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INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INFORMATIK UND FORMALE BESCHREIBUNGSVERFAHREN Einladung 33. AIK-Symposium „Von Wissensmanagement zu Web Science” Karlsruhe, 24. März 2017 www.kit.edu KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft AIFB Themenheft 2017

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INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INFORMATIK UND FORMALE BESCHREIBUNGSVERFAHREN

Einladung

33. AIK-Symposium„Von Wissensmanagement

zu Web Science”Karlsruhe, 24. März 2017

www.kit.eduKIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

AIFB Themenheft 2017

a k Einladung

33. AIK-Symposium „Von Wissensmanagement zu Web Science”Karlsruhe, 24. März 2017 ab 14:00 Uhr

ACHAT Plaza Karlsruhe, Mendelssohnplatz

Anm

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de

Programm

14:00 – 14:15

14:15 – 14:30

14:30 – 15:00

15:00 – 15:30

15:30 – 16:15

16:15 – 16:45

16:45 – 17:15

17:15 – 17:45

ab 19:00

Das 33. AIK-Symposium beschäftigtsich mit Methoden zur Untersuchungdes Webs als soziotechnischem Sys-tem, Methoden und Lösungen zurVerwirklichung der Idee des SemanticWeb und zur Unterstützung von Wissensmanagement in Unternehmen.Adressiert werden wissenschaftlicheFragestellungen aus den BereichenAngewandte Informatik, Informati-onswirtschaft und Service Science.Eine zentrale Rolle spielen Fragen derintelligenten Informations- undAnwendungsintegration, der automa-tischen Ableitung von neuem Wissensowie des intelligenten Zugriffs auf das vorhandene Wissen mit Hilfevon Smart Services.

Eröffnung und BegrüßungUte Rusnak, FIZ Karlsruhe, Stv. Vorsitzende Verein AIK e.V.Prof. Dr. York Sure-Vetter, Institut AIFB, Karlsruher Institutfür Technologie (KIT)

Grußworte Prof. Dr. Michael Decker, Leiter des Bereichs II –Informatik, Wirtschaft und Gesellschaft, KITProf. Dr. Frank Schultmann, Dekan der KIT-Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, KIT

Von Web Services zu Smart ServicesDr. Maria Maleshkova, Institut AIFB und KSRI, KIT

Von Wissensbasen zum Webwissen: GoogleKnowledge Graph, Wikidata und die ZukunftDr. Denny Vrandecic, Google

Kaffeepause

Data Market Austria: Aufbau eines digitalenDaten-Service ÖkosystemsUniv.-Prof. Dr. Stefanie Lindstaedt, TU Graz und Know-Center GmbH

Von Wissensmanagement zu Web ScienceProf. Dr. York Sure-Vetter, Institut AIFB, KIT

Abschließende Worte Prof. Dr. Rudi Studer, Institut AIFB, KIT

Gemeinsames Abendessen

AnmeldungDie Teilnahme am 33. AIK-Symposiumist kostenfrei, eine Anmeldung jedoch ausorganisatorischen Gründen erforderlich.Wir empfehlen wegen des Platzkontin-gents eine möglichst frühzeitige Anmel-dung. Die Anmeldung wird am17.03.2017 geschlossen.

Link zur Anmeldung und weiteren Informationen: www.aik-ev.de

Übernachtungsmöglichkeiten bestehen im ACHAT Plaza Karlsruhe, Mendelssohnplatz, 76131 Karlsruhe, Telefon +49 721 3717-0 E-Mail: [email protected](Sonderrate unter Stichwort „AIK-Symposium“)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Förderer des Instituts AIFB,

das Web hat sich von einem begrenzten und eher statischen Informations-raum zu einem globalen und dynamischen Interaktionsraum entwickelt.Was als technologische Entwicklung mit der Einführung von Computern inBüro und Produktion und der zunehmenden Automatisierung ihrer Werk-zeuge begann, mündet heute in der allumfassenden Digitalisierung allerLebensbereiche. Nicht mehr der Mangel an Daten, Informationen und Wissen, sondern der angemessene Umgang mit sehr schnell wachsendenMengen an Daten, Informationen und Wissen gestaltet sich jetzt als diegrößte Herausforderung.

Die Forschungsgruppe Wissensmanagement von Rudi Studer arbeitet mitinternationalen Forschungs- und Industriepartnern seit vielen Jahren amThema Wissensmanagement. Im Zentrum stand die Entwicklung semanti-scher Technologien zur formalen Repräsentation und Verarbeitung vonWissen sowie die Etablierung des Semantic Web in der Praxis. Schon sehrfrüh beschäftigten sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler umRudi Studer mit maschinellem Lernen und Informationsextraktion aus Tex-ten. Sie haben damit einen aktuellen Trend vorweggenommen. „Standardi-sierte Wissensrepräsentationssprachen und Vokabulare haben den semanti-schen Technologien den Weg in die Praxis geebnet“, freut sich Rudi Studerüber den wissenschaftlichen und praktischen Erfolg der Forschungsthemen,zu dem seine Gruppe wesentliche Beiträge geleistet hat.

Die Forschungsgruppe Web Science von York Sure-Vetter stellt sich neuenHerausforderungen der Digitalisierung. Das Team beschäftigt sich intensivmit Fragestellungen der Wissensgewinnung und Wertschöpfung aus großen Datenmengen und untersucht, wie das Web als soziotechnischesSystem Wirtschaft und Gesellschaft beeinflusst. Aktuelle wirtschaftlicheThemen wie die Automatisierung ganzer Industriezweige durch Industrie4.0, aber auch neue gesellschaftliche Entwicklungen, beispielsweise rundum die Verbreitung von Informationen in sozialen Medien, werden vonden Web- und Internet-Technologien vorangetrieben. „Wir sind überzeugt,das Web kann auch in Zukunft viel zur Lösung großer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen leisten“, so York Sure-Vetter.

Das 33. AIK Symposium spannt den Bogen von Wissensmanagement hin zu Web Science und markiert die Staffelübergabe von Rudi Studer an York Sure-Vetter.

In Sachen Personalia tut sich am Institut AIFB gerade sehr viel. J. MariusZöllner und Harald Sack haben ihre Arbeit als neue Professoren bei uns auf-genommen. Mit ihren Fachgebieten verstärken sie unsere Forschung und Lehre zu den strategischen Forschungsthemen des KIT in den Bedarfs-feldern Mobilität und Information. Unser wissenschaftlicher MitarbeiterAchim Rettinger hat sich erfolgreich habilitiert und die Venia für „Ange-wandte Informatik“ erhalten. Mehrere Institutsmitglieder durften sich über Auszeichungen freuen. Und natürlich warten auch wieder neue Forschungs-und Entwicklungsprojekte auf Lösungen. Mehr dazu finden Sie im zweitenTeil dieses Themenheftes.

Wir freuen uns darauf, die spannenden Themen rund um Wissensmanagement und Web Sciencemit Ihnen zu diskutieren und danken Ihnen für Ihr Interesse am Institut AIFB.

Andreas Oberweis

Harald Sack

Hartmut Schmeck

Rudi Studer

York Sure-Vetter

J. Marius Zöllner

Wissensgewinnung, Wertschöpfung unddie Wirkung des World Wide Web a k

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Die Forschungsgruppe Web Science untersucht am KIT Wissens -gewinnung und Wertschöpfung aus großen Datenmengen sowie die Frage, wie das Web als soziotechnisches System Wirtschaft und Gesellschaft beeinflusst. Ihre Mitglieder stellen aktuelle Themenund Projekte vor.

PD Dr. Andreas HarthDr. Maria MaleshkovaPD Dr. Achim RettingerDr. Dominik RiemerProf. Dr. York Sure-VetterDr. Stefan Zander

Die Forschungsgruppe Web Science beschäftigt sich mitMethoden zur Untersuchung des Webs als soziotechni-schem System, erforscht und entwickelt Methoden undLösungen zur Verwirklichung der Idee des Semantic Webund zur Unterstützung von Wissensmanagement inUnternehmen. Adressiert werden wissenschaftliche Frage-stellungen aus den Bereichen Angewandte Informatik,Informationswirtschaft und Service Science. Eine zentraleRolle spielen Fragen der intelligenten Informations- undAnwendungsintegration, der automatischen Ableitungvon neuem Wissen sowie des intelligenten Zugriffs aufdas vorhandene Wissen mit Hilfe von Smart Services.

Grundlegende methodische Basis ist die semantischeRepräsentation von Wissen durch Ontologien und Meta-daten. Des Weiteren spielen die Themenfelder Big Dataund Industrie 4.0 eine zunehmend stärkere Rolle: eswerden Methoden und Systeme entwickelt, die sich mitder Verwaltung und Analyse von großen Datenmengenin verschiedenen Anwendungsgebieten beschäftigen.Dabei stellt die Echtzeitfähigkeit der Systeme eine beson-dere Herausforderung dar. Intelligente Verfahren derInformationsextraktion und des Daten-, Text- und Web-Minings erlauben die semi-automatische Generierungvon Ontologien und Metadaten wie auch die adaptiveAnpassung von Anwendungen an das Benutzerverhalten.Die Kopplung von Linked Data und REST Services zu so genannten Linked Services erlaubt die Entwicklungvon flexiblen, robusten und adaptiven Architekturenim Web.

Die Forschungsgruppe Web Science kooperiert eng mitdem Karlsruhe Service Research Institut (KSRI) sowiedem Forschungsbereich Information Process Engineering(IPE) des FZI Forschungszentrum Informatik am KIT. Weiterhin bestehen zahlreiche Verbindungen zu inter-nationalen Forschungseinrichtungen und Firmen.

Die folgenden Projekte geben einen Einblick in aktuelleArbeiten der Forschungsgruppe.

Projekt SoRa (am AIFB): Sozial-Raumwissenschaft-liche ForschungsdateninfrastrukturDie Zunahme von Umweltproblemen wie die Verstädte-rung mit einhergehender Zersiedelung und Bodenver-siegelung, Biodiversitätsverlust, globale Erwärmung undWassermangel stellt immer dringender die Frage nacheinem besseren Verständnis der Wechselwirkungenmenschlichen Handelns mit der Umwelt. Insbesonderein den Sozialwissenschaften hat sich unter der Sub-summierung des Begriffs der Umweltgerechtigkeit einweites Forschungsfeld aufgetan, das sowohl Aspekteder Gesundheit und des Wohlbefindens als auch Frage-stellungen der allgemeinen, gesellschaftlichen Partizi-pation umfasst. Während diese Forschung in Ländern wieden USA schon sehr lange in Wechselwirkung zu Politikund Bürgerrechtsbewegungen stattfindet, ist das Themaals Gegenstand der Ungleichheitsforschung in Deutsch-land erst in den letzten Jahren stärker in Erscheinunggetreten.

Ziel des Projektvorhabens Sozial-RaumwissenschaftlicheForschungsdateninfrastruktur (SoRa) ist es, raum- undsozialwissenschaftliche Forschungsdateninfrastrukturenzum Thema Umweltgerechtigkeit aufzubauen und so zuerweitern, dass sie untereinander interoperabel sind undinternationale Standards und Schnittstellen berücksich-tigen. Innovative Analysewerkzeuge werden entwickelt,um die flexiblen Untersuchungen von Forschungsdatenbeider Infrastrukturen zu ermöglichen. Die im Projektverknüpften Forschungsdaten sollen bei vollständigerUmsetzung von Datenschutzanforderungen nachhaltignutzbar und die aufgebauten und optimierten Infrastruk-turen nachhaltig verfügbar gemacht werden. Zudemsoll die flexible, modulare und offene technische Architek-tur „by design“ übertragbar auf weitere Forschungsda-teninfrastrukturen und Forschungsfragestellungen sein.

Die Forschungsgruppe Web Science forscht und entwi-ckelt in dem Projekt gemeinsam mit GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, dem Leibniz-Institut fürökologische Raumentwicklung (IÖR) und der forschungs-basierten Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomischesPanel (SOEP).

Projekt STEP (am KSRI): Smarte Techniker-EinsatzplanungDie Digitalisierung hat zu neuen Formen der Kommuni-kation, der Mediennutzung und der Zusammenarbeitder Gesellschaft geführt. Die nächste Stufe der digitali-sierten Wirtschaft erfolgt derzeit über die Einführungvon Technologien zum Internet der Dinge, das auf cyber-physischen Systemen, also Systemen mit eingebettetensoftwaretechnischen sowie elektronischen Komponentenund einer Dateninfrastruktur, beruht. Die bereitgestell-ten Daten können in Cloud-Zentren hochautomatisiertverarbeitet und über intelligente Dienste genutzt werden.

Mit der Realisierung cyber-physischer Produktionssystemeim Rahmen der „Industrie 4.0“ werden zunehmendDaten erhoben, die mit der Reifung der Big und SmartData Technologien handhabbar und analysierbar geworden sind. Gleichzeitig kann durch gebrauchsorien-tierte Wartung ein gezielt geplanter (d.h. präventiver)Einsatz von Servicetechnikern drohende Ausfälle vonProduktionsanlagen kostengünstig vermeiden bzw.deren Konsequenzen abmildern.

Im Projekt Smarte Techniker-Einsatzplanung (STEP) werdensowohl die technischen Grundlagen als auch zukünftigeGeschäftsmodelle und rechtliche Rahmenbedingungenfür eine ganzheitlich datengetriebene Wartung entwi-ckelt. Unter Nutzung semantischer Informationsmodellewird eine integrierte, internetbasierte Infrastruktur alsGrundlage für eine Plattform erarbeitet. Damit werdendie Grundlagen für eine optimale Einsatzplanung aufBasis einer kontextgebundenen Informationsbereitstel-lung gelegt und prototypisch umgesetzt.

Die Lösungen werden von zwei Arbeitsgruppen desKarlsruhe Service Research Institute (KSRI) des KIT gemein-sam mit Anwendungspartnern aus der Industrie erarbei-tet und an praxisnahen Anwendungsfällen evaluiert.Industriepartner sind USU Software AG, FLS GmbH,Heidelberger Druckmaschinen AG und TRUMPF Werk-zeugmaschinen GmbH & Co. KG.

OntologieTopic Map

Thesaurus Taxonomie Glossar

Semantische Reichhaltigkeit

Projekt SeRoNet (am FZI): Plattform zur arbeits -teiligen Entwicklung von Serviceroboter-LösungenServiceroboter sind heute in der Regel hochangepassteSysteme mit exakter Abstimmung auf spezifischeUmgebungen, zu handhabende Objekte, auszuführendeProzesse und erforderliche Nutzerinteraktionen. Obwohldie Einsatzpotenziale von Servicerobotern seit Jahrengünstig bewertet werden, verbleiben Marktentwicklungund Etablierung einer Ausrüsterindustrie unter denErwartungen. Studien belegen, dass anwendungsspezi-fische Entwicklungen dieser Lösungen in der Regel erst ab Stückzahlen von typischerweise 20-30 Roboter-systemen wirtschaftlich sind. In zahlreichen Anwendungs-fällen kann bestehendes Automatisierungspotentialnicht ausgeschöpft werden, da nur einstellige Absätzepro spezifischer Lösung erzielt werden. Serviceroboter-Anbieter sind daher auf schnelle, einfache und kosten-günstige Anpassungen durch den effizienten Austauscheinzelner Subsysteme angewiesen, um wirtschaftlicheLösungen auch für kleine Stückzahlen anbieten zukönnen.

Das Projekt SeRoNet hat zum Ziel, eine auf semantischenTechnologien basierende Plattform zur arbeitsteiligenEntwicklung von Serviceroboter-Lösungen zu erarbeiten.Sie soll dynamische Wertschöpfungsnetze für die effi-ziente Entwicklung von kundenspezifischen Lösungenüber die wesentlichen Entstehungsphasen eines Service-roboter-Systems unterstützten. Die offene Plattformsoll Ausrüster und Betreiber von Serviceroboter-Lösungenzueinander bringen und den Serviceroboter-Entwick-lungsprozess bzgl. Wirtschaftlichkeit und Realisierungs-qualität „first time right“ sicherstellen. Die klassischelineare Wertschöpfungskette wird dabei durch ein Wert-schöpfungsnetz ersetzt, in dem Hersteller, Systemintegra-toren und Endanwendern als Akteure in der Entwicklungund dem Betrieb von Serviceroboter-Systemen dynamischin lösungsspezifischen Teilnetzen variierender Zusam-mensetzung kooperieren.

Die SeRoNet-Plattform trägt diese Wertschöpfungsnetze,indem sie a) Zugang zu Ontologie-basiertem Domänen-wissen bietet, b) einen Verzeichnisdienst für standardi-sierte (OPC-UA)-Services bereitstellt und c) wissensbasiertindividuelle Akteure vermittelt, die ihr Fachwissen zubestimmten Teilen des Wertschöpfungsnetzwerkes bei-steuern. Workflow Templates und modellbasierte Werk-zeuge unterstützen die Akteure in allen Phasen des Produktlebenszyklus, von der Anwendungsspezifikationüber die Lösungsentwicklung bis zur Integration in exis-tierende Abläufe im Unternehmen. Die Brücke zwischenServiceroboter Hardware-Modulen und den OPC-UAServices wird durch eine standardisierte Rechnerplattformgeschlagen.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Forschungsarbeitendes FZI liegt in der Untersuchung neuer, robuster Wissens-repräsentationsformalismen zur verlässlichen Verarbeitungunvollständiger oder in Teilen inkonsistenter Kompo-nenten- und Service-Beschreibungen sowie im Aufbaueiner semantischen Interoperabilitätsinfrastruktur fürdie Vermittlungsplattform. Weiter erarbeitet das FZI Trans-formationsansätze für die unterschiedlichen Modellty-pen der SeRoNet-Plattform (Ecore, OPC-UA, Smart-MARS/SmartSoft, ROS etc.) mit dem Ziel, entsprechendeInformationsmodelle aus den in den semantischen Daten-beschreibungen enthaltenen Informationen zu gene -rieren, und umgekehrt.

Das Forschungszentrum Informatik (FZI) forscht undentwickelt in dem Projekt gemeinsam mit Forschungs-partnern wie dem Fraunhofer IPA und der Hochschule Ulmsowie zahlreichen Industrie- und Anwendungspartnernwie KUKA, Daimler TSS und Transpharm Logistik GmbH.

Dr. Maria Maleshkova ist Postdoktorandin am Institut AIFB und Forschungsgruppenleiterin zu denThemen Industry 4.0 und Smart Services am KSRIdes KIT. Ihre Forschung untersucht Semantic WebServices mit Fokus auf semantische Beschreibungvon Web APIs, deren automatische Kompositionund Ausführung sowie die Erstellung intelligenterBenutzeranwendungen. Sie entwickelt neueMethoden zum Aufbau adaptiver verteilter Archi-tekturen und kognitiver Services im Kontext desInternet der Dinge.

Prof. Dr. York Sure-Vetter ist Universitätsprofessoram KIT, Institut AIFB, und Direktor am KSRI sowieam FZI Forschungszentrum Informatik. Seine For-schungsinteressen umfassen Web Science, SemanticWeb, Linked Data, Data and Text Mining und ServiceScience. Bereits seine Dissertation 2003 war Onto-logien und Wissensmanagement gewidmet. 2007ging er als Senior Researcher zur SAP AG. Zwei Jahrespäter wurde er Präsident von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, von wo er 2015dem Ruf nach Karlsruhe folgte.

Dr. Maria MaleshkovaVon Web Services zu Smart Services

Prof. Dr. York Sure-VetterVon Wissensmanagement zu Web Science

Dr. Denny Vrandecic

Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch aufdas Wissen der Menschheit zugreifen kann. Wie weitsind wir davon entfernt?

Eine Reihe von Projekten arbeiten an diesem Ziel: dasSemantic Web, Wikipedia, der Google KnowledgeGraph, Wikidata - viele davon setzen Technologien ein,die am Institut AIFB entwickelt wurden. Die Ergebnissesind in eigenen Projekten einsetzbar. So machen sie esmöglich, dass ein Ökosystem wissensbasierter Anwen-dungen und intelligenter Systeme entstehen kann.

Ein zentraler Bestandteil zahlreicher Produkte von derSuche über das Beantworten von Fragen bis zur Unter-stützung der Nutzer im Alltag ist die WissensdatenbankGoogle Knowledge Graph. Mit über 70 Milliarden Faktenzu über einer Milliarde Themen bietet der KnowledgeGraph neue Chancen zur Entwicklung neuer Produkte,stellt aber auch neue Herausforderungen in der Wartungund für die Infrastruktur dar.

Wikidata ist das drittaktivste Wiki der Welt. Es unterstütztim Hintergrund Wikipedia und gibt zugleich jedem dieGelegenheit, Daten aus Wikidata abzurufen und auchzu ändern. Doch sowohl Wikidata als auch KnowledgeGraph kämpfen mit den Grenzen der Möglichkeiten,Wissen in Tripeln darzustellen. Auf diese Grenzen sowiedie Ansätze auf der Suche nach Wegen, sie aufzubrechen,wird im Vortrag eingegangen. Bei Google untersuchenwir das Spannungsfeld zwischen Berechenbarkeit undAusdrucksstärke, zwischen dem, was ein Computer „ver-stehen” und dem, was man in einer Sprache sagen kann.

Der Vortrag beleuchtet die Entwicklung und den Standdieser Projekte, und wirft zur Diskussion einen Ausblickauf eine mögliche Zukunft: Was fehlt, um die Vision zuerfüllen? Was sind die nächsten Schritte? Was kann dienahe Zukunft bringen?

Univ.-Prof. Dr. Stefanie Lindstaedt

Der einfache Austausch von Daten und datenbasiertenDiensten ist eine essentielle Voraussetzung für eineschnell wachsende Datenökonomie. Das Ziel des dreijäh-rigen Projektes „Data Market Austria“ (DMA) ist es, dietechnologische, infrastrukturelle, regulatorische undökonomische Grundlage eines nachhaltigen Daten- undService Ökosystems in Österreich zu schaffen. DMAbringt zur Realisierung dieses Ziels verschiedene Anbietervon Daten und datenbasierten Diensten, darunter großeFirmen wie auch Start-up-Unternehmen, und Forschendezusammen. Die drei Säulen des Projektes sind 1) Voran-bringung der Technologiebasis, 2) Verbindung vonClouds und 3) Schaffung eines Daten-Innovationsum-felds. Horizontal zu den drei Säulen werden ab demzweiten Projektjahr zwei Piloten in den Bereichen Mobilityund Erdbeobachtung durchgeführt werden. Darüberhinaus sind auch erste Schritte zur Ausweitung auf andereDomänen geplant.

Die Rolle das Know-Centers in DMA ist die Entwicklungvon Mechanismen und Tools für den Handel mit Datenund Services, sowie für das Matchmaking zwischenAngebot und Nachfrage dieser Daten und Services. DerVortrag geht besonders auf die zugrundeliegende Brokering- und Recommender-Engine ein.

Univ.-Prof. Dr. Stefanie Lindstaedt ist Direktorin desInstituts für Interactive Systems and Data Science(ISDS) der Technischen Universität Graz und Geschäfts-führerin des Know-Center, das ÖsterreichischeResearch Center for Data-driven Business and BigData Analytics. Sie habilitierte in AngewandterInformatik an der TU Graz. Ihr Doktorat in Informatikerhielt sie von der University of Colorado at Boulder(USA). Der Forschungsschwerpunkt von StefanieLindstaedt liegt im Design daten-getriebener, inter-aktiver und adaptiver Systeme. Sie hat langjährigeErfahrung mit großen EU-Forschungsprojekten.

Dr. Denny Vrandecic studierte in Stuttgart Informatikund Philosophie, forschte am KIT und promoviertean der KIT-Fakultät für Wirtschaftswissenschaftenzum Thema „Ontology Evaluation”. Der Doktorgradwurde ihm summa cum laude verliehen. ImAnschluss gründete er bei Wikimedia Deutschlanddas Wikidata-Projekt und war später Mitglied imKuratorium der Wikimedia Foundation. Nun ist erbei Google, wo er am Knowledge Graph arbeitet.Denny Vrandec ic verfolgt einen großen Traum: Erwill die Welt zu einem besseren Ort für alle Men-schen machen.

Von Wissensbasen zum Webwissen:Google Knowledge Graph, Wikidata und die Zukunft

Data Market Austria: Aufbau eines digitalen Daten-Service Ökosystems

Professor Dr. Rudi Studer

Farewell, Rudi! Alles Gute, Rudi Studer!

Im November 1989 hat Professor Dr. Rudi Studer anunserem Institut den Lehrstuhl Angewandte Informatik IIIübernommen. 26 Jahre war er immer da. Für Alle.Außer er war wirklich nicht da, was selten länger vorkam.Wenn doch, dann hielt er sich in den USA auf, zu Forschungsaufenthalten an der Stanford University beiProfessor Mark Musen oder Professor Gio Wiederhold.Oder er war bei Professor Craig Knoblock am InformationSciences Institute der USC University of Southern California. Gemeinsam dachten sie über neue Metho-den und Konzepte für die Wissensgewinnung, Wissens-integration und Wissensbereitstellung in Unternehmenund im World Wide Web nach. Intelligentes Wissensma-nagement im digitalen Umfeld hat Rudi Studer seinganzes Berufsleben als Forschungsthema begeistert undihn in seiner Lehre und Forschung am meisten beschäftigt.

Rudi Studer war aber nicht nur immer da. Er war auchfür alle ansprechbar; für seine Studierenden, seine bisdato über 80 Doktoranden, seine Mitarbeiterinnen undMitarbeiter, seine Kolleginnen und Kollegen am AIFB,FZI, KSRI und anderer Fakultäten der Universität, ihrerInstitute und Gremien, für die wissenschaftliche Gemein-schaft und nicht zuletzt für ungezählte Forschungs -partner aus Wissenschaft und Wirtschaft. Man bat ihn inzahlreiche Ämter und Beratungsgremien der Community,der universitären Selbstverwaltung und der Forschungs-förderung, vertraute ihm große Forschungs- und Entwick-lungsprojekte an. Seine Forschungsgruppen wuchsenvon Jahr zu Jahr. Als logische Folge daraus hatte er

Prof. Dr. Dieter Fensel„What has impressed me most about Rudiis his extremely professional, persistent,mature, sustainable, and always distinguis-hed and friendly style of leadership.”

Prof. Dr. Stefan Decker„Lieber Rudi, das akademische Leben istja manchmal wie ein stürmischer Ozean,in dem man leicht die Orientierung verliert.Vielen Dank, dass Du für mich der Leucht-turm warst, der immer die richtige Rich-tung gezeigt hat. Für Deinen Unruhestandalles Gute! Ich werde das Leuchtfeuer fest im Blick behalten!”

Prof. Dr. Andreas Oberweis„Lieber Rudi, die gemeinsame Zeit mit Dir am Institut AIFB und auch am FZI habe ich sehr genossen. Insbesondere Deinegroße Gelassenheit auch in hektischenSituationen und Deine besondere Fähigkeitzum Ausgleich unterschiedlicher Interes-senslagen bleiben für uns Kollegen vorbild-lich. Für die Zukunft wünsche ich Dir allesGute ... und hoffentlich können wir nochdas eine oder andere badisch-schwäbischeBundesliga-Derby gemeinsam erleben.”

Marko Grobelnik„Authority through friendliness.”

Prof. Dr. Rudi Studer ist seit 1989 und noch bis EndeMärz 2017 Professor am Institut für Angewandte Infor-matik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB) amKarlsruher Institut für Technologie (KIT). Er engagiertsich seit Jahren auch als Direktor am Karlsruhe ServiceResearch Institute (KSRI) sowie am FZI Forschungszen-trum Informatik. Am FZI hat er als wissenschaftlicherVorstand die Geschicke der Einrichtung viele Jahre maßgeblich mit gelenkt.

Sein Forschungsinteresse gehörte und gehört dem Wissensmanagement, Semantic Web Technologien, Dataand Text Mining, Big Data und Service Science. SeineKenntnisse hat er in zahlreiche nationale und internatio-nale Forschungsprojekte eingebracht.

Als Gründungspräsident der Semantic Web Science Asso-ciation (SWSA) und Gründungs-Editor-in-Chief des Jour-nal of Web Semantics: Science, Services and Agents onthe World Wide Web hat er die Semantic-Web-Forschungund die Entstehung der internationalen Semantic WebCommunity entscheidend voran gebracht und geprägt.

Rudi Studer erhielt sein Informatik-Diplom 1975 an derUniversität Stuttgart. 1982 promovierte und 1985 habili-tierte er an der Universität Stuttgart. 1985 bis 1989 war er Projektleiter und Manager am wissenschaftlichenZentrum von IBM Deutschland.

immer wenig Zeit, nahm sich diese aber genau zumrichtigen Zeitpunkt. Er wusste, wann er gebraucht wurde,und was er vertrauensvoll seinen Mitarbeiterinnen undMitarbeitern überlassen konnte. Anderen Verantwor-tung zu übertragen und ihnen diese auch wirklich zuüberlassen, zeichnet den Menschen Rudi Studer aus.

An der Universität und ihren Instituten hat sich so umihn herum eine ganz besondere Atmosphäre gebildet.Seine Absolventen, Doktoranden, Kollegen, Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter haben sie das „Rudiverse“getauft. Aus den Zitaten, um die wir einige von ihnenstellvertretend gebeten haben, erklärt sich, was diesenLebens- und Arbeitsraum ausmacht. Die Aussagen stehen,davon darf man ausgehen, mit hoher Wahrscheinlich-keit für den Großteil derer, die mit ihm arbeiten und vonihm lernen durften.

Rudi Studer hat mit seinen Ideen, mit seiner Forschungund mit seinem Wirken sein Fachgebiet Wissensmana-gement und das Semantische Web nicht nur wesentlichgeprägt. Er hat seine Erkenntnisse auch sehr erfolgreichan die nächste Generation weitergegeben. Der StadtKarlsruhe und dem KIT haben er und seine Teams zuminoffiziellen Wissenschaftstitel „Semantic Karlsruhe“verholfen.

Wir freuen uns mit Rudi Studer, dass diese Themendurch York Sure-Vetter als einen seiner Schüler an unse-rem Institut weitergeführt werden.

Farewell, Rudi. Alles Gute!

Dr. Holger Lewen„Lieber Rudi, vielen Dank, dass Du mirdurch Dein Vorbild gezeigt hast, wie einidealer Chef aussehen kann. Dies hatmich nachhaltig geprägt, und ich versucheDeinem Vorbild in meiner täglichen Arbeit nachzueifern. Es war mir eine Ehre,unter Deiner Führung arbeiten und promovieren zu dürfen.”

Dr. Peter Haase„Die Jugend ist die Zeit, Weisheit zu lernen,das Alter die Zeit, sie auszunützen.” (Jean-Jacques Rousseau)

Prof. Dr. Jürgen Angele„Mit Rudi habe ich immer gerne engzusammengearbeitet. An der Uni gab er mir den nötigen Freiraum, um meineZiele zu erreichen. Mit ihm als Beirat von ontoprise war die Zusammenarbeitimmer überaus vertrauensvoll und kreativ.”

Prof. Dr. Alexander Mädche„Lieber Rudi, danke für Deine Unterstüt-zung und die Möglichkeit mit Dir zusam-men arbeiten zu dürfen! Du hattestimmer ein geschicktes Händchen dafür, diefür die Forschung nötigen Freiheiten zugeben, aber gleichzeitig nicht das gemein-same Ziel aus den Augen zu verlieren. Ich habe viel von Dir gelernt. Ich wünscheDir für die kommenden Jahrzehnte nunalles Gute, insbesondere Gesundheit undviele schöne Erlebnisse zusammen mitDeiner Familie!”

Highlights, Zahlen und Fakten

4Projekte

zeigen einen Ausschnitt aus unserer jüngsten Forschungund Entwicklung:

ENSURE – Neue Energienetzstrukturen für dieEnergiewende. Für Energienetze mit zentraler unddezentraler Einspeisung durch erneuerbare Energien erfor-schen 10 Institute des KIT mit 22 Forschungspartnernaus der Wirtschaft und der Wissenschaft effiziente Systemstrukturen und stabile Systemführungsmecha -nismen. Untersucht werden die Anwendung und Integration neuer Technologien sowie der Transformati-onsprozess.

TAF BW – Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg. Ein Testfeld zur Untersuchung und Erpro-bung des automatisierten und vernetzten Fahrens wirdin der Region Karlsruhe errichtet. Die erste Inbetrieb-nahme ist für November 2017 geplant. Nach weiterenfünf Monaten soll der Karlsruher Verkehrsverbund denBetrieb übernehmen. Wir steuern Konzepte für die intel-ligente Infrastruktur und Kommunikation bei und unter-stützen den Forschungsbetrieb autonomer Fahrzeuge.

DFG-SPP – Kooperativ interagierende Automobile.Im Teilprojekt „Situationsverstehen und semantischeManöverplanung unter Berücksichtigung von Unsicher-heiten für kooperative Fahrzeuge“ untersuchen wir probabilistische, lernende Verfahren für die Steuerungautonomer Fahrzeuge. Im Fokus der Forschung stehenSituationsprädiktion und Manöverplanung unter derBerücksichtigung von Kooperation zwischen Verkehrsteil-nehmern mit verschiedenen kooperativen Fähigkeiten.

SoRA – Sozial-Raumwissenschaftliche Forschungs-dateninfrastruktur hat als Ziel, sozial- und raumwissen-schaftliche Forschungsdateninfrastrukturen so aufzu-bauen, dass sie interoperabel sind und internationaleStandards berücksichtigen. Innovative Analysewerkzeugesollen Untersuchungen von Forschungsdaten ermögli-chen. Durch die Herstellung der Interoperabilität wird diegemeinsame Analyse von Forschungsdaten unterschied-licher Domänen möglich.

http://www.aifb.kit.edu/web/Projekte

Wir begrüßen J. Marius Zöllner und Harald Sack als neue Professoren am Institut AIFB ganz herzlich. Wir freuen uns überdie Habilitation von Achim Rettinger und den Carl-Adam-Petri-Preis der Fakultät für Sebastian Gottwalt. Außerdem habenwir im Kollegiengebäude am Kronenplatz endlich wieder alleForschungsgruppen unter einem Dach. Nach 12 Jahren ver-teilter Unterbringung freut uns das sehr.

Mit dem Wechsel kommen neue Köpfe mit neuen Forschungsgebie-ten ans Institut AIFB. Prof. Dr.-Ing. J. Marius Zöllner, ausgewiesenerExperte für Information und Mobilität, hat mit Beginn des Winter -semesters 2016/17 die Professur „Angewandte technisch-kognitiveSysteme” am Institut übernommen. Damit verstärken wir unsereForschung und Lehre zu den strategischen Forschungsthemen des KITin den gesellschaftlichen Bedarfsfeldern Mobilität und Information.J. Marius Zöllner erforscht und entwickelt seit über zehn Jahren inverschiedenen Leitungspositionen am FZI Forschungszentrum Informa-tik am KIT Informatikanwendungen für autonome mobile Systemeund Serviceroboter. Bei der Einrichtung der Mobilitätsregion Karlsruheist er federführend aktiv. Stellvertretend für das Projektkonsortiumkonnte er Ende Oktober aus den Händen des baden- württem -bergischen Verkehrsministers Winfried Hermann den Förderbescheidzum Aufbau des Testfelds Autonomes Fahren Baden-Württemberg(TAF BW) in Höhe von 2,5 Mio. Euro entgegennehmen. Am FZI ist unser neuer Kollege Mitglied im Vorstand.

Prof. Dr. Harald Sack kommt vom Hasso-Plattner-Institut (HPI) inPotsdam zu uns. Er ist Fachmann für semantische Analysen undexplorative Suchverfahren, hat sich mit der Entwicklung von seman-tischen Methoden und Verfahren zur Informationsgewinnung ausmultimedialen Inhalten Renommee erworben. Seine Professur ist demThema „Information Service Engineering” gewidmet. Sie wurdenach dem sogenannten „Jülicher Modell“ in Kooperation mit demFIZ Karlsruhe – Leibniz Institut für Informationsinfrastruktur neu eingerichtet. Am FIZ Karlsruhe baut Harald Sack mit seiner Abteilungden neuen Bereich Information Service Engineering auf.

York Sure-Vetter hat das Fachgebiet Web Science mit seiner Professurbereits vor anderthalb Jahren ans Institut AIFB gebracht. Nun hatihn die kollegiale Institutsleitung zu ihrem Sprecher gewählt. Er hatdas Amt am 1.10.2016 von Rudi Studer übernommen.

Projektzuschläge zählen natürlich immer zu den besonders erfreu -lichen Ereignissen im Institutsleben. Hier dürfen wir uns nebenunserer Forschung für TAF BW freuen über unsere Beteiligung amKopernikus-Projekt ENSURE, am DFG-Schwerpunktprogramm (SPP) „Kooperativ interagierende Automobile” und am DFG-ProjektSoRA, das sozialwissenschaftliche und raumwissenschaftliche For-schungsdaten durch interoperable Forschungsdateninfrastrukturengemeinsam nutzbar machen will.

5Forschungsgruppen

am Institut AIFB untersuchen und entwickeln Methoden, Konzepteund Verfahren, um grundlegende Forschungserkenntnisse der Infor-matik für die professionelle Gestaltung von computergestütztenSystemen zu nutzen. Für die Überführung der gewonnenen wissen-schaftlichen Erkenntnisse in Innovation für die Wirtschaft engagierensich unsere Institutsleiter am FZI Forschungszentrum Informatik am KIT.

Effiziente Algorithmen: Zentrales Thema ist die Entwicklung vonMethoden für den wirtschaftlichen Einsatz moderner IT-Infrastruk-turen. Besonderes Interesse gilt der Beherrschbarkeit und effizientenNutzung vielfältig vernetzter, adaptiver Systeme mit der Fähigkeitzur Selbstorganisation. Konzepte des Organic Computing werdenzur effektiven Gestaltung zukünftiger dezentraler Energiesystemeuntersucht und ausgebaut. Daneben werden naturinspirierte Optimie-rungsverfahren, insbesondere für multikriterielle und dynamischveränderliche Problemstellungen, weiterentwickelt.

Betriebliche Informationssysteme: Beschäftigt sich mit Methoden,Vorgehensmodellen und Werkzeugen für Business Process Enginee-ring und serviceorientiertes Workflow-Management, mit Non-Standard-Anwendungen betrieblicher Informationssysteme sowie derstrategischen Informatik-Planung und -Organisation in Unternehmen.Grundlage für die Konzeption und Implementierung innovativerbetrieblicher Informationssysteme sind servicebasierte IT-Infrastruk-turen, in denen Geschäftsprozesse kollaborativ, flexibel, sicher undzuverlässig ausgeführt werden können. Als spezielle Aspekte beider Gestaltung von Informationssystemen werden Mobilität, Daten-souveränität, Usability sowie Nachhaltigkeit berücksichtigt.

Web Science und Wissensmanagement (ab 01.04.2017 Web Science): Arbeitet an Methoden für das Wissensmanagementin Unternehmen, entwickelt Methoden und Werkzeuge zurRealisierung hoch performanter Applikationen mit Semantic Web-Technologie sowie zur Untersuchung des Webs als soziotechnischemSystem. Methodische Basis sind die semantische Repräsentation von Wissen durch Ontologien und Metadaten sowie maschinelleLernverfahren. Im Themenfeld Big Data wird die Verwaltung undAnalyse von heterogenen Datenquellen sowie die Extraktion vonEntitäten und Beziehungen aus multilingualen und multimodalenQuellen untersucht.

Angewandte technisch-kognitive Systeme: Untersucht Techno-logien und Anwendungen maschineller Intelligenz. Auf erforschtenGrundlagen sollen neue technische Systeme wie autonome Service -roboter, autonome Fahrzeuge oder Assistenzsysteme mit kognitivenFähigkeiten entstehen. Adressiert werden maschinelle Wahrneh-mung, Situationsverstehen und Verhaltensentscheidung. Methodendes maschinellen Lernens und der probabilistischen Inferenz werdenfür alle Komponenten erforscht und angewandt. Die ganzheitlicheNutzung neuronaler Verfahren in der adaptiven Wahrnehmung undVerhaltensentscheidung wird längerfristig angestrebt.

Information Service Engineering: Untersucht Modelle und Metho-den zur Entwicklung und Bereitstellung von Informationsdienstenmit dem Schwerpunkt der effizienten semantischen Erschließung,Aggregation und Retrieval umfangreicher heterogener und verteilterDatenquellen. Forschungsschwerpunkte liegen in der Analyse undErschließung heterogener multimedialer Daten, der daran anschlie-ßenden kontextsensitiven semantischen Analyse und Integration der im vorangegangenen Schritt gewonnenen Roh-Metadaten, und,darauf aufbauend, in der Entwicklung semantischer und explorativerSuchtechnologien und Empfehlungssysteme.

http://www.aifb.kit.edu/web/Forschungsgruppen

8Auszeichnungen

Dr. Sebastian Gottwalt aus der Forschungsgruppe Effi-ziente Algorithmen von Hartmut Schmeck erhielt für seineDissertation „Managing Flexible Loads in ResidentialAreas“ den Carl-Adam-Petri-Preis der KIT-Fakultät fürWirtschaftswissenschaften.

Lei Zhang und Achim Rettinger, Forschungsgruppe Web Science und Wissensmanagement, wurden für ihrPaper „A Probabilistic Model for Time-Aware EntityRecommendation” auf der „ISWC 2016 – 15th Interna-tional Semantic Web Conference” in Kobe/Japan mitdem „Best Student Paper Award” ausgezeichnet.

Sechs Zertifikate für gute Lehre wurden für Veranstal-tungen des Instituts vergeben. Die Mitarbeiter erhaltendiese auf Basis der Evaluation durch Studierende, dievon der KIT-Fakultät für Wirtschaftswissenschaften regel-mäßig durchgeführt wird. Im Wintersemester 2015/16erhielt York Sure-Vetter die Auszeichnung für die Vorlesung „Web Science“. Im Sommersemester 2016zeichneten die Studierenden Andreas Drescher für dieÜbungen zu „Workflow-Management“, Stefan Klinkfür die Vorlesung „Dokumentenmanagement undGroupwaresysteme“, Roland Schätzle für die Vorlesung„Management von Informatik-Projekten“, PradyumnKumar Shukla für die Vorlesung „Nature-Inspired Optimization Methods“ und Daniel Sommer für dieVorlesung „Datenbanksysteme“ aus.

http://www.aifb.kit.edu/web/Neuigkeiten

1Habilitation

Dr. Achim Rettinger habilitierte sich im Dezember underhielt die Venia „Angewandte Informatik“. Seine Habilitationsschrift trägt den Titel „Comparing theIncomparable: Learning to Compute Semantic Related-ness across Languages, Images and Knowledge Graphs”.

(Forschungsgruppe Rudi Studer und York Sure-Vetter)

www.kit.edu

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KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

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AIK-Symposien sind gemeinsame Veranstal-tungen des Instituts AIFB und des VereinsAngewandte Informatik Karlsruhe (AIK) e.V.Sie greifen aktuelle Themen der Informatikauf, die immer sowohl aus Sicht der Wissen-schaft als auch aus Sicht der Wirtschaftbetrachtet und diskutiert werden.

Sie sind an diesem proaktiven Wissens-transfer interessiert? Dann werden Sie Mitglied des AIK e.V. Wir freuen uns auf Sie!

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Herausgeber:Institut für AngewandteInformatik und Formale Beschreibungsverfahren

Andreas OberweisHartmut SchmeckRudi StuderYork Sure-VetterJ. Marius Zöllner

Februar 2017

ISBN 978-3-944361-04-8

Redaktionelle Bearbeitung: Dr. Daniel Sommer, Institut [email protected] Münch, [email protected]

Gestaltung:Studio Quitta, Münchenwww.studio-quitta.de

Druck:Dinges & Frick GmbH, Wiesbadenwww.dinges-frick.de

Gedruckt auf 100% Recyclingpapiermit dem Gütesiegel „Der Blaue Engel”

Institut AIFB: Wir machen Angewandte Informatik am KIT. Unser Ziel: Innovative Lösungenfür Wirtschaft und Gesellschaft.Gerne auch für Sie und mit Ihnen.

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