aekasce ochenpost · 2020. 10. 14. · sven ambrosy, der deut-schen presse-agentur in hannover....

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UNSERE ADRESSE W OCHENPOST NORDAMERIKANISCHE PERIODICALS MAIL 6 8 45699 18541 Einzelpreis US$ 3.50 AMERICAN NEWSPAPER PUBLISHED IN GERMAN Phone: 586.486.5496 N.A. Wochenpost 12200 E 13 Mile Rd, Ste. 140 Warren, MI 48093 [email protected] www.wochenpostusa.com NACHRICHTEN - Kompakt Ihre Zeitung in deutscher Sprache 40 POSTMASTER: MUST BE DELIVERED BY OCT 17, 2020 Versandt am 13. 10. 2020 1 US $ = 0.85 Euro 1 Euro = 1.17 US $ 167th Year – No. 2359192 • Sunday, Oct. 11 – Saturday, Oct. 17, 2020 Seite 7, 8 &15 Sperrstunde in Berlin und Einschränkun- gen in weiteren Städten Berlin (dpa) - Wegen steigender Infektionszahlen in Berlin gilt in der Hauptstadt seit diesem Wochenende eine Sperr- stunde. Das weltberühmte Nachtleben der Stadt pausiert nun erstmal von 23.00 Uhr bis 06.00 Uhr. Restaurants, Kneipen und die meisten Geschäfte müssen in dieser Zeit schließen. Auch andere Städte in Deutschland haben ihre Regeln verschärft. In der ersten Nacht mit der neuen Regelung in Berlin veranlassten Polizisten die Schließung mehrerer Betriebe. Das sagte eine Polizeisprecherin am Samstag. Eine Bilanz mit Zahlen sollte demnach aber erst in der kommenden Woche vorliegen. Auch in anderen Städten gibt es Einschränkungen. Bremen etwa beschloss ebenfalls die Verhängung einer allgemeinen Sperrstunde und ein Alkoholverkaufsverbot von 23.00 Uhr bis 6.00 Uhr. In Köln darf auf Straßen und Plätzen abends ab 22.00 Uhr kein Alkohol mehr konsumiert werden. Europäische Akademien wollen für «Freiheit der Kunst» kämpfen Berlin (dpa) - Mit einem Zusammenschluss von bisher rund 60 Institutionen wollen Akademien in Europa gemeinsam für die «Freiheit der Kunst» kämpfen. «Wir erleben derzeit in einigen Ländern Europas eine Kulturpolitik, die Kunst und Kultur nur national begreift und zunehmend reglementiert», heißt es in einem jüngst in Berlin veröffentlichten Manifest. «Dadurch gerät die Autonomie vieler Akademien, Museen und Kulturinstitutionen in Gefahr.» Vertreter der Akademi- en hatte auf Einladung der Berliner Akademie der Künste unter ihrer Präsidentin Jeanine Meerapfel seit Donnerstag über eine neue «Allianz der Akademien» beraten. «Kunst und Kultur sind wesentlich für eine funktionierende De- mokratie und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt», heißt es weiter. «Wir stehen für die Freiheit der Künste als Voraussetzung unserer kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Lebensform.» Fischer protestieren mit Schiffskorsos gegen Fischzucht im Bodensee Konstanz (dpa) - Mit Schiffskorsos haben Berufsfischer aus Deutschland und der Schweiz in Konstanz gegen Fischzucht-Anlagen im Bodensee protestiert. Mehr als 100 Wasserfahrzeuge beteiligten sich laut Veranstaltern am Samstag an der Aktion. Eine Genossenschaft will die Anlagen zur Zucht von Felchen bauen lassen, weil die Fangerträge seit Jahren einbrechen. Grund dafür ist etwa Nährstoffmangel im immer saurer werdenden See. Weil der Appetit auf Felchen aber nach wie vor groß ist, werden immer mehr Fische aus dem Ausland importiert. «Netzgehege zur Felchen-Zucht sind eine schlechte Zu- kunftsvision für den Bodensee», sagte Elke Dilger von den badischen Berufsfischern.Die Mehrheit der Berufsfischer ist gegen die Fischmast. Sie befürchten die Übertragung von Krankheiten auf Wildtiere und die Verunreinigung des Bodensees, der auch als Trinkwasserspeicher für rund vier Millionen Menschen dient. Schweizerin in Mali von islamistischen Terroristen getötet Genf (dpa) - Eine vor vier Jahren in Mali entführte Schwei- zerin ist von ihren Entführern umgebracht worden. Das teilte das Außenministerium der Schweiz mit. «Sie wurde offenbar von Entführern der islamistischen Terrororganisation Jama’at Nasr al-Islam wal Muslimin (JNIM) vor rund einem Monat umgebracht», hieß es in der Mitteilung. «Ich verurteile diese grausame Tat und spreche den Angehörigen mein tief empfundenes Beileid aus», sagte Außenminister Ignazio Cassis demnach. Die Frau, die seit Jahren in Timbuktu als Missionarin tätig war, war Anfang 2016 bereits zum zweiten Mal entführt worden. Berlin (dpa) - Die Beher- bergungsverbote vieler Länder für Urlauber aus deutschen Risikogebieten lösen heftige Diskussionen aus. Zahlreiche Politiker fordern eine Rücknahme der erst in der vergangenen Woche vereinbarten Rege- lung. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und NRW- Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) meldeten Gesprächsbedarf dazu für die Ministerpräsidenten- konferenz am Mittwoch an. Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte am Montag, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) werde sich Argumente aller Seiten an- hören. Es handle sich aber um Länderregelungen. Das Robert Koch-In- stitut (RKI) meldete am Montagmorgen 2467 neue Corona-Infektionen in- nerhalb eines Tages, eine Woche zuvor waren es 1382 neue Fälle. Immer mehr Städte überschreiten den Warnwert von 50 Neuinfek- tionen pro 100 000 Einwoh- ner binnen sieben Tagen. Nach RKI-Angaben vom Montagmorgen überschritt der Wert für München er- neut die Marke und liegt nun bei 50,6. Die bayerische Landeshauptstadt hatte schon einmal die Warnstufe erreicht und Maßnahmen verschärft. Am Wochenen- de meldeten unter anderem Köln, Stuttgart, Essen und Mainz das Überschreiten der wichtigen Warnstufe. Andere Großstädte wie Ber- lin, Frankfurt und Bremen waren schon zuvor über diese Marke gestiegen. Menschen aus diesen Gebieten dürfen damit in vielen Bundesländern nicht mehr in Hotels, Pensio- nen oder Ferienwohnungen übernachten - es sei denn, sie können einen aktuellen negativen Coronavirus-Test vorweisen. Der Präsident des Deutschen Städtetages, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, erklärte, die Regelung sei «nicht durch- dacht, da wird man noch mal rangehen müssen», sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die meisten Bundeslän- der hatten am Mittwoch beschlossen, dass Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen kön- nen. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Der Hotel- und Gast- stättenverband (Dehoga) in Brandenburg prüft ju- ristische Schritte gegen ein coronabedingtes Beherber- gungsverbot. Niedersach- sens Tourismusverband zeigte hingegen Verständ- nis. Die Regeln seien für die Betriebe und Reisen- den zwar nervig, sagte der Vorsitzende des Verbands, Sven Ambrosy, der Deut- schen Presse-Agentur in Hannover. Noch größer sei in der Branche aber die Angst vor einem neuen Shutdown der Urlaubsre- gionen, also weitreichen- den Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) vertei- digte das Beherbergungs- verbot in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin» als «echte Notfallmaßnahme». Wirtschaftsminister Pe- ter Altmaier (CDU) sprach sich für mehr Einheit- lichkeit in Bezug auf die Corona-Reise-Regeln aus: «Es muss zwingend eine einheitliche und eine klare Regelung geben, damit je- der Bürger weiß, woran er ist.» Die 16 Bundesländer stünden in der Verantwor- tung, sich gemeinsam zu einigen, sagte Altmaier. Regierungssprecher Seibert sprach nach Be- ratungen des sogenann- ten Corona-Kabinetts am Montag vom Beginn einer «zweiten Welle». «Alle in der Bundesregierung sind sich darüber einig: Jetzt ist die Zeit, in der sich entscheidet, ob wir uns erfolgreich gegen diese Entwicklung stemmen können oder ob uns die Zah- len in Richtung Winter und Weihnachten davonlaufen.» Wenn es so käme, würde sich das früher oder später auch in den Krankenhäu- sern und Intensivstationen wieder deutlich zeigen, sagte Seibert. Er verteidigte den Blick auf die Zahl der täglich festgestellten Neuinfektio- nen. Von dieser Zahl hänge ab, ob die Gesundheits- ämter in der Lage seien, die Kontaktverfolgung aufrechtzuerhalten. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hatte in der «Neuen Osnabrücker Zeitung» gesagt: «Wir müs- sen aufhören, auf die Zahl der Neuinfektionen zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange, das führt zu falschem Alarmismus.» Bundesfamilienministe- rin Franziska Giffey warnte davor, junge Menschen pauschal wegen des star- ken Anstiegs der Corona- Fallzahlen zu verurteilen. Man dürfe nicht Alt gegen Jung ausspielen, sehr viele junge Leute verhielten sich besonnen und vernünftig, sagte die SPD-Politikerin, mit Blick auf feierwillige junge Leute. Corona-Beherbergungsverbote heftig umstritten Sperrstunde, Masken- pflicht, Abstand halten - die Pandemie bringt einiges an Zumutungen mit sich. Da wird der Urlaub zum Lichtblick. Doch für Menschen aus deutschen Corona- Hochburgen ist selbst das schwierig. Die Dis- kussion um die Reisere- geln tobt. Udo Pötschke, Zwiebelbauer aus Heldrungen, präsentiert zum Beginn des Zwiebelmarkts die beliebten Zwiebelzöpfe. Der 367. Weimarer Zwiebelmarkt vom 7. bis 11. Oktober fand in diesem Jahr in kleinem Rahmen statt. Foto: dpa Beginn 367. Weimarer Zwiebelmarkt Plötzlich Prinzessin mit 52: Belgiens royale Familie wächst Seite 3 UEFA Nations League Endlich wieder ein Sieg: Löws A-Team bringt 2:1 in Kiew ins Ziel Seite 7

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    167th Year – No. 2359192 • Sunday, Oct. 11 – Saturday, Oct. 17, 2020

    Seite 7, 8 &15

    Sperrstunde in Berlin und Einschränkun-gen in weiteren Städten
Berlin (dpa) - Wegen steigender Infektionszahlen in Berlin gilt in der Hauptstadt seit diesem Wochenende eine Sperr-stunde. Das weltberühmte Nachtleben der Stadt pausiert nun erstmal von 23.00 Uhr bis 06.00 Uhr. Restaurants, Kneipen und die meisten Geschäfte müssen in dieser Zeit schließen. Auch andere Städte in Deutschland haben ihre Regeln verschärft. In der ersten Nacht mit der neuen Regelung in Berlin veranlassten Polizisten die Schließung mehrerer Betriebe. Das sagte eine Polizeisprecherin am Samstag. Eine Bilanz mit Zahlen sollte demnach aber erst in der kommenden Woche vorliegen. Auch in anderen Städten gibt es Einschränkungen. Bremen etwa beschloss ebenfalls die Verhängung einer allgemeinen Sperrstunde und ein Alkoholverkaufsverbot von 23.00 Uhr bis 6.00 Uhr. In Köln darf auf Straßen und Plätzen abends ab 22.00 Uhr kein Alkohol mehr konsumiert werden.

    Europäische Akademien wollen für «Freiheit der Kunst» kämpfen
Berlin (dpa) - Mit einem Zusammenschluss von bisher rund 60 Institutionen wollen Akademien in Europa gemeinsam für die «Freiheit der Kunst» kämpfen. «Wir erleben derzeit in einigen Ländern Europas eine Kulturpolitik, die Kunst und Kultur nur national begreift und zunehmend reglementiert», heißt es in einem jüngst in Berlin veröffentlichten Manifest. «Dadurch gerät die Autonomie vieler Akademien, Museen und Kulturinstitutionen in Gefahr.» Vertreter der Akademi-en hatte auf Einladung der Berliner Akademie der Künste unter ihrer Präsidentin Jeanine Meerapfel seit Donnerstag über eine neue «Allianz der Akademien» beraten. «Kunst und Kultur sind wesentlich für eine funktionierende De-mokratie und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt», heißt es weiter. «Wir stehen für die Freiheit der Künste als Voraussetzung unserer kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Lebensform.»

    Fischer protestieren mit Schiffskorsos gegen Fischzucht im Bodensee
Konstanz (dpa) - Mit Schiffskorsos haben Berufsfischer aus Deutschland und der Schweiz in Konstanz gegen Fischzucht-Anlagen im Bodensee protestiert. Mehr als 100 Wasserfahrzeuge beteiligten sich laut Veranstaltern am Samstag an der Aktion. Eine Genossenschaft will die Anlagen zur Zucht von Felchen bauen lassen, weil die Fangerträge seit Jahren einbrechen. Grund dafür ist etwa Nährstoffmangel im immer saurer werdenden See. Weil der Appetit auf Felchen aber nach wie vor groß ist, werden immer mehr Fische aus dem Ausland importiert. «Netzgehege zur Felchen-Zucht sind eine schlechte Zu-kunftsvision für den Bodensee», sagte Elke Dilger von den badischen Berufsfischern.
Die Mehrheit der Berufsfischer ist gegen die Fischmast. Sie befürchten die Übertragung von Krankheiten auf Wildtiere und die Verunreinigung des Bodensees, der auch als Trinkwasserspeicher für rund vier Millionen Menschen dient.

    Schweizerin in Mali von islamistischen Terroristen getötetGenf (dpa) - Eine vor vier Jahren in Mali entführte Schwei-zerin ist von ihren Entführern umgebracht worden. Das teilte das Außenministerium der Schweiz mit. «Sie wurde offenbar von Entführern der islamistischen Terrororganisation Jama’at Nasr al-Islam wal Muslimin (JNIM) vor rund einem Monat umgebracht», hieß es in der Mitteilung. «Ich verurteile diese grausame Tat und spreche den Angehörigen mein tief empfundenes Beileid aus», sagte Außenminister Ignazio Cassis demnach. Die Frau, die seit Jahren in Timbuktu als Missionarin tätig war, war Anfang 2016 bereits zum zweiten Mal entführt worden.

    Berlin (dpa) - Die Beher-bergungsverbote vieler Länder für Urlauber aus deutschen Risikogebieten lösen heftige Diskussionen aus. Zahlreiche Politiker fordern eine Rücknahme der erst in der vergangenen Woche vereinbarten Rege-lung. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) meldeten Gesprächsbedarf dazu für die Ministerpräsidenten-konferenz am Mittwoch an. Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte am Montag, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) werde sich Argumente aller Seiten an-hören. Es handle sich aber um Länderregelungen.

    Das Robert Koch-In-stitut (RKI) meldete am Montagmorgen 2467 neue Corona-Infektionen in-nerhalb eines Tages, eine Woche zuvor waren es 1382 neue Fälle. Immer mehr Städte überschreiten den Warnwert von 50 Neuinfek-

    tionen pro 100 000 Einwoh-ner binnen sieben Tagen. Nach RKI-Angaben vom Montagmorgen überschritt der Wert für München er-neut die Marke und liegt nun bei 50,6. Die bayerische Landeshauptstadt hatte schon einmal die Warnstufe erreicht und Maßnahmen verschärft. Am Wochenen-de meldeten unter anderem Köln, Stuttgart, Essen und Mainz das Überschreiten der wichtigen Warnstufe. Andere Großstädte wie Ber-lin, Frankfurt und Bremen waren schon zuvor über diese Marke gestiegen.

    Menschen aus diesen Gebieten dürfen damit in vielen Bundesländern nicht mehr in Hotels, Pensio-nen oder Ferienwohnungen übernachten - es sei denn, sie können einen aktuellen negativen Coronavirus-Test vorweisen. Der Präsident des Deutschen Städtetages, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, erklärte, die Regelung sei «nicht durch-dacht, da wird man noch mal rangehen müssen», sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

    Die meisten Bundeslän-der hatten am Mittwoch beschlossen, dass Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen kön-nen. Greifen soll dies für

    Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.

    Der Hotel- und Gast-stättenverband (Dehoga) in Brandenburg prüft ju-ristische Schritte gegen ein coronabedingtes Beherber-gungsverbot. Niedersach-sens Tourismusverband zeigte hingegen Verständ-nis. Die Regeln seien für die Betriebe und Reisen-den zwar nervig, sagte der Vorsitzende des Verbands, Sven Ambrosy, der Deut-schen Presse-Agentur in Hannover. Noch größer sei in der Branche aber die Angst vor einem neuen Shutdown der Urlaubsre-gionen, also weitreichen-den Einschränkungen des öffentlichen Lebens.

    Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) vertei-digte das Beherbergungs-verbot in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin» als «echte Notfallmaßnahme».

    Wirtschaftsminister Pe-ter Altmaier (CDU) sprach sich für mehr Einheit-lichkeit in Bezug auf die Corona-Reise-Regeln aus: «Es muss zwingend eine einheitliche und eine klare Regelung geben, damit je-der Bürger weiß, woran er ist.» Die 16 Bundesländer stünden in der Verantwor-tung, sich gemeinsam zu einigen, sagte Altmaier.

    Regierungssprecher Seibert sprach nach Be-ratungen des sogenann-ten Corona-Kabinetts am

    Montag vom Beginn einer «zweiten Welle». «Alle in der Bundesregierung sind sich darüber einig: Jetzt ist die Zeit, in der sich entscheidet, ob wir uns erfolgreich gegen diese Entwicklung stemmen können oder ob uns die Zah-len in Richtung Winter und Weihnachten davonlaufen.» Wenn es so käme, würde sich das früher oder später auch in den Krankenhäu-sern und Intensivstationen wieder deutlich zeigen, sagte Seibert.

    Er verteidigte den Blick auf die Zahl der täglich festgestellten Neuinfektio-nen. Von dieser Zahl hänge ab, ob die Gesundheits-ämter in der Lage seien, die Kontaktverfolgung aufrechtzuerhalten. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bun-desvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hatte in der «Neuen Osnabrücker Zeitung» gesagt: «Wir müs-sen aufhören, auf die Zahl der Neuinfektionen zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange, das führt zu falschem Alarmismus.»

    Bundesfamilienministe-rin Franziska Giffey warnte davor, junge Menschen pauschal wegen des star-ken Anstiegs der Corona-Fallzahlen zu verurteilen. Man dürfe nicht Alt gegen Jung ausspielen, sehr viele junge Leute verhielten sich besonnen und vernünftig, sagte die SPD-Politikerin, mit Blick auf feierwillige junge Leute.

    Corona-Beherbergungsverbote heftig umstritten

    Sperrstunde, Masken-pflicht, Abstand halten - die Pandemie bringt einiges an Zumutungen mit sich. Da wird der Urlaub zum Lichtblick. Doch für Menschen aus deutschen Corona-Hochburgen ist selbst das schwierig. Die Dis-kussion um die Reisere-geln tobt.

    Udo Pötschke, Zwiebelbauer aus Heldrungen, präsentiert zum Beginn des Zwiebelmarkts die beliebten Zwiebelzöpfe. Der 367. Weimarer Zwiebelmarkt vom 7. bis 11. Oktober fand in diesem Jahr in kleinem Rahmen statt. Foto: dpa

    Beginn 367. Weimarer Zwiebelmarkt

    Plötzlich Prinzessin mit 52: Belgiens royale

    Familie wächstSeite 3

    UEFA Nations League

    Endlich wieder ein Sieg: Löws A-Team bringt 2:1

    in Kiew ins Ziel Seite 7