13.05.2013 seminar: die mittelalterliche stadt in thüringen david thorwarth , till nötzold
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13.05.2013 Seminar: Die mittelalterliche Stadt in Thüringen David Thorwarth, Till Nötzold
Stadttypen I
Die Reichsstadt im Mittelalter
Reichsstadt
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Gliederung
Allgemeines, geografische Verteilung, historischer Überblick
Wie wurde eine mittelalterliche Stadt zur Reichsstadt?
Was unterschied sie von anderen Städten?
Welche besonderen Privilegien und Pflichten hatte sie?
Aufzeigen der Merkmale am Beispiel der thüringischen Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen
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Puhle, Matthias und Hasse, Claus-Peter (Hg.): Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation 926 bis 1806, S. 413.
Reichsstadt
4
Wie wurde eine mittelalterliche Stadtzur Reichsstadt?
1. Die Reichsstadt entstand auf Königsgut
2. Die Reichsstadt entstand auf Kirchengut, der Weg zur königlichen Herrschaft führte über die Vogtei
Die Konzeption der königlichen Stadt entstand in der Stauferzeit
Vögte, Schultheißen, Münzer und Zöllner spielten eine große Rolle
Reichsstadt
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Was unterschied ein Reichsstadtvon anderen Städten?
König, bzw. Kaiser war der unmittelbare Stadtherr
Besitz von Privilegien
Reichsadler als Symbol ihrer Sonderstellung am Stadttor oder Rathaus
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Der Reichsadler als reichsstädtisches Symbol findet sich auch heute noch im Stadtwappen von Mühlhausen (oben) und Nordhausen (links)
Reichsstadt
Reichsstadt
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Welche besonderen Privilegien und Pflichtenhatte die Reichsstadt?
Selbstverwaltung, selbstständige Außenpolitik
Erwerb von Lehen, Wappenbriefen und Standeserhöhungen
Einladung zu Reichsversammlungen
Standen unter direkter königlicher Schutz- und Gerichtsherrschaft
politische Zugeständnisse und massive Zahlungen
Jährliche Steuerbeiträge
Entrichtung der Krönungssteuer, Steuern der städtischen Judengemeinden
Die Romzugshilfe, Reichshilfen gegen äußere Feinde
Reichsstadt Mühlhausen
967 erste urkundliche Erwähnung durch Kaiser Otto II. („mulinhuson“)
Grafen von Gleichen besaßen die Vogtei über die kaiserliche Burg
1224 Mühlhäuser Stadtrecht → ältestes Rechtsbuch in dt. Sprache
Nach diversen Verpfändungen der Stadt von Lgf. Albrecht, kam es zu Bündnissen mit Erfurt und Nordhausen
1251 erhielt MLH das Recht, einen Schultheißen zu ernennen
→ freie Reichsstadt
Reichsstadt
Reichsstadt Mühlhausen
MLH wie alle Reichsstädte auf Selbstschutz angewiesen
→ Bau einer Stadtmauer 1251
1348 zahlte man keine Steuern mehr → volle Landeshoheit
Ab 1500 häufige „Besitzerwechsel“: 1525 Unterwerfung an Hessen und die wettinischen Linien; 1618-48 unterstand man dem Kaiser; 1710 begab man sich unter den Schutz von Hannover
1802 Ende der freien Reichsstadt → Übergang an Preußen
Reichsstadt
Reichsstadt Nordhausen
874 erste urkundliche Erwähnung (als „Nordhusa“)
1220 Übergang zur freien Reichsstadt nach der Ablösung vom Stift des heiligen Kreuzes (durch König Friedrich II.)
Nordhausen übernahm aufgrund der Ähnlichkeit der rechtlichen Struktur das Mühlhäuser Rechtsbuch vollständig
1290-1330 Bau einer massiven Stadtmauer
Reichsstadt
Reichsstadt Nordhausen
1375 Handwerker- Aufstand: neue Verfassung- leitet lang- anhaltende demokratische Entwicklung ein (Symbol: „Roland“)
15./16. Jh. auf der Höhe der Macht & Ansehen im Reich
ab 30-jährigen Krieg Spielball der großen Politik (u.a. Bestreben Brandenburgs nach Einverleibung von NDH)
1802 Ende der freien Reichsstadt → Übergang an Preußen
Reichsstadt
Reichsstadt
d
Quellen- und Literaturverzeichnis
Isenmann, Eberhard: Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150 – 1550, Böhlau 2012.
Schneider, Joachim: Die Reichsstädte, in: Puhle, Matthias und Hasse, Claus-Peter (Hg.): Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation 926 bis 1806. Von Otto dem Großen bis zum Ausgang des Mittelalters, Dresden 2006, S. 411-423.
Müller, R. H. Walther: Amtsbuch der Reichsstadt Nordhausen 1312-1345, Nordhausen 1956.
Patze, Hans: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Stuttgart 1958.
Weber, Wolfgang/Lingelbach Gerhard: Die Statuten der Reichsstadt Mühlhausen in Thüringen, Köln 2005.
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