bewegungsfreundlicher siedlungsraum - vorarlberg.at · inhalt vortrag 1.bewegungsfreundlichkeit:...
Post on 17-Sep-2018
215 Views
Preview:
TRANSCRIPT
Mitglied der Fachhochschule Ostschweiz FHOwww.fhsg.ch © FHS St.Gallen 1
Bewegungsfreundlicher
Siedlungsraum
Spiel- und Freiraumsymposium14. + 15. Oktober 2010, Dornbirn
Eva Lingg, FHS St.Gallen
Mitglied der Fachhochschule Ostschweiz FHOwww.fhsg.ch © FHS St.Gallen 2
Kompetenzzentrum Soziale Räume www.fhsg.ch/sozialeraeume
Aktuelle Themenschwerpunkte :
− Stadt- Regional- und Agglomerationsräume − Kinder- und Jugendräume− Bildungsräume − Transnationale Räume
Mitglied der Fachhochschule Ostschweiz FHOwww.fhsg.ch © FHS St.Gallen 3
Inhalt Vortrag
1.Bewegungsfreundlichkeit: Ausgangslage, Annäherung 2.Planungshaltung: Zugang über soziale, räumliche und strukturelle Gestaltungsperspektive 3.Darstellung Modellprojekt Chur: Vorgehen, Ergebnisse
Was heisst Bewegungsfreundlichkeit?
Was zeichnet einen bewegungsfreundlichen Siedlungsraum aus?
Und wie kann man ihn gestalten?
1_Ausgangslage und Annäherung Bewegungsfreundlichkeit www.fhsg.ch © FHS St.Gallen 4
Ausgangslage: zu wenig Bewegung (v.a. Kinder und Jugendliche)
…durch vermehrte Kopfarbeit, gesteigerte Mobilität……aber auch durch Monofunktionalität der gebauten Welt…
1. Ausgangslage und Annäherung an
Bewegungsfreundlichkeit
1_Ausgangslage und Annäherung Bewegungsfreundlichkeit www.fhsg.ch © FHS St.Gallen 5
„In der sich industrialisierenden Stadt (…) etablierten sich Turnen und Sport
nicht nur mit unzähligen Vereinsgründungen sondern auch mit dem Bau von
Sportplätzen und Sportarenen. Aus der Stadt des Bürgertums wurde die
‚Sportstadt‘ – als Ausdruck einer öffentlichen Kultur der neuen städtischen
‚Masse‘“ (Klein 2008, S. 15).
− Funktionstrennung und Entmischung unterschiedlichster gesellschaftlicher Teilbereiche und städtischer Räume
− Trennung von Räumen für Sport und für alltägliche Bewegungen
� An den Ort gebundene Bewegung; Hochspezialisierung
1_Ausgangslage und Annäherung Bewegungsfreundlichkeit www.fhsg.ch © FHS St.Gallen 6
„Transiträume veranlassen in der Regel zu raschem Durchschreiten und
begrenzen den Aufenthalt auf funktionale Notwendigkeiten...“
(Ingrid Breckner 2004 )
„Rückgewinnung von Strasse und Bürgersteige als Begegnungsraum mit
sozialen Begegnungsqualitäten…“ (Jane Jacobs 1963)
- dominante motorisierte Bewegung, Entstehung von Nicht-Orten- Ordnungen: Hausordnungen, Überwachung, Nutzungsregelungen- Schwellen, Barrieren, Hindernisse
1_Ausgangslage und Annäherung Bewegungsfreundlichkeit www.fhsg.ch © FHS St.Gallen 7
„…kindliche Lebenswelten sind zunehmend in geschlossene, geschützte
Raumeinheiten verlegt worden…“ (Behnke und Zinnecker 2001).
„Dick, lahm, falsch ernährt“, „Mampfen, bis der Arzt kommt“, „Manchen
Kindern fällt schon das Treppensteigen schwer“, „Faule Eltern, dicke Kinder“
(NZZ-online, Stern-Online, FAZ-online, 2008)
„…nicht nur durch Verhalten und Lebensstil bedingt […] sondern auch durch
die Lebensverhältnisse, wie etwa Armut (oder) mangelnder Wohn- und
Bewegungsraum“ (Deutsches Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend 2009).
2_Planungshaltungwww.fhsg.ch © FHS St.Gallen 8
�BASPO (Bundesamt für Sport, CH), Fachstelle für Sportanlagen, nationales Kompetenzzentrum für die Planung, den Bau und den Betrieb von Sportanlagen:
_stellte Disparität zwischen Bewegungshandeln und den vorhandenen räumlichen Bedingungen für Bewegung im Allgemeinen fest
_vergab Auftrag zur Erstellung eines Modells für einen Bewegungsfreundlichen Siedlungsraum (FHS St.Gallen / HSR Rapperswil)
2_Planungshaltungwww.fhsg.ch © FHS St.Gallen 9
1. Bewegungsfreundliche Siedlungsräume = Querschnittsthema
2. Loslösung vom Fokus Kindheit, Bewegungsfreundlichkeit als
Lebensthema
zusätzlich: 3. (neue ) Motive für Sport und Bewegung 4. Veränderung des Organisationsgrades 5. Vielfältige(re) Bedürfnisgruppen
„In bewegungsfreundlichen Siedlungsräumen […] stehen genügend und
geeignete attraktive Räume und Infrastrukturen verschiedenster Art für
Bewegung und Sport allen Bevölkerungsgruppen zur Verfügung. Die an
konkrete Orte (Sportplatz) und zu bestimmten Zeiten (Freizeit)
festgeschriebene Bewegung soll damit wieder stärker in den Alltag der
Menschen zurückkehren“ (BASPO 2009)
2_Planungshaltungwww.fhsg.ch © FHS St.Gallen 10
Bewegung?
Bewegungsfreundlichkeit?
Leitgedanken
1. Von der örtlichen Anlage zum bewegungsfreundlichen Raumsystem
2. Von der Fachplanung zur integrierenden und rollenden Querschnittsplanung
3. Vom zielgruppenorientierten Angebot zur anspruchsgruppenorientierten Sozialplanung
2. Planungshaltung_
räumliche, soziale und strukturelle Perspektive
2_Planungshaltungwww.fhsg.ch © FHS St.Gallen 11
Modell der Bewegungsfreundlichkeit
Strukturelle Ebene
Siedlungsraum Anspruchsgruppen
2. Planungshaltung_
räumliche, soziale und strukturelle Perspektive
2_Planungshaltungwww.fhsg.ch © FHS St.Gallen 12
Perspektive 1: Siedlungsraum
TopografieSiedlungsstrukturAnlagen etc.
2_Planungshaltungwww.fhsg.ch © FHS St.Gallen 13
Perspektive 2: Strukturelle Ebene
Planungs- und Steuerungsprozessevorhandene AngeboteGesetze, Förderungen, Vereinsstrukturenetc.
2_Planungshaltungwww.fhsg.ch © FHS St.Gallen 14
Perspektive 3: Mensch, Anspruchsgruppen
BedürfnisseMöglichkeitenEtc.
3_Modellprojekt Churwww.fhsg.ch © FHS St.Gallen 15
3. Modellprojekt Chur
Dezentrale Räume und Infrastrukturen für Sport und
Bewegung in Chur
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen AUSGANGSLAGE CHUR 16
Ausgangslage Chur: GESAK (Gemeindesportanlagenkonzept)
Gemeinderatsbeschluss 3. April 2007: Ausarbeitung eines den zeitgemässen Bedürfnissen von Sport und Bewegung entsprechenden Sportkonzepts (GESAK), welches sämtliche städtische Räume und Infrastrukturen für Bewegung und Sport einbeziehen soll.
Baustein1: Grundlagenerhebung und -analyse der sportspezifisch nutzbaren Räume, BedürfniserhebungBaustein2: Gesamtkonzept mit Konzeptstudien und Vorprojekten für den anlagenbezogenen Sport und das Gebiet der Oberen Au
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen AUSGANGSLAGE CHUR 17
Ausgangslage Chur: GESAK (Gemeindesportanlagenkonzept)
Gemeinderatsbeschluss 3. April 2007: Ausarbeitung eines den zeitgemässen Bedürfnissen von Sport und Bewegung entsprechenden Sportkonzepts (GESAK), welches sämtliche städtische Räume und Infrastrukturen für Bewegung und Sport einbeziehen soll.
Baustein1: Grundlagenerhebung und -analyse der sportspezifisch nutzbaren Räume, BedürfniserhebungBaustein2: Gesamtkonzept mit Konzeptstudien und Vorprojekten für den anlagenbezogenen Sport und das Gebiet der Oberen AuBaustein3: Ergänzung um Dezentrale Räume und Infrastrukturen
für Sport und Bewegung sowie die Erhebung dahin gehender Bedürfnisse der Stadtbevölkerung
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen AUSGANGSLAGE CHUR 18
Baustein3: Ergänzung um Dezentrale Räume und Infrastrukturen
für Sport und Bewegung sowie die Erhebung dahin gehender Bedürfnisse der Stadtbevölkerung
Auftraggeber: Stadt Chur, Hochbauamt/GartenbauAbschluss Herbst 2010
FHS St.Gallen (Eva Lingg, Christian Reutlinger)HSR Rapperswil (Joachim Schöffel / Alma Sartoris / Tabea Michaelis)
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen AUSGANGSLAGE CHUR 19
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen AUSGANGSLAGE CHUR 20
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen AUSGANGSLAGE CHUR 21
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen VORGEHEN UND DEFINITIONEN 22
Siedlungsraum Struktur/Organisation Anspruchsgruppen
I Erhebung Bestandskarte Bewegungsangebote Bedürfniserhebung
II Analyse Gesamtstädtische AngebotsbewertungAnalysesteckbrief pro
Stadtgebiet
II Konzept Gesamtstädtischer Konzeptplan
Projektblätter gesamtstädtisch …pro Stadtgebiet
Vorgehen
Modell der Bewegungsfreundlichkeit
strukturelle Ebene
Siedlungsraum Anspruchsgruppen
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ERHEBUNG 23
I Erhebung:
1.1 Bestandskarte1.2 Bewegungsangebote1.3 Bedürfniserhebung
Ziel: Bestand erheben, Grundlagen der Stadt Chur einbeziehen,
Basis für die Analyse herstellen
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ERHEBUNG 24
Erhebung:
1.1 Bestandskarte
Stadtplan BebauungsstrukturZonenplan
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ERHEBUNG 25
Erhebung:
1.1 Bestandskarte… Wegenetz
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ERHEBUNG 26
Erhebung:
1.1 Bestandskarte… Naherholung und –anschlusspunkteSiedlungsfreiflächen
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ERHEBUNG 27
Erhebung:
1.1 Bestandskarte…nutzungsbestimmte/-offene Flächen„Aneignungsflächen“Plätze
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ERHEBUNG 28
Erhebung:
1.1 Bestandskarte…Spiel- und Begegnungsflächenöff. Gebäude
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ERHEBUNG 29
I Erhebung:
1.2 Bewegungsangebote
Angebote von Vereinen, der Stadt Sowie kantonale Projekte
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ERHEBUNG 30
I Erhebung:
1.3 Bedürfniserhebung
Quartiervereine
Organisationen/Stiftungen
Soziale Dienste
Vereinsvertretende
Einzelpersonen
} InterviewsStrassenbefragungBeobachtungen
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen VORGEHEN UND DEFINITIONEN 31
���� Systematik: Vier Bewegungsformen:
1.Alltagsbewegung
2.Spiel und Bewegung
3.Sport
4.Naherholung
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ANALYSE 32
II Analyse:
2.1 gesamtstädtische Angebotsbewertung2.2 Analysesteckbrief pro Stadtgebiet
Ziel der Analyse: für die Bewegung relevante Räume und
Infrastrukturen erheben und bewerten, Bedürfnisse sowie
vorhandene Aktivitäten feststellen und Qualitäten, Potenziale aber
auch Mängel darstellen
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ANALYSE 33
II Analyse:
2.1 gesamtstädtische AngebotsbewertungAlltagsbewegung
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ANALYSE 34
II Analyse:
2.1 gesamtstädtische AngebotsbewertungSpiel und Bewegung
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ANALYSE 35
II Analyse:
2.1 gesamtstädtische AngebotsbewertungSport
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ANALYSE 36
II Analyse:
2.1 gesamtstädtische AngebotsbewertungNaherholung
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ANALYSE 37
II Analyse:
2.2 Analysesteckbrief pro Stadtgebiet (16)
Allgemeine BeschreibungInfrastrukturGesamtstädtische VerknüpfungBevölkerungsstrukturSpielplatzbewertungStärken und Schwächen je Bewegungsform
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ANALYSE 38
II Analyse:
2.2 Analysesteckbrief pro Stadtgebiet Bsp. Plessurgüter - Rheinau (4)
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ANALYSE 39
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen ANALYSE 40
III Konzept:
3.1 Konzeptplan / Handlungsschwerpunkte gesamtstädtische Ebene 3.2 Handlungsschwerpunkte pro Stadtgebiet
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen KONZEPT 41
III Konzept:3.1 Konzeptplan und Handlungsschwerpunkte gesamtstädtisch
1. Langsamverkehrsnetz optimieren und Netzlücken beseitigen2. Implementierung des Themas der Bewegungsfreundlichkeit in der
Verwaltung3. Verbesserung der Zugänglichkeit von Bewegungsräumen4. Bewegungsfreundlichkeit im Wohnumfeld sichern5. Neue nutzungsoffene Bewegungsräume finden6. Erholungsrundweg vervollständigen7. Naherholungsanschlusspunkte entwickeln8. Bewegungsangebot durch eine Rollsportroute ergänzen
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen KONZEPT 42
III Konzept:3.1 Konzeptplan und Handlungsschwerpunkte gesamtstädtisch
1. Langsamverkehrsnetz optimieren und Netzlücken beseitigen2. Implementierung des Themas der Bewegungsfreundlichkeit in der
Verwaltung3. Verbesserung der Zugänglichkeit von Bewegungsräumen4. Bewegungsfreundlichkeit im Wohnumfeld sichern5. Neue nutzungsoffene Bewegungsräume finden6. Erholungsrundweg vervollständigen7. Naherholungsanschlusspunkte entwickeln8. Bewegungsangebot durch eine Rollsportroute ergänzen
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen KONZEPT 43
Hintergrund:
kaum nutzungsoffene Freiflächen, Verdrängung aus Öffentlichem Raum Idee:
Nutzung von Parkplätzen oder Brachen (Militäranlagen, Industrieareale, Güterbahnhof…) in geeigneten Lagen
Ziel:
mehr Angebote für Jugendliche schaffen (neue Trendsportarten!)einzige nutzungsoffene Freifläche entlasten
Massnahmen:
Standortsuche Zusammenarbeit mit JugendarbeitKoordination mit anderen Projekten (Überlagerung )
„Neue nutzungsoffene Bewegungsräume finden“
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen KONZEPT 44
III Konzept:3.2 Projektblatt pro Stadtgebiet
Handlungsschwerpunkt für jedes StadtgebietAufbauend auf PotenzialenBehebung von Mängeln
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen KONZEPT 45
Plessurgüter-Rheinau: „Aufwertung von Siedlungsfreiflächen“
Hintergrund:
ausgedehntes Siedlungsgrünwenig genutzt / schlecht ausgestattetBedeutung hoch (Kinder, ältere Personen)
Problematik:
NutzungskonflikteFlächen in privatem Besitz
Massnahmen:
Planungsprozesse mit Eigentümern Verknüpfung Entwicklung Siedlungsfreiflächen mit Bewilligungsverfahren öffentliche Nutzung der Fussballplätze in Umgebung ermöglichen Ausstattung und Öffnung der Schulsportanlagen verbessern
Mitglied der Fachhochschule Ostschweiz FHOwww.fhsg.ch © FHS St.Gallen
Bewegungsfreundlicher Siedlungsraum...
Ebene Siedlungsraum:
Integration bestehender Bewegungsräume ins RaumsystemBestand: Verbesserung der Erreichbarkeit, qualitative AufwertungAusweitung der Nutzbarkeit, neue Nutzungen andenkenalltägliche Bewegungen / Begegnungen ermöglichen (Strasse, Plätze)
Ebene Steuerung:
Bewegungsfreundlichkeit als Querschnittsaufgabe in der Verwaltung gebündelten Kompetenz an geeigneter Stelle aktive Einbindung von Akteuren, Initiativen rollende Planung (beständig fortlaufender Prozess)
Ebene Anspruchsgruppen:
unterschiedliche Ansprüche an Bewegungsorte sichtbar machen
bewusster Umgang mit spezifischen Anspruchsgruppen (Lobbyarbeit)Ermöglichung der Beteiligung
Modell der Bewegungsfreundlichkeit
strukturelle Ebene
Siedlungsraum Anspruchsgruppen
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen KONZEPT 48
Hintergrund: hoher Druck auf Siedlungsfreiflächen Bedeutung v.a. für Personengruppen mit eingeschränktem Aktionsradius
hoch (Kinder, ältere Personen)
Konkrete Massnahmen: − Prüfung eines Einsatzes geeigneter raumplanerischer Instrumente
auf kommunaler Stufe (wie Sondernutzungspläne) zur Steuerung der Qualität des Wohnumfeldes bei neuen Wohnüberbauungen
− Zweckgebundene Abgabe bei Nichteinhalten prüfen
Ziel: Nutzungsqualität von bestehenden Siedlungsfreiräumen sichern und Angebot verbessern
Beispiel 4: Bewegungsfreundlichkeit im Wohnumfeld sichern
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen KONZEPT 49
Idee: Langsamverkehrsnetz, verbindet alltägliche Zielpunkte und Spiel-/ Sportflächen im Wohnumfeld
Ziel: gesamtstädtische Durchgängigkeit, Durchlässigkeit für Langsamverkehr; Bewegungsbarrieren im Alltag überwinden; Sicherheit erhöhen; Sensibilisierung und Erleichterung der Alltagsbewegung
Konkrete Massnahmen:− Fussgängerquerungen überprüfen/ergänzen− Barrieren beseitigen (Schwellen etc.)− Fehlende Wegverbindungen ergänzen− Verkehrssicherheit gewährleisten (v.a. Velo)− Qualität im Langsamverkehr erhöhen (beschattete Sitzplätze, Qualität der
Bodenbeläge etc.)− Veloabstellplätze bereitstellen− Markierung/Anbindung neuer Bewegungsräume an Langsamverkehrsnetz
1. Langsamverkehrsnetz optimieren und Netzlücken beseitigen
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen KONZEPT 50
Idee: Entwicklung von einer Planung in Sparten hin zu einer ämterübergreifenden Zusammenarbeit (Verkehrs-, Freiraum-, Landschaftsplanung, Siedlungsentwicklung, Schulentwicklung, Jugendarbeit, Betagtenhilfe)
Konkrete Massnahme: Zuständigkeiten definieren – diese beinhaltet− Einbindung relevanter Akteure/Ämter in Projekte− Transparenz bei laufenden Planungen zwischen verschiedenen Ämtern sowie
ggü. betroffenen Bedürfnisgruppen− Bestehende Initiativen aufgreifen und darauf aufbauend neue Projekte
entwickeln
Ziel: Vernetzung der unterschiedlichen Akteure in der Verwaltung; Kompetenzen und Zuständigkeiten bündeln, Potenziale frühzeitig erkennen, unterschiedliche Verwaltungseinheiten für das Thema querschnittsorientiert und ämterübergreifend erreichen
2: Implementierung des Themas der Bewegungsfreundlichkeit in der Verwaltung
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen KONZEPT 51
Idee: erweiterte Nutzbarkeit von bestehenden Angeboten (v.a. in Schulinfrastrukturen und in bisher vereinsgebundene Anlagen)
Konkrete Massnahmen: − ganztägige Öffnung von Schulsportanlagen mit entsprechenden Verantwortlichen
klären, Benützung koordinieren− Waffenplatz-Rossboden und Kasernenareal: erweiterte Zugänglichkeit mit den
Verantwortlichen klären− Öffnung der vereinsgebundenen Sportflächen prüfen
Ziel: v.a. in verdichteten Stadtgebieten das Defizit an Bewegungsräumen beheben und Angebot an Infrastrukturen für Bewegung verbessern
3: Verbesserung der Zugänglichkeit von Bewegungsräumen
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen KONZEPT 52
Idee: Route für Rollsport führt grösstenteils über Asphaltwege im Landwirtschaftsgebiet und nutzt bestehendes Potenzial. Aufwertung von Oberer/Unterer Au als Ausgangspunkt; angrenzende Flächen/Infrastrukturen werden in die Gesamtroute integriert als gekennzeichnete Stationen
Konkrete Massnahmen: − Rollsportroute benennen und bekannt machen− Eignung der Wege überprüfen− Ausgangspunkte gestalten und bewirtschaften
Ziel: Angebotslücken für den Rollsport zu beseitigen und vorhandenes Potenzial optimal nutzen
5: Bewegungsangebot durch eine Rollsportroute ergänzen
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen KONZEPT 53
Idee: Erholungsrundweg hebt bestehende Wegunterbrechungen durch Wegneubau und -ergänzung auf. Der äussere Ring wird durch die Grünachse Plessur (Freiraumkonzept Chur) in zwei kleine Rundgänge untergliedert. Geschützte Sitzplätze in regelmässigen Abständen steigern Attraktivität auch für ältere Bevölkerungsgruppen
Konkrete Massnahmen:− Netzlücken schliessen − Anlage unterhalten und gegebenenfalls ausbauen, v.a. entlang von Joggingstrecken
(Rhein) oder entlang der Rollsportstrecken
Ziel: durch Rundweg die Erreichbarkeit der Angebote verbessern und Potenzial der Anschlusspunkte optimal nutzen
7: Erholungsrundweg vervollständigen
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen KONZEPT 54
Idee: Die 17 Naherholungsanschlusspunkte sollen Dreh- und Angelpunkte für die Erweiterung der Naherholungsangebote darstellen und die Erholungssuchenden in die angrenzenden Gebiete leiten. Spezifische Infrastrukturen werten diese Orte auf und bieten zudem verschiedene Nutzungsmöglichkeiten vor Ort an.
Konkrete Massnahmen: − Überprüfung eines Ausbaus der Angebote und Infrastrukturen für Sommer-
/Winteraktivitäten− Optimierung der Naherholungs- und Anschlusspunkt durch Verbesserung des
Anschlusses an den öffentlichen Verkehr− Abklärung der Bedürfnisse für eine Down-Hill-Strecke oder Kanu-Slalom− Realisierung Silva Parcours an Bärenhütte− Anschlusspunkt Dalpweg schaffen
Ziel: Naherholungsgebiete mit dem Siedlungsgebiet vernetzen und damit attraktive Ausgangspunkte für Sport und Bewegung in der freien Landschaft schaffen
8: Naherholungsanschlusspunkte entwickeln
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen KONZEPT 55
III Konzept:Projektblatt Wiesental
Handlungsschwerpunkt: Spiel und Bewegung / Erhaltung der ehemaligen Kunsteisbahn als Bewegungsraum
Erläuterung: Kunsteisbahn als Unikat, für vielfältige Nutzungen denkbar, v.a. um das Defizit an nutzungsoffenen Freiräumen in Chur zu beheben
Massnahmen: 1. Nutzungsprüfung mit Nachbarschaft (neues Wohngebiet)2. Bei Umnutzung: Fokussierung auf Aneignungsmöglichkeiten für Jugendliche
www.fhsg.ch © FHS St.Gallen KONZEPT 56
III Konzept:Projektblatt Masans
Handlungsschwerpunkt: Alltagsbewegung / Attraktivität (v.a. der Velowege) steigern
Erläuterung: Bedingungen für den Langsamverkehr grundsätzlich gut, jedoch sind stellenweise Lücken im Netz, Verkehrsfluss unterbrochen, Sicherheit nicht gewährleistet.
Massnahmen: 1. Durchgängigkeit des Langsamverkehrsnetzes prüfen, Lücken schliessen2. Kreuzungspunkte (Kreiselein-/ausfahrten) besonders beachten – Sicherheitsaspekt3. Grünzone Rückenbrecher für Spiel, Bewegung und Sport zugänglich machen und als
Teil des Quartierzentrums ausbilden4. Neue Laufstrecke im Gebiet Rückenbrecher prüfen, auf bestehendem Wegnetz mit
sportfunktionalen Belägen5. Öffentlich rechtliche Grundstücke vermehrt für öffentliche Nutzung zugänglich
machen
top related