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Post on 05-Sep-2020
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„Schön, dass Sie da sind!“ Wertschätzung am Arbeitsplatz Prof. Dr. Michael Tewes Dekan der Fakultät IMM
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Wertschätzung als zentrales Thema
Wunsch der Mitarbeiter:
„Ich möchte von meinem Vorgesetzten als Mensch gesehen werden“.
Wahrgenommene Realität aus Mitarbeitersicht:
Nur jeder 2. Mitarbeiter bescheinigt seinem Chef einen wertschätzenden Führungsstil.
(INQA-Studie 2006: „Was ist gute Arbeit?“)
2
Motivationsschere (1)
Szenario 1:
Von der fehlenden Anerkennung zur „inneren Kündigung“
Leistung
Ausbleibende Leistung
Nachlassende Leistung
Kritik, Ärger, Hilflosigkeit
Schlechtere Leistung, „innere
Kündigung“
3
Motivationsschere (2)
Szenario 2:
Durch wertschätzende Anerkennung zur
• besseren Leistung
• höheren Mitarbeiterzufriedenheit
4
Leistung
Anerkennung
Bessere
Leistung
Mehr Anerkennung,
höhere Zufriedenheit
Bessere
Leistung
Motivationsschere (3)
Positive Auswirkungen
von gelebter Wertschätzung
• Arbeitsklima (Kommunikation, echte Anwesenheit)
• Unternehmensbindung (Loyalität der MA, Image der HSKA)
• verringerte Fehlzeiten/Krankenstände
• Motivation und Produktivität
Negative Auswirkungen
mangelnder Wertschätzung
Schaden für
• den einzelnen Mitarbeiter (physisch und psychisch)
• die gesamten Hochschule (mangelnde Arbeitgeberattraktivität, mangelnde Zukunftsfähigkeit)
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Wertschätzung und Gesundheit
Förderung/Steigerung/Verstärkung …
• des Wohlbefindens (Endorphine)
• der Konzentrationsfähigkeit (Dopamin)
• von menschlichen Beziehungen (Oxytocin)
• der Arbeits- und Leistungskraft (Adrenalin)
Abbau/Abnahme von …
• Stress (soziale Unterstützung, Entlastung)
• Ängsten
• des Risikos, an Depressionen zu erkranken
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Wertschätzung – eine Frage der Perspektive (1)
verbessert die Arbeitsatmosphäre
formt loyale, leistungsbereite und begeisterungsfähige Teams
Lob und Anerkennung der Leistung von MA/Kollegen
Wertschätzung von MA/Kollegen
Maßstab Leistung des Mitarbeiters/Kollegen Person des Mitarbeiters/Kollegen
Perspektive Nutzen des Mitarbeiters /Kollegen (Funktionswert)
Fähigkeiten, Persönlichkeit, Einzigartigkeit des Anderen (Seinswert)
Haltung Bewerten, Beurteilen Respekt, Wohlwollen, Anerkennung
Ausdruck Bewertung, Beurteilung Zugewandtheit, Interesse, Aufmerksamkeit, Freundlichkeit
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Wertschätzung – eine Frage der Perspektive (2)
Rektorat
Dekanate
Studiengänge
Professoren Mitarbeiter
Zentrale Einrichtungen
Verwaltung
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Wertschätzung – eine Frage der Perspektive (3)
Doppelperspektive:
„Erhalte ich genug Anerkennung am Arbeitsplatz?“
„Gebe ich selber genug Anerkennung am Arbeitsplatz?“
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Wertschätzung – eine Frage der Perspektive (4) Faktoren auf der Ebene von Rektorat, Dekane, Studiendekane
• TOP-Thema für die Reflexion / das Bewusstsein von Führungskräften > gelebter Verhaltenscodex, ‚best practices‘, Führungsprinzipien
• Wertschätzung als Führungsaufgabe > Motivation von Mitarbeitern
• Wertschätzung als Teil von Führungskompetenz > Schulung und Erwerb von Qualifikationsbausteinen für Führungskräfte
• Wahrnehmung: Zahl der MA, wachsende Aufgaben & Verantwortung MA
• Kritikfähigkeit und Offenheit für Kritik von hierarchisch untergeordneten Ebenen > Kritik ≠ Einbahnstraße, Konfliktfähigkeit, Feedback, Offenheit vs. ‚hidden agenda‘
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Wertschätzung – eine Frage der Perspektive (4) Faktoren auf der Ebene der Mitarbeiter
• Wertschätzung der Mitarbeiter untereinander
• Wertschätzung auch für die Arbeit der anderen Ebenen (Professoren, Studiendekane, Dekane und Rektorat)
• Kritikfähigkeit, kritische Reflexion des eigenen Einsatzes > Führungskraft kann Motivation nicht herbeizaubern, gegenseitige Treuepflicht; Fallen: Selbstoptimierung & „Ich-AG“ (Miteinander mit Kollegen & übergeordnete Ebenen), Offenheit vs. ‚hidden agenda‘
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Was braucht es zur authentischen Wertschätzung? (1) Ursachen für fehlende Wertschätzung
auf Seiten von Führungskräften und Kollegen
• Stress / schlechte Laune
• Mangelnde Sensibilität für das Thema
• Sympathie-Defizite
• Selbstwertschätzungs-Defizite
→ Starker Fokus auf dem Negativen, Perspektivenwechsel (!)
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Was braucht es zur authentischen Wertschätzung? (2) Denkfehler bzgl. Wertschätzung am Arbeitsplatz
• „Net gschimpft isch globt gnug?“ (!) → „Selbstverständliches“, „Ansprüche“
• „Unechte Wertschätzung“ vs. fundiertes Feedback
• „Wertschätzung ist teuer?“
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Was braucht es zur authentischen Wertschätzung? (3)
Echte Wertschätzung
individuell
emotional präzise
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Sprache der Anerkennung (1) „Kräftigende/anerkennende Worte“
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Anerkennung aussprechen und Dank sagen • Was habe ich beobachtet? Was bedeutet es für mich? • Welches Anliegen oder Bedürfnis von mir wurde dadurch erfüllt?
Dinge, für die es sich lohnt, sich zu bedanken und zu wertschätzen • Genauigkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Unterstützung etc. • Energie und Freude, die jemand einbringt; • Gute Teamarbeit, auch: Mut, seine kontroverse Meinung zu äußern • Das Meistern einer schwierigen/herausfordernden Situation • „Willkommen an Bord“
Herausforderung • Anerkennung tatsächlich in Worte fassen und aussprechen • Anerkennung ehrlich und aufrichtig vermitteln (Glaubwürdigkeit) und nicht nur Lob des Lobes
wegen äußern („Plastiklob“, „Gießkannenlob“)
Sprache der Anerkennung (2) „Ungeteilte Aufmerksamkeit/Gesten“ Darum geht es • Dialog, qualitativen Austausch und gemeinsame wertvolle Zeit: Möglichkeit zum Austausch • Dialog: dem Gegenüber wirklich zuzuhören und verstehen zu wollen (Anwesenheit,
Blickkontakt, aktives Nachfragen)
Möglichkeiten der Umsetzung • Mitarbeitergespräche und Kleingruppendialoge • Gemeinsames Mittagessen, persönliche Gesten/Geschenke • Bei Besprechungen: Zuhören, Ideen gemeinsam entwickeln, ausreden lassen • Auf Sätze mit „ja, aber…“ achten
Herausforderungen • Eigene Perspektive zurückhalten, bis der Andere sich wirklich verstanden fühlt • Nicht in Kategorien „Problem“ und „Lösung“ denken > keine vorschnelle Lösung präsentieren • Ungestörte Umgebung schaffen und Ablenkungen nicht nachgehen (Telefon/Handy, PC…)
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Sprache der Anerkennung (3) „Dienstleistungen/Hilfsbereitschaft“ Darum geht es • helfen und bereit sein • größere und kleinere Dienste, die für Andere aus Wertschätzung/Verbundenheit erbracht
werden > Der andere muss Ihre Hilfe auch wollen. Die eigenen Aufgaben müssen abgedeckt sein.
Beispiele für die Umsetzung • Hilfe anbieten/Aufgabe übernehmen, wenn jemand überlastet ist • Bei Überlastung an-/besprechen, wie Aufgaben neu organisiert werden können • Jemand Dritten bitten, dem Anderen zu helfen • Bei „chaotischen“ MA/Kollegen für Planung und Struktur sorgen
Herausforderungen • Handeln und helfen – statt sich zu ärgern oder frustriert zu sein • Mit Freude „dienen“ und rechtzeitig Grenzen setzen • Fallen: Das Image des Retters und Helfers in der Not ist nicht mehr loszuwerden, eigene
Bedürfnisse vernachlässigen. 17
Sprache der Anerkennung (4) „Vertrauen/Zutrauen“ (Empowerment) Darum geht es • Bei anspruchsvollen Aufgaben signalisieren, dass man diese dem Gegenüber auch zutraut • Mitarbeiter müssen gestalten dürfen, wachsen können, Einfluss nehmen • Auch bei Schwierigkeiten und Hindernissen dem Anderen den Rücken stärken
Beispiele für die Umsetzung • Mitarbeit in anspruchsvollen, fordernden Projekten; MA um Rat fragen • Entscheidungen auch eigenverantwortlich treffen zu dürfen, geklärte Verantwortlichkeiten • gestaltbare Freiräume eröffnen
Herausforderungen • Grenzen des Gegenübers erkennen. • Den „Rücken stärken“, auch bei Fehlern oder Misserfolgen > kritisches Feedback geben,
Feedback-Regeln • Selbst in den Hintergrund treten, Kontrolle abgeben, „Lorbeeren“ gönnen • Falle: Ungeliebte Themen zu delegieren, um sie los zu werden
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Aufeinander Acht geben: Belastungen (1)
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Aufeinander Acht geben: Belastungen (2)
Nicht selber reden, sondern Mitarbeiter/Kollegen fragen und zuhören:
1. Beschreiben, was Ihnen auffällt: „Ich sehe gerade …“
2. Fragen, „was los ist“.
3. Unterstützung anbieten: „Ich mache mir Sorgen und möchte Sie unterstützen“.
4. „Was brauchen Sie?“ / „Was müsste sich ändern, damit es Ihnen gut geht?“ (statt: eigene Vorschläge als erster Schritt)
5. Gesprächsbereitschaft signalisieren: „Also, wenn noch etwas ist …“
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Zu guter Letzt …: Sorgen Sie im Alltag gut für sich (1)
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Zu guter Letzt …: Sorgen Sie im Alltag gut für andere (2)
• Erinnern Sie andere (gerade in Krisen) an Erfolge. Lassen Sie andere gut dastehen.
• Schenken Sie dem Gegenüber Vertrauen. Machen Sie Ihr Gegenüber stark. Seien Sie authentisch und auf Augenhöhe.
• Unterstellen Sie Ihrem Gegenüber prinzipiell (bis zum Beweis des Gegenteils) gute Absichten.
• Geben Sie den Menschen an Ihrem Arbeitsplatz – wann immer es geht – das Gefühl, ein wertvoller Mensch zu sein.
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„Schön, dass Sie (immer noch) da sind!“ – und mir zugehört haben.
Vielen Dank!
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Quellen Bach, Carsten (2016): Wirtschaftsberatung [Folie 6]
http://wpbach.de/seminare/wertsch%C3%A4tzend-f%C3%BChren-selbstmarketingkompetenz-f%C3%BCr-f%C3%BChrungskr%C3%A4fte/
Beil, Josef (2014): Die 6 verschiedenen Sprachen der Wertschätzung. [Folien 15–18] http://www.janusteam.de/aktuelles-und-presse/die-6-verschiedenen-sprachen-der-wertschaetzung
Chapman, Gary & White, Paul (2011): The 5 Languages of Appreciation in the Workplace. Empowering Organizations by Encouraging People, Northfield Publishing: Chicago. [Folien 15-18]
Mai, Jochen (2016): Wertschätzung. Mehr als Belohnung und Lob. [Folien 5–6, 13–14] http://karrierebibel.de/wertschaetzung/
Matyssek, Anne Katrin (2011): do care! Gesund Führen und mehr. Materialien für Gesundheit im Betrieb. [Folien 2–4, 9, 12, 20–22]
http://www.do-care.de/wertschaetzung/
(Stand: alle 27. November 2016)
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Zusätzliche Bildquellen
Folie 15 (Belastung bei Mitarbeitern) https://www.digitale-exzellenz.de/infografik-uber-digitale-uberforderung/
Folie 17 (Gut für sich selbst im Alltag sorgen) http://www.do-care.de/wertschaetzung/
(Stand: alle 27. November 2016)
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