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Abstimmung vom 17. Juni 2012: Nein zur Managed – Care Mogelpackung April 2012 Beat Ringger 26.06.22 1 Die Gesundheitsgewerkscha ft

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Abstimmung vom 17. Juni 2012:

Nein zur Managed –Care Mogelpackung

April 2012 Beat Ringger

11.04.23 1Die

Gesundheitsgewerkschaft

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11.04.23Die

Gesundheitsgewerkschaft2

Die wichtigsten Punkte der Managed Care-Vorlage:

1. Schaffung von Gesundheitskonzernen

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Gesundheitsgewerkschaft3

Die Vorlage schafft Gesundheitskonzerne, „Versorgungsnetze“ genannt. Diese Netze müssen die ganze Grundversorgung anbieten. Sie umfassen HausärztInnen, Spitäler, Heime, SpezialistInnen usw.. Die verschiedenen Leistungserbringer sind entweder direkt (Mitgliedschaft im Konzern) oder indirekt (Verträge) eingebunden.

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Gesundheitsgewerkschaft4

Homepage: Ziele / Philosophie

„Das Ziel von mediX schweiz ist der Aufbau einer bekannten Qualitätsmarke im Gesundheitssektor. Damit erlangen die mediX schweiz Partnerpraxen eine vorteilhafte Marktposition bei Patienten, Versicherten und Versicherern.“

Bis heute haben sich schweizweit acht Gesundheitskonzerne/ Versorgungsnetze formiert. Sieben davon sind Aktiengesellschaften, eine ist eine GmbH. Das Beispiel einer Selbstdarstellung:

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Gesundheitsgewerkschaft5

Kasse A

Kranken-Kasse

Die Versicherten schliessen mit ihrer Krankenkasse eine Managed-Care-Police ab und sind dadurch an ein bestimmtes Versorgungsnetz gebunden. Der Wechsel zu einem andern Netz ist nur möglich, wenn die Versicherungspolice dies zulässt, und nur zu Netzen, die mit derselben Kasse Verträge haben.

Police

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Gesundheitsgewerkschaft6

Kasse A

Kranken-Kasse

Die Verträge zwischen den Kassen und den Netzen sowie zwischen den Netzen und weiteren Leistungserbringern sind geheim.

Police

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11.04.23 Le syndicat de la santé 7

Die wichtigsten Punkte der Managed Care-Vorlage:

2. Aufhebung der freien Wahl von ÄrztInnen, Spitälern und Heimen

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Gesundheitsgewerkschaft8

Alle Kassen

Kasse B

Kasse C

Kasse ADie Versicherten haben nur Zugang zu den Leistungen ihres Netzes und seiner Vertragspartner. Die freie Wahl der ÄrztIn, des Spitals und des Heimes ist aufgehoben. Umgekehrt ist ein Wechsel der Kasse ebenfalls eingeschränkt, wenn die Versicherte beim gleichen Netz bleiben will, denn nicht alle Kassen haben mit allen Netzen Verträge.

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Gesundheitsgewerkschaft9

Die Folgen für Versicherte:Frau Huber verliert ihre Vertrauensärztin

Die langjährige Hausärztin von Frau Huber wechselt vom Versorgungsnetz A zum Versorgungsnetz B. Die Kasse von Frau Huber hat mit Versorgungsnetz B keinen Vertrag. Frau Huber muss entweder eine hohe Austrittsprämie bezahlen, oder sich mit dem Verlust der vertrauten Ärztin abfinden.

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Gesundheitsgewerkschaft10

Die Folgen für Versicherte:Herr Wagner wird ein Pflegefall

Herr Wagner wird zu einem Pflegefall. Sein Netzwerk hat Verträge mit ausgewählten Pflegeheimen, die jedoch weit weg vom Wohnort und vom Familien- und Bekanntenkreis von Herrn Wagner liegen. Herr Wagner ist verpflichtet, in ein Heim des Netzwerks zu gehen – oder aber die teure Austrittsprämie zu bezahlen.

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Gesundheitsgewerkschaft11

.

Alle Kassen

Netz A

Netz B

Netz C

Netz D

Freie Wahl des Netzes

Alle Kassen schliessen mit allen Netzen identische Verträge ab

Wir brauchen eine neue Vorlage:

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Gesundheitsgewerkschaft12

Die wichtigsten Punkte der Managed Care-Vorlage:

3. Netze sind Profit Center („Budgetmitverantwortung“)

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Gesundheitsgewerkschaft13

Alle Kassen

Kranken-Kasse

Die Krankenkassen bezahlen den Netzen nicht die Kosten, die einE PatientIn verursacht, sondern nur einen budgetierten Betrag. Budgetüberschreitungen müssen vom Netz mitgetragen werden. Die Modalitäten werden in geheimen Verträgen zwischen der Kasse um dem Netz geregelt.

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Gesundheitsgewerkschaft14

Budgetmitverantwortung / Profit Center

Die Netze erstellen nach vertraglichen Vorgaben der Kassen jährlich ein Budget. Überschreiten sie das Budget, dann müssen sie sich am Defizit beteiligen. Unterschreiten sie das Budget, dann behalten sie einen Teil der Gewinne ein. Sie funktionieren also wie ein Profit Center.

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Gesundheitsgewerkschaft15

Gretchenfrage: Was wollen Sie, wenn Sie zu ihrer ÄrztIn oder in ein Spital gehen?

A: Die ÄrztIn/das Spital bemüht sich, Sie in ihren gesundheitlichen Anliegen nach bestem Wissen und Gewissen zu unterstützen. Kostenüberlegungen dürfen eine Rolle spielen (und müssen angesprochen werden), Eigeninteressen aber nicht.

B: Die ÄrztIn/das Spital überlegt ständig, welche Behandlungen drin liegen, damit das Netz ökonomisch gut über die Runden kommt.

A oder B?

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Gesundheitsgewerkschaft16

Die Folgen für das Personal: Ärztin Vera Meier im Dilemma

Eigentlich bräuchte Patient Müller ein teures Medikament und einen besonders leistungsfähigen Herzschrittmacher. Doch es ist Ende Oktober, und das Jahresbudget des Netzes ist schon beinahe aufgebraucht. Ärztin Vera Meier gerät unter Druck, wenn sie jetzt noch viel Geld für Herrn Müller „ausgibt“. Vielleicht tut es ja auch das billigere Medikament und der günstige Schrittmacher …..

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Gesundheitsgewerkschaft17

Die Folgen für Versicherte:Frau Samedi muss ins Spital

Frau Samedi ist erstaunt, dass sie jedesmal, wenn ihr die teuren Krebsmedikamente verschrieben werden, dafür einen Tag im Spital verbringen muss. Sie vermutet, dass dies aus Kostengründen geschieht: Bei stationären Fällen zahlt der Kanton mit, das Budget des Netzwerks ist entlastet.

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Gesundheitsgewerkschaft18

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Alle Kassen

Netz A

Netz B

Netz C

Netz D

Freie Wahl des NetzesAlle Kassen schliessen mit allen Netzen identische Verträge ab

Keine Budgetmitverantwortung der Netze , sondern Stärkung der Professionalität

Wir brauchen eine neue Vorlage:

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Gesundheitsgewerkschaft19

Die wichtigsten Punkte der Managed Care-Vorlage:

3. Knebelverträge

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Gesundheitsgewerkschaft20

Kasse A

Knebelvertrag

Knebelverträge: Die Krankenkassenpolice ist bis zu drei Jahre lang nur gegen eine Austrittsprämie kündbar. Die Höhe der Austrittsprämie wird vom Gesetz nicht begrenzt. Sie kann in der Praxis das Mehrfache der Krankenkassen-Jahresprämie betragen (Fr. 10‘000.- oder mehr).

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Gesundheitsgewerkschaft21

Die Folgen für Versicherte:Herr Wagner wird ein Pflegefall

Herr Wagner wird zu einem Pflegefall. Sein Netzwerk hat Verträge mit ausgewählten Pflegeheimen, die jedoch weit weg vom Wohnort und Bekanntenkreis von Herrn Wagner liegen. Herr Wagner ist verpflichtet, in ein Heim des Netzwerks zu gehen

– oder aber die teure Austrittsprämie zu bezahlen.

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Gesundheitsgewerkschaft22

Die Folgen für Versicherte:Herr Gonzalez und die Telemedizin

Herr Gonzalez hat eine Versicherung mit Telemedizin abgeschlossen. Er möchte seine Krankenkasse wechseln, erhält jedoch den Bescheid, dass dies erst in drei Jahren möglich ist. Grund: Wegen der neuen Managed-Care-Vorlage dauern die Verträge drei Jahre für alle Formen, bei denen eine Prämienreduktion enthalten ist (nicht nur für eigentliche Managed-Care-Policen). Das hat Herr Gonzalez im Kleingedruckten übersehen.

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Gesundheitsgewerkschaft23

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Alle Kassen

Netz A

Netz B

Netz C

Netz D

Freie Wahl des Netzes, keine Knebelverträge

Alle Kassen schliessen mit allen Netzen identische Verträge ab

Keine Budgetmitverantwortung der Netze , sondern Stärkung der Professionalität

Wir brauchen eine neue Vorlage:

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Gesundheitsgewerkschaft24

Die wichtigsten Punkte der Managed Care-Vorlage:

4. Mehr Macht für die Krankenkassen

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Gesundheitsgewerkschaft25

Kasse B

Kasse C

Kasse A

Geheimvertrag Geheimvertrag

Kassen und Netze sind frei, Verträge abzuschliessen oder nicht. Die Kassen sind nicht verpflichtet, überhaupt Netze unter Vertrag zu nehmen. Die Verträge können gekündigt und verändert werden. Um diese Verträge wird es Machtkämpfe geben.

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Machtkampf Kassen - Versorgungsnetze

Die Machtkämpfe sind schon im Gang:

Medix (wir haben dieses Netz schon kennengelernt) hat im Herbst 2011 beschlossen, keine Assura- und keine EGK-Mitglieder mehr zu versorgen (NZZ am Sonntag, 23.10.11). Wer in diesen Kassen versichert war und seine Vertrauensärztin bei Medix nicht verlieren wollte, musste die Kasse wechseln.

Wegen der Knebelverträge wird ein solcher Kassenwechsel künftig nicht mehr möglich sein. Kündigt ein Netz oder eine Kasse den Vertrag, dann müssen die Versicherten in ein anderes Netz derselben Kasse wechseln.

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Machtkampf Kassen - Versorgungsnetze

Überleben werden in diesem Machtkampf die Stärkeren. Das sind aller Voraussicht nach die grossen Krankenkassen und die grossen, kommerziell gut geführten Netze. Zu „teure“ und sonst wie unbotmässige Versorgungsnetze werden ausgebootet.

Damit geht die Steuerung des Gesundheitswesens an die Krankenkassen über. Wichtigstes Steuerungsmittel ist - ein Geflecht von Geheimverträgen!

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Alle Kassen

Netz A

Netz B

Netz C

Netz D

Freie Wahl des Netzes, keine Knebelverträge

Alle Kassen schliessen mit allen Netzen identische öffentliche Verträge ab

Keine Budgetmitverantwortung der Netze , sondern Stärkung der Professionalität

Wir brauchen eine neue Vorlage:

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Die wichtigsten Punkte der Managed Care-Vorlage:

4. Mehr Kostendruck zulasten des Personals und der Versorgungsqualität

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Die Versorgungsnetze werden von den Kassen unter Kostendruck gesetzt.

Die Folgen:

In Spitälern und Heimen wird beim Personal gespart. Dadurch sinkt die Versorgungsqualität der PatientInnen. Fehler nehmen zu.

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Die Folgen für das Personal:Vera Knüsel vor dem Burnout

Das Spital von Pflegefachfrau Vera Knüsel muss sparen. Gleich von zwei Seiten ist es unter Druck: Zu den neuen DRG-Fallkostenpauschalen kommt jetzt auch noch die Budgetmitverantwortung des Netzes dazu, dem das Spital angehört.

Die Folgen: Pflegepersonal wird abgebaut. Vera Knüsel hat immer weniger Zeit für die PatientInnen. Sie ist mittlerweilen einem Burnout nahe.

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Die Folgen für das Personal: Hans Baumgartner riskiert Kündigung

Anästhesiepfleger Hans Baumgartner stellt fest, dass aus Personalmangel bei Operationen immer mehr Fehler geschehen. Er meldet dies bei der Klinikleitung, wird jedoch abgewimmelt. Er ist an die Gewerkschaft gelangt, doch die Klinikleitung ignoriert auch die Intervention des vpod.

Eigentlich müsste man jetzt die Öffentlichkeit informieren. Doch die Folgen für Hans Baumgartner sind unabsehbar….

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Die wichtigsten Punkte der Managed Care-Vorlage:

5. Explosion der administrativen Kosten

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Kasse A

Knebelvertrag

Geheimvertrag

Geheimvertrag

Geheimvertrag

Eine unübersehbare Vielfalt von unterschiedlichen, geheimen Verträgen führt zu einer massiven Erhöhung der administrativen Aufwände und zu einer Zunahme von Streitigkeiten und Gerichtsfällen.

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Die Gesundheitsgewerkschaft 36

Explosion der administrativen Kosten

Das US-Gesundheitssystem ist das teuerste der Welt. Der Anteil der Gesundheitskosten an der Wirtschaftsleistung (BIP) beträgt in den USA 17.4%. Das zweitteuerste Land wendet 12% auf, die Schweiz11.4% (alle Angaben für das Jahr 2009).

Ein wesentlicher Grund der hohen Kosten in den USA sind die administrativen Kosten im Gesundheitswesen, die nirgends auf der Welt auch nur annähernd so hoch sind. Ursache ist die Vertragsfreiheit, die Tausende von verschiedenen Verträgen zur Folge hat. Jeder dieser Verträge muss ausgehandelt, eingehalten, gewartet und durchgesetzt werden. Jeder dieser Verträge kann Anlass zu Rechtshändeln geben.

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Alle Kassen

Netz A

Netz B

Netz C

Netz D

Freie Wahl des Netzes, keine Knebelverträge

Alle Kassen schliessen mit allen Netzen identische Verträge ab

Keine Budgetmitverantwortung der Netze , sondern Stärkung der Professionalität

Wir brauchen eine neue Vorlage:

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Gesundheitsgewerkschaft39

Die wichtigsten Punkte der Managed Care-Vorlage:

6. Ein Schritt Richtung Zweiklassenmedizin

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Gesundheitsgewerkschaft40

Wer sich nicht für das Managed-Care-Modell entscheidet, bezahlt wesentlich mehr:

1. Höhere Krankenkassenprämien

2. Zusätzlich: 15% statt 10% Selbstbehalt bis max. 1000.- statt 700.- pro Jahr. Diese Höchstgrenze wird der Kostenentwicklung im Gesundheitswesen angepasst und wird schon in wenigen Jahren um mehrere hundert Franken ansteigen. Das trifft vor allem Chronischkranke

Die Folge: Die freie Arztwahl wird ein Privileg für diejenigen, die sie sich leisten können.

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Gesundheits- konzerne mit

GewinninteressenKnebelverträge

Machtzuwachs für die Kassen

Mehr Druck fürs Personal

Mehr Bürokratie und administrative

Kosten

Abschaffung der freien Wahl der

ÄrztIn, des Spitals und des Heimes

Intransparentes Geflecht von

Geheimverträgen

Fazit: Die Managed-Care-Vorlage bringt

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7. Wir brauchen eine neue Vorlage

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Gesundheitsgewerkschaft43

Die Integrierte Versorgung ist ein wichtiges Anliegen, das der vpod schon lange vertritt.

Jede Patientin und jeder Patient braucht ein ganzheitliche Versorgung, die es erlaubt, die verschiedenen Symptome als Ganzes wahrzunehmen und die soziale Lage der PatientInnen einzubeziehen. Behandlungen müssen koordiniert, Doppelspurigkeiten und Abschiebeeffekte müssen vermieden werden. Das wird noch wichtiger, weil die Spitäler wegen der neuen Spitalfinanzierung (DRG) die PatientInnen schneller entlassen.

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Alle Kassen

Netz A

Netz B

Netz C

Netz D

Freie Wahl des Netzes, keine Knebelverträge

Alle Kassen schliessen mit allen Netzen identische Verträge ab

Keine Budgetmitverantwortung der Netze , sondern Stärkung der Professionalität

Wir wollen eine neue Vorlage:

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Gesundheitsgewerkschaft45

Den Weg frei machen für eine bessere Vorlage:

Am 17.Juni 2012: Nein zur Managed-Care-Mogelpackung

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Zusammen mit dem vpod sagen Nein:Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGBDie Vereinigung der ÄrztInnen FMHDie Dachorganisation der SeniorInnen VASOSDer Verband patient.chDie Sozialdemokratische Partei SPSDer Verband der SpitalärztInnen VSAODer Verband des Pflegepersonals SBKDie Hebammen der Schweiz SHVDie Vereinigung unabhängiger Ärztinnen und Ärzte VUA

und viele weitere Organisationen

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Gesundheitsgewerkschaft47

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit