die dusche hfm-erweiterungsbau: und die künste saarbrücken. · donnerstag, 3. november 2011...

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D O N N E R S T A G , 3 . N O V E M B E R 2 0 1 1 N R . 2 5 5 S E I T E B 5KULTUR

NACHRICHTEN.................................................................................................................

HfM-Erweiterungsbau:Pläne vor dem AusSaarbrücken. Die Realisierungeines Erweiterungsbaus zurSaarbrücker Hochschule fürMusik (HfM) wird immer un-wahrscheinlicher. „Das Themaist wohl gestorben“, sagte derSPD-LandtagsabgeordneteReinhold Jost nach der gestri-gen Sitzung des Haushaltsaus-schusses, der sich unter ande-rem mit dem als Teil der so ge-nannten Kulturmeile geplan-ten Neubau beschäftigte. DieMittel aus dem Konjunkturpa-ket II seien der Universität desSaarlandes zur Verfügung ge-stellt worden. Auch im Haus-haltsentwurf für 2012 spieltder Anbau keine Rolle. CDU-Ausschussmitglied ThomasSchmitt hält die Realisierungdes Projekts zwar nicht fürgänzlich ausgeschlossen, ver-wies aber auf die Prüfung „kos-tengünstiger Alternativen“ zurBehebung des Raummangelsder Hochschule im Umfeld derAlten Kirche St. Johann. jkl

Unesco begutachtetVölklinger HütteVölklingen. Heute besuchenExperten des Investitionspro-gramms „Nationale UnescoWelterbestätten“ das Weltkul-turerbe Völklinger Hütte, umsich über den Stand der geför-derten Projekte zu informie-ren, darunter die Erneuerungdes Großen Platzes. Im Aprilhatte der Internationale Ratfür Denkmalpflege Icomos dieUnesco über erhebliche Män-gel auf dem Areal des Weltkul-turerbes informiert (wir be-richteten) und das Sanierungs-management kritisiert (Be-richt folgt). red

Förderpreis Literaturfür Tino HanekampKassel. Der Schriftsteller TinoHanekamp wird mit dem För-derpreis Komische Literatur2012 der Stadt Kassel geehrt.Der in Hamburg lebende Autorerhält die mit 3000 Euro do-tierte Auszeichnung für seinRomandebüt „So was von da“.Das Buch erzähle in rasantemTempo vom letzten Tag einesHamburger Clubs vor seinerSchließung, vom Kiez und vonjungen Menschen, die ihr Le-ben feiern. Hanekamp, 1979 inin Sachsen-Anhalt geboren, ar-beitete lange als Musikjourna-list. Er ist Mitbegründer undProgrammdirektor des Ham-burger Clubs „Uebel & Gefähr-lich“. Der Förderpreis wird am25. Februar 2012 im KasselerRathaus verliehen. dapd

P R O D U K T I O N D I E S E R S E I T E :TO B I A S K E S S L E R

J O H A N N E S K LOT H

Szene aus „Footprints“: Die Produktion (hier mit Liliana Barros undMoon Suk Choi) hatte 2010 Uraufführung im Saarländischen Staats-theater. FOTO: BETTINA STÖSS

Ein Jahrzehnt im Tanz: Bildbandzur Donlon Dance Company

Saarbrücken. Ein Buch für dengroßen Auftritt – ohne Frage.Schon bei der Uraufführung von„Blue“, dem jüngsten Tanzthea-ter der Saarbrücker Ballettdirek-torin Marguerite Donlon vorigenDonnerstag war das Buch kurz imRampenlicht des Großen Hauses.Seit gestern, nach der Vorstellungin der Buchhandlung Raueiser/Zeralda, kann man es nun ganzoffiziell kaufen. „Tanzdekade“heißt es, und ist ein 240 Seitenstarker Band, der das gesamteSchaffen der Donlon Dance Com-pany (DDC) in den vergangenenJahren spiegelt. Auch eine selbst-bewusste Dokumentation desGeschaffenen: In welcher ande-ren Bühnensparte würde man einZehnjähriges so feiern?

Freilich, Donlon, die sich ges-tern selbst überrascht zeigte,„dass es schon zehn Jahre inSaarbrücken sind“, und ihreCompany haben auch einiges

vorzuweisen: ob das nun die No-minierungen für den Theater-preis „Faust“ (2007 für „Romeound Julia“) oder den Prix Benoisde la Danse (für „Giselle Relao-ded“) waren, volle Vorstellungenim Saarländischen Staatstheaterensuite, vor allem aber aufregen-des, farbpralles, urkomisches,verstörendes und betörendesTanztheater. Dies dokumentiertsich natürlich am Besten in Bil-dern – zu denen die FotografinBettina Stöß viele Aufnahmen imBand beisteuerte. Daneben aberzeichnen auch Freunde und Kol-legen Donlons, Kritiker und Pub-lizistinnen den Weg der DDC inknappen Texten nach. Bleibt nurnoch die Frage, ob aus der Dekadevielleicht Dekaden werden. (Be-sprechung folgt) oli

� Tanzdekade – Zehn Jahre Don-lon Dance Company: K.KieserVerlag, 240 S., 39,80 Euro.

Leise LyrikRobert Hofmann, ein neuer Professor an der Musikhochschule Saar

Saarbrücken. Seit 2004 ist RobertHofmann (Foto: HfM) ersterTrompeter im Orchester der Bay-reuther Wagner Festspiele undschon seit 1994 erster Solotrom-peter der Deutschen Radio Phil-harmonie (DRP), damals RadioSinfonieorchester Saarbrücken.2001 gründete er das SR-Bläser-ensemble Radio-Brass-Saar. Einevielfältige Musikerlaufbahn, dieeher zufällig begann: „Zur Trom-pete gekommen bin ich wie vielemeiner Kollegen aus dem süd-deutschen Raum – in einer Blas-

kapelle.“ Elf warer, als der heimi-sche Verein einenTrompeter such-te. „Es hätte auchein anderes In-strument seinkönnen“. Zu-nächst von „ei-nem Kollegen ei-nigermaßen fun-diert angelernt“, erhielt er mit 14bereits Unterricht vom Solo-trompeter der Bamberger Sinfo-niker. Die Liebe zu dem „sehrausdrucksstarken Instrument“keimte beim Spielen. Mehr nochals virtuose Glanzpunkte schätztder in Würzburg und Frankfurtausgebildete Bläser „die leisen ly-rischen Stellen“.

Nach zwei Jahrzehnten als Pä-dagoge, so als Lehrbeauftragterin Koblenz, Dozent der JungenDeutschen Philharmonie und in-ternationaler Workshopchef

(auch an der HfM), schöpft Hof-mann aus einem großen Fundus:„Du wirst Dich so und so fühlenund das und das hören“, bereiteter seine Studenten auf nerven-aufreibende Live-Situationen vorund lässt sie Etuden trainieren,die meist schwieriger sind als dastatsächlich Verlangte. Gerne un-terrichtet er auch künftige Mu-sikschullehrer, „denn sie müssenes auch erklären können“. Nebenden auf Kammermusik und Na-turtrompete spezialisiertenHfM-Kollegen ist Hofmann fürSolo- und Orchesterspiel zustän-dig. Jenseits seiner Arbeit unddes täglichen Übens (mindestenszwei Stunden) hört Hofmann, dermit Familie in Kirkel wohnt, we-nig Musik – Gustav Mahler, Baro-ckes und Wynton Marsalis. Bei-nahe schon zum Beruf gehörenJoggen und Fußball, denn „beimMusizieren ist das Körperemp-finden nicht unwichtig“.

Robert Hofmann ist neuer Profes-sor für Trompete an der Hoch-schule für Musik Saar. Mit dem1968 in Schweinfurt geborenenUnterfranken hat die HfM einenerfahrenen Musiker und Pädago-gen hinzugewonnen.

RobertHofmann

Von SZ-MitarbeiterStefan Uhrmacher

Saarbrücken. Natürlich, dieDusche. An die denkt man un-weigerlich bei Alfred Hitch-cocks Film „Psycho“. Ist manjedoch Kunsthistoriker wieHenry Keazor (Foto: Dietze),bleibt vielleicht eher jenes ge-löcherte Gemälde im Gedächt-nis, durch das der Duschmör-der Norman Bates seine Opferbeobachtet: Willem van Mie-ris’ „Susanna und die beidenAlten“ aus dem Jahr 1731. Einevon unzähligen Berührungs-punkten des englischen Film-regisseurs (1899-1980) und derBildenden Kunst, findet Kea-zor. „Oft drehen sich seine Fil-me ums Thema Bild, Abbild,Repräsentation.“ Auch diezeitgenössische Architektursei bei Hitchcock sehr präsent,ebenso wie die Literatur. „Dassviele seiner Filme nach litera-rischen Vorlagen entstandensind, ist allerdings weniger be-kannt.“ Grund genug für denKunstgeschichtler an der Saar-brücker Universität, eine Öf-fentliche Ringvorlesung mitExperten anzubieten: „Hitch-

cock und die Künste“, zehnVorträge bis Anfang Februar2012 – unter anderem über Ar-chitektur, Psychoanalyse undauch Filmmusik. „Wie er dieetwa bei ‚Die Vögel’ eingesetzthat – eine frühe elektronischeMusik von Oskar Sala – wardurchaus progressiv.“ Hitch-cocks innovative Arbeit zu be-tonen, ist auch ein Motiv derVorlesung. „Ergilt heute ja alsetwas altmodi-scher Thriller-Regisseur“, fin-det Keazor, „erwar aber einunglaublichmodernerKünstler“.Gleich zweiVorträge be-handeln das Kulinarische, beiHitchcock ein Leitmotiv – mandenke an den britischen Poli-zisten, der in „Frenzy“ diefranzösischen Kochversucheder Gattin erdulden muss.

Auch biografisch ist Hitch-cock ergiebig: „Er hat den Um-bruch vom Stummfilm zumTonfilm miterlebt und immerdavor gewarnt, dass man dieästhetischen Errungenschaf-ten des Stummfilms durch denTonfilm aufgibt.“ Eine großeDebatte sei das damals gewe-sen, auch unter Kunsthistori-kern, die beim Tonfilm das un-künstlerische Abfilmen von

Theaterstücken befürchteten.Der gängigen These, dass

Hitchcock in den 60er Jahrenmit Filmen wie „Topas“ starkabgebaut hat, will Keazor sichnicht anschließen: „Er hat sichverändert und war eben nichtmehr das, was sein Publikumvon ihm erwartet hat. Im Alterwurde er manierierter, spieltemehr mit den Dingen. Die Ge-schichten waren für ihn eherexperimentelle Grundlage.“

Bei Kunsthistorikern sei be-sonders „Vertigo“ beliebt, weiles da um Bild und Abbild gehe.Keazor zieht da die Mordgro-teske „Immer Ärger mit Har-ry“ vor. Die Geschichte einesMalers und eines Leichenfun-des sei ein „schöner Diskursüber Kunst, ganz nebenher“.

Begleitend laufen im KinoAchteinhalb einige Filme desMeisters, bewusst nicht die be-kannten, sondern selten Ge-zeigtes wie die Komödie „Mr.und Mrs. Smith“ und der Polit-krimi „Der Auslandskorres-pondent“, dazu zwei experi-mentelle Filme über Hitch-cock. Eine Publikation nachder Vorlesung sei „ernsthaftangedacht“, sagt Keazor.

� Ab Montag, 14. November,wöchentlich um 19 Uhr imRathausfestsaal St. Johann.Alle Termine: www.uni-saar-land.de/fachrichtung/kunstge-schichte/hitchcock

Die Duscheund die Künste

Alfred Hitchcock als Thema einer Saarbrücker Ringvorlesung

Ab Mitte November bietet dasInstitut für Kunstgeschichte ei-ne öffentliche Ringvorlesungüber den Filmregisseur AlfredHitchcock an. KunsthistorikerHenry Keazor erklärt, warum.

Von SZ-RedakteurTobias Kessler

HenryKeazor

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