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Offener Realisierungswettbewerb mit Ideenteil
Sanierung und Neugestaltung des Stadtplatzes in Vilshofen
Ausloberin
Stadt Vilshofen
vertreten durch Ersten Bürgermeister Florian Gams
Stadtplatz 27
94474 Vilshofen an der Donau
Auslobung nach RPW 2013
A U S L O B U N G
OFFENER REALISIERUNGSWETTBEWERB MIT IDEENTEIL
Sanierung und Neugestal tung des Stadtplatzes in Vilshofen
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Ausloberin
Stadt Vilshofen an der Donau
vertreten durch Ersten Bürgermeister Florian Gams
Ansprechpartner:
Herr Georg Haslinger, Stadtbaumeister
Stadtplatz 27
94474 Vilshofen an der Donau
Tel. +49 (0)8541/208-411
Fax +49 (0)8541/208-190
email:
info@vilshofen.de
Wettbewerbsbetreuung
oberprillerarchitekten
Dipl. Ing. Univ. Jakob Oberpriller
Architekt Stadtplaner BDA DASL DWB
Regierungsbaumeister Energieberater
Ansprechpartner Jakob Oberpriller
Am Schöllgraben 18, 84187 Hörmannsdorf
t. 08702 / 91480
f. 08702 / 91339
email: mail@oberprillerarchitekten.de
internet: www.oberprillerarchitekten.de
Vilshofen, den 26.11.2018
OFFENER REALISIERUNGSWETTBEWERB MIT IDEENTEIL
Sanierung und Neugestal tung des Stadtplatzes in Vilshofen
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Inhaltsverzeichnis
TERMINE 4
Teil I ALLGEMEINE BEDINGUNGEN 5
1. Anwendung / Anerkennung der RPW 2013 5
2. Wettbewerbsgegenstand 5
3. Wettbewerbsart / - verfahren 6
4. Wettbewerbsbeteiligte 6
5. Wettbewerbssumme 9
6. Wettbewerbsunterlagen /
Datenschutzhinweise 10
7. Wettbewerbsleistungen und
Kennzeichnung 10
8. Termine 12
9. Zulassung der Arbeiten,
Voraussetzungen 14
10. Weitere Beauftragung und Urheberrecht 14
11. Bekanntmachung des Ergebnisses und
Ausstellung 15
12. Prüfung 16
13. Bestätigung 16
Teil II WETTBEWERBSAUFGABE 17
1. Anlass, Sinn und Zweck des Wettbewerbs 17
2. Allgemeine Angaben und Forderungen
des Auslobers 19
3. Aufgabenstellung 35
Teil III BEURTEILUNGSKRITERIEN 43
Teil IV ANLAGEN 44
OFFENER REALISIERUNGSWETTBEWERB MIT IDEENTEIL
Sanierung und Neugestal tung des Stadtplatzes in Vilshofen
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TERMINE
Preisrichtervorbesprechung 19.10.2018
Tag der Bekanntmachung 26.11.2018
Rückfragenfrist 07.01.2019
Kolloquium 11.01.2019
Beantwortung der Rückfragen 17.01.2019
Abgabe der Planunterlagen 01.03.2019
Preisgerichtssitzung 28.03.2019 (29.03.2019)
Verhandlungsverfahren Ende April 2019
OFFENER REALISIERUNGSWETTBEWERB MIT IDEENTEIL
Sanierung und Neugestal tung des Stadtplatzes in Vilshofen
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TEIL I ALLGEMEINE BEDINGUNGEN
1. Anwendung / Anerkennung der RPW 2013
Der Durchführung des Wettbewerbs liegen die RPW
2013 in der vom BMVBS am 31.01.2013
herausgegebenen Fassung und mit Veröffentlichung
vom 22.02.2013 zugrunde, soweit in einzelnen
Punkten dieser Auslobung nichts ausdrücklich anderes
bestimmt ist.
An der Vorbereitung des Teils 1 der Auslobung hat die
Bayerische Architektenkammer beratend mitgewirkt (§
2 Abs. 4 RPW; Art. 13 Abs. 4 BauKaG); die Auslobung
wurde dort registriert unter der Nr. 2018/20.15
Auslober, Teilnehmer sowie alle am Verfahren
Beteiligten erkennen den Inhalt dieser Auslobung als
verbindlich an. Die Auslobung wurde ordnungsgemäß
bekannt gemacht (§ 3 Abs. 2 und 3 RPW).
2. Wettbewerbsgegenstand
Gegenstand des Realisierungswettbewerbs mit Ideenteil
ist die Sanierung und Neugestaltung des Stadtplatzes
von Vilshofen a. d. Donau einschließlich Vilsbrücke
und nördlicher Teil Vilsvorstadt. Der Ideenteil bezieht
sich auf die Einmündung Vilsvorstadt - Passauer Straße
und das Flurstück Nr. ... nordwestlich des Stadtturms.
Der Stadtplatz von Vilshofen wurde in seiner
bestehenden Qualität vor 25 Jahren saniert und weist
viele Potenziale, gleichzeitig jedoch einige Mängel auf.
Der Stadtplatz ist durch erhebliches
Verkehrsaufkommen geprägt und wenig fußgänger-
bzw. radfahrerfreundlich. Auch die gewünschte
Barrierefreiheit ist wenig gegeben. Die Stadt Vilshofen
hat in einem intensiven Beteiligungsprozess gemeinsam
mit den Bürgern Planungsparameter für die
Neugestaltung und Aufwertung des Stadtzentrums
erarbeitet. Diese sollen als Grundlage für die weitere
Planung dienen.
Das Stadtzentrum soll künftig im Sinne einer
zukunftsträchtigen Gesamtvision in moderner Weise
umgestaltet werden, mit dem Ergebnis einer
Gleichberechtigung der Fußgänger, Radfahrer und
Autofahrer.
OFFENER REALISIERUNGSWETTBEWERB MIT IDEENTEIL
Sanierung und Neugestal tung des Stadtplatzes in Vilshofen
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Die Wettbewerbsaufgabe ist in Teil II im Einzelnen
beschrieben.
3. Wettbewerbsart / - verfahren
Der Wettbewerb wird ausgelobt als „Offener
Realisierungswettbewerb mit Ideenteil“, teilnahme-
berechtigt sind Architekten, Landschaftsarchitekten und
Stadtplaner, die am Tage der Bekanntmachung
berechtigt sind, die Berufsbezeichnung "Stadtplaner",
"Landschaftsarchitekt" oder "Architekt" zu führen.
Obwohl die Teilnahme eines Vertreters der o. g.
Fachrichtungen allein zulässig ist, werden
Arbeitsgemeinschaften in folgenden Kombinationen
empfohlen:
Architekt und Stadtplaner,
Landschaftsarchitekt und Stadtplaner,
Landschaftsarchitekt und Architekt.
Die Hinzuziehung eines Verkehrsplaners als
Fachberater wird empfohlen. Die Durchführung des
Wettbewerbsverfahrens erfolgt nach VgV 2016 sowie
RPW 2013. Das Verfahren wird als einphasiger offener
Wettbewerb durchgeführt. Der Zulassungsbereich
umfasst die Staaten des Europäischen
Wirtschaftsraumes (EWR) sowie Staaten der
Vertragsparteien des WTO-Übereinkommens über das
öffentliche Beschaffungswesen (GPA). Das
Wettbewerbsverfahren ist anonym, die
Wettbewerbssprache ist Deutsch.
Tag der Auslobung: 26.11.2018
4. Wettbewerbsbeteiligte
4.1 Ausloberin und Vertreter
Stadt Vilshofen an der Donau
vertreten durch Ersten Bürgermeister Florian Gams
Ansprechpartner:
Herr Georg Haslinger, Stadtbaumeister
Stadtplatz 27
94474 Vilshofen an der Donau
Tel. +49 (0)8541/208-411
Fax +49 (0)8541/208-190
email: info@vilshofen.de
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Sanierung und Neugestal tung des Stadtplatzes in Vilshofen
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4.2 Wettbewerbsbetreuung
oberprillerarchitekten
Ansprechpartner Jakob Oberpriller
Am Schöllgraben 18, 84187 Hörmannsdorf
t. 08702 / 91480
f. 08702 / 91339
email: mail@oberprillerarchitekten.de
4.3 Wettbewerbsteilnehmer
Jeder Teilnehmer hat seine Teilnahmeberechtigung
eigenverantwortlich zu prüfen. Er gibt eine Erklärung
gemäß Anlage 00 ab.
4.3.1 Teilnahmehindernisse
Liegen in der Person des Teilnehmers Gründe vor, die
in § 4 Abs. 2 RPW aufgeführt sind, ist eine Teilnahme
am Wettbewerb ausgeschlossen.
Für die Teilnahme der Preisträger am anschließenden
Verhandlungsverfahren nach §14 Abs. 4 Nr. 8 VgV
gelten folgende Bedingungen (müssen erst zum
Verhandlungsverfahren nachgewiesen werden!):
Ausschlussgründe: Voraussetzung für die Teilnahme
am Verhandlungsverfahren ist eine Eigenerklärung,
dass keine Ausschlussgründe nach §§ 123, 124 GWB
vorliegen. Diese Erklärung ist erst im
Verhandlungsverfahren vorzulegen.
Berufshaftpflichtversicherung: Nachzuweisen ist eine
Berufshaftpflichtversicherung mit den
Deckungssummen von mindestens 3.000.000 Euro für
Personenschäden und über 1.500.000 Euro für
sonstige Schäden bei einem in einem Mitgliedstaat der
EU oder eines Vertragsstaates des Abkommens über
den Europäischen Wirtschaftsraum zugelassenen
Versicherungsunternehmens. Bei Versicherungsver-
trägen mit Pauschaldeckungen (also ohne
Unterscheidung nach Schadensarten) ist eine Erklärung
des Versicherungsunternehmens erforderlich, dass
beide Schadenskategorien im Auftragsfall parallel
zueinander mit den geforderten Deckungssummen
abgesichert sind. Die Ersatzleistung des Versicherers
muss mindestens das 2-fache der Deckungssumme pro
Jahr betragen. Die Deckung für das Objekt muss über
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die Vertragslaufzeit uneingeschränkt erhalten bleiben.
Alternativ genügt die Vorlage einer Bestätigung eines
entsprechenden Versicherungsunternehmens über eine
entsprechende Versicherbarkeit im Auftragsfall.
Zusätzliche Ausschlussgründe sind nicht vorhanden.
4.4 Preisgericht, Sachverständige und Vorprüfer
Das Preisgericht wurde in folgender Zusammensetzung
gebildet und vor der endgültigen Abfassung der
Auslobung gehört.
Das Preisgericht tagt in nichtöffentlicher Sitzung.
Fachpreisrichter
Irene Burkhardt, Landschaftsarchitektin, Stadtplanerin,
München
Josef Garnhartner, Landschaftsarchitekt, Stadtplaner,
Deggendorf
Katrin Hootz, Architektin, München
Rolf Peter Klar, Architekt, Stadtplaner, Ltd. BD
Regierung von Niederbayern, Landshut
Ralph Kulak, Landschaftsarchitekt, Stadtplaner,
Landshut
Walter Landherr, Architekt, Stadtplaner, München
Manfred Lippl, Architekt, Vilshofen
Erwin Wenzl, Architekt, Stadtplaner, Passau
Stellvertretende Fachpreisrichter
Doris Grabner, Landschaftsarchitektin, Freising
Barbara Franz, Landschaftsarchitektin, Passau
John Höpfner, Architekt und Stadtplaner, München
Sylvia Mögele, Regierung von Niederbayern, Landshut
Klaus Neisser, Landschaftsarchitekt, Stadtplaner, Bad
Kissingen
Prof. Ulrich Holzscheiter, Architekt, München
Walter Schwetz, Architekt, Passau
Ständig anwesender stellvertretender Fachpreisrichter
Peter Kemper, Architekt, Passau
Sachpreisrichter
Florian Gams, Erster Bürgermeister
Karl Würdinger, Stadtrat
Christian Gödel, 2. Bürgermeister
Sigrid Huber, Stadträtin
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Brigitte Pollok-Will, Stadträtin
Wolfgang Leuzinger, Stadtrat
Stefan Meyer, Stadtrat
Stellvertretende Sachpreisrichter
Dr. Robert Metzler, Stadtrat
Katharina Uttenthaler, Stadträtin
Siegfried Steinbauer, Stadtrat
Silvia Ragaller, Stadträtin
Siegfried Piske, Stadtrat
Katrin Knollmüller, Stadträtin
Ständig anwesender stellvertretender Sachpreisrichter
Fritz Lemberger, 3. Bürgermeister
Sachverständige Berater (ohne Stimmrecht)
Georg Haslinger, Stadtbaumeister
Christian Anthuber, Vorsitzender "ProVilshofen"
Rainer Burmberger, Stadtentwicklungsmanager
Dr. Thomas Kupferschmied, Landesamt für
Denkmalpflege
Peter Wallner, Leiter des Ordnungsamtes
Frank Reisinger, Behindertenbeauftragter Landkreis
Passau
Vorprüfung erfolgt gemäß Anlage VI zur RPW durch:
oberprillerarchitekten
Ansprechpartner Jakob Oberpriller
Am Schöllgraben 18, 84187 Hörmannsdorf
5. Wettbewerbssumme
Die Wettbewerbssumme ist 74.000,00 € netto, als
Preise folgendermaßen aufgeteilt:
1.Preis 29.600,00 €
2.Preis 18.500,00 €
3.Preis 11.100,00 €
Anerkennungen 14.800,00 €
Sofern mit Preisen und Anerkennungen ausgezeichnete
Wettbewerbsteilnehmer Mehrwertsteuer abführen, wird
ihnen diese anteilig zusätzlich vergütet. Das
Preisgericht ist berechtigt, die Gesamtsumme durch
einstimmigen Beschluss anders zu verteilen.
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6. Wettbewerbsunterlagen / Datenschutzhinweise
Die Unterlagen werden von der Wettbewerbsbetreuung
zur Verfügung gestellt.
Auslobungstext mit folgenden Teilen:
Teil I Allgemeine Bedingungen
Teil II Wettbewerbsaufgabe
Teil III Beurteilungskriterien
Teil IV Anlage 00-09
7. Wettbewerbsleistungen und Kennzeichnung
Alle Wettbewerbsleistungen sind rechts oben durch
eine Kennzahl aus 6 verschiedenen arabischen Ziffern
(1 cm hoch, 6 cm breit) zu kennzeichnen.
Jeder Teilnehmer darf nur einen Entwurf einreichen.
Varianten, auch die Abwandlung von Entwurfsteilen
unter Beibehaltung der Gesamtlösung sind nicht
zulässig. Nicht verlangte Leistungen werden von der
Beurteilung ausgeschlossen und können in
begründeten Einzelfällen zum Ausschluss der Arbeit
führen.
Die Plandarstellungen sind als Strichzeichnung, dunkler
Strich auf hellem Grund auszuführen. Farbige
Darstellung ist erlaubt. Sämtliche Bezeichnungen und
Funktionsangaben sind in die Zeichnungen direkt
einzutragen (Schriftgröße mind. 11pt.), Legenden sind
nicht zulässig. Die Präsentationspläne sind ungefaltet
einzureichen.
Von den Teilnehmern werden folgende Wettbewerbs-
leistungen verlangt:
7.1 Präsentationspläne
Alle Wettbewerbsleistungen sind auf max. 4 Plänen
DIN A0 Hochformat darzustellen. Sämtliche Pläne sind
so aufzutragen, dass Norden oben liegt.
- Freiraumplanerisches und Verkehrsplanerisches
Gesamtkonzept M 1/500
Die Linienführung der Verkehrsflächen ist auf der
gesamten Länge neu zu planen. Hierbei ist ein
besonderes Augenmerk auf die Zonierung des
gesamten Raumes zu legen und es sind die
Entwurfselemente einschließlich Beleuchtung
zeichnerisch darzustellen.
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Es wird ein freiraumplanerisches, verkehrliches und
städtebauliches Gesamtkonzept für das gesamte
Wettbewerbsgebiet mit folgenden Darstellungen
gefordert:
• der Baumassen, Raumkanten und Eingänge, mit
Darstellung der Dachaufsichten
• der Oberflächengestaltung der öffentlichen
Flächen mit Materialangaben
• der Stellflächen für den ruhenden Verkehr
• der Bushaltestelle
• der Entwässerung
- Beleuchtungskonzept M 1/1000
Zusätzlich wird für den gesamten
Neuordnungsbereich ein Beleuchtungskonzept inkl.
Nachtbeleuchtungsplan gefordert.
- Freianlagen und Verkehrsanlagenplanung,
2 Vertiefungsausschnitte Stadtplatz M 1/50
Gefordert wird die Darstellung der Gestaltung des
nordwestlichen Abschnitts des Stadtplatzes, vom
Stadtturm aus 50 m nach Südosten und eines
weiteren, frei wählbaren Ausschnitts in einer
detaillierteren Entwurfsdarstellung (Oberfläche,
Ausstattung, Freischankflächen, Beleuchtung,
Fahrradstellplätze, Maßnahmen für Behinderte etc.).
Die Topographie und Entwässerung unter Angabe
der Bestands- und Planungshöhen sowie der
Anschluss an den Bestand sind darzustellen. Die
Lage des Ausschnitts ist im Grundlagenplan zu
kennzeichnen. Darüber hinaus werden
Erläuterungen zu Material und Gestaltungsabsicht in
Text und Skizzen gefordert.
- Schnitte - Ansichten M 1/50
Es werden 5 aussagekräftige Schnitte (Schnittlinien
und -richtung s. Anlage 02) gefordert.
Dargestellt werden sollen:
• Straßenraumprofil
• Funktionsverteilung und Materialien
• Gelände- und Anschlusshöhen, Entwässerung,
Ausstattung
- Visualisierungen
Eine räumliche Darstellung vom Kirchenvorplatz aus
in Richtung Stadtturm vom im Lageplan
angegebenen Standort aus in Augenhöhe und
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eine räumliche Darstellung nach freier Wahl.
7.2 Erläuterungen
Textliche Erläuterungen und ergänzende Skizzen
(maximal 3 DIN A 4 Seiten Text – auf den Plänen) zur
städtebaulichen, verkehrlichen, freiräumlichen und
funktionalen Konzeption. Angaben zu Materialien,
Möblierungen, Belägen und Beleuchtungen sind an
den entsprechenden Stellen zu erfassen. Erwartet
werden insbesondere Aussagen zum Lichtkonzept.
7.3 Plansatz Vorprüfung (Berechnungspläne)
Grundlage der Pläne für die Vorprüfung muss eine
vollständige Kopie der Präsentationspläne sein; die
Papier- und Druckqualität kann abweichen. Die Prüf-
und Berechnungspläne sind auf DIN A4 mit Heftrand
gefaltet abzugeben.
7.4 Datenträger
Alle Unterlagen müssen zur Vorprüfung auf CD oder
USB-Stick im PDF-Format in Originalgröße eingereicht
werden, das Extrahieren von Text und Bildern muss
erlaubt sein. CDs müssen bruchsicher verpackt werden.
Auch hier ist bei den Dateiinformationen auf die
Einhaltung der Anonymität zu achten.
7.5 Verfassererklärung
Undurchsichtiger, neutraler, verschlossener Umschlag
mit der Erklärung über die Teilnahmeberechtigung (s.
Anlage 00).
7.6 Verzeichnis der eingereichten Unterlagen
8. Termine
Preisrichtervorbesprechung 19.10.2018
Tag der Bekanntmachung 23.11.2018
Kolloquium Bis zum 07.01.2019 15:00 Uhr können Rückfragen
schriftlich per E-Mail ausschließlich an die
Wettbewerbsbetreuung oberprillerarchitekten
mail@oberprillerarchitekten.de
gerichtet werden.
Kolloquium 11.01.2019, Ort und Uhrzeit wird zeitnah
auf der Homepage des Betreuungsbüros veröffentlicht.
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Die Besichtigung des Wettbewerbsgebietes ist jederzeit
möglich.
Die Rückfragen werden bis zum 17.01.2019 vom
Auslober beantwortet. Die Antworten werden allen am
Verfahren Beteiligten zur Verfügung gestellt. Sie werden
Bestandteil der Auslobung.
Abgabe der Planunterlagen 01.03.2019: Spätestens an diesem Tag bis 12:00 Uhr
ist die Wettbewerbsarbeit einzureichen. Später
eingegangene Arbeiten werden vom Verfahren
ausgeschlossen. Der Entwurf kann entweder persönlich
abgeliefert oder an unten stehende Postadresse
aufgegeben werden. Die persönliche Abgabe ist am
01.03.2019 bis spätestens 12.00 Uhr möglich.
Adresse Empfänger:
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Am Schöllgraben 18, 84187 Hörmannsdorf
Das Versandrisiko liegt beim Teilnehmer. In allen
Fällen sind die Wettbewerbsbeiträge für den
Empfänger porto- und zustellfrei einzusenden.
Als Zeitpunkt der Ablieferung gilt im Falle der
Einlieferung bei Post, Bahn oder anderen
Transportunternehmen, das auf dem
Einlieferungsschein angegebene Datum, unabhängig
von der Uhrzeit, bei Ablieferung beim Auslober die auf
der Empfangsbestätigung vermerkte Zeitangabe.
Der Teilnehmer hat in jedem Fall dafür zu sorgen, dass
er den Nachweis über die rechtzeitige Einlieferung
führen kann. Da ein Tagesstempel auf dem (Post-)
Versandgut ein späteres Datum aufweisen kann, ist der
Einlieferungsschein maßgebend. Einlieferungsbelege
sind daher bis zum Abschluss des Verfahrens
aufzubewahren und auf Anforderung vorzulegen.
In jedem Fall werden Arbeiten vorbehaltlich des
späteren Nachweises der rechtzeitigen Einlieferung
mitbeurteilt. Kann dieser Nachweis nicht geführt
werden, werden sie nachträglich ausgeschlossen.
Zur Wahrung der Anonymität ist als Absender die
Anschrift des Auslobers einzusetzen.
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Sitzung des Preisgerichts 28.03.2019 (29.03.2019)
9. Zulassungen der Arbeiten, Voraussetzungen
Zur Beurteilung zugelassen werden alle Arbeiten, die:
- den formalen Bedingungen entsprechen;
- in wesentlichen Teilen dem geforderten Leistungs-
umfang entsprechen;
- termingerecht eingegangen sind;
- keinen Verstoß gegen den Grundsatz der
Anonymität erkennen lassen;
- es sind keine bindenden inhaltlichen Vorgaben
vorhanden
Über die Zulassung entscheidet das Preisgericht; die
Entscheidungen, insbesondere über den Ausschluss
von Arbeiten sind zu protokollieren.
10. Weitere Beauftragung und Urheberrecht
10.1 Beauftragung durch die Ausloberin
Die Ausloberin wird unter Würdigung der
Empfehlungen des Preisgerichts einem der Preisträger
die für die Umsetzung des Wettbewerbsentwurfs
notwendigen weiteren Planungsleistungen übertragen:
Es ist unter Berücksichtigung der haushaltsrechtlichen
Voraussetzungen mindestens eine Beauftragung der
Lph 1–3, in einer weiteren Stufe 4-5 HOAI §39
Freianlagen, § 47 Verkehrsanlagen vorgesehen. Die
Ausloberin behält sich optional eine stufenweise
Beauftragung der Leistungsphasen 6 - 9 vor.
Die Entscheidung über die Beauftragung wird durch
das Ergebnis der anschließenden Verhandlung mit
allen Preisträgern bestimmt, die Eignungs- und
Zuschlagskriterien sind in der Bekanntmachung
ersichtlich.
10.2 Vergütung der weiteren Bearbeitung
Im Falle einer weiteren Bearbeitung werden durch den
Wettbewerb bereits erbrachte Leistungen des
Wettbewerbsteilnehmers bis zur Höhe des zuerkannten
Preises nicht erneut vergütet (gilt nur für den
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Realisierungsteil), wenn der Wettbewerbsentwurf in
seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren
Bearbeitung zugrunde gelegt wird (gem. § 8 Abs. 2
RPW).
10.3 Eigentum Rücksendung und Haftung
Die eingereichten Unterlagen der mit Preisen und
Anerkennungen ausgezeichneten Arbeiten werden
Eigentum der Ausloberin.
Nicht prämierte Arbeiten werden von der Ausloberin
nur auf Anforderung der Teilnehmer, die innerhalb
von vier Wochen nach Zugang des Protokolls
eingegangen sein muss, zurückgesandt. Erfolgt keine
Anforderung innerhalb dieser Frist, erklärt damit der
Teilnehmer, auf sein Eigentum an den eingereichten
Unterlagen der Wettbewerbsarbeit zu verzichten. Im
Übrigen erfolgt eine Versendung durch die Ausloberin
nur, wenn die Teilnehmer eine geeignete Verpackung
mit abgegeben haben.
10.4 Urheberrechte, Nutzung
Bezüglich des Rechts zur Nutzung der Wettbewerbs-
arbeiten und des Urheberrechtsschutzes der Teilnehmer
gilt § 8 Abs. 3 RPW.
Die von der Stadt Vilshofen bereitgestellten Unterlagen
zum Wettbewerb "Gestalterische Aufwertung der
Ortsmitte" sind nur zur Bearbeitung der
Wettbewerbsaufgabe zu verwenden. Eine anderweitige
Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nicht zulässig.
Nach Abschluss der Arbeiten sind die überlassenen
Daten und Unterlagen zu löschen bzw. zu vernichten.
11. Bekanntmachung des Ergebnisses und Ausstellung
Die Ausloberin wird das Ergebnis des Wettbewerbs
unter dem Vorbehalt der Prüfung der
Teilnahmeberechtigung den Teilnehmern durch
Übersendung des Protokolls über die
Preisgerichtssitzung unverzüglich mitteilen und der
Öffentlichkeit sobald als möglich bekannt machen. Der
Tag der Ausstellung wird noch bekannt gegeben.
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12. Prüfung
Eine Nachprüfmöglichkeit des Verfahrens besteht im
Anwendungsbereich der VgV über die zuständige
Vergabekammer.
13. Bestätigung
Der vorstehenden Auslobung hat der Stadtrat der Stadt
Vilshofen in seiner Sitzung vom 12.07.2018
zugestimmt.
________________________________
Erster Bürgermeister Florian Gams
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TEIL II WETTBEWERBSAUFGABE
Luftbild
1. Anlass, Sinn und Zweck des Wettbewerbs
Die Stadt Vilshofen an der Donau betreibt seit über 25
Jahren effektiv, erfolgreich und zeitgemäß
Stadtsanierung bzw. Stadterneuerung.
Der Erhalt und die Pflege der historischen Altstadt, aber
auch die Stärkung der Vitalität und Funktionalität der
Altstadt, angepasst an die sich permanent ändernden
Anforderungen der Gesellschaft an diesen
Lebensraum, standen immer im Mittelpunkt dieses
Sanierungs- und Entwicklungsprozesses.
Die definierten Planungsziele bzw. Maßnahmen des
bisherigen Sanierungs- und Entwicklungskonzeptes sind
weitgehend umgesetzt, dennoch geht der
Stadtentwicklungsprozess auch im lnnenstadtbereich
weiter und erfordert eine gesamtheitliche und
konzeptionelle Planungsstrategie zur weiteren
Realisierung abgestimmter Einzelmaßnahmen.
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Sanierung und Neugestal tung des Stadtplatzes in Vilshofen
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Zu diesem Zweck hat die Stadt gemäß Baugesetzbuch
die Voruntersuchung zur Sanierung u. Entwicklung der
Altstadt mit der Erstellung eines interdisziplinären
Entwicklungskonzeptes (ISEK) fortgeschrieben (s.
Anlage 04).
Grundlegende Handlungsfelder der weiter
notwendigen Sanierung und Stadtentwicklung im
Planungsgebiet waren:
1. Städtebau - Architektur - Stadtgestaltung
2. Frei- und Grünraumplanung- Landschaftsarchitektur
3. Verkehrsraum - Verkehrsplanung
Bei der Sanierungs- und Entwicklungsplanung wurden
neben einer umfassenden Bestandsanalyse vor allem
die bereits sanierten Bereiche und Objekte beachtet,
der Untersuchungsraum wurde jedoch über das
bisherige Sanierungsgebiet hinaus ausgedehnt, um die
Bereiche mit aktueller Bedeutung und Auswirkung für
die Altstadt in ein entsprechend gesamtheitliches und
nachhaltiges Sanierungs- und Entwicklungskonzept
einbeziehen zu können (s. Anlage 04).
Im Anschluss an diese Untersuchung wurde ein
umfangreicher Bürger-Beteiligungsprozess durchgeführt
(s. Anlage 05).
Die Bürger wurden eingeladen, sich zu informieren und
sich aktiv an den Überlegungen zur Neugestaltung des
Stadtplatzes zu beteiligen.
In mehreren Veranstaltungen wurden gemeinsam mit
den Bürgerinnen und Bürgern von Vilshofen die
Schwächen und Stärken der Innenstadt festgestellt als
Grundlage für den vorliegenden Wettbewerb, der gute
und vor allem dauerhafte Lösungen für die einzelnen
Problemstellungen liefern soll.
Bei der Neugestaltung sollen die Bedürfnisse aller
Nutzergruppen berücksichtigt werden, soweit es
innerhalb der bestehenden Gegebenheiten möglich
und realisierbar ist.
Das Ziel des Beteiligungsprozesses war es, gemeinsam
mit den Bürgerinnen und Bürgern die
Planungsparameter für die Neugestaltung des
Stadtplatzes und der Innenstadt zu erarbeiten. Die
Stadträte haben als Zuschauer den Prozess begleitet -
die Bürgerinnen und Bürger sollten im Mittelpunkt
stehen. Es sollte keine Denkverbote geben, so konnten
scheinbar unverrückbare Gegebenheiten in Frage
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Sanierung und Neugestal tung des Stadtplatzes in Vilshofen
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gestellt werden. Genauso durften Visionen eingebracht
werden, die bei erster Betrachtung als unrealistisch
erscheinen. Alle Beteiligten sollten gehört werden, da
eine ganzheitliche Betrachtung besonders wichtig ist.
Der Stadtplatz von Vilshofen ist ein Musterbeispiel für
einen historischen Stadtplatz, die prägendsten
Merkmale sind die starke Vertikalität der Gebäude, der
Stadtturm und das Stadttor, welche in der Gesamtheit
den öffentlichen Raum gut fassen und bestimmen.
Auffallend ist das hohe Verkehrsaufkommen. Den
begrenzt verfügbaren Raum müssen sich
unterschiedlichste Funktionen und Nutzungen teilen:
- ruhender und fließender Kfz-Verkehr
- Fußgänger
- Radfahrer
- Gastronomen
- Geschäfte
Die Architektur bildet den Rahmen. Wichtig ist das
Leben, welches innerhalb des Rahmens stattfindet. Im
Wettbewerb soll geklärt werden, wie das Leben in der
„guten Stube“ der Stadt Vilshofen am besten ge-
fördert und attraktiver gestaltet werden kann.
Die Ausloberin erwartet von den Bearbeitern unter
Berücksichtigung des Ortsbildes eine Steigerung der
Aufenthaltsqualität und Nutzungsmöglichkeiten, welche
die vorhandenen Stärken und Potenziale des
Ortszentrums aktivieren und die Identität des Ortes
steigern. Auf die unterschiedlichen Anforderungen der
einzelnen Personengruppen ist dabei entsprechend
Rücksicht zu nehmen.
2. Allgemeine Angaben und Forderungen der Ausloberin
2.1 Wettbewerbsort – Stadt Vilshofen
Lage
Vilshofen an der Donau liegt an den Einmündungen
der Nebenflüsse Vils, Pfudrach und Wolfach, südlich
des Bayerischen Waldes, gut 20 Kilometer
flussaufwärts von Passau. Die Nord-Süd-Ausdehnung
des Stadtgebiets beträgt etwa 6 km und die Ost-West-
Ausdehnung etwa 10 km. Die Höhe über dem
Meeresspiegel reicht von 309 bis 457 m über NHN.
OFFENER REALISIERUNGSWETTBEWERB MIT IDEENTEIL
Sanierung und Neugestal tung des Stadtplatzes in Vilshofen
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Die Stadt liegt an der BAB 3 - Ausfahrt
Garham/Vilshofen und an der Bahnlinie Regensburg -
Passau. Zudem ist sie gut über die Bundesstraße 8 zu
erreichen.
Geomorphologie und Geologie
Vilshofen an der Donau liegt direkt an der Mündung
der Vils in die Donau. Die Donau hat sich hier
während der Hebung des Bayerischen Waldes im
Spät-Tertiär und Quartär in das kristalline
Grundgebirge eingeschnitten. Die Folge war die
Ausbildung eines antezedenten Durchbruchstals. In
diesem Fall schneidet sich der Fluss aktiv, mit der
tektonischen Hebung Schritt haltend, in den
aufsteigenden Gebirgskörper ein. Die Donau schuf
dadurch ab Vilshofen bis weit über Passau hinaus ein
beeindruckendes Flusstal. Die Tiefe des
Durchbruchtals beträgt im Passauer Raum etwa
100 Meter und steigt auf bis zu 180 Meter an
(Schlögener Schlinge, Oberösterreich). Im
Naturschutzgebiet Vils-Engtal wurde Granit abgebaut,
was Mitte des 20. Jahrhunderts aus wirtschaftlichen
Gründen eingestellt wurde. Die Abbaustätten wurden
der Natur überlassen und zum Teil überflutet, so
entstand beispielsweise der Taferlsee, welcher
heutzutage in einer naturbelassenen Umgebung zu
finden ist und ein beeindruckendes Beispiel für
anthropogenetische Geomorphologie darstellt.
Klima
Vilshofen an der Donau liegt auf 48° Nord. Dadurch
befindet sich die Stadt überwiegend im Einfluss von
Luftströmungen aus westlicher Himmelsrichtung. Wie
aus dem Klimadiagramm ersichtlich wird, kann
Vilshofen dem kühlgemäßigten Klima zugeordnet
werden. Ein kontinentaler Einschlag ist zusätzlich
gegeben und ist gekennzeichnet durch zum Teil sehr
kalte und schneereiche Winter und heiße und trockene
Sommer. Auch treten im Sommer immer wieder
Wärmegewitter auf.
Die niederschlagsärmsten Monate sind Oktober und
November mit etwa 50 mm Niederschlag. Das
Auftreten eines Altweibersommers ist somit jährlich
gegeben und führt zu milden Temperaturen im
Frühherbst.
Durch die Lage in der Donauebene am
Zusammenfluss der beiden Flüsse Donau und Vils
bildet sich häufig Nebel und Hochnebel, vor allem in
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Frühling und Herbst. Auch der ausgleichende Einfluss
auf Klimaschwankungen vor allem im Winter macht
sich in Vilshofen dadurch bemerkbar, dass es im
Stadtgebiet aufgrund der Flüsse Donau und Vils stets
um 1–2 °C wärmer ist, als in Stadtteilen, die weiter
von den Flüssen entfernt liegen.
Nachbargemeinden
Direkt an das Stadtgebiet grenzen die Gemeinden
Aidenbach, Aldersbach, Beutelsbach, Künzing,
Windorf, Ortenburg, Hofkirchen und Fürstenzell und
die kreisfreie Stadt Passau.
Stadtgliederung
Zu Vilshofen gehören 135 Stadtteile
Geschichte
Historische Karte ca. 1830
Das Jahr 776 war der Anfang der urkundlich
belegbaren Geschichte von Vilshofen. Bei einer
Schenkung eines Hofes an das Kloster Mondsee
(Salzkammergut) wird Vilusa (Name des Bauerngutes)
bereits erstmals erwähnt. Im 12. Jahrhundert entstand
die Namensform Vilshofen. Zu dieser Zeit war der
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Bischof von Passau Grundherr an Donau und Vils.
Vilshofen hatte der Graf von Ortenburg als Lehen
inne. 1206 wurde Vilshofen von Graf Heinrich I. von
Ortenburg zur Stadt erhoben. 1220 wird bereits von
einer Brücke über die Vils, die den neuen Stadtbereich
mit der Altsiedlung am rechten Vilsufer (heute
Vilsvorstadt) verbindet, berichtet. 1236 wird Hainricus
Plebanus de Vilshouen als Pfarrer mit Pfarrkirche
erwähnt.
1241 wird die Stadt von Herzog Otto II. von Bayern
nach Erbstreitigkeiten im Hause Ortenburg gewaltsam
in Besitz genommen und somit zur Grenzstadt
zwischen dem Herzogtum Bayern und dem Fürstbistum
Passau. Hiervon zeugt auch heute noch das
„Vilshofener Zollhaus“, das gleich am Donauufer zu
finden ist. 1258 wurde Vilshofen Mittelpunkt eines
herzöglichen Pflegegerichts. 1262 ging die Stadt
endgültig an Bayern über, nachdem Herzog Heinrich
von Niederbayern, der Nachfolger von Otto II., nach
langwierigen Verhandlungen einen Vertrag mit Bischof
Rüdiger von Passau ausgehandelt hatte. 1345
bestätigte Kaiser Ludwig der Bayer das Stadtrecht.
1376 wurde das Kollegiatstift Vilshofen gegründet.
1434 entstand das älteste Stadtsiegel mit
hochgezogenem Vierpass mit Engel als Schildhalter
und mit Stadtwappen im Halbrundschild. 1504 wurde
die Stadt im Landshuter Erbfolgekrieg gegen
anstürmende Pfälzer und Böhmen erfolgreich
verteidigt. 1536 wurden durch einen großen
Stadtbrand 36 Häuser zerstört.
Im Jahr 1572 bewilligte Herzog Wilhelm V. von
Bayern die Errichtung einer Salzniederlage in
Vilshofen, die noch im gleichen Jahr den Bau der
ersten Donaubrücke und die Einrichtung einer
Weißbierbrauerei nach sich zog. Hierbei wird der
„Goldene Steig“ oder auch „Gulden Straß“ genannte
Salzhandelsweg von Vilshofen nach Bergreichenstein
(Böhmen) erwähnt. Von hier aus wurde das „weiße
Gold“, das Salz, bis nach Prag verbracht. 1642 wurde
das Kapuzinerkloster Vilshofen errichtet. Ebenso wurde
mit dem Bau des Stadtturms begonnen.
1706 wurde durch die Besetzung weiter Teile Bayerns
durch die Kaiserlich Österreichischen Truppen auch
Vilshofen betroffen. Auch Söhne der Stadt kämpften im
nahen Aidenbach um die Freiheit, wobei 4000
Menschen in der Schlacht starben. Am 12. Mai 1794
zerstörte einer der vielen Brände nahezu die ganze
Stadt, nur ganz wenige Häuser des Stadtplatzes
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blieben unversehrt. Der größte Teil des Stadtplatzes
trägt noch heute das Kleid des damaligen
Wiederaufbaues.
Im Jahr 1802 wurde das Kapuzinerkloster wieder
aufgehoben. 1805 erfolgte die erste
Straßenbeleuchtung mit Öllampen. Im Jahr 1813
ereignete sich ein weiterer Stadtbrand an der oberen
Zeile des Stadtplatzes.
Im Jahr 1842 zapfte ein großer Sohn der Stadt
Vilshofen, der Braumeister Josef Groll, das erste
Pilsener Bier in Pilsen, Böhmen, und geht so als dessen
Erfinder in die Geschichte ein. 1860 wurde die
Bahnstrecke zwischen Regensburg und Passau eröffnet
und verband so auch Vilshofen mit den anderen
Städten Ostbayerns. In den Jahren 1886 und 1887
unterhielt der Vilshofener Unternehmer Felix Wieninger
in der Danubiamühle einen Stromgenerator, mit
welchem er mittels einer 100-kV-Gleichspannungs-
leitung zwei Häuser in der Stadt mit elektrischer
Energie versorgen konnte. Damit war Vilshofen einer
der ersten Orte Niederbayerns mit elektrischem Licht.
Im Jahr 1904 oder 1905 wurde die Benediktinerabtei
Schweiklberg gegründet.
In den Jahren von 1957 bis 1959 und 1968 wurden
die ersten Dämme an Donau und Vils errichtet, die
den häufigen Überschwemmungen ein Ende setzen.
Mit Wirkung vom 1. Juli 1972 wurde der Landkreis
Vilshofen aufgelöst. Das Gebiet wurde den
Landkreisen Deggendorf und Passau zugeschlagen.
Bis zur Auflösung zählte der Landkreis Vilshofen zu den
„reichsten“ Landkreisen Bayerns, was vor allem auf die
Steuereinnahmen durch das Kraftwerk Pleinting
zurückzuführen war.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde
Aunkirchen am 1. Januar 1972 in die Stadt
eingegliedert. Am 1. Mai 1978 kamen Alkofen, der
Markt Pleinting und Zeitlarn sowie Gebietsteile der
aufgelösten Gemeinden Albersdorf und Sandbach
hinzu.
1994 erhielt Vilshofen den Status eines Mittelzentrums.
Im Jahr 2002 wurde der Bau der neuen Donaubrücke
vollendet, ebenso wurde durch die neu angelegte
Donaupromenade sowohl eine Park-, als auch
Spaziermöglichkeit geschaffen. Die dadurch
entstandene Anlegemöglichkeit für Donau-
Kreuzfahrtschiffe verschaffte Vilshofen viele Touristen.
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Demografie und Einwohnerentwicklung
Im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert
verzeichnete Vilshofen eine moderate
Bevölkerungszunahme, obwohl die Entwicklung des
produzierenden Sektors in der Donaustadt insgesamt
etwas schwächer ausfiel, als im bayerischen
Durchschnitt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde
die 10.000er-Marke geknackt. Zwei signifikante
Bevölkerungsanstiege ereigneten sich in der zweiten
Hälfte des 20. Jahrhunderts. So trafen unmittelbar
nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Tausend
Flüchtlinge aus Böhmen und Osteuropa in Vilshofen
ein. Eine Vielzahl dieser Menschen verblieb in der
Stadt. Ein weiterer Anstieg erfolgte durch das Öffnen
des Eisernen Vorhanges. Zum einen trafen 1989 etwa
1400 DDR-Bürger aus Ungarn in Vilshofen ein, zum
anderen viele deutschstämmige Menschen aus der
ehemaligen Sowjetunion. Seit den 1990er-Jahren
pendelte sich die Einwohnerzahl auf etwa 16.000
Menschen ein.
Aktueller Stand zum 01.06.2018 nur Hauptwohnsitze
17.005 (Quelle: Wikipedia)
Das bayerische Landesamt für Statistik hat für die Stadt
Vilshofen bis zum Jahr 2034 keinen Anstieg der
Bevölkerung prognostiziert. Zudem wird sich die
Altersstruktur in Richtung der über 65-jährigen
verschieben.
Die Anforderungen der immer älter werdenden
Bevölkerung sind in der Planung zu berücksichtigen.
Verkehr
Der Bahnhof Vilshofen (Niederbay) an der Bahnstrecke
Regensburg–Passau hat drei Haltegleise (zwei
Bahnsteige), von dem aus stündlich Regional-Express-
Züge unter dem Namen Donau-Isar-Express nach
München und Passau verkehren. Fernverkehrszüge auf
der Linie Wien–Passau–Nürnberg durchfahren diesen
Bahnhof. Die nächsten Fernverkehrshalte sind Passau
Hbf und Plattling. Vom Bahnhof Vilshofen zweigten
zwei Nebenbahnen nach Aidenbach und Ortenburg
ab, von welcher nur noch diejenige Richtung
Ortenburg zum Teil existiert und heute nur noch im
Güterverkehr, sowie teilweise mit Sonderzügen
befahren wird.
Im öffentlichen Nahverkehr ist Vilshofen in die
Verkehrsgemeinschaft Landkreis Passau integriert. Es
verkehren Regionalbusse insbesondere der RBO. Dazu
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existiert ein Stadtbussystem, welches teilweise als
Rufbussystem ausgeführt ist.
Vilshofen ist über die Anschlussstelle 113 (Garham) an
die Bundesautobahn 3 angeschlossen. Des Weiteren
liegt die Stadt direkt an der Bundesstraße 8, welche
von Passau über Plattling nach Straubing führt.
Daneben sind die beiden nach Süden führenden
Staatsstraßen 2083 nach Aidenbach und 2119 nach
Ortenburg weitere wichtige Verkehrsverbindungen.
Diese führen rechts der Vils durch die Stadt und sollen
in nächster Zukunft durch eine Ortsumgehung mit der
B 8 verbunden werden, so dass die Verkehrsbelastung
von 20.000 Fahrzeugen pro Tag abnimmt.
In Vilshofen endet der insgesamt 113 km lange
Vilstalradweg, der dort an den Donauradweg und an
den EuroVelo 6, die Flüsseroute vom Atlantik bis zum
Schwarzen Meer entlang von sechs europäischen
Flüssen, angebunden ist.
Des Weiteren gibt es in Vilshofen den
Verkehrslandeplatz Vilshofen, der 1956 eröffnet wurde
und der über eine 1.257 Meter lange Betonstartbahn
verfügt.
2.2 Landes- und Regionalplanung
Die Stadt Vilshofen liegt in der Planungsregion 12
Donau-Wald und ist rund 22 km vom nächsten
Oberzentrum Passau entfernt. Vilshofen wird dem
ländlichen Raum mit besonderem Handlungsbedarf
zugeordnet. Daraus folgt für die Stadt grundsätzlich ein
vorrangiger Entwicklungsbedarf für Einrichtungen der
Daseinsvorsorge. Damit einher geht die Förderung und
Bereitstellung von Finanzmitteln. Der Regionalplan der
Region Donau-Wald (Stand 2016) weist die Stadt
Vilshofen als Mittelzentrum aus.
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2.3 Bauleitplanung
Das Bearbeitungsgebiet ist im Flächennutzungsplan als
gemischte Baufläche dargestellt. Im Wettbewerbsgebiet
besteht kein rechtskräftiger Bebauungsplan.
2.4 Wirtschaft / Handel, öffentliche und andere soziale Einrichtungen
Im Bearbeitungsgebiet ist eine ausgewogene Mischung
aus öffentlichen Einrichtungen, Einzelhandel und
Dienstleistungen festzustellen. Diese befinden sich in
fußläufig gut erreichbarer Entfernung. Auch das
Rathaus und die Stadtpfarrkirche befinden sich in
zentraler Lage am Stadtplatz. Sonstige gewerblich
genutzte Einrichtungen können der Anlage 06
Fortschreibung Einzelhandelskonzept entnommen
werden.
Die Einzelhandelsstruktur in Vilshofen wird durch den
zumeist kleinteiligen Besatz der Innenstadt entlang des
Stadtplatzes und Kirchplatzes, sowie der Vilsvorstadt
und Passauer Straße geprägt.
Die Einzelhandelszentralität von Vilshofen zeigt mit
einem Wert von 161 %, dass per Saldo
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Kaufkraftzuflüsse aus dem Marktgebiet vorhanden sind,
welche sich vor allem auf die Sortimentsbereiche
Nahrungs- und Genussmittel / Gesundheit und
Körperpflege / Bekleidung, Schuhe, Sport / Bau-,
Heimwerker-, Gartenbedarf sowie Optik, Uhren,
Schmuck verteilen. In diesen Bereichen besteht in
Vilshofen eine überdurchschnittliche Verkaufsflächen-
ausstattung für eine Stadt dieser Größe (15.000 –
20.000 Einwohner).
Im Sinne der nachhaltigen städtebaulichen
Entwicklung sollte ein Fokus auf Sortimente des
Innenstadtbedarfs gelegt werden, die zur Sicherung
und Stärkung des Angebots in dem zentralen
Versorgungsbereich „Innenstadt Vilshofen“ beitragen.
Für eine Weiterentwicklung der Innenstadt von
Vilshofen inkl. Frequenzerhöhung ist die Umsetzung
künftiger Entwicklungspotenziale also vor allem hierher
zu konzentrieren.
Um die Stärken der städtebaulichen Qualität des
Einzelhandelsstandortes Vilshofen zu erhalten und
weiter zu stärken, wird außerdem die Beseitigung
der identifizierten Leerstände empfohlen. Diese
Potenzialflächen können unter Berücksichtigung der
„Vilshofener Sortimentsliste“ und den identifizierten
Potenzialbranchen positiv für die innerstädtische
Einzelhandelsentwicklung in Wert gesetzt werden.
Dementsprechend ist der Fokus auf den Erhalt und die
Modernisierung bestehender Flächen zu richten und
das Angebot punktuell zu ergänzen.
In der Kernstadt von Vilshofen sind einzelne Lücken in
der Nahversorgungsstruktur zu beobachten. In der
Altstadt nördlich der Vils ist kein großflächiger
Lebensmitteleinzelhändler aufzufinden, weshalb die
wohnortnahe Versorgung mit Waren des kurzfristigen
Bedarfs für einen Teil der Bevölkerung nicht gegeben
ist (s. Anlage 06: Fortschreibung des
Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Vilshofen an der
Donau (2018), GMA Gesellschaft für Markt- und
Absatzforschung mbH).
2.5 Ortsbild, Ortsmitte
Das prägendste Element im Ortsbild der Stadt
Vilshofen stellt nach wie vor die historische Altstadt im
Herzen des Ortes dar.
Die Anlage hat eine etwa rechteckige Form und ist
primär auf das rechte Donauufer ausgerichtet; die
südöstliche Schmalseite bezieht sich auf das linke
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Vilsufer. Der Binnenraum der Siedlung ist durch vier
parallel zur Donau verlaufende Straßenzüge
erschlossen, dabei liegen die südlichen jeweils etwas
höher als die nördlichen. Die Donaulände, ehemals
das Ufer unmittelbar begleitend, war eine Schiffer- und
Fischergasse. Durch die Auflassung der
Stadtbefestigung nach 1794 hat sie ihre äußere
Einfassung verloren. Es folgt die Donaugasse, ein
langer, schmaler, schluchtartiger Straßenzug,
geschlossen mit drei- bis viergeschossigen ehemaligen
Schiffer- und Handwerkerhäusern bebaut. Auf
wesentlich höher gelegenem Gelände dehnt sich der
stattlichste Straßenzug aus, der Stadtplatz, ein
Straßenmarkt, der im Zuge der Durchgangsstraße liegt,
dem die größten Grundstücke und bürgerlichen
Anwesen und auch das Rathaus zugehören. Die
Stadtpfarrkirche am Südostende des Platzes, die heute
im Platzbild wesentlich mitwirkt, war bis 1794 vom
Marktbetrieb des Platzes durch eine Häuserzeile vor
ihrer Westseite abgeschirmt, sodass die Einschnürung
des Platzes vor seinem Einlaufen in die Vilsbrücke an
dieser Stelle wesentlich enger war. - Als vierter
Straßenzug erschließt die "Burg" bogenförmig den
höchstgelegenen Südteil der Altstadt, in der sich die
Stadtburg bzw. der Sitz des Pflegers befand. Die
Anlage, die schon 1713 als ruinös bezeichnet wird,
kann nicht groß gewesen sein. Von ihr ist nichts mehr
zu erkennen, wie auch dieser Bereich überhaupt seinen
historischen Charakter fast ganz verloren hat.
Bauwerke
Erwähnenswerte Bauwerke sind unter anderem die teils
mittelalterliche Stadtpfarrkirche St. Johannes der
Täufer, die von 1803 bis 1804 nach dem Stadtbrand
1794 wiederaufgebaut wurde. Die barocke
Ausstattung stammt aus der Klosterkirche des
ehemaligen Augustinerchorherrenstifts St. Nikola in
Passau.
Der Stadtturm wurde 1647 fertiggestellt.
Darüber hinaus ist ein Großteil der Altstadt unterkellert,
jedoch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Das
historische Zentrum, besonders die langgezogene
Marktstraße, ist im sogenannten „Inn-Salzach-Stil“
erbaut.
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Denkmäler
Ensemble
Einzeldenkmäler
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Bodendenkmal
Das gesamte Wettbewerbsgebiet liegt im Bereich des
denkmalgeschützten Ensembles Altstadt Vilshofen. "Das
Ensemble schließt die Stadtanlage des 13.
Jahrhunderts, die beiden Vorstädte im Osten und
Westen (Vilsvorstadt, Obere Vorstadt) und die
Kleinhausbebauung an der Südseite der Altstadt, hinter
der "Burg" und am linken Vilsufer, ein." Im gesamten
Altstadtbereich befinden sich zahlreiche
Einzeldenkmäler.
Zugleich ist der gesamte Bereich auch als
Bodendenkmal mit folgender Kurzbeschreibung
geschützt: "Untertägige mittelalterliche und
frühneuzeitliche Siedlungsteile im Bereich der
historischen Altstadt von Vilshofen."
Weitere Informationen: Liste der Baudenkmäler in
Vilshofen an der Donau
Der erlebbare Raum der Straßen und Plätze im
Ortszentrum wird durchgehend durch unmittelbar an
den Straßenraum angrenzende Gebäude gefasst. Nur
selten (z. B. an der Kirche) stellen Bäume raumbildende
Elemente dar. Die geschlossene Bebauung mit
aneinandergebauten Häusern wird nur durch wenige
enge Gassen unterbrochen. Aus Anlage 09
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Bestandsbilder können die Höhen der Gebäude am
Stadtplatz entnommen werden.
Der gesamte Platzbereich befindet sich im städtischen
Besitz. Näheres zu den Grundstücksverhältnissen kann
auch dem ISEK unter "Eigentumsverhältnisse,
Bodenordnung" entnommen werden. (s. Anlage 04)
2.6 Leerstandssituation in der Ortsmitte
Die Entwicklung der Leerstandsproblematik sollte – wie
in jeder Gemeinde – auch in Vilshofen im Auge
behalten werden, da sich Leerstände negativ auf das
Ortsbild auswirken.
Im Bereich des Stadtplatzes sind Leerstände vorhanden.
Seit dem 1. Juli 2018 gibt es bei der Stadt einen
Stadtentwicklungsmanager, der sich mit dieser
Problematik beschäftigt.
Eine Aufwertung des öffentlichen Raumes kann die
Wiedervermietungschancen von leer stehenden
Immobilien und somit die Belebung des Ortszentrums
erhöhen.
2.7 Verkehr und Erschließung im Wettbewerbsgebiet
Im Ortszentrum liegt eine erhöhte Verkehrsbelastung
vor. Aufbauend auf einem Gutachten von Prof. Kurzak
aus dem Jahr 2005 (Verkehrszählung 2004) wurden
die Verkehrsströme 2014 (Bericht Februar 2015, Univ.
Prof. Dr. Ing. Klaus Bogenberger (b+p gmbh), Dipl.
Ing. Ulrich Glöckl (TRANSVER GmbH)) aufgrund der
aktuellen Gegebenheiten erneut untersucht (s. Anlage
08 Verkehrskonzept).
Unter anderem lagen bei dieser Untersuchung die
Schwerpunkte
- beim Verkehrsgeschehen auf dem Stadtplatz
- bei der Erschließung des Parkhauses Bürg
- und bei Verbesserungen für den nicht-motorisierten
Verkehr (NMIV) und den öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV).
Als Leitziel der Aufgabenstellung ist ein „gemeinsames,
gleichberechtigtes Miteinander“ der diversen
Verkehrsarten anzustreben. Aus diesem Leitgedanken
– auf die Gegebenheiten in Vilshofen bezogen –
können als allgemeine Planungsziele die "Identifikation
eines Gleichgewichtszustands" aus der
Aufenthaltsqualität am Stadtplatz und weiteren
städtischen Straßen, Verkehr (ruhend und fließend, MIV
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und NMIV) und der Ökonomie (wirtschaftlicher Betrieb
des Parkhauses und keine wirtschaftliche
Beeinträchtigung der Geschäfte am/um den Stadtplatz)
entwickelt werden.
Folgende Übersicht über die Tagesverkehrsmengen
(Kfz/24h) wurde aufgrund der durchgeführten
Zählungen erstellt.
Tagesverkehrsmengen [Kfz/24h]
Die werktägliche Verkehrsbelastung (DTVW) stellt sich
wie folgt dar:
- Stadtplatz (Einbahnstraße) 5.400
- Bürg in Richtung Norden (Einbahnstraße) 530
- Bürg in Richtung Kirchplatz (Gegenverkehr) 1.050
- Stadtplatz - Donaulände (Einbahnstraße) 3.200
- Vilsbrücke (Gegenverkehr) 6.500
Einordnung der vorhandenen Verkehrsmengen:
Gemäß RASt 06 können Straßen nach Kategorien
(Belastungsklassen) eingeordnet werden. In diese
Einordnung gehen auch Gebietscharakter,
Umfeldnutzung / Aufenthaltscharakter, straßenräum-
liche Situation und eben die Verkehrsbelastung ein:
Belastung < 4000 Kfz/24h: Wohnstraße
- Bürg
- Kirchplatz Richtung Donaulände
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Belastung zwischen 4000 bis 10000 Kfz/24h:
Sammelstraße, Quartiersstraße
- Stadtplatz
- Vilsbrücke/Vilsvorstadt
Einschätzung des Verkehrsgutachtens:
"Obgleich subjektiv die vorhandenen Verkehrsmengen
sicher störend vor allem auf die Anwohner wirken,
kann nach Analyse der Zahlenwerte konstatiert werden,
dass die Belastungen den angrenzenden Nutzungen
durchaus angemessen erscheinen. Nach eigener
Anschauung wirken die fahrenden Fahrzeuge am
Stadtplatz vor allem deswegen störend auf die
Aufenthaltsqualität, weil vergleichsweise hohe
Geschwindigkeiten auftreten, welche auf dem
Kopfsteinpflasterbelag ein lautes Abrollgeräusch
verursachen.
Hinsichtlich der Ausprägung der Radwegenetze sollte
auch die Empfehlung für Radverkehrsanlagen (ERA
2010) berücksichtigt werden. Gemäß ERA 2010 kann
bis zu einer Verkehrsmenge von 4000 Kfz/24h bei 50
km/h Radverkehr im Mischbetrieb (ohne eigene
Radverkehrsinfrastruktur) abgewickelt werden (bei 30
km/h bis zu 8000 Kfz/24h).
Nachfolgend werden aus Expertensicht, aber ohne
exakte Analyse der tatsächlich quantifizierbaren Nutzen
und Kosten, die wichtigsten Maßnahmen dargestellt:
1. Im Bereich Altstadt/Stadtplatz für Fußgänger und
Fahrrad attraktiver werden
a. Stadtplatz als „verkehrsberuhigter Bereich“ (Umkehr
der Wartepflicht)
b. Stadtplatz mit weniger ruhendem Verkehr
c. Oberflächen für Fuß- und Radverkehr attraktiver
gestalten (Pflasterung)
d. Radverkehr in beide Richtungen öffnen
Ruhender Verkehr:
Im Bereich des Stadtplatzes sind derzeit rund 55
öffentliche Parkplätze verfügbar.
Weitere Parkplätze in unmittelbarer Nähe des
Wettbewerbsgebietes sind das Parkhaus Bürg (180
Stellplätze), die Parkplätze an der Donaulände und an
der Donaupromenade (ca. 400 Stellplätze).
Problematisch in Bezug auf die Verkehrs- und
Stellplatzsituation am Stadtplatz ist der Parksuchverkehr
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aufgrund der hohen Auslastung der Stellplätze zu
Hauptverkehrszeiten.
Entfernung Parkhaus "Bürg" und Parkplatz Donaupromenade vom Stadtplatz
Im Zuge der Bearbeitung des Wettbewerbs soll ein
einheitliches Parkkonzept entwickelt werden, um eine
Verbesserung der Parkplatzsituation im Ortszentrum zu
erreichen.
Im Wettbewerbsgebiet sind fünf Behindertenstellplätze
vorhanden.
Fußgänger:
Die Gehbereiche sind durch die bauliche Enge des
Stadtplatzes und die Vielfalt an weiteren
Nutzungsansprüchen stark eingeschränkt. Teilweise
steht nur eine Gesamtbreite von 13,50 m zur
Verfügung, die sich der Fahrverkehr (Kfz und
Fahrradfahrer), der ruhende Verkehr (auf beiden Seiten
Längsparker), die Außengastronomie (in Gitterboxen),
die Aufsteller vor den Geschäften, Pflanz- und
Möblierungselemente und der Fußgängerverkehr
teilen.
Die Barrierefreiheit ist aufgrund unebener Beläge, vor
allem aufgrund des Großsteinpflasters eingeschränkt.
Radverkehr:
Entlang des Stadtplatzes sind für Radfahrer keine
eigenen Anlagen in Form von beispielsweise
Schutzstreifen oder Radwegen vorhanden. Ein Problem
stellt auch die Einbahnregelung dar, die von den
Radfahrern in der Regel durch das Ausweichen auf die
Gehwege unterlaufen wird.
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Darüber hinaus gibt es kaum
Fahrradabstellmöglichkeiten im Wettbewerbsgebiet.
Ausnahmen sind die wenigen Abstellplätze vor dem
Rathaus.
ÖPNV:
Am Stadtplatz besteht eine Bushaltestelle im Bereich
der Platzaufweitung Richtung Kirchplatz.
Die Haltestelle entspricht nicht den derzeitigen
Standards. (s. Anlage 09_Fotodokumentation).
2.8 Sanierungsgebiet
Der Umgriff des Wettbewerbsgebietes umfasst rund
1,14 ha ist komplett im Sanierungsgebiet enthalten.
Auf Grundlage des Sanierungsgebietes wird der
Wettbewerb und die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt
mit Mitteln der Städtebauförderung unterstützt.
Weitere Informationen zur Stadt Vilshofen können dem
ISEK (Anlage 04_ISEK) entnommen werden.
3. Aufgabenstellung, Wettbewerbsumgriff
Wettbewerbsumgriff
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Die Stadt Vilshofen plant als Ergebnis des
vorangegangenen ISEK-Prozesses die Sanierung und
Neugestaltung des Stadtplatzes, einen weitreichenden,
nachhaltigen Umbau, der eine flexible und
multifunktional nutzbare Situation schafft. Der Platz soll
zukunftsfähig sein, d. h. für einen langen Zeitraum
nutzbar und er sollte ohne Umbau an neue Situationen
angepasst werden können. Das Bearbeitungsgebiet soll
zu einem qualitativ hochwertigen und attraktiven
Aufenthaltsbereich für alle Generationen entwickelt
werden.
Die gegenwärtige übermäßige Dominanz des
fließenden und ruhenden Verkehrs hat eine erhebliche
Auswirkung auf die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer,
insbesondere der Kinder und der älteren Personen.
Ein wichtiges Ziel des Wettbewerbs ist somit auch die
strukturierte Neuordnung des Verkehrs im
Betrachtungsgebiet.
Dabei spielt auch der Radfahrverkehr eine wichtige
Rolle. Am Bahnhof soll demnächst ein Radfahr-
Terminal entstehen, das über die Vilsbrücke und über
die Vilsvorstadt an den Stadtplatz angebunden werden
soll. Deshalb ist bei der Neugestaltung, insbesondere
von Vilsbrücke, "Vilsvorstadt" und anschließendem
Einmündungsbereich "Passauer Straße" (Ideenteil) ein
Augenmerk auf den Radfahrverkehr zu richten.
3.1 Im ISEK wurden folgende Ergebnisse festgehalten:
"Der langgestreckte "Stadtplatz" im Zentrum von
Vilshofen bedarf funktional und gestalterisch einer
gewissen Anpassung und Fortschreibung:
Die Verkehrsbelastung mit 5400 Kfz / 24 Std ist sehr
groß und muss zugunsten einer deutlich steigerbaren
Aufenthaltsquaiität für Anwohner , Besucher, Kunden
und Gäste spürbar reduziert werden. Dies kann
sicherlich nur durch ein Maßnahmenbündel erreicht
werden.
Durch verschiedene ( Gestaltungs- )Maßnahmen muss
zunächst vor allem der Durchgangsverkehr reduziert
oder ganz vermieden werden, z. B. durch
Geschwindigkeitsreduzierung und Einbau
entsprechender Barrieren wie z. B. weiterer
Möblierungszonen, Ausweitung der Bushalteflächen,
versetzte Fahrlinien u. ä. m.
Der Zielverkehr - hier vor allem der Parksuchverkehr -
ist ebenfalls zu reduzieren durch entsprechend effektive
Maßnahmen im Platz selbst, im Umfeld und im
Verkehrssystem:
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- das Parkplatzangebot im Stadtplatz ist zu reduzieren
- im Gegenzug ist das Parkplatzangebot im nahen
Umfeld weiter zu verbessern, quantitativ (Anzahl),
qualitativ ( Erreichbarkeit der Parkplätze, Weglänge
f. Fußgänger)
und auch kommunikativ (Beschilderung,
Parkleitsystem)
- Der Kfz-Verkehr ist künftig verträglich(-er)
abzuwickeln - in jedem Fall auf leisem Belag.
- Die Erreichbarkeit des Stadtplatzes für Fußgänger
und auch Radfahrer ist zu verbessern.
- Die Fahrerlaubnis für Radfahrer (in beide
Richtungen) im Stadtplatz ist konzeptbedingt
denkbar.
- Der gesamte Platz ist barrierefrei mit einer sehr
gehfreundlichen Belagsstruktur zu gestalten.
- Die Erreichbarkeit des historischen Platzraumes ist zu
stärken.
- Flächen für Außengastronomie und auch für
konsumfreien Aufenthalt sind zu vergrößern
- Die Einsehbarkeit der Ladenlokale, der Gastronomie
und öffentlichen Gebäude ist zu verbessern.
- Die Beleuchtung, Lichtstimmung soll optimiert
werden.
Die Gestaltungsmaßnahmen sollen intensiv mit den
Nutzern und Anliegern abgestimmt werden."
3.2 Bürgerbeteiligung
In einem Beteiligungsprozess wurde gemeinsam mit
den Bürgern nach einer Stärken-Schwächen-Analyse
ermittelt, wo die Potentiale des Stadtplatzes liegen,
ebenso was verbessert werden kann.
Anschließend wurden in kleineren Arbeitsgruppen erste
Ideen entwickelt: Wie kann der Stadtplatz zukünftig
aussehen, bzw. an welchen Ecken muss angesetzt
werden?
Ziel war es, am Ende des Prozesses einen umfassenden
Überblick über den Ist-Zustand zu haben und die
Ergebnisse als Planungsparameter weiterentwickeln zu
können.
Allgemeine Ziele aus diesem vorgeschalteten Verfahren
für den gesamten Planungsbereich sind:
- die Entwicklung Gesamtvision ("wo soll es
hingehen?")
- eine moderne Umgestaltung und attraktivere
Gestaltung des gesamten Planungsumgriffs
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- die Gleichberechtigung Fußgänger / Auto /
Radfahrer
Die Sicherheit für alle Nutzer des Stadtplatzes ist der
Stadt ein zentrales Anliegen.
Von den Teilnehmern wird ein auf die Gestaltung
abgestimmter Vorschlag für eine verkehrsrechtliche
Anordnung erwartet, z. B. Spielstraße (6 km) oder
verkehrsberuhigter Geschäftsbereich (20 km).
- das Schaffen hoher Aufenthaltsqualität für die
Bürger
- die Verbesserung der Barrierefreiheit im gesamten
Planungsbereich
Die Barrierefreiheit ist eines der Kernanliegen der
Neugestaltung. Im gesamten Planungsbereich sollten
keine Schwellen (Ausnahme Kasseler Bord) vorhanden
sein. Abgrenzungen sollten durch die Möblierung
gelöst werden. Die Maßnahmen für die Barrierefreiheit
beziehen sich nicht nur auf Gehbehinderte und
Rollstuhlfahrer, sondern entsprechend der DIN 18040-
3 auch auf weitere Behinderungen (z. B. Leitlinien für
Sehbehinderte etc.).
- Verbesserung der Verkehrsführung,
Fahrbahnführung kann verändert werden (z.B.
verschwenkte Fahrbahn, Mindestbreite 3,5 m, ...)
- Ruhender Verkehr: sinnvolle Neuordnung und
Organisation der Parkplätze (ggf. einseitig), eine
Reduzierung dieser ist zu prüfen, vorzugsweise
Schrägparker, lt. Stadtratsbeschluss sollten vorläufig
ca. 35 Stellplätze inkl. 4 Behindertenstellplätze auf
dem Stadtplatz (ohne Kirchplatz und Vilsvorstadt)
eingeplant werden, die aber flexibel änderbar sein
sollten.
- Behindertenstellplätze
- Verbesserung des Verhältnisses Verkehrsfläche
(Fahrbahn, ruhender Verkehr) – Freifläche (Gehweg,
Freisitze, Stellfläche Verkehrsführung Aufsteller, …)
- die "Wegeführung" bzw. Verlauf des Gehwegs
zwischen Gastronomie und Fahrbahn oder zwischen
Gastronomie und Gebäude ist zu prüfen
- Ausweisen von Radstellplätzen, Anzahl dieser ist
entwurfsabhängig; die bisherige Anzahl an
Fahrradstellplätzen ist mindestens einzuhalten
- Verbesserung des Radverkehrs kann im Sinne einer
Verbesserung für alle Verkehrsteilnehmer sein,
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eigenständiger Radweg auf dem Stadtplatz wird
nicht gewünscht, der Radverkehr soll auf der
Fahrbahn erfolgen
- gute Begehbarkeit/Befahrbarkeit des Belags für alle
Personengruppen (für Geh- und Sehbehinderte) soll
gewährleistet sein, lärmreduzierender Belag
- Klimaanpassungsstrategien sind in die
Überlegungen miteinzubeziehen
- die Bushaltestelle (Stellplätze für 2 Busse, Kasseler
Bord nur für einen Bus) ist zu erhalten; die Lage
kann verschoben werden, die neue Lage dieser ist
zu prüfen und abzustimmen
Gestaltung
- die Parkplätze sind zu kennzeichnen, die
Abgrenzung der Parkbuchten soll möglichst flexibel
sein, Abgrenzung Fahrbahn / Gehbereich kann
beispielsweise über Belag oder
Ausstattungselemente erfolgen
- der Gehbereich soll ausreichend breit sein
- eine Einfassung der Gastronomie (Freisitze) ist zu
prüfen (entwurfsabhängig) und Vorschläge zur
Gestaltung bzw. Alternativen zu erbringen
- die Breite des Gebäudes soll grundsätzlich nicht
überschritten werden, bei gegenseitigem
Einverständnis der Nachbarn soll eine
Erweiterbarkeit des Freisitzes möglich sein
- die bestehenden Gastronomieflächen sind in ihrem
Umfang zu erhalten
Die Abgrenzungen und die Aufteilung / Zonierung der
Flächen sollten flexibel handhabbar sein, so dass man
ohne aufwendige Umbauten auf veränderte
Randbedingungen reagieren kann.
Ein Sonderelement ist die Vilsbrücke, die zwar nicht
konstruktiv geändert werden soll, deren Oberflächen
aber neu gestaltet werden sollen. Neben den
Verkehrsfunktionen sollte auch hier die
Aufenthaltsqualität und die Erlebbarkeit eine wichtige
Rolle spielen.
Ausstattungselemente
- eine Begrünung soll eher punktuell und über mobile
Elemente erfolgen, hier sind denkmalpflegerische
Gesichtspunkte zu beachten (z. B. bzgl. Freihaltens
der Hausfassaden)
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- die Beleuchtung soll als gestalterisches Element in
den Entwurf einfließen
- „Ruhezonen“ (Spielelemente, Sitzgelegenheiten,
Brunnen, …) sollen als gestalterische Elemente in
den Entwurf integriert werden
- ein gestalterisches Alleinstellungsmerkmal ist zu
entwickeln (ggf. eine Mischung aus Funktionalität /
Kunst)
Der Brunnen vor dem Rathaus ist kein historisches
Element und könnte deshalb versetzt werden. Dabei ist
allerdings zu beachten, dass dies aufgrund der
Brunnenstube und Technik relativ aufwendig wäre.
Die derzeit im Wettbewerbsbereich vorhandenen
Kunstwerke sollen grundsätzlich bleiben, allerdings
kann ihr Standort verändert werden.
Im Ergebnis des Prozesses soll als Schwerpunkt der
Umsetzung der oben formulierten Ziele die Sanierung
der öffentlichen Räume erfolgen, mit der Absicht, deren
Aufenthaltsqualität und Funktionalität zu verbessern.
Das Bearbeitungsgebiet umfasst den Bereich des
Stadtplatzes und der Vilsvorstadt.
3.3 Vorhandene Situation
Oberflächen:
Folgende Materialien werden derzeit im
Wettbewerbsgebiet verwendet:
Der Stadtplatz ist mit einem Belag aus gebrochenen
Granitgroßsteinen im Verband gepflastert. Die
Fahrbahn ist von der restlichen Fläche entlang der
Bebauung durch einen als Rinne ausgebildeten
Dreizeiler bzw. mit einem Einzeiler aus den gleichen
Granitgroßsteinen abgetrennt. eine Ausnahme bildet
der erst vor einigen Jahren neu gestaltete Bereich vor
dem Rathaus, der mit großflächigen Granitplatten mit
engen Fugen im Verband belegt ist.
Straßenprofil:
Die Fahrbahnbreite einschließlich beidseitiger
Längsparker beträgt im Bereich des Stadtplatzes derzeit
8,0 bis 9,0 m bei einer Gesamtbreite in weiten Teilen
von ca. 13 Metern. Vor dem Rathaus verengt sich die
Fahrbahn in einem kurzen Abschnitt auf 4,3 m. Südlich
der Kirche ist sie zwischen 4,4 und 5,4 m breit,
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während sie auf der Brücke und in der Vilsvorstadt
wieder auf 7,0 m zunimmt.
Der Stadtplatz ist durchgehend ohne Höhenabsetzung
gepflastert. Die Fahrbahn ist von der restlichen Fläche
entlang der Bebauung nicht höhenmäßig abgetrennt.
Der schmale Seitenbereich wird multifunktional als
Gehweg, Radweg, für die Außengastronomie und für
die Auslagen der Geschäfte genutzt.
Ausstattung:
Durch das geringe Platzangebot in den Flächen, die
von Fußgängern oder zum Aufenthalt genutzt werden,
ist auch die Ausstattung neben den Verkehrsschildern
und Parkscheinautomaten überschaubar. Eine
Ausnahme bildet der Vorplatz des Rathauses, der als
Teilbereich vor wenigen Jahren neu gestaltet wurde
und mit einem niedrigen Bordstein und einer
Pollerreihe von der Fahrbahnfläche abgegrenzt ist. Hier
sind Sitzmöglichkeiten, ein Brunnen, Fahrradständer
und Pflanztröge platziert. Ebenso stellt der
Eingangsbereich der Sparkasse mit einer
Zugangsrampe und einer Metallskulptur eine
Besonderheit dar.
Negativ fallen die käfigartigen Abgrenzungen zwischen
den Außengastronomiebereichen und dem übrigen
Freibereich auf.
Beleuchtung:
Die Beleuchtung wurde bei der Bürgerbeteiligung, die
vor dem Wettbewerbsverfahren durchgeführt wurde
einhellig als unzureichend eingestuft.
Einen Eindruck zum Wettbewerbsgebiet bei Nacht kann
der Dokumentation zur Bürgerbeteiligung (Anlage 05)
entnommen werden. Im Zuge der Bearbeitung soll ein
einheitliches Gesamtkonzept zur Beleuchtung
entstehen.
Grünflächen und Bäume:
Im Bereich des Stadtplatzes sind keine Bäume oder
Grünflächen vorhanden. Lediglich auf dem
Rathausvorplatz gibt es zwei mobile Pflanztröge mit
zwei kleinen Bäumen. Die Kirche ist nördlich und
westlich von einer halbkreisförmigen Baumreihe
umgeben.
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Technische Infrastruktur, Sparten:
Die Angaben zur technischen Infrastruktur (Sparten)
werden den Teilnehmern soweit vorhanden zur
Verfügung gestellt. Die Lage der Sparten ist bei der
Planung, insbesondere bei der Führung der
Entwässerungsrinnen und bei den Baumpflanzungen
und der sonstigen Ausstattung zu berücksichtigen.
Eigentumsverhältnisse:
Die gesamte Freifläche ist im Besitz der Stadt Vilshofen.
Vorhandene Bebauung s. Anlage 09:
Die Bebauung am Stadtplatz von Vilshofen ist
charakterisiert durch ihre Geschlossenheit, die für
mittelalterliche Städte typisch ist. Auffällig ist die im
Verhältnis zur Breite des Straßenraums große Höhe der
drei- bis viergeschossigen zusammengebauten Häuser.
Die sehr engen Gassen, durch die die Häuserzeilen
durchbrochen sind, sind mit Strebebögen überbrückt,
um die angrenzenden Häuser zu stützen. Die
Einheitlichkeit der Bebauung ist durch den
Wiederaufbau nach einem Stadtbrand vor gut 200
Jahren entstanden. Am 12. Mai 1794 äscherte ein
Großbrand fast die ganze Altstadt zwischen Stadtturm
(blieb verschont) und Vilsufer ein. Der damals bekannte
Baumeister Franz Anton Glonner aus Burghausen
baute die Altstadt dann im sogenannten Inn-Salzach-
Stil wieder auf. Unverkennbar für diese Stilart sind die
Blendgiebel, horizontal abschließende Frontmauern,
hinter denen sich der Dachstuhl verbirgt.
3.4 Ideenteil (s. Anlage 01 Umgriff)
Als Ideenteil sollen Vorschläge für die zukünftige
Gestaltung der Einmündung des vom Stadtplatz
kommenden Teils der Straße "Vilsvorstadt" in den
Straßenzug "Vilsvorstadt" - "Passauer Straße" erarbeitet
werden. Die derzeitige Verkehrssituation lässt allerdings
eine mittelfristige Realisierung nicht zu. Deshalb kann
kein Auftragsversprechen gegeben werden. Trotzdem
ist der Ausloberin eine ganzheitliche Betrachtung
wichtig.
Besondere Beachtung verdient auch die
Eingangssituation vor dem Stadtturm am
Nordwestende des Stadtplatzes. Hier wird der mögliche
Abbruch des Hauses Obere Vorstadt Nr. 17, Fl. Nr.
252 diskutiert.
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TEIL III – BEURTEILUNGSKRITERIEN
Alle zur Beurteilung zugelassenen Arbeiten werden
gemäß nachfolgend aufgeführten Gesichtspunkten
beurteilt. Die Beurteilung erfolgt durchgängig nach
einheitlichen Maßstäben vorbehaltlich Gewichtung
oder geringfügiger Veränderungen durch das
Preisgericht aus den Erkenntnissen der Wettbewerbs-
arbeiten.
Qualität des Gesamtkonzeptes (Verkehr und
Nutzung) und der Gestaltung
Qualität und Nutzbarkeit der Verkehrsflächen
und Freiräume
Berücksichtigung der Nutzungsanforderungen,
-angebote und Funktionalität
Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit hinsichtlich
Bauunterhalt und der Folgekosten
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TEIL IV – ANLAGEN
Anlage 00 Verfassererklärung
Anlage 01 Wettbewerbsumgriff (pdf, dwg, dxf)
Anlage 02 Lageplan Schnittlinien und –richtungen
Anlage 03 Lageplan Visualisierungen
Anlage 04 Entwicklungskonzept (ISEK)
Anlage 05 Dokumentation der Bürgerbeteiligung
Anlage 06 Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes
Anlage 07 Planungsparameter aus der Bürgerbeteiligung
Anlage 08 Verkehrskonzept
Anlage 09 Fotodokumentation Bestand
Die Auslobung wurde am 06.07.2018 erstellt und umfasst 44 Seiten und die Anlagen 00 – 09
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