversorgung

�� Vorbereitung auf den MDKVorbereitung auf den MDK--Gutachter: Gutachter:

PflegeversicherungPflegeversicherung

�� Testament, Patientenverfügung, Kirche, Testament, Patientenverfügung, Kirche,

Seelsorger, HospizSeelsorger, Hospiz


Die entscheidende FrageDie entscheidende Frage

Warum, verdammt noch mal, findet die

Medizin seit nunmehr (1873) 130 Jahren

kein Gegenmittel gegen die ALS?

Warum, verdammt noch mal, findet die Warum, verdammt noch mal, findet die

Medizin seit nunmehr Medizin seit nunmehr (1873)(1873) 130 Jahren 130 Jahren

kein Gegenmittel gegen die ALS?kein Gegenmittel gegen die ALS?

•• Zuwenig Geld?Zuwenig Geld?

•• Untersuchung zu oberflächlich?Untersuchung zu oberflächlich?

•• Falscher Denkansatz?Falscher Denkansatz?


HomöopathieHomöopathie

�� Wirkungsprinzip der HomöopathieWirkungsprinzip der Homöopathie

�� Homöopathische Mittel bei ALSHomöopathische Mittel bei ALS

–– KonstitutionsmittelKonstitutionsmittel

–– Symptomatische MittelSymptomatische Mittel


Studienlage über HomöopathieStudienlage über Homöopathie

�� wenig Studien „mit hoher methodischer Relevanz“ wenig Studien „mit hoher methodischer Relevanz“ ((EvidenceEvidence BasedBased MedicineMedicine))

�� Viele Studien mit kleinen Patientenzahlen (unter 65 Viele Studien mit kleinen Patientenzahlen (unter 65 Teilnehmer)Teilnehmer)


Warum ist die Studienlage für die Warum ist die Studienlage für die Homöopathie so schlecht?Homöopathie so schlecht?

�� Große Untersuchungen sind sehr teuer; dies können sich in Große Untersuchungen sind sehr teuer; dies können sich in der Regel nur große Pharmaunternehmen leistender Regel nur große Pharmaunternehmen leisten

�� Die Pharmaindustrie (konventioneller Art) hat kein Interesse, Die Pharmaindustrie (konventioneller Art) hat kein Interesse, einen positiven Wirksamkeitsnachweis für die Homöopathie einen positiven Wirksamkeitsnachweis für die Homöopathie zu führenzu führen

�� Homöopathie findet nicht an Universitätskliniken statt, Homöopathie findet nicht an Universitätskliniken statt, sondern beim Praktikersondern beim Praktiker

�� Der Krankheitsbegriff in der Homöopathie ist ein anderer, Der Krankheitsbegriff in der Homöopathie ist ein anderer, dass übliche Studiendesign wird dem nicht gerecht. dass übliche Studiendesign wird dem nicht gerecht. Es wird Es wird kein Einzelsymptom betrachtet, sondern ein ganzer kein Einzelsymptom betrachtet, sondern ein ganzer Symptomenkomplex (Arzneimittelbild)Symptomenkomplex (Arzneimittelbild)



�� besteht schon seit über 200 Jahren nach denselben besteht schon seit über 200 Jahren nach denselben Grundsätzen (Samuel Hahnemann)Grundsätzen (Samuel Hahnemann)

�� wurde und wird von tausenden von Ärzten und Therapeuten wurde und wird von tausenden von Ärzten und Therapeuten (eher sogar zunehmend) mit großem Erfolg angewandt(eher sogar zunehmend) mit großem Erfolg angewandt

�� Erfolgreiche Anwendung bei SäuglingenErfolgreiche Anwendung bei Säuglingen

�� Erfolgreiche Anwendung der TiermedizinErfolgreiche Anwendung der Tiermedizin

�� Beachte: Der Placeboeffekt ist natürlich auch in der Beachte: Der Placeboeffekt ist natürlich auch in der Homöopathie Homöopathie –– genau wie in allen anderen genau wie in allen anderen Therapieverfahren Therapieverfahren –– vorhanden und wird auch bewusst vorhanden und wird auch bewusst genutzt (kannte bereits Hahnemann)genutzt (kannte bereits Hahnemann)

�� Hilft auch, wenn man nicht dran glaubt!Hilft auch, wenn man nicht dran glaubt!

Der KrankheitsbegriffDer Krankheitsbegriff

in der naturwissenschaftlichen in der naturwissenschaftlichen Medizin und in der HomöopathieMedizin und in der Homöopathie


Fieber, Husten,Fieber, Husten,SchmerzenSchmerzen

KrankheitsursachenKrankheitsursachen

z. B. Lungenentzündungz. B. Lungenentzündung


Fieber, Husten,Fieber, Husten,SchmerzenSchmerzen

z. B. Lungenentzündungz. B. Lungenentzündung

• Warum erkranken wir – in der Regel – immer nur an einer Krankheit?

• Wie kann man sich überhaupt wieder erholen, wenn doch die Abwehr des Körpers einmal überwundenworden ist?

• Wieso geht die Krankheit weiter, obwohl die Ursachebereits beseitigt wurde?

• Wieso bewirkt die Therapie –insbesondere bei chronischen Krankheiten –keine Heilung?

Krankheit und Therapie Krankheit und Therapie –– FragenFragen


Medikamentöse Heilung durch Pharmakologie möglich?Medikamentöse Heilung durch Pharmakologie möglich?

• Essentielle Hypertonie

• Asthma bronchiale

• KHK und Atherosklerose

• Migräne

• Rheuma und Arthrose

• Diabetes mellitus

• Colitis ulcerosa und M. Crohn

• Psoriasis (Schuppenflechte)

• Neurologische Krankheiten: MS, ALS

• Krebs

keine Heilung

keine Heilung

keine Heilung

keine Heilung

keine Heilung

keine Heilung

keine Heilung

keine Heilung

keine Heilung

ca. 30 % Heilung!


Gesunder Gesunder MenschMensch

aus: Frank H. Netter:

„Allgemeinmedizin“

• Was macht ihn

eigentlich krank?

• Was ist mit den

Selbstheilungskräften?

• Gibt es noch andere

Krankheitstheorien und

Behandlungsstrategien?

Was ist z. B. mit der Homöopathie?


1755 1755 -- 18431843

Similia similibus curenturSimilia similibus curentur

Ähnliches möge bzw. kann durch Ähnliches möge bzw. kann durch Ähnliches behandelt werden!Ähnliches behandelt werden!

to to homoionhomoion = das Ähnliche= das Ähnliche

pathospathos = Leiden= Leiden

[Gegensatz: Allopathie][Gegensatz: Allopathie]



KrankheitKrankheit = = InformationInformation, , die zur Fehlfunktion führtdie zur Fehlfunktion führt



Virus, Bakterien

Psycho-Stress

Krankheit bedeutet: Gestörte Lebenskraft (Vis vitalis).

Resultat: Krankheit und Körper sind eins.

Der Körper reagiert immer als Ganzes

Symptome


versteckte versteckte SymptomeSymptome

offensichtliche offensichtliche SymptomeSymptome

SymptomeSymptome


SymptomeSymptome

Symptome = Symptome = Sinnvolle Sinnvolle ReaktionReaktion des Körpers auf des Körpers auf die Krankheit = die Krankheit = Abwehrmaßnahmen:Abwehrmaßnahmen:

•• DurchfallDurchfall

•• ErbrechenErbrechen

•• Fieber, SchwitzenFieber, Schwitzen

•• HustenHusten

•• Schmerz (bewirkt Schmerz (bewirkt Schonung)Schonung)

Symptome = von der Symptome = von der Krankheit selbstKrankheit selbstausgelöstausgelöst

•• LähmungLähmung

•• „sinnloser“ „sinnloser“ SchmerzSchmerz

•• HautausschlagHautausschlag

•• TumoreTumore




Einige Symptome

können bleiben!

Symptome verschwinden:Symptome verschwinden:Schmerzunterdrückung ((AsperinAsperin, Morphin), Morphin)Blutdruck senken(ß(ß--Blocker)Blocker)Entzündung hemmen(Cortison)(Cortison)Durchfall stoppen((LoperamidLoperamid))

Arznei = Arznei = InformationInformation

ErstwirkungErstwirkung


Was kommt nach der Erstwirkung?Was kommt nach der Erstwirkung?Arznei verursacht eine Arznei verursacht eine „Arzneimittelkrankheit“„Arzneimittelkrankheit“

, d.h. macht selbst , d.h. macht selbst auch krank! = Gestörte auch krank! = Gestörte

HomöostaseHomöostase


„Nebenwirkung der „Nebenwirkung der Arzneien“Arzneien“Schmerzen((ChemotherapeutikaChemotherapeutika))Übelkeit, Erbrechen, DurchfallAllergieDer

Organismus schlägt zurück!

NachwirkungNachwirkung oder oder Gegenwirkung des Gegenwirkung des Körpers Körpers auf die auf die ArzneiArznei

Nicht selten treten genau die Symptome auf, die eigentlich bekämpft werden sollten!AntiarrhythmikaPsychopharmakaKopfschmerzmittelKrebsmittel(häufig als Gewöhnungs-effekt fehlgedeutet, z.B. Parkinsonmittel)

Was kommt nach der Erstwirkung?Was kommt nach der Erstwirkung?Arznei verursacht eine Arznei verursacht eine „Arzneimittelkrankheit“„Arzneimittelkrankheit“

, d.h. macht selbst , d.h. macht selbst auch krank! = Gestörte auch krank! = Gestörte

HomöostaseHomöostase

Krankheit und ArzneimittelKrankheit und Arzneimittel

Krankheit

Organismus

InfektionInfektionReizReiz

Reaktion des KörpersReaktion des KörpersReizantwortReizantwort


Krankheit

Organismus

Arzneimittel


ErstwirkungErstwirkungReizReiz



Krankheit

Organismus

Arzneimittel


ErstwirkungErstwirkungReizReiz


Reaktions-muster auf die Arznei löscht den

Krankheits-prozess aus!


Das Arzneimittel muss folgende Eigenschaften haben:

Der Organismus schlägt zurück (auf das Arzneimittel)!

Und löscht gleichzeitig die Krankheit aus.

Die Symptome der Krankheit müssen derNachwirkung bzw. Nachwirkung bzw. GegenwirkungGegenwirkung des Körpers auf das Arzneimittel (Arzneimittelbild) entsprechen.

Mit genau dieser Mit genau dieser Gegenreaktion des Gegenreaktion des

Körpers auf die Körpers auf die Arznei arbeitet die Arznei arbeitet die

Homöopathie!Homöopathie!


Allopathie HomöopathieAllopathie HomöopathieSchulmedizinSchulmedizin

Behandlung durch

ErstwirkungErstwirkung

der Arzneimittel

Behandlung durch

Nachwirkung oder Nachwirkung oder GegenwirkungGegenwirkung

auf das Arzneimittel


Die Symptome der Krankheit müssen der Nachwirkung bzw. Gegenwirkung des Organismus auf das Arzneimittel (dem Arzneimittelbild) entsprechen.Similia similibus curentur= „Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden!“

In der Homöopathie In der Homöopathie arbeiten wir mit der arbeiten wir mit der Gegenreaktion auf Gegenreaktion auf

die Arzneidie Arznei


Auf welche Symptome achtet der Homöopath?Auf welche Symptome achtet der Homöopath?

SymptomeFieber

Husten

Erbrechen

Durchfall

Entzündung

Schmerzen

gesund

Regulationsstörung

Funktionsstörung

Homöopathie

Heißhunger auf

SüßigkeitenSchläft auf dem Bauch

Streckt die Füße aus dem

Bett

„Landkarten-Zunge“

Ekelt sich vor fettem Essen

Träumt von Schlangen

Angstzustände um

Mitternacht

Modalitäten

Hautaus-

schlag

Lähmung

krank

MittelfindungMittelfindungSymptome erfassen:

• Psychische Symptome

• hervorstechende außergewöhnliche Symptome

• Allgemeinsymptome, Modalitäten

• Lokalsymptome

Arzneimittelbild vergleichen:

• Hauptsymptome, Charakteristika

• Modalitäten

Symptome erneut überprüfen

Dosis und Potenz wählen:

• mit Potenz C6 bis C30 beginnen

• nur solange geben, bis eine Reaktion einsetzt


Grenzen der HomöopathieGrenzen der Homöopathie

�� wenn die Krankheit bereits soweit wenn die Krankheit bereits soweit fortgeschritten ist, dass die fortgeschritten ist, dass die Struktur Struktur unwiederbringlich zerstörtunwiederbringlich zerstört istist

�� Krankheit kann auch „Arzneimittelkrankheit“ Krankheit kann auch „Arzneimittelkrankheit“ bedeuten (!), d.h. wenn bedeuten (!), d.h. wenn zu lange zu lange Medikamente gegebenMedikamente gegeben wurdenwurden

�� wenn das wenn das passende Heilmittelpassende Heilmittel(Arzneimittelbild) (Arzneimittelbild) noch nicht gefundennoch nicht gefunden wurdewurde

�� wenn der wenn der TherapeutTherapeut nicht das richtige Mittel nicht das richtige Mittel findetfindet


Möglichkeiten der HomöopathieMöglichkeiten der Homöopathie

�� In jedem Falle ist es möglich, den In jedem Falle ist es möglich, den Prozess aufzuhalten, ja vielleicht sogar Prozess aufzuhalten, ja vielleicht sogar zum Stoppen zu bringen!zum Stoppen zu bringen!

�� Es kommt darauf an, im Es kommt darauf an, im individuellen individuellen EinzelfallEinzelfall das richtige homöopathische das richtige homöopathische Mittel zu finden!Mittel zu finden!

�� Das Das ArzneimittelbildArzneimittelbild muss möglichst muss möglichst exakt passen!exakt passen!


RepertorisationRepertorisation


Fallbeispiel 1Fallbeispiel 1Georg ist 69 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder. Seit 4 Jahren in Rente, vorher war er Filialleiter der Sparkasse am Ort.Vor zwei Jahren fingen auf einmal Lähmungen an, zuerst im rechten Fuß, er stolperte häufiger. Der Orthopäde meinte, es wäre wohl die Bandscheibe. Dann traten aber Lähmungen in der Hand auf. Der Hausarzt meinte, das sei vielleicht alles psychisch, weil Georg mit der Berentung nicht fertig wurde (ist immer gerne arbeiten gegangen).Dann hat der Neurologe vor 1 ½ Jahren ihn doch ins Krankenhaus geschickt. Dort wurde ALS diagnostiziert.


Fallbeispiel 1Fallbeispiel 1Mit dem Gehen wird es immer Mit dem Gehen wird es immer schlechter, er braucht jetzt schon einen schlechter, er braucht jetzt schon einen Rollstuhl.Rollstuhl.

Georg ist jetzt auch ziemlich depressiv Georg ist jetzt auch ziemlich depressiv geworden: Das Leben hat ja sowieso geworden: Das Leben hat ja sowieso keinen Sinn mehr.keinen Sinn mehr.

Ja früher, wo er noch arbeiten war, wo Ja früher, wo er noch arbeiten war, wo ihn alle gebraucht haben, da hatte das ihn alle gebraucht haben, da hatte das Leben noch einen Sinn!Leben noch einen Sinn!


Annegret ist 52 Jahre alt. Bei ihr Annegret ist 52 Jahre alt. Bei ihr wurde vor 3 Jahren ALS wurde vor 3 Jahren ALS diagnostiziert. Die Lähmungen diagnostiziert. Die Lähmungen begannen im rechten Fuß.begannen im rechten Fuß.

Auch wenn Sie mittlerweile im Auch wenn Sie mittlerweile im Rollstuhl sitzt, kann sie das Rollstuhl sitzt, kann sie das Leben genießen. Sie lässt sich Leben genießen. Sie lässt sich nicht unterkriegen. Ein nicht unterkriegen. Ein ängstlicher Mensch war sie ja ängstlicher Mensch war sie ja noch nie.noch nie.

Fallbeispiel 2Fallbeispiel 2


LycopodiumLycopodium�� Konstitutionsmittel Konstitutionsmittel -- BauchbeschwerdenBauchbeschwerden

• Typ: Eher schlank, gewissenhaft, ordentlich, oftmals auch nörglerisch

• kann sich meist gut ausdrücken, sprachlich überlegen

• Chronische Beschwerden

• Blähungen im Unterbauch, < nachmittags

• Komplizierte Eßgewohnheiten, verträgt vieles nicht (Zwiebeln)

• Regelmäßiges warmes Essen ist wichtig

• Hat Hunger, aber nach wenigen Bissen satt

• Rechte Körperseite ist meist betroffen

•• Typ:Typ: Eher schlank, gewissenhaft, ordentlich, Eher schlank, gewissenhaft, ordentlich, oftmals auch noftmals auch nöörglerischrglerisch

•• kann sich meist gut ausdrkann sich meist gut ausdrüücken, sprachlich cken, sprachlich üüberlegenberlegen

•• ChronischeChronische BeschwerdenBeschwerden

•• BlBläähungen im Unterbauch, < nachmittagshungen im Unterbauch, < nachmittags

•• Komplizierte EKomplizierte Eßßgewohnheiten, vertrgewohnheiten, verträägt vieles gt vieles nicht (Zwiebeln)nicht (Zwiebeln)

•• RegelmRegelmäßäßiges warmes Essen ist wichtigiges warmes Essen ist wichtig

•• Hat Hunger, aber nach wenigen Bissen sattHat Hunger, aber nach wenigen Bissen satt

•• Rechte KRechte Köörperseiterperseite ist meist betroffenist meist betroffen


Konrad AdenauerKonrad Adenauer


ArsenicumArsenicum albumalbum Magen und Darm, AsthmaMagen und Darm, Asthma

• Typ: sehr nervöser Mensch, erschöpft, gleichzeitig sehr unruhig

• Perfektionist

• Ängstlichkeit.

• Erbrechen und Durchfall, danach völlig am Ende

• > besser: warmes Getränk, Wärme

• < nachts, Mitternacht bis 100 Uhr, Alleinsein

•• Typ: sehr nervTyp: sehr nervööser Mensch, erschser Mensch, erschööpft, gleichzeitig sehr pft, gleichzeitig sehr unruhigunruhig

•• PerfektionistPerfektionist

•• ÄÄngstlichkeit. ngstlichkeit.

•• Erbrechen und DurchfallErbrechen und Durchfall, danach v, danach vööllig am Endellig am Ende

•• > > besser:besser: warmes Getrwarmes Geträänknk, W, Wäärmerme

•• < nachts, Mitternacht bis 1< nachts, Mitternacht bis 10000 Uhr, AlleinseinUhr, Alleinsein


ArsenicumArsenicum album album -- BildBild

Apotheken-Umschau - 2. Juni 2003


AkupunkturAkupunktur

�� Wirkungsprinzip der AkupunkturWirkungsprinzip der Akupunktur

�� ALS und TCM (Traditionelle ALS und TCM (Traditionelle

Chinesische Medizin)Chinesische Medizin)

�� PunktauswahlPunktauswahl


Akupunktur / TCMAkupunktur / TCM

� ausgeprägte YIN-Schwäche: Muskelfaszikulationen,

insbesondere der Zunge, evtl. auch Muskelkrämpfen

� QI-Schwäche (Lebensenergie)

� und letztendlich auch JING-Schwäche

(Lebensessenz)

� Nieren- und den Milz-Pankreas-Meridian

� Moxibustion (Erwärmen von Akupunkturpunkten)


Akupunktur / TCMAkupunktur / TCMZittern der Zunge und Lähmungen weisen auf eine „Wind-Krankheit“ hin

Punktauswahl (Basispunkte):

Akupunktur:

Blase 23 (Shu-Punkt der Niere)

Magen 36 (allgemeiner Stärkungspunkt)

Windpunkte: Leber 3, Dickdarm 4, Gallenblase 20

Moxibustion:

MP 6 (Kreuzung der drei YIN)

Ren 6 („Meer der Lebensenergie“, allgemeiner Stärkungspunkt)

ggf. auch zusätzlich oder alternativ: Niere 3 (Quell-Punkt Niere), Niere 7 (Jing-Punkt Niere, Stärkungspunkt)

In der Regel werden pro Sitzung ca. 15 bis 20 Nadeln gesetzt.


Leben und TodLeben und TodEs ist zutiefst menschlich, sich nach einem langen Leben zu Es ist zutiefst menschlich, sich nach einem langen Leben zu sehnen und den Tod zu hassen. Warum sollte man sich über sehnen und den Tod zu hassen. Warum sollte man sich über den Tod freuen?den Tod freuen?

Der Tod ist die Rückkehr dorthin, wo wir unseren Weg Der Tod ist die Rückkehr dorthin, wo wir unseren Weg begonnen haben, als wir geboren wurden.begonnen haben, als wir geboren wurden.

Woher weiß ich also, ob ich, wenn ich sterbe, nicht woanders Woher weiß ich also, ob ich, wenn ich sterbe, nicht woanders wiedergeboren werde?wiedergeboren werde?

Woher weiß ich, ob Leben und Tod nicht gleich gut sind? Woher weiß ich, ob Leben und Tod nicht gleich gut sind? Woher weiß ich, ob das sehnsüchtige Verlangen nach dem Woher weiß ich, ob das sehnsüchtige Verlangen nach dem Leben nicht eine Wahnvorstellung ist?Leben nicht eine Wahnvorstellung ist?

Woher weiß ich, ob mein Tod jetzt nicht besser ist als mein Woher weiß ich, ob mein Tod jetzt nicht besser ist als mein vergangenes Leben?vergangenes Leben?

Aus Taoismus: Kostbarkeiten

a l s amyotrophe lateral sklerose - herzinger … · motorisches system motorische endstrecke...

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