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Building Competence. Crossing Borders.

Public Finance & International Financial Organisations – Woche 5

Public Finance

Prof. Dr. Andreas Bergmann

Institut für Verwaltungs-Management

5.ppt 2

Public finance

Überblick

Öffentliche Ausgaben

Öffentliche Einnahmen

Defizit und Schulden

Case Temasek Woche 6

5.ppt, FS09 3

Public Finance

Lernziele

Beschreibe die (volks)wirtschaftliche Bedeutung von Staatsausgaben, Defiziten und Schulden

Unterscheide die Hauptgruppen von Ausgaben und Einnahmen

Diskutiere die Maastricht-Kriterien

Zeige Lücken im heutigen Kenntnisstand auf

5.ppt, FS09 4

Public Finance

Glossar

Convergence criterion

Debt

Deficit

Expenditure

Expense

Fee

Golden rule

Maastricht’ criterion

5.ppt, FS09 5

Öffentliche Ausgaben

Makroökonomische Wirkung Öffentliche Ausgaben sind Teil des Wirtschaftskreislaufes

• BIP = C + I + G + X - M

• C: Konsum der Haushalte und Unternehmen

• I: Invesitionen der Haushalte und Unternehmen

• G: Ausgaben des GGS (Investitionen und Konsum!)

• X: Exporte

• M: Importe

Öffentliche Ausgaben (Staatsausgaben) sind also ein gleichberechtigter Beitrag zum BIP

5.ppt, FS09 6

Öffentliche Ausgaben

Makroökonomische Wirkung

General government outlays in percent of GDP nominal (year 2006, OECD Outlook No. 81)

0.0 10.0 20.0 30.0 40.0 50.0 60.0

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Total

OECD

General government outlays in percent of GDP nominal (year 2006, OECD Outlook No. 81)

5.ppt, FS09 7

Öffentliche Ausgaben

Makroökonomische Wirkung Aufteilung zwischen Sektoren bestimmt ob etwas C, I oder G ist Beispiel: ZHAW baut ein Gebäude oder Post baut ein Gebäude ZHAW und Post sind zu 100% in Staatsbesitz Aber: Markterträge sind nur rund 35% der Gesamterträge der

ZHAW, aber rund 95% der Gesamterträge der Post

• Deshalb ist ZHAW Teil des GGS Ausgabe für Gebäude ist G

• Post ist Public Non-Financial Corporation Ausgabe für Gebäude ist I

Beide nutzen Gebäude über mehrere Perioden zur Leistungserstellung, das Gebäude ist eigentlich eine Investition

5.ppt, FS09 8

Übergreifendes Konzept

Public Sector

Public Sector

Sektor Staat(GGS)

Öffentliche Unternehmen

Kleiner als 50%der Gesamterträge

Grösser als 50%der Gesamterträge

Markterträge

5.ppt, FS09 9

Öffentliche Ausgaben

Makroökonomische Wirkung Traditionell ist G sogenannter “Staatskonsum” Das greift aber zu kurz, die Unterscheidung zwischen GC und GI

wäre wichtig für die Beurteilung Daraus folgt auch Trennung von Ausgabe (expenditure) und

Aufwand (expense)

• Ausgabe = Auszahlung

• Aufwand = Wertverzehr Beispiel Gebäude

5.ppt, FS09 10

Öffentliche Ausgaben

Klassifizierung öffentlicher Ausgaben Ausserdem ist nicht ganz unbedeutend, wofür die Ausgabe ist Classification of Functions of Government (COFOG) 01 General Public Services

02 Defence

03 Public Order & Safety

04 Economic Affairs

05 Environmental Protection

06 Housing & Community Amenities

07 Health

08 Recreation, culture & religion

09 Education

10 Social Protection

5.ppt, FS09 11

Öffentliche Ausgaben

Klassifizierung öffentlicher Ausgaben Beispiel Bildungsausgaben (COFOG 09)

Public Expenditure on Education in percent of GDP(year 2004, OECD Education at a glance, 2007)

0.01.02.03.04.05.06.07.08.09.0

Austra

lia

Austri

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Sta

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Public Expenditure on Education in percent of GDP(year 2004, OECD Education at a glance, 2007)

5.ppt, FS09 12

Öffentliche Einnahmen

Makroökonomische Wirkung Zwei Grundkomponenten

• Steuern und Transfers: Erträge ohne Gegenleistung

• Gebühren: Erträge mit Gegenleistung, d.h. Verkauf von Gütern und – häufiger – Dienstleistungen

VWL macht traditionell diese Unterscheidung nicht und greift damit – schon wieder – zu kurz

5.ppt, FS09 13

Öffentliche Einnahmen

Klassifizierung (non-exchange) Steuern

• Direkte: von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Steuerpflichtigen (Personen, Unternehmen) abhängig

- Einkommenssteuern, Gewinnsteuern …

• Indirekte: von bestimmten Transaktionen (z.B. Kauf) abhängig

- MWST, Billetsteuer, Treibstoffabgaben … Alternativ

• Besteuerung von Flüssen vs. von der Substanz

• Steuern vs. Zölle (schwindende Differenz vgl. MWST auf Importen!)

5.ppt, FS09 14

Öffentliche Einnahmen

Klassifizierung (non-exchange) Transfers

• Beiträge (grants): Meist Zweckgebundene Umverteilung, z.B. von Bund an Kantone, oft mit Rechtsanspruch des Empfängers

- Investitionsbeiträge: z.B. für den Bau von Kläranlagen

- Betriebsbeiträge: z.B. für den Betrieb von Berufsschulen

• Subventionen (subsidies): Freie Umverteilung, z.B. an Kulturinstitutionen

• Achtung: Begriffe variieren in der Praxis!

• Achtung 2: Beiträge sind oft nahe an Transaktionen mit Gegenleistung, da die Bedingungen oft einer Gegenleistung ähnlich sind

Bussen

5.ppt, FS09 15

Öffentliche Einnahmen

Klassifizierung (exchange) Gebühren Kritisch ist v.a. die Berechnung, so verlangt das Bundesgericht,

dass Gebühren “nur kostendeckend” sein dürfen

• Overhead? Bis zu einem “gewissen Grad”

• Abschreibung? Ja, aber nicht linear (?)

• Investitionen? Über Abschreibung

• Gewinnzuschlag? Nein, aber Kapitalkosten schon …

5.ppt, FS09 16

Öffentliche Einnahmen

Klassifizierung (non-exchange und exchange) COFOG

• Gebühren: Zuordnung zu Leistungsklasse

• Steuern: in der Regel keine Zuordnung (01 oder separate Klasse 11 – letzteres im Widerspruch zu COFOG)

• Transfers/Bussen: Zuordnung oder nicht Fazit: wesentlich weniger streng als Ausgaben! (tendenziell

chaotisch)

5.ppt, FS09 17

Defizit und Schulden

Klassifizierung (non-exchange und exchange) COFOG

• Gebühren: Zuordnung zu Leistungsklasse

• Steuern: in der Regel keine Zuordnung (01 oder separate Klasse 11 – letzteres im Widerspruch zu COFOG)

• Transfers/Bussen: Zuordnung oder nicht Fazit: wesentlich weniger streng als Ausgaben! (tendenziell

chaotisch)

5.ppt, FS09 18

Defizit und Schulden

Makroökonomische Wirkung: Defizit (Überschuss) Rechnerisch ähnlich wie Verlust (Gewinn) Aber Wirkung ist anders

• Defizit: GGS konsumiert mehr, als er einnimmt

- Verzehr von Vermögen

- Erhöhung der Schulden

• … sofern man von Konsum ausgeht (was bekanntlich falsch, aber üblich ist)

Zentral ist aber Beitrag zum BIP

5.ppt, FS09 19

Defizit und Schulden

Makroökonomische Wirkung: Defizit (Überschuss) Beitrag zum BIP

• Antizyklisch: Staatsausgaben stützen BIP in Rezession

• Neutral: Staatsausgaben bleiben gleich

• Prozyklisch: Staatsausgaben sind in Rezession rückläufig, verstärken also Rezession

Defizite (Überschüsse) wirken sofort

5.ppt, FS09 20

Defizit und Schulden

Makroökonomische Wirkung: Schulden Längerfristige Wirkung als Defizite (Überschüsse)

Gross financial liability in percent of GDP nominal (year 2006, OECD Outlook No. 81)

0.0

50.0

100.0

150.0

200.0

Gross financial liability in percent of GDP nominal (year 2006, OECD Outlook No. 81)

5.ppt, FS09 21

Defizit und Schulden

Makroökonomische Wirkung: Schulden Schuld ~ auf die folgende(n) Periode(n) übertragenes Defizit VWL konzentriert sich traditionell auf daraus folgende Zinslast Aber letztlich: Rückzahlung?

• Durch Überschüsse (und damit letztlich über künftige Steuern)

• Durch Veräusserung von Staatsvermögen (Rohstoffen!)

• Durch Inflation Jedenfalls erst in Zukunft intergenerationeller Transfer Ob Verwendung für Konsum oder Investition ist nicht irrelevant!

5.ppt, FS09 22

Defizit und Schulden

Messung Traditionell

• Überschuss/Defizit = Einnahmen – Ausgaben

• Auch Investitionen gelten als Konsum

• Z.T. werden “Fonds” ausgeschlossen unvollständiges Bild Künftig (z.T. bereits heute)

• Überschuss/Defizit = Erträge – Aufwände

• Investitionen werden korrekt behandelt Fazit: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!

5.ppt, FS09 23

Defizit und Schulden

Ziel Im neuen System, d.h. Defizit = Erträge - Aufwände

In case of recession

Average over the entire economic cycle

Long term

Deficit Max. equals the amount of depreciation

0 (zero) 0 (zero)

Debt Max. increase equals the usual decrease in boom periods

0 (zero) real increase, amount should be less than the value of long term assets

Less than the value of the long term assets

Table 2.1

5.ppt, FS09 24

Defizit und Schulden

Ziele Begründung

• Defizite sind nur während Rezession (wenn überhaupt) gerechtfertigt

- Aber nur für Investitionen und nicht für konsumptive Zwecke

• Schulden sind für

- Werthaltige Investitionen

- Defizite in Rezession

gerechtfertigt Restriktive Zielsetzung: “Goldene Regel”

5.ppt, FS09 25

Defizit und Schulden

Beispiel Maastricht Ziele Für Euro-Zone: Land muss vier Kritieren erfüllen (Art. 121)

• Price stability: The inflation rate should not exceed the average of the three ECU countries with the lowest rate by than 1.5 percentage points kritisch für wachstumsstarke Länder

• Public finance nächste Folie kritisch v.a. für Länder mit langer Defizittradition

• Exchange rate: Within a specified bandwidth for a minimum of 2 years

• Long term nominal interest rate: Maximum 2 percentage points above the average of the three most price stable countries

5.ppt, FS09 26

Defizit und Schulden

Beispiel Maastricht Ziele Public Finance Ziel

• Government deficits should not exceed 3 percent of the GDP

• Government debt should not exceed 60 percent of the GDP

Achtung: Bruttoschuld (in der CH wird meist Nettoschuld, d.h. Bruttoschuld – Finanzvermögen betrachtet)

5.ppt, FS09 27

Defizit und Schulden

Beispiel Maastricht Ziele Achtung: Messung durch Eurostat leicht anders als z.B. OECD

Gross Public Debt (2006) as definied in the Treaty of Maastricht(Source OECD Economic Outlook Nr. 82)

0.0

60.0

120.0

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Spain

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Gross Public Debt (2006) as definied in the Treaty of Maastricht(Source OECD Economic Outlook Nr. 82)

5.ppt, FS09 28

Defizit und Schulden

Beispiel Maastricht Ziele

Beurteilung

• Kein Unterschied zwischen Investitionen und Konsum

• Keine Differenzierung nach Konjunkturphasen

• Eher grosszügig, da Defizite langfristig toleriert werden

• Aber: einfacher zu messen, als Table 2.1

5.ppt, FS09 29

Defizit und Schulden

Sovereign Wealth Funds

Staaten ohne Defizite mit hohen Überschüssen nach Rückzahlung der Schuld Akkumulierung von Vermögen in Staatsfonds (“sovereign wealth funds”)

Neues Phänomen, durch VWL völlig ignoriert

Ursprünglich v.a. Ölproduzenten zur Abfederung des sog. “Dutch Disease” (crowding out durch Ölindustrie/-erträge)

Neu auch ehemalige Entwicklungsländer, z.B. Thailand (80 Mrd. USD)

5.ppt, FS09 30

Defizit und Schulden

Sovereign Wealth FundsCountry Fund Assets in billions USD Year of inception

United Arab Emirates ADIA 875 1976

Singapore Temasek Holdings 100 combined 430 1974

GIC 330 1981

Norway Global Pension Fund 300 1996

China State Foreign Exchange Investment Corp

300 2007

Kuwait Kuwait Investment Authority 70 1953

Australia Future Fund 40 2004

USA (Alaska) Permanent Fund 35 1976

Russia Stabilization Fund 32 2003

Brunei Brunei Investment Agency 30 1983

South Korea Korean Investment Corporation 20 2006

New Zealand Superannuation Fund 10 2002

Azerbaijan State Oil Fund 1.4 2001

Table 2.2

5.ppt, FS09 31

Defizit und Schulden

Entstehung am Beispiel AUS/NZ

Surpluses/Deficits GGS

-8.0

-6.0

-4.0

-2.0

0.0

2.0

4.0

6.0

1990

1992

1994

1996

1998

2000

2002

2004

2006

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. 80

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Australia New Zealand

5.ppt, FS09 32

Defizit und Schulden

Entstehung am Beispiel AUS/NZ

Debt

0.0

10.0

20.0

30.0

40.0

50.0

60.0

70.0

1990

1992

1994

1996

1998

2000

2002

2004

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2008G

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81)

Australia New Zealand

5.ppt, FS09 33

Defizit und Schulden

Sovereign Wealth Funds

Beurteilung

• Aus Sicht Public Finance (“fiskalpolitisch”) idealer Zustand

• Aber es stellen sich neue Fragen

- Äufnung des Fonds oder Steuersenkung?

- Anlage des Fonds? Staatsintervention im Ausland?

5.ppt, FS09 34

Case Study 8.2: Temasek Holding

Temasek ist Sovereign Wealth Fund

“an Asian investment house, headquartered in Singapore, focussed on creating and maximising long-term shareholder value as an active investor and shareholder of successful enterprises”[1] [1] TEMASEK HOLDINGS, 2007

… mit dem einzigen Shareholder: Ministry of Finance

5.ppt, FS09 35

Case Study 8.2: Temasek Holding

Ursprüngliche Idee

Primär: Wirtschaftliche Entwicklung von Singapore fördern

Sekundär: Anlage Devisenreserven

5.ppt, FS09 36

Case Study 8.2: Temasek Holding

InvestitionenThemes

Transforming economies

Thriving middle-class

Deepening comparative advantages

Emerging champions

Sectors

Financial services

Telecommunications & Media

Transportation & Logistics

Infrastructure, Industrial and Engineering

Technology

Energy & Resources

Real Estate

Consumer & Lifestyle

5.ppt, FS09 37

Case Study 8.2: Temasek Holding

Grundfunktionen

Evaluating potential investments

Managing existing portfolio

Creating and maximising long-term shareholder value

5.ppt, FS09 38

Case Study 8.2: Temasek Holding

Governance

Board: Wird durch Präsident der Republik Singapore gewählt

Chairperson und CEO von Temasek rapportieren an den Präsidenten (Chairperson ist derzeit die Gattin des Präsidenten)

Drei Committees:

• Executive

• Audit (Vorsitz durch unabhängiges Mitglied des Board)

• Leadership development and compensation

5.ppt, FS09 39

Case Study 8.2: Temasek Holding

Wichtige/typische Investitionen

Singapore Airlines

Bank of China/China Construction Bank

Chartered Semiconductor

Mahindra

Shin Corporation (!)

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