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„From Teaching to Learning – didaktische Perspektiven durch den Einsatz digitaler Medien in der beruflichen Bildung“
Prof. Dr. Uwe Elsholz (FernUniversität in Hagen)
BIBB-Kongress 2014: „Berufsbildung attraktiver
gestalten – mehr Durchlässigkeit ermöglichen“
Forum V, Themenblock 2
Berlin, 18./19. September 2014
BIBB-Kongress 2014 - http://www.bibb.de/kongress2014
Open Badges
Learning Analytics
Flipped Classroom
Game Based Learning
Mobile Learning
OER
MOOCs
E-Portfolios
Personal Learning Environment (PLE)
Social Software
Konnektivismus
Augmented Reality
Seamless learning
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Einige (Fehl-)entwicklungen
Beispiel 1: MOOCs
• „Der Murks mit den MOOCs“ (Arnold 2014) • “MOOCs sind weder moderne Lehre, noch folgen sie einem aktuellen
lerntheoretischen Ansatz, sie sind didaktisch antiquiert und sie sind nicht einmal gutes E-Learning.” (Schulmeister 2013, S. 37)
Beispiel 2: Mobile Learning/Learning Nuggets
• the “full potential of mobile communications for learning will not be realized until we stop producing learning apps or mobile websites that simple repackage classroom materials to be read or played with on a smaller screen.” (Woodwill 2012; vgl. Pimmer/Pachler 2014)
Häufig liegt dem Einsatz digitaler Medien ein unangemessenes Lernverständnis zu Grunde
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These:
Die Orientierung an
einem angemessenen Lernverständnis und
berufspädagogischen Modellen
bei Einsatz und Auswahl digitaler Medien in der
beruflichen Bildung vermeidet Sackgassen und
führt zu größerer Nachhaltigkeit
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• Plädoyer für ein angemessenes Lernverständnis in
der beruflichen und betrieblichen Bildung
• Vom Lernenden her denken - ein Modell zur
Gestaltung betrieblichen Lernens
• Perspektiven mediengestützten arbeitsorientierten
Lernens
Weiteres Vorgehen
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Ein angemessenes Lernverständnis für die berufliche und betriebliche Bildung
Welche Art des Lernens ist in der beruflichen und betrieblichen Bildung dominant? Welches Verständnis von Lernen ist daher angemessen?
(meine) Antwort: ein am Pragmatismus orientiertes Lernverständnis • Pragmatismus (vom griech. «pragma»: das Handeln, die Tätigkeit) rückt Handlungen ins Zentrum der Betrachtung (vgl. u.a. Dewey 1930) • Erfahrung und Reflexion werden als grundlegend für Lernprozesse angesehen „Pragmatismus ist die Lehre vom Vorrang der Erfahrung…“ (Oelkers 2009, S. 255)
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• berufspädagogischen Ansätzen besonders zum betrieblichen Lernen liegt häufig – zumindest implizit – ein pragmatistisches Lernverständnis zu Grunde (vgl. Elsholz 2013)
• „Lernen lässt sich aus pragmatisch orientierter Perspektive als Handlung definieren, die bildende Erfahrungen ermöglicht und die an konkrete Situationen und Lebenswelt des einzelnen und damit an einen bestimmten zeitlichen und sozialen Kontext gebunden ist.“ (Kerres/de Witt 2011, S. 268; Hervorhebungen U.E.)
• ein pragmatistisches Verständnis von Lernen vermeidet bspw. lediglich
instruktionistische Anwendungen des Mobile Learning
Plädoyer für ein pragmatistisches Lernverständnis
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Vom Lernenden her denken - ein Modell für betriebliches Lernen
Lernumgebung 1: Alleiniges Ziel der Maßnahme ist die Vermittlung von Kompetenzen. Die Lernumgebung wurde für Zwecke des Lernens geschaffen
Lernumgebung 2: Alleiniges Ziel oder überwiegendes Ziel ist die Vermittlung von Kompetenzen. Die Lernumgebung dient üblicherweise anderen Zwecken […] Durch geeignete Maßnahmen findet jedoch eine Umgestaltung für Lernzwecke statt.
Lernumgebung 3: Die Lernumgebung dient üblicherweise anderen Zwecken als dem Erwerb von Kompetenzen. Trotzdem finden akzidentelle Lernprozesse statt.
Kategorien betrieblicher Weiterbildung (nach Moraal/Grünewald 2004)
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Vom Lernenden her denken - ein Modell für betriebliches Lernen
(in Anlehnung an Elsholz 2007, S. 267)
• abgegrenzte Lernzeit
• bewusste Lehr- und
Lernintention
• Arbeitsort und Lernort
sind getrennt
• professionell Lehrende
• keine abgegrenzte
Lernzeit
• keine Lernintention
• Arbeitsort = Lernort
• keine Lehrenden
• abgegrenzte Lernzeit
• bewusste Lehr- und
Lernintention
• Arbeitsort wird temporär
zum Lernort
• Lehrende sind Kollegen,
betriebliche Experten
oder Vorgesetzte
Seminare und Kurse Lernförderliche
Arbeit Arbeitsplatznahe
Lernformen
entspricht Lernumgebung 3
entspricht Lernumgebung 2
entspricht Lernumgebung 1
Formen arbeitsorientierten Lernens
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Seminare und Kurse
Arbeitsplatznahes Lernen
Lernförderliche Arbeit
• Lern(enden)- umgebung 3
• Lern(enden)- umgebung 2
• Lern(enden)- umgebung 1
Vom Lernenden her denken - ein Modell für betriebliches Lernen
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Seminare und Kurse
Arbeitsplatznahes Lernen
Lernförderliche Arbeit
Perspektiven mediengestützten arbeitsorientierten Lernens
Mobile Learning kann den Paradigmenwechsel vom Lehren zum Lernen im Rahmen arbeitsorientierten Lernens entscheidend unterstützen
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• betriebliches Lernen als „seamless learning“ (Wong 2012) aus der Perspektive des Lernenden gestalten
• Transfer arbeitsnahen Lernens medial unterstützen (statt von „Lehrmaßnahme zum Funktionsfeld“ von „Funktionsfeld zu Funktionsfeld“)
• Konstruktion und Instruktion verbinden durch lernerzentriertes
mobile Learning (Bsp. E-Portfolios)
• Individuelles und kollaboratives Lernen verbinden durch den Einbezug von Social Software
Perspektiven mediengestützten arbeitsorientierten Lernens
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Arnold, R. (2014): Der Murks mit den MOOCs. In: Weiterbildung. Zeitschrift für Grundlagen, Praxis und Trends. H. 2, S. 26-27
Dewey, J. (1930): Demokratie und Erziehung. Eine Einleitung in die philosophische Pädagogik. Weinheim, Basel
Elsholz, U. (2007): Zur arbeitsbezogenen Erschließung und Gestaltung betrieblicher Weiterbildungsprozesse. In: Dehnbostel, P. u.a. (Hrsg.): Lernen im Prozess der Arbeit in Schule und Betrieb. Münster u.a., S. 261-274
Elsholz, U. (2013): Betriebliches Lernen in Aus- und Weiterbildung: Konzepte, Analysen und theoretische Fundierung. Kumul. Habilitationsschrift an der TU Hamburg-Harburg 2012. Hamburg
Kerres, M.; de Witt, C. (2011): Zur (Neu-) Positionierung der Mediendidaktik: Handlungs- und Gestaltungsorientierung in der Medienpädagogik. In: Moser, H. u.a. (Hrsg.): Medienbildung und Medienkompetenz. Beiträge zu Schlüsselbegriffen der Medienpädagogik. München, S. 259-270
Moraal, D.; Grünewald, U. (2004): Moderne Weiterbildungsformen in der Arbeit und Probleme ihrer Erfassung und Bewertung in Europa. In: Dehnbostel, P.; Pätzold, G. (Hrsg.): Innovationen und Tendenzen der betrieblichen Berufsbildung. ZBW Beiheft 18, Stuttgart, S. 174-187
Pimmer, C.; Pachler, N. (2014): Mobile learning in the workplace. Unlocking the value of mobile technology for work-based education. In: Ally, M.; Tsinakos, A. (Hrsg): Increasing Access through Mobile Learning. Vancouver, S. 193-204
Schulmeister, R. (2013): Der Beginn und das Ende von OPEN. Chronologie der MOOC-Entwicklung. In: Ders. (Hrsg.): MOOCs. Massive Open Online Courses. Offen Bildung oder Geschäftsmodell? Münster u.a., S. 17-62
Wong, H.-D. (2012): A learner-centric view of mobile seamless learning. In: British Journal of Educational Technology, Vol 43, No 1, S. 19–23
Literatur
BIBB-Kongress 2014 - http://www.bibb.de/kongress2014
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