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Bildungsplan
Zur Verordnung über die berufliche Grundbildung des Berufes
43703 Hufschmiedin EFZ Hufschmied EFZ
11. November 2008
© AM Suisse, Aarberg, 2016 Seite 1 von 61
HufschmiedIn – Bildungsplan InhaltBildungsplan HufschmiedIn Inhalt
Schweizerische Metall-Union, Seite 1 von 57 Fachverband Landtechnik / Fachgruppe Hufschmiede Chräjeninsel 2, 3270 Aarberg
Hufschmiedin EFZ / Hufschmied EFZ
Bildungsplan zur Verordnung über die berufliche Grundbildung
Genehmigt am 11. November 2008
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 2 a) Kompetenzen 2 b) Bildungsziele 3 c) Lernortkooperation 3 d) Rahmenbedingungen zu den Leistungszielen 3 e) Taxonomie und Endverhalten 5 f) Sachgebietsstruktur 6 Teil A Handlungskompetenzen 7 a) Fachkompetenzen 8 b) Methodenkompetenzen 50 c) Sozial- und Selbstkompetenzen 51 Teil B Lektionentafel der Berufsfachschule 52 Teil C Organisation, Aufteilung und Dauer der überbetrieblichen Kurse 53 Teil D Organisation des Qualifikationsverfahrens 55 Teil E Genehmigung und Inkrafttreten 56 Anhang: Verzeichnis der Unterlagen für die Umsetzung der beruflichen
Grundbildung 57
Abkürzungen BFS Berufsfachschule
ÜK überbetrieblicher Kurs Betr Ausbildungsbetrieb
© AM Suisse, Aarberg, 2016 Seite 2 von 61
HufschmiedIn – Bildungsplan EinleitungHufschmiedIn – Bildungsplan Einleitung
Schweizerische Metall-Union, Seite 2 von 57 Fachverband Landtechnik / Fachgruppe Hufschmiede Chräjeninsel 2, 3270 Aarberg
Einleitung
a) Kompetenzen
• Jede berufliche Handlung erfordert einen unterschiedlichen grossen Anteil der in Abb. 1 dargestellten Kompe-tenzbereiche. In der Regel ist der Anteil der Fachkompetenz am grössten.
• Um die in den Ausbildungszielen vorgegebenen Handlungskompetenzen zu erreichen, müssen Ausbildner undLernende alle zutreffenden Kompetenzanteile fördern.
• Methoden- und Sozialkompetenzen sollen nicht losgelöst, sondern immer in Verbindung mit der Ausbildung dergeeigneten Fachkompetenzen geschult werden.
• Anzustreben sind Ausbildungsmethoden und Lernsituationen, die Lernende in die Verantwortung des Lern-prozesses einbeziehen und Raum für soziales und handlungsorientiertes Lernen schaffen.
Handlungs-kompetenz
Sozial- undSelbstkompetenz
Methoden-kompetenz
Fach-kompetenz
Abb. 1: Kompetenzbereiche
Handlungskompetenz Handlungskompetenz ist das Ergebnis fachlicher, methodischer und sozialer Ressourcen, welche die Hufschmiede befähigen, in der Berufspraxis richtig, vollständig und effizient zu handeln. Sie ist das Ziel und Zentrum der beruf-lichen Bildung. Handlungskompetenz beinhaltet mindestens zwei, meistens jedoch alle der nachfolgend aufgeführ-ten Kompetenzbereiche.
Fachkompetenz Unter Fachkompetenz werden jene allgemein technischen und ausschliesslich fachtechnischen Kenntnisse, Fertig-keiten und Fähigkeiten verstanden, die dem Hufschmied die Basis zur Bewältigung seiner beruflichen Handlungs-kompetenz geben. Beim Hufschmied sind dies die Kompetenzen aus den Bereichen Hippologie, Betriebliche Grundlagen, Technische Grundlagen und Hufschmiedetechnik.
Methodenkompetenz Methodenkompetenz bezieht sich auf situationsübergreifende, flexibel einsetzbare kognitive Fähigkeiten, die Huf-schmiede zur selbständigen Bewältigung ihrer Aufgaben befähigen. Sie sind Teil der beruflichen Handlungskompe-tenz und ermöglichen den Lernenden, sich den verändernden Situationen anzupassen und sich neue Kenntnisse, Fertigkeiten und Methoden anzueignen, damit sie dem Kundenbedürfnis gerecht werden können. Bei den Huf-schmieden sind dies mehrheitlich Fähigkeiten in den Bereichen Lernmethodik und Arbeitstechnik (Seite 50).
Sozial- und Selbstkompetenz Sozialkompetenzen umfassen kommunikative und kooperative Verhaltensweisen und Fähigkeiten, die das Reali-sieren von Zielen in sozialen Interaktionen erlauben. Für Hufschmiede stehen vor allem Beziehungskompetenz und Verantwortungsbewusstsein im Zentrum der Sozialkompetenzen (Seite 51).
Selbstkompetenz bezieht sich auf persönlichkeitsbezogene Dispositionen, die sich in Einstellungen, Werthaltun-gen, Bedürfnissen und Motiven äussern und vor allem jene Aspekte des beruflichen Handelns beeinflussen, wel-che durch Motive und Emotionen gesteuert werden. Beim Hufschmied sind Belastbarkeit, Eigeninitiative und Eigenverantwortung die wichtigsten Selbstkompetenzen (Seite 51).
Sozial- wie Selbstkompetenz sind Teil der beruflichen Handlungskompetenz.
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HufschmiedIn – Bildungsplan EinleitungHufschmiedIn – Bildungsplan Einleitung
Schweizerische Metall-Union, Seite 3 von 57 Fachverband Landtechnik / Fachgruppe Hufschmiede Chräjeninsel 2, 3270 Aarberg
b) Bildungsziele
Ziel der beruflichen Grundbildung ist die Vermittlung von Handlungskompetenzen. Diese befähigen die Lernenden, berufliche und allgemeine Situationen zu bewältigen. Die Bildungsziele werden im Bildungsplan mit Leit-, Richt- und Leistungszielen beschrieben.
Leitziele umschreiben Handlungsfelder und begründen in allgemeiner Form, weshalb diese in den Bildungsplan aufgenommen werden. Sie gelten für alle drei Lernorte (BFS / Betr / ÜK; s. Abkürzungen S. 1).
Richtziele gehen von Handlungssituationen aus, beschreiben Einstellungen und Haltungen oder übergeordnete Verhaltensbereitschaften, die bei den Lernenden zu fördern sind. Sie gelten ebenfalls für alle drei Lernorte.
Leistungsziele beschreiben konkretes, messbares Verhalten in bestimmten Situationen und verdeutlichen die Richtziele. Sie beziehen sich auf einzelne Lernorte und sind auf eine kürzere Frist angelegt (auf ca. fünf Jahre). Sie werden periodisch überprüft und – falls nötig – den neuen Gegebenheiten angepasst. Leistungsziele können aus einer Kombination von Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen oder aus nur einer dieser Kompetenzen bestehen.
c) Lernortkooperation
Die Verantwortlichkeiten für die Vermittlung aller im Teil B aufgeführten Bildungsziele sind auf die Lernorte wie folgt verteilt:
• Leit- und Richtziele gelten für alle Lernorte in gleicher Weise
• Leistungsziele sind den einzelnen Lernorten und Ausbildungsjahren zugeordnet und in den entsprechenden Spalten mit x markiert. Es sind auch mehrere Zuordnungen möglich. Wenn ein Leistungsziel bei mehreren Aus-bildungsjahren aufgeführt ist, werden Einführen und Üben auf mehrere Ausbildungsjahre verteilt. Wenn in einzelnen Fällen für ein Leistungsziel mehrere Lernorte angegeben sind, ist von folgender Zuständig-keit der Ausbildungsorte auszugehen: – BFS erklärende Theorie und dazugehörende Demonstrationen – Betr Anwendung, Umsetzung, Einübung, Vertiefung in produktiven Arbeitsprozessen – ÜK Einführung, Anwendung, evtl. ergänzend zur Anwendung von Einzelaspekten im Betrieb
• Die Zuweisung eines Leistungsziels zu Betrieb und ÜK ist dort sinnvoll, wo die Betriebe zwar einen Teil der Ausbildung übernehmen können, dieser aber je nach Betrieb variieren kann. Aufgabe der ÜK ist es, die Ergän-zung und Harmonisierung sicherzustellen.
d) Rahmenbedingungen zu den Leistungszielen
Leistungsziele beschreiben beobachtbares Verhalten. Sie enthalten in der Regel vier Angaben: – ein Thema, auf das sich das Ziel bezieht; – mit einem Verb beschriebenes, beobachtbares Verhalten am Ende der Bildung; – Hilfsmittel, die den Lernenden in den Handlungssituationen und an der Prüfung zur Verfügung stehen; – einen Beurteilungsmassstab zur Beschreibung der erforderlichen Leistung.
Wenn für das Thema, das Endverhalten, die Hilfsmittel und für den Beurteilungsmassstab im Leistungsziel keine explizite Einschränkung gemacht wird, gelten immer folgende Rahmenbedingungen:
– Für das Thema (den Gegenstand) Im Sachgebiet 4 (Hufschmiedetechnik) bezieht sich das Thema auf durchschnittliche Verhältnisse, wie sie in Betriebsstrukturen von mobilen oder stationären Hufschmiedebetrieben anzutreffen sind. Für die Leistungsziele in der Berufsfachschule und für die überbetrieblichen Kurse bezieht sich das Thema auf Tiere (Pferde, Esel, Maultiere), Maschinen, Geräte, Werkzeuge und Hilfsmittel, welche in Europa stark verbreitet sind, das heisst auf häufig vorkommende Situationen im Hufbeschlag der letzten Jahre. Für die Leistungsziele im Ausbildungsbetrieb bezieht sich das Thema auf Situationen, wie sie dort überwiegend anzutreffen sind.
© AM Suisse, Aarberg, 2016 Seite 4 von 61
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Schweizerische Metall-Union, Seite 4 von 57 Fachverband Landtechnik / Fachgruppe Hufschmiede Chräjeninsel 2, 3270 Aarberg
– Für das Endverhalten Die in einem Leistungsziel verwendeten Verben bestimmen, wie anspruchsvoll das beschriebene Endverhalten ist. Dem Abschnitt e) Taxonomie und Endverhalten kann entnommen werden, zu welcher Taxonomie ein Denk- oder Arbeitsprozess gehört.
– Für die Hilfsmittel Alle Leistungsziele sollen mit den in der Praxis der Hufschmiede üblichen Hilfsmitteln erreicht werden. Dazu zählen z. B. Tabellen, Formelbücher, Vorschriften, fachgerechte Werkzeuge, Maschinen und Arbeitskleidung sowie zweckmässige Messgeräte. Diese üblichen Hilfsmittel sind in den Leistungszielen nicht erwähnt. Hilfsmit-tel werden nur dann genannt, wenn sie die Anforderung zum Erreichen des Leistungsziels deutlich beeinflussen.
– Für den Beurteilungsmassstab Für alle Leistungsziele der beruflichen Praxis (ÜK und Betr) gilt der Grundsatz, dass alle Tätigkeiten selbständig ausgeführt werden müssen und dass der Zeitaufwand für Arbeiten höchstens 25% über demjenigen eines durchschnittlich produktiven Facharbeiters liegen darf.
© AM Suisse, Aarberg, 2016 Seite 5 von 61
HufschmiedIn – Bildungsplan EinleitungHufschmiedIn – Bildungsplan Einleitung
Schweizerische Metall-Union, Seite 5 von 57 Fachverband Landtechnik / Fachgruppe Hufschmiede Chräjeninsel 2, 3270 Aarberg
e) Taxonomie und Endverhalten
Die Angabe der Taxonomie beim Leistungsziel dient dazu, das Anspruchsniveau für die Ausbildung und insbeson-dere für das Qualifikationsverfahren zu bestimmen. Es werden sechs Kompetenzstufen unterschieden (K1 bis K6). Das Zusammenfassen in drei Niveaugruppen (tief, mittel, hoch) soll deren Anwendung vereinfachen. Kompetenz-stufen sowie Denk- oder Arbeitsprozesse haben folgende Bedeutung:
Taxonomie Denk- oder
Arbeitsprozess Bedeutung Kompetenzstufe Niveau
K 1: Wissen
Informationen wiedergeben und in gleichartigen Situationen abrufen
tief
nennen, auf-zählen, angeben Punkte, Gedanken, Argumente, Fakten auflisten.
zuordnen Elemente miteinander in Verbindung bringen, gruppieren.
benennen Vorgegebenen Elementen den Namen geben.
K2: Verstehen
Informationen nicht nur wiedergeben, sondern auch
verstehen
mittel
bestimmen, definieren
Den Inhalt eines Begriffs auseinanderlegen; feststellen; etwas heraus-lesen, etwas veranschaulichen.
im Prinzip erklären Die Idee erklären, die einer Sache zugrunde liegt, nach der etwas wirkt; schematisch erklären, wie etwas aufgebaut ist (keine Einzel-heiten des inneren Aufbaus, der inneren Abläufe).
unterscheiden, vergleichen
Die Unterschiede zwischen Dingen anhand bestimmter Merkmale/ Kriterien herausheben.
charakterisieren, beschreiben,
erläutern, erklären Etwas darstellen, kennzeichnen, treffend schildern.
K3: Anwenden
Informationen über Sach-verhalte in verschiedenen
Situationen anwenden
mittel
anwenden, behandeln
Bei einer Arbeit ein bestimmtes Verfahren, eine bestimmte Technik zu einem bestimmten Zweck verwenden. Etwas berechnen. Wissen sowie Begriffe, Konzepte, Modelle umsetzen um gewohnte, bekannte Anforderungen zu bewältigen.
ausführen, erstellen
Ein Vorhaben in allen Einzelheiten verwirklichen, eine bestimmte Arbeit erledigen, fachgerecht in die Praxis umsetzen.
instand halten In brauchbarem Zustand halten; etwas reparieren.
zeichnen, skizzieren
Etwas (Ganzes und Teile) bildhaft darstellen. Die Wirklichkeit mit Hilfe von Normen abbilden. Ein Gegenstand als Handskizze darstellen.
befolgen Sich nach etwas richten (z. B. nach einer Vorschrift handeln). Infor-mationen über Sachverhalte in verschiedenen Situationen anwenden.
K4: Analyse
Sachverhalte in Einzel-elemente gliedern,
die Beziehungen zwischen Elementen aufdecken und Zusammenhänge
erkennen
hoch
kommentieren, formulieren
Durch Erläuterung, Auslegung, kritische Stellungnahmen zu Theorien, Anforderungen, Beschaffenheit eines Gegenstandes / einer Situation, einen Befund abgeben.
beraten Bei einem hinreichend komplexen, theoretischen Phänomen oder einer entsprechenden, praktischen Problemstellung, mit Rat beistehen bzw. Ratschläge geben.
begründen Etwas breit und tief und von verschiedenen Standpunkten aus prüfen, auslegen, nachweisen, deutlich machen; dazu Gründe und Argumente hervorheben.
analysieren Sachverhalte in Einzelelemente gliedern, die Beziehungen zwischen Elementen aufdecken und Zusammenhänge erkennen.
K5: Synthese
Einzelne Elemente eines Sachverhalts kombinieren und zu einem Ganzen zusammen-
fügen oder eine Lösung für ein Problem entwerfen.
hoch situationsgerecht
umgehen, optimieren
Einzelne Elemente eines Sachverhalts, einer Situation, zu einer neuen Lösung zusammenfügen. Die bestmögliche Lösung eines neuen Problems finden und in die Praxis umsetzen.
K6: Bewerten
Bestimmte Informationen und Sachverhalte
nach Kriterien beurteilen
hoch
prüfen Der Zustand und die Funktion gewisser Elemente anhand von Kriterien untersuchen. Daraus ein Urteil ableiten.
beurteilen, diagnostizieren,
ableiten
Sachverhalte, Phänomene, Lösungen, Gegenstände anhand von Kriterien (z. B. Zustand, Aussehen, einwandfreies Funktionieren und ähnliches) beurteilen. Aus dem Urteil eine Lösung, Empfehlung oder Entscheidung ableiten.
interpretieren Die Bedeutung von etwas erklären, die Kernaussagen herausschälen (Text, Grafik), mit einer persönlichen Beurteilung verknüpfen.
© AM Suisse, Aarberg, 2016 Seite 6 von 61
HufschmiedIn – Bildungsplan EinleitungHufschmiedIn – Bildungsplan Einleitung
Schweizerische Metall-Union, Seite 6 von 57 Fachverband Landtechnik / Fachgruppe Hufschmiede Chräjeninsel 2, 3270 Aarberg
f) Sachgebietsstruktur
Die Grundlage für die Sachgebietsstruktur bilden konkrete Arbeitssituationen ausgebildeter Berufsleute aus dem gleichen Themengebiet.
Die vorliegende Sachgebietsstruktur ist für alle drei Lernorte identisch; sie definiert die Themengebiete und Leis-tungszielüberschriften im Bildungsplan und gibt die nötige Übersicht.
1 Hippologie
1.1 Grundlagen 1.1.1 Geschichte 1.1.2 Anatomie 1.1.3 Physiologie und Biomechanik:
Funktionieren der Organsysteme 1.1.4 Pferdekunde 1.1.5 Haltung und Psyche
1.2 Gesundheit und Erkrankungen 1.2.1 Allgemeine Erkrankungen 1.2.2 Erkrankungen des Skeletts 1.2.3 Erkrankungen der Weichteile 1.2.4 Erkrankungen des Hufes im Speziellen 1.2.5 Spezielle Huf- und Gangformen 1.2.6 Lahmheitsuntersuchung 1.2.7 Therapien 1.2.8 Weitere diagnostische Möglichkeiten 1.2.9 Vorbeugung / Prophylaxe
1.3 Einsatz und Verwendung 1.3.1 Allgemeines 1.3.2 Freizeit 1.3.3 Sport 1.3.4 Arbeitspferde
1.4 Pferd und Mensch 1.4.1 Grundlagen 1.4.2 Schwierige Pferde
1.5 Esel, Maultiere 1.5.1 Geschichte und Bedeutung 1.5.2 Besonderheiten
2 Betriebliche Grundlagen
2.1 Verhaltensregeln 2.1.1 Arbeitsplanung 2.1.2 Selbständigkeit 2.1.3 Geschäftssinn 2.1.4 Integrität 2.1.5 Ethik 2.1.6 Richtlinien
2.2 Arbeitsplatz 2.2.1 Einrichtungen 2.2.2 Werkzeuge 2.2.3 Maschinen 2.2.4 Unterhalt 2.2.5 Beschlagsplatz
2.3 Kundenbeziehung 2.3.1 Beratungstätigkeit 2.3.2 Kommunikationstechnik 2.3.3 Marketing 2.3.4 Persönliches Auftreten
2.4 Vorschriften 2.4.1 Rechtliches 2.4.2 Haftung 2.4.3 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 2.4.4 Versicherungen
3 Technische Grundlagen
3.1 Rechnen 3.1.1 Technisches Rechnen 3.1.2 Kalkulation
3.2 Physik 3.2.1 Masssysteme 3.2.2 Messen 3.2.3 Kinematik 3.2.4 Mechanik 3.2.5 Energetik 3.2.6 Kalorik 3.2.7 Elektrik
3.3 Stoffe 3.3.1 Chemische Grundlagen 3.3.2 Toxikologie / Umweltschutz 3.3.3 Werkstoffgrundlagen 3.3.4 Metalle 3.3.5 Nichtmetalle 3.3.6 Hufeisen 3.3.7 Produkte für den Hufbeschlag 3.3.8 Betriebs- und Hilfsstoffe
3.4 Darstellungen 3.4.1 Handskizzen 3.4.2 Zeichnungslesen
4 Hufschmiedetechnik
4.1 Fertigungstechnik 4.1.1 Umformen 4.1.2 Trennen 4.1.3 Fügen 4.1.4 Wärmebehandeln
4.2 Beschlagstechnik 4.2.1 Normalbeschlag 4.2.2 Spezialbeschlag 4.2.3 Korrekturbeschlag 4.2.4 Weitere Beschläge
4.3 Hufpflege 4.3.1 Barhufpflege: Pferd und Pony 4.3.2 Fohlen- und Jungpferde 4.3.3 Esel und Maultiere 4.3.4 Hufpflegeprodukte
4.4 Alternativer Hufschutz 4.4.1 Hufschuhe 4.4.2 Klebesysteme
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© AM Suisse, Aarberg, 2016 Seite 52 von 61
Lektionentafel der BerufsfachschuleHufschmiedIn – Bildungsplan Teil B Lektionentafel der Berufsfachschule
Schweizerische Metall-Union, Seite 52 von 57 Fachverband Landtechnik / Fachgruppe Hufschmiede Chräjeninsel 2, 3270 Aarberg
Lektionentafel der Berufsfachschule Teil B
Ausbi ldungsjahr Unterrichtsbereiche + Notenbenennung
Inhalte 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr
Hippologie Grundlagen
50 100 75 45
Gesundheit und Erkrankungen
Einsatz und Verwendung
Pferd und Mensch
Esel, Maultiere
Grundlagen betrieblich Verhaltensregeln
25 30 25 40 Arbeitsplatz
Kundenbeziehung
Vorschriften
technisch Rechnen
125 70 50 80 Physik
Stoffe
Darstellungen
Hufschmiedetechnik Fertigungstechnik
50 35 Beschlagstechnik
Hufpflege
Alternativer Hufschutz
Total Lektionen Berufskenntnisse 200 200 200 200
Allgemeinbildung
120
120
120
120
Sportunterricht
40
40
40
40
Total Lektionen 360 360 360 360
Die Lektionenzuteilung beinhaltet auch die Förderung der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen, was Raum für soziale und handlungsorientierte Lernformen gibt.
In jedem Ausbildungsjahr werden die in der Lektionentafel aufgeführten Unterrichtsbereiche, welche mit Lektionen belegt sind, mit einer Zeugnisnote ausgewiesen.
HufschmiedIn – Bildungsplan Teil B
© AM Suisse, Aarberg, 2016 Seite 53 von 61
HufschmiedIn – Bildungsplan Teil C überbetriebliche Kurse: Organisation – Aufteilung – Dauer
Schweizerische Metall-Union, Seite 53 von 57Fachverband Landtechnik / Fachgruppe HufschmiedeChräjeninsel 2, 3270 Aarberg
Organisation, Aufteilung und Dauer der überbetrieblichen Kurse Teil C
1 Zweck1 Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) ergänzen die Bildung der beruflichen Praxis und der schulischen Bildung.2 Der Besuch der Kurse ist für alle Lernenden obligatorisch.
2 Träger1 Träger der Kurse ist die AM Suisse, Ferriertec Suisse.
3 OrganeDie Organe der Kurse sind:a. die Aufsichtskommission b. die Kurskommissionen
4 Organisation der Aufsichtskommission1 Die Kurse stehen unter der Aufsicht einer aus 5 Mitgliedern bestehenden Aufsichtskommission, wobei die
Regionen der Schweiz angemessen vertreten sind.2 Die Mitglieder werden durch den Fachverbandsvorstand der Ferriertec Suisse gewählt.3 Die Beschlüsse werden mit der Mehrheit der Anwesenden gefasst. Bei Stimmengleichheit steht dem
Präsidenten oder der Präsidentin der Stichentscheid zu.4 Über die Verhandlungen der Kommission wird ein Protokoll geführt.5 Die Geschäftsführung der Aufsichtskommission wird durch die AM Suisse besorgt.
5 Aufgaben der AufsichtskommissionDie Aufsichtskommission sorgt für die einheitliche Durchsetzung der überbetrieblichen Kurse auf der Basisdes vorliegenden Bildungsplans; sie erfüllt insbesondere folgende Aufgaben:a. sie erlässt Richtlinien für die Organisation und Durchführung der Kurseb. sie koordiniert und überwacht die Kurstätigkeitc. sie erstattet Bericht zuhanden der Berufsbildungskommission der Ferriertec Suisse.
6 Organisation der Kurskommission1 Die Kurse stehen unter der Leitung einer aus mindestens 5 Mitgliedern bestehenden Kurskommission.2 Den Standortkantonen und den beteiligten Berufsfachschulen ist je eine Vertretung einzuräumen.3 Die Mitglieder werden durch die Aufsichtskommission ernannt. Wiederwahl ist zulässig. Die Kommission
konstituiert sich selbst.4 Die Kurskommission wird einberufen, so oft es die Geschäfte erfordern, mindestens aber ein Mal pro Jahr.5 Die Kurskommission ist beschlussfähig, wenn mindestens zwei Drittel der Mitglieder anwesend sind.
Die Beschlüsse verlangen eine Mehrheit der Anwesenden. Bei Stimmengleichheit steht dem Präsidenten oder der Präsidentin der Stichentscheid zu.
6 Über die Verhandlungen der Kommission wird ein Protokoll geführt.7 Die Geschäftsführung der Kurskommission wird durch die AM Suisse besorgt.
7 Aufgaben der KurskommissionDer Kurskommission obliegt die Durchführung der Kurse. Sie hat insbesondere folgende Aufgaben:a. sie erarbeitet den Kostenvoranschlag und die Abrechnungb. sie bestimmt das Instruktionspersonal und die Kurslokale bzw. den Kursortc. sie stellt die Einrichtungen bereitd. sie legt die Kurse zeitlich fest, besorgt die Ausschreibung und das Kursaufgebote. sie überwacht die Ausbildungstätigkeit und sorgt für die Erreichung der Kurszielef. sie sorgt für die Koordination der Ausbildung mit Berufsschule und Betriebeng. sie unterstützt – soweit nötig – die Beschaffung von Kursunterkünftenh. sie erstattet Kursberichte zuhanden der Aufsichtskommission und der beteiligten Kantonei. sie fördert und unterstützt die Weiterbildung des Instruktionspersonalsk. sie behandelt die Rekurse der üK – Erfahrungsnoten und entscheidet abschliessend
überbetriebliche Kurse: Organisation – Aufteilung – DauerHufschmiedIn – Bildungsplan Teil C
© AM Suisse, Aarberg, 2016 Seite 54 von 61
HufschmiedIn – Bildungsplan Teil C überbetriebliche Kurse: Organisation – Aufteilung – Dauer
Schweizerische Metall-Union, Seite 54 von 57 Fachverband Landtechnik / Fachgruppe Hufschmiede Chräjeninsel 2, 3270 Aarberg
8 Aufgebot Die Kurskommission bietet die Lernenden in Zusammenarbeit mit der zuständigen kantonalen Behörde auf. Sie erlässt zu diesem Zweck persönliche Aufgebote, die sie den Ausbildungsbetrieben zustellt.
9 Dauer und Zeitpunkt der Kurse Kurs 1 Hufschmied: 15 Tage im 1. Ausbildungsjahr, 1.Semester Kurs 2 Hufschmied: 15 Tage im 2. Ausbildungsjahr Kurs 3 Hufschmied: 15 Tage im 3. Ausbildungsjahr Kurs 4 Hufschmied: 5 Tage im 4. Ausbildungsjahr, 7. Semester Pro Kurstag werden 8 Stunden gerechnet.
10 Kursinhalte
Ausbi ldungsjahr Inhalte 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr
Hippologie Grundlagen
23 18 38 14
Gesundheit und Erkrankungen
Einsatz und Verwendung
Pferd und Mensch
Esel, Maultiere
Grundlagen Betriebliche Verhaltensregeln
16 14 8 4 Arbeitsplatz
Kundenbeziehung
Vorschriften
technische Rechnen
9 12 Physik
Stoffe
Darstellungen
Hufschmiedetechnik Fertigungstechnik
72 76 74 22 Beschlagstechnik
Hufpflege
Alternativer Hufschutz
Total Stunden ÜK 120 120 120 40
Die Stundenzuteilung beinhaltet auch die Förderung der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen, was Raum für soziale und handlungsorientierte Lernformen gibt.
In jedem Ausbildungsjahr werden die in der Stundentafel aufgeführten Kursinhalte, welche mit Stunden belegt sind, mit einem Kompetenznachweis ausgewiesen.
überbetriebliche Kurse: Organisation – Aufteilung – DauerHufschmiedIn – Bildungsplan Teil C
© AM Suisse, Aarberg, 2016 Seite 55 von 61
HufschmiedIn – Bildungsplan Teil D Organisation des Qualifikationsverfahrens
Schweizerische Metall-Union, Seite 55 von 57Fachverband Landtechnik / Fachgruppe HufschmiedeChräjeninsel 2, 3270 Aarberg
Organisation des Qualifikationsverfahrens Teil D
1 Organisation1 Mit dem Qualifikationsverfahren soll der Lernende den Nachweis erbringen, dass er die Leistungsziele aus
dem Bildungsplan erreicht hat.2 Der Qualifikationsbereich Praktische Arbeit wird – in Absprache mit den zuständigen Kantonen – zentral in
einem von der AM Suisse bezeichneten Betrieb oder Schulungsort durchgeführt. Der lernenden Personmüssen ein Arbeitsplatz und die erforderlichen Einrichtungen in einwandfreiem Zustand zur Verfügunggestellt werden.
2 Qualifikationsbereiche1 Die Bewertung der Unterpositionen berücksichtigt in angemessener Gewichtung auch Methoden-, Sozial-
und Selbstkompetenzen.2 Es werden folgende Qualifikationsbereiche und Positionen beurteilt:
a. Praktische Arbeiten (doppelte Gewichtung)Dauer: 16 hPos. 1 Hippologie (10%) 1.5 h – 2.0hPos. 2 betriebliche und technische Grundlagen (10%) 1.5 h – 2.0hPos. 3 Hufschmiedetechnik (80%) 12 h–13 h
b. Berufskenntnisse (einfache Gewichtung)Dauer: 4 h (davon max. 1h mündlich)Pos. 1 Hippologie (40%)Pos. 2 betriebliche und technische Grundlagen (40%)Pos. 3 Hufschmiedetechnik (20%)
c. Allgemeinbildung (einfache Gewichtung)Die Abschlussprüfung im Qualifikationsbereich Allgemeinbildung richtet sich nach dem Rahmenlehrplan des BBT.
3 Personen, die über einen von der EFFA (European Federation of Farriers Associations) zertifizierte Grund-bildung verfügen, sind vom Absolvieren des Qualifikationsbereichs Praktische Arbeiten befreit.
3 Erfahrungsnote (einfache Gewichtung)Pos. 1 Note für den berufskundlichen Unterricht / Durchschnitt aller Noten über alle Ausbildungsjahre (50%)Pos. 2 Note für die überbetrieblichen Kurse / Durchschnitt aller Kompetenznachweise über alle Ausbildungs-
jahre (50%)
4 Bewertung1 Die Leistungen in den Qualifikationsverfahren werden in ganzen oder halben Noten ausgedrückt. 6 ist die
höchste, 1 die tiefste Note. Noten unter 4 stehen für ungenügende Leistungen.2 Die Note jedes Qualifikationsbereiches, die sich aus einzelnen Positionen zusammensetzt, wird als Mittelwert
auf eine Dezimalstelle gerundet.3 Notenwerte:
6 sehr gut5 gut4 genügend3 schwach2 sehr schwach1 unbrauchbar
Organisation des QualitätsverfahrensHufschmiedIn – Bildungsplan Teil D
© AM Suisse, Aarberg, 2016 Seite 56 von 61
HufschmiedIn – Bildungsplan Teil E Genehmigung und Inkrafttreten
Schweizerische Metall-Union, Seite 56 von 57Fachverband Landtechnik / Fachgruppe HufschmiedeChräjeninsel 2, 3270 Aarberg
Genehmigung und Inkrafttreten Teil E
Der vorliegende Bildungsplan tritt am 1. Januar 2009 in Kraft.
Zürich, 11. November 2008
SCHWEIZERISCHE METALL-UNION
sig. Emil Weiss sig. Gregor SaladinZentralpräsident Direktor
Dieser Bildungsplan wird durch das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie nach Artikel 10,
Absatz 1, der Verordnung über die berufliche Grundbildung für Hufschmiedin EFZ / Hufschmied EFZ
vom 11. November 2008 genehmigt.
Bern, 11. November 2008
BUNDESAMT FÜR BERUFSBILDUNG UND TECHNOLOGIE
sig. Dr. Ursula RenoldDirektorin
Genehmigung und InkrafttretenHufschmiedIn – Bildungsplan Teil E
© AM Suisse, Aarberg, 2016 Seite 57 von 61
HufschmiedIn – Bildungsplan AnhangHufschmiedIn – Bildungsplan Anhang
Anhang 1
Verzeichnis der Unterlagen für die Umsetzung der beruflichen Grundbildung
Stand am 2. März 2017
Artikel
Ausgabe vom
Bezugsquelle *
1 2 3 4
Bildungsverordnung 11.11.2008 x
Bildungsplan 11.11.2008 x x
Liste der Mindesteinrichtungen für den Ausbildungsbetrieb 13.12.2010 x x
Bildungsbericht 13.12.2010 x x
Leitfaden zum Qualifikationsverfahren 25.03.2014 x x
Richtlinien zur Erstellung von Kompetenznachweisen im ÜK 25.03.2014 x x
Wegleitung zur Lerndokumentation 13.12.2010 x x
Bewertung der MSS-Kompetenzen 13.12.2010 x x
Aufteilung der Inhalte pro Lehrjahr für die Berufsfachschule (nach Lektionen) und den überbetrieblichen Kurs (nach Stunden), sowie für den Betrieb 13.12.2010
x x
Liste von Maschinen, Ausrüstungen oder Werkzeugen, die ohne entsprechende Ausbildung aufgrund des Jugendarbeitsschutzes nicht bedient werden dürfen 13.12.2010
x x
Dauer der verkürzten Lehre für den Beruf Hufschmied/in EFZ 24.03.2015 x x
Mindestanforderungen an Berufsbildnerinnen und Berufsbildner für den Beruf Hufschmied/in EFZ 02.03.2017
x x
* Bezugsquellen
1 Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI Einsteinstrasse 2 3003 Bern Tel. 058 462 21 29 info@sbfi.admin.ch http://www.sbfi.admin.ch
2 AM Suisse
Chräjeninsel 2 3270 Aarberg BE Tel. 032 391 99 44 Fax 032 391 99 43 farriertecsuisse@amsuisse.ch www.farriertecsuisse.ch
3 AM Suisse
Seestrasse 105 8002 Zürich Tel. 044 285 77 77 Fax 044 285 77 78 info@amsuisse.ch www.amsuisse.ch
4 SDBB / CSFO
Schweizerisches Dienstleistungszentrum Berufsbildung Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung Haus der Kantone Speicherstrasse 6 Postfach 583 3000 Bern 7 Tel. 0848 999 001 Fax 031 320 29 01
Schweizerische Metall-Union, Seite 57 von 57 Fachverband Landtechnik / Fachgruppe Hufschmiede Chräjeninsel 2, 3270 Aarberg
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