ac agrarinvest i/2009 | beteiligungsangebot
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Die Investmentstrategie des AC AgrarINVEST I /2009 beinhaltet klare Vorgaben – keine Regenwaldrodung, keine negative Nahrungsbilanz und keine negative Klimabilanz.TRANSCRIPT
eine veröffentlichung der aquila capital Structured aSSetS gmbh
ac agrarinveSt i /2009
beteiligungsangebot
Die Zielsetzung des AC AgrarINVEST I /2009:
Durch Kapital- und Wissenstransfer sollen Produktivitätsreserven
gehoben werden. Damit sollen sowohl die weltweite Nahrungsmit-
telversorgung verbessert als auch attraktive Renditen für die Anleger
generiert werden.
AC AgrarINVEST I/2009 profitiert von Megatrends:
– Bevölkerungswachstum: Derzeit wächst die Weltbevölkerung
täglich um 200 000 Menschen, die Nahrung benötigen. Dies sind
drei Mrd. zusätzliche Menschen in den nächsten 40 Jahren (Pro-
gnose).
– Reduzierung der Agrarfläche pro Kopf: Allein in den vergange-
nen 40 Jahren hat sich durch die Verdoppelung der Weltbevölke-
rung die Agrarfläche pro Kopf von 1,3 Hektar auf 0,75 Hektar fast
halbiert. Der stetige Anstieg der Weltbevölkerung wird das Flä-
chenverhältnis weiter unter Druck setzen – es wird unumgänglich
sein, zusätzliche Flächen in Produktion zu nehmen.
– Urbanisierungsprozess nimmt weiter zu: Die Städte weiten sich
immer weiter aus – zulasten fruchtbaren Ackerlandes.
– Steigender Wohlstand in einigen Regionen der Welt: Für die
Entwicklung der Nahrungsmittelnachfrage ist auch die Entwick-
lung des Proteinverbrauchs pro Kopf relevant. Diese Entwicklung
steht in engem Zusammenhang mit dem allgemeinen Wohlstands-
niveau.
Das Beteiligungskonzept basiert auf Nachhaltigkeit:
Die Investmentstrategie des AC AgrarINVEST I /2009 beinhaltet kla-
re Vorgaben – keine Regenwaldrodung, keine negative Nahrungs-
bilanz und keine negative Klimabilanz.
Der Investitionsfokus:
Es ist geplant, in drei landwirtschaftliche Produktionssysteme mit un-
terschiedlichen Erntefrequenzen, Nachfragetreibern und Absatzmärkten
zu investieren: Milchwirtschaft in Australien und Neuseeland sowie
Rinderzucht und Ackerbau in Brasilien.
Brasilien verfügt weltweit über die größten noch nicht landwirt-
schaftlich genutzten, aber potenziell geeigneten Flächen mit ausrei-
chenden Wasserreserven. Dazu kommt ein im internationalen Vergleich
günstiger Landpreis.
Neben der Investition in bereits bestehende landwirtschaftliche Be-
triebe werden Brachflächen gekauft, die mit einer Anschubs investition
urbar gemacht werden.
Attraktives Renditepotenzial:
Ca. 180% Gesamtmittelrückfluss erwartet bei einer geplanten Lauf-
zeit von rd. sechs Jahren. Bereits für das Jahr 2011 sind Auszahlungen
in Höhe von 5% der Einlage geplant.
ac agrarinveSt i /2009
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Editorial
Was ist zu tun? Die FAO empfiehlt in ihrem Jahresbericht von 2007
deutliche Investitionen in den Agrarsektor – vor allem der Schwellen-
und Entwicklungsländer. Die Forderung der FAO ist eindeutig: Der
private und öffentliche Sektor müssen erhebliche Finanzressourcen
mobilisieren.
Diese Zielsetzung verfolgen wir auch wieder mit dem vorliegenden
Beteiligungsangebot AC AgrarINVEST I/2009. Nicht die fragwürdige
Spekulation auf steigende Agrarrohstoffpreise soll in dem Beteiligungs-
konzept umgesetzt werden. Vielmehr wollen wir im Sinne der FAO
mittels unserer Investitionen durch Kapital- und Wissenstransfer Pro-
duktivitäts- und Landreserven heben und damit sowohl die Nahrungs-
mittelversorgung verbessern als auch attraktive Renditen für Anleger
generieren. Dabei wird insbesondere darauf geachtet, dass keine
Regenwaldflächen gerodet werden.
Zudem passen Investitionen in den Agrarsektor ideal zur Tendenz
„weg von abstrakten Produkten bei der Geldanlage“. Seit die Finanz-
branche das Vertrauen von weiten Teilen der Anlegerwelt verloren
hat, stehen reale Vermögenswerte bei den Anlegern in aller Welt sehr
hoch im Kurs. Dennoch floss z.B. in 2007 noch nicht einmal ein Pro-
mille der weltweiten Vermögensanlagen in den Rohstoffbereich. Wir
stehen hier also voraussichtlich erst am Beginn einer nachhaltigen
Investitionsverschiebung. Das Eigentum an Agrarland bietet darüber
hinaus einen Schutz gegen Inflation.
Aufgrund dieser Eigenschaften und der hohen Renditen von Inves-
titionen in die Realwirtschaft hat sich diese Anlageklasse unter ins-
titutionellen Anlegern in der Vergangenheit zu einem Basisinvestment
entwickelt. Vorreiter waren die Stiftungen der Eliteuniversitäten
Harvard und Yale, die bereits bis zu 25% ihrer Anlagegelder in die-
ses Segment investieren. Wichtig war den Anlagestrategen auch der
stabilisierende Effekt auf ihr Gesamtdepot: Agrar- oder Waldinvest-
ments etwa sind mit anderen Anlageklassen kaum korreliert und
senken deshalb das Risiko in einem diversifizierten Portfolio.
Als modernes Investmenthaus hat Aquila Capital diese Anlageklasse,
die bisher vorwiegend institutionellen Investoren vorbehalten war,
für ein privates Publikum erschlossen und mit AgrarINVEST bereits
ihre dritte Serie mit direkten Investitionen in die nachhaltige Real-
wirtschaft aufgelegt. Wir wünschen Ihnen nachfolgend eine anre-
gende Lektüre unseres Prospektes und bitten Sie, mit Ihrem Berater
zu prüfen, ob dieses Investment eine sinnvolle Ergänzung für Ihr
Portfolio darstellt.
Aquila Capital Structured Assets GmbH
Roman Rosslenbroich Dr. Dieter Rentsch
Geschäftsführer Geschäftsführer
Sehr geehrte Anleger,
Tempus fugit – die Zeit fliegt. Das erste Jahrzehnt des 21ten Jahr-
hunderts neigt sich bereits dem Ende zu. In vielen Bereichen präsen-
tiert sich die Welt heute in einem gänzlich anderen Licht, als es zur
Jahrtausendwende auch nur vermutet wurde. Neben den politisch-
militärischen Erschütterungen zu Beginn der Dekade ist vor allem
die Kreditkrise des Jahres 2008 lebhaft präsent. Sie wird viele Sek-
toren der Finanzwirtschaft nachhaltig verändern und das Risikoemp-
finden einer ganzen Generation von Investoren und Kreditgebern
gleichermaßen beeinflussen. Vielmehr als in früheren Jahren werden
Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von Investitionen hinterfragt wer-
den. Und der auf absehbare Sicht deutlich steigende Staatseinfluss
wird stärkere Kontrollen und Überwachungen von Finanzprodukten
nach sich ziehen. Die enormen Summen zur Stützung des Finanz-
systems werden letztlich aus Steuermitteln bestritten und müssen
die Akzeptanz der Steuerzahler finden – eine Rückbesinnung auf
dem Gemeinwohl dienende Investitionen ist die Konsequenz.
Eine solche Rückbesinnung ist dringend geboten, denn auch nach
dem Ende der Kreditkrise werden die weltweiten Herausforderungen
eines übervölkerten Planeten nicht geringer geworden sein! Im Ge-
genteil: Während der letzten zehn Jahre ist die Weltbevölkerung um
weitere 850 Mio. Menschen gewachsen. Gleichzeitig ist die Versorgung
mit Trinkwasser und Agrarflächen aber weiter gesunken. Der WWF-
Report „Living Planet 2008“ bringt es auf den Punkt: Bei einer Fort-
schreibung der aktuellen Trends werden wir ab dem Jahr 2035 eine
zweite Erde benötigen, um die ökologischen Bedürfnisse der Mensch-
heit befriedigen zu können.
Und in dem elementaren Sektor der Landwirtschaft – der Umwand-
lung von Licht, Wasser und CO2 zu Nahrungsmitteln – spüren wir
das auf globaler Ebene bereits heute: Milchseen, Butterberge, Ge-
treidehalden – noch vor weniger als zehn Jahren alltägliche Begriffe
aus den Tagesnachrichten, erscheinen sie uns heute wie Erzählungen
aus einer fremden Welt. Kein Traktor türmt heute mehr Nahrungs-
mittel zu riesigen Halden auf; vielmehr fährt er mit dem daraus
gewonnenen Biosprit. Früher kaum zu entsorgende Abfälle der
Viehhaltung sind heute zu wertvollen Grundstoffen für Biotreibstof-
fe geworden, und die als „Butterberge“ bekannten EU-Notreserven
für Milchinterventionen sind verschwunden. Was ist geschehen?
Steigender Kalorienkonsum bei rückläufigen Anbauflächen pro Kopf
und die zusätzliche Nachfrage nach Biotreibstoffen bescheren der
Landwirtschaft eine Nachfrage wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Weder die weiter steigende Weltbevölkerung mit den sich ändernden
Lebensgewohnheiten noch die durch Urbanisierung und Versteppung
rückläufigen Agrarflächen werden in absehbarer Zeit Entspannung
bringen. In den vergangenen 40 Jahren hat sich gemäß der Ernäh-
rungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen
(„FAO“) die pro Mensch zur Verfügung stehende Agrarfläche hal-
biert. Dies konnte nicht durch eine entsprechende Zunahme der
Produktivität der Landwirtschaft kompensiert werden.
ac agrarinveSt i /2009
KapitEl 1 WichtigE hinWEisE1. Wichtige Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 7
KapitEl 2 das BEtEiligungsangEBot im ÜBErBlicK2.1 Strukturüberblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 92.2 Die Eckdaten im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 10
KapitEl 3risiKohinWEisE3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 153.2 Prognosegefährdende Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 153.3 Anlagegefährdende Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 163.4 Anlegergefährdende Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 25
KapitEl 4 dEr agrarmarKt und möglichE ZiElinvEstmEnts4.1 Der makroökonomische Hintergrund der
globalen Agrarwirtschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 26
4.2 Die Nachfragesituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 27 4.3 Werttreiber der Landwirtschaft und
Investitionsstrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 344.4 Konzept des Beteiligungsangebotes . . . . . . . . . . . . . S. 354.5 Mögliche Zielinvestments . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 39
KapitEl 5 diE aquila capital gruppE5.1 Aquila Capital – „The Alternative Investment
Company“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 535.2 Ihre Treuhänderin – Caveras Treuhand GmbH . . . . . S. 55
KapitEl 6 dEr Fonds in ZahlEn6.1 Mittelherkunfts- und Mittelverwendungs -
prognose der Beteiligungsgesellschaft . . . . . . . . . . S. 576.2 Wirtschaftlichkeitsprognose der
Beteiligungsgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 606.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
der Beteiligungsgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 636.4 Anlegerprognose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 656.5 Sensitivitätsprognose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 66
KapitEl 7 rEchtlichE grundlagEn7.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 677.2 Gegenstand der Geschäftstätigkeit der
Beteiligungsgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 677.3 Investitionsgegenstand der
Beteiligungsgesellschaft und Anlageziele . . . . . . . . S. 677.4 Beitritt des Anlegers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 717.5 Gesamtdauer des Bestehens der
Beteiligungsgesellschaft, etwaige Rückabwicklung und Liquidation . . . . . . . . . . . . . . . S. 71
7.6 Maßgebliche Rechtsordnung, Rechtsform, Struk- tur des persönlich haftenden Gesellschafters und der geschäftsführenden Kommanditistin . . . . . S. 71
7.7 Rechte der Anleger und Hauptmerkmale der Anteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 72
7.8 Von den gesetzlichen Bestimmungen abweichende Regelungen des Gesellschafts- vertrages der Beteiligungsgesellschaft . . . . . . . . . . S. 75
7.9 Einzahlungsverpflichtung und Verzug . . . . . . . . . . . . S. 757.10 Angebotene Teilbeträge im Ausland . . . . . . . . . . . . . S. 767.11 Absicherungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 767.12 Zusatzkosten bei Erwerb, Verwaltung und
Veräußerung der Beteiligung . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 767.13 Weitere Leistungen des Anlegers . . . . . . . . . . . . . . . S. 767.14 Haftung des Anlegers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 767.15 Umtausch- und Bezugsrechte . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 777.16 Aufgaben und Rechtsgrundlage der Tätigkeit
der Treuhänderin/Rechte und Pflichten . . . . . . . . . . S. 777.17 Mittelverwendungskontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 787.18 Geschäftsbesorgungsvertrag mit der
Aquila Capital Green Assets GmbH . . . . . . . . . . . . . . S. 787.19 Verträge der Beteiligungsgesellschaft mit
Gesellschaftern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 797.20 Konzern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 797.21 Vertriebsbeauftragte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 797.22 Datenspeicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 79
inhaltsvErZEichnis
5
KapitEl 12 vErBrauchErinFormationEn FÜr dEn FErnaBsatZ12.1 Allgemeine Informationen zu der Anbieterin
und anderen gegenüber den Anlegern auftretenden Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 128
12.2 Informationen zu den Vertragsverhältnissen . . . . . S. 13012.3 Informationen über die Besonderheiten
der Fernabsatzverträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 13112.4 Weiterer Rechtsbehelf und Einlagensicherung . . . . S. 132
KapitEl 13 WEitErFÜhrEndE inFormationEn dEr aquila capital gruppE13. Weiterführende Informationen der
Aquila Capital Gruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 133
KapitEl 14 glossar14. Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 134
KapitEl 8 WEsEntlichE grundlagEn dEr stEuErlichEn KonZEption8.1 Das steuerliche Konzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 818.2 Beschreibung der geplanten Struktur . . . . . . . . . . . . S. 828.3 Besteuerung in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 848.4 Besteuerung in Luxemburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 908.5 Besteuerung der möglichen Zielinvestments . . . . . . S. 92
KapitEl 9 ÜBErsicht ÜBEr diE BEtEiligtEn gEsEllschaFtEn9.1 Beteiligungsgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 1019.2 Kommanditistin und Treuhänderin für das
Kommanditkapital (Gründungsgesellschafter) . . . . S. 1029.3 Komplementärin der Beteiligungsgesellschaft
(Gründungsgesellschafter) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 1039.4 Geschäftsführende Kommanditistin der
Beteiligungsgesellschaft und Anbieterin . . . . . . . . S. 1039.5 Geschäftsbesorger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 1049.6 Generalvermittler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 1049.7 LuxCo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 105
KapitEl 10 ZEichnungshinWEisE10. Zeichnungshinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 107
KapitEl 11 vErträgE11.1 Gesellschaftsvertrag der
Beteiligungsgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 10811.2 Anlage 1 zum Gesellschaftsvertrag der
Beteiligungsgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 11911.3 Treuhand- und Verwaltungsvertrag . . . . . . . . . . . . S. 12011.4 Mittelverwendungskontrollvertrag . . . . . . . . . . . . S. 125
Die inhaltliche Richtigkeit der in diesem Beteiligungsange-
bot gemachten Angaben ist nicht Gegenstand der Prüfung
des Beteiligungsangebotes durch die Bundesanstalt für Fi-
nanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
ac agrarinveSt i /2009
KapitEl 1
7
1. WichtigE hinWEisE
Das vorliegende Beteiligungsangebot orientiert sich an dem vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen Standard über
die „Grundsätze ordnungsgemäßer Beurteilung von Verkaufspros-
pekten über öffentlich angebotene Vermögensanlagen (IDW S 4)“
und wurde auf Grundlage des Verkaufsprospektgesetzes (VerkPro-
spG) sowie der Vermögensanlagen-Verkaufsprospektverordnung
(VermVerkProspV) erstellt.
Der Anleger hat darüber hinaus die Möglichkeit, das Beteiligungs-
angebot im Internet einzusehen (www.aquila-capital.de).
Die Anbieterin dieses Beteiligungsangebotes, die Aquila Capital
Structured Assets GmbH, hat dieses Beteiligungsangebot nach bes-
tem Wissen angefertigt und über ihr bekannte erhebliche Umstände,
die für diese Kapitalanlage von Bedeutung sind, keine unrichtigen
Angaben gemacht oder nachteilige Tatsachen verschwiegen. Sämt-
liche der Anbieterin bis zum Datum der Aufstellung des Beteiligungs-
angebotes bekannten Sachverhalte wurden in der Darstellung
dieses Beteiligungsangebotes berücksichtigt. Kein Vermittler oder
sonstiger Dritter ist berechtigt, hiervon abweichende Angaben zu
machen. Dies gilt auch, soweit Daten aus diesem Beteiligungsange-
bot verwendet werden. Für Angaben von Vermittlern oder Dritten,
die nicht mit dem Beteiligungsangebot übereinstimmen, haften
grundsätzlich nur diese. Annahmen in diesem Beteiligungsangebot
wurden ebenfalls nach bestem Wissen gemacht. Die im Zusammen-
hang mit einer Beteiligung an der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co.
KG (nachfolgend auch „AC AgrarINVEST I/2009“ oder „Beteiligungs-
gesellschaft“ genannt) bestehenden Risiken sind im Kapitel 3 „Risi-
kohinweise“, S. 14 ff., dargestellt. Das wirtschaftliche Ergebnis der
Beteiligung kann nicht vorhergesagt werden und steht zum Zeitpunkt
der Aufstellung des Beteiligungsangebotes nicht fest. Alle Angaben
in diesem Beteiligungsangebot basieren auf Markteinschätzungen,
die sich bei Abweichungen von den Prognosen auf das von den
Anlegern erzielbare Ergebnis auswirken können. Anlegern wird
empfohlen, dieses Beteiligungsangebot mit den anderen ihnen
übergebenen Unterlagen aufzubewahren.
Für die Richtigkeit der Annahmen, für Abweichungen von Annahmen
aufgrund von Änderungen der Gesetzgebung, Rechtsprechung oder
der Verwaltungspraxis, insbesondere auch in steuerlicher Hinsicht,
sowie für den Eintritt der gewünschten wirtschaftlichen oder steu-
erlichen Ziele der Anleger kann von der Anbieterin keine Haftung
übernommen werden. Die in diesem Beteiligungsangebot gegebenen
Informationen sind bis zur Bekanntgabe von Änderungen gültig.
Maßgeblich für eine Beteiligung an der AC AgrarINVEST I/2009 sind
deren Gesellschaftsvertrag, der Treuhand- und Verwaltungsvertrag,
die Beitrittserklärung sowie dieses Beteiligungsangebot.
Die Aquila Capital Structured Assets GmbH mit Sitz in Hamburg,
Ferdinandstraße 25–27, übernimmt die Verantwortung für den Inhalt
dieses Beteiligungsangebotes und erklärt, dass ihres Wissens die
darin enthaltenen Angaben richtig und keine wesentlichen Umstän-
de ausgelassen sind. Die Beteiligungsgesellschaft kann jedoch keine
Haftung für den Eintritt der in diesem Beteiligungsangebot enthal-
tenen Prognosen übernehmen.
Datum der Aufstellung des Beteiligungsangebotes: 19. Dezember 2008
Anbieterin und Prospektverantwortliche:
Aquila Capital Structured Assets GmbH, Hamburg, vertreten durch
ihre beiden gemeinschaftlich vertretungsberechtigten Geschäfts-
führer
Roman Rosslenbroich Dr. Dieter Rentsch
Geschäftsführer Geschäftsführer
KapitEl X
ac agrarinveSt i /2009
KapitEl 2
9
bis zu vier Schwester-Zwischengesellschaften in einer Rechtsform
der Luxemburger Aktiengesellschaft)1.
Die LuxCo ihrerseits wird Aktien und Genussrechte (nachfolgend
„Beteiligungen“ genannt) begeben, die von der Beteiligungsgesell-
schaft und Dritten erworben werden. Die Auszahlungen aus den
Beteiligungen hängen von den Rückflüssen aus den Zielinvest ments
ab.
Die nachstehende Grafik fasst die wesentlichen Elemente der ge-
planten Struktur zusammen. Einzelheiten zur Struktur sind in Kapitel
4 „Der Agrarmarkt und mögliche Zielinvestments“, S. 26 ff., und
Kapitel 7 „Rechtliche Grundlagen“, S. 67 ff., dargestellt.
2.1 Strukturüberblick
Die AC AgrarINVEST I/2009 beabsichtigt, das bei den Anlegern
eingeworbene Beteiligungskapital in den Erwerb, den Betrieb und
den Verkauf von landwirtschaftlichen Betrieben und Agrarland in
Südamerika, Australien und Neuseeland zu investieren. Dazu wird
sich die Beteiligungsgesellschaft, über die AgrarINVEST Lux S.A.,
eine Luxemburger Aktiengesellschaft (Société Anonyme, „S.A.“,
nachfolgend „LuxCo“ genannt), an verschiedenen südamerikanischen,
australischen bzw. neuseeländischen Gesellschaften beteiligen, die
unmittelbar oder mittelbar Investitionen im Agrarbereich tätigen
(nachfolgend „Zielinvestments“ genannt). Die Beteiligung der LuxCo
an den jeweiligen Zielinvest ments erfolgt voraussichtlich mittelbar
über weitere ausländische Zwischengesellschaften (nachfolgend auch
„Zwischengesellschaften“ genannt, voraussichtlich zumindest über
2. das BEtEiligungsangEBot im ÜBErBlicK
1 Soweit im Folgenden auf die LuxCo Bezug genommen wird, ist damit stets eine Beteiligung an den Zielinvestments über Zwischengesellschaften mit erfasst.
Deutschland
Luxemburg
Südamerika/Ozeanien
caveras treuhand gmbhTreuhänderin
milchwirtschaft in Ozeanien
(und ggf. chile)
rinderzucht in brasilien
ackerbau in brasilien
aquila capital verwaltungsgesellschaft mbhKomplementärin
aquila capital Structured assets gmbhGeschäftsführende Kommanditistin
agrarinveSt 2009 gmbh & co. Kg („ac agrarinveSt i /2009“)beteiligungsgesellschaft
luxemburgische aktiengesellschaft (luxco)1
anleger
ac agrarinveSt i /2009
2. das BEtEiligungsangEBot im ÜBErBlicK
2.2 Die Eckdaten im Überblick
Anbieterin Aquila Capital Structured Assets GmbH (nachfolgend „geschäftsführende Kommanditistin“ genannt) mit Sitz
in der Ferdinandstraße 25– 27, 20095 Hamburg.
Art der Beteiligung AC AgrarINVEST I /2009 ist als sogenannter Geschlossener Fonds konzipiert. Es handelt sich um eine vermö-
gensverwaltende Personengesellschaft nach deutschem Recht, die im Wege der Kapitalerhöhung Anleger
aufnimmt. Der Anleger beteiligt sich über eine Treuhänderin – die Caveras Treuhand GmbH – als Kommandi-
tist an der Beteiligungsgesellschaft. Die Eckdaten der Beteiligungsgesellschaft können stichwortartig, wie folgt,
zusammengefasst werden:
– Laufzeit der Beteiligungsgesellschaft ab regulärem Zeichnungsschluss von voraussichtlich nur ca. 5,5
Jahren;
– hohe Investitionsquote von ca. 90,5% auf Ebene der Beteiligungsgesellschaft (vgl. hierzu Kapitel 6.1
„Mittelherkunfts- und Mittelverwendungsprognose der Beteiligungsgesellschaft“, S. 57 ff.);
– geringe Korrelation zu traditionellen Asset-Klassen;
– reines Eigenkapitalinvestment.
Dieses Angebot richtet sich an Anleger mit mittel- bis langfristigem Investitionshorizont.
Gesellschafter der – Aquila Capital Verwaltungsgesellschaft mbH als Komplementärin der Beteiligungsgesellschaft ohne
Beteiligungsgesellschaft Einlage;
– Aquila Capital Structured Assets GmbH als geschäftsführende Kommanditistin mit einer Pflichteinlage von
1.000 US-Dollar zzgl. 5% Agio;
– Caveras Treuhand GmbH als Treuhänderin mit einer anfänglichen Pflichteinlage von 1.000 US-Dollar zzgl.
5% Agio; die Caveras Treuhand GmbH wird ihre anfängliche Pflichteinlage im Rahmen des Beteiligungsan-
gebotes zugunsten der Treugeber erhöhen.
Volumen der Erhöhung Es ist vorgesehen, durch die Aufnahme von Anlegern Eigenkapital (nachfolgend „Beteiligungskapital“genannt)
des Beteiligungskapitals in Höhe von 30 Mio. US-Dollar bis zu 100 Mio. US-Dollar einzuwerben (PROGNOSE). Eine Schließung der Be-
teiligungsgesellschaft mit einem geringeren Beteiligungskapital oder eine darüber hinausgehende Erhöhung
des Beteiligungskapitals steht im Ermessen der geschäftsführenden Kommanditistin. Die Beträge, um die die
Treuhänderin ihre Pflichteinlage jeweils erhöht, entsprechen der jeweiligen Zeichnungssumme (nominal) der
Treugeber; 1% hiervon stellt die ins Handelsregister einzutragende Haftsumme der Treuhänderin dar. Im Fall
der persönlichen Eintragung eines Anlegers in das Handelsregister der Beteiligungsgesellschaft wird ebenfalls
1% der jeweiligen Zeichnungssumme (nominal) als Haftsumme im Handelsregister eingetragen. Die einzutra-
gende Haftsumme ist jeweils in Euro zu beziffern. Zum Zwecke der Umrechnung von US-Dollar in Euro wird
ein fester Wechselkurs von 1 USD = 1 EUR zugrunde gelegt. Die endgültige Höhe des Beteiligungskapitals wird
erst nach endgültiger Schließung der Beteiligungsgesellschaft ermittelt und kann nach oben oder unten abwei-
chen. Sämtliche in diesem Beteiligungsangebot dargestellten Prognosen gehen von einem eingeworbenen Be-
teiligungskapital von 50 Mio. US-Dollar aus.
Mindestzeichnungssumme Die Mindestzeichnungssumme eines Anlegers beträgt 20.000 US-Dollar zzgl. 5 % Agio. Geringere Zeich-
und Agio nungssummen sind mit Zustimmung der geschäftsführenden Kommanditistin zulässig. Höhere Zeichnungs-
summen sollen durch 5.000 ohne Rest teilbar sein. Beim Erreichen eines Beteiligungskapitals von 30 Mio. US-
Dollar können bis zu 1500 Anleger, beim Erreichen des maximalen Beteiligungskapitals von 100 Mio. US-
Dollar bis zu 5000 Anleger aufgenommen werden. Bei den angebotenen Anteilen handelt es sich um Kom-
manditanteile, die für den Anleger treuhänderisch von der Caveras Treuhand GmbH erworben und gehalten
werden.
11
Zeichnungsstelle und Diesem Beteiligungsangebot ist eine Beitrittserklärung beigefügt. Der Anleger muss diese vollständig
Annahme des Beitritts ausgefüllt und rechtsverbindlich unterzeichnet bei der Vertriebsbeauftragten, der Aquila Capital Advisors
GmbH, oder bei der Anbieterin, der Aquila Capital Structured Assets GmbH, beide Ferdinandstraße 25–27,
20095 Hamburg, einreichen.
Da das Beteiligungskapital begrenzt ist, kann die Annahme einer Beitrittserklärung von der Anbieterin und der
Treuhänderin nicht garantiert werden. Ein Anspruch auf Annahme der Beitrittserklärung besteht nicht.
Zeichnungsfrist Die Zeichnungsfrist dieses Beteiligungsangebotes beginnt einen Werktag nach Veröffentlichung des Beteili-
gungsangebotes und endet mit der vollständigen Zeichnung des Beteiligungskapitals, voraussichtlich spätestens
am 30.06.2009 (im Beteiligungsangebot „regulärer Zeichnungsschluss“ genannt). Die geschäftsführende
Kommanditistin ist nach freiem Ermessen berechtigt, den regulären Zeichnungsschluss, ggf. auch mehrmals,
um insgesamt bis zu zwölf Monate zu verlängern oder die Platzierung bereits vor dem regulären Zeichnungs-
schluss zu schließen oder Zeichnungen, Anteile oder Beteili gungen zu kürzen.
Erwerbspreis und Der Erwerbspreis setzt sich aus der Zeichnungssumme zzgl. eines Agios in Höhe von 5% der Zeichnungs-
Einzahlungen summe zusammen. Wird der Treuhand- und Verwaltungsvertrag bis zum 22.05.2009 (einschließlich) wirksam,
haben die Anleger die Einzahlungen in zwei Tranchen zu leisten. Die erste Tranche in Höhe von 30% der
Zeichnungssumme sowie das vollständige Agio in Höhe von 5% der gesamten Zeichnungssumme sind inner-
halb von einer Woche nach schriftlicher Aufforderung durch die Treuhänderin einzuzahlen. Die zweite Tranche
in Höhe von 70% der Zeichnungssumme ist spätestens am 01.06.2009 zur Einzahlung fällig.
Wird der Treuhand- und Verwaltungsvertrag erst nach dem 22.05.2009 wirksam, haben die Anleger die ge-
samte Zeichnungssumme sowie das vollständige Agio in Höhe von 5% der gesamten Zeichnungssumme in-
nerhalb von einer Woche nach schriftlicher Aufforderung durch die Treuhänderin zu leisten.
Einzelheiten ergeben sich aus der Beitrittserklärung, dem Gesellschaftsvertrag der Beteiligungsgesellschaft
sowie dem Treuhand- und Verwaltungsvertrag.
Einzahlungskonto Die Anleger haben die fällige Zeichnungssumme und das Agio auf das folgende Konto der Beteiligungsgesell-
schaft zu zahlen:
Kontoinhaber: AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG Konto-Nr.: 629151200 Kreditinstitut: Commerzbank AG BLZ: 20040000 IBAN: DE37200400000629151200 BIC bzw. S.W.I.F.T.-Code: COBADEHHXXX
Die Zahlung hat unter Angabe des Namens des Anlegers sowie der Treugeberregisternummer, soweit bereits
bekannt, zu erfolgen.
Der Anleger trägt etwaige Kosten der von ihm mit der Überweisung beauftragten Bank, einschließlich der
Kosten für einen eventuellen Währungsumtausch.
Kosten, die im Zusammenhang mit der Einzahlung der Zeichnungssumme und des Agios bei der das Einzah-
lungskonto führenden Bank anfallen, werden von der geschäftsführenden Kommanditistin getragen.
ac agrarinveSt i /2009
2. das BEtEiligungsangEBot im ÜBErBlicK
Mittelherkunft und Mittelverwendung
Das für Investitionen zur Verfügung stehende Beteiligungskapital wird in Beteiligungen an der LuxCo investiert.
Die LuxCo wird unmittelbar bzw. mittelbar Anteile an Zielinvestments in Südamerika, Australien bzw. Neu-
seeland, welche dort Agrarinvestments vornehmen, erwerben.
Zu den Einzelheiten vgl. Kapitel 6.1 „Mittelherkunfts- und Mittelverwendungsprognose der Beteiligungsgesell-
schaft“, S. 57 ff. In der hier dar ge stellten Prog nose wurde von einem Beteiligungskapital von 50 Mio. US-Dollar
ausgegangen. Erwartet wird eine Einwerbung von 30 Mio. US-Dollar bis zu 100 Mio. US-Dollar Beteiligungska-
pital (PROGNOSE).
Mittelverwendungskontrolle Die Assensis GmbH, eine unabhängige Hamburger Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, überwacht, dass Aus-
zahlungen der Beteiligungsgesellschaft während der Investitionsphase gemäß dem Mittelherkunfts- und
Mittelverwendungsplan (vgl. Kapitel 11.4 „Mittelverwendungskontrollvertrag“, S. 125 f.) erfolgen.
Zwischenanlage der Die Beteiligungsgesellschaft kann das von den Anlegern eingezahlte Beteiligungskapital, solange und soweit
Zeichnungssumme dies nicht für den Erwerb der Beteiligungen oder zur Begleichung fälliger Verbindlichkeiten der Beteiligungs-
gesellschaft benötigt wird, in geeignete Tagesgeldanlagen, kurzläufige Termingelder, Spareinlagen und Geld-
marktinstrumente (wie in § 1 Abs. 11 Satz 3 KWG definiert) oder in Staatsanleihen investieren, wobei die
Fälligkeit der Anlage auch nach dem geplanten Investitionszeitpunkt der Mittel liegen kann. Die aus der Zwi-
schenanlage erzielten Zinsen erhöhen die Liquiditätsreserve der Beteiligungsgesellschaft.
Beteiligung am Ergebnis Den Anlegern stehen Gewinne der Beteiligungsgesellschaft im Verhältnis ihrer festen Kapitalkonten zu. Zuge-
wiesene Gewinne sind zunächst mit etwa auf die jeweilige Zeichnungssumme oder das Agio ausstehenden
Beträgen sowie mit Verlustvorträgen der betreffenden Anleger zu verrechnen. Diese Gewinnverteilungsabrede
gilt, bis die Kommanditisten insgesamt einen Mittelrückfluss vor Steuern in Höhe von 10% (Grundverzinsung
bzw. „Hurdle Rate“) gemäß der internen Zinsfußmethode (IRR) erhalten haben. Dies beinhaltet auch die Rück-
zahlung der Zeichnungssumme (vgl. zur IRR auch Kapitel 6.2.1 „Erläuterungen zur Wirtschaftlichkeitsprognose“,
Abschnitt „Vorabgewinn“, S. 62, und Kapitel 14 „Glossar“, S. 136). Darüber hinausgehende Gewinne der Be-
teiligungsgesellschaft werden zu 80% allen Kommanditisten im Verhältnis ihrer festen Kapitalkonten und zu
20% als Erfolgsbeteiligung der geschäftsführenden Kommanditistin zugewiesen (näheres vgl. § 9 Abs. (3) des
Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft, vollständig abgedruckt im Kapitel 11.1 „Gesellschaftsvertrag
der Beteiligungsgesellschaft“, S. 108 ff.). Zur Berechnung der Grundverzinsung wird auf das Ende der Platzie-
rungsfrist abgestellt.
Mittelherkunft und Mittelverwendung (PROGNOSE)
TUSD in % der Summe
Mittelverwendung*
Beteiligungen 45.252 90,50
Vergütungen* 3.850 7,70
Nebenkosten der Vermögensanlage 30 0,06
Liquiditätsreserve 870 1,74
Summe 50.002 100,00
Mittelherkunft*
Gründungskommanditkapital 2 0,01
Beteiligungskapital* 50.000 99,99
Summe 50.002 100,00
* Zzgl. 5% Agio (gerundet: 2,5 Mio. US-Dollar).Es können sich Rundungsdifferenzen ergeben.
13
Auszahlung Es ist geplant, etwaige Gewinne bei ausreichend freier Liquidität der Beteiligungsgesellschaft jährlich an die
Anleger auszuzahlen. Eine erstmalige Auszahlung an die Anleger ist für das Geschäftsjahr 2011 vorgesehen. Bei
einer angenommenen Laufzeit bis zum 31.12.2014 erzielt der Anleger prognosegemäß Auszahlungen in Höhe
von insgesamt rund 180% seiner eingezahlten Zeichnungssumme (ohne Agio).
Zahlstelle Die Caveras Treuhand GmbH, Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg, führt als Zahlstelle bestimmungsge-
mäß Zahlungen an die Anleger aus und hält das Beteiligungsangebot zur kostenlosen Ausgabe an die Anleger
bereit.
Geplante Laufzeit des Bis 31.12.2014, d.h. ab dem regulären Zeichnungsschluss ca. 5,5 Jahre. Die geschäftsführende Kommanditistin
Beteiligungsangebotes hat das Recht, die Gesellschaftsdauer einseitig viermal, jeweils um ein Jahr, zu verlängern.
Haftung der Anleger Durch die Rechtsform der Kommanditgesellschaft ist die Haftung der Kommanditisten auf ihre jeweilige im
Handelsregister eingetragene Haftsumme begrenzt. Die gesetzliche Haftung erlischt, sobald der Kommandi-
tist Einzahlungen in Höhe der Haftsumme geleistet hat (vgl. §§ 171 ff. HGB). Eine Nachschusspflicht besteht
nicht. (Einzelheiten hierzu im Kapitel 3.3.10 „Haftungsangelegenheiten“, S. 24, und Kapitel 7.14 „Haftung
des Anlegers“, S. 76 f.).
Steuerliche Aspekte Die Anleger erzielen über die vermögensverwaltende Beteiligungsgesellschaft Einkünfte aus Kapitalvermögen.
Die erzielten Einkünfte unterliegen der Abgeltungsteuer. Das steuerliche Ergebnis wird den Anlegern entspre-
chend den Regelungen des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft zugewiesen und ist in der
persönlichen Einkommensteuerveranlagung zu berücksichtigen (Einzelheiten hierzu im Kapitel 8 „Wesentliche
Grundlagen der steuerlichen Konzeption“, S. 80 ff.). Die Anbieterin der Vermögensanlage, die Aquila Capital
Structured Assets GmbH, übernimmt keine Zahlung von Steuern für die Anleger.
Gültigkeitsdauer dieses Die Gültigkeitsdauer dieses Beteiligungsangebotes beginnt einen Werktag nach Veröffentlichung des
Beteiligungsangebotes Beteiligungsangebotes und endet, vorbehaltlich einer Verkürzung oder Verlängerung der Platzierungsfrist,
zum regulären Zeichnungsschluss am 30.06.2009.
KapitEl X
ac agrarinveSt i /2009
KapitEl 3
15
3. risiKohinWEisE
3.1 Allgemeines
Bei der Beteiligung an der Beteiligungsgesellschaft handelt es sich
um eine Vermögensanlage, deren Rendite im Wesentlichen von der
wirtschaftlichen Entwicklung im Agrarbereich in Südamerika, Aus-
tr alien bzw. Neuseeland abhängt. Die wirtschaftliche Entwicklung
der Vermögensanlage steht zum Zeitpunkt der Aufstellung des Be-
teiligungsangebotes nicht fest. Soweit die künftigen wirtschaftlichen,
steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen von den gemach-
ten Annahmen abweichen, kann dies die Ertrags-, Liquiditäts- und
Wertentwicklung der Beteiligungsgesellschaft und damit die Höhe
der Auszahlungen an die Anleger gegenüber der Prognose erheblich
verändern.
Die nachfolgend aufgeführten Risiken sollen dem Anleger eine Ent-
scheidungsgrundlage dafür geben, ob er trotz der vorhandenen oder
sich möglicherweise ergebenden Risiken eine Beteiligung an der
Beteiligungsgesellschaft eingehen möchte.
Im Einzelnen kann zwischen prognosegefährdenden (siehe Kapitel
3.2 „Prognosegefährdende Risiken“, S. 15 f.), anlagegefährdenden
(siehe Kapitel 3.3 „Anlagegefährdende Risiken“, S. 16 ff.) und anle-
gergefährdenden (siehe Kapitel 3.4 „Anlegergefährdende Risiken“,
S. 25) Risiken unterschieden werden. Prognosegefährdende Risiken
sind Risiken, die die Ergebnisse der Beteiligungsgesellschaft belasten
und damit die Höhe der Auszahlungen an die Anleger beeinträchti-
gen können. Anlagegefährdende Risiken gefährden die Anlageob-
jekte oder die gesamte Vermögensanlage und können daher zu
einem teilweisen oder vollständigen Verlust des vom Anleger inves-
tierten Kapitals führen. Anlegergefährdende Risiken sind Risiken, die
nicht nur zu einem Verlust der gesamten Zeichnungssumme führen
können, sondern auch das weitere Vermögen des Anlegers gefähr-
den können. Das Maximalrisiko des Anlegers besteht im Totalverlust
seiner gesamten Zeichnungssumme (zzgl. Agio) und der Gefährdung
seines weiteren Vermögens. Eine Beteiligung an der Beteiligungsge-
sellschaft ist somit nur für Anleger geeignet, die bei negativer Ent-
wicklung einen entstehenden Verlust hinnehmen könnten.
Diese Darstellung kann nur allgemeine Risiken einer Beteiligung an
der Beteiligungsgesellschaft behandeln, nicht aber mögliche indivi-
duelle Risiken einzelner Anleger. Die Beteiligungsgesellschaft empfiehlt
daher jedem Anleger, sich vor einer Entscheidung über die Beteiligung
an der Beteiligungsgesellschaft von fachkundigen Beratern, z.B.
einem Angehörigen der rechts- oder steuerberatenden Berufe, über
die Auswirkungen einer Beteiligung beraten zu lassen.
3.2 Prognosegefährdende Risiken
3.2.1 Auszahlungen und Liquidität
Auszahlungen an den Anleger können erst erfolgen, wenn der Be-
teiligungsgesellschaft die nötigen liquiden Mittel zur Verfügung
stehen. Diese liquiden Mittel sind wiederum im Wesentlichen von
Auszahlungen der LuxCo an die Beteiligungsgesellschaft abhängig.
Neben dem wirtschaftlichen Erfolg der Zielinvestments, der nicht
garantiert werden kann, hängt die Auszahlungsfähigkeit der LuxCo
auch von deren sonstigen Verbindlichkeiten ab. Neben der Beteili-
gungsgesellschaft sind bzw. werden insbesondere die AgrarINVEST
GmbH & Co. KG („AC AgrarINVEST I“), die AgrarINVEST Private
Placement GmbH & Co. KG („AC AgrarINVEST II“) sowie ggf. weite-
re Anleger an der LuxCo und neben der LuxCo weitere Anleger an
den Zielinvestments beteiligt. Zwar sind die Ansprüche der AC Agrar-
INVEST I und der AC AgrarINVEST II gegenüber den Ansprüchen der
Beteiligungsgesellschaft gleichrangig, jedoch kann dabei nicht aus-
geschlossen werden, dass Dritte gegenüber der Beteiligungsgesell-
schaft bzw. der LuxCo abweichende Gewinnansprüche haben. Zudem
besteht sowohl auf Ebene der Zielinvestments als auch auf Ebene
der LuxCo das Risiko, dass die erzielten Ergebnisse nicht oder nicht
vollständig an die LuxCo bzw. die Beteiligungsgesellschaft ausge-
schüttet werden. Kommt es zu Abweichungen oder Verzögerungen
bei der Umsetzung des Geschäftsmodells auf Ebene der LuxCo bzw.
den Zielinvestments, kann dies Einfluss auf den Zeitpunkt der Aus-
zahlungen auf Ebene der Beteiligungsgesellschaft haben.
ac agrarinveSt i /2009
3. risiKohinWEisE
3.2.2 Währungsrisiko
Bei dem Beteiligungsangebot handelt es sich um eine Anlage in US-
Dollar. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die LuxCo den Kauf-
preis einiger oder sämtlicher ihrer Zielinvestments in Südamerika,
Australien und Neuseeland in der dortigen Landeswährung zahlt
oder die von diesen erzielten Erträge in den dortigen Landeswäh-
rungen vereinnahmt. Ausgaben der Zielinvestments fallen ebenfalls
voraussichtlich in der entsprechenden Landeswährung an. Ausgaben
der Beteiligungsgesellschaft und der LuxCo können zum Teil in Euro
er folgen. Diese Zahlungen unterliegen damit dem Wechselkursrisiko
zwischen den dortigen Landeswährungen bzw. Euro einerseits und
US-Dollar andererseits. Darüber hinaus ist es möglich, dass sowohl
zwischen der Beteiligung an einem Zielinvestment und der Fälligkeit
des jeweiligen Kaufpreises als auch zwischen dem Entstehen und
der Auszahlung eines Gewinns oder einer Kapitalrückzahlung ein
Zeitraum von mehreren Wochen liegt. In diesem Zeitraum können
Schwankungen bei den Wechselkursen auftreten. Schwankungen
bei den Wechselkursen oder der Höhe der Gebühren und Be schränkungen
bei den konvertierbaren Beträgen können daher die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Beteiligungsgesellschaft insoweit beein-
trächtigen.
3.2.3 Gebühren und Kosten auf mehreren Stufen
Sowohl auf Ebene der Beteiligungsgesellschaft als auch auf Ebene
der LuxCo und der Zielinvestments fallen Gebühren und Kosten an,
welche die vom Anleger erzielbare Rendite schmälern. Es kann nicht
ausgeschlossen werden, dass aus wirtschaftlichen Gründen, z.B. um
staatliche Beihilfen oder sonstige wirtschaftliche Vorteile zu erzielen,
weitere Unternehmen zwischengeschaltet werden, auf deren Ebene
weitere Kosten und Gebühren anfallen können.
3.3. Anlagegefährdende Risiken
3.3.1 Ausmaß und Kumulation einzelner Risiken
Risikofaktoren können grundsätzlich sowohl einzeln als auch kumu-
liert auftreten, wodurch negative Auswirkungen auf die Rendite und
den Kapitalerhalt entstehen können. Starke Ausprägungen eines
prognosegefährdenden Risikos oder das Zusammentreffen mehrerer
prognosegefährdender Risiken können zu einem anlagegefährden-
den Risiko führen.
3.3.2 Markt- und Anlagerisiken
AllgemeinesDa die LuxCo erst gegründet wurde, besteht keine Investitionshis-
torie und kein Leistungsnachweis. Dies gilt ebenfalls für die Zielin-
vestments, die zum Zeitpunkt der Aufstellung des Beteiligungsan-
gebotes noch keine operative Tätigkeit ausüben. Eine Investition in
die Beteiligungsgesellschaft ist ein mittel- bis langfristiges Engage-
ment; es gibt keine feste Zusage von Auszahlungen der LuxCo an
die Beteiligungsgesellschaft vor bzw. bei der Liquidation der LuxCo.
Eine Beteiligung an der LuxCo und den Zielinvestments kann daher
ein erhöhtes Anlagerisiko darstellen.
AgrarmarktDie Prognoserechnungen gehen von stabilen bzw. einer inflations-
bedingten Steigerung der lokalen Bewirtschaftungs- und Logistik-
kosten (planmäßige Anlage, Erschließung, Pflege, Schutz und Ernte
der Agrarflächen sowie Lagerung und Transport der erzielten Erträ-
ge) bei den Zielinvestments aus. Die Ertragslage der Zielinvestments
und damit mittelbar auch der LuxCo und der Beteiligungsgesellschaft
könnten beeinträchtigt werden, sofern diese Kosten über die zu-
grunde gelegten Annahmen hinausgehen. Langfristige Schwankun-
gen oder sinkende Agrarpreise, insbesondere bei einer Exportorien-
tierung bestimmter Märkte hinsichtlich bestimmter Agrarprodukte
oder deren Substitution durch andere Rohstoffe, können die Finanz-
und Ertragslage der Zielinvestments und damit mittelbar auch der
LuxCo und der Beteiligungsgesellschaft erheblich beeinträchtigen.
Die von der LuxCo erzielten Erträge hängen im Wesentlichen von
der Entwicklung des Agrarmarktes (Erzielung von bzw. Handel mit
Agrarprodukten sowie die Durchführung von Viehwirtschaft, unmit-
telbare oder mittelbare Investitionen in Agrarbetriebe sowie die
Bewirtschaftung von bzw. der Handel mit land- und viehwirtschaft-
lichen Flächen) in Südamerika, Austra lien bzw. Neuseeland einerseits
und andererseits auch von den Weltmärkten ab. Es kann nicht garan-
tiert werden, dass sich der Agrarmarkt über die Laufzeit der Beteili-
gungsgesellschaft tatsächlich positiv entwickelt. Die maßgeblichen
Preise für Agrarprodukte sowie der land- und viehwirtschaftlichen
Flächen unterliegen den allgemeinen Bedingungen von Wirtschaft
und Markt. Eine negative Entwicklung der Preise für Agrarprodukte
sowie für land- und viehwirtschaftliche Flächen kann sich daher eben-
so wie andere Ursachen außerhalb des Einflussbereiches der Beteili-
gungsgesellschaft (z.B. Streik oder politische Risiken) nachteilig auf
die Zielinvestments und damit auch auf die LuxCo und die Beteili-
gungsgesellschaft auswirken. Die Ertragslage der LuxCo ist darüber
hinaus durch etwaige regulatorische Änderungen bezüglich der
Nutzung von land- und viehwirtschaftlichen Flächen und des Im- und
Exports von Agrarprodukten beeinflussbar. Die Anforderungen an
die Bewirtschaftung von land- und viehwirtschaftlichen Flächen (z.B.
Maßnahmenplanung, Erntemengen oder Zuchtplanung) können
stärker als derzeit reglementiert werden. Derartige Entwicklungen
können die Finanz- und Ertragslage der Zielinvestments und damit
auch die der LuxCo und der Beteiligungsgesellschaft erheblich be-
einträchtigen.
17
Der Agrarmarkt unterliegt Nachfrageschwankungen, die sich nega-
tiv auf die am Markt erzielbaren Preise auswirken können. Es besteht
auch das Risiko, dass außerhalb des Agrarmarktes bestehende Fak-
toren erhebliche Auswirkungen auf die Nachfrage nach bestimmten
Agrarrohstoffen haben können. So können z.B. Preissenkungen oder
Lieferüberschüsse bei fossilen Brennstoffen zu einer verringerten
Nachfrage bei Biokraftstoffen führen, was sich negativ auf die Preis-
entwicklung der für die Biokraftstoffe notwendigen Rohstoffe (z.B.
Zuckerrohr) auswirken kann.
Auch die Wertentwicklung der von den Zielinvestments ausgewähl-
ten Flächen kann sich entgegen dem prognostizierten Verlauf ent-
wickeln. Es kann nicht garantiert werden, dass die von den Zielin-
vestments erworbenen oder gepachteten Flächen den Ertragserwar-
tungen entsprechen. Zudem besteht das Risiko, dass für den Erwerb
oder die Pacht der bewirtschafteten Flächen von den Zielinvestments
nicht angemessene Preise gezahlt werden oder sich die gezahlten
Preise aufgrund einer nachteiligen Entwicklung der angenommenen
Ertragskraft der Flächen nachträglich als zu hoch erweisen. Dies kann
sich negativ auf die Ausschüttungsfähigkeit der Zielinvestments und
damit auch auf die Ausschüttungsfähigkeit der LuxCo sowie der
Beteiligungsgesellschaft auswirken.
Der Agrarmarkt ist insbesondere in Südamerika im Vergleich zu an-
deren Regionen der Welt (speziell in den USA, Australien, Neuseeland
oder der Europäischen Union) ein relativ stark wachsender und noch
zu entwickelnder Markt mit geringerer Transparenz und stärkerer
Exportorientierung. Dies kann ebenso wie der mögliche Verfall der
Margen bei zunehmendem weltweitem Wettbewerb einen nachtei-
ligen Effekt auf die Ertragslage der Zielinvestments und damit auch
auf die der LuxCo und der Beteiligungsgesellschaft haben. Gleiches
gilt, wenn sich der Agrarmarkt nicht bzw. langsamer als vorhergesehen
entwickelt.
Geringere Erträge aus den Zielinvestments hätten darüber hinaus
möglicherweise zur Konsequenz, dass zur Aufrechterhaltung der Ge-
schäftstätigkeit der Zielinvestments bzw. der LuxCo Darlehen aufge-
nommen werden müssten. Alternativ käme in Betracht, Investitionen
zeitlich zu verschieben bzw. nicht zu tätigen. Derartige Entwicklungen
können die Finanz- und Ertragslage der LuxCo und damit auch die der
Beteiligungsgesellschaft erheblich beeinträchtigen.
Sämtliche Agrarprodukte sind Naturprodukte. Die Investitionen der
Zielinvestments können daher durch allgemeine Risiken der biologi-
schen Produktion beeinflusst werden. Dazu zählen z.B. Schädlinge,
Sturm- und Brandschäden, Dürre, Überschwemmungen, Krankheiten,
Seuchen oder unsachgemäße Behandlung sowie Wassermangel,
Klimawandel oder sonstige negative Umwelteinflüsse. Diese Fakto-
ren können zu Ernteverlusten und -ausfällen bis hin zu der vollstän-
digen Vernichtung einer Ernte oder eines Viehbestandes führen.
Hierdurch würde die Finanz- und Ertragslage der Zielinvestments
und damit auch die der LuxCo und der Beteiligungsgesellschaft er-
heblich beeinträchtigt werden.
AuslandsrisikenDie LuxCo investiert voraussichtlich in Südamerika, Aus tralien oder
Neuseeland. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei Inves-
titionen im Ausland aufgrund anderer politischer, wirtschaftlicher
und rechtlicher Rahmenbedingungen als im Inland die Investitionen
einem höheren Risiko ausgesetzt sind. Insbesondere bei Investitionen
in Südamerika besteht das Risiko, dass aufgrund staatlicher Maßnah-
men, wie z.B. Verstaatlichung (ggf. ohne entsprechende Entschädi-
gung) oder der Einführung von neuen Gesetzen oder Verordnungen,
die Geschäftstätigkeit der Zielinvestments eingeschränkt oder voll-
ständig verboten werden oder der Kapitalverkehr und die Rückzah-
lung der Gelder an die LuxCo eingeschränkt werden. Zudem kann
nicht ausgeschlossen werden, dass die Ertragsfähigkeit der Zielin-
vestments – vor allem in Südamerika – durch Maßnahmen lokaler
Bürgerinitiativen beeinträchtigt wird. Weiterhin besteht das Risiko,
dass aufgrund von Korruption oder in betrügerischer Absicht vorge-
nommener Maß nahmen die Eigentumssituation im Hinblick auf
Anlageobjekte der Zielinvestments unklar ist, was sich negativ auf
deren erzielbare laufende Erträge oder Veräußerungserlöse und
somit mittelbar auch negativ auf die Ertragslage der LuxCo und der
Beteiligungsgesellschaft auswirken kann.
3.3.3 Strategische Risiken und Geschäftsrisiken
Fokussierte InvestitionsstrategieDie Beteiligungsgesellschaft fokussiert sich auf eine Beteiligung an
der LuxCo. Die LuxCo ihrerseits wird ihre Investitionen nur in gerin-
gem Maße diversifizieren und voraussichtlich über bis zu vier
Schwester-Zwischengesellschaften in der Rechtsform der Luxembur-
ger Aktiengesellschaft (Société Anonyme, „S.A.“) jeweils nur in ein
einziges Zielinvestment investieren. Der Misserfolg einer Investition
kann daher erheblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der LuxCo haben und die erwarteten Auszahlungen an
die Beteiligungsgesellschaft beeinträchtigen.
ac agrarinveSt i /2009
3. risiKohinWEisE
Wettbewerb Die LuxCo und die Zielinvestments werden mit anderen Unternehmen
mit vergleichbarem Unternehmenszweck konkurrieren, welche auch
über erheblich größere finanzielle Ressourcen verfügen können.
Zudem sind Marktstrukturen denkbar, etwa im Fall von Oligopolen,
die den Marktzugang erschweren. Dies kann die Ergebnisse der
LuxCo oder der Zielinvestments beeinträchtigen, indem die Wettbe-
werber die verfügbaren Anlagemöglichkeiten und die Margen im
Markt reduzieren. Geringere Gewinne auf Ebene der Zielinvestments
oder der LuxCo beeinträchtigen auch die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Beteiligungsgesellschaft.
Start-up-InvestitionenDie von der LuxCo zu erwerbenden Zielinvestments befinden sich
voraussichtlich noch in einer frühen Entwicklungsphase und können
noch Verluste aufweisen. Es ist möglich, dass die Zielinvestments
ihre Anfangsverluste nicht wie geplant abbauen können und diese
sich daher länger als geplant auf die Ertragsfähigkeit der Zielinvest-
ments auswirken. Auch können diese Investitionen einem erhöhten
Insolvenzrisiko unterliegen. Ferner können Managementprobleme
oder Probleme technischer bzw. operativer Art dazu führen, dass
Investitionen teilweise oder vollständig abzuschreiben sind.
Schlüsselpersonenrisiko Der Erfolg der LuxCo hängt neben den wirtschaftlichen Entwicklun-
gen im Agrarbereich insbesondere auch von der Tätigkeit der Bera-
ter der Beteiligungsgesellschaft und dem Management der Zielin-
vestments ab. Das Management der Zielinvestments ist wiederum
von den Fachkenntnissen und der Erfahrung ihrer Führungskräfte
und den von diesen ausgewählten Agrar und Farm Managern ab-
hängig. Die LuxCo und die Zielinvestments können Nachteile erleiden,
sofern solche Schlüsselpersonen nicht mehr zur Verfügung stehen.
Sofern gegenwärtige oder zukünftige Vertragspartner der Beteili-
gungsgesellschaft, der LuxCo oder der Zielinvestments ausfallen bzw.
bei Vertragsablauf neue Vertragspartner beauftragt werden müssen,
besteht das Risiko, neue Vertragspartner nicht oder nur zu schlech-
teren Bedingungen verpflichten zu können. Hieraus können höhere
Kosten resultieren, die sich entsprechend auf den Mittelrückfluss an
die Anleger auswirken.
Ferner ist es denkbar, dass sich die Vertragspartner der Zielinvest-
ments vertragswidrig verhalten und Schadenersatzansprüche gegen
diese nicht oder nur teilweise realisierbar sind. Dies kann Auswir-
kungen auf den Wert und die Liquiditätslage der LuxCo und damit
auch der Beteiligungsgesellschaft haben.
Blindpool-Risiko Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Beteiligungsangebotes stehen
die endgültigen Investitionsziele und deren Gewichtung im Verhält-
nis zur Gesamtinvestition noch nicht fest. Ebenso wenig sind mit
sämtlichen Vertragspartnern die Art und Laufzeit sowie die indivi-
duellen Konditionen der noch abzuschließenden Verträge und die
Kosten des Erwerbs der Zielinvestments zum Zeitpunkt der Aufstel-
lung dieses Beteiligungsangebotes vertraglich fest vereinbart. Für
die Anleger besteht damit zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der
Beitrittserklärung nicht die Möglichkeit, sich ein abschließendes Bild
über die endgültige Zusammensetzung des Investitionsportfolios zu
machen. Hieraus resultiert ein Risiko hinsichtlich der Erwirtschaftung
der prognostizierten Erträge sowie der Rückzahlung der erbrachten
Einlage.
Es besteht das Risiko, dass bei getätigten Investitionen geringere
Rückflüsse erzielt werden oder keine Investitionen in Zielinvestments
getätigt werden können und die Beteiligungsgesellschaft aus diesem
Grund rückabgewickelt werden muss.
Da zum Zeitpunkt der Aufstellung des Beteiligungsangebotes weder
die Zielinvestments noch die Vertragspartner der Zielinvestments
feststehen, besteht das Risiko, dass die Zielinvestments nicht in der
Lage sind, ihre Projekte zeitgerecht bzw. überhaupt abzuschließen.
Ferner besteht das Risiko, dass weder die fokussierten Zielinvest-
ments noch eine ausreichende Anzahl von anderen Investitions-
möglichkeiten zur Verfügung stehen, sodass die LuxCo nicht ihr
gesamtes Investitionskapital anlegen kann. Dies kann ebenfalls einen
negativen Einfluss auf die Erwirtschaftung der prognostizierten
Erträge haben.
Darlehensaufnahme Es ist denkbar, dass der Erwerb der Zielinvestments, entgegen den
Annahmen zum Zeitpunkt der Aufstellung des Beteiligungsangebo-
tes, aufgrund besonderer Umstände durch die LuxCo oder eine ihrer
Zwischengesellschaften teilweise darlehensfinanziert wird oder auf
Ebene der Zielinvestments Fremdfinanzierungen existieren.
Sollten die jeweiligen Erträge nicht ausreichen, um die Tilgung bzw.
die Darlehenszinsen zu bedienen, kann dies dazu führen, dass die
finanzierende Bank gewährte Sicherheiten verwertet. Reicht dies
zur Begleichung der Darlehensverbindlichkeit nicht aus, kann – in
Abhängigkeit vom Darlehensschuldner – die Insolvenz eines Zielin-
vestments, einer Zwischengesellschaft oder der LuxCo die Folge
sein. Insoweit ist der teilweise oder vollständige Verlust der Einlage
möglich.
19
LuxCo verzögern. Es besteht die Gefahr eines späteren Beginns der
Investitionstätigkeit der LuxCo, was Einfluss auf den Mittelrückfluss
an die Beteiligungsgesellschaft hätte.
Bei Einzahlungsverzug kann der Anleger mit Verzugszinsen gemäß
Gesellschaftsvertrag belastet werden. Auch dies führt zu einer Ver-
schlechterung seiner Gesamtrendite. Ferner besteht das Risiko, dass
der Anleger in diesem Fall aus der Beteiligungsgesellschaft ausge-
schlossen wird, was zu einer Gefährdung seines Anlageziels führen
kann.
3.3.6 Aufsichts- und weitere rechtliche Risiken
Für Verträge, die Investitionen in die LuxCo, Investitionen der LuxCo
in die Zielinvestments sowie die Zielinvestments selbst betreffen, gilt
grundsätzlich ausländisches Recht und damit auch die Zuständigkeit
der dortigen Gerichte bzw. Schiedsgremien für etwaige Prozesse.
Die Reife der Rechts- und Aufsichtsrechtssysteme in den Ländern
der Zielinvestments – insbesondere in Südamerika – unterscheidet
sich möglicherweise erheblich von der Stabilität und Zuverlässigkeit,
die diese Systeme in vielen westlichen Ländern auszeichnen. Dies
begründet eine Unsicherheit in Bezug auf wirksame Rechts behelfe
hinsichtlich der Durchsetzung von Rechten. Rechtsstreitigkeiten
können im Ausland zu erheblichen Kostenbelastungen führen, wel-
che die von den Zielinvestments und damit mittelbar auch die von
der LuxCo und der Beteiligungsgesellschaft erzielbaren Beträge
wesentlich beeinträchtigen können. Zudem wird die LuxCo in den
Zielinvestments regelmäßig keinen wesentlichen Einfluss auf Ent-
scheidungen ausüben können, sodass auf Ebene der Zielinvestments
auch ohne Wissen und Wollen der LuxCo Rechtsstreitigkeiten ein-
gegangen oder eine Verteidigung gegen unrechtmäßige Inanspruch-
nahmen unterlassen werden.
Einige der potenziellen Zielinvestments beabsichtigen ggf. Börsen-
gänge in ihren Sitzländern. Es kann nicht ausgeschlossen werden,
dass solche Börsengänge aufgrund regulatorischer Maßnahmen nicht
oder nicht in dem geplanten Umfang stattfinden können, was sich ne-
gativ auf deren Platzierungserfolg auswirken kann. Auch kann im Fall
eines Börsenganges ein Mindestplatzierungserfolg oder ein Mindestpreis
für eine Aktie nicht garantiert werden. Beides kann sich negativ auf die
Ertragslage der Zielinvestments und damit mittelbar auch negativ
auf die Ertragslage der LuxCo und der Beteiligungsgesellschaft aus-
wirken.
Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung und Berichtswesen betref-
fende Normen können in Ländern, in denen die LuxCo investiert,
weniger streng sein. Daraus folgt, dass der ausgewiesene Wert die-
ser Investitionen über dem Wert liegen kann, der in Ländern mit
strengeren Normen ausgewiesen würde.
3.3.4 Fungibilität
Eine Veräußerung der Anteile an der Beteiligungsgesellschaft ist von
der Zustimmung der geschäftsführenden Kommanditistin abhängig.
Auch werden die Anteile an der Beteiligungsgesellschaft nicht öf-
fentlich – z.B. an einer Börse oder einem vergleichbaren geregelten
Markt – gehandelt. Es besteht daher das Risiko, dass bei einem Ver-
äußerungswunsch kein Erwerber für die Beteiligung des Anlegers
gefunden wird oder eine Veräußerung nur zu einem unter dem Wert
liegenden Preis bzw. zeitlich verzögert erfolgen kann.
Die Anteile der Beteiligungsgesellschaft an der LuxCo werden vor-
aussichtlich ebenfalls nicht öffentlich gehandelt. Gleiches kann für
die Investitionen der LuxCo selbst gelten. Diese eingeschränkte Fun-
gibilität hat ggf. Einfluss auf die Laufzeit und den Ertrag der Beteili-
gungsgesellschaft, d.h., es besteht das Risiko, dass sich die tatsäch-
liche Laufzeit gegenüber der geplanten Laufzeit verlängert (vgl.
hierzu auch Kapitel 3.3.11 „Laufzeit und Kündigung“, S. 25).
3.3.5 Kapitalplatzierung
Sollte nicht bis zum 30.06.2009 ein Beteiligungskapital von 30 Mio.
US-Dollar gezeichnet sein, kann die geschäftsführende Kommandi-
tistin die Beteiligungsgesellschaft auch mit einem geringeren Betei-
ligungskapital schließen. Dies kann zu einer Minderung der Erträge
führen.
Wird bis zur Schließung der Beteiligungsgesellschaft nicht Beteili-
gungskapital in einer Höhe gezeichnet, das eine wirtschaftliche
Geschäftstätigkeit sicherstellt, oder steht fest, dass ein Erwerb von
geeigneten Investitionsobjekten aus wirtschaftlichen, tatsächlichen
oder rechtlichen Gründen nicht möglich ist, kann die geschäftsfüh-
rende Kommanditistin die Zeichnungen für nicht wirksam erklären
und bereits geleistete Zeichnungssummen an die Anleger unverzinst
zurückerstatten. Hat die Beteiligungsgesellschaft zu diesem Zeitpunkt
bereits im Gesellschaftsvertrag der Beteiligungsgesellschaft vorge-
sehene Zahlungen an Dritte geleistet und kann sie diese von den
jeweiligen Zahlungsempfängern nicht zurückerhalten, besteht die
Möglichkeit, dass die Beteiligungsgesellschaft insoweit nicht in der
Lage ist, den Anlegern ihre Zeichnungssummen in voller Höhe zu
erstatten. Zudem kann der Anleger aufgrund der nicht vorgesehenen
Verzinsung der Rückerstattungsbeträge einen Zinsverlust erleiden.
Die geschäftsführende Kommanditistin kann die Platzierungsfrist
nach ihrem Ermessen um bis zu zwölf Monate verlängern. Dies kann
dazu führen, dass sich die Investition der Beteiligungsgesellschaft in
die LuxCo verzögert. Dies könnte zu einer Minderung der Erträge
der Anleger führen.
Sollte eine erhebliche Anzahl von Anlegern ihren Zahlungspflichten
bei Fälligkeit nicht nachkommen, kann sich die Einzahlung in die
ac agrarinveSt i /2009
3. risiKohinWEisE
Durch die Berührung verschiedener Rechtskreise im Rahmen der
Investition der Beteiligungsgesellschaft in die LuxCo einerseits und
den weiteren Investitionen der LuxCo in die Zielinvestments ande-
rerseits entstehen ggf. Auslandsrisiken, wie z. B. mögliche Behinde-
rung des Kapitaltransfers und der Verwaltung von Vermögen, der
Vornahme von Rechtshandlungen sowie die Nichtanerkennung der
Begrenzung der Kommanditistenhaftung durch ausländische Gerich-
te (z.B. Schadenersatz).
Künftige Gesetzesänderungen, aber auch Änderungen der Ausle-
gung, Anwendung oder Handhabung bestehender Gesetze – ins-
besondere Änderungen, die die Konzeption oder das Geschäftsmo-
dell der Beteiligungsgesellschaft oder der LuxCo betreffen – können
für die Beteiligungsgesellschaft und die Anleger negative Auswir-
kungen rechtlicher oder steuerlicher Art haben und damit die plan-
mäßigen Erträge der Anleger nachteilig beeinflussen.
3.3.7 Interessenkonflikte
Soweit auf Ebene der Beteiligungsgesellschaft, der LuxCo oder der
Zielinvestments kapitalmäßige und personelle Verflechtungen be-
stehen (vgl. hierzu im Einzelnen Kapitel 9 „Übersicht über die betei-
ligten Gesellschaften“, S. 101 ff.), können Interessenkonflikte nicht
ausgeschlossen werden.
Sowohl auf Ebene der LuxCo als auch auf Ebene der Zielinvestments
kann es ferner zu Interessenkonflikten kommen, weil sowohl das
Management als auch die ggf. eingeschalteten Dienstleister der
LuxCo und der Zielinvestments in der Regel nicht ausschließlich für
die LuxCo bzw. die Zielinvestments, sondern auch für Dritte tätig
sein werden, deren Interessen zu den Interessen der LuxCo bzw. der
Zielinvestments im Widerspruch stehen können.
Es ist zudem vorgesehen, dass sich Unternehmen aus der Aquila
Gruppe Minderheitsbeteiligungen zu geringeren Anschaffungskos-
ten als die der LuxCo an den Zielinvestments beteiligen und aus
diesen Beteiligungen Erträge erzielen.
3.3.8 Steuerliche Risiken
AllgemeinesDas im Kapitel 8 „Wesentliche Grundlagen der steuerlichen Konzep-
tion“ auf den Seiten 80 ff. im Einzelnen dargestellte steuerliche Kon-
zept beruht auf den derzeit geltenden Steuergesetzen, Verwaltungs-
anweisungen sowie Entscheidungen der Finanzgerichte, soweit diese
im Zeitpunkt der Prospektaufstellung bekanntgemacht waren. Eine
von der in diesem Beteiligungsangebot beschriebenen Auffassung zu
den steuerlichen Folgen aus der Beteiligung an der Beteiligungsge-
sellschaft abweichende Auffassung der Finanzbehörden kann nicht
ausgeschlossen werden, insbesondere hinsichtlich bisher weder durch
Verwaltungsverlautbarungen noch durch gerichtliche Entscheidungen
behandelter Auslegungs- bzw. Zweifelsfragen. Es besteht keine Si-
cherheit, dass während der Dauer der Beteiligung des einzelnen An-
legers die Rechtsgrundlagen, Verwaltungsanweisungen und Recht-
sprechung ohne Änderung Bestand haben werden. Dies gilt im Hinblick
auf die steuerliche Behandlung der LuxCo, der durch diese unmittelbar
oder mittelbar über Zwischengesellschaften zu erwerbenden Zielin-
vestments, die voraussichtlich in Brasilien, Australien, Neuseeland und
Chile belegen sind, eventueller Zwischengesellschaften, sowie der
Beteiligungsgesellschaft und deren Anleger. Künftige Gesetzesände-
rungen können im Rahmen der jeweils geltenden gesetzlichen Vor-
gaben ggf. auch Rückwirkung entfalten.
21
ohne dies zu beabsichtigen, eine Beteiligung von mindestens 1%
innerhalb des Fünf-Jahres-Zeitraums vor Veräußerung der Aktien
bzw. Veräußerung oder Rückgabe von Genussrechten an der LuxCo
halten und dadurch hinsichtlich ihrer Beteiligung an der Beteiligungs-
gesellschaft im Veräußerungsfall nicht der Abgeltungsteuer sondern
dem Teileinkünfteverfahren unterliegen.
Soweit auf Ebene der Beteiligungsgesellschaft Zinsen aus einer Li-
quiditätsreserve oder der Zwischenanlage des Beteiligungskapitals
anfallen, sind diese neben etwaigen weiteren Kapitaleinkünften dem
jeweiligen Anleger für steuerliche Zwecke anteilig zuzurechnen und
unterliegen bei Zufluss bei der Beteiligungsgesellschaft der Abgel-
tungsteuer in Höhe von 25% zzgl. Solidaritätszuschlag (und ggf.
Kirchensteuer). Damit besteht das Risiko, dass die Anleger unabhän-
gig von einer tatsächlichen Auszahlung durch die Beteiligungsge-
sellschaft insoweit der Besteuerung unterliegen.
Sollten die zuständigen Finanzbehörden die Beteiligung an der Lux-
Co als ausländischen Investmentanteil im Sinne der Vorschriften des
Investment- und Investmentsteuerrechts einordnen, besteht das
Risiko, dass die Anleger hinsichtlich ihrer Einkünfte der pauschalen
Besteuerung nach dem Investmentsteuergesetz unterliegen und die
Beteiligung weitestgehend als steuerlich transparentes Fondsinvest-
ment behandelt wird. Damit wären dem Anleger anteilig, insbeson-
dere auch im Fall fehlender laufender Ausschüttungen am Ende des
Kalenderjahres, 70% der eingetretenen Wertsteigerungen, mindes-
tens jedoch 6% des Marktwertes der Aktien und Genussrechte der
LuxCo als steuerpflichtige Kapitalerträge zuzurechnen.
Für den Fall, dass die Finanzbehörden die Beteiligung an der LuxCo
als Beteiligung an einer ausländischen Zwischengesellschaft bzw. die
von dieser unmittelbar bzw. mittelbar gehaltenen Gesellschaften als
Beteiligungen an ausländischen Untergesellschaften im Sinne der
Vorschriften der §§ 7 ff. des Außensteuergesetzes ansehen, besteht
das Risiko, dass sämtliche bzw. Teile der Einkünfte, für die diese
Gesellschaft Zwischengesellschaft bzw. Untergesellschaft ist, bei den
Anlegern mit dem Teil steuerpflichtig werden, der auf die ihnen je-
weils zuzurechnende Beteiligung am Nennkapital der Gesellschaft
entfällt, ohne dass die Anleger Auszahlungen aus ihrer Beteiligung
an der Beteiligungsgesellschaft erhalten.
Es ist im Zeitpunkt der Aufstellung des Beteiligungsangebotes nicht
sicher, ob die zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Gesetzesvorhaben
und -entwürfe zur Änderung steuerlicher Vorschriften, insbesonde-
re der Entwurf des Jahressteuergesetzes 2009 und der Entwurf eines
Gesetzes zur Änderung des Erbschaftsteuer- und Bewertungsrechts
(Erbschaftsteuerreformgesetz – ErbStRG), in Bezug auf Inhalt und
Anwendungszeitpunkt unverändert das weitere Gesetzgebungsver-
fahren durchlaufen werden. Insofern besteht das Risiko, dass durch
die Gesetzgebungsverfahren nachteilige steuerliche Auswirkungen
für die Anleger entstehen.
Endgültige Rechtssicherheit hinsichtlich der steuerlichen Behandlung
der den Anlegern aus ihrer Kommanditbeteiligung zuzurechnenden
Einkünfte kann erst nach Eintritt der Bestandskraft der Steuerbe-
scheide über die einheitliche und gesonderte Feststellung der Be-
steuerungsgrundlagen der Beteiligungsgesellschaft eintreten. Im
Falle einer nachträglichen Änderung dieser Steuerfestsetzungen,
bspw. im Rahmen einer steuerlichen Außenprüfung bei der Beteili-
gungsgesellschaft, besteht insbesondere ein Risiko von Steuernach-
forderungen gegenüber den Anlegern, wenn infolge einer Änderung
der Steuerbescheide der Beteiligungsgesellschaft die individuellen
Einkommensteuerbescheide der Anleger geändert werden sollten.
Eventuell entstehende Steuernachforderungen wären ab dem 15.
Monat nach Ablauf des Kalenderjahres, für das der Bescheid ergeht,
mit 6 % jährlich zu verzinsen. Rechtssicherheit hinsichtlich der Be-
steuerungsfolgen im Ausland kann erst nach endgültiger Festsetzung
der Steuerfolgen in den jeweiligen ausländischen Gesellschaften
nach Maßgabe der jeweils anwendbaren gesetzlichen Vorgaben
eintreten.
Die Ausführungen im Kapitel 8 „Wesentliche Grundlagen der steu-
erlichen Konzeption“, S. 80 ff., beziehen sich ausschließlich auf
Anleger, die in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtige natürliche
Personen sind und die Beteiligung an der Beteiligungsgesellschaft in
ihrem steuerlichen Privatvermögen halten. Soweit sich andere An-
leger an der Beteiligungsgesellschaft beteiligen, die diese Voraus-
setzungen nicht erfüllen, können sich gegenüber den in diesem
Beteiligungsangebot beschriebenen steuerlichen Implikationen ab-
weichende steuerliche Folgen ergeben, auf die hier jedoch ausdrück-
lich nicht eingegangen wird.
Risiken im Hinblick auf die Besteuerung in Deutschland Soweit die Finanzverwaltung den Status der Beteiligungsgesellschaft
als vermögensverwaltende Personengesellschaft nicht anerkennen
sollte, besteht das Risiko, dass die den Anlegern zuzurechnenden
Einkünfte als Einkünfte aus Gewerbebetrieb qualifiziert werden.
Erzielte Dividenden und Veräußerungs- bzw. Rückgabegewinne auf
Ebene des jeweiligen Anlegers bzw. der Beteiligungsgesellschaft
würden dann auf Ebene des jeweiligen Anlegers nicht der Abgel-
tungsteuer, sondern dem Teileinkünfteverfahren unterliegen. Zudem
wäre die Beteiligungsgesellschaft gewerbesteuerpflichtig.
Soweit dem einzelnen Anleger aufgrund der Höhe seiner Komman-
ditbeteiligung an der Beteiligungsgesellschaft eine unmittelbare oder
mittelbare Beteiligung von mindestens 1% an dem Kapital der Lux-
Co oder einer der Zielgesellschaften (wesentliche Beteiligung im
Sinne des § 17 EStG) innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren vor
Veräußerung der Aktien oder Veräußerung bzw. Rückgabe von Ge-
nussrechten an der LuxCo zuzurechnen sein sollte, unterliegen die
erzielten Veräußerungs- oder Rückgabegewinne als Einkünfte aus
Gewerbebetrieb – unabhängig von der Haltedauer – der Einkom-
mensbesteuerung. Es besteht daher das Risiko, dass einzelne Anleger
ac agrarinveSt i /2009
3. risiKohinWEisE
Es kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass ein Anleger auf-
grund seiner Beteiligung an der LuxCo außerhalb Deutschlands einer
Steuererklärungspflicht unterliegt und neben ausländischer Quellen-
steuer zur Zahlung weiterer ausländischer Steuern verpflichtet ist.
Aus den aufgeführten steuerlichen Risiken können sich nachteilige
Einflüsse auf die durch die Anleger erzielte Nachsteuerrendite erge-
ben.
Risiken im Hinblick auf die Besteuerung in LuxemburgDie Beteiligungsgesellschaft beabsichtigt, sich an einer Aktienge-
sellschaft nach Luxemburger Recht (nachfolgend analog zu den
Benennungen im Kapitel 8.2 „Beschreibung der geplanten Struktur“,
S. 82 ff., „LuxCo“ genannt) als Aktionär zu beteiligen sowie Genuss-
rechte, welche von der LuxCo begeben werden, zu erwerben.
Ggf. kann der Erwerb der Zielinvestments der LuxCo über eine oder
mehrere Luxemburger Tochtergesellschaften erfolgen (Blindpool;
vgl. insoweit auch Kapitel 7.3 „Investitionsgegenstand der Beteili-
gungsgesellschaft und Anlageziele“, S. 67 ff.). In diesem Fall können
sich von den im Kapitel 8.4.1 „Besteuerung der LuxCo“, S. 90 f., dar-
gestellten Steuerfolgen nachteilig abweichende steuerliche Konse-
quenzen ergeben.
Bei der LuxCo handelt es sich konzeptionsgemäß um eine unbe-
schränkt steuerpflichtige luxemburgische Kapitalgesellschaft, deren
Einkünfte grundsätzlich der Körperschaftsteuer, der kommunalen
Gewerbesteuer und dem Solidaritätszuschlag zu einem Gesamtsteu-
ersatz von derzeit 28,59% (2009) in Luxemburg-Stadt unterliegen.
Die Struktur des Fonds zielt darauf ab, dass Einkünfte aus den Be-
teiligungen an den Zielinvestments aufgrund des Luxemburger
Schachtelprivilegs (vgl. hierzu Kapitel 8.4.1 „Besteuerung der LuxCo“,
S. 90 f.) von der Körperschaft- und Gewerbesteuer befreit sind und
die Beteiligungen an den Zielinvestments selbst nicht der Vermögen-
steuer unterliegen. Sollte eine der Beteiligungen an den Zielinvest-
ments nicht die Voraussetzungen des Luxemburger Schachtelprivilegs
erfüllen, sind Einkünfte aus diesen Beteiligungen grundsätzlich zu
Standardsätzen (z.B. derzeit 28,59 % (2009) in Luxemburg-Stadt)
zu versteuern. Diese Einkünfte können auf Ebene der LuxCo grund-
sätzlich durch den auf die Genussrechte fallenden Zinsaufwand re-
duziert werden. Dividendenausschüttungen der Zielinvestments, die
weder durch Rückkauf der Genussrechte noch eine Ausschüttung
auf die Genussrechte oder auf sonstige Weise vor dem 01.01. des
Folgejahres über die Beteiligungsgesellschaft an die Anleger abgeführt
wurden, erhöhen das Vermögen der LuxCo und damit die Bemes-
sungsgrundlage für die Berechnung der Vermögensteuer. Die Ver-
mögensteuer wird auf Ebene der LuxCo in Höhe von 0,5% p. a. auf
das Nettovermögen der LuxCo zum 01.01. eines jeden Jahres erho-
ben.
Im Hinblick auf die mögliche Beteiligung der LuxCo an einem brasi-
lianischen Fundo de Investimento em Participações (FIP) besteht das
Risiko, dass aus dieser Beteiligung erzielte Dividenden und Veräuße-
rungsgewinne auf Ebene der LuxCo steuerpflichtig sind, weil die
Voraussetzungen des Schachtelprivilegs als nicht erfüllt angesehen
werden könnten. Da der FIP in Brasilien als solcher nicht einer der
Luxemburger Körperschaftsteuer vergleichbaren Steuer unterworfen
ist, kommt das Schachtelprivileg grundsätzlich nur zur Anwendung,
wenn der FIP als transparente Personengesellschaft qualifiziert und
die von dem FIP gehaltene mögliche Beteiligung an der Proterra
Agropecuária S.A. als unmittelbare qualifizierte Beteiligung der Lux-
Co im Sinne des Luxemburger Schachtelprivilegs angesehen wird.
Dies hängt maßgeblich von den Umständen des Einzelfalls und ins-
besondere von den Merkmalen des Gesellschaftsvertrages des FIP
ab. Eine möglicherweise anwendbare Freistellung von Einkünften
aus der Beteiligung an dem FIP aufgrund des zwischen Brasilien und
Luxemburg geschlossenen Doppelbesteuerungsabkommens setzt
nämlich voraus, dass der FIP eine in Brasilien ansässige Person im
Sinne von Artikel 4 des Doppelbesteuerungsabkommens Luxemburg/
Brasilien ist. Aufgrund der fehlenden Besteuerung des FIP besteht
jedoch ein Risiko, dass der FIP nicht in diesem Sinne ansässig ist (vgl.
hierzu Kapitel 8.4 „Besteuerung in Luxemburg“, S. 90 ff.).
Sofern aufgrund der Höhe einer Beteiligung der LuxCo an den je-
weiligen Zielinvestments die Voraussetzungen des Luxemburger
Schachtelprivilegs nicht erfüllt sein sollten, insbesondere eine Betei-
ligung weniger als 10% oder der Anschaffungswert der Beteiligung
weniger als 6.000.000 Euro beträgt, besteht ebenfalls das Risiko,
dass etwaige, bei der LuxCo anfallende Gewinne aus der Beteiligung
an dem Zielinvestment in Luxemburg steuerpflichtig wären.
Die LuxCo muss in Luxemburg mit der jeweils erforderlichen Substanz
ausgestattet sein. Dies erfordert insbesondere, dass sich die Ge-
schäftsleitung der LuxCo jeweils ausschließlich in Luxemburg befin-
det, sodass die LuxCo jeweils auch aus deutscher, brasilianischer,
australischer und neuseeländischer steuerlicher Sicht sowie ggf. aus
Sicht des jeweiligen Sitzstaates weiterer Zwischengesellschaften als
in Luxemburg ansässig anerkannt wird. Soweit die Substanzanfor-
derungen nicht erfüllt werden, besteht das Risiko, dass sich gegen-
über den in diesem Beteiligungsangebot dargestellten steuerlichen
Implikationen abweichende steuerliche Konsequenzen ergeben
können.
23
Im Kapitel 8 „Wesentliche Grundlagen der steuerlichen Konzeption“,
S. 80 ff., wird die derzeit geplante Struktur unter Berücksichtigung
der bereits identifizierten möglichen Zielinvestments sowie die sich
daraus ergebenden grundsätzlichen steuerlichen Folgen dargestellt.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich in Bezug auf die
Zielinvestments in den jeweiligen Ländern von den dort dargestellten
steuerlichen Folgen nachteilig abweichende steuerliche Konsequen-
zen ergeben. Die genaue Ausgestaltung der Investitionsstruktur,
insbesondere ob sämtliche der derzeit geplanten möglichen unmit-
telbaren oder mittelbaren Investitionen in die Zielinvestments getä-
tigt werden, steht derzeit noch nicht fest (Blindpool). Darüber hinaus
ist die Allokation der durch die Beteiligungsgesellschaft zu investie-
renden Mittel, insbesondere die absolute Höhe sowie die jeweilige
prozentuale Beteiligung an den jeweiligen Zielinvestments derzeit
noch nicht festgelegt (Blindpool). Damit besteht das Risiko, dass im
Fall einer von der geplanten Struktur abweichenden Struktur oder
dem Eingehen von Zielinvestments, welche nicht mit den im Kapitel
4.5 „Mögliche Zielinvestments“, S. 39 ff., dargestellten möglichen
Zielinvestments übereinstimmen und aufgrund der Tatsache, dass
die individuelle steuerliche Situation der beteiligten Gesellschaften
bislang noch nicht bekannt ist, sich von den im Kapitel 8 „Wesent-
liche Grundlagen der steuerlichen Konzeption“, S. 80 ff., dargestell-
ten grundsätzlichen steuerlichen Folgen nachteilige abweichende
steuerliche Konsequenzen ergeben können.
Risiken im Hinblick auf die Besteuerung in BrasilienNach brasilianischem Steuerrecht unterliegen Veräußerungsgewinne,
die durch ausländische Investoren aus dem Verkauf oder der Über-
tragung von Wertpapieren, einschließlich Aktien, an brasilianischen
Börsen erzielt werden, keiner Ertragsbesteuerung.
Die bevorzugte einkommensteuerliche Freistellung gilt für ausländi-
sche Investoren, die die Voraussetzungen der Resolution 2 689 ein-
halten und nicht in einem Niedrigsteuerland („Tax Haven“) ansässig
sind.
Durch das Gesetz 11727/2008 ist eine neue Regelung in Kraft ge-
treten, die das Konzept von Niedrigsteuerländern für Zwecke von
Verrechnungspreisbestimmungen erweitern soll und solche Länder
einbezieht, die keine Auskunft über die Gesellschafter von Gesell-
schaften, die in Brasilien investieren, geben. Derzeit liegen keine
Erlasse der brasilianischen Steuerbehörden (RFB) vor, ob die Erwei-
terung des Steueroasenkonzeptes auch für ausländische Investoren
in Aktien oder FIP-Anteile gelten soll bzw. ob eine neue, umfassen-
dere Liste mit als Steueroasen geltenden Ländern erlassen wird, die
die Liste im Erlass 188/2002 ersetzen soll.
Das gesamte Finanzierungsmodell beruht auf der Annahme, dass
ausreichend Genussrechte vorhanden sind, um ggf. anfallende Ge-
winne, insbesondere aus Beteiligungen, die nicht dem Luxemburger
Schachtelprivileg unterliegen (vgl. hierzu Kapitel 8.4 „Besteuerung
in Luxemburg“, S. 90 ff.), aus den Zwischengesellschaften über einen
Rückkauf der Genussrechte zum Marktwert an die Genussrechtsin-
haber abzuführen. Sollten wider Erwarten auf Ebene der LuxCo
laufende oder Veräußerungsgewinne realisiert werden, die größer
sind als die Anzahl der ausstehenden Genussrechte, sind aus luxem-
burgischer Sicht diese Gewinne als Zinszahlungen auf die ausste-
henden Genussrechte oder im Falle des Nichtvorhandenseins von
Genussrechten als Dividenden auszuschütten. Dividendenausschüt-
tungen können in Luxemburg grundsätzlich einer 15%igen Quellen-
steuer unterliegen.
Ausschüttungen auf die Genussrechte können ebenso wie der Betrag,
der bei Rückkauf der selbigen deren Nennwert übersteigt, von der
Luxemburger Steuerbehörde als Zinszahlung im Sinne der EU-Zins-
richtlinie angesehen werden, was eine Quellenbesteuerung in Lu-
xemburg zur Folge hätte (vgl. hierzu Kapitel 8.4 „Besteuerung in
Luxemburg“, S. 90 ff., und Kapitel 8.4.2 „Besteuerung der Anleger“,
S. 91 f.). Eine Quellensteuer auf solche Zahlungen kann nur vermie-
den werden, wenn die Inhaber der Genussrechte für den Informa-
tionsaustausch im Sinne der EU-Zinsrichtlinie optieren. Es besteht
das Risiko, dass die von der Beteiligungsgesellschaft geplante Aus-
übung der Option nicht erfolgt oder von der Finanzbehörde nicht
anerkannt wird.
Die beschriebenen möglichen Abweichungen von der angestrebten
steuerlichen Behandlung auf Ebene der LuxCo können sich nachtei-
lig auf die Wertentwicklung der durch die Beteiligungsgesellschaft
gehaltenen Aktien bzw. Genussrechte an der LuxCo auswirken.
Risiken im Hinblick auf die Besteuerung der ZielinvestmentsDie LuxCo soll sich konzeptionsgemäß unmittelbar oder mittelbar
an verschiedenen Investitionsvehikeln beteiligen, die unmittelbare
oder mittelbare Investitionen im Agrarbereich in einen oder mehre-
re landwirtschaftliche Betriebe in Südamerika, Australien und/oder
Neuseeland (nachfolgend gemeinsam auch „Zielinvestments“ ge-
nannt) tätigen.
ac agrarinveSt i /2009
3. risiKohinWEisE
Konzeptionell ist darüber hinaus vorgesehen, dass die LuxCo an den
Zielinvestments Minderheitsbeteiligungen erwerben kann oder durch
Ausgabe neuer Anteile aus vormals Mehrheitsbeteiligungen Minder-
heitsbeteiligungen werden. Die Einflussnahmemöglichkeiten der
LuxCo und damit die der Beteiligungsgesellschaft wären in einem
solchen Fall dementsprechend ebenfalls eingeschränkt.
3.3.10 Haftungsangelegenheiten
Die Kommanditisten werden mit einer Haftsumme von 1% ihrer
Pflichteinlage, umgerechnet in Euro (Umrechnungskurs 1 USD = 1
EUR), in das Handelsregister eingetragen. Werden die Kapitalkonten
eines Kommanditisten durch Entnahmen (Auszahlungen) unter die
Haftsumme gemindert, lebt die Außenhaftung gegenüber Gläubigern
der Gesellschaft bis zur Höhe der Haftsumme wieder auf (§ 172 Abs.
4 i.V. m. § 171 Abs. 1 HGB). Auch nach einem Ausscheiden haften
Kommanditisten im Rahmen von § 160 HGB bis zu fünf Jahre in Höhe
ihrer Hafteinlage für die bis zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens be-
gründeten Verbindlichkeiten gegenüber der Beteiligungsgesell-
schaft.
Sollte die Beteiligungsgesellschaft illiquide werden, könnten die
empfangenen Auszahlungen bis zur Höhe der Haftsumme zurück-
gefordert werden. Eine noch weiter gehende Haftung nach §§ 30 f.
GmbHG bis zur Höhe aller empfangenen Auszahlungen ohne Be-
grenzung auf die Haftsumme kommt in Betracht, wenn Auszahlun-
gen unter Verstoß gegen die Bestimmungen des § 10 Abs. (2) des
Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft erfolgen, also
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Be teiligungsgesellschaft
eine Auszahlung nicht zugelassen hätten.
Soweit Anleger nicht selbst als Kommanditisten beteiligt sind, steht
der Treuhänderin bei einer Inanspruchnahme ein Aufwendungser-
satzanspruch gegen die Anleger zu.
Die Haftung der mit fondsbezogenen Aufgaben betrauten Gesell-
schaften und Personen ist eingeschränkt. Darüber hinaus hat der
genannte Personenkreis ggf. zu Lasten der Beteiligungsgesellschaft
Ansprüche auf Haftungs- und Schadensfreistellung. Entsprechendes
gilt für die Treuhänderin. Deren Anspruch auf Haftungs- und Scha-
densfreistellung richtet sich gegen den Anleger. Einzelheiten ergeben
sich aus den Verträgen.
Entsprechende oder weiter gehende Haftungsfreizeichnungen sind
auch auf Ebene der LuxCo sowie auf Ebene der jeweiligen Zielinvest-
ments denkbar.
Soweit Veräußerungsgewinne durch ausländische Investoren mit
Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in einem Niedrigsteuerland
bezogen werden, sind diese nicht durch die einkommensteuerliche
Freistellung begünstigt und unterliegen einer 15%igen Einkommen-
steuer in den Fällen, in denen der Transfer oder Verkauf von Anteilen
an der brasilianischen Börse vorgenommen wird bzw. einer 25%igen
Einkommensteuer in den Fällen, in denen die Transaktion nicht an
der brasilianischen Börse durchgeführt wurde. Zusätzlich wird ein in
einem Niedrigsteuerland ansässiger ausländischer Investor mit Quel-
lensteuer i.H.v. 0,005 % auf Gewinne aus der Veräußerung von
Anteilen veranlagt. Diese Quellensteuer dient als Vorauszahlung auf
die Einkommensteuer und kann mit der tatsächlichen Steuer ver-
rechnet werden.
Risiken im Hinblick auf die Besteuerung in AustralienDie Einkünfte der AusHoldCo und der AusOpCos unterliegen – mit
Ausnahme der durch AusHoldCo bezogenen Dividenden der Chile-
Co – unabhängig vom Herkunftsland der Einkünfte ebenfalls der
australischen Körperschaftsteuer in Höhe von 30 %. Dies gilt unter
der Voraussetzung, dass zwischen der AusHoldCo und den AusOp-
Cos jeweils ein körperschaftsteuerliches Organschaftsverhältnis („Tax
Consolidated Group“) besteht.
Soweit keine Organschaft zwischen AusHoldCo und den AusOpCos
begründet würde, würden die Gesellschaften jeweils separat mit
dem Körperschaftsteuersatz von 30 % besteuert, ohne dass die
Möglichkeit der Verrechnung von Gewinnen und Verlusten zwischen
den in der Organschaft verbundenen Gesellschaften bestünde. Di-
videnden der AusOpCos an die AusHoldCo würden in diesem Fall
bei der AusHoldCo grundsätzlich der Besteuerung unterliegen (mit
der Möglichkeit der Anrechnung der auf Ebene der AusOpCos ent-
richteten Körperschaftsteuer; sogenannte „Franking Credits“).
3.3.9 Risiken aus Minderheitsbeteiligungen
Möglicherweise bestimmt die Gesellschafterversammlung der Be-
teiligungsgesellschaft über Änderungen in der Geschäftspolitik, die
nicht im Interesse einer Minderheit der Anleger sind und von den
ursprünglichen Anlagekriterien abweichen.
Es kann auch nicht garantiert werden, dass die Beteiligungsgesell-
schaft stets eine Mehrheit in der LuxCo hält und somit ihre Rechte
in der LuxCo jederzeit durchsetzen kann. So kann nicht ausgeschlos-
sen werden, dass auf Ebene der LuxCo für die Beteiligungsgesellschaft
bindende Entscheidungen getroffen werden, welche sich für die
Beteiligungsgesellschaft nachteilig auswirken können.
25
bedienen kann und der jeweilige Kreditgeber in der Folge Kreditsi-
cherheiten, insbesondere Grundstücke oder Geschäftsanteile, ver-
wertet. Dies kann es erforderlich machen, die Beteiligungsgesellschaft
bereits vorzeitig zu beenden.
3.4 Anlegergefährdende Risiken
3.4.1 Anteilsfinanzierung
Sollte der Anleger seine Zeichnungssumme zzgl. Agio fremdfinan-
zieren, besteht grundsätzlich das Risiko, dass die prognostizierten
Auszahlungen an die Anleger aufgrund verschlechterter Liquiditäts-
lage der Beteiligungsgesellschaft nicht oder nur in verminderter Höhe
erfolgen und damit die Tilgung bzw. die Darlehenszinsen der Finan-
zierung eventuell nicht aus den Rückflüssen der Beteiligungsgesellschaft
erbracht werden können. Auch im Falle eines Totalverlustes des einge-
setzten Kapitals muss der Anleger in der Lage sein, den Kapitaldienst
aus anderen Mitteln aufzubringen.
3.4.2 Steuerzahlungen
Geleistete bzw. noch zu leistende Steuerzahlungen, denen keine
Steuererstattungen oder sonstige Auszahlungen gegenüberstehen,
können im Falle eines Totalverlustes des eingesetzten Kapitals das
übrige Vermögen des Anlegers gefährden.
3.4.3 Weitere Risiken
Weitere als die in diesem Kapitel genannten Risiken im Zusammen-
hang mit dem Beteiligungsangebot sind der Anbieterin zum Zeitpunkt
der Aufstellung des Beteiligungsangebotes nicht bekannt.
3.3.11 Laufzeit und Kündigung
Die Laufzeit der Beteiligungsgesellschaft ist grundsätzlich abhängig
vom Zeitpunkt der Liquidation der LuxCo bzw. der Veräußerung der
Beteiligungen durch die Beteiligungsgesellschaft. Die Beteiligungs-
gesellschaft soll ohne Auflösungsbeschluss zum 31.12.2014 enden.
Verzögerungen können sich bspw. daraus ergeben, dass die Märkte
für außerbörsliche Investitionen oder börsennotierte Zielinvestments
der LuxCo oder der Beteiligung an der LuxCo illiquide sind. Dies
wiederum hätte Einfluss auf die Möglichkeit einer Auflösung der
Beteiligungsgesellschaft. Es besteht eine Option der geschäftsfüh-
renden Kommanditistin, die Laufzeit viermal, jeweils um ein Jahr, zu
verlängern. Die vorgesehene Rückführung des Kapitals der Anleger
kann sich daher über das maximal geplante Laufzeitende im Jahr
2014 hinaus verzögern.
Eine Kündigung des Gesellschaftsverhältnisses durch die Anleger ist
während der Laufzeit des Fonds – mit Ausnahme der Kündigung aus
wichtigem Grund – ausgeschlossen. Bei einer solchen Kündigung ist
zu beachten, dass aufgrund der Anfangskostenbelastung der Ausein-
andersetzungswert der Beteiligung deutlich unterhalb der ursprünglich
eingezahlten Pflichteinlage liegen kann. Dieser Effekt würde sich bei
einem negativen Geschäftsverlauf der Beteiligungsgesellschaft noch
verstärken.
Eine Beendigung der Beteiligungsgesellschaft vor dem Zeitpunkt der
Liquidation der LuxCo ist davon abhängig, dass sich ein Käufer für die
Anteile der LuxCo, der Zwischengesellschaften oder der Zielinvestments
findet (vgl. hierzu auch Kapitel 3.3.4 „Fungibilität“, S. 19).
Es besteht die Möglichkeit, dass die LuxCo oder eines der Zielinvest-
ments Darlehensverbindlichkeiten, sofern solche aufgenommen
werden (vgl. dazu im Kapitel 3.3.3 „Strategische Risiken und Ge-
schäftsrisiken“ den Abschnitt „Darlehensaufnahme“, S. 18), nicht
ac agrarinveSt i /2009
4. dEr agrarmarKt und möglichE ZiElinvEstmEnts
4.1 Der makroökonomische Hintergrund der globalen Agrarwirtschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Wenige Trends der Realökonomie sind so gut prognostizierbar wie
die Entwicklung und Struktur der Weltbevölkerung. Bis zur Mitte
dieses Jahrhunderts soll die Bevölkerungszahl auf über neun Mrd.
Menschen steigen (PROGNOSE; Quelle: UN World Population Pro-
spects: The 2004 Revision) und der Landwirtschaft alleine daraus
ein konstantes Nachfragewachstum von 1,5% pro Jahr bescheren
(PROGNOSE; Quelle: United States Department of Agriculture
(USDA), 2007). Hinzu kommen die sich ändernden Ernährungs ge-
Die Vorräte zahlreicher Agrarrohstoffe sind hingegen zwischenzeit-
lich auf den niedrigsten Stand seit mehr als 20 Jahren gefallen. Nach
Analyse der FAO haben dazu neben der hohen Nachfrage auch die
Reformen in der Landwirtschaftspolitik, etwa in der EU, beigetragen.
Die Überschüsse in Europa konnten früher den Nachfrageanstieg
und Preissteigerungen abfedern. Dieser Mechanismus ist in dieser
Form nicht mehr zu beobachten, und kurzfristige Ungleichgewichte
schlagen ungebremst auf die Preisentwicklung durch.
Eine genauere Analyse der Angebots- und Nachfragesituation lässt
darauf schließen, dass es kein einzelnes, isoliertes Ereignis ist, das
das vorherige Gleichgewicht nachhaltig gestört hat, sondern dass
sich verschiedene, latente Trends, wie z.B. das Bevölkerungswachs-
tum und der Klimawandel, immer stärker weiterentwickelt haben
und kumulativ negativ wirken. Eine über die naturbedingten kon-
junkturellen Schwankungen hinausgehende Entspannung ist dabei
kurz- und mittelfristig eher nicht zu erwarten. Zu dem gleichen Er-
gebnis kommt die vielbeachtete WWF-Studie „Living Planet 2008“,
die bei Fortschreibung der aktuellen Trends ab 2035 eine zweite Erde
zur Befriedigung der menschlichen Ressourcennachfrage von Nöten
hält.
wohn heiten in vielen Schwellenländern und seit Kurzem die Nach-
frage nach Biotreibstoffen. In der Summe beläuft sich die für die
kommenden zehn Jahre erwartete Nachfrage nach Agrarrohstoffen
auf +2,6% p. a. und wird damit deutlich höher sein als zu irgend-
einem Zeitpunkt der letzten 50 Jahre. Auch die Finanzkrise wird
diese Entwicklung nicht nachhaltig verändern, da die Nahrungs-
mittelnachfrage kaum auf konjunkturelle Einflüsse reagiert. Seit
Ausbruch der Krise im Sommer 2007 ist die Weltbevölkerung zudem
geschätzt um weitere rd. 100 Mio. Menschen gestiegen.
Die weltweite kumulierte Nachfrage nach Lebensmitteln, Tierfutter und Biotreibstoffen. Für die kommenden rund zehn Jahre steigt die er-
wartete Nachfrage nochmals deutlich an.
Komponenten der Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten (PROGNOSE)
Quelle: USDA, Aquila Capital, 2007
2,6
2,4
2,2
2,0
1,8
1,6
1,4
1,2
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015
Zeit
Mrd
. Ton
nen
nachfrage biotreibstoffe
nachfrage tierfutter
nachfrage lebensmittel
27
4.2 Die Nachfragesituation
4.2.1 Bevölkerungswachstum
Die Weltbevölkerung wuchs vor allem seit Einsetzen der industriellen
Revolution vor 150 bis 200 Jahren mit exponentieller Geschwindig-
keit, d.h., die Zuwachsraten nahmen von Jahr zu Jahr zu. Im Jahr
1800 lebten etwa eine Mrd. Menschen auf der Erde. Nur 125 Jahre
später hatte sich die Weltbevölkerung auf zwei Mrd. verdoppelt. Für
die nächste Mrd. brauchte es nur noch 34 Jahre (1960), für die vier-
te Mrd. (1974) und fünfte Mrd. (1987) nur noch 14 bzw. 13 Jahre.
1999 überschritt die Zahl der Menschen sechs Mrd. Das 20. Jahr-
hundert ist somit jenes mit dem bislang stärksten Wachstum der
Weltbevölkerung. Heute leben viermal mehr Menschen auf der Erde
als noch vor 100 Jahren. Seit etwa 20 Jahren hat die Geschwindig-
keitszunahme nachgelassen; die UN-Schätzungen (Quelle: UN World
Population Prospects: The 2004 Revision) gehen aber von einem
weiteren Anstieg auf 9,5 Mrd. Menschen bis zum Jahr 2050 aus
(PROGNOSE). Erst gegen Ende des 21. Jahrhunderts ist bei zehn bis
elf Mrd. Menschen mit einem Ende der Bevölkerungszunahme zu
rechnen (PROGNOSE).
Gleichzeitig stieg die Lebenserwartung immer weiter an und nimmt
nun auch in den Schwellenländern deutlich zu. In den Entwicklungs-
ländern hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung in nur rd.
35 Jahren, nämlich von 1950 bis 1985, von ca. 40 auf ca. 60 Jahre
erhöht.
Neben der derzeitigen Zunahme der Weltbevölkerung um etwa 74
Mio. Menschen pro Jahr bzw. über 200 000 pro Tag spielt auch ihre
Verteilung eine wichtige Rolle. In den Industriena tionen werden sich
die Bevölkerungszahlen weiter zurückentwickeln (Ausnahme: USA).
In den Schwellenländern hingegen – und dort vor allem in den Bal-
lungszentren – ist der Zuwachs ungebrochen (Quelle: UN World
Population Prospects: The 2004 Revision).
Die weltweiten Getreide- und Maislagerbestände waren 2007 auf
20-Jahres-Tiefstände gesunken.
Lagerbestand in Tagesverbräuchen
Quelle: USDA, Aquila Capital, 2008
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0 1987 1992 1997 2002 2007
Zeit
Tage
Weizen mais
Wel
tbev
ölke
rung
in M
io.
Die historische Entwicklung der Weltbevölkerung und Schätzungen
bis zum Jahr 2150.
Erwartete Entwicklung der Weltbevölkerung (PROGNOSE)
Quelle: United Nations Population Division – World Population in 2300, Aquila Capital Research, 2008
0
200
40
0
600
80
0
100
0
120
0
140
0
160
0
180
0
190
0
1950
200
0
2050
210
0
2150
Zeit
12100
10100
8100
6100
4100
2100
100
erwartete entwicklung
ac agrarinveSt i /2009
Auch der Anstieg der Nachfrage nach Milch und Milchprodukten
wird beträchtlich sein. So wird z.B. alleine in China der Konsum von
ca. 20 Mio. Tonnen in 2005 auf voraussichtlich ca. 110 Mio. Tonnen
in 2030 ansteigen (PROGNOSE; Quelle: FAO, Aquila Capital,
2008).
Der Zusammenhang zwischen steigendem Wohlstand und steigen-
dem Proteinkonsum ist in vielen Ländern überprüft worden. Hier ist
aufgrund der erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung der bevöl-
kerungsreichen Länder Indien und China noch erhebliches Steige-
rungspotenzial im Hinblick auf den Proteinkonsum vorhanden.
4.2.2 Geänderte Lebensgewohnheiten
Für die Entwicklung der Nahrungsmittelnachfrage ist neben der
bevölkerungszahlbedingten Zunahme die Entwicklung des Protein-
verbrauchs pro Kopf relevant, die in engem Zusammenhang mit dem
allgemeinen Wohlstandsniveau steht. Generell führt ein Anstieg des
Einkommens zur Nachfrage nach proteinreicheren Lebensmitteln.
Der Anteil von Fleisch an der Ernährung ist in den Industrieländern
mit 22,3% deutlich höher als in den Schwellenländern mit 11,7%
und den Entwicklungsländern mit 6,4%. Im Jahr 2006 lag der Pro-
Kopf-Konsum von Fleisch in den Ländern der OECD schon bei 66,1
Kilogramm pro Person, in den Staaten außerhalb der OECD aber nur
bei 23,8 Kilogramm, Tendenz stark steigend (Quelle: FAO, FAO STAT,
2008).
Die Erzeugung von Fleisch erfordert für die Produktion aber die
doppelte bis achtfache Menge an Getreide (und damit Agrarfläche)
je Kilogramm Fleisch, das als Grundnahrungsmittel dann nicht mehr
zur Verfügung steht.
4. dEr agrarmarKt und möglichE ZiElinvEstmEnts
Weltbevölkerung (PROGNOSE)
Quelle: FAO, World agriculture: towards 2015/2030, 2002
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
1970
198
0
199
0
200
0
2010
2020
2030
Wel
tbev
ölke
rung
in M
io.
Zeit
Schwellenländer (Städte) Schwellenländer (land) industrieländer Übergangsländer
Die weitere Entwicklung der Weltbevölkerung in verschiedenen
Segmenten.
Proteinkonsum pro Kopf (PROGNOSE)
Quelle: FAO, Aquila Capital, 2007
60
50
40
30
20
10
0
0
5.0
00
10.0
00
15.0
00
20.0
00
25.0
00
30.0
00
Prot
eink
onsu
m p
ro K
opf
Reales Bruttosozialprodukt pro Kopf
china (1961–2003)indien (1961–2003)brasilien (1961–2003)Japan (1961–2003)
china 2040 projectionindien 2050 projectionbrasilien 2045 projectionKorea (1961–2003)
Futterverwertung bei: Rind Schwein Geflügel Fisch
Benötigte kg Kraft futter (in erster Linie Getreide) zur Erzeugung jeweils eines kg an ...
ca. 8 ca. 3,5 ca. 2,5 ca. 1,5
29
Ein weithin unbeachteter Aspekt kommt noch hinzu: Zwischen
1978 und 1989 stieg die Zahl der potenziellen Konsumenten auf
der Welt sprunghaft an. Ursache waren zunächst die von Deng
Xiaoping eingeleiteten Landreformen in China, die später in der
Zeitraffer-Industrialisierung des Riesenreichs mündeten. Mit dem
Wegfall des eisernen Vorhangs 1989 – versinnbildlicht durch den
Fall der Berliner Mauer – kamen einige 100 Mio. weitere osteuro-
päische Konsumenten auf dem Weltmarkt hinzu. Heute gibt es fast
keine Länder mehr auf der Welt, die in die Konsumgewohnheiten
ihrer Bewohner durch staatliche Reglementierungen eingreifen.
4.2.3 Bioenergie
Der Ausbau von erneuerbaren Energien und die Erzeugung von
Biokraftstoffen haben sich in den letzten beiden Jahren an die Spit-
ze der politischen Bemühungen vieler Länder geschoben. Die Moti-
ve hinter dieser Entwicklung sind offensichtlich:
die Sicherung der zukünftigen Energieversorgung vor dem Hinter-
grund der sich verknappenden fossilen Brennstoffe;
die Reduzierung der Abhängigkeit von Öl-Einfuhren aus Ländern,
die aufgrund ihres politischen Umfeldes als weniger zuverlässige
Lieferanten gelten;
die Verringerung der Emissionen von Kohlendioxid (CO2), einer der
Hauptursachen für den Klimawandel.
Sowohl die USA als auch Europa haben sich dabei weitgehende
Ziele gesetzt. So hat sich die US-Regierung vorgenommen, bis zum
Jahr 2025 75% ihrer Ölimporte aus dem Mittleren Osten zu ersetzen.
Eine wichtige Rolle dabei sollen CO2-freie Energien spielen. Der An-
teil der Biokraftstoffe in Europa soll bis 2010 auf 5,75% gesteigert
werden (Quelle: EU-Richtlinie 2003/30/EG).
Die jüngsten Entwicklungen bei Angebot und Nachfrage für Biotreib-
stoffe und die gegenwärtigen Pläne für weitere Investitionen in
diesen Sektor sind in eine im Jahr 2005 von dem IFP RI (International
Food Policy Research Institute) veröffentlichte Modellstudie einge-
flossen. Deren Analysen sagen aus, dass die Preise für Mais und
Ölsaaten bis 2020 bei ansonsten unveränderten Bedingungen vo-
raussichtlich um 26% bzw. 18% steigen werden (PROGNOSE). Ein
in dieser Studie dargestelltes Alternativ szenario, das doppelt so hohe
Produktionszahlen für Biokraftstoffe und damit einhergehend einen
doppelt so hohen Bedarf an Mais und Ölsaaten zugrunde legt, prog-
nostiziert für diesen Fall sogar Preissteigerungen von 72% für Mais
und 44% für Ölsaaten.
In den vergangenen 30 Jahren hat die Anzahl der potenziellen Konsumenten weltweit einen Quantensprung erfahren.
Die natürlichen Ressourcen sind hingegen die gleichen geblieben.
Sprunghafte Konsumentenzunahme (PROGNOSE)
Quelle: Aquila Capital, 2008
7,0
1,6
17 %
44%
38%
1900 201019781989Zeit
Wel
tbev
ölke
rung
in M
rd.
1
2
3
4
Weltbevölkerung bric-Staaten und Osteuropa industrienationen
deng Xiaoping initiiert chinas industrialisierungsprozess
fall der berliner
mauer
1978: 22% der Weltbevölke-rung verbrauchen 80% der ressourcen
1978: 46% der Weltbevölke-rung verbrauchen 15% der ressourcen
1978: 32% der Weltbevölke-rung verbrauchen 5% der ressourcen
der anteil der Konsumen-ten an der Weltbevölkerung steigt auf über 60%
1
2
3
4
ac agrarinveSt i /2009
4.2.5 Die Angebotssituation
Das Angebot von Agrarprodukten resultiert aus ihrer laufenden
Produktion und aus vorhandenen Reserven. Letztere sind, wie vorher
ausgeführt, nahezu erschöpft – Lagerbestände als Korrektiv für
Preisübertreibungen fallen damit aus.
Der erforderliche Zuwachs der laufenden Produktion ergibt sich aus
drei wichtigen Quellen:
der Ausweitung bestehender Weide- und Anbauflächen;
der Erhöhung der Flächenproduktivität durch verbesserte Produk-
tionssysteme (oft durch Bewässerung, Mechanisierung und Dün-
gung sowie besseres Flächen-Management in der Viehwirt-
schaft);
der Erhöhung der Flächenproduktivität durch verbesserte Inputs
(in erster Linie genetischer Fortschritt bei Pflanzen und Tieren).
Die Preisentwicklungen der letzten Jahre bei Grundnahrungsmitteln
wie Reis oder Mais und die damit einhergehenden Proteste in vielen
Schwellenländern hatten zu einer zunehmenden Kritik an dieser
neuen Energiepolitik geführt. „Benzin statt Brot“ lautet ein Schlag-
wort. Diese Kritik ist berechtigt für die Regionen, in denen der
Anbau von Energiepflanzen in direkter Konkurrenz zu Nahrungs-
mitteln steht und häufig nur aufgrund staatlicher Subventionen
wirtschaftlich möglich ist. Dies gilt vor allem für Europa und zum
Teil für Nordamerika.
In Südamerika und speziell Brasilien (und zwar ohne Berücksichtigung
der Regenwaldflächen im Amazonasgebiet) liegen hingegen die
größten noch nicht genutzten Landreserven, in denen bislang noch
gar keine Landwirtschaft betrieben wird – und im Gegensatz zu
vielen übrigen Regionen mit ungenutzter Fläche (z.B. in den USA
oder China) steht hier auch genug Süßwasser zur Verfügung, um
Pflanzenwachstum zu ermöglichen. Aufgrund günstiger klimatischer
Bedingungen ist dort etwa der Zuckerrohranbau zur Ethanolgewin-
nung ein seit Jahrzehnten erprobtes Konzept mit den weltweit ge-
ringsten Produktionskosten – und wird auch von Kritikern, wie z.B.
dem UNO-Sonderbotschafter Jean Ziegler, ausdrücklich befürwortet.
In Südamerika geht es somit bei der Landerschließung um eine Pa-
rallelstrategie zur Steigerung der Lebensmittelproduktion bei gleich-
zeitiger Produktion von Energieträgern, ohne dafür Regenwaldflächen
zu roden.
4.2.4 Die Nachfragetrends in der Summe
Drei stabile Trends bestimmen die Nachfrageseite landwirtschaftlicher
Güter:
Bevölkerungswachstum;
sich ändernde Ernährungsgewohnheiten;
die schnell steigende Nachfrage nach Bioenergie.
Der Pro-Kopf-Verbrauch für Getreide als Grundnahrungsmittel ist
seit rund 20 Jahren weitgehend stabil geblieben, sodass die Nach-
frage danach „nur“ mit dem Bevölkerungswachstum steigt. Für die
beiden anderen Komponenten der Nachfrage nach landwirtschaft-
lichen Gütern, die sich ändernden Ernährungsgewohnheiten und
den zunehmenden Bedarf nach Bioenergie, gilt das nicht: Hier be-
obachtet man seit fünf bis zehn Jahren eine deutliche Beschleunigung
der Nachfrage ohne eine entsprechende Angebotsausweitung.
4. dEr agrarmarKt und möglichE ZiElinvEstmEnts
Die unterschiedlichen Nachfragekomponenten im Getreidesektor
sind ein Spiegelbild der sich ändernden Lebensgewohnheiten der
Menschheit.
Pro-Kopf-Nachfrage
Quelle: FAO, USDA, Aquila Capital, 2007
130
110
90
70
50
30
10
–10
1960
1970
198
0
199
0
200
0
200
6
Zeit
biotreibstoffe
futter
nahrungsmittel
Inde
x (i
ndiz
iert
: 200
6=10
0)
31
Am Beispiel Chinas kann man direkt das Zusammenspiel von Urba-
nisierung und Industrialisierung einerseits sowie einen Agrarflächen-
rückgang andererseits erkennen: China hat im Jahr 2007 ca. 3,5
Mio. Autos für den Binnenmarkt produziert. Städteplaner gehen
von einem durchschnittlichen Flächenbedarf (Straßen, Parkplätze
etc.) von 200 Quadratmetern für ein Auto aus. Die neu produzierten
Fahrzeuge entsprechen damit einer Fläche von 70 000 Hektar oder
einem Weizenertrag von ca. 300 000 Tonnen – ausreichend, um ca.
fünf Mio. Menschen zu ernähren.
Durch die Urbanisierung geht in China jährlich ein Teil des gesamten
bebaubaren Bodens des Landes verloren, mit der Konsequenz, dass
die Getreidevorräte drastisch schrumpfen: Betrugen sie 1999 noch
ca. 100 Mio. Tonnen und entsprachen damit dem Weizenbedarf
Chinas für ein Jahr, so sind sie heute auf ca. 35 Mio. Tonnen ge-
schrumpft und fallen tendenziell weiter. Hinzu kommt die drastische
Versteppung weiter Teile des Landes aufgrund von Wassermangel
(Quelle: UN World Population Prospects: The 2004 Revision).
Weltweit gehen nach Schätzung der Vereinten Nationen pro Jahr
etwa 0,5% der bestehenden Anbaufläche durch Urbanisierung und
Bodenschäden verloren.
ProduktivitätsfortschritteBereits vor 200 Jahren äußerte der britische Ökonom Thomas Malthus
die Befürchtung, dass die linear zunehmende Landwirtschaft mit der
exponentiell steigenden Bevölkerungszahl nicht mehr mithalten
könne und es daher zu Hungersnöten kommen würde. Doch Pro-
duktivitätsfortschritt (Düngung, Zucht) und zunehmende Industria-
lisierung des Agrarbereiches (Mechanisierung) haben dazu geführt,
dass in den Industrienationen der Anteil der Erwerbstätigen in der
Landwirtschaft heute zwar auf unter 2% gesunken ist, die Versor-
gung mit Nahrungsmitteln jedoch immer noch mehr als reichlich ist:
Ernährte ein Landwirt im Jahr 1900 vier Personen, so sind es heute
über 140.
Über lange Zeiträume hinweg wurde bei jeder Ernte das beste Saat-
gut ausgewählt. Das führte allmählich zu immer ertragreicheren
Sorten mit stetig verbesserten Eigenschaften. Die Optimierung un-
serer Nahrungspflanzen durch Auslese- und Kreuzungszüchtung ist
zwar noch nicht in jedem Detail, wohl aber im Prinzip weitgehend
ausgeschöpft. Der biologischen Züchtung sind durch Kreuzungsbar-
rieren zwischen den Arten und eine endliche Vielfalt von Merkmalen
innerhalb jeder Art Grenzen gesetzt. Und auch die durch die grüne
Gentechnik möglichen Steigerungen sind begrenzt und erfahren
immer mehr Widerstände.
Bestand an AgrarflächenDie weltweit für den Getreideanbau verwendete Fläche ist seit knapp
40 Jahren mit etwas mehr als 750 Mio. Hektar kon stant. Da gleich-
zeitig die Weltbevölkerung von drei Mrd. auf über sechs Mrd. Men-
schen gestiegen ist, hat sich die Pro-Kopf-Fläche von 1,3 Hektar pro
Kopf auf 0,75 Hektar fast halbiert.
Hauptursache für diese Entwicklung ist die beschleunigte Urbanisie-
rung. Bis zum Jahr 2020 werden in der Landwirtschaft ca. 300 Mio.
Menschen weniger beschäftigt sein als heute (PROG NOSE). Im
Dienstleistungssektor und der Industrie werden im selben Zeit-raum
400 Mio. Menschen mehr erwerbstätig sein. Seit 1995 wuchs die
weltweite Stadtbevölkerung um 600 Mio. Menschen (+23,5 %).
Bewahrheiten sich die Prognosen der UN-Forscher, wächst die städ-
tische Bevölkerung auf der Erde bis 2030 alle zehn Tage im Durch-
schnitt um 1,6 Mio. Menschen. In 25 Jahren werden dann fast zwei
Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben (PROGNOSE; Quelle:
UN, Department of Economic and Social Affairs, Population Division,
2007).
Entwicklung der Weltbevölkerung und der Pro-Kopf-Agrarfläche
seit 1960.
Zeit
Weltbevölkerung und Agrarflächen (PROGNOSE)
Quelle: FAO, Aquila Capital, 2008
8,5
7,5
6,5
5,5
4,5
3,5
2,51961 1970 1979 1988 1997 20152006
Wel
tbev
ölke
rung
in M
rd.
ha Agrarfläche pro Kopf
Weltbevölkerung agrarfläche pro Kopf
1,6
1,5
1,4
1,3
1,2
1,1
1,0
0,9
0,8
0,7
0,6
ac agrarinveSt i /2009
In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Situation deutlich geän-
dert. Außerhalb des Bereiches der genmodifizierten Pflanzen sind
im Trend rückläufige Produktivitätssteigerungen zu beobachten.
Nach Berechnungen des US-Landwirtschaftsministeriums ist der
Weizenertrag pro Hektar in den vergangenen 40 Jahren weltweit
jährlich im Schnitt zwar um fast 2% gestiegen, jedoch mit einer
rückläufigen Tendenz. Offenbar ist das Produktivitätsniveau der
Agrarböden in der westlichen industrialisierten Landwirtschaft weit-
gehend ausgeschöpft.
Grafik rechts: Seit 40 Jahren deuten die Produktivitätszuwächse im
Agrarsektor auf eine rückläufige Tendenz hin.
4. dEr agrarmarKt und möglichE ZiElinvEstmEnts
Produktivitätsentwicklung für Mais und Weizen
Quelle: USDA, Aquila Capital, 2008
4,0
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0Prod
ukti
vitä
tsw
achs
tum
pro
Jah
r in
%Zeit
1970
rückläufigeproduktivitätszuwächse
1980 1990 2000
mais Weizen
In sechs von sieben Jahren (1999 –2005) deckte die weltweite Weizenproduktion nicht die Nachfrage.
Getreideüberschüsse/-defizite und Pro-Kopf-Produktion
Quelle: USDA, Aquila Capital, 2008
150
100
50
0
–50
–100
350
340
330
320
310
300
290
280
270
260
1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006
Mio
. Ton
nen kg pro Kopf
Überschuss defizit produktion pro Kopf (rS)
–11
24
56
–32
8394
62
–40
–71
–4
61
–4
48
–28
–6
–31
65 5642
19
–15–25
–88–76
–14
46
– 61
Zeit
33
Anstieg um ein bis drei Grad Celsius.
Sollte der Temperaturanstieg zwischen 1°C und 3 °C liegen, wer-
den die negativen Auswirkungen signifikant zunehmen. Bei einem
Anstieg von ca. 2,5 °C werden ca. 45 bis 55 Mio. zusätzliche Men-
schen von Hunger und Unterernährung betroffen sein, bei einem
Anstieg oberhalb von 2,5 °C ca. 65 bis 75 Mio. Menschen. Jenseits
eines Temperaturanstieges von über 3 °C ist ein Rückgang der Agrar-
produktion auch in den gemäßigten Breiten möglich.
Besonders wichtig werden die Effekte der Temperaturerhöhung auf
Niederschlagsmengen und Niederschlagsverteilung sein. Sollte der
Temperaturanstieg unterhalb von 2 °C bleiben, gehen die Studien
davon aus, dass bis zu 1,5 Mrd. Menschen zusätzlich von Wasser-
knappheit betroffen sein könnten. Bei einem Anstieg von bis zu
2,5 °C möglicherweise bis zu 2,4 bzw. 3,1 Mrd. Menschen (Quelle:
Intergovernmental Panel on Climate Change, Fourth Assessment
Report, 2007).
Agrarexperten formulieren zusammenfassend als Fazit, dass pro Grad
Celsius, um das die Weltdurchschnittstemperatur steigt, die Ernte-
erträge um 10% zurückgehen.
4.2.6 Zusammenfassung und Ausblick
Steigende Nachfrage trifft auf sinkendes Angebot – Probleme sind
damit vorgegeben. In ihrem letzten Ausblick aus 2008 untersuchen
und bewerten die FAO und OECD die aktuelle Situation der globalen
Landwirtschaft und kommen zu folgenden Ergebnissen:
Aufgrund der Angebots- und Nachfragedynamik gehen die beiden
Organisationen davon aus, dass die nominalen Rohstoffpreise mit-
telfristig deutlich über dem durchschnittlichen Niveau der vergan-
genen zehn Jahre liegen werden. Beim Vergleich der Durchschnitts-
preise für den Zeitraum 2008 bis 2017 gegenüber 1998 bis 2007
ergibt sich ein erwarteter Anstieg bei Rind- und Schweinefleisch um
rd. 20%, bei Zucker um rd. 30%, bei Weizen, Mais und Magermilch-
pulver um 40 % bis 60%, bei Butter und Ölsaaten um mehr als 60%
und bei Pflanzenöl um mehr als 80% (PROGNOSE).
Der Schwerpunkt der globalen Landwirtschaft wird sich weiter vom
OECD-Raum zu den Schwellen- und Entwicklungsländern verlagern.
Die Produktion aller Produkte, außer Weizen, nimmt in den Entwick-
lungsländern schneller zu als im OECD-Raum. Gleiches gilt für die
Nachfrage.
WassermangelDie moderne regelmäßige Bewässerung ermöglicht eine hoch pro-
duktive Landwirtschaft mit bis zu drei Ernten im Jahr. Tatsächlich
werden 11% des bebauten Ackerlandes weltweit ständig bewässert
und liefern 40% der Nahrungsmittel der Welt. Die Menge des für
die Bewässerung eingesetzten Wassers verdoppelt sich alle 20 Jah-
re und beträgt gegenwärtig fast 70% des weltweiten Wasserver-
brauchs. Im weltweiten Durchschnitt werden zur Aufzucht eines
Rindes 600 000 Liter Wasser und für die Produktion einer Tonne
Weizen eine Mio. Liter benötigt. Die Vereinten Nationen rechnen
damit, dass die Landwirtschaft, Industrie und privaten Haushalte im
Jahr 2025 bis zu 40% mehr Wasser beanspruchen als heute.
Die Versorgung von Agrarflächen mit Wasser ist Grundvoraussetzung
für die Versorgung der Welt mit Nahrungsmitteln. Klimawandel,
Bevölkerungswachstum, Bewässerung und Industrialisierung ver-
schärfen jedoch die Konkurrenz um Wasser. In vielen Ländern sind
die erschlossenen Wasserquellen ausgeschöpft, und es wird immer
teurer, neue Quellen zu erschließen.
Der Grundwasserspiegel sinkt in Regionen, in denen 50% der Welt-
bevölkerung leben. Darunter befinden sich auch die drei größten
Getreideproduzenten der Welt: China, Indien und die USA (Quelle:
FAO, AQUASTAT, 2008). Hier liegt einer der größten Gefahrenherde,
da sich die über Jahrtausende aufgebauten Grundwasserreserven
in absehbarer Zeit nicht wieder regenerieren werden. Da sich die
Verknappungstendenzen in der Wasserversorgung eher noch ver-
stärken werden, ist eine ausreichende Wasserversorgung bei der
Auswahl neuer Agrarflächen von ausschlaggebender Bedeutung.
KlimawandelDer Klimawandel stellt auch im Bereich der Ernährungssicherheit
eine Bedrohung dar, weil er in vielen Teilen der Welt die Nieder-
schlagsmuster verändern wird. Kommt bei einem Regenfeldbau der
Regen nur wenige Wochen zu spät oder ist die Verteilung auf we-
nige Starkregenereignisse konzentriert, kann dies gravierende Aus-
wirkungen auf die Ernteergebnisse haben. Durch die Veränderungen
in den Niederschlagsmustern bedingt der Kli mawandel auch, dass
ganze Regionen trockener werden. Die verfügbaren Wasserressour-
cen werden sich ebenfalls erheblich reduzieren.
Anstieg um bis zu einem Grad Celsius (bis heute: +0,8°C).
Bei einem Temperaturanstieg bis zu 1°C gegenüber der vorindust-
riellen Zeit wird die Beeinträchtigung nur gering sein. Für die meisten
temperierten Klimate, gerade der Industrieländer, werden sogar
verbesserte Wuchsbedingungen vorhergesagt, während die meisten
tropischen Länder Rückgänge bei den durchschnittlichen Ernteerträ-
gen verzeichnen werden.
ac agrarinveSt i /2009
lokalen An gebots- und Nachfragestruktur im Vergleich zur globalen
Situation (so ist Agrarland in Stadtnähe bzw. in einer Defizitregion
deutlich mehr wert als Flächen im Hinterland bzw. in einer Über-
schussregion). Diese Standortfaktoren unterliegen nur mittelbar dem
Einfluss des jeweiligen Betreibers. Eine Wertsteigerung über diese
passive Werthaltigkeit hinaus ist nur über aktive Beeinflussung der
nachhaltig erzielbaren operativen Erträge durch Investitionssprünge
auf ein höheres Produktivitätsniveau möglich.
Hierin besteht die erste Komponente der AgrarINVEST-Strategie, nach der die entsprechenden Zielinvestments ausgesucht werden
sollen:
Auswahl der Regionen, in denen nachhaltig die höchsten Rendi-
tespannen zu erwarten sind;
Auswahl besonders preiswürdiger Flächen (dies sind nicht zwangs-
läufig die günstigsten!);
Aufwertung der erworbenen Flächen durch Investitionen zur Er-
höhung der Produktivität.
Operative Erträge:Die laufenden operativen Erträge werden bei gegebener „natürlicher“
Ertragskraft eines Betriebes von der Auswahl und Ausgestaltung des
Produktionssystems und dem möglichst effizienten Einsatz der Pro-
duktionsmittel (z.B. Maschinen, Dünger, Bewässerung, Futter, Saatgut,
Genetik etc.) bestimmt. Eine optimale Kombination und Dosierung
dieser Faktoren bestimmen maßgeblich den Ertrag des Betriebes und
setzen detailliertes Verständnis landwirtschaftlicher und betriebs-
wirtschaftlicher Zusammenhänge voraus. Aus diesem Grund ist die
Ertragsvariabilität im Landwirtschaftssektor deutlich ausgeprägter als
in vielen anderen Produktionssektoren – und es ist essenziell für den
Investitionserfolg im Agrarsektor, die besten verfügbaren Asset und
Farm Manager auszuwählen.
Hierin besteht die zweite Komponente der AgrarINVEST-Strategie, nach der die entsprechenden Zielinvestments ausgesucht werden
sollen:
Auswahl und Ausgestaltung der für den jeweiligen Standort am
besten geeigneten Produktionssysteme;
Verpflichtung der besten am Markt verfügbaren Asset und Farm
Manager.
Die Politik wie auch die Ölpreisentwicklung werden großen Einfluss
auf die künftige Nachfrage nach Agrarrohstoffen zur Herstellung von
Biokraftstoffen haben. Veränderungen dieser Faktoren oder auch
neue technologische Entwicklungen würden sich darüber hinaus
spürbar auf die projizierten Weltmarktpreise für Agrarrohstoffe und
auf die Verfügbarkeit von Nahrungs- und Futtermitteln auswirken.
Langfristig ist die Versorgung mit Agrarprodukten außerdem mit
größeren Unsicherheiten behaftet, da die Flächen, die zusätzlich
einer landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden können, be-
grenzt sind. Öffentliche und private Investitionen in Innovationen
und die Steigerung landwirtschaftlicher Produktivität – insbesonde-
re in Schwellen- und Entwicklungsländern – sind zur Vermeidung
erneuter Rohstoffpreissteigerungen unumgänglich.
4.3 Werttreiber der Landwirtschaft und Investitionsstrategie
Das makroökonomische Umfeld des Agrarbereiches beinhaltet ein
Potenzial für langfristig deutlich weiter steigende Preise landwirt-
schaftlicher Güter. Um gegenzusteuern, sind gemäß Aussagen der
FAO Investitionen in den Sektor dringend notwendig und gewünscht.
Wie kann man diese als Anleger gewinnbringend umsetzen?
Zur Beantwortung dieser Frage ist es wichtig, zwischen den beiden
wesentlichen Ertragskomponenten bei Agrarinvestitionen zu unter-
scheiden:
der Wertsteigerung der Fläche;
den operativen Erträgen.
Wertsteigerung:Das Angebot an Agrarland ist begrenzt. Nachfrage nach Agrarland
entsteht u. a. durch agrarfremden Flächenbedarf (Urbanisierung,
Infra struktur etc.). In stadtfernen Regionen ist sie abhängig von der
Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten und da mit stark an-
wachsend. Dabei wird der Wettbewerb unter den Landwirten den Preis
auf das Niveau hochtreiben, zu dem die besten Landwirte in der jewei-
ligen Region eine angemessene Ver zinsung auf das eingesetzte Kapital
erzielen. Dies wiederum hängt ab von der Standortqualität, also von
der geobiologischen Ertragskraft des Bodens, den Klimabedingungen,
der logistischen Anbindung des jeweiligen Betriebes sowie der
4. dEr agrarmarKt und möglichE ZiElinvEstmEnts
35
4.4 Konzept des Beteiligungsangebotes
4.4.1 Grundstruktur
Die AC AgrarINVEST I/2009 beabsichtigt, sich über die LuxCo an
verschiedenen südamerikanischen, australischen oder neuseeländi-
schen Gesellschaften zu beteiligen, die unmittelbar oder mittelbar
Investitionen im Agrarbereich tätigen (nachfolgend „Zielinvestments“
genannt). Die Beteiligung der LuxCo an den jeweiligen Zielinvestments
erfolgt, sofern dies aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll erscheint, ggf.
nur über weitere ausländische Zwischengesellschaften (voraussicht-
lich zumindest über bis zu vier Zwischengesellschaften in der Rechts-
form der Luxemburger Aktiengesellschaft1). Die LuxCo ihrerseits wird
Aktien und Genussrechte (nachfolgend zusammenfassend auch
„Beteiligungen“ genannt) begeben, die von der Beteiligungsgesell-
schaft erworben werden. Die Rückflüsse aus diesen Beteiligungen
hängen von den Rückflüssen aus den Zielinvestments ab (vgl. auch
die Grafik, Kapitel 2.1 „Strukturüberblick“, S. 9, sowie Kapitel 4.5
„Mögliche Zielinvestments“, S. 39 ff., und Kapitel 7 „Rechtliche
Grundlagen“, S. 67 ff.).
Bei der Auswahl und Gestaltung landwirtschaftlicher Produktions-
systeme geht es also vor allem darum, bei gegebenem Preis für das
Land eine Ergebnissteigerung durch Anpassung des Produktionssys-
tems in Richtung höherer Produktivi tät zu erzielen (Beispiel: Auf
derselben Fläche von Fleisch zu Milch oder von Soja zu Zuckerrohr
wechseln).
Insgesamt hat die Umsetzung beider Komponenten der Strategie
zur Folge, dass AgrarINVEST immer gleichzeitig auf
den Erwerb und die nachfolgende Aufwertung von Land und
die effiziente und nachhaltige Produktion von Agrargütern ausge-
richtet sein soll.
1 Soweit im Folgenden auf die LuxCo Bezug genommen wird, ist damit stets eine Beteiligung an den Zielinvestments über Zwischengesellschaften mit erfasst.
Die Zerlegung der Landwirtschaftserträge in Wertsteigerung und operative Einnahmen unterstreicht die Bedeutung überdurchschnittlicher
Managementqualitäten.
Die Werttreiber der Landwirtschaft
Quelle: Aquila Capital, 2008
ROE
Wertsteigerung
Operative ROE-Komponente
Wertsteigerung
Operative ROE-Komponente
Operative ROE-Komponente
Wertsteigerung
Gesamt-ROE
oberes und unteres Quartil:Varianz im ROE
durch Einfluss des ManagersGesamt-ROE
Gesamt-ROE
Durchschnitt Oberes Quartil Unteres Quartil
ac agrarinveSt i /2009
wenig kapitalintensive Weidehaltung auf Grasbasis. Im Ergebnis
führt dies einerseits zu
Ertragsstabilität – denn Kostenführerschaft bedeutet geringere
Auswirkungen von Ertrags- und Preisschwankungen – andererseits
auch zu
minimaler Inputabhängigkeit (was umso wichtiger wird, je weiter
Dünger und Kraftfutter sich verteuern), zur
Maximierung der Flächenbasis durch geringere Investitionskosten
und damit letztendlich zur
Maximierung des Wertsteigerungspotenzials.
4.4.2 Gründe für eine Diversifikation
Das laufende Ergebnis landwirtschaftlicher Betriebe wird von vielen
äußeren, nicht beeinflussbaren Faktoren, wie z. B. Temperatur, Nie-
derschlag und Weltmarktpreisen, bestimmt. Einen Schutz gegen
dadurch mögliche konjunkturelle Renditeschwankungen kann nur
eine komplementäre und gezielte Diversifikation über unterschied-
liche landwirtschaftliche Produktionssysteme, Produkte, Klimazonen
und Absatzmärkte geben.
Aus diesem Grund wurde AC AgrarINVEST I/2009 als eine Beteili-
gungsgesellschaft konzipiert, die Ertragsquellen aus mehreren un-
terschiedlichen Agrarsektoren mit unterschiedlichen Werttreibern
kombinieren soll:
Milchwirtschaft in Ozeanien (Australien, Neuseeland) – Gewinner
des wachsenden Wohlstands in Asien;
Rinderzucht in Brasilien – profitiert von der Kostenführerschaft
Brasiliens in der Viehzucht;
Ackerbau in Brasilien – profitiert u.a. von der Kostenführerschaft
Brasiliens in der Produktion von Zuckerrohr (vor allem zur Ethanol-
gewinnung).
AC AgrarINVEST I/2009 ist also
eine über mehrere Produktionssysteme und Agrarsektoren diver-
sifizierte Beteiligungsgesellschaft mit
einem ausgewogenen Chancenprofil auf Ebene der Zielinvest-
ments,
bei der nur Zielinvestments erworben werden, deren Manager
einen positiven Track-Record aufweisen können.
AC AgrarINVEST I/2009 strebt dabei an, in den folgenden Agrar sek-
toren zu investieren:
Milchwirtschaft
Rinderzucht
Ackerbau
Die Konzentration auf diese landwirtschaftlichen Sektoren erfolgt,
weil sie in unterschiedlichen klimatischen Regionen mit unterschied-
lichen Produktionssystemen und auf unterschiedlichen Absatzmärk-
ten betrieben werden können. Das Ziel der Beteiligungsgesellschaft
ist es dabei, sich mittelbar an solchen Agrarinvestments zu beteiligen,
die Produktivitäts- und damit Wertsteigerung landwirtschaftlicher
Flächen im Einklang mit der Erzielung operativer Erträge erwarten
lassen.
Dieses soll auf Ebene der Zielinvestments mittels aufeinander auf-
bauender und sich ergänzender Maßnahmen erreicht werden
durch:
Investitionssprünge auf
Produktionssysteme mit höherer Wertschöpfung (Beispiel: Um-
wandlung von Brachland in Weideflächen oder von Rinderzucht
zu Sojaanbau, oder von Sojaanbau zu Zuckeranbau) in Kombina-
tion mit
Aufwandsminimierung durch Umsetzung extensiver Produktions-
verfahren. Beispiel: Aufwändige und kapitalintensive Milchproduk-
tion im Laufstall mit hohem Kraftfuttereinsatz wird abgelöst durch
4. dEr agrarmarKt und möglichE ZiElinvEstmEnts
Zielsektor Land/Region Klimazone Werttreiber Absatzmarkt
Milchwirtschaft OzeanienSubtropisch bis gemäßigt
Wohlstandszunahme Asien
Viehwirtschaft BrasilienSubtropisch bis gemäßigt
Bevölkerungswachstum/Wohlstandszunahme
Brasilien/Weltmarkt
Ackerbau BrasilienSubtropisch bis gemäßigt
Wohlstandszunahme und Energieknappheit
Brasilien/Europa/Asien
37
Identifikation und Auswahl dieser Asset Manager sind entscheiden-
de Werttreiber, wenn es darum geht, ein erfolgversprechendes
Agrarfondskonzept in die Praxis umzusetzen.
Das Fondskonzept von AC AgrarINVEST I/2009 unterscheidet daher
drei verschiedene Managementebenen:
Der FondsmanagerDie geschäftsführende Kommanditistin, die Aquila Capital Structured
Assets GmbH, hat die Aquila Capital Green Assets GmbH vertraglich
mit dem Fondsmanagement hinsichtlich der agrarspezifischen Fonds-
tätigkeiten beauftragt (vgl. auch Kapitel 7.18 „Geschäftsbesorgungs-
vertrag mit der Aquila Capital Green Assets GmbH“, S. 78 f.).
Der Fondsmanager und sein Team sind auf Basis der von der LuxCo
zur Verfügung gestellten Informationen verantwortlich für:
die Überwachung der von der Beteiligungsgesellschaft an der
LuxCo gehaltenen Beteiligungen;
die Unterstützung bei der Auswahl der Zielinvestments;
die laufende, mittelbare Kontrolle der Zielinvestments; ggf.
Übernahme von Kontrollfunktionen (z.B. Aufsichtsratstätigkeit bei
den entsprechenden Zielinvestments).
Die Diversifikation über mehrere Agrarsektoren und Produktionssys-
teme mit unterschiedlichen Erntefrequenzen (von „täglich“ bei der
Milch bis „jährlich“ bei der Viehzucht), unterschiedlichen Nachfra-
getreibern und unterschiedlichen Absatzmärkten soll eine stabile
Partizipation am globalen Aufwärtstrend der Landwirtschaft ermög-
lichen. Die Kombination aus der landwirtschaftlich hoch entwickel-
ten Region Ozeanien und potenzialreichen, klimatisch sehr gut ge-
eigneten Regionen Südamerikas soll einen zusätzlichen Sicherheitsas-
pekt gewährleisten (zur mittelbaren Aufteilung auf die einzelnen
Zielinvestments siehe auch im Kapitel 6.1.2 „Erläuterung der Mittel-
verwendungsprognose“ den Abschnitt „Beteiligungen“, S. 58).
4.4.3 Die Managementstruktur
Die zunehmende Professionalisierung der Landwirtschaft hat in den
letzten Jahrzehnten einen neuen Geschäftszweig hervorgebracht,
die sogenannten Agricultural Asset Managers (nachfolgend „Asset
Manager“ genannt). Diese spezialisieren sich in der Regel auf einen
bestimmten Agrarsektor und eine spezielle Region und heben dort
ungenutzte Produktivitäts- und Effizienzreserven, indem sie indivi-
duellen Landwirtschaftsbetrieben bzw. Farm Managern moderne
Managementsysteme und neuestes Fachwissen an die Hand geben.
Als Gegenleistung sind sie oft wesentlich an den Erträgen des Be-
triebes beteiligt und haben weitreichende Mitsprache- und Kontroll-
befugnisse.
Die Preisentwicklung (nicht inflationsbereinigt) von Rindfleisch und Zucker verlief in den zurückliegenden 20 Jahren annähernd unkorreliert
(Korrelation = 0,041). Dies hat positive Auswirkungen auf das Chancenprofil der Beteiligung an AC AgrarINVEST I /2009.
Gegenüberstellung der Preisentwicklung von Rindfleisch und Zucker der letzten 20 Jahre
Quelle: Bloomberg, Aquila Capital, 2008
120
100
80
60
40
20
0
20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0 1/1988 1/1990 1/1992 1/1994 1/1996 1/1998 1/2000 1/2002 1/2004 1/2006 1/2008
Zeit
US
cent
/lb R
indfl
eisc
h US cent/lb Zucker
rindfleisch Zucker
ac agrarinveSt i /2009
Die Asset Manager der ZielinvestmentsDie Asset Manager der Zielinvestments sind verantwortlich für:
Auswahl, Erwerb und ggf. Verkauf der individuellen Farmen;
Auswahl, Führung und Unterstützung der Farm Manager;
Verhandlung von Ein- und Verkaufskonditionen;
Budgetierung und Ergebniskontrolle.
Die Farm Manager der ZielinvestmentsDie jeweils noch von den Asset Managern zu bestimmenden Farm
Manager der Zielinvestments sind verantwortlich für die operative
Führung eines einzelnen Betriebes. Entscheidend für ihre Auswahl
sind fachliche Eignung und Erfahrung in der Leitung von Betrieben
in dem jeweiligen Zielsektor.
4.4.4 Investitionsgrundsätze
Die Investitionsentscheidungen des Fondsmanagements für die
Zielinvestments zur Umsetzung der beschriebenen Investitionsstra-
tegie werden von folgenden Grundsätzen bestimmt:
Die jeweiligen Asset Manager bzw. die handelnden Personen müs-
sen über einen positiven Track-Record verfügen.
Es sollen nur nachhaltige und sozialökonomisch verträgliche Invest-
ments umgesetzt werden. Die Beteiligungsgesellschaft investiert
unter der Prämisse, dass sich durch die Investitionen der Zielgesell-
schaften keine negative Nahrungsmittelbilanz und keine negative
Klimabilanz ergeben. Insbesondere wird nur in Zielinvestments
investiert, bei denen sichergestellt ist, dass der Geschäftsführung
der jeweiligen Gesellschaft Geschäfte untersagt sind, die eine Ge-
fährdung von Regenwaldflächen zur Folge haben könnten.
Die Beteiligungsgesellschaft soll über ihre Investments die kom-
plette Wertschöpfungskette des Agrarsektors nutzen und Investi-
tionen in Produktion und Land vornehmen. Daher investiert AC
Agrar INVEST I/2009 nicht in Ländern, in denen ein Landerwerb
verhindert oder nur mit erheblichen Risiken möglich ist.
Die geografische Diversifikation erfolgt mit der Maßgabe, dass ein
Minimum von 30% des Fondsvolumens von AC Agrar INVEST I/2009
mittelbar in OECD-Ländern investiert werden soll.
Die Diversifikation über die Agrarsektoren erfolgt mit der Maßga-
be, dass über die Zielinvestments
ca. 30– 50% in Milchproduktion,
ca. 20–30% in Rindfleischproduktion,
ca. 20–50% in die Produktion von Zuckerrohr und
ca. 0–25% in sonstigen Ackerbau
investiert werden sollen.
Die minimalen Losgrößen in den Einzelsektoren betragen jeweils ca.
zehn Mio. US-Dollar für Milch, Rindfleisch, Zuckerrohr und sonstigen
Ackerbau. Bei der Erreichung des Mindestvolumens an den Zielin-
vestments werden neben der Beteiligung des AC Agrar INVEST I/2009
noch die Investitionen Dritter wie z.B. AC AgrarINVEST I und AC
Agrar INVEST II oder anderer herangezogen.
Gemeinsam mit Roman Rosslenbroich (der auch Geschäftsführer der
geschäftsführenden Kommanditistin ist) ist Detlef Schön Geschäfts-
führer der Aquila Capital Green Assets GmbH und Leiter des Manage-
ment-Teams. Detlef Schön hat in seinen bisherigen beruflichen Tä-
tigkeiten alle Bereiche landwirtschaftlicher Wertschöpfung in The-
orie und Praxis durchlaufen. Er blickt auf mehr als 30 Jahre Erfahrung
zurück. Seine Ausbildungs- und Berufsstationen umfassten u. a.:
Studium der Agrarökonomie in Göttingen und München und Ab-
schluss mit Auszeichnung;
Karriere bei Cargill in Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Cargill ist der größte Agrarkonzern der Welt, mit derzeit mehr als
160 000 Beschäftigten in über 60 Ländern und einem Umsatz von
ca. 120 Mrd. US-Dollar p. a.;
Geschäftsführer Cargill Deutschland und Leiter der europäischen
Commodity Merchandising Division von Cargill (seinerzeit Markt-
führer in Europa bei Getreide, Ölsaaten & Futtermitteln);
Selbstständiger Unternehmer im Agrarhandel;
Manager Global Grains bei NIDERA in Rotterdam, einem der welt-
weit größten Handelsunternehmen für Getreide und Ölsaaten;
Mehrere Aufsichtsratsmandate, u.a. bei der Europäischen Waren-
börse Beteiligungs AG (EWB) und landwirtschaftlichen Großbe-
trieben;
Landwirt auf eigenem Betrieb.
Durch seine Kontakte zu Asset Managern und die eigenen prakti-
schen Erfahrungen in dem Sektor kann er das Management-Team
der Aquila Capital Green Assets GmbH kompetent und zielführend
leiten. Seit 2007 ist Herr Schön bei der Aquila Capital Gruppe u.a.
für den Bereich Agrarmanagement zuständig. Er leitet eine Gruppe
von insgesamt vier Mitarbeitern, die das Fondsmanagement-Team
bilden. Die Aquila Capital Green Assets GmbH kann darüber hinaus
auf ein Experten-Team von externen Beratern zurückgreifen. Das
Experten-Team besteht aus:
Dr. Dieter Rentsch – CIO und geschäftsführender Gesell schafter
der Aquila Capital Gruppe.
Burkhard Kleffmann – CEO der Kleffmann Gruppe (www.kleff-
mann.com) und aktiver Landwirt. Die Kleffmann Gruppe ist ein
1990 gegründetes und weltweit tätiges Marktforschungsinstitut
im Agrarsektor.
Dr. Carsten Becker – Leiter Business Development und
Sales/ Commodities bei der RMX Risk Management Exchange AG,
einer öffentlich-rechtlich kontrollierten Warenbörse.
Eike Schön-Petersen – Veterinär und aktiver Landwirt.
Bei Bedarf werden die Experten mit der Aquila Capital Green Assets
GmbH gesonderte Beraterverträge abschließen. Die Beteiligungsge-
sellschaft wird aus diesen Beraterverträgen nicht berechtigt und
verpflichtet, sodass diese keine Ansprüche gegen die Experten gel-
tend machen kann.
4. dEr agrarmarKt und möglichE ZiElinvEstmEnts
39
4.5.2 Mögliches Zielinvestment 1: Milchwirtschaft in Australien und Neuseeland (Ozeanien) und ggf. Chile
Ozeanien – Hintergrund
Der MarktDie globale Milchwirtschaft hat in den vergangenen wenigen Jahren
einen tiefgreifenden Wandel erfahren. Eine stark expandierende
Nachfrage – hervorgerufen durch Bevölkerungswachstum, steigen-
de Einkommen und geänderte Konsumbedingungen – traf auf ein
stagnierendes Angebot; die früheren Milchreserven („Butterberge“)
sind aufgebraucht und die Preise für Milchprodukte befinden sich
auf einem hohen Niveau.
Ausgehend von einem einzuwerbenden Beteiligungskapital in Höhe
von 50 Mio. US-Dollar, welches den Prognoserechnungen zugrunde
gelegt ist, wird davon ausgegangen, dass zwei bis vier Zielinvestments
aus drei Agrarsektoren erworben werden können. Im Abschnitt
„Beteiligungen“ des Kapitels 6.1.2 „Erläuterung der Mittelverwen-
dungsprognose“, S. 58, ist beispielhaft ein mögliches Portfolio von
Zielinvestments dargestellt. Im Vorfeld wurden bereits mögliche
Zielinvestments identifiziert, die den genannten Investitionsgrund-
sätzen (vgl. dazu Kapitel 4.4.4 „Investitionsgrundsätze“, S. 38) ent-
sprechen. Diese werden nachfolgend beschrieben. Es kann nicht
garantiert werden, dass das dargestellte Portfolio dem tatsächlichen
späteren Portfolio entspricht.
Länderdaten im Überblick Australien Neuseeland
Fläche 769230300 ha 26 868000 ha
Bevölkerung21,4 Mio. (Juli 2008)
4,1 Mio. (März 2006)
Hauptstadt Canberra Wellington
Währung AUD NZD
Der Investitionsfokus von AC AgrarINVEST I /2009 – mittelbar – nach
Regionen und Sektoren.
Der Investitionsfokus von AC AgrarINVEST I/2009*
milchwirtschaft in Ozeanien
(und ggf. chile)
rinderzucht in brasilien
ac agrarinveSt i /2009
ackerbau in brasilien
*Verkürzte Darstellung.
Die Preise für Milchprodukte haben erst in den letzten zwölf bis 18
Mo naten die Preisanstiege vieler anderer Agrarrohstoffe nachvoll-
zogen.
Preisentwicklung bei Milchprodukten*
Quelle: Rabobank Australia & New Zealand Agribusiness Review, April 2008
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
3/98
3/99
3/0
0
3/01
3/02
3/03
3/0
4
3/05
3/0
6
3/07
3/0
8
USD
/t F
OB
Zeit
*Nicht inflationsbereinigt.
butter fettarmes milchpulver fettreiches milchpulver Käse
4.4.5 Währung
Da Agrarprodukte global gehandelt werden und der Weltmarkt in
US-Dollar denominiert ist, ist die Beteiligungsgesellschaft ebenfalls
in dieser Währung konzipiert.
Die Investitionen der LuxCo sowie die Rückflüsse an die LuxCo kön-
nen in anderen Währungen erfolgen. Konzeptionsgemäß sind hier
insbesondere Rückflüsse an die LuxCo in AU-Dollar oder brasiliani-
schen Reais zu erwarten. Die Rückflüsse an die AC AgrarINVEST
I/2009 aus der LuxCo erfolgen jedoch in US-Dollar.
4.5 Mögliche Zielinvestments
4.5.1 Grundstruktur
Die Beteiligungsgesellschaft beabsichtigt, Beteiligungen an einer
LuxCo zu erwerben. Die LuxCo ihrerseits soll sich (voraussichtlich
mittelbar) an verschiedenen Zielinvestments beteiligen, die die fol-
genden Agrarsektoren abdecken sollen:
ac agrarinveSt i /2009
Nach einer aktuellen Studie von Fonterra – dem größten Milchex-
porteur der Welt – wird die Milchnachfrage das Angebot in den
kommenden sechs Jahren um 31 Mio. Tonnen übersteigen (PRO-
GNOSE). Dieses Defizit entspricht der doppelten Jahresproduktion
Neuseelands (Neuseeland trägt 33% zum weltweiten Milchexport
bei). Das Ungleichgewicht wird danach fünf bis zehn Jahre anhalten,
und es wird erheblicher Investitionen bedürfen, bis die Milchproduk-
tion nennenswert erhöht werden kann.
Am Beispiel Chinas erkennt man deutlich die Auswirkungen geän-
derter Lebens- und Konsumgewohnheiten: Im Durchschnitt konsu-
miert ein Chinese ca. 25 Kilogramm Milch jährlich (zum Vergleich:
ein Europäer durchschnittlich ca. 74 Kilogramm) – das ist bereits eine
Steigerung von ca. 250% gegenüber dem Jahr 2000. Der Durch-
schnittsverbrauch in der Hauptstadt Peking liegt aber aktuell schon
bei 46 Kilogramm; sollte dieser Verbrauch zum Landesdurchschnitt
werden, entspräche dies einer Zusatznachfrage von 16 Mio. Tonnen
jährlich oder der Gesamtproduktion Neuseelands.
Die wichtigsten Milchimporteure und -produzentenDie größten Importeure für Milchprodukte sind Asien, Afrika und
der Mittlere Osten; die Einzelländer mit den
größten Importmengen sind China und Japan
(nur Milchpulver, Käse und Joghurtprodukte
werden global gehandelt; Milch selbst wird nur
regional umgesetzt). Australien und Neuseeland
sind ideal positioniert, um von dieser Angebots-
lücke zu profitieren; sie sind zwar nur für 5 %
der Weltjahresproduktion von Milchprodukten
verantwortlich, tragen aber 40% zum weltwei-
ten Handel mit Milchprodukten bei. Ursächlich
dafür sind:
ihre ausgewiesene Produktionseffizienz,
ein hoher Ausbildungsstandard bei Milchfarmern und
ein beträchtlicher Kostenvorteil (Milchprodukte aus Australien,
Neuseeland und Südamerika haben vergleichsweise geringe Pro-
duktionskosten und eine sehr gute geografische Lage zu den
Hauptabnehmerregionen).
In der Milchproduktion zählen Australien und Neuseeland weltweit
zu den wettbewerbsfähigsten Produzenten.
4. dEr agrarmarKt und möglichE ZiElinvEstmEnts
Erwartete Nachfrageentwicklung für Milchprodukte in China bis
zum Jahr 2030.
Erwartete Nachfrage aus China (PROGNOSE)
Quelle: FAO, World agriculture: towards 2015/2030, 2002
120
100
80
60
40
20
0 2005 2010 2020 2030
in M
io. T
onne
nZeit
milchprodukte
Produktionskosten pro 100 kg Milch in USD
Quelle: Timbercorp, 2008
< 20 20 – 25 25 – 30 30 – 40 > 40
Ukraine China Israel UK Schweiz
Argentinien Brasilien Irland Deutschland Niederlande
Indien Uruguay Südafrika Spanien Frankreich
Chile Neuseeland USA Schweden Italien
Australien Kanada
41
Anders ausgedrückt handelt es sich dabei um eine Produktionssystem-
Arbitrage: Bewährte neuseeländische Bewirtschaftungssysteme
werden übertragen auf die preiswertere Ressourcenbasis in Austra-
lien und Südamerika. Durch Investitionen in Neuseeland bestehen
zudem Möglichkeiten, Rindfleischfarmen auf Milchproduktion um-
zustellen oder Skaleneffekte bei Milchfarmen zu erzielen.
Die Investmentstrategie von AGInvest Dairy FarmsEs gibt etwa 10 000 Milchfarmen in Australien. Viele von ihnen
operieren aufgrund der gewählten Produktionsverfahren und Aus-
stattungen auf geringen Produktionsniveaus. Die Investmentstrate-
gie des Asset Managers von ADF sieht vor, solche unterdurchschnitt-
lich oder schlecht operierenden Farmen in Australien (ggf. Neusee-
land) zu erwerben und deren Ertragspotenzial so zu steigern, dass
die Erträge in das dortige obere Quartil gehoben werden. Durch eine
in der Regel einjährige Investitionsphase sollen dabei die Produkti-
onsabläufe der aufgekauften Betriebe verbessert und ausgebaut
werden, während die Erträge der Weideflächen mit möglichst ge-
ringem Betriebsmitteleinsatz zu maximieren sind. Diese effiziente
Investmentmethode wird schon seit 15 Jahren von AGInvest in Neu-
seeland umgesetzt. Mit dem MyFarm™-Konzept (www.myfarm.
co.nz) wurde zudem ein Geschäftsmodell entwickelt, das durch In-
vestitionshilfen Interessengleichheit zwischen Farm Manager und
Asset Manager herstellt.
Der Asset Manager von AGInvest Dairy FarmsDas neuseeländische Unternehmen AGInvest (www.aginvest.com) ist
der Asset Manager von ADF für die Bereiche Milchwirtschaft und
Viehzucht der vorgesehenen Zielinvestments. Es ist das führende
neuseeländische Asset-Management-Unternehmen in diesen Berei-
chen. AGInvest wurde im Jahre 1990 von Cliff King, Andrew Watters
und Grant Rowan gegründet. Alle Gründer haben selbst erfolgreich
Landwirtschaftsbetriebe geführt und ver fügen über einen langjäh-
rigen Track-Record. AGInvest hat derzeit insgesamt 230 Mio. NZ-
Dollar verwaltetes Vermögen in 21 Farmen. Ein wesentliches Merk-
mal ihres Geschäftsmodells ist die Beteiligung eines Farm Managers
unter dem „MyFarm™“-Modell.
Seit 1992 hat AGInvest eine durchschnittliche annualisierte Rendite
von 19,8% – bei einem Branchendurchschnitt von 14,3% – erzielt.
In einer unabhängigen Untersuchung schreibt der Wirtschaftsbera-
ter John Savage: „AGInvest hat die Renditen der neuseeländischen
Milchindustrie deutlich übertroffen …“. AGInvest vereint tiefgreifen-
de Kenntnisse der Milch- und Viehwirtschaft mit der ökonomischen
Umsetzungsexpertise und ist somit ein hervorragender Asset Ma-
nager für milch- und viehwirtschaftliche Agrarbetriebe.
Wie im Rahmen der Investitionsstrategie beschrieben, geht es AC
AgrarINVEST I/2009 darum, das für den ausgewählten Standort am
besten geeignete Produktionssystem umzusetzen. Aus diesem Grund
soll die nachgewiesene Expertise Neuseelands in der Milchpro-
duktion auf spezielle Regionen Australiens und Südamerikas über-
tragen werden. Dort herrschen ähnlich gute klimatische Bedingun-
gen für die Milchproduktion bei deutlich geringeren Kosten für die
wesentlichen Infrastrukturkomponenten Land und Wasser. Damit
wird neben einer weiteren Produktivitätssteigerung auch eine zu-
sätzliche klimatische Diversifikation erreicht.
Mögliches Zielinvestment der LuxCo: AGInvest Dairy FarmsFür eine mögliche Investition in den Milchsektor wurde bereits eine
mittelbare Investition in AGInvest Dairy Farms (ADF) identifiziert.
ADF ist ein in Australien entwickeltes Beteiligungskonzept, an dem
sich neben AC AgrarINVEST I/2009 noch weitere institutionelle In-
vestoren beteiligen können. AGInvest Dairy Farms (ADF) beschreibt
den Verbund einzelner Unternehmen, die wiederum Anteile an
Milchwirtschaftsbetrieben in den jeweiligen Zielländern halten. Der
Asset Manager des Fonds ist AGInvest LLC mit Sitz in Feilding, Neu-
seeland (nachfolgend „AGInvest“ genannt).
ADF plant zunächst vor allem in australische und zusätzlich ggf.
neuseeländische milchwirtschaftliche Betriebe zu investieren, die ein
niedriges Produktionskostenniveau aufzeigen. Danach soll die Stra-
tegie ggf. auf Südamerika (Chile) erweitert werden. ADF soll in eine
noch nicht feststehende Zahl von Firmen investieren, die zum Inves-
titionszeitpunkt günstige Kaufoptionen bieten. Die prospektiven
Objekte sollen ein Produktionssteigerungspotenzial von 30% bieten.
Der Fokus ist auf Ländereien gerichtet, die in die jeweilige regiona-
le Infrastruktur eingebettet sind und aufgrund ihrer Bodenbeschaf-
fenheit und der vorherrschenden klimatischen Verhältnisse eine
rentable Milchproduktion im oberen Quartil erwarten lassen. Im
Rahmen eines mehrstufigen Due-Diligence-Prozesses werden dann
Zielinvestments des ADF identifiziert, die in der Vergangenheit eine
niedrige Ertragsbilanz erbrachten, aber zukünftig ein hohes Ertrags-
steigerungspotenzial bieten. Um hoch rentable Milchwirtschaft
betreiben zu können, ist die Kombination aus gutem Weideland,
einer genetisch hochwertigen Herde und einem exzellenten Ma-
nagement erforderlich.
Das ADF-Konzept spiegelt das zuvor beschriebene AgrarIN VEST-
Konzept wider. Es handelt sich um ein Produktionssystem mit
hoher Wertschöpfung pro Hektar (Milchwirtschaft) kombiniert mit
einem Produktionsverfahren mit
niedriger Intensität (neuseeländisches Modell – „Milch aus Gras“)
und umgesetzt unter vergleichbaren klimatischen Bedingungen
wie in Neuseeland.
ac agrarinveSt i /2009
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Brasiliens nach Kaufkraftparität ist
das höchste aller Länder in Nord- und Südamerika, ausgenommen
der USA. Damit liegt Brasilien selbst vor dem Industriestaat Kana-
da.
Politik: Die Wiederwahl von Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva
im Oktober 2006 unterstreicht die wachsende politische Stabilität des
größten lateinamerikanischen Landes. Lula hat in seiner ersten Amts-
periode einige entscheidende Weichen für die Zukunft des Landes
gestellt, wie z.B. die Reform der Justiz, der Sozialversicherung und
des Steuersystems. Auch bei der Be kämpfung der Armut und des
Analphabetentums erzielte die Regierung Lula große Fortschritte.
Staatsfinanzen: Mit einer rigiden Haushaltspolitik hat die Regierung
die Voraussetzungen für den Rückgang von Inflation und Zinsen
geschaffen. Der Finanzstatus Brasiliens hat sich in den letzten Jahren
deutlich verbessert. Alleine die Währungsreserven haben sich in 2007
mehr als verdoppelt und seit 2006 mehr als verdreifacht. Eine Folge
der positiven wirtschaftlichen Entwicklung ist, dass Brasilien seit
Mitte 2006 Nettogläubiger gegenüber dem Ausland geworden ist.
Die gute Konjunktur verschafft dem Staat derzeit Rekordeinnahmen.
Das erste Quartal 2008 konnte dadurch mit einem Primärüberschuss
von 6,4% des BIP beendet werden.
Bonität: Anfang Mai dieses Jahres erhielt Brasilien von der interna-
tionalen Rating-Agentur Standard & Poor’s früher als erwartet das
wichtige Schwellenrating „Investment Grade“. Diese Anhebung der
Kreditfähigkeit des Landes trotz der internationalen Kreditkrise spie-
gelt seine gesunde wirtschaftliche und rechtliche Verfassung wider.
Durch die Heraufstufung der Bonität ist es nun bspw. großen Pen-
sionskassen möglich, in brasilianische Anleihen zu investieren, und
Investitionen in die dortige Realwirtschaft werden für ausländische
Anleger zunehmend attraktiver.
Landwirtschaft allgemein: Brasilien ist flächenmäßig das sechst-
größte Land der Welt (größer als der Kontinent Australien) und nach
wie vor stark landwirtschaftlich geprägt. Von seinen 851 Mio. Hek-
tar Fläche sind 263 Mio. Hektar landwirtschaftlich nutzbar. Davon
entfallen knapp 200 Mio. Hektar auf Brachland oder Subsistenzflä-
chen und nur etwa 60 Mio. Hektar (22%) auf landwirtschaftliche
Nutzfläche (Quelle: FAO, FAOSTAT, 2008). Damit sind die vorhande-
nen Reserven von ca. 200 Mio. Hektar die bedeutendsten der Welt
– und weitgehend die einzigen, für die in ausreichender Menge
Wasser zur Versorgung der Pflanzen zur Verfügung steht. Diese 200
Mio. Hektar Landreserven beinhalten keine Flächen, die von Regen-
wald bewachsen sind.
Renditeerwartungen und Zahlen von AGInvest Dairy FarmsDas Mindestvolumen von ADF beläuft sich voraussichtlich auf 25
Mio. AU-Dollar. Das angestrebte Zielvolumen beläuft sich jedoch auf
ca. 50 Mio. AU-Dollar, maximal werden 150 Mio. AU-Dollar ange-
strebt. Es ist vorgesehen, ca. 50% bis 70% des angestrebten Ge-
samtvolumens in Ländereien in Australien zu investieren, ca. 20%
bis 40% in Neuseeland und 0% bis 20% in Südamerika (Chile). Eine
Kapitaleinwerbung für ADF ist auch ggf. noch in den Folgejahren
möglich. Bei einer geplanten Laufzeit von rd. sechs Jahren erwartet
AGInvest für den ADF eine Rendite von ca. 10% bis 13% IRR (vgl.
zur IRR-Methode die Erläuterungen im Kapitel 6.2.1 „Erläuterung
zur Wirtschaftlichkeitsprognose“, Abschnitt „Vorabgewinn“, S. 62,
und im Kapitel 14 „Glossar“, S. 136) nach Steuern in den Zielländern
und Gebühren auf Fondsebene. Erste Rückflüsse an die LuxCo sollen
voraussichtlich bereits im Geschäftsjahr 2009/ 2010 erfolgen.
Zum Ende der vorgesehenen Laufzeit der Beteiligungsgesellschaft
von ca. sechs Jahren ist ein Ausstieg entweder mittelbar durch die
Veräußerung der Anteile an ADF durch die jeweilige Zwischenge-
sellschaft oder durch die Veräußerung der Anteile an der jeweiligen
Zwischengesellschaft vorgesehen.
4.5.3 Mögliche Zielinvestments 2 und 3: Viehzucht und Ackerbau in Brasilien
Brasilien – Hintergrund
Brasilien ist einer der vier BRIC-Staaten, denen in einer Goldman-Sachs-
Studie aus dem Jahr 2003 ein sehr hohes Wachstums potenzial vor-
hergesagt wurde. Mit einem realen Wirtschaftswachstum von 5,4%
hat Brasilien die Wachstumserwartungen auch in 2007 wieder erfüllt.
Doch auch andere Eckdaten sind beeindruckend:
Die Zahl der Beschäftigten nimmt aktuell mit 2,5 Mio. pro Jahr
zu.
São Paulo ist das größte deutsche Investitionszentrum außerhalb
der EU und der USA – der Staat São Paulo hat das zweithöchste
Bruttoinlandsprodukt (BIP) Lateinamerikas (nach Mexiko).
Brasilien ist der fünftgrößte Autoproduzent der Welt und hat
mit Embraer den drittgrößten Flugzeugbauer nach Airbus und
Boeing.
4. dEr agrarmarKt und möglichE ZiElinvEstmEnts
Länderdaten im Überblick Brasilien
Fläche 851 487 700 ha
Bevölkerung 190 Mio. (Juli 2007)
Hauptstadt Brasilia
Währung Real (BRL)
43
KostenführerBrasilien ist aufgrund der großen Flächenbasis, der fruchtbaren Böden,
des günstigen Klimas und vorteilhaften Investitionsumfeldes in vielen
landwirtschaftlichen Sektoren weltweiter Kostenführer. Es besteht
daher erhebliches Potenzial für Wert steigerungen von Agrarflächen
Auf Brasilien konzentriert sich fast die Hälfte der ungenutzten Flächenreserven weltweit – und insbesondere Brasilien verfügt über eine aus-
reichende Süßwasserversorgung, um die großen vorhandenen Flächenreserven nutzen zu können.
durch Umwandlung von Brachland in produktives Agrarland. Je nach
Region und Produktionssystem beträgt der Preisunterschied zwischen
Brachland und produktivem Agrarland bis zu 400%.
Durch Umwandlung von Brachland in produktives Agrarland lassen sich deutliche Wertsteigerungen erzielen; hier die Momentaufnahme der
jeweiligen Durchschnittspreise für vier verschiedene brasilianische Bundesstaaten in 2007.
Preisunterschiede von Agrarland in verschiedenen Regionen Brasiliens
Quelle: Agra FNP, 2008
Mato Grosso do Sul
2.254 7.337
3,3x
Mato Grosso
1.169 5.016
4,3x
Golas
2.863 6.417
2,2x
(in BRL/ha)
Bahia
997 3.347
3,4x brachland
produktives agrarland
Süßwasserversorgung pro 1000 ha potenzielle landwirtschaftliche Nutzfläche
Quelle: FAO, Aquila Capital, 2008
35
30
25
20
15
10
5
0 Brasilien USA Indien China Deutschland
m³
p.a.
/100
0 ha
Agrarflächen weltweit
Quelle: Proterra, 2008
USA Indien EU ThailandBrasilien China Australien
188
81
58
200
170
0
96
42103
16
47
36
21
3
(in mio. ha)
genutzt ungenutzt
ac agrarinveSt i /2009
Ein großer und dynamischer BinnenmarktIm Ergebnis ist Brasilien global betrachtet bei vielen Landwirtschafts-
produkten sowohl mengen- wie kostenmäßig weltweit führend.
Agrarsektoren in denen Brasilien mengenmäßig eine führende Rol-
le einnimmt:
4. dEr agrarmarKt und möglichE ZiElinvEstmEnts
Brasilien verfolgt weiterhin eine wenig dirigistische und anleger-
freundliche Agrarpolitik. Vor allem aus dem Grund, dass Land in
Brasilien im Gegensatz zu den meisten anderen Staaten nicht fremd-
finanziert werden kann, sind die Preisunterschiede zu anderen Re-
gionen der Welt trotz der Wertsteigerungen in den letzten Jahren
noch immer beträchtlich. Die durchschnittlichen Preise für brasilia-
nisches Agrarland liegen ca. 30% unter denen Argentiniens und ca.
70% unter denen der USA (Quelle: Agra FNP, 2008). Seit der Erlan-
gung des „Investment Grades“ (vgl. Kapitel 14 „Glossar“, S. 136)
strömt mit zunehmender Geschwindigkeit ausländisches Geld in das
Land, was die Preisdifferenz zukünftig verringern kann.
Weltmarktführer in wichtigen AgrarsektorenBrasilien verfügt somit im Agrarsektor über erhebliche Wettbewerbs-
vorteile, die auch langfristig seine Vormachtstellung in der Landwirt-
schaft sichern sollten. Zu den geografisch vorgegebenen Standort-
vorteilen zählen:
ausreichend Sonne und Wasser,
hohe saisonale Niederschläge,
wenig schwankende Temperaturen,
leicht zu bearbeitender, oftmals ebener Boden.
Hinzu kommen weitere Vorzüge:
große Landreserven zu günstigen Preisen,
vergleichsweise niedrige Lohnkosten.
Brasilien ist also insgesamt einer der größten Gewinner der weltweit
expandierenden Agrarwirtschaft mit politisch und rechtlich relativ
stabiler Struktur, einem großen Landreservoir und erheblichen Pro-
duktivitätsreserven. Daher ist Brasilien besonders für Schwerpunktin-
vestments in die Landwirtschaft geeignet.
Die Zucht von Fleischrindern in Brasilien
Der MarktAlle der bereits beschriebenen übergeordneten Angebots- und
Nachfragetrends finden auch ihren Niederschlag im Bereich der
Viehzucht: Ein exponentieller Anstieg der Weltbevölkerung und das
sich verändernde Konsumverhalten der aufstrebenden Länder führen
zu steigendem Fleischverbrauch. Vor allem die Bevölkerung Südost-
asiens kann sich immer mehr und immer häufiger proteinreiche
Nahrung leisten. Hier ist insbesondere China zu erwähnen. Ausge-
hend von einer immer stärker expandierenden Mittelschicht, die
aktuell ca. 400 bis 600 Mio. Verbrauchern entspricht, verdreifachte
das Milliardenvolk seinen Fleischkonsum in nur zwei Jahrzehnten.
Für China wird ein zukünftiger Verbrauchszuwachs von ca. 4 % pro
Jahr erwartet (Quelle: FAO, FAOSTAT, 2008).
Trotz der in den letzten Jahren bereits gestiegenen Landpreise in
Brasilien ist das dortige Preisniveau noch immer deutlich geringer
als in den USA oder im Nachbarland Argentinien.
Preis für Agrarflächen in ausgewählten Ländern*
Quelle: FNP, Agrianual 2006–2007
5.000
4.000
3.000
2.000
1.000
0
USD
/ha
Zeit
2002 2003 2004 2005 2006
uSa argentinien
brasilien
*Nicht inflationsbereinigt.
Weltweiter Rang bei der Produktion
Weltweiter Rang beim Export
Zucker 1 1
Ethanol 2 1
Orangen 1 1
Kaffee 1 1
Sojabohnen 2 1
Rindfleisch 2 1
Geflügel 3 1
Quelle: Proterra, 2008
45
Die Umstellung auf eiweißreiche Nahrung spiegelt sich in dem welt-
weit steigenden Fleischverbrauch pro Kopf deutlich wider. Im Jahre
1980 lag der weltweite Fleischkonsum pro Kopf noch knapp über
30 Kilogramm pro Jahr. In 2005 waren es schon 41 Kilogramm pro
Person. Die steigenden Einkommenszuwächse lassen einen weiteren
Anstieg der Fleischnachfrage pro Kopf von 1,5% jährlich bis 2010
erwarten (PROG NOSE). Mit zunehmend steigender Fleischnachfrage
steigt auch der Wert der landwirtschaftlichen Nutzflächen, auf denen
Viehwirtschaft betrieben wird (Quelle: FAO, 2002).
In ihrem neuesten Ausblick für 2008 untersuchen und bewerten die
FAO und OECD die aktuelle Situation der globalen Fleischprodukti-
on und erwarten, dass sich das Preisniveau für Rind- und Schweine-
fleisch in den kommenden zehn Jahren auf einem gegenüber heute
um 20% erhöhten Durchschnittsniveau einpen deln wird. Eine we-
sentliche Bedingung für die Erhöhung der Fleischproduktion ist die
Steigerung der Produktivität in Schwellenländern.
Brasilien ist der größte Rindfleischexporteur der Welt. Viehzucht wird
dort extensiv (fast ohne zusätzliche Fütterung von Getreide) auf
riesigen Weideflächen betrieben. Durch den Einsatz von Methoden
und Verfahren aus der organisatorisch anspruchsvolleren Viehwirt-
schaft in Australien oder Neuseeland ist hier noch erhebliches Stei-
gerungspotenzial vorhanden.
Entwicklung der Weltbevölkerung und des weltweiten Fleischkonsums seit 1965.
Weltweiter Fleischkonsum und Weltbevölkerung
Quelle: FAO, Aquila Capital, 2008
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
300
250
200
150
100
50
0 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005
Zeit
Mrd
. Men
sche
n Mio. Tonnen
Weltfleischverbrauch Weltbevölkerung
in M
io. T
onne
n
Erwarteter Fleischkonsum in den kommenden Jahren.
Erwarteter Fleischkonsum (PROGNOSE)
Quelle: FAO, 2002
400
350
300
250
200
150
100
50
0 1995 2015 2030
entwickelte Staaten Schwellenländer
Zeit
ac agrarinveSt i /2009
Es ist vorgesehen, dass Pecterra S.A. bereits im zweiten Investitions-
jahr durch den Verkauf von Rindern erste Rückflüsse erzielt.
Renditeerwartungen und Zahlen von Pecterra S.A.Es wird eine Rendite (IRR; vgl. zur IRR-Methode die Erläuterungen
im Kapitel 6.2.1 „Erläuterung zur Wirtschaftlichkeitsprognose“,
Abschnitt „Vorabgewinn“, S. 62, und im Kapitel 14 „Glossar“, S.
136) aus Pecterra S.A. im Bereich von ca. 8% bis 10% erwartet.
Erste Rückflüsse an die Anleger sollen voraussichtlich im Jahr 2010
erfolgen.
Aus Sicht der Anleger der Beteiligungsgesellschaft ist zum Ende
der vorgesehenen Fondslaufzeit von ca. sechs Jahren ein Ausstieg
entweder mittelbar durch die Veräußerung der Aktien an Pecterra
S.A. durch die jeweilige Zwischengesellschaft oder durch eine Ver-
äußerung der Anteile an der jeweiligen Zwischengesellschaft vor-
gesehen.
Ackerbau in BrasilienWährend sich weltweit die Agrarflächen pro Kopf immer weiter
verringern, bieten sich in Brasilien weithin gute Möglichkeiten, land-
wirtschaftliche Flächen zu relativ niedrigen Preisen zu erwerben. So
liegen in den USA z.B. die durchschnittlichen Preise je Hektar dreimal
höher als in Brasilien. Aber auch in Brasilien variieren Hektarpreise
in Abhängigkeit von der jeweiligen Region erheblich – sie liegen am
unteren Ende bei 700 brasilianischen Reais in Maranhão und gehen
im Staat São Paulo teilweise hoch auf über 10.000 brasilianische
Reais. Für die kommenden Jahre wird für die landwirtschaftlichen
Nutzflächen Brasiliens eine durchschnittliche Wertsteigerung von
10% pro Jahr erwartet (PROGNOSE; Quelle: Agra FNP, 2008) – die
Zielinvestments des AC AgrarINVEST I/2009 unterstellen lediglich
5 %. Dieses überdurchschnittliche Aufwärtspotenzial spricht für Ag-
rarlandinvestitionen in diesem Land.
Zuckerrohranbau und Ethanolgewinnung
Hintergrund und MarktNeben den klassischen landwirtschaftlichen Bereichen, wie Getreide-
anbau und Viehzucht, besteht in Brasilien ein besonders geeignetes
Umfeld für den Anbau von Zuckerrohr und dessen Umwandlung in
Ethanol. Schon seit über 30 Jahren setzt Brasilien mit selbst erzeug-
tem Ethanol auf eine teilweise Selbstversorgung mit Auto treibstoff.
Die Ergebnisse des Programms „Proálcool“ von 1975 bis 2005 be-
legen eine:
Reduktion der CO2-Emissionen um 644 Mio. Tonnen,
Einsparung fossiler Energieträger um 778 Mio. Barrels,
Einsparung an Devisen um 72 Mrd. US-Dollar.
Mögliches weiteres Zielinvestment der LuxCo: Pecterra Agropecuária S.A. Ein Zielinvestment ist eine neu gegründete brasilianische Aktienge-
sellschaft, die Pecterra Agropecuária S.A. (nachfolgend auch „Pec-
terra S.A.“ genannt). Diese hat zum Ziel, unproduktive Betriebe mit
einem hohen Anteil an brachliegendem Land zu kaufen und ggf. zu
erschließen, um die Produktion von Rindfleisch zu betreiben. Asset
Manager ist wie bei AGInvest Dairy Farms das neuseeländische Un-
ternehmen AGInvest.
Das geplante Pecterra-Konzept entspricht dem AgrarINVEST-Grund-
satz des gleichzeitigen
Landerwerbs und der
Produktivitätssteigerung durch
Investitionssprünge auf Produktionssysteme mit
höherer Wertschöpfung pro Hektar (hier die Produktion von Rind-
fleisch nach den Maßgaben des neuseeländischen Asset Mana-
gers)
keine Abholzung von Regenwald.
Kurz:
Maximierung des Wertsteigerungspotenzials in Kombination mit
Aufwandminimierung durch Umsetzung eines möglichst kapita-
lextensiven, aber organisatorisch anspruchsvollen Produktionsver-
fahrens.
Deshalb ist ein Investment in Pecterra S.A. geplant.
Die Investmentstrategie von Pecterra S.A.Den Aufwärtstrend der Fleischnachfrage plant Pecterra S.A. für sich
zu nutzen. Die Gesellschaft beabsichtigt, in Ländereien zu investieren,
deren Standorte in klimatisch günstigen Regionen liegen, die über
eine gute infrastrukturelle Anbindung verfügen und deren Bodenbe-
schaffenheit für Rinderhaltung gut geeignet ist. Die in Frage kommen-
den Flächen sollen darüber hinaus die Möglichkeit bieten, zu einem
späteren Zeitpunkt für Milchproduktion oder Ackerbau in Betracht
zu kommen. Das Augenmerk richtet sich auf derzeit wenig ertrag-
abwerfende Ländereien, bei denen durch gezielte Aufwertungsmaß-
nahmen der Ertrag deutlich gesteigert werden kann. So soll in den
Erwerb, die Verbesserung der Infrastruktur und in die Bewirtschaf-
tung der Landflächen investiert werden. Die jeweiligen Betriebsleiter
werden vom Asset Manager eingehend geschult, und die Produkti-
vität der Fleischproduktion durch moderne Züchtungsmethoden
verbessert.
Diverse Farmen wurden bereits von dem für Pecterra S.A. vorgese-
henen Asset Manager AGInvest vorsortiert und besucht – die „Short
List“ der zu erwerbenden Flächen wird zur Zeit erstellt.
4. dEr agrarmarKt und möglichE ZiElinvEstmEnts
47
Produktionskosten und -effizienzInnerhalb des aufstrebenden Ethanolmarktes ist Brasilien Vorreiter
mit niedrigen Produktionskosten und einer hohen und weiter wach-
senden Binnennachfrage.
Hinzu kommt seit kurzem eine zunehmende Nachfrage nach Ethanol.
Es ist damit zu rechnen, dass die globale Ethanolnachfrage von 42,6
Mrd. Litern (2006) auf 63 Mrd. Liter bis 2011 ansteigen wird.
Treiber sind vor allem:
die Sicherung der zukünftigen Energieversorgung vor dem Hinter-
grund der sich verknappenden fossilen Brennstoffe;
die Reduzierung der Abhängigkeit von Öleinfuhren aus Ländern,
die aufgrund ihres politischen Umfeldes als weniger zuverlässige
Lieferanten gelten;
die Verringerung der Emissionen von Kohlendioxid (CO2), einer der
Hauptursachen für den Klimawandel.
Auf Einzelstaatenebene sind dazu bis jetzt schon einige Ethanolbei-
mischungsziele ausgegeben worden (z.B. USA: 5,7% bis 2012 und
EU: 5% bis 2011).
In Brasilien beträgt die vorgeschriebene Beimischungsquote im Ben-
zin selbst aktuell 25%. Dort stellen die sogenannten Flex-Fuel-Cars
(PKWs, die mit Benzin ebenso wie mit reinem Ethanol fahren können)
bereits 20% der Gesamtflotte an Autos dar. 95% aller Neuwagen-
verkäufe entfallen auf diese Kategorie. In Brasilien ist der Ethanol-
anteil am Kraftstoffverbrauch weltweit mit am höchsten und der mit
Abstand bedeutendste Treiber der Ethanolnachfrage in Brasilien
(Quelle: F.O. Licht, Proterra S.A., 2008).
Produktion und ExportBrasilien ist neben den USA der größte Ethanolproduzent der Welt,
bei den Exporten sogar Weltmarktführer. Dennoch nimmt der Zu-
ckerrohranbau Brasiliens gegenwärtig mit ca. sieben Mio. Hektar erst
einen relativ kleinen Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche ein. Der
Markt ist noch jung und fragmentiert: Selbst Cosan – weltgrößter
Ethanolexporteur – hat nur 6% Marktanteil.
Die Nachfrage nach Zuckerrohrethanol von inländischen Autofahrern
und der weltweite Export werden voraussichtlich weiter rapide steigen
und Ursache für einen zunehmenden Anteil des brasilianischen Zu-
ckerrohranbaus sein. Nach Einschätzung der FAO dürfte sich die
Ethanolproduktion in Brasilien auf hohem Niveau fortsetzen. Das
Volumen prognostiziert die FAO mit etwa 44 Mrd. Liter in 2016, was
mehr als 145% zum Jahr 2006 wären. Erwartete Produktivitätsstei-
gerungen in der Ethanolgewinnung lassen die Erträge pro Tonne
Zuckerrohr voraussichtlich steigen. Von der gesamten Zuckerrohrern-
te würde der Anteil für die Ethanolproduktion dann etwa 60% aus-
machen, heute liegt er bei ca. 50%. Die Nachfrage nach Zuckerrohr
wird sich noch einmal gravierend erhöhen, sobald in kommerziellem
Maßstab auch aus zellulosehaltigen Materialien (wie z.B. dem heuti-
gen Abfallprodukt der Zuckerrohrverarbeitung, der Bagasse) Ethanol
gewonnen wird – hiermit ist in wenigen Jahren zu rechnen.
Verteilung der globalen Ethanolproduktion und des Ethanolexportes
im Jahr 2005.
Aufteilung der Weltethanolproduktion
Quelle: RFA – Renewable Fuels Association, 2006
18% Andere
35% USA4% Indien
8% China
35% Brasilien
gesamt: 45,9 mrd. liter
Ethanolexporte
Quelle: RFA – Renewable Fuels Association, 2006
35% Andere (43 Länder)
44% Brasilien
13% China
4% Frankreich
4% El Salvador
gesamt: 7,8 mrd. liter
ac agrarinveSt i /2009
4. dEr agrarmarKt und möglichE ZiElinvEstmEnts
werden wegen der hohen Pro duk tivitätsreserven nicht verdrängt,
sondern intensiviert. Die Branche steigert seit Jahren die Effizienz
ihrer Produktion. Pro Hektar Zuckerrohr erzeugen die Produzenten
heute rd. 7000 Liter Ethanol – in Pilotanlagen sind 12000 Liter
möglich – und in Biomassekraftwerken, wo sie Blätter, Stängel und
Bagasse verbrennen, gewinnen sie nicht nur den eigenen Strom dazu,
sondern speisen zunehmend auch überschüssige Energie in das regi-
onale Netz ein. Die Energiebilanz brasilianischen Ethanols aus Zucker-
rohr ist heute schon siebenmal so hoch wie die von Ethanol aus
Mais.
Dementsprechend unternehmen auch die USA und andere klimatisch
begünstigte Länder verstärkt Anstrengungen, um fossile durch bio-
gene Treibstoffe zu ersetzen. Fragwürdig allerdings ist die Zu kunft von
Energiepflanzen vor allem in Europa. Hier sind die klimatischen Be-
dingungen für eine kostengünstige Produktion von Energiepflanzen
nicht optimal.
Die Weltbank betont, Brasiliens Ethanolprogramm sei eine posi tive
Ausnahme von den in der Bilanz ansonsten schädlichen Versuchen,
Treibstoffe aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu gewinnen.
Die Erfahrungen in Brasilien zeigen, dass der Betrieb von Kraftfahr-
zeugen aus nachwachsenden Rohstoffen funktioniert. Der Zucker-
anbau nimmt geringe Flächen ein, andere Produktionssysteme
Daher werden in Brasilien gegenwärtig ca. 33 Mrd. US-Dollar in Zuckerplantagen und Ethanoldestillerien investiert.
Ethanolproduktion in Litern pro Hektar für verschiedene Agrarroh-
stoffe und Weltregionen.
Ethanolproduktion
Quelle: IEA, 2005
8
7
6
5
4
3
2
1
0 Brasilien EU Indien USA Thailand EU
1000
l/ha
Zuck
erro
hr
Zuck
errü
ben
Zuck
erro
hr
mai
s
man
iok
Wei
zen
Rohstoff Flächenproduktivität (Gallon/Acre)
Energiebilanz (Output/Input)
Gewinnschwelle vor Bei hilfen (Ölpreis in USD/
Barrel) Februar 2007Länder
Ethanol auf Zuckerbasis
Zuckerrohr 734 8,3 45 Brasilien, Lateinamerika
Zuckerrüben 715 1,5 100 Europa
Ethanol auf Getreidebasis
Mais 394 1,4 83 USA, Kanada und China
Weizen 243 1,1 125 Europa
Biodiesel
Palmöl 508 2,0 41 Philippinen und Europa
Jatropha 364 2,0 43 Afrika, Indien
Rapsöl 145 2,5 125 Europa
Soja 60 2,8 80 USA, Lateinamerika und Europa
Die Gewinnung von Ethanol aus Zuckerrohr ist die effizienteste, günstigste und
umweltschonendste Methode der Produktion nachwachsender Biokraftstoffe.
Quelle: US Department of Energy, Aquila Capital, 2007
49
Die Investmentstrategie von Proterra S.A.Das Geschäftsmodell basiert auf strategischen Allianzen mit Ethanol-
produzenten, die ihre Produktionsmenge erhöhen möchten, ohne
Zuckerrohrplantagen anzulegen. Dazu investiert Proterra S.A. in bis
zu 250 000 Hektar geeignete Flächen in Brasilien, um dort Zuckerrohr
anzubauen, und schließt langfristige Abnahmeverträge mit den Part-
nerunternehmen ab. Zur Umsetzung der Strategie hat Proterra S.A.
eine eigene exklusive Datenbank auf ge baut, die insgesamt rd. drei
Mio. Hektar verfügbare Landflächen umfasst.
Bei der Umwandlung von Brachland in Zuckerrohranbauflächen kommt
es grundsätzlich zu erheblichen Wertsteigerungen der Flächen. Das
Gewinnpotenzial beruht darauf, dass sich Zuckerrohr nicht weit trans-
portieren lässt. Die Kenntnis zukünftiger Anlagenstandorte stellt daher
einen ausgeprägten Wettbewerbsvorteil dar. Aus diesem Grund schließt
Proterra S.A. Kooperationen mit Ethanolanlagenbetreibern, die neue
Anlagen errichten wollen, ohne den Zuckerrohranbau selbst zu betrei-
ben. Der Vorteil dieses Aufbrechens der Produktionskette besteht dar-
in, dass die Anlagenbetreiber ihre Kapitalbasis schonen und sich auf ihr
Kerngeschäft konzentrieren können. Der Vorteil für Proterra S.A. liegt
in der Gelegenheit, günstig Land zu erwerben und dieses dann in Zu-
ckerrohrplantagen umzuwandeln (was zu einer sehr hohen und sofor-
tigen Wertsteigerung führt) sowie in der gesicherten Abnahme des
Zuckerrohrs zu Preisen, die an die Notierung im Staat São Paulo gekop-
pelt sind.
Die Investitionsplanung sieht ein Engagement in Regionen wie dem
brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul, dem jeweiligen
westlichen Teil der Bundesstaaten Minas Gerais und Bahia vor, die
– obwohl sie zu den weniger traditionellen Zuckerrohranbaugebieten
Brasiliens zählen – hervorragende Zuckerrohrstandorte bieten.
Entscheidungsprozess LandkaufBevor Land erworben wird, findet unter Berücksichtigung einer Rei-
he von Parametern eine Bewertung des jeweiligen Zielinvestments
statt. So werden zuerst Eigentumsansprüche und Wegerechtsver-
hältnisse abgeglichen. Hinsichtlich der Transportlogistik wird ermit-
telt, wie gut das zu erwerbende Agrarland in die Infrastruktur der
Region eingepasst ist. Die Entfernung zu den Zucker- und Ethanol-
fabriken sollte eine Reichweite von ca. 30 Kilometern nicht überstei-
gen, um mit möglichst geringen Transportkosten das geerntete
Zuckerrohr schnellstmöglich verwerten zu können. Mit dem Blick
auf die Verfügbarkeit nahe gelegener Verarbeitungsbetriebe wird
darüber hinaus ein Routenplan erarbeitet, anhand dessen deren
Standorte in Abhängigkeit zu ihrer Entfernung und Produktionska-
pazität bewertet werden.
Mögliches Zielinvestment der LuxCo: Proterra Agropecuária S.A.Den besonderen Standortvorteil Brasiliens mit seiner stark expan-
dierenden Ethanolindustrie macht sich das für die LuxCo vor gesehene
Zielinvestment, die Proterra Agropecuária S.A. (nachfolgend auch
„Proterra S.A.“ genannt), zu Nutze. Proterra S.A. wurde 2007 als
brasilianische Aktiengesellschaft gegründet. Derzeit befindet sich
Proterra S.A. in der Kapitaleinwerbungsphase.
Die Personen hinter Proterra S.A. sind:
Gustavo Leite: CEO Proterra S.A., ehemaliger CEO Brasilien und
Kanada eines weltweit führenden Agribusiness-Unternehmens. Er
war in leitender Position bei Philip Morris tätig und hält einen Post-
graduate-Abschluss in Management von der Kellogg School of
Management.
Alexander Estermann: COO Proterra S.A., mehr als 25 Jahre Er-
fahrung in der Agrarwirtschaft Brasiliens, langjähriger Manager
mehrerer landwirtschaftlicher Großbetriebe.
Luiz David Travesso: Chairman Proterra S.A., Partner und CEO von
Winvest. Winvest ist eine brasilianische Investmentfirma mit Sitz in
São Paulo und mehr als neun Mrd. US-Dollar Transaktionsvolumen
seit 1995. Er war u.a. in leitenden Positionen bei der ING Bank und
Ford Motor Company tätig und hat einen MBA der INSEAD Business
School.
Das Proterra-Team umfasst mehr als 40 weitere spezialisierte Mit-
arbeiter, u.a. in den Bereichen „Regional Plantation Manage-
ment“.
Das Proterra-Konzept entspricht dem AgrarINVEST-Ansatz:
Land zu erwerben und durch
Produktivitätssprünge dessen
Kostenführerschaft zu erzielen (Brasilien ist derzeit weltweit füh-
rend hinsichtlich der Zuckerproduktionskosten bei optimaler In-
puteffizienz – von allen Ackerkulturen verwertet Zuckerrohr Dün-
ger am besten), wodurch
Kostenführerschaft entsteht (Brasilien produziert weltweit am
billigsten Zucker), mit dem Resultat einer
hohen und sofortigen Wertsteigerung des Landes (die Preise im
brasilianischen Zielgebiet liegen ca. 70% unter den etablierten
Zuckerrohr-Regionen Paraná und São Paulo) und
keine Abholzung von Regenwald erfolgt.
ac agrarinveSt i /2009
4. dEr agrarmarKt und möglichE ZiElinvEstmEnts
Der Asset Manager von Granterra S.A.Asset Manager ist Vera Cruz Consultoria e Participações Ltda. (nachfolgend „Vera Cruz“ genannt), eine Gesellschaft, die vom
Management-Team der Proterra S.A. kontrolliert wird (vgl. dazu den
Abschnitt „Mögliches Zielinvestment der LuxCo: Proterra Agrope-
cuária S.A.“, S. 49) und die sich um die Auswahl der Flächen, deren
Entwicklung (Investitionsprogramm zur Produktivitätsverbesserung)
und Einbringung in Crop-Sharing-Partnerschaften kümmert. Ein
besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Auswahl professionel-
ler und zuverlässiger Partner aus der regionalen Landwirtschaft.
Das Granterra-Konzept entspricht dem AgrarINVEST-Ansatz:
Produktivitätssteigerung landwirtschaftlicher Flächen durch
Investitionssprünge auf Produktionssysteme mit
höherer Wertschöpfung pro Hektar und dadurch
Maximierung des Wertsteigerungspotenzials
ohne Abholzung von Regenwald.
Die Investmentstrategie von Granterra S.A.Den langfristigen, strukturellen Aufwärtstrend der Preise für Soja,
Mais und Baumwolle plant Granterra S.A. für sich auszunutzen. Die
Gesellschaft beabsichtigt, in Ländereien zu investieren, deren Stand-
orte in klimatisch günstigen Regionen liegen, die über eine gute
infrastrukturelle Anbindung verfügen und deren Bodenbeschaffen-
heit für den Ackerbau geeignet ist. Die in Frage kommenden Flächen
sollen darüber hinaus die Option bieten, zu einem späteren Zeitpunkt
auf ein intensiveres Produktionssystem gehoben werden zu können.
Das Augenmerk richtet sich auf nicht optimal bewirtschaftete, derzeit
wenig ertragabwerfende Ländereien, bei denen durch gezielte Auf-
wertungsmaßnahmen ein überdurchschnittliches Renditepotenzial
zu Tage gefördert werden soll. Die Produktivität des Ackerbaus wird
durch moderne Bewirtschaftungsmethoden und hervorragende
Qualität der Inputs (Saatgut, Dünger, Pflanzenschutz) verbessert.
Granterra S.A. erarbeitet derzeit eine „Short List“ mit potenziell zu
erwerbenden Flächen.
Nach dem Landerwerb ist vorgesehen, dass Granterra S.A. durch
den Anteil am Verkauf von Ackerfrüchten aller Voraussicht nach
bereits im Jahr 2010 erste Rückflüsse erzielt.
Eines der wichtigsten Entscheidungskriterien erschließt sich aus der
Analyse der Bodenqualität, der Wasserverfügbarkeit und der ehe-
maligen Flächennutzung. Hierzu werden diverse Daten erhoben und
ausgewertet. Aus dem zusammengetragenen Ergebnis wird abge-
leitet, ob das Land tatsächlich den gewünschten Anforderungen
zum Anbau von Zuckerrohr genügt. Weiter gibt es darüber Auskunft,
in welchem Umfang Investitionen in Maschinen und andere Arbeits-
faktoren getätigt werden müssen. Letztlich liefern die Daten eine
Prognose über die Entwicklung der Produktionskosten und den
möglichen Ernteertrag. Ein weiteres Mittel bei der Begutachtung des
Landes ist das Hinzuziehen von Satellitenfotos, die nützlich sind, um
die Entwässerungsfunktion des Bodens während der verschiedenen
Niederschlagszyklen bewerten zu können. Um auch detaillierte
Aussagen über das Umland zu treffen, werden Fotos verwendet, die
sowohl das im Fokus stehende Agrarland als auch Nachbargrund-
stücke in einem Umkreis von bis zu 50 Kilometern erfassen.
Renditeerwartungen und Zahlen von Proterra S.A. Es wird eine Rendite (IRR; vgl. zur IRR-Methode die Erläuterungen
im Kapitel 6.2.1 „Erläuterung zur Wirtschaftlichkeitsprognose“, Ab-
schnitt „Vorabgewinn“, S. 62, und im Kapitel 14 „Glossar“, S. 136)
aus Proterra S.A. im Bereich von ca. 25 % bis 35 % erwartet. Erste
Rückflüsse an die Anleger werden voraussichtlich im Jahr 2011 er-
folgen.
Nach der vorgesehenen Laufzeit der Beteiligungsgesellschaft von ca.
sechs Jahren ist ein Ausstieg entweder durch die Veräußerung der
Aktien an Proterra S.A. durch die Zwischengesellschaft oder durch
die Veräußerung der Anteile der AC AgrarINVEST I/2009 an der je-
weiligen Zwischengesellschaft vorgesehen.
Getreide und Ölsaaten
Mögliches weiteres optionales Zielinvestment der LuxCo: Granterra Agropecuária S.A. (Vgl. zu diesem weiteren optionalen Zielinvestment auch Kapitel 6.1.2 „Erläuterung der Mittelverwendungsprognose“, S. 58 f.)
Die Granterra S.A. ist eine brasilianische Aktiengesellschaft, die zum
Ziel hat, einzelne Flächen auszusuchen, zu kaufen und ggf. zu er-
schließen, um sie anschließend in Partnerschaften mit professionel-
len Landwirten einzubringen (sogenanntes „Crop-Sharing“-Verfah-
ren) und in dieser Form Ackerbau (Soja, Mais, Baumwolle etc.), zu
betreiben.
51
Produktionskosten und den möglichen Ernteertrag. Ein weiteres
Mittel bei der Begutachtung des Landes ist das Hinzuziehen von
Satellitenfotos, die nützlich sind, um die Entwässerungsfunktion des
Bodens während der verschiedenen Niederschlagszyklen bewerten
zu können. Um auch detaillierte Aussagen über das Umland zu tref-
fen, können Fotos verwendet werden, die sowohl das im Fokus
stehende Agrarland als auch Nachbargrundstücke in einem Umkreis
von bis zu 50 Kilometern erfassen.
Renditeerwartungen und Zahlen Es wird eine Rendite (IRR; vgl. zur IRR-Methode die Erläuterungen
im Kapitel 6.2.1 „Erläuterung zur Wirtschaftlichkeitsprognose“, Ab-
schnitt „Vorabgewinn“, S. 62, und im Kapitel 14 „Glossar“, S. 136)
auf Ebene der Granterra S.A. im Bereich von ca. 10% bis 12% erwar-
tet. Erste Rückflüsse an die Anleger erfolgen voraussichtlich nach
zwei Jahren.
Nach der vorgesehenen Laufzeit der Beteiligungsgesellschaft von ca.
sechs Jahren ist ein Ausstieg entweder durch die Veräußerung der
Aktien an Granterra S.A. durch die jeweilige Zwischengesellschaft
oder die Veräußerung der Anteile der AC AgrarINVEST I/2009 an
der jeweiligen Zwischengesellschaft vorgesehen.
Entscheidungsprozess LandkaufBevor Granterra S.A. Land erwirbt, soll durch den Asset Manager
Vera Cruz unter Berücksichtigung einer Reihe von Parametern eine
Bewertung des jeweiligen Investitionsobjektes stattfinden. So werden
zuerst Eigentumsansprüche und Wegerechtsverhältnisse abgeglichen.
Hinsichtlich der Transportlogistik wird ermittelt, wie gut das zu er-
werbende Agrarland in die Infrastruktur der Region eingepasst ist.
Die Entfernung zu den nächstgelegenen Weiterverarbeitungsbetrie-
ben sollte eine Reichweite von 100 Kilometern nicht übersteigen,
um mit möglichst geringen Transportkosten die Ernteware schnellst-
möglich verwerten zu können. Mit dem Blick auf die Verfügbarkeit
nahe ge legener Silos wird darüber hinaus ein Routenplan erarbeitet,
an hand dessen die Standorte in Abhängigkeit zu ihrer Entfernung
und Lagerkapazität bewertet werden.
Eines der wichtigsten Entscheidungskriterien erschließt sich aus der
Analyse der Bodenqualität, der Wasserverfügbarkeit und der ehe-
maligen Flächennutzung. Hierzu werden diverse Daten erhoben und
ausgewertet. Aus dem zusammengetragenen Ergebnis wird abge-
leitet, ob das Land tatsächlich den gewünschten Anforderungen
zum Anbau von z.B. Sojabohnen oder Baumwolle genügt. Weiter
gibt es darüber Auskunft, in welchem Umfang Investitionen in Ma-
schinen und andere Arbeitsfaktoren getätigt werden müssen. Letzt-
lich liefern die Daten eine Prognose über die Entwicklung der
KapitEl X
ac agrarinveSt i /2009
KapitEl 5
53
Die Aquila Capital Gruppe ist mittlerweile an fünf Standorten ver-
treten.
5.1 Aquila Capital – „The Alternative Investment Company“
Was Aquila Capital auszeichnetDie Aquila Capital Gruppe ist ein unabhängiges und eigentümerge-
führtes Investmentunternehmen. Langfristige Investments mit den
richtigen Managern zu realisieren und in optimale Investment vehikel
einzuflechten ist dabei unser Anspruch. Auf alternative und unkon-
ventionelle Investmentstrategien spezialisiert, erkennen, managen
und entwickeln wir exklusive Anlageformen und strukturieren In-
vestmentlösungen.
Vor der Kulisse einer sich ständig ändernden Welt bekennen sich
unsere mehr als 80 Mitarbeiter, davon 40 Investmentspezialisten
und 20 Strukturierungsexperten, ganz zu unserem Credo „vom
Wandel profitieren“. Die enge Zusammenarbeit zwischen den einzel-
nen Fondsmanagement-Teams, kurze Abstimmungswege und un-
sere unternehmerische Kultur ermöglichen ein hohes Innovationstem-
po und damit attraktive Investmentlösungen für den Anleger.
Unsere Anlageformen bieten daher die Vorteile, einzigartig als Produkt
zu sein und sich in Kombination mit dem spezialisierten Management
in der Ausgestaltung abzuheben. Grundsätzlich gilt für unsere Lö-
sungen: hohes Performance-Potenzial, weitestgehende Marktunab-
hängigkeit, die Chance auf eine Überrendite gegenüber dem Markt
sowie „Alignment of Interest“, d.h. gleichgerichtete Interessen mit
den Anlegern. Unser unternehmerisches Denken und Handeln ist
langfristig ausgerichtet und setzt auf Verantwortung gegenüber Part-
nern und Kunden. Wir investieren immer mit unseren Anlegern.
Die Ursprungsgesellschaft der Aquila Capital Gruppe, die Aquila
Capital Concepts GmbH (im Folgenden: „Aquila Capital Concepts“)
wurde im Jahre 2001 gegründet. 2004 wurde sie mit weiteren Ge-
sellschaften unter dem Holdingdach der Aquila Capital Holding
GmbH zusammengefasst. Die Aquila Capital Concepts ist zugelassen
als Finanzdienstleistungsinstitut nach § 32 KWG und wird durch die
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht.
In bisher mehr als 30 Spezial- und Publikumsfonds bzw. Zertifikaten
sowie in verschiedenen beratenden Mandaten betreut die Aquila
Capital Gruppe Kundengelder in Höhe von über 1,6 Mrd. Euro.
5. diE aquila capital gruppE
Die Aquila Capital Gruppe ist Mitglied im Bundesverband Alternati-
ve Investments e.V. (www.bvai.de) und dem Verband unabhängiger
Vermögensverwalter Deutschland e.V. (www.vuv.de).
Die Aquila Capital Structured Assets GmbHDie Anbieterin des Beteiligungsangebotes ist als Tochterunternehmen
der Aquila Capital Holding GmbH Teil der Aquila Capital Gruppe.
Die Aquila Capital Structured Assets GmbH ist im Rahmen der Aqui-
la Capital Gruppe für die Konzeption der Geschlossenen Fonds ver-
antwortlich.
hamburg
münchen
Zürich
luxemburg
frankfurt
ac agrarinveSt i /2009
KlimaschutzINVEST
Die Fonds investieren in klimaschutzfördernde Maßnahmen und
Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern gemäß den Vorga-
ben des Kyoto-Protokolls. Die eingesparten Treibhaus gase werden
den Fonds in Form von UN-akkreditierten Emissionsrechten gutge-
schrieben. Diese werden dann an den europäischen Handelsplätzen
verkauft.
Umgesetzt wurde dieses Konzept bereits in den Beteiligungen AC
KlimaschutzINVEST I, AC KlimaschutzINVEST II und AC Klimaschutz-
IN VEST III.
WaldINVEST
Im Rahmen von AC WaldINVEST erfolgt eine Investition in eine Roh-
stoffklasse mit biologischem Zinseszinseffekt. Holz ist aufgrund
seiner einzigartigen Eigenschaften als Bau- und Werkstoff auch in
unserer technisierten Welt unverzichtbar. Unter führenden instituti-
onellen Investoren gilt Wald wegen seines herausragenden Chancen-
Risiko-Verhältnisses seit Jahren als Basisinvestment.
Umgesetzt wurde dieses Konzept bereits in den Beteiligungen AC
Wald INVEST I sowie dem speziell für institutionelle Anleger konzi-
pierten AC Institutional Global Timber Investment.
5. diE aquila capital gruppE
Bisher aufgelegte Produktserien im Bereich der Geschlossenen Fonds
AgrarINVEST
Das Fondskonzept setzt auf die gesamte Wertschöpfungskette des
Agrarsektors. Die geplante Diversifikation über drei Agrarsektoren
mit unterschiedlichen Erntefrequenzen, unterschiedlichen Nachfra-
getreibern und Absatzmärkten ermöglicht eine stabile Partizipation
am globalen Aufwärtstrend der Landwirtschaft.
Umgesetzt wurde dieses Konzept bereits in den Beteiligungen AC
AgrarINVEST I und AC AgrarINVEST II.
Die Geschäftsführung der Aquila Capital Gruppe
Dr. Dieter Rentsch ist seit Gründung der Aqui-
la Capital Gruppe als geschäftsführen der Ge-
sellschafter und Chief Investment Officer tätig.
Zuvor leitete er die Abteilung Macro Research
und Asset Allocation der zweitgrößten institu-
tionellen Vermögensverwaltung Deutschlands,
der MEAG Munich Ergo Asset Management
GmbH. Davor leitete er die Abteilung Research & Produktentwicklung
des Hamburg-Mannheimer Investment Trust.
Roman Rosslenbroich ist seit Gründung der
Aquila Capital Gruppe als geschäftsführender
Gesellschafter und Chief Executive Officer
tätig. Vorher leitete er bei der Salomon Brothers
(Bank) AG/Citigroup Investment Bank die Fixed
Income Rates Group in Deutschland. Herr
Rosslenbroich studierte Betriebswirtschafts-
lehre an den Universitäten Frankfurt und Marburg und schloss als
Diplom-Kaufmann ab.
55
5.2 Ihre Treuhänderin – Caveras Treuhand GmbH
Die Caveras Treuhand wurde 2004 unter dem Namen Aquila Capital
Services gegründet und ist die direkte Ansprechpartnerin für alle
Anleger über die Dauer der jeweiligen Beteiligungsgesellschaften.
Ihre Interessen als Anleger nimmt die Treuhand während der gesam-
ten Laufzeit der Beteiligung professionell wahr und schenkt Ihnen
für alle mit Ihrer Beteiligung zusammenhängenden Fragen und An-
liegen ein offenes Ohr.
Die Dienstleistungen der Caveras Treuhand ergeben sich aus den
jeweiligen Treuhand- und Verwaltungsverträgen und beinhalten im
Wesentlichen:
kontinuierliche Informationen der Gesellschafter über die
wirt schaftliche Entwicklung der Beteiligungen,
Handelsregisterabwicklungen,
Vormundschafts- und Vollmachtsabwicklungen,
Übertragungen und Verkäufe von Gesellschaftsanteilen,
Organisation und Durchführung der Gesellschafterversammlung
inkl. der Beschlussfassungen,
Treuhandkontenführung für Ein- und Auszahlungen,
Überwachung der Ausschüttungen an die Anleger.
Die Mitarbeiter der Caveras Treuhand stehen Ihnen für Fragen
gern telefonisch unter 040-411619-140 oder per E-Mail unter
[email protected] zur Verfügung.
http://www.caveras-treuhand.de
Private Equity Opportunities
Hier wurde bisher ein Fonds aufgelegt. Der Fonds „Private Equity
Opportunities“ investiert in handverlesene
Innovationsunternehmen aus dem deutschen
Mittelstand.
Ocean Partners Shipping Invest
Die OPS Ocean Partners Shipping GmbH & Co. KG bietet mit der
Investition in gebrauchte Containerschiffe neue Möglichkeiten,
Schiffsbeteiligungen mit hohen Auszahlungen und kurzer Laufzeit
auszugestalten. Joint-Venture-Partner sind neben Aquila Capital die
Howe Robinson Financial Services GmbH &
Co. KG sowie die K & K Gesellschaft für
Unternehmensbeteiligungen mbH & Cie.
KG.
Umgesetzt wurde dieses Konzept bereits
in der Beteiligung Ocean Partners Shipping
Invest.
Übrige Produktbereiche
Als Spezialist für alternative und nicht-traditionelle Investments hat
Aquila Capital bisher über 30 Spezial-, Publikumsfonds und Zertifi-
kate aufgelegt und betreut darüber hinaus beratend verschiedene
Mandate. Es handelt sich hierbei um Produkte aus den Bereichen
der Aktienfonds, Absolute-Return-Strategien, Themen-Zertifikate
und Rohstoffe.
Teil der Aquila Gruppe ist die als unabhängige Tochter agierende
Alceda Fund Management S.A.
ac agrarinveSt i /2009
KapitEl 6
57
6.1 Mittelherkunfts- und Mittelverwendungsprognose der Beteiligungsgesellschaft
Die Mittelherkunfts- und Mittelverwendungsprognose erläutert,
woher die für die Investition vorgesehenen Mittel der Beteiligungs-
gesellschaft stammen und wie deren Verwendung vorgesehen ist.
Das im Rahmen dieses Beteiligungsangebotes zusätzlich bei den
Anlegern einzuwerbende Eigenkapital der Beteiligungsgesellschaft
wird als „Beteiligungskapital“ bezeichnet. Sowohl auf das von den
Gründungsgesellschaftern übernommene Kommanditkapital als auch
auf das Beteiligungskapital wird ein Agio von 5% erhoben, welches
in den nachfolgend dargestellten Prognoserechnungen jedoch nicht
berücksichtigt wird.
Die nachfolgende Mittelherkunfts- und Mittelverwendungspro gnose
basiert auf dem Gesellschaftsvertrag der Beteiligungsgesellschaft
und weiteren bereits abgeschlossenen Verträgen der Anbieterin.
Es ist geplant, Beteiligungskapital von 30 Mio. US-Dollar bis 100 Mio.
6. dEr Fonds in ZahlEn
1 Zzgl. 5 % Agio. Bei dem hier angenommenen Kommanditkapital von 50 Mio. US-Dollar entspricht dies einem Betrag von 2,5 Mio. US-Dollar.
2 Die dargestellten Gebühren verstehen sich inkl. etwaiger gesetzlicher Umsatzsteuer in Höhe von derzeit 19 %.
Bei einem angenommenen Beteiligungskapital von 50 Mio. US-
Dollar (ohne Agio) beträgt die Gesamthöhe der Provisionen 6.350.254
US-Dollar inkl. etwaiger gesetzlicher Umsatzsteuer, bei einem an-
genommenen Beteiligungskapital von 100 Mio. US-Dollar (ohne
Agio) beträgt diese 12.700.508 US-Dollar inkl. etwaiger gesetzlicher
Umsatzsteuer. Die den Gründungsgesellschaftern zustehenden Pro-
visionen sind im Einzelnen im Kapitel 6.1.2 „Erläuterung der Mittel-
verwendungsprognose“, S. 58 f., dargestellt.
US-Dollar einzuwerben. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Beteili-
gungsangebotes beträgt das gezeichnete Kapital der Beteiligungs-
gesellschaft insgesamt 2.000 US-Dollar zzgl. 5% Agio, mithin 2.100
US-Dollar. Das gezeichnete Kapital ist in voller Höhe eingezahlt,
sodass zum Zeitpunkt der Aufstellung des Beteiligungsangebotes
keine Einlagen ausstehen. Die dargestellte Prognose geht beispielhaft
von einem eingeworbenen Beteiligungskapital (ohne Agio) von 50
Mio. US-Dollar aus. Bei einem höheren oder niedrigeren Beteiligungs-
kapital ergibt sich eine hiervon abweichende Prognoserechnung.
Das tatsächliche Beteiligungskapital steht zum Zeitpunkt der Auf-
stellung des Beteiligungsangebotes noch nicht fest und kann das
der Prognose zugrunde liegende Beteiligungskapital unter- oder
überschreiten. Die geschäftsführende Kommanditistin ist berechtigt,
die Platzierung des Beteiligungskapitals bereits vor Erreichen von 30
Mio. US-Dollar zu schließen oder über einen Betrag von 100 Mio.
US-Dollar hinaus weiteres Beteiligungskapital zu platzieren.
Mittelherkunftsprognose in TUSD in % der Summe
Eigenkapital
Komplementärin
Aquila Capital Verwaltungsgesellschaft mbH 0 0,00
Kommanditkapital1
Aquila Capital Structured Assets GmbH1 1 0,01
Caveras Treuhand GmbH1 1 0,01
Beteiligungskapital1 50.000 99,99
Gesamtfinanzierung1 50.002 100,00
Mittelverwendungsprognose in TUSD in % der Summe
Beteiligungen 45.252 90,50
Strukturierung2 1.250 2,50
Eigenkapitalvermittlung1, 2 1.750 3,50
Erstellung des Beteiligungsangebotes und Marketing2 600 1,20
Treuhandgebühren2 250 0,50
Mittelverwendungskontrolle2 30 0,06
Liquiditätsreserve 870 1,74
Gesamtinvestition1 50.002 100,00
(Es können sich Rundungsdifferenzen ergeben.)
ac agrarinveSt i /2009
6. dEr Fonds in ZahlEn
Zeitpunkt der Investitionsentscheidungen variieren; die Anzahl der
Zielinvestments kann sich z.B. auf vier erhöhen (vgl. hierzu Kapitel
4.5 „Mögliche Zielinvestments“, S. 39 ff.), um bei einem höheren
als dem hier unterstellten Beteiligungskapital die Investitionsge-
schwindigkeit nicht reduzieren zu müssen.
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Beteiligungsangebotes bestehen
bei der Beteiligungsgesellschaft keine wichtigen laufenden Investi-
tionen.
StrukturierungDie Aquila Capital Structured Assets GmbH ist von der Beteiligungs-
gesellschaft mit Geschäftsbesorgungsvertrag vom 19.12.2008 mit
der Strukturierung dieses Beteiligungsangebotes und der Organisa-
tion der in diesem Zusammenhang notwendigen Rechts- und Steu-
erberatung beauftragt worden. Die Aufgaben der Aquila Capital
Structured Assets GmbH beinhalten insoweit auch die Auswertung
der einzelnen Beratungsleistungen im Rahmen der von ihr erstellten
Fondskonstruktion. Die rechtliche und steuerliche Beratung bei der
Konzeption des Beteiligungsangebotes gehören nicht zu den Auf-
gaben der Aquila Capital Structured Assets GmbH. Diese Beratung
wird auf Kosten der Aquila Capital Structured Assets GmbH von den
externen Beratern erbracht. Der Geschäftsbesorgungsvertrag endet
automatisch zum tatsächlichen Zeichnungsschluss. Eine vorzeitige
ordentliche Kündigung ist ausgeschlossen. Die Haftung der Aquila
Capital Structured Assets GmbH ist auf Vorsatz und grobe Fahrläs-
sigkeit, soweit gesetzlich zulässig, beschränkt.
Als Gegenleistung für die übernommenen Leistungen erhält die
Aquila Capital Structured Assets GmbH eine einmalige Vergütung
in Höhe von 2,5% des zum Ende der Platzierungsfrist eingeworbe-
nen Kommanditkapitals inkl. etwaiger gesetzlicher Umsatzsteuer.
Der Anspruch auf die Vergütung entsteht, jeweils anteilig, sobald
die Frist zur Ausübung des gesetzlichen Widerrufsrechts des jewei-
ligen Treugebers abgelaufen ist, und der jeweilige Treugeber min-
destens 30% seiner Zeichnungssumme (zzgl. 5% Agio) auf dem in
der Beitrittserklärung angegebenen Konto der Beteiligungsgesell-
schaft eingezahlt hat. Die Vergütung wird im Zeitpunkt des Entste-
hens sofort zur Zahlung fällig.
EigenkapitalvermittlungDie Aquila Capital Advisors GmbH ist von der Beteiligungsgesellschaft
im Rahmen des am 19.12.2008 abgeschlossenen Eigenkapitalvermitt-
lungsvertrages mit der Einwerbung des Beteiligungskapitals beauftragt
worden. Die vereinbarte Eigenkapital ver mittlungsvergütung beträgt
einmalig 3,5% des zum Ende der Platzierungsfrist eingewor be nen
Beteiligungskapitals inkl. etwaiger gesetzlicher Um satzsteuer. Zu-
sätzlich zur Eigenkapitalvermittlungsvergü tung erhält die Aquila
Capital Advisors GmbH das nicht in der Mittelverwendungsprogno-
se dargestellte Agio in Höhe von 5%, bezogen auf das eingewor-
bene Beteiligungskapital. Bei einem angenommenen Beteiligungs-
kapital von 50 Mio. US-Dollar beträgt das Agio 2,5 Mio. US-Dollar.
6.1.1 Erläuterung der Mittelherkunftsprognose
Komplementärin
Die Komplementärin leistet keine Einlage und ist daher am Kapital
der Beteiligungsgesellschaft nicht beteiligt.
KommanditkapitalDas Kommanditkapital setzt sich aus den Pflichteinlagen der beiden
Gründungsgesellschafter, Aquila Capital Structured Assets GmbH
und Caveras Treuhand GmbH, sowie dem noch einzuwerbenden
Beteiligungskapital zusammen.
Die Mittelherkunftsprognose geht von einem eingeworbenen Betei-
ligungskapital von 50 Mio. US-Dollar (ohne Agio) aus.
Sowohl auf die von den Gründungsgesellschaftern geleistete Pflicht-
einlage als auch auf das einzuwerbende Beteiligungskapital wird
gemäß § 3 Abs. (2), (3) und (6) des Gesellschaftsvertrages der Be-
teiligungsgesellschaft ein Agio in Höhe von 5% erhoben.
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Beteiligungsangebotes ist weder
eine Fremd- noch eine Zwischenfinanzierung vorhanden. Es ist auch
nicht geplant, dass eine Fremd- oder Zwischenfinanzierung aufge-
nommen wird.
6.1.2 Erläuterung der Mittelverwendungsprognose
Da die Höhe der einmaligen Vergütungen abhängig von der Höhe
des eingeworbenen Beteiligungskapitals ist, wurden Vergütungen
entsprechend den vereinbarten Prozentsätzen ermittelt. Sämtliche
angegebenen Vergütungen sind im Rahmen der Mittelverwendungs-
prognose inkl. etwaiger gesetzlicher Umsatzsteuer angegeben.
BeteiligungenDie Beteiligungsgesellschaft beabsichtigt, das für Investitionen zur
Verfügung stehende Kommanditkapital in Eigenkapital- und eigen-
kapitalähnliche Beteiligungen an der LuxCo zu investieren. Für die
geplante Investition in die Beteiligungen an der LuxCo sind insgesamt
90,5% des Kommanditkapitals (ohne Agio) vorgesehen.
Über die LuxCo erfolgt mittelbar eine Beteiligung an den Zielinvest-
ments. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Beteiligungsangebotes
stehen die von der LuxCo zu erwerbenden Zielinvestments noch
nicht abschließend fest. Allerdings wurden bereits verschiedene
potenzielle Zielinvestments identifiziert, in die die LuxCo unmittelbar
bzw. mittelbar investieren könnte. Im Rahmen der Wirtschaftlich-
keitsprognose wurde unterstellt, dass bei einem eingeworbenen
Beteiligungskapital von 50 Mio. US-Dollar (ohne Agio) die der LuxCo
nach Kosten zur Verfügung stehenden Mittel zu 50% in AGInvest
Dairy Farms, zu 25% in Proterra S.A. und zu 25% in Pecterra S.A.
investiert werden. Die tatsächliche Allokation in die Zielinvestments
sowie deren Anzahl kann in Abhängigkeit von der Höhe des einge-
worbenen Beteiligungskapitals und den Einschätzungen zum
59
der Aquila Capital Structured Assets GmbH ist auf Vorsatz und gro-
be Fahrlässigkeit, soweit gesetzlich zulässig, beschränkt.
TreuhandgebührenDie Caveras Treuhand GmbH erhält aufgrund des Treuhand- und
Verwaltungsvertrages vom 19.12.2008 als Treuhänderin für die Ein-
richtung der Treuhandverwaltung eine einmalige Gebühr in Höhe
von 0,5% des zum Ende der Platzierungsfrist eingeworbenen Betei-
ligungskapitals inkl. etwaiger gesetzlicher Umsatzsteuer. Der Anspruch
auf die Vergütung entsteht, jeweils an teilig, sobald die Frist zur Aus-
übung des gesetzlichen Widerrufsrechts des jeweiligen Treugebers
abgelaufen ist, und der jeweilige Treugeber mindestens 30% seiner
Zeichnungssumme (zzgl. 5% Agio) auf dem in der Beitrittserklärung
angegebenen Konto der Beteiligungsgesellschaft eingezahlt hat. Die
Vergütung wird im Zeitpunkt des Entstehens sofort zur Zahlung
fällig.
MittelverwendungskontrolleDie ASSENSIS GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist mit der
formellen Kontrolle über die Verwendung des Beteiligungskapitals
beauftragt. Dafür erhält sie von der Beteiligungsgesellschaft eine
einmalige Vergütung in Höhe von 0,06% des zum Ende der Platzie-
rungsfrist eingeworbenen Beteiligungskapitals inkl. etwaiger gesetz-
licher Umsatzsteuer. Die Vergütung entsteht mit dem Ende der
Platzierungsfrist und ist sofort zur Zahlung fällig.
Liquiditätsreserve1,74% des Kommanditkapitals werden als Liquiditätsreserve, insbe-
sondere zur Finanzierung der laufenden Kosten der Beteiligungsge-
sellschaft sowie zur Bestreitung zukünftiger bzw. unvorhergesehener
Kosten, vorgehalten. Die von der Beteiligungsgesellschaft aus der
Zwischenanlage des Beteiligungskapitals ggf. erzielten Zinsen erhö-
hen die Liquiditätsreserve der Beteiligungsgesellschaft. In der Mit-
telverwendungsprognose sind entsprechende Zinserträge allerdings
nicht berücksichtigt worden.
Der Anspruch auf die Eigenkapitalvermittlungs vergü tung und das
Agio entsteht, jeweils anteilig, sobald die Frist zur Ausübung des
gesetzlichen Widerrufsrechts des jeweiligen Treugebers abgelaufen
ist, und der jeweilige Treugeber mindestens 30% seiner Zeichnungs-
summe (zzgl. 5% Agio) auf dem in der Beitrittserklärung angege-
benen Konto der Beteiligungsgesellschaft eingezahlt hat. Die Eigen-
kapitalvermittlungsvergütung und das Agio werden im Zeitpunkt
des Entstehens des Anspruchs sofort zur Zahlung fällig. Der Eigen-
kapitalvermittlungsvertrag endet automatisch zum tatsächlichen
Zeichnungsschluss. Eine vorzeitige ordentliche Kündigung ist ausge-
schlossen. Die Haftung der Aquila Capital Advisors GmbH ist auf
Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit, soweit gesetzlich zulässig, be-
schränkt.
Erstellung des Beteiligungsangebotes und MarketingWeiterhin ist die Aquila Capital Structured Assets GmbH von der
Beteiligungsgesellschaft mit Vertrag vom 19.12.2008 mit der Erstel-
lung des Beteiligungsangebotes und der erforderlichen Emissions-
unterlagen, der Mitwirkung im Rahmen der Beurteilung des Beteili-
gungsangebotes und dem Marketing im Hinblick auf die Einwerbung
von Beteiligungskapital beauftragt worden. Sie ist insbesondere
verpflichtet, Drucksachen, Anzeigen und verkaufsunterstützende
Unterlagen zu erstellen sowie deren Versand und die Abhaltung von
Marketingveranstaltungen u.Ä. zu organisieren. Dafür erhält sie eine
Vergütung in Höhe von 1,2% des zum Ende der Platzierungsfrist
eingeworbenen Beteiligungskapitals inkl. etwaiger gesetzlicher Um-
satzsteuer. Der Anspruch auf die Vergütung entsteht, jeweils antei-
lig, so bald die Frist zur Ausübung des gesetzlichen Widerrufsrechts
des jeweiligen Treugebers abgelaufen ist, und der jeweilige Treuge-
ber mindestens 30% seiner Zeichnungssumme (zzgl. 5% Agio) auf
dem in der Beitrittserklärung angegebenen Konto der Beteiligungs-
gesellschaft eingezahlt hat. Die Vergütung wird im Zeitpunkt des
Entstehens sofort zur Zahlung fällig. Der Vertrag über die Erstellung
des Beteiligungsangebotes und der erforderlichen Marketingunter-
lagen endet automatisch zum tatsächlichen Zeichnungsschluss. Eine
vorzeitige ordentliche Kündigung ist ausgeschlossen. Die Haftung
Komprimierte Aufgliederung der Mittelverwendung (PROGNOSE) TUSD in % der Summe
(inkl. Agio)in % des Kommandit-
kapitals (inkl. Agio)
1. Beteiligungen 45.252 86,19 86,19
2. Fondsabhängige Kosten
2.1 Vergütung 6.350 12,10 12,10
2.2 Nebenkosten 30 0,06 0,06
3. Liquiditätsreserve 870 1,66 1,66
Summe inkl. Agio 52.502 100,00 100,00
(Abweichungen können aufgrund von Rundungsdifferenzen auftreten.)
ac agrarinveSt i /2009
6. dEr Fonds in ZahlEn
ZinsenAus der Anlage der liquiden Mittel erhält die Beteiligungsgesellschaft
Zinserträge. Unterstellt wurde in der Wirtschaftlichkeitsprognose ein
Zinssatz von 2% p. a. Aus Vereinfachungsgründen wurde ggf. ab-
zuführende Kapitalertragsteuer (KESt) nicht berücksichtigt.
6.2.1 Erläuterung zur Wirtschaftlichkeitsprognose
Einnahmen
Rückflüsse aus BeteiligungenDie Beteiligungsgesellschaft erhält Rückflüsse aus den Beteiligungen
an der LuxCo. Die von der LuxCo an die Beteiligungsgesellschaft
ausschüttungsfähigen Rückflüsse sind im Wesentlichen von Erträgen
abhängig, welche die LuxCo aus ihren jeweiligen Zielinvestments
erzielt.
6.2 Wirtschaftlichkeitsprognose der Beteiligungsgesellschaft
Die Wirtschaftlichkeitsprognose bildet die erwarteten Einnahmen
und Ausgaben der Beteiligungsgesellschaft während der Laufzeit,
einschließlich der Veräußerungsphase, ab. Die Investitions- und Fi-
nanzierungsphase wird im Kapitel 6.1 „Mittelherkunfts- und Mittel-
verwendungsprognose der Beteiligungsgesellschaft, S. 57 ff., dar-
gestellt. Die Wirtschaftlichkeitsprognose basiert auf Kalkulationen,
die von den avisierten Zielinvestments zur Verfügung gestellt wurden
und entsprechend der geplanten mittelbaren Beteiligungsquote
berücksichtigt wurden. Die Wirtschaftlichkeitsprognose stellt kein
Versprechen hinsichtlich der tatsächlichen Entwicklung dar. Im Rah-
men der Rückflussrechnung wurde angenommen, dass die Veräu-
ßerung der Beteiligungen per Ende 2014 erfolgt.
Wirtschaftlichkeitsprognose
(Alle Angaben in USD) 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Kumuliert
Einnahmen
Rückflüsse aus Beteiligungen 169 1.131 2.486 3.433 3.563 90.173 100.955
Zinsen 0 7 16 2 6 13 44
Ausgaben
Managementvergütung 444 298 298 298 298 298 1.932
Treuhandvergütung 147 306 316 325 335 345 1.774
Verwaltungs- und sonstiger Aufwand 89 91 94 97 100 103 575
Cashflow der Periode 357 443 1.795 2.715 2.837 85.507 93.655
Entwicklung des Cash-Bestandes
Cash-Bestand Vorperiode 1 358 801 96 311 648
Cashflow der Periode 357 443 1.795 2.715 2.837 85.507
Vorabgewinn 0 0 0 0 0 2.149
Auszahlung an Anleger 0 0 2.500 2.500 2.500 84.006
Cash-Bestand Periodenende 358 801 96 311 648 0
61
gegenüber der festen Managementvergütung der geschäftsführen-
den Kommanditistin sowie den prospektierten Auszahlungen an die
Anleger (bis zum Jahr 2013) nachrangig. Tritt die aufschiebende
Bedingung nicht bis zum Ende eines Kalenderquartals ein, wird der
mangels Eintritt der aufschiebenden Bedingung noch nicht entstan-
dene Vergütungsanspruch rechnerisch vorgetragen und entsteht
bzw. wird in dem Zeitpunkt fällig, in dem die Beteiligungsgesellschaft
Zahlungen in entsprechender Höhe erhalten hat, spätestens aber im
Zeitpunkt des Beginns der Liquidation der Beteiligungsgesellschaft.
Der rechnerisch vorgetragene Betrag wird kalkulatorisch mit 4%
p.a. verzinst.
Sowohl die feste Managementvergütung als auch die ergebnisab-
hängige Managementvergütung werden jährlich, erstmals für das
Jahr 2010, in angemessener Höhe und nach billigem Ermessen der
geschäftsführenden Kommanditistin an die allgemeine Kostenent-
wicklung angepasst. Die Erhöhung beträgt jedoch mindestens 2%
p.a. Kalkuliert wurde mit einer Steigerung in Höhe von 3% p.a.
Der Managementvertrag endet automatisch, ohne dass es einer
Kündigung bedarf, sofern die Aquila Capital Structured Assets GmbH
aus der Beteiligungsgesellschaft ausgeschlossen werden sollte, spä-
testens aber mit der Vollbeendigung der Beteiligungsgesellschaft.
Eine vorzeitige ordentliche Kündigung ist ausgeschlossen. Die Haf-
tung der Aquila Capital Structured Assets GmbH ist auf Vorsatz und
grobe Fahrlässigkeit, soweit gesetzlich zulässig, beschränkt.
Treuhandvergütung Die Treuhänderin erhält von der Beteiligungsgesellschaft für die Er-
bringung der Verwaltungsleistung auf der Grundlage des Treuhand-
und Verwaltungsvertrages vom 19.12.2008 ab der Beendigung der
Platzierungsphase eine laufende Vergütung in Höhe von anfänglich
0,5% p.a. und im Jahr der Beendigung der Beteiligungsgesellschaft
pauschal 0,5%, jeweils bezogen auf das Beteiligungskapital zum
Ende der Platzierungsfrist und zzgl. gesetzlicher Umsatzsteuer. Die
Vergütung entsteht jeweils anteilig zum Ende eines Quartals und ist
sofort zur Zahlung fällig. Die Vergütung wird jährlich, erstmals für
das Jahr 2010, in angemessener Höhe und nach billigem Ermessen
der Treuhänderin an die allgemeine Kostenentwicklung angepasst.
Die Erhöhung beträgt jedoch mindestens 2% p.a. Kalkuliert wurde
mit einer Steigerung in Höhe von 3% p.a.
Ausgaben
Managementvergütung Die Aquila Capital Structured Assets GmbH erhält als geschäftsfüh-
rende Kommanditistin für die Übernahme der Geschäftsführung der
Beteiligungsgesellschaft auf der Basis eines Managementvertrages
vom 19.12.2008 ab dem Jahr 2009 eine laufende Vergütung. Die
Vergütung gliedert sich in einen vom Ergebnis der Beteiligungsge-
sellschaft unabhängigen Anteil (nachfolgend „feste Management-
vergütung“ genannt) sowie einen vom Ergebnis der Beteiligungsge-
sellschaft abhängigen Anteil (nachfolgend „ergebnisabhängige
Managementvergütung“ genannt).
Die Höhe der festen Managementvergütung beträgt 1% p.a. für
das Geschäftsjahr 2009 und ab dem Geschäftsjahr 2010 jeweils
0,5% p. a., im Jahr der Auflösung der Beteiligungsgesellschaft jedoch
pauschal 0,5%, jeweils bezogen auf das Beteiligungskapital zum
Ende der Platzierungsfrist und zzgl. etwaiger gesetzlicher Umsatz-
steuer. Während der Platzierungsphase ist die Vergütung zeitanteilig
hälftig geschuldet. Die feste Managementvergütung entsteht für
das Geschäftsjahr 2009 zum Ende der Platzierungsfrist und ab dem
Geschäftsjahr 2010, jeweils anteilig, zum Ende eines Quartals. Die
Vergütung ist mit dem Entstehen sofort zur Zahlung fällig.
Die Höhe der ergebnisabhängigen Managementvergütung beträgt
0,5% p.a. für das Geschäftsjahr 2009 und ab dem Geschäftsjahr 2010
jeweils 1% p.a., im Jahr der Auflösung der Beteiligungsgesellschaft
jedoch pauschal 1%, jeweils bezogen auf das Beteiligungskapital und
zzgl. etwaiger gesetzlicher Umsatzsteuer. Während der Platzierungs-
phase ist die Vergütung zeitanteilig hälftig geschuldet. Das Entstehen
und die Fälligkeit der ergebnisabhängigen Managementvergütung
sind allerdings aufschiebend bedingt bis zu dem Zeitpunkt, in dem
die Beteiligungsgesellschaft von der von ihr gehaltenen Beteiligung
an der LuxCo mindestens Zahlungen in der Höhe erhalten hat, dass
daraus die geschuldeten Vergütungen gegenüber der Komplemen-
tärin, der Treuhänderin und der geschäftsführenden Kommanditistin
(bezogen auf die feste Managementvergütung) geleistet werden
können. Aufschiebende Bedingung ist ferner, dass die Anleger im
jeweiligen Geschäftsjahr – bis zum Geschäftsjahr 2013 – die prospek-
tierten laufenden Auszahlungen erhalten haben. Die ergebnisabhän-
gige Managementvergütung ist gegenüber der Haftungsvergütung
der Komplementärin, der Treuhandvergütung der Treuhänderin und
ac agrarinveSt i /2009
Verwaltungs- und sonstiger AufwandDie Komplementärin erhält gemäß dem Gesellschaftsvertrag der
Beteiligungsgesellschaft für die Übernahme der persönlichen Haftung
in der Beteiligungsgesellschaft ab dem Jahr 2009 eine ergebnisun-
abhängige Haftungsvergütung in Höhe von anfänglich 20.000 US-
Dollar p.a. zzgl. etwaig anfallender gesetzlicher Umsatzsteuer. Die
Vergütung wird jährlich, erstmals für das Jahr 2010, in angemessener
Höhe und nach billigem Ermessen der geschäftsführenden Kom-
manditistin an die allgemeine Kostenentwicklung angepasst. Die
Erhöhung beträgt jedoch mindestens 2% p.a. Kalkuliert wurde mit
einer Steigerung in Höhe von 3% p.a. Ferner erhält die Komplemen-
tärin sämtliche Aufwendungen ersetzt, die durch ihre gesellschafts-
rechtliche Beteiligung an der Beteiligungsgesellschaft entstehen und
dem Umfang nach einem ordentlichen Geschäftsbetrieb entspre-
chen.
Zusätzlich trägt die Beteiligungsgesellschaft sämtliche weitere Kos-
ten, die ergebnisunabhängig im Rahmen der laufenden Geschäfts-
tätigkeit entstehen, wie z.B. die Kosten für die Buchführung, Jah-
resabschlussarbeiten und Steuerberatung. Diese Kosten der Beteili-
gungsgesellschaft sind im Jahr 2009 mit 65.000 US-Dollar p.a. inkl.
ggf. anfallender gesetzlicher Umsatzsteuer angesetzt. Ab dem Jahr
2010 wird mit einer Kostensteigerung von jeweils 3% p.a. kalkuliert.
Unterstellt wird über die gesamte Laufzeit ein USt-Satz von 19%.
VorabgewinnSobald die Anleger insgesamt einen Mittelrückfluss vor Steuern in Höhe
von 10% (Grundverzinsung bzw. „Hurdle Rate“) gemäß der inter-
nen Zinsfußmethode (IRR) erhalten haben (dies beinhaltet auch die
Rückzahlung der Zeichnungssumme), erhält die geschäftsführende
6. dEr Fonds in ZahlEn
Kommanditistin aus dem Gewinn der Beteiligungsgesellschaft einen
Vorabgewinn in Höhe von 20% p.a. zugewiesen. Zur Berechnung
der Grundverzinsung wird auf das Ende der Platzierungsfrist abge-
stellt.
Die nach der sogenannten Internal-Rate-of-Return-Methode (IRR-
Methode) ermittelte Rendite drückt die Verzinsung des jeweils rech-
nerisch gebundenen Kapitals aus. Da eine verlässliche Prognoserech-
nung bei Blindpool-Konzepten nicht möglich ist, kann das jeweils
gebundene Kapital nicht angegeben werden. Nach dieser Methode
wird neben der Höhe der Zu- und Abflüsse auch deren zeitlicher Bezug
berücksichtigt. In der Renditeberechnung ist die Kapitalrückzahlung
enthalten. Bei dem vorliegenden Angebot ist das durchschnittlich rech-
nerisch gebundene Kapital auf Ebene der Beteiligungsgesellschaft
deutlich geringer als die entsprechende vom Anleger eingezahlte
Zeichnungssumme. Diese Form der Renditeberechnung ist mit sons-
tigen Renditeberechnungen anderer Kapitalanlagen, bei denen keine
Änderung des gebundenen Kapitals eintritt (z.B. festverzinsliche
Wertpapiere), nicht unmittelbar vergleichbar. Ein Vergleich ist nur unter
Einbeziehung des jeweilig durchschnittlich gebundenen Kapitals bezo-
gen auf die Vermögensanlage, den Gesamtertrag und die Anlagedau-
er der jeweiligen Investition möglich.
Einzelheiten zur Gewinnverteilung und insbesondere zur Berechnung
des Vorabgewinns ergeben sich aus § 9 Abs. (3) des Ge sellschaftsvertrages
der Beteiligungsgesellschaft, der auf Seite 108 ff. abgedruckt ist.
63
6.3.3 Zwischenübersicht
Auf die Aufstellung einer Zwischenübersicht kann verzichtet werden,
da sich seit der Aufstellung der Eröffnungsbilanz neben der vollstän-
digen Einzahlung der Einlagen der Gründungsgesellschafter keine
weiteren bilanz- oder erfolgswirksamen Geschäftsvorfälle ereignet
haben.
Die Eröffnungsbilanz weist das zum Zeitpunkt der Aufstellung der
Eröffnungsbilanz gezeichnete und noch nicht eingezahlte Komman-
ditkapital in Höhe von insgesamt 2.000 US-Dollar aus. Das Kom-
manditkapital der Beteiligungsgesellschaft ist in zwei Kommandit-
anteile in Höhe von jeweils 1.000 US-Dollar (zzgl. eines Agios von
jeweils 5%) zerlegt, welche von der Treuhänderin und der geschäfts-
führenden Kommanditistin gehalten werden.
6.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Beteiligungsgesellschaft
6.3.1 Verringerte Prospektanforderungen
Die Beteiligungsgesellschaft wurde vor weniger als 18 Monaten vor
der Aufstellung des Beteiligungsangebotes gegründet. Zudem wur-
den bisher weder Jahresabschlüsse noch Konzernabschlüsse erstellt,
sodass lediglich die verringerten Prospektanforderungen gemäß § 15
VermVerk ProspV zu beachten sind.
Gemäß § 17 Abs. (1) des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesell-
schaft vom 19.12.2008 ist jedoch künftig vorgesehen, dass die Beteili-
gungsgesellschaft den Jahresabschluss durch einen Wirtschaftsprüfer
prüfen und testieren lässt. Diese Regelung greift jedoch – vorbehaltlich
gesetzlicher Verpflichtungen – erstmals für den Jahresabschluss zum
31.12.2009.
6.3.2 Eröffnungsbilanz
Nachstehend ist die Eröffnungsbilanz der am 04.11.2008 gegründe-
ten und erstmalig am 07.11.2008 in das Handelsregister des Amts-
gerichts Hamburg unter HRA 109243 eingetragenen Beteiligungs-
gesellschaft dargestellt.
Eröffnungsbilanz der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG zum 04.11.2008 in EUR
Aktiva EUR1 Passiva EUR1
A. Ausstehende Einlagen
I. von Kommanditisten
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensge-genstände
1. Forderungen gegen verbundene Unter-nehmen
1.564
78
A. Eigenkapital
I. Kapitalanteil persönlich haftender Gesell-schafter
II. Kapitalanteile der Kommanditisten
III. Rücklagen
0
1.564
78
Summe Aktiva 1.642 Summe Passiva 1.642
1 Umgerechnet zu einem Referenzkurs von 1,2790 USD zu 1 EUR per 04.11.2008 und gerundet auf ganze Eurobeträge.
ac agrarinveSt i /2009
6. dEr Fonds in ZahlEn
6.3.4 Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Beteiligungsgesellschaft (PROGNOSE)
Nachfolgend sind die voraussichtliche Vermögens-, Finanz- und Er-
tragslage, die Plan-Gewinn- und -Verlustrechnung sowie die Cashflow-
Prognose der Beteiligungsgesellschaft für die Geschäftsjahre 2008
und 2009 sowie die Planzahlen für die Geschäftsjahre 2008 bis 2011
dargestellt.
AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG („AC AgrarINVEST I/2009“) 2008TUSD
2009TUSD
Bilanz (PROGNOSE)
Aktiva
A. Anlagevermögen Beteiligungen 0 45.096
B. Umlaufvermögen Guthaben bei Kreditinstituten 2 378
Bilanzsumme (Summe Aktiva) 2 45.474
Passiva
Kommanditkapital 2 50.002
Rücklagen (Agio) 0 2.500
Ergebnissonderkonto 0 –1
Jahresüberschuss/-fehlbetrag –1 –7.047
Eigenkapital 1 45.454
Rückstellungen 1 20
Bilanzsumme (Summe Passiva) 2 45.474
Gewinn- und Verlustrechnung (PROGNOSE)
Sonstige betriebliche Aufwendungen –1 –7.060
Erträge aus Beteiligungen 0 13
Zinsen und ähnliche Erträge 0 0
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 0 –7.047
Jahresüberschuss/-fehlbetrag –1 –7.047
Cashflow (PROGNOSE)
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Investitionsnebenkosten 0 –648
2. Cashflow aus Erwerb der Beteiligungen 0 – 45.096
3. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 2 46.120
4. Summe 2 376
5. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 0 2
6. Finanzmittelfonds am Ende der Periode 2 378
Planzahlen (PROGNOSE) – jeweils in TUSD 2008 2009 2010 2011
Investition 0 45.096 –1.131 –2.486
Umsatz 0 0 0 0
Ergebnis 0 –7.047 –455 103
65
sich auf die Höhe der Beteiligung an der LuxCo bzw. die Anzahl und
die Gewichtung der Zwischengesellschaften und damit auf das die-
sen zur Verfügung stehende Investitionsvolumen auswirken. Die
wesentlichen Kosten der Beteiligungsgesellschaft stehen in prozen-
tualer Abhängigkeit zum Kommanditkapital. Einzig die Vergütungen
der Komplementärin sowie die Jahresabschlusserstellungs- und Prü-
fungskosten sowie die Steuerberatungs- und Buchführungskosten
sind unabhängig von der Höhe des Kommanditkapitals geschuldet.
Eine Verringerung des Beteiligungskapitals gegenüber dem Planvo-
lumen würde zu einer entsprechend geringeren Investitionsquote
führen (vgl. hierzu auch Kapitel 3 „Risikohinweise“, S. 14 ff., und
dort speziell Abschnitt 3.3.5 „Kapitalplatzierung“, S. 19).
6.4 Anlegerprognose
Die Anlegerprognose stellt den Gesamterfolg einer Beteiligung an
der Beteiligungsgesellschaft auf Anlegerebene dar. Als Grundlage
dient die in diesem Beteiligungsangebot abgedruckte Wirtschaft-
lichkeitsprognose (vgl. Kapitel 6.2 „Wirtschaftlichkeitsprognose der
Beteiligungsgesellschaft“, S. 60 ff.).
Die Anlegerprognose wurde exemplarisch für einen Musteranleger
erstellt, der sich mit einer Zeichnungssumme in Höhe von 100.000
US-Dollar zzgl. 5% Agio an der Beteiligungsgesellschaft beteiligt.
Der exemplarische Musteranleger ist in Deutschland unbeschränkt
steuerpflichtig und hält seine Beteiligung im Privatvermögen. Kir-
chensteuer wurde nicht berücksichtigt. Die Investition wird nicht
fremdfinanziert.
6.3.5 Erläuterungen zu den Prognosen und Planzahlen
Die Beteiligungsgesellschaft wird im Jahr 2009 voraussichtlich hohe
Mittelzuflüsse aus der Einwerbung des Beteiligungskapitals aufwei-
sen. Laut Prognoserechnung ist geplant, im Jahr 2009 50 Mio. US-
Dollar einzuwerben. Nach Abzug der Nebenkosten und unter Be-
rücksichtigung der Liquiditätsreserve ist geplant, in 2009 Beteiligun-
gen an der LuxCo zu erwerben (vgl. Kapitel 6.1 „Mittelherkunfts- und
Mittelverwendungsprognose der Beteiligungsgesellschaft“, S. 57 ff.).
Die LuxCo wiederum wird die Mittel verwenden, um – ggf. über
Zwischengesellschaften – Beteiligungen an den Zielinvestments zu
erwerben.
Erste Rückflüsse an die Beteiligungsgesellschaft werden 2009 er-
wartet. Die Rückflüsse aus Beteiligungen in 2009 und 2010 und
Teile der Liquiditätsreserve werden im Wesentlichen für die laufende
Managementvergütung und die laufende Treuhandvergütung sowie
für die übrigen Verwaltungs- und sonstigen Kosten verwendet. Ers-
te Rückflüsse an die Anleger werden für das Jahr 2011 erwartet.
Planzahlen zur Produktion liegen nicht vor, da es sich bei der Betei-
ligungsgesellschaft nicht um ein Produktionsunternehmen handelt.
Für die Ermittlungen der Planzahlen für die Jahre 2009, 2010 und
2011 wird von vergleichbaren Voraussetzungen ausgegangen wie
für 2008.
Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage der
Beteiligungsgesellschaft haben im Wesentlichen das tatsächlich
platzierte Beteiligungskapital sowie die Entwicklung der Zielinvest-
ments. Abweichungen vom geplanten Beteiligungskapital würden
Anlegerprognose
(Alle Angaben in USD) 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Kumuliert
Einzahlung inkl. Agio –105.000
Auszahlungen 0 0 5.000 5.000 5.000 168.006 183.006
– davon: Gewinnauszahlungen 0 0 0 0 0 78.006 78.006
– davon: Kapitalrückzahlungen 0 0 5.000 5.000 5.000 90.000 105.000
Summe vor Steuern –105.000 0 5.000 5.000 5.000 168.006 78.006
Steuerzahlungen (–)/-erstattungen (+) 0 –55 –302 –606 –809 –24.268 –26.040
Summe nach Steuern –105.000 –55 4.698 4.394 4.191 143.737 51.965
Haftungsvolumen 0 0 0 0 0 1.000
Gebundenes Kapital 105.000 105.055 100.357 95.963 91.772 –51.965
Anteiliges Fremdkapital 0 0 0 0 0 0
ac agrarinveSt i /2009
Veränderung der VeräußerungserlöseDargestellt wird, wie sich die Prognose verändert, sofern sich die im
Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprognose dargestellten Veräuße-
rungserlöse der Zielinvestments an die LuxCo um +/– 10% im Ver-
gleich zur als „Prospekt“ bezeichneten Prognose verändern.
6. dEr Fonds in ZahlEn
AuszahlungenDargestellt werden die Auszahlungen an den Musteranleger. Die
Auszahlungen werden auf Basis der handelsrechtlichen Ergebnisrech-
nung in Gewinn- und Kapitalrückzahlungen aufgeteilt. Konzeptions-
gemäß werden bis zum Jahr 2014 jeweils Kapitalrückzahlungen an
die Anleger erfolgen. Erst ab dem Jahr 2014 sind handelsrechtliche
Gewinnrückzahlungen vorgesehen.
SteuernGewinnauszahlungen, Kursgewinne und Zinsen auf die Liquidität
der Beteiligungsgesellschaft unterliegen ab 2009 der Abgeltung-
steuer in Höhe von 25 % zzgl. Solidaritätszuschlag.
HaftungsvolumenGemäß § 3 Abs. (5) des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsge-
sellschaft beträgt die Haftsumme des Anlegers 1% seiner in zu einem
Kurs von 1 USD = 1 EUR umgerechneten Kommanditeinlage. Die
Haftung des Anlegers gegenüber Dritten kann unter Umständen bis
zur Höhe der Haftsumme wieder aufleben, sofern Kapitalrückzah-
lungen dazu führen, dass die Einlage des Anlegers unter den Betrag
der Haftsumme fällt. Dieses ist gemäß Prognoserechnung zum Zeit-
punkt der geplanten Veräußerung der restlichen Anteile an der
LuxCo zu erwarten. Hierdurch kommt es zu einem Wiederaufleben
der Haftung des Anlegers in Höhe der ursprünglichen Haftsumme
von 1% der Kommanditeinlage.
GesamtmittelrückflussÜber die gesamte Laufzeit wird ein Gesamtmittelrückfluss vor
Steuern in Höhe von rund 180% erwartet.
6.5 Sensitivitätsprognose
Die Wirtschaftlichkeits- und Ergebnisprognose basiert auf bestimm-
ten Annahmen. Diese sind auf Basis von Kalkulationen, die von den
avisierten Zielgesellschaften zur Verfügung gestellt wurden, und
entsprechend der geplanten mittelbaren Beteiligungsquote ermittelt
worden. Bei diesen Annahmen kann es zu Abweichungen kommen.
Sofern es gleichzeitig zu mehreren Abweichungen kommt, können
sich die entsprechenden Auswirkungen kumulieren oder saldieren.
Im Kapitel 3 „Risikohinweise“, S. 14 ff., wurde ausführlich auf die
wirtschaftlichen Risiken eingegangen.
Um dem Anleger den Einfluss von Abweichungen aufzuzeigen, werden
nachfolgend exemplarisch für einige wesentliche Annahmen Sensitivi-
täten dargestellt. Um den Einfluss der jeweiligen Veränderung der An-
nahme zu verdeutlichen, wurde stets nur eine Annahme variiert. Gezeigt
werden die Auswirkungen von möglichen Abweichungen gegenüber
dem prognostizierten Verlauf auf den Gesamtmittelrückfluss in Prozent
der Zeichnungssumme.
Die im Rahmen der Wirtschaftlichkeits- und Ergebnisprognose dar-
gestellten Werte werden als „Prospekt“ bezeichnet. Dargestellt wird
exemplarisch die Veränderung einzelner Annahmen auf den Gesamt-
mittelrückfluss an die Anleger nach Steuern (berücksichtigt wurde
Abgeltungsteuer zzgl. Solidaritätszuschlag, ohne Kirchensteuer) in
Prozent der jeweiligen Zeichnungssumme.
Veränderung der laufenden RückflüsseDargestellt wird, wie sich die Prognose verändert, sofern sich die im
Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprognose dargestellten laufenden
jährlichen Rückflüsse der Zielinvestments an die LuxCo um +/– 10%
im Vergleich zur als „Prospekt“ bezeichneten Prognose verändern.
Bei einer Verminderung der laufenden jährlichen Rückflüsse um 10%
würde sich die prognostizierte Auszahlung an die Anleger ferner auf
4% in 2011 und 4,5% in 2012 reduzieren. In 2013 wäre die Auszah-
lung unverändert 5%.
Quelle: Aquila Capital, 2008
210
200
190
180
170
160
150 –10 Prospekt +10
Ges
amtm
itte
lrüc
kflus
s in
%
Abweichung in %
Veränderung der Veräußerungserlöse der Zielinvestments (Abweichung von der Prognose)
Veränderung der laufenden Rückflüsse der Zielinvestments (Abweichung von der Prognose)
Quelle: Aquila Capital, 2008
196
192
188
184
180
176
172 –10 Prospekt +10
Ges
amtm
itte
lrüc
kflus
s in
%
Abweichung in %
67
7. rEchtlichE grundlagEn
Mit Ausnahme des Abschlusses von Verträgen über den Erwerb von
Aktien an der LuxCo und von Genussrechten, die von der LuxCo
begeben werden (vgl. dazu Kapitel 7.3.1 „Die LuxCo“ und Kapitel
7.3.2 „Die Genussrechte“, S. 68 ff.) und den übrigen im Beteiligungs-
angebot genannten Verträgen, ist die Beteiligungsgesellschaft nicht
von Patenten, Lizenzen, Verträgen oder neuen Herstellungsverfahren
abhängig, die von wesentlicher Bedeutung für die Geschäftsfähigkeit
oder die Ertragslage der Beteiligungsgesellschaft sind. Risiken, die
sich aufgrund der vorgenannten Verträge ergeben können, sind im
Kapitel 3 „Risikohinweise“, S. 14 ff., beschrieben.
Gerichts- oder Schiedsverfahren, die einen wesentlichen Einfluss auf
die wirtschaftliche Lage der Beteiligungsgesellschaft haben können,
sind nicht anhängig. Die Tätigkeit der Beteiligungsgesellschaft ist
auch nicht durch außergewöhnliche Ereignisse beeinflusst worden.
7.3 Investitionsgegenstand der Beteiligungsgesell-schaft und Anlageziele
Die Beteiligungsgesellschaft beabsichtigt, sich als Gesellschafter an
einer Aktiengesellschaft nach Luxemburger Recht (nachfolgend „Lux-
Co“ genannt) als Aktionär zu beteiligen sowie Genussrechte, welche
von der LuxCo begeben werden, zu erwerben. Die von der Beteili-
gungsgesellschaft gehaltenen Aktien und Genussrechte werden
nachfolgend gemeinsam auch „Beteiligungen“ genannt. Die LuxCo
ihrerseits beabsichtigt, sich voraussichtlich mittelbar über bis zu vier
Zwischengesellschaften in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft
nach Luxemburger Recht an verschiedenen Investitionsvehikeln zu
beteiligen, die unmittelbare oder mittelbare Investitionen im Agrar-
bereich in Südamerika, Australien und Neuseeland tätigen (nachfolgend
gemeinsam „Zielinvestments“ genannt). Die Zielinvestments werden
im Wesentlichen land- und viehwirtschaftliche Produkte herstellen,
nutzen oder handeln sowie land- und viehwirtschaftliche Nutzflächen
bewirtschaften.
Rechtlich gesehen investiert die Beteiligungsgesellschaft somit in
Beteiligungen an der LuxCo, wirtschaftlich gesehen in die Wertent-
wicklung des Agrarmarktes in Südamerika, Australien und Neusee-
land.
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Beteiligungsangebotes hat die Be-
teiligungsgesellschaft noch keine Verträge über die Anschaffung oder
Herstellung des Anlageobjektes oder wesentlicher Teile davon abge-
schlossen.
7.1 Allgemeines
Die folgende Darstellung soll dem Anleger einen Überblick über die
rechtlichen Rahmenbedingungen des Beteiligungsangebotes geben.
Einzelheiten ergeben sich aus diesem Beteiligungsangebot, dem Ge-
sellschaftsvertrag der Beteiligungsgesellschaft, dem Treuhand- und
Verwaltungsvertrag sowie der Beitrittserklärung, die diesem Beteili-
gungsangebot beigefügt sind. Eine grafische Darstellung der Fonds-
struktur befindet sich im Kapitel 2.1, „Strukturüberblick“, S. 9.
7.2 Gegenstand der Geschäftstätigkeit der Beteili-gungsgesellschaft
Unternehmensgegenstand der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG
(„Beteiligungsgesellschaft“ oder „AC AgrarINVEST I /2009“) ist das
unmittelbare oder mittelbare Investieren in Investitionsvehikel mit
dem Ziel des Erwerbs, des Betriebs und des Verkaufs von landwirt-
schaftlichen Betrieben und Agrarland. Die Beteiligungsgesellschaft
kann Geschäfte jeder Art im In- und Ausland tätigen, die geeignet
sind, dem Gegenstand des Unternehmens unmittelbar oder mittel-
bar zu dienen oder diesen zu fördern, soweit es sich nicht um eine
genehmigungspflichtige Tätigkeit handelt. Die Beteiligungsgesell-
schaft kann andere Gesellschaften gründen, erwerben oder sich an
ihnen beteiligen. Der Unternehmensgegenstand stimmt mit der
wesentlichen Tätigkeit überein.
Die Beteiligungsgesellschaft beabsichtigt, gemäß ihrem Geschäfts-
gegenstand über eine Aktiengesellschaft nach Luxemburger Recht
(S.A.) (nachfolgend „LuxCo“ genannt) unmittelbare oder mittelbare
Investments im Agrarbereich in Südamerika, Australien und ggf.
Neuseeland (nachfolgend gemeinsam „Zielregionen“ genannt) zu
tätigen. Die geplanten Nettoeinnahmen der Beteiligungsgesellschaft
sind für die Durchführung der geplanten Geschäftstätigkeit ausrei-
chend. Eine Darlehens aufnahme zum Zwecke des Erwerbs von Be-
teiligungen an der LuxCo ist nicht geplant. Auch werden die Netto-
einnahmen der Beteiligungsgesellschaft nicht für sonstige Zwecke
genutzt. Eine Zwischenanlage der Mittel der Beteiligungsgesellschaft
bis zur Investition in die LuxCo ist möglich.
Der Erfolg der Investition in die LuxCo und damit der Beteiligungs-
gesellschaft wird maßgeblich davon abhängig sein, dass sich die
getätigten Zielinvestments in den Zielregionen als erfolgreich erwei-
sen (zu den Einzelheiten der Geschäftstätigkeit vgl. ausführlich das
Kapitel 3 „Risikohinweise“, S. 14 ff., und das Kapitel 4 „Der Agrarmarkt
und mögliche Zielinvestments“, S. 26 ff., und dort speziell den Ab-
schnitt 4.5 „Mögliche Zielinvestments“, S. 39 ff.).
ac agrarinveSt i /2009
7. rEchtlichE grundlagEn
Es besteht kein Erfordernis der Risikostreuung für die Anlage einer
Luxemburger S.A. Die LuxCo wird sich bei ihren Investitionen durch
im Agrarbereich erfahrene Berater und Manager beraten lassen. Um
bereits zum Zeitpunkt der Aufstellung des Beteiligungsangebotes
sicherzustellen, dass die LuxCo bei ihren Investitionsentscheidungen
auf erfahrene Berater zurückgreifen kann, hat ein Unternehmen aus
der Aquila Gruppe in einigen Zielregionen bereits Beratungsverträge
mit geeigneten Beratungsgesellschaften abgeschlossen.
Die Alceda Directors S.a.r.l., Luxemburg – ein mit der Aquila Capi-
tal Gruppe verbundenes Unternehmen – hat für die Abwicklung
und Organisation der Gründung der LuxCo und der Zwischenge-
sellschaften Anspruch auf eine Vergütung in Höhe von insgesamt
0,55% auf das eingezahlte Eigen- und Genussrechtskapital der
LuxCo inkl. etwaiger Luxemburger Umsatzsteuer. Eine entspre-
chende Vergütung ist bei der Erhöhung des Eigen- bzw. Genuss-
rechtskapitals auf Ebene der LuxCo bezogen auf den jeweiligen
Erhöhungsbetrag geschuldet.
Darüber hinaus sind weitere Kosten für die Gründung der LuxCo und
der Zwischengesellschaften von insgesamt 200.000 US-Dollar ver-
anschlagt. Daneben werden bei der LuxCo und den Zwischengesell-
schaften vo raussichtlich weitere laufende Kosten von jährlich insge-
samt etwa 150.000 US-Dollar inkl. etwaiger Luxemburger Umsatz-
steuer anfallen, die ab 2010 kalkulatorisch mit 3% p.a. erhöht
werden. Zudem ist geplant, dass die LuxCo eine anfängliche Liqui-
ditätsreserve von 0,5% auf das ausgegebene und einbezahlte Ge-
sellschaftskapital der LuxCo halten wird.
Die wesentlichen Regelungen der am 19.12.2008 gegründeten Lux-
Co, firmierend unter AgrarINVEST Lux S.A. stellen sich wie folgt dar:
Das gezeichnete Gesellschaftskapital beträgt 70.000 US-Dollar, auf-
geteilt in 70 000 Aktien zu je 1 US-Dollar. Ferner ist der Verwaltungs-
rat während einer Dauer von fünf Jahren ab dem Zeitpunkt der
Veröffentlichung der Satzung ermächtigt, auf ein genehmigtes Ge-
sellschaftskapital, welches in Aktien zu je 1 US-Dollar aufgeteilt ist,
Aktien- oder Optionsscheine auszugeben. Die Zeichnungsberech-
tigten und die Bedingungen der Aktienausgabe werden vom Ver-
waltungsrat bestimmt. Die Hauptversammlung ist berechtigt, das
gezeichnete und genehmigte Kapital der Gesellschaft zu erhöhen.
Ein Bezugsrecht der jeweiligen Aktionäre ist nicht zwingend einzu-
räumen. Die Aktien der Gesellschaft sind Namensaktien. Der Nach-
weis des Eigentums an den Namensaktien kann aufgrund der Ein-
tragung eines Aktionärs im Aktienregister erbracht werden. Auf
Ersuchen und auf Kosten eines Aktionärs werden Zertifikate dieser
Eintragungen vom Verwaltungsrat ausgegeben und unterzeichnet.
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Beteiligungsangebotes sind die
Anlageziele und die Anlagepolitik der Beteiligungsgesellschaft noch
nicht realisiert. Deren Realisierung soll sowohl durch den Erwerb
von Aktien als auch durch den Erwerb von Genussrechten, die von
der LuxCo emittiert werden sollen, erfolgen. Die Nettoeinnahmen
aus dem Angebot sollen ausschließlich für eine Beteiligung an der
LuxCo genutzt werden. Mit der Beteiligung an der LuxCo und den
darüber erfolgenden mittelbaren Beteiligungen an den Zielinvest-
ments sollen über die Laufzeit positive Überschüsse für die Anleger
erzielt werden.
Hinsichtlich der Blindpool-Risiken wird auf den Abschnitt „Blindpool-
Risiko“, S. 18, verwiesen. Die Ausgestaltung der Aktien und der
Genussrechte ist in den nachfolgenden Abschnitten 7.3.1 „Die Lux-
Co“ und 7.3.2 „Die Genussrechte“, S. 68 ff., dargestellt.
7.3.1 Die LuxCo
Die LuxCo ist als Aktiengesellschaft nach Luxemburger Recht („So-
ciété Anonyme“ oder kurz „S.A.“) errichtet. Eine Luxemburger S.A.
unterliegt den Regelungen des Gesetzes vom 10.08.1915 über die
Handelsgesellschaften in seiner aktuellen Fassung (das „Gesetz von
1915“). Nach Art. 23 des Gesetzes von 1915 handelt es sich bei einer
Luxemburger S.A. um eine Kapitalgesellschaft, deren Aktionäre
lediglich für die durch sie geleistete Einlage haften.
Das Gesellschaftskapital einer Luxemburger S.A. muss mindestens
30.986,69 Euro betragen und ist in Aktien gleichen Wertes aufge-
teilt. Eine Luxemburger S.A. ist vor einem Luxemburger Notar zu
gründen und kann entweder durch einen Verwaltungsrat („conseil
d’administration“) oder durch einen Vorstand („directoire“) sowie
einen Aufsichtsrat („conseil de surveillance“) verwaltet werden. Bei
der Gründung einer Luxemburger S.A. fällt neben den Notar- und
Registerkosten zusätzlich eine Gesellschaftsteuer („droit d’apport“)
in Höhe von 0,5 % auf das ausgegebene und einbezahlte Gesell-
schaftskapital an. Diese Gesellschaftsteuer wird grundsätzlich auch
bei sämtlichen zukünftigen Kapitalerhöhungen fällig. Allerdings ist
geplant, die Gesellschaftsteuer im Jahr 2009 abzuschaffen.
Die Gründung der LuxCo bedarf keiner aufsichtsrechtlichen Geneh-
migung seitens einer Luxemburger Behörde. Insbesondere kann die
LuxCo ohne Genehmigung durch die Luxemburger Finanzaufsichts-
behörde (die „Commission de Surveillance du Secteur Financier“
oder kurz „CSSF“) gegründet werden und Genussrechte begeben.
Eine Luxemburger S.A. unterliegt auch nach der Gründung keiner
ständigen Aufsicht. Jedoch müssen unter Umständen die Jahresab-
schlüsse der LuxCo durch einen Wirtschaftsprüfer („réviseur d’entreprises
agréé“) testiert werden. Darüber hinaus ist keine Anlegerinformati-
on, wie etwa durch die Veröffentlichung eines Beteiligungsangebo-
tes oder regelmäßiger Berichte, vorgeschrieben.
69
Von den Gewinnen der LuxCo werden jährlich wenigstens 5% des
Reingewinns vorab den gesetzlichen Rücklagen zugeführt, bis diese
10% des Gesellschaftskapitals betragen. Die Hauptversammlung
bestimmt auf Vorschlag des Verwaltungsrates über die Verwendung
des restlichen Vertrages des Reingewinns. Der Verwaltungsrat kann
im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen Vorschussdividenden
ausschütten.
Wird die Gesellschaft durch Beschluss der Hauptversammlung auf-
gelöst, wird die Liquidierung durch einen oder mehrere Abwickler,
welche natürliche oder juristische Personen sein müssen, durchge-
führt. Die Hauptversammlung ernennt diese Abwickler und legt ihre
Befugnisse und Vergütung fest.
Neben der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG haben bzw. werden
auch die AgrarINVEST GmbH & Co. KG und die AgrarINVEST Pri vate
Placement GmbH & Co. KG Aktien der LuxCo zeichnen. Ein direkter
Erwerb der von der LuxCo ausgegebenen Aktien durch Anleger der
Beteiligungsgesellschaft ist ausgeschlossen.
7.3.2 Die Genussrechte
Die Beteiligungsgesellschaft beabsichtigt, von der LuxCo zu begebende
Genussrechte zu erwerben. Die Ausgabe von Genussrechten durch eine
Luxemburger S.A. bedarf keiner Genehmigung durch eine Behörde,
insbesondere nicht durch die CSSF. Bei Genussrechten handelt es sich
um Titel, welche nicht das Gesellschaftskapital repräsentieren, jedoch
ihrem Inhaber die Partizipation am Gewinn der S.A. ermöglichen. Die
Inhaber von Genussrechten verfügen daher nicht über dieselben Rech-
te wie Aktionäre; insbesondere kommt ihnen kein Stimm- oder Teilha-
berecht an den Generalversammlungen der S.A. zu.
Neben der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG haben bzw. werden
auch die AgrarINVEST GmbH & Co. KG und die AgrarINVEST Pri vate
Placement GmbH & Co. KG Genussrechte der LuxCo zeichnen. Ein
direkter Erwerb der von der LuxCo ausgegebenen Genussrechte
durch Anleger der Beteiligungsgesellschaft ist ausgeschlossen.
Die Rechte und Pflichten der Inhaber von Genussrechten und somit
auch die Rechte und Pflichten der Beteiligungsgesellschaft aus den
Genussrechten sind in den Genussrechtsbedingungen vom 19.12.2008
(nachfolgend auch „Genussrechtsbedingungen“ genannt) festgelegt.
Die jährliche Hauptversammlung der LuxCo findet am Sitz der LuxCo
oder an einem anderen in der Einladung bestimmten Ort innerhalb
der Gemeinde Luxemburgs, jeweils am 01.03. um 12.00 Uhr jedes
Jahres oder – wenn dieser Tag auf einen Feiertag fällt – am nächsten
darauffolgenden Werktag statt. Andere Hauptversammlungen kön-
nen an den in den Einberufungsschreiben bestimmten Zeitpunkten
und Orten einberufen werden.
Die Einberufung der Hauptversammlung erfolgt durch den Verwal-
tungsrat. Sie kann auf Antrag von Aktionären, welche wenigstens
10% des Gesellschaftskapitals vertreten, einberufen werden. Ferner
dürfen Aktionäre, die wenigstens 10% des Gesellschaftskapitals
halten, die Aufnahme eines oder mehrerer Punkte auf die Tagesord-
nung der Hauptversammlung verlangen. Für Einberufungsschreiben
und Durchführung der Hauptversammlung gelten die gesetzlichen
Bestimmungen bezüglich Fristen und Anwesenheitsquoren. Jede
Aktie gewährt eine Stimme. Jeder Aktionär kann sich auf der Haupt-
versammlung durch einen schriftlich, per Faxübertragung, E-Mail,
Telegramm oder ein vergleichbares Kommunikationsmittel bevoll-
mächtigten Dritten vertreten lassen.
Die LuxCo wird durch einen Verwaltungsrat geführt, welcher aus
mindestens drei Verwaltungsratsmitgliedern bestehen muss, die nicht
Aktionäre der Gesellschaft sein müssen. Solange nur ein Aktionär
vorhanden ist, kann die Gesellschaft durch ein alleiniges Verwal-
tungsratsmitglied geführt werden. Die Mitglieder des Verwaltungs-
rates oder das alleinige Verwaltungsratsmitglied werden von der
Hauptversammlung gewählt. Ihre Anzahl, Bezüge und Dauer ihres
Mandates werden von der Hauptversammlung festgesetzt. Die Mit-
glieder des Verwaltungsrates oder das alleinige Verwaltungsratsmit-
glied werden für die Dauer von maximal sechs Jahren gewählt. Der
Verwaltungsrat wählt aus dem Kreise seiner Mitglieder einen Vor-
sitzenden. Der Verwaltungsrat ist nur beschlussfähig, wenn mindes-
tens die Hälfte seiner Mitglieder anwesend oder vertreten ist. Die
Gesellschaft wird durch die Unterschrift des alleinigen Verwaltungs-
ratsmitgliedes oder im Falle von mehreren Verwaltungsratsmitgliedern
durch die Unterschrift zweier Verwaltungsratsmitglieder bzw. – im
Falle von Bevollmächtigung – durch die Unterschrift der bevollmäch-
tigten Personen im Rahmen der erteilten Unterschriftsbefugnis
vertreten.
Die Gesellschaft unterliegt der Überwachung durch einen oder
mehrere Rechnungsprüfer, die nicht Aktionäre der Gesellschaft sein
müssen. Diese werden von der Hauptversammlung ernannt, welche
auch ihre Zahl, ihre Vergütung und die Dauer ihres Mandats, die
sechs Jahre nicht überschreiten darf, festsetzt.
ac agrarinveSt i /2009
Bei Rückzahlung des Genussrechtskapitals und im Hinblick auf die
Liquidationsbeteiligung ist ein Rückzahlungsdisagio für jedes Jahr der
Laufzeit des Genussrechts in Höhe von 0,5% p.a. des Nennbetrages
der Genussrechte zur Zahlung fällig. Dieses steht der AgrarINVEST
Lux S.A. zu.
Die LuxCo ist berechtigt, weitere verbriefte oder unverbriefte Ge-
nussrechte zu gleichen oder anderen Bedingungen auszugeben. Ein
Bezugsrecht des Inhabers der unter diese Bedingung fallenden Ge-
nussrechte auf solche weiteren verbrieften oder unverbrieften Ge-
nussrechte ist nicht gegeben.
Die Forderung aus den Genussrechten sind nachrangig gegenüber
Forderungen anderer Gläubiger der LuxCo.
Die Genussrechtsbedingungen unterliegen dem Recht des Großher-
zogtums Luxemburg. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist ebenfalls
Lu xemburg.
7.3.3 Sonstige Angaben zum Investitionsgegenstand
Weder der Anbieterin und Pros pektverantwortlichen noch den
Gründungsgesellschaftern, den Mitgliedern der Geschäftsführung
der Beteiligungsgesellschaft, der Treuhänderin oder dem Mittelver-
wendungskontrolleur steht oder stand zum Zeitpunkt der Aufstellung
des Beteiligungsangebotes das Eigentum an dem Anlageobjekt – d.h.
der LuxCo – oder wesentlicher Teile davon, noch aus anderen Grün-
den eine dingliche Berechtigung an den Anlageobjekten oder we-
sentlicher Teile davon zu. Die Gründungsgesellschafter der Beteili-
gungsgesellschaft sind nicht unmittelbar oder mittelbar an Unter-
nehmen beteiligt, die nicht nur geringfügige Leistungen und Liefe-
rungen im Zusammenhang mit der Herstellung des Anlageobjektes
erbringen. Die Anbieterin und Pros pektverantwortliche, die Grün-
dungsgesellschafter, Mitglieder der Geschäftsführung der Beteili-
gungsgesellschaft, die Treuhänderin oder der Mittelverwendungs-
kontrolleur erbringen keine nicht nur geringfügigen Leistungen und
Lieferungen in Bezug auf die Anschaffung des Anlageobjektes.
Es bestehen keine nicht nur unerheblichen dinglichen Belastungen
an den Anlageobjekten. Die Anlageobjekte sind auch nicht tatsäch-
lich oder rechtlich in ihren Verwendungsmöglichkeiten, insbesonde-
re im Hinblick auf das Anlageziel, beschränkt.
Für die Realisierung des Anlageziels sind keine behördlichen Geneh-
migungen notwendig. Nach Kenntnis der Anbieterin existieren kei-
ne Bewertungsgutachten für das Anlageobjekt.
Die LuxCo gibt mit Zustimmung ihrer Aktionäre und Gründeranteils-
inhaber Genussrechte im Gesamtnennbetrag von bis zu 250 Mio.
US-Dollar, die das Recht auf Beteiligung am Gewinn und im Liqui-
dationserlös der LuxCo vermitteln. Die LuxCo führt ein Genussrechts-
buch, indem die Genussrechte mit ihrem Nennwert unter Bezeichnung
des Berechtigten nach Namen und Sitz unter Angabe seiner Bank-
verbindung eingetragen sind. Jedem Genussrechtsinhaber wird auf
Verlangen Einsicht in das Genussrechtsbuch gewährt. Im Verhältnis
zur LuxCo gilt als Genussrechtsinhaber, wer als solcher im Genuss-
rechtsbuch eingetragen ist. Eine Verbriefung der Genussrechte erfolgt
nicht.
Die Genussrechte sehen eine jährliche variable Ausschüttung zuguns-
ten der Beteiligungsgesellschaft vor, deren Höhe ausschließlich vom
Ergebnis der LuxCo abhängt. Eine garantierte Verzinsung des von der
Beteiligungsgesellschaft für den Erwerb der Genussrechte gezahlten
Genussrechtskapitals ist nicht vorgesehen. Eine Nachschusspflicht des
Genussrechtsinhabers – der Beteiligungsgesellschaft – ist nicht vor-
gesehen.
Die Laufzeit der Genussrechte beträgt 30 Jahre, längstens jedoch bis
zur Auflösung der LuxCo. Die LuxCo kann die Genussrechte mit einer
Frist von einem Monat kündigen. Eine Kündigung der Genussrechte
durch den Genussrechtsinhaber ist grundsätzlich nur möglich, wenn
die Beteiligungsgesellschaft ihre Aktien an der LuxCo vollständig
veräußert hat.
Nach Ablauf der Laufzeit oder im Falle der Kündigung der Genuss-
rechte steht dem Genussrechtsinhaber ein Anspruch auf Rückzahlung
seines Genussrechtskapitals zu. Der Rückzahlungsanspruch entspricht
dem Marktwert des Genussrechts, zumindest aber dessen Nennwert.
Dem jeweiligen Inhaber der Genussrechte steht ferner eine Beteili-
gung am Liquidationserlös der LuxCo im Verhältnis des Nennbetra-
ges des von ihm gezeichneten Genussrechtskapitals zum gesamten
gezeichneten Kapital zu. Die Liquidationsbeteiligung geht der Betei-
ligung der Aktionäre am Liquidationserlös auf Rückzahlung des
Kapitaleinsatzes im Verhältnis ihrer Einlagen im Range vor.
7. rEchtlichE grundlagEn
71
an die Anleger zurückerstattet. Hat die Beteiligungsgesellschaft zu
diesem Zeitpunkt bereits im Gesellschaftsvertrag der Beteiligungs-
gesellschaft vorgesehene Zahlungen an Dritte geleistet und kann sie
diese von den jeweiligen Zahlungsempfängern nicht zurückerhalten,
so besteht die Möglichkeit, dass die Beteiligungsgesellschaft insoweit
nicht in der Lage ist, den Anlegern ihre Zeichnungssumme in voller
Höhe zu erstatten. Eine Verzinsung der geleisteten Zeichnungssum-
me erfolgt nicht.
Sollte die Beteiligungsgesellschaft vorzeitig aufgelöst werden, wird
die Liquidation auch in diesem Fall durch die geschäftsführende
Kommanditistin vorgenommen.
7.6 Maßgebliche Rechtsordnung, Rechtsform, Struktur des persönlich haftenden Gesellschafters und der geschäftsführenden Kommanditistin
Bei der Beteiligungsgesellschaft handelt es sich um eine Komman-
ditgesellschaft (GmbH & Co. KG). Diese unterliegt der deutschen
Rechtsordnung. Diese Rechtsform ist gekennzeichnet durch einen
persönlich haftenden Gesellschafter und nach Einzahlung ihrer Ein-
lage und Eintragung im Handelsregister in ihrer Haftung auf den
Betrag ihrer im Handelsregister eingetragenen Haftsumme beschränk-
te Kommanditisten.
Für sämtliche Rechtsbeziehungen mit dem Anleger einschließlich der
Rechtsbeziehung vor dem Beitritt zu der Beteiligungsgesellschaft
und dem Beitritt zu dem Treuhand- und Verwaltungsvertrag wird
deutsches Recht zugrunde gelegt. Vertragssprache und Sprache für
die weitere Kommunikation ist deutsch.
Persönlich haftende Gesellschafterin (Komplementärin) der Beteili-
gungsgesellschaft ist die Aquila Capital Verwaltungsgesellschaft
mbH mit Sitz in Hamburg, geschäftsansässig Ferdinandstraße 25–27,
20095 Hamburg, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts
Hamburg unter HRB 90132 (nachfolgend auch „Komplementärin“
genannt). Die Komplementärin ist eine Gesellschaft mit beschränk-
ter Haftung („GmbH“). Sie haftet grundsätzlich unmittelbar und
vollständig für die Verbindlichkeiten der Beteiligungsgesellschaft,
kraft Rechtsform jedoch nur bis zur Höhe ihres Stammkapitals bzw.
des Betriebsvermögens. Die Komplementärin ist von der Geschäfts-
führung der Beteiligungsgesellschaft ausgeschlossen, sofern sie nicht
aus gesetzlich zwingenden Gründen tätig werden muss. Das Stamm-
kapital der Komplementärin beträgt 25.000 Euro und ist voll einge-
zahlt.
7.4 Beitritt des Anlegers
Mit Übermittlung der Beitrittserklärung an die Treuhänderin beauf-
tragt der Anleger („Treugeber“) diese, für ihn treuhänderisch eine
Beteiligung zu erwerben. Gleichzeitig bestätigt er, das Beteiligungs-
angebot erhalten zu haben und den Inhalt des Gesellschaftsvertra-
ges der Beteiligungsgesellschaft und des Treuhand- und Verwal-
tungsvertrages als für sich verbindlich anzuerkennen. Das Treuhand-
und Verwaltungsverhältnis zwischen der Treuhän derin einerseits
und dem Anleger andererseits wird erst mit Annahme der Beitritts-
erklärung durch die Treuhänderin wirksam.
Die Erhöhung der Kommanditbeteiligung der Treuhänderin an der
Beteiligungsgesellschaft erfolgt ohne weitere Willenserklärung der
Treuhänderin und in Höhe der gesamten Einlage des jeweiligen Treu-
gebers, sobald die Frist zur Ausübung des gesetzlichen Widerrufsrechts
des jeweiligen Treugebers abgelaufen ist und der jeweilige Treugeber
100% seiner jeweiligen Zeichnungssumme zzgl. 5% Agio (Teileinlage)
auf dem in der Beitrittserklärung angegebenen Konto der Beteiligungs-
gesellschaft eingezahlt hat. Die Treuhänderin wird die Erhöhung ihrer
Einlage nach Ablauf der Platzierungsfrist gegenüber der Beteiligungs-
gesellschaft ausdrücklich bestätigen.
Der Anleger hat das Recht, die zunächst treugeberische Beteiligung
an der Beteiligungsgesellschaft in eine direkte Beteiligung als Kom-
manditist umzuwandeln. Macht der Anleger von diesem Recht Ge-
brauch, gilt der Treuhand- und Verwaltungsvertrag als Verwaltungs-
treuhandvertrag fort. Weitere Einzelheiten regelt der Treuhand- und
Verwaltungsvertrag.
7.5 Gesamtdauer des Bestehens der Beteiligungs-gesellschaft, etwaige Rückabwicklung und Liquidation
Die Gesellschaft endet ohne Auflösungsbeschluss zum 31.12.2014.
Die geschäftsführende Kommanditistin hat das Recht, die Gesell-
schaftsdauer einseitig viermal um ein Jahr zu verlängern, wenn der
Stand der Abwicklung der im Vermögen der Gesellschaft befindlichen
Anlagen dies erforderlich macht.
Wird bis zum Ende der Platzierungsfrist nicht ausreichend Beteili-
gungskapital gezeichnet, um eine wirtschaftliche Geschäftstätigkeit
der Beteiligungsgesellschaft sicherzustellen oder steht fest, dass der
Erwerb von geeigneten Zielinvestments aus wirtschaftlichen, tat-
sächlichen oder rechtlichen Gründen nicht möglich ist, kann die
geschäftsführende Kommanditistin die Zeichnungen für nicht wirk-
sam erklären. Bereits geleistete Zeichnungssummen werden sodann
ac agrarinveSt i /2009
7. rEchtlichE grundlagEn
betreffenden Kommanditisten zu verrechnen. Diese Gewinnvertei-
lungsabrede gilt, bis die Kommanditisten Zahlungen aus der Gesell-
schaft in Höhe der jeweiligen Zeichnungssumme von 10 % (Grund-
verzinsung) gemäß der internen Zinsfußmethode (IRR) erhalten haben
(„Hurdle Rate“). Dies beinhaltet auch die Rückzahlung der Zeich-
nungssumme. Zur Berechnung der Grundverzinsung wird auf das
Ende der Platzierungsfrist abgestellt. Die interne Zinsfußmethode
wird ausführlich im Kapitel 6.2.1 „Erläuterung zur Wirtschaftlich-
keitsprognose“ im Abschnitt „Vorabgewinn“, S. 62, und im Kapitel
14 „Glossar“, S. 136, beschrieben. Diese Form der Renditeberechnung
ist nicht mit Renditeberechnungen anderer Kapitalanlagen, bei denen
keine Änderung des gebundenen Kapitals eintritt (z.B. festverzins-
liche Wertpapiere), vergleichbar. Sobald den Kommanditisten Zah-
lungen in Höhe der Grundverzinsung zugeflossen sind, werden wei-
tere Gewinne zu 80% allen Kommanditisten im Verhältnis ihrer
Kapitalkonten und zu 20% der geschäftsführenden Kommanditistin
zugewiesen. Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2009 und 2010 wird
unabhängig vom Zeitpunkt des Beitritts auf die Kommanditisten, die
zum Schluss des jeweiligen Geschäftsjahres an der Gesellschaft be-
teiligt sind, so verteilt, dass die Ergebnissonder konten der Komman-
ditisten im Verhältnis der gezeichneten Ein lagen bis zum 31.12.2010
– ggf. in einem späteren Geschäftsjahr – relativ gleich stehen.
7.7.2 Auszahlungen und Auszahlungspolitik
Die nach Abschluss der Investitionen bei der Beteiligungsgesellschaft
bestehende Liquidität soll grundsätzlich – unter Berücksichtigung
einer angemessenen Liquiditätsreserve, u.a. für Haftungs- und Ge-
schäftsführungsvergütungen – an die Gesellschafter ausgezahlt
werden.
Darüber hinaus stehen Auszahlungen nur denjenigen Gesellschaftern
zu, die ihre Zeichnungssumme und das darauf entfallende Agio
vollständig geleistet haben. Der Treuhänderin stehen Auszahlungen
zu, sofern und soweit ihre Treugeber die von diesen jeweils geschul-
dete Zeichnungssumme und das darauf entfallende Agio vollständig
geleistet haben. Vorbehaltlich der Regelung des § 10 Abs. (1) des
Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft ist Voraussetzung
für eine Auszahlung ein Gesellschafterbeschluss, der eine Auszahlung
im Verhältnis der Pflichteinlagen vorsehen muss, sofern nicht in
diesem Beteiligungsangebot Auszahlungen plangemäß vorgesehen
sind. Die geschäftsführende Kommanditistin kann der Fassung eines
Auszahlungsbeschlusses widersprechen, wenn die Liquiditäts- und
Vermögenslage der Beteiligungsgesellschaft eine solche Zahlung
nicht zulassen. Die geschäftsführende Kommanditistin ist ferner
verpflichtet, eine beschlossene Auszahlung auszusetzen, wenn und
solange die Liquiditäts- und Vermögenslage der Beteiligungsgesell-
schaft eine beschluss- oder plangemäße Zahlung nicht zulassen. Bei
Liquidation der Beteiligungsgesellschaft werden sämtliche verblei-
benden liquiden Mittel an die Anleger ausgezahlt.
Die Geschäfte der Beteiligungsgesellschaft werden durch die Aqui-
la Capital Structured Assets GmbH mit Sitz in Hamburg, geschäfts-
ansässig Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg, eingetragen im
Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg unter HRB 90131, als
geschäftsführende Kommanditistin geführt. Sie kann sämtliche Ge-
schäfte tätigen und Maßnahmen ergreifen, die dem Zweck der
Beteiligungsgesellschaft dienen und dazu auch ganz oder teilweise
Dritte beauftragen. Die Übertragung von Geschäftsführeraufgaben
auf Dritte ist zulässig. Die geschäftsführende Kommanditistin ist
neben der Komplementärin auch zur Vertretung der Beteiligungs-
gesellschaft berechtigt. Außergewöhnliche Rechtsgeschäfte, die in
§ 7 Abs. (3) des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft
beispielhaft näher bestimmt sind, bedürfen der Zustimmung durch
die Gesellschafterversammlung.
Der Komplementärin, der geschäftsführenden Kommanditistin, der
Treuhänderin, dem Mittelverwendungskontrolleur und den Mitglie-
dern der Geschäftsführung der Beteiligungsgesellschaft wurden für
das letzte abgeschlossene Geschäftsjahr keinerlei Gesamtbezüge,
insbesondere keine Gehälter, Gewinnbeteiligungen, Aufwandsent-
schädigungen, Versicherungsentgelte, Provisionen oder Nebenleis-
tungen, gewährt. Die geplante Vergütung der vorgenannten Gesell-
schaften und der Treuhänderin, der Caveras Treuhand GmbH, sind
im Kapitel 6 „Der Fonds in Zahlen“, S. 56 ff., und dort speziell im
Abschnitt 6.1.2 „Erläuterung der Mittelverwendungsprognose“, S.
58 ff., dargestellt.
7.7 Rechte der Anleger und Hauptmerkmale der Anteile
Mit einer Beteiligung an der Vermögensanlage sind die auf den
nachfolgenden Seiten 72 bis 75 näher beschriebenen Rechte auf
Beteiligung am Ergebnis, Auszahlungen des Ergebnisses, auf Teil-
nahme an Gesellschafterversammlungen und Beschlussfassungen,
Stimmrechte, Auskunftsrechte sowie das Recht auf Kündigung und
Erhalt einer Abfindung und das Recht auf die Übertragung von An-
teilen an der Beteiligungsgesellschaft verbunden. Die mit der Ver-
mögensanlage verbundenen Rechte ergeben sich aus dem Gesell-
schaftsvertrag der Beteiligungsgesellschaft und dem zwischen dem
Anleger, der Beteiligungsgesellschaft und der Treuhänderin abge-
schlossenen Treuhand- und Verwaltungsvertrag.
7.7.1 Beteiligung am Ergebnis
Die Komplementärin ist an dem Ergebnis und dem Vermögen der
Beteiligungsgesellschaft nicht beteiligt.
Gewinne der Beteiligungsgesellschaft kommen allen Kommanditis-
ten im Verhältnis ihrer festen Kapitalkonten zugute und sind zunächst
mit etwa ausstehenden Pflichteinlagen sowie Verlustvorträgen des
73
7.7.3 Gesellschafterversammlungen und Beschlussfassungen
Die Beteiligungsgesellschaft hält einmal jährlich, grundsätzlich spä-
testens bis zum 30.09. eines Jahres, eine ordentliche Gesellschafter-
versammlung in Hamburg oder einem von der geschäftsführenden
Kommanditistin bestimmten Ort ab. Außerordentliche Gesellschaf-
terversammlungen finden auf Veranlassung der geschäftsführenden
Kommanditistin oder auf Antrag von Gesellschaftern und Treugebern
statt, die zusammen mindestens 20 % des Gesellschaftskapitals
repräsentieren. Der Antrag ist schriftlich und unter Beifügung einer
Tagesordnung und Begründung der Verhandlungsgegenstände an
die geschäftsführende Kommanditistin zu stellen, die die Einberufung
unverzüglich vorzunehmen hat.
Jeder – auch der nur mittelbar beteiligte – Anleger kann an der
Gesellschafterversammlung teilnehmen oder sich durch einen mit
schriftlicher Vollmacht versehenen Gesellschafter oder einen insoweit
zur Berufsverschwiegenheit verpflichteten Dritten der rechts- oder
steuerberatenden Berufe (Rechtsanwalt, Notar, Wirtschaftsprüfer,
vereidigter Buchprüfer oder Steuerberater) vertreten lassen. Die zur
Berufsverschwiegenheit verpflichtete Person darf jedoch nicht selbst
oder als Berater in Konkurrenz zur Gesellschaft stehen. Natürliche
Personen können sich darüber hinaus durch ihre Ehepartner oder
Verwandte in gerader Linie vertreten lassen. Die Gesellschafterver-
sammlungen werden von der geschäftsführenden Kommanditistin
geleitet. Die Ladungsfrist beträgt mindestens zwei Wochen, außer
im Falle dringender Beschlussfassungsgegenstände, bei denen die
Frist bis auf sieben Werktage abgekürzt werden kann. Für die Frist-
berechnung gilt der Poststempel des Einladungsschreibens.
Die Gesellschafterversammlung ist insbesondere zuständig für die
Entgegennahme des Berichts der geschäftsführenden Kommandi-
tistin über das abgelaufene Geschäftsjahr, die Feststellung des Jah-
resabschlusses, die Entlastung der Komplementärin und der ge-
schäftsführenden Kommanditistin und die Wahl des Wirtschaftsprü-
fers, der den Jahresabschluss der Gesellschaft prüft, mit Ausnahme
des Wirtschaftsprüfers für das Geschäftsjahr 2009, welcher von der
geschäftsführenden Kommanditistin ernannt wird, sowie jede Än-
derung des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft. Für
das Geschäftsjahr 2008 ist keine Prüfung des Jahresabschlusses
vorgesehen. Über die Gesellschafterversammlung und ihre Beschlüs-
se wird ein Protokoll erstellt, das sämtlichen Gesellschaftern zugesandt
wird.
Beschlüsse können auch auf schriftlichem bzw. fernschriftlichem
Wege („Umlaufverfahren“) gefasst werden, wenn nicht Komman-
ditisten oder Treugeber, die zusammen mehr als 20% des stimmbe-
rechtigten Kapitals halten, innerhalb von zwei Wochen nach dem
Tag des Absendens der Beschlussvorlage schriftlich die Einberufung
einer Gesellschafterversammlung verlangen.
Die Gesellschafterversammlung ist beschlussfähig, soweit mindestens
die Hälfte des stimmberechtigten Kapitals der Beteiligungsgesellschaft
anwesend oder durch schriftlich Bevollmächtigte vertreten ist. Ent-
sprechendes gilt bei einer Beschlussfassung im Umlaufverfahren. Ist
hiernach eine Versammlung nicht beschlussfähig, wird eine neue
Gesellschafterversammlung einberufen, die ungeachtet der Zahl der
anwesenden Stimmen beschlussfähig ist, wenn in der Einladung zu
dieser Versammlung hierauf ausdrücklich hingewiesen wurde. Be-
sonders wichtige Beschlüsse (Änderung des Gesellschaftsvertrages
der Beteiligungsgesellschaft, Auflösung der Beteiligungsgesellschaft,
wesentliche Einschränkung des Unternehmensgegenstandes, Zu-
stimmungsbeschlüsse zu Geschäftsführungsmaßnahmen oder die
Vornahme von Reinvestitionen) bedürfen einer Mehrheit von 75%
der wirksam abgegebenen Stimmen. Ansonsten werden Beschlüsse
mit einfacher Mehrheit gefasst. Einzelheiten ergeben sich aus § 15
des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft.
Die Anfechtbarkeit oder Nichtigkeit von Gesellschafterbeschlüssen
kann nur binnen einer Frist von drei Monaten nach Beschlussfassung
bzw. – im Falle der Beschlussfassung im Umlaufverfahren – nach
dem letzten Abstimmungstag durch Klage gegen die Beteiligungs-
gesellschaft geltend gemacht werden. Nach Ablauf der Frist gilt ein
etwaiger Mangel des Beschlusses – soweit gesetzlich zulässig – als
geheilt.
7.7.4 Stimmrecht
Das Stimmrecht richtet sich nach dem Verhältnis der Pflichteinlagen
(exkl. Agio), wobei auf je volle 1.000 US-Dollar eine Stimme ent-
fällt.
ac agrarinveSt i /2009
7.7.8 Folgen des Ausscheidens
Scheidet ein Gesellschafter aus der Beteiligungsgesellschaft aus, wird
diese mit den verbleibenden Gesellschaftern fortgesetzt. Der aus-
scheidende Gesellschafter erhält eine Abfindung, sofern er nicht
wegen Nichtleistung der Einlage aus der Beteiligungsgesellschaft
ausgeschlossen wurde. Die Zahlung der Abfindung ist nicht Voraus-
setzung für das Wirksamwerden des Ausscheidens. Sofern der Ge-
sellschafter aus wichtigem Grund gemäß §§ 140, 133 HGB – insbe-
sondere also bei Pflichtverletzungen eines Gesellschafters – aus der
Beteiligungsgesellschaft ausgeschlossen wurde, entspricht die Höhe
der Abfindung dem Buchwert der Beteiligung des Gesellschafters
im Zeitpunkt des Ausscheidens, mindestens aber der Hälfte des
Verkehrswertes der Beteiligung des Gesellschafters im Zeitpunkt des
Ausscheidens. In allen anderen Fällen entspricht die Höhe der Ab-
findung dem Verkehrswert seiner Beteiligung im Zeitpunkt des
Ausscheidens. Die Höhe der Abfindung wird von der Beteiligungs-
gesellschaft festgelegt und ist im Falle von Streitigkeiten durch einen
unabhängigen von der Handelskammer Hamburg benannten Wirt-
schaftsprüfer zu überprüfen. Dieser setzt die Höhe der Abfindung
für die Parteien verbindlich fest. Ist die vom Wirtschaftsprüfer fest-
gesetzte Abfindung höher als die von der Beteiligungsgesellschaft
schriftlich angebotene Abfindung, trägt die Beteiligungsgesellschaft
die Kosten der Inanspruchnahme des Wirtschaftsprüfers. In allen
anderen Fällen trägt der ausscheidende Gesellschafter die Kosten
der Inanspruchnahme. Ändert sich ein für die Ermittlung der Abfin-
dung maßgeblicher Jahresabschluss in Folge einer steuerlichen Au-
ßenprüfung der Beteiligungsgesellschaft oder durch anderweitig
veranlasste Änderungen der Veranlagung, so ist die zu zahlende
Abfindung entsprechend anzupassen. Die Auszahlung des Abfin-
dungsguthabens erfolgt in fünf gleichen Jahresraten, beginnend am
31.12. nach dem Geschäftsjahr des Ausscheidens. Ab dem Ausschei-
denszeitpunkt ist das Abfindungsguthaben mit 2 % p.a. zu verzinsen
(ohne Zinseszins). Die Beteiligungsgesellschaft ist berechtigt, die
Zahlungen bei mangelnder Liquidität auszusetzen. Die Auszahlung
des Abfindungsguthabens kann ganz oder teilweise vorzeitig erfol-
gen. Es besteht kein Anspruch des Gesellschafters auf Sicherheits-
leistung für ein Abfindungsguthaben oder auf Befreiung hinsichtlich
der Haftung für Gesellschaftsverbindlichkeiten. Einzelheiten ergeben
sich aus § 25 des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesell-
schaft.
7.7.9 Übertragungsmöglichkeit
Grundsätzlich ist die Übertragung einer Kommanditbeteiligung im
Wege der Sonderrechtsnachfolge (z.B. Schenkung/Verkauf) und im
Wege der Gesamtrechtsnachfolge (z.B. Erbschaft) möglich.
7.7.5 Auskunftsrecht
Die Kommanditisten und die Treugeber können von der geschäftsfüh-
renden Kommanditistin Auskünfte über die Angelegenheiten der Ge-
sellschaft verlangen. Sofern die geschäftsführende Kommanditistin
einem Auskunftsverlangen in angemessener Frist nicht nachkommt
oder sonstige wichtige Gründe vorliegen, sind die Kommanditisten und
Treugeber berechtigt, von der Gesellschaft Einsicht in die Bücher und
Papiere der Gesellschaft zu verlangen. Sie müssen sich hierbei zur
Berufsverschwiegenheit ver pflichteter Personen der rechts- und steu-
erberatenden Berufe (Rechtsanwalt, Notar, Wirtschaftsprüfer, vereidig-
ter Buchprüfer oder Steuerberater) bedienen, die jedoch nicht selbst
oder als Berater in Konkurrenz zur Gesellschaft stehen dürfen. Die Kos-
ten hierfür tragen die jeweiligen Kommanditisten bzw. Treugeber. Die
Ausübung der vorgenannten Informationsrechte darf den Betrieb der
Beteiligungsgesellschaft nicht unangemessen beeinträchtigen. Die ge-
schäftsführende Kommanditistin darf die Erteilung von Auskünften oder
Einsichtnahmen verweigern, wenn zu befürchten ist, dass der Komman-
ditist oder Treugeber diese Rechte zu gesellschaftsfremden Zwecken
ausübt oder dadurch der Gesellschaft ein nicht unerheblicher Schaden
droht.
7.7.6 Kündigung
Eine Kündigung des Gesellschaftsverhältnisses ist während der Lauf-
zeit der Beteiligungsgesellschaft – mit Ausnahme einer Kündigung
aus wichtigem Grund – ausgeschlossen.
7.7.7 Ausscheiden eines Gesellschafters
Ein Gesellschafter scheidet aus der Beteiligungsgesellschaft aus,
wenn er durch die geschäftsführende Kommanditistin wegen nicht
oder verspätet erfolgter Zahlung oder durch Gesellschafterbeschluss
aus einem anderen wichtigen Grund aus der Beteiligungsgesellschaft
ausgeschlossen wird oder der Gesellschafter selbst aus wichtigem
Grund kündigt. Der Beschluss über die Ausschließung bedarf einer
Dreiviertelmehrheit des stimmberechtigten Kapitals. Die geschäfts-
führende Kommanditistin ist zum teilweisen Ausschluss der Treu-
händerin berechtigt, soweit Ausscheidensgründe in der Person eines
Treugebers vorliegen. Der Gesellschafter/Treugeber trägt die durch
den Ausschluss entstehenden Kosten. Einzelheiten ergeben sich aus
den §§ 21, 22 und 24 des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungs-
gesellschaft.
Eine Beendigung der Vermögensanlage durch Dritte ist zum Zeitpunkt
der Aufstellung des Beteiligungsangebotes nicht vorgesehen und
auch nicht ersichtlich.
7. rEchtlichE grundlagEn
75
Geschäftsführung und Vertretung der Beteiligungsgesellschaft, ent-
stehende Vergütungen und Kosten, die Ergebnisverteilung und Aus-
zahlungen der verteilungsfähigen Ergebnisse, die Beschränkung von
Reinvestitionen, die Aufnahme von Treugebern, die Abhaltung und die
Zuständigkeit von Gesellschafterversammlungen, die Vornahme von
Gesellschafterbeschlüssen innerhalb und außerhalb von Gesellschaf-
terversammlungen, die Rechnungslegung der Beteiligungsgesellschaft
und Auskunfts- und Einsichtsrechte der Kommanditisten, die Haftung
und Verpflichtungen zur Freistellung, die Dauer der Gesellschaft und
etwaige Rückabwicklung, die Übertragung von Beteiligungen, das
Ausscheiden von Gesellschaftern durch Tod, Kündigung oder Ausschluss
und die Rechtsfolgen des Ausscheidens, die Durchführung der Liqui-
dation und den Erfüllungsort. Wegen weiterer Einzelheiten wird auf
den abgedruckten Gesellschaftsvertrag der AgrarINVEST 2009 GmbH
& Co. KG (vgl. dazu Kapitel 11.1 „Gesellschaftsvertrag der Beteiligungs-
gesellschaft“, S. 108 ff.) verwiesen.
Die Struktur der Komplementärin ist im Kapitel 7.6 „Maßgebliche
Rechtsordnung, Rechtsform, Struktur des persönlich haftenden Ge-
sellschafters und der geschäftsführenden Kommanditistin“, S. 71 f.,
dargestellt. Die Haftung der Komplementärin gegenüber den Gläu-
bigern der Beteiligungsgesellschaft ist unbeschränkt. Jedoch ist die
Komplementärin als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
eine Kapitalgesellschaft, die gegenüber den Gläubigern der Beteili-
gungsgesellschaft nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen haftet.
Im Rahmen des Gesellschaftsvertrages der Komplementärin wurde
ebenfalls von den gesetzlichen Regelungen abgewichen. Die Rege-
lungen betreffen die Geschäftsführungsbefugnis (per Gesellschafter-
beschluss können Geschäftsführungsmaßnahmen von der vorherigen
Zustimmung der Gesellschafterversammlung abhängig gemacht wer-
den) und die Verfügung über Gesellschaftsanteile (Verfügung über
Geschäftsanteile nur mit Zustimmung der weiteren Gesellschafter
möglich).
7.9 Einzahlungsverpflichtung und Verzug
Kommt der Anleger mit seiner Einzahlung in Verzug, ist die Treuhän-
derin berechtigt, dem Anleger Verzugszinsen in Höhe von 0,5% pro
Monat zu berechnen. Die Geltendmachung eines darüber hinaus-
gehenden Verzugsschadens und Schadenersatzes wegen Nichter-
füllung durch die Beteiligungsgesellschaft ist möglich. Im Verzugsfall
besteht für die geschäftsführende Kommanditistin, die Aquila Capi-
tal Structured Assets GmbH, bzw. – im Falle der treugeberischen
Beteiligung – für die Treuhänderin ferner die Möglichkeit, das Kom-
mandit- bzw. Treuhandverhältnis mit dem Anleger zu kündigen und
den direkt beteiligten Anleger aus der Beteiligungsgesellschaft aus-
zuschließen. Einzelheiten ergeben sich aus § 3 Abs. (9) und Abs. (11)
des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft und § 7 des
Treuhand- und Verwaltungsvertrages.
Bei einer treugeberischen Beteiligung erfolgt die Übertragung durch
Vertragsübernahme des Treuhand- und Verwaltungsvertrages. Bei
einer unmittelbaren Beteiligung des Anlegers ist zusätzlich die Ab-
tretung der Kommanditbeteiligung erforderlich. Die Übertragung
einer Beteiligung erfolgt automatisch, wenn diese – wie im Todesfall
an die Erben – aufgrund einer gesetzlich festgelegten Rechtsnach-
folge auf den oder die Erwerber übergeht. Zu Einzelheiten vgl. § 20
und § 22 des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft.
Verfügungen über einen Kommanditanteil oder die Treugeberstellung
bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der Zustimmung der geschäftsfüh-
renden Kommanditistin. Diese darf ihre Zustimmung nur aus wich-
tigem Grund versagen (vgl. § 20 Abs. (1) des Gesellschaftsvertrages
der Beteiligungsgesellschaft). Als wichtiger Grund gelten insbesonde-
re die beabsichtigte Übertragung auf einen Dritten, der in Konkurrenz
zur Gesellschaft oder den Gründungsgesellschaftern gemäß § 3 Abs.
(1) bis Abs. (3) des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft
steht oder stehen könnte, die beabsichtigte Übertragung auf einen
Dritten, der durch den Erwerb mit mehr als 25% an dem Kapital der
Beteiligungsgesellschaft beteiligt sein würde sowie die beabsichtig-
te Übertragung auf einen Dritten, von dem die Gesellschaft nach
den ihr bekannten Umständen annehmen muss, dass er seine Ver-
pflichtungen aus dem Gesellschaftsvertrag der Beteiligungsgesell-
schaft oder dem Treuhand- und Verwaltungsvertrag nicht oder nicht
vollständig erfüllen wird oder wenn der Beteiligungsgesellschaft
gegen den die Verfügung beabsichtigenden Gesellschafter fällige
Ansprüche zustehen. Für die Übertragungen einer Kommanditbetei-
ligung von der Treuhänderin auf den Treugeber sowie auf Ehegatten
und Kinder ist die Zustimmung bereits erteilt (vgl. § 20 Abs. (4) des
Gesellschaftsvertrages). Eine Übertragung von Kommanditanteilen
soll zum Ende eines Geschäftsjahres erfolgen. Zudem sollen durch
eine Übertragung keine Beteiligungen entstehen, die weniger als
20.000 US-Dollar betragen oder nicht durch 5.000 ohne Rest teilbar
sind. Im Falle einer unterjährigen Verfügung trägt der verfügende
Kommanditist etwaige der Gesellschaft entstehende Kosten.
Die Anteile an der Beteiligungsgesellschaft werden nicht öffentlich
– d.h. z.B. an einer Börse oder einem vergleichbaren geregelten
Markt – gehandelt (vgl. dazu auch im Kapitel 3 „Risikohinweise“,
speziell den Abschnitt 3.3.4 „Fungibilität“, S. 19). Die Möglichkeit der
Veräußerung ist daher ggf. eingeschränkt.
7.8 Von den gesetzlichen Bestimmungen abweichende Regelungen des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft
Im Rahmen des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft
wurde in den §§ 3 bis 28 von den gesetzlichen Regelungen abgewi-
chen. Die Abweichungen betreffen die Bedingungen für die Aufnah-
me von Gesellschaftern und Treugebern, die Umwandlung von mit-
telbaren in unmittelbare Beteiligungen, die Angaben zur Mittelherkunft
und Mittelverwendung, die Errichtung von Gesellschafterkonten, die
ac agrarinveSt i /2009
er eine Abfindung, sofern er nicht wegen Nichtleistung der Einlage
aus der Gesellschaft ausgeschlossen wurde. Die Höhe der Abfindung
wird von der Gesellschaft festgelegt. Streitigkeiten über die Höhe der
Abfindung werden durch einen Wirtschaftsprüfer entschieden. Die
Kosten für die Inanspruchnahme des Wirtschaftsprüfers werden von
der Beteiligungsgesellschaft getragen, soweit der Wirtschaftsprüfer
eine höhere als die von der Beteiligungsgesellschaft festgelegte Ab-
findung bestimmt. In allen anderen Fällen trägt der ausscheidende
Gesellschafter die Kosten der Inanspruchnahme des Wirtschaftsprüfers.
Generell sind vom Anleger die von ihm persönlich veranlassten Kosten,
wie z.B. Telefon, Porto, Steuerberatungskosten oder Reisekosten, zu
tragen. Kosten und Gebühren, die im Zusammenhang mit der Einzah-
lung der Zeichnungssumme und des Agios bei der das Einzahlungs-
konto führenden Bank anfallen, werden von der geschäftsführenden
Kommanditistin getragen. Sonstige von Banken im Zusammenhang
mit der Beteiligung in Rechnung gestellte Kosten und Gebühren, ins-
besondere Kosten und Gebühren, die ggf. von der Bank des Anlegers
für die Einzahlung der Zeichnungssumme und des Agios in Fremd-
währung in Rechnung gestellt werden, hat der Anleger zu tragen. Bei
Inanspruchnahme einer persönlichen Anteilsfinanzierung fallen für
den Anleger neben den laufenden Zins- und Tilgungszahlungen mög-
licherweise weitere Kosten (z.B. Bearbeitungsgebühren, Vorfälligkeits-
entschädigung bei vorzeitiger Rückzahlung) an. Da die Höhe der
vorstehend genannten Kosten jeweils u. a. von den persönlichen Ver-
hältnissen oder der Höhe der Beteiligung des Anlegers abhängig ist,
kann eine Quantifizierung nicht vorgenommen werden. Darüber hi-
naus entstehen mit dem Erwerb der Verwaltung und der Veräußerung
der Vermögensanlage keine weiteren Kosten.
7.13 Weitere Leistungen des Anlegers
Eine Pflicht zur Erbringung weiterer Leistungen oder Zahlungen,
insbesondere von Nachschüssen, besteht nicht.
7.14 Haftung des Anlegers
Durch die Rechtsform der Kommanditgesellschaft ist die Haftung
der Kommanditisten im Außenverhältnis auf ihre Haftsumme be-
grenzt. Gemäß § 3 Abs. (3) und Abs. (5) des Gesellschaftsvertrages
der Beteiligungsgesellschaft wird die Treuhänderin mit einer Haft-
summe in Höhe von 1.000 Euro und zusätzlich in Höhe von 1% der
im Rahmen der Kapitalerhöhung gezeichneten und auf der Basis
eines festen Umrechnungskurses von 1 USD = 1 EUR umgerechneten
Pflichteinlage in das Handelsregister der Beteiligungsgesellschaft
eingetragen. Letzteres gilt entsprechend für die Anleger, wenn die-
se von der Treuhänderin die Übertragung der bisher treuhänderisch
für sie gehaltenen Beteiligung und die Eintragung in das Handelsre-
gister der Gesellschaft verlangen. Die gesetzliche Haftung erlischt
mit Zahlung der Zeichnungssumme (vgl. §§ 171 f. HGB), sofern die-
se nicht später durch Rückzahlungen gemindert wird, welche die
Einlagen des Kommanditisten unter die in das Handelsregister ein-
getragene Haftsumme fallen lassen.
7.10 Angebotene Teilbeträge im Ausland
Die Vermögensanlage wird grundsätzlich nur in Deutschland öffent-
lich zur Zeichnung angeboten. Einzelplatzierungen können jedoch
in Österreich, Luxemburg oder der Schweiz erfolgen. Die Höhe der
Teilbeträge einer möglichen Platzierung im Ausland steht noch nicht
fest. Sollte sich die Herausgeberin entgegen ihrer derzeitigen Absicht
zu einem öffentlichen Angebot im Ausland entschließen, wird sie
dortige regulatorische Voraussetzungen beachten.
7.11 Absicherungen
Für die Verzinsung oder Rückzahlung der Vermögensanlage hat
keine juristische Person oder Gesellschaft eine Gewährleistung über-
nommen. Hinsichtlich der Verwendung des Kommanditkapitals
besteht ein Mittelverwendungskontrollvertrag.
7.12 Zusatzkosten bei Erwerb, Verwaltung und Veräußerung der Beteiligung
Sofern ein Anleger seine in der Beitrittserklärung übernommene
Zeichnungssumme oder das Agio bei Fälligkeit nicht vollständig ein-
zahlt, können Verzugszinsen in Höhe von 0,5 % pro Monat auf die
noch nicht eingezahlte Zeichnungssumme bzw. das Agio anfallen.
Die Anleger haben das Recht, von der Treuhänderin die Übertragung
der bisher für sie gehaltenen Beteiligung und die Eintragung in das
Handelsregister der Gesellschaft zu verlangen. Voraussetzung ist die
Erteilung einer notariell beglaubigten Handelsregistervollmacht an
die geschäftsführende Kommanditistin. Die Notargebühren hierfür
betragen gemäß § 45 Abs. 1 KostO ein Viertel einer vollen Gebühr
auf der Grundlage des zu beglaubigenden Wertes. Dieser wiederum
richtet sich nach der Höhe der Beteiligung. Die Gebühren betragen
jedoch höchstens 130 Euro zzgl. Auslagen und etwaiger gesetzlicher
Umsatzsteuer (Stand: Dezember 2008), sofern die Anleger das von
der Treuhänderin zur Verfügung gestellte Vollmachtsformular ver-
wenden. Weiterhin fallen für die Eintragung in das Handelsregister
bzw. die Löschung einer Handelsregistereintragung Notar- und Ge-
richtskosten an, die vom Anleger zu tragen sind. Verlangt ein Anle-
ger unter Zuhilfenahme eines Mitgliedes der rechts- und steuerbe-
ratenden Berufe (Rechtsanwalt, Notar, Wirtschaftsprüfer, vereidigter
Buchprüfer oder Steuerberater) Einsicht in die Bücher und Papiere
der Beteiligungsgesellschaft, so hat er die ihm ggf. entstehenden
Kosten selbst zu tragen.
Der Treugeber ist darüber hinaus verpflichtet, die Treuhänderin von
allen Verbindlichkeiten und Kosten – mit Ausnahme der Kosten des
Geschäftsbetriebes der Treuhänderin – freizustellen, die der Treuhän-
derin im Zusammenhang mit der Beteiligung an der Beteiligungsge-
sellschaft und deren Verwaltung entstehen. Möchte der Anleger
seine Beteiligung an der Beteiligungsgesellschaft veräußern, hat er
ggf. entstehende Nebenkosten, wie z.B. Transaktionskosten, zu tragen.
Scheidet ein Gesellschafter nach Maßgabe des § 21 Abs. (1) des Ge-
sellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft aus dieser aus, erhält
7. rEchtlichE grundlagEn
77
7.16 Aufgaben und Rechtsgrundlage der Tätigkeit der Treuhänderin/Rechte und Pflichten
Treuhänderin ist die Caveras Treuhand GmbH mit Sitz in der Ferdi-
nandstraße 25–27, 20095 Hamburg.
Rechtsgrundlage der Tätigkeit der Treuhänderin ist der Treuhand- und
Verwaltungsvertrag (vollständig abgedruckt im Kapitel 11.3 „Treuhand-
und Verwaltungsvertrag“, S. 120 ff.), welcher durch die Regelungen
des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft (vollständig
abgedruckt im Kapitel 11.1 „Gesellschaftsvertrag der Beteiligungsge-
sellschaft“, S. 108 ff.) ergänzt wird. Die Treuhänderin nimmt als Treu-
handkommanditistin und Verwaltungstreuhänderin die Interessen der
Treugeber über die Dauer der Beteiligungsgesellschaft wahr.
Die Treuhänderin ist dabei verantwortlich für die treuhänderische Ab-
wicklung der Erhöhung des Beteiligungskapitals der Beteiligungsge-
sellschaft und die Führung der jeweiligen Treuhandkonten. Darüber
hinaus ist die Treuhänderin ge genüber dem Treugeber Ansprechpart-
ner für etwaige Fragen und die Dar stellung der Ergebnisse der Beteili-
gungsgesellschaft.
Die Treuhänderin erhält von der Beteiligungsgesellschaft für die
Übernahme der Treuhandschaft eine einmalige Vergütung in Höhe
von 0,5% inkl. etwaiger gesetzlicher Umsatzsteuer. Ferner erhält
die Treuhänderin von der Beteiligungsgesellschaft für die Erbringung
der Verwaltungsleistung ab Beendigung der Platzierungsphase eine
laufende Vergütung in Höhe von 0,5% p.a., im Jahr der Beendigung
der Beteiligungsgesellschaft jedoch pauschal 0,5%, jeweils zzgl.
etwaiger gesetzlicher Umsatzsteuer. Berechnungsgrundlage ist jeweils
das von der Beteiligungsgesellschaft eingeworbene Beteiligungska-
pital. Die laufende Vergütung wird jährlich, erstmals für das Ge-
schäftsjahr 2010, in angemessener Höhe und nach billigem Ermessen
der Treuhänderin an die allgemeine Kostenentwicklung angepasst.
Die Erhöhung beträgt jedoch mindestens 2% p.a. Der Anspruch auf
die Vergütung entsteht nach Maßgabe des § 10 Abs. (2) des Treu-
hand- und Verwaltungsvertrages jeweils zum Ende eines Quartals
und ist sofort zur Zahlung fällig. Der Gesamtbetrag der Vergütung
des Treuhänders beträgt bei dem der Prognoserechnung zugrunde
liegenden Beteiligungskapital von 50 Mio. US-Dollar 1,701 Mio. US-
Dollar zzgl. etwaiger gesetzlicher Umsatzsteuer. Hierbei wurde eine
kalkulatorische Kostensteigerung von 3% p.a. unterstellt, bei der
Umsatzsteuer ein Satz von 19%.
Sollte die Beteiligungsgesellschaft illiquide werden, könnten die emp-
fangenen Auszahlungen bis zur Höhe der Hafteinlagen zurückgefor-
dert werden. Eine noch weiter gehende Haftung nach §§ 30 f. GmbHG
bis zur Höhe aller empfangenen Auszahlungen ohne Begrenzung auf
die Hafteinlage kommt in Betracht, wenn Auszahlungen unter Verstoß
gegen die Bestimmungen des § 10 Abs. (2) des Gesellschaftsvertrages
der Beteiligungsgesellschaft erfolgen, also die Finanz- und Vermö-
genslage der Beteiligungsgesellschaft eine Auszahlung nicht zugelas-
sen hätte.
Auch nach einem Ausscheiden haften Kommanditisten im Rahmen
von § 160 HGB bis zu fünf Jahre in Höhe ihrer Hafteinlage für die bis
zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens begründeten Verbindlichkeiten
gegenüber der Beteiligungsgesellschaft.
Soweit Anleger nicht selbst als Kommanditisten beteiligt sind, steht
der Treuhänderin bei einer Inanspruchnahme ein Aufwendungser-
satzanspruch gegen die Anleger zu. Eine Nachschusspflicht ist nicht
vorgesehen; dies gilt auch, wenn eine Entnahme von Liquiditätsüber-
schüssen erfolgt, die von Gewinnen der Gesellschaft nicht gedeckt
sind.
Die Haftung des Treugebers ist im Innenverhältnis zur Treuhänderin
auf die von ihm übernommene Zeichnungssumme zzgl. Agio be-
grenzt. Im Übrigen gelten die gesetzlichen Bestimmungen sowie die
Regelungen des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft
und des Treuhand- und Verwaltungsvertrages.
Die Haftungsrisiken des Anlegers sind im Kapitel 3 „Risikohinweise“,
S. 14 ff., und dort speziell im Abschnitt 3.3.10 „Haftungsangelegen-
heiten“, S. 24, dargestellt.
7.15 Umtausch- und Bezugsrechte
Da es sich bei der Beteiligungsgesellschaft um eine Kommanditge-
sellschaft handelt, bestehen keine Umtausch- oder Bezugsrechte auf
Aktien. Bisher wurden keine Wertpapiere oder Vermögensanlagen
im Sinne des § 8f Abs. 1 des Verkaufsprospektgesetzes ausgege-
ben.
ac agrarinveSt i /2009
7. rEchtlichE grundlagEn
Ist der Anleger über die Treuhänderin an der Beteiligungsgesellschaft
beteiligt, übt die Treuhänderin sämtliche Rechte des Anlegers im
eigenen Namen, aber für Rechnung und im Interesse des jeweiligen
Anlegers aus. Der Treugeber ist berechtigt, in Gesellschafterver-
sammlungen und bei Abstimmungen im Umlaufverfahren selbst
aufzutreten. Er ist insoweit von der Treuhänderin bevollmächtigt. Im
Innenverhältnis zwischen Treuhänderin und Anleger werden die
Anleger wirtschaftlich wie unmittelbar beteiligte Kommanditisten
gestellt. Dies gilt insbesondere für die Beteiligung am Gesellschafts-
vermögen, an den laufenden Ergebnissen der Beteiligungsgesellschaft
sowie an den Auszahlungen für die Stimmrechtsausübungen in den
Gesellschafterversammlungen und die Ausübung von Informations-
und Kontrollrechten. Die Treuhänderin übt die gesellschaftsrechtlichen
Kontrollrechte nach pflichtgemäßem Ermessen im Interesse des
Treugebers aus. Sie informiert den Treugeber über die wirtschaftliche
Entwicklung der Beteiligungsgesellschaft. Die Treuhänderin ist an
die Weisungen des Treugebers, insbesondere hinsichtlich der Aus-
übung des Stimmrechts, gebunden, soweit durch die Weisung keine
vertraglichen Pflichten des Anlegers oder der Treuhänderin verletzt
werden. Erteilt der Treugeber hinsichtlich der Ausübung des Stimm-
rechts keine Weisung, enthält sich die Treuhänderin bei der Beschluss-
fassung. Unabhängig davon bleibt die Treuhänderin berechtigt,
Treugeber, die keine Weisung erteilen, im Hinblick auf die Herstellung
der Beschlussfähigkeit in einer Gesellschafterversammlung zu ver-
treten. Gleiches gilt, sofern die Treuhänderin bei unaufschiebbaren
Beschlussfassungen nicht rechtzeitig eine Weisung des Treugebers
einholen kann, es sei denn, es handelt sich um Beschlussfassungen
gemäß § 4 Abs. (6) des Treuhand- und Verwaltungsvertrages. Jeder
Treugeber ist verpflichtet, die Treuhänderin im Verhältnis seiner Be-
teiligung von den Verbindlichkeiten, Aufwendungen oder Kosten
– mit Ausnahme der Kosten des Geschäftsbetriebes der Treuhände-
rin – freizuhalten, die im Zusammenhang mit seiner Beteiligung und
deren Verwaltung entstehen.
Der Treugeber hat das Recht, von der Treuhänderin die Übertragung
der für ihn gehaltenen Beteiligung an der Beteiligungsgesellschaft
zu verlangen. Macht der Treugeber von diesem Recht Gebrauch, gilt
der Treuhand- und Verwaltungsvertrag als Verwaltungstreuhand-
vertrag fort.
Das Treuhandverhältnis endet durch Kündigung oder mit der Voll-
beendigung der Beteiligungsgesellschaft.
Die Haftung der Treuhänderin ist beschränkt. Unter Umständen
– z.B. im Falle der Erteilung von Weisungen – hat die Treuhänderin
einen Haftungsfreistellungsanspruch. Etwaige Haftungsansprüche
der Treuhänderin verjähren grundsätzlich innerhalb von einem Jahr
ab Kenntnis oder grob fahrlässiger Unkenntnis des Treugebers von
dem Anspruch. Unabhängig von einer solchen Kenntnis oder grob
fahrlässigen Unkenntnis verjähren die Ansprüche spätestens inner-
halb von fünf Jahren seit ihrer Entstehung.
Diese und weitere Einzelheiten ergeben sich aus dem Gesellschafts-
vertrag der Beteiligungsgesellschaft sowie aus dem Treuhand- und
Verwaltungsvertrag.
7.17 Mittelverwendungskontrolle
Mit Datum vom 19.12.2008 wurde zwischen der Beteiligungsgesell-
schaft und der ASSENSIS GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
mit Sitz in Hamburg, als unabhängigem Mittelverwendungskontrol-
leur, ein Mittelverwendungskontrollvertrag abgeschlossen. Darin hat
sich die ASSENSIS GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft verpflich-
tet, darüber zu wachen, dass Auszahlungen der Beteiligungsgesell-
schaft nur gemäß dem Mittelherkunfts- und Mittelverwendungsplan
der Beteiligungsgesellschaft (§ 5 des Gesellschaftsvertrages der Be-
teiligungsgesellschaft) erfolgen. Für eine Auszahlung der Mittel ist
auch die Freigabe durch den Mittelverwendungskontrolleur nötig.
Die Zwischenanlage des von den Anlegern eingezahlten Beteiligungs-
kapitals in geeignete Tagesgeldanlagen, kurzläufige Termingelder,
Spar einlagen und Geldmarktinstrumente (wie in § 1 Abs. 11 Satz 3
KWG definiert) oder in Staatsanleihen – wobei die Fälligkeit der
Anlage auch nach dem geplanten Investitionszeitpunkt der Mittel
liegen kann – unterliegt auch der Mittelverwendungskontrolle durch
den Mittelverwendungskontrolleur. Diese erfolgt nur für die im Rah-
men des Mittelherkunfts- und Mittelverwendungsplans aufgeführten
Positionen. Der Mittelverwendungskontrolleur wird dabei die Ein-
haltung der im Beteiligungsangebot abgedruckten Anlagegrundsät-
ze beachten. Hierfür wird eine einmalige Vergütung in Höhe von
0,06% inkl. etwaiger gesetzlicher Umsatzsteuer, bezogen auf die
zum Ende der Platzierungsfrist gezeichneten Kommanditeinlagen,
berechnet. Die Vergütung ist sofort zur Zahlung fällig. Der Mittelver-
wen dungs kontroll vertrag soll zu dem Zeitpunkt enden, in dem das
verfügbare Kommanditkapital vollständig investiert wurde.
Umstände oder Beziehungen, die Interessenkonflikte des Mittelver-
wendungskontrolleurs begründen können, sind zum Zeitpunkt der
Aufstellung des Beteiligungsangebotes nicht bekannt und auch nicht
ersichtlich.
7.18 Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Aquila Capital Green Assets GmbH
Mit Datum vom 19.12.2008 hat die geschäftsführende Kommandi-
tistin mit der Aquila Capital Green Assets GmbH einen Geschäftsbe-
sorgungsvertrag über die Evaluierung und das Reporting der Tätig-
keiten der LuxCo abgeschlossen. Im Rahmen dieses Geschäftsbesor-
gungsvertrages hat sich die Aquila Capital Green Assets GmbH ge-
genüber der geschäftsführenden Kommanditistin verpflichtet, der
geschäftsführenden Kommanditistin auf der Grundlage der von der
LuxCo zur Verfügung gestellten Informationen regelmäßige Berichte
über die Tätigkeiten des Managements der LuxCo, der Zwischenge-
sellschaften und der von den Zielinvestments getätigten Investitionen
79
Die Aquila Capital Advisors GmbH und die Vertriebsbeauftragten
sind selbständige Unternehmer. Sie und ihre Mitarbeiter treten nicht
als Erfüllungsgehilfen der Herausgeberin dieses Beteiligungsange-
botes auf. Beanstandungen sind an die Aquila Capital Structured
Assets GmbH, Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg, zu richten.
Diese Beanstandungen wirken auch gegenüber der AgrarINVEST
2009 GmbH & Co. KG.
7.22 Datenspeicherung
Die Treuhänderin führt ein Treugeberregister. Jeder Treugeber ist
verpflichtet, der Treuhänderin Änderungen seiner individuellen Daten
und der rechtlichen Inhaberschaft seiner Beteiligung unverzüglich auf
seine Kosten mitzuteilen. Der Treugeber kann von der Treuhänderin
keine Auskunft über Daten anderer Treugeber verlangen. Die Treu-
händerin ist nach eigenem pflichtgemäßen Ermessen berechtigt,
derartige Daten unter Beachtung der jeweils geltenden datenschutz-
rechtlichen Bestimmungen an andere Treugeber oder die geschäfts-
führende Kommanditistin weiterzugeben. Letztere ist zur Speicherung
der Daten des Treugebers berechtigt. Eine darüber hinausgehende
Datenweitergabe ist der Treuhänderin untersagt. Dies gilt nicht für
die Weitergabe von Daten durch die Treuhänderin gegenüber dem
zuständigen Finanzamt und eventuell finanzierenden Banken und
soweit gesetzliche Offenbarungsverpflichtungen bestehen. Der Treu-
geber erklärt sich damit einverstanden, dass seine individuellen Daten
elektronisch gespeichert und die in die Platzierung des Eigenkapitals
einbezogenen Personen oder die übrigen Treugeber oder die von der
Treuhänderin mit der Abwicklung des Treuhand- und Verwaltungs-
vertrages beauftragten Dritten über die Verhältnisse der Beteiligungs-
gesellschaft und des Treugebers informiert werden.
Entsprechendes gilt im Falle der Umwandlung der treugeberischen
in eine unmittelbare Beteiligung.
zu erstellen sowie die vom Management der LuxCo vorgenommenen
Maßnahmen betriebswirtschaftlich zu evaluieren. Die Aquila Capital
Green Assets GmbH hat dabei sicherzustellen, dass sie ihre Verpflich-
tungen durch im Agrarbereich erfahrene Geschäftsführer oder Mit-
arbeiter erbringt. Als Gegenleistung für ihre Tätigkeiten erhält die
Aquila Capital Green Assets GmbH eine Vergütung in Höhe von 75%
der von der Beteiligungsgesellschaft an die geschäftsführende Kom-
manditistin tatsächlich gezahlten Managementvergütung (siehe dazu
im Kapitel 6.2.1 „Erläuterung zur Wirtschaftlichkeitsprognose“ den
Abschnitt „Managementvergütung“, S. 61). Die Vergütung wird
sofort mit Entstehen fällig.
7.19 Verträge der Beteiligungsgesellschaft mit Gesellschaftern
Die Beteiligungsgesellschaft hat mit Gesellschaftern verschiedene
Verträge geschlossen. Diese sind in Kapitel 6.1.2 „Erläuterung der
Mittelverwendungsprognose“, S. 58 f. und in Kapitel 6.2 „Wirt-
schaftlichkeitsprognose der Beteiligungsgesellschaft“, S. 60 ff. aus-
führlich dargestellt.
7.20 Konzern
Bei der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG handelt es sich zum
Zeitpunkt der Aufstellung des Beteiligungsangebotes nicht um eine
Konzerngesellschaft. Daher ist die Beteiligungsgesellschaft zu die-
sem Zeitpunkt nicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses ver-
pflichtet.
7.21 Vertriebsbeauftragte
Das Beteiligungskapital wird durch die Aquila Capital Advisors GmbH
als Generalvermittler sowie deren Vertriebsbeauftragte, mit denen
entsprechende Vertriebsvereinbarungen getroffen werden, platziert.
KapitEl X
ac agrarinveSt i /2009
KapitEl 8
81
8.1 Das steuerliche Konzept
Die folgenden Ausführungen stellen die wesentlichen Grundlagen
der steuerlichen Konzeption ausschließlich für in der Bundesrepu blik
Deutschland unbeschränkt steuerpflichtige natürliche Personen dar,
die ihre Beteiligung an der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG in
vollem Umfang aus Eigenkapital finanzieren und im Privatvermögen
halten (nachfolgend „Anleger“ genannt). Wir weisen darauf hin,
dass eine abweichende steuerliche Beurteilung erfolgt, soweit die
Beteiligung an der Fondsgesellschaft in einem Betriebsvermögen
bzw. durch eine Kapitalgesellschaft gehalten wird, der Anleger sei-
nen Wohnsitz bzw. gewöhnlichen Aufenthalt nicht im Inland hat
oder der Anleger in Luxemburg oder einem anderen Staat über eine
dort belegene Betriebstätte verfügt, der die Kommanditanteile an
der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG oder die Aktien bzw. Ge-
nussrechte an der LuxCo zuzuordnen sind.
Die Darstellung des steuerlichen Konzeptes basiert auf den bei Auf-
stellung des Beteiligungsangebotes geltenden Steuergesetzen, Ver-
waltungsanweisungen sowie Entscheidungen der Finanzgerichte,
soweit diese im Zeitpunkt der Aufstellung des Beteiligungsangebo-
tes bekannt gemacht waren.
Das steuerliche Konzept wurde mit Sorgfalt erstellt und überprüft.
Die Beteiligungsgesellschaft wird dafür Sorge tragen, dass das steu-
erliche Konzept bei der Erstellung der Steuererklärungen der Gesell-
schaft im Rahmen der bei Einreichung geltenden Gesetze umgesetzt
wird. Endgültige Rechtssicherheit hinsichtlich der Besteuerung der
den Anlegern aus ihrer Beteiligung zuzurechnenden Einkünfte kann
jedoch erst nach Eintritt der Bestandskraft der jeweiligen Steuerbe-
scheide sowohl in Deutschland als auch in Luxemburg, Brasilien,
Australien, Neuseeland, Chile sowie ggf. in weiteren Ländern, in
denen weitere Zielgesellschaften steuerpflichtig sind, eintreten.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die tatsächliche Besteu-
erung des Anlegers von der nachfolgend dargestellten Besteuerung
abweicht (vgl. dazu Kapitel 3.3.8 „Steuerliche Risiken“, S. 20 ff.).
Die Hinweise zum steuerlichen Konzept können notwendigerweise
nur allgemeiner Natur sein und lassen daher die individuelle steuer-
liche Situation des einzelnen Anlegers außer Betracht. Sie stellen
insbesondere keinen individuellen steuerlichen Rat dar und ersetzen
keine steuerliche Beratung im Einzelfall unter Berücksichtigung der
individuellen steuerlichen Situation des jeweiligen Anlegers. Vor der
Anlage sollte ein Anleger die konkreten Auswirkungen der Anlage
auf seine steuerliche Situation überprüfen. Es wird daher jedem
Anleger empfohlen, zu den individuellen steuerlichen Folgen der
Beteiligung an der Beteiligungsgesellschaft einen Steuerberater zu
konsultieren.
8. WEsEntlichE grundlagEn dEr stEuErlichEn KonZEption
ac agrarinveSt i /2009
8.2 Beschreibung der geplanten Struktur
Im Rahmen des Beteiligungsangebotes wurden bereits mögliche mit-
telbare Zielinvestments der Beteiligungsgesellschaft identifiziert (vgl.
dazu Kapitel 4.5 „Mögliche Zielinvestments“, S. 39 ff.). Im Folgenden
wird dargestellt, welche steuerlichen Folgen sich ergeben, sollten alle
im Rahmen dieses Beteiligungsangebotes dargestellten mittelbaren
Zielinvestments erworben werden. Hierbei wird auch auf bereits be-
kannte potenzielle Alternativen hinsichtlich der Investitionsstruktur
8. WEsEntlichE grundlagEn dEr stEuErlichEn KonZEption
Nach der Konzeption der Beteiligung sind die Anleger als Treuhand-
kommanditisten bzw. direkt als Kommanditisten an der Beteiligungs-
gesellschaft beteiligt.
eingegangen. Die genaue Ausgestaltung der Investitionsstruktur, die
Auswahl der mittelbaren Zielinvestments und die Allokation der Mit-
tel auf diese sowie deren tatsächliche Anzahl stehen derzeit jedoch
noch nicht fest (Blindpool). Die folgende Übersicht stellt die sich er-
gebende Struktur grafisch dar, sollten alle dargestellten möglichen
mittelbaren Zielinvestments erworben werden:
aginvest dairy farms (adf)
australische tax consolida-
ted group
neusee-ländische tax group
Deutschland
Luxemburg
Zielländer
caveras treuhand gmbhTreuhänderin
aquila capital verwaltungsgesellschaft mbhKomplementärin
aquila capital Structured assets gmbhGeschäftsführende Kommanditistin
agrarinveSt 2009 gmbh & co. KgBeteiligungsgesellschaft
agrarinveSt lux S.a.
luxco 1 luxco 2 luxco 3 luxco 4
luxco
anleger
fip*Brasilien
*alternativen
proterra S.a.Brasilien
ausholdcoAustralien
nZholdcoNeuseeland
auslandcoausmit*Australien
nZOpcosNeuseeland
ausOpcosAustralien
chilecoChile
granterra S.a.
Brasilien
pecterra S.a.Brasilien
maltaco/dutchco*Malta/Niederlande
83
Die LuxCo soll Anteile an der im Kapitel 4.5.3 „Mögliche Zielinvest-
ments 2 und 3: Viehzucht und Ackerbau in Brasilien“, S. 42 ff., dar-
gestellten brasilianischen Kapitalgesellschaft in der Rechtsform einer
Sociedade Anônima (S.A.) unter der derzeitigen Firma Pecterra Ag-
ropecuária S.A. (modelo espabra) (nachfolgend „Pecterra S.A.“
genannt) erwerben. Hierbei ist der Erwerb von mehr als 50% der
Anteile denkbar. Entsprechend ihrem Gesellschaftszweck wird die
Pecterra S.A. in Brasilien belegene Rinderfarmen betreiben.
Des Weiteren wird die LuxCo Anteile an einer weiteren brasilianischen
Kapitalgesellschaft in der Rechtsform einer Sociedade Anônima (S.A.)
unter der derzeitigen Firma Proterra Agropecuária S.A. (modelo
espabra) (nachfolgend „Proterra S.A.“ genannt) erwerben (vgl. dazu
Kapitel 4.5.3 „Mögliche Zielinvestments 2 und 3: Viehzucht und
Ackerbau in Brasilien, S. 42 ff.“). Hierbei ist ein Erwerb von weniger
als 40% der Anteile geplant. Entsprechend ihrem Gesellschaftszweck
wird die Proterra S.A. in Brasilien Ackerbau, im Wesentlichen Zucker-
rohranbau, betreiben.
Es ist beabsichtigt, die Anteile der Pecterra S.A. und der Proterra
S.A. am brasilianischen Kapitalmarkt im regulierten „Over-The-
Counter“ („OTC“) Market der São Paulo Stock Exchange (BOVESPA)
nach erfolgtem Listing zu erwerben. Die LuxCo wird dabei konzep-
tionsgemäß die Voraussetzungen der Resolution Nr. 2 689 des bra-
silianischen National Monetary Council und des Erlasses der Brazili-
an Securities Commission („Comissão de Valores Mobiliários“, „CVM“
No. 325/2000) einhalten, d.h., insbesondere wird die LuxCo vor der
Investition jeweils einen brasilianischen Repräsentanten ernennen
sowie sich bei der CVM registrieren. Alternativ kann ein Erwerb der
Anteile an der Proterra S.A. mittelbar über den Erwerb von Anteilen
an einem brasilianischen Fundo de Investimentos em Participações
(nachfolgend „FIP“ genannt) am brasilianischen Kapitalmarkt erfol-
gen.
Die Anteile an Pecterra S.A. und Proterra S.A. sollen möglicherwei-
se zu einem späteren Zeitpunkt wieder am brasilianischen Kapital-
markt veräußert werden. Alternativ kommt auch eine Veräußerung
der Luxemburger Tochtergesellschaft in Betracht.
8.2.1 Luxemburger Gesellschaften
Die Beteiligungsgesellschaft beabsichtigt, sich an der AgrarINVEST
Lux S.A., einer Aktiengesellschaft nach Luxemburger Recht, als Ak-
tionär zu beteiligen sowie Genussrechte, welche von der AgrarINVEST
Lux S.A. begeben werden, zu erwerben.
Die AgrarINVEST Lux S.A. wird dabei weder den Status einer Hol-
dinggesellschaft („Société de Participations Financières“) nach dem
Gesetz vom 31.07.1929 noch den einer sogenannten Familiengesell-
schaft nach dem Gesetz über die Société de Gestion de Patrimoine
Familial („SPF“) vom 11.05.2007 haben. Die Genussrechte sollen so
ausgestaltet sein, dass diese dem Genussrechtsinhaber die Teilhabe
am Gewinn und am Liquidationserlös der AgrarINVEST Lux S.A.
einräumen.
Die AgrarINVEST Lux S.A. soll sich konzeptionsgemäß unmittelbar
oder mittelbar über weitere ausländische Zwischengesellschaften an
verschiedenen Investitionsvehikeln bzw. Zielgesellschaften beteiligen,
die unmittelbare oder mittelbare Investitionen im Agrarbereich in
Südamerika, Australien und Neuseeland tätigen (nachfolgend ge-
meinsam auch „Zielinvestments“ genannt). Hierfür wird die Agra-
rINVEST Lux S.A. bis zu vier Tochtergesellschaften in der Rechtsform
der Luxemburger Aktiengesellschaft gründen (soweit im Folgenden
auf die LuxCo Bezug genommen wird, ist damit stets eine Beteiligung
an den Zielgesellschaften über Zwischengesellschaften mit erfasst).
Jede der noch zu gründenden Luxemburger Tochtergesellschaften
wird voraussichtlich nur innerhalb einer Region bzw. innerhalb
eines bestimmten Agrarsektors Beteiligungen an Zielinvestments
eingehen.
Die nachfolgenden Beschreibungen gehen davon aus, dass Beteili-
gungen der LuxCo an bis zu drei Zielinvestments in Brasilien und
Zielinvestments in Australien, Neuseeland und Chile begründet wer-
den. Weiterhin wird für die nachfolgende Darstellung der steuerlichen
Auswirkungen unterstellt, dass die Investitionen der LuxCo aus-
schließlich in die im Kapitel 4.5 „Mögliche Zielinvestments“, S. 39 ff.,
dargestellten möglichen Zielinvestments erfolgen. Es kann jedoch
nicht garantiert werden, ob und in welchem Umfang die LuxCo
tatsächlich in die beschriebenen Zielinvestments investieren wird.
8.2.2 Geplante Investitionen in Brasilien
Abhängig vom tatsächlich eingeworbenen Beteiligungskapital der
Beteiligungsgesellschaft sollen bis zu drei der noch zu gründenden
Luxemburger Tochtergesellschaften Anteile an bereits gegründeten
brasilianischen Gesellschaften erwerben.
ac agrarinveSt i /2009
Die Investition in ADF soll voraussichtlich durch unmittelbaren Erwerb
von Anteilen an zwei in Australien ansässigen Kapitalgesellschaften
(AusHoldCo und AusLandCo) sowie einer in Neuseeland ansässigen
Kapitalgesellschaft (NZHoldCo) erfolgen. Voraussichtlich wird dar-
über hinaus eine mittelbare Investition in Anteile an einer in Chile
ansässigen Kapitalgesellschaft (ChileCo) durch die AusHoldCo er-
folgen.
Nach ihrem Gesellschaftszweck wird die AusLandCo in Australien
belegene landwirtschaftliche Flächen (Farmland) in ihrem Betriebs-
vermögen halten. AusHoldCo wird voraussichtlich Anteile an einer
bzw. mehreren australischen Gesellschaften (AusOpCos), die in
Australien Milchfarmen betreiben, sowie an der ChileCo erwerben.
ChileCo wird voraussichtlich Milchfarmen in Chile betreiben oder
in weitere Gesellschaften investieren, die in Chile Milchfarmen be-
treiben. Zwischen der AusHoldCo und den AusOpCos soll eine er-
tragsteuerliche Organschaft (Tax Consolidated Group) begründet
werden.
NZHoldCo wird voraussichtlich Anteile an einer oder mehreren
neuseeländischen Gesellschaften (NZOpCos) erwerben, die in Neu-
seeland Milchfarmen betreiben. Zwischen der NZHoldCo und den
NZOpCos soll eine ertragsteuerliche Organschaft (Tax Group) be-
gründet werden.
Alternativ zur Investition durch die LuxCo in AusLandCo kann der
Erwerb von Anteilen („Units“) eines noch zu gründenden australi-
schen „Managed Investment Trust“ (AusMIT), der in in Australien
belegene landwirtschaftliche Flächen (Farmland) investiert, erfolgen,
um möglicherweise bestehende Doppelbesteuerungsabkommen zu
nutzen. Die genaue Ausgestaltung des AusMIT war im Zeitpunkt der
Aufstellung des Beteiligungsangebotes noch nicht bekannt. In diesem
Alternativszenario würde der Erwerb der Anteile des noch zu grün-
denden AusMIT konzeptionsgemäß mittelbar über eine noch zu
gründende Zwischengesellschaft (in Betracht kämen insoweit z.B.
Malta (MaltaCo) bzw. die Niederlande (DutchCo)) erfolgen.
Die LuxCo wird die Anteile an Gesellschaften des ADF voraussichtlich
nicht bis zu einer Liquidation von ADF halten.
8.3 Besteuerung in Deutschland
8.3.1 Beteiligung der Anleger an der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG
Mit dem wirksamen Zustandekommen des Treuhand- und Verwal-
tungsvertrages beteiligen sich die Anleger mittelbar bzw. im Fall der
Übertragung des Anteils von der Treuhandkommanditistin auf den
Anleger unmittelbar als Kommanditisten an der Beteiligungsgesell-
schaft.
Darüber hinaus wird die LuxCo voraussichtlich mehr als 50% der
Anteile an einer weiteren brasilianischen Kapitalgesellschaft, der im
Kapitel 4.5.3. „Mögliches weiteres optionales Zielinvestment der
LuxCo: Granterra Agropecuária S.A.“, S. 50 f., als mögliches weite-
res Zielinvestment dargestellten voraussichtlich ebenfalls in der
Rechtsform einer Sociedade Anônima (S.A.) unter der derzeitigen
Firma Granterra Agropecuária S.A. (nachfolgend „Granterra S.A.“
genannt) erwerben. Nach ihrem Gesellschaftszweck wird die Gran-
terra S.A. in Brasilien belegene landwirtschaftliche Flächen in ihrem
Betriebsvermögen halten. Die Granterra S.A. wird konzeptionsgemäß
gemeinsam mit einer bzw. mehreren in Brasilien ansässigen Gesell-
schaften eine bzw. mehrere Personengesellschaften gründen, in
denen die Gesellschafter gleichberechtigt hinsichtlich der Stimm-,
Kontroll und Mitwirkungsrechte sein sollen. Granterra S.A. wird im
Rahmen der Gründung der Personengesellschaft die in ihrem Eigen-
tum stehenden landwirtschaftlichen Flächen in die Gesellschaft
einbringen bzw. die landwirtschaftlichen Flächen der Personenge-
sellschaft zur Verfügung stellen, während der Gesellschaftsbeitrag
des weiteren Gesellschafters bzw. der weiteren Gesellschafter darin
bestehen soll, Ackerbau auf den vorgenannten landwirtschaftlichen
Flächen zu betreiben.
Die erworbenen Anteile sollen später wieder am brasilianischen
Kapitalmarkt veräußert werden. Alternativ kommt auch eine Veräu-
ßerung der LuxCo in Betracht.
Eine Liquidation der Zielinvestments in Brasilien während der Fonds-
laufzeit ist konzeptionsgemäß nicht vorgesehen.
8.2.3 Geplante Investitionen in Australien, Neusee-land und Chile
Es ist vorgesehen, dass die Beteiligungsgesellschaft mittelbar über die
LuxCo in Zielinvestments in Australien, Neuseeland und Chile investiert.
Die nachfolgende Darstellung geht davon aus, dass ausreichend Be-
teiligungskapital für eine Investition der LuxCo in Australien, Neusee-
land und Chile eingeworben wird. Weiterhin wird für die nachfolgen-
de Darstellung der steuerlichen Auswirkungen für Investitionen der
LuxCo in Australien, Neuseeland und Chile unterstellt, dass die LuxCo
mehr als 10% des im Kapitel 4.5.2 „Mögliches Zielinvestment 1:
Milchwirtschaft in Australien und Neuseeland (Ozeanien) und ggf.
Chile“, S. 39 ff., als mögliches Zielinvestment dargestellten „AGInvest
Dairy Farms“ (nachfolgend „ADF“ genannt) erwerben wird. ADF ist
dabei weder eine Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit noch
eine Fondsgesellschaft. Es handelt sich voraussichtlich lediglich um die
Bezeichnung einer noch abzuschließenden schuldrechtlichen Verbin-
dung zur gemeinschaftlichen Investition mehrerer Investoren im Wege
einer Co-Investmentvereinbarung in Kapitalgesellschaften, an denen
ein gleicher Prozentsatz erworben werden soll. Die Bedingungen
dieser Co-Investmentvereinbarung liegen im Zeitpunkt der Aufstellung
des Beteiligungsangebotes noch nicht vor.
8. WEsEntlichE grundlagEn dEr stEuErlichEn KonZEption
85
Die Beteiligungsgesellschaft wird konzeptionsgemäß ausschließlich
Aktien an der LuxCo und Genussrechte, die durch die LuxCo ausge-
geben werden, erwerben, halten und veräußern sowie etwaige freie
Liquidität verzinslich anlegen.
Nach Auffassung von Finanzverwaltung und -rechtsprechung wird
im Bereich der Anschaffung und Veräußerung von Wertpapieren die
Grenze zwischen privater Vermögensverwaltung zu gewerblicher
Tätigkeit überschritten, wenn nach dem Gesamtbild der Verhältnis-
se die Ausnutzung substanzieller Vermögenswerte durch deren
Umschichtung gegenüber der Nutzung der Vermögenswerte durch
(längerfristige) Fruchtziehung in den Vordergrund tritt, d.h. der
Steuerpflichtige wie ein Wertpapierhändler auftritt.
Konzeptionsgemäß wird die Beteiligungsgesellschaft die Aktien an
der LuxCo und die Genussrechte veräußern. Die Anleger sollen daher
konzeptionsgemäß Einkünfte aus Kapitalvermögen nach § 20 Abs.
2 EStG erzielen. Dies setzt voraus, dass der Anleger, bezogen auf
die LuxCo, nicht wesentlich beteiligt i.S.d. § 17 EStG ist (d.h. der
Anleger ist nicht unmittelbar oder mittelbar zu mindestens 1% an
der LuxCo beteiligt).
Die Beteiligungsgesellschaft wird konzeptionsgemäß ausschließlich
Aktien an der LuxCo und Genussrechte, die durch die LuxCo ausge-
geben werden, erwerben, halten und veräußern. Auf Ebene der
Beteiligungsgesellschaft soll beim Erwerb dieser Aktien und Genuss-
rechte kein Fremdkapital eingesetzt werden. Aus dieser Tätigkeit der
Beteiligungsgesellschaft sollte keine originäre gewerbliche Tätigkeit
der Beteiligungsgesellschaft erwachsen.
Aufgrund der angedachten Gesellschaftsstruktur handelt es sich
vorliegend auch nicht um eine sogenannte gewerblich geprägte
Mitunternehmerschaft (Personengesellschaft). Gemäß § 15 Abs. 3
Nr. 2 EStG wäre das nur dann der Fall, wenn ausschließlich eine oder
mehrere Kapitalgesellschaften persönlich haftende Gesellschafter
wären und nur diese oder nicht an der Beteiligungsgesellschaft Be-
teiligte zur Geschäftsführung befugt wären. Nach dem vorliegenden
Konzept ist mit der Aquila Capital Structured Assets GmbH eine
Kommanditistin zur Geschäftsführung berufen. Die Beteiligungsge-
sellschaft ist somit unter Zugrundelegung der Auffassung der deut-
schen Finanzverwaltung nicht gewerblich geprägt.
8.3.2 Vermögensverwaltende Tätigkeit
Neben dem wirksamen Zustandekommen und der tatsächlichen
Durchführung des Treuhandvertrages setzt die steuerliche Zurech-
nung des Kommanditanteils beim Anleger als Treugeber voraus, dass
dieser das Treuhandverhältnis „beherrscht“, dem Treugeber im In-
nenverhältnis zum Treuhänder die Rechte an und aus dem Treugut
zustehen und dem Treugeber wirtschaftlich die Rechte und Pflichten
aus dem Treugut zuwachsen. Bei einer treuhänderischen Gesell-
schaftsbeteiligung ist das der Fall, wenn der Treugeber durch das
Treuhandverhältnis so gestellt ist wie ein unmittelbar beteiligter
Gesellschafter. Darüber hinaus muss das Treuhandverhältnis kündbar
sein, der Treugeber die Möglichkeit haben, ohne erhebliche wirt-
schaftliche Nachteile das Treuhandverhältnis zu beenden, und nach
Beendigung über das Treugut frei verfügen zu können. Die Treu-
handkommanditistin hält nach dem Treuhand- und Verwaltungsver-
trag die Kommanditbeteiligung im eigenen Namen, jedoch für
Rechnung des Anlegers. Die Treuhandkommanditistin ist hinsichtlich
der aus der Stellung als Kommanditist erwachsenden Rechte, insbe-
sondere der Ausübung der Stimmrechte, den Weisungen der Anle-
ger unterworfen und ermächtigt, die Stimmrechte entsprechend
dieser Weisungen quotal auszuüben. Die Anleger werden durch die
im Treuhandvertrag eingeräumten Weisungsrechte in Bezug auf
Stimm-, Zustimmungs-, Kontroll- und Einsichtnahmerechte nach dem
Gesellschaftsvertrag der Beteiligungsgesellschaft einem direkt be-
teiligten Kommanditisten gleichgestellt. Den Anlegern steht darüber
hinaus das Recht zu, die Übertragung des Kommanditanteils auf sich
zu verlangen.
Die Konzeption der Treuhandstruktur erfüllt damit nach Auffassung
der Beteiligungsgesellschaft die Anforderungen für die steuerliche
Anerkennung des Treuhandverhältnisses. Damit sollte das wirtschaft-
liche Eigentum an den mittelbar über die Treuhandkommanditistin
gehaltenen Kommanditanteilen dem jeweiligen Anleger zuzurechnen
sein.
8.3.3 Beteiligungsgesellschaft
Die Beteiligungsgesellschaft ist für Zwecke der Einkommensteuer
nicht selbst Steuersubjekt. Die Besteuerungsgrundlagen der Anleger
werden jedoch auf Ebene der Beteiligungsgesellschaft verfahrens-
mäßig einheitlich und gesondert festgestellt und anschließend den
Anlegern zugerechnet. Die Besteuerung mit Einkommensteuer zzgl.
Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer erfolgt auf Ebene des
jeweiligen Anlegers nach seinen individuellen Besteuerungsmerk-
malen.
Die Anbieterin geht davon aus, dass die Tätigkeit der Beteiligungs-
gesellschaft vermögensverwaltender Natur und damit insbesondere
nicht originär gewerblich ist.
ac agrarinveSt i /2009
Sofern die LuxCo auf die durch die Beteiligungsgesellschaft erwor-
benen Aktien bzw. Genussrechte Ausschüttungen vornimmt, handelt
es sich bei den dem Anleger im Verhältnis seiner Beteiligung zuzu-
rechnenden Erträgen um Einkünfte aus Kapitalvermögen im Sinne
des § 20 Abs. 1 Nr. 1 EStG. Soweit auf Ebene der Beteiligungsgesell-
schaft Zinsen aus einer Liquiditätsreserve anfallen, handelt es sich
bei den dem Anleger im Verhältnis seiner Beteiligung zuzurechnen-
den Erträgen um Einkünfte aus Kapitalvermögen im Sinne des § 20
Abs. 1 Nr. 7 EStG. Den Anlegern aus der Beteiligung an der Beteili-
gungsgesellschaft zuzurechnende Dividenden und Zinsen unterliegen
daher bei Zufluss bei der Beteiligungsgesellschaft der Abgeltung-
steuer in Höhe von 25% zzgl. Solidaritätszuschlag (und ggf. Kirchen-
steuer). Diese Einkünfte sind vom Anleger im Rahmen seiner per-
sönlichen Einkommensteuererklärung anzugeben, da weder die
Beteiligungsgesellschaft noch die LuxCo zum Kapitalertragsteuer-
abzug berechtigt oder verpflichtet sind. Soweit der individuelle
Steuersatz aufgrund der Einkommenshöhe geringer ist, kann eine
Besteuerung mit dem individuellen Steuersatz im Rahmen der Ver-
anlagung des Anlegers beantragt werden. Aufwendungen eines An-
legers im Zusammenhang mit Einkünften, die der Abgeltungsteuer
unterfallen, sind nicht als Werbungskosten bei den Einkünften aus
Kapitalvermögen abziehbar, soweit es sich dabei nicht um Transak-
tionskosten handelt, die beim Kauf oder Verkauf von Kapitalanlagen
anfallen. Stattdessen ist lediglich ein pauschaler Werbungskosten-
ansatz von 801 Euro bzw. 1.602 Euro zugelassen.
8.3.6 Verluste
Verluste, die aus der Veräußerung von Aktien entstehen, dürfen nur
mit Gewinnen aus der Veräußerung von Aktien verrechnet werden.
Im Übrigen können sowohl laufende Verluste als auch Veräußerungs-
verluste aus Kapitalvermögen mit allen positiven laufenden Einnah-
men und Veräußerungsgewinnen aus Kapitalvermögen verrechnet
werden. Nicht ausgeglichene Verluste können nur in zukünftige
Veranlagungszeiträume vorgetragen und in diesen mit positiven
Einkünften aus Kapitalvermögen verrechnet werden. Ein Verlustrück-
trag ist nicht vorgesehen.
8.3.7 Gewerbesteuer
Die Beteiligungsgesellschaft ist nach Auffassung der Anbieterin ver-
mögensverwaltend tätig und unterliegt daher nicht der Gewerbe-
steuer.
8.3.4 Einkünfte aus privaten Veräußerungsgeschäften
Gewinne aus einer Veräußerung der Aktien bzw. der Veräußerung
oder Rückgabe der Genussrechte der LuxCo durch die Beteiligungs-
gesellschaft sind grundsätzlich der privaten Vermögenssphäre des
Anlegers zuzurechnen. Sowohl die Veräußerung der Aktien als auch
die Veräußerung oder Rückgabe der eigenkapitalähnlichen Genuss-
rechte stellen eine Veräußerung i.S.d. § 20 Abs. 2 Nr. 1 Satz 2 EStG
dar. Die Anleger erzielen somit Einkünfte aus Kapitalvermögen.
Veräußerungsgewinn ist der Unterschiedsbetrag zwischen den Ein-
nahmen aus der Veräußerung nach Abzug der Anschaffungskosten
und der Aufwendungen, die im unmittelbaren Zusammenhang mit
der Veräußerung stehen. Anschaffungskosten sind alle Aufwendun-
gen, die der einzelne Anleger trägt, um die Aktien und die Genuss-
rechte zu erwerben und zu behalten. Hierzu zählen die Einlagever-
pflichtung in die LuxCo und der Kaufpreis der Anteile und Genuss-
rechte. Nach dem sog. 5. Bauherrenerlass oder Fondserlass (BMF
Schreiben vom 20. Oktober 2003, BStBl. I 2003, 546) gehören zu
den Anschaffungskosten grundsätzlich alle Aufwendungen, die mit
der Abwicklung des Fondsprojektes in der Investitionsphase in Zu-
sammenhang stehen. Hierzu zählen insbesondere auch die soge-
nannten „Upfront Costs“. Durch das Unternehmensteuerreformgesetz
2008 wurde u. a. eine pauschale Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge
und insbesondere auch auf realisierte Veräußerungsgewinne bei
privaten Veräußerungsgeschäften in Höhe von 25% zzgl. Solidari-
tätszuschlag von 5,5% auf den Steuerbetrag (und ggf. Kirchensteu-
er) eingeführt. Soweit der individuelle Steuersatz aufgrund der Ein-
kommenshöhe geringer ist, erfolgt auf Antrag im Rahmen der Ver-
anlagung eine Besteuerung mit dem individuellen Steuersatz.
Soweit bei einem Anleger eine Beteiligung im Sinne des § 17 EStG
vorliegen sollte, d.h. dieser unmittelbar oder mittelbar zu mindestens
1% an der LuxCo beteiligt ist bzw. innerhalb der letzten fünf Jahre
vor der Veräußerung der jeweiligen Beteiligung war, unterliegen bei
Zufluss der Veräußerungsgewinne diese nicht der Abgeltungsteuer,
sondern dem Teileinkünfteverfahren. Danach unterliegt der erzielte
Veräußerungspreis, abzüglich der damit in wirtschaftlichem Zusam-
menhang stehenden Veräußerungskosten und den Anschaffungs-
kosten, der Besteuerung beim Anleger in Höhe von 60 % (sogenann-
tes Teileinkünfteverfahren).
8.3.5 Einkünfte aus Kapitalvermögen
Die Genussrechte sollen nach den zugrunde zu legenden Bedingun-
gen sowohl eine Teilhabe am Gewinn als auch am Liquidationserlös
der LuxCo gewähren und daher nach Auffassung der Anbieterin
aus steuerlicher Sicht als eigenkapitalähnliche Genussrechte quali-
fizieren.
8. WEsEntlichE grundlagEn dEr stEuErlichEn KonZEption
87
8.3.8 Investmentsteuerrecht
Grundsätzlich unterliegen Beteiligungen an in- und ausländischem
Investmentvermögen den besonderen Besteuerungsregelungen des
Investmentsteuergesetzes.
Eine Beteiligung an einem inländischen Investmentvermögen liegt
nach Auffassung der Beteiligungsgesellschaft nicht vor, weil die
Beteiligungsgesellschaft kein Investmentfonds im Sinne des § 2 Abs.
1 InvG bzw. keine Investmentaktiengesellschaft im Sinne des § 2
Abs. 5 InvG darstellt. Die durch die Beteiligungsgesellschaft gehal-
tenen Aktien und Genussrechte an der LuxCo stellen zudem keine
ausländischen Investmentanteile i.S.d. § 2 Abs. 8, 9 i.V. m. § 1 S. 2
InvG dar. Ausländische Investmentanteile sind durch ausländische
Investmentvermögen begebene Anteile, die unmittelbar oder mit-
telbar nach dem Grundsatz der Risikomischung in bestimmte, in §
2 Abs. 4 InvG aufgeführte Investitionsgegenstände anlegen.
Ferner müsste nach dem durch das Investmentänderungsgesetz vom
21.12.2007 für ausländische Investmentvermögen eingeführten
sogenannten formellen Investmentbegriff die LuxCo entweder in
Luxemburg einer Aufsicht der CSSF (Commission de Surveillance du
Secteur Financier) im Sinne einer anlegerschützenden Investment-
aufsicht unterliegen oder den Anlegern müsste nach der Satzung
der Luxemburger Gesellschaft ein Rückgaberecht hinsichtlich der
Aktien gegen Auszahlung eingeräumt werden (§ 2 Abs. 9 InvG).
Auch diese Voraussetzungen sind nach dem Konzept nicht gegeben,
sodass die Vorschriften des Investmentsteuergesetzes keine Anwen-
dung auf die Beteiligung an der Beteiligungsgesellschaft finden
sollten.
ac agrarinveSt i /2009
8.3.9 Anwendbarkeit des Außensteuergesetzes
Aufgrund des Nichteingreifens der spezielleren Regelungen des In-
vestmentsteuergesetzes ist der Anwendungsbereich des Außensteu-
ergesetzes (AStG) grundsätzlich eröffnet (§ 7 Abs. 7 AStG). Folge
der Hinzurechnungsbesteuerung wäre, dass die Einkünfte, für die
die jeweilige Gesellschaft Zwischengesellschaft ist, bei den Anlegern
mit dem Teil steuerpflichtig werden, der auf die ihnen jeweils zuzu-
rechnende Beteiligung am Nennkapital der jeweiligen Gesellschaft
entfällt.
Die §§ 7 –14 AStG ordnen die sogenannte Hinzurechnungsbesteu-
erung für ausländische Kapitalgesellschaften an, die grundsätzlich
mehrheitlich durch inländische Personen gehalten werden bzw. an
denen im Fall sogenannter Einkünfte mit Kapitalanlagecharakter
Steuerinländer auch nur Beteiligungen von 1% bzw. in bestimmten
Fällen von weniger als 1% halten, wenn die Einkünfte der ausländi-
schen Kapitalgesellschaft („Zwischengesellschaft“) aus sogenannten
passiven Einkunftsquellen stammen und die Einkünfte der Kapital-
gesellschaft im Staat ihrer Ansässigkeit einer niedrigen Besteuerung
von weniger als 25 % unterliegen. Gemäß § 14 AStG finden die
Vorschriften der Hinzurechnungsbesteuerung auch auf Einkünfte
mittelbar gehaltener Gesellschaften als Beteiligungen an sogenann-
ten Untergesellschaften Anwendung.
Die folgenden Ausführungen stehen unter der Maßgabe, dass die
jeweiligen ausländischen Gesellschaften nach ihrer tatsächlichen
Ausgestaltung inländischen Kapitalgesellschaften vergleichbar sein
werden.
Die durch die LuxCo sowie AusHoldCo, NZHoldCo bzw. weitere
zwischengeschaltete Gesellschaften erzielten Dividenden aus den
Beteiligungen an den nachgeschalteten Kapitalgesellschaften (Aus-
HoldCo, AusOpCos, AusLandCo, NZHoldCo, ChileCo) sollten gemäß
§ 8 Abs. 1 Nr. 8 AStG als aktive Einkünfte gelten. Entstehende Ver-
äußerungsgewinne aus Veräußerungen der durch die LuxCo sowie
AusHoldCo, NZHoldCo bzw. durch weitere zwischengeschaltete
Gesellschaften gehaltenen Anteile an nachgeschalteten Gesellschaf-
ten sollten gemäß § 8 Abs. 1 Nr. 9 AStG als aktive Einkünfte qualifi-
zieren, soweit die entstehenden Veräußerungsgewinne auf Wirt-
schaftsgüter der nachgeschalteten Gesellschaften entfallen, die nicht
der Erzielung von Einkünften mit Kapitalanlagecharakter dienen und
dies jeweils nachgewiesen werden kann. Soweit die Veräußerungs-
gewinne auf Wirtschaftsgüter entfallen, die nicht dem aktiven Ge-
schäftsbetrieb dienen, würde es insoweit zur Anwendung der Hin-
zurechnungsbesteuerung kommen.
Konzeptionsgemäß sollen Proterra S.A., Pecterra S.A., die AusOpCos,
NZOpCos und ChileCo jeweils ausschließlich Einkünfte aus Landwirt-
schaft und damit sogenannte aktive Erträge gemäß § 8 Abs. 1 Nr. 1
AStG erzielen. Damit sollte die Hinzurechnung der Einkünfte dieser
Gesellschaften unabhängig von der Höhe der Besteuerung im jewei-
ligen Sitzstaat dieser Gesellschaften unterbleiben.
AusLandCo soll konzeptionsgemäß Einkünfte aus der Vermietung
und Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen erzielen. Da diese
Einkünfte aufgrund der Regelung in Art. 6 des zwischen der Bun-
desrepublik Deutschland und Australien abgeschlossenen Doppel-
besteuerungsabkommens für die Anleger in Deutschland steuerbe-
freit wären, gelten diese als unschädliche aktive Einkünfte im Sinne
des § 8 Abs. 1 Nr. 6 b) AStG.
Granterra S.A. soll konzeptionsgemäß die in ihrem Eigentum ste-
henden, in Brasilien belegenen landwirtschaftlichen Flächen in eine
oder mehrere mit einem Dritten zu gründende Personengesellschaft
oder Personengesellschaften einbringen bzw. zur Nutzung durch die
Personengesellschaft(en) zur Verfügung stellen. Der Gesellschafts-
beitrag des weiteren Gesellschafters soll darin bestehen, Ackerbau
auf den landwirtschaftlichen Flächen zu betreiben. Soweit die Ge-
sellschafterstellung der Granterra S.A. und des Dritten konzeptions-
gemäß auf eine hinsichtlich der Stimm-, Kontroll- und Mitwirkungs-
rechte sowie der Tragung der wirtschaftlichen Risiken aus der Betei-
ligung an der jeweiligen Personengesellschaft gleichberechtigte
Stellung im Verhältnis zu dem weiteren Gesellschafter angelegt ist,
sollte es sich aus steuerlicher Sicht um eine sogenannte Mitunter-
nehmerschaft handeln. In diesen Fällen sollte die im Sinne des § 8
Abs. 1 Nr. 1 AStG aktive landwirtschaftliche Tätigkeit der Personen-
gesellschaft auch der Granterra S.A. zuzurechnen sein. Dies sollte
nach der überwiegenden Auffassung im steuerlichen Schrifttum
sowie der Auffassung der deutschen Finanzrechtsprechung (BFH
vom 16.05.1990, BStBI II 1990, 1049) auch für den Fall, dass die
Granterra S.A. die landwirtschaftlichen Flächen in ihrem Eigentum
hält und lediglich gemeinsam mit dem weiteren Gesellschafter in
der Personengesellschaft als Mitunternehmer tätig wird, gelten.
Nach Auffassung der Anbieterin sollten unter der Maßgabe, dass
keine weiteren schädlichen passiven Einkünfte in den durch die Lux-
Co unmittelbar oder mittelbar gehaltenen Beteiligungen an auslän-
dischen Kapitalgesellschaften erzielt werden, die Regelungen zur
Hinzurechnungsbesteuerung gemäß §§ 7 ff. AStG keine Anwendung
auf die durch die Beteiligungsgesellschaft getätigten Investments
finden.
8. WEsEntlichE grundlagEn dEr stEuErlichEn KonZEption
89
jedoch in diesem Fall keine Anwendung, da es sich bei der Beteili-
gungsgesellschaft um eine vermögensverwaltende Personengesell-
schaft handelt, die nicht über Betriebsvermögen verfügt und der
Anteil des einzelnen Anlegers an der LuxCo über die Beteiligungs-
gesellschaft weniger als 25 % betragen wird.
Für Zwecke der Besteuerung von Erbschaften und Schenkungen wird
Ehegatten ein Freibetrag von 500.000 Euro gewährt werden. Für die
Übertragung an Kinder beträgt der voraussichtliche Freibetrag 400.000
Euro. Für die übrigen Angehörigen der Steuerklassen I (z.B. Eltern des
Erblassers), II (z.B. Geschwister) und III sollen persönliche Freibeträge
geringeren Umfangs gewährt werden (§ 16 Abs. 1 ErbStGE).
Für Vermögensübergänge bei Erbschaften und Schenkungen gelten
übereinstimmende Steuersätze. Sie sind in Deutschland doppelt
progressiv gestaltet. Der Steuersatz richtet sich sowohl nach der
Steuerklasse, die sich ihrerseits am Verwandtschaftsgrad zwischen
Schenker und Beschenktem bzw. Erblasser und Erben bestimmt, als
auch nach dem steuerlichen Wert der Bereicherung aufgrund des
gesamten Vermögensübergangs unter Berücksichtigung der gesetz-
lichen Freibeträge (§ 19 Abs. 1 ErbStGE). Für die Ermittlung des
Steuersatzes und die Anwendung der Freibeträge werden Vorerwer-
be von demselben Erblasser bzw. Schenker innerhalb der letzten zehn
Jahre angerechnet (§ 14 Abs. 1, § 16 ErbStGE). Die Steuersätze sollen
nach dem ErbStRG zwischen 7% (Steuerklasse I bis 75.000 Euro) und
50% (Steuerklasse III über 13.000.000 Euro) betragen.
Der Bundesrat hat dem ErbStRG zugestimmt, es bedarf noch der
Ausfertigung durch den Bundespräsidenten. Es ist daher möglich,
dass das ErbStRG noch Änderungen erfährt oder nicht zum 1. Janu-
ar 2009 in Kraft tritt.
Dem einzelnen Anleger wird empfohlen, die erbschaft- und schen-
kungsteuerlichen Konsequenzen der Übertragung der Beteiligung
mit einem steuerlichen Berater zu erörtern.
8.3.12 Verfahrensrechtliche Vorgaben
Nach § 138 Abs. 2 Nr. 3 AO ist der einzelne Anleger grundsätzlich
verpflichtet, innerhalb einer Frist von einem Monat den Erwerb von
Anteilen an der LuxCo nach amtlichem Vordruck zu melden. Diese
Pflicht besteht allerdings nur, sofern der einzelne Anleger unmittel-
bar eine Beteiligung von 10 % oder mittelbar eine Beteiligung von
25 % an der LuxCo erreicht oder wenn die Summe der Anschaf-
fungskosten aller Beteiligungen des Steuerpflichtigen mehr als 150.000
Euro beträgt.
8.3.10 Umsatzsteuer
Die Beteiligungsgesellschaft tätigt voraussichtlich keine umsatzsteu-
erpflichtigen Ausgangsumsätze und ist in diesem Fall nicht zum
Abzug der Vorsteuer auf Eingangsleistungen berechtigt. Damit stellt
die Umsatzsteuer auf Leistungen gegenüber der Beteiligungsgesell-
schaft (z.B. Rechts- und Steuerberatung) Aufwand bei der Beteili-
gungsgesellschaft dar.
8.3.11 Erbschaft- und Schenkungsteuer
Die Kommanditanteile an der Beteiligungsgesellschaft können durch
den Anleger nach den Regelungen im Gesellschaftsvertrag und im
Treuhand- und Verwaltungsvertrag vererbt bzw. übertragen werden.
Die Übertragung der Beteiligung an der Beteiligungsgesellschaft im
Wege der Erbfolge oder Schenkung unterliegt in Deutschland grund-
sätzlich der unbeschränkten Erbschaft- oder Schenkungsteuerpflicht,
wenn der Erblasser bzw. Schenker und/oder der Erbe bzw. Beschenk-
te in Deutschland ansässig ist bzw. sind.
Da die Beteiligungsgesellschaft als eine vermögensverwaltende Per-
sonengesellschaft anzusehen ist, sind die einzelnen Wirtschaftsgüter
und übrigen Besitzpositionen sowie die Gesellschaftsschulden den
einzelnen Anlegern als Bruchteilseigentum zuzurechnen (§ 39 Abs.
2 Nr. 2 AO).
Das Bundesverfassungsgericht hat mit Beschluss vom 7. November
2006 entschieden, dass das derzeitige Erbschaft- und Schenkung-
steuerrecht im Hinblick auf die unterschiedliche Bewertung verschie-
dener Vermögensgegenstände verfassungswidrig ist und den Ge-
setzgeber bis zum 31. Dezember 2008 zu einer Neuregelung aufge-
fordert.
Der Bundestag hat am 27. November 2008 ein Gesetz zur Reform
des Erbschaftsteuer- und Bewertungsrechts (ErbStRG) zum 1. Januar
2009 beschlossen. Der Bundesrat hat diesem Gesetz am 5. Dezem-
ber in einer Sondersitzung zugestimmt.
Auch nach dem ErbStRG erfolgt die Bewertung der übertragenen
Wirtschaftsgüter mit dem anteiligen Wert der einzelnen Wirtschafts-
güter, sonstigen Besitzposten und Schulden der Personengesellschaft.
Die Bewertung der Anteile an der LuxCo erfolgt dabei gemäß § 12
Abs. 1 ErbStG-Entwurf (ErbStGE) i.V.m. § 11 Abs. 2 BewG-Entwurf
mit dem gemeinen Wert.
Gemäß § 13a ErbStGE kommt grundsätzlich eine Steuerbefreiung
bei inländischem Betriebsvermögen und einem unmittelbaren Anteil
an einer Kapitalgesellschaft in einem EU-Staat oder einem Mitglied-
staat des EWR in Höhe von mindestens 25% in Betracht. Die nach
dem ErbStRG gemäß § 13a ErbStGE vorgesehenen Steuerbefreiungen
für Betriebsvermögen bzw. Anteile an Kapitalgesellschaften finden
ac agrarinveSt i /2009
8.4 Besteuerung in Luxemburg
8.4.1 Besteuerung der LuxCo
Auf die Gründung der LuxCo fällt eine Gesellschaftsteuer („droit
d’apport“) in Höhe von 0,5% auf das ausgegebene und einbezahl-
te Gesellschaftskapital der LuxCo an. Die Gesellschaftsteuer („droit
d’apport“) in Höhe von 0,5% wird im Jahr 2009 voraussichtlich
abgeschafft.
Die Übertragung oder der Verkauf von Wertpapieren der Beteili-
gungsgesellschaft unterliegt in Luxemburg keiner Register- oder
Stempelsteuer.
Die LuxCo ist aus luxemburgischer Sicht steuerrechtlich in Luxemburg
ansässig, und zwar sowohl im Hinblick auf inländisches luxembur-
gisches Steuerrecht als auch im Hinblick auf durch Luxemburg ab-
geschlossene Doppelbesteuerungsabkommen. Dementsprechend
sollte der LuxCo daher in Zukunft durch die Luxemburger Steuerbe-
hörden eine Bescheinigung über ihren steuerlichen Sitz ausgestellt
werden.
Die LuxCo unterliegt der Luxemburger Körperschaftsteuer und der
kommunalen Gewerbesteuer. Der maximal anwendbare Steuersatz,
einschließlich der Körperschaftsteuer, der kommunalen Gewerbe-
steuer und des Solidaritätszuschlags, beträgt ab 2009 voraussichtlich
28,59 % in Luxemburg-Stadt. Die Körperschaftsteuerpflicht der
LuxCo erstreckt sich, vorbehaltlich möglicherweise einschlägiger
Doppelbesteuerungsabkommen, auf ihre weltweiten Einkünfte (ein-
schließlich Veräußerungsgewinne). Die Berechnung des zu versteu-
ernden Einkommens der LuxCo erfolgt auf der Grundlage der Regeln
des Luxemburger Steuergesetzes vom 04.12.1967, einschließlich
nachfolgender Änderungen und Ergänzungen („Loi concernant
l’impôt sur le revenu“), so wie es derzeit ausgelegt und durch die
Luxemburger Steuerbehörden angewandt wird.
Unter den Voraussetzungen des Luxemburger Schachtelprivilegs sind
von der LuxCo aus qualifizierten Beteiligungen erhaltene Dividenden
und Liquidationserlöse sowie Veräußerungsgewinne beim Verkauf
der qualifizierten Beteiligungen von der Körperschaft- und Gewer-
besteuer ausgenommen. Voraussetzung hierfür ist, dass die LuxCo
eine wesentliche Beteiligung unmittelbar am Gesellschaftskapital
einer berechtigten Tochtergesellschaft („qualifizierte Beteiligung“)
hält. Eine qualifizierte Beteiligung liegt vor, wenn es sich entweder
um eine Beteiligung an einer Gesellschaft i.S.d. Artikel 2 der Mutter-
Tochter-Richtlinie (EWG-Richtlinie vom 23.07.1990 Nr. 90/434/ EWG),
an einer in Luxemburg ansässigen unbeschränkt steuerpflichtigen
Kapitalgesellschaft, die in Artikel 2 der Mutter-Tochter-Richtlinie
8. WEsEntlichE grundlagEn dEr stEuErlichEn KonZEption
aufgeführt ist, oder an einer nicht in Luxemburg ansässigen Kapital-
gesellschaft, die einer der Luxemburger Körperschaftsteuer vergleich-
baren Steuer unterliegt, handelt. Gemäß der gegenwärtigen Ver-
waltungspraxis der Luxemburger Steuerbehörden gilt als eine der
Luxemburger Körperschaftsteuer vergleichbare Steuer eine Steuer,
die von einem staatlichen Organ zwingend erhoben wird, und deren
tatsächlicher Steuersatz mindestens die Hälfte des Luxemburger
Steuersatzes beträgt. Des Weiteren muss die betreffende Besteue-
rungsgrundlage nach ähnlichen Regeln wie in Luxemburg ermittelt
werden. Weiterhin muss die LuxCo zum Zeitpunkt des Zufließens
der Dividenden während eines ununterbrochenen Zeitraums von
mindestens zwölf Monaten die qualifizierte Beteiligung halten oder
sich gegenüber der Steuerverwaltung verpflichtet haben, die Betei-
ligung so lange zu halten. Während dieses zusammenhängenden
Zeitraums darf die Beteiligung nicht unter 10 % oder deren Anschaf-
fungswert nicht unter 1.200.000 Euro fallen. Im Falle von Veräuße-
rungsgewinnen muss die qualifizierte Beteiligung mindestens 10 %
oder der Anschaffungswert mindestens 6.000.000 Euro betragen.
Nach dem vorliegenden Konzept sind Investitionen in Gesellschaften
in Brasilien, Australien, Neuseeland und ggf. Malta bzw. den Nie-
derlanden geplant. Die in der Europäischen Union gelegene malte-
sische bzw. niederländische Tochtergesellschaft erfüllt die Voraus-
setzungen des Schachtelprivilegs, wenn sie in den Anwendungsbe-
reich von Artikel 2 der Mutter-Tochter-Richtlinie fällt und insbeson-
dere eine der im Anhang zu diesem Artikel aufgeführten
Gesellschaftsformen aufweist.
Hinsichtlich der Zielinvestments in Australien, Neuseeland und Bra-
silien erfordert das Schachtelprivileg, dass diese die Rechtsform einer
Kapitalgesellschaft haben. Dies ist der Fall, wenn sich anhand des
sogenannten Rechtstypenvergleichs ergibt, dass die ausländische
Gesellschaft rechtlich und wirtschaftlich mit einer Luxemburger
Kapitalgesellschaft vergleichbar ist. Dies wird aufgrund einer Ge-
samtbetrachtung der jeweiligen ausländischen rechtlichen Bestim-
mungen und der Vereinbarung hinsichtlich der Organisation und
Struktur der Gesellschaft bestimmt. Darüber hinaus muss die aus-
ländische Kapitalgesellschaft einer der Luxemburger Körperschaft-
steuer vergleichbaren Steuer unterliegen.
91
8.4.2 Besteuerung der Anleger
Steuerwohnsitz der AnlegerAufgrund der bloßen Inhaberschaft oder der Ausübung, Kündigung,
Ablieferung und/oder Vollstreckung der Aktien und Genussrechte
an der LuxCo wird ein nicht in Luxemburg ansässiger Anleger in
Luxemburg weder unbeschränkt steuerpflichtig noch als unbeschränkt
Steuerpflichtiger behandelt.
Quellensteuer auf ZinszahlungenGemäß der Umsetzung der EU-Zinsrichtlinie und diesbezüglicher
Staatsverträge mit Drittstaaten in nationales Recht, unterliegen von
einer Luxemburger Zahlstelle an nicht ansässige Anleger geleistete
Zahlungen (einschließlich Stückzinsen) keiner Quellenbesteuerung.
Es besteht weiterhin keine Luxemburger Quellenbesteuerung im
Falle der Rückzahlung des Nennbetrages, des Verkaufs oder Tauschs
der Genussrechte.
Gemäß der EU-Zinsrichtlinie ist eine Luxemburger Zahlstelle seit dem
01.07.2005 verpflichtet, auf Zinszahlungen und ähnliche Einkünfte
– hierunter können auch prinzipiell die bei Fälligkeit gezahlten Rück-
zahlungsprämien auf Genussrechte fallen, die an natürliche, in an-
deren Mitgliedstaaten der Europäischen Union ansässige Personen
oder an eine niedergelassene Einrichtung gezahlt werden – eine
Quellensteuer einzubehalten, falls der Begünstigte der Zinszahlungen
nicht den Austausch von Informationen bevorzugt und wählt. Eine
„Niedergelassene Einrichtungen“ im Sinne des Artikels 4.2 der EU-
Zinsrichtlinie ist eine Rechtsform ohne eigene Rechtspersönlichkeit,
deren Gewinn den allgemeinen Vorschriften für die Unternehmens-
besteuerung unterliegt und die weder als eine OGAW (Organismus
für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren) nach der Richtlinie 85/61
1/EWG zugelassen ist noch hierfür optiert hat.
Der Steuersatz unter der EU-Zinsrichtlinie betrug anfänglich 15%,
erhöhte sich jedoch am 01.07.2008 auf 20% und wird sich zum
01.07.2011 auf 35 % erhöhen. Dieses System der Quellenbesteuerung
gilt jedoch lediglich für einen Übergangszeitraum, der zum Ende des
ersten Steuerjahres, nachdem bestimmte Nicht-EU-Staaten dem
Austausch diesbezüglicher Informationen zugestimmt haben, enden
wird.
Nach dem Luxemburger Schachtelprivileg wird eine Beteiligung an
einer Kapitalgesellschaft, die die oben genannten Voraussetzungen
erfüllt, auch dann als qualifizierende unmittelbare Beteiligung ange-
sehen, wenn sie über eine Beteiligung an einer transparenten Lu-
xemburger Personengesellschaft oder einer ausländischen Gesellschaft,
die einer solchen nach dem Rechtstypenvergleich ähnlich ist, gehal-
ten wird. Da der FIP, dessen Anteile ggf. durch die LuxCo erworben
werden sollen, in Brasilien als solcher nicht einer der Luxemburger
Körperschaftsteuer vergleichbaren Steuer unterworfen ist, kommt
das Schachtelprivileg grundsätzlich nur zur Anwendung, wenn der
FIP als transparente Personengesellschaft und die von dem FIP ge-
haltene Beteiligung an der Proterra S.A. als unmittelbare qualifizier-
te Beteiligung der LuxCo angesehen wird. Dies hängt maßgeblich
von den Umständen des Einzelfalles und insbesondere von den
Merkmalen des Gesellschaftsvertrages des noch zu gründenden FIP
ab.
Eine ggf. mögliche Freistellung von Einkünften aus Tochtergesell-
schaften in Brasilien nach dem Doppelbesteuerungsabkommen
zwischen Brasilien und Luxemburg setzt voraus, dass die brasiliani-
schen Gesellschaften im Sinne von Artikel 4 dieses Doppelbesteue-
rungsabkommens in Brasilien ansässig sind. Aufgrund der fehlenden
Besteuerung des FIP in Brasilien könnte der FIP als nicht ansässig im
Sinne des Doppelbesteuerungsabkommens betrachtet werden und
es daher zur Besteuerung der durch den FIP an die LuxCo fließenden
Zahlungen kommen.
Darüber hinaus kann die LuxCo Zinszahlungen an Anleger von ihren
steuerpflichtigen Gewinnen unter der Bedingung abziehen, dass die
Zinszahlungen nicht in Zusammenhang mit steuerbefreiten Gewin-
nen stehen. Das der LuxCo eingeräumte Rückzahlungsdisagio auf
den Nennbetrag der Genussrechte, das einem Fremdvergleich stand-
halten muss, unterliegt grundsätzlich der Körperschaft- sowie Ge-
werbesteuer in Luxemburg.
Die LuxCo unterliegt der Vermögensteuer, die auf ihr Nettovermögen
zum 01.01. eines jeden Jahres mit einem Steuersatz von 0,5 % er-
hoben wird. Die Vermögensteuer kann weder von der Körperschaft-
steuer noch der Gewerbesteuer abgezogen werden. Qualifizierte
Beteiligungen an einer berechtigten Tochtergesellschaft können in
Luxemburg aufgrund des Schachtelprivilegs, das, abgesehen von der
Mindestbesitzdauer, dem Schachtelprivileg für Dividenden entspricht,
von der Vermögensteuer freigestellt werden.
Dividendenausschüttungen der LuxCo über die Fondsgesellschaft
an die Anleger unterliegen in Luxemburg grundsätzlich einer Quel-
lensteuer. Der Steuersatz beträgt 15 %, wenn die Steuer von den
Anlegern getragen wird, und 17,65 %, falls sie von der LuxCo getra-
gen wird.
ac agrarinveSt i /2009
8.5 Besteuerung der möglichen Zielinvestments
8.5.1 Besteuerung der möglichen brasilianischen Zielinvestments
Die folgenden Ausführungen für Brasilien stellen ausgewählte steu-
erliche Auswirkungen für nicht in Brasilien ansässige Investoren dar,
die in brasilianische „Fundos de Investimento em Participações“
(„FIP“) und börsennotierte brasilianische Gesellschaften investieren.
Die Ausführungen stellen keine umfassende, abschließende Darstel-
lung von allen Steuerarten und -belastungen dar und es kann ins-
besondere für nicht in Brasilien ansässige Investoren zu zusätzlichen
steuerlichen Belastungen kommen.
Ausländische InvestorenNach brasilianischem Recht gelten alle Personen, Gesellschaften,
Fonds oder andere Investmentformen, die ihren Wohnsitz, gewöhn-
lichen Aufenthalt oder ihre Geschäftsleitung nicht in Brasilien haben,
als ausländische Investoren (nachfolgend „Ausländische Investoren“
genannt).
Ausländische Investoren, die in den brasilianischen Finanz- oder
Kapitalmarkt investieren, sind gemäß der durch den National Mo-
netary Council („CMN“) erlassenen Resolution 2689 bei der brasi-
lianischen Zentralbank („Zentralbank“ oder „Bacen“) und gemäß
der Anweisung CVM 325/2000 der brasilianischen Finanzmarktauf-
sichtsbehörde „Comissão de Valores Mobiliários“ („CVM“) zu regis-
trieren.
Ertragsbesteuerung der Anleger in LuxemburgAnleger, die nicht in Luxemburg ansässig sind, sind in Luxemburg
hinsichtlich Zahlungen aus Kapitalerträgen, Zinszahlungen (einschließ-
lich Stückzinsen), Dividendeneinkünften, Zahlungen bei Rücknahme
oder Rückkauf der Genussrechte sowie hinsichtlich ihrer Veräuße-
rungsgewinne durch den Verkauf oder Umtausch der Genussrechte
nicht einkommensteuerpflichtig.
Veräußerungsgewinne der Anleger aus ihren Aktien und Genuss-
rechten an der LuxCo sind aufgrund des Doppelbesteuerungsab-
kommens Deutschland/Luxemburg in Luxemburg von der Einkom-
mensteuer befreit.
Sonstige SteuernSchenkungsteuer kann auf die Schenkung der Aktien und Genuss-
rechte erhoben werden, falls die Schenkung in Luxemburg notariell
beurkundet oder in Luxemburg registriert wird. Für den Anleger
unterliegen die Ausgabe, der Rückkauf, die Kündigung oder die
Veräußerung der Genussrechte oder der Aktien an der LuxCo in
Luxemburg keiner Registrierungs- oder Stempelgebühr.
8. WEsEntlichE grundlagEn dEr stEuErlichEn KonZEption
93
Brasilianische BesteuerungDie Besteuerung laufender Einkünfte sowie von Veräußerungsge-
winnen, die durch ausländische Investoren am brasilianischen Finanz-
bzw. Kapitalmarkt erzielt werden, hängt von folgenden Faktoren
ab:
dem Ansässigkeitsstaat des Begünstigten der Einkünfte und Ver-
äußerungsgewinne;
der Rechtsform des Investors;
der Art der durch den Investor gehaltenen Finanzanlagen und
Wertpapiere;
der Art der Registrierung des Investments bei den brasilianischen
Behörden;
dem Markt, auf dem die Finanzanlagen und Wertpapiere gehan-
delt werden;
der Art der Einkünfte, die aus den Anlagen oder den Wertpapieren
bezogen werden.
Für Zwecke der brasilianischen Besteuerung ist zu unterscheiden, ob
der ausländische Investor seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Auf-
enthalt in Niedrigsteuerländern („Tax Haven Jurisdictions“) hat und
sich bei der Zentralbank und der CVM entsprechend der Resolution
2689 registriert hat oder ob er eine dieser Voraussetzungen nicht
erfüllt.
Erfüllt der ausländische Investor die Voraussetzungen, unterliegen
Gewinne, die der ausländische Investor aus der Veräußerung von
Anteilen an Kapitalgesellschaften oder FIP-Anteilen („quotas“) erzielt,
grundsätzlich nicht der brasilianischen Besteuerung. Allerdings ist es
unter den Voraussetzungen der Resolution 2689 nicht gestattet, an
brasilianischen Kapitalmärkten erworbene Wertpapiere außerhalb
Brasiliens ohne vorherige Genehmigung zu transferieren. Eine Aus-
nahme besteht insbesondere für Umwandlungs- oder Erbfälle.
Da die LuxCo konzeptionsgemäß die Voraussetzungen der Resolu-
tion 2689 erfüllen soll, unterliegen erzielte Veräußerungsgewinne
grundsätzlich dem im Folgenden beschriebenen Besteuerungsre-
gime:
Bevor ein Investment in Brasilien unter der Resolution 2689 durch
ausländische Investoren getätigt werden kann, müssen folgende
Voraussetzungen erfüllt sein:
Ausländische Investoren dürfen nur in solche Finanzinstrumente
investieren, die auch für brasilianische Investoren zugänglich
sind.
Ausländischen Investoren ist es nicht gestattet, unter den Voraus-
setzungen der Resolution 2689 getätigte Investments im Ausland
weiter zu übertragen.
Ausländische Investoren müssen mindestens einen Repräsentanten
in Brasilien benennen, der für die Übermittlung von Informationen
und Erklärungen gegenüber der Zentralbank und der CVM ver-
antwortlich ist und der die Registrierung des ausländischen Inves-
tors bei der Zentralbank und der CVM vornimmt. Der Repräsentant
kann eine natürliche oder juristische Person sein, die ihren Wohn-
sitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Brasilien hat. Soweit der
Repräsentant eine natürliche Person oder kein Finanzinstitut ist,
muss der Investor auch ein durch die Zentralbank autorisiertes
Finanzinstitut benennen, welches neben dem Repräsentanten die
Einhaltung der Pflichten des Repräsentanten sicherstellt und ge-
meinsam mit diesem für die Erfüllung dieser Pflichten einsteht.
Die Finanzanlagen, Wertpapiere und andere Investments müssen
registriert sein sowie sich in Depotverwahrung oder auf Einlage-
konten bei einer durch die CVM bzw. Bacen für diese Zwecke
registrierten oder in Registrierung befindlichen Institution bzw.
Clearingstelle befinden.
Neben den Regeln der CVM und der Zentralbank, müssen auslän-
dische Investoren sich auch bei den brasilianischen Steuerbehörden
(RFB) registrieren und ein Finanzinstitut benennen, welches den
Steuerpflichten des ausländischen Investors nachkommt (nachfolgend
„Steuerrepräsentant“ genannt). Der Steuerrepräsentant kann mit
dem bereits für die Resolution 2689 ernannten Repräsentanten
identisch sein. Der Steuerrepräsentant haftet für die Steuern des
ausländischen Investors, soweit dieser fällige Steuerzahlungen in
Brasilien nicht entrichtet.
ac agrarinveSt i /2009
Derzeit sind Luxemburger Gesellschaften mit Ausnahme der Hol-
dinggesellschaften nach dem Gesetz vom 31.07.1929 nicht auf
dieser Liste. Somit sollte keine brasilianische Einkommensteuer auf
Veräußerungsgewinne der durch die LuxCo an der BOVESPA im
Einklang mit der Resolution 2689 gehandelten Anteile anfallen.
Fundo de Investimento em ParticipaçõesEin Fundo de Investimento em Participações (nachfolgend „FIP“
genannt) ist ein brasilianisches Fondsvehikel, das sowohl in Aktien
ungelisteter als auch börsennotierter Aktiengesellschaften (S.A.s)
sowie in Schuldverschreibungen oder in Aktien wandelbare Wandel-
und Optionsanleihen investieren kann. Bei einem FIP handelt es sich
um einen Geschlossenen Fonds, dessen Dauer sich aus den Fonds-
regularien ergibt.
Die Gesellschaften, in die der FIP investiert, müssen bestimmte
Corporate-Governance-Kriterien erfüllen und der FIP muss auf die
Entscheidungsprozesse der Gesellschaft Einfluss ausüben, insbeson-
dere an der Berufung der Mitglieder des „Board of Directors“ mit-
wirken.
Um sich an einem FIP beteiligen zu können, muss es sich um einen
„qualifizierten Investor“ handeln. Qualifizierte Investoren sind na-
türliche oder juristische Personen, deren Investment größer als
300.000 brasilianische Reais ist und die die Bestätigung abgeben,
ein qualifizierter Investor zu sein, sowie Investmentfonds, an denen
wiederum qualifizierte Investoren beteiligt sind.
Die LuxCo sollte konzeptionsgemäß aufgrund der Höhe des mögli-
chen Investments in die FIP-Anteile die Anforderungen eines quali-
fizierten Investors erfüllen.
Besteuerung des FIPNach den derzeit geltenden gesetzlichen Regeln unterliegen Veräu-
ßerungsgewinne durch den Verkauf von Anteilen an Gesellschaften
sowie laufende Einkünfte durch den FIP nicht der Besteuerung auf
Ebene des FIP. Vielmehr unterliegen die Gesellschaften, deren An-
teile der FIP hält, mit ihren laufenden Einkünften und Veräußerungs-
gewinnen der Besteuerung in Brasilien.
Handel mit Anteilen an der BOVESPANach brasilianischem Steuerrecht unterliegen Veräußerungsgewinne,
die durch ausländische Investoren aus dem Verkauf oder der Über-
tragung von Wertpapieren, einschließlich Aktien, an brasilianischen
Börsen erzielt werden, keiner Ertragsbesteuerung. Hiervon ausge-
nommen sind Einkünfte aus festverzinslichen Quellen bzw. die Qua-
lifizierung als solche, die grundsätzlich steuerpflichtig sind.
Die brasilianische Börse („BOVESPA”) hat sich kürzlich mit der BM&F
(der früheren brasilianischen Termingeschäfts- und Rohstoffbörse)
zusammengeschlossen, sodass nunmehr nur eine Börse für alle re-
gulierten Kapitalmarkttransaktionen in Brasilien existiert. Die BOVES-
PA hat ebenfalls kürzlich die BOVESPA Mais gegründet, an der re-
gulierte Over-The-Counter („OTC“)-Geschäfte ausgeführt werden
und an der kleine und mittlere Unternehmen ihre Wertpapiere unter
einem (im Vergleich zur BOVESPA) weniger reguliertem Umfeld listen
können.
Der durch die BOVESPA verwaltete regulierte OTC-Markt hat eine
Genehmigung der CVM bereits erhalten und unterliegt ebenfalls der
laufenden Aufsicht durch die CVM. Damit ist nach den brasilianischen
Steuergesetzen der regulierte OTC-Markt der BOVESPA ein im Ver-
hältnis zur brasilianischen Börse gleichwertiger Markt, sodass die
einkommensteuerliche Freistellung auf Veräußerungsgewinne auch
auf Transaktionen, die am regulierten OTC-Markt der BOVESPA ge-
tätigt werden, Anwendung finden sollte, soweit die übrigen Voraus-
setzungen für die Steuerbefreiung gegeben sind.
Die bevorzugte einkommensteuerliche Freistellung gilt für ausländi-
sche Investoren, die die Voraussetzungen der Resolution 2689
einhalten und nicht in einem Niedrigsteuerland („Tax Haven“) an-
sässig sind. Niedrigsteuerländer sind aus brasilianischer Sicht Länder,
die keine Einkommensteuer erheben oder in denen der Einkommen-
steuersatz weniger als 20% beträgt. Der Erlass des RFB 188/2002
enthält eine Liste der Niedrigsteuerländer, die keine Auskunft über
die Zusammensetzung der Gesellschafter von Investmentvehikeln
geben. Falls die Voraussetzungen für die Steuerbefreiung entspre-
chend den oben getroffenen Aussagen nicht vorliegen, können die
Gewinne ausländischer Investoren aus der Veräußerung der Anteile
der Einkommensteuer i.H.v. bis zu 25% in Brasilien unterliegen.
8. WEsEntlichE grundlagEn dEr stEuErlichEn KonZEption
95
Im Fall der Veräußerung der Anteile am FIP durch ausländische In-
vestoren an außenstehende Dritte existiert derzeit keine explizite
Regelung, ob die Gewinne aus der Veräußerung der FIP-Anteile selbst
unter den Begriff der „Einkünfte“ fallen. Für brasilianische Investoren
eines FIP wird dagegen zwischen Einkünften aus der Rückgabe und
aus der Veräußerung der FIP-Anteile unterschieden. Gewinne, die
ein ausländischer Investor durch die Veräußerung eines FIP-Anteils
außerhalb eines Börsengeschäftes erzielt, sollten der Einkommen-
steuer i.H.v. 15% unterliegen, sofern der Investor nicht in einem
Niedrigsteuerland ansässig ist.
Soweit jedoch die Veräußerung der FIP-Anteile an der brasilianischen
Börse durchgeführt wird, sollten die entsprechenden Veräußerungs-
gewinne von der brasilianischen Einkommensteuer befreit sein, wenn
der Investor nicht in einem Niedrigsteuerland ansässig ist.
Da konzeptionsgemäß die Veräußerung der FIP-Anteile an der bra-
silianischen Börse durchgeführt wird, sollten auf der Basis der derzeit
geltenden Regelungen die Veräußerungsgewinne einem Einkom-
mensteuersatz von 0% unterliegen, soweit die Beteiligung am FIP
die übrigen der aufgezählten Voraussetzungen erfüllen wird.
Auswirkungen des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen Brasilien und LuxemburgZwischen Brasilien und Luxemburg besteht ein Doppelbesteuerungs-
abkommen, welches die Zuweisung des Besteuerungsrechts für
Zinsen, Dividenden und Lizenzgebühren regelt.
Nach diesem Doppelbesteuerungsabkommen wird eine fiktive Quel-
lensteuer in Höhe von 20% auf Zinsen angenommen (sogenanntes
„Matching Credit System“). Damit kommt es in den Fällen, in denen
die Quellensteuer tatsächlich mit einem niedrigeren Prozentsatz er-
hoben wird, zur Anrechnung dieser fiktiven Quellensteuer. Die dadurch
bei dem FIP erzielten Einkünfte bzw. die Gewinne aus der Veräuße-
rung der Aktien bzw. FIP-Anteile sollten jedoch nicht unter den An-
wendungsbereich der fiktiven Quellensteueranrechnung fallen.
Allerdings resultiert die begünstigte Steuerbehandlung der auslän-
dischen Investoren, z.B. der LuxCo, in einer niedrigeren Einkommen-
steuerbelastung als die im Doppelbesteuerungsabkommen festge-
legten Höchstsätze, sodass sich keine Auswirkungen des Doppelbe-
steuerungsabkommens auf die nach dem Konzept geplanten Inves-
titionen der LuxCo in die brasilianischen Zielinvestments ergeben
sollten.
Besteuerung der Inhaber der FIP-AnteileGrundsätzlich unterliegen ausländische Investoren keiner Quellen-
steuer auf die Einkünfte aus dem FIP, sofern die folgenden Bedin-
gungen erfüllt sind:
a) Der ausländische Investor muss die Voraussetzungen der Resolu-
tion 2689 erfüllen (vgl. dazu Kapitel 8.5.1 „Besteuerung der
möglichen brasilianischen Zielinvestments“, S. 92 ff.);
b) Der ausländische Investor darf allein oder gemeinsam mit nahe-
stehenden Personen unmittelbar oder mittelbar nicht mehr als
40 % der Anteile am FIP halten; oder allein oder gemeinsam mit
nahestehenden Personen keine Beteiligung halten, die dem Inves-
tor das Recht auf mehr als 40 % der Einkünfte des FIP einräumt;
c) Der ausländische Investor darf seinen Wohnsitz, Sitz oder gewöhn-
lichen Aufenthalt nicht in Niedrigsteuerländern (vgl. dazu Kapitel
8.5.1 „Besteuerung der möglichen brasilianischen Zielinvestments“,
S. 92 ff.) haben;
d) Der FIP darf während seiner gesamten Laufzeit keine Fremdkapi-
talinstrumente halten, die 5% des Kapitals („Net Equity“) des FIP
übersteigen;
e) Das Portfolio des FIP muss zu mindestens 67% aus Anteilen an
Aktiengesellschaften, Schuldverschreibungen oder Optionsanlei-
hen bestehen. Soweit diese Voraussetzung nicht erfüllt wird,
unterliegen die FIP-Investoren in Abhängigkeit von der Haltedau-
er der Investments einer Besteuerung zwischen 15% und
22,5%.
Nahestehende Personen des FIP-Inhabers in diesem Sinne sind bei
natürlichen Personen Verwandte bis zum zweiten Grad und Unter-
nehmen unter der Kontrolle der natürlichen Person oder unter der
Kontrolle von Verwandten bis zum zweiten Grad.
Bei juristischen Personen und Gesellschaften sind dem Inhaber des
FIP nahestehende Personen, wenn die Gesellschaft den Inhaber des
FIP beherrscht, von ihm beherrscht wird oder mit ihm verbunden ist
(„coligada”) (siehe Art. 243, § 1 und 2 des Gesetzes No. 6404/76
des brasilianischen Körperschaftsteuergesetzes).
Sofern eine dieser Voraussetzungen nicht erfüllt wird, werden die
Einkünfte aus dem FIP mit einem Steuersatz von 15% besteuert,
wenn der Investor nicht in einem Niedrigsteuerland ansässig ist.
ac agrarinveSt i /2009
8. WEsEntlichE grundlagEn dEr stEuErlichEn KonZEption
Besteuerung brasilianischer Kapitalgesellschaften
KörperschaftsteuerDie S.A. als brasilianische Kapitalgesellschaft unterliegt mit ihren
Einkünften in Brasilien der Körperschaftsteuer („IRPJ“) und ist mit
ihren Einkünften sozialabgabenpflichtig („CSLL“) auf ihre Gewinne.
Die IRPJ beträgt 15% zzgl. einer zusätzlichen Steuer von 10%, sofern
die Einkünfte eines Jahres 240.000 brasilianische Reais übersteigen.
Die CSLL beträgt 9 %. Insgesamt unterliegt das zu versteuernde
Einkommen einer effektiven Steuerbelastung von ca. 34%. In Ab-
hängigkeit von steuerlichen Anpassungen auf das EBIT kann die
effektive Steuerbelastung jedoch davon abweichen.
Körperschaften können zwischen der Ermittlung ihrer Einkünfte auf
der Basis tatsächlich erzielter Einkünfte (Lucro Real) oder insbeson-
dere in Abhängigkeit von der Höhe ihrer Einkünfte auf der Basis
fiktiver Einkünfte (Lucro Presumido) zur Ermittlung der IRPJ und der
CSLL wählen.
DividendenAusschüttungen von Dividenden aus Gewinnrücklagen unterliegen
keiner brasilianischen Quellensteuer.
Umsatzsteuerähnliche SteuernBrasilien erhebt grundsätzlich verschiedene indirekte Steuern auf die
Lieferung von Gütern und Dienstleistungen sowie auf den Import
von Gütern und Dienstleistungen, die in Abhängigkeit von der kon-
kreten Ausgestaltung des Geschäftsbetriebes der jeweiligen Gesell-
schaft Anwendung finden können.
Andere Steuern und Abgaben
SozialabgabenGesellschaften, die ausschließlich im Bereich der Landwirtschaft
tätig sind, unterliegen Sozialabgaben mit einem Steuersatz i.H.v.
2,85% auf die monatlichen Bruttoeinkünfte der Gesellschaft, bezo-
gen aus landwirtschaftlicher Tätigkeit.
Zusätzlich ist eine Sozialabgabe von 2,7% auf die Gehaltssumme
der Angestellten zu entrichten. Sofern die brasilianische Gesellschaft
landwirtschaftliche Produkte von brasilianischen natürlichen Perso-
nen bezieht, ist sie verpflichtet, Sozialabgaben auf diese Produkte
in Höhe von 2,3% zu entrichten.
Ist die brasilianische Gesellschaft nicht im landwirtschaftlichen Bereich
tätig, betragen die Sozialabgaben auf Gehälter und Leistungen der
brasilianischen Gesellschaft zwischen 20 % und 28,8%, abhängig
von der Art der Tätigkeit und des Arbeitsverhältnisses.
IOF – Foreign Curreny Exchange TransactionsBrasilien besteuert den Umtausch („Foreign Currency Exchange
Transactions“) von brasilianischen Reais in eine fremde Währung und
umgekehrt mit IOF/Exchange Tax.
Der anwendbare Steuersatz für die Mehrheit der Foreign Currency
Exchange Transactions wurde unlängst auf 0,38% auf den getausch-
ten Währungsbetrag erhöht. Ausgenommen davon sind Transakti-
onen ausländischer Investoren an der brasilianischen Börse nach den
Regeln des Brazilian Monetary Council und Finanzinstitutionen, bei
denen die anwendbare IOF/ Exchange Tax jeweils 0% beträgt. Es ist
dem Finanzministerium jedoch gestattet, für künftige Transaktionen
die IOF/Exchange Tax jederzeit auf 25% zu erhöhen.
Grundsätzlich sind Transaktionen ausländischer Investoren hinsicht-
lich ihrer Investitionen über die brasilianische Börse von der IOF/
Exchange Tax befreit. Die brasilianischen IOF/Exchange-Tax-Vor-
schriften enthalten jedoch keine explizite Regelung dazu, ob der
OTC-Markt einen der brasilianischen Börse vergleichbaren Markt
darstellt. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass am OTC-
Markt durchgeführte Transaktionen mit 1,5% IOF/Exchange Tax
be steuert werden.
Erwerb von FIP-AnteilenDer Erwerb der FIP-Anteile unterliegt grundsätzlich der 1,5%igen
IOF/Exchange Tax auf die Investitionssumme.
IOF – Securities TransactionsDerzeit werden Wertpapiertransaktionen (IOF/Securities), einschließ-
lich Transaktionen hinsichtlich Aktien bzw. ggf. FIP-Anteilen an den
brasilianischen Zielinvestments nicht mit Transaktionssteuern belegt.
Das Finanzministerium kann jedoch diese Steuer für künftige Trans-
aktionen auf 1,5 % des Transaktionsvolumens pro Tag erhöhen.
Sonstige brasilianische SteuernDie Übertragung der Aktien und FIP-Anteile im Wege der Erbschaft/
Schenkung unterliegt derzeit nicht der brasilianischen Erbschaft- oder
Schenkungsteuer. Allerdings erheben einige brasilianische Bundes-
staaten auf Schenkungen/Erbschaften ausländischer Schenker/Erb-
lasser an natürliche oder juristische Personen, die in diesem brasili-
anischen Bundesstaat ansässig sind, Erbschaft- und Schenkungsteu-
er. Anteilseigner brasilianischer Gesellschaften oder von FIPs unter-
liegen keinen brasilianischen Stempel-, Registrierungs- oder anderen
Verkehrssteuern.
97
8.5.2 Besteuerung der möglichen australischen Zielinvestments
AllgemeinesDie Einkünfte der AusLandCo aus der Vermietung bzw. Verpachtung
des australischen Farmlandes unterliegen der australischen Körper-
schaftsteuer in Höhe von 30%.
Die Einkünfte der AusHoldCo und der AusOpCos unterliegen – mit
Ausnahme der durch AusHoldCo bezogenen Dividenden der Chile-
Co – unabhängig vom Herkunftsland der Einkünfte ebenfalls der
australischen Körperschaftsteuer in Höhe von 30%. Dies gilt unter
der Voraussetzung, dass zwischen der AusHoldCo und den AusOp-
Cos jeweils ein körperschaftsteuerliches Organschaftsverhältnis („Tax
Consolidated Group“) besteht. Dies wiederum setzt voraus, dass
AusHoldCo sowie die AusOpCos in Australien ansässige Gesellschaf-
ten sind, die grundsätzlich jeweils der australischen Körperschaft-
steuer mit dem regulären Steuersatz von 30% unterliegen. Die
AusOpCos müssen jeweils 100%ige Tochtergesellschaften der Aus-
HoldCo sein. Konzeptionsgemäß sollen diese Voraussetzungen erfüllt
werden, sodass die Einkünfte der AusHoldCo und der AusOpCos auf
konsolidierter Basis besteuert werden sollten.
Die Gesellschaft ist auch verpflichtet, Sozialabgaben für Angestellte,
unabhängige Dienstleister und andere Unternehmen einzubehalten,
wenn diese Unternehmen diverse Dienstleistungen gegenüber der
Gesellschaft erbringen.
GrunderwerbsteuerDie Übertragung von Grundbesitz (Grundstücke, Gebäude) ist grund-
erwerbsteuerpflichtig. Der Steuersatz ist progressiv ausgestaltet in
einer Spanne zwischen 2% bis 6%. Bemessungsgrundlage ist grund-
sätzlich der Veräußerungspreis. Die Grunderwerbsteuer ist vom
Käufer als Steuerschuldner zu tragen.
Rural Property TaxRural Property Tax ist eine jährliche Steuer, die auf den Besitz land-
wirtschaftlich genutztem Grund und Boden erhoben wird. Die Höhe
dieser Steuer variiert in Abhängigkeit von der Region und der Nut-
zung des Besitzes von 0,03% bis 20% auf die – im Regelfall gegen-
über dem Marktwert niedrigere – steuerliche Bemessungsgrundlage
„valor venal“.
ac agrarinveSt i /2009
8. WEsEntlichE grundlagEn dEr stEuErlichEn KonZEption
ein Trust, für den die vorgenannten Merkmale 1. und 2. erfüllt
sind und der entweder an einer australischen Börse notiert ist
oder der mindestens 50 Mitglieder hat. Diese Bedingung ist
nicht erfüllt, wenn zur entsprechenden Zeit einer der ausländi-
schen Mitglieder unmittelbar oder mittelbar zu mindestens 10%
am Vermögen des Trust beteiligt ist, 10% oder mehr am Trust
kontrollieren kann oder das Recht besitzt, 10% oder mehr der
Ausschüttungen des Trusts zu erhalten; eine ausländische Gesellschaft, die einen vergleichbaren Status
aufweist und mindestens 50 Mitglieder hat; ein Trust, dessen Anteile unmittelbar oder mittelbar über eine
Kette von Trusts durch eine der genannten Gesellschaften ge-
halten wird.
Der Treuhänder („Trustee“) ist verpflichtet, von den Zahlungen des
MIT („Fund Payment“) an im Ausland ansässige Mitglieder („Mem-
bers“) Quellensteuer einzubehalten. Unter der Annahme, dass die
Ausschüttung die Voraussetzungen eines „Fund Payment“ erfüllen,
richtet sich die Höhe der einzubehaltenden australischen MIT-
Quellensteuer auf Zahlungen nach folgender Staffelung: 15%
(2009–2010) und 7,5 % (ab 2010). Für das Jahr 2009 gilt somit eine
Steuer von 15%. Der reduzierte MIT-Quellensteuersatz greift nur
ein für Empfänger, die ihre Adresse oder die Ansässigkeit der für
die Zahlung empfangenden Stelle („Place for Payments“) in einem
Land haben, das mit Australien im Bereich des Besteuerungsverfah-
rens kooperiert („Information Exchange Country“). Fund Payments
an Empfänger in anderen Staaten sind mit einer Quellensteuer von
30% zu belasten.
Die „Information Exchange Countries“ sind nach den gegenwärtigen
Regelungen u. a. Malta und die Niederlande.
Fund Payment ist definiert als das Nettoeinkommen des AusMIT ein-
schließlich von Veräußerungsgewinnen und -verlusten aus steuer-
pflichtigem australischem Grundbesitz („Taxable Australian Real
Property, „TARP“). Ausgenommen sind:
bestimmte passive Einkommensbestandteile (einschließlich Dividen-
den, Zinsen und Lizenzgebühren);
Veräußerungsgewinne und -verluste, die aus der australischen Ver-
äußerungsgewinnbesteuerung („Capital Gains Tax“; „CGT“) unter-
liegenden Wirtschaftsgütern – mit Ausnahme von TARP – stammen;
sowie
andere, nicht aus australischen Quellen stammende Erträge.
Dividenden der AusHoldCo und AusLandCoGewinnausschüttungen von AusHoldCo und AusLandCo an die Lux-
Co unterliegen keiner australischen Quellenbesteuerung, soweit die
Dividenden aus Gewinnen gezahlt werden, die bereits der australischen
Besteuerung unterlegen haben (sogenannte „Franked Dividends“).
Im Gegensatz dazu unterliegen Dividenden einer 30%igen Quellen-
besteuerung, wenn die Dividenden aus Gewinnen gezahlt werden,
die noch keiner australischen Besteuerung unterlegen haben (soge-
nannte „Unfranked Dividends“). Da zwischen Australien und Luxem-
burg kein Doppelbesteuerungsabkommen besteht, würde in diesem
Fall keine Reduzierung des anzuwendenden Quellensteuersatzes An-
wendung finden.
Dividenden der ChileCoDividenden, die AusHoldCo von ChileCo erhält, sollten in Australien
keiner Besteuerung unterliegen. Damit kann AusHoldCo jedoch nicht
die chilenische Quellensteuer in Höhe von 35% anrechnen.
Jedoch sollte AusHoldCo die von ChileCo erhaltenen Dividenden
ohne Abzug australischer Quellensteuer an die LuxCo ausschütten
können, soweit die Voraussetzungen der australischen Vorschriften
zur Weiterleitung ausländischer Einkünfte (sogenannte „Conduit
Foreign Income“) erfüllt sind. Zu diesem Zweck muss AusHoldCo die
Einkünfte als „Conduit Foreign Income“ in der jeweiligen Ausschüt-
tungserklärung („Distribution Statement“) erklären.
Steuerliche Behandlung von Ausschüttungen des AusMITUnter der Annahme, dass in der alternativ geplanten Struktur die
Investition in australisches Farmland über AusMIT erfolgt, hängt die
steuerliche Behandlung in Australien davon ab, ob im Zeitpunkt der
Auszahlungen von AusMIT die Voraussetzungen eines „Managed
Investment Trust“ (MIT) erfüllt werden.
Ein Trust ist ein „Managed Investment Trust“ (MIT) für Zwecke der
australischen Besteuerung der Einkünfte eines Wirtschaftsjahres des
Trusts, soweit im Zeitpunkt der ersten Ausschüttung eines Wirt-
schaftsjahres durch den Treuhänder (Trustee) die folgenden Bedin-
gungen kumulativ erfüllt sind:
1. der Treuhänder ist in Australien ansässig;
2. der Trust ist ein sogenanntes „Managed Investment Scheme“
nach dem Corporations Act 2001 (Cth) und wird mit einer auf-
sichtsrechtlichen Genehmigung geführt („Financial Service Licen-
see“) und
3. die Trust Units sind entweder an einer australischen Börse notiert
oder der Trust hat mindestens 50 Mitglieder (Members) oder ein
Mitglied des Trusts ist entweder:
eine Lebensversicherungsgesellschaft; ein australischer oder ausländischer Pensionsfonds oder Einla-
gensicherungsfonds mit mindestens 50 Mitgliedern;
99
Sonstige Steuern
Goods and Services Tax (GST)Das Halten und die Veräußerung der Anteile an den australischen
Gesellschaften (AusHoldCo, AusOpCos, AusLandCo/Aus-MIT) sollte
in Australien nicht der GST unterliegen.
Stamp DutyDer Erwerb von Gesellschaftsanteilen an australischen Gesellschaften
sollte keine Stamp Duty auslösen, soweit der Erwerb der Gesell-
schaftsanteile vor dem Erwerb von australischem Grundbesitz erfolgt.
Allerdings fällt Stamp Duty an, soweit eine australische Gesellschaft
im Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile als Grundstücksgesellschaft
(„Land Rich“) qualifiziert.
Etwaige spätere Kapitalerhöhungen der australischen Gesellschaften
sollten nicht der Stamp Duty unterliegen, soweit die Anteile aller
Gesellschafter im selben Verhältnis zu ihren bisherigen Beteiligungen
erhöht werden.
Soweit diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind, würde Stamp Duty
auf den Erwerb der Anteile bzw. die Kapitalerhöhung anfallen. Die
Höhe der Stamp Duty variiert zwischen den australischen Bundes-
staaten und beträgt grundsätzlich ca. 4 % bis 5,5% des Marktwer-
tes der anteiligen Erhöhung des zuzurechnenden Anteils an einer
Grundstücksgesellschaft.
8.5.3 Besteuerung der möglichen neuseeländischen Zielinvestments
Die Einkünfte von NZHoldCo und von den NZOpCos unterliegen
– unter der Annahme, dass die NZOpCos als 100%ige Tochterge-
sellschaften der NZHoldCo die Voraussetzungen der neuseeländi-
schen Organschaftsregelung („Tax Group“) erfüllen – einer 30%igen
Steuer auf alle Einkünfte, unabhängig vom Herkunftsland dieser
Einkünfte.
Soweit keine Organschaft zwischen NZHoldCo und den NZOpCos
begründet würde, würden die Gesellschaften jeweils separat mit
dem Körperschaftsteuersatz von 30% besteuert, ohne dass die
Möglichkeit der Verrechnung von Gewinnen und Verlusten zwischen
den Gesellschaften bestünde. Dividenden der NZOpCos an die NZ-
HoldCo würden in diesem Fall bei der NZHoldCo grundsätzlich der
Besteuerung unterliegen (mit der Möglichkeit der Anrechnung der
auf Ebene der NZOpCos entrichteten Körperschaftsteuer, sogenann-
ten „Imputation Credits“). Auf Ausschüttungen der NZOpCos an
NZHoldCo wird keine Quellensteuer einbehalten.
Soweit AusMIT konzeptionsgemäß in Grund und Boden investiert,
mit dem Zweck, hieraus Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung
zu erzielen, sollte der überwiegende Teil der Einkünfte des AusMIT
die Definition des Fund Payment erfüllen. Allerdings ist Luxemburg
kein „Information Exchange Country“, sodass die LuxCo im Fall der
direkten Beteiligung an AusMIT nicht in den Genuss der ermäßigten
MIT-Quellenbesteuerung kommen sollte und die Fondszahlungen
mit den regulären 30% besteuert werden. Soweit die Beteiligung
an AusMIT mittelbar über die MaltaCo bzw. DutchCo gehalten wird,
könnten die ermäßigten MIT-Quellensteuersätze grundsätzlich An-
wendung finden.
Soweit die Einkünfte des AusMIT die Definition des Fund Payment
nicht erfüllen, unterliegen Auszahlungen daraus der regulären Quel-
lenbesteuerung, gegenwärtig mit einem Quellensteuersatz von 30%
für Dividenden und Lizenzgebühren, und 10% für Zinsen.
Veräußerung von Anteilen an AusHoldCo und AusLandCo bzw. AusMITVeräußerungen von Anteilen an AusHoldCo und AusLandCo bzw.
AusMIT unterliegen als sogenannte „Capital Gains Assets“ poten-
ziell der australischen Veräußerungsgewinnbesteuerung („Capital
Gains Tax“; „CGT“). Die Veräußerung von Anteilen und Teilen durch
die LuxCo (bzw. MaltaCo/DutchCo) sollte australische CGT auslösen,
soweit:
die LuxCo (bzw. MaltaCo/DutchCo) oder verbundene Unternehmen
im Zeitpunkt der Veräußerung, oder für fortlaufende zwölf Monate
innerhalb von zwei Jahren vor dem Zeitpunkt der Veräußerung, mit
mindestens 10 % der ausgegebenen Anteile an AusHoldCo und
AusLandCo bzw. AusMIT beteiligt sind und
AusHoldCo und AusLandCo bzw. AusMIT im Zeitpunkt der Veräu-
ßerung als Grundstücksgesellschaften („Land Rich“) gelten: Eine
Gesellschaft qualifiziert als Grundstücksgesellschaft in diesem Sinn,
sofern im Zeitpunkt der Veräußerung deren Vermögen – bemessen
nach Marktwert – überwiegend aus Grundstücksvermögen be-
steht.
Es ist davon auszugehen, dass AusLandCo bzw. AusMIT als Grund-
stücksgesellschaften gelten, da diese konzeptionsgemäß überwiegend
australischen Grundbesitz halten sollen. Insofern ist davon auszuge-
hen, dass Veräußerungsgewinne der australischen Veräußerungsge-
winnbesteuerung i.H.v. 30% unterliegen, sofern die LuxCo mit mehr
als 10% an diesen Gesellschaften beteiligt ist.
ac agrarinveSt i /2009
8. WEsEntlichE grundlagEn dEr stEuErlichEn KonZEption
Stamp DutyIn Neuseeland fällt beim Erwerb bzw. der Veräußerung von Gesell-
schaftsanteilen keine Stamp Duty an.
8.5.4 Besteuerung der möglichen chilenischen Zielinvestments
Auf die Einkünfte der ChileCo fällt in Chile zunächst eine Körper-
schaftsteuer („First Category Tax“; „FCT“) in Höhe von nominal 17%
an. Ausschüttungen an ausländische Gesellschaften (Dividenden,
Zinszahlungen, Lizenzgebühren und Geschäftsführungsvergütungen)
unterliegen einer weiteren Quellenbesteuerung in Höhe von 35%,
auf die allerdings die chilenische Körperschaftsteuer angerechnet
werden kann. Dies entspricht einer zusätzlichen Steuerbelastung von
18% der Einkünfte bzw. effektiv 21,69% auf den Ausschüttungs-
betrag.
Damit unterliegen die an AusHoldCo ausgeschütteten Einkünfte der
noch zu gründenden ChileCo in Chile einer Gesamtsteuerbelastung
von insgesamt 35 %. Soweit bei ChileCo Gewinnrücklagen vorhan-
den sind, werden sämtliche Ausschüttungen, einschließlich von
Rückzahlungen der geleisteten Einlagen, als Gewinnausschüttungen
behandelt, auf die die Gesamtsteuerbelastung von 35 % Anwendung
findet.
8.5.5 Abschließende Hinweise
Zu den sich aus dem steuerlichen Konzept ergebenden Risiken be-
achten Sie bitte Kapitel 3.3.8 „Steuerliche Risiken“, S. 20 ff.
Dividenden der NZHoldCoZwischen Neuseeland und Luxemburg existiert kein Doppelbesteu-
erungsabkommen. Ausschüttungen der NZHoldCo an die LuxCo
unterliegen als Dividenden daher einer 30%igen Quellenbesteuerung
in Neuseeland. Die einzubehaltende Quellensteuer reduziert sich auf
15%, soweit die Dividende bei NZHoldCo angerechnet wird. Da
zwischen Neuseeland und Luxemburg kein Doppelbesteuerungsab-
kommen besteht, erfolgt insoweit keine weitere Reduzierung des
anzuwendenden Quellensteuersatzes.
Das sogenannte „Foreign Investor Tax Credit Regime“ („FITC Regime“)
findet Anwendung, soweit die Ausschüttung aus voll besteuerten
Gesellschaftsgewinnen der NZHoldCo resultiert und bei dieser voll
angerechnet wird. Danach wird NZHoldCo ein Wahlrecht eingeräumt,
an der LuxCo eine zusätzliche Dividende („Supplementary Dividend“)
in Höhe der einbehaltenen Quellensteuer zu zahlen. NZHoldCo erhält
in diesem Fall in Höhe der zusätzlichen Dividende einen sogenannten
„FITC Credit“, der die Steuerbelastung der NZHoldCo entsprechend
reduziert.
Veräußerung von Anteilen an NZHoldCoNeuseeland erhebt keine Steuer auf die Veräußerung von Anteilen
an der NZHoldCo, soweit die LuxCo die Anteile an der NZHoldCo im
Anlagevermögen hält.
Sonstige Steuern
Goods and Services Tax (GST)Die Veräußerung/Übertragung der Anteile an den neuseeländischen
Gesellschaften (NZHoldCo, NZOpCos) sollte in Neuseeland nicht der
GST unterliegen.
101
9. ÜBErsicht ÜBEr diE BEtEiligtEn gEsEllschaFtEn
9.1 Beteiligungsgesellschaft
Firma: AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG
Sitz und Geschäftsanschrift: Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg
Handelsregister: Amtsgericht Hamburg, HRA 109243
Datum der Gründung: 04.11.2008
Datum der ersten Eintragung: 07.11.2008
Kommanditkapital: 2.000 US-Dollar (voll eingezahlt)
Erhöhung auf bis zu 100.002.000 US-Dollar möglich.
Gründungsgesellschafter: Aquila Capital Verwaltungsgesellschaft mbH (Komplementärin), keine Einlage
Aquila Capital Structured Assets GmbH (geschäftsführende Kommanditistin), Pflichteinlage: 1.000 US-Dollar zzgl. 5 % Agio (voll eingezahlt). Die in das Handelsregister einzutragende Haftsumme beträgt 1.000 Euro.
Caveras Treuhand GmbH (Kommanditistin), Pflichteinlage: 1.000 US-Dollar zzgl. 5 % Agio (voll ein-gezahlt). Die in das Handelsregister einzutragende Haftsumme beträgt 1.000 Euro.
– Geschäftsanschrift sämtlichst Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg –
Aufsichtsgremien: Es bestehen keine Beiräte oder Aufsichtsräte.
Geschäftsführung und Vertretung: Die Geschäftsführung der Beteiligungsgesellschaft wird ausschließlich durch die geschäftsführen-de Kommanditistin wahrgenommen, soweit nicht die Komplementärin aus gesetzlich zwingenden Gründen zur Geschäftsführung der Beteiligungsgesellschaft berufen ist. Zur Vertretung der Betei-ligungsgesellschaft sind die geschäftsführende Kommanditistin und die Komplementärin berech-tigt und verpflichtet.
Mitglieder der Geschäftsführung der Beteiligungsgesellschaft /personelle und kapitalmäßige Verflechtungen:
Roman Rosslenbroich, geschäftsansässig Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg, ist als alleiniger Geschäftsführer der Komplementärin und als Geschäftsführer der geschäftsführenden Komman-ditistin Mitglied der Geschäftsführung der Beteiligungsgesellschaft. Daneben ist Herr Dr. Dieter Rentsch, geschäftsansässig Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg, als Geschäftsführer der ge-schäftsführenden Kommanditistin ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung der Beteiligungsgesell-schaft.
Herr Roman Rosslenbroich und Herr Dr. Dieter Rentsch sind gleichzeitig Gesellschafter und Ge-schäftsführer der Aquila Capital Holding GmbH, die ihrerseits Alleingesellschafterin der Aquila Ca-pital Structured Assets GmbH, der Aquila Capital Green Assets GmbH, die von der Aquila Capital Structured Assets GmbH mit bestimmten Geschäftsbesorgungsaufgaben betraut wurde (vgl. dazu Kapitel 7.18 „Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Aquila Capital Green Assets GmbH“, S. 78 f.), und der mit dem Generalvertrieb der Vermögensanlage betrauten Aquila Capital Advisors ist. Zu-dem ist Herr Roman Rosslenbroich gleichzeitig Geschäftsführer der Aquila Capital Green Assets GmbH. Im Übrigen sind die Mitglieder der Geschäftsführung der Beteiligungsgesellschaft nicht für Unternehmen tätig, die mit dem Vertrieb des Beteiligungskapitals der Beteiligungsgesellschaft be-traut sind, die der Beteiligungsgesellschaft Fremdkapital geben oder die im Zusammenhang mit der Herstellung oder Anschaffung des Anlageobjektes nicht nur geringfügige Lieferungen oder Leistungen erbringen.
Den Mitgliedern der Geschäftsführung der Beteiligungsgesellschaft wurden für das letzte abge-schlossene Geschäftsjahr keinerlei Gesamtbezüge, insbesondere keine Gehälter, Gewinnbeteili-gungen, Aufwandsentschädigungen, Versicherungsentgelte, Provisionen oder Nebenleistungen, gewährt.
Die Aquila Capital Structured Assets GmbH ist gleichzeitig Anbieterin des Beteiligungsangebotes. Es bestehen keine unmittelbaren oder mittelbaren Beteiligungen von Gründungsgesellschaftern an Unternehmen, die mit dem Vertrieb der emittierten Vermögensanlage beauftragt sind, die der Beteiligungsgesellschaft Fremdkapital zur Verfügung stellen oder die im Zusammenhang mit der Herstellung des Anlageobjektes nicht nur geringfügige Lieferungen oder Leistungen erbringen.
ac agrarinveSt i /2009
9.2 Kommanditistin und Treuhänderin für das Kommanditkapital (Gründungsgesellschafter)
Firma: Caveras Treuhand GmbH
Sitz und Geschäftsanschrift: Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg
Handelsregister: Amtsgericht Hamburg, HRB 90133
Datum der Gründung: 04.03.2004
Datum der ersten Eintragung: 24.03.2004
Stammkapital: 25.000 Euro (voll eingezahlt)
Gesellschafter: Aquila Capital Structured Assets GmbH, Hamburg
Geschäftsführer: Jost Rodewald, geschäftsansässig am Sitz der Gesellschaft
Personelle und kapitalmäßige Ver-flechtungen:
Alleinige Gesellschafterin der Caveras Treuhand GmbH ist die Aquila Capital Structured Assets GmbH (vgl. insoweit die Ausführungen zu den personellen und kapitalmäßigen Verflechtungen unter Kapitel 9.4 „Geschäftsführende Kommanditistin der Beteiligungsgesellschaft und Anbiete-rin“, S. 103). Hieraus könnten sich Interessenkonflikte ergeben.
Interessenkonflikte: Neben den vorgenannten kapitalmäßigen Verflechtungen sind keine weiteren Umstände oder Be-ziehungen bekannt, die Interessenkonflikte der Treuhänderin begründen können.
9. ÜBErsicht ÜBEr diE BEtEiligtEn gEsEllschaFtEn
9.1 Beteiligungsgesellschaft (Fortsetzung)
Gesamtbezüge der Gründungsgesellschafter:
Neben den in Kapitel 6 „Der Fonds in Zahlen“, dargestellten Vergütungen (S. 61– 62) und Gewinn-beteiligungen (S. 65–66) stehen den Gründungsgesellschaftern keine weiteren Gewinnbeteiligun-gen, Entnahmerechte und sonstige Gesamtbezüge, insbesondere Gehälter, Gewinnbeteiligungen, Aufwandsentschädigungen, Versicherungsentgelte, Provisionen und Nebenleistungen jeder Art, innerhalb und außerhalb des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft zu.
Sonderrechte der Gründungsgesellschafter:
Mit dem von der Aquila Capital Structured Assets GmbH als Gründungsgesellschafter übernom-menen Kommanditanteil ist das Recht und die Pflicht zur Geschäftsführung und Vertretung der Beteiligungsgesellschaft (vgl. dazu Kapitel 7.6 „Maßgebliche Rechtsordnung, Rechtsform, Struk-tur des persönlich haftenden Gesellschafters und der geschäftsführenden Kommanditistin“, S. 71 f.), das Recht auf Erhalt einer Managementvergütung (vgl. dazu im Kapitel 6.2.1 „Erläuterung der Wirtschaftlichkeitsprognose“ den Abschnitt „Managementvergütung“, S. 61), das Recht auf Er-halt eines Vorabgewinns (vgl. dazu den Abschnitt „Vorabgewinn“, S. 62), das Recht auf die Fest-legung von Auszahlungen (vgl. dazu Kapitel 7.7.2 „Auszahlungen und Auszahlungspolitik“, S. 72), das Recht auf Einberufung von Gesellschafterversammlungen (vgl. dazu Kapitel 7.7.3 „Ge-sellschafterversammlungen und Beschlussfassungen“, S. 73), das Recht auf Ausschluss von Ge-sellschaftern (vgl. dazu Kapitel 7.7.7 „Ausscheiden eines Gesellschafters“, S. 74) sowie das Recht auf Zustimmung von Übertragungen (vgl. dazu Kapitel 7.7.9 „Übertragungsmöglichkeiten“, S. 74 f.) verbunden.
Mit dem von der Caveras Treuhand GmbH übernommenen Kommanditanteil sind die im Kapitel 7.16 „Aufgaben und Rechtsgrundlagen der Tätigkeit der Treuhänderin/Rechte und Pflichten“, S. 77 f., näher beschriebene Rechte verbunden.
Im Übrigen stimmen die Hauptmerkmale der Kommanditanteile der derzeitigen Gesellschafter mit den im Kapitel 7.7 „Rechte der Anleger und Hauptmerkmale der Anteile“, S. 72 ff. beschriebenen Hauptmerkmalen der von den Anlegern gehaltenen Anteile überein.
Die Aquila Capital Verwaltungsgesellschaft mbH als Komplementärin leistet keine Einlage und ist, soweit gesetzlich zulässig, von der Geschäftsführung ausgeschlossen, jedoch zur Vertretung der Beteiligungsgesellschaft befugt. Die Komplementärin erhält eine Haftungsvergütung (vgl. dazu im Kapitel 6.2.1 „Erläuterung der Wirtschaftlichkeitsprognose“ den Abschnitt „Verwaltungs- und sonstiger Aufwand“, S. 62).
103
9.4 Geschäftsführende Kommanditistin der Beteiligungsgesellschaft und Anbieterin
Firma: Aquila Capital Structured Assets GmbH
Sitz und Geschäftsanschrift: Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg
Handelsregister: Amtsgericht Hamburg, HRB 90131
Datum der Gründung: 04.03.2004
Datum der ersten Eintragung: 24.03.2004
Stammkapital: 75.000 Euro (voll eingezahlt)
Gesellschafter: Aquila Capital Holding GmbH, Hamburg
Geschäftsführer: Roman Rosslenbroich, geschäftsansässig am Sitz der Gesellschaft
Dr. Dieter Rentsch, geschäftsansässig am Sitz der Gesellschaft
Die Geschäftsführer sind jeweils gemeinschaftlich vertretungsberechtigt.
Aufsichtsgremien: Es gibt keine weiteren Aufsichtsgremien.
Funktionstrennung: Es findet keine Funktionstrennung statt.
Personelle und kapitalmäßige Verflechtungen:
Alleingesellschafterin der Aquila Capital Structured Assets GmbH, der Aquila Capital Green Assets GmbH und der Aquila Capital Advisors GmbH ist die Aquila Capital Holding GmbH. Die Aquila Ca-pital Structured Assets GmbH ihrerseits ist alleinige Gesellschafterin der Treuhänderin, der Cave-ras Treuhand GmbH. Die Aquila Capital Structured Assets GmbH ist ferner alleinige Gesellschafte-rin der Aquila Capital Verwaltungsgesellschaft mbH, der Komplementärin der Beteiligungsgesell-schaft. Dr. Dieter Rentsch ist Geschäftsführer der Aquila Capital Holding GmbH und der Aquila Capital Structured Assets GmbH. Roman Rosslenbroich ist Geschäftsführer der Aquila Capital Hol-ding GmbH, der Aquila Capital Green Assets GmbH, der Aquila Capital Structured Assets GmbH, der Aquila Capital Advisors GmbH sowie der Aquila Capital Verwaltungsgesellschaft mbH. Dr. Die-ter Rentsch und Roman Rosslenbroich sind gleichzeitig Gesellschafter der Aquila Capital Holding GmbH. Michael Sanders und Axel Stiehler sind Geschäftsführer der Aquila Capital Advisors GmbH. Die Aquila Capital Advisors GmbH ist von der Beteiligungsgesellschaft mit dem Vertrieb der Ver-mögensanlage betraut. Axel Stiehler ist neben Rafael Vidal López ferner Geschäftsführer und Ge-sellschafter der Aquila Capital Alternatives GmbH mit Sitz in Hamburg, eingetragen im Handelsre-gister des Amtsgerichts Hamburg unter HRB 95329. Die Aquila Capital Alternatives GmbH wird von der Aquila Capital Advisors GmbH mit dem Vertrieb der Vermögensanlage betraut.
9.3 Komplementärin der Beteiligungsgesellschaft (Gründungsgesellschafter)
Firma: Aquila Capital Verwaltungsgesellschaft mbH
Sitz und Geschäftsanschrift: Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg
Handelsregister: Amtsgericht Hamburg, HRB 90132
Datum der Gründung: 04.03.2004
Datum der ersten Eintragung: 24.03.2004
Stammkapital: 25.000 Euro (voll eingezahlt)
Gesellschafter: Aquila Capital Structured Assets GmbH
Geschäftsführer: Roman Rosslenbroich, geschäftsansässig am Sitz der Gesellschaft
Personelle und kapitalmäßige Verflechtungen:
Vgl. insoweit die Ausführungen zu den personellen und kapitalmäßigen Verflechtungen in Kapitel 9.4 „Geschäftsführende Kommanditistin der Beteiligungsgesellschaft und Anbieterin“, S. 103.
ac agrarinveSt i /2009
9.6 Generalvermittler
Firma: Aquila Capital Advisors GmbH
Sitz: Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg
Handelsregister: Amtsgericht Hamburg, HRB 92678
Datum der Gründung: 16.08.2004
Datum der ersten Eintragung: 18.01.2005
Stammkapital: 150.000 Euro (voll eingezahlt)
Gesellschafter: Aquila Capital Holding GmbH, Hamburg
Geschäftsführer: Roman Rosslenbroich (alleinvertretungsberechtigt), Michael Sanders und Axel Stiehler (jeweils ge-meinschaftlich vertretungsberechtigt), alle geschäftsansässig am Sitz der Gesellschaft
Personelle und kapitalmäßige Verflechtungen:
Die Aquila Capital Advisors GmbH ist Generalvermittler des Beteiligungsangebotes. Sie bedient sich hierbei der Mitwirkung der Aquila Capital Alternatives GmbH. Alleinige Gesellschafterin der Aquila Capital Advisors GmbH ist die Aquila Capital Holding GmbH. Diese ist gleichzeitig alleinige Gesellschafterin der Aquila Capital Struc tured Assets GmbH und der Aquila Capital Green Assets GmbH. Gesellschafter der Aquila Capital Alternatives GmbH sind die Aquila Capital Holding GmbH sowie die Herren Axel Stiehler und Rafael Vidal López. Die Herren Axel Stiehler und Rafael Vidal López sind gleichzeitig Geschäftsführer der Aquila Capital Alternatives GmbH.
9. ÜBErsicht ÜBEr diE BEtEiligtEn gEsEllschaFtEn
9.5 Geschäftsbesorger
Firma: Aquila Capital Green Assets GmbH
Sitz: Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg
Handelsregister: Amtsgericht Hamburg, HRB 104983
Datum der Gründung: 10.03.2008
Datum der ersten Eintragung: 16.04.2008
Stammkapital: 25.000 Euro
Gesellschafter: Aquila Capital Holding GmbH, Hamburg
Geschäftsführer: Roman Rosslenbroich, geschäftsansässig am Sitz der Gesellschaft
Detlef Schön, geschäftsansässig am Sitz der Gesellschaft
Die Geschäftsführer sind jeweils gemeinschaftlich vertretungsberechtigt.
Personelle und kapitalmäßige Verflechtungen:
Die Aquila Capital Holding GmbH ist ferner Alleingesellschafterin der Aquila Capital Structured Assets GmbH und der Aquila Capital Advisors GmbH. Roman Rosslenbroich ist Geschäftsführer der Aquila Capital Holding GmbH, der Aquila Capital Green Assets GmbH, der Aquila Capital Struc-tured Assets GmbH, der Aquila Capital Advisors GmbH sowie der Aquila Capital Verwaltungsge-sellschaft mbH.
105
9.7 LuxCo
Firma: AgrarINVEST Lux S.A.
Sitz: 4, rue Dicks, 1417 Luxemburg, Luxemburg
Handelsregister: Die AgrarINVEST Lux S.A. wurde am 19.12.2008 beim Handelsregister angemeldet. Die Eintragung ist noch nicht erfolgt.
Datum der Gründung: 19.12.2008
Stammkapital: 70.000 US-Dollar
Gründungsaktionäre: AgrarINVEST GmbH & Co. KG
Board of Directors: Alceda Directors S.a.r.l. sowie Marc Kriegsmann und Serge Dollendorf, jeweils geschäftsansässig am Sitz der Gesellschaft.
Personelle und kapitalmäßige Verflechtungen:
Die Alceda Directors S.a.r.l. ist ein mit der Aquila Capital Holding GmbH verbundenes Unterneh-men. Marc Kriegsmann ist Geschäftsführer der Alceda Fund Management S.A., einem Tochterun-ternehmen der Aquila Capital Holding GmbH.
Weitere personelle und kapitalmäßige Verflechtungen bei der AgrarINVEST Lux S.A. sind derzeit nicht bekannt. Es ist jedoch denkbar, dass die Organe der AgrarINVEST Lux S.A. auch durch Perso-nen besetzt werden, die gleichzeitig Organe der Anbieterin des Beteiligungsangebotes, der Aquila Capital Structured Assets GmbH, oder der mit diesen verbundenen Unternehmen sind.
Es ist vorgesehen, dass sich Unternehmen aus der Aquila Gruppe
mit Minderheitsbeteiligungen zu geringeren Anschaffungskosten als
die der LuxCo an den Zielinvestments beteiligen und aus diesen
Beteiligungen Erträge erzielen.
Neben den vorgenannten personellen und kapitalmäßigen Verflech-
tungen sind keine weiteren kapitalmäßigen oder personellen Ver-
flechtungen bekannt.
Insbesondere sind über die vorgenannten Verflechtungen hinaus we-
der die Gründungsgesellschafter noch die Treuhänderin oder Mitglie-
der der Geschäftsführung der Beteiligungsgesellschaft an Unternehmen,
die mit dem Vertrieb der emittierten Vermögensanlage beauftragt
sind oder der Beteiligungsgesellschaft Fremdkapital zur Verfügung
stellen, unmittelbar oder mittelbar beteiligt oder für solche tätig.
Weitere nicht in diesem Beteiligungsangebot genannte Vereinbarungen
oder Abreden, die die Anlageobjekte selbst betreffen, z.B. Vereinba-
rungen über Provisionen, Kommissionen, Rabatte oder sonstige Rück-
gewährungen, liegen nicht vor.
Sonstige Personen, die die Herausgabe oder den Inhalt des Beteili-
gungsangebotes oder die Abgabe oder den Inhalt des Beteiligungs-
angebotes wesentlich beeinflusst haben, sind nicht vorhanden.
Sonstige personelle oder kapitalmäßige Verflechtungen sind ebenfalls
nicht vorhanden.
KapitEl X
ac agrarinveSt i /2009
KapitEl 10
107
Wird der Treuhand- und Verwaltungsvertrag erst nach dem 22.05.2009
wirksam, haben Sie die gesamte Zeichnungssumme sowie das auf
die gesamte Zeichnungssumme entfallende Agio innerhalb von einer
Woche nach schriftlicher Aufforderung durch die Treuhänderin ein-
zuzahlen.
Der angegebene Betrag ist auf das Konto der Beteiligungsgesellschaft
zu überweisen.
Falls von uns nicht schon angegeben, geben Sie bitte den Namen
des Zeichners und die durch die Treuhänderin vergebene Register-
nummer auf dem Zahlungsformular an, um eine eindeutige Zuord-
nung zu gewährleisten.
Warum und für wen werden Gebühren bei der Einzahlung in Fremdwährungsfonds erhoben?
Kosten und Gebühren, die im Zusammenhang mit der Einzahlung
der Zeichnungssumme und des Agios bei der das Einzahlungskonto
führenden Bank anfallen, werden von der geschäftsführenden Kom-
manditistin getragen. Sofern Ihre Bank im Zusammenhang mit der
Einzahlung der Zeichnungssumme und des Agios oder im Rahmen
der Auszahlungen Kosten und/oder Gebühren erhebt, haben Sie
diese zu tragen. Die Höhe der Gebühren ist ggf. abhängig von den
Konditionen der beteiligten Banken. Die Cave ras Treuhand GmbH
selbst erhebt im Rahmen der Einzahlung in Fremdwährungsfonds
keine Gebühren.
Wem muss ich melden, dass ich mich am AC AgrarINVEST I/2009 beteilige?
Eine generelle Verpflichtung, Ihre Beteiligung am AC AgrarINVEST
I /2009 zu melden, besteht nicht. Selbstverständlich müssen Sie die
Gewinne und Verluste, die Sie aus Ihrer Beteiligung am AC AgrarIN-
VEST I /2009 zugewiesen erhalten, bei Ihrem zuständigen Finanzamt
im Rahmen Ihrer Steuererklärung vollständig angeben. Die Höhe der
anzusetzenden Gewinne und Verluste wird von dem für die Beteili-
gungsgesellschaft zuständigen Finanzamt ermittelt und für alle
Anleger mit bindender Wirkung festgestellt.
Sofern und sobald die Höhe Ihrer mittelbaren Beteiligung an der
AgrarINVEST Lux S.A. einen Betrag von umgerechnet 150.000 Euro
übersteigt, sind Sie gemäß § 138 Abs. 2 der Abgabenordung ver-
pflichtet, dies Ihrem zuständigen Finanzamt mittels amtlichem Vor-
druck anzuzeigen. Die vorgenannte Meldepflicht besteht auch dann,
wenn Sie neben Ihrer Beteiligung am AC AgrarINVEST I /2009 wei-
tere unmittelbare und/oder mittelbare Beteiligungen an ausländischen
Gesellschaften halten und die Summe aller ausländischen Beteiligun-
gen die Meldeschwelle von 150.000 Euro übersteigt oder Sie durch
Ihre Beteiligung am AC AgrarINVEST I /2009 mittelbar zu mindestens
25% an der AgrarINVEST Lux S.A. beteiligt sind.
Was muss ich bei der Zeichnung beachten?
Alle vier Unterschriften auf der Beitrittserklärung müssen geleistet
werden.
Das Zeichnungsdatum ist bitte anzugeben.
Bitte keine Streichungen oder Änderungen auf der Beitrittserklärung
vornehmen, sonst kann die Annahme verweigert werden.
Wann wird meine Beitrittserklärung angenommen?
Ihre Beitrittserklärung wird angenommen, wenn diese der Treuhän-
derin innerhalb der Platzierungsfrist vollständig ausgefüllt und un-
terschrieben vorliegt. Mit der Annahme Ihrer Beitrittserklärung durch
die Treuhänderin wird der Treuhand- und Verwaltungsvertrag wirk-
sam. Der Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Treuhand- und Ver-
waltungsvertrages wirkt sich darauf aus, ob Sie die Zeichnungssum-
me in zwei Teilbeträgen oder in einem Gesamtbetrag einzuzahlen
haben.
Was passiert nach rechtzeitigem Eingang der Beitrittserklärung bei der Caveras Treuhand GmbH?
Die Beitrittserklärung wird von der Treuhänderin erfasst und ange-
nommen.
Sie erhalten unverzüglich ein Bestätigungsschreiben mit den Einzah-
lungsmodalitäten und eine gegengezeichnete Kopie Ihrer Beitritts-
erklärung.
Ich habe noch keine Bestätigung meiner Beteiligung erhalten. Was kann ich tun?
Bitte kontaktieren Sie die Treuhänderin unter (040) 411619-140 oder
schreiben Sie an [email protected]. Wir informieren Sie
gerne auch telefonisch über die Annahme und übersenden eine
Zweitschrift.
Wann muss die Einzahlung erfolgen und was ist zu berücksichtigen?
Die Zahlung wird von der Treuhänderin schriftlich eingefordert.
Einzahlungstermin und Einzahlungsbetrag werden in dem Bestäti-
gungsschreiben genannt. Sofern der Treuhand- und Verwaltungs-
vertrag bis zum 22.05.2009 (einschließlich) wirksam wird, haben Sie
die Zeichnungssumme in zwei Tranchen einzuzahlen. Die erste Tranche
in Höhe von 30% der Zeichnungssumme sowie das auf die gesam-
te Zeichnungssumme entfallende Agio sind innerhalb von einer
Woche nach schriftlicher Aufforderung durch die Treuhänderin ein-
zuzahlen. Die zweite Tranche in Höhe von 70% der Zeichnungssum-
me haben Sie in diesem Fall spätestens am 01.06.2009 zu leisten.
10. ZEichnungshinWEisE
ac agrarinveSt i /2009
§ 1 Firma, Sitz und Geschäftsjahr
(1) Die Firma der Kommanditgesellschaft lautet AgrarINVEST 2009 GmbH
& Co. KG, nachfolgend „Beteiligungsgesellschaft“ genannt.
(2) Die Beteiligungsgesellschaft hat ihren Sitz in Hamburg.
(3) Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.
§ 2 Gegenstand des Unternehmens
(1) Unternehmensgegenstand der Kommanditgesellschaft ist das un-
mittelbare oder mittelbare Investieren in Investitionsvehikel mit dem
Ziel des Erwerbs, des Betriebs und des Verkaufs von landwirtschaft-
lichen Betrieben und Agrarland.
(2) Die Beteiligungsgesellschaft kann Geschäfte jeder Art im In- und
Ausland tätigen, die geeignet sind, dem Gegenstand des Unterneh-
mens unmittelbar oder mittelbar zu dienen oder diesen zu fördern,
soweit es sich nicht um eine genehmigungspflichtige Tätigkeit han-
delt. Die Beteiligungsgesellschaft kann andere Gesellschaften grün-
den, erwerben oder sich an ihnen beteiligen.
§ 3 Gesellschafter, Kapital, Treuhandverhältnis
(1) Komplementärin der Beteiligungsgesellschaft ist die Aquila Capital
Verwaltungsgesellschaft mbH. Die Komplementärin leistet keine
Einlage.
(2) Geschäftsführende Kommanditistin ist die Aquila Capital Structured
Assets GmbH mit einer Kommanditeinlage von USD 1.000 zzgl. ei-
nes Agios in Höhe von 5 %. Die in das Handelsregister einzutragen-
de Haftsumme der Aquila Capital Structured Assets GmbH beträgt
EUR 1.000.
(3) Weitere Kommanditistin ist die Caveras Treuhand GmbH mit einer
Einlage von zunächst USD 1.000 zzgl. eines Agios in Höhe von 5 %.
Die in das Handelsregister einzutragende Haftsumme der Caveras
Treuhand GmbH beträgt zunächst EUR 1.000.
(4) Die Kommanditistin Caveras Treuhand GmbH (nachfolgend: „Treu-
händerin“ genannt) ist unter Befreiung von den Beschränkungen
des § 181 BGB berechtigt, ihre Kommanditbeteiligung ohne beson-
deren Beschluss der übrigen Gesellschafter als Treuhänderin für
Dritte (nachfolgend „Treugeber“ genannt) um einen Betrag von bis
zu USD 100 Mio. zu erhöhen (nachfolgend „Beteiligungskapital“
genannt). Die Erhöhung erfolgt ohne weitere Willenserklärung der
Treuhänderin und im vollen Umfang der Zeichnungssumme des je-
weiligen Treugebers, sobald die Frist zur Ausübung des gesetzlichen
Widerrufsrechts des jeweiligen Treugebers abgelaufen ist, und der
jeweilige Treugeber 100 % seiner jeweiligen Zeichnungssumme zzgl.
5 % Agio (nachfolgend „Einlage“ genannt) auf dem in der Beitritts-
erklärung angegebenen Konto der Beteiligungsgesellschaft einge-
zahlt hat. Die Erhöhung gilt auch als erfolgt, wenn die Einlage um
bei der Überweisung von dem beauftragten Kreditinstitut übliche
Beträge, insbesondere Bearbeitungsgebühren, Spesen oder Provi-
sionen, gemindert ist (nachfolgend „Fehlbetrag“ genannt). Die
Treuhänderin wird die Erhöhung ihrer Einlage nach Ablauf der Plat-
zierungsfrist gegenüber der Beteiligungsgesellschaft ausdrücklich
bestätigen. Eine über den Betrag von USD 100 Mio. hinausgehende
Erhöhung dieses Betrages steht im Ermessen der geschäftsführen-
den Kommanditistin, die die Treuhänderin ermächtigen und beauf-
tragen kann, ihre Beteiligung treuhänderisch für Dritte entsprechend
zu erhöhen. Auf den Erhöhungsbetrag ist von der Treuhänderin ein
Agio in Höhe von 5 % zu zahlen.
11.1 Gesellschaftsvertrag der Beteiligungsgesellschaft
gesellschaftsvertrag der agrarinvEst 2009 gmbh & co. Kg(„ac agrarinvEst i/2009“)
Zwischender Aquila Capital Verwaltungsgesellschaft mbH, Ferdinandstr. 25–27, 20095 Hamburg– nachfolgend auch „Komplementärin“ (persönlich haftende Gesellschafterin) genannt –
undder Caveras Treuhand GmbH, Ferdinandstr. 25–27, 20095 Hamburg
– nachfolgend auch „Treuhänderin“ genannt –und
der Aquila Capital Structured Assets GmbH, Ferdinandstr. 25–27, 20095 Hamburg– nachfolgend auch „geschäftsführende Kommanditistin“ genannt –
wird folgender Gesellschaftsvertrag geschlossen.
11. vErträgE
109
(5) Erhöht die Treuhänderin ihre Kommanditbeteiligung, ist 1% des Erhö-
hungsbetrages (ohne Agio) als zusätzliche Haftsumme der Treuhänderin
in das Handelsregister einzutragen. Die einzutragende Haftsumme ist in
EUR zu beziffern. Zum Zwecke der Umrechnung von USD in EUR wird
ein fester Wechselkurs von USD 1 = EUR 1 zugrunde gelegt. Eine Nach-
schussverpflichtung ist ausgeschlossen; dies gilt, sofern nichts an-
deres vereinbart ist, auch, wenn eine Entnahme von Liquiditätsüber-
schüssen erfolgt, die von Gewinnen der Beteiligungsgesellschaft
nicht gedeckt ist. Die Handelsregisteranmeldung erfolgt nach dem
Ende der Platzierungsfrist (§ 3 Abs. (12)). Die Beteiligung der Kom-
manditisten erfolgt unter der aufschiebenden Bedingung ihrer Ein-
tragung in das Handelsregister der Beteiligungsgesellschaft. In der
Zeit von ihrem Beitritt bis zu ihrer Eintragung in das Handelsregister
sind die Kommanditisten als stille Gesellschafter beteiligt. Die Re-
gelungen dieses Gesellschaftsvertrages gelten für das stille Beteili-
gungsverhältnis entsprechend.
(6) Die Beteiligung Dritter im Rahmen der Kapitalerhöhung gemäß § 3
Abs. (4) erfolgt mittelbar durch Beitritt zu einem zwischen der Be-
teiligungsgesellschaft und der Treuhänderin geschlossenen Treu-
hand- und Verwaltungsvertrag, der durch Annahme der Beitritts-
erklärung durch die Treuhänderin wirksam wird. Der Treuhand- und
Verwaltungsvertrag sowie dieser Gesellschaftsvertrag bilden eine
rechtliche Einheit. Die Mindestzeichnungssumme beträgt USD
20.000; geringere Zeichnungssummen sind mit Zustimmung der
geschäftsführenden Kommanditistin zulässig. Höhere Zeichnungs-
summen sollen ohne Rest durch 5.000 teilbar sein. Auf die Zeich-
nungssumme ist von den Treugebern das von der Treuhänderin
gegenüber der Beteiligungsgesellschaft geschuldete Agio von 5 %
zu zahlen. Wird der Treuhand- und Verwaltungsvertrag bis zum
22.05.2009 (einschließlich) wirksam, haben die Treugeber die Zeich-
nungssumme in zwei Tranchen zu leisten. Die erste Tranche in Höhe
von 30% der Zeichnungssumme sowie das auf die gesamte Zeich-
nungssumme entfallende Agio sind innerhalb von einer Woche
nach schriftlicher Aufforderung durch die Treuhänderin einzuzah-
len, die zweite Tranche in Höhe von 70% der Zeichnungssumme
spätestens am 01.06.2009. Wird der Treuhand- und Verwaltungs-
vertrag erst nach dem 22.05.2009 wirksam, haben die Treugeber
die gesamte Zeichnungssumme sowie das auf die gesamte Zeich-
nungssumme entfallende Agio innerhalb von einer Woche nach
schriftlicher Aufforderung durch die Treuhänderin zu leisten. Kos-
ten und Gebühren, die im Zusammenhang mit der Einzahlung der
Zeichnungssumme und des Agios bei der das Einzahlungskonto
führenden Bank anfallen, werden von der geschäftsführenden
Kommanditistin getragen.
(7) Soweit die Treuhänderin ihre Kommanditbeteiligung für fremde
Rechnung erhöht, ist sie zu Einlageleistungen (einschließlich Agio) nur
insoweit verpflichtet, wie der jeweilige Treugeber seine Zahlungsver-
pflichtungen gemäß § 7 Abs. (1) des Treuhand- und Verwaltungsver-
trages erfüllt hat. § 3 Abs. (9) Satz 1 bleibt unberührt. Die Treuhänderin
ist berechtigt, ihre Einlageverpflichtung dadurch zu erfüllen, dass sie
ihre Zahlungsansprüche gegenüber den Treugebern mit befreiender
Wirkung an Erfüllungs statt an die Beteiligungsgesellschaft abtritt, wel-
che die Abtretung bereits unwiderruflich annimmt.
(8) Beteiligen sich Dritte als Treugeber über die Treuhänderin gem. § 3
Abs. (6) an der Beteiligungsgesellschaft, hält die Treuhänderin einen
sich aus der Erhöhung ihrer Pflichteinlage ergebenden Teil ihrer
Kommanditbeteiligung treuhänderisch für den Treugeber und verwal-
tet diesen im eigenen Namen für Rechnung des Treugebers.
(9) Die Beteiligungsgesellschaft ist berechtigt, wegen rückständiger
Zahlungen beitretender Kommanditisten von diesen Verzugszinsen
in Höhe von 0,5 % monatlich ab dem in der Beitrittserklärung ver-
einbarten oder ab dem bei Verkürzung oder Verlängerung der Plat-
zierungsfrist geltenden Fälligkeitszeitpunkt zu verlangen. Die Gel-
tendmachung eines weiter gehenden Verzugsschadens und Scha-
denersatzes wegen Nichterfüllung bleibt der Beteiligungsgesellschaft
vorbehalten.
(10) Jeder Treugeber der Treuhänderin ist unter Übernahme aller damit
verbundenen Kosten und Gebühren berechtigt, von der Treuhän-
derin die Übertragung der bisher für ihn gehaltenen Beteiligung
und seine Eintragung in das Handelsregister der Beteiligungsgesell-
schaft zu verlangen, verbunden mit der Maßgabe, dass dann die
Treuhänderin die Rechte des bisherigen Treugebers als Verwaltungs-
treuhänderin wahrnimmt. Voraussetzung für eine solche Eintragung
ist, dass der Treugeber der geschäftsführenden Kommanditistin zu-
vor auf eigene Kosten eine unwiderrufliche und über den Tod hin-
aus wirksame Vollmacht gemäß § 4 dieses Vertrages erteilt. Weite-
re Einzelheiten regelt der Treuhand- und Verwaltungsvertrag.
(11) Die geschäftsführende Kommanditistin ist ermächtigt, einen Kom-
manditisten, der seine fällige Einlage trotz schriftlicher Mahnung
nach Fristsetzung ganz oder teilweise nicht bis spätestens zum
03.07.2009 erbringt, vollständig bzw. in Höhe der nicht erbrachten
Einlage schriftlich aus der Beteiligungsgesellschaft auszuschließen.
Für diesen Ausschluss bedarf es keines besonderen Gesellschafter-
beschlusses. Sie kann einen oder mehrere Kommanditisten an sei-
ner Stelle aufnehmen.
(12) Die Beteiligungsgesellschaft soll mit Beendigung der Platzierungs-
frist zum 30.06.2009 geschlossen werden (nachfolgend auch „re-
gulärer Zeichnungsschluss“ genannt) mit der Folge, dass die Treu-
händerin ihre Beteiligung nicht über die zu diesem Zeitpunkt ihr
zugegangenen Zeichnungen hinaus erhöhen kann (Schließung der
Beteiligungsgesellschaft). Eine Verschiebung des regulären Zeich-
nungsschlusses um bis zu zwölf Monate steht im Ermessen der ge-
schäftsführenden Kommanditistin. Diese ist auch zur Schließung
der Beteiligungsgesellschaft vor dem Erreichen des regulären Zeich-
nungsschlusses und vor dem Erreichen eines Kapitalerhöhungsbe-
trages von USD 30 Mio. berechtigt.
ac agrarinveSt i /2009
§ 4 Vollmacht für Registerangelegenheiten
(1) Mit ihrem Beitritt zur Beteiligungsgesellschaft bevollmächtigen alle
Kommanditisten die geschäftsführende Kommanditistin sowie ggf.
ihre Rechtsnachfolgerin unwiderruflich und unter Befreiung von den
Beschränkungen des § 181 BGB, in ihrem Namen sämtliche Anmel-
dungen zum Handelsregister vorzunehmen, die nach diesem Ge-
sellschaftsvertrag erforderlich sind oder durch künftige Gesellschaf-
terbeschlüsse erforderlich werden, insbesondere alle Erklärungen
abzugeben und entgegenzunehmen, welche zur Aufnahme und
beim Ausscheiden von Gesellschaftern erforderlich sind.
(2) Die Kommanditisten haben der geschäftsführenden Kommanditis-
tin auf Kosten des jeweiligen Kommanditisten bei ihrem Beitritt auf
Verlangen der geschäftsführenden Kommanditistin eine Vollmachts-
urkunde in notariell beglaubigter Form zu übergeben. Durch sie
bevollmächtigen sie die geschäftsführende Kommanditistin zu den
in § 4 Abs. (1) genannten Handlungen und Rechtsgeschäften. Die
Vollmacht hat bei einem Wechsel der geschäftsführenden Kom-
manditistin für deren Rechtsnachfolger zu gelten. Falls notwendig,
haben die Kommanditisten einem Rechtsnachfolger der geschäfts-
führenden Kommanditistin eine gesonderte Vollmacht zu erteilen.
Durch den Tod des Vollmachtgebers darf die Vollmacht nicht erlö-
schen.
(3) Die Kommanditisten erteilen durch ihren Beitritt zur Beteiligungs-
gesellschaft ferner eine Empfangsvollmacht. Damit bevollmächtigen
sie die geschäftsführende Kommanditistin zur Entgegennahme aller
Steuerbescheide für die Beteiligungsgesellschaft.
(4) Nach dem Ausscheiden eines Kommanditisten bestehen die erteil-
ten Vollmachten so lange fort, bis sie gegenüber der geschäftsfüh-
renden Kommanditistin und auch gegenüber dem zuständigen Fi-
nanzamt widerrufen werden.
§ 5 Mittelherkunft und Mittelverwendung
(1) Für die Mittelherkunft und die Mittelverwendung gilt der Plan ge-
mäß Anlage 1.
(2) Die Beteiligungsgesellschaft ist berechtigt, das Beteiligungskapital,
solange und soweit dieses nicht für prospektierte Investitionen oder
zur Begleichung fälliger Verbindlichkeiten der Beteiligungsgesell-
schaft benötigt wird, in geeignete Tagesgeldanlagen, kurzläufige
Termingelder, Spareinlagen, Geldmarktinstrumente (wie in § 1 Abs.
11 Satz 3 Kreditwesengesetz definiert) oder in Staatsanleihen, de-
ren Fälligkeit auch nach der Investition der Mittel gemäß Investiti-
onsplan liegen darf, zu investieren. Die aus der Zwischenanlage er-
zielten Zinsen erhöhen die Liquiditätsreserve der Beteiligungsgesell-
schaft.
§ 6 Gesellschafterkonten
(1) Die Pflichteinlagen der Gesellschafter werden auf festen Kapital-
konten verbucht. Die festen Kapitalkonten sind unveränderlich und
maßgeblich für das Stimmrecht, die Ergebnisverteilung sowie für
die Höhe einer etwaigen Abfindung und die Beteiligung am Liqui-
dationserlös.
(2) Darüber hinaus führt die Beteiligungsgesellschaft für jeden Kom-
manditisten ein variables Kapitalkonto, ein Rücklagenkonto und
ein Ergebnissonderkonto. Die Einrichtung weiterer Konten ist zu-
lässig. Auf den variablen Kapitalkonten werden ausstehende Zah-
lungen auf die Pflichteinlagen, Einlagen, die keine Pflichteinlagen
sind, und Entnahmen gebucht. Das Agio der Kommanditisten wird
auf den Rücklagenkonten gebucht. Auf den Ergebnissonderkonten
werden die anteiligen Gewinne und Verluste gebucht. Dies gilt
auch, wenn die Verlustanteile die Hafteinlagen der Kommanditis-
ten übersteigen.
(3) Sämtliche Konten sind unverzinslich zu führen.
§ 7 Geschäftsführung und Vertretung
(1) Zur Geschäftsführung der Beteiligungsgesellschaft ist die geschäfts-
führende Kommanditistin allein und ausschließlich berechtigt und
verpflichtet, soweit nicht gesetzlich zwingend die Komplementärin
tätig werden muss. Die geschäftsführende Kommanditistin be-
stimmt insbesondere über die Verteilung der Investitionsmittel in
das/die Investitionsobjekt/e. Sie kann zur Wahrnehmung ihrer Auf-
gaben auch ganz oder teilweise Dritte beauftragen. Hierzu erhält
sie hiermit eine entsprechende Vollmacht. Die Komplementärin
und andere Kommanditisten sind von der Geschäftsführung aus-
geschlossen.
(2) Zur Vertretung der Beteiligungsgesellschaft ist neben der Komple-
mentärin auch die geschäftsführende Kommanditistin berechtigt.
Die geschäftsführende Kommanditistin hat die rechtsgeschäftliche
Befugnis und Vollmacht zur Vertretung der Beteiligungsgesellschaft
erhalten. Sowohl die Komplementärin als auch die geschäftsfüh-
rende Kommanditistin unterliegen keinem Wettbewerbsverbot und
sind von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.
(3) Die Geschäftsführungs- und Vertretungsbefugnis gilt für alle Ge-
schäfte, die nach Art und Umfang oder Risiko in den Rahmen des
gewöhnlichen Geschäftsbetriebs der Beteiligungsgesellschaft fallen
(vgl. § 2). Für außergewöhnliche Rechtsgeschäfte bedarf die ge-
schäftsführende Kommanditistin der vorherigen Zustimmung der
Gesellschafterversammlung. Außergewöhnliche Rechtsgeschäfte
sind insbesondere:
(a) Abweichung von der Mittelverwendung gem. Anlage 1 sowie
Änderung der den Gesellschaftern mitgeteilten Anlagestrategie
und -prinzipien;
(b) Eingehung von Wechselverbindlichkeiten, Übernahme von Bürg-
schaften, Schuldbeitritt, Übernahme von Garantien und Gewäh-
rung von Sicherheiten über einen Betrag von USD 100.000 im
Einzelfall hinaus;
(c) Erteilung und Widerruf von Prokuren und Handlungsvollmach-
ten;
(d) Erteilung und Erhöhung von Pensions- und Versorgungszusagen
und Tantiemen.
11. vErträgE
111
(4) In Not- und in Eilfällen hat die geschäftsführende Kommanditistin
das Recht und die Pflicht, unaufschiebbare Rechtsgeschäfte oder
Rechtshandlungen, die über den gewöhnlichen Geschäftsbetrieb
der Beteiligungsgesellschaft hinausgehen, mit der Sorgfalt eines
ordentlichen Kaufmanns auch ohne vorherige Zustimmung der
Gesellschafterversammlung vorzunehmen. Hat die geschäftsfüh-
rende Kommanditistin hiervon Gebrauch gemacht, so hat sie die
Gesellschafter unverzüglich zu unterrichten. Im Übrigen ist das
Widerspruchsrecht der Kommanditisten gemäß § 164 HGB aus-
geschlossen.
(5) Die geschäftsführende Kommanditistin ist berechtigt, folgende Ver-
träge und Rechtsgeschäfte ohne Zustimmung der Gesellschafter
abzuschließen, durchzuführen, zu ändern und zu beenden:
(a) Verträge zum Erwerb von Vermögensgegenständen im Rahmen
des Unternehmenszwecks (§ 2 Abs. (2)), insbesondere der direk-
te oder indirekte Erwerb von Anteilen an Investitions vehikeln im
Zusammenhang mit Agrarinvestitionen;
(b) Vertrag mit einem unabhängigen Mittelverwendungskontrolleur
über die Mittelverwendungskontrolle und Mittelfreigabe;
(c) Treuhand- und Verwaltungsvertrag mit der Caveras Treuhand
GmbH als Treuhänderin und der Beteiligungsgesellschaft über
die Betreuung der Treugeber bzw. der später direkt im Handels-
register der Beteiligungsgesellschaft eingetragenen Kommandi-
tisten;
(d) Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Aquila Capital Structured
Assets GmbH über die Entwicklung des Beteiligungsangebotes
und die Organisation der Rechts- und Steuerberatung;
(e) Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Aquila Capital Advisors
GmbH über die Eigenkapitalvermittlung;
(f) Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Aquila Capital Structured
Assets GmbH über die Prospekterstellung und das Marketing im
Hinblick auf die Einwerbung von Beteiligungskapital;
(g) Managementvertrag mit der Aquila Capital Structured Assets
GmbH;
(h) Sonstige im Rahmen der Mittelverwendung gemäß Anlage 1
vorgesehenen Verträge.
(6) Die geschäftsführende Kommanditistin ist nach ihrem Ermessen
berechtigt, Zwischenanlagen des Beteiligungskapitals nach Maßga-
be des § 5 Abs. (2) einzugehen oder aufzulösen sowie die Liquidi-
tätsreserve der Beteiligungsgesellschaft zur Verwendung im Rahmen
des Gesellschaftszwecks der Beteiligungsgesellschaft zu verringern
oder aufzulösen, ohne dass es eines Gesellschafterbeschlusses be-
darf. Diese Verringerung oder Auflösung ist der Gesellschafterver-
sammlung anzuzeigen.
§ 8 Vergütungen und Kosten
(1) Die Komplementärin erhält für die Übernahme der persönlichen Haf-
tung in der Beteiligungsgesellschaft ab dem Jahr 2009 eine ergeb-
nisunabhängige Haftungsvergütung in Höhe von anfänglich USD
20.000 p. a. zzgl. etwaig anfallender gesetzlicher Umsatzsteuer.
Die Vergütung wird jährlich, erstmals für das Jahr 2010, in angemes-
sener Höhe und nach billigem Ermessen der geschäftsführenden
Kommanditistin an die allgemeine Kostenentwicklung angepasst,
mindestens aber 2% p.a. Ferner erhält die Komplementärin sämtli-
che Aufwendungen ersetzt, die durch ihre gesellschaftsrechtliche
Beteiligung an der Beteiligungsgesellschaft entstehen und dem Um-
fang nach einem ordentlichen Geschäftsbetrieb entsprechen.
(2) Die Beteiligungsgesellschaft trägt ihre eigenen Kosten, insbeson-
dere:
(a) Marketingkosten;
(b) Kosten des Zahlungsverkehrs, Depot- und Notargebühren, Ver-
sicherungen;
(c) externe Kosten für laufende Rechts- und Steuerberatung der Be-
teiligungsgesellschaft und die Erstellung von Steuererklärun-
gen;
(d) externe Kosten der Buchhaltung der Beteiligungsgesellschaft
und die Kosten der Erstellung und ggf. Prüfung des Jahresab-
schlusses der Beteiligungsgesellschaft;
(e) Kosten im Zusammenhang mit Gesellschafterversammlungen
sowie Berichten an die Gesellschafter;
(f) Kosten des Erwerbs, der Erhöhung sowie der Veräußerung von
Investments, auch für den Fall, dass der Erwerb, die Erhöhung
oder die Veräußerung unterbleiben, es sei denn, die Kosten wer-
den von Dritten oder den Investments getragen;
(g) etwaige Steuern und Abgaben jeglicher Art der Beteiligungsge-
sellschaft, vor allem Umsatz- und andere Betriebsteuern, auch
insofern sie auf Vergütungen an Gesellschafter entfallen.
(3) Für ihre Mitwirkung bei der Strukturierung des Beteiligungsangebo-
tes und der Organisation der rechtlichen und steuerlichen Beratung
erhält die geschäftsführende Kommanditistin eine einmalige Vergü-
tung auf der Grundlage eines gesondert abgeschlossenen Geschäfts-
besorgungsvertrages.
(4) Für ihre Mitwirkung bei der Prospekterstellung und dem Marketing
erhält die geschäftsführende Kommanditistin eine einmalige Ver-
gütung auf der Basis eines gesondert geschlossenen Geschäftsbe-
sorgungsvertrages.
(5) Die geschäftsführende Kommanditistin erhält ab dem Geschäftsjahr
2009 für ihre Tätigkeit eine feste und eine ergebnisabhängige Ge-
schäftsbesorgungsvergütung nach Maßgabe eines gesondert abge-
schlossenen Managementvertrages.
ac agrarinveSt i /2009
(6) Die Treuhänderin erhält von der Beteiligungsgesellschaft für die
Übernahme der Treuhandschaft sowie für die Erbringung von Ver-
waltungsleistungen eine Vergütung gemäß § 10 des gesondert ab-
zuschließenden Treuhand- und Verwaltungsvertrages.
(7) Die Aquila Capital Advisors GmbH erhält für die Eigenkapitalver-
mittlung eine Vergütung auf der Basis eines gesondert abgeschlos-
senen Geschäftsbesorgungsvertrages.
(8) Die vorgenannten Vergütungen und der vorgenannte Aufwendungs-
ersatz sind Aufwand der Beteiligungsgesellschaft, soweit sie nicht
als Anschaffungskosten für den Erwerb der Investments zu behan-
deln sind.
(9) Grundsätzlich wird angestrebt und davon ausgegangen, dass die
Beteiligungsgesellschaft keine umsatzsteuerpflichtigen Handlungen
vornimmt.
§ 9 Beteiligung am Ergebnis und am Vermögen der Beteiligungsgesellschaft
(1) Die Gewinn- und Verlustbeteiligung erfolgt auf Grundlage dieses
Gesellschaftsvertrages und der danach festgestellten Handelsbi-
lanz.
(2) Die Komplementärin ist am Ergebnis und am Vermögen der Betei-
ligungsgesellschaft nicht beteiligt.
(3) Die Kommanditisten sind während der gesamten Laufzeit der Be-
teiligungsgesellschaft am Gewinn der Beteiligungsgesellschaft nach
Maßgabe der folgenden Vorschriften beteiligt:
(a) Gewinne der Beteiligungsgesellschaft stehen allen Kommandi-
tisten im Verhältnis ihrer festen Kapitalkonten zu. Zugewiesene
Gewinne sind zunächst mit etwa ausstehenden Pflichteinlagen
sowie mit Verlustvorträgen des betreffenden Kommanditisten
zu verrechnen. Diese Gewinnverteilungsabrede gilt, bis die Kom-
manditisten Zahlungen vor Steuern in Höhe von 10 % (Grund-
verzinsung bzw. „Hurdle Rate“) gemäß der internen Zinsfußme-
thode („IRR“) auf das jeweils gebundene Kapital, beginnend ab
dem Ende der Platzierungsfrist bis zur vollständigen Rückzahlung
der Zeichnungssumme (ohne Agio) erhalten haben.
(b) Über eine Grundverzinsung gemäß lit. a) hinausgehende Gewin-
ne werden zu 80 % allen Kommanditisten im Verhältnis ihrer
Kapitalkonten und zu 20 % der geschäftsführenden Komman-
ditistin zugewiesen.
(4) Die Kommanditisten sind während der gesamten Laufzeit der Be-
teiligungsgesellschaft am Verlust der Beteiligungsgesellschaft im
Verhältnis ihrer Pflichteinlagen beteiligt.
(5) Die Kommanditisten sind während der gesamten Laufzeit der Be-
teiligungsgesellschaft am Vermögen der Beteiligungsgesellschaft
im Verhältnis ihrer Pflichteinlagen beteiligt.
(6) Das Ergebnis der Geschäftsjahre 2009 und 2010 wird unabhängig
vom Zeitpunkt des Beitritts auf die Kommanditisten, die zum Schluss
des jeweiligen Geschäftsjahres an der Beteiligungsgesellschaft be-
teiligt sind, so verteilt, dass die Ergebnissonderkonten der Komman-
ditisten im Verhältnis der gezeichneten Einlagen bis zum 31.12.2010
– ggf. in einem späteren Geschäftsjahr – relativ gleich stehen.
§ 10 Entnahmen
(1) Die Komplementärin, die geschäftsführende Kommanditistin und
die Treuhänderin haben einen Anspruch auf Zahlung der von der
Beteiligungsgesellschaft geschuldeten Vergütungen und Aufwen-
dungen. Die geschäftsführende Kommanditistin hat ferner An-
spruch auf die Auszahlung (Entnahme) des Gewinns gemäß § 9
Abs. (3) lit. b).
(2) Auszahlungen (Entnahmen) können die Kommanditisten nur zu Las-
ten ihrer variablen Kapitalkonten gemäß § 6 Abs. (2) verlangen. Vor-
behaltlich der Regelung gemäß Abs. (1) ist Voraussetzung für die
Auszahlung ein Gesellschafterbeschluss, der eine Auszahlung im
Verhältnis der Einlagen vorsehen muss, soweit nicht in dem der Be-
teiligung der Treugeber zugrunde liegenden Beteiligungsangebot
Auszahlungen plangemäß vorgesehen sind. Die geschäftsführende
Kommanditistin kann der Fassung eines Auszahlungsbeschlusses
widersprechen, wenn die Liquiditäts- und Vermögenslage der Be-
teiligungsgesellschaft eine solche Zahlung nicht zulässt. Ein diesem
Widerspruch entgegenstehender Gesellschafterbeschluss gilt als
nicht gefasst. Die geschäftsführende Kommanditistin ist ferner ver-
pflichtet, eine beschlossene Auszahlung auszusetzen, wenn und
solange die Liquiditäts- und Vermögenslage der Beteiligungsgesell-
schaft eine beschluss- oder plangemäße Zahlung nicht zulassen.
(3) Die nach Abschluss der Investitionen bei der Beteiligungsgesellschaft
entstehende Liquidität kann – unter Berücksichtigung einer ange-
messenen Liquiditätsreserve – an die Gesellschafter ausgezahlt wer-
den. Auszahlungen stehen nur denjenigen Gesellschaftern zu, die
ihre Einlage (einschließlich Agio) vollständig geleistet haben. Der
Treuhänderin stehen Auszahlungen zu, sofern und soweit ihre Treu-
geber die von diesen geschuldete Zeichnungssumme (einschließlich
Agio) geleistet haben. Die vollständige Einzahlung der Einlagen im
Sinne der vorstehenden Sätze 2 und 3 gilt auch als erfolgt, wenn
die Einlage um einen Fehlbetrag im Sinne des § 3 Abs. (4) gemin-
dert ist.
(4) Vorbehaltlich der gesonderten Ansprüche gemäß Abs. (1) erfolgen
Auszahlungen an die Kommanditisten gleichmäßig im Verhältnis
ihrer Pflichteinlage. Gewinnauszahlungen erfolgen nach der Fest-
stellung des Jahresabschlusses der Beteiligungsgesellschaft, sofern
die Liquiditätslage der Beteiligungsgesellschaft es zulässt.
§ 11 Reinvestitionen
Zahlungen an die Beteiligungsgesellschaft dürfen nur reinvestiert
werden, wenn auf Vorschlag der geschäftsführenden Kommandi-
tistin die Gesellschafterversammlung mit einer qualifizierten Mehr-
heit von 75 % der abgegebenen Stimmen eine Reinvestition be-
schließt.
§ 12 Beteiligung von Treugebern
(1) Soweit die Treuhänderin ihren Kommanditanteil anteilig treuhän-
derisch für mehrere Treugeber hält, ist sie berechtigt, ihr Stimmrecht
nach Maßgabe des Treuhand- und Verwaltungsvertrages unter-
schiedlich auszuüben.
11. vErträgE
113
(2) Jeder treuhänderisch von der Treuhänderin vertretene Treugeber ist
selbst zur Teilnahme an der Gesellschafterversammlung berechtigt.
Er ist von der Treuhänderin – ungeachtet der bestehenden Treu-
handschaft – bevollmächtigt, sämtliche Gesellschafterrechte – ins-
besondere das Stimmrecht – selbst wahrzunehmen oder durch ei-
nen insoweit zur Berufsverschwiegenheit verpflichteten Dritten der
rechts- oder steuerberatenden Berufe (Rechtsanwalt, Notar, Wirt-
schaftsprüfer, vereidigter Buchprüfer oder Steuerberater) ausüben
zu lassen. Die zur Berufsverschwiegenheit verpflichtete Person darf
jedoch nicht selbst oder als Berater in Konkurrenz zur Beteiligungs-
gesellschaft stehen.
§ 13 Gesellschafterversammlung
(1) Die Gesellschafterversammlung entscheidet über alle Angelegen-
heiten, für die sie nach dem Gesetz oder diesem Gesellschaftsver-
trag zuständig ist.
(2) Gesellschafterversammlungen werden von der geschäftsführenden
Kommanditistin einberufen. Die Einladungsfrist beträgt mindestens
zwei Wochen. Die Ladungsfrist kann bis auf sieben Werktage ab-
gekürzt werden, wenn dringende Beschlussfassungsgegenstände
dies erfordern. Für die Fristberechnung gilt der Poststempel der Ein-
berufung. Eine Einladung ist auch per Telefax möglich. In der Einla-
dung ist neben dem Tagungsort und der Tagungszeit auch die Ta-
gesordnung anzugeben.
(3) Ort der Gesellschafterversammlung ist Hamburg. Die geschäftsfüh-
rende Kommanditistin ist berechtigt, einen anderen Versammlungs-
ort zu bestimmen.
(4) Die ordentliche Gesellschafterversammlung für das jeweils abge-
laufene Geschäftsjahr findet grundsätzlich spätestens am 30.09.
des Folgejahres statt. Die geschäftsführende Kommanditistin hat
der Gesellschafterversammlung über das abgelaufene und das lau-
fende Geschäftsjahr Bericht zu erstatten. Die Berichterstattung hat
sich auf den Geschäftsgang, die Lage der Beteiligungsgesellschaft,
die beab sichtigte Geschäftspolitik und sonstige grundsätzliche Fra-
gen zu erstrecken. Führt die Beteiligungsgesellschaft in einem Ge-
schäftsjahr keine Präsenzversammlung durch, hat die Berichterstat-
tung schriftlich zu erfolgen.
(5) Außerordentliche Gesellschafterversammlungen finden auf Veran-
lassung der geschäftsführenden Kommanditistin statt. Sie finden
ferner auf Antrag von Gesellschaftern und Treugebern statt, die
zusammen mindestens 20 % des Gesellschaftskapitals repräsentie-
ren. Der Antrag ist schriftlich und unter Beifü gung einer Tagesord-
nung und Begründung der Verhandlungsgegenstände an die ge-
schäftsführende Kommanditistin zu stellen, die die Einberufung
unverzüglich vorzunehmen hat.
(6) Die Gesellschafterversammlung wird von der geschäftsführenden
Kommanditistin geleitet. Über den Verlauf der Versammlung und
die in ihr gefassten Beschlüsse erstellt die geschäftsführende Kom-
manditistin ein Ergebnisprotokoll – aus Beweiszwecken, nicht als
Wirksamkeitsvoraussetzung –, welches sie alsbald allen Gesellschaf-
tern in Abschrift übersendet.
(7) Die Gesellschafterversammlung ist beschlussfähig, wenn mindes-
tens die Hälfte des stimmberechtigten Kapitals der Beteiligungsge-
sellschaft anwesend oder durch schriftliche Bevollmächtigte vertre-
ten ist. Ist hiernach die Versammlung nicht beschlussfähig, wird mit
gleicher Form und mit einer Frist von zehn Tagen eine neue Gesell-
schafterversammlung einberufen, die ungeachtet der Zahl der an-
wesenden Stimmen beschlussfähig ist, wenn in der Einladung zu
dieser Versammlung hierauf ausdrücklich hingewiesen wurde. Die
Einladung zu der zweiten Gesellschafterversammlung kann zeit-
gleich mit der ersten Einladung erfolgen.
(8) Jeder Kommanditist kann sich in der Gesellschafterversammlung
auf seine Kosten durch einen mit schriftlicher Vollmacht versehenen
Gesellschafter oder einen insoweit zur Berufsverschwiegenheit ver-
pflichteten Dritten der rechts- oder steuerberatenden Berufe (Rechts-
anwalt, Notar, Wirtschaftsprüfer, vereidigter Buchprüfer oder Steu-
erberater) vertreten lassen. Die zur Berufsverschwiegenheit ver-
pflichtete Person darf jedoch nicht selbst oder als Berater in Kon-
kurrenz zur Beteiligungsgesellschaft stehen. Natürliche Personen
können sich darüber hinaus durch ihre Ehepartner oder Verwandte
in gerader Linie vertreten lassen. Die schriftliche Vollmacht ist zu
Beginn der Gesellschafterversammlung der geschäftsführenden
Kommanditistin auszuhändigen. Die Treuhänderin ist berechtigt,
die Treugeber – soweit rechtlich zulässig – zu bevollmächtigen, das
Stimmrecht der für den Treugeber treuhänderisch gehaltenen Be-
teiligung selbst auszuüben. Soweit Treugeber von ihrem Recht auf
Übertragung der Kommanditbeteiligung gemäß § 3 Abs. (10) Ge-
brauch gemacht haben, ist die Treuhänderin – soweit gesetzlich
zulässig – bevollmächtigt, für diese das Stimmrecht in Gesellschaf-
terversammlungen auszuüben. Die Einzelheiten regelt der Treuhand-
und Verwaltungsvertrag.
(9) Die Gesellschafterversammlung kann auch im schriftlichen oder
fernschriftlichen (per Telefax) Verfahren abgehalten werden. Dazu
findet das Verfahren zu den Gesellschafterbeschlüssen gemäß § 15
und § 16 Anwendung.
§ 14 Zuständigkeit der Gesellschafterversammlung
(1) Die Gesellschafterversammlung ist zuständig für:
(a) Entgegennahme des Berichts der geschäftsführenden Komman-
ditistin über das abgelaufene Geschäftsjahr;
(b) Feststellung des Jahresabschlusses der Beteiligungsgesell-
schaft;
(c) Entlastung der Komplementärin und der geschäftsführenden
Kommanditistin;
(d) Wahl des Wirtschaftsprüfers, der den Jahresabschluss der Betei-
ligungsgesellschaft prüft, mit Ausnahme des Wirtschaftsprüfers
für das Geschäftsjahr 2009, welcher von der geschäftsführen-
den Kommanditistin ernannt wird;
(e) jede Änderung des Gesellschaftsvertrages, insbesondere auch
die Erhöhung und Herabsetzung des Gesellschaftskapitals, mit
Ausnahme der Erhöhung gemäß § 3 Abs. (4);
(f) Beschlussfassung in den anderen in diesem Vertrag genannten
und gesetzlich vorgeschriebenen Fällen.
ac agrarinveSt i /2009
§ 15 Gesellschafterbeschluss
(1) Jedem Gesellschafter steht je volle USD 1.000 (exkl. Agio) seiner
Pflichteinlage jeweils eine Stimme zu.
(2) Ein Kommanditist/Treugeber kann das Stimmrecht für seine Kom-
manditeinlage nur einheitlich ausüben. Vertritt ein Bevollmächtigter
mehrere Kommanditisten/Treugeber (einschließlich seiner selbst),
kann er das Stimmrecht für jede von ihm vertretene Person unter-
schiedlich ausüben. Für die Treuhänderin gilt § 12 Abs. (1).
(3) Beschlüsse der Gesellschafterversammlung bedürfen der einfachen
Mehrheit der wirksam abgegebenen Stimmen, soweit nicht in die-
sem Vertrag oder durch Gesetz etwas anderes bestimmt ist. Stimm-
enthaltungen gelten als nicht abgegebene Stimmen, werden jedoch
bei der Herstellung der Beschlussfähigkeit im Sinne der §§ 13 Abs.
(7) und 16 Abs. (1) mitgezählt. Bei Stimmengleichheit gilt ein Antrag
als abgelehnt.
(4) Folgende Beschlussgegenstände bedürfen abweichend von der Re-
gelung des § 15 Abs. (3) der qualifizierten Mehrheit von 75 % der
wirksam abgegebenen Stimmen:
(a) Änderungen des Gesellschaftsvertrages;
(b) Auflösung der Beteiligungsgesellschaft, unbeschadet § 19 Abs.
(1);
(c) wesentliche Einschränkungen des Unternehmensgegenstan-
des;
(d) Zustimmungsbeschlüsse gemäß § 7 Abs. (3).
(5) Ein Gesellschafterbeschluss kann nur binnen einer Ausschlussfrist
von drei Monaten nach dem Tag der Beschlussfassung bzw. – im
Falle der Abstimmung im Umlaufverfahren – dem letzten Abstim-
mungstag durch eine gegen die Beteiligungsgesellschaft zu richten-
de Klage angefochten werden. Nach Ablauf der Frist gilt ein etwa-
iger Mangel – soweit gesetzlich zulässig – als geheilt. Die Beteili-
gungsgesellschaft ist berechtigt, die Wirksamkeit von Beschlüssen
feststellen zu lassen.
§ 16 Gesellschafterbeschlüsse im Umlaufverfahren
(1) Die Gesellschafter können ihre Beschlüsse auch im schriftlichen oder
fernschriftlichen Wege fassen („Umlaufverfahren“), wenn nicht
mehr als 20 % des stimmberechtigten Kapitals innerhalb von zwei
Wochen schriftlich die Einberufung einer Gesellschafterversamm-
lung verlangen. Im Umlaufverfahren hat die geschäftsführende
Kommanditistin an jeden Gesellschafter eine Mitteilung über die
Abstimmung und den letzten Abstimmungstag, der nicht vor Ab-
lauf von zwei Wochen nach Versendung der Unterlagen liegen darf,
nebst der Beschlussvorlage zu versenden. Für sämtliche Fristberech-
nungen gilt der Poststempel der Absendung der Mitteilung. Im Um-
laufverfahren ist Beschlussfähigkeit gegeben, wenn binnen zwei
Wochen schriftlich oder fernschriftlich Stimmabgaben von mindes-
tens der Hälfte des stimmberechtigten Kapitals der Beteiligungsge-
sellschaft bei dieser eingegangen sind.
(2) Über im Umlaufverfahren gefasste Beschlüsse sind die Gesellschaf-
ter schriftlich zu benachrichtigen.
(3) § 13 und § 15 gelten entsprechend.
§ 17 Rechnungslegung der Beteiligungsgesellschaft und Auskunfts- und Einsichtsrecht der Kommanditisten
(1) Die Beteiligungsgesellschaft wird den Jahresabschluss nach den ge-
setzlichen Vorschriften aufstellen und durch einen Wirtschaftsprü-
fer prüfen und testieren lassen, vorbehaltlich gesetzlicher Verpflich-
tungen, jedoch erstmals zum 31.12.2009.
(2) Sollten etwaige Sonderwerbungskosten hinsichtlich der Beteiligung
für ein Geschäftsjahr von den Gesellschaftern/Treugebern geltend
gemacht werden, können die dazu erforderlichen Belege nur bei Ein-
gang bei der Beteiligungsgesellschaft bis zum Ende des dem betref-
fenden Geschäftjahr folgenden 30.04. berücksichtigt werden.
(3) Kommen Gesellschaftern/Treugebern aus rechtlichen Gründen Steu-
eranrechnungsguthaben direkt zugute, werden diese wie von der
Beteiligungsgesellschaft ertragswirksam vereinnahmt und als unmit-
telbar an die Gesellschafter/Treugeber ausgeschüttete behandelt.
(4) Sobald der Jahresabschluss vorliegt, bekommt jeder Gesellschafter/
Treugeber frühestmöglich, spätestens mit der Einladung zur ordent-
lichen Gesellschafterversammlung, eine Abschrift zur vertraulichen
Behandlung.
(5) Die Kommanditisten und die Treugeber können von der geschäfts-
führenden Kommanditistin Auskünfte über die Angelegenheiten
der Beteiligungsgesellschaft verlangen. Sofern die geschäftsführen-
de Kommanditistin einem Auskunftsverlangen eines Kommanditis-
ten/Treugebers in angemessener Frist nicht nachkommt oder sons-
tige wichtige Gründe vorliegen, sind die Kommanditisten/Treugeber
berechtigt, von der Beteiligungsgesellschaft Einsicht in die Bücher
und Papiere der Beteiligungsgesellschaft zu verlangen. Sie können
sich hierbei zur Berufsverschwiegenheit verpflichteter Personen der
rechts- oder steuerberatenden Berufe (Rechtsanwalt, Notar, Wirt-
schaftsprüfer, vereidigter Buchprüfer oder Steuerberater) bedienen,
die jedoch nicht selbst oder als Berater in Konkurrenz zur Beteili-
gungsgesellschaft stehen dürfen. Die Kosten hierfür haben die Kom-
manditisten bzw. Treugeber selbst zu tragen. Die Ausübung der
vorgenannten Informationsrechte darf den ordentlichen Betrieb der
Beteiligungsgesellschaft nicht unangemessen beeinträchtigen. Die
geschäftsführende Kommanditistin darf die Erteilung von Auskünf-
ten und Einsichtnahmen verweigern, wenn zu befürchten ist, dass
der Kommanditist oder Treugeber diese Rechte zu gesellschafts-
fremden Zwecken ausübt oder dadurch der Beteiligungsgesellschaft
ein nicht unerheblicher Schaden droht.
§ 18 Haftung und Verpflichtung zur Freistellung
(1) Soweit die geschäftsführende Kommanditistin, die Komplementä-
rin oder die Treuhänderin und/oder ihre jeweiligen Angestellten,
Geschäftsführer und Beauftragten schuldhaft wesentliche Pflichten,
die sich aus der Natur des Vertrages ergeben, so verletzen, dass die
Erreichung des Vertragszwecks gefährdet ist (insbesondere Verlet-
zung einer Kardinalpflicht), haften sie nach den gesetzlichen Vor-
schriften. Dasselbe gilt für ihre Haftung für Schäden, die auf der
Verletzung des Lebens, des Körpers, der Gesundheit oder der Frei-
heit beruhen. In allen anderen Fällen ist ihre Haftung auf Vorsatz
und grobe Fahrlässigkeit sowie auf den typischen und vorherseh-
baren Schaden beschränkt.
11. vErträgE
115
(2) Ansprüche der Gesellschafter verjähren nach Ablauf eines Jahres
ab Kenntnis oder grob fahrlässiger Unkenntnis von dem Anspruch
und den diesen begründenden Umständen. Unabhängig von einer
Kenntnis oder grob fahrlässigen Unkenntnis vom Bestehen eines
Anspruchs verjähren die Ansprüche spätestens nach Ablauf von fünf
Jahren seit Entstehung des Anspruchs. Sätze 1 bis 3 gelten nicht für
Ansprüche, die auf grob fahrlässigem oder vorsätzlichem Handeln
beruhen sowie wenn schuldhaft wesentliche Pflichten, die sich aus
der Natur des Vertrages ergeben, so verletzt werden, dass die Er-
reichung des Vertragszwecks gefährdet ist (insbesondere Verletzung
einer Kardinalpflicht), und für Ansprüche, die auf Verletzung des
Lebens, des Körpers, der Gesundheit oder der Freiheit beruhen.
(3) Die geschäftsführende Kommanditistin und die Komplementärin
und/oder ihre jeweiligen Angestellten, Geschäftsführer und Beauf-
tragten haben gegen die Beteiligungsgesellschaft einen Anspruch
auf Freistellung von Kosten- (insbesondere auch der Rechtsverfol-
gung und -verteidigung), Haftungsansprüchen und sonstigen Scha-
densfällen, die dem Rahmen ihrer Tätigkeit entstammen. Dies gilt
nicht für die in § 18 Abs. (1) und Abs. (2) genannten Ausnahmen.
§ 19 Gesellschaftsdauer und etwaige Rückabwicklung
(1) Die Beteiligungsgesellschaft endet ohne Auflösungsbeschluss zum
31.12.2014.
(2) Die geschäftsführende Kommanditistin hat das Recht, die Gesell-
schaftsdauer einseitig viermal um ein Jahr zu verlängern, wenn der
Stand der Abwicklung der im Vermögen der Beteiligungsgesellschaft
befindlichen Anlagen dies erforderlich macht.
(3) Scheidet ein Gesellschafter aus, wird das Gesellschaftsverhältnis
unter den verbleibenden Gesellschaftern fortgesetzt, ggf. mit Rechts-
nachfolgern des ausgeschiedenen Gesellschafters.
(4) Scheidet die Komplementärin aus der Beteiligungsgesellschaft aus,
setzen die Kommanditisten eine neue Komplementärin zu gleichen
Bedingungen auf den Tag des Ausscheidens der Komplementärin
ein.
(5) Die Geschäftstätigkeit der Beteiligungsgesellschaft beginnt, sobald
nach Auffassung der geschäftsführenden Kommanditistin Kom-
manditeinlagen in wirtschaftlich hinreichender Höhe gezeichnet
wurden.
(6) Wird bis zum Ende der Platzierungsfrist nicht Kommanditkapital in
einer Höhe gezeichnet, die eine wirtschaftliche Geschäftstätigkeit
sicherstellt, oder steht fest, dass ein Erwerb von geeigneten Inves-
titionsobjekten aus wirtschaftlichen, tatsächlichen oder rechtlichen
Gründen nicht möglich ist, kann die geschäftsführende Komman-
ditistin die Zeichnungen für nicht wirksam erklären. Bereits geleis-
tete Zeichnungssummen werden sodann an die Kommanditisten/
Treugeber zurückerstattet. Eine Verzinsung der bereits geleisteten
Zeichnungssummen erfolgt nicht. Die Möglichkeit der Verlängerung
der Platzierungsfrist gemäß § 3 Abs. (12) bleibt unberührt. Diese
steht im Ermessen der geschäftsführenden Kommanditistin.
§ 20 Übergang von Beteiligungen
(1) Verfügungen über einen Kommanditanteil, einen Teil der vorgenann-
ten Rechte oder über aus einem Kommanditanteil resultierende Rech-
te, insbesondere Abtretungen, Verpfändungen oder sons tige Belastun-
gen, bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der Einwilligung der geschäftsfüh-
renden Kommanditistin, die ihre Zustimmung nur aus wichtigem Grund
versagen darf. Als wichtiger Grund gelten insbesondere die beabsich-
tigte Übertragung auf einen Dritten, der in Konkurrenz zur Beteiligungs-
gesellschaft oder zu den Gründungsgesellschaftern gemäß § 3 Abs. (1)
bis Abs. (3) steht oder stehen könnte, die beabsichtigte Übertragung auf
einen Dritten, der durch den Erwerb mit mehr als 25 % an dem Kapital
der Beteiligungsgesellschaft beteiligt werden würde, sowie die beab-
sichtigte Übertragung auf einen Dritten, von dem die Beteiligungsge-
sellschaft nach den ihr bekannten Umständen annehmen muss, dass
er seine Verpflichtungen aus dem Gesellschaftsvertrag oder dem Treu-
hand- und Verwaltungsvertrag nicht oder nicht vollständig erfüllen
wird, oder wenn der Beteiligungsgesellschaft gegen den die Verfügung
beabsichtigenden Gesellschafter fällige Ansprüche zustehen. Die Über-
tragung eines Kommanditanteils wird nicht wirksam, bevor der Erwer-
ber der Beteiligungsgesellschaft auf eigene Kosten eine unwiderrufliche
und über den Tod hinaus wirksame notariell beglaubigte Vollmacht
erteilt hat, mit der alle die Beteiligungsgesellschaft betreffenden Vor-
gänge zum Handelsregister angemeldet werden können. Sofern ein
Treugeber seine Beteiligung gem. § 3 Abs. (10) in eine unmittelbare
Beteiligung umgewandelt hat, ist diese Verfügung nur bei gleichzeiti-
ger Übertragung des Treuhand- und Verwaltungsvertrages auf den
Erwerber zulässig. Die Verfügung über oder der Übergang von treu-
händerisch gehaltenen Kommanditan teilen erfolgt durch Übertra-
gung des Treuhand- und Verwaltungsvertrages.
(2) Bei Verfügung oder jedem sonstigen Übergang der Beteiligung auf
einen Dritten, ob im Rahmen von Gesamt- oder Sonderrechtsnach-
folge, werden alle Konten gemäß § 6 unverändert und einheit lich
fortgeführt. Die Verfügung über oder der Übergang ein zelner Rech-
te und/oder Pflichten hinsichtlich nur einzelner Gesellschafterkonten
ist nicht möglich.
(3) Eine Übertragung von Kommanditanteilen soll zum Ende eines Ge-
schäftsjahres erfolgen. Die zu übertragenden Anteile, wie auch die
im Fall von Teilübertragungen verbleibenden Anteile, sollen min-
destens USD 20.000 betragen und ohne Rest durch 5.000 teilbar
sein. Im Falle einer unterjährigen Verfügung trägt der verfügende
Kommanditist etwaige der Beteiligungsgesellschaft entstehende
Kosten.
(4) Die geschäftsführende Kommanditistin erteilt bereits jetzt ihre Zu-
stimmung zur Übertragung von Kommanditanteilen auf den Treu-
geber sowie zur Übertragung von Kommanditanteilen auf Ehegat-
ten und Kinder des Kommanditisten oder des Treugebers.
ac agrarinveSt i /2009
§ 21 Ausscheiden eines Gesellschafters
(1) Ein Gesellschafter scheidet aus der Beteiligungsgesellschaft aus,
wenn
(a) die geschäftsführende Kommanditistin von ihrem Ausschluss-
recht gemäß § 3 Abs. (11) Gebrauch gemacht hat;
(b) er gemäß § 23 aus wichtigem Grund kündigt;
(c) er gemäß § 24 aus wichtigem Grund aus der Beteiligungsgesell-
schaft ausgeschlossen wird.
(2) Die Treuhänderin scheidet anteilig mit dem für den betreffenden
Treugeber gehaltenen Teil ihrer Beteiligung aus der Beteiligungsge-
sellschaft aus, wenn der Tatbestand des § 21 Abs. (1) in der Person
eines Treugebers erfüllt ist.
(3) Die geschäftsführende Kommanditistin kann den Kapitalanteil eines
ausgeschiedenen Kommanditisten/Treugebers im Zusammenwirken
mit der Treuhänderin binnen drei Monaten weiter übertragen. Dies
erfolgt über die Aufnahme eines neuen Kommanditisten/Treuge-
bers und den Abschluss eines Treuhand- und Verwaltungsvertrages.
Findet keine Weiterübertragung statt, so kommt der Kapitalanteil
den Gesellschaftern im Wege der Anwachsung im Verhältnis ihrer
festen Kapitalkonten zu.
§ 22 Erbfolge und Vermächtnis
(1) Bei Tod eines Kommanditisten wird die Beteiligungsgesellschaft mit
dessen Erben oder den anderweitig durch Verfügung von Todes
wegen Begünstigten fortgesetzt (nachfolgend gemeinschaftlich
„Erben“ genannt).
(2) Die Erben müssen sich durch Vorlage eines Erbscheins, einer ge-
richtlich oder notariell beglaubigten Kopie eines Erbscheins, eines
Testamentsvollstreckerzeugnisses oder einer beglaubigten Abschrift
einer letztwilligen Verfügung (Testament/Erbvertrag) nebst Testa-
mentseröffnungsprotokoll legitimieren. Die Beteiligungsgesellschaft
kann die Vorlage weiterer Unterlagen verlangen, wenn sich aus den
vorgelegten Dokumenten die Erbfolge nicht hinreichend klar er-
gibt.
(3) Werden der Beteiligungsgesellschaft ausländische Urkunden zum
Nachweis des Erbgangs oder der Verfügungsbefugnis vorgelegt, so
ist die Beteiligungsgesellschaft berechtigt, auf Kosten dessen, der
seine Berechtigung auf die ausländische Urkunde stützt, diese über-
setzen zu lassen und/oder ein Rechtsgutachten über die Rechtswir-
kung der vorgelegten Urkunden einzuholen. Die Beteiligungsgesell-
schaft kann von den Erben die Zahlung eines angemessenen Vor-
schusses verlangen.
(4) Sind mehrere Erben vorhanden, so können sie ihre Rechte als Kom-
manditisten nur einheitlich durch einen gemeinsamen Bevollmäch-
tigten ausüben, der ihre Gesellschafterrechte wahrnimmt. Gemein-
samer Bevollmächtigter kann nur ein Miterbe, ein Mitvermächtnis-
nehmer, ein anderer Kommanditist oder Treugeber oder eine zur
Berufsverschwiegenheit verpflichtete Person der rechts- oder steu-
erberatenden Berufe (Rechtsanwalt, Notar, Wirtschaftsprüfer, ver-
eidigter Buchprüfer oder Steuerberater) sein. Die zur Berufsver-
schwiegenheit verpflichtete Person darf jedoch nicht selbst oder als
Berater in Konkurrenz zur Beteiligungsgesellschaft stehen. Die üb-
rigen Gesellschafter können mehrheitlich den Bevollmächtigten aus
wichtigem Grund ablehnen. Solange ein Bevollmächtigter nicht ge-
meinsam ernannt ist, ruhen Weisungs-, Informations-, Stimm- und
Mitwirkungsrechte des durch Todesfall übergegangenen Gesell-
schaftsanteils und dürfen Zustellungen der Beteiligungsgesellschaft
an jeden Erben erfolgen.
(5) Die Wahrnehmung der Rechte durch einen Testamentsvollstrecker
wird zugelassen, sofern dieser eine zur Berufsverschwiegenheit ver-
pflichtete Person der rechts- oder steuerberatenden Berufe (Rechts-
anwalt, Notar, Wirtschaftsprüfer, vereidigter Buchprüfer oder Steu-
erberater) ist, die nicht selbst oder als Berater in Konkurrenz zur
Beteiligungsgesellschaft steht.
(6) Soll eine Auseinandersetzung unter den Erben erfolgen, sollen die
einzelnen Anteile mindestens einen Betrag von USD 20.000 errei-
chen und ohne Rest durch 5.000 teilbar sein. Ist dies nach dem
Inhalt des durch Todesfall übergegangenen Gesellschaftsanteils
nicht möglich, so kann die Beteiligungsgesellschaft eine Auseinan-
dersetzung im Verhältnis zur Beteiligungsgesellschaft verweigern.
In diesem Fall haben sich die Begünstigten der Beteiligungsgesell-
schaft gegenüber weiter durch einen Bevollmächtigten vertreten
zu lassen.
(7) Die Erben tragen die Kosten für den Übergang der Beteiligung.
(8) Die vorstehenden Regelungen gelten entsprechend, soweit ein Treu-
geber der Treuhänderin stirbt.
§ 23 Kündigung
(1) Die Gesellschafter können während der vereinbarten Dauer der Be-
teiligungsgesellschaft das Vertragsverhältnis nur aus wichtigem Grund
kündigen. Die Kündigung hat schriftlich an die geschäftsführende
Kom manditistin der Beteiligungsgesellschaft zu erfolgen.
(2) Um den Gesellschaftern die Aufnahme einer neuen Komplementä-
rin oder geschäftsführenden Kommanditistin zu ermöglichen, kön-
nen die Komplementärin und die geschäftsführende Kommanditis-
tin nur unter Einhaltung einer angemessenen Frist gem. § 23 Abs.
(1) kündigen. Im Übrigen kann eine vorzeitige Kündigung gemäß § 23
Abs. (1) nur mit einer Kündigungsfrist von vier Wochen erfolgen.
11. vErträgE
117
§ 24 Ausschluss eines Gesellschafters
(1) Ein Gesellschafter kann aus wichtigem Grund im Sinne der §§ 140,
133 HGB ganz oder mit einem Teil seiner Beteiligung aus der Betei-
ligungsgesellschaft ausgeschlossen werden. Ein wichtiger Grund
liegt ferner vor, wenn ein Kommanditanteil oder ein Abfindungs-
guthaben gepfändet und die Vollstreckungsmaßnahme nicht inner-
halb von drei Monaten aufgehoben wird sowie wenn gegen einen
Gesellschafter ein Insolvenzverfahren eröffnet wird (oder die Eröff-
nung mangels Masse abgelehnt wird) oder ein Gesellschafter die
eidesstattliche Versicherung (§§ 899 ff. ZPO) abgegeben hat oder
ein Gesellschafter die Auflösungsklage erhebt. Ein wichtiger Grund
liegt ferner in den Fällen des § 3 Abs. (11) vor.
(2) Grundsätzlich unterliegt der Ausschluss eines Gesellschafters der
Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung. Der Beschluss
bedarf einer Dreiviertelmehrheit des stimmberechtigten Kapitals.
Der Beschluss kann mit sofortiger Wirkung oder mit Wirkung zum
Ende eines Geschäftsjahres gefasst werden. In den Fällen des § 3
Abs. (11) ist die geschäftsführende Kommanditistin abweichend von Satz
1 ermächtigt, den säumigen Gesellschafter ohne Beschlussfassung der
Gesellschafterversammlung im Namen der Beteiligungsgesellschaft aus-
zuschließen.
(3) Der vom Ausschluss betroffene Gesellschafter hat bei der Beschluss-
fassung kein Stimmrecht.
(4) Komplementärin oder geschäftsführende Kommanditistin können
nur ausgeschlossen werden, wenn auf den Zeitpunkt des Ausschei-
dens eine neue Komplementärin oder geschäftsführende Komman-
ditistin bestellt wird.
(5) Durch seinen Ausschluss entstehende Kosten trägt der Gesellschaf-
ter.
(6) Die Treuhänderin kann mit dem anteilig für einen Treugeber gehal-
tenen Teil ihrer Beteiligung aus der Beteiligungsgesellschaft ausge-
schlossen werden, wenn der Tatbestand des § 24 Abs. (1) in der
Person eines Treugebers erfüllt ist.
§ 25 Folgen des Ausscheidens
(1) Scheidet ein Gesellschafter ganz oder teilweise aus der Beteiligungs-
gesellschaft aus, wird die Beteiligungsgesellschaft mit den verblei-
benden Gesellschaftern fortgesetzt. Der rechtliche Grund des Aus-
scheidens ist dabei nicht relevant.
(2) Der ausscheidende Gesellschafter erhält eine Abfindung, sofern er
nicht gem. § 3 Abs. (11) wegen Nichtleistung der Einlage aus der
Beteiligungsgesellschaft ausgeschlossen wurde. Die Zahlung der
Abfindung ist nicht Voraussetzung für das Wirksamwerden des
Ausscheidens.
(3) Sofern der Gesellschafter gem. § 24 Abs. (1) Satz 1 aus der Beteili-
gungsgesellschaft ausgeschlossen wurde, entspricht die Höhe der
Abfindung dem Buchwert der Beteiligung des Gesellschafters im
Zeitpunkt des Ausscheidens, mindestens aber der Hälfte des Ver-
kehrswertes der Beteiligung des Gesellschafters im Zeitpunkt des
Ausscheidens. In allen anderen Fällen entspricht die Höhe der Ab-
findung dem Verkehrswert seiner Beteiligung im Zeitpunkt des Aus-
scheidens.
(4) Die Höhe der Abfindung wird von der Beteiligungsgesellschaft fest-
gelegt. Im Falle von Streitigkeiten über die Höhe der Abfindung sind
sowohl der ausscheidende Gesellschafter als auch die Beteiligungs-
gesellschaft berechtigt, die für die Beteiligungsgesellschaft zustän-
dige Handelskammer um die Benennung eines unabhängigen Wirt-
schaftsprüfers zu ersuchen. Dieser Wirtschaftsprüfer setzt die Höhe
der Abfindung für die Parteien verbindlich fest. Ist die vom Wirt-
schaftsprüfer festgesetzte Abfindung höher als die bei Anrufung
der Handelskammer von der Beteiligungsgesellschaft gegenüber
dem ausscheidenden Gesellschafter schriftlich angebotene Abfin-
dung, trägt die Beteiligungsgesellschaft die Kosten der Inanspruch-
nahme des Wirtschaftsprüfers; in allen anderen Fällen trägt der
ausscheidende Gesellschafter die Kosten der Inanspruchnahme.
(5) Ergibt sich bei dem Kommanditisten ein negatives Auseinanderset-
zungsguthaben, kann die Beteiligungsgesellschaft keinen Ausgleich
verlangen. Hat der Kommanditist jedoch Entnahmen getätigt, sind
diese an die Beteiligungsgesellschaft unverzüglich zurückzuzahlen,
soweit sie die Gewinnanteile des Kommanditisten übersteigen.
(6) Ändert sich ein für die Ermittlung der Abfindung maßgeblicher Jah-
resabschluss infolge einer steuerlichen Außenprüfung der Beteili-
gungsgesellschaft oder durch anderweitig veranlasste Änderungen
der Veranlagung, so ist die zu zahlende Abfindung entsprechend
anzupassen.
(7) Die Auszahlung der Abfindung erfolgt in fünf gleichen Jahresraten,
beginnend am 31.12. nach dem Geschäftsjahr des Ausscheidens.
(8) Ab dem Ausscheidungszeitpunkt ist das Abfindungsguthaben mit
2% p.a. zu verzinsen (ohne Zinseszins). Die Zahlung der Zinsen er-
folgt mit der letzten Auszahlungsrate.
(9) Die für bestimmte Zwecke angelegten Liquiditätsreserven der Be-
teiligungsgesellschaft dürfen vor Auflösung der Beteiligungsgesell-
schaft nicht für Abfindungszahlungen eingesetzt werden.
(10) Die Beteiligungsgesellschaft ist berechtigt, die Zahlungen bei man-
gelnder Liquidität der Beteiligungsgesellschaft auszusetzen.
(11) Die Auszahlung des Abfindungsguthabens kann ganz oder teilwei-
se vorzeitig erfolgen.
(12) Es besteht kein Anspruch des Gesellschafters auf Sicherheitsleistung
für ein Abfindungsguthaben oder auf Befreiung hinsichtlich der
Haftung für Gesellschaftsverbindlichkeiten.
§ 26 Liquidation
(1) Die geschäftsführende Kommanditistin ist alleinige Liquidatorin der
Beteiligungsgesellschaft.
(2) Die Verwertung erfolgt unter Wahrung der Gesellschafterinteres-
sen, die Verteilung entsprechend § 9.
§ 27 Erfüllungsort
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist – soweit gesetzlich zulässig –
der Sitz der Beteiligungsgesellschaft.
§ 28 Kosten
Die Kosten der Gesellschaftsgründung und dieses Vertrages trägt
die Beteiligungsgesellschaft.
ac agrarinveSt i /2009
§ 29 Schlussbestimmungen
(1) Änderungen und Ergänzungen dieses Gesellschaftsvertrages be-
dürfen zu ihrer Wirksamkeit der Schriftform. Dies gilt auch für die
Aufhebung des Schriftformerfordernisses.
(2) Jeder Kommanditist ist verpflichtet, Änderungen seiner individuel-
len Daten bzw. Änderungen betreffend die rechtliche Inhaberschaft
der Beteiligung der geschäftsführenden Kommanditistin unverzüg-
lich auf seine Kosten mitzuteilen. Mitteilungen an die Kommandi-
tisten ergehen per normalen Brief an die letzte der Beteiligungsge-
sellschaft angegebene Anschrift und gelten drei Tage nach Absen-
dung als zugegangen.
(3) Ein Kommanditist kann von der Beteiligungsgesellschaft die Mittei-
lung von Angaben oder Daten, welche die übrigen Kommanditis-
ten/Treugeber betreffen, nicht verlangen. Die geschäftsführende
Kommanditistin ist nach eigenem pflichtgemäßen Ermessen unter
Beachtung der jeweils geltenden datenschutzrechtlichen Bestim-
mungen berechtigt, derartige Daten an Kommanditisten/Treugeber
weiterzugeben. Es ist der geschäftsführenden Kommanditistin un-
tersagt, diese Daten anderen Personen als der Treuhänderin, deren
Beauftragten oder den übrigen Kommanditisten/Treugebern mit-
zuteilen. Dies gilt nicht für die Weitergabe von Auskünften durch
die geschäftsführende Kommanditistin gegenüber dem zuständi-
gen Finanzamt und eventuell finanzierenden Banken und soweit
gesetzliche Offenbarungspflichten bestehen.
(4) Jeder Kommanditist erklärt sich damit einverstanden, dass seine in-
dividuellen und beteiligungsbezogenen Daten im Wege der elek-
tronischen Datenverarbeitung gespeichert und die in die Platzierung
einbezogenen Personen über die Verhältnisse der Beteiligungsge-
sellschaft und seine Daten informiert werden.
(5) Die Gesellschafter sind zum Stillschweigen hinsichtlich aller ihnen
bekannt gewordenen Umstände der Beteiligungsgesellschaft ver-
pflichtet, soweit die gesellschaftsrechtliche Treuepflicht gegenüber
der Beteiligungsgesellschaft dies gebietet. Diese Pflicht besteht auch
nach Ausscheiden aus oder Beendigung der Beteiligungsgesell-
schaft.
(6) Kein Gesellschafter/Treugeber ist daran gehindert, in Wettbewerb
zu der Beteiligungsgesellschaft zu treten. Dies erfasst insbesondere
auch etwaige Beteiligungs-, Beratungs- oder Kooperationsverhält-
nisse.
(7) Für diesen Vertrag gilt das materielle und prozessuale Recht der
Bundesrepublik Deutschland.
§ 30 Teilnichtigkeit
Eine ganz oder teilweise unwirksame oder undurchführbare Bestim-
mung oder eine Vertragslücke berühren die Wirksamkeit dieses
Vertrages im Übrigen nicht. Ganz oder teilweise unwirksame oder
undurchführbare Bestimmungen oder Vertragslücken sind von den
Gesellschaftern vielmehr durch eine solche Regelung zu ersetzen
oder auszufüllen, die der von den Gesellschaftern beabsichtigten
Regelung in gesetzlich zulässiger Weise wirtschaftlich am nächsten
kommt.
Hamburg, 19. Dezember 2008
Aquila Capital Verwaltungsgesellschaft mbH
als Komplementärin, diese vertreten durch ihren alleinvertretungsbe-
rechtigten Geschäftsführer Roman Rosslenbroich
Hamburg, 19. Dezember 2008
Aquila Capital Structured Assets GmbH
als geschäftsführende Kommanditistin, diese vertreten durch ihre
gemeinschaftlich vertretungsberechtigten Geschäftsführer Roman
Rosslenbroich und Dr. Dieter Rentsch
Hamburg, 19. Dezember 2008
Caveras Treuhand GmbH
als Treuhänderin, diese vertreten durch ihren alleinvertretungsberech-
tigten Geschäftsführer Jost Rodewald
11. vErträgE
119
11.2 Anlage 1 zum Gesellschaftsvertrag der Beteiligungsge-sellschaft („AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG oder „AC AgrarINVEST I / 2009“)
Mittelherkunft und Mittelverwendung
Für die Mittelherkunft und die Mittelverwendung gilt der nachfolgende
Plan:
1 Zzgl. 5% Agio auf das Kommanditkapital gemäß § 3 Abs. (2) und (3) so-
wie auf das Beteiligungskapital gemäß § 3 Abs. (4) des Gesellschafts-
vertrages.
2 Sämtliche Beträge verstehen sich inkl. etwaiger gesetzlicher Umsatz-
steuer.
3 Die Liquiditätsreserve dient zur Zwischenfinanzierung der laufenden Kos-
ten sowie zur Bestreitung zukünftiger bzw. unvorhergesehener Kosten.
Im Rahmen der Investition der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG in das
In ves ti tionsobjekt sind weitere Vergütungen, Kosten und Liquiditätsre-
serven auf Ebene des Investitionsobjektes zu berücksichtigen. Gleiches
gilt ggf. auch auf Ebene der Zielinvestments des Investitionsobjektes.
Mittelherkunft
Eigenkapital1 100,00 %
Mittelverwendung
Einmalige pauschale Vergütungen1,2 %
davon:
Strukturierung 2,50 %
Eigenkapitalbeschaffung 3,50 %
Prospekterstellung und Marketingkosten 1,20 %
Treuhandkosten 0,50 %
Mittelverwendungskontrolle 0,06 %
Liquiditätsreserve3 1,74 %
Investitionsmittel 90,50 %
ac agrarinveSt i /2009
Präambel
(1) Der Treugeber beabsichtigt, sich mittelbar über die Treuhänderin
an der Beteiligungsgesellschaft zu beteiligen.
(2) Die Treuhänderin ist nach dem Gesellschaftsvertrag der Beteiligungs-
gesellschaft mit einer Pflichteinlage von USD 1.000 zzgl. 5 % Agio
beteiligt. Die Treuhänderin kann ihren Kapitalanteil nach Maßgabe
des § 3 Abs. (4) des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesell-
schaft gegenüber deren geschäftsführender Kommanditistin, der
Aquila Capital Structured Assets GmbH (nachfolgend „geschäfts-
führende Kommanditistin“ genannt), als Treuhänderin für Dritte um
einen Betrag von bis zu USD 100 Mio. erhöhen. Eine darüber hin-
ausgehende Erhöhung dieses Betrages steht im Ermessen der ge-
schäftsführenden Kommanditistin, die die Treuhänderin ermächti-
gen und beauftragen kann, ihre Beteiligung treuhänderisch für
Dritte entsprechend zu erhöhen. Die Beteiligungsgesellschaft soll
mit Beendigung der Platzierungsfrist zum 30.06.2009 geschlossen
werden, mit der Folge, dass keine weiteren Kommanditisten/Treu-
geber aufgenommen werden. Eine vorzeitige Schließung sowie eine
Verlängerung der Platzierungsfrist um bis zu zwölf Monate stehen
im Ermessen der geschäftsführenden Kommanditistin.
§ 1 Vertragsverhältnis
(1) Der Treugeber tritt diesem Treuhand- und Verwaltungsvertrag wirk-
sam bei, sobald die von dem Treugeber unterzeichnete Beitrittser-
klärung durch die Treuhänderin angenommen wird. Die Beteili-
gungsgesellschaft stimmt dem Beitritt hiermit zu. Mit der Annahme
der Beitrittserklärung durch die Treuhänderin kommt dieser Vertrag
zwischen der Treuhänderin, der Beteiligungsgesellschaft und dem
Treugeber zustande und begründet das Treuhandverhältnis zwi-
schen der Treuhänderin und dem Treugeber.
(2) Mit der Annahme des Beitrittsangebotes verpflichtet sich die Treu-
händerin sowohl gegenüber dem Treugeber als auch gegenüber der
Beteiligungsgesellschaft zur Erbringung diverser Dienstleistungen, die
Gegenstand dieses Vertrages sind. Der Treugeber ist wirtschaftlich
so an der Beteiligungsgesellschaft beteiligt, als ob er unmittelbar
Kommanditist geworden wäre.
(3) Die Beteiligung der Treuhänderin als Kommanditistin erfolgt nach
Maßgabe des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft
(nachfolgend „Gesellschaftsvertrag“ genannt) und der Bestimmun-
gen dieses Treuhand- und Verwaltungsvertrages. Für das Verhältnis
zwischen der Treuhänderin und dem Treugeber gelten die Bestim-
mungen des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft in
ihrer jeweils geltenden Fassung sowie die Beitrittserklärung des
Treugebers ergänzend und sinngemäß, sofern nicht in diesem Ver-
trag abweichende Regelungen getroffen sind. Das Treuhandverhält-
nis umfasst die gesamte Beteiligung des Treugebers an der Beteili-
gungsgesellschaft.
§ 2 Verwaltungstreuhand
(1) Der Treugeber hat das Recht, von der Treuhänderin die Übertragung
der für ihn gehaltenen Beteiligung an der Beteiligungsgesellschaft
zu verlangen (vgl. auch § 3 Abs. (10) des Gesellschaftsvertrages).
(2) Macht der Treugeber von diesem Recht Gebrauch, gilt dieser Vertrag
als Verwaltungstreuhandvertrag fort. Der Treugeber bevollmächtigt
die Treuhänderin insoweit zur Wahrnehmung seiner Gesellschafter-
rechte, insbesondere des Stimmrechts (vgl. § 4 Abs. (8)).
§ 3 Verpflichtungen und Rechte der Treuhänderin
(1) Die Treuhänderin ist verpflichtet, ihre Kommanditbeteiligung an der
Beteiligungsgesellschaft nach Maßgabe dieses Vertrages und des
Gesellschaftsvertrages und der Beitrittserklärung um den in der Bei-
trittserklärung vereinbarten Betrag für den Treugeber zu erhöhen,
wenn der Treugeber seine Einzahlungsverpflichtung gem. § 7 Abs.
(1) erfüllt hat. Sie wird ihre Kommanditbeteiligung in Höhe dieses
Betrages im eigenen Namen treuhänderisch für Rechnung und im
Interesse des Treugebers getrennt von ihrem sonstigen Vermögen
halten und verwalten.
11. vErträgE
11.3 Treuhand- und Verwaltungsvertrag
treuhand- und verwaltungsvertrag
Zwischender Caveras Treuhand GmbH, Ferdinandstr. 25–27, 20095 Hamburg
– nachstehend auch „Treuhänderin“ genannt –und
dem jeweils in der Beitrittserklärung genannten Anleger– nachstehend auch „Treugeber“ genannt –
undder AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG, Ferdinandstr. 25–27, 20095 Hamburg
– nachstehend auch „Beteiligungsgesellschaft“ genannt –wird der nachfolgende Treuhand- und Verwaltungsvertrag geschlossen.
121
(2) Der Treugeber hat das Recht, der Treuhänderin jederzeit Weisungen
im Hinblick auf die Ausübung von Rechten und Pflichten nach dem
Gesellschaftsvertrag zu erteilen. Die Treuhänderin wird den Wei-
sungen des Treugebers, insbesondere auch hinsichtlich der Aus-
übung des Stimmrechts, Folge leisten. Weisungen, die einen Verstoß
gegen die vertraglichen oder gesetzlichen Pflichten darstellen, sind
für die Treuhänderin nicht bindend.
(3) Die Treuhänderin wird durch den Treugeber von den Beschränkun-
gen des § 181 BGB hinsichtlich aller Handlungen und Erklärungen
im Namen des Treugebers befreit.
(4) Die Treuhänderin wird den Treugeber über die Verhältnisse der Be-
teiligungsgesellschaft und das treuhänderisch gehaltene Treugut
unterrichtet halten.
(5) Wenn die vorherige Einholung einer Entscheidung des Treugebers
aufgrund der Eilbedürftigkeit einer Angelegenheit nicht mög lich ist,
kann die Treuhänderin nach pflichtgemäßem Ermessen handeln.
(6) Die Treuhänderin darf Treuhandverträge auch mit Dritten abschlie-
ßen und sich treuhänderisch für diese an der Beteiligungsgesellschaft
und/oder anderen Gesellschaften beteiligen.
(7) Die Treuhänderin ist berechtigt, mit der Abwicklung ihrer Rechte
und Pflichten aus dem Treuhandvertrag Dritte zu beauftragen und
diese entsprechend zu bevollmächtigen.
§ 4 Gesellschafterversammlungen der Beteiligungsgesell-schaft und Bevollmächtigung des Treugebers
(1) Die Treuhänderin hat vor Ausübung des Stimmrechts in den Gesell-
schafterversammlungen Weisungen des Treugebers hinsichtlich der
Ausübung des Stimmrechts einzuholen.
(2) Derartige Weisungen an die Treuhänderin werden schriftlich erteilt.
Die Treuhänderin wird dem Treugeber Abstimmungsvorschläge un-
terbreiten. Der Treugeber hat Gelegenheit, der Treuhänderin inner-
halb einer mit der Übersendung der Vorschläge benannten Frist
ausdrückliche Weisungen zur Abstimmung zu erteilen. Geht der
Treuhänderin fristgerecht keine ausdrückliche Weisung zu, ist die
Treuhänderin verpflichtet, sich bei der Beschlussfassung mit den je-
weiligen Stimmen des Treugebers der Stimme zu enthalten. Die
Treuhänderin hat hierauf bei Unterbreitung der Abstimmungsvor-
schläge hinzuweisen. Weisungen des Treugebers, die der Treuhän-
derin nach Ablauf der Frist, aber vor der Gesellschafterversammlung
der Beteiligungsgesellschaft zugehen, wird die Treuhänderin berück-
sichtigen. Unabhängig von der Erteilung einer Weisung an die Treu-
händerin ist diese berechtigt, Treugeber, die nicht selbst an Gesell-
schafterversammlungen der Beteiligungsgesellschaft teilnehmen, in
den Gesellschafterversammlungen im Hinblick auf die Herstellung
der Beschlussfähigkeit der Gesellschafterversammlung zu vertreten
(vgl. § 15 Abs. (3) des Gesellschaftsvertrages).
(3) Dem Gesellschaftsvertrag entsprechend wird die Treuhänderin un-
terschiedlich nach zustimmenden, ablehnenden und sich enthalten-
den Weisungen ihrer Treugeber abstimmen.
(4) Soweit der Treugeber Weisungen erteilt hat, ist die Treuhänderin ver-
pflichtet, weisungsgemäß abzustimmen. Dies gilt nicht, wenn erst
nach der Erteilung der Weisung durch den Treugeber der Treuhän-
derin Tatsachen bekannt werden, aufgrund derer sie annehmen darf,
dass die Weisung des Treugebers bei Kenntnis dieser Tatsachen an-
ders ausgefallen wäre. Für diesen Fall ist die Treuhänderin entspre-
chend § 4 Abs. (5) verpflichtet, nach pflichtgemäßem Ermessen ab-
zustimmen und den Treugeber über ihr Abstimmungsverhalten un-
verzüglich zu unterrichten. § 4 Abs. (6) bleibt unberührt.
(5) Soweit Weisungen des Treugebers ausnahmsweise nicht rechtzeitig
eingeholt werden können, weil nicht aufschiebbare Beschlüsse zur
Beschlussfassung anstehen, ist die Treuhänderin berechtigt, nach
pflichtgemäßem Ermessen selbständig zu entscheiden und abzu-
stimmen. Sie hat dabei die berechtigten Interessen des Treugebers
sowie die sich aus dem Gesellschaftsvertrag ergebenden Rechte
und Verpflichtungen zu beachten und ggf. gegeneinander abzuwä-
gen. In Fällen, in denen die Treuhänderin nicht mehr rechtzeitig
Weisungen einholen konnte, hat sie den Treugeber über ihre Ent-
scheidung und ihr Handeln unverzüglich zu unterrichten.
(6) Sofern die Treuhänderin keine anderslautenden Weisungen erhält,
ist sie verpflichtet, sich bei den nachfolgenden Beschlussgegenstän-
den mit den jeweiligen Stimmen des Treugebers bzw. der Treugeber
der Stimme zu enthalten:
a) Änderung des Gesellschaftsvertrages;
b) Auflösung der Beteiligungsgesellschaft;
c) wesentliche Einschränkungen des Unternehmensgegenstandes
der Beteiligungsgesellschaft;
d) Zustimmungsbeschlüsse gemäß § 7 Abs. (3) des Gesellschafts-
vertrages.
(7) Die Treuhänderin erteilt hiermit dem Treugeber Vollmacht – soweit
rechtlich zulässig – das Stimmrecht aus der für den Treugeber ge-
haltenen Beteiligung an der Beteiligungsgesellschaft auszuüben.
Soweit der Treugeber von der Vollmacht Gebrauch macht, ist die
Treuhänderin von der Stimmabgabe ausgeschlossen. Die Vollmacht
kann nur in Verbindung mit der Beendigung dieses Vertrages wi-
derrufen werden.
(8) Vorstehende Regelungen gelten entsprechend, soweit der Treuge-
ber von seinem Übertragungsrecht gemäß § 3 Abs. (10) des Gesell-
schaftsvertrages Gebrauch gemacht hat, es sei denn, der Treugeber
nimmt an einer Gesellschafterversammlung selbst teil oder ist in
zulässiger Weise vertreten.
§ 5 Herausgabepflicht der Treuhänderin
(1) Der Treugeber ist gem. § 3 Abs. (10) des Gesellschaftsvertrages be-
rechtigt, die Übertragung des Treuguts auf sich zu verlangen. Die
Kosten der Übertragung sind vom Treugeber zu tragen.
(2) Die Treuhänderin ist ferner verpflichtet, dem Treugeber unter Be-
rücksichtigung des Gesellschaftsvertrages alles herauszugeben, was
sie als Treuhänderin für ihn erlangt hat.
ac agrarinveSt i /2009
§ 6 Verpflichtungen des Treugebers
Der Treugeber ist verpflichtet, die Treuhänderin von allen Verbind-
lichkeiten und Kosten – mit Ausnahme der Kosten des Geschäfts-
betriebes der Treuhänderin – freizuhalten, die der Treuhänderin im
Zusammenhang mit der Beteiligung an der Beteiligungsgesellschaft
und deren Verwaltung entstehen. Falls die Treuhänderin aus solchen
Verbindlichkeiten, Aufwendungen oder Kosten in An spruch genom-
men wird, hat der Treugeber auf erstes Anfordern Ersatz zu leisten.
Die Verjährungsregelung des § 11 Abs. (5) gilt entsprechend.
§ 7 Einzahlungsverpflichtungen
(1) Der Treugeber ist verpflichtet, die Zeichnungssumme und das da-
rauf entfallende Agio, wie folgt, auf das in der Beitrittserklärung
angegebene Konto der Beteiligungsgesellschaft zu zahlen: Wird der
Treuhand- und Verwaltungsvertrag bis zum 22.05.2009 (einschließ-
lich) wirksam, hat der Treugeber die Zeichnungssumme in zwei
Tranchen zu leisten. Die erste Tranche in Höhe von 30% der Zeich-
nungssumme sowie das auf die gesamte Zeichnungssumme entfal-
lende Agio sind innerhalb von einer Woche nach schriftlicher Auf-
forderung durch die Treuhänderin einzuzahlen, die zweite Tranche
in Höhe von 70% der Zeichnungssumme spätestens am 01.06.2009.
Wird der Treuhand- und Verwaltungsvertrag erst nach dem 22.05.2009
wirksam, hat der Treugeber die gesamte Zeichnungssumme sowie
das auf die gesamte Zeichnungssumme entfallende Agio innerhalb
von einer Woche nach schriftlicher Aufforderung durch die Treu-
händerin zu leisten. Die Treuhänderin ist berechtigt, den Zahlungs-
anspruch gegen die jeweiligen Treugeber an die Beteiligungsgesell-
schaft abzutreten, um ihre gegenüber der Beteiligungsgesellschaft
bestehende Einlageverpflichtung zu erfüllen.
(2) Kommt der Treugeber mit Zahlungen gem. § 7 Abs. (1) ganz oder
teilweise in Verzug, so stehen der Treuhänderin folgende Rechte
und Ansprüche zu:
a) Rücktritt von diesem Treuhand- und Verwaltungsvertrag durch
schriftliche Erklärung gegenüber dem Treugeber;
b) Schadenersatz wegen Nichterfüllung;
c) Anspruch auf Verzugszinsen in Höhe von 0,5 % p.m. ab dem Fäl-
ligkeitszeitpunkt gemäß § 7 Abs. (1); die Geltendmachung eines
darüber hinausgehenden Verzugsschadens bleibt vorbehalten.
Der Nachweis eines geringeren Verzugsschadens bleibt dem Treu-
geber vorbehalten.
§ 8 Dauer des Vertrages
(1) Der Treuhand- und Verwaltungsvertrag wird für die Dauer des Be-
stehens der Beteiligungsgesellschaft bis zu deren Vollbeendigung
fest geschlossen.
(2) Eine Kündigung ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Ein wichtiger
Grund liegt insbesondere vor, wenn
a) die Treuhänderin ganz oder teilweise mit dem für den Treugeber
gehaltenen Teil ihrer Beteiligung aus der Beteiligungsgesellschaft
gem. § 21 des Gesellschaftsvertrages ausscheidet und eine von
der Beteiligungsgesellschaft geschuldete Abfindung an den Treu-
geber gezahlt ist;
b) der unmittelbar als Kommanditist an der Beteiligungsgesellschaft
beteiligte Treugeber aus dieser gem. § 21 des Gesellschaftsver-
trages ausscheidet und eine von der Beteiligungsgesellschaft ge-
schuldete Abfindung an den Treugeber gezahlt ist.
(3) Die Kündigung erfolgt durch eingeschriebenen Brief unter Einhal-
tung einer Kündigungsfrist von vier Wochen.
(4) Ggf. ist der Treugeber verpflichtet, bei einer Übertragung des Treu-
guts auf ihn mitzuwirken und die Kosten für diese Übertragung zu
tragen.
(5) Nach einer Kündigung gelten die Vorschriften dieses Vertrages –
soweit gesetzlich zulässig – zwischen der Treuhänderin und dem
Treugeber entsprechend fort, bis das Treuhandverhältnis vollständig
abgewickelt ist.
§ 9 Verfügungen und Tod des Treugebers
(1) Der Treugeber kann die Rechte und Pflichten aus diesem Treuhand-
und Verwaltungsvertrag mit Zustimmung der Beteiligungsgesell-
schaft, vertreten durch deren geschäftsführende Kommanditistin,
ganz oder teilweise auf einen Dritten übertragen (Vertragsübernah-
me). Satz 1 gilt entsprechend für sonstige Verfügungen über aus
der Rechtsposition als Treugeber resultierende Rechte, insbesonde-
re Abtretungen, Verpfändungen oder sonstige Belastungen. Die ge-
schäftsführende Kommanditistin der Beteiligungsgesellschaft darf
ihre Zustimmung nur aus wichtigem Grund versagen. Als wichtiger
Grund gelten insbesondere die beabsichtigte Übertragung auf ei-
nen Dritten, der in Konkurrenz zur Beteiligungsgesellschaft oder
den Gründungsgesellschaftern der Beteiligungsgesellschaft gemäß
§ 3 Abs. (1) bis (3) des Gesellschaftsvertrages steht oder stehen
könnte, die beabsichtigte Übertragung auf einen Dritten, der durch
den Erwerb mit mehr als 25 % an dem Kapital der Beteiligungsge-
sellschaft beteiligt werden würde, sowie die beabsichtigte Übertra-
gung auf einen Dritten, von dem die Beteiligungsgesellschaft nach
den ihr bekannten Umständen annehmen muss, dass er seine Ver-
pflichtungen aus dem Gesellschaftsvertrag oder dem Treuhand- und
Verwaltungsvertrag nicht oder nicht vollständig erfüllen wird, oder
wenn der Beteiligungsgesellschaft gegen den die Verfügung beab-
sichtigenden Treugeber fällige Ansprüche zustehen. Die Beteili-
gungsgesellschaft erteilt bereits jetzt ihre Zustimmung zur Übertra-
gung des Treuhand- und Verwaltungsvertrages bzw. einzelner An-
sprüche aus diesem Vertrag auf Ehegatten und Kinder des Treuge-
bers. Eine Übertragung von Treugeberpositionen soll zum Ende
eines Geschäftsjahres erfolgen. Die zu übertragenden Anteile, wie
auch die im Fall von Teilübertragungen verbleibenden Anteile, sol-
len mindestens USD 20.000 betragen und ohne Rest durch 5.000
teilbar sein. Im Falle einer unterjährigen Übertragung trägt der ver-
fügende Treugeber etwaige der Treuhänderin entstehende Kosten.
Sofern der Treugeber seine treugeberische Beteiligung gem. § 3
Abs. (10) des Gesellschaftsvertrages i.V.m. § 2 Abs. (1) dieses Ver-
trages in eine unmittelbare Beteiligung an der Beteiligungsgesell-
schaft umgewandelt hat, ist die Übertragung gem. Satz 1 nur bei
gleichzeitiger Übertragung der Beteiligung an der Beteiligungsge-
sellschaft auf den Dritten zulässig. Der Treugeber soll drei Wochen
vor Abschluss des Übertragungsvertrages Namen und Adresse des
Dritten und Höhe der Übertragung schriftlich mitteilen.
11. vErträgE
123
(2) Bei Tod eines Treugebers wird die Treuhandschaft mit dessen Erben
oder den anderweitig durch Verfügung von Todes wegen Begüns-
tigten fortgesetzt. Sind danach mehrere Erben vorhanden, so kön-
nen sie ihre Rechte als Treugeber nur einheitlich durch einen ge-
meinsamen Bevollmächtigten ausüben. Gemeinsamer Bevollmäch-
tigter kann nur ein Miterbe, ein Mitvermächtnisnehmer, ein anderer
Treugeber oder eine zur Berufsverschwiegenheit verpflichtete Per-
son der rechts- und steuerberatenden Berufe (Rechtsanwalt, Notar,
Wirtschaftsprüfer, vereidigter Buchprüfer oder Steuerberater) sein.
Die zur Berufsverschwiegenheit verpflichtete Person darf jedoch
nicht selbst oder als Berater in Konkurrenz zur Beteiligungsgesell-
schaft stehen. Die Treuhänderin kann den Bevollmächtigten aus
wichtigem Grund ablehnen. Bis zur Benennung des gemeinsamen
Bevollmächtigten durch alle Erben in schriftlicher Form gegenüber
der Treuhänderin ruhen die Weisungs-, Informations-, Stimm- und
Mitwirkungsrechte aus diesem Vertrag. Im Übrigen gilt § 22 des
Gesellschaftsvertrages entsprechend.
(3) Der Treugeber trägt die Kosten der Verfügung oder, unbeschadet
gesetzlicher Vorschriften, des Übergangs.
§ 10 Gebühr und Vergütung
(1) Die Treuhänderin erhält für die Übernahme der Treuhandschaft pau-
schal eine einmalige Gebühr in Höhe von 0,5% inkl. etwaiger gesetz-
licher Umsatzsteuer. Der Anspruch auf die einmalige Vergütung ent-
steht anteilig mit der Erhöhung der Kommanditbeteiligung der Treu-
händerin an der Beteiligungsgesellschaft für den Treugeber gemäß §
3 Abs. (4) des Gesellschaftsvertrages. Berechnungsgrundlage ist die
gesamte Zeichnungssumme des Treugebers.
(2) Die Treuhänderin erhält von der Beteiligungsgesellschaft für die Er-
bringung der Verwaltungsleistung ab der Beendigung der Platzie-
rungsphase ferner eine Vergütung in Höhe von 0,5% p.a. und im
Jahr der Beendigung der Beteiligungsgesellschaft pauschal 0,5%,
jeweils bezogen auf das Beteiligungskapital zum Ende der Platzie-
rungsfrist und zzgl. etwaiger gesetzlicher Umsatzsteuer. Der An-
spruch auf die Vergütung entsteht jeweils anteilig zum Ende eines
Quartals. Die Vergütung ist sofort zur Zahlung fällig. Die Vergütung
wird jährlich, erstmals für das Geschäftsjahr 2010, in angemessener
Höhe und nach billigem Ermessen der Treuhänderin an die allge-
meine Kostenentwicklung angepasst. Die Erhöhung beträgt jedoch
mindestens 2% p.a.
§ 11 Haftung der Treuhänderin
(1) Das dem Treuhandverhältnis zugrunde liegende Angebot zur Betei-
ligung an der Beteiligungsgesellschaft wurde von der Treuhänderin
nicht überprüft. Die Parteien sind sich darüber einig, dass eine ent-
sprechende Prüfung und Beratung des Treugebers von der Treuhän-
derin nicht geschuldet ist und diese keine Haftung für die inhaltli-
che, insbesondere ökonomische, rechtliche und steuerliche Richtig-
keit sowie für den wirtschaftlichen Erfolg des Angebotes über-
nimmt.
(2) Die Treuhänderin handelt mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kauf-
manns.
(3) Führt die Treuhänderin vom Treugeber erteilte Weisungen ordnungs-
gemäß aus, ist ihre Haftung ausgeschlossen.
(4) Soweit die Treuhänderin und/oder ihre Angestellten, Geschäftsführer
und Beauftragten schuldhaft wesentliche Pflichten, die sich aus der
Natur des Vertrages ergeben, so verletzen, dass die Erreichung des
Vertragszwecks gefährdet ist (insbesondere Verletzung einer Kardi-
nalpflicht), haften sie nach den gesetzlichen Vorschriften. Dasselbe
gilt für ihre Haftung für Schäden, die auf der Verletzung des Lebens,
des Körpers, der Gesundheit oder der Freiheit beruhen. In allen an-
deren Fällen ist die Haftung auf Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit so-
wie auf den typischen und vorhersehbaren Schaden beschränkt.
(5) Ansprüche des Treugebers verjähren nach Ablauf eines Jahres ab
Kenntnis oder grob fahrlässiger Unkenntnis des Treugebers von dem
Anspruch und den diesen begründenden Umständen. Unabhängig
von einer Kenntnis oder grob fahrlässigen Unkenntnis des Anspruchs
verjähren die Ansprüche spätestens nach Ablauf von fünf Jahren
seit Entstehung des Anspruchs. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht für
Ansprüche, die auf grob fahrlässigem oder vorsätzlichem Handeln
beruhen sowie wenn schuldhaft wesentliche Pflichten, die sich aus
der Natur des Vertrages ergeben, so verletzt werden, dass die Er-
reichung des Vertragszwecks gefährdet ist (insbesondere die Ver-
letzung einer Kardinalpflicht) und für Ansprüche, die auf Verletzung
des Lebens, des Körpers, der Gesundheit oder der Freiheit des Treu-
gebers beruhen.
(6) Die Treuhänderin und/oder ihre Angestellten, Geschäftsführer und
Beauftragten haben gegen den Treugeber einen Anspruch auf Frei-
stellung von Kosten- (insbesondere auch der Rechtsverfolgung und
-verteidigung), Haftungsansprüchen und sonstigen Schadensfällen,
die dem Rahmen ihrer Tätigkeit entstammen. Dies gilt nicht für die
in § 11 Abs. (4) und (5) genannten Ausnahmen.
§ 12 Verzeichnis der Treugeber, Datenschutz
(1) Die Treuhänderin führt ein Verzeichnis, in welchem sämtliche Treu-
geber mit ihren individuellen und beteiligungsbezogenen Daten auf-
geführt sind. Jeder Treugeber ist verpflichtet, der Treuhänderin Än-
derungen seiner individuellen Daten und der rechtlichen Inhaberschaft
seiner Beteiligung unverzüglich auf seine Kosten mitzuteilen.
(2) Der Treugeber kann von der Treuhänderin die Mitteilung von An-
gaben oder Daten, welche die übrigen Treugeber/Kommanditisten
betreffen, nicht verlangen. Die Treuhänderin ist nach eigenem pflicht-
gemäßen Ermessen berechtigt, derartige Daten unter Beachtung
der jeweils geltenden datenschutzrechtlichen Bestimmungen an
Treugeber/Kommanditisten oder die geschäftsführende Komman-
ditistin der Beteiligungsgesellschaft weiterzugeben. Es ist der Treu-
händerin untersagt, diese Daten anderen Personen als der geschäfts-
führenden Kommanditistin oder den übrigen Treugebern/Komman-
ditisten mitzuteilen. Dies gilt nicht für die Weitergabe von Daten
durch die Treuhänderin gegenüber den von ihr gemäß § 3 Abs. (7)
dieses Vertrages Beauftragten, dem zuständigen Finanzamt und
eventuell finanzierenden Banken und soweit gesetzliche Offenba-
rungsverpflichtungen bestehen.
ac agrarinveSt i /2009
(3) Jeder Treugeber erklärt sich damit einverstanden, dass seine indivi-
duellen und beteiligungsbezogenen Daten im Wege der elek-
tronischen Datenverarbeitung gespeichert und die in die Platzierung
des Kommanditkapitals der Beteiligungsgesellschaft einbezogenen
Personen oder die übrigen Treugeber oder die mit der Abwicklung
dieses Vertrages beauftragten Dritten über die Verhältnisse der Be-
teiligungsgesellschaft und seine Daten informiert werden.
§ 13 Schlussbestimmungen
(1) Für diesen Vertrag gilt das materielle und prozessuale Recht der
Bundesrepublik Deutschland. Erfüllungsort und Gerichtsstand für
sämtliche Streitigkeiten ist – soweit gesetzlich zulässig – Ham-
burg.
(2) Mündliche Nebenabreden bestehen nicht. Änderungen und Ergän-
zungen dieses Vertrages können – anders als der Vertragsschluss
selbst – nur schriftlich vereinbart werden. Das gilt auch für eine Auf-
hebung dieses Schriftformerfordernisses.
(3) Sollte eine Bestimmung dieses Vertrages ganz oder teilweise un-
wirksam oder undurchführbar oder der Vertrag lückenhaft sein,
wird der Vertrag dadurch in seinem übrigen Inhalt nicht berührt.
Die ganz oder teilweise unwirksame oder undurchführbare Bestim-
mung oder lückenhafte Regelung ist von den Vertragsparteien viel-
mehr durch eine solche Regelung zu ersetzen oder auszufüllen, die
der von den Parteien beabsichtigten Regelung in gesetzlich zuläs-
siger Weise wirtschaftlich am nächsten kommt.
(4) Jeder Treugeber ist verpflichtet, Änderungen seiner individuellen
Daten bzw. Änderungen betreffend die rechtliche Inhaberschaft
der Beteiligung unverzüglich auf seine Kosten mitzuteilen. Mittei-
lungen an die Treugeber ergehen per normalen Brief an die letzte
der Treuhänderin angegebene Anschrift und gelten drei Tage nach
Absendung als zugegangen. Eine andere Textform ist bei vorheriger
Zustimmung des Treugebers zulässig.
Hamburg, 19. Dezember 2008
Caveras Treuhand GmbH
als Treuhänderin, diese vertreten durch ihren alleinvertretungsberech-
tigten Geschäftsführer Jost Rodewald
AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG
als Beteiligungsgesellschaft, diese vertreten durch ihre geschäftsfüh-
rende Kom manditistin Aquila Capital Structured Assets GmbH, diese
wiederum vertreten durch ihre gemeinschaftlich vertretungsberechtig-
ten Geschäftsführer Roman Rosslenbroich und Dr. Dieter Rentsch
11. vErträgE
125
Präambel
Anleger können sich an der Beteiligungsgesellschaft als Treugeber über
die Treuhänderin beteiligen. Die Treuhänderin ist nach dem Gesellschafts-
vertrag der Beteiligungsgesellschaft berechtigt, ihren Kapitalanteil durch
Erklärung gegenüber der geschäftsführenden Kommanditistin der Betei-
ligungsgesellschaft als Treuhänderin für Dritte um einen Betrag von bis
zu USD 100 Mio. zu erhöhen (nachfolgend „Beteiligungskapital“ genannt).
Eine darüber hinausgehende Erhöhung dieses Betrages steht im Ermes-
sen der geschäftsführenden Kommanditistin, die die Treuhänderin er-
mächtigen und beauftragen kann, ihre Beteiligung treuhänderisch für
Dritte entsprechend zu erhöhen.
Das Beteiligungskapital dient dem Erwerb von Anteilen an der AgrarIN-
VEST Lux S.A., einer Aktiengesellschaft nach Luxemburger Recht (S.A.)
sowie von dieser Gesellschaft begebenen Genussrechten (die Anteile und
Genussrechte werden nachfolgend zusammen „Anlageobjekt“ genannt)
und der Finanzierung der Gründungs-, Anlauf- und Platzierungskosten
der Beteiligungsgesellschaft. Im Einzelnen wird die vorgesehene Verwen-
dung des Beteiligungskapitals in dem Beteiligungsangebot „AgrarINVEST
I/2009“ in der Fassung, in der seine Veröffentlichung von der Bundesan-
stalt für Finanzdienstleistungsaufsicht gestattet sein wird (nachfolgend
„Beteiligungsangebot“ genannt), aufgeführt.
Entsprechend den maßgeblichen Verträgen und Zeichnungsunterlagen
(Gesellschaftsvertrag der Beteiligungsgesellschaft und Treuhand- und
Verwaltungsvertrag, jeweils mit Datum vom 19.12.2008, Beitrittser-
klärung, Beteiligungsangebot) sind die von den Treugebern gezeich-
neten Zeichnungssummen sowie das darauf entfallende Agio jeweils auf
das Konto der Beteiligungsgesellschaft mit der Konto-Nr. 629 151 200
bei der Commerzbank AG, Hamburg, BLZ 200 400 00, IBAN
DE37200400000629151200 (nachfolgend „Treuhandkonto“ genannt),
zu den in der Beitrittserklärung genannten Terminen einzuzahlen.
Sämtliche Verfügungen über das Treuhandkonto unterliegen der Mittel-
verwendungskontrolle durch den Mittelverwendungskontrolleur gemäß
diesem Vertrag. Dies gilt auch für sämtliche unter dieser Konto-Nr. ein-
gerichtete Unterkonten. Unterkonten zum Hauptkonto können in Ab-
stimmung mit dem Mittelverwendungskontrolleur eingerichtet werden.
Dies betrifft auch die Einrichtung von weiteren Konten bei anderen Kre-
ditinstituten. Die Mittel auf dem Treuhandkonto können auch, solange
und soweit diese nicht für den Erwerb der Beteiligungen oder zur Be-
gleichung fälliger Verbindlichkeiten der Beteiligungsgesellschaft benötigt
werden, in geeignete Tagesgeldanlagen, kurzläufige Termingelder, Spar-
einlagen, Geldmarktinstrumente (wie in § 1 Abs. 11 Satz 3 KWG defi-
niert) oder in Staatsanleihen investiert werden, wobei die Fälligkeit der
Anlage auch nach dem Investitionszeitpunkt der Mittel gemäß Investiti-
onsplan liegen darf.
Dies vorangestellt vereinbaren die Parteien was folgt:
§ 1 Ausgestaltung der Konten
(1) Die Vertretungsberechtigung des Treuhandkontos ist zum Zweck
der Mittelverwendungskontrolle so auszugestalten, dass die Treu-
händerin nur zusammen mit dem Mittelverwendungskontrolleur
zeichnungs- und damit verfügungsberechtigt ist. Der kontoführen-
den Bank ist anzuzeigen, dass Änderungen dieser Regelung sowie
Änderungen hinsichtlich der Zeichnungsberechtigung der schriftli-
chen Zustimmung des Mittelverwendungskontrolleurs bedürfen.
(2) Die kontoführende Bank, welche mit dieser Anzeige eine Kopie die-
ses Vertrages erhält, hat diese Anzeige zu bestätigen.
11.4 Mittelverwendungskontrollvertrag
vertrag über die formale Kontrolleder Freigabe und verwendung des Beteiligungskapitals
(mittelverwendungskontrollvertrag)
ZwischenAgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG, Hamburg
– nachfolgend „Beteiligungsgesellschaft“ oder „AC AgrarINVEST I/2009“ genannt –und
Caveras Treuhand GmbH, Hamburg– nachfolgend „Treuhänderin“ genannt –
undASSENSIS GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg
– nachfolgend „Mittelverwendungskontrolleur“ genannt –
ac agrarinveSt i /2009
11. vErträgE
§ 2 Voraussetzungen der bestimmungsgemäßen Weiterlei-tung des Beteiligungskapitals
(1) Der Mittelverwendungskontrolleur wird eine bestimmungsgemäße
Weiterleitung des Beteiligungskapitals erst vornehmen, wenn die
Gesamtfinanzierung des Anlageobjektes, wie folgt, nachgewiesen
wird:
a) Nachweis, dass das Kommanditkapital der Gründungskomman-
ditisten der Beteiligungsgesellschaft in Höhe von insgesamt USD
2.000 eingezahlt bzw. verbindlich zugesagt ist;
b) Schriftliche Erklärung der Treuhänderin über die jeweilige Erhö-
hung ihres Kommanditkapitals aufgrund des Beitritts von Treu-
gebern zur Beteiligungsgesellschaft.
(2) Der Mittelverwendungskontrolleur hat sicherzustellen, dass die je-
weiligen Mittel nach Maßgabe des Beteiligungsangebotes von der
Beteiligungsgesellschaft verwendet werden.
(3) Dem Mittelverwendungskontrolleur müssen vor Weiterleitung des
Beteiligungskapitals alle Verträge und Honorarvereinbarungen vor-
gelegt werden, auf denen die im Investitionsplan genannten Inves-
titionen bzw. die jeweiligen Zahlungen basieren.
(4) Für den Fall, dass einzelne im Investitionsplan aufgeführte Kosten,
die grundsätzlich der Mittelverwendungskontrolle unterliegen, di-
rekt von einer Beteiligungsgesellschaft beglichen wurden, ist dem
Mittelverwendungskontrolleur die Zahlung nachzuweisen.
(5) In sachlicher Hinsicht sind Überschreitungen der im jeweiligen Inves-
titionsplan unter Mittelverwendung (Investition) festgelegten Posi-
tionen – soweit Festpreise bzw. feste Vergütungen vereinbart wur-
den – nicht zulässig. Abweichungen, die sich hinsichtlich der Zah-
lungstermine ergeben, sind als gerechtfertigt anzusehen, wenn sie
nicht im Widerspruch zu den vertraglichen Vereinbarungen stehen.
Soweit sich darüber hinaus Abweichungen ergeben, ist eine Freigabe
nur bei Vorliegen wirtschaftlich gerechtfertigter Gründe zulässig.
§ 3 Umfang der Mittelverwendungskontrolle
(1) Der Mittelverwendungskontrolleur prüft die Übereinstimmung der
einzelnen Zahlungen mit den Angaben des Beteiligungsangebotes
und den entsprechenden Verträgen und Honorarvereinbarungen.
Er ist zur Weiterleitung des Beteiligungskapitals nur berechtigt und
verpflichtet, wenn die Zahlungen an die dort vorgesehenen Emp-
fänger (sofern genannt) in der dort genannten Höhe gehen und
darüber hinaus die in § 2 dieses Vertrages genannten Vorausset-
zungen erfüllt sind.
(2) Die Kontrolle erstreckt sich nur auf die Investitionsphase und ist mit
deren Abschluss und anschließender Auskehrung der nach der Ab-
wicklung auf dem Treuhandkonto verbleibenden Beträge auf ein
nicht der Mittelverwendungskontrolle des Mittelverwendungskon-
trolleurs unterliegendes Konto der Beteiligungsgesellschaft abge-
schlossen.
§ 4 Vergütung
(1) Der Mittelverwendungskontrolleur erhält für seine Tätigkeit eine
Vergütung in Höhe von 0,06 % inklusive etwaiger gesetzlicher Um-
satzsteuer bezogen auf das zum letzten Zeichnungsschluss gezeich-
nete Beteiligungskapital.
(2) Schuldner der Vergütung gemäß Abs. 1 dieses § 4 ist die Beteiligungs-
gesellschaft. Das Honorar ist nach Einzahlung des der Mittelverwen-
dungskontrolle unterliegenden Beteiligungskapitals auf das Treuhand-
konto fällig. Der Mittelverwendungskontrolleur ist berechtigt, abhän-
gig von der Liquiditätssituation der Beteiligungsgesellschaft, ange-
messene Abschläge auf seine Vergütung zu verlangen.
§ 5 Vertragsänderung und Kündigung
(1) Änderungen oder Ergänzungen dieses Vertrages bedürfen der
Schriftform.
(2) Dieser Vertrag kann nur aus wichtigem Grund gekündigt werden.
§ 6 Allgemeine Bestimmungen
(1) Dieser Vertrag unterliegt deutschem Recht. Erfüllungsort und Ge-
richtsstand ist Hamburg.
(2) Sollte eine Bestimmung dieses Vertrages oder eine künftig in ihn
aufgenommene Bestimmung ganz oder teilweise unwirksam oder
undurchführbar sein oder die Wirksamkeit oder Durchführbarkeit
später verlieren oder sollte sich eine Lücke herausstellen, soll hier-
durch die Gültigkeit der übrigen Bestimmungen nicht berührt wer-
den. Anstelle der unwirksamen oder undurchführbaren Bestimmung
oder zur Ausfüllung der Lücke soll eine Regelung gelten, die, soweit
rechtlich zulässig, dem am nächsten kommt, was die Vertragsschlie-
ßenden gewollt haben oder nach dem Sinn und Zweck des Vertra-
ges gewollt hätten, falls sie den Punkt bedacht hätten.
Beruht die Unwirksamkeit oder Undurchführbarkeit einer Bestim-
mung auf einem darin festgelegten Maß der Leistung oder der Zeit
(Frist oder Termin), so soll das der Bestimmung am nächsten kom-
mende rechtlich zulässige Maß als vereinbart gelten.
Hamburg, 19. Dezember 2008
AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG
als Beteiligungsgesellschaft, diese vertreten durch ihre geschäftsfüh-
rende Kom manditistin Aquila Capital Structured Assets GmbH, diese
wiederum vertreten durch ihre gemeinschaftlich vertretungsberechtig-
ten Geschäftsführer Roman Rosslenbroich und Dr. Dieter Rentsch
Caveras Treuhand GmbH
als Treuhänderin, diese vertreten durch ihren alleinvertretungsberech-
tigten Geschäftsführer Jost Rodewald
ASSENSIS GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
als Mittelverwendungskontrolleur, diese vertreten durch ihren alleinver-
tretungsberechtigten Geschäftsführer Matthias Wiener
ac agrarinveSt i /2009
127127
ac agrarinveSt i /2009
12. vErBrauchErinFormationEn FÜr dEn FErnaBsatZ
Besondere Informationen gemäß § 312c BGB i.V. m. § 1 der Verord-
nung über Informations- und Nachweispflichten nach bürgerlichem
Recht (BGB-Informationspflichten-Verordnung – BGB-InfoV)
Übersicht
12.1 Allgemeine Informationen zu der Anbieterin und anderen gegenüber den Anlegern auftretenden Personen
12.2 Informationen zu den Vertragsverhältnissen
12.3 Informationen über die Besonderheiten der Fernabsatzverträge
12.4 Weiterer Rechtsbehelf und Einlagensicherung
12.1 Allgemeine Informationen zu der Anbieterin und anderen gegenüber den Anlegern auftretenden Personen
12.1.1 Beteiligungsgesellschaft
AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG
GeschäftsadresseFerdinandstraße 25–27, 20095 HamburgTelefon: 040/411619-100Telefax: 040/411619-129Internet: www.aquila-capital.deE-Mail: [email protected]
HandelsregisterAmtsgericht Hamburg, HRA 109243
GeschäftsführungDie Geschäftsführung der Beteiligungsgesellschaft wird durch die Aquila Ca pital Structured Assets GmbH als geschäftsführen-de Kommanditistin wahrgenommen. Die Aquila Capital Verwal-tungsgesellschaft mbH, als persönlich haftende Gesellschafterin der Beteiligungsgesellschaft, ist grundsätzlich von der Geschäfts-führung ausgeschlossen. Die Beteiligungsgesellschaft wird von der Aquila Capital Structured Assets GmbH aufgrund einer Ge-neralvollmacht und von der Aquila Capital Verwaltungsgesell-schaft mbH als persönlich haftende Gesellschafterin vertreten.
HauptgeschäftstätigkeitHauptgeschäftstätigkeit der Beteiligungsgesellschaft ist die unmit-
telbare oder mittelbare Investition in Investitionsvehikel, mit dem Ziel
des Erwerbs, des Betriebs und des Verkaufs von landwirtschaftlichen
Betrieben und Agrarland in Südamerika, Australien und Neusee-
land.
Die Beteiligungsgesellschaft kann Geschäfte jeder Art im In- und
Ausland tätigen, die geeignet sind, dem Gegenstand des Unterneh-
mens unmittelbar oder mittelbar zu dienen oder diesen zu fördern,
soweit es sich nicht um eine genehmigungspflichtige Tätigkeit han-
delt. Die Beteiligungsgesellschaft kann andere Gesellschaften grün-
den, erwerben oder sich an ihnen beteiligen.
12.1.2 Persönlich haftende Gesellschafterin (phG)
Aquila Capital Verwaltungsgesellschaft mbH
GeschäftsadresseFerdinandstraße 25–27, 20095 HamburgTelefon: 040/411619-100Telefax: 040/411619-129Internet: www.aquila-capital.deE-Mail: [email protected]
Handelsregister der phGAmtsgericht Hamburg, HRB 90132
USt-ID: DE 236239019
Geschäftsführer der phGRoman Rosslenbroich, Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg
Hauptgeschäftstätigkeit der phGHauptgeschäftstätigkeit der phG ist die Übernahme der Funktion
der persönlich haftenden Gesellschafterin für Gesellschaften der
Aquila Capital Gruppe, Hamburg.
129
12.1.5 Anbieterin des Beteiligungsangebotes (Prospektherausgeberin)
Aquila Capital Structured Assets GmbH
GeschäftsadresseFerdinandstraße 25–27, 20095 HamburgTelefon: 040/411619-100Telefax: 040/411619-129Internet: www.aquila-capital.deE-Mail: [email protected]
HandelsregisterAmtsgericht Hamburg, HRB 90131
USt-ID: DE 236238995
Geschäftsführer Roman Rosslenbroich, Dr. Dieter Rentsch, Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg
HauptgeschäftstätigkeitHauptgeschäftstätigkeit der Anbieterin des Beteiligungsangebotes
ist das Eingehen, Verwalten und Verwerten von Beteiligungen an
Unternehmen, die – bzw. deren nachgeschaltete Gesellschaften –
direkt oder indirekt Portfolien von Geschlossenen Fonds und Kapi-
talmarktanlagen für institutionell organisierte Vermögen erwerben,
verwalten und verwerten.
12.1.6 Aufsichtsbehörden
Jeweils keine.
12.1.7 Name und Anschrift des handelnden Vermittlers/Dienstleisters
Generalvermittler
Aquila Capital Advisors GmbHFerdinandstraße 25 –27, 20095 Hamburg
Telefon: 040/411 619-100
Telefax: 040/411 619-129
Internet: www.aquila-capital.de
E-Mail: [email protected]
(Weitere Informationen zur Anbieterin siehe oben unter Anbieterin
des Beteiligungsangebotes)
12.1.3 Geschäftsführende Kommanditistin der Beteiligungsgesellschaft
Aquila Capital Structured Assets GmbH
GeschäftsadresseFerdinandstraße 25–27, 20095 HamburgTelefon: 040/411619-100Telefax: 040/411619-129Internet: www.aquila-capital.deE-Mail: [email protected]
Handelsregister der geschäftsführenden Kommanditistin Amtsgericht Hamburg, HRB 90131
USt-ID: DE236238995
Geschäftsführer der geschäftsführenden Kommanditistin Roman Rosslenbroich, Dr. Dieter Rentsch, Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg
Hauptgeschäftstätigkeit der geschäftsführenden KommanditistinHauptgeschäftstätigkeit der geschäftsführenden Kommanditistin ist
das Eingehen, Verwalten und Verwerten von Beteiligungen an Un-
ternehmen, die – bzw. deren nachgeschaltete Gesellschaften – direkt
oder indirekt Portfolien von Geschlossenen Fonds und Kapitalmarkt-
anlagen für institutionell organisierte Vermögen erwerben, verwal-
ten und verwerten.
12.1.4 Treuhänderin
Caveras Treuhand GmbH
GeschäftsadresseFerdinandstraße 25–27, 20095 HamburgTelefon: 040/411619-100Telefax: 040/411619-129Internet: www.aquila-capital.deE-Mail: [email protected]
Handelsregister der TreuhänderinAmtsgericht Hamburg, HRB 90133
USt-ID: DE236239027
GeschäftsführerJost Rodewald, Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg
Hauptgeschäftstätigkeit der TreuhänderinHauptgeschäftstätigkeit der Treuhänderin ist die treuhänderische
Verwaltung von Kommanditanteilen für Treugeber im Rahmen von
Geschlossenen Fonds; sie kann in diesem Rahmen auch eigene Kom-
manditeinlagen halten.
ac agrarinveSt i /2009
12. vErBrauchErinFormationEn FÜr dEn FErnaBsatZ
Zusammenhang mit der Beteiligung an der Beteiligungsgesellschaft
und deren Verwaltung entstehen. Als weitere Kosten fallen Gebühren
und Auslagen für die notarielle Beglaubigung der Handelsregister-
vollmacht und für Notar- und Gerichtskosten für die Handelsregis-
tereintragung sowie für Zinsen und Gebühren im Fall einer Anteils-
finanzierung an. Im Falle der Übertragung der Beteiligung oder des
Ausscheidens des Anlegers können ebenfalls Kosten anfallen (z.B.
Gutachterkosten, Transaktionskosten). Detaillierte Informationen
finden sich im Kapitel 7.12 „Zusatzkosten bei Erwerb, Verwaltung
und Veräußerung der Beteiligung“, S. 76. Eigene Kosten für Telefon,
Internet, Porti usw. hat der Anleger selbst zu tragen.
Zu den steuerlichen Auswirkungen der Beteiligung für den Anleger
wird auf die Ausführungen im Beteiligungsangebot, insbesondere
Kapitel 8 „Wesentliche Grundlagen der steuerlichen Konzeption“,
S. 80 ff., verwiesen.
12.2.4 Zahlung und Erfüllung der Verträge, weitere Zahlungsbedingungen
Die Zeichnungssumme sowie das darauf entfallende Agio sind auf
das folgende Konto einzuzahlen:
Kontoinhaber: AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KGKonto-Nr.: 629151200Kreditinstitut: Commerzbank AGBLZ: 20040000IBAN: DE37200400000629151200BIC bzw. S.W.I.F.T.-Code: COBADEHHXXX
Die Zahlung hat unter Angabe des Namens des Anlegers sowie der
Treugeberregisternummer, soweit bereits bekannt, zu erfolgen.
Die Fälligkeit der geschuldeten Einzahlungen hängt vom Zeitpunkt
der Wirksamkeit des Treuhand- und Verwaltungsvertrages ab. Sofern
der Treuhand- und Verwaltungsvertrag bis zum 22.05.2009 (ein-
schließlich) wirksam wird, hat der Anleger eine erste Tranche in Höhe
von 30% der Zeichnungssumme sowie das vollständige Agio in Höhe
von 5% der gesamten Zeichnungssumme innerhalb von einer Woche
nach schriftlicher Aufforderung durch die Treuhänderin einzuzahlen.
Eine zweite Tranche in Höhe von 70% der Zeichnungssumme ist
spätestens am 01.06.2009 zur Einzahlung fällig. Wird der Treuhand-
und Verwaltungsvertrag erst nach dem 22.05.2009 wirksam, hat
der Anleger die gesamte Zeichnungssumme sowie das vollständige
Agio in Höhe von 5% der gesamten Zeichnungssumme innerhalb
von einer Woche nach schriftlicher Aufforderung durch die Treuhän-
derin zu leisten.
Die Angaben über den gegenüber dem Anleger auftretenden An-
lagevermittler finden sich auf der Beitrittserklärung.
12.2 Informationen zu den Vertragsverhältnissen
Das Beteiligungsangebot „AC AgrarINVEST I/2009“ vom 19.12.2008
(nachfolgend „Beteiligungsangebot“ genannt) sowie die Beitrittserklä-
rung enthalten detaillierte Beschreibungen der Vertragsverhältnisse.
Wegen näherer Einzelheiten wird nachfolgend auf diese Dokumente
verwiesen.
12.2.1 Wesentliche Leistungsmerkmale
Der Anleger beteiligt sich entweder unmittelbar als Kommanditist
oder auf der Grundlage des Treuhand- und Verwaltungsvertrages
mittelbar als Treugeber über die Caveras Treuhand GmbH an der
Beteiligungsgesellschaft.
Die Zeichnungssumme wird in Höhe von 90,5% zur Gründung einer
Luxemburger S.A. (nachfolgend „LuxCo“ genannt) und zum Erwerb
der von dieser LuxCo begebenen Genussrechte verwendet, welche
– mittelbar über weitere Luxemburger S.A.s – beabsichtigt, Agrarin-
vestments in Südamerika, Australien und Neuseeland zu tätigen (vgl.
ausführlich Kapitel 4.5 „Mögliche Zielinvestments“, S. 39 ff.).
Über Auszahlungen der Beteiligungsgesellschaft partizipiert der
Anleger an den wirtschaftlichen Ergebnissen der Beteiligungsgesell-
schaft. Die weiteren Einzelheiten sind dem Beteiligungsangebot zu
entnehmen.
12.2.2 Preise
Der Anleger hat seine Zeichnungssumme und ein Agio von 5 % auf
die Zeichnungssumme zu dem in der Beitrittserklärung genannten
Fälligkeitszeitpunkt zu leisten. Wegen der Einzelheiten vgl. im Kapi-
tel 2.2 „Die Eckdaten im Überblick“ die Abschnitte „Erwerbspreis
und Einzahlungen“ sowie „Einzahlungskonto“ auf Seite 11.
12.2.3 Weitere vom Anleger zu zahlende Steuern und Kosten (Liefer- und Versandkosten, sonstige Kosten), zusätzliche Telekommunika-tionskosten
Liefer- und Versandkosten oder gesondert berechnete Kommunika-
tionskosten fallen nicht an. Der Anleger ist verpflichtet, die Treuhän-
derin von allen Kosten – mit Ausnahme der Kosten des Geschäftsbe-
triebes der Treuhänderin – freizuhalten, die der Treuhänderin im
131
12.3.2 Widerrufsrecht
Dem Anleger steht ein gesetzliches Widerrufsrecht nach § 355 BGB zu. Die Widerrufsbelehrung ist in der Beitrittserklärung abgedruckt und vom Anleger gegenzuzeichnen.
12.3.3 Mindestlaufzeit der Verträge, vertragliche Kündigungsregelungen und Vertragsstrafen
Die Beteiligungsgesellschaft endet ohne Auflösungsbeschluss zum 31.12.2014. Die geschäftsführende Kommanditistin hat das Recht, die Gesellschaftsdauer einseitig viermal um ein Jahr zu verlängern, wenn der Stand der Abwicklung der im Vermögen der Beteiligungsgesellschaft befindlichen Anlagen dies erforder-lich macht. Die Gesellschafter können während der vereinbarten Dauer der Beteiligungsgesellschaft das Vertragsverhältnis nur aus wichtigem Grund kündigen. Die Kündigung kann mit einer Kündigungsfrist von vier Wochen erfolgen.
Die Kündigung hat schriftlich an die geschäftsführende Kom-manditistin der Beteiligungsgesellschaft zu erfolgen. Ist der Anleger nicht selbst im Handelsregister eingetragen, kann er die Treuhänderin schriftlich anweisen, die treuhänderisch gehaltene Kommanditbeteiligung zu kündigen. Die Rechtsfolgen der Kün-digung er geben sich aus § 25 des Gesellschaftsvertrages. Eine Übertragung der Kommanditistenstellung ist nach Maßgabe des § 20 des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft möglich.
Der Treuhand- und Verwaltungsvertrag wird für die Dauer des Bestehens der Beteiligungsgesellschaft bis zu deren Vollbeendi-gung fest geschlossen. Er kann vom Anleger und von der Treu-händerin nach Maßgabe des Treuhand- und Verwaltungsvertra-ges nur aus wichtigem Grund gekündigt werden. Ein wichtiger Grund liegt insbesondere vor, wenn die Treuhänderin ganz oder teilweise mit dem für den Anleger gehaltenen Teil ihrer Beteili-gung aus der Beteiligungsgesellschaft gemäß § 21 des Gesell-schaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft ausscheidet und eine von der Beteiligungsgesellschaft geschuldete Abfindung an den Treugeber gezahlt ist oder der unmittelbar als Kommanditist an der Beteiligungsgesellschaft beteiligte Anleger aus dieser gemäß § 21 des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesell-schaft ausscheidet und eine von der Beteiligungsgesellschaft geschuldete Abfindung an den Anleger gezahlt ist.
Die Rechtsfolgen einer Beendigung des Vertragsverhältnisses bestimmen sich nach § 8 des Treuhand- und Verwaltungsvertra-ges und §§ 19, 21 und 25 des Gesellschaftsvertrages der Betei-ligungsgesellschaft.
Bei nicht fristgerechter Einzahlung ist die Treuhänderin nach Maß-
gabe des Treuhand- und Verwaltungsvertrages berechtigt, ab Fäl-
ligkeit Verzugszinsen in Höhe von 0,5% pro Monat sowie Schaden-
ersatz wegen Nichterfüllung zu verlangen oder vom Treuhand- und
Verwaltungsvertrag zurückzutreten. Weitere Einzelheiten ergeben
sich aus der Beitrittserklärung sowie dem Gesellschaftsvertrag der
Beteiligungsgesellschaft und dem Treuhand- und Verwaltungsvertrag.
Diese Unterlagen sind im Beteiligungsangebot abgedruckt.
12.2.5 Leistungsvorbehalte
Nach Annahme des Angebotes auf Abschluss eines Treuhand- und
Verwaltungsvertrages durch die Caveras Treuhand GmbH bestehen
– vorbehaltlich einer etwaigen Rückabwicklung der Beteiligungsge-
sellschaft nach Maßgabe des § 19 Abs. (6) des Gesellschaftsvertra-
ges – keine Leistungsvorbehalte der Beteiligungsgesellschaft. Der
Mittelverwendungskontrolleur wird einer Freigabe und Weiterleitung
des Beteiligungskapitals indes erst zustimmen, wenn die Vorausset-
zungen des Mittelverwendungskontrollvertrages erfüllt sind.
12.3 Informationen über die Besonderheiten der Fernabsatzverträge
12.3.1 Information zum Zustandekommen der Verträge im Fernabsatz
Der Anleger bietet durch Unterzeichnung und Übersendung der
Beitrittserklärung den Abschluss des Treuhand- und Verwaltungs-
vertrages an. Die Beteiligungsgesellschaft hat dem Abschluss des
Treuhandvertrages im Rahmen des Treuhand- und Verwaltungsver-
trages bereits zugestimmt.
Mit der Annahme der Beitrittserklärung durch die Caveras Treuhand
GmbH kommt der Treuhand- und Verwaltungsvertrag zwischen der
Caveras Treuhand GmbH, der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG
und dem Anleger zustande und begründet das Treuhandverhältnis
zwischen der Caveras Treuhand GmbH und dem Anleger.
Jeder Anleger ist berechtigt, unter Übernahme aller damit verbun-
denen Kosten und Gebühren von der Treuhänderin die Übertragung
der bisher für ihn gehaltenen Beteiligung und seine Eintragung in
das Handelsregister der Beteiligungsgesellschaft zu verlangen.
Weitere Einzelheiten ergeben sich aus dem Gesellschaftsvertrag der
Beteiligungsgesellschaft und dem Treuhand- und Verwaltungsvertrag.
Beide sind im Beteiligungsangebot abgedruckt.
ac agrarinveSt i /2009
12. vErBrauchErinFormationEn FÜr dEn FErnaBsatZ
12.4 Weiterer Rechtsbehelf und Einlagensicherung
12.4.1 Außergerichtliche Streitschlichtung
Die Möglichkeit zum Anrufen einer außergerichtlichen Schlichtungs-
stelle ist vertraglich nicht vorgesehen. Soweit der Anleger die Betei-
ligung im Wege des Fernabsatzes im Sinne von § 312 b BGB erwor-
ben hat, kann er bei Streitigkeiten aus der Anwendung der Vorschrif-
ten des BGB betreffend Fernabsatzverträge über Finanzdienstleis-
tungen einschließlich damit zusammenhängender Streitigkeiten aus
der Anwendung des § 676h BGB die bei der
Deutschen Bundesbank
– Schlichtungsstelle –
Wilhelm-Epstein-Straße 14
60431 Frankfurt am Main
Telefon: 069/2388-1907
Telefax: 069/2388-1919
eingerichtete Schlichtungsstelle anrufen. Die Beschwerde ist schrift-
lich unter kurzer Schilderung des Sachverhalts und unter Beifügung
der zum Verständnis der Beschwerde erforderlichen Unterlagen zu
erheben. Der Anleger (Beschwerdeführer) hat zu versichern, dass er
in der Streitigkeit noch kein Gericht, keine Streitschlichtungsstelle,
keine Gütestelle, die Streitbeilegung betreibt, angerufen hat und
auch keinen außergerichtlichen Vergleich mit dem Beschwerdegeg-
ner abgeschlossen hat. Im Übrigen gilt die Schlichtungsstellenver-
fahrensverordnung. Diese ist unter der vorgenannten Adresse der
Deutschen Bundes bank erhältlich. Der Anleger kann jedoch unabhän-
gig davon Klage vor den zuständigen Gerichten erheben.
12.4.2 Garantiefonds
Ein Garantiefonds, wie bspw. der Einlagensicherungsfonds des Bun-
desverbandes deutscher Banken, steht für Betei ligungsangebote wie
dem vorliegenden nicht zur Verfügung. Die wesentlichen Risiken
einer Beteiligung sind in Kapitel 3 „Risikohinweise“, S. 14 ff., darge-
stellt.
Eine Übertragung der Treugeberstellung ist nach Maßgabe des § 9 des Treuhand- und Verwaltungsvertrages möglich. Eine Über-tragung der Kommanditistenstellung ist nach Maßgabe des § 20 des Gesellschaftsvertrages möglich.
Vertragsstrafen sind nicht vorgesehen. Bei Ausschluss eines Kommanditisten wegen Nichtleistung der Einlage erhält dieser keine Abfindung. Im Falle eines Ausschlusses aus wichtigem Grund ist der Abfindungsanspruch gegenüber sonstigen Aus-scheidensgründen reduziert (vgl. § 25 Abs. (2) und (3) des Gesell-schaftsvertrages).
12.3.4 Rechtsordnung und Gerichtsstand
Für vorvertragliche Schuldverhältnisse, für den Beitritt sowie die
Rechtsbeziehung des Anlegers unter dem Gesellschaftsvertrag der
Beteiligungsgesellschaft sowie dem Treuhand- und Verwaltungsver-
trag mit der Treuhänderin findet deutsches Recht Anwendung.
Sofern der Anleger Verbraucher im Sinne von § 13 BGB ist, gelten
für den Gerichtsstand die gesetzlichen Regelungen. Ansonsten ist
als Gerichtsstand für den Gesellschaftsvertrag der Beteiligungsge-
sellschaft und den Treuhand- und Verwaltungsvertrag Hamburg
vereinbart.
12.3.5 Vertragssprache
Die Vertragssprache und die Sprache für die weitere Kommunikati-
on ist deutsch. Gleiches gilt für die dem Anleger in Gestalt des Be-
teiligungsangebotes zur Verfügung gestellten Vorabinformatio-
nen.
12.3.6 Gültigkeitsdauer der zur Verfügung gestellten Informationen
Bis zur Mitteilung von Änderungen. Preisanpassungen sind nicht
vorgesehen.
133
Internetseite
Auf der Internetseite der Aquila Capital Gruppe finden Sie umfang-
reiche weiterführende Informationen, z.B.:
Darstellung der Aquila Capital Gruppe
Beschreibung der einzelnen Produktsegmente
Aktuelle und bereits abgeschlossene Projekte
Die Aquila Capital Gruppe in der Presse
Weiterführende Informationen über die einzelnen Produkte
Die Internetseite wird laufend aktualisiert und beinhaltet viele
Informationen rund um Ihr Investment.
www.aquila-capital.de
Performance-Übersicht
Die Performance der Produkte der Aquila Capital Gruppe wird quar-
talsweise aufbereitet und interessierten Anlegern zur Verfügung
gestellt.
Die Performance-Übersicht kann über
die Internetseite abgerufen bzw. bei
Aquila Capital angefordert werden.
Unternehmensdarstellung der Aquila Capital Gruppe
Die Unternehmensdarstellung der Aquila Capital Gruppe ist voraus-
sichtlich ab Mitte des ersten Quartals 2009 verfügbar. Hier wird sich
der Leser über die einzelnen Bereiche der Aquila Capital Gruppe
informieren können.
AC Agrar Magazin
Das AC Agrar Magazin gibt Ihnen wertvolle Informationen rund um
die AgrarINVEST-Serie.
Die Broschüre kann über die Internet-
seite abgerufen bzw. bei Aquila Ca-
pital angefordert werden.
13. WEitErFÜhrEndE inFormationEn dEr aquila capital gruppE
ac agrarinveSt i /2009
14. glossar
AlphaDas Alpha, auch Alphafaktor ( ), bezeichnet in der Finanzmarktthe-
orie die Renditeabweichung einer Anlage von ihrem Referenzwert
(der Benchmark). Der Alphafaktor entspricht damit dem Teil der
Fonds- oder Aktienrendite, der von der Marktrendite unabhängig
ist.
Asset ManagerDie Asset Manager des AC AgrarINVEST I/2009 sind verantwortlich
für die Auswahl, den Erwerb und ggf. Verkauf der individuellen Far-
men, und die Auswahl, Führung und Unterstützung der Farm Ma-
nager sowie die Optimierung von Ein- und Verkaufskonditionen.
Assets under Management (AUM)Assets under Management beschreibt, wie viel Geld insgesamt von
einem Fonds- oder Asset Management verwaltet wird, und dient in
der Regel als Messgröße zum Vergleich der Größe von Fondsmana-
gern oder Asset Managern.
ASXDie ASX (The Australian Securities Exchange) in Sydney ist die wich-
tigste australische Wertpapierbörse.
Ceteris ParibusCeteris Paribus (lat.: unter sonst gleichen Bedingungen) ist ein wirt-
schaftswissenschaftliches Analyseverfahren. Es dient dazu, die Wir-
kung von einzelnen wirtschaftlichen Daten auf ökonomische Größen
in einem komplexen Kontext darzustellen. In einer Analyse die Ce-
teris Paribus durchgeführt wird, wird immer nur eine Einflussgröße
verändert, während alle anderen konstant gehalten werden, um
genau deren Einfluss bestimmen zu können.
Crop-SharingDas Crop-Sharing-Modell ist ein landwirtschaftliches Betriebsmodell,
bei dem Einnahmen, Risiken und Kosten nach einem jeweils zu be-
stimmenden Schlüssel zwischen dem Eigentümer des Landes und
dem Landwirt geteilt werden.
BagasseAbfallprodukt der Zuckerrohrfabrikation, das als Brennstoff zur
Energiegewinnung genutzt werden kann.
BeteiligungskapitalAls Beteiligungskapital wird das einzuwerbende Kapital der Beteili-
gungsgesellschaft bezeichnet.
BeteiligungsgesellschaftAls Beteiligungsgesellschaft wird die Gesellschaft bezeichnet, die die
neuen Anteile im Rahmen dieses Beteiligungsangebotes begibt.
BRIC-StaatenIm Bereich der Wirtschaftswissenschaften steht BRIC für die rapide
wachsenden Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China.
Das Akronym wurde 2001 von der Investmentbank Goldman Sachs
geschaffen und wird seitdem häufig im Zusammenhang mit der
Beschreibung der ökonomischen Entwicklung dieser Länder verwen-
det.
DiversifikationIm Geldanlagebereich wird von Diversifikation gesprochen, wenn in
unterschiedliche Finanzanlagen investiert wird, die eine geringe
positive Korrelation zueinander aufweisen.
Due DiligenceBei einer Due-Diligence-Prüfung beim Kauf bzw. Verkauf von Un-
ternehmensbeteiligungen oder Immobilien wird das Kaufobjekt mit
der gebotenen Sorgfalt im Vorfeld untersucht. Es werden u. a. Stär-
ken und Schwächen des Kaufobjektes aufgezeigt, und es erfolgt
eine fundierte Prüfung des mit dem Kauf verbundenen Risikos.
A
C
B D
135
EthanolEthanol (auch Äthanol) ist eine farblose, leichtentzündliche, stechend
riechende Flüssigkeit, die umgangssprachlich auch als Alkohol be-
zeichnet wird. Ethanol wird zunehmend als Kraftstoff für Ottomo-
toren, als umweltverträglichere Alternative zu herkömmlichen fos-
silen Kraftstoffen, verwendet.
Extensives ProduktionsverfahrenEin extensives Produktionsverfahren bedingt zum einen die Nutzung
ausgedehnter Flächen, zum anderen eine unaufwändige, durch den
Einsatz geringer Mengen Düngemittel, Pestizide etc. gekennzeich-
nete Bearbeitungsweise.
Grüne GentechnikBei der grünen Gentechnik erfolgt die Züchtung von Pflanzen mit-
hilfe gentechnischer Verfahren. Der Begriff bezeichnet Verfahren zur
Herstellung von gentechnisch veränderten Pflanzen, in deren Erbgut
zusätzliche – in der Regel artfremde – Gene eingeschleust werden.
FAO Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten
Nationen (engl.: Food and Agriculture Organization of the United
Nations) ist auch als Welternährungsorganisation bekannt. Ihre Auf-
gabe besteht großteils darin, die Produktion und die Verteilung
landwirtschaftlicher Produkte zu fördern. Das Ziel der FAO ist es, die
Nahrungsmittelversorgung weltweit sicherzustellen und den Lebens-
standard zu verbessern.
Farm ManagerDie Farm Manager des AC AgrarINVEST I/2009 sind verantwortlich
für die operative Führung eines einzelnen Betriebes.
FeldfrüchteAls Feldfrüchte bezeichnet man auf dem Feld bzw. im Ackerbau
gezogene Kulturpflanzen, wie z.B. Soja und Mais.
Hektar (ha)Der Hektar ist eine Maßeinheit der Fläche. Sie entspricht 10 000
Quadratmetern.
Hurdle RateDie Hurdle Rate ist die Performance-Schwelle, bei deren Überschrei-
ten eine Gewinnbeteiligung an das Management gezahlt wird.
E G
F
H
InputabhängigkeitInputabhängigkeit beschreibt die Abhängigkeit eines Betriebes von
Gütern, die zur operativen Wertschöpfung zwingend benötigt wer-
den. Beispiel: Zur Errichtung eines Gebäudes ist ein Hochbauunter-
nehmen abhängig vom Zugang zu Zement.
I
ac agrarinveSt i /2009
14. glossar
IntensitätIntensität ist das Verhältnis der Einsatzmengen zweier Produktions-
faktoren bei gegebener Produktionsmenge (z.B. Arbeits intensität,
Kapitalintensität).
Investment GradeDie Anlagekriterien vieler Investmentgesellschaften wie z.B. Versi-
cherungen sehen „Investment Grade“ als Mindestbewertung von
Anleihen vor, in die diese investieren dürfen. Investment Grade be-
deutet eine Mindestbewertung (sogenanntes „Rating“) von Anleihen
mit BBB gemäß Standard & Poor’s bzw. Baa gemäß Moody’s. Stan-
dard & Poor’s und Moody’s sind weltweit führende Rating-Agentu-
ren.
IRR (engl.: Internal Rate of Return = interner Zinsfuß)Die nach der sogenannten Internal-Rate-of-Return-Methode (IRR-
Methode) ermittelte Rendite drückt die Verzinsung des jeweils rech-
nerisch gebundenen Kapitals aus. Da eine verlässliche Prognoserech-
nung bei Blindpool-Konzepten nicht möglich ist, kann das jeweils
gebundene Kapital nicht angegeben werden. Nach dieser Methode
wird neben der Höhe der Zu- und Abflüsse auch deren zeitlicher
Bezug berücksichtigt. In der Renditeberechnung ist die Kapitalrück-
zahlung enthalten. Bei dem vorliegenden Angebot ist das durch-
schnittlich rechnerisch gebundene Kapital auf Ebene der Beteili-
gungsgesellschaft deutlich geringer als die entsprechende vom
Anleger eingezahlte Zeichnungssumme. Diese Form der Renditebe-
rechnung ist mit sonstigen Renditeberechnungen anderer Kapital-
anlagen, bei denen keine Änderung des gebundenen Kapitals eintritt
(z.B. festverzinsliche Wertpapiere), nicht unmittelbar vergleichbar.
Ein Vergleich ist nur unter Einbeziehung des jeweilig durchschnittlich
gebundenen Kapitals, bezogen auf die Vermögensanlage, den Ge-
samtertrag und die Anlagedauer der jeweiligen Investition, mög-
lich.
KomplementärinPersönlich haftende Gesellschafterin der Beteiligungsgesellschaft.
KorrelationEine Beziehung zwischen zwei oder mehreren statistischen Variablen.
Es gibt positive (je höher das Wirtschaftswachstum, desto höher die
Steuereinnahmen) und negative Korrelation (je höher das Wirtschafts-
wachstum, desto niedriger die Arbeitslosigkeit). Im Finanzmarkt wird
die Abhängigkeit von Kursbewegungen verschiedener Finanztitel und
Asset-Klassen durch die Korrelation ausgedrückt. Werte zwischen
– 0,25 und +0,25 sind niedrige Korrelationen, Werte von +1 oder –1
sind maximale Ausprägungen, bei denen die Kursbewegungen genau
gleich (+1) oder genau entgegengesetzt (–1) sind.
KostenführerschaftDie Kostenführerschaft ist auch als Preis-Mengen-Strategie bekannt.
Sie beschreibt die Strategie eines Unternehmens, durch Kosten, die
unter denen der Konkurrenten liegen, einen Wettbewerbsvorteil zu
erlangen.
KommanditkapitalVon den Anlegern der Beteiligungsgesellschaft (den sogenannten
„Kommanditisten“) eingebrachte Einlagen. Dieses setzt sich aus dem
Beteiligungskapital und den Einlagen der Gründungsgesellschafter
zusammen.
K
MiFID (Markets in Financial Instruments Directive)Die MiFID (deutsch: Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente)
ist eine Richtlinie der EU mit dem Ziel der Harmonisierung der euro-
päischen Finanzmärkte. Durch Bestimmungen zum Anlegerschutz
verbesserte Transparenz der Finanzmärkte und Integrität der Finanz-
dienstleister sollen die bestehenden Regelungen zur Abwicklung von
Finanzdienstleistungen erweitert werden.
M
137
Proálcool-ProgrammBreit angelegtes, in den 1970er Jahren initiiertes, Regierungspro-
gramm des brasilianischen Staates zur Nutzung regenerativer Ener-
gieträger im Kfz-Verkehr, als Alternative zu fossilen Brennstoffen.
ProduktionssystemIm Bereich der Wirtschaftswissenschaften definiert ein Produktions-
system die Maschinen, Betriebsmittel und Produktionsstätten sowie
auch das Regelwerk und die Methode, nach denen die Prozesse in
der Produktion geführt werden.
ROEDer ROE (Return on Equity) gibt an, wie hoch sich das vom Kapital-
geber investierte Eigenkapital innerhalb einer Rechnungsperiode
verzinst hat. ROE = (E1–E0)/E0
E1= Eigenkapital am Ende der ersten Rechnungsperiode
E0= Eigenkapital am Anfang der ersten Rechnungsperiode
OECDDie Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick-
lung (OECD, engl.: Organisation for Economic Co-operation and
Development) ist eine internationale Organisation mit Sitz in Paris.
Sie soll zu einer optimalen Wirtschaftsentwicklung und einem stei-
genden Lebensstandard in ihren Mitgliedstaaten beitragen sowie in
ihren Mitgliedsländern und den Entwicklungsländern das Wirtschafts-
wachstum fördern und eine Ausweitung des Welthandels begüns-
tigen.
P
RO
Track-RecordChronologisch verfolgbare Erfolgs- und Erfahrungshistorie eines
Fondsmanagers oder Asset Managers. Bezieht sich häufig auf die
Anzahl erfolgreich durchgeführter Transaktionen.
TreibhauseffektDer Treibhauseffekt beschreibt das Ansteigen der weltweiten Durch-
schnittstemperatur, bedingt durch die Abgabe und Anreicherung
sogenannter Treibhausgase, vor allem Kohlendioxid, in die Erdatmo-
sphäre.
UrbanisierungUnter Urbanisierung versteht man die Abwanderung von Bewohnern
oder Einrichtungen aus dem ländlichen Raum in die Städte.
T
U
14. glossar
VersteppungUnter Versteppung versteht man das langsame Austrocknen einer
Landschaft, verursacht durch Wassermangel. Die Versteppung führt
zu einem signifikanten Rückgang der Pflanzen- und Tiervielfalt und
kann z.B. durch das Absinken des Grundwasserspiegels oder klima-
tischer Veränderungen entstehen.
VolatilitätDie Schwankung von Zeitreihen. In der Finanzmathematik findet
die Volatilität als Maß für das Risiko eines Investments oder Port-
folios Anwendung. Dabei bedeutet eine hohe Volatilität ein hohes
Risiko.
V
WertschöpfungsketteMit der Wertschöpfungskette werden die verschiedenen Aufgaben
zur betrieblichen Leistungserbringung beschrieben. Sie stellt den
Weg eines Produktes oder einer Dienstleistung vom Rohstoff bis zum
(an den Verbraucher gelieferten) fertigen Produkt mitsamt der in
jeder Stufe erfolgten Wertsteigerung dar.
W
138ac agrarinveSt i /2009
Vermittlerstempel
aquila capital Structured assets gmbh, ferdinandstraße 25–27, 20095 hamburg
tel.: +49 (0) 40 411 619-100, fax: +49 (0) 40 411 619-129, www.aquila-capital.de
Das Material für den Innenteil stammt aus
nachhaltiger Forstwirtschaft und ist FSCzertifiziert.
die anbieterin ist mitglied der unep finance initiative.
Ich, der/die Unterzeichnende (bitte in Blockschrift ausfüllen)
Frau Herr
.................................................................................................................................................................................................................................Name Vorname Geburtsdatum Geburtsort
.................................................................................................................................................................................................................................Straße PLZ/Ort Telefon/Telefax Staatsangehörigkeit
.................................................................................................................................................................................................................................Wohnsitzfinanzamt Steuernummer Steueridentifikationsnummer
.................................................................................................................................................................................................................................Bankverbindung Bankleitzahl Kontonummer
beauftrage die Caveras Treuhand GmbH, für mich eine Kommanditbeteiligung an der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG („AC AgrarINVEST I/2009“oder „Beteiligungsgesellschaft“) in Höhe von
US-Dollar ............................................................................................................................................................... (Zeichnungssumme) zzgl.5% Agio
in Worten: ........................................................................................................................................................................................... zzgl. 5% Agio(Die Mindestzeichnungssumme beträgt 20.000 US-Dollar; höhere Zeichnungssummen sollen ohne Rest durch 5.000 teilbar sein.)
gemäß den Bestimmungen des Treuhand- und Verwaltungsvertrages treuhänderisch zu erwerben, zu halten und zu verwalten.
Die Zeichnungssumme zzgl.Agio werde ich auf das Konto der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG, Konto-Nr. 629151 200 bei der Commerzbank AG,Hamburg, BLZ 200 400 00, IBAN DE37200400000629151200, BIC bzw. S.W.I.F.T.-Code COBADEHHXXX, unter Angabe meines Namens, soweitbekannt auch der Treugeberregisternummer, mit dem Vermerk „Einlage AgrarINVEST I/2009“ einzahlen.
Die Einzahlung der Zeichnungssumme und des Agios werde ich, wie folgt, leisten:
Sofern diese Beitrittserklärung durch die Caveras Treuhand GmbH bis zum 22.05.2009 (einschließlich) angenommen wird, werde ich eine erste Tran-che in Höhe von 30% der Zeichnungssumme sowie das gesamte Agio in Höhe von 5% der Zeichnungssumme innerhalb von einer Woche nachschriftlicher Aufforderung durch die Caveras Treuhand GmbH leisten. Die verbleibenden 70% der Zeichnungssumme werde ich bis spätestens zum01.06.2009 einzahlen.
Sofern diese Beitrittserklärung durch die Caveras Treuhand GmbH erst nach dem 22.05.2009 angenommen wird, werde ich die gesamte Zeichnungs-summe sowie das Agio in Höhe von 5% der Zeichnungssumme innerhalb von einer Woche nach schriftlicher Aufforderung durch die Caveras Treu-hand GmbH leisten.
Einzelheiten können den Bestimmungen des § 3 Abs. (6) des Gesellschaftsvertrages der Beteiligungsgesellschaft sowie des § 7 Abs. (1) des Treuhand-und Verwaltungsvertrages entnommen werden. Mir ist bekannt, dass im Falle des Einzahlungsverzugs die Caveras Treuhand GmbH berechtigt ist, u.a.Verzugszinsen in Höhe von 0,5% pro Monat in Rechnung zu stellen.
EmpfangsquittungIch bestätige hiermit, das Beteiligungsangebot (Stand: 19.12.2008) einschließlich des darin abgedruckten Treuhand- und Verwaltungsvertrages sowiedes Gesellschaftsvertrages der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG erhalten zu haben. Ich hatte vor der Unterzeichnung dieser Beitrittserklärung hin-reichend Zeit, das Angebot zur Beteiligung, die vorgenannten Verträge, die Beitrittserklärung und insbesondere die Risikohinweise zu lesen, zu ver-stehen und zu prüfen.
................................................................................................................................................................................................................................Ort, Datum 1. Unterschrift des Zeichners
Ich bestätige, dass ich die umseitig aufgeführte Widerrufsbelehrung erhalten und diese sowie die im Beteiligungsangebot in Kapitel 10 abgedruck-ten Zeichnungshinweise zur Kenntnis genommen habe.
................................................................................................................................................................................................................................Ort, Datum 2. Unterschrift des Zeichners
Hiermit gebe ich die umseitig aufgeführten sonstigen Bestätigungen ab.
................................................................................................................................................................................................................................Ort, Datum 3. Unterschrift des Zeichners
Das Treuhandverhältnis mit der Caveras Treuhand GmbH wird mit Annahme dieser Beitrittserklärung durch die Caveras Treuhand GmbH wirksam.
................................................................................................................................................................................................................................Ort, Datum 4. Unterschrift des Zeichners
Ich habe die Identität des Zeichners geprüft und der Beitrittserklärung eine Kopie des Personalausweises oder des Reisepasses des Zeichners bei-gefügt.
................................................................................................................................................................................................................................Ort, Datum Unterschrift des Vermittlers
Angenommen:
................................................................................................................................................................................................................................Ort, Datum Caveras Treuhand GmbH
BEITRITTSERKLÄRUNG
Vermittlerstempel
Name, Vorname der für den Vermittler konkret handelnden Person
(bitte in Blockschrift mit Kugelschreiber ausfüllen)
AC AgrarINVEST I/2009
X
X
X
X
19.12.2008
WiderrufsbelehrungSie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhaltdieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs.
Der Widerruf ist zu richten an:Caveras Treuhand GmbH, Ferdinandstraße 25–27, 20095 Hamburg
Fax: +49 (0)40 411 619-109, E-Mail-Adresse: [email protected]
Widerrufsfolgen:Im Falle eines wirksamen Widerrufs sind die beiderseits empfangenen Leistungen zurückzugewähren und ggf. gezogene Nutzungen (z.B. Zinsen) herauszugeben.Können Sie uns die empfangene Leistung ganz oder teilweise nicht oder nur in verschlechtertem Zustand zurückgewähren, müssen Sie uns insoweit ggf. Wertersatzleisten. Verpflichtungen zur Erstattung von Zahlungen müssen innerhalb von 30 Tagen erfüllt werden. Die Frist beginnt für Sie mit der Absendung Ihrer Widerrufser-klärung, für uns mit deren Empfang.
Besondere Hinweise für Fernabsatzverträge* Wird der Vertrag im Wege des Fernabsatzes geschlossen, gilt ergänzend folgendes:
Die Frist zur Ausübung eines Widerrufsrechtes beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform, jedoch nicht vor Vertragsschluss und auch nicht vor Erfüllung unse-rer Informationspflichten gemäß § 312c Abs. 2 BGB in Verbindung mit § 1 Abs. 1,2 und 4 BGB-InfoV.
Im Falle eines wirksamen Widerrufs sind die beiderseits empfangenen Leistungen zurückzugewähren und ggf. gezogene Nutzungen (z.B. Zinsen) herauszugeben.Können Sie uns die empfangene Leistung ganz oder teilweise nicht oder nur in verschlechtertem Zustand zurückgewähren, müssen Sie uns insoweit ggf. Werter-satz leisten. Dies kann dazu führen, dass Sie die vertraglichen Zahlungsverpflichtungen für den Zeitraum bis zum Widerruf gleichwohl erfüllen müssen.
Ihr Widerrufsrecht erlischt vorzeitig, wenn der Vertrag von beiden Seiten auf Ihren ausdrücklichen Wunsch vollständig erfüllt ist, bevor Sie Ihr Widerrufsrecht ausge-übt haben.
* Fernabsatzverträge sind Verträge über die Lieferung von Waren oder über die Erbringung von Dienstleistungen einschließlich Finanzdienstleistungen, die zwischen einemUnternehmer und einem Verbraucher unter ausschließlicher Verwendung von Fernkommunikationsmitteln (z. B. Brief, Telefon, Telefax, E-Mail ) abgeschlossen werden, essei denn, dass der Vertragsschluss nicht im Rahmen eines für den Fernabsatz organisierten Vertriebs- und Dienstleistungssystems erfolgt. Ein Fernabsatzvertrag liegt hin-gegen nicht vor, wenn im Zeitraum zwischen Vertragsanbahnung und Unterzeichnung dieser Beitrittserklärung durch Sie die Caveras Treuhand GmbH oder ein von diesermit dem Vertrieb beauftragter Dritter dadurch direkt mit Ihnen in Kontakt getreten ist, dass bei gleichzeitiger Anwesenheit am gleichen Ort mit Ihnen über die Unterzeich-nung dieser Beitrittserklärung gesprochen wurde.
Ende der Widerrufsbelehrung.
Beitrittsbedingungen:Ich beauftrage hiermit die Caveras Treuhand GmbH als Treuhänderin nach Maßgabe des Treuhand- und Verwaltungsvertrages, die an der AgrarINVEST 2009 GmbH& Co. KG treuhänderisch auf meine Rechnung erworbene Kommanditbeteiligung für mich zu halten und zu verwalten. Das Beteiligungsangebot (Stand: 19.12.2008)einschließlich des Treuhand- und Verwaltungsvertrages mit der Caveras Treuhand GmbH und des Gesellschaftsvertrages der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG ist Bestand-teil dieser Beitrittserklärung und von mir als verbindlich anerkannt.
Sonstige Bestätigungen:Ich bestätige,
1. dass mein Beitritt bedingungslos und auf Basis der vorgenannten Unterlagen erfolgt und keine davon abweichenden oder darüber hinausgehenden Erklärungenoder Zusicherungen abgegeben worden sind;
2. dass mir die allgemeinen Anlagekriterien offengelegt wurden und ich diese verstehen und nachvollziehen kann;
3. aufgrund meiner wirtschaftlichen und finanziellen Erfahrung bzw. auf Grundlage der entsprechenden Erfahrung meines professionellen Beraters in der Lage zusein, die Chancen und Risiken einer Beteiligung abzuwägen;
4. dass mir bewusst ist, dass die Anteile an der AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG und anderen Portfolios und Einzelbestandteilen nicht an einem öffentlichen Han-delsplatz gehandelt werden und ihre Fungibilität begrenzt ist;
5. dass mir bekannt ist, dass die Caveras Treuhand GmbH meine Beitrittserklärung nur dann annehmen kann, wenn ich mich ordnungsgemäß identifiziert habe. Meineordnungsgemäße Identifizierung kann in jeder Geschäftsstelle der Deutsche Post AG über das PostIdent-Verfahren erfolgen. Für eine ordnungsgemäße Identifizie-rung habe ich meinen gültigen Personalausweis oder Reisepass oder ein gültiges ausländisches Ausweispapier mit Lichtbild, aus welchem mein Name, mein Geburts-ort, meine Staatsangehörigkeit und meine Anschrift hervorgehen, vorzulegen;
6. dass ich alleiniger wirtschaftlicher Berechtigter der zu tätigenden Investition bin und nicht die Absicht habe, diese zu übertragen;
7. dass mir bewusst ist, dass die vorliegende Investitionsmöglichkeit keine mündelsichere Kapitalanlage darstellt, sondern eine Beteiligung, die ein unternehme-risches Risiko beinhaltet und im Extremfall damit ein Kapitalverlust bis hin zum Totalausfall der gesamten Zeichnungssumme eintreten kann. Im Rahmen derAnlageentscheidung wurden die im Beteiligungsangebot abgedruckten Risikohinweise zur Kenntnis genommen;
8. dass ich damit einverstanden bin, dass meine persönlichen Daten über eine EDV-Anlage durch die AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG, die Caveras Treuhand GmbHund die Aquila Capital Advisors GmbH gespeichert werden, wobei ich davon ausgehe, dass diese ausschließlich zur Verwaltung und Betreuung dieser Beteiligungverwendet werden;
9. dass ich damit einverstanden bin, dass die Caveras Treuhand GmbH vor Ende der Widerrufsfrist von zwei Wochen mit der Ausführung ihrer Dienstleistungenbeginnt.
10. dass ich in den USA oder Kanada (einschließlich deren jeweiligen Territorien) nicht unbeschränkt steuerpflichtig bin, z.B. weil ich Staatsbürger oder Einwohnerder USA oder Kanadas (einschließlich derer jeweiligen Territorien) bin und dass ich keine dauerhafte US-amerikanische oder kanadische Aufenthalts- oder Arbeits-erlaubnis (z.B. eine „Green Card“) besitze.
Datenschutz- und WerbewiderrufsrechtDie auf der Beitrittserklärung enthaltenen Angaben zu Ihrer Person werden mittels Datenverarbeitungsanlagen gemäß dem geltenden Datenschutzrecht verarbeitetund genutzt. Verantwortliche Stellen im Sinne des deutschen Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) sind die AgrarINVEST 2009 GmbH & Co. KG, Ferdinandstr. 25–27, 20095 Hamburg, die Caveras Treuhand GmbH, Ferdinandstr. 25–27, 20095 Hamburg, und die Aquila Capital Advisors GmbH, Ferdinandstr. 25–27, 20095 Ham-burg. Die Gesellschaften gehören zur Aquila Capital Gruppe. Sie verarbeiten und nutzen Ihre Daten zu Zwecken der Kunden- und Interessentenverwaltung, zur Betreu-ung Ihres Vertriebspartners sowie für Werbezwecke. Gegen die Verwendung Ihrer Daten für Werbezwecke haben Sie ein jederzeitiges und kostenloses Widerspruchs-recht (vgl. § 28 Abs. 4 BDSG). Die Inanspruchnahme ist für Sie mit keinen Nachteilen verbunden.