aloisius. das akonews magazin

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aloisius. / 1 aloisius. das akonews magazin das schülermagazin am aloisiuskolleg / Juni 2009 / 01.2009 »Das wohl bisher persönlichste Album« Die vier Silbermonde plaudern über ihr neues Album Die Burgschule kommt. Grundschüler ziehen für zwei Jahre in ein Containerdorf am Ako Ich weiß alles über dich! Wie gefährlich SchuelerVZ, StudiVZ, Facebook und Co. sind »Ich habe das Gefühl am richtigen Ort zu sein!« Schulseelsorger Pater Görtz im Interview 1€ Goodbye, „Roter Platz“! Aktuelle Nachrichten vom Aloisiuskolleg

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Ausgabe 01 / 2009

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aloisius.das akonews magazindas schülermagazin am aloisiuskolleg / Juni 2009 / 01.2009

»Das wohl bisher persönlichste Album« Die vier Silbermonde plaudern über ihr neues AlbumDie Burgschule kommt. Grundschüler ziehen für zwei Jahre in ein Containerdorf am AkoIch weiß alles über dich! Wie gefährlich SchuelerVZ, StudiVZ, Facebook und Co. sind»Ich habe das Gefühl am richtigen Ort zu sein!« Schulseelsorger Pater Görtz im Interview

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Goodbye,

„Roter Platz“!

Aktuelle Nachrichten

vom Aloisiuskolleg

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// einstieg

Maximilian Mühlens, Chefredakteur

// aloisius nr. 1 / 2009

Es kommt doch immer anders!Nach fast einem halben Jahr Ruhe um die „aloisius.“ erscheint am heutigen Kollegsfest die vorletzte Ausgabe / Interviews mit „Silbermond“, Jini Meyer von der Newcomer-Band „Luxuslärm“, Starkoch Johann Lafer und unserem Schulseelsorger Pater Görtz SJ / Stellaner sponsern aloisius.

Es ist geschafft! Die neue „aloisius.“ liegt mit reichlich Verspätung endlich in deinen Händen. Es kommt ja doch immer wieder alles ganz anders als man es eigentlich geplant hatte. Normalerweise sollte das grosse Titelthema dieser Ausgabe der runde Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland werden, doch kamen die großartigen Interviewtermine mit der Band „Silbermond“, „Luxuslärm“, Starkoch Johann Lafer und unserem Schulseelsorger Pater Görtz SJ dazwischen. Die Interviews sind so lang geworden, dass die Berichterstattung über den Geburtstag weichen musste und stattdessen viele andere Themen und Schulberichte wieder mehr in den Fokus gerückt werden. Die Artikel über „60 Jahre BRD“, sowie Artikel über die anstehende Bundestagswahl findest du dann in der vorläufig letzten Ausgabe der „aloisius.“, die vorraussichtlich nach den Sommerferien erscheinen wird. Ich hoffe, du freust dich über die Interviews, die Buch-Tipps und über die ganzen anderen Artikel ;) ! Wie eigentlich immer, suche ich noch nach Verstärkung! Hast du Lust bei der letzten Ausgabe der „aloisius.“ mitzuwirken? Ich brauche Redakteure und Fotografen, melde dich bei Interesse einfach per Mail bei mir, die Adresse findest du im Impressum. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen meinen Unterstützern ganz herzlich bedanken, die es erst möglich machen, dass die „aloisius.“ erscheinen kann. Ganz besonders möchte ich mich bei Herrn Dr. Bernhard Rösch und den Stellanern bedanken, die den Druck dieser Ausgabe komplett finanziert haben! Dafür vielen, vielen Dank!

Dir wünsche ich nun viel Spaß beim Lesen und vor allem wunderschöne Sommerferien, genieße

Leserbriefe an: [email protected]

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8 Nach den Sommerferien wird auf dem „Roten Platz“ kein Sportunterricht mehr stattfi nden, stattdessen lernen dort dann die Grundschüler der Godesberger Burgschule.

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aloisius. inhalt. 01/2009

Seite 1TitelseiteSeite 3EditorialSeite 4InhaltSeite 6Französischer Abend / FirmungSeite 8„Roter Platz“ wird umfunktioniertSeite 10Stephan Eisel am Ako/Ako gewinnt MarathonSeite 12Im Interview: Pater Görtz SJSeite 16Junges Beethovenfest 2009Seite 19Büchertipps für den LesesommerSeite 24Internationale Süßwarenmesse 2009Seite 25Ein Stück Geschichte erleben: KanzlerbungalowSeite 26„Ich weiß alles über dich!“. Seite 30Interview-SpezialSeite 32Im Interview: SilbermondSeite 40Im Interview: Jini Meyer von „Luxuslärm“Seite 45ImpressumSeite 45Im Interview: Starkoch Johann Lafer

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// ako

Französischer Abend war ein voller Erfolg// Französisch-Lehrerin Bettina Zettelmeyer

Die „Franzosen“ der Jahrgangsstufen 8 bis 13 boten am 31.3.2009 in der Rotunde des Internats die „française de vivre“.

Die Ako-Fachschaft „Französisch“ und ins-besondere deren Vorsitzende Frau Bet-

tina Zettelmeyer luden zusammen mit den Französisch-Kursen der Jahrgangsstufen 8 bis 13 zu einem französischen Abend in der Ro-tunde des Internats ein. Die Schüler boten Ge-dichte, Gitarren-Soli, Theaterstücke und einen Videofilm mit Impressionen aus Frankreich.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Chris-tina Peill, Julian Barthel, sowie Alexander Paw-lik (alle Jahrgangsstufe 12), die gekonnt mit perfekten Französisch durch den Abend führ-ten. Denjenigen, die der französischen Spra-che nicht mächtig waren, wurde der Abend von den Moderatoren auch in Deutsch übersetzt.

Schulleiter Berndhard Wißmann nutzte den Abend, um die Zeugnisse der diesjährigen DELF und DALF-Prüfungen an die erfolgreichen Teil-nehmer zu überreichen. „Vom Aloisiuskolleg haben alle Teilnehmer mit Erfolg bestanden“, verkündete Französisch-Lehrer Dr. Damast sicht-lich stolz den anwesenden Eltern. Zum Abschluss der Veranstaltung bot die Küche der Ako-Men-sa den Gästen Kulinarisches aus Frankreich.

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// Führte u.a. durch den Abend: Alexander Pawlik

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// Französisch-Lehrerin Bettina Zettelmeyer // Firmung am Ako

Feierliche Firmung in der Ako- Oberkirche

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Am 28. März 2009 ließen sich 22 Oberstufenschüler des Aloisiuskollegs und des Clara-Fey-Gymnasiums in der Oberkirche durch

Weihbischof Dr. Heiner Koch fi rmen.

Ende März war es für die Firmlinge des Ako und des CFG soweit. Am 28. März wurden sie durch den Kölner Weih-

bischof Dr. Heiner Koch in einer feierlichen Messe, die durch Gesang und Musik des Sacro-Pop-Chor untermalt wurde, nach längeren Vorbereitungstreffen an zwei Wochenenden, gefirmt. Zusammen mit ihren jeweiligen Firmpaten traten sie vor Herrn Weihbischof Dr. Heiner Koch um ihre Salbung zu empfangen.

Nach der feierlichen Messe mit dem Kölner Weihbischof Heiner Koch, Pater Theo Schneider und Pater Gundolf Kra-emer versammelten sich die Firmlinge zusammen mit ihren Familien in der Rotunde des Internats und stießen dort mit ei-nem Glas Sekt auf die Firmung an. Weihbischof Heiner Koch ließ es sich nicht nehmen in der Rotunde mit den Firmlingen und ihren Familienangehörigen noch einmal ein persönliches Gespräch zuführen, um mehr über die Firmlinge zu erfahren.

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// Weihbischof Heiner Koch im Gespräch mit den Firmlingen

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Ako-Fußballplatz nach den Sommerferien nicht mehr nutzbar

// ako

Nach den Sommerferien werden die Grundschüler der Burgschule aus Bad Godesberg in ein Containerdorf auf dem Ako- Fußballplatz ziehen. Der Sportplatz wird dann über zwei Jahre nicht für den Sportunterricht nutzbar sein.

Die Tage des „Roten Platzes“ sind gezählt. Nur noch bis zu den Sommerferien findet auf ihm der reguläre

Sportunterricht und am 29. Juni 2009 zum letzten Mal das Traditionsfußballspiel „Kollegiumsauswahl gegen Schüler“ statt. Nach den Sommerferien wird nicht nur der Kose-Name, sondern auch die Funktion des Fußballplatzes hinfällig.

Ab August rennen nicht mehr nach Luft hechelnde Schüler einem Lederball hinterher, sondern Grundschüler der Burg-schule aus Godesberg lernen für knapp zwei Jahre an diesem Ort das kleine und das große Einmaleins in einem Contai-nerdorf. Dafür wird die von so vielen Schülern geliebte rote, steinige Ascheschicht abgetragen und durch eine Beton-schicht ersetzt. Erst danach werden insgesamt 13 Container in U-Form auf den ehemaligen Fußballplatz errichtet. In den Containern sollen sich alle Klassen- und Unterrichtsräume, sowie die sanitären Anlagen für die Burgschüler befinden.

Die Nachricht über die Umfunktionierung des „Roten Platzes“ erfuhr die Schülerschaft sehr überraschend über Artikel aus der Tagespresse. Verständlicherweise mach-ten sich die Fußballspieler der Sportkurse darüber Sor-

gen, wie es mit ihren Sportkursen weitergehen würde und ob das Fußballspiel am Ako überhaupt aufrechterhalten werden könne. Eine Antwort darauf erhielten die Schü-ler durch einen weiteren Artikel im General-Anzeiger, in diesem sagte Ako-Pro-Leiter Klaus-Jürgen Knüttgen: „ Die Rigal´sche Wiese ist zum freien Spiel nicht weit. Und unser Sportunterricht ist davon nicht betroffen.“ Aufat-men unter den zahlreichen Fußballverrückten am Ako.

Der Grund dieses ungewöhnlichen Umzuges der Schü-ler von der Burgschule an die Petersbergstraße sind die massiven Schadstoffmängel und fehlender Brandschutz in ihrer Schule an der Winterstraße am Fuße der Godes-burg. Der Bonner Schulamtsleiter Hubert Zelmanski hatte zuvor vorgesehen die Burgschüler in der ehemali-gen Bachschule unterzubringen. Dessen Pläne wurden aber durch Bauspezialisten zerschlagen, die eben-falls in den Gebäuden der ehemaligen Bachschu-le Gefahrenpotenziale durch Altlasten vorfanden.

Laut eines General-Anzeiger-Artikels gab es danach nur noch die Möglichkeit die Burgschüler in Container

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// Der gute, alte „Rote Platz“

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zu unterrichten. Allerdings war bislang nicht bekannt, wo man eine solches Containerdorf hätte errichten können. Die Fläche der Rigal´schen Wiese schied aus Sicherheits-gründen aus. Ako-Pro-Leiter Klaus-Jürgen Knüttgen war die verzwickte Situation wohl bekannt, da das Ako-Pro die OGS an der Burgschule organisiert. Knüttgen bot da-raufhin in Absprache mit dem Ako der Stadt, sowie der Burgschule den „Roten Platz“ des Aloisiuskollegs als „Zeltplatz“ an. Die OGS wird vorraussichtlich auch das Tennisclubhaus am Ako benutzen. Dort wird die Küchenein-richtung für das tägliche Mittagessen zur Verfügung gestellt.

Und was passiert nach den zwei Jahren „Containerdorf Burgschule“ mit dem ehemaligen „Roten Platz“? Gerüchten zufolge, ist Teil der Vereinbarung zwischen dem Ako und der Stadt Bonn ein neuer Kunstrasenplatz, der auf der Fläche des ehemaligen „Roten Platzes“ errichtet werden soll. Mal sehen, vielleicht werden die zukünftigen Ako-Schüler auf feinstem Kunstrasen spielen, währenddessen sich die Alt-schüler immer noch über ihre Narben vom Ascheplatz ärgern.

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„Verabschiedungsspiel“

Schülermannschaftgegen

KollegiumsauswahlMontag, 29. Juni 2009,

5. und 6. Stunde

ROTER PLATZ

// Der gute, alte „Rote Platz“

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// ako

Stephan Eisel zu Gast am AkoStephan Eisel, Bonns Bundestagsabgeordneter der CDU, war Ende März zu Besuch am Ako und stellte sich den Fragen neugieriger Schüler der 12. und 13. Jahrgangsstufe.

Am 30. März konnte die Oberstufe des Aloisiuskollegs Herrn Stephan Eisel (CDU), Mitglied des Bundestages, in

der Oberkirche zu einer Podiumsdiskussion begrüßen. Zwölf Schüler löcherten Herrn Eisel mit allen möglichen Fragen zur Bildungspolitik, Finanzkrise und zur Lokalpolitik. Abituri-ent Nico Oehms moderierte die zweistündige Veranstaltung.

Auf Bitten der Schüler und des Publikums gab Herr Eisel, be-gnadeter Klavierspieler,am Ende noch ein Stück zum Besten.

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// Das Podium

aloisius.Du wirst gebraucht!aloisius. sucht Schülerinnen und Schüler, die Spaß haben bei einer Zeitung mitzumachen.Gebraucht werden Schreiberlinge, Fotografen,Korrespondenten und Karikaturisten. Re-daktionstreffen gibt es nicht. Alles wird per E-Mail geregelt. Alle Berichte werden ange-nommen, die Besten werden veröffentlicht. Wenn Du Lust hast einen Bericht über eininteressantes Thema zu schreiben, dann schicke ihn an die unten angegebene Adresse.

Artikel an: [email protected]

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Anzeige

Ako gewinnt RheinEnergie-Schulmarathon Sensationell schnell und gut war dieses Jahr die Lauf-Staffel des Aloisiuskollegs beim RheinEnergie-Schulmarathon 2009. Mit einer Zeit von 02:47:47 erliefen sich die Ako-Schüler den ersten Platz.

Nicht zu stoppen war am 26. April die Ako-Marathonstaf-fel, bestehend aus Lucas Richter, Marc Wegrzyk, Sebastian En-

gels, Bernhard Scheiff, Klemens Freitag, Lucas Weimar und David Braun.

Sie holten sich mit einer fantastischen Zeit von 2 Stunden, 47 Minuten und 47 Se-kunden den Gesamtsieg beim diesjährigen Schulmarathon im Rahmen des RheinE-nergie-Marathons 2009, dabei setzten sie sich gegen 200 andere Schulstaffeln durch.

Die diesjährige gemischte Staffel vom Aloisiuskolleg konnte sich einen gu-ten vierten Platz erlaufen. Ihre Läufer waren Helen Brüggmann, Joel Fa-beck, Laura Pulte, Benedikt Kolbinger, Marie und Annie Schlaak,sowie Jo-hannes Freitag. Die erfolgreichen Läufer bekamen nach ihrem Zieleinlauf ihre Urkunden und einen Pokal durch Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann überreicht.

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// Der Pokal für die erfolgreiche Ako-Staffel

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// ako

Interview

„Ich habe das Gefühl am richtigen Ort zu sein!“Seit dem letzten Sommer haben wir am Aloisiuskolleg einen neuen Schulseelsorger, der sich um die Belange der Schüler, der Lehrer und auch der Eltern kümmern möchte. Nachdem er im letzten Schuljahr 08/09 sich für seine Doktorarbeit zurückzog, möchte er nun mit eigenen Projekten seine eigentliche Arbeit als Schulseelsorger beginnen.Pater Philipp Görtz SJ im „aloisius.“-Interview über seine geplanten Projekte, das Ako und seine Doktorarbeit.

Das Gespräch führte Maximilian Mühlens

Pater Görtz, wie weit sind Sie mit Ihrer Doktorarbeit?

Die Doktorarbeit habe ich gestern abgegeben, dafür bin ich extra nach Frankfurt gefahren und hab das Opus, drei Bände, völlig verrückt (lacht), bei dem Professor abge-geben und bin richtig glücklich, dass das jetzt vorbei ist.

Was war das genaue Thema?

Der Titel meiner Doktorarbeit hieß „Nach den Sternen grei-fen“. Ganz poetisch. Das ist ein kurzes Zitat von unserem ehemaligen Generaloberen Kolfenbach, das hat den Zu-sammenhang gebracht, dass diejenigen, die richtige Päd-agogen sein wollen, an ihre Schüler glauben müssen. Das ist sehr interessant. Die Pädogogen müssen an ihre Schü-ler glauben und sie ermutigen nach den Sternen zu grei-

fen. Dann habe ich mir gedacht, wenn das für Pädagogen gilt, dann muss das für Schulseelsorger erst recht gelten.

In einigen Jahrgangsstufen haben Sie für Ihre Dokotorar-beit Umfragen gemacht. Gab es da interessante Ergebnisse, auf die Sie nun Ihre Arbeit als Schulseelsorger gründen?

Ein paar Impulse, die erkennbar waren,waren das sowohl Schüler, Lehrer und Eltern, die ich auch befragt habe, sich wünschen, dass der Schulseelsorger feste Sprechzeiten hat. Das er ansprechbar ist, dass man weiß er hat da sein Büro und ist auch per E-Mail und Handy erreichbar und kann dann das knappe Gut „ Zeit“ zur Verfügung stellen, zum Zuhören und um Zweifel, Probleme und Traurigkeit zu besprechen.

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// Pater Philipp Görtz SJ in der Ako-Bibliothek

Fotos: Mühlens

Wie reagieren die Schüler und die Lehrer auf Ihre Offen-heit? Sie sind dafür bekannt, dass ihre Tür im wahrsten Sinne des Wortes „offen“ steht.

Am Anfang war es eine ganz große Überraschung für die Schüler, dass da eine Tür offen steht und vor allem das mitten in der Schule dieser Raum eingerichtet ist, wie kein anderer Raum in der Schule (lacht). In ihm befindet sich ja ein Sofa, ein Sessel und soweiter…also etwas ganz Untypisches für die Schule. Da schauten alle erst einmal, waren fasziniert und hielten neugierig ihre Nase rein und waren dann ganz schnell wieder weg (lacht). Mittlerweile ist zu der Neugier ein ge-wisses Vertauen und auch Freude hinzugekommen, sodass manche Leute die Schwelle überwinden und mal reingucken und für ein kurzes Gespräch kommen. Und mal nachfragen, wie tickt denn unser Schulseelsorger?

Eine Zeitlang hatten Sie an Ihrer Tür eine Karte von Bonn und Umgebung hängen, auf dieser konnten die Unterstufen-schüler ihren Wohnort markieren. Was hatte diese Karte für einen Hintergrund?

Das habe ich gemacht, um ein bisschen Kontakt zu bekom-men. Ich denke, dass Wichtigste ist wirklich Berührungsängs-te abzubauen, weil Schulseelsorge soll nicht nur eine Sache für Probleme sein, sondern das man wirklich mit Menschen in Kontakt kommt, mit ihnen zusammenlebt, das Leben und den Glauben teilt. Da gehört der Alltag auch dazu, dass Schüler sich selbst einbringen können und sagen:“Ich gehe zwar hier zur Schule, aber ich wohne dort und finde mich wieder und kann mich so einbringen in die Schulseelsorge.“ Mir schwirren da noch so ein paar andere Ideen im Kopf herum, wie man das vielleicht mit der Tür weiterhin interaktiv gestalten kann.

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Seine Sprechzeiten (Raum 223) sind

vormittags in der Regel von 8.30 Uhr bis

12.30 Uhr, nachmittags oder abends kann

man sich mit ihm nach

Vereinbarung treffen.

Tel.: 0228 / 82003-104

E-Mail: [email protected]

Kontakt

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Gibt es konkrete Projekte, die Sie am Ako verwirklichen möchten?

Ein Projekt von mir oder viel mehr eine Idee ist, mit jeder Jahrgangsstufe oder Klasse etwas zu machen. Das wird sich bei den Fünftklässlern, den neuen Sextanern auf die Kennenlernwoche beziehen, wo ich dann auch auftau-che, mich vorstelle und mich ein wenig einbringe. Die Idee für die sechste bis achte Klasse ist einen kleinen Einkehrtag,Exerzitientag oder Tag der Orientierung, dass ist mir noch nicht ganz klar, wie es später heißen wird, zu machen. Da möchte ich ein bisschen hinschauen, was für alterspezifische Fragen und Anliegen bringen Kinder in der sechsten, siebten, achten Klasse mit. Das hat was mit Klassengemeinschaft in den unteren Klassen zu tun,mit Klassenkommunikation, wie gehen wir miteinander um. Dann sind Dinge dabei für die etwas älteren siebte, ach-te Klasse… Freundschaft, Beziehungen,Partnerschaften. Da ist die Idee zu sagen, ich treffe mich mit denen bei-spielsweise Freitagnachmittags und mache ein bis zwei Einheiten den Nachmittag und den Abend über, kocht dann auch zusammen, übernachtet in der Sporthalle und dann ist am nächsten Tag vielleicht noch ein Gottesdienst zum Abschluss. Aber das Ganze soll so ablaufen, dass kein großer Aufwand dahinter steht, dass für die Lehrer nicht noch eine zusätzliche Belastung entsteht und das die Schüler wirklich die Möglichkeit haben, sich mit den eigenen alterspezifischen Fragen auseinanderzusetzen. Dafür wäre es auch wichtig mal in die Klassen zu gehen und nachzufragen, ist das wirklich so? Habt ihr Interes-se, möchtet ihr in dieser Richtung irgendwas machen? So geht das dann weiter in der neunten Klasse, da sind die Besinnungstage, zehnte Klasse, da könnte eventuell das Sozialpraktikum vorgezogen werden mit G8, elfte Klasse die Exerzitien oder Besinnungstage für die Älte-ren und in der zwölften Klasse vielleicht auf freiwilliger Basis noch eine Veranstaltung. Dann aber auch gege-benfalls in kleinen Gruppen, weil ich festgestellt habe, insbesondere bei den Neuner-Besinnungstagen, dass es hier auch Schüler gibt, die man als religiös-musikalisch bezeichnen kann. Also Schüler, die ein etwas größeres religiöses Interesse haben, als andere. So wie andere eher musikalisch oder künstlerisch. Da schwebt mir vor, für diese Schüler auch so etwas wie Exerzitien zu ma-chen, dies dann allerdings im Alltag. Das die dann einen Impuls jeden Tag bekommen, man trifft sich am Wo-chenende und tauscht sich dann in der Gruppe nochmal aus,um damit dann auch tatsächlich den Alltag ein wenig zu besprechen. Dann macht man am Ende eine ein- oder zweiwöchige Fahrt zusammen. Das gibt´s bei anderen Schulen beispielsweise schon, die fahren nach Assisi oder nach Taizé. Mir schwebt außerdem noch etwas Anderes vor, das könnte ein Exerzitiendorf sein. Wo man selbst Hand anlegen muss und bei den Häusern und Bauernhö-fen noch ein bisschen renovieren muss und soweiter… .

Das hört sich alles sehr vielfältig und vielversprechend an. Kann es nicht passieren, dass Sie durch Ihre Ideen in Kon-kurrenz mit „ProCura“ treten?

Wichtig werden die Absprachen mit den vielen,verschiedenen Einrichtungen sein, dass die Dinge ineinandergreifen. Ich muss nicht alles von mir aus selbst anbieten und organisieren, es kann dann zum Beispiel auch unter ProCura oder AkoPro fimieren. Dann ist eventuell der Schulseelsorger mit dabei. Das ist eine der Möglichkeiten, ich denke mir da hat Schulpastoral in den letzten Jahren viel gelernt mit anderen in Kooperation zu treten.

Warum sind Sie gerade an das Ako gekommen, nachdem Sie stellvertretender Leiter des Priesterseminars in Frankfurt waren?

Am Ako war ich 2003 schon einmal und habe als Novize ein zweimonatiges Praktikum gemacht. „Experiment“, wie das bei uns hieß. Mir hat die Einrichtung hier sehr gut gefallen, mit Ju-gendlichen, Schülern etwas zu machen,mit Eltern und Lehrern in Kontakt zu kommen. Und vor allem dieses breite Betätigungsfeld als Schulseelsorger, den es hier nominell so nicht gab. In dieser Richtung haben zwar Pater Schneider, Pater Kraemer und andere Patres und die Religionslehrer sehr, sehr viel gemacht , war also nicht so, dass es gar nichts gab, aber nominell gab es diese Stelle nicht. Ich bin hier eingestiegen mit einem geringen Umfang an Religionsunterricht und vor allem mit viel Zeit. Zur Verfügung zu stehen, vorrangig für die Schüler, aber auch für die Lehrer und Erzieher und zum Teil für die Eltern. Das habe ich in letzter Zeit auch mitbekommen, obwohl ich keine Werbung gemacht habe, dass Eltern anrufen und nachfragen, ob sie einmal vorbei-kommen könnten zu einem Termin und sich mit mir über ihre Tochter, ihren Sohn unterhalten könnten, aber auch über religi-öse Erziehung oder über eigene familiäre Fragen und Probleme.

Können Sie jetzt schon, Sie sind seit August 2008 fest am Ako, ein kleines Resümee als Schulseelsorger ziehen?

Für ein Resümee ist es glaube ich, noch ein bisschen zu früh. Ich bin hierher gekommen im August mit dem Auftrag die Promoti-on fertig zu machen. Und zwar eine Promotion, wir haben eben den Titel „Nach den Sternen greifen“ kurz genannt, der Arbeits-titel geht dann weiter „ignatianische Schulpastoral und Kolleg-seelsorge“ . Also, wie wir als Jesuiten Schulseelsorge betreiben wollen. Die vorrangige Arbeit bisher war gewesen, die Promoti-on fertig zustellen. Ich hatte zwar schon das Büro und habe auch einzelne Gottesdienste gemacht und noch so dieses und jenes nebenher und war auch bei Exerzitien und Besinnungstagen mit dabei. Das Resümee persönlich, welches ich ziehen kann, das ist, dass es mir wahnsinnig viel Spaß macht und ich das Ge-fühl habe, hier am richtigen Ort zu sein. Das auf jeden Fall!

Vielen Dank für das Interview Pater Görtz!

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// einshoch6

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Ein besonderes „Schmankerl“ beim Beethovenfest 2009

16 Schüler von vier verschiedenen Bonner Schulen haben die Organisation zweier HipHop-Klassik Konzerte während des Beethovenfestes 2009 übernommen. Die Konzerte werden nicht nur an

einem ungewöhnlichen Ort stattfi nden, sondern bieten auch ungewöhnliche Musik. Die Münchner Band „einshoch6“ wird auftreten und eine Mischung aus HipHop und Klassik bieten.

Was es bedeutet ein Festival professionell zu organisie-ren, erleben momentan 16 Schülerinnen und Schüler

von vier Bonner Gymnasien. Sie sind Teil des Schülerma-nagementprojekts des Beethovenfestes 2009. Unter Anlei-tung des „echten“ Festival-Teams organisieren die Schüler zwei komplette Konzerte des vierwöchigen Musikspektakels.

„Es gibt eine Menge Termine!“, so die Schüler-Dramatur-gin Marie Christine Schwalb vom Beethoven Gymnasium in Bonn. Die Schüler werden mit Stress, Termindruck und Bud-getgrenzen konfrontiert, so wie die Profis. Dabei müssen sie alles im Blick und vor allem das große Ziel vor Augen haben: Zwei erfolgreiche Konzerte in der Straßenbahnhalle Drans-dorf.Die Schüler lernen durch das Projekt nicht nur ein Kon-zert von A bis Z zu organisieren, sondern erhalten auch einen erstklassigen Einblick in die verschiedenen Berufsfelder. Die 16 Schüler, die vom Beethoven-Gymnasium, Tannenbusch-Gymnasium, Waldorfschule Tannenbusch und dem Nonnen-werth- Gymnasium entsandt wurden, bilden die sechs Gruppen der wichtigsten Organe des Eventmanagements: Intendanz, kaufmännische Leitung, künstlerisches Betriebsbüro und Technik , Dramaturgie, Marketing und Presse. Dort küm-

mern sie sich um ihre spezifischen Aufgaben, sorgen dafür das ihre Konzerte bekannter werden, füttern Pressevertre-ter mit Informationen und halten Kontakt zu den Künstlern.

Die Band „einshoch6“, gegründet 2004 in der bayrischen Landeshauptstadt München, verbindet deutschsprachigen HipHop mit Klassik. So entsteht eine verblüffende Symbio-se zwischen neuen, modernen Sounds und den edlen Klän-gen einer Violine,einer Viola und eines Violoncellos. Die Rapper von „einshoch6“ werden bei ihren zwei Auftritten in Bonn von dem Streicherquartett „Minguet Quartett“, sowie von visuellen Effekten des „Veejays Bruno Tait“ unterstützt.

Die Besucher können zwei fantastische Konzerte erleben, die sich von den anderen Konzerten des Beethovensfes-tes 2009 völlig unterscheiden. Nicht nur die Musik und das Bühnenbild wird sich von den anderen Konzerten des Bee-thovenfestes abheben, sondern auch der Spielort. Dort, wo sonst täglich die Bahnen des Bonner Liniennetzes gewar-tet und repariert werden, werden am 18. und 19. Septem-ber musikbegeisterte Jugendliche und andere Musiklieb-haber von den Klängen erstklassigen HipHop´s angelockt.

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18. und 19. Septe

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20.00 Uhr / Straß

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9,50 Euro oder

13,50 Euro (Schül

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19,00 Euro oder

27,00 Euro (Erwachs

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www.beethov

enfest.de

/ www.einshoch

6.deDeutsche Filmelite

drehte in Bonn

//einshoch6

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Deutsche Filmelite drehte in Bonn

Foto: Mühlens

Starregisseur Dieter Wedel drehte Filmsequenzen mit deutschen Top-Schauspielern in Bonn.

Da staunten die Passanten nicht schlecht, als sie am ersten Mai über den Kaiser-

platz in Bonn spazierten. Das traditionsrei-che Bonner Juweliergeschäft Vollmar war Schauplatz für Dreharbeiten des ARD-Zwei-teilers „Mit Glanz und Gloria“, der voraus-sichtlich im Januar 2010 ausgestrahlt werden soll. Im Film soll das Bonner Juweliergeschäft in Hamburg stehen und heißt „Baumer“.

Neben Hauptdarsteller Ulrich Tukor (John Rabe), spielen in dem Zweiteiler auch Uwe Och-senknecht, Kai Wiesinger, Jeanette Hain, Heinz Hoenig, Harald Krassnitzer und Katharina Wacker-nagel. Neben Bonn wurde auch in Köln, Hanno-ver, London, Südafrika und auf Mallorca gedreht.

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60 JahreBundesrepublik Deutschland

Die Sonderberichterstattung über den runden Geburtstag der Bundesrepublik in der

nächsten „aloisius.“ !

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BuchtippsStrandkorb

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Marietta Slomka Kanzler lieben GummistiefelHakan NesserEine ganz andere GeschichteFrido MannAchterbahn - Ein LebenswegProf. Dr. Michael TsokosDem Tod auf der Spur

Foto: Elina Martian

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// buchtipps

Das ist doch kein Kinderbuch…!Passend zum Superwahljahr 2009 hat Marietta Slomka, Moderatorin des ZDF „heute-journal“ das Kinderbuch „Kanzler lieben Gummistiefel“ veröffentlicht, um Kindern und Jugendlichen die Funktionsweisen der Politik zu erklären. Doch bis auf das Cover hat ihr Buch nichts mit einem normalen Kinderbuch gemeinsam – gut so.

„Es ist kein Schulbuch und kein Lexikon…“, das sagt Autorin Marietta Slomka in dem Vorwort ihres Bu-

ches „Kanzler lieben Gummistiefel“. Schade, dass sie ih-rem Werk die Rolle eines Schulbuches im Unterricht nicht zutraut, denn das Zeug dazu hätte es und wäre wohl eines der besten und lehrreichsten Schulbücher auf dem Markt.

Man könnte ihr Buch als einen Versuch gegen die zunehmende Politikverdrossenheit der Jugendlichen verstehen. Durch einen lockeren Schreibstil, vielen Agenturfotos und einem anspre-chenden Layout regt die ZDF-Moderatorin zum Lesen an und sorgt dafür, dass Politik gar nicht so langweilig ist, wie es im Fernsehen immer scheint. In ihrem 288-seitigen Werk erklärt die Autorin beispielsweise, wie man Politiker wird, wie viele es in Deutschland davon gibt und warum gerade so viele Lehrer und Juristen in den Regierungen sitzen. Gerade in einem Su-perwahljahr, wie wir es in diesem Jahr erleben, kann das Buch „Kanzler lieben Gummistiefel“ den Jugendlichen einen Moti-vationsschub geben, um zu den anstehenden Wahlen zu gehen und dort ihre Stimme abzugeben. Denn es werden nicht nur Fra-gen zum Job einer Bundeskanzlerin oder eines Bundeskanzlers beantwortet, sondern auch elementare Fragen zur Demokratie und zu den verschiedenen Parteien. Das Buch von Marietta

Slomka besticht vor allem durch seine Aktualität. Der ameri-kanische Präsident Barack Obama , die weltweite Finanzkrise und die Globalisierungsproblematik sind genauso vertreten wie auch das Kyoto-Protokoll und die G8. Die Aktualität ist eine der Stärken des Buches kann für dieses aber auch zur Gefahr werden. So hat die Autorin beispielsweise viele Interviews mit prominenten Politikern geführt, darunter FDP- Parteivorsitzen-der Guido Westerwelle, Außenminister Frank-Walter Steinmei-er, Grünen-Bundesvorsitzenden Cem Özdemir und Alt-Bun-despräsident Richard von Weizsäcker. Wenn am 27. September die Bundestagswahl stattfindet, kann es passieren, dass einige der Interviewpartner neue Jobs zugeteilt bekommen und sich die große Koalition auflöst. Sollte dies passieren, könnte das Buch für viele potentielle Leser uninteressant werden. Nichts-destotrotz, das Buch ist momentan noch sehr aktuell und für jeden interessant, der mal hinter die Kulissen der großen Ber-liner Politik schauen möchte. Einblicke dazu gewährt die „heu-te-journal“-Moderatorin im Kapitel „Wissen Reporter mehr, als sie schreiben“ und in ihrem Lexikon der Insider-Vokabeln, wo Wörter wie „Einpeitscher“, „Hausmacht“ und „Käseglocke“ er-klärt werden. „Kanzler lieben Gummistiefel“ ist nicht nur lehr-reich, sondern auch zum schmunzeln und endet sogar mit dem zwei Seiten langen Politik-Witz „Viele Kühe machen Mühe“!

Marietta Slomka hat ein sehr gutes Buch geschrieben, dass es keineswegs verdient als bloßes Kinderbuch abgestempelt zu werden. Erwachsene können von diesem Buch genauso gut profitieren, wie die eigentliche Zielgruppe der Kinder und der Jugendlichen. Einzig der reichbebilderte Umschlag des Buches mit kräftigen, hellen Farben erinnert an ein Kinderbuch. Die Au-torin sollte ihr Vorwort noch einmal überdenken und sich damit anfreunden, dass ihr Buch „Kanzler lieben Gummistiefel“ ein perfektes ergänzendes Nachschlagewerk für den Politik- und So-zialwissenschaftsunterricht ist. Wer wissen möchte warum Kanz-ler Gummistiefel lieben, sollte sich das Buch unbedingt kaufen!

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BuchdetailssMarietta Slomka„Kanzler lieben Gummistiefel“Verlag cbj288 SeitenISBN: 978-3-570-13555-6 19,95 Euro

// Autorin Marietta Slomka

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Der wohl beste „Nesser“!Schwedens Erfolgsautor Hakan Nesser präsentierte im vergangenen November sein neues Buch „Eine ganz andere Geschichte“, mit diesem ist sein wohl bisher bestes Werk geglückt.

// Erfolgsautor Hakan NesserFoto

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Bis auf den letzten Platz ist das Forum des Rheinischen Landesmuseums in der Colmantstraße in Bonn aus-

gebucht. Das Publikum sitzt dicht an dicht und wartet ge-spannt auf den schwedischen Erfolgsautor Hakan Nesser und den Kölner „Tatort“-Kommissar Freddy Schenk alias Dietmar Bär. Beide wollen heute gemeinsam auf deutsch und schwedisch aus Nesser´s neuem Werk vorlesen.Dann ist es endlich soweit. Das Licht wird gedimmt und auf die Bühne tritt mit einem schwarzen Mantel bekleidet der hagere Bestseller-Autor, dicht gefolgt vom deutschen Tatort-Kommissar. Nesser legt seinen Mantel ab, setzt sich hin, trinkt einen Schluck Wasser und mustert sein Publi-kum mit strengen Blicken. Ein magischer Moment. Man merkt, wie das Publikum ganz still wird und den Schweden mit seinen ernsten Gesichtszügen betrachtet. Nachdem eine Verlagsmitarbeiterin den Autor und die Stimme der deut-schen Nesser-Hörbücher,Dietmar Bär, vorgestellt hat, er-hebt der hagere Mann seine Stimme. Hatte man vorher noch das Gefühl, dass der Schwede unnahbar sei, so muss das Publikum überrascht feststellen, dass er an diesem Abend zu Scherzen aufgelegt ist und mit seinem Schwedisch alle begeistert. Ihm scheint das Publikum wohl zu gefallen.Das Publikum wiederrum begeistert sich für sein neues Buch. Es ist ein kurioser und spannender Rätselkrimi, der seinen Leser von der ersten Seite an in seinen Bann zieht.

Nesser´s neues Buch spielt in der malerischen Umge-bung der sommerlichen Bretagne. Dort verbringen ein paar schwedische Touristen als Gruppe ein paar schöne Urlaubs-wochen im Finistére. Die Gruppe kannte sich vorher nicht und wurde durch die Reisegesellschaft bunt zusammenge-würfelt. Um Konflikten während der Urlaubstage aus dem Weg zu gehen schließen alle freizeitbedingt miteinander Freundschaft. Nach dem erholsamen Urlaub trennen sich ihre Wege und jeder geht seinem Alltagstrott wieder nach.

Nach fünf Jahren beginnt ein Mitglied der Gruppe, jedes andere zu töten. Keiner weiß warum. Es ist ein Katz- und Mausspiel zwischen dem Mörder und der Polizei, denn jeder Mord wird zuvor dem zuständigen Kommissar Gun-nar Barbarotti brieflich angekündigt. Niemand weiß, was damals vor fünf Jahren in dem Urlaub geschah…

Ein weiterer spannender Krimi von Bestseller-Au-tor Hakan Nesser, bestens geeignet für den Strandkorb!

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BuchdetailssHakan Nesser„Eine ganz andere Geschichte“Verlag btb588 SeitenISBN: 978-344275174719,95 Euro

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// buchtippsFoto: M

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Ein Leben, wie eine Achterbahn

Thomas Mann´s Lieblingsenkel, Fridolin Mann, veröffentlichte eine offene und ehrliche Autobiographie über sein streckenweise schwieriges

Leben.

// Frido Mann

Frido Mann wirkt bei seiner Buchvorstellung im Rhei-nischen Landesmuseum ein wenig scheu und macht

rein äußerlich nicht den Anschein, dass er ein Mitglied einer der wichtigsten deutschen Schriftstellerfamilien ist.

Erst als er vor den knapp vierhundert Zuhörern seine Stimme erhebt und anfängt aus seinem Buch vorzulesen, merkt man das auf der Bühne ein Intellektueller steht, der in seinem Leben schon Einiges erlebt und erreicht hat.

In seiner Autobiographie „Achterbahn – Ein Lebens-weg“ erzählt der Psychologe und Schriftsteller Frido Mann von seinem Leben, von seinem Leben mit dem allmächtigen Thomas Mann, seinem Großvater. Frido wurde in Kalifornien geboren und erlebte dort seine ersten Lebensjahre, sie waren glücklich und erfüllt. Ein fast normales Familienleben, denn die Exil-Deutschen wurden oft von namhaften Künstlern und Prominenten besucht. Als seinen Eltern, insbesondere seinem Vater, die musikalische Karriere immer wichtiger wurde, wur-de der kleine Frido immer wieder bei seinen Großeltern abgegeben. Besonders schmerzhaft war für Frido Mann

die Übersiedlung von Amerika in die Schweiz an den Zü-richsee. Damit verbunden waren jahrelange Aufenthalte bei seinen Großeltern, da seine Mutter Gret und sein Va-ter Michael Mann auf Tourneen durch ganz Europa und den Vereinigten Staaten waren. Wie es sich für eine Intel-lektuellenfamilie der damaligen Zeit gehörte, sollte auch Frido die besten Schulen besuchen können. Allerdings machten Frido die ständigen Schulwechsel stark zu schaf-fen, er fühlte sich nirgends hingezogen und Freundschaf-ten zu erhalten waren ebenso schwer, wie die schulischen Leistungen in einem Gleichgewicht halten zu können. Für die Literaturliebhaber unter unseren Mitschülern dürfte Frido Mann´s Autobiographie eine Pflichtlektü-re sein. Sie wirkt ergänzend zu den vielen anderen Bi-ografien, die über die Familie Mann auf dem Markt sind und vermittelt dem Leser einen anderen, persönliche-ren Blickwinkel auf diese besondere deutsche Familie.Erstaunlich offen und emotional erzählt Frido Mann

seinen Lebensweg. mm

BuchdetailssFrido Mann„Achterbahn“Verlag rowohlt383 SeitenISBN: 978-349804510419,90 Euro

Teils erschreckend, teils unglaublich aber sehr interessant! Prof. Dr. Michael Tsokos gibt exklusive

Einblicke in das Reich der Toten und erklärt wie Rechtsmediziner arbeiten.

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Dem Tod auf der SpurTeils erschreckend, teils unglaublich aber

sehr interessant! Prof. Dr. Michael Tsokos gibt exklusive Einblicke in das Reich der Toten und erklärt wie

Rechtsmediziner arbeiten.

Prof. Dr. Michael Tsokos, deutschlands bekanntester Rechts-mediziner hat sein erstes Buch veröffentlicht und prä-

sentiert zwölf spannende Fälle aus seinem Berufsalltag.Der Autor des Buches ist Leiter des Institutes für Rechtsmedi-zin der Charité und gleichzeitig des Landesinstitutes für gerichtli-che und soziale Medizin in Berlin. Er ist eine Chorephäe auf sei-nem Gebiet und erhielt im Jahr 2005 den Medienpreis „Bambi“ zusammen mit seinem Team für dessen Einsatz in Südostasien zur Identifizierung der deutschen Opfer der Tsunamikatastrophe.Prof. Dr. Tsokos legt mit seiner Publikation großen Wert darauf, dass

man nach der Lektüre ganz genau weiß, was ein Rechtsmediziner macht und das er auch, wie jeder andere Mensch, lachen und sich freuen kann. Schon beim Lesen des Vorwortes merkt man, dass Tsokos sich vehe-ment gegen die gängigen Behauptungen, mit denen sein Berufsstand sich immer wieder konfrontiert fühlt, wehren möchte. Er möchte gegen die Klischees kämpfen, die die TV-Welt mit ihren Fernsehserien unter dem breiten Publikum gestreut haben. Rechtsmediziner sind keine Ein-zelkämpfer, sie arbeiten auch nicht in dunklen Kellerverließen und vor allem nicht wochenlang an ein und der derselben Leiche. Dem Autoren gelingt es durch eine leichte, unterhaltsame Weise den Leser in seinen Bann zu ziehen. So widerlich und abscheulich auch die Leichen zuge-richtet sind, liest man jedes Kapitel mit Freude und Interesse, da man als Leser wissen möchte, was den entscheidenen Hinweis geben könnte, um die Todesursache zu klären. Tsokos präsentiert einen beispielhaften Obduktionsbericht und erzählt von zwölf seiner spannensten Fällen.

Man lernt nicht nur einen Berufsstand näher kennen, sondern setzt sich bewusst auch mit der Anatomie des Menschen ausein-ander. Nicht zu letzt ist es wahnsinnig spannend zu erfahren, wo-ran man erkennen kann, ob es sich beispielsweise bei der auf-gefundenen Brandleiche um Mord oder einen Unfall handelte.

Das Buch schockiert, da der Autor die Fälle nicht nur aus medizinischer Sicht betrachtet, sondern auch von der menschlichen und verfolgt die Geschichten die hinter dem Mord oder dem Suizid stecken. Die Art und Weise, wie es manche von ihnen gemacht haben ist unglaublich und kaum vorzustellen, dass so etwas in einem Land wie Deutschland passieren kann.Selten habe ich ein solch spannendes Buch gelesen,es ist wärmstens zu empfehlen und besser als jeder Krimi!

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BuchdetailssProf. Dr. Michael Tsokos„Dem Tod auf der Spur“Ullstein Verlag240 SeitenISBN: 978-35483726248,95 Euro

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// sonstiges

Prinzenrolle, Gummibärchen & Podolski trafen sich in Köln

Insgesamt 1.593 Anbieter aus aller Welt stellten vom 1. bis 4. Februar 2009 ihre süßen Produkte auf der 39. Internationalen Süßwarenmesse vor.

// sonstiges

Von der Mozartkugel bis hin zum Gummibär-chen war auf der Internationalen Süßwaren-

messe (ISM) Anfang Februar alles vertreten, was im Süßigkeitenregal Rang und Namen hat. Nur die Abwesenheit von Gummibärchenhersteller Hari-bo und Kaugummigigant Wrigley fielen auf. Der Bonner Süßwarenhersteller, der in den vergangenen Jahren immer einen der größten Stände hatte, be-gründete sein Fehlen, dadurch, dass der Aufwand für die ISM in keinem Verhältnis zum Nutzen der Messe stände. Dem aufmerksamen Messebesucher dürfte allerdings aufgefallen sein, dass der Bonner Gummibärchenproduzent doch präsent war. Haribo mietete während der ISM Werbeflächen auf Kölner Taxen an, sodass nicht nur die Fachbesucher auf ih-rem Weg zur Messe, sondern auch Kölner Passanten von der Haribo-Werbung Notiz nehmen konnten.Neben den vielen verschiedenen neuen und schon

alten Süßigkeitsinnovationen, die auf der ISM vorge-stellt wurden, war der Besuch von Fußballprofi Lu-kas Podolski am Eröffnungstag der Messe eines der Highlights. Am Stand seines Werbepartners Griesson de Beukelaer plauderte er über seine aktuelle sportli-che Verfassung und sein Leben mit der Prinzenrolle,

für die er wirbt. Auf die Frage einer Kölner Journa-listin, wie er sich fühle, wenn er als „Prinz Poldi“ an-gesprochen werde, antwortete dieser sehr werbewirk-sam: „Ich fühle mich wohl in meiner Prinzenrolle!“.

Im Vorfeld der Messe war die Stimmung unter den Süßwarenproduzenten gedämpft, die weltwei-te Finanzkrise schreckt auch vor Unternehmen von Genussmitteln nicht zurück. Neben der Finanzkrise, macht auch die Preisexplosion im Rohstoff-, Energie, und Verpackungssektor seit 2008 den Produzenten zu schaffen. Deshalb, so in einer Mitteilung der koeln-messe, wollen die Unternehmen in diesen schwieri-gen Zeiten auf zwei Säulen setzen: Qualität und Ge-n u s s .

Vielleicht waren es genau diese zwei Faktoren, die am Ende der ISM die Unternehmen dazu ver-anlasste, von einer durchwegs positiven Messe zu sprechen. Sehr gute Gespräche und die Anwe-senheit aller wichtigen Einkäufer aus dem natio-nalen und internationalen Handel waren für den erfreulichen Verlauf der Messe auschlaggebend.

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// Lukas Podolski auf der ISM 2009 in Köln

Ein Stück Geschichte erleben

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Prinzenrolle, Gummibärchen & Podolski trafen sich in Köln

Ein Stück Geschichte erlebenSeit Anfang Mai 2009 können Interessierte den ehemaligen Kanzlerbungalow im Bonner

Regierungsviertel besuchen. Der Chef des Bundeskanzleramtes, Bundeminister Dr. Thomas de Maiziére eröffnete am 16. April den renovierten Kanzlerbungalow feierlich.

Spaziert man durch den Park des Palais Schaum-burg, entdeckt man nach mehrmaligen Hinschauen

zwischen Bäumen und Sträuchern einen modern wir-kenden Flachbau, der durch seine klare Strukturen die Aufmerksamkeit des Betrachters direkt auf sich zieht. Es ist der ehemalige Kanzlerbungalow, der im Auf-trag vom damaligen Bundeskanzler Ludwig Erhardt im Jahr 1963 von Stararchitekt Sep Ruf erbaut wurde.

Blickt man als Architekt auf einen der bedeutensten Nachkriegsbauten in der Bundesrepublik, so muss man fachlich korrekt sagen, dass es sich bei diesem Bau um zwei quadratische gegeneinander versetzt angeordnete und verschieden große eingeschossige Atriumsbauten mit einer Seitenlänge von je 20 und 24 Metern handelt. In dem Quadrat befanden sich die Privaträume der da-maligen Kanzler, ein kleiner Innenhof mit Schwimmbe-cken, sowie Räumlichkeiten für die Bediensteten. Für re-präsentative Zwecke wurde das andere Quadrat genutzt. Dort empfingen die Kanzler Staatsbesuche und trafen sich zu Gesprächen mit Diplomaten und Staatschefs. Eingerichtet wurden die Räume mit Möbel der Miller-Collection und mit zahlreichen Gemälden verschönert. Nach knapp eineinhalb Jahren Bauzeit konnte man den Bau am 12. November 1964 feierlich einweihen. Sep Ruf schuf mit seinem Bauwerk in Bonn ei-nen unvergkeichbaren und unverwechselba-ren Regierungsbau, den es so in seiner Art nir-gends auf der Welt ein zweites Mal zu finden gibt.

Kurz nach der offiziellen Einweihung des Kanzler-bungalows zog der Auftraggeber des Baus, Bundes-kanzler Ludwig Erhardt, im November 1968 ein. Er nutzte das Gebäude sowohl als Privathaus, aber auch als Repräsentationsort der Regierung. Er führte dort Gespräche und empfing Gäste aus aller Welt. Sei-

ne Nachfolger Kurt Kiesinger und Willy Brandt nutz-ten die Möglichkeiten des Bungalows nicht ganz so aus, wie Ludwig Erhardt. Kiesinger wohnte in dem rund zwei Millionen DM teuren Bau, währenddessen Willy Brandt auf den Venusberg zog und den Kanz-lerbungalow als Gästehaus und Tagungsort benutzte.

Als Helmut Schmidt 1974 zum Bundeskanzler ge-wählt wurde, eiferte er dem Auftraggeber des Kanz-lerbungalows nach und wohnte zusammen mit seiner Frau Loki Schmidt im Park des Palais Schaumburg.

Helmut Kohl zog ebenfalls allerdings nach umfangrei-chen Renovierungsarbeiten in den Bungalow ein, sein Nachfolger Gerhard Schröder nutzte ähnlich wie Kurt Kiesinger die Räumlichkeiten für repräsentative Zwecke.Nachdem im Jahr 1999 die Bundesregierung von Bonn nach Berlin zog, stand der Kanzlerbungalow leer und wurde 2001 unter Denkmalschutz gestellt. Die Wüstenrot Stiftung aus Ludwigsburg bot der Bun-desregierung an, den besonderen Bau am Rhein in ihr eigenes Denkmalschutzprogramm aufzunehmen und zu renovieren. 2006 war es dann soweit, dass der ehemalige Kanzlerbungalow in das Denkmalschutz-programm aufgenommen werden konnte. Ein Jahr spä-ter konnten die Renovierungsarbeiten beginnen und dieses Jahr steht einer der wichtigsten Gebäude der Bonner Regierungszeit dem breiten Publikum offen.Das Haus der Geschichte der Bundesrepub-lik bietet absofort Führungen für Besuchergrup-pen durch den geschichtsträchtigen Bau an. Zu-dem soll der Bau für eine Konzertreihe mit dem Beethoven Orchester Bonn ab November 2009, sowie für Zeitzeugengespräche genutzt werden.

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// neue medien

„Ich weiß alles über dich!“Es hat sich ausgebreitet, wie eine Seuche. Ganz

schnell und flächendeckend, allerdings waren die Nebenwirkungen nicht bekannt. Die Rede ist von den seit 2007 in den Trend gekommenen „Social Net-works“. Plattformen, die die Möglichkeit bieten mit Freunden, Bekannten und auch fremden Leuten in Kon-takt zu treten und sich über das Neueste auszutauschen. Die Neugier bei den zumeist sehr jungen Nutzern, beispielsweise des SchuelerVZ, ist so groß geworden, dass manche von ihnen morgens noch vor der Schule kontrollieren, ob es neue Nachrichten, Gruppeneinla-dungen oder sogar neue virtuelle Freundschaften gibt.Es ist eine Abhängigkeit zwischen den Schülern und deren Profilen im Internet entstanden. Wer heutzutage in keinem der Netzwerke angemel-det ist, ist nicht up to date und gilt als Langwei-ler und Außenseiter, weil er nichts mitbekommt.

Die sozialen Netzwerke sind nicht nur dafür da, um Freundschaften zu pflegen, sondern auch um sich zu präsentieren und genau da fängt das Problem an.

Nicht nur der Name,die Schule, der Geburtstag und die Jahrgangsstufe werden abgefragt, sondern auch andere persönliche Fragen werden gestellt. Ein Profil bei Schu-elerVZ und den anderen Netzwerken ist so aufgebaut, wie die Fragebögen in den alten guten Posiealben: „Was bist du? Was magst du? Was magst du nicht? Welcher ist dein Lieblingsfilm? Lieblingsmusik? Lieblingsspruch? Was sind deine Hobbys?“. So geht das immer weiter. Allerdings ist eine wahrheitsgetreue Beantwortung der Fragen unter den Mitgliedern der Netzwerke eher ver-pönt. Witzig, lustig und total komisch müssen die Profi-le sein. Denn damit ist der Grundstein für viele Freunde und vor allem viele Pinnwandeinträge gelegt. Auf letz-teres legen die Nutzer besonders viel Wert, die meisten Unterstufenschüler aus den fünften Klassen, die eigent-lich in den sozialen Netzwerken nichts zu suchen ha-ben, betteln um Pinnwandeinträge per Statusnachricht. Da reicht sogar schon ein simples Smiley und der „Fün-fer“ dankt es mit einem „Danke, für deinen Eintrag!“.

Gerade, weil die Profile lustig und besonders cool wirken sollen, tauchen bei der Frage „Hobbys“ im-

mer wieder „Saufen“, „Leute mobben“, „Rauchen“ und „Schule schwänzen“ auf. Manche geben noch ihre politische Richtung an, offenbaren bei der Frage „Lieblingsbücher“, dass sie gar nicht lesen und „pim-pen“ ihr Profil zum Schluss noch mit Antworten auf die Frage „Über dich selbst“ mit: „Fantastisch, intelli-gent, gut aussehend, Partymensch….“. Um dies dann auch zu beweisen, findet man oben links auf dem Pro-fil ein unscharfes,dunkeles Handy-Foto, auf dem die Person halbbenommen mit einer Bierflasche zu sehen ist. Damit ist das abgefahrene Profil aber noch nicht komplett, denn es fehlt noch die Gruppenzusammenstel-lung. Die Gruppen sind emens wichtig und geben dem Besucher der Seite einen weiteren Eindruck von dem Pro-filinhaber. Die Entwickler der verschiedenen Netzwer-ke haben die Gruppenfunktionen eigentlich eingebaut, damit sich die Nutzer über ihre gemeinsamen Hobbys austauschen können und sich gegenseitig bei Problemen helfen. Doch längst kommt es nicht mehr auf den Sinn einer Gruppe an, sondern auf deren Namen. Gruppen, die mehrere zehntausend Mitglieder haben sind solche wie „Wer zuviel lernt hat zu wenig Talent“, „Mein Filmriss ist länger als deine ganze Party war“ und „Wir trinken Bier nur an Tagen die mit ‚g‘ enden. Und Mittwochs.“.

Hat man alles richtig gemacht und sich ein lustiges Profil angelegt kann es los gehen…

Das Problem an diesen übertriebenen Profilen ist, dass diese auch Auswirkungen auf ihren Betreiber in der Zu-kunft haben können. Die Nutzer der „Social Networks“ beachten nicht, dass nicht nur Freunde und Bekannte ihre Seiten ansehen können, sondern auch Lehrer, Erzieher und potenzielle Arbeitgeber. Viele SchuelerVZ-Nutzer glauben, dass man ihre Party-(Sauf)-Fotos weder herun-terladen noch weiterverwenden kann. Doch da sind sie im Irrglauben. Man kann jedes Foto abspeichern und wo-anders wieder hochladen oder ausdrucken und mit ihrem Namen versehen. Fotos, die im Internet bei den sozialen Netzwerken hochgeladen werden, gelten als unlöschbar, da man nicht weiß, wer sich das Foto schon herunterge-laden hat und wo anders wieder erneut hochgeladen hat.

Mitglieder vom SchuelerVZ, StudiVZ und Facebook wissen nicht nur über die Partyaktivitäten jedes einzelnen

Mehr als die Hälfte der Ako-Schüler sind in den einschlägig bekannten „Social Networks“ SchuelerVZ, StudiVZ, Facebook, MySpace und Lokalisten aktiv.

Dabei gehen sie, wie auch die anderen Millionen Nutzer Risiken und Gefahren ein, die so noch gar nicht abzuschätzen sind.

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„Ich weiß alles über dich!“„Ich weiß alles über dich!“Bescheid, sondern können von manchen einen komplet-ten Terminplan anfertigen. Zahnarzttermine, komplette Krankheitsanalysen vom Arzt und wann man duschen und zur Toilette geht, alles wird mittlerweile mitgeteilt. Bei spickmich.de bewertet man noch seine Lehrer, in den anderen Netzwerken werden „Hass-Gruppen“ ge-gen bestimmte Lehrer gegründet. Andere wiederrum erzählen offenherzig, wen sie gerade bei der Europa-wahl gewählt haben und vor allem warum. Andere po-litisch Aktive machen intensiv Werbung für ihre Partei.

Die Nutzer meinen, dass Alles würde im Schutze ihres Profil stattfinden und sie würden mit Nachrichten aus ihrem Privatleben nur ihre Freunde unterhalten. So ist das aber schon lange nicht mehr! Lehrer, Personalbe-rater und Werbetreibende haben längst eigene Profile und durchforschen die heutige Jugend. Die Medien nut-zen das SchuelerVZ, StudiVZ und die anderen sozialen Netzwerke gerne als großes Bildarchiv für die Themen „Komasaufen“, „Jugend von heute“ und andere aktuel-le Themen. Sind am Wochenende auf deutschen Straßen mal wieder betrunkene Jugendliche mit ihrem geliehe-nen Wagen vom Vater gegen einen Baum geknallt und ließen dabei ihr Leben, dauert es nicht lange bis ihre Profilbilder in bekannten Zeitungen erscheinen und be-teuert wird, dass sie so gerne feierten und sich jeden Freitag im Club XY trafen. Diese Informationen bieten nur die sozialen Netzwerke. Lehrer und Erzieher sind ebenso fasziniert von den Möglichkeiten des Web 2.0. Denn noch nie war es für sie so einfach mit Hilfe eines Accounts ihres eigenen Kindes nachzusehen, wer etwas gegen seinen Unterrichtsstil hat und wer sich bei der letz-ten Klausur ungerecht behandelt fühlte. Werbetreibende können mithilfe der sozialen Netzwerke herausfinden welche Bekleidungsmarken „in“ sind und welche Mu-sikstars momentan „out“ sind und welcher Star sich als Aushängeschild für eine neue Kampagne eignen würde.

Die wohl schmerzhaftesten Auswirkungen dürfen Nutzer spüren, die ein oben beschriebenes „cooles“ Profil besitzen. Einige Personalberater und Unterneh-mer geben offen zu, dass sie sich vor einer Einstellung erstmal auf den einschlägig bekannten Netzwerken um-sehen und das Umfeld, sowie die Einstellung des Be-

werbers genau prüfen. Zum Recherchieren von Perso-nendaten wird gerne dieWebsite www.yasni.de benutzt .

Dort muss man nur den Namen des Betreffenden an-geben und jeder noch so kleine Eintrag über die Person im Internet wird angezeigt. So zum Beispiel die Mit-gliedschaften in sozialen Netzwerken, Informationen über das persönliche Konto bei MySpace, die Liste der Lieblingsbücher bei Amazon, alle Foreneinträge, die man erstellt hat, Einträge bei Google und die von ande-ren Suchmaschinen. Alle diese Informationen kann man sehr gut auswerten und gegebenfalls sogar herausfinden wo die Person wohnt. Allerdings kann man das auch mit Hilfe des SchuelerVZ und den anderen sozialen Netzwerken. Anstatt Einladungen zur Geburtstagspar-ty auszudrucken und persönlich zu verteilen, wird kur-zerhand eine Gruppe gegründet, alle wichtigen Infos werden in der Gruppenbeschreibung bekannt gegeben, inklusive Adresse, Uhrzeit und Anfahrtsbeschreibung.

Die Nutzer müssen ein Gespür für ihre privaten Da-ten entwickeln und niemals die Zukunft aus den Augen verlieren, die sie durch ihre Unachtsamkeiten ernst-haft gefährden können, denn das Internet vergisst nie!

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//Können gefährlich werden

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www.aloisiusk olleg-bonn.de

Aktuelle Informationen ausdem Aloisiuskolleg auf:

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www.aloisiusk olleg-bonn.de

www.aloisiuskolleg-bonn.de

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// interview-spezial

?!aloisius.das akonews magazin

Interview-Spezial

Silbermond

Luxuslärm

Seite 32

Seite 40Interview mit Sängerin Jini Meyer

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hann Lafer

Seite 46

Fotos: Undercover Entertainm

ent / Gourm

etReise / Franco Parisi

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aloisius. / 31Alle Berlitz Bestseller-Autoren auf www.berlitzpublishing.de

Ob du es willst oder nicht:Deine Englisch-Notenwerden sich verbessern!

So unkompliziert kannLernen sein – ganz nebenbei mit Originaltexten undÜbersetzungshilfen!

LuxuslärmInterview mit Sängerin Jini Meyer

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// interview-spezial

„Silbermond Update 2009“

Sie sind die derzeit erfolgreichste deutschsprachige Band. Ihre Songs werden im Radio rauf und runter gespielt, ihre Konzerte sind ausverkauft.Kurz vor ihrem zweiten Zusatzkonzertim Kölner Palladium traf „aloisius.“die Band zu einem Interview im Backstagebereich des Palladium. Auf einem großenTreppenpodest machte es sich die Band auf einer Biergarten-Garnitur gemütlich und beantwortete die „aloisius.“-Fragen.

Das Gespräch führte Maximilian Mühlens (Fotos).

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„Silbermond Update 2009“// Die vier Silbermonde: Thomas, Andreas, Stefanie und Johannes

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// interview-spezial

Ihr spielt heute euer drittes Konzert innerhalb von zwei Wochen in Köln. Habt ihr während einer laufenden Tour schon so oft in ein und derselben Stadt gespielt?

Stefanie: Nein, das haben wir noch nicht! Wir haben schon mal auf ei-ner Tour zweimal in einer Stadt gespielt, das war auch hier in Köln, da-mals aber noch in der Live-Music-Hall…(überlegt)…nein, Moment, das war auch dreimal. Aber das war ja dort noch alles ein bisschen klei-ner und mit weniger Leuten, aber das ist Fakt: Köln hält den Rekord!

Thomas: Ja, auf jeden Fall!

Nach rund drei Jahren Arbeit im Studio habt ihr jetzt euer neues Album „Nichts passiert“ veröffentlicht, welches schon nach kurzer Zeit auf Platz Eins der Albumcharts stand. Was ist euer Ziel mit der neuen Platte, was wollt ihr beim Hörer erreichen oder auslösen?

Thomas: Das primäre Ziel, welches glaube ich jeder Mensch hat, ist nicht still zu stehen. Das war bei uns schon immer so, als Menschen wie auch als Musiker, wir wollen uns weiterentwickeln an unseren Instrumenten, aber auch unsere Musik und unser Schaffen soll dementsprechend reifen und das war gerade bei der neuen Platte wichtig. Als wir angefangen haben die neue Platte zu schreiben, hatten wir das Gefühl uns zu wiederholen, wir waren in irgendwelchen Mustern gefangen, weißt du was ich meine? Die Finger haben doch immer wieder die selben Akkor-de gesucht, wir mussten da irgendwie ausbrechen, das war das Ziel mit der neuen Platte, den Silbermond-Sound weiterzuentwickeln, neue Elemente dazu zu ho-len und ein Silbermond-Update 2009 zu schaffen. Das hat uns ganz viel Spaß ge-macht, haben dafür viel experimentiert und viele neue Sachen dazu geholt. Das hat uns als Band ganz neue Seiten gezeigt und hat uns am Ende dann eine Platte schreiben lassen mit der wir zum Glück wirklich zu 100 Prozent zufrieden sind.

Euer neues Album ist nachdenklicher als die Vorherigen und nimmt auch indirekt Bezug auf aktuelle politische Themen, habt ihr euch von diesen äußeren Faktoren beeinflussen lassen?

Stefanie: Wenn man schreibt, dann ist es immer so, dass was um mich he-rum passiert, sehr, sehr wichtig ist und das ich mich natürlich von äußeren Sachen beeinflussen lasse. Man saugt ja besonders in so einer kreativen Pha-se alles auf, alles was um einen herum passiert, was man erlebt und diesmal waren es natürlich auch politische Themen, dies war aber bei der vorheri-gen Platte auch schon so. Es sind diesmal viele zwischenmenschliche, per-sönliche Sachen in die Songtexte eingeflossen, sodass man sagen kann, dass dieses neue Album, dass wohl bisher persönlichste von Silbermond ist.

Eure Fans sind vor allem junge Menschen Schüler, Studenten und andere jung Gebliebene. Wollt ihr für diese ein Wegweiser sein und sie auf Missstände in der Gesellschaft hinweisen, wie ihr es in eurem Song „Nicht mein Problem“ macht?

Thomas:Wir haben im Laufe der Tour mitbekommen, dass wir nicht nur jun-ge Menschen im Publikum stehen haben, sondern es sind auch „ältere“ Men-schen dort zu sehen, es ist ein sehr gemischtes Publikum. Wir möchten ein-fach unsere Musik machen und wenn die Leute etwas aus der Musik ziehen können, freut uns das umso mehr. Für einen Musiker gib es ja nichts Schö-neres, als wenn die Musik, die er macht, den Fans auch etwas bedeutet.

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Jan Delay und Xavier Naidoo, wie war es?

Thomas: Das war in erster Linie eine sehr lustige Sache, weil wir bis zu dem Zeitpunkt schon mit zwei anderen Leuten zusammengearbeitet haben und wir wussten, dass so eine Zusammenarbeit immer etwas Horizont erweiterndes ist, weil man mit Leuten zusammenkommt, die ganz anders an die Dinge heran-gehen, wie beispielsweise die Produktion, das Songwriting und so weiter. So eine Zusammenarbeit basiert immer auf einer kreativen Idee. Man kann jetzt ganz viele Träume haben, mit dem oder dem mal zusammen zuarbeiten , aber wenn man keine Idee hat, die beiden Seiten gefällt und die beide Seiten auch

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// Sängerin Stefanie, während des dritten Konzertes in Köln

zufrieden macht, kann eine solche Zusammenarbeit nie etwas werden. Deswegen war es bisher immer so, dass wir uns im Probenraum getroffen haben und einfach losgejammt haben und das wirklich eine ganze Nacht lang und zusammen mit Xavier. Das war ein ganz schöner Abend für uns, für Xavier denke ich mir auch, denn da sind viele Ideen und Ansätze bei herausgekommen, allerdings noch kein Song, aber eben ge-wisse Ansätze, welche wir für das neue Album auch wieder gebrauchen konnten. Aus den Ansätzen, die wir zusammen mit Xavier erarbeitet hatten haben wir dann einen Song gemacht. Xavier hatte nach wie vor Lust auf einen gemeinsamen Song und dann war der Song quasi schon auf dem Album drauf. Bei Jan war es eigentlich genauso, die Idee hatten wir, haben eine Demoaufnahme gemacht, haben ihn angerufen, er sagte nur: „Naja, du prinzipiell hätte ich da Lust drauf, aber ich mach gerade mein eigenes Album und ich habe nicht wirklich Zeit, ich muss euch leider absagen!“. Penetrant wie wir sind, haben wir ihm das Ding doch noch nach oben (Anmerk. der Redakti-on: Hamburg) geschickt. Er hat es sich dann auch glücklicher-weise angehört und daraufhin nur noch gesagt: „Du ich finde,

dass so geil, ich mach das jetzt, scheiß drauf!“ Dann haben wir ihm die Spuren rübergeschickt, dass geht ja heutzuta-ge relativ easy, er hat dann noch Bläser einspielen lassen und seinen Gesang gemacht. Das ist jetzt eine richtig coole Mischung aus Jan Delay und Silbermond geworden! Das ist eigentlich auch das Schöne an solchen Zusammenar-beiten, dass man wirklich verschiedene Musiksparten und Genres zusammenbringen kann. So kommt dann eigentlich immer etwas Schönes, Besonderes und Kreatives heraus.

Seit wann gibt es eigentlich die Band?

Stefanie: Die Band gibt es mittlerweile seit 10 Jahren, wir haben uns kennengelernt da waren wir ca. 14, 15, haben uns direkt gut verstanden, eine Band gegründet und fin-gen an Songs anderer Bands nachzuspielen, die uns sel-ber gefallen haben. Ein wenig später begannen wir eige-ne Songs zu schreiben. Die Band besteht aus insgesamt vier Mann, beziehungsweise einer Frau (lacht), unserem Schlagzeuger Andreas, aus unserem Bassisten Johannes,

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// interview-spezial

unserem Gitarristen Thomas und aus der Stefanie, das bin ich.

Wie kam es zu dem Namen „Silbermond“?

Thomas: Das war eine ziemlich langweilige Geschichte, weil wie das so ist, wenn sich eine Band zusammentut, braucht man natürlich auch einen Namen mit dem man auf die Bühne geht .Am Anfang hatten wir die kreative Idee unsere Anfangs-buchstaben der Namen zusammenzuwürfeln und dann daraus einen schönen Namen zu machen, der kam dann auch raus, war aber nicht besonders schön (lacht), aber immerhin es war ein Name! Wir hießen dann JAST, Johannes, Andreas, Stefa-nie und Thomas. Andreas heißt leider nicht Ulf oder Udo von daher hießen wie eben JAST mit A. Das führte zu vielen Ver-wirrungen, wir wurden falsch angekündigt, mit „JÄÄÄST“, „JAAAST“, da gibt´s wirklich lustige Anekdoten dazu, des-wegen hatten wir uns dazu entschlossen, einen neuen Namen zu wählen, weil wir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gecovert haben, sondern mit ganz vielen eigenen Songs unsere Setliste bestückt hatten. Diese Songs waren alle in unserer Mutterspra-che verfasst und da dachten wir, oh, ein deutscher Name wäre nicht schlecht. Wir haben uns dann zusammengesetzt, jeder hat dann seine Ideen reingeworfen, zunächst im Probenraum, dann in der Dönerbude nebenan, wo wir nach jeder Probe hingegangen sind. Irgendwann habe ich dann den Namen „Silbermond“ in die Runde geworfen und das war der erste Vorschlag, bei dem niemand gedacht hatte: „Oh, ne!“. Es ist ein interessanter Name, der viel Raum für eine Interpretati-on lässt. Das hat uns so besonders an dem Namen gefallen.

Wie ist es wenn ihr eure eigenen Songs im Radio hört?

Stefanie: Wenn ein Song von uns im Radio kommt ist das für uns sehr schön und das immer noch! Am Anfang war es na-türlich total aufregend den eigenen Song im Radio zu hören und wir dachten dann: „Wow, das sind ja wir!“ Wenn wir auf der Autobahn im Stau gestanden haben und das Seiten-fenster runter kurbelten, weil es gerade warm war, haben wir oft mitbekommen, dass die nebenan einen Radiosender hö-ren, der gerade unseren Song spielt, dann war das nur cool und ein ganz tolles Gefühl! So ist das heute wirklich immer noch, wenn wir einen unserer Songs im Radio hören. Es pas-siert ja immer wieder, wenn man morgens aufsteht, macht man das Radio an und die spielen dann „Irgendwas bleibt“.

Euer Album ist mit den ausgekoppelten Songs „Nichts passiert“, „Ich bereue nichts“ nicht nur nachdenklicher, sondern auch rockiger geworden. Wollt ihr euer Image als Balladenband langsam abstreifen und auch den Radiohö-rern, die eure Konzerte bisher noch nicht besucht haben, verdeutlichen, dass ihr eine erstklassige Rockband mit richtigen Powersongs seid?

Thomas: Wir sehen uns in erster Linie gar nicht als Rockband, sondern als Band und Musiker, dass ist auch das was wir uns auf die Fahnen geschrieben haben, unbewusst. Wir machen einfach die Musik, die uns Spaß macht und das sind mal laute Klänge, mal nachdenklichere, leisere und das findet man auch auf unseren Alben wieder. Das jetzt vorwiegend die ruhigeren Songs erfolgreich waren, das ist uns in dem Sinne auch wirklich egal, die gehören genauso zu uns und freuen uns, wenn durch diese Songs Leute auf unsere Konzerte kommen, dort lernen sie dann auch die andere Seite von Silbermond kennen. Und bis jetzt habe ich eigentlich noch nie das Gefühl gehabt, dass

jemand total verschreckt war und gesagt hat: „Ohh, das finde ich jetzt aber doof! Das Lied ist mir viel zu schnell, oder so ähnlich!“. Wir haben auf dieser Tour gerade ganz, ganz schö-ne Konzerte gespielt und es ist immer wieder beeindruckend, wie gut die Leute die Texte schon können. Von unserem neuen Album wurde alles mitgesungen…es waren einfach schöne Stimmungen und ich persönlich bin darüber sehr glücklich, das Leute auf unsere Tour kommen und wir spielen können. Der Schlüsselreiz, warum jemand zum Konzert gekommen ist, dass ist dann eigentlich auch egal, wichtig ist, dass man an dem Abend ein schönes Konzert und ein paar schöne Stunden hat.

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Dieses Jahr feiert ihr euer zehn-jähriges Bandbestehen! Ihr habt als Schülerband angefangen und seit nun die derzeit erfolgreichste deutschsprachige Band. Viele Schülerbands wollen euch nacheifern. Was ist das Rezept für eine solche Karriere, wie ihr sie erlebt habt und immer noch erleben dürft? Gibt es da eines?

Stefanie: Auf keinen Fall gibt es ein Patentrezept, wie das mit einer Band funktionieren kann, muss oder soll. Fakt ist, du musst in aller erster Linie das machen, was dir dein Bauch und dein Ge-

fühl sagt, denn bei Musik geht es um Gefühl und Emotionen. Zum Zweiten musst du dir selber treu bleiben und deinen eigenen Stil finden. Denn es bringt keinem was, der sagt: „Ich will so klingen, wie Green Day, die Ärzte oder wie die Toten Hosen!“, die gibt es ja schon. Seit das was ihr seit und macht das was ihr gerne möch-tet. Aber findet euren eigenen Stil und bleibt euch selber treu!

Das Wichtigste innerhalb einer Band ist doch der Zusammenhalt der Musiker…?

Stefanie: Das natürlich auch, wenn die Musiker sich nicht ver-stehen, kommt eine Band erst gar nicht zustande. Das, so sage ich mal, ist die Grundvoraussetzung, dass da menschlich ir-gendwie eine Basis entsteht, denn gerade das Schreiben und das kreativ sein findet auf einer gewissen Vertrauensbasis statt ohne die es gar nicht geht sich intensiv auszutauschen. Bei diesen kreativen Prozessen lässt man wirklich im bildli-chen Sinne die Hosen runter und da muss man sich schon ge-genseitig ein gewisses Gefühl von Sicherheit geben können.

Gefährden also auch ausgedehnte Touren bei den Silbermon-den den Haussegen nicht…

Andreas: Um Gottes Willen, nein (lacht). Wir sind froh, dass wir nach einer fast eineinhalb bis zweijährigen Tourpause wie-der spielen dürfen. Wir haben uns auf die Tour gefreut , wie ein kleines Kind sich auf Weihnachten freut, weil es ist einfach das was wir immer gemacht haben und das lieben wir. Und wenn man als Musiker eineinhalb bis zwei Jahre nicht gespielt hat, macht sich da eine gewisse Abstinenz breit, die man natürlich auch wieder gerne ablegen möchte und da freut man sich dann natürlich auf herannahende Touren. So ein Tour-Bus (zeigt auf zwei Tour-Busse) ist was ganz Tolles! Ich freue mich persönlich jeden Abend in dieses Ding zu steigen und zum nächsten Spielort zu fahren. Das ist es, was gerade dieses Tourleben ausmacht.

Verfolgt ihr eigentlich die Reaktionen eurer Fans auf euer neu-es Album auch via Web 2.0? Im SchuelerVZ beispielsweise habt ihr über 233 Gruppen in denen es tausende Mitglieder gibt.

Johannes: Wir werden sehr oft gefragt, ob wir bei diesen ein-schlägigen Portalen, wie StudiVZ, SchuelerVZ, Facebook und wie sie auch alle heißen, vertreten sind. Es gibt sehr viele Leute, die da irgendwelche Profile mit dem Namen „Silbermond“ ange-legt haben, aber wir sind da nicht aktiv, außer bei MySpace. Dort laden wir Songschnipsel hoch, die aktuellsten Podcasts, aber ins-gesamt fehlt uns einfach die Zeit für all dies. Wir konzentrieren uns eher auf unsere eigene Homepage veröffentlichen dort unsere wöchentlichen Podcasts, um unsere Fans auf dem Laufenden zu halten, was wir in unserem Alltag alles so machen und das ist uns das aller Wichtigste! Alles andere zu verfolgen, käme einem Full-time-Job gleich, aber wenn man ein paar Minuten Zeit hat, dann googlt man schon mal, oder schaut auf Yahoo nach und wie diese Suchmaschinen alle heißen (lacht). Es ist schon interessant was die Leute so schreiben, da kann man dann ein paar Feedbacks sam-meln und herausfinden, was den Leuten am Konzert gefallen hat, was besonders toll war und was weniger toll war. Prinzipiell ist das aber alles sehr zeitintensiv, wenn man alles verfolgen würde.

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Abschließend, ist es schön prominent zu sein und beim Shop-ping in Berlin erkannt zu werden?

Stefanie: Oh, das ist bei uns sehr, sehr entspannt! Klar trifft man ab und zu Leute, die einen erkennen, aber das sind alles sehr nette und sympathische Begegnungen. Wir haben wirk-lich nur ganz, ganz selten schlechte Erfahrungen mit Fans gemacht, eigentlich kommt so was fast nie vor. Es gibt so-gar Tage an denen uns keiner erkennt, dann gibt es wieder Tage, an denen wir zum Beispiel zu viert unterwegs sind und uns abends in einem Club eine Band anschauen, da kommt es dann natürlich schon mal vor, dass die Leute uns erkennen.

Vielen Dank für das Interview und ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg!

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// Die vier Silbermonde und „aloisius.“-Chefredakteur Maximilian Mühlens

Konzerttipp21.11.2009

PALLADIUM

Das 4. Konzert von

Silbermond in diesem Jahr in

Köln!

20.00 Uhr

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Impressionen vom Konzert in Köln

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„Eine Stunde am Tag schlafen und den Rest

arbeiten!“

// Sängerin Jini Meyer von „Luxuslärm“

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„Eine Stunde am Tag schlafen und den Rest

arbeiten!“Mitte Oktober des letzten Jahres traf „aloisius.“

Jini Meyer,Sängerin der Band „Luxuslärm“ in der Bonner Mausefalle. Zu diesem Zeitpunkt stand die Band noch ganz am Anfang ihrer Karriere. Jetzt knapp acht Monate später, erfährt ihre Karriere einen wahnsinnigen Aufschub, Fernsehauftritte,

Clubauftritte und Festivalauftritte, sogar bei „The Dome“ sind längts zum Alltag geworden.

Das Gespräch führte Maximilian Mühlens (Fotos).

Wie würdest du die momentane Gefühlslage der Band nach dem bundesweiten Erscheinen eures Albums „1000 Kilometer bis zum Meer“ beschreiben?

Ich glaube wir waren davor total aufgeregt, weil wir überhaupt nicht wussten was passiert. Wir haben uns tierisch darauf gefreut, dass unser Album nun deutschland-weit rauskommt. Das versteht man, glaube ich am Anfang gar nicht und man reali-siert das erst wenn man selber in den Laden geht. Wir waren zum Beispiel gestern in Köln und da steht dann wirklich unsere CD dort im Regal. Das war einfach der Ham-mer! Alle sind aufgeregt und nervös, was jetzt noch alles passiert ob unser Album wirklich so gut ankommt, wie wir es uns erhoffen. Wir haben jetzt knapp zweieinhalb Jahre daran gearbeitet und da möchte man natürlich auch das das dann Früchte trägt.

Ihr seit ja eine absolute Newcomer-Band, habt vorher nur Lieder gecovert….

Ja ganz genau, wir haben vier bis fünf Jahre zusammen gespielt, daher kennen wir uns auch alle musikalisch schon relativ lange und gut. Und vor drei Jahren kam die Idee, machen wir mal einen gemeinsamen Song und durch Kontakte unseres damaligen Managers aus Dort-mund, der kannte den Götz von Sydow und sagte ihm: „Weißte was, die Band ist irgend-wie cool und hat etwas Spezielles!“ Dann ist Götz wirklich zu uns gekommen und hat sich das mal angehört und hat gesagt:“ Mit euch möchte ich gerne zusammenarbeiten!“. Das war unser größter Glücksgriff! Im Januar 2006, dass ist jetzt fast drei Jahre her, haben wir angefangen an unseren eigenen Songs zu basteln und dabei hat uns Götz „mega“ geholfen. Ihr macht ja alles alleine! Songs schreiben, Konzerte buchen, Management nur den Vertrieb habt ihr abgegeben…!

Ja, genau den Vertrieb haben wir abgegeben an Intergroove, weil wir da einfach keine „Macht“ haben, dass wirklich überall in Deutschland in jedem Saturn, MediaMarkt hinzu

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stellen. Die haben auch wirklich gesagt, dass sie es ma-chen, obwohl wir keine Plattenfirma im Nacken haben. Das ist wirklich sehr selten für einen Vertrieb, das die so was machen. Von daher muss man auch mal ein ganz gro-ßes „Danke“ aussprechen. Booking und was sonst noch al-les anfällt, haben wir bisher wirklich alles selbst gemacht.

Warum habt ihr euch nicht für eine Plattenfirma entschieden?

Wir haben uns einfach dagegen entschieden, weil wir unse-ren Namen behalten möchten. Wir hatten zwar am Anfang Gespräche mit solchen Firmen, haben aber gesagt, dass das einfach nicht unsere Art ist zu arbeiten. Wir möchten so bleiben, wie wir sind und möchten nicht die Rechte an unseren Songs abgeben, weil das Projekt ist unser „Baby“, das soll unsers bleiben und so soll es auch auf den Markt kommen. Gerade unser Bandname, der ist so ans Herz gewachsen, dass wir den einfach behalten möchten. Die Firmen würden all das ummodeln, würden wahrschein-lich auch mich ummodeln wollen und da haben wir von Anfang „Nein gesagt“ und es in Kauf genommen, dass es alles etwas länger dauern würde. Dafür geschieht das Gan-ze dann aber auf eine ehrliche Art und Weise, wir haben uns die Fans erspielt und alles selbst gemacht. Ich glaube, dass man sich dann auch nicht so schnell auf den Erfolg ausruht, weil man weiß, wie viel man dafür geackert hat.

Aber es wäre doch so, dass eine Plattfirma euch schneller in die Charts bringen könnte.

Es ist einfach so, dass diese Firmen die Möglichkeit haben eine Finanzspritze zu geben. Das du ein Video, welches 50.000 Euro kostet mal eben mit einem Fingerschnippen machen kannst. Wir müssen aber alles selbst finanzieren. Wir fahren selbst zu den Gigs, zahlen alles selbst, unsere Instrumente und soweiter. Klar gibt es bei einem Vertrag mit einer Plattenfirma auch Vorteile, aber die brauchen wir im Moment nicht. Das schaffen wir auch alleine!

In Iserlohn habt ihr eine eigene Musikschule, seit alle studierte Musiker. Wollt ihr ein Vorbild für eure Schüler sein, dass man es auch alleine ohne große Hilfe von außen nach ganz oben schaffen kann? Denn die Schülerbands haben auch ein solches Ziel vor Au-gen und ich finde, dass passt gerade zu euch, ihr habt es auch alleine geschafft.

Das passt total! Wir sind richtig stolz auf unsere Schü-ler. Wir haben vor dreieinhalb Jahren angefangen mit der Musikschule „Die Musikfabrik“, der „kleinste“ Schüler ist fünf, die „älteste“ Schülerin siebzig. Sie wollte noch-mal Keyboardspielen lernen, das war ganz toll mit an-zusehen. Für die Schüler ist es natürlich total aufregend, wenn die uns auf der Bühne sehen,das hat dann wirklich so einen Vorbildcharakter. Was uns dann wiederrum darin bestärkt, genauso und auf diesem Wege weiterzumachen. Was bei uns in der Musikschule speziell ist, ist die Ar-beit mit den Bands . Das heißt wir coachen sie, machen Workshops und versuchen sie möglichst viel in unserer Region, in Iserlohn und Letmathe, auf die Bühne zu be-kommen, sodass sie auch mal Bühnenluft schnuppern. Soweit es uns möglich ist, nehmen wir sie auch auf Kon-zerte mit, aber das sprengt dann natürlich auch mal den Rahmen, wenn irgendwann hundert Schüler mitkommen

// interview-spezial

wollen, das funktioniert dann irgendwann nicht mehr.

Wie schafft ihr das zeitlich? Auf der einen Seite eure Musikschule und auf der anderen Seite die Band „Luxuslärm“?

Eine Stunde am Tag schlafen und den Rest arbeiten! Das ist wirklich so. Wir haben unwahrscheinlich wenig Zeit privat und auch keine Zeit wo wir uns mal ausruhen können. Es gibt keinen Tag mehr, wo wir mal nicht arbeiten. Ich glaube aber nur so funktioniert es! Wenn du wirklich etwas errei-chen möchtest, dann muss du einfach mal richtig arbeiten. Es heißt ja nicht umsonst: „Selbstständig“. „Selbst ist man ständig“, so ungefähr und deswegen ackern wir unwahr-scheinlich viel. Wir versuchen, dass mit der Schule na-türlich irgendwie unter einen Hut zubekommen. Da muss leider der ein oder andere Schüler mal verlegt werden auf einen anderen Tag, aber bisher funktioniert das ganz gut.

Das machen die aber auch gerne!

(lacht) Jaja, genau…Ne, wirklich. Wir stoßen da auf sehr großes Verständnis, wo ich mich an dieser Stelle auch mal bedanken muss,weil die sagen dann auch wirklich: „Ach, ihr habt eine Gig! Wow, wo spielt ihr denn?“ und nicht „Ohhh, schon wieder!!!“. Sondern: „Ohh, cool, in Berlin,wow!“. Und dann kommt immer mein Satz: „Wann sollen wir den Termin denn nachholen?“, da kom-men dann immer die Antworten: „Ohh, das können wir auch in zwei, drei Wochen machen!“. Einfach nur toll!

In eurer Heimat seit ihr ja schon bekannt wie ein bun-ter Hund! Jeder kennt euch. Wie ist es auf einmal auf fremden Bühnen zu spielen?

Wir haben zum Beispiel letztens in Karlsruhe gespielt und da waren glaube ich zwanzig Mann in dem Club. Aber

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das war uns völlig egal, ob wir nun vor zwanzig Men-schen oder zweitausend,fünftausend Menschen spielen. Ich finde man sollte überall sein Bestes geben. Das hat so einen Spaß in Karlsruhe gemacht, weil wir konnten uns nachher mit jedem dieser zwanzig Leute unterhalten. Wir haben uns zusammengesetzt und uns mal umgehört, wie es ihnen gefallen hat. Die waren so freundlich und haben uns wirklich die CD´s aus den Händen gerissen. Ich liebe diese kleinen Clubs und finde es deshalb auch toll, dass wir heute hier mal in Bonn spielen. Es ist für uns total in-teressant mal rauszukommen, rauszukommen vor allem aus dem Bergischen Kreis, irgendwann mal aus NRW herauszukommen und deswegen freue ich mich über je-des Konzert , das wo anders stattfindet. Das Schönste ist eigentlich, dass wir bis jetzt noch nie irgendwie richtig einen schlechten Tag oder Gig gehabt haben. Es ist also noch nie passiert, dass wir mit Schrecken auf irgendeinen Gig zurückblicken müssen, sondern man wird zum Glück auch als Vorband immer mit offenen Armen empfangen.

Was hälst du von Castingshows, wie „Deutschland sucht den Superstar“?

Die Sache ist, die wir haben an verschiedenen Wettbewer-ben mitgemacht. Das war einmal im Januar 2007, da sind wir die beste Rock und Pop-Band in NRW geworden, dann „Dortmund sucht die Superband“, das haben wir auch gewonnen, dann die Preise vom deutschen Rock- und Poppreis, die du schon eben angesprochen hast, das waren beste Rocksängerin,bestes deutsches Album und bester deutscher Song. Das ist mir auch total wichtig solche Wettbewerbserfahrungen zu machen, selbst wenn wir da nicht gewonnen hätten, die Erfahrung wäre es wert gewesen, um auch ein Feedback zu bekommen, wie

deine Musik bei anderen ankommt. Castingshows an sich, tja, da bleibt mir nicht viel zu sagen. Es ist im Prinzip, wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet einfach nur eine Show, die du dir ansiehst um darüber zu lachen. Ge-nau, dass möchten die, glaube ich auch fokusieren, dass du wirklich vor dem Fernseher sitzt und diejenigen, die nicht so gut singen können, dass man die dann so nieder-macht und das finde ich einfach das Letzte! Das letzte Mal als ich so eine Castingshow gesehen habe, war die erste Staffel von DSDS, weil ich nicht wusste was das ist und weil ich auch ein wenig gespannt darauf war und seit dem sehe ich das auch nicht mehr. Dazu stehe ich auch, denn sowas muss ich mir nicht reinziehen! Da kann ich mit meiner Zeit etwas Sinnvolleres anstellen! Jemand hatte auch schon mal gefragt, wie es wäre , ob ich die Ge-winner auch als „Superstars“ ansehe. Dazu kann ich direkt „Nein!“ sagen, denn für mich ist ein Superstar jemand, der sich von vornherein den „Arsch abgespielt“ und die kleinsten Bühnen gespielt und vieles selber gemacht hat und dann über Jahre in diesem Business übersteht. Und nicht eben von heute auf morgen, ich glaube du weißt von wem ich rede, mal eben ein paar Hits mit dem Bohlen schreibt und sich dann als Superstar bezeichnet. Von da-her bin zu diesen Castingshows eher negativ eingestellt.

Was hälst du von Vergleichen mit Revolverheld, Wir sind Helden,Juli und Silbermond mit deiner Band „Luxuslärm“? Könnt ihr euch in diese Reihe eingliedern?

Es ist eine Frage, ob man sich da eingliedern möchte. Wir werden oft mit deutschen Bands in einen Pott ge-schmissen, nur weil wir eine deutschsprachige Front-frau haben und weil wir eben deutsche Texte machen, da wirst du dann einfach in eine Schublade gelegt. Ich glaube, wenn man sich einfach mal ein bisschen Zeit

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nimmt unser Album zu hören und uns live zu sehen, dann ist der Vergleich sehr gering. Daher ist es immer so eine Sache, ob man sich da einreihen möchte oder nicht. And-rerseits ist es auch wieder ein Kompliment mit solchen Bands auf eine Treppe gestellt zu werden. Wir werden abwarten was das nächste Jahr bringt. Wir spielen dann viele Festivals mit Revolverheld, Christina Stürmer und wie sie alle heißen. Da freue ich mich auch total drauf.

Euer Album heißt „1000 Kilometer bis zum Meer“, warum?

Ich bin eine totale Wasserratte! Meer ist für mich Freiheit, Meer ist für mich sich wohlfühlen. Ich war letzten Sommer noch im Meer und hab mich so wohlgefühlt und gedacht bleib da! (lacht) Dieses „1000 Kilometer bis zum Meer“ , das hat auch irgendwie so eine Sehnsucht,Fernsucht, ein-fach nochmal in den Urlaub zufahren. Man vermisst die Wärme, die Sonne und das gibt es ja meistens nur am Meer, naja es sei denn es ist die Nord- oder Ostsee, deshalb ha-ben wir den Song auch nicht 400 Kilometer bis zum Meer genannt, sondern 1000, damit ist schon der Süden gemeint. Ich glaube, die Zeit nutzen wir, deshalb haben wir auch den Zeitpunkt der Veröffentlichung so gewählt. Am 19.9.2008 kam die Single deutschlandweit raus. Das ist genauso der Bereich September, Oktober, wo man sagt: „Scheiße, ich will nochmal so gerne in den Urlaub fahren!“, weil das ist immer so eine Zeit der Durststrecke. Die Zeit der Fernsucht.

„Luxuslärm“ ein Bandname, den man nicht so schnell vergisst, wie kamt ihr denn darauf?

Das war eine ganz süße Geschichte! Die Oma von unse-rem Schlagzeuger Jan, hat zu ihm immer gesagt: „Ohh, geht ihr wieder in den Probenraum und macht Lärm!?“. Dann hat Jan immer gesagt: „Ja, wir machen Lärm, aber schönen Lärm!“. Und dadurch ist dann die Idee entstanden, „Luxus-lärm“ eben! Bei dem Namen sind wir geblieben. Es war da-mals eine fixe Idee. Aber „Luxuslärm“ ist so einprägsam , das passt so geil! Wie machen zwar Lärm, sehr, sehr rock- und poplastigen Lärm, aber einen ganz schönen Lärm!Wenn ihr im nächsten Jahr durchstartet, habt ihr noch weni-ger Zeit als momentan. Was passiert dann mit eurer Schule? Wir haben uns fest vorgenommen, dass wir die Schule nie an den Nagel hängen werden. Das wird immer weiterlau-fen, vielleicht müsste man aber dann auf Dauer einen Er-satz für sich selber finden. Das man sagt, dass ich da eine professionelle Lehrerin hinschicke, die das dann wirklich gut für mich übernehmen könnte. Allerdings gebe ich das dann wirklich sehr ungern ab. Es ist eben etwas Eigenes, was man selber aufgebaut hat und das gibt man nur ungern in andere Hände und dann nur wenn ich diesen Händen hundert Prozentig vertraue, sonst nicht. Soweit denke ich , aber ehrlich gesagt noch nicht, weil ich wirklich meine, dass wir das irgendwie unter einen Hut bekommen. Da muss man den Veranstalter auch einfach mal sagen, so pass auf an dem und den Tag geht es überhaupt nicht, weil da haben wir Musikschul-Konzerte! Da treten unsere Bands auf und das ist uns genauso wichtig, wie unser eigener Er-folg. Die Musikschule bleibt aber auf alle Fälle bestehen, das kriegen wir irgendwie hin und dafür kämpfen wir auch!

Kannst du Tipps für Schülerbands geben?Tipps gibt es natürlich immer ganz viele, aber ob die Bands sich dann diese auch zu Herzen nehmen, dass ist dann im-

// interview-spezialmer was anderes . Was wir aber gemerkt haben, dass unsere Kidies manchmal relativ schnell aufgeben. Die streiten sich und denken,dass damit eine Band kaputt ist. Wenn man dann als Streitschlichter mal dazwischen geht und sagt, dass sich nur einmal sicher der Sänger versungen oder der Gitarrist verspielt hat, heißt noch lange nicht, dass eine Band aufgeben muss. Der Zusammenhalt in einer Band ist enorm wichtig. In einer zusammengecasteten Band ist gerade dieser ganz furchtbar, deshalb freue ich mich, dass sich unsere Kidies selber gefunden haben und das auch wir keine zusammenge-castete Band sind, sondern schon seit Jahren zusammenspie-len! Das ist eben das Wichtigste, dass alle zusammenhalten und das du dann natürlich musikalisch irgendwie kompatibel bist. Dann muss man vor allem cool bleiben, die Ruhe be-wahren und ganz hart an sich arbeiten! Man muss fähig sein, die Kritik anderer Bandmitglieder anzunehmen, sich dann nicht gleich angegriffen zu fühlen und daraus zu lernen.

Bist du vor deinen Auftritten aufgeregt?

Wenig, wenig….naja bei dem allerersten Luxuslärm-Auf-tritt vor zweieineinhalb Jahren, da war ich mega-aufgeregt, weil das war auf einmal kein Cover-Programm mehr. Womit du die Massen begeistern kannst und ein „I will survive“ brettern kannst, sondern das war eigene Musik, aber die ist gut angenommen worden und ich weiß, dass ich meine vier Jungs im Nacken habe und da kann dann eigentlich auch nicht mehr viel passieren. Aber man guckt sich dann na-türlich immer mal im Publikum um, und hört wie laut ist denn der Applaus? Wie gut macht das Publikum mit, kann man es vielleicht dazu animieren mit zu singen? Und wenn dann nicht so viel kommt, zweifelt man natürlich im ersten Moment und denkt: „Habe ich heute irgendwas falsch ge-macht?“. Aber wie gesagt, bisher ist jeder Gig so positiv ge-wesen, dass man da jetzt nicht von „Angst“ sprechen könnte.

Jini, vielen Dank für das Interview!

// Sängerin Jini Meyer mit„aloisius.“-Chefredakteur Maximilian Mühlens

„Jeder von uns hat das Bedürfnis

Schokolade zu essen!“

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aloisius.das akonews magazin impress

um 01.2009

redaktionsadresse. Villiper Hauptstr. 34, 53343 Wachtbergtelefon (0151) 15507449 fax (0228) 326352e-mail [email protected] (Leserbriefe etc.) /[email protected] (Inserenten & Partner)

herausgeber.Maximilian Mühlens

chefredakteur.Maximilian Mühlens (mm)

art-direktor.Maximilian Mühlens

fotograf.Maximilian Mühlens

bildredaktion.Maximilian Mühlens

lektorat.Elisabeth & Maximilian Mühlens

mitarbeiter.Katharina Schneider-Bodien, Düsseldorf

anzeigenleitung.Maximilian Mühlens

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druckerei.Druckerei Eberwein, Auf dem Krummgraben 10, 53343 WachtbergTel.: (0228) 950 34 - 70

auflage.120 Exemplare

inserenten.C.Bange Verlag; Langenscheidt Verlag; Tanzschule Koltermann;Fahrschule Godesburg; Berlitz Verlag

mitgliedschaften.aloisius. ist Mitglied der Jugendpresse Rheinland e.V.

haftungsausschluss.Für unverlangt eingesendete Manuskripte, Fotos, Dias,Bücher usw. wird nicht gehaftet. Die gesamte Publikationeinschließlich ihrer Teile steht unter einem Copyright desHerausgebers. Jede Verwertung ohne schriftliche Zustimmung des Herausgebers ist unzulässig. Namentlich gekennzeichneteBeiträge geben die Meinung des Verfassers, aber nicht die derRedaktion wieder.

Konstruktive Kritik, ob positiv oder negativ ist immererwünscht und zwar an: [email protected]

„Jeder von uns hat das Bedürfnis

Schokolade zu essen!“Starkoch Johann Lafer stellte auf der 39. Internationalen Süßwarenmesse in Köln

seine eigene Süßwarenkollektion vor.

Das Gespräch führte Maximilian Mühlens (Foto).

Sie sind heute das erste Mal auf der Internationalen Süßwarenmesse in Köln. Warum erst jetzt und nicht schon früher?

Ich hatte zu der Branche, außer das ich Konsument bin, eigentlich nicht sehr viel Kontakt. Natürlich stelle ich auf meiner Stromburg Desserts her, aber das hat nicht viel mit der Süßwarenproduktion zu tun. Hier ist das so, dass ich heute zum ersten Mal meine Kollektion vor-stelle. Viele Hersteller mit denen ich zusammenarbeite, sind hier vertreten, die möchte ich begrüßen aber auch schauen, was sonst so Neues vorgeführt wird ,das ist ei-ner der Hauptgründe für mich auf die ISM zu kommen.

Es hat zwei Jahre gedauert bis Sie heute Ihre Kollektion hier in Köln vorstellen können. Was hat da solange gedauert? Sind es die Ideen, die man erst mal haben muss, um solch besondere Pralinen herzustellen oder ist es etwas anderes, das den Produktionsprozess so in die Länge gezogen hat?

Ja, zunächst möchte man was machen, was nicht jeder hat. Das ist schon eine große Kunst, eine Herausfor-derung, da etwas zu finden. Dann war da die Vorgabe, meinerseits, dass wir Rohstoffe nehmen, die absolut natürlich sind, ohne Aromastoffe, Farbstoffe und ohne Zusatzstoffe. Das bedeutet erst mal Hersteller zu fin-den, die bereit sind, die Ressourcen aus der Natur zu finden, mit denen man es umsetzen kann. Dann ist es die nächste Aufgabe gewesen, sich um die Verpa-ckung zu kümmern. Wir wollten eine sehr individuel-le, persönliche Verpackung machen, die sehr aufwen-dig ist. Dann müssen Sie noch das passende Design finden und dann die Umsetzung, das dauert einfach.

Können Sie etwas ganz besonders aus Ihrer Kollektion empfehlen?

Ich denke einfach, dass meine Pralinenkollek-tion mit sehr raffinierten Inhalten, wie Bal-samico oder auch Limone, Pfeffer und so weiter, sehr besonders sind, aber auch die hochwer-tigen und optimal verarbeiteten Schokoladentafeln.

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// interview-spezial

Wie stehen Sie, als deutscher Starkoch, der jetzt eine eigene Süßwarenkollektion auf den Markt bringt, zu der Diskussion, dass Kinder immer mehr Süßigkeiten essen und dadurch zur Fettleibigkeit tendieren?

Zunächst muss ich mal sagen, dass ich jede exzessive Form von essen schlecht finde. Nur Schokolade und nur Sauerkraut ist auch schlecht. Ich finde die gesunde Form von Mischkost ist gut. Jeder von uns hat das Bedürfnis Schokolade zu essen, dass allerdings in Maßen und dann wenn schon Schokolade, dann soll es eine besonders gute sein, mit einem ganz leckeren Inhalt aber auch da-bei muss ich mich dann ein klein wenig beschränken, ich genieße die Schokolade in vollen Zügen möchte aber nicht jeden Tag eine Tafel essen, dass ist für jeden unge-sund! Ich glaube, dass ist so meine Zielsetzung nach dem Motto: „ Immer nur das Beste und das ist am schönsten!“

Wie war Ihr Ausbildungsweg zum Starkoch?

Ich habe in Österreich natürlich erst mal eine Schule besucht und habe gelernt. Dabei habe ich schon sehr früh gemerkt, dass das Thema Süßspeisen-Pâtissere ein Thema ist, das mir persönlich sehr am Herzen liegt. Das ist etwas, wo ich was weiterentwickeln kann, wo man aus meiner Sicht Din-ge konsumieren kann, die besonders lecker, gut und auch optisch ansprechend sind. D a habe ich mich dann einfach für die Pâtissere interessiert und habe lange daran gearbei-tet. Mittlerweile bin ich Unternehmer und Küchenchef mit über 70 Angestellten , da muss ich wissen, wie alles funk-tioniert, aber wenn man mich heute Nacht aufwecken und fragen würde: „Was machst du am liebsten?“, dann sind es nach wie vor die Süßspeisen. Mit der dadurch resultieren-den Erfahrung über 25 Jahre hinweg, in Verbindung mit der Industrie, entstand meine Kollektion „Johann Lafer“.

Was ich mich immer frage: „Wie schafft es ein Koch ins Fernsehen zu kommen?“

Das ist sicherlich in vielen Fällen ein Zufall oder eine Fra-ge der Beziehungen, die man im Laufe der Jahre aufge-baut hat, oder eine Schicksalsfügung. Zumal ist es aber auch so, dass das Fernsehkochen nicht vergleichbar ist mit dem normalen Kochen. Im Fernsehen kann man manche Dinge nicht verkörpern, nämlich Geruch und Geschmack, von denen muss man erzählen, dass heißt, dass kann kei-ner zu Hause riechen oder schmecken, deswegen ist es vielleicht eine Gabe von bestimmten Köchen den Leuten das so schmackhaft zu machen, dass der Zuschauer das Gefühl hat, dass er selber kocht. Ich gehöre hoffentlich dazu, mir macht es Spaß, ich mache es so wie immer und es ist auch ein Glück für mich so weiter zu kommen.

Gibt es eigentlich ein gewisses Konkurrenzdenken zwi-schen den Köchen , wenn Sie beispielsweise mit Horst Lichter in einem Studio sind?

Ja, also Horst ist mein Freund und Kumpel, da gibt es keine Konkurrenz. Nein ich denke, eine natürliche Kon-kurrenz gehört dazu, denn jeder möchte besonders gut sein und dieses „besonders gut sein“ bekommt sei-nen Reiz auch erst dann, wenn man Konkurrenz hat. Man kann nicht behaupten, wenn man gut ist, dass man keine Konkurrenz hat. Ich denke einfach ein na-türlicher Ansporn, die Herausforderung etwas Gutes zu machen, ist es was im Leben auch etwas ausmacht.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Lafer!

// Starkoch Johann Lafer in Köln

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// Starkoch Johann Lafer in Köln

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