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vom Bedside-Screening zur Fiberendoskopischen Schluckdiagnostik (FEES)
DYSPHAGIEDIAGNOSTIK AUF DER INTENSIVSTATION
Dipl. Heilpäd. Ulrich Birkmann
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Ablauf des Vortrags
1.Fakten 2.Dysphagien auf der ITS 3.Dysphagie-Screening 4.FEES
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FaktenEine der häufigsten Komplikationen in der Frühphase nach Schlaganfällen sind die Aspirationspneumonien.
Bakterielle Pneumonien verursachen 15-20% der Todesfälle nach einem Schlaganfall (HORNER 1988).
Horner J. Massey E. Riski J, et al. (1988): Silent aspiration following stroke: Clinical correlates and outcome. Neurology 1988;38:1359- 1362.
GARON et al. (2009): Of the 2.000 patients evaluated in this study, 51 % aspirated on VFS, (…) 55% had no
protective cough reflex (silent aspiration).Garon, BR: Silent aspiration: results of 2,000 video fluoroscopic evaluations.J. Neurosci. Nurs. 2009, 41(4):178-85
Dipl. Heilpäd. Ulrich Birkmann
Fakten IIDysphagien treten in der Akutphase des Schlaganfalls bei über 60%, Aspirationen treten in über 20% der Patienten
auf (MANN, G. et al. 2000).Mann G, Hankey GJ, Cameron D. Swallowing disorders following acute stroke: prevalence and diagnostic accuracy. Cerebrovasc Dis 2000; 10: 380–386
Dipl. Heilpäd. Ulrich Birkmann
Das Missmanagement einer oropharyngealen Schluckstörung erhöht die allgemeinen Behandlungskosten
und führt zur Steigerung der Inzidenz von Komorbitäten wie Malnutrition, Aspirationspneumonie und
verlängerter stationärer Verweildauer.•Daniels SK, Anderson JA, Willson PC. Valid items for screening dysphagia risk in patients with stroke: a systematic review. Stroke. 2012 Mar;43(3):892-7.
Dysphagien
Typische Mechanismen:1. Transportstörungen/Kontrollstörungen 2. Sensibilitätsstörungen 3. Strukturelle Veränderungen 4. Psychogene Störungen
50 paarig angelegte Muskeln bringen den Speichel und die Nahrung mit Unterstützung von 5 Hirnnerven vom
Mund in den Magen! Es gibt viele Gründe, die dazu führen, dass dieser Prozess
nicht funktioniert!
Dipl. Heilpäd. Ulrich Birkmann
Der intubierte PatientEin endotracheal-intubierter Mensch hat immer eine
Aphagie!
Der tracheotomierte Patient
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Dauerhaft geblockte TK: 1. Fehlender oro-pharyngealer
Respirationsstrom 1. hierdurch Sensibilität 2. hierdurch Aspirationsrisiko
2. Reduzierte Kehlkopfmobilität 3. Reduzierte Schutzmechanismen 4. Ergo: der dauerhaft geblockte
Patient entwickelt immer eine Dysphagie!
Dysphagiediagnostik
1. Screeningverfahren 2. Klinische Bedside-Untersuchungen 3. Erweitere klinische Diagnostik
A. Fiberendoskopische Evaluation des Schluckaktes B. Video-Fluoroskopie
Dipl. Heilpäd. Ulrich Birkmann
Frakturverdacht?
• Röntgenuntersuchung obligat!
Aspirationsverdacht?
• „Lassen wir sie doch mal trinken!“
• „Die hat doch Durst! Die muss was trinken!“
• „Der hat doch vorher auch getrunken!“
„´Trinken lassen´ bei Aspirationsverdacht ist wie
´Laufen lassen´ bei Frakturverdacht “
Dr. med. Diesener (Hegau Jugendwerke in Gailingen)
Dysphagie-Screening1. …wird meist von der Pflege durchgeführt. 2. …ist sensitiv, schnell, einfach durchführbar. 3. …ermittelt Patienten mit Aspirationsrisiko.
6 signifikante Prädiktoren:1. Dysphonie 2. Dysarthrie 3. Nicht auslösbarer Würgreflex 4. Insuffizienter Husten 5. Veränderte Stimmqualität 6. Husten nach dem Schlucken
Dipl. Heilpäd. Ulrich Birkmann
Signifikante Aspirationsprädiktoren
Feuchte, gurgelnde Stimmqualität
„Wet-Voice“ (nicht kompensiert)
Dipl. Heilpäd. Ulrich Birkmann
Wet Voice II
Dipl. Heilpäd. Ulrich Birkmann
Dysphonie/Dysarthrie und insuffizienter Husten
Dipl. Heilpäd. Ulrich Birkmann
Sensibilitätsstörungen
Dipl. Heilpäd. Ulrich Birkmann
Gängige Screening-Verfahren
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1. 2 aus 6 (Daniels, S. et al. 1997)
2. Modifiziertes Schluckassessment - MSA (Perry, L. et al. 2001) - aus der Pflege - für die Pflege
3. Gugging Swallwing Scale - GUSS (Trapl, M. et al. 2007)
Klinische Bedside-UntersuchungCranialnerven-Assessment
• wird meist von speziell ausgebildeten Schluck-/Sprachtherapeuten durchgeführt
Überprüfung der motorischen und sensorischen Fasern:
1. N. facialis 2. N. trigeminus 3. N. glossopharyngeus 4. N. Vagus 5. N. hypoglossus
Dipl. Heilpäd. Ulrich Birkmann
Cranialnerven-AssessmentN. facialis
motorisch: sämtliche mimische Muskulatur sensorisch: vorderes Drittel der Zunge
N. trigeminusmotorisch: Muskulatur von Kiefer, Zungenbein, Velum
sensorisch: generelle extra- und intraorale Wahrnehmung
N. glossopharyngeusmotorisch: Pharynxkonstriktion
sensorisch: Hypopharynx, Rachenmuskulatur
Cranialnerven-AssessmentN. vagus
motorisch: Pharynxkonstriktion, Oberes ösophageales Segment, Kehlkopf, Gaumensegel
sensorisch: Schlund, Kehlkopf, ÖsophagusN. hypoglossus
motorisch: Zunge
Der Schlucktherapeut stellt dann die Indikation zur apparativen Schluckdiagnostik!
Fiber-Endoskopische Evaluation des Schluckaktes - FEES
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FEES
Dipl. Heilpäd. Ulrich Birkmann
Zu lang!
Fehllage - paratracheal
Falscher Winkel
Graphiken mit freundlicher Unterstützung von Roman Tripler
Film!!
Komplikationen bei liegender Trachealkanüle
FEES-Befunde auf der ITS
Blick durch die Trachealkanüle: Pat. mit Critical Illness Polyneuropathie
Aspiration „Husten ja, aber nicht effektiv!“
Pat. mit Schädel-Hirn-Trauma
Z n. Langzeitintubation Verformung der Epiglottis Penetration (Pfeil)
Studie hierzu läuft ab 2018 an der Universität Bielefeld!
Zusammenfassung1.Dysphagien sind in der Akutmedizin vor allem bei
Hirnschädigungen eine häufige Todesursache. 2.Die Aspirationspneumonien als Folge einer
Dysphagie führen zu enormen Kosten im Gesundheitswesen.
3.Erstrebenswert wäre ein interdisziplinäres Dysphagie-Management aus ÄrztInnen, Pflegenden und DysphagiologInnen
4.Dysphagien und die Aspirationsgefahr lassen sich frühzeitig und zuverlässig bereits in der Akutmedizin zuverlässig ermitteln.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Dipl. Heilpäd. Ulrich Birkmann
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