deiche, siele und groden im wangerland · nordeseehaus wangerland im gästehaus minsen wind- und...
Post on 13-Aug-2020
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Deiche, Siele und Groden imWangerland
Was erwartet Sie im Verlauf der Tour?
Sie erleben eine Reise durch die Zeit der großen Landgewin-
ne in der Harlebucht. Sie fahren auf alten Deichlinien und auf
einer "Goldenen Linie". Sie fahren durch Deichtore, verlasse-
ne Häfen, lebendige Häfen und weite Grodengebiete. Wer wa-
ren Sophie, Friedrike, Friedrich August und Elisabeth? Was ist
eine "Katermöhl", was bedeutet "Laway"? Lassen Sie sich
überaschen. Und genießen Sie den freien Blick auf die weite
Marschenlandschaft und das Wattenmeer unter dem gewalti-
gen Himmelsgewölbe.
Die Rundtour beginnt in Hohenkirchen, einem Tor zur Harle-
bucht. Dieses 5,5 m über NN hoch gelegene Wurtendorf war
Hohenkirchen
Hohenkirchen
Hohenkirchen
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Altgarmssiel Neugarmssiel
Sophiensiel Friederikenvorwerk Friederiken-
siel Neu Augustengroden Elisabethgroden
Harlesiel Friedrichsschleuse Goldene Linie
Neugarmssiel
Kirche von Hohenkirchen
in frühgeschichtlicher Zeit bis in das Mittelalter Hauptort des
Gaues , des späteren Wangerland.
Die mächtige Gaukirche
aus dem 12. Jahrhundert war Hochkirche = Sendkirche von
Mederns, Minsen, Tettens, Middoge, Wiarden, Wüppels, Ol-
dorf und Wangerooge.
Bedeutendstes Kunstwerk ist der reich gegliederte Altar von
Ludwig Münstermann 1620. Der Taufstein stammt aus dem
13. Jahrhundert.
Von Hohenkirchen fahren Sie in Richtung Altgarmssiel am
Wasserturm Landeswarfen vorbei. Der Architekt Fritz Höger
(Rathaus in Wilhelmshaven, Chilehaus Hamburg) konstruierte
den Turm 1926. Auf diesem Gelände stand bis ins 15. Jahr-
hundert die Laurenzburg, ein Häuptlingssitz.
Auf der Brücke über das Tettenser Tief stehen Sie an der Stel-
le des alten Siels. Beim Blick in nordwestlicher Richtung kön-
nen Sie die Lage des ehemaligen Hafenbeckens von Alt-
garmssiel erahnen. Die Häuserzeile am Nordufer des Tiefs
vermittelt Ihnen einen Eindruck von der Siedlungsstruktur des
ehemaligen Sielortes. Es gibt Anhaltspunkte für die Vermu-
tung, dass die Ortschaft im Mittelalter als Handelsplatz auf ei-
ner Langwurt an einem schiffbaren Gewässer angelegt wor-
den ist. Der Siel wurde dann später im Zuge des Deichbaus
errichtet. Sie befinden sich auf ihrer Reise durch die Zeit im
Jahr 1600. Eine recht stabile Deichlinie zog sich vom Wanger-
land nach Westen ins Harlingerland hinein. Durch 6 Siele
konnte das Binnenwasser in die Harlebucht abfließen.
Wanga
St. Sixtus und St. Sinicius Kirche
Altgarmssiel
SERVICETIPP
Kirche
Wangerland Touristik
Schlüssel im Pfarramt, Jeversche Str. 25
04463 - 55 005
Außenstelle Hohenkirchen, Bismarckstr. 6
04463 - 300
www.wangerland.de
geöffnet im Sommer 9.00 - 18.30
im Winter 9.00 - 12.30 und 14.30 - 18.30
Neugarmssiel
Sophiensiel
Im Zuge der Eindeichung des Garmser Grodens (474 ha) im
Jahre 1638 verlor der Alte Garmer Siel seine Bedeutung als
Sielhafen. In der neuen Deichlinie wurde 1640 der Neue Gar-
mer Siel errichtet. Die Brücke in Neugarmssiel markiert ver-
mutlich die Lage des ehemaligen Sielbauwerks. Sie erkennen
das Tettenser Tief, das ursprünglich durch das Sieltor in die
Harlebucht entwässerte. Beim Blick in nördlicher Richtung
können Sie die Lage des ehemaligen Hafenbeckens erahnen.
Heute fließt das Tief in umgekehrter Richtung und führt das
Niederschlagswasser zum Wangersiel an der Jade.
Um die viel befahrene Straße zu meiden, fahren Sie östlich
am Tief entlang Richtung Norden und dann weiter nach Sophi-
ensiel. Sie kommen an der vorbei, die direkt
am Tettenser Tief liegt Hier soll bereits 1715 die erste Mühle
gestanden haben. Sie finden sehr oft Mühlen an einem Tief.
Das Gewässer diente als Transportweg für Mehl, Graupen
und Grütze bis zum nächsten Hafen.
Unübersehbar ist die kreisrunde Wasserfläche an der Stras-
senkreuzung in Sophiensiel, ein . Kolke erinnern immer
an eine dramatische Begebenheit vor langer Zeit. Während
der Weihnachtsflut im Jahre 1717 brach hier der Deich. Das
Wasser strömte ins Land und spülte ein tiefes Wasserloch.
Sophienmühle
.
Kolk
Die Bruchstelle wurde repariert, der Kolk dahinter blieb beste-
hen. Wäre die Bruchstelle nicht repariert worden und hätte
man stattdessen die Wasserstelle auf der Binnenseite um-
deicht, wäre der Kolk durch Hochwasserfluten wieder zuge-
spült worden.
Deich und Groden erhielten ihren Namen nach der Fürstin
von Sachsen-Weißenfels, der Gemahlin des
Fürsten von Anhalt-
Zerbst (1667- 1718). Im Jeverland hat-
te die Anhalt-Zerbster Zeit begonnen.
Nach der Eindeichung wurde 1700 der
Siel dort gebaut, wo jetzt die Straße
den alten Deich überquert. Schon 21
Jahre später verlor dieser Siel seine
Bedeutung. Die Holzkonstruktion wur-
de ausgebaut und zum Neubau des Friederikensiels wieder
verwendet. Der Sophiensiel war zu breit gebaut. Das hatte zur
Folge, dass das durch den Siel strömende Wasser nicht die
Zugkraft erreichte, um den Sielhafen frei zu spülen. Geschickt
nutzte der Sielwärter den Druck der Strömung, indem er zu-
nächst das Binnenwasser im Tief aufstaute und dann durch
das Öffnen der Tore den Hafen frei spülte. Bei zu geringer
Wasserströmung war eine Verlandung nicht aufzuhalten.
Sophie Auguste
Carl Wilhelm.
.
.
.
.
.
.
.
Weihnachtsflut 1717
Friederikenvorwerk
Von Sophiensiel fahren Sie auf dem Sophiendeich nach Osten
und gelangen beim Deichknick auf den Friederikengroden-
deich von 1721. Nach der Eindeichung gelangte das neue
Land in den Besitz
des Fürsten. Eine
ehemalige fürstliche
Domäne, ein Pacht-
hof, ist das Friederi-
kenvorwerk. Dieses
nur noch in Ansätzen
vorhandene Ensem-
ble eines herrschaft-
Deicharbeiter (Koyerer), Zeichnung von Schweizer 1883
WISSENSWERT
Laway
Im März 1698 begannen die Arbeiten am Sophiengroden. Die
Ostfriesen hatten sich nach langen Verhandlungen bereit erklärt,
auf ihrem Territorium einen Flügeldeich anzuschließen. Zunächst
kam die Arbeit gut voran. Am 14. Mai lief ein Arbeiter am Deich
entlang und rief: “Laway, Laway!” Das war der Aufruf zum Streik.
Sofort ließen alle ihre Spaten und Karren stehen. Sie forderten
mehr Geld. Erst nach einigen Tagen konnte der Arbeiteraufstand
mit Hilfe des eilig herbeigerufen Militärs niedergeschlagen wer-
den. Schlechtes Wetter im August verzögerte die Arbeiten. Am
2. Oktober war der Deich schließlich fertig.
Beim Bau des Friedrich Augustengrodendeichs im Mai 1765 tra-
ten 1800 Arbeiter in den Ausstand. Erst als 180 preußische Sol-
daten mit Kanonen aus dem benachbarten Ostfriesland zu Hilfe
kamen, wurde der Streik blutig beendet. Die Preußen hatten ein
Interesse am Fortgang der Arbeiten, denn zur gleichen Zeit bau-
ten sie den Friedrichsgrodendeich. So konnte Ende des Jahres
die gesamte Deichlinie beiderseits der neuen Friedrichsschleuse
geschlossen werden.
lichen Gutes mit barocker Gartenanlage wird heute von Fami-
lie Backhaus bewirtschaftet. Das Portal wurde 1738 errichtet.
Über dem Eingangsportal sehen Sie links das Wappen von
Fürst (Buchstaben ) zu Anhalt-Zerbst und
rechts das seiner Gemahlin ( ) von
Württemberg. Die zweite Generation der Zerbster Dynastie
hat sich hier verewigt. In der Mitte können Sie eine Abbildung
des entdecken.
Gegenüber vom Friederikenvorwerk steht auf dem Deich das
wuchtige, viereckige Mauerwerk der aus dem Jah-
re 1793. Der Name bezeichnet vermutlich eine "Quadermühle"
mit einem Vierkant - Unterbau im Gegensatz zu den sonst
üblichen achtkantigen Mühlen. Diese Mühle befand sich bis
1769 in Jever auf dem Schlosswall. Es war damals durchaus
üblich, Mühlen abzubauen und andernorts wieder zu errichten.
Johann August I A
Hedwig Friederike H F
Dänischen Elefantenordens
Katermöhl
Elefantenorden im Portal des Friedrikenvorwerks
WISSENSWERT
Der Dänenkönig Christian, der aus dem Hause Oldenburg
stammte, verlieh dem Fürsten von Anhalt-Zerbst den Elefanten-
orden, nachdem dieser zu Gunsten der Dänen auf verschiedene
Güter im Oldenburger Land verzichtet hatte. Diese höchste dä-
nische Auszeichnung ist vergleichbar mit dem englischen Ho-
senbandorden.
Der Orden besteht aus einem weiß emaillierten Goldelefanten,
der auf der einen Seite ein Kreuz, auf der anderen Seite das
Monogramm des regierenden Monarchen trägt. Auf dem Rücken
befindet sich ein Turm. Im Nacken des Elefanten sitzt ein Mohr
mit einem Speer in der Hand. Der weiße Elefant symbolisiert
den Vorkämpfer für das Christentum, ist aber auch Symbol für
Keuschheit und Reinheit.
Auch im Sandsteinportal der Stadtkirche in Jever findet sich der
Elefantenorden wieder.
Der gemauerte Vierkant könnte auch der Rest eines Turmes
sein, auf dem dann die hölzerne Mühlenkonstruktion aufge-
stellt wurde.
Auf dem Friederikengrodendeich geht es weiter nach Friederi-
kensiel. Rechter Hand, also nach Süden liegt der Friederiken-
groden, in nördlicher Richtung erstreckt sich schon der Fried-
rich-Augustengroden, aber dazu später mehr.
Unübersehbar ist der Windpark Bassens östlich von Friederi-
kensiel. Er befindet sich auf Acker- und Grünlandflächen zwi-
schen den Ortschaften Bassens, Grimmens und Funnens in
einer Distanz von ca. 500m zum Deich. Hier stehen 34 Wind-
energieanlagen mit einer Stromproduktion von 46,5 Mio kwh
pro Jahr, das entspricht dem Strombedarf von etwa 10000
Einfamilienhäusern.
Um sich über das Thema Windenergie zu informieren, lohnt
ein Besuch des Nordseehauses in Minsen/Wangerland.
Neben der Touristinformation und interessanten Aquarien
finden Sie im Obergeschoss eine beeindruckende Ausstellung
zur Windenergie.
Windpark Bassens
Friederikensiel
Der Siel wurde 1721 im Zuge der Ein-
. deichung des Friederikengroden errich-
. tet, ebenfalls benannt nach
. . In den Deich wurde eine
. förmige Nische für das Hafenbecken
. eingebaut. Wenn Sie beim Deichtor auf
. den alten Deich hinaufgehen, können
. Sie die U-Form gut erkennen.
Hedwig
Friederike
SERVICETIPP
Nordeseehaus Wangerland im Gästehaus Minsen
Wind- und Wattenmeerinformationszentrum, Nordseeaquarien
Kirchstr. 9, 26434 Minsen
04426 - 90 47 00
www.nordseehaus-wangerland.de
April - Oktober: 10.00 - 17.00
Sa, So und feiertags 14.00 - 17.00
Diese Konstruktion hatte sich beim Neuharlingersiel und beim
Sophiensiel bewährt. Das Prinzip dieses Sielhafens setzt wie
schon beim Sophiensiel beschrieben auf die Spülwirkung des
Binnenwassers, das vom Sieltor durch das Hafenbecken he-
rausströmt. Als 1730 der neue Hafen Carolinensiel in Betrieb
genommen wurde, hoffte man auch auf einen Aufschwung für
Friederikensiel. Mit Aufrufen in den Zeitungen großer Städte
wie Hamburg, Amsterdam und Leipzig bemühte man sich,
Schiffer, Kaufleute und Handwerker zur Ansiedlung zu bewe-
gen. Für den ersten Schiffer, der im Hafen anlegte, wurde eine
Prämie ausgelobt. Doch alle Bemühungen der Zerbster Herr-
schaft, hier einen eigenen Handelshafen entstehen zu lassen,
brachten nicht den gewünschten Erfolg. Zudem verschlickte
der Hafen schneller als erwartet. 1758 wurde der Hafen auf-
gegeben und der Siel geschlossen. Die Entwässerung läuft
seitdem in südlicher Richtung zum Tettenser Tief und dann
durch den Horumersiel in die Jade.
Durch das Deichtor an der Stelle des ehemaligen Siels fahren
Sie direkt in das Hafenbecken hinein. An der Hafenausfahrt
gelangen Sie in den 1799
eingedeichten Neu-Friederi-
kengroden. Schon wieder
Friederike? Ja, aber dies-
mal
, die Gemahlin von
Fürst .
Friederike Auguste
Sophie
Friedrich August
Friedrich August
SERVICETIPP
Pfannkuchenhaus am Sieltor
Herr Tjardes, Küstenstr. 24, 26434 Friederikensiel
04463 - 94 20 10
tägl. 11.30 - 20.00
Friederiken-
siel 1744
Neu Augustengroden
Javenloch
Schütte-Gedenktafel
Wenn Sie durch das Deichtor fahren, öffnet sich der Blick auf
die weiten Flächen des mit dem hohen See-
deich am nördlichen Rand, dazu später mehr. Am Neu Augus-
tengrodendeich geht es weiter nach Westen.
(1765) und (1806-
1810) wurden beide nach Fürst benannt. Er
regierte von 1747 bis 1793 Anhalt-Zerbst und Jever von sei-
nem Sitz in Luxemburg. Da Friedrich August ohne männlichen
Erben war, erlosch die Linie Anhalt-Zerbst. Das Jeverland
erbte 1793 seine Schwester, die Zarin Katharina von Russ-
land, auch genannt. Sie wiederum ließ
das Jeverland von ihrer Schwägerin
verwalten.
Benannt ist diese kleine Siedlung im Friedrich - Augustengro-
den nach Margarete Eckhoff, die an ihrem Haus eine
offene Wasserstelle, also ein Wasserloch hatte.
An der Deichöffnung, auch Deichschart genannt, befindet sich
neben den Sturmflutmarken eine Gedenktafel für den Mar-
schenforscher (1863 - 1939).
Der hohe Seedeich schützt heute das Land. Der Neu Augus-
tengrodendeich blieb aber als zweite Deichlinie stehen und
wird von der Deichacht unterhalten. Wenn eine Sturmflut den
Elisabethgroden
Friedrich-Au-
gustengroden Neu Augustengroden
Friedrich August
Katharina die Große
Friederike Auguste
Sophie
Jave
Dr. Heinrich Schütte
SERVICETIPP
Javenloch an´t Diek
Pusteblume
Fischrestaurant mit Wintergarten
Friedrich-Augustengroden 7
04464 - 336
tägl. 12.00 - 14.00 und 17.30 - 21.00
Café und Créperie
Javenloch 2
04464 - 94 23 94
tägl. 9.00 - 21.00
Seedeich zerstören sollte, wird man die Deichtore schließen
und den Elisabethgroden voll Wasser laufen lassen.
Weiter geht es durch den . Das fruchtbare
Land wurde 1895 eingedeicht und ist mit 613 ha die größte
Grodenfläche im Wangerland. Großherzog
von Oldenburg (1853 - 1900) widmete das neu ge-
wonnene Land seiner Gemahlin . Damit wurde die
Eindeichung der Harlebucht auf jeverländischer Seite abge-
schlossen.
Beim Flugplatz Harlesiel fahren Sie auf dem westlichen Flü-
geldeich des Elisabethgroden hoch zum Seedeich. Das Wat-
tenmeer ist erreicht. Hier genießen Sie einen weiten Blick über
die Salzwiesen und das Watt bis zur Insel Wangerooge mit
Elisabethgroden
Elisabethaußengroden
Elisabethgroden
Nikolaus Fried-
rich Peter
Elisabeth
WISSENSWERT
Mit 7 Jahren kam
zu seinem Onkel, der war Lehrer in
Javernloch bei Friedrich-Augusten-
groden im Jeverland. Unter Anlei-
tung seines Onkels, einem Natur-
kenner, interessierte aich Schütte zu-
nehmend für die Tier- und Pflanzen-
welt der Küste sowie für die Auswir-
kungen der Meeresfluten. Seit 1901
befasste er sich intensiv mit der Ent-
stehung der Nordseemarsch. Seine
Bodenuntersuchungen bestärkten ihn in seiner Vermutung, dass
es sich um “sinkendes Land” handeln müsse und diese Absen-
kungen noch anhalten. Seine Schriften “Neuzeitliche Senkungs-
erscheinungen an der Nordseeküste“ und ”Sinkendes Land an
der Nordsee“ sorgten für lebhafte Auseinandersetzungen mit
den Fachwissenschaftlern. Darüber hinaus fand er die Zeit für
Heimatkunde, Natur- und Seevogelschutz.
Heinrich Schütte
SERVICETIPP
Hofladen und Bauernhofcafé
Elisabethgroden 3, 26434 Wangerland
04463 - 393
www.schild.fewo.de
Vögel und Pflanzen der Salzwiese
Austernfischer
Brandgans
QuellerStrandaster
Rotschenkel
Strandflieder
dem kantigen Westturm und dem hohen Leuchtturm.
Ein gekennzeichneter Pfad führt auf der Nordseite des Dei-
ches durch die Salzwiesen. Hier in der Ruhezone des Natio-
nalparks können Sie hoch spezialisierte Salzwiesenpflanzen
entdecken. Nehmen Sie sich etwas Zeit und lauschen Sie den
Stimmen von Rotschenkel, Austenfischer und Silbermöwe.
Im Nationalparkhaus Carolinensiel können Sie sich umfas-
send über diese einmalige Landschaft informieren. Führungen
durch Watt und Salzwiesen können hier gebucht werden.
Auf beiden Seiten des heutigen Binnenhafens wurden neue
Groden eingedeicht, im Westen auf ostfriesischer Seite der
(1804) und im Osten auf oldenburgischem
Gebiet der (1895). Die Schiffe fuhren wei-
terhin durch die Friedrichsschleuse bis Carolinensiel. Erst in
den Jahren 1956 - 1959 wurde der Harlesiel erbaut. Am
Schöpfwerk können Sie einen Blick auf die gewaltigen Pum-
Harlesiel
Schwerinsgroden
Elisabethgroden
WISSENSWERT
Seit 1986 ist das W vor der niedersächsischen Nord-
seeküste als Nationalpark geschützt. Er hat eine Fläche von
ca. 280.000 Hektar. Die Verwaltung des Schutzgebiets wird von
der Nationalparkverwaltung “Niedersächsisches Wattemeer” mit
Sitz in Wilhelmshaven wahrgenommen.
attenmeer
Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer
pen werfen, mit denen das Binnenwasser ins Watt gepumpt
wird, wenn bei Sturm das Hochwasser der Nordsee einen
Sielzug nicht zulässt. So wird das Binnenland vor Über-
schwemmungen bewahrt.
Längs durch den Hafen von Harlesiel verläuft die "Goldene
Linie". Die Westseite mit den Anlegeplätzen für Fischkutter
befindet sich in Ostfriesland, der Fährhafen mit dem ehema-
ligen Bahnhof liegt auf Oldenburger Gebiet. Die heutige Gren-
ze zwischen den Landkreisen Wittmund und Friesland sorgt
mitunter für kuriose Probleme bei Bauplanungen. Aber bisher
kamen die Nachbarn noch immer zu gemeinsamen Lösungen.
Sie ist benannt nach dem Preußen-
könig Friedrich der Große und wur-
de 1765 gebaut. Ostfriesland war
ab 1744 Teil des Königreichs
Preußen.
Die Friedrichsschleuse wurde auf
Drängen der Carolinensieler Kauf-
leute und Schiffer als offener Siel in-
nerhalb der neuen Deichlinie des
Friedrichsgroden angelegt. So konn-
ten die Schiffe das Tor durchfahren und weiterhin im Weltha-
fen Carolinensiel festmachen.
Friedrichsschleuse
Friedrich der Große
Bei der Friedrichsschleuse steht die restaurierte
, die im Jahre 1865 vom "Verein zur Rettung Schiffbrüchi-
ger in Ostfriesland" errichtet wurde. Ein 7 m langes Ruder-
Rettungsboot aus Horumersiel wurde hier stationiert. Die Sta-
tion wurde 1945 aufgelöst und ist heute Teil des Sielhafenmu-
seums. Von Friedrichsschleuse lohnt sich ein Abstecher nach
Carolinensiel.
Die Ortschaft Carolinensiel wurde 1730 gegründet. Ein Jahr
zuvor war der Carolinengroden eingedeicht und der Caroli-
nensiels gebaut worden. Groden und Siel wurden benannt
nach Fürstin Sophia von Brandenburg-Kulmbach,
der Gemahlin des Fürsten Georg Albrecht von Ostfriesland
(1708 - 1734).
Der Ort wurde als eine Deichnischensiedlung geplant. Um das
U-förmige Hafenbecken herum wurden die Häuser auf dem
Deich errichtet.
Am alten Sielhafen laden die drei historischen Häuser des
Deutschen zum Besuch ein: Groot Hus,
Kapitänshaus und Alte Pastorei. Die Alte Pastorei beherbergt
auch das Carolinensiel, wo Sie sich aus-
führlich über die Tier- und Pflanzenwelt des Wattenmeeres
informieren können.
In der Broschüre zur erfahren Sie mehr über Caroli-
nensiel.
Rettungssta-
tion
Carolina
Sielhafenmuseums
Nationalparkhaus
Tour 6
Carolinensiel
Rettungsstation
Im weiteren Verlauf der Tour fahren Sie über die Friedrichs-
schleuse, dann durch die Siedlung bis zur "Goldenen Linie"
Richtung Süden. Auf dem hohen Carolinengrodendeich geht
es weiter Richtung Hespenhausen. Dort wo der Weg nach
Osten abknickt, stoßen Sie auf den ,
den Sie schon vom Anfang der Tour her kennen. In westlicher
Richtung erstreckt sich der , benannt
nach der ostfriesischen Fürstin . Wie eine
Halbinsel ragte diese Eindeichung weit in die Harlebucht
hinein.
An der Wegkreuzung Groß Charlottengroden und Goldene
Linie sehen Sie ein weißes Gebäude, den Hof Seetzen. Es ist
ein Steingebäude, welches als einziges in der verheerenden
Weihnachtsflut von 1717 erhalten geblieben ist. Hier wurde
der Orientforscher (1767 - 1810)
geboren.
Entlang der "Goldenen Linie" geht es weiter bis Pfahldeich.
Sophiengrodendeich
Groß Charlottengroden
Christine Charlotte
Ulrich Jasper Seetzen
Hofstelle Seetzen
“Anno 1716 hat Metke Ulrichs dies Haus aufbauen lassen.
Das Lob der Gerechten geht nicht unter: Ihr Name lebet ewiglich.“
WISSENSWERT
Ullrich Jasper Seetzen war Schüler des Mariengymnasiums in
Jever und wandte sich mit Alexander von Humboldt den Natur-
wissenschaften zu. In Jever erbaute er eine Sägewindmühle und
gründete eine Muschelkalkbrennerei. Auf seiner 10-jährigen
Orientreise wurde Seetzen von Beduinen infolge seiner zahlrei-
chen Forschungsnotizen angefeindet und schießlich im Jemen
vergiftet.
Goldene LinieGegenüber der Gaststätte
"Deichstübchen" finden Sie
eine Informationstafel zur
"Goldenen Linie". Wenn Sie
sich umschauen, können
Sie an der südlichen Deich-
böschung einen historischen Grenzstein entdecken. Der
Buchstabe O zeigt nach Osten zur Grafschaft Oldenburg, das
P nach Westen zum Königreich Preußen. Dieser Stein wurde
erst 1868 hier gesetzt. Auf dem neuen Deich von 1658 wurde
die Herrschaftsgrenze zwischen Ostfriesland und Oldenburg
zunächst durch einen aus Eichenholz markiert, daher
auch die Bezeichnungen Pfahldeich und Pfahlhaus.
Nördlich dieses Deiches erstreckte sich damals die immer
noch weite Harlebucht mit Prielen, Wattflächen und Salzwie-
sen (Anwachs). Im Hinblick auf weitere Eindeichungsvorhaben
sollte nun die Grenze in diesem Bereich festgelegt werden.
Nach langem Hin und Her verständigten sich Graf
von Oldenburg und Fürstin von
Ostfriesland im Jahre auf einen Vergleich. Vom Grenz-
pfahl in Pfahldeich wurde die Mitte des Seegatts (340°) zwi-
schen den Inseln Spiekeroog und Wangerooge gepeilt. Auf
den Inseln wurden zu diesem Zweck Peilbaken errichtet. Die-
se "Scheidelinie" wurde ein Jahr später mit goldfarbener Tinte
in einer Karte eingetragen, daher die Bezeichnung "Goldene
Linie". Auf ostfriesischer Seite wurde dieser Vertrag allerdings
erst 1743 offiziell bestätigt.
Auf dem Kleinengrodendeich gelangen Sie nach Neugarms-
siel und dann über den Radweg auf der ehemaligen Bahn-
trasse nach Hohenkirchen zurück.
Pfahl
Christine Charlotte
1666
Anton
Günther
SERVICETIPP
Deichstübchen
Gaststätte und Pension
Herr Bertram, Pfahldeich 15, 26409 Carolinensiel
04464 - 8088
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