abendprogramm bwv 22
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freitag,19. februar 2010trogen (ar)
JESUSNAHM ZUSICH DIE
ZWÖLFE
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freitag, 19. februar 2010, trogen (ar)
«jesus nahm zu sich die zwölfe»
Kantate BWV 22 zu Estomihi
für Alt, Tenor und Bass
Vokalensemble, Oboe, Fagott,
Streicher und Continuo
17.30 – 18.15 uhr, evangelische kirche, trogen
Workshop zur Einführung in das Werk
mit Rudolf Lutz und Karl Graf (Voranmeldung!)
anschliessend
Kleiner Imbiss und Getränke im Saal der Krone Trogen
eintritt: fr. 40.–
19 uhr, evangelische kirche, trogen
Erste Aufführung der Kantate
Reflexion über den Kantatentext: Sr. Ingrid Grave
Zweite Aufführung der Kantate
eintritt: kategorie a fr. 40.–, kategorie b fr. 10.–
ausführende
solisten
Altus Markus Forster
Tenor Johannes Kaleschke
Bass Ekkehard Abele
vokalensemble der schola seconda pratica
Sopran Susanne Frei, Guro Hjemli, Noëmi Tran, Alexa Vogel
Alt Jan Börner, Antonia Frey, Olivia Heiniger, Lea Scherer
Tenor Marcel Fässler, Clemens Flämig, Nicolas Savoy
Bass Fabrice Hayoz, Valentin Parli, Philippe Rayot
instrumentalensemble der schola seconda pratica
Violine Renate Steinmann
Viola Susanna Hefti
Violoncello Martin Zeller
Violon Iris Finkbeiner
Fagott Dorothy Mosher
Oboen Stefanie Haegele
Orgel Norbert Zeilberger
special guest
Violine John Holloway
leitung
Rudolf Lutz
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reflexion
Ingrid Grave wurde 1937 in Südoldenburg (Nord -
deutsch land) geboren, wo sie aufwuchs und die Schu-
le besuchte. 1960 trat sie in den Dominikanerorden
ein, und zwar bei den Dominikanerinnen in Ilanz,
Grau bünden. Nach dem zweijährigen Noviziat (klö-
sterliche Einführungszeit) schloss sie ihre Ausbildung
ab und arbeitete als Lehrerin, zunächst in der Primar -
schule, dann nach einer weiteren Ausbildungszeit in
der Sekundarschule des Klosters. Berufsbegleitend
abs ol vierte sie den Theologiekurs für Laien. Von 1982
bis 1994 war sie Mitglied im Leitungsteam der Ordens -
gemeinschaft und verantwortlich für die Kontakte zu
den Niederlassungen in Übersee (Brasilien und Taiwan).
Damit verbunden waren verschiedene Reisen und Auf -
ent halte in diesen Ländern. Von 1994 bis 2000 arbeite-
te sie auf eine Anfrage des Schweizer Fernsehens als
Mode ratorin bei der Sonntagssendung «Stern stun -
den». Anschliessend sprach sie während zwei Jahren
einmal monatlich das «Wort zum Sonntag». Seither
enga giert sie sich hauptsächlich in der Arbeit mit
Frauen (Vortragstätigkeit, Besinnungstage) und lebt
in Zürich in einem kleinen oekumenischen Projekt für
Frauen, die spirituell auf der Suche sind.
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bwv 22:«jesus nahm zu sich die zwölfe»
textdichter nr. 1: zitat aus lukas 18
nr. 2–4: unbekannt
nr. 5: elisabeth creutziger 1524
erstmalige aufführung: sonntag estomihi, 7. februar 1723
1. aria e coro (tenore & basso)
Tenore:
Jesus nahm zu sich die Zwölfe und sprach:
Basso:
Sehet, wir gehn hinauf gen Jerusalem,
und es wird alles vollendet werden,
das geschrieben ist von des Menschen Sohn.
Coro:
Sie aber vernahmen der keines und wussten nicht,
was das gesaget war.
2. aria (alto)
Mein Jesu, ziehe mich nach dir,
ich bin bereit, ich will von hier
und nach Jerusalem zu deinen Leiden gehn.
Wohl mir, wenn ich die Wichtigkeit
von dieser Leid- und Sterbenszeit
zu meinem Troste kann durchgehends wohl verstehn!
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3. recitativo (basso)
Mein Jesu, ziehe mich, so werd ich laufen,
denn Fleisch und Blut verstehet ganz und gar
nebst deinen Jüngern nicht, was das gesaget war.
Es sehnt sich nach der Welt und nach dem grössten Haufen.
Sie wollen beiderseits, wenn du verkläret bist,
zwar eine feste Burg auf Tabors Berge bauen;
hingegen Golgatha, so voller Leiden ist,
in deiner Niedrigkeit, mit keinem Auge schauen.
Ach! kreuzige bei mir in der verderbten Brust
zuvörderst diese Welt und die verbotne Lust,
so werd ich, was du sagst, vollkommen wohl verstehen
und nach Jerusalem mit tausend Freuden gehen.
4. aria (tenore)
Mein alles in allem, mein ewiges Gut,
verbessre das Herze, verändre den Mut;
schlag alles darnieder,
was dieser Entsagung des Fleisches zuwider!
Doch wenn ich nun geistlich ertötet da bin,
so ziehe mich nach dir in Friede dahin!
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5. corale
Ertöt uns durch dein Güte,
erweck uns durch dein Gnad;
den alten Menschen kränke,
dass der neu’ leben mag
wohl hie auf dieser Erden,
den Sinn und all Begehren
und G'danken hab’n zu dir.
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zum kantatentext
Die Kantate nimmt Bezug auf den ersten Teil des Sonn-
tagsevangeliums aus Lukas 18: Jesus offenbart den zwölf
Jüngern, dass sich in Jerusalem seine Passion vollenden
werde. Es handelt sich um eine der beiden Kantaten, mit
denen sich Johann Sebastian Bach um die Kantorenstelle
an der Thomaskirche in Leipzig beworben hatte.
weitere theologische und musikalische hinweise fin den
sich auf der innenseite dieser umschlagklappe. aufge-
klappt können sie gleichzeitig mit dem kantatentext
gelesen werden.
1. Arioso und ChoraleDas auf Tenor (Evangelist), Bass (Jesus) undChor (Jünger) aufgeteilte Zitat aus demLukasevangelium spricht von der Leidens-ankündigung Jesu und vom Unverständnisder Jünger. Ein mehrfach wiederkehrenderOrchesterteil (Ritornell) verbindet diese Teile.
2. AriaIm Unterschied zu den Jüngern, welche dieAnkündigung nicht verstehen, bittet derDichter, Jesus auf seinem Leidensweg beglei-ten zu dürfen: die solistisch eingesetzte Oboegibt diesem Bitten beredten Ausdruck.
3. Recitativo«Die Welt» will nicht einen leidenden, son-dern einen triumphierenden Christus sehen;mit dem «Berg Tabor» wird auf die Erzäh-lung von der Verklärung Jesu (Matthäus 17)angespielt. Der Dichter jedoch will auch amLeiden Jesu Anteil haben und dessen Sinnverstehen. Gesangliche Deklamation unddie bewegten Begleitfiguren rücken diesesBass-Rezitativ in die Nähe eines Arioso.
4. AriaDer Dichter erweitert seinen Vorsatz mit derBitte um ein starkes Herz und guten Mut,damit er den menschlichen Schwächen wi-derstehen könne und Christus ihn dereinstzu sich ziehen werde. Bach schreibt eine ArtTanzsatz und unterstreicht die Worte «Frie-den» und «ewig» durch einen lang gehalte-nen Ton des Sängers, während im Orchesterdie Bewegung weiterläuft.
6. CoraleDie letzte Strophe des Liedes «Herr Christ,der einig Gotts Sohn» von Elisabeth Creutzi-ger, der ersten evangelischen Liederdichte-rin, bezieht sich auf Worte des Apostels Pau-lus (Römer 6), wonach in der Taufe «der alteMensch» mit Christus begraben wurde undmit dem auferstandenen Christus zu einemneuen Leben auferweckt worden ist.
theologisch-musikalische anmerkungen
hinweise
Das Parkplatzangebot in Trogen (AR) ist beschränkt.
Zusätz liche Parkplätze beim Feuerwehr-Depot (Park-
platz Spitz acker). Trogenerbahn ab St.Gallen HB im Halb -
stundentakt.
Wegen Ton- und Bildaufzeichnungen kann während
der Aufführungen kein Einlass gewährt werden.
nächste kantate
freitag, 26. märz 2010, trogen (ar)
«wie schön leuchtet der morgenstern»
Kantate BWV 1 zur Verkündigung Maria
Reflexion: Elisabeth Bronfen
NS
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