§ 17 werkvertrag 1. begriff und rechtsnatur 2 brox/walker, bes. sr, 30. aufl. 2005, § 22 rn. 1:...
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§ 17
Werkvertrag
2 Begriff und Rechtsnatur
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Begriff und Rechtsnatur
Brox/Walker, Bes. SR, 30. Aufl. 2005, § 22 Rn. 1: „Der Werkvertrag ist ein gegenseitiger Vertrag, in dem sich der eine Teil (Unternehmer) zur Herstellung des versprochenen Werkes und der andere (Besteller) zur Entrichtung der vereinbarten Vergütung verpflichtet (§ 631 Abs. 1).“
Unternehmer und Besteller Geschuldet wird ein bestimmter Arbeitserfolg §§ 631 ff.
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Begriff und Rechtsnatur
Beispiele Reparatur- und Bauwerkverträge Künstlerische oder wissenschaftliche
Leistungen Anfertigung von Plänen und Gutachten Herstellung individueller Software Verträge mit Werbungstreibenden
Ergänzende Regelwerke (zB VOB)
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§§ 631 Abs. 1, 633 Abs. 1
Pflichten des Unternehmers
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Pflichten des Unternehmers
Herstellung eines Werkes (§ 631 Abs. 1) Erfolg beliebiger Art (körperlich oder
unkörperlich) (§ 631 Abs. 2) Frei von Sach- und Rechtsmängeln (§ 633
Abs. 1) Palandt/Sprau, 70. Aufl. 2011, Einf. v §
631, Rn. 1 „[…] Herbeiführung eines bestimmten Erfolges als Wesensmerkmal der Werkvertraglichen Verpflichtung“.
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Pflichten des Unternehmers
Neben- und Schutzpflichten (§§ 242, 241 Abs. 3) fachmännische Beratung, ordnungsgemäße
Lagerung der Stoffe, Sicherheit in Geschäftsräumen
Unternehmer muss nicht selbst tätig werden Haftung nach § 278
Ausnahme: Herstellung entscheidend von Fähigkeiten und
Kenntnissen des Unternehmers abhängig Komposition eines Musikstückes
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des Unternehmers§§ 280 ff., 320 ff.
Folgen einer Pflichtverletzung
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Rechte des Bestellers bei einerPflichtverletzung
Klagbarer Anspruch auf Vertragserfüllung Einrede des nichterfüllten Vertrages (§
320) Schadensersatzanspruch (§§ 280 ff.) Rücktritt (§§ 323 ff.)
Schicksal der Gegenleistung: § 326 §§ 644,645 (Zufälliger Untergang nach
Gefahrübergang)
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§ 644 Abs. 1 S. 1
Gefahrübergang
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Gefahrübergang
Abnahme des Werkes (§ 644 Abs. 1 S. 1) Mit Vollendung des Werkes wenn die
Abnahme nach der Beschaffenheit des Werkes nicht möglich ist (§ 646)
Annahmeverzug des Bestellers (§ 644 Abs. 1 S. 2)
Versendung an einen anderen Ort, als den Bestellungsort (§ 644 Abs. 2)
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Gefahrübergang
Anspruch auf entsprechenden Teil der Vergütung und Ersatz der Auslagen des Unternehmers bei (§ 645 Abs. 1): Mangel des vom Besteller gelieferten Stoffs Fehlerhafter Anweisung des Bestellers
Analoge Anwendung, wenn Handlung des Bestellers das Werk gefährdet und den Untergang verursacht hat Beispiel: B beauftragt U einen Schuppen zu errichten. B bringt
in den noch nicht fertiggestellten Schuppen einige Kisten mit Feuerwerkskörpern ein, die sich ohne sein Verschulden entzünden und den Schuppen abbrennen lassen.
Haftung aus Verschulden bleibt unberührt (§ 645 Abs. 2)
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§§ 631 Abs. 1, 640 Abs. 1
Pflichten des Bestellers
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Pflichten des Bestellers
Entrichtung der vereinbarten Vergütung § 631 Abs. 1
Abnahme des Werkes § 640 Mitwirkung bei der Herstellung (§ 642) Nebenleistungspflichten und
Schutzpflichten (§ 241 Abs. 2)
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Entrichtung der Vergütung
Muss nicht zwangsläufig in Geld bestehen
Kann auch nach der aufgewendeten Zeit bemessen sein
Fälligkeit der Vergütung (§ 641 Abs. 1 S. 1) in der Regel bei Abnahme des Werkes oder Mit der Vollendung des Werkes
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über die Vergütungspflicht
Fehlen einer Vereinbarung
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Fehlen einer Vereinbarung über die Vergütungspflicht
Beispielfall:B bittet den Dauerarbeitslosen U darum sein Beet neu zu bepflanzen. Dieser willigt freudig ein, da er sich über Einkünfte jeder Art freut. Nach getaner Arbeit verweigert B jedoch die Bezahlung mit der Begründung, dass die beiden keine Vereinbarung über eine Vergütung getroffen hätten. B sei selbstverständlich davon ausgegangen, dass U mit seinen Leistungen dem B einen Gefallen tut. U fordert weiterhin sein Geld. Zu Recht?
§ 632 Abs. 1
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über die Höhe der Vergütung§ 632 Abs. 2
Fehlen einer Vereinbarung
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Fehlen einer Vereinbarung über die Höhe der Vergütung
BGH NJW 2004, 3484, 3486: „Üblich ist die Vergütung, die zur Zeit des Vertragsschlusses nach allgemeiner Auffassung der beteiligten Kreise am Ort der Leistung für Leistungen gleicher Art und Güte gewährt zu werden pflegt.“
Bestimmung durch den Unternehmer (nach billigem Ermessen), wenn weder eine Taxe, noch eine übliche Vergütung ermittelbar ist (§§ 316, 315)
20 Kostenanschlag
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Kostenanschlag
Im Zweifel nicht zu vergüten (§ 632 Abs. 3)
Vergütungspflicht bedarf einer eindeutigen Vereinbarung
Vergütungsvereinbarung ist nicht formbedürftig
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§ 632a
Abschlagszahlungen
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Abschlagszahlungen
Zahlung für bereits erbrachte Teilleistungen
Anzahlungen auf die Vergütung des Gesamtwerkes keine Teilabnahme! Haftung und Gewährleistungen des
Unternehmers bleiben unberührt Bsp: U hat bereits Dachziegel für das Bedecken
des Hauses des B auf die Baustelle geliefert. Für diese kann er von B gem. § 632a S. 2 Abschlagszahlungen verlangen.
Entlastung des Unternehmers
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Abschlagszahlungen
Voraussetzungen Leistungen erforderlich und mangelfrei
Nicht bei unwesentlichen Mängeln § 632 a Abs. 1 S. 2
Unternehmer hat Absicht das Werk zu Ende zu führen
Besteller erhält Eigentum an den Werkteilen, Stoffen oder Bauteilen oder
Unternehmer leistet Sicherheit (zB § 232 Bankbürgschaft) § 632 a Abs. 1 S. 5
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§ 640
Abnahme des Werkes
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Abnahme des Werkes
Reale Entgegennahme des Werkes „Ausdrückliche oder stillschweigende
Erklärung des Bestellers dass er das Werk als in der Hauptsache vertragsgemäß anerkenne.“ BGHZ 48, 257; BGH NJW 1993, 1972
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des Bestellers
Folgen einer Pflichtverletzung
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Rechte des Unternehmers bei einer Pflichtverletzung
Allgemeine Regeln der §§ 280 ff., 320 ff. über Leistungsstörungen
Schadensersatz (§§ 280 Abs. 2, 286) Rücktritt (§ 323 Abs. 1) Bei Verletzung der Abnahmepflicht wird
die Abnahme nach Ablauf einer vom Unternehmer gesetzten Frist fingiert (§ 640 Abs. 1 S. 3)
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§ 642
Verletzung der Mitwirkungsobliegenheit
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Verletzung der Mitwirkungsobliegenheit
Verweigerung führt zum Annahmeverzug (§ 293)
Anspruch auf Ersatz von Mehraufwendungen nach § 304
Anspruch auf angemessene Entschädigung nach § 642
Berechtigung den Werkvertrag nach § 643 aufzuheben
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Dienstvertrag, Kaufvertrag
Abgrenzung
32 Dienstvertrag
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Dienstvertrag
§§ 611 ff. Gegenseitiger Vertrag, in dem sich der eine
Teil (Dienstverpflichteter) zur Leistung der versprochenen Dienste und der andere (Dienstberechtigter) zur Gewährung der vereinbarten Vergütung verpflichtet (§ 611 Abs. 1)
Dienstverpflichteter und Dienstberechtigter Dienste jeder Art (§ 611 Abs. 2) Gegen Entgelt
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Abgrenzung
BGH, NJW 2002, 3323: "Für die Abgrenzung von Dienst- und Werkvertrag ist der im Vertrag zum Ausdruck kommende Wille der Parteien maßgebend. Es kommt darauf an, ob auf dieser Grundlage eine Dienstleistung als solche oder als Arbeitsergebnis deren Erfolg geschuldet wird."
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Abgrenzung
Beim Dienstvertrag wird die Dienstleistung als solche, beim Werkvertrag ein bestimmter Arbeitserfolg geschuldet
Werkvertrag: grds. ohne Erfolg kein Lohn Dienstvertrag: grds. Lohn auch ohne
Erfolg, knüpft an Dienstleistung Ermittlung unter Berücksichtigung aller
Umstände des Einzelfalls durch Auslegung
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Dienstvertrag oder Werkvertrag?
B lässt sich von Frisörin F die Haare schneiden
Helene besucht ihren Hausarzt Putzfrau P kommt jede Woche zur Greisin
G, um ihre Wohnung zu putzen B ruft Handwerker H an, damit dieser
sein verstopftes Rohr entstopft
37 Kaufverträge
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Abgrenzung
Palandt/Sprau, 70. Aufl. 2011, Einf. v § 631, Rdnr.6: Der Kauvertrag "ist auf Übereignung des fertigen Gegenstands gerichtet. Dessen Herstellung ist im Gegensatz zum Werkvertrag nicht Vertragsinhalt, es fehlt die Wertschöpfung für den Besteller (BGHZ 87, 112)."
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Abgrenzung
Kaufvertrag Lieferung eines bereits vorhandenen
Gegenstandes Übereignung
Werkvertrag Herstellung eines Werkes (Erfolg)
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Zusammenfassung
Dienstvertrag§ 611 BGB
Werkvertrag§ 631 BGB
Kaufvertrag§ 433 BGB
entgeltlich entgeltlich Entgeltlich
Leistungshandlung Herstellung eines Werkes
Übereignung eines fertigen Gegenstandes
Entgelt bei erbrachter Leistung unabhängig vom Erfolg
Entgelt nur bei Erfolgseintritt
Entgelt bei Übereignung des Gegenstandes
Meist dauerndes Beschäftigungsverhältnis
Vertrag endet mit Herbeiführung des Erfolgs
Vertrag endet mit Übergabe der Sache
41 Haftung für Mängel
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Mängel
Sachmängel Rechtsmängel
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Sachmangel
§ 633 Abs. 2
Setzt eine Beschaffenheitsabweichung (§ 633 Abs. 2 S. 1,2) oder die Herstellung eines anderen als des bestellten Werkes bzw. eines Werkes in zu geringer Menge (§ 633 Abs. 2 S. 3) voraus
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§ 633 Abs. 2
Beschaffenheitsvereinbarung
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Beschaffenheitsvereinbarung Subjektiver Fehlerbegriff
Beschaffenheitsvereinbarung im Hinblick auf die vereinbarte Beschaffenheit (§ 633 Abs. 2 S. 1) im Vertrag vorausgesetzte Verwendung (§ 633
Abs. 2 S. 2. Nr. 1) Objektiver Fehlerbegriff
Beschaffenheitsvereinbarung im Hinblick auf die gewöhnliche Verwendung (§ 633 Abs. 2 S. 2 Nr. 2)
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Beschaffenheitsvereinbarung BGH NJW 2007, 511, 512: „Zur
vereinbarten Beschaffenheit gehören alle Eigenschaften des Werks, die nach der Vereinbarung der Parteien den vertraglich geschuldeten Erfolg herbeiführen sollen. Dazu gehört auch die Tauglichkeit, die nach dem Vertrag vorausgesetzte Funktion zu erfüllen.“
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im Hinblick auf die im Werkvertrag vorausgesetzte Verwendung § 633 Abs. 2 S. 2 Nr. 1
Beschaffenheitsabweichung
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Beschaffenheitsabweichung im Hinblick auf die im Werkvertrag vorausgesetzte Verwendung
Beispiel:B lässt in der Spezialwerkstatt des U sein Fahrzeug für die Teilnahme an einer Wüstenrallye umrüsten. Es muss die Eigenschaften haben, die es zum Betrieb unter Wüstenbedingungen geeignet machen. Später stellt sich heraus, dass Handwerker H statt einer Klimaanlage eine Heizung eingebaut hat.
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im Hinblick auf die gewöhnliche Verwendung (§ 633 Abs. 2 S. 2 Nr. 2)
Beschaffenheitsabweichung
50
Beschaffenheitsabweichung im Hinblick auf die gewöhnliche Verwendung
Beispiel:B lässt beim Zahnarzt Z eine Zahnprothese herstellen. Als B das fertige Produkt einsetzen will, stellt sich heraus, dass U die falschen Maße benutzt hat und die Prothese nicht auf den Kiefer des B abgestimmt ist.
51 Die Haftung für Mängel
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Die Haftung für Mängel
Sachmangel Herstellung eines aliud (§ 633 Abs.2 S. 3)
Herstellung eines anderen als des vertraglich vereinbarten Werkes
Beispiele: das Zimmer wird in der falschen Farbe gestrichen das Werbeplakat, welches der Unternehmer entworfen
hat, wirbt für ein anderes Produkt als vereinbart
Herstellung in zu geringer Menge (§ 633 Abs.2 S. 3) Beispiel:
B bestellt bei U 20 extra angefertigte Statuen des Liebesgottes Amor. U liefert nur 15 Statuen
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Die Haftung für Mängel
Rechtsmangel § 633 Abs.3 Ein Rechtsmangel liegt vor, wenn Dritte
bzgl. des Werkes (andere als die vertraglich vereinbarten) Rechte geltend machen können
Beispiel: das fertiggestellte Werk verstößt gegen das Urheberrecht
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§§ 634 ff.
Rechte des Bestellers bei Mängeln
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Rechte des Bestellers bei Mängeln
Überblick § 640 Abs.1 S.1: Verweigerung der Abnahme § 641 Abs.3: Verweigerung eines
angemessenen Teils der Vergütung
Nacherfüllung §§ 634 Nr.1, 635 Selbstvornahme und Aufwendungsersatz §§
634 Nr. 2, 637, 323 Abs. 2 Rücktritt §§ 634 Nr.3 Alt.1, 636, 323 Minderung §§ 634 Nr. 3 Alt.2, 638
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Rechte des Bestellers bei Mängeln
Schadensersatz §§ 634 Nr.4 Alt. 1, 636, 280, 281, 283, 311a
Ersatz vergeblicher Aufwendungen §§ 634 Nr.4 Alt. 2, 284
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Rechte des Bestellers bei Mängeln
Ausschluss der Mängelrechte Durch Parteivereinbarung
Beachte § 639: Auf die Parteivereinbarung kann sich der Unternehmer nicht berufen, wenn er den Mangel arglistig verschwiegen oder die Mangelfreiheit des Werkes garantiert hat!
gesetzlich: § 640 Abs. 2 Beachte: dies gilt nur, wenn die Abnahme in
Kenntnis des Mangels erfolgt ist! AGB
58
§§ 634 Nr.1, 635
Nacherfüllung
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Nacherfüllung gem. §§ 634 Nr.1, 635
Vorrang der Nacherfüllung Beseitigung des Mangels oder
Herstellung eines neuen Werkes § 635 Abs.1: Wahlrecht liegt beim
Unternehmer der Unternehmer ist üblicherweise enger mit dem
Produktionsprozess befasst und kann deshalb besser entscheiden, welche Art der Nachbesserung sich am besten eignet
60
Nacherfüllung gem. §§ 634 Nr.1, 635
der Unternehmer hat gem. § 635 Abs.2 die Kosten der Nacherfüllung zu tragen
Verweigerungsrecht § 635 Abs.3 § 635 Abs.4: Rückübereignung des
mangelhaften Werkes
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Fall Nr.1 [Dachdecker I]
B gegen U auf Nacherfüllung gem. §§ 634 Nr.1, 635 Werkvertrag Sachmangel § 633
Vereinbarte Beschaffenheit (-) Vertraglich vorausgesetzte Verwendung (-) gewöhnliche Verwendung, übliche Beschaffenheit
(+) Gefahrübergang Kein Ausschluss der Nacherfüllung Ergebnis
62
§§ 634 Nr.2, 637, 323 Abs.2
Selbstvornahme und Aufwendungsersatz
63
Selbstvornahme und Aufwendungsersatz gem. §§ 634 Nr.2, 637, 323 Abs.2 Recht zur Selbstvornahme ist als solches
kein Anspruch Gemeint ist der Anspruch auf Ersatz der
hierzu erforderlichen Aufwendungen
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Selbstvornahme und Aufwendungsersatz gem. §§ 634 Nr.2, 637, 323 Abs.2 Voraussetzungen
Fristsetzung (Nacherfüllung!) § 637 Abs.1 Entbehrlichkeit der Fristsetzung: § 323 Abs.2, sowie
bei fehlgeschlagener Nacherfüllung und bei Unzumutbarkeit (§ 637 Abs.2)
Kein Ausschluss Verweigerung der Nacherfüllung durch Einrede
Rechtsfolgen Aufwendungsersatz, auch als Vorschuss gem. §
637 Abs.3 Unternehmer kann ggf. mit Vergütungsanspruch
aufrechnen
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Fall Nr.2 [Dachdecker II]
B gegen U auf Ersatz erforderlicher Aufwendungen gem. §§ 634 Nr.2, 637, 323 Abs.2 Werkvertrag Sachmangel Angemessene Fristsetzung?
eine Woche grds. ausreichend, aber: U konnte Frist unverschuldet nicht einhalten
Merke: Auf ein Verschulden des Unternehmers kommt es beim Verstreichen der Frist nicht an!
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Fall Nr.2 [Dachdecker II]
B gegen U auf Ersatz erforderlicher Aufwendungen gem. §§ 634 Nr.2, 637, 323 Abs.2 Erforderlichkeit der Aufwendungen
Palandt/Sprau, § 637 Rn 7: „Erforderlich sind Aufwendungen, die ein wirtschaftlich denkender Besteller auf Grund sachkundiger Beratung für eine vertretbare Maßnahme der Mängelbeseitigung vornehmen konnte und musste.“
Ergebnis B kann die erforderlichen Aufwendungen als
Vorschuss gem. § 637 Abs. 3 verlangen
67
§§ 634 Nr.3 Fall 1, 636, 323, 326 Abs.5
Rücktritt
68
§§ 634 Nr.3 Fall 2, 638
Minderung
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Minderung gem. §§ 634 Nr.3 Fall 2, 638
Voraussetzungen vgl. Rücktrittsvoraussetzungen
Minderungsformelgeminderte Vergütung (X) Tatsächlicher Wert
vereinbarte Vergütung Wert des Werkes ohne Mangel
70
Fall 3 [Dachdecker III]
U gegen B auf Zahlung der Vergütung gem. § 631 Abs.1, 2.HS Werkvertrag Anspruch erloschen durch Minderung gem. §§ 634
Nr.3 Fall 2, 638? Sachmangel erfolglose Fristsetzung kein Minderungsausschluss
Ergebnis Rechtsfolgen: Minderung der Vergütung bzw.
Anspruch des B gegen U auf Rückgewähr gem. §§ 346 Abs.1, 347 Abs.1
71 Schadensersatz
72
Schadensersatz
Schadensersatz neben der Leistung gem. § 634 Nr.4 Alt. 1 i.V.m. (nur) § 280 Abs. 1
Schadensersatz statt der Leistung
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Schadensersatz neben der Leistung Fall Nr. 4 [Maßarbeit]: Elektriker E
installiert im Juwelier des J eine Alarmanlage. Grundlage ist ein Werkvertrag. Kurze Zeit später brechen die Diebe 1 und 2 in das Geschäft des J ein. Da die Anlage in Folge einer nicht sachgemäßen Installation ihren Dienst nicht erfüllt, konnten 1 und 2 mit der Beute, im Wert von 100.000€, fliehen. J verlangt von E Wertersatz der gestohlenen Juwelen.
Zu Recht?
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Schadensersatz neben der Leistung
Werkvertrag Sachmangel
Gem. § 633 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1, vorausgesetzte Verwendung
Vertretenmüssen Schaden
Mangelfolgeschaden
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Schadensersatz neben der Leistung
Ergebnis: J hat einen Anspruch gegen E auf
Wertersatz gem. § 634 Nr. 4 i.V.m. § 280 Abs. 1 Nacherfüllung i.S.d §§ 634 Nr.1, 635 Oder auf andere Mängelrechte
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Nutzungsausfallschaden
Gem. §§ 634 Nr. 4, 280 Abs. 1 (BGH, NJW 2009, 2674)
Bsp.: Maler U soll für B dessen Restaurant streichen, damit dieses einen Tag später eröffnet werden kann. Aufgrund von Vergesslichkeit vermischt U die Farben zu einem abscheulichen Braun und streicht damit alle Wände. Da das Restaurant so schrecklich aussieht kann B nicht am geplanten Tag eröffnen.
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Schadensersatz statt der Leistung
Unterscheidung der Mängel zwischen: Behebbaren: § 634 Nr.4 i.V.m §§ 280 Abs. 1,
3, 281 Nicht behebbaren: § 634 Nr.4 i.V.m § 311a
(sehr selten) oder § 634 Nr.4 i.V.m §§ 280 Abs. 1, 2, 281, 283 (selten)
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Schadensersatz statt der Leistung
Bei behebbaren Mängeln: Frist grds. erforderlich
Recht zur zweiten AndienungEntbehrlich wenn §§ 281 Abs. 2, 636
Nur bei erheblichen Mängeln Werkunternehmer kann i.S.v. § 281 Abs.
5 i.V.m. §§ 346 ff. sein mangelhaftes Werk zurückverlangen
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Ersatz vergeblicher Aufwendungen
§§ 634 Nr. 4 Alt. 2, 284 Bsp.: Vertragskosten, separat gekauftes
Zubehör,…
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Konkurrenzen
Culpa in contrahendo VS. § 634 Nr. 4 Alt. 1 i.V.m. § 280 Abs. 1
Siehe Kaufrecht!
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Haftungsgrenzen
1. Haftungsausschluss § 639 2. Kenntnis des Mangels bei
Abnahme § 640 Abs. 2 3. Einrede der Verjährung § 634a
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Haftungsausschluss
Grds. können Gewährleistungsrechte ausgeschlossen werden
Gilt jedoch nicht bei: Arglist Garantieübernahme
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Kenntnis des Mangels bei Abnahme(§ 640 Abs. 2)
Voraussetzungen 1. Abnahme gem. 640 Abs. 1 S. 1 2. Positive Kenntnis des konkreten Mangels 3. Kein Vorbehalt
Rechtsfolge: Der Besteller verliert seine Mängelrechte aus § 634 Nr.1-3 ! Nicht sein Schadensersatzrecht, Nr.4!
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3. Einrede der Verjährung
Verjähren können nur Ansprüche! Beginnt grds. mit der Abnahme Je nach Erfolg unterschiedliche
Verjährungsfrist a) Herstellung und Veränderung einer
Sache: 2 Jahre Abs.1 Nr. 1 b) Bauwerke: 5 Jahre Abs.1 Nr.2 c) Sonstige Werke: 3 Jahre Abs. 1 Nr. 3
85
Einrede der Verjährung
Bei Arglist Verjährungsfrist mind. 3 Jahre Die Frist beginnt erst bei Entdeckung des
Mangels Für Rücktritt und Minderung gelten Abs.
4 und Abs. 5 und § 218
86
Sicherung des Unternehmers 1. Werkunternehmerpfandrecht § 647 2. Sicherungshypothek des
Bauunternehmers § 648 3. Bauhandwerkssicherung § 648a
87
Werkunternehmerpfandrecht Bsp.: B bringt sein Auto in die Werkstadt
des U zur Reparatur. Nachdem U dieses repariert hat, informiert er B. B kommt am nächsten Morgen und will das Auto mitnehmen. Den Kaufpreis könne er nicht zahlen, würde dies aber so bald als möglich nachholen. Daraufhin verweigert U die Herausgabe i.S.d. § 647.
88
Werkunternehmerpfandrecht Voraussetzungen:
Unternehmer ist in den Besitz der Sache gelangt
Nicht erfüllen der Vergütungspflicht
89
Problem des gutgläubigen Erwerbs
Fall 5 [Gute Tat]: Professor Dr. Dr. hc. B leiht seinem mittellosen Studenten H seinen neusten Maybach 62. H beschädigt diesen schon bei der ersten Fahrt und sucht, da er Angst vor der Rache des B hat, umgehend die Werkstadt des U auf. Als dieser den Wagen für 20.000€ repariert und H wieder übergeben will, ist H geschockt von dem hohen Preis und verweigert die Entlohnung. Daraufhin verweist U auf sein Pfandrecht gem. §647 und verweigert die Herausgabe des Wagens.
90
Problem des gutgläubigen Erwerbs
Problem: Wortlaut „Sachen des Bestellers“ Pfandrecht muss Kraft Gesetzes entstanden
sein Lösung
AGB
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Sicherungshypothek des Bauunternehmers
Anspruch auf eine Hypothek am Baugrundstück
Problem: Grundstücke sind meist mit Hypotheken belastet
Lösung: § 648a
92
Bauhandwerkssicherung
Anspruch auf eine anderweitige Sicherung
Bsp.: Bankbürgschaft Bei Verweigerung, nach erfolgloser
Fristsetzung, Leistungsverweigerungs- und Kündigungsrecht
93
Lieferungsfälle §651
Kaufrecht findet Anwendung bei Werkverträgen
Anwendung bei Verträgen über: Die Lieferung herzustellender oder zu
erzeugender beweglicher Sachen S.1 die aus Materialien des Bestellers
entstehen S.2
94
Unterscheidung zwischen Reparatur und Sachen des Bestellers
Bei der Reparatur: Erfolg ist die Verbesserung der Sache Es entsteht kein neues Werk Besteller bleibt die ganze Zeit Eigentümer
Sachen des Bestellers: Aus den Sachen wird ein neues Werk Besteller kann noch nicht Eigentümer des
Werkes sein
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Exkurs
§ 91 Vertretbare Sachen Lassen sich objektiv nach Zahl, Maß oder
Gewicht bestimmen Austauschbar
96
Lieferungsfälle § 651
Kaufrecht neben einzelnen Normen des Werkrechts bei nicht vertretbaren Sachen S.3 nicht vertretbare Sachen besitzen
individuelle Merkmale (Bsp.: Maßanzüge) daher schlechtere Absatzmöglichkeit
97
Lieferungsfälle § 651
Zusammenfassend: §651 immer dann wenn der Unternehmer
dem Besteller sein Werk übereignen muss.
98
§§ 643, 649
Kündigung des Werkvertrages
99
Kündigung des Werkvertrages Kündigungsrecht des Bestellers § 649
jederzeit bis zur Vollendung ex nunc Vergütungsanspruch bleibt bestehen!
Ausnahmen, § 649 S.2 ersparte Aufwendungen zus. Erwerb durch anderweitige Verwendung der
Arbeitskraft
100
Kündigung wegen Überschreitung des Kostenanschlags
Kostenanschlag
unverbindlich verbindlich
Kündigung gem. Kündigung gem.
§ 650 Abs.1 Vergütung § 649 Abs.1, Zahlung der
der bereits geleisteten veranschlagten Vergütung
Arbeit
101
Kündigung des Werkvertrages Kündigungsrecht des Unternehmers
§ 643 nur bei unterlassener Mitwirkung des
Bestellers Fristsetzung erforderlich
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