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Arbeitssicherheit
Auf den gebrAchtWAldArbeit im stAAtsWAld 2011
02
Das Informationsmaterial kann im ForstBW-Intranet unter: Forstinfo / Waldarbeit heruntergeladen werden.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.forstbw.de
NeueMerkblätter uNd ArbeitshilfeN
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
03
ner zum Arbeitsschutz enthält die wichtigsten Bau-steine für einen systematischen und dauerhaften Arbeitsschutz im Forstbetrieb. Mit Hilfe dieses Leit-fadens werden Mängel im Arbeitsschutz aufgezeigt und Handlungsempfehlungen vorgestellt. Der Ar-beitsschutz soll damit dauerhaft verbessert werden.
Die größte Aufgabe ist es, die Empfehlungen auch im Alltag umzusetzen. Das beste Konzept wirkt nicht, wenn es nicht in der täglichen Arbeit mit Leben er-füllt wird.
Ich möchte Sie auffordern, sich in diesen Prozess aktiv einzubringen.
Achten Sie auf Ihre eigene Sicherheit und begegnen Sie konsequent Sicherheitsmängeln bei Ihnen vor Ort im Forstrevier.
Alexander BondeMinister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Sie alle arbeiten in einem für die Gesellschaft ele-mentaren Bereich: knappe fossile Energieträger und natürliche Ressourcen, Klimawandel und die Herausforderungen der Energiewende machen den Wald und die Forstwirtschaft so wichtig. Gleich-zeitig stellen wir uns unserer Verantwortung für Natur- und Artenschutz. Dabei dürfen Sie Ihre eige-ne Gesundheit nicht vergessen. Gesundheit ist für uns alle das höchste Gut. Im Branchenvergleich sind die Unfallzahlen in der Forstwirtschaft aber sehr hoch. Gerade bei der gefährlichen Waldarbeit muss Sicherheit an erster Stelle stehen. Bei der Arbeits-sicherheit darf es keine Toleranz geben, jede Verlet-zung ist eine zu viel. Leider stagnieren die Unfallzah-len auf einem zu hohen Niveau.
Veränderte Waldbaukonzepte und die enge Verzah-nung bei der Arbeit mit Großmaschinen fordern uns bei der Vermeidung von Unfällen heraus.
Mit dem Arbeitsschutz-Management-System (AMS) wollen wir Arbeitsunfälle vermeiden und die Ge-sundheit der Beschäftigten am Arbeitsplatz stärken. Der von ForstBW 2011 herausgegebene Musterord-
Vorwort
liebe MitArbeiteriNNeN uNd MitArbeiter,
0404
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
05
iNhAltsVerzeichNis
AMS – Arbeitsschutz mit System
Leitfaden für die Arbeitssicherheit im Wald .......................................................................................06
AMS – Praxisbeispiel
UFB Schwarzwald-Baar-Kreis und UFB Emmendingen ................................................................... 10
Unfallbeispiele
Unfallhergang, Diagnose, Unfallursachen .......................................................................................... 14
Unfallgeschehen
n Entwicklung Staatswald ............................................................................................................. 21
n Vergleich bundesweit .................................................................................................................24
n Land- und Stadtkreise ................................................................................................................25
n Arbeitsbereiche (alle) .................................................................................................................29
n Holzernte ..................................................................................................................................... 31
n verletzte Körperbereiche ...........................................................................................................34
n Ausbildung ..................................................................................................................................36
Impressum ...........................................................................................................................................39
Arbeitssicherheit 2011 auf den Punkt ...............................................................................................40
06
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
07
AMs – Arbeitsschutz mit system
leitfAdeN für die Arbeitssicherheit iM WAld
Das vergangene Jahr 2011 war ein gutes Jahr für die Forstwirtschaft im Land. Das betrifft die geringen na-turbedingten Schäden und das sehr gute wirtschaftli-che Ergebnis. Zur Verbesserung des Arbeitsschutzes in der Waldarbeit wurde von ForstBW ein Leitfaden mit den wichtigsten Bausteinen des betrieblichen Arbeitsschutzes herausgegeben. Das ist nach ver-schiedenen langjährigen Anläufen sicher auch ein Er-folg – aber gilt das auch für die Umsetzung der darin aufgelisteten Themen?
Die Unfallzahlen für den Staatswald bleiben wie im vergangenen Jahr auf unbefriedigend hohem Niveau (vgl. Rubrik Unfallgeschehen). Wirkungsvolle Gegen-maßnahmen erfordern ein abgestimmtes Sicher-heitspaket für jeden ForstBW-Betriebsteil, das sich ständig weiterentwickelt und an aktuelle Rahmen-bedingungen angepasst werden kann. Der neu kon-zipierte Leitfaden soll diesen Prozess begleiten und unterstützen. Verschiedene Rückmeldungen aus den Betriebsteilen von ForstBW und von Sicherheitsfach-kräften weisen auf einen sehr unterschiedlichen Um-gang mit dem Leitfaden und der Einführung bzw. Um-setzung einzelner Bereiche des Arbeitsschutzes hin. Aus diesem Grund sei an dieser Stelle nochmals auf Sinn und Zweck der AMS-Mappe hingewiesen.
An der Umsetzung eines erfolgreichen Arbeitsschut-zes müssen viele Personen mit verschiedensten Auf-gaben, Beschäftigungen, Arbeitsebenen und Verant-wortungsbereichen aktiv mitarbeiten. Dazu kommt, dass Arbeitsschutz aus verschiedensten Handlungs-feldern besteht. Insgesamt eine recht komplexe Angelegenheit, die festgelegte Abläufe erfordert.
Die Umsetzung eines erfolgreichen Arbeitsschutzes funktioniert nur, wenn drei Beschäftigtengruppen aktiv mitwirken:
n Bei den Führungskräften – und hier beginnend in der obersten forstlichen Führungsebene des Betriebsteils – liegen die Handlungspflichten, die einen erfolgreichen Arbeitsschutz begründen.
n Mitwirkende im Arbeitsschutz (Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Sicherheitsbeauftragte, Be-triebsärzte, Personalvertretung) geben ebenfalls wichtige Anstöße.
n Die betroffenen Forstwirtinnen und Forstwirte selbst setzen die Vorgaben des Arbeitsschutzes ganz maßgeblich um.
Leitfaden „Arbeitsschutz mit System (AMS)“–Hilfen zur Umsetzung:
n Die unbedingt umzusetzenden Handlungs-felder werden dargestellt.
n Die Gestaltung der Umsetzung wird durch Beispiele, Vorlagen usw. angeregt.
n Die laufende, systematische Auswertung, Analysen und Folgemaßnahmen werden angestoßen.
n Die dauerhafte Umsetzung (laufende Wiederholungen, Auswertungen, Aktualisierungen usw.) wird dargestellt.
08
AMs – Arbeitsschutz mit system
Mögliche Hindernisse:
Die organisatorischen Rahmenbedingen wie Perso-nalreduzierungen oder Aufgabenzuwächse sind ein häufig genannter Grund, warum einzelne Arbeits-schutzmaßnahmen (noch) nicht umgesetzt sind. Häu-fige Aussagen: „… keine Zeit gehabt …“ „… andere Aufgaben sind vorrangig …“, „… habe viele Baustellen …“ usw.
Vor allem sind die organisatorischen Maßnahmen zum Aufbau des vollständigen Arbeitsschutzes nicht oder nur unvollständig umgesetzt worden. Damit be-fassen sich die einleitenden Kapitel der AMS-Mappe: Arbeitsschutzpolitik, Setzen von Zielen, Aufbauor-ganisation und Informationsfluss. Sie wirken zwar nicht so direkt wie das Zurückgehen in die Rückwei-che beim Fällvorgang, aber sie sind insgesamt eine unverzichtbare Grundlage dafür, dass alle möglichen präventiven Maßnahmen des Arbeitsschutzes auch tatsächlich ergriffen sind und dauerhaft umgesetzt werden können.
Das Umsetzen aller möglichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes ist keine Kür, sondern eine Pflicht-aufgabe aller im Forstbetrieb Beschäftigten.
Eine gute betriebliche Leistung nach naturaler Menge und Geldertrag kann dauerhaft nur durch un-versehrte und gesunde Menschen erbracht werden.
Ziele für einen vollständigen Arbeitsschutz:
n Alle wichtigen Handlungsfelder (siehe AMS-Mappe) sind betriebsangepasst umgesetzt.
n Die Vollzugsergebnisse der Maßnahmen des Arbeitsschutzes werden ausgewertet.
n Auf die Vollzugsergebnisse folgt eine Reaktion mit festgelegten Maßnahmen.
n Sich verändernde Rahmenbedingungen werden ebenfalls einbezogen. Arbeitsschutz ist ein dauerhaft laufender Prozess.
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
4 Tipps für die Führungskräfte
1. Gehen Sie mit dem Thema Arbeitsschutz und vor allem auch seinen negativen Seiten offen um. Aus Fehlern (= Beinahe-Unfälle, Unfälle, Sachschäden usw.) lernt man am besten. Deshalb muss eine Kultur des offenen Umgangs mit Fehlern ein geführt werden.
2. Einem Unfall gehen in der Regel viele Situationen voraus, die beinahe auch schon zu dieser Art von Unfall geführt hätten. Machen Sie diese sog. Beinahe-Unfälle gezielt zum Thema in Ihrem Betrieb.
3. Tolerieren Sie keine unsichere Arbeit. Sie schmälern dadurch die Basis für mögliche Unfälle.
4. Erwähnen Sie bei der Würdigung der Ergebnisse betrieblicher Arbeiten auch den Erfolg oder Misserfolg im Bereich Arbeitssicherheit. Ein Betriebsergebnis ist erst dann ein gutes Ergebnis, wenn es mit nur wenigen oder besser keinen gesundheitlichen Schäden der Mitar-beitenden erbracht wurde.
09
Frank Kühnel, ForstBW, Leiter Forst-liches Ausbildungszentrum Mattenhof
10
AMs - Praxisbeispiel
ufb schWArzWAld-bAAr-kreis uNd ufb eMMeNdiNgeN
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
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Die Umsetzung des Arbeitsschutzes ist in den unteren Forstbehörden teilweise auf einem recht unterschied-lichen Stand. Ein kurzes Interview von Frank Kühnel, ForstBW, FAZ Mattenhof, mit den Verantwortlichen für den Arbeitsschutz vor Ort gibt einen Einblick.
untere forstbehörde schwarzwald-baar-kreis
1. Wie wird die bisherige Umsetzung der Maßnah-men für den Arbeitsschutz in der UFB gesehen?
Die für den praktischen Betrieb vor Ort notwen-digen Maßnahmen und Beschaffungen sind ganz weitgehend umgesetzt oder in der Planung. Noch nicht bearbeitet sind die auf den oberen Ebenen ein-zurichtenden Arbeitsschutzmaßnahmen, wie die betriebliche Arbeitsschutzpolitik, Zielsetzungen im Forstbereich und die Zuordnung in den Aufga-benbereichen aller Beschäftigten. Der Rückstand ist durch hohen anderweitigen Arbeitsanfall und begrenzte Personalkapazitäten entstanden.
2. Welche besonderen Maßnahmen zum Arbeits-schutz laufen 2012?
n Beschaffung von zwei UVV-Schleppern.n Durchführung einer zweiten Rettungsübung für
die zweite Hälfte der im Wald Beschäftigten. n Durchführen des Fortbildungstages mit dem
Thema Ladungssicherung und Rückweiche.
n Fortbildungen im Umgang mit Holzbearbeitungs-maschinen in der neu eingerichteten Holzwerkstatt (erfolgte bereits für die betroffenen Gruppen).
3. Wo besteht weiterer Handlungsbedarf im Be-reich des Arbeitsschutzes in der UFB?
n Einrichten eines Kontrollsystems des Arbeits-schutzes.
4. Sehen Sie über die UFB hinausgehenden weite-ren Handlungsbedarf zum Arbeitsschutz?
Ergänzend zu den zentral angebotenen Regel-Fortbildungen für Forstwirtinnen und Forstwirte, sollten zusätzliche dezentrale Schulungen z.B. an den Hauptstützpunkten angeboten werden. Damit könnten vor allem diejenigen Beschäftigten besser erreicht werden, die durch einen landwirtschaft-lichen Betrieb gebunden sind.
Durchführung einer Rettungsübung Durchführung einer Rettungsübung
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5. Welche Hilfe bietet die 2011 erstellte Mappe „Ar-beitssicherheit im Wald“?
Der AMS-Ordner wurde bisher noch nicht weiter-gehend benutzt.
6. Hat die UFB eigene Ziele zum Arbeitsschutz for-muliert? Wenn ja, welche?
Bei jedem Holzeinschlag sollte Schlepperunter-stützung zur Verfügung stehen.
Rettungswagen
untere forstbehörde emmendingen
1. Wie wird die bisherige Umsetzung der Maßnah-men für den Arbeitsschutz in der UFB gesehen?
In einer Schulnote ausgedrückt: 2,5 – also eine mittlere Umsetzung mit noch einigem Rege-lungsbedarf. Neben manchem Positiven, wie z.B. der Auseinandersetzung mit der Gefährdungsbe-urteilung, gibt es aber auch Rückstände. Diese liegen vor allem in den Bereichen Kommunika-tion untereinander und der Vielzahl von Schnitt-stellen. In der Schwierigkeit, das Bewusstsein für die Gefahren bei der Waldarbeit hoch zu halten, aber auch an der eigenen begrenzenden Arbeits-kapazität.
2. Welche besonderen Maßnahmen zum Arbeits-schutz laufen 2012?
Für die Bearbeitung und Umsetzung von Maß-nahmen des Arbeitsschutzes wurde eine Arbeits-gruppe gebildet. Begonnen wurde mit der Analy-se der jetzigen Situation. Problematisch werden vor allem gesehen: hoher Anteil gesundheitlich angeschlagener Forstwirtinnen und Forstwirte, zunehmendes Durchschnittsalter, unzureichende Kommunikation, nicht ausreichend definierte Po-sition des Sicherheitsbeauftragten.
3. Wo besteht weiterer Handlungsbedarf im Be-reich des Arbeitsschutzes in der UFB?
Aufbauend auf der Analyse hat die Arbeits-gruppe folgende drei wichtigste Aufgabenfelder festgelegt:
n Gesundheitsvorsorge (Gymnastik vor Ort, Motiva-tion, Arbeitszufriedenheit fördern)
n Organisation (z.B. Verantwortlichkeiten, Abläufe, Wissenstransfer)
n Führungsverantwortung (Vorbildfunktion und Lob, Analyse des Unfallgeschehens in der UFB, Audits)
AMs - Praxisbeispiel
Gesprächspartner der UFB v.l.n.r: Sicherheitsbe auftragter Jürgen Lehmann, Leiter des Staatswaldbetriebs Bernhard Hake und Fach-kraft für Arbeits sicherheit Josef Lamprecht
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
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4. Sehen Sie über die UFB hinausgehenden weite-ren Handlungsbedarf zum Arbeitsschutz?
Die unteren Forstbehörden sollten stärker zu-sammenarbeiten, um Ideen auszutauschen und Arbeitskraft zu sparen. Vorgeschlagen werden beispielsweise Routinetagungen der Sicherheits-beauftragten oder der Austausch über die Ge-fährdungsbeurteilungen.
5. Welche Hilfe bietet die 2011 erstellte Mappe „Arbeitssicherheit im Wald“?
Das Erscheinen der AMS-Mappe war Anstoß zur Zielsetzung, den Arbeitsschutz zu verbessern und führte zur Bildung der Arbeitsgruppe. Die Mappe ist eine gute Aufarbeitung der Themenfelder des Arbeitsschutzes und dient als Ideengeber.
6. Hat die UFB eigene Ziele zum Arbeitsschutz for- muliert? Wenn ja, welche?
Weitergehende Ziele wurden nicht formuliert. Dies wird sich bei Vorliegen der Ergebnisse un-serer Arbeitsgruppe ändern z.B. in der Definition der „Null-Toleranz-Sicherheitsvergehen“.
Durchführung einer Rettungsübung Gesprächspartner der UFB v.l.n.r: Leiter Forstbezirk Waldkirch Martin Moosmayer und Sicherheitsbeauftragter Hanspeter Karcher
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Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
unfallbeispiele
Wegebau Vorjahreswert fehlt
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Unfallhergang:Forstwirt A trennt einen liegenden Buchenstamm. Dieser hat einen Durchmesser von ca. 50 cm. Das abgetrennte Teilstück dreht sich bei Vollendung des Trennschnittes gegen den Forstwirt. Die Motorsäge wird eingeklemmt und nach unten gezogen. Dabei werden die Finger der Hand am Griffrohr zwischen diesem und dem Handschutz eingeklemmt. Die Ar-beitskollegin sägt Forstwirt A frei.
Diagnose: Quetschung der Finger.
Unfallursachen:Falsche Einschätzung der möglichen Bewegung des abgesägten Stammstücks.
Falsche Reihenfolge der Schnittführungen bzw. Stand - ort auf der falschen Seite des Stammes.
fiNger eiNgekleMMt
Die Sicherheitsfachkraft rät:
Die möglichen Bewegungen der zu trennenden Stammteile sind vor den Arbeiten abzuschätzen. Danach richtet sich die Reihenfolge der Schnitt-führung und der eigene Standort.
In schwierigen Situationen ist maschinelle Un-terstützung beispielsweise mit einem Schlep-perkran angebracht.
Bei Alleinarbeit (Team-Mitglied zu weit weg, kein Notrufsystem vorhanden) kann diese zunächst einfach erscheinende Arbeitssituation zu erheb-lichen Problemen für den Betroffenen führen.
16 16
unfallbeispiele
UnfallhergangDie Forstwirte A und B fällen eine starke Fichte (BHD 50 cm) hangaufwärts. Nach dem Keilen bege-ben sich beide zum Rückweichplatz in Fallrichtung rechts, ca. fünf Meter im rechten Winkel. Die Fichte bleibt an einer Esche hängen. A sägt einen Drehzap-fen und die Fichte kommt ins Fallen. Er geht wieder zurück zum Rückweichplatz unterhalb eines quer liegenden Baumes.
Im Fallen gleitet die Fichte über den Stock hangab-wärts ab, unter das schwache Ende einer zuvor ge-fällten quer liegenden Fichte. Weil die fallende Fichte über eine Kuppe fällt, hebt sie mit dem starken Ende die quer liegende Fichte an und schiebt sie zwei Me-ter zur Seite. Dabei wird A an der rechten Körperseite in Brusthöhe erfasst und hangabwärts geworfen. Er streift dabei eine stehende ältere Fichte oder einen Holunderstrauch. Diese führen vermutlich zu der Ver-letzung am Kopf (Prellung).
Das schwache Ende des quer liegenden Baumes kommt auf den Beinen zum Liegen. B befreit seinen Kollegen sofort, indem er ein Stück des aufliegenden Stammes absägt. Nachdem B (ehrenamtlicher Ret-tungssanitäter) keine schweren Verletzungen bei A feststellen kann, gehen sie gemeinsam zum 100 Meter entfernten Waldarbeiterwagen. Er tastet nochmals alles ohne weiteren Befund ab. B fährt A dann zur nahen Praxis des Durchgangsarztes. Nach der Unter-suchung (Röntgen, Ultraschall) fährt er den Verletzten nach Hause.
Diagnose: Prellung am Kopf.
fAlleNder bAuMstAMM
Verletzt forstWirt
UnfallursachenAm Hang wurde völlig richtig hangparallel zurück-gewichen. Am zuvor gefällten querliegende Fichten-stamm nahmen A und B in etwa fünf Meter Entfernung den Rückweichplatz ein. Im Unterschied zu A blieb B oberhalb des querliegenden Fichtenstamms. Die Ge-fahr, dass beim Zurückrutschen der zu fällenden Fich-te die quer liegende Fichte nach oben und zur Seite geworfen werden könnte, wurde dabei nicht gesehen und damit unterschätzt.
Unfallskizze
Verletzter A
Vorher gefällterBaum
Baum
Aufhaltender Baum
Stand B
Stock desUnfallbaumes
Ca. 2 Meterzurückgerutscht
Baum
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
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Die Sicherheitsfachkraft rät:
Der Rückweichplatz soll entsprechend der Gefährdungen gezielt festgelegt werden.
Die Rückweiche muss immer wieder Thema der Unterweisungen sein.
Gerade nachdem der Kopf getroffen wurde, sollte der Transport des Patienten grundsätzlich mit dem Rettungswagen erfolgen.
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unfallbeispiele
bruchstück Verletzt forstWirt AM koPf
Unfallhergang:Die Forstwirte A, B und C sind mit Fällarbeiten be-schäftigt. A fällt zusammen mit C eine starke Fichte (BHD 50 cm) in Richtung einer Freifläche. Im Fallen wird eine in den Fallbereich hängende Buche (BHD 25 cm) an der Krone mitgerissen. Diese bricht auf halber Höhe ab. Dabei wird ein Bruchstück des Stammes mit über zwei Meter Länge zurück geschleudert. Es trifft A am Rückweichplatz auf der linken Seite am Kopf. Er wird zu Boden geworfen. Der Rückweichplatz liegt ca. 3 Meter vom Stock des gefällten Baumes ent-fernt, entgegengesetzt der Fällrichtung. B und C sind seitlich weiter weg auf ihren Rückweichplätzen. Sie kommen dem Verletzten sofort zu Hilfe. B setzt mit dem Handy über 112 den Notruf ab und begibt sich zum Rettungspunkt. Der weitere Rettungsweg läuft planmäßig ab. Nach einer gründlichen Untersuchung kann A nach Hause entlassen werden.
Diagnose: Prellung am Kopf.
Unfallursachen:Im Zeitraum vor dem Unfalltag gab es sehr strengen Frost (bis minus 18°C). Das Holz war innen noch ge-froren und die Buche brach deshalb schneller und heftiger.
Der Rückweichplatz von A ist mit 3 Meter Entfernung zum gefällten Baum zu nahe und liegt direkt entge-gengesetzt zur Fällrichtung.
Zum Unfallzeitpunkt stand die Sonne noch sehr tief und genau in der Fällrichtung. Damit wurde A von der Sonne geblendet und konnte das heranfliegende Stammstück nicht rechtzeitig erkennen.
Die Sicherheitsfachkraft rät:
Der Rückweichplatz soll bewusst vor der Fäl-lung festgelegt werden. Er soll entgegen zur Fällrichtung seitlich mindestens 5 Meter vom zu fällenden Baum entfernt bzw. außerhalb der Kronenprojektion sein. Ist die Rückweiche nach beiden Seiten möglich, soll die risikofreie Seite (beispielsweise kein Streifen der Nachbarbäu-me, Totholzäste usw.) bevorzugt werden.
Hindernde oder gefährdende Bäume im Fallbe-reich (hier die Buche) sind möglichst vor der Fäl-lung zu entfernen.
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
1919
unfallbeispiele
Azubi Verletzt sich beiM sturz
Mit deM freischNeider
Unfallhergang:Ein volljähriger Auszubildender arbeitet mit dem Freischneider in der Pflege einer Wachholderheide am Steilhang. Da der Hang rutschig ist, trägt er Steig-eisen. Beim Laufen verhaken sich beide Steigeisen. Beim Versuch diese Verbindung zu lösen, verliert er das Gleichgewicht und stürzt rückwärts sich über-schlagend etwa sieben Meter den Hang hinunter und bleibt auf einem Feldweg liegen.
Diagnose: Trümmerbruch im Unterarm.
Unfallursachen:Ungewohntes Laufen mit Steigeisen am Steilhang.Unzureichende Vorbereitung?
Die Sicherheitsfachkraft rät:
Die Eignung der Arbeitskraft ist gemessen an dem Arbeitsauftrag vom Revierleiter vor den Ar-beiten einzuschätzen.
Das Laufen mit Steigeisen muss vor Beginn der Arbeiten ausreichend geübt werden.
Die Arbeiten mit dem Freischneider und dazu mit Steigeisen sind sicher seltenere Arbeiten. Vor der Arbeit müssen daher die möglichen spe-ziellen Gefährdungen festgestellt werden. Die entsprechenden Verhaltensweisen sind daraus abzuleiten.
20
unfallbeispiele
rückeschlePPer drückt bAuM uM
Unfallhergang:Drei Auszubildende und ein Ausbilder arbeiten in der Holzernte im Laubholz. Ein Rückeschlepper (Knick-schlepper) unterstützt. Am Ende der Arbeiten sind alle Beteiligten an der Rückegasse in der Nähe oder direkt bei der Maschine und helfen dem Rücker beim Aufnehmen und Verstauen von Umlenkrolle, Stropp usw. Der Rückeschlepper setzt sich wieder in Be-wegung. Bei einer Knickbewegung hängt er mit dem hinteren Teil einen circa 15 Meter hohen direkt an der Gasse stehenden Laubbaum (BHD 15 cm) ein und zieht ihn um. Der Fahrer bemerkt den Vorgang nicht. Der sich rasch neigende und zu Boden gehende Baum trifft keine Person. Er wird nicht von allen wahrge-nommen, da sie mit dem Rücken zu dem Vorgang ste-hen. Diejenigen, die den Vorgang beobachten, versu-chen mit lautem Rufen zu warnen.
Diagnose: Schreck bei den Beteiligten.
Ursachen des Beinahe-Unfalls:Bei der Zusammenarbeit mit einer Maschine auf ei-ner schmalen Rückegasse muss mit einer derartigen Situation gerechnet werden. Die Situation wurde von den Beteiligten nicht vollständig richtig erfasst.
Vier Personen im direkten Umfeld des Rückeschlep-pers können vom Fahrer nicht im Auge behalten wer-den. Im Idealfall sollte es nur eine Person sein. Die Verständigung über ein fest installiertes Sprechfunk-system wäre auch in der Ausbildung vorteilhaft; z.B. vom Ausbilder zum Fahrer.
Die Sicherheitsfachkraft rät:
Das direkte Umfeld einer Maschine ist immer ein besonderer Gefahrenbereich. In diesem Fall betrifft dies mindestens auch die Baumlänge der unterständigen schwachen Bäume.
Sprechfunk benutzen. Bei der Zusammenarbeit mit einer Forstmaschine ist immer ein Schutz-helm zu tragen.
Im direkten Umfeld halten sich ein bis max. zwei Personen auf. Alle anderen halten einen Abstand in der Höhe der gefährdenden Bäume.
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Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
unfallgeschehen
uNfAllzAhleN iM stAAtsWAld bleibeN
Auf hoheM NiVeAu
22
Die Abbildung verdeutlicht die Notwendigkeit und konkrete Umsetzung des Arbeitsschutzes mit Sys-tem (AMS) für jeden ForstBW-Betriebsteil. Der neu konzipierte AMS-Leitfaden unterstützt die untere
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2011
Unfälle gesamt
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
214
283
166
283
178228
154
269
171225
159
272
163
251
157
251 241
154162
252
161
400
300
200
100
0
meldepflichtige Unfälle
Zeitreihe Gesamtunfallzahlen
Forst behörde darin, ein auf die örtlichen Rahmen-bedingungen abgestimmtes Sicherheitspaket zu er-stellen und wirkungsvoll umzusetzen.
Meldepflichtige Unfälle und produktive Stunden
600Unfälle
214
2011
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
166 178 154 171 159 163 157 154 162 161
1,93 1,85
1,35 1,341,30 1,28
1,281,24 1,16 1,07
Mio. Std.
400
200
0
2,6
2,1
1,6
1,1
0,6
0,1
-0,4
meldepflichtige Unfälle produktive Stunden
1,26
* Meldepflichtige Unfälle verursachen eine Ausfallzeit von vier oder mehr Kalendertagen.
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
23
Meldepflichtige Unfälle je 1 Mio. produktive Arbeitsstunden
Meldepflichtige Unfälle je 1.000 Beschäftigte (1.000-Personen-Quote)
150Mio. Std.
128
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2011
2010
116
88 96 86106
97117 114 120
137
50
100
0
200
150
Mio. Std.
150
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2011
2010
118 107 121 110129 123
141 145 142152
50
100
0
* Meldepflichtige Unfälle verursachen eine Ausfallzeit von vier oder mehr Kalendertagen.
unfallgeschehen
letzter PlAtz iM buNdesWeiteN Vergleich –
Wir MüsseN besser WerdeN!
Bayern und Rheinland-Pfalz konnten sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessern.
Unfälle pro 1 Mio. produktive Arbeitsstunden 2009
Unfälle pro 1 Mio. produktive Arbeitsstunden 2010
keine Angabe
39 42
5459
7078
92 94
108 114
Bayer
n
Brandenburg
Sachse
n-
Anhalt
Sachse
n
Mecklenburg
-
Vorp
omm
ern
Thüringen
Hessen
Nieder-
sach
sen
Schlesw
ig-
Holste
in
Rheinland-
Pfalz
Baden-
Württem
berg
68
Mittelw
ert
38
5455
7280
9197 99
129
Bayer
n
Brandenburg
Schlesw
ig-
Holste
in
Sachse
n
Mecklenburg
-
Vorp
omm
ernHess
en
Thüringen
Nieder-
sach
sen
Sachse
n-
Anhalt
Rheinland-
Pfalz
Baden-
Württem
berg
78
Mittelw
ert
keine Angabe
keine Angabe
24
die zielMArke iM blick –
uNfAllbediNgte fehlzeiteN der uNtereN forstbehördeN
bei deN lANd- uNd stAdtkreiseN
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
Die unfallbedingten Fehlzeiten je 100 in der Waldar-beit beschäftigte Personen haben in den letzten fünf Jahren um über 50 Prozent zugenommen und errei-chen einen neuen Höchststand. Die Ausfal ltage nach einem Unfall nehmen in den letzten Jahren stetig zu. Mit durchschnittlich 14 Ausfalltagen ist in 2011 der zweithöchste Wert der letzten zehn Jahre erreicht. Es sind wohl verschiedenste Ursachen, die diesen Trend beeinflussen.
ForstBW bekennt sich im Staatswald zum Leitprinzip einer nachhaltigen Entwicklung unter gleichrangiger Beachtung von Ökologie, Ökonomie und Sozialem. Mit dem strategischen Nachhaltigkeitsmanagement wird es Bestandteil des täglichen Handelns und der Betriebssteuerung.
Die wichtigsten Ziele hat die Betriebsleitung in einem ausgewogenen Kennzahlensystem festgelegt. Ein wesentliches Ziel ist die Arbeitssicherheit. Verände-rungen werden anhand der unfallbedingten Fehltage je 100 in der Waldarbeit beschäftigte Personen ge-messen. Bis 2020 strebt ForstBW den Zielwert von maximal 180 Fehltage je 100 in der Waldarbeit be-schäftigte Personen an. Bei aktuell 327 Fehltagen mit steigender Tendenz gibt es daher noch viel zu tun.
Die nachfolgende Tabelle wurde nach der Zahl der angefallenen Fehlzeiten je 100 in der Waldar-beit Beschäftigte gereiht. Damit kann jeder Be-triebsteil sehen, wo er steht. Trotz der schwierigen Vergleichbarkeit der Fehlzeiten auf Grund ihrer un-terschiedlichen Entstehung, ist dies ein gutes Maß, um sich an dem festgelegten Betriebsziel zu messen.
25
26
stadt-/landkreise; servicestelle
2010 melde-pflichtige unfälle
2011 melde-pflichtige unfälle
2011 alle unfälle
in der Waldarbeit beschäftigte staats-wald stand 12/2011
Ausfallzeit (std.) alle unfälle 2011
relative unfall-häufigkeit (1.000 P Quote)
unfallbedingte fehlzeit je 100 in der Wald - arbeit beschäf- tigte (Arbeits-tage/Jahr)
Baden-Baden Stadt 0 Unfallfrei Unfallfrei 2 0 0 0
Heidelberg Stadt 0 Unfallfrei Unfallfrei 2 0 0 0
Konstanz 0 Unfallfrei Unfallfrei 14 0 0 0
Ulm Stadt 0 Unfallfrei Unfallfrei 2 0 0 0
Lörrach 2 0 2 26 24 0 12
Rottweil 0 0 2 11 17 0 20
Heilbronn 3 0 5 22 36 0 21
Staatsklenge Nagold 0 0 1 5 15 0 37
Pforzheim 3 1 1 8 35 125 56
Böblingen 5 0 3 11 65 0 76
Biberach 7 4 4 40 246 100 79
Hohenlohe 1 1 3 11 71 91 83
Karlsruhe 14 4 7 40 306 100 98
Neckar-Odenwald 0 2 6 15 122 133 104
Alb-Donau 7 2 5 38 346 53 117
Maschinen betriebe
5 4 4 38 396 105 133
Waldshut 4 5 9 42 475 119 145
Schwarzwald-Baar 4 3 4 24 321 125 171
Rems-Murr 3 7 12 44 602 159 175
ZIELMARKE Nachhaltigkeitsstrategie für den Staatswald in Baden-Württemberg (Sollwert 2020) 180
Tübingen 3 3 5 23 378 130 211
Karlsruhe Stadt 0 1 0 10 195 100 250
Emmendingen 1 3 5 17 341 176 257
Reutlingen 2 4 9 23 467 174 260
unfallgeschehen
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
stadt-/landkreise; servicestelle
2010 melde-pflichtige unfälle
2011 melde-pflichtige unfälle
2011 alle unfälle
in der Waldarbeit beschäftigte staats-wald stand 12/2011
Ausfallzeit (std.) alle unfälle 2011
relative unfall-häufigkeit (1.000 P Quote)
unfallbedingte fehlzeit je 100 in der Wald - arbeit beschäf- tigte (Arbeits-tage/Jahr)
Ostalb 11 15 22 84 1.803 179 275
Esslingen 3 3 5 17 377 176 284
Tuttlingen 2 2 3 11 270 182 315
Freiburg Stadt 0 1 1 3 78 333 333
Ravensburg 8 9 10 50 1.334 180 342
Schwäbisch-Hall 5 5 10 47 1.419 106 387
Heidenheim 11 10 11 42 1.307 238 399
Enzkreis 2 5 6 25 780 200 400
Zollernalb 0 1 1 3 94 333 402
Rastatt 8 5 10 26 815 192 402
Freudenstadt 7 6 12 76 2.422 79 409
Göppingen 1 5 6 14 491 357 450
Ortenau 6 5 6 33 1.176 152 457
Bodenseekreis 0 1 1 9 326 111 464
Stuttgart Stadt 2 4 4 12 571 333 610
Breisgau-Hoch-Schwarzwald
8 10 13 47 2.382 213 650
Main-Tauber 5 6 9 17 871 353 657
Rhein-Neckar 6 6 11 28 1.498 214 686
Calw 13 19 23 74 4.695 257 813
Ludwigsburg 0 1 2 3 423 333 1.808
Landesdurch - schnitt (ohne Stadtkreise, inkl. StadtkreisStuttgart)
162 161 1.070 27.314 150 327
27
28
unfallgeschehen
Unfallbedingte Fehlzeiten je 100 Beschäftigte (Arbeitstage/Jahr)
Durchschnittliche unfallbedingte Ausfallzeiten in der Waldarbeit (alle gemeldeten Unfälle)
Verteilung der meldepflichtigen Unfälle 2011 nach Unfallschwere
20
Arbeitstage je verunfallten Beschäftigten
15
10
5
5
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2011
2010
13,915,3
9,9 10,1 11,113,1
11,89,2
11,6 10,512,7 14 Ausfalltage
zweithöchster Wert in 10 Jahren
215 245 222280 327
2007
2009
2009
2010
2011
180
Zielwer
t
300200100
0
92 (111)
48 (36)
leicht4–20 Ausfalltage
mittel21–45 Ausfalltage
schwer46–90 Ausfalltage
sehr schwerüber 90 Ausfalltage und tödlicher Unfall
13 (12) 8 (3)
leicht
mitt
el
schwer
sehr
schwer
120
100
80
60
40
20
0
Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Ausfallstunden 19.698 19.230 22.402 19.720 23.905 27.314
* FAO – Nomenklatur, Absolute Zahlen, Vorjahreswerte stehen in Klammern.
Deutliche Zunahme in 2011!
29
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
29
holzernte –Arbeitsbereich mit dem
größten unfallrisiko
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
30
unfallgeschehen
Anteil Unfälle 2011 in den Arbeitsbereichen
übrige Arbeitsbereiche 13 % (-1)
Waldpflege 9 % (-4)
Wegebau 1 % (- 3)Wartung und Reparatur 2 % (-3)
Waldverjüngung und Waldschutz 2 % (+/-0) Wegeunfälle 2 % (+1)
Holzernte 71 % (+10)
*Die in Klammer gesetzten Zahlen geben die Veränderung in Prozent gegenüber dem Vorjahr an.
Absolute unfallzahlen in den Arbeitsbereichen
Arbeitsbereich 2009 2010 2011
Holzernte 104 98 114
Waldverjüngung, Waldschutz 3 4 3
Waldpflege 12 21 14
Wegeunfälle 1 2 3
Wegebau - 7 2
Wartung, Reparatur 5 8 4
übrige Bereiche 29 22 21
Arbeitsbereicheproduktive Arbeits-stunden 2010
produktive Arbeits-stunden 2011
Veränderung in Prozent
Holzernte 503.541 544.323 +8,7 %
Holzbringung 42.281 44.878 +6,1 %
Waldverjüngung, Waldschutz 122.705 114.624 -6,6 %
Waldpflege 90.407 110.679 +22,4 %
Wegebau Vorjahreswert fehlt
31
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
31
die meisten unfällepassieren beim entasten
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
32
Das Verhältnis von aufgearbeiteter Holzmenge bis zum Eintritt eines Unfalls war 2011 wieder etwas günstiger. Die Holzernteunfälle, bezogen auf die eingeschlagene Holzmenge, gehen geringfügig zu-rück, bleiben aber auf zu hohem Niveau. Die meis-ten Unfälle passieren beim Aufsuchen der Bäume, Fällen und Einschneiden. Die Unfälle beim Entasten
unfallgeschehen
holzerNteuNfälle siNkeN geriNgfügig,
uNfälle beiM eNtAsteN NehMeN zu
haben im vergangenen Jahr deutlich zugenommen und heben sich deutlich heraus. Für die jährliche Unterweisung wird empfohlen, einen Schwerpunkt auf die sorgfältige Beurteilung von Spannungen in Ästen und Kronenteilen und die Anwendung der richtigen Schneidetechnik zu setzen.
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
33
Aufgearbeitete Holzmenge in 1.000 Fm (m3) je Holzernteunfall
20
Tsd. Fm
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2011
2010
5
15
10
0
10,4112,93
14,55 15,2713,48 13,52 12,73 12,32
11,07 10,63 11,09
Holzernteunfälle je 10.000 Fm (m3) eingeschlagenes Holz
1,00
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2011
2010
0,90
0,80
0,70
0,60
0,96
0,770,70 0,65
0,750,76 0,76 0,82
0,870,94
0,90
Unfälle 2011 in den Teilarbeiten der Holzernte
*Zahlen in den Klammern geben die Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent an.
Entasten 34 % (+13)
Sonstiges 3 % (-1)
Rücken, Poltern 6 % (-5)
Einschneiden 15 % (+2)
Wenden, Vermessen 3 % (-3)
Baum aufsuchen 13 % (-4)
Fällen 17 % (+/-0)
zu Fall bringen 9 % (+/-0)
Verletzungen2011 körperbereiche
Füße 12 % (+5)
Beine 26 % (-5)
Hände 19% (-4)
Arme 10 % (+3)
Rumpf 19 % (-3)Augen 3 % (+/-0)
Kopf 11 % (+4 )
34
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
Verletzungen2011 körperbereiche
ArbeitsWeise uNd AusrüstuNg bestiMMeN
VerletzuNgsrisiko
2011 wurden wieder vermehrt Kopf, Arme und Füße verletzt. Stolper- und Sturzverletzungen nehmen weiter ab. Offensichtlich bewegen sich die Forst-wirtinnen und Forstwirte aufmerksamer und kon-zentrierter. Die Ausrüstung mit modernen zweck-entsprechenden Sicherheitsschuhen gibt sicheren
Halt und reduziert das Verletzungsrisiko. Äste und Zweige sowie Stämme und Baumteile sind weitere wesentliche Verletzungsursachen. Sie führen meist zu Prellungen und Quetschungen. Wie Unfälle ent-stehen können und wie sie vermieden werden, ist in den Unfallbeispielen ab Seite 14 erklärt.
Verletzungsursachen 2011
Art der Verletzung 2011
Maschinen 1 % (-5)
Stolpern & Stürzen 26 % (-4)
Sonstiges 11 % (+/- 0)
Stämme & Baumteile 20 % (-1)
Späne, Splitter, Dornen 1 % (+/- 0)Werkzeuge 9 % (-1) Motorsäge 7 % (+3)
Äste & Zweige 25 % (+8)
Schnitt, Stich, Riß, Platzwunden 18 % (-6)
Zerrung, Zerreißung 17 % (+2)
Brüche 14 % (+5)
Insektenstich, Infektionen 2 % (+/-0) Motorsäge 2 % (-3)
Prellung, Quetschungen 40 % (+4)
Stauchung, Verrenkung 7 % (-1)
* Zahlen in den Klammern geben die Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent an.
* Zahlen in den Klammern geben die Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent an.
unfallgeschehen
35
36
Mehr unfälle bei Auszubildenden
36
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
37
Mehr unfälle bei Auszubildenden
Gesamtunfallzahl meldepflichtige Unfälle je 100 Auszubildende
20
25
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2011
2010
5
15
10
0
20
6
1210 11 11
1310 9
12
Trendumkehr!
die uNfälle bei deN AuszubildeNdeN NehMeN zu
Gesamtunfallzahl meldepflichtige Unfälle Auszubildende
30 28
46
21
34 31 3328
40
4650
2002
2001
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2011
2010
10
20
0
3338
35
25
33
Unfälle Auszubildende 2011 nach Arbeitsbereichen
Wartung Reparatur 19 %
Verjüngung und Waldschutz 3 %
Wegeunfälle 13 %
Holzernte 29 % übrige Arbeitsbereiche 26 %
Waldpflege 10 %
Die meldepflichtigen Unfälle der Auszubildenden nehmen leider wieder zu und sind fast wieder so hoch wie vor drei Jahren. Ein Drittel der Unfälle
passiert in der Holzernte. Fast 20 Prozent ereignen sich bei Wartung und Pflege von Geräten.
unfallgeschehen
3838
forstbW schutzbekleiduNgs-
kollektioN
Die ForstBW-Schutzbekleidungskollektion wird im Rahmen der Dienstvereinbarung (DV-PSA) vom 11.10.2012 mit Kostenübernahme durch ForstBW ausschließlich den für ForstBW beschäftigten Waldarbeiterinnen und Waldar-beitern zur Verfügung gestellt. Eine Verpflichtung hierzu besteht allerdings nicht. Die ForstBW-Schutzbekleidungskollektion wird von der Dienststelle beschafft und bezahlt. Eine Erstausstattung mit der ForstBW-Schutzbekleidungskollektion ist erstmalig zum 01.01.2013 möglich.
Arbeitssicherheit // Waldarbeit im staatswald 2011
iMPressuM
Herausgeber: Landesbetrieb ForstBW,
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Datum: November 2012
Layout: werbeagentur aufwind GmbH,
Sebastian Schreiber MLR 52, Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit
Redaktion: Frank Kühnel, Forstliches Ausbildungszentrum Mattenhof | Jochen Muschak,
Forstliches Bildungszentrum Königsbronn | Anton Schulz, Sicherheitsfachkraft, Neckar-
Odenwald-Kreis | Frank Schührer, Hauptstützpunkt Wental, Landkreis
Heidenheim | Sebastian Schreiber MLR 52, Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit
Nachdruck: auch nur auszugsweise nur mit ausdrücklicher Genehmigung MLR 52,
Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit gestattet
Unfallbeispiele: Sicherheitsfachkräfte Forst der Landkreise und Regierungspräsidien
Bilder: ForstBW, Zeichnungen Herr Kühnel
Drucknummer: 24-2012-52
www.forstbw.de www.facebook.com/forstbw
39
ergebNisse Arbeitssicherheit 2011 – Auf deN gebrAcht
Landesbetrieb Forst Baden-Württemberg – ForstBWMinisterium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg | Postfach 10 34 44 | 70182 Stuttgart
Weniger als die Hälfte: von 43 Betrieben erreichen nur 19 Betriebe den Zielwert für Arbeitsschutz!
Dreiviertel aller Unfälle passieren in der Holzernte!
Waldpflegestunden
nahmen um
22 Prozent zu,
Unfälle sanken
trotzdem um fast
fünf Prozent!
Ein Unfall verur-
sachte im Schnitt
14 Fehltage!
Fast die Hälfte der Verletzungen sind Prellungen und Quetschungen! Die Unfallzahl bei
den Auszubildenden
steigt wieder!
13 Prozent der Un-fälle führen zu Ausfällen von zwei und mehr Monaten!
Ein Drittel der Unfälle passiert beim Entasten!
Die meisten Unfälle passieren in Baden-Württemberg!
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