abendprogrammheft ein fest in eggenberg

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Freitag, 8. Juli, 18 Uhr Schloss Eggenberg Ein Fest in Eggenberg Kaiser Joseph I., König der Schürzenjäger Das Programm dieses Festes in Eggenberg ist so angelegt, dass alle Besucher alle Programme verfolgen können. Das Publikum wird auf acht Gruppen aufgeteilt und von MitarbeiterInnen der styriarte durch das Schloss und die Programmpunkte geführt. Für das Gelingen der Veranstaltung bitten wir unser Publikum, sich bei seinen Wegen durch das Schloss ohne Lärm fortzubewegen, um die anderswo laufende Musik nicht zu stören. Weiters bitten wir, bei den Wegen durch das Schloss die Gruppen nicht zu verlassen. Die im Pro- gramm angeführten Beginnzeiten werden unsererseits möglichst genau eingehalten. Das Fest läuft ohne Pause durch, jedoch ist der jeweilige Aufenthalt im Schlossgraben vom Charakter her als Pause anzusehen, wo für unsere Besucher eine Hochzeitssuppe als Stärkung gereicht wird. Viel Vergnügen!

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Freitag, 8. Juli, 18 Uhr Schloss Eggenberg

Ein Fest in EggenbergKaiser Joseph I., König der Schürzenjäger

Das Programm dieses Festes in Eggenberg ist so angelegt, dass alle Besucher alle Programme verfolgen können. Das Publikum wird auf acht Gruppen aufgeteilt und von MitarbeiterInnen der styriarte durch das Schloss und die Programmpunkte geführt.

Für das Gelingen der Veranstaltung bitten wir unser Publikum, sich bei seinen Wegen durch das Schloss ohne Lärm fortzubewegen, um die anderswo laufende Musik nicht zu stören. Weiters bitten wir, bei den Wegen durch das Schloss die Gruppen nicht zu verlassen. Die im Pro-gramm angeführten Beginnzeiten werden unsererseits möglichst genau eingehalten.

Das Fest läuft ohne Pause durch, jedoch ist der jeweilige Aufenthalt im Schlossgraben vom Charakter her als Pause anzusehen, wo für unsere Besucher eine Hochzeitssuppe als Stärkung gereicht wird. Viel Vergnügen!

Dieses „Fest in Eggenberg“ wurde von Thomas Höft konzipiert und gemeinsam mit der Neuen Hofkapelle Graz musikalisch zu einem Ganzen zusammengebaut.

Thomas Höft, Konzeption und Regie

Lucia Froihofer & Michael Hell, Leitung Neue Hofkapelle Graz

Bettina Dreissger, Kostüm

Patronanz:

Veranstaltungsdauer: ca. vier Stunden mit versetzten Pausen für jede Gruppe

Unsere Gruppen in Eggenberg

DOROTHEA18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.45 Uhr, Planetensaal – 19.30 Uhr, Graben – 20.15 Uhr, Planetensaal – 20.55 Uhr, Park – 21.20 Uhr, Kirche – 21.40 Uhr, Innenhof

MARGARETHA18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.45 Uhr, Planetensaal – 19.30 Uhr, Graben – 20.15 Uhr, Planetensaal – 20.55 Uhr, Kirche – 21.20 Uhr, Park – 21.40 Uhr, Innenhof

JOSEPHA18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.45 Uhr, Planetensaal – 19.25 Uhr, Park – 19.50 Uhr, Kirche – 20.15 Uhr, Planetensaal – 21.00 Uhr, Graben – 21.40 Uhr, Innenhof

AMALIA18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.45 Uhr, Planetensaal – 19.25 Uhr, Kirche – 19.50 Uhr, Park – 20.15 Uhr, Planetensaal – 21.00 Uhr, Graben – 21.40 Uhr, Innenhof

AUGUST18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.45 Uhr, Graben – 19.30 Uhr, Planetensaal – 20.10 Uhr, Park – 20.35 Uhr, Kirche – 21.00 Uhr, Planetensaal – 21.40 Uhr, Innenhof

LEOPOLD18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.45 Uhr, Graben – 19.30 Uhr, Planetensaal – 20.10 Uhr, Kirche – 20.35 Uhr, Park – 21.00 Uhr, Planetensaal – 21.40 Uhr, Innenhof

JOSEF18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.40 Uhr, Park – 19.05 Uhr, Kirche – 19.30 Uhr, Planetensaal – 20.15 Uhr, Graben – 21.00 Uhr, Planetensaal – 21.40 Uhr, Innenhof

FRANCESCO18.00 Uhr, Vorplatz – 18.15 Uhr, Innenhof – 18.40 Uhr, Kirche – 19.05 Uhr, Park – 19.30 Uhr, Planetensaal – 20.15 Uhr, Graben – 21.00 Uhr, Planetensaal – 21.40 Uhr, Innenhof

Der Plan

18 Uhr: alle GruppenVorplatz

FANFARE

Johann Joseph Fux (1660–1741)Trompetenaufzüge 1, 2 und 4 für zwei Trompeten

mit Pauken

Neue Hofkapelle Graz:Jean Françoise Madeuf & Julian Zimmermann, TrompeteToti Denaro, Perkussion

18.15 Uhr: alle Gruppen Innenhof

INTRADA

Johann Joseph Fux Serenada I à 8. in C à 2 Trombe, 2 Hautbois e Fagotto,

2 Violini, Viola e Basso, K 352Marche: AllegroGuique: PrestissimoMarche des Ecurieus: Presto (aus „Ouverture V à 4. in C à

2 Violini, Viola e Basso“, K 356) Aria: Più allegroMarche des Ecurieus: Presto (aus „Ouverture V à 4. in C à

2 Violini, Viola e Basso“, K 356)

Neue Hofkapelle Graz:Lucia Froihofer, ViolineRoswitha Dokalik, ViolineSofija Krsteska, ViolaPeter Trefflinger, Basse de ViolonGeorg Kroneis, VioloneSofie van den Eynde, TheorbeMichael Hell, Blockflöte Andreas Helm & Amy Power, OboeKlaus Hubmann, FagottJean Françoise Madeuf & Julian Zimmermann, TrompeteToti Denaro, Perkussion

Thomas Höft, Haushofmeister

18.40 Uhr: Gruppe Josef19.05 Uhr: Gruppe Francesco

19.25 Uhr: Gruppe Josepha19.50 Uhr: Gruppe Amalia20.10 Uhr: Gruppe August20.35 Uhr: Gruppe Leopold

20.55 Uhr: Gruppe Dorothea21.20 Uhr: Gruppe Margaretha

Park

PREDIGT

Abraham a Santa Clara (1644–1709)Der Musicus

(aus: Etwas für Alle, 1699)

Johannes Silberschneider als Abraham a Santa Clara

18.40 Uhr: Gruppe Francesco 19.05 Uhr: Gruppe Josef

19.25 Uhr: Gruppe Amalia 19.50 Uhr: Gruppe Josepha20.10 Uhr: Gruppe Leopold 20.35 Uhr: Gruppe August

20.55 Uhr: Gruppe Margaretha 21.20 Uhr: Gruppe Dorothea

Kirche

DOLCE MORMORIO

Francesco Antonio Mamiliano Pistocchi (1659–1726)Cantata „Con dolce mormorio“

Aria. Recitativo. Aria: Allegro non troppo

David Kellner (1670–1748)Chaconne

Kai Wessel, CountertenorUlrich Wedemeier, Barocklaute

Con dolce mormorioMit lieblichem Plätschernumschmeichelt der Fluss die Blumen – und fließt davon.

Genauso lockt mit Anmutdie Schönheit das Herz – und vergeht.

Matt und bleichzwischen den traurigen Veilchenhängen die Lilien und Hyazinthen herab,und – die Blätter zum schönen Ufer neigend –scheinen sie der Welle in ihrer Sprache zu sagen:„Komm, kehre um, schöne Woge,und leiste uns Hilfe!“Doch das Wasser – sich anderen Blumen zuwendend –fließt unterdessen murmelnd vorüberund hört ihnen nicht zu.

Genauso spielt die undankbare Eurillamit meinem armen Herzen.

Erst wendet sich jenes Mädchen mir zu,dann liebäugelt sie mit einer anderen Liebe,für mich fällt nur ein Funke ab,während anderen ihre ganze feurige Leidenschaft gilt.

(Übertragung: Serena Malcangi, Kai Wessel)

18.45 Uhr: Gruppen Dorothea, Margaretha, Josepha & Amalia19.30 Uhr: Gruppen August, Leopold, Josef & Francesco

Planetensaal

CONCENTUS

Johann Joseph Fux Serenada I à 8. in C à [2 Trombe], 2 Hautbois e Fagotto,

2 Violini, Viola e Basso, K 352Ouverture in a Menuet in a. Trio Guique in a: PrestissimoAria II in aBourée Première. Bourée 2de

Sinfonia II à 6. in B à 2 Hautbois, Fagotto, 2 Violini, Viola e Basso, K 353Sinfonia: Allegro assai. Grave. Allegro. Adagio.Libertein: AllegroCiacona

Neue Hofkapelle Graz: Lucia Froihofer, ViolineRoswitha Dokalik, ViolineSofija Krsteska, ViolaPeter Trefflinger, Basse de ViolonSofie van den Eynde, TheorbeMichael Hell, Cembalo & Blockflöte Andreas Helm & Amy Power, OboeKlaus Hubmann, FagottToti Denaro, Perkussion

Thomas Höft, Haushofmeister

18.45 Uhr: Gruppen August & Leopold19.30 Uhr: Gruppen Dorothea & Margaretha

20.15 Uhr: Gruppen Josef & Francesco21.00 Uhr: Gruppen Josepha & Amalia

Graben

HOCHZEITSSUPPE

Volksmusik

Anna Barbara Wagner, Dudelsack & BauernfidelSepp Pichler, Dudelsack & Drehleier

Im Graben haben Sie Zeit, sich in einer kleinen Pause bei Dudelsackmusik zu erfrischen. Eckstein Catering serviert Ihnen hier eine Hochzeitssuppe.

20.15 Uhr: Gruppen Dorothea, Margaretha, Josepha & Amalia21.00 Uhr: Gruppen August, Leopold, Josef & Francesco

Planetensaal

SONATA FÜR DEN KÖNIG

Johann Joseph Fux Sinfonia VII à 2. in F à Flauto, Hautbois,

Basso e Cembalo, K358 Sinfonia: Adagio. Andante. Allegro La joye des fidels sujets: AllegroAria Italiana [Giga] & Aire françoise [Entrée] Les énemis Confus [Sarabande]

Intrada (aus Serenada I à 8. in C à 2 Trombe, 2 Hautbois e Fagotto, 2 Violini, Viola e Basso, K 352)Adagio. Allegro. Adagio. Allegro. Adagio

L’inégalité (aus „Ouverture V à 4. in C à 2 Violini, Viola e Basso“, K 356)Lentement. Prestissimo. Lentement. [Vivace. Lentement.] Prestissimo. Lentement

Follie (aus „Ouverture III à 4. in F à 2 Violini, Viola e Basso“, K 345) Allegro

Guique, en Rondeau (aus „Ouverture VI à 4. in d à 2 Violini, Viola e Basso“, K 357)

Gavotte (aus „Ouverture VI à 4. in d à 2 Violini, Viola e Basso“, K 357)

Neue Hofkapelle Graz: Lucia Froihofer, ViolineRoswitha Dokalik, ViolineSofija Krsteska, ViolaPeter Trefflinger, Violoncello & Basse de ViolonGeorg Kroneis, VioloneSofie van den Eynde, TheorbeMichael Hell, Cembalo & Blockflöte Andreas Helm & Amy Power, OboeKlaus Hubmann, FagottJean Françoise Madeuf & Julian Zimmermann, TrompeteToti Denaro, Perkussion

Thomas Höft, Haushofmeister

21.40 Uhr: alle Gruppen Innenhof

FINALE

Johann Joseph FuxTrompetenaufzüge 1, 2 und 4 für zwei Trompeten

mit Pauken

Serenada I à 8. in C à 2 Trombe, 2 Hautbois e Fagotto, 2 Violini, Viola e Basso, K 352Ciacona Menuet Finale (Poco allegro) aus C-Dur-Seranada Janitschara (aus „Turcaria in C“)

Neue Hofkapelle Graz: Lucia Froihofer, ViolineRoswitha Dokalik, ViolineSofija Krsteska, ViolaPeter Trefflinger, Basse de ViolonGeorg Kroneis, VioloneSofie van den Eynde, TheorbeMichael Hell, Blockflöte Andreas Helm & Amy Power, OboeKlaus Hubmann, FagottJean Françoise Madeuf & Julian Zimmermann, TrompeteToti Denaro, Perkussion

Thomas Höft, Haushofmeister

Ein Fest in Eggenberg

Er war ein Freigeist in jeder Hinsicht – poli-

tisch wie privat. Und sicher hätte es die Ge-

schichte Europas geändert, wenn er länger

regiert hätte: Kaiser Joseph I. Schon in seiner

Jugend war er unberechenbar, und deshalb

hoffte der Wiener Hof, ihn durch eine Ehe

zu zähmen. Doch das blieb ein frommer

Wunsch.

Stellen wir uns vor, wir wären zur Hoch-

zeit des Habsburgers eingeladen. Wir wür-

den dem großen steirischen Komponisten

Johann Joseph Fux begegnen, der für die

Feierlichkeiten seinen berühmten Concen-

tus musico-instrumentalis komponiert hat.

Wir würden den Prediger Abraham a Santa

Clara treffen, der den hohen Herrschaften

ins Gewissen reden möchte. Und wir wür-

den mit dem Haushofmeister mit leiden,

der seinen König nirgends finden kann …

Joseph, der Schürzenjäger

Er ist eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der Habs-burger-Dynastie – und ganz nebenher für die österreichische Musikgeschichte eine prägende Persönlichkeit. Joseph I., der älteste Sohn Kaiser Leopold I., war ein entscheidender Förde-rer des steirischen Komponisten Johann Joseph Fux und Widmungsträger von dessen Opus 1, dem ersten gedruckten Meisterwerk aus Fuxens Feder: dem Concentus musico-inst-rumentalis. Die Fux-Forscher sind sich darin einig, dass im Concentus die Kompositionen versammelt sind, die zum Namenstag und zur Hochzeit des Thronfolgers in den Jahren 1698 und 1699 gespielt wurden, darunter auch eine Triosona-te, die Joseph selbst auf den Feierlichkeiten zu seiner Vermäh-lung auf der Flöte spielte. Fux unterrichtete Joseph, der nicht nur sieben Sprachen, sondern auch zahlreiche Instrumente beherrschte, wobei er sein Herz an die Blockflöte verloren hatte. Kein Wunder also, dass die Blockflöte im Concentus eine wichtige Rolle spielt – zumindest genauso interessant ist jedoch ein rätselhafter Satz in der Sinfonia B-Dur, betitelt „Libertein“. Es ist nicht zu beweisen, dass Fux hier den Kron-prinzen als „Libertin“ portraitiert, hat aber sehr viel für sich. Denn Joseph entwickelt sehr früh Charakterzüge, die ihn sowohl als Freigeist wie Freisinnigen erscheinen lassen.

Joseph muss sehr attraktiv gewesen sein, hochintelligent und sportlich, von wildem, aufbrausendem Temperament. Er hatte großes Glück mit seinen Erziehern: Obersthofmeis-ter Karl Theodor Otto Fürst zu Salm, ein konvertierter Pro-testant, und der aufgeschlossene Religionslehrer Franz Fer-dinand von Rummel waren außerordentlich fortschrittlich und bestärkten den Kronprinzen, selbstständig zu werden und eigene Vorstellungen zu entwickeln. Die kaiserlichen

Eltern verfolgten das irritiert, und konservative Hofbeamte und die Wiener Jesuiten planten zahlreiche Intrigen zur Ablösung der beiden Erzieher. Als sich ein Jesuit als Gespenst verkleidete, um Rummel zu erschrecken und davonzujagen, warfen der junge Kronprinz und sein Gast August von Sach-sen den „Geist“ kurzerhand aus dem Fenster. Das mag für den Charakter des Kronprinzen ebenso bezeichnend sein wie die zahllosen Affären, die er hatte. Salm hatte schon beim 15-Jährigen große Mühe, vier adelige Damen, mit denen Joseph parallel Beziehungen unterhielt, ruhig zu stellen. Später verursachte Joseph regelmäßig große Skandale, so mit einer ruchbar gewordenen Orgie, an der ein Kastrat, ein Kammerdiener, ein Offizier, ein Stubenmädchen und Joseph selbst teilnahmen. Auch für eine sicherlich sinnenfrohe Zeit waren das ganz und gar unbotmäßige Verhältnisse. Und so frei er sich in der Liebe bewegte, so reformfreudig, ja revo-lutionär waren Josephs politische Ideen. Nur sein früher Tod verhinderte, dass er sie als Kaiser hätte umsetzen können.

Unser Fest in Eggenberg zeichnet ein Portrait Joseph I. als Freigeist und Schürzenjäger. Es spielt am Vortag seiner Hochzeit am 23. Februar 1699 in Wien. Johann Joseph Fux probt mit der Hofkapelle Suiten aus dem Concentus musico- instrumentalis, während Obersthofmeister Fürst Salm den Kronprinzen sucht. Der Prediger Abraham a Sancta Clara warnt die Anwesenden vor Unmoral und Verderbnis, wäh-rend der Kastrat Ballerini die Kantate „Con dolce mormorio“ des gerade in Wien verehrten Pistocchi einstudiert. Und vor dem Schloss feiert das Volk auf seine Weise …

Alle erwähnten Personen sind tatsächlich 1699 in Wien gewe-sen und alle Ereignisse haben tatsächlich stattgefunden bzw. sind in den Quellen beschrieben (wobei nicht unbedingt am selben Tag. Die Affaire Josephs mit Ballerini ist z. B. erst 1704 aktenkundig geworden). So entsteht ein vitales, lebenssattes Bild einer Zeit, die in vielem anders war, als man sich vorstellt.

PLANETENSAAL

Der Obersthofmeister ist nervös. Gleich soll die Probe für das große Konzert zum Empfang von Amalie Wilhelmine von Braunschweig-Hannover – der Gattin Josephs, die dem jungen Thronfolger schon Monate zuvor per Prokuration angetraut wurde – stattfinden. Joseph selbst will dabei in einer Triosonate des Hofkomponisten Fux die Flöte spielen. Aber er ist nicht da …

Während die Hofkapelle eine prächtige Serenata anstimmt, die monarchischen Glanz entfaltet, wird an die Dienerschaft ein Suchauftrag erteilt. Der Obersthofmeister berichtet von den Schwierigkeiten, vor die der junge König ihn stellt, vom ausschweifenden Leben und den unzählbaren Amouren (die von der Hofkapelle mit dem „Libertein“ in der Sinfonia B-Dur karikiert werden) bis hin zu den politischen Reformideen, die Joseph vehement entwickelt.

Als Joseph nicht gefunden wird, fordert der Obersthofmeis-ter schließlich Fux selbst auf, ihn an der Flöte zu vertreten.

IM GRABEN

Für die Hochzeitsfeierlichkeiten ist ein Buffet vorbereitet, von dem die Gäste schon zur Probe etwas verkosten dürfen. Im Garten vor dem Schloss hat sich allerlei Volk versammelt, das die bevorstehende Hochzeit nutzt, um selbst ein einfaches, volkstümliches Fest zu feiern.

Ein Mann hat sich unter sie gemischt, der nicht wirklich dazugehört. An seinem Benehmen und seiner Kleidung ist zu ahnen, dass er von edler Stellung ist. Während alles lacht, tanzt und singt, macht sich der Fremde an ein besonders hübsches Mädel heran, das zu den Musikanten gehört, die

fröhliche Volksmusik spielen. Ist es etwa Joseph, der sogar seine eigenen Hochzeitsvorbereitungen verlassen hat, um sich zu vergnügen?

DIE KIRCHEDer berühmte Altkastrat Francesco Ballerini probt in der Kapelle mit einem Lautenisten seinen großen Auftritt für die Trauungsfeierlichkeiten – er soll in der kaiserlichen Pri-vatkapelle Kantaten des großen Komponisten und Gesangs-lehrers Pistocchi aufführen, der gerade in Wien weilt und wegen seines Ausdrucksreichtums am Hofe sehr bewundert wird. Für Ballerini ist es eine höchst delikate Aufgabe: Joseph ist ins Gerede geraten, weil man von einer Orgie gehört hat, an der der Thronfolger selbst, dessen Kammerdiener Bevie, ein fescher Quartiermeister und ein blutjunges Stubenmäd-chen beteiligt gewesen sein sollen … Tatsächlich scheint Ballerini etwas für seinen Herrn zu empfinden …

IM GARTENDer Hofprediger des Kaisers, Abraham a Santa Clara, be reitet seine Predigt zur Hochzeit vor. Er will die Gelegenheit nut-zen, den Herrschaften ins Gewissen zu reden. Denn die Unmoral des Hofes hat durch Josephs Eskapaden Ausmaße erreicht, die der Geistliche nicht mehr tolerieren mag.

Thomas Höft

Zur Musik

Der Concentus musico- instrumentalis

Dass wir heute Johann Joseph Fux’ großes Erstlingswerk, den „Con-centus musico-instrumentalis in septem partittas, ut vulgo dicimus, divisus“, kennen, ist ein großes Glück. Denn nur ein einziges Exem-plar des Originaldrucks, der 1701 in Nürnberg bei Felseckers Erben he-rausgegeben wurde, hat die Zeiten überdauert. Die Sammlung Concen-tus musico- instrumentalis ist König Joseph I. gewidmet. Musik, die mit großer Wahrscheinlichkeit sowohl zum Namenstag des Kronprinzen am 19. März 1698 als auch zu dessen Hochzeit mit Prinzessin Wilhelmi-ne Amalie von Braunschweig-Lü-neburg im Februar 1699 erklang.

Der Musikwissenschaftler Klaus Hubmann schreibt über die Ge-schichte des Concentus: „Der ehe-malige Grazer Ordinarius für Mu-sikwissenschaft, Rudolf Flotzinger, hat in eindrucksvoller Weise dar-gelegt, dass die annehmliche Musik, die man beim festlichen Einzug des Brautpaares in die Stadt Wien bei der von der Bürgerschaft beim ,Stock im Eisen‘, also in der Nähe des Stephansdomes, errichteten Ehrenpforte hören konnte, sehr wahrscheinlich die Serenade Nr. I

aus dem Concentus war. Flotzinger bringt außerdem die letzten beiden Sätze der Sinfonia à 2 mit einem Konzert am 17. Februar 1699 in Tulln in Zusammenhang. Dort spielte der Kronprinz höchstpersönlich im Rahmen einer von ihm selbst in-szenierten, letztlich erfolgreichen Incognito-Begrüßung der Braut die Flöte. Der vorletzte Satz der Sinfo-nia charakterisiert das Brautpaar: Joseph, der durchaus italienische Musik liebte, spielt die Flöte, und Amalie, die einige Jahre am Hof zu Versailles gelebt hatte, spricht, tanzt, denkt und fühlt französisch. Wie unglaublich modern gerade dieses Werk von Fux ist, zeigt die Tatsache, dass mindestens zwei Jahrzehnte vergingen, bis Georg Philipp Tele-mann wieder Triosonaten in dieser Besetzung komponierte.“

Den Concentus musico-instru-mentalis zu spielen, ist eine fantas-tische Aufgabe, die in vielerlei Hinsicht grundsätzliche konzepti-onelle Entscheidungen verlangt. In diese Arbeit haben wir uns von der Neuen Hofkapelle Graz schon vor einem Jahr vertieft, weil wir für das Label cpo eine Gesamtaufnah-me eingespielt haben, die jüngst erschienen ist. Tatsächlich ist nur ein einziges Druckexemplar des

Originaldrucks von 1701 in neun Stimmbüchern erhalten, allerdings eines davon unvollständig. Und die Druckausgabe kann keineswegs alle Fragen beantworten, die sich unter anderem zur Frage der Instrumen-tenbesetzung stellen. So ist eine solistische wie eine orchestrale Besetzung der Werke gleichermaßen legitim. Und wir haben uns dazu entschlossen, verschiedene vorzu-stellen.

Im Fall der Sinfonia VII F-Dur war die Entscheidung sehr leicht: Zu den beiden Soloinstrumenten Flauto (= Altblockflöte) und Hautbois (= Oboe) gesellen sich Basso e Cem-balo. Für dieses Werk haben wir uns für das in Wien auch in dieser Zeit schon bekannte, modernere barocke Violoncello entschieden. Diese Sin-fonia ist übrigens die einzige Kom-position der Sammlung, in welcher das Cembalo als Continuo-Instru-ment erwähnt wird und sich einige, jedoch sehr unvollständige Gene-ralbassbezifferungen finden.

In allen anderen Werken dage-gen haben wir die Bassgruppe mit der französischen Variante der Bassgeige (Basse de Violon) besetzt. Dieser Französische Bass mit vier Saiten (Daniel Merck, Augsburg 1695) war im süddeutschen Raum um 1700 recht verbreitet und ist einen Ganzton tiefer gestimmt als das etwas kleinere Violoncello. Auch Georg Muffat erwähnt ihn als „frantzösischen Bassetl“ und rühmt

ihn gegenüber dem „diser Orthen gebräuchigen Violone“ (Passau 1701). Für unser Konzert verwenden wir zwei eigens durch Martin Rai-ner nachgebaute Instrumente nach Stradivari von 1701.

In drei Werken stellt Fux dem Streicherchor ein „Tertzetl“ aus zwei Oboen und Fagott gegenüber. In der Ouverture IV g-Moll haben wir eine der drei Bassgeigen durch einen großen Violone (im 16’) ersetzt, eine moderne Farbe, die eher für das beginnende 18. als das ausgehende 17. Jahrhundert spricht: „wann der Musicanten eine genugsamme Zahl, so wird der grosse Bass, welchen die Teutschen Violon, die Welschen Contra Basso nennen, ein sonderli-che Majestät zu wegen bringen, obwohlen sich dessen die Lullischen bey denen Balleten noch nicht be-dienet“ (Muffat, Passau 1698). Eben-so sind wir in der großen Serenada I C-Dur verfahren. Für die Trompe-tenpartien dieser Serenade konnten wir zwei ausgewiesene Spezialisten des Spiels auf der lochlosen Barock-trompete gewinnen.

Georg Muffat erwähnt im Vor-wort zu seiner „Auserlesenen Inst-rumental=Music“, dass man die kürzeren Sätze gerne zwei bis drei-mal komplett spielen könne (Passau 1701). Dies tun wir nur zu gerne, da wir von einigen der Stücke nicht genug bekommen können.

Michael Hell

Die Interpreten

Neue Hofkapelle Graz

Seit der Gründung der ersten Hofkapelle Graz im Jahr 1564 hat sich einiges verändert. Der Hof ist abgewandert, die direkte Linie unterbrochen. In der Neuen Hofkapelle Graz

werden seit 2010 nicht nur die alten Ideen

mit neuem Leben erfüllt, sie werden jetzt auch hinaus-getragen in die Welt und bringen

dabei zugleich et-was zurück nach

Hause … und erfreu-licher Weise musizieren diesmal auch Frauen im Ensemble – und das in führender Position.

Lucia Froihofer an der ersten Violine, deren musikantische Ader in der steirischen Volksmusik wurzelt, und Michael Hell an Cembalo und Blockfl öten verstehen es, in Doppel-direktion das Ensemble mit Herz und Hirn zu einem wen-digen Klangkörper zu formieren, wie man ihn sich für ba-rocke Tänze, aber auch gediegene Orchesterwerke wünscht. Die Geschichten, die die Hofkapelle dabei zu erzählen hat, sind vielfältig, bestehen sie doch aus neu arrangierter Barock-musik, Szenen aus Opern, mitunter modernen Kompositio-nen und nicht zuletzt Urtexten in historisch informierter Aufführungspraxis, deren emotionaler Gehalt vom tiefsten Tal der Tränen bis in brillanteste Spitzentöne reicht.

Unterwegs von Litauen bis Albanien, zu hören auf Ö1, im ORF und WDR, zugegen auf den europäischen Festivals für Alte

Musik (Kölner Fest für Alte Musik, Musica Viva Osnabrück, styriarte ...) ist die Hofkapelle auch in ihrer Heimat aktiv. Zu Hause in Graz hat die NHG eine Konzertreihe als Barock-orchester etabliert und vermittelt daneben in kammermusi-kalischem Rahmen in Zusammenarbeit mit dem Universal-museum Joanneum die Reihe Alte Musik im Palais, in der das junge Nachwuchspublikum jedes Konzert auch als moderier-tes Familienkonzert erleben kann. 2013 debütierte das Ensem-ble mit einem dieser Programme in der Kölner Philharmonie. Ihre CDs sind den steirischen Barockkomponisten Johann Joseph Fux und Valentin Lechner gewidmet.

Lucia Froihofer, Violine & Leitung

Geboren in Fischbach/Stmk. und ausgebildet an der Musik-hochschule Graz und an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, holte sich Lucia Froihofer weitere Anre-gungen in Studien bei Sigiswald Kuijken, Enrico Gatti und Michi Gaigg. Sie unterrichtet am Jo-hann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz Violine, Kammermusik und Volksmusik und leitet das schuleigene Kammerorchester. Seit 2007 hat sie auch einen Lehrauftrag für Historische Spieltechniken und Barockorches-ter an der Kunstuniversität Graz. Sie konzertiert in unterschiedlichen, vorwiegend eigenen kammermusikali-schen Ensembles und Barockorchestern (z. B. barucco, chordae freybergensis, La Gioconda, Armonico Tributo Austria, mo-derntimes_1800, Rabaskadol, Barocco locco Amsterdam, Spafudla, Neue Hofkapelle Graz) und führt ein reges Kon-zertleben in vielen Ländern Europas und bei renommierten Festivals.

Michael Hell, Cembalo, Blockfl öten & Leitung

Der vielfach preisgekrönte Michael Hell studierte von 1992 bis 2003 an der Hochschule für Musik und Theater Hanno-ver in der Blockflötenklasse von Siri Rovatkay-Sohns. Ab 1999 nahm er zusätzlich ein Cembalostudium bei Zvi Meniker auf. Vierfach diplomiert, wandte er sich einem Aufbaustudium für Cembalo, Generalbass und historische Aufführungspra-xis bei Jesper Christensen an der renommierten Schola Can-torum Basiliensis zu und erhielt dort 2006 das Diplom mit höchster Aus-zeichnung. Konzertreisen führten ihn durch ganz Europa, Asien, die USA und Kolumbien. Neben der Arbeit mit seinen Ensembles Austrian Baroque Connection und Musicke’s Pleasure Garden widmet er sich vermehrt auch der barocken Oper. Seit Oktober 2005 unterrichtet Michael Hell Cembalo, Blockfl öte und Generalbass an der Kunstuni Graz, seit 2011 hat er dort eine Professur für Cembalo inne.

Kai Wessel, Countertenor

Geboren in Hamburg, studierte Kai Wessel Musiktheorie bei Roland Ploeger, Komposition bei Friedhelm Döhl und Gesang bei Ute von Garczynski in Lübeck sowie barocke Aufführungspraxis bei René Jacobs in Basel und bei Peter Kooij in Hilversum.

Er erhielt diverse Preise und Stipendien und wurde von Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Nikolaus Harnoncourt, William Christie, Ton Koopman, Sylvain Cambreling und Kent Nagano eingeladen. Operngastspiele führten ihn an

die wichtigsten Häuser in ganz Eu-ropa, ebenso gastierte er bei be-deutenden Festspielen für ba-rocke oder zeitgenössische Musik.

Viele Komponisten schrieben eigens für seine Stimme. Kai Wessel ist Professor für Gesang und Historische Aufführungspra-xis an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und seit 2014 parallel Dozent für Gesang mit Schwerpunkt zeitgenössische Vokalliteratur an der Hoch-schule der Künste in Bern.

Ulrich Wedemeier, Barocklaute

Ulrich Wedemeier studierte zunächst Klassische Gitarre, danach Laute bei Stephen Stubbs. Neben der internationalen

Konzerttätigkeit als Solist und mit nam-haften Ensembles der Alten Musik

sind regelmäßige CD- und Rund-funkaufnahmen ein Schwer-punkt seiner Arbeit.

Mit der Hamburger Ratsmu-sik erhielt er 2006 einen Echo

Klassik für die CD „Lübecker Virtuosen“. Ulrich Wedemeier

ist gefragter Gast vieler Opernhäu-ser. Konzertreisen führten ihn durch

ganz Europa, die USA, Südostasien und Japan. Als Spezialist für historische Instrumente spielt er auf seltenen Originalen des 17. bis 19. Jahrhunderts.

Anna Barbara Wagner, Dudelsack & Bauernfi del

Anna Barbara Wagner wuchs in einer Musiker-Familie auf, wodurch ihre Musikalität schon früh gefördert wurde. Auch

ihr Interesse an Früher Musik wurde hier geweckt. Noch vor dem Schulmu-

sik-Studium an der Hochschule für Musik und Theater München (mit Hauptfach Violine und Schwer-punktfach Gesang) erlernte sie Blockfl öte, Violine und Klavier. Seit Herbst 2012 studiert sie Vi-

ola da Gamba an der Anton-Bruck-ner-Universität in Linz, seit Herbst

2013 Gesang an der Universität Mo-zarteum Salzburg. Auf Kursen erwarb sie

Kenntnisse auf Kontrabass, Begleitharfe, Böhmischem Bock und Drehleier.

Sepp Pichler, Dudelsack & Drehleier

Sepp Pichler ist Musiklehrer und spielt seit 1987 verschiede-ne Dudelsackarten. Seit 1991 ist er Referent für Dudelsack-kurse in Österreich, Deutschland, Südtirol und Ungarn und arbeitet als Lehrer für Dudelsack am Johann-Joseph-Fux-Kon-servatorium in Graz.

Seine künstlerische Tätigkeit er-streckt sich vom Solistischen über Mitwirkung in diversen Gruppen bis zu Auftritten u. a. am Burg theater und Volksthe-ater in Wien, bei Fernsehauf-nahmen (ORF, MDR) sowie bei Konzerten und Festivals in Eu-ropa und den USA: Les cornemuses

d’Europe in Quimper (F), Dudácký Festival in Strakonice (Cz), Magic-Pipes beim Tanz & Folkfest Rudolstadt (D), Pipes of Magic in Branson, Missouri (USA) u. a.

Seit 1989 organisiert Sepp Pichler das „Treffen der Dudelsack- und Drehleierspieler“ auf Schloss Freiberg bei Gleisdorf. 1991 erschien die 1. Aufl age der Notensammlung „Wer tanzt nach meiner Pfeife?“. Vorführungen in Schulen folgten.

Die CD der Gruppe bordunikum präsentiert österreichische Dudelsackmusik aus dem 19. Jahrhundert.

Johannes Silberschneider, Abraham a Santa Clara

Der aus Mautern in der Obersteiermark stammende Johan-nes Silberschneider studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und darstel-lende Kunst und am Max-Rein-hardt-Seminar in Wien. Sein ers-tes Theaterengagement führte Johannes Silberschneider von 1983 bis 1985 an das Schauspiel-haus Zürich. Es folgten Engage-ments an zahlreichen Bühnen im deutschsprachigen Raum. Er ar-beitete mit Regisseuren wie Hans Hollmann, Peter Palitzsch, Dieter Giesing, August Everding, Peter Zadek und Ruth Drexel. Er ist En-semblemitglied am Münchner Volkstheater und dort seit 2007 als Kommissar Schilf (Regie: Bettina Bruinier) zu sehen.

Seine abwechslungsreiche und internationale Film- und Fernsehkarriere begann Johannes Silberschneider 1981 mit Axel Cortis Fernsehfi lm „An uns glaubt Gott nicht mehr“. Es folgten mehr als 60 weitere Fernsehrollen, von „Rommel“ bis „Soko Donau“ und Tatort.

Seit den 1990er-Jahren ist Johannes Silberschneider in zahl-reichen internationalen Kinofi lmen präsent. Unter der Regie von Herbert Achternbusch drehte er etwa „Niemandsland“ (1991)“ (Wolfgang Murnberger). Er spielte in „Männerpension“ (Detlev Buck), „Das Schloss“ (Michael Haneke) und „Silentium“. Er war Goebbels an der Seite von Penelope Cruz, wirkte in Virgil Widrichs Kurzfi lm „Copy Shop“ mit, der 2002 für den Oscar nominiert wurde oder spielte Gustav Mahler im Kino-fi lm „Mahler auf der Couch“. 2015 reüssierte er in der Verfi l-mung des Wolf-Haas-Krimis „Das ewige Leben“. 2012 ehrte ihn die Diagonale mit dem Großen Diagonale-Schauspielpreis für Verdienste um die österreichische Filmkultur.

Thomas Höft, Haushofmeister, Konzeption & Regie

Thomas Höft arbeitet als Autor, Regisseur und Dramaturg in sehr unterschiedlichen Bereichen der Kunst. Er verantwortete große historische Themenausstellungen in deutschen und österreichischen Museen und schrieb Sach-bücher – für „Welt aus Eisen“ wurde er mit dem Österreichischen Staats-preis Buchkunst ausgezeichnet. Vor allem aber ist er mit zahlrei-chen Theaterstücken und Opern-libretti bekannt geworden. 2006 etwa wurde die Oper „Radek“ mit der Musik von Richard Dünser bei den Bregenzer Festspielen aufge-führt, und 2010 erfolgte an der Wiener Staatsoper die Premiere seiner Oper „Pünktchen und Anton“ nach Erich Kästner zur Musik von Iván Eröd.

Durch Götz Friedrich zu ersten Regiearbeiten ermutigt, nimmt die Musiktheaterregie einen kontinuierlich immer gewichtigeren Raum in Thomas Höfts Schaffen ein.

Seit 1994 arbeitet Thomas Höft als Dramaturg der styriarte und seit 2003 auch von Psalm. Von 1999 bis 2001 war Tho-mas Höft außerdem Intendant des Brandenburger Theaters, von 2004 bis 2005 Intendant des Festivals Pax 2005 und seit 2012 ist er Geschäftsführer der Kölner Gesellschaft für Alte Musik.

Aviso

Donnerstag, 21. JuliSamstag, 23. Juli Stefaniensaal, 20 Uhr

Beethoven 9Beethoven: Sinfonie Nr. 9 in d, op. 125

Genia Kühmeier, Sopran Elisabeth Kulman, Mezzosopran Steve Davislim, Tenor Florian Boesch, Bass Arnold Schoenberg Chor Concentus Musicus Wien Dirigent: Andrés Orozco-Estrada

Als 2005 ein junger Kolumbianer mit Studienanschrift Wien Chef di- rigent des Grazer Orchesters recrea-tion wurde, hätte sich kaum jemand träumen lassen, dass Andrés Oroz-co-Estrada neun Jahre später eines der bedeutendsten Orchester Europas als Chef leiten würde: das hr-Sinfo-nieorchester in Frankfurt. Dort ge- staltete er heuer einen Beethoven- Zyklus: alle neun Sinfonien in vier Konzerten, ganz ähnlich wie bei der styriarte, nur nicht auf historischen Instrumenten. Was Orozco zum Ziel seiner Beethoven-Interpretation erklärte, das wird ihm auch in Graz mit dem Concentus Musicus Wien gelingen. Er wird Beet hovens Sinfonien „sprechen lassen“, hier die ultimative Neun-te in einer ultimativen Besetzung.

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reichs führender Hersteller von Handtellern in Originalgröße, bezichtigt den Standard, seine Kompakt-Ausgabe im Handfor-mat in Anlehnung an seine linke Hand gestaltet zu haben. Eine Klage wird in zweiter Instanz in Erwägung gezogen, in erster In -stanz ist sie bereits abhandenge-kommen. Derzeit geht man in be-lesenen Kreisen davon aus, dass

das Handformat an sich wohl schon fast so alt ist wie die Hand selbst – oder doch so alt wie das beliebte Gesellschaftsspiel „Schere, Stein, Papier“, in dem jedes Handformat ein anderes schlägt. „Wenn eine Zeitung schon im Handformat erscheint, warum dann bitte ohne Finger?“, soll eine anonyme deutsche Poli-tikerin zu dem Thema gesagt haben, viel eher jedoch stammt die Aussage von dem Rapper HaHaND$, dem Drechsler hand-fester Sprüche. Ein neuerliches

Österreich – Immer mehr Men-schen suchen Kontakt zu einem flexiblen Partner, der dabei auch ruhig unbeugsam ausfallen darf. Besonderer Wert wird dabei häu-fig auf Inhalt bei gleichzeitiger Vollständigkeit gelegt. Charak-terlich gefestigte Personen mit starker eigener Meinung und Offenheit erwarten von ihrem Gegenüber Seriosität, Unabhän-gigkeit und sogar Unbeugsam-keit im Inhalt, wenn auch Flexi-bilität im Format durchaus als Plus gesehen wird.

Dass bei der Wahl des Diskurs-partners ein Geben und Nehmen auf Augenhöhe Grundvorausset-zung ist, überrascht nicht weiter. Offenheit, Neugierde und Dia-logfähigkeit gelten hier als posi-tive Eigenschaften.

Man wählt eben besonders umsichtig, wen man täglich beim Frühstück vor sich hat.

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Kompakt oder E-Paper

Liechtenstein/Wien – Kompakte Länder wie Liechtenstein kön-nen aufatmen: Kompaktheit wurde jetzt erstmals offiziell als nützlich nachgewiesen. Dies gelang einer 19-jährigen Abonnentin aus dem Wiener Alsergrund, die nach der Alsergrund, die nach der neun wöchigen Lektüre des Standardkompakt einen deut -lich en Wissensvorsprung ge -genüber ihrem sozialen Umfeld aufwies, dabei aber die vorteil-haften Inhalte weiterhin unter-wegs und in kürzester Zeit kon-sumieren konnte.

Damit wird auch für die Fra-ge, ob kompakte Lebensmittel wie straff gerollte Dosenfische oder besonders eng gepackte Walnüsse für den Menschen von Vorteil sind, mit einer posi-tiv ausfallenden Antwort ge -rechnet.

In der wissenschaftlichen Community hat die Gewissheit über diesen schon lange vermu-teten Vorteil von Kompaktheit einen wahren Kompakt-Boom ausgelöst. Kompakte Studien zu kompakten Themen mit kompakten Ergebnissen erfreu-en sich unter Forschern neuer Beliebtheit.

Für den kompaktfreudigen Laien gilt, was der Volksmund schon seit Generationen pre-digt: In der Kürze liegt die Würze. Damit wird auch für die Frage, ob kompakte Lebens -mittel wie straff gerollte Dosen -fische oder besonders eng gepackte Walnüsse für den Menschen von Vorteil sind, mit einer positiv ausfallenden Ant-wort gerechnet.

Kompaktheit wurde jetzt erstmals offiziell als nützlich nachgewiesen.

Gutachten der Argru HAND (Heutige Angehende Neue Den-ker) will nun einen Zusammen-hang zwischen dem Lesen des Handformats in kritischen Krei-sen und der Handlichkeit un-beugsamen Journalismus im All-gemeinen herstellen, was wohl insofern als gegeben zu erachten ist, als die Neuen Denker über-durchschnittlich häufig auch Abonnenten einer gewissen Qua-litätszeitung – Name der Redak-tion bekannt – sind. Nimm das, Max Manus!

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TieropferTöten in Kult und Religion 20.05. – 30.10.2016 Eggenberger Allee 90, 8020 Graz Mi–So, 10–17 Uhr www.archaeologiemuseum.at/tieropfer

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