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Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 1
Ernährung der Weltbevölkerung
Herausforderungen für Agrarpolitik, IZ, Kleinbauern und Privatsektor
Dr. Marc NoltingDeutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Herbsttagung der Verbindungsstelle Landwirtschaft-Industrie e.V.
Hiltrup, 20.10.2011
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 2
Gliederung
1. Zur aktuellen Lage der Welternährung
2. Herausforderung Ländliche Entwicklung
3. Aktivitäten der GIZ im Bereich Ernährungssicherung
4. Inklusive Geschäftsmodelle in der LW
5. Fallbeispiele
6. Schlussfolgerung
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 3
1 | Zur aktuellen Lage der Welternährung Entwicklung der Welternährung bis 2015
Quelle: FAO (2009), Fan (2010)
436 Mio.925
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 4
1 | Zur aktuellen Lage der Welternährung Unterernährung in EL von 1961-2010
2008-09:Anstieg auf 1,023 Mio.
2009-2010:Rückgang auf 925 Mio.(-9,6%)
2010-2011: Anstieg der absoluten Armut um 44 Mio
Quelle: FAO (2010)
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 5
1 | Zur aktuellen Lage der Welternährung Anzahl der Unterernährten nach Regionen (2010)
Der Großteil der Unterernährten lebt in EL
66% der Unterernährten leben in 7 Ländern.
40% in China & Indien
Den größten Anteil Unterernährter an der Bevölkerung hat Sub-Sahara Afrika ( 30%)
Quelle: FAO (2010)
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 6
2 | Herausforderung Ländliche EntwicklungTrends der ländlicher Bevölkerungsentwicklung
Quelle: IFAD (2011)
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 7
2 | Herausforderung Ländliche Entwicklung Anteil ländlicher Armut nach Regionen (1988-2008)
>50%
Quelle: IFAD (2011)
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 8
2 | Herausforderung Ländliche Entwicklung Anteil nicht-landwirt. Aktivitäten am Haushaltseinkommen
Quelle: IFAD (2011)
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 9
2 | Herausforderung Ländliche EntwicklungLandwirtschaftliche Betriebe nach Betriebsgröße, global (2010)
Quelle (FAO Agricultural World Census 2010)
ohne Betriebe kleiner als 0,1 ha
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 10
Zwischenfazit: Ländliche Entwicklung als zentrale Herausforderung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit
Bedeutung des Agrarsektors schwindet. Die Beschäftigung hängt in steigendem Maß von Industrie und Dienstleistungen ab.
Ernährungssicherung muss immer stärker auch die städtische Armutsbevölkerung ins Auge zu nehmen.
Die Förderung des Agrarsektors hat die höchsten und schnellsten Wirkungen für die Armutsbekämpfung.
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Zwischenfazit: Ländliche Entwicklung als zentrale Herausforderung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit
Stärkung einer nachhaltigen und resilienten landwirtschaftlichen Produktion. Nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft!
Fokus auf Kleinbauern hat großes Potenzial.
Qualifizierung der Integration in nationale, regionale und internationale Märkte und Wertschöpfungsketten.
Welche Rolle hat dabei der Privatsektor? Und welche der Staat?
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3 | Aktivitäten der GIZ im Bereich Ernährungssicherung
Übergeordnete Ziele / MDGs / Recht auf Nahrung
Rahmenbedingungen, die Ernährungssicherung begünstigen (Politilkberatung: Zugang zu Land, Wasser, Märkte, etc.)
Capacity development
Kurzfristige Interventionen
Langfristige Maßnahmen
Mittelfristige Maßnahmen
•Nothilfe•Rehabilitierung •Infrastrukturaufbau•Cash / Food for Work,•Sozialtransfers
•Nachaltige Produktionssysteme•Biodiversitätsschutz•Wertschöpfungskettenförderung•Agrarforschung•Nahrungsmittelqualität •Advocacy•Recht auf Nahrung
Pol. Konflikte,Naturkata-strophen,
Ernteausfälle
Risiko-minimierung
für bes. verwundbare
Bevölkerungs-gruppen
Multistakeholder- Multilevel approach &
New Partnerships
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4. Inklusive Geschäftsmodelle in LW
1. Kleinbauern im Spannungsfeld aktueller Trends und Herausforderungen
2. Konzeptioneller Rahmen & Idee
3. Bestandsaufnahme
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4.1 | Kleinbauern im Spannungsfeld aktueller Trends und Herausforderungen
Kleinbauer
Ressourcenverknappung Steigende (Agrar-)Rohstoffpreise & zunehmende Preisvolatilität
Standardisierung & „Supermerkatisierung“
steigende Nachfrage
Steigende Investitionen in die Landwirtschaft (s. „Land Grabbing“)
Integration von Wertschöpfungsketten
Entwicklungspolitische Forderung nach ländlicher
Wirtschaftsförderung & Ernährungssicherung
?
?
Fehlende Zugang zu Inputs, Infrastruktur,
Wissen, Krediten
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 15
4.1 | Kleinbauern im Spannungsfeld aktueller Trends und Herausforderungen
Polarisierung zwischen Kleinbauern und industrieller Landwirtschaft ist unzutreffend: Kleinbauern sind ökonomisch handelnde Produzenten.
Die Einbindung von Kleinbauern als entwicklungspolitische Herausforderung begreifen!
- Stabilisierung ländlicher Räume
- Einkommens- & Wohlstandsentwicklung
- Ernährungssicherung
Vielfältige Anreize & Notwendigkeiten
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4.2 | Konzeptioneller Rahmen & Idee
Instrument der Privatwirtschaftsförderung
Der Fokus liegt nicht nur auf der Art und Weise wie Werte geschaffen und erhalten werden, sonder auch darauf wie Werte zwischen den Geschäftspartnern verteilt werden (Qualitative Ausgestaltung von Geschäftsbeziehungen).
Durch die Formierung um ein konkretes Geschäftsmodell sollen Kleinbauern zu eigenständigen Marktakteuren befördert werden (Empowerment).
Inklusive Geschäftsmodelle sind kein Alleinzweck und kein Allheilmittel, wirtschaftliche und ökologische Tragfähigkeit sind Voraussetzung für erfolgreiche Implementierung.
(Vermeulen&Cotula 2010)
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4.2 | Konzeptioneller Rahmen & IdeeWindow of Opportunity
Versorgungseffizienz lokaler und internationaler Nahrungsmittelketten & Stärkung ländlicher Wirtschaftsentwicklung:
-> Ernährungssicherung-> Einkommensförderung
„Kleinbauern“ Möglichst weitgehende finanzielle, organisatorische, technische Verflechtungen in WSK zu fairen und attraktiven Bedingungen
„Wirtschaft“Verkürzung der WSK durch Einbindung von Kleinbauern als dauerhafte Lieferanten unter Wettbewerbs-bedingungen
Marktzugang Reduzierte
Transaktions- u. VermarktungskostenRisikoabsicherung
Technologietransfer
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4.2 | Konzeptioneller Rahmen & Idee Marktsegmente für Inklusive Geschäftsmodelle
Segment IIHochwertige Agrarpr., hoher Organisationsgrad der WSK
(z.B.: Exportgemüse) Spotmarktbedingungen für
Kleinbauern
Wirtschaftliche Anreize für Zusammenarbeit, hohe
Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen
Klassisches Aktionsfeld der dt. EZ (PPP, Qualifizierung &
Standards ). In Lateinamerika, Afrika, S.O.-
Asien
Qualitätsmanagement & Scaling -Up
Segment IAgrarrohstoffe mit zentraler
Verarbeitung (Zucker, Baumwolle)
Wirtschaftliche Anreize für Zusammenarbeit.
Vertragsmodelle häufig schon vorhanden.
Dt. EZ zunehmend tätig (PPP, Partnership Farming,
Strategische Allianzen). In Afrika und Asien
Scaling Up, Qualitative Ausgestaltung
Segment IIIAgrarerzeugnisse,
ungeregelte lokale und regionale Märkte (Getreide,
Hülsenfrüchte)
Intransparente Preisfindung (Zwischenhändler), geringe
Gewinnmargen, pot. steigende Nachfrage
Die dt. EZ ist (nur noch) vereinzelt mit Projekten in diesem Segment aktiv. (vor
allem Afrika.
Rahmenbedingungen, Strukturierte Nachfrage
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 20
4.2 | Konzeptioneller Rahmen & Idee Gestaltungsmöglichkeiten
B
BB
U
Inputs
Abnahmeverträge
Training
Steuergesetz-gebung
Kredite & Bürgschaften
Gesellschaftsrecht Vertragsgestaltung & Durchsetzung
Standards & Zertifizierung
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4.3 | BestandsaufnahmeMarktsegment I
Segment I
Agrarprodukte für die Weiterverarbeitung: hoher technischen Verarbeitungsaufwand oftmals eine vertragliche Regelung Bsp.: Zucker, Bio-Kraftstoff, Saatgut, Medizinalpflanzen, Tabak,
Gemüse für die TK-Industrie, Blumen, Jatropha und Geflügelmast Das wirtschaftliche Interesse an vertraglicher Zusammenarbeit ist
hier produktionsbedingt hoch.
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4.3 | BestandsaufnahmeMarktsegment I
Aktivitäten der dt. EZ:
Strategische Allianzen und PPPs Afrika: Strategische Allianz & nachhaltige Anbau im Baumwollsektor
(Cotton Made in Afrika). Förderung des nachhaltiger kleinbäuerlicher Produktion von Kakao.
Äthiopien: Entwicklung kleinbäuerlicher Vertragslandwirtschaft über ein Joint Venture mit Verarbeiter.
Thailand: Nachhaltige kleinbäuerliche Produktion von Palmöl. Aufbau geregelter Geschäftsbeziehungen zwischen Kleinbauern und Ölmühlen.
Brasilien: Qualifikation von Beratungsdienste und Kleinbauern in Anbaumethoden für kleinbäuerlichen Biotreibstoffproduktion. Abnahmegarantie durch fiskalischer Anreize.
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 23
4.3 | Bestandsaufnahme Marktsegmente für Inklusive Geschäftsmodelle
Segment IIHochwertige Agrarpr., hoher Organisationsgrad der WSK
(z.B.: Exportgemüse) Spotmarktbedingungen für
Kleinbauern
Wirtschaftliche Anreize für Zusammenarbeit, hohe
Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen
Klassisches Aktionsfeld der dt. EZ (PPP, Qualifizierung &
Standards ). In Lateinamerika & Afrika
Qualitätsmanagement & Scaling -Up
Segment IAgrarrohstoffe mit zentraler
Verarbeitung (Zucker, Baumwolle)
Wirtschaftliche Anreize für Zusammenarbeit.
Vertragsmodelle häufig schon vorhanden.
Dt. EZ zunehmend tätig (PPP, Partnership Farming,
Strategische Allianzen). In Afrika und Asien
Scaling Up, Qualitative Ausgestaltung
Segment IIIAgrarerzeugnisse,
ungeregelte lokale und regionale Märkte . (Getreide,
Hülsenfrüchte)
Intransparente Preis-findung (Zwischenhändler), geringe
Gewinnmargen, pot. steigende Nachfrage
Die dt. EZ ist (nur noch) vereinzelt mit Projekten in diesem Segment aktiv. (vor
allem Afrika.
Rahmenbedingungen, Strukturierte Nachfrage
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4.3 | BestandsaufnahmeMarktsegment II
Segment II
Hochwertige Agrarerzeugnisse für den gehobenen Markt: weitgehend vertraglich gebundene Wertschöpfungsketten, die an
ihrem unteren Ende allerdings Spot-Marktbedingungen aufweisen.
z.B.: Milch, Gemüse / Früchte, Kaffee, Fisch für den Export
Das wirtschaftliche Interesse ist aufgrund hoher Gewinnmargen und z.T. geogr. eingeschränkter Verfügbarkeit groß.
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 25
4.3 | BestandsaufnahmeMarktsegment II
Aktivitäten der dt. EZ
Klassischerweise starkes Engagement, vielfältige PPPs im Bereich Beratung und Zertifizierung Indien: Ausbildung von Kleinbauern in Farmer Field Schools für den
wettbewerbsorientierten Bananenanbau Kenia: Heranführung der kleinbäuerlichen Exportgemüseproduktion
an die GlobalGAP-Zertifizierung Afrika /Asien: Qualifizierung kleinbäuerlicher Produktion für Umwelt-
und Sozialstandards (z.B.: Rainforest Alliance, ASC) Afrika: Aufbau einer Wertschöpfungskette für Cashew.
Marktransparenz & Einkommensförderung, Erhöhung der inländischen Wertschöpfung
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4.3 | Bestandsaufnahme Marktsegmente für Inklusive Geschäftsmodelle
Segment IIHochwertige Agrarpr., hoher Organisationsgrad der WSK
(z.B.: Exportgemüse) Spotmarktbedingungen für
Kleinbauern
Wirtschaftliche Anreize für Zusammenarbeit, hohe
Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen
Klassisches Aktionsfeld der dt. EZ (PPP, Qualifizierung &
Standards ). In Lateinamerika & Afrika
Qualitätsmanagement & Scaling -Up
Segment IAgrarrohstoffe mit zentraler
Verarbeitung (Zucker, Baumwolle)
Wirtschaftliche Anreize für Zusammenarbeit.
Vertragsmodelle häufig schon vorhanden.
Dt. EZ zunehmend tätig (PPP, Partnership Farming,
Strategische Allianzen). In Afrika und Asien
Scaling Up, Qualitative Ausgestaltung
Segment IIIAgrarerzeugnisse,
ungeregelte lokale und regionale Märkte . (Getreide,
Hülsenfrüchte)
Intransparente Preis-findung (Zwischenhändler), geringe
Gewinnmargen, pot. steigende Nachfrage
Die dt. EZ ist (nur noch) vereinzelt mit Projekten in diesem Segment aktiv. (vor
allem Afrika.
Rahmenbedingungen, Strukturierte Nachfrage
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 27
4.3 | BestandsaufnahmeMarktsegment III
Segment III
Grundnahrungsmittel: Oftmals informelle und komplexe Vermarktungskanäle
(Zwischenhändler) Ernährungsrelevante Grundnahrungsmittel: z.B.: Getreide,
Frischgemüse, Leguminosen, Kartoffeln etc. Maßnahmen in diesem Segment haben das größte Potential zur
Einbindung marginalisierter, ernährungsgefährdeter Bevölkerungsgruppen.
Allerdings sind hier die Hürden auch am höchsten: Das Angebot ist atomisiert, die Preisfindung ist intransparent, die Margen und Kosten oftmals hoch. Zusätzlich bestehen hohe saisonale Schwankungen der Preise und Marktbelieferungen.
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 28
4.3 | BestandsaufnahmeMarktsegment III
Aktivitäten der dt. EZ:
Nur noch vereinzelte Aktivitäten, kaum PPPs, innovative Ansätze dringend erforderlich! Mali: Aufbau der Kleinbewässerungswirtschaft in Kombination
privatwirtschaftlicher Lagerhaltung kombiniert. Kenia: Aufbau von Wertschöpfungsketten für Kartoffeln und
Ziegenmilch Sambia: Kooperation einer Minengesellschaft mit lokalen
Nahrungsmittellieferanten. Südl. Afrika: Entwicklung eines Finanzierungskonzepts für landw.
Produktion in Zusammenarbeit mit lokalen Banken Brasilien: Förderung der lokalen kleinbäuerlichen Produktion im
Rahmen von Schulspeisungsprogrammen
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 29
5. Fallbeispiele
1. Äthiopien: Vertragslandwirtschaft für die Fruchtsaftproduktion
2. Brasilien: Biodieselprogramm & Schulspeisungsprogramm
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 30
5.1 | Fallbeispiel: Äthiopien Vertragslandwirtschaft für die Fruchtsaftproduktion
Entwicklungspartnerschaft zwischen GIZ, africaJUICE, dem deutschen Getränkehersteller Doehler und den niederländischen NGOs ICCO und Rabobank Foundation.
Aufbau eines Outgrower Schemes, das für einen dt. Getränke-hersteller Passionsfrucht nach Fair-Trade Kriterien produziert.
Aufbau und Zusammenschluss von Kleinbauernkooperativen , die Anteile an einem lokalen Verarbeitungsunternehmen halten.
Zugang zu Bewässerungsstrukturen, Inputs (Dünger & Setzling) sowie Krediten
Techn.& organ. Unterstützung für Fair-Trade Akkreditierung Geregelte vertragliche Abnahme
GIZ als Vermittler und Unterstützer genossenschaftl. Organisation
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5.1 | Fallbeispiel: Äthiopien Vertragslandwirtschaft für die Fruchtsaftproduktion
Entwicklungspolitische Wirkungen: Durch die Organisation und Beteiligung wird die
Verhandlungsmacht der Bauern und ihre Rechte gestärkt. Bis 2012 sollen 700 Haushalte auf diese Weise ihr Einkommen
verdoppeln (bis 2015 mehr als 1000). Weitere Ziele sind Ertragssteigerung und eine bis zu 50% erhöhte
Effizienz der Wassernutzung, verbesserte Bodenfruchtbarkeit und reduzierter Carbon Footprint.
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5.2 | Fallbeispiel: Brasilien / Agrarpolitik Biodieselprogramm
Entwicklungspartnerschaft zwischen GIZ, PETROBRAS, und dem Ministerium für Agrarentwicklung (MDA)
Zusammenarbeit von min 6. Ministerien Agrarpolitische Anreize: Steueranreize und staatliche Vorgaben für
Unternehmen, die Kleinbauern als Zulieferer haben und fördern. PETROBRAS garantiert Abnahme von Kleinbauern, besonders in
Armutsregionen. GIZ fördert Multistakeholder-Prozesse auf lokaler / nationaler
Ebene und berät das MDA.
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 33
5.2 | Fallbeispiel: Brasilien / Agrarpolitik Biodieselprogramm
Vorläufige Ergebnisse: B5 an allen Tankstellen Brasiliens umgesetzt Produktionsbasis erweitert: 110.000 Kleinbauern sind Zulieferer,
55.000 aus dem Nordosten Gründung von Genossenschaften, Verhandlungsfähigkeiten
verbessert, Anteil der kleinbäuerlichen Wertschöpfung steigt. Qualifizierung der Agrarberatung
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 34
5.2 | Fallbeispiel: Brasilien / Agrarpolitik Schulspeisungsprogramm
Erarbeitung eines speziellen Förderprogramms für das Ministerium
45,6 Millionen Schüler in 190.000 Schulen und Kindergärten erhalten Schulspeisung. Dafür stehen 3,1 Milliarden R$ (1,4 Mrd. €) zur Verfügung.
Seit 2010 werden mindestens 30% für den exklusiven Ankauf von Kleinbauern und Ansiedlungen der Agrarreform verwendet.
Regulierter Einstieg in effektive Marktbeziehungen. Gute Zusammenarbeit zwischen Ministerien und zwischen Bund,
Ländern und Kommunen.
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 35
5.2 | Fallbeispiel: Brasilien / Agrarpolitik Schulspeisungsprogramm
Vorläufige Ergebnisse: 2011 werden in diesem Programm 930 Mio R$ (406 Mio €) für
Kleinbauern reserviert. Kleinbäuerliche Belieferung der Metropolen im Nordosten prioritär. Bürokratische und andere Einstiegsbarrieren sind gering. Kleinbauern erhalten Fördermaßnahmen, um diesen Markt zu
besetzen und sich dafür zu qualifizieren. Funktionierende Dialogstrukturen mit Zivilgesellschaft.
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 36
6. Schlussfolgerung
Voraussetzung für erfolgreiche Kooperationen ist ein Entgegenkommen von allen Seiten:
Berücksichtigung spezifisch kleinbäuerlicher Anforderungen (Seite der Privatwirtschaft).
Stärkung kollektiver Handlungs- und Verhandlungskapazitäten. Wettbewerbsorientierte Ausrichtung auf wachsende Nachfrage (Seite Kleinbauern).
Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen und Setzten aktiver Entwicklungsimpulse durch intelligentes und kohärentes Ineinandergreifen von Fiskal-, Sozial-, Industrie- und Agrarpolitik sowie Ausbau der Infrastruktur (Seite Partnerländer).
Die EZ kann als Vermittler und Brückenbauer agieren.
Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ Seite 37
Offene Fragen:
Wie kann Wirtschaft und IZ die neuen Rahmenbe-dingungen nutzen, damit mehr Kleinbauern an einem Wirtschaftsaufschwung partizipieren?
Können Inklusive Geschäftsmodelle einen Beitrag dazu leisten, dass Kleinbauern die lokale, nationale und regionale Ernährungssicherung verbessern?
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