deutsch 10/2012 oktober fÜr ihr deutsch perfekt audio · deutschperfekt 10/2012 oktober audio das...
Post on 19-Oct-2020
10 Views
Preview:
TRANSCRIPT
WIENER MUSEUMSQUARTIER Ein Kunstareal als Symbol der Moderne
WORTSCHATZ Am Frühstückstisch
perfektDEUTSCH
10/2012 OKTOBER
AUDIODAS HÖRMAGAZIN
FÜR IHR DEUTSCH
www.deutsch-perfekt.com
Mieten, umziehen, leben
MEIN ZUHAUSE€ 12 (D) / € 13 (A) / sfr 21,60 (CH)
perfekt AUDIOOKTOBER 2012
Texte auf Stufe A2 des GER
Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen
PRÜFUNG
Texte auf Stufe B1 des GER
%P$
DEUTSCH
L E I CHT
S CHWER
M I TT E L
Zur Information
Liebe Hörerinnen, liebe Hörer,
wie in den meisten Bereichen sindauch unsere Kosten in den letztenzweieinhalb Jahren gestiegen.Einen Teil davon müssen wir an Sieweitergeben. Der Preis vonDeutsch perfekt Audio wird ab so-fort um einen Euro teurer (Preisefür das Ausland finden Sie auf un-serer Internetseite www.spotlight-verlag.de/produkte). Wenn SieDeutsch perfekt Audio schonabonnieren, ändert sich erst ein-mal nichts. Der neue Preis giltdann erst ab der nächsten Rech-nung. Durch diese kleine Ände-rung können wir Ihnen IhrSprachprodukt auch in Zukunft inder bekannten Qualität liefern.
Ihr Spotlight Verlag
KURZ & KNAPP
2 DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH, SCHWEIZ
Hören Sie die Texte, und antworten
Sie auf die Fragen! Sprechen Sie nach dem Signal!
1. An welchem Philosophen orientiert sich die Ge-
sprächsmethode in dem Gefängnis?
2. Wie lange haben Experten an dem Automaten
gearbeitet?
3. Mit welchem Buch ist Günter Grass bekannt ge-
worden?
SOKRATES FÜR KRIMINELLE
Worin sieht man den Sinn des Lebens,wenn man bis zum Tod im Gefängnissitzt? Was bedeutet dann Freiheit? Wasist Moral? Im größten deutschen Män-nergefängnis in Berlin-Tegel philoso-phieren Kriminelle genau über Fragenwie diese. Es ist ein Experiment mitPhilosophen – und mit Menschen, diewegen sehr schlimmer Verbrechen im
AUDIOperfektDEUTSCH 3AUDIOperfektDEUTSCH
1 BEGRÜSSUNG
Herzlich willkommen zu Deutsch perfektAudio!
In unserem Spezialthema beschäftigen wir uns
diesmal mit dem Wohnen – und allem, was dazu-
gehört! Hören Sie Tipps rund um die Miete in
Deutschland, und lernen Sie Wortschatz, um von
Ihrem Zuhause erzählen zu können.
Außerdem sind wir zu Besuch im Wiener Mu-
seumsquartier, dem modernen Symbol der öster-
reichischen Hauptstadt, wo die Wiener Kultur
tanken und ihre Freizeit verbringen.
Die kompletten Hörtexte finden Sie in diesem Be-
gleitheft. So können Sie mitlesen, wenn Sie möch-
ten. Die Transkription der Nachrichten und die
Lösungen zu den Übungen finden Sie am Ende
dieses Begleithefts.
Die Transkription der Moderation und der Dialoge
steht auf www.deutsch-perfekt.com ) Produkte
) Downloads (für Abonnenten kostenlos). Auf
www.deutsch-perfekt.com/user/register können
Sie sich als Abonnent mit Ihrem Namen und Ihrer
Mailadresse registrieren.
L E I CHT
AUTOMAT ÜBERSETZT FÜR STUDEN-
TEN
Viele Studenten aus anderen Ländernkennen das Problem: Sie sitzen in einerdeutschsprachigen Vorlesung und ver-stehen den Dozenten nur schlecht. DasKarlsruher Institut für Technologie (KIT)will das jetzt ändern: mit einem auto-matischen Vorlesungsübersetzer. DasGerät übersetzt, was der Dozent sagt –in Echtzeit als Text ins Englische. Exper-ten des KIT haben zwei Jahre lang andem Automaten gearbeitet. Jetzt ist erfertig. Der Vorlesungsübersetzer funk-tioniert mit Technologien der automa-tischen Sprach erkennung. Perfekt istdas System am Anfang aber nicht. Beieinem ersten Test hat der Übersetzer einpaar lustige und absurde Sätze formu-liert. Trotzdem sind die englischen Texteeine Hilfe für Studenten, die nicht sogut Deutsch sprechen. Das KIT will baldÜbersetzungen in mehr Sprachen an-bieten. Deutschland ist nämlich für
4
Gefängnis sind, auch wegen Mord. DieGespräche funktionieren nach der so-kratischen Methode. Diese spezielleTechnik hat der Philosoph Sokrates vormehr als 2000 Jahren benutzt: Durchsehr einfache Fragen sollen die Men-schen zu ihren elementaren Werten fin-den. Philosophen und Kriminelle lernendabei viel, schreibt die SüddeutscheZeitung nach einem Besuch bei derGruppe. Eins ist sicher: Die Kriminellenhaben sehr viel Zeit, über die Fragennachzudenken.
der S“nn hier: Bedeutung
der Tod, -e Ende des Lebens
das Gefængnis, -se Haus: Dort müssen Kriminelle blei-ben.
das Verbr¡chen, - kriminelles Tun, kriminelle Sache
der M¶rd, -e kriminelles Tun: Ein Mensch wird soverletzt, dass er stirbt.
nach hier: auf der Basis von
der Wert, -e hier: ≈ Ideal
nachdenken ≈ intensiv denken
viele Studenten aus anderen Ländernattraktiv. Der Automat hilft nicht nurdieser Gruppe. Er unterstützt auch Stu-denten, die schlecht hören.
die Vorlesung, -en Unterrichtsform an der Universität
der Doz¡nt, -en Lehrer an der Universität
“n ]chtzeit simultan zur Zeit in der Realität
die Spracherkennung von: Sprache erkennen = identifizie-ren, wer spricht und was eine Personspricht
perf¡kt ≈ sehr gut
attraktiv hier: ≈ interessant
unterst•tzen ≈ helfen
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH,
GÜNTER GRASS!
Er provoziert. Immer und immer wie-der. Günter Grass hat es sich zur Auf-gabe gemacht, gegen das Vergessen desNationalsozialismus zu schrei ben. DerAutor ist mit dem Buch Die Blechtrom-
AUDIOperfektDEUTSCH
mel (1959) bekannt geworden, einemder wichtigsten deutschen Bücher seit1945. Lange Zeit hat diese Rolle gutfunktioniert: Grass appel liert an dieMoral der Deutschen, die Moral der Me-dien, die Moral der Politiker. Er ist Sozi-aldemokrat, verlässt die Partei aber 1992aus Protest gegen ihre Asylpolitik. Grassbekommt Preise für seine Arbeit, 1999den Nobelpreis für Literatur. Aber dannerzählt er 2006 in einem Interview, dasser als Jugendlicher im Zweiten Weltkriegin der Waffen-SS war. Viele Deutschekritisieren den Autor deshalb. Erschreibt gegen das Vergessen des Natio-nalsozialismus, war aber selbst aktivdabei? Das finden viele absurd. Ähnlichist es, als Grass im April dieses Jahresein Gedicht schreibt, in dem er voreinem Krieg gegen den Iran warnt undIsrael kritisiert. Viele fragen: Darf er das?
Trotzdem: Grass ist einer der popu-lärsten deutschen Autoren. In seinerheute polnischen Geburtsstadt Danzig
5AUDIOperfektDEUTSCH
SPEZIALTHEMA: DIE NEUE WOHNUNG
3 EINFÜHRUNG
Planen Sie vielleicht einen längeren
Aufenthalt in Deutschland? Dann brauchen Sie
auch eine Wohnung oder ein Haus. Oder leben Sie
vielleicht schon in Deutschland? Eine Wohnung
oder ein Haus zu mieten, umzuziehen, das neue
Zuhause einzurichten und davon zu erzählen, sind
zentrale Themen aus dem Alltag.
In diesem Spezial erfahren Sie, worauf man als
Mieter in Deutschland alles achten muss. Außer-
dem lernen Sie wichtige Wörter und Ausdrücke
zum Thema Wohnen, sodass Sie mit Ihren Freun-
den und Bekannten ohne Probleme über Ihre Woh-
nung sprechen können.
Natürlich darf auch die Grammatik nicht fehlen:
Warum stellt man den Tisch vor das Fenster, aber
dann steht er vor dem Fenster? Wiederholen und
üben Sie mit uns die Wechselpräpositionen!
Viel Spaß bei Ihrer Reise durch die deutschen
Wohnlandschaften!
ist er Ehrenbürger. Dort gibt es auch einMuseum über den Autor. Heute lebtGrass in der Nähe von Lübeck (Schles-wig-Holstein). Am 16. Oktober wird er85.
s“ch … zur Aufgabe hier: ≈ denken, dass … seinem„chen Pflicht ist(die Pfl“cht, -en Sache: Man muss sie tun.)
die Bl¡chtrommel, -n rhythmisches Instrument aus dün-nem Metall
verl„ssen hier: erklären, dass man nicht mehr Mitglied sein will(das M“tglied, -er Person: Sie ist bei einer organisierten
Gruppe.)
der Preis, -e hier: Ding oder Geld: Ein Gewinnerbekommt es.
die W„ffen-SS ≈ militärische Elitegruppe der Natio- nalsozialisten im Zweiten Weltkrieg(militärisch ≈ von der Armee)
ähnlich fast gleich
das Ged“cht, -e Poesie
w„rnen vor sagen, dass man gut aufpassen solloder dass etwas gefährlich ist
der Ehrenbürger, - ≈ Titel für eine Person: Sie hat Gutesfür einen Ort oder eine Stadt getan.
6
L E I CHT
Wissen Sie noch, was die einzelnen Wörter bedeu-
ten? Ordnen Sie die Erklärungen den Begriffen zu!
6 DIALOG: TEIL 2
Hören Sie, wie der Dialog weiter-
geht: Lena erzählt Rolf mehr über ihre neue Woh-
nung.
4 DIALOG: TEIL 1
Sie hören einen Dialog zwischen
zwei Freunden, Lena und Rolf, die über Lenas
neue Wohnung sprechen.
5 LANDESKUNDE
In Deutschland wohnt ungefähr jeder
Zweite zur Miete. Hören Sie zu, und lernen Sie
wichtige Begriffe zum Thema Miete in Deutschland.
AUDIOperfektDEUTSCH AUDIOperfektDEUTSCH 7
MITT E L
M I TT E L
L E I CHT
1. die Kaltmiete
2. die Betriebskosten (Pl.)
3. die Warmmiete
4. der Dauerauftrag
5. der Mieterschutzverein
a) Summe aus Kaltmiete, Heiz- und Nebenkosten
b) die Grundmiete
c) eine Organisation, die Mietern hilft und sie in-
formiert
d) Kosten zum Beispiel für die Pflege des Gartens,
den Müll oder Versicherungen des Hauses
e) ein Auftrag an die Bank, die Miete monatlich
automatisch zu überweisen
9 GRAMMATIK: POSITIONSVERBEN
Oft kommen die Wechselpräpositio-
nen zusammen mit Positionsverben vor. Das sind
Verben, die eine Position von etwas oder die Bewe-
gung zu einer Position zeigen.
„Legen“ und „stellen“ zeigen eine Bewegung an
und stehen mit Akkusativ.
„Liegen“ und „stehen“ beschreiben ein feste Posi-
tion und stehen mit Dativ.
Das Verb „hängen“ beschreibt eine Ruheposition
oder eine Bewegung und steht entsprechend im
Dativ oder Akkusativ.
10 DIE WOHNUNG EINRICHTEN
Sie hören einen kurzen Dialog:
Lena und ihr Freund Bernd unterhalten sich darü-
ber, wie sie ihre Wohnung einrichten. Achten Sie
auf die Verben und die Wechselpräpositionen plus
Kasus!
7 RICHTIG REAGIEREN
Hören Sie zuerst ein paar Erklärun-
gen. Üben Sie dann Wörter aus dem Dialog: Was
macht man wo? Ergänzen Sie das passende Wort
nach dem Signal!
8 GRAMMATIK: WECHSELPRÄPOSITIONEN
In der deutschen Sprache gibt es
neun Wechselpräpositionen. Das bedeutet: Sie ste-
hen manchmal mit dem Akkusativ, manchmal mit
dem Dativ.
Passt die Frage „Wohin?“, dann folgt der Akkusativ.
Passt die Frage „Wo?“, dann folgt der Dativ.
Die Wechselpräpositionen sind:
in – an – auf – über – unter – hinter – vor –
neben – zwischen
8
MITT E L
M I TT E L
M I TT E L
L E I CHT
11 RICHTIG REAGIEREN
Nach einem Umzug herrscht oft
Chaos, weil man viele Sachen noch suchen muss.
Üben Sie nun die Wechselpräpositionen, und ant-
worten Sie mit den Angaben auf die Fragen. Ent-
scheiden Sie dabei: Dativ oder Akkusativ?
12 DIE EINWEIHUNGSPARTY
Viele Leute machen nach ihrem
Umzug eine Einweihungsparty in ihrer neuen
Wohnung. Hören Sie dazu einen Dialog!
13 HÖRVERSTEHEN
Was wurde in dem Dialog gesagt?
Antworten Sie nach dem Signal und/oder kreuzen
Sie an: Sind die Aussagen richtig (R) oder falsch
(F)?
AUDIOperfektDEUTSCH
1. Der Gast findet die Wohnung unge-
mütlich.
2. Die Wohnung ist schon perfekt ein-
gerichtet.
3. Lena fühlt sich in der neuen Woh-
nung nicht mehr fremd.
4. Der Gast bringt Zucker und Salz mit.
5. Früher hat Lena mit drei anderen
Personen zusammengewohnt.
BESUCH IM …
14 WIENER MUSEUMSQUARTIER
Es ist der Ort, an dem die Wiener
Kultur tanken, an dem sie sich treffen und wo sie
ausgehen: das Wiener Museumsquartier. In zehn
Jahren wurde es zum modernen Symbol der öster-
reichischen Hauptstadt, berichtet Joseph Gepp.
AUDIOperfektDEUTSCH 9
MITT E L
S CHWER
S CHWERS CHWER
R F
eigen zu machen. Durch das Kino imKopf.
Als ich in meine erste Wohnung zog,sagten die Nachbarn: „Frau Frank, dieFrau im vierten Stock, hat nicht alle Tas-sen im Schrank!“ Sie zeigten dabei mitdem Zeigefinger auf ihren Kopf. Ich ver-suchte, den Ausdruck logisch zuerschließen. Okay, dachte ich, meineOma hatte in ihrem Buffet auch ein Tee-service aus chinesischem Porzellan. Eswar sehr wertvoll, weil Opa es sich zurSowjetzeit mithilfe irgendwelcherBekannten besorgt hatte. Benutztwurde es nur, wenn Gäste kamen.Dabei war die Oma jedes Mal herz -infarktgefährdet. So groß war ihreAngst, dass jemand eine Tasse fallenlassen könnte. Arme Frau Frank, dachteich, wahrscheinlich sind ein paar Por-zellantassen kaputtgegangen. Deshalbist sie verrückt geworden. Ich nickteverständnisvoll.
Die Methode meines Lehrers half mir
KOLUMNE
15 ALIA BEGISHEVA ÜBER DAS KINO IM
KOPF
Als Alia Begisheva Deutsch lernt, begeg-net unsere russische Autorin plötzlicheiner Märchenwelt: Da fehlen Tassen imSchrank, Menschen geben Löffel ab –und überhaupt ist manches ziemlichmerkwürdig.
Ich liebe die deutsche Sprache. Sie istflexibel, aber sehr genau und gleich-zeitig sehr bildhaft. Mein Deutschleh-rer gab mir den Tipp, die Wörter, dieich nicht kannte, in Teile zu zerlegen.Sehens-würdigkeiten sind Dinge, diedes Ansehens würdig sind, also nimmtman einen Um-weg in Kauf, um sie zube-sichtigen. Der Gedanken-blitz istein Gedanke, der einen wie ein Blitztrifft. So begann ich, die Sprache zube-greifen – zu nehmen und mir zu
10
S CHWER
AUDIOperfektDEUTSCH
auch, als ein Kommilitone von seinemOnkel Herbert sprach, der nicht alle Lat-ten am Zaun hatte. Dass dies einfachein weiterer Ausdruck für „verrückt“ ist,wusste ich damals nicht. Ich verstandaber, dass Tante Erika, die mit ihm ineinem Dorf in Waldhessen lebte, sehrunglücklich war. Er säuft, beschloss ich.Tun schließlich die meisten Männer inrussischen Dörfern auch. Tante Erikamuss dauernd die Flaschen vor ihm ver-stecken und das ganze Geld. Statt denkaputten Zaun zu reparieren, läuft er ihrimmer wieder durch die Löcher im Zaunweg, und das Ganze geht von Neuemlos. Ich stellte mir einen unrasiertenMann in Jogginghose vor, der auf derSuche nach Saufkumpanen durch Wald-hessen zieht, diesem Fleckchen Russ-land mitten im ordentlichen Deutsch-land. Ich schwor mir, nicht mehr nachWaldhessen zu fahren.
Den Mann, der auf einer Partyerzählte, dass er nur Bahnhof versteht,
AUDIOperfektDEUTSCH 11
fragte ich, wann meine letzte S-Bahnfahren würde. Es war mir nicht klar,dass der Ausdruck eigentlich dasGegenteil bedeutet: Wer Bahnhof ver-steht, hat gar keine Ahnung! Dann sagtejemand: „Ich kratze die Kurve.“ Ichbewunderte die deutsche Vorsicht.Denn ich stellte mir vor, wie dieserMann aus dem Auto steigt, um das Eisin einer Straßenkurve wegzukratzen. DieRussen bremsen noch nicht mal vor derKurve. Ich habe nicht verstanden, dassder Mensch einfach nach Hause gehenwollte.
Dass der Ausdruck „Löffel abgeben“„sterben“ bedeutet, schien mir alsErklärung viel zu einfach. Ich hielt dieganze Sache für eine traurige, aberschöne Tradition: Wenn sie alt undkrank werden, schenken Menschen denJüngeren ihre Silberlöffel. Schließlichhabe ich auch Silberbesteck von meinerOma geerbt. Ich stellte mir feierlicheLöffelverschenkungszeremonien auf
deutschen Marktplätzen vor und wurdesentimental.
Irgendwann bemerkte ich, dassDeutsche einem dauernd einebestimmte Gegend zeigen wollen. Siesagen dann: Ich zeige dir, wo der Ham-mer hängt! Manchmal wollen sie einengar nicht begleiten und sagen: „Gehdahin, wo der Pfeffer wächst!“
Ich fragte mich, ob es sich bei dieserGegend wohl auch um Waldhessenhandelt. Die Deutschen ärgern sich überdie Ausländer, die die deutsche Sprachenicht verstehen und wollen sie dorthinschicken. Geh dorthin, wo der OnkelHerbert säuft! Ich meldete mich schnellfür einen Deutsch-Intensivkurs an.
flexibel hier: so, dass man viele Ausdrucks-möglichkeiten hat
b“ldhaft deutlich und klar wie in einem Bildzerlegen ein Ganzes in einzelne Teile machenw•rdig hier: ≈ wichtig, von guter Qualität“n Kauf nehmen ≈ akzeptieren
der }mweg, -e Weg zu einem Ziel, der länger ist alsder direkte Weg
begreifen verstehen(greifen in die Hand nehmen)s“ch zu eigen m„chen hier: benutzen und selbst formulie-
render Zeigefinger, - ≈ zweiter der fünf Fingererschließen hier: durch logische Konsequenz
entdeckendas Teeservice komplettes Geschirr für Tee und Ku-
chendas Porzellan harte, weiße Substanz, aus der z. B.
Geschirr gemacht istdie Sowjetzeit 1922 bis 1991; Zeit, in der es die Sowjetunion gab(die Sowjetunion Staat in Osteuropa und Nordasien)h¡rzinfarktgefährdet mit dem Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen(der H¡rzinfarkt, -e Krankheit: Es kommt nicht mehr
genug Blut zum Herzen.)verstændnisvoll mit viel Verständnisder Kommilitone, -n Person, mit der man zusammen an
der Universität studiertdie L„tte, -n langes, flaches Stück Holzder Zaun, ¿e Konstruktion aus Holz oder Metall,
die die Grenze zu einem Grundstückmarkiert
saufen viel Alkohol trinkenbeschließen hier: ≈ als logische Konsequenz
sehender Saufkumpan, -e Freund, mit dem man sich
trifft, um viel Alkohol zu trinken
12
AUDIOperfektDEUTSCH
16 REDEWEDUNGEN ZU „VERRÜCKT SEIN“
Es gibt im Deutschen viele Aus-
drücke mit der Bedeutung „verrückt sein“. Hören
Sie zuerst die Erklärungen und Beispielsätze.
nicht mehr alle Tassen im Schrank haben
nicht mehr alle Latten am Zaun haben
jemand hat sie nicht mehr alle
einen Sprung in der Schüssel haben
nicht ganz dicht sein
ein Rad ab haben
einen Vogel haben
nicht ganz richtig im Kopf sein
Anschließend hören Sie einige Sätze. Üben Sie die
gehörten Redewendungen. Vervollständigen Sie die
Sätze mit dem richtigen Ausdruck! Danach hören
Sie den Satz noch einmal zur Kontrolle.
AUDIOperfektDEUTSCH 13
ziehen hier: reisendas Fl¡ckchen, - kleiner Orts“ch schwören hier: (fest) planenkr„tzen hier: mit einem scharfen Gegen -
stand durch Hin- und Herbewe genetwas wegmachen
bew¢ndern toll finden¡rben hier: etwas nach dem Tod eines
Verwandten bekommendie Lœffelverschen- Zeremonie, bei der man Löffelkungszeremonie, -n schenkt (hier iron.)jemandem zeigen, wo ≈ zeigen, wie man etwas richtig der H„mmer hængt macht; jemandem seine Stärke/
Macht zeigenbegleiten mitgehenjemand s¶ll (da)h“n- jemand soll weggehen und gehen, wo der Pf¡ffer nicht wiederkommenwæchst
S CHWER
Hier ist vieles ein bisschen schickimicki.Vielleicht liegt das auch an den vielenReichen in dieser Stadt. In der Königs -allee, dem zentralen Boulevard, siehtman überall Louis-Vuitton-Taschen undteure Kleidung. Auf der anderen Seitemachen die Deutschen aber fast nichtslieber als zu sparen. Überall kann mansparen: im Supermarkt, bei Kleidungoder Elektronik – irgendwo in der Mittesteht immer eine große Kiste, auf der„zwei zum Preis von einem“ steht. Daswirkt wie ein Magnet!
Die Deutschen sind in manchen Din-gen wirklich ein bisschen komisch.Trotzdem gefällt es mir hier sehr gut.Düsseldorf hat nämlich auch viele posi-tive Seiten. Zum Beispiel die Sicherheit:Man kann als Frau um zwei Uhr nachtsalleine durch den Park nach Hausegehen, ohne dass einem etwas passiert.Seitdem ich ein Kind habe, finde ichdiesen Aspekt noch wichtiger. Irgend-wann wird mein kleiner Sohn alleine in
MEIN ERSTER MONAT
17 ALINA MAGDALENA PILIPIONEK ERZÄHLT
Im August 2008 ist die Polin Alina
Magdalena Pilipionek nach Düsseldorf gekommen.
Hören Sie, was sie über ihren ersten Monat dort
erzählt!
Spontan jemanden besuchen, das gehtin Deutschland nicht. Vor einem Besuchmuss man sich verabreden! Und wennman zu einem Fremden etwas Nettessagt, dann ist der ganz schockiert. Ambesten spricht man sowieso keinenFremden auf der Straße an. Auch aufdem Spielplatz bleiben die Kinder lieberbei ihren Müttern, als mit anderen Kin-dern zu spielen.
Am Anfang war es wirklich nicht ein-fach für mich in Deutschland. Es gabviele Dinge, an die ich mich erst einmalgewöhnen muss te. Vor allem an dieMenschen. Viele sind hier nämlich nichtbesonders offen. Ich habe aber gehört,dass das auch typisch für Düsseldorf ist.
14
L E I CHT
15
die Schule gehen, ohne dass ich mirSorgen machen muss.
Meine Entscheidung, nach Deutsch-land zu gehen, war sehr spontan. Ichmusste Geld verdienen, um mein Stu-dium in Polen abschließen zu können.In dieser Situation hat mir ein Bekann-ter eine Arbeit in der Nähe von Düssel-dorf angeboten. Da habe ich nicht langeüberlegt. Ich habe dann während derWoche gearbeitet und am Wochenendein Stettin studiert.
Am Anfang konnte ich kein WortDeutsch. Deshalb habe ich mich gleichbei der Volkshochschule angemeldet.Die Lehrer dort waren sehr gut, aber lei-der waren manche Teilnehmer nichtsehr motiviert. Einer ist sogar einmal anseinem Tisch eingeschlafen! Jemand hatmir erzählt, dass manche Immigrantenin Deutschland wegen ihrer Aufent-haltsgenehmigung einen Deutschkursmachen müssen. Ich habe dann zueiner anderen Sprachschule gewechselt,
AUDIOperfektDEUTSCH
die aber auch etwas teurer war. Abermir hat die Atmosphäre zum Lernendort besser gefallen.
Im Alltag spreche ich immer nochmeis tens Englisch. Zu Hause sprechenwir Polnisch und Italienisch, denn meinFreund kommt aus Italien. Auf Deutschverstehe ich heute alles. Aber es fälltmir immer noch schwer, die Sprache zusprechen – auch wenn immer allegesagt haben: Bei der dritten Fremd-sprache wird alles einfacher!
„nsprechen hier: als Erster ein Gespräch beginnensowieso hier: ≈ Das ist normal. / Man weiß
das.gab Prät. von: gebens“ch gewöhnen „n etwas oft tun oder sehen, bis man es
normal findetvor „llem ≈ speziell¶ffen hier: ≈ interessiert an neuen Kontak-
tenschickim“cki modisch und teuerDas liegt „n ... ≈ Das Motiv dafür ist …“rgendwo ≈ an einem Ort: Man kennt ihn nicht
genau.
18 WÖRTER MIT „IRGEND-“
Alina Magdalena Pilipionek ist froh,
dass ihr Sohn in Deutschland irgendwann zur
Schule gehen kann, ohne dass sie sich Sorgen um
ihn machen muss. Neben irgendwann gibt es
noch viele andere Kombinationen mit dem Wortteil
„irgend-“. „Irgend-“ bedeutet immer, dass man
etwas nicht genau weiß oder dass eine genaue De-
finition, zum Beispiel wann oder wo etwas pas-
siert, unwichtig ist. Hören Sie zu, und üben Sie
dann.
WORTSCHATZ
19 AM FRÜHSTÜCKSTISCH
In vielen Ländern frühstückt man
nur ein paar Kekse oder ein Stück Kuchen. In
Deutschland ist das anders: Vielen Leuten ist ein
gutes Frühstück wichtig, vor allem am Sonntag.
Hören Sie dazu einen Dialog.
16
die K“ste, -n Ding aus Holz oder Plastik: Man kannetwas darin transportieren.
w“rken hier: ≈ einen speziellen Effekt haben“rgendw„nn ≈ zu einer Zeit: Man weiß nicht genau
wann.die Entscheidung, von: entscheiden = hier: sicher -en sein, dass man ... tun wird„bschließen hier: mit einer Prüfung zu Ende ma-
chenüberlegen lange denken, wie man eine Sache
machen kannwährend der W¶che von Montag bis Freitagdie V¶lkshoch- ≈ Schule für Erwachseneschule, -nsogar ≈ aucheinschlafen beginnen, zu schlafendie Aufenthalts- Dokument: Es zeigt, dass man in genehmigung, -en einem Land wohnen und arbeiten darf.… fællt m“r schwer. ≈ Mit … habe ich Probleme.
L E I CHT
M I TT E L
17
20 WORTSCHATZ
Möchten auch Sie Ihren Liebsten
oder Ihre Liebste mit einem schönen Frühstück
überraschen? Lernen Sie hier einige Wörter rund
um das Frühstück. Wiederholen Sie das Wort oder
den Ausdruck nach dem Signal!
21 RICHTIG REAGIEREN
Sprechen Sie selbst! Was fehlt? Er-
gänzen Sie das korrekte Wort nach dem Signal!
AUDIOperfektDEUTSCH
GESCHICHTE
22 HELMUT KOHL: PLÖTZLICH KANZLER
Möchten Sie Ihr Hörverständnis
trainieren? Dann lesen Sie zuerst die Aussagen,
und hören Sie dann den Text. Was ist korrekt: a),
b) oder c)? Markieren Sie beim Hören!
1. Aus welchem Bundesland kommt Helmut Kohl?
a) Bayern
b) Rheinland-Pfalz
c) Thüringen
2. Was verspricht Kohl den Ostdeutschen bei der
Wahl 1990?
a) wenig Steuern
b) großes Wirtschaftswachstum
c) blühende Landschaften
3. Warum fanden viele den Weg, wie Kohl Kanzler
wurde, falsch?
a) Es gab einen Putsch.
b) Helmut Schmidt trat zurück.
c) Die Wähler wurden nicht gefragt.
MITT E L
M I TT E L
M I TT E L
seine Wahl zum Kanzler durch das Par-lament: 256 von 495 Mitgliedern desBundestags hatten für ihn gestimmt.
Eigentlich wählt der Bundestageinen neuen Kanzler nur dann, wenndie Bürger ein neues Parlament gewählthaben. An diesem Tag ist es anders. Diekleine liberale Partei FDP hat bis dahinin einer Koalition mit den Sozialdemo-kraten (SPD) regiert, der größten Bun-destagsfraktion. Kanzler ist der Ham-burger Helmut Schmidt. Aber die Koali-tion ist in einer Krise: Seit ein paarMonaten streiten die Regierungspart-ner, vor allem über die Wirtschaftspoli-tik. Nicht nur der Preis für Öl ist sehrhoch. In Westdeutschland ist es ökono-misch seit dem Zweiten Weltkrieg nurnach oben gegangen. Jetzt wächst dieWirtschaft aber nicht mehr so stark.Zwei Millionen Westdeutsche habenkeine Arbeit.
Für die konservative CDU, vor allemfür ihren Chef, ist das eine Chance. Kohl
18
4. In welcher Partei ist Kohl Mitglied?
a) CDU
b) SPD
c) FDP
5. Wer wurde nach Kohl Kanzler?
a) Angela Merkel
b) Gerhard Schröder
c) Helmut Schmidt
Kein anderer demokratischer Politikerhat Deutschland so lange regiert wie er:Vor 30 Jahren wird Helmut Kohl in einerKrise Bundeskanzler. Es ist der Anfangeiner 16 Jahre langen Ära.
Der große Mann mit der Brille ist am Zielangekommen. Für ihn ist es ein großerMoment, vielleicht der größte seinesLebens: der 1. Oktober 1982, 17.30 Uhr.Der Mann heißt Helmut Kohl. Bundes -präsident Karl Carstens hat ihn geradezum Bundeskanzler ernannt, nun leisteter den Amtseid. Vorausgegangen war
19
wollte schon 1976 Bundeskanzler wer-den. Jetzt will er eine Koalition mit derFDP und den alten Kanzler und seineRegierung abwählen. Die Verfassungkennt dafür einen Weg: das konstrukti-ve Misstrauensvotum, bei dem das Par-lament einen alten Kanzler durch einenneuen ersetzt. Diesen Weg wählt Kohl.Er ist legal, aber es wird trotzdem sehrdarüber gestritten.
Nicht nur die SPD ist dagegen. Auchdie FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher findet den Weg falsch. „Ichfinde, dass Sie beide das nicht verdienthaben. Sie, Herr Schmidt, ohne Wäh-lervotum gestürzt zu werden. Und Sie,Herr Kohl, ohne Wählervotum die Kanz-lerschaft zu erlangen“, sagt sie. DieAbstimmung sei gegen die Demokratieund gegen die Moral. Kohl sieht dasanders: Jedes Mitglied des Bundestagskönne ja so abstimmen, wie es dasrichtig findet, sagt er.
Für Schmidt ist es ein schwerer Tag.
Acht Jahre lang war er Regierungschef,13 Jahre lang Regierungsmitglied, auchals Minister. Noch am Nachmittag wirder entlassen, die Bundeswehr spielt fürihn Musik zum Abschied. Danach musser dem neuen Kanzler die Hand geben:mit einem Gesicht, das aussieht, alswäre es aus Stein. Vorher hat er in einerRede gekämpft: Der Weg, wie Kohl andie Regierung kommen will, sei zwarlegal, sagt er. Er sei aber nicht mora-lisch, ohne Wahl der Bürger.
Noch am selben Tag sagt der neueKanzler, dass er bald wählen lassen will.Am 6. März 1983 dürfen die Westdeut-schen entscheiden: 48,8 Prozent stim-men wirklich für die beiden ParteienCDU/CSU, die im Parlament zusammen-gehören. Damit stimmen sie auch fürKohl. Der Mann aus Rheinland-Pfalzwird für eine ganze Generation zumdeutschen Bundeskanzler. 16 Jahre langbleibt er an der Regierung. Mit ihmkommt es zum Ende der Mauer und zur
AUDIOperfektDEUTSCH
manche ist seine Meinung fast soetwas wie ein Gesetz.
ern¡nnen zu hier: ≈ in einer offiziellen Feier eineöffentliche Position geben
einen [mtseid leisten ein feierliches Versprechen geben,das man geben muss, bevor man ineiner öffentlichen Position seineAufgaben beginnt
vorausgehen hier: vorher passierendie Wahl, -en von: wählender B¢ndestag deutsches Parlamentst“mmen für hier: ≈ wählendie FDP kurz für: Freie Demokratische Parteib“s dahin bis zu dieser Zeitdie CDU kurz für: Christlich Demokratische
Union„bwählen hier: so wählen, dass ein Politiker
seine Position wieder verliertdie Verf„ssung, -en hier: schriftliche Form für die Regeln
in einem Staatdas k¶nstruktive Aktion im deutschen Parlament: DerM“sstrauensvotum, Bundeskanzler hat nicht mehr -voten/-vota genug Unterstützung, deshalb wird
ein neuer Kandidat zum Bundes -kanzler gewählt.
ers¡tzen d¢rch hier: an der Stelle einer anderenPerson Bundeskanzler sein
verdienen hier: passend sein für
20
deutschen Wiedervereinigung. Auch dieOstdeutschen glauben danach, dassKohl der richtige Kanzler ist – 1990 ver-spricht er ihnen „blühende Landschaf-ten“. Weil das nicht so einfach geht,verlieren viele ihr Vertrauen in Kohl unddie CDU/CSU. 1998 verliert er die Wahl.Der Sozialdemokrat Gerhard Schröderwird Kanzler.
Aber am Ende ist es nicht so einfachzu sagen, wer gewonnen und wer ver-loren hat. Nach seiner Zeit als Bun-deskanzler kommt Kohl wegen Partei-spenden in eine schwere politischeKrise. Er beendet seine politische Akti-vität. In der Öffentlichkeit zeigt er sichheute selten, außerdem ist er sehrkrank. Anders der Mann, den Kohlstürzte: Mit inzwischen 93 Jahren ist erpopulärer als viele andere deutschePolitikler und seit fast 30 Jahren einerder Herausgeber der WochenzeitungDie Zeit. Immer noch interessiert vieleDeutsche, was Schmidt denkt. Für
RADIO-NACHRICHTEN: DEUTSCHLANDFUNK
23 A) VERSTEHEN SIE DIE THEMEN?
Im Prüfungsteil Hörverstehen,
Teil 1, der Prüfung Deutsch B2+ Beruf hören Sie
eine Nachrichtensendung. Üben Sie hier!
Welche Themen hören Sie in den Nachrichten des
Deutschlandfunks? Kreuzen Sie an!
a) Das Bundesverfassungsgericht hat die
Aufgaben der Bundeswehr erweitert.
b) Die Bundeswehr ist bei den Bürgern
sehr populär.
c) Die Angestellten der Lufthansa verdie-
nen zu wenig.
d) Die Flugbegleiter der Lufthansa wollen
nicht streiken.
e) Nordrhein-Westfalen bietet im neuen
Schuljahr islamischen Religionsunter-
richt an.
f) Nordrhein-Westfalen baut 40 neue
Grundschulen.
st•rzen hier: eine wichtige Position weg-nehmen
die K„nzlerschaft Position des Bundeskanzlerserl„ngen erreichendie [bstimmung, -en von: abstimmen = wählensei Konj. I von: seinkœnne Konj. I von: könnenentl„ssen hier: ≈ aus seiner Position weg -
schickendie B¢ndeswehr deutsche Armeeder [bschied, -e Moment am Ende eines Treffens;
hier: letzter Arbeitstagdie CSU kurz für: Christlich-Soziale Uniondie Generation, -en hier: alle Menschen, die ungefähr
gleich alt sinddie Mauer Grenze zwischen West- und Ost-
deutschland (1961 - 1989)die Wiedervereinigung von: wiedervereinigen = wieder
ein Land werdenblühend hier: mit starker wirtschaftlicher
Aktivitätdie Parteispende, -n Geld als Unterstützung für eine
Parteidie Œffentlichkeit ≈ Medien, Publikumder Herausgeber, - Person, die für eine Publikation
verantwortlich istdas Ges¡tz, -e schriftliche Regel, die die Regie -
rung macht und an der sich alleorientieren müssen
AUDIOperfektDEUTSCH 21
S CHWER
%P$
KULTUR
24 IM KINO: DIE WAND VON JULIAN ROMANPÖLSLER
Kennen Sie die Geschichte von Ro-
binson Crusoe? Der Seemann kommt nach einem
Schiffbruch auf eine einsame Insel. Dort versucht
er, ganz auf sich allein gestellt, zu überleben. Im
Oktober kommt ein Film in die Kinos, der eine
ähnliche Geschichte erzählt. Im Film Die Wand
von Julian Roman Pölsler kämpft eine Frau ums
Überleben. Sie ist nicht auf einer einsamen Insel
gefangen, sondern in den Alpen …
25 „EINSAM“ ODER „ALLEIN“?
Was ist der Unterschied zwischen
den Wörtern „einsam“ und „allein“? Obwohl man
die Wörter manchmal synonym gebrauchen kann,
haben sie verschiedene Bedeutungen.
22
23 B) HÖREN SIE GENAU ZU!
Lesen Sie die Aussagen! Hören Sie
dann die Nachrichtensendung noch einmal genau
an, und kreuzen Sie an: richtig (R) oder falsch (F)?
1. Die Bundeswehr darf in Zukunft in
Notfällen auch Waffen innerhalb
Deutschlands einsetzen.
2. Die Lufthansa hat der Flugbeglei-
tergewerkschaft ein neues Angebot
gemacht.
3. Islamischer Religionsunterricht
wird bald auch an Gymnasien an-
geboten.
4. Im Nordosten ist es manchmal be-
deckt.
Die Transkription der Nachrichten finden Sie auf
den nächsten beiden Seiten dieses Begleithefts.
S CHWER
S CHWER
R F
MITT E L
PHONETIK
26 VOKALEINSATZ: DER KNACKLAUT
Hören Sie die Erklärungen, und
sprechen Sie die Wörter und Sätze nach dem Si-
gnal nach!
In welchem Wort hören Sie ein „h“: Im ersten
oder im zweiten? Kreuzen Sie an, wo Sie ein „h“
hören!
TRANSKRIPTION DER NACHRICHTEN
ZU TRACK 23:
RADIO-NACHRICHTEN: DEUTSCHLANDFUNK
16 Uhr, die Nachrichten.
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Ein-
satz der Bundeswehr im Innern hat in Berlin ein ge-
teiltes Echo ausgelöst. Die Entscheidung der
Karlsruher Richter bestätige im Kern die Auffassung
der Bundesregierung, betonten Verteidigungsminis-
ter de Maizière und Innenminister Friedrich. Mög-
liche Konsequenzen würden jetzt geprüft.
Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger sieht
hingegen keinen Handlungsbedarf. Nicht alles, was
verfassungsrechtlich möglich sei, sei auch politisch
richtig, erklärte sie. Die Bundesrepublik sei mit dem
Grundsatz groß geworden, dass die Bundeswehr
kein Hilfspolizist sei. Für die FDP bleibe dies hand-
lungsleitend. Der SPD-Innenpolitiker Hartmann be-
tonte, es sei gut, dass der Beschluss einen
bewaffneten Militäreinsatz im Inneren allenfalls als
letztes Mittel zulasse. Ähnlich äußerte sich der Grü-
AUDIOperfektDEUTSCH 23
S CHWER
WORT 1 WORT 2
1.
2.
3.
4.
5.
L E I CHT
Als erstes Bundesland führt Nordrhein-Westfalen
mit Beginn des neuen Schuljahrs den bekenntnis-
orientierten islamischen Religionsunterricht ein.
Vom kommenden Mittwoch an werde das Fach zu-
nächst an rund 40 Grundschulen für etwa 2500
Schüler gelehrt, teilte Schulministerin Löhrmann in
Düsseldorf mit. Zunächst würden 40 Lehrer einge-
setzt, die zuvor Islamkunde unterrichtet und ent-
sprechend fachlich und methodisch fortgebildet
worden seien, erläuterte die Grünen-Politikerin.
Das Wetter: Meist sonnig oder nur locker bewölkt,
lediglich im Nordosten zeitweise dichtere Wolken.
22 bis 30 Grad.
So weit die Meldungen.
24
nen-Abgeordnete Nouripour. Die Linke sprach von
einer Verfassungsänderung durch die Hintertür.
Nach dem heute verkündeten Urteil darf die Bun-
deswehr künftig zur Abwehr einer Katastrophe auch
im Inland Waffen einsetzen, allerdings nur unter
strengen Auflagen. Der Abschuss von Passagierma-
schinen im Fall eines Terrorangriffs bleibt jedoch
weiterhin verboten. Kritik zum Beschluss kam auch
aus dem Gericht. In einem Sondervotum äußerte
Verfassungsrichter Gaier die Meinung, das Gericht
habe seine Befugnisse überschritten.
Die rund 18 000 Flugbegleiter der Lufthansa wollen
vorerst nicht streiken. Das teilte der Verhandlungs-
führer der Flugbegleitergewerkschaft UFO, Vogel-
sang, am Mittag in Frankfurt am Main mit. Die
Lufthansa habe ein neues Angebot für Anfang
nächster Woche angekündigt, das man zunächst be-
werten wolle. Bereits in der vergangenen Woche
hatten sich die UFO-Mitglieder mit großer Mehrheit
für einen Arbeitskampf ausgesprochen, falls die Ver-
handlungen über bessere Gehälter und Arbeitsbe-
dingungen für das Kabinenpersonal scheitern
sollten.
LÖSUNGEN ZU DEN ÜBUNGEN
5 LANDESKUNDE
1-b; 2-d; 3-a; 4-e; 5-c
13 HÖRVERSTEHEN
1-f; 2-f; 3-r; 4-f; 5-r
22 HELMUT KOHL: PLÖTZLICH KANZLER
1-b; 2-c; 3-c; 4-a; 5-b
23 A) VERSTEHEN SIE DIE THEMEN?
a, d, e
23 B) HÖREN SIE GENAU ZU!
1-r; 2-f; 3-f; 4-r
26 VOKALEINSATZ: DER KNACKLAUT
1. Wort 2; 2. Wort 2; 3. Wort 1; 4. Wort 2;
5. Wort 2
QUELLEN
Kultur: www.diewand-derfilm.at
Nachrichten: Deutschlandfunk (www.dradio.de)
Musik: Tommy Rosenberg Trio
Titelfoto: istockphoto/thinkstock
Illustration: Bernhard Förth
AUDIOperfektDEUTSCH 25
1/11 Zu Gast sein | 2/11 Flirten | 3/11 Im Restaurant | 4/11 Small Talk | 5/11 Diskutieren |6/11 Reisen (Teil 1) | 7/11 Reisen (Teil 2) | 8/11 Berlin | 9/11 Schimpfen | 10/11 Sich vorstellen |11/11 Termine vereinbaren | 12/11 Weihnachtszeit
CD verpasst? Bestellen Sie hier!www.sprachenshop.de/deutsch-cd
IMPRESSUMHERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEURJörg WalserAUTORENAlia Begisheva, Felix Forberg, Joseph Gepp, Katja Riedel, Bar-bara Schiele, Janina Schneider-Eicke, Andrea Steinbach REDAKTIONKatharina Heydenreich (verantwortlich); Barbara Duckstein,Claudia May, Eva Pfeiffer, Judith Rothenbusch, BarbaraSchiele, Janina Schneider-Eicke, Adamma StekovicsPRODUKTION UND TONUlrich SauerTONSTUDIOAtrium Studio, MünchenGESTALTUNGGeorg Lechner (BfGuK)PRODUKTIONSLEITUNGIngrid SturmVERTRIEBSLEITUNGMonika WohlgemuthANZEIGENLEITUNGAxel ZettlerLITHOH.W.M. GmbH, 82152 PlaneggDRUCK UND VERVIELFÄLTIGUNGKDG Mediatech AG, 6652 Elbigenalp 91, Österreich
SPRECHERKatja Amberger, Norbert Gastell, Fabian von Klitzing, ArianePayer, Martin Pfisterer, Dascha Poisel, Peter Veit
Die Transkription der Moderation und der Dialoge steht auf www.deutsch-perfekt.com ) Produkte ) Down loads(für Abonnenten kostenlos). Als Abonnent können Sie sich auf www.deutsch-perfekt.com/user/registermit Ihrem Namen und Ihrer Mailadresse registrieren.
Spotlight Verlag GmbH, Fraunhoferstraße 22, 82152 Planegg, DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81 0, Fax. +49 (0)89/8 56 81 105abo@spotlight-verlag.dewww.deutsch-perfekt.com
Amtsgericht München HRB 179611Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 265 973 410Geschäftsführer: Dr. Wolfgang Stock, Dr. Michael Brockhaus
Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Keine unerlaubte Vervielfältigung, Vermietung, Aufführung, Sendung!
perfektDEUTSCH
1. Begrüßung 1:36
KURZ & KNAPP
2. Deutschland, Österreich
und die Schweiz 5:33
SPEZIALTHEMA: DIE NEUE WOHNUNG
3. Einführung 1:14
4. Dialog: Teil 1 0:54
5. Landeskunde 1:32
6. Dialog: Teil 2 1:21
7. Richtig reagieren 1:40
8. Wechselpräpositionen 0:52
9. Positionsverben 1:22
10. Die Wohnung einrichten 0:59
11. Richtig reagieren 1:08
12. Die Einweihungsparty 1:09
13. Hörverstehen 1:45
BESUCH IM ...
14. Wiener Museumsquartier 5:24
KOLUMNE
15. Alia Begisheva über das Kino
im Kopf 4:26
16. Redewedungen zu
„verrückt sein“ 5:35
MITT E L
L E I CHT
L E I CHT
SCHWER
M I TT E L
L E I CHT
L E I CHT
M I TT E L
M I TT E L
M I TT E L
S CHWER
SCHWER
SCHWER
SCHWER
M I TT E L
MEIN ERSTER MONAT
17. Alina Magdalena Pilipionek
erzählt 3:20
18. Wörter mit „irgend-“ 3:18
WORTSCHATZ
19. Am Frühstückstisch 1:42
20. Wortschatz 1:22
21. Richtig reagieren 0:59
GESCHICHTE
22. Helmut Kohl:
Plötzlich Kanzler 5:52
RADIO: DEUTSCHLANDFUNK
23. Nachrichten verstehen 3:14
KULTUR
24. Im Kino: Die Wand von
Julian Roman Pölsler 4:26
25. „Einsam“ oder „allein“? 2:43
PHONETIK
26. Vokaleinsatz: der Knacklaut 4:34
MITT E L
S CHWER
SCHWER
M I TT E L
L E I CHT
L E I CHT
L E I CHT
M I TT E L
M I TT E L
M I TT E L
perfektDEUTSCH
AUDIOOKTOBER 2012
© Atrium Studio 2012
© Spotlight Verlag 2012
P
top related