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1g* gemeinwohlbilanz 2011www.gugler.at/gemeinwohlbilanz
Gemeinwohl-Ökonomie – Ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft
Vision der zivilgesellschaftlichen Bewegung für eine Gemeinwohl-Ökonomie Gemeinwohl-Ökonomie bezeichnet ein alternatives Wirtschaftssystem, das auf Gemeinwohl-fördernden Werten aufgebaut ist. Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene – eine Brücke von Al-tem zu Neuem.
• Auf wirtschaftlicher Ebene ist sie eine lebbare, kon-kret umsetzbare Alternative für Unternehmen ver-schiedener Größen und Rechtsformen. Der Zweck des Wirtschaftens und die Bewertung von Unter-nehmenserfolg werden anhand Gemeinwohl-orien-tierter Werte definiert.
• Auf politischer Ebene will die Bewegung für eine Gemeinwohl-Ökonomie rechtliche Veränderung be-wirken. Ziel des Engagements ist ein gutes Leben für alle Lebewesen und den Planeten, unterstützt durch ein Gemeinwohl-orientiertes Wirtschaftssys-tem. Menschenwürde, globale Fairness und Solida-rität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtig-keit und demokratische Mitbestimmung sind dabei wesentliche Elemente.
• Auf gesellschaftlicher Ebene ist die Bewegung für eine Gemeinwohl-Ökonomie eine Initiative der Be-wusstseinsbildung für Systemwandel, die auf dem gemeinsamen, wertschätzenden Tun möglichst vie-ler Menschen beruht. Die Bewegung gibt Hoffnung und Mut und sucht die Vernetzung und Befruch-tung mit anderen alternativen Initiativen. Sie ver-steht sich als ergebnisoffener, partizipativer, lokal wachsender Prozess mit globaler Ausstrahlung.
www.gemeinwohl-oekonomie.org
3g* gemeinwohlbilanz 2011
gugler* denkt weiterDas Selbstverständnis und die Vision
Information ist die Basis für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Mit sinnlich gestalteten, le-senswerten Medien und Kommunikationslösungen leisten wir unseren Beitrag, das Wissen auf die-ser Welt zu vermehren. Sinnvollen Produkten und Dienstleistungen zu mehr Bekanntheit zu verhelfen, Botschaften zu verbreiten, die es wert sind, publiziert zu werden – das ist unser Metier.Mit Herz und Verstand wollen wir das tun. Zum Wohl unserer Kunden und unseres gemeinsamen Le-bensraumes. Nachhaltiges Denken und Handeln er-möglicht uns, beide Ziele zu erreichen und unserem Schaffen damit doppelt Sinn zu geben.
Aus dieser Haltung heraus haben sich in der Zu-sammenarbeit mit den gugler*-Mitarbeitern fünf Werte herauskristallisiert, die das Fundament der Unternehmenskultur darstellen.
Diese Werte sind uns viel wert:
• Teamgeist mit Herz• Nachhaltigkeit aus Überzeugung• Liebe zum Detail• Mut zu Neuem• Freude am Schaffen
Hinweis zur Sprach- regelung:
Seit der Gründung unseres Unter- nehmens ist Gleich-berechtigung von Mann und Frau eine täglich gelebte Selbst-verständlichkeit. Im Sinne der leichteren Lesbarkeit – mit dem Einverständnis unserer Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter – schließt in diesem Bericht die männliche jeweils auch die weibliche Form mit ein.
Stammdaten:Firmenname: Gugler GmbH
Standorte: Melk: Auf der Schön 2, 3390 Melk, Österreich Wien: Kalvarienberggasse 68, 1170 Wien, Österreich Krems: Ringstraße 44, 3500 Krems an der Donau, Österreich www.gugler.at
Eigentümer: 100 % im Besitz der Familie Gugler
Stille Beteiligungen: keine
Gewerbeberechtigung und Erzeuger von Druckformen 11.05.1989Datum der Gewerbeanmeldung: Drucker 11.05.1989 Handelsgewerbe 22.10.1992 Werbeagentur 25.08.1997
Gründungsjahr: 1989: erste Eintragung als Einzelunternehmen 1998: Gründung der Gugler GmbH
Mitarbeiterstand per 31.12.2010: 76 (Vollzeitäquivalente Beschäftigte)
Jahresumsatz 2010: 6.852.000
Die angegebenen Daten und Kennzahlen beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, auf das Geschäftsjahr 2010 und stammen aus Buchhaltung, Einkauf und Produktion der Gugler GmbH. Weitere Informationen sind im g* Nachhaltigkeitsbericht 2010 www.gugler.at/nachhaltigkeitsbericht und in der g* Umwelterklärung 2011 www.gugler.at/umwelterklaerung nachzulesen.
4 g* gemeinwohlbilanz 2011
Tätigkeitsbereich
Werte-Marketing und nachhaltige Medienproduktion
Das österreichische Crossmedia-Unternehmen gug-ler* versteht sich als Öko-Pionier in der Branche. Kein Wunder, dass hier auch die prächtigsten Beispiele für nachhaltige Kommunikation und verantwortungs-volle Werbung sprießen. 95 Mitarbeiter entwickeln und produzieren maßgeschneiderte Einzel- und Gesamtlösungen – von der Visitenkarte bis zu den schönsten Büchern Österreichs, vom kreativen Mai-ling, über CMS-Websites und Onlinelösungen, bis zur integrierten Werbekampagne.
Die achtsame Arbeit trägt herrliche Früchte: Zwei Goldene und ein Silberner Werbehahn beim Landes-werbepreis 2011 machen gugler* zur erfolgreichsten Agentur Niederösterreichs. Acht Auszeichnungen für gugler*-Kunden gab’s beim Austrian Sustainability Report Award 2010. Mit der Übernahme der Kremser Webfactory gelang der Sprung zur größten Online-agentur des Landes und mit der Zertifizierung als EMAS-Betrieb wurden die besten Voraussetzungen für eine weitere nachhaltige Entwicklung des Unter-nehmens geschaffen.
Ein ganzheitlicher Blick weit über das Unternehmen hinaus prägt alle wesentlichen strategischen Überle-
gungen und manifestiert sich in der gemeinschaft-lich entwickelten Vision: „Wir sind ein Vorzeigeun-ternehmen für verantwortungsvolle Kommunikation und für achtsames Wirtschaften zum Wohle der Menschen und der Erde.“
Das Unternehmen und Gemeinwohl
Das persönliche Interesse der Familie Gugler an öko-logischen Produktionsweisen und das Bewusstsein um die gesellschaftliche Verantwortung haben die Entwicklung des Unternehmens von Beginn an we-sentlich beeinflusst und geprägt. Deutlich sichtbar wird diese Philosophie bereits am Firmengebäu-de. Ein preisgekröntes Öko-Bauwerk, das die bes-ten Rahmenbedingungen für eine energiesparende Produktion und ein gesundes Arbeitsklima schafft. Mit der Verleihung des „Österreichischen Umwelt-zeichens“ wurden die Pionierleistungen für die ge-samte Druckbranche 2003 erstmals auch offiziell gewürdigt. In den darauf folgenden Jahren wurden weitere Maßnahmen gesetzt, um die Umweltleistun-gen des Unternehmens gezielt zu verbessern. Noch im selben Jahr wurde gugler* FSC-zertifiziert. Seit 2007 haben Druckkunden die Mög-lichkeit, die CO
2-Emissionen ihres Auftrags zu kompensieren. Ende 2009 wurde das Cradle-to-Cradle®-Forschungsprojekt gestartet, im Rahmen dessen Druckprodukte entwickelt werden, die völlig frei von Schadstoffen sind und daher zu 100 % wieder in den biologischen Ressourcenkreis-lauf zurückgeführt werden können. Mit der EMAS-Zertifizierung 2010 wurde ein Managementsystem eingeführt, das die besten Voraussetzungen dafür schafft, jedes Jahr eine noch bessere Ökobilanz zu ernten.
Ernst Gugler ist Teil jener Gruppe engagierter Un-ternehmer, die seit der Stunde Null der Bewegung ehrenamtlich an der konkreten Ausarbeitung der Gemeinwohlbilanzkriterien mitwirken. Um die An-wendbarkeit der Kriterien in der Praxis zu überprü-fen und die Weiterentwicklung dieses Werkzeugs zu unterstützen, erstellt gugler* hiermit die erste eigene Gemeinwohlbilanz.
BErAtUnG
• Cross media• Printproducing• Dialogmarketing• Werbekonzepte• Projektmanagement• Werte-Marketing
KrEAtion
• Text & Konzept• Grafikdesign• Repro• Digitalfotografie• Videoproduktion• Bildbearbeitung• Medienneutrale
Datenhaltung
nEUE MEDiEn & it
• Screendesign• CMS-Websites• Onlinemarketing• Social Media• Suchmaschinen-
marketing• E-Mail-Marketing• Web-to-Print• Web 2.0
PrintMEDiEn
• Druckvorstufe• Digitaldruck• Offsetdruck• Lettershop• Buchbinderei
5g* gemeinwohlbilanz 2011
Drei verschiedene Arbeitszeitmodelle erlauben vielen Mitarbeitern ihre Arbeitszeit flexibel zu gestalten.
Genaue Beschreibung der einzelnen KriterienA1 Ethisches Beschaffungswesen
Regionale, ökologische und soziale Aspekte /höher-wertige Alternativen werden bei gugler* wie folgt berücksichtigt:
• Beim Papierzukauf wird mehrheitlich auf zertifizier-te Rohstoffe zurückgegriffen. Anteil der Papiere mit Umweltzeichen und/oder FSC- oder PEFC-Siegel im Jahr 2010: 78,3 % (rund 95 % der Rohstoffe im Druckbereich fallen auf Papier)
• Standardmäßiger Einsatz von mineralölfreien Druck-farben auf Pflanzenölbasis
• Zusammenarbeit mit Lieferanten im „Cradle-to-Cradle®“-Projekt (siehe auch D3), um die Ökoeffek-tivität ihrer und damit auch unserer Produkte zu erhöhen und gemeinsam ein gänzlich schadstoff-freies Druckprodukt zu schaffen
• Reduktion von Isoproylalkohol weit unter dem Stan-dard des Österreichischen Umweltzeichens
• Verwendung von 100 % Ökostrom• Zusatzheizung mit Abwärme der Druckmaschinen;
Kühlung mit Brunnenwasser, das wieder dem Grund-wasser zurückgeführt wird
• Selbst entwickeltes ökologisches Reinigungsmittel für Druckmaschinen auf Orangenöl-Basis
• Bioküche: regionale Lebensmittel, Biolebensmittel und Fair-Trade-Produkte
Der Bezug der Papiere erfolgt in den meisten Fäl-len über Papierhändler, dabei wird im Vorfeld einer Zusammenarbeit überprüft, ob die Werte des Un-ternehmens mit den Standards von gugler* überein-stimmen.
Derzeit wird an der Formalisierung der Beschaffungs-richtlinien gearbeitet, wobei auch die Lieferantenbe-wertung zukünftig eine noch größere Rolle spielen wird.
B1 Ethische Finanzdienstleistungen
Mit einer Eigenkapitalquote von etwa 16 % (Stand 2010) liegt gugler* über dem Branchendurchschnitt für Unternehmen in vergleichbarer Größe. Erwirtschaftete Ergebnisse wurden bis dato vollständig im Unterneh-men reinvestiert. Größere Investitionen werden mit Hilfe regionaler Banken und Förderungen finanziert.
C1 Arbeitsplatzqualität
ArbeitszeitenBei gugler* gibt es momentan drei Arbeitszeitmodelle. In der Produktion wird im Schicht- und Teilzeitbetrieb (Aushilfen), im Bürobereich im Gleitzeit- und in Teil-zeitbetrieb gearbeitet. Die Gleitende Arbeitszeit bietet den Dienstnehmern die Möglichkeit, innerhalb eines festgelegten zeitlichen Rahmens (Kernarbeitszeit Mo – Do: 9.00 – 15.00 Uhr, Fr: 9.00 – 12.00 Uhr), Beginn und Ende der persönlichen täglichen Arbeitszeit selbst zu bestimmen. Teilzeitmodelle werden von einigen Mit-arbeitern in unterschiedlichen Ausmaßen in Anspruch genommen und werden auch gerne von Wiederein-steigerinnen nach der Karenzzeit genutzt.
Arbeitsplatzgestaltung am Hauptstandort Melk• Gebäude: Die durch das Gebäude verlaufenden
Stampflehmwände fungieren als Temperatur- und Feuchtigkeitspuffer und schaffen so gemeinsam mit den verarbeiteten Holzelementen ein angeneh-mes natürliches Raumklima. Die durch den Bau ver-drängte Wiesenfläche wurde durch ein begrüntes Dach kompensiert
• Arbeitsplätze: In dem Bestreben, die Arbeitsplätze so optimal wie möglich zu gestalten, wurden bei der Ersteinrichtung wesentliche Feng-Shui-Prinzi-pien berücksichtigt. Die Büroarbeitsplätze sind mit höhenverstellbaren Schreibtischen und Drehses-seln ausgestattet. Mindestens einmal jährlich wer-den die Arbeitsplätze vom Arbeitsmediziner begut-
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Gesunde Arbeits-plätze und gesunde Mitarbeiter bilden
eine gesunde Basis.
achtet und Verbesserungen vorgeschlagen. Derzeit werden Headsets für Telefone in einigen Abteilun-gen getestet
• Home-Office: Grundsätzlich hat jeder gugler*-Mit-arbeiter die Möglichkeit E-Mails via Webmail abzu-rufen und auch ins Firmennetzwerk einzusteigen. Derzeit nutzen rund 30 Mitarbeiter die Möglichkeit teilweise auch von zu Hause aus zu arbeiten
• Mit dem Erwerb der Webfactory von der Krem-ser Internetagentur Meisterwerk gibt es nun neben Wien einen dritten Standort. Im Zuge der geplanten Melker Betriebserweiterung im Rahmen eines „Haus der Zukunft“-Projekts wird versucht, gemeinsam mit den betroffenen Mitarbeitern bei beiden Stand-orten (Wien und Krems) Melk-ähnliche und stand-ortadäquate Verbesserungen durchzuführen
Psychische und physische Gesundheit • Im Bio-Restaurant in Melk wird täglich (von Mon-
tag bis Freitag) ein warmes Mittagessen, Kaffee und Kuchen – zum Selbstkostenpreis der Lebensmittel - angeboten. Das Gehalt des Küchenpersonals wird durch das Unternehmen abgedeckt. Auf der Terras-se und im Außenbereich gibt es viele Möglichkeiten, die Pausen zu verbringen
• Einmal im Jahr finden jeweils ein Betriebsausflug, ein Sommerfest, ein Oktoberfest und eine Weih-nachtsfeier auf Kosten des Unternehmens statt
• Über das Programm „g*sunder Arbeitsplatz“ wird einmal jährlich von den Führungskräften gemein-sam mit dem Arbeitsmediziner Dr. Leo Spindelber-ger (praktischer Arzt mit Schwerpunkt Traditionelle Chinesische Medizin TCM, Homöopathie und Logo-therapie nach Viktor Frankl) der Bedarf an gesund-heitsfördernden Maßnahmen eruiert und dement-
sprechend ein jährliches Programm aufgestellt, z.B. ein Workshop zum Thema „g*sund durch den Win-ter“ etc. Die Mitarbeiter können kostenlose medizi-nische Beratungen in Anspruch nehmen
• Durchführung von Leadership-Trainings für neue und bestehende Führungskräfte
• Moderierte Workshops zur Verbesserung der Bezie-hungskultur (in den einzelnen Teams und teamüber-greifend)
• Umfassendes Weiterbildungsangebot für Nachhal-tigkeit, Leadership, Persönlichkeit und Gesundheit (Qualifizierungsverbund Momentum)
• Für Mitarbeiter, die mehr als 80 km vom Firmen-standort entfernt wohnen, werden mit einem fest-gelegten Betrag die Übernachtungskosten in Melk übernommen
Selbstorganisation, Zufriedenheit am Arbeitsplatz, Sinnstiftung • gugler* führt regelmäßig Mitarbeitergespräche inkl.
einer Mitarbeiterbefragung durch (mindestens ein-mal jährlich alle Mitarbeiter)
• Soweit es möglich ist, werden die Wünsche der Mit-arbeiter bei der Gestaltung des Aufgabenbereiches berücksichtigt
• Weiterbildungswünsche von Mitarbeitern werden im Mitarbeitergespräch erhoben und von der jewei-ligen Führungskraft verfolgt
• Durch den „Kontinuierlichen Verbesserungsprozess“ hat jede Abteilung die Möglichkeit, Vorschläge ein-zubringen und auch gleich umzusetzen
• Die Fluktuationsrate von 15 % im Jahr 2010 zeigt je-doch, dass es in diesem Bereich noch Handlungsbe-darf gibt. Ein neu eingeführter Prozess der häufi-geren Mitarbeiterbefragungen und -gespräche soll hier zu Verbesserung führen
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C2 Gerechte Verteilung des Arbeitsvolumens
Aufgrund der unterschiedlichen Aufgabengebiete gibt es bei gugler* grundsätzlich drei Arbeitsmodelle:
• Mitarbeiter der Print-Produktion, Kreation, Office, IT und teilweise auch Mitarbeiter aus anderen Ab-teilungen haben Dienstverträge nach den jeweili-gen Kollektivverträgen (37 bzw. 40 Wochenstunden). Aufgrund des Saisongeschäftes und der dement-sprechenden Arbeitsspitzen (April-Juni, November-Dezember) und schlechter ausgelasteten Monate (Januar, Juli-August) gibt es einen Überstundenpols-ter, der in besser ausgelasteten Monaten aufgebaut und in schlechter ausgelasteten Monaten abgebaut wird. Grundsätzlich werden Überstunden als Zeit-ausgleich konsumiert oder nach Genehmigung der Geschäftsleitung ausbezahlt
• Mitarbeiter in Leitungsfunktionen, Kundenberater und teilweise auch Mitarbeiter aus anderen Abtei-lungen haben Überstunden-Pauschalen oder All- Inclusive-Verträge (derzeit 22 Mitarbeiter)
• gugler* beschäftigt eine größere Anzahl an Teilzeit-kräften (derzeit ca. 26 % der Mitarbeiter), darunter auch geringfügig Beschäftigte (Aushilfen). Für Müt-ter mit Kleinkindern und einige andere Mitarbeiter gibt es flexible Modelle, wo auch teilweise zuhause gearbeitet werden kann
Grundsätzlich zieht die gugler*-Personalpolitik die Einstellung eines neuen Mitarbeiters dem Aufbau von Überstunden eines anderen Mitarbeiters vor, wenn es das jeweilige Aufgabengebiet, das Arbeits-volumen und die Qualifikation zulassen. Im Gesamt-jahresdurchschnitt 2010 wurden von den gugler*- Mitarbeitern rund 8 Überstunden pro Monat und Mitarbeiter geleistet (Überstunden pauschalierter Mitarbeiter sind hier ebenfalls berücksichtigt).
C3 Forderung und Förderung ökologischen Verhaltens der MitarbeiterInnen
• Durch das köstliche vegetarische Essen aus unserer Bio-Betriebsküche lernen die Mitarbeiter fleischlo-
se Alternativen mit u.a. Seitan und Tofu kennen und immer wieder auch lieben
• In der Saison 2010 wurde in Kooperation mit Helmut Butolen ein Versuchsfeld angelegt, in dem die Mög-lichkeit der teilweisen Selbstversorgung mit Gemüse für die Bioküche getestet wurde. Eine Erweiterung der Fläche für 2011 ist geplant
• Mediathek: kostenloser Bücher- und DVD-Verleih für Mitarbeiter zu Nachhal-tigkeitsthemen und Bewusstseins-wandel
• Mobilität: Mitarbeiter von Wien bilden Fahrgemeinschaften, Leihradl-Standort direkt am Betriebsgelände Melk mit kostenloser Nutzung für Mitarbeiter für den Ar-beitsweg, Firmen-Bahn-card, zwei Elektrorol-ler für kurze Fahrten, Flugreisen werden klimaneutralisiert, unterstützte Über-nachtungsmöglich-keit in Melk für Wiener Mitarbeiter
• CO2-Emissionen berufsbedingter Mobilität (ohne Weg zur Arbeit): 0,87 to CO2 Äquivalent / Mitarbeiter
• Geschäftsführung lebt ökologisches Verhalten seit Firmengründung vor, bringt laufend neue ökologi-sche Themen ins Unternehmen und versucht diese den Mitarbeitern u. a. bei Firmenveranstaltungen zu vermitteln
• Aufbau des Qualifizierungsverbundes Momentum und Entwicklung eines umfassenden Weiterbil-dungs- und -entwicklungsangebots für die Bereiche Nachhaltigkeit, Leadership, Persönlichkeit und Ge-sundheit
• Gründung der Regionalgruppe Melk des Netzwer-kes Achtsame Wirtschaft, das sich mit der Umset-zung der buddhistischen Achtsamkeitspraxis im
Alltag und im Berufsleben beschäftigt. Die gugler*-Mit-arbeiter sind eingeladen und können bei Interesse an den Achtsamkeits- und Meditationsabenden teilnehmen
Ein neues Angebot für klimafreundliche Mobilität: im Mai 2011 wurde am Betriebsstandort eine Leihradl-Station installiert.
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C4 Gerechte Verteilung des Einkommens
Bei gugler* beträgt die innerbetriebliche Einkom-mensspreizung ca. das Vierfache. Die in der Gemein-wohlbilanz definierten Einkommensgrenzen für Min-desteinkommen und Höchsteinkommen für die volle Arbeitszeit werden eingehalten.
C5 Gleichstellung / Inklusion Benachteiligter
Im Sinne einer gelebten Gleichberechtigung sind bei gugler* Männer und Frauen sowohl hinsichtlich der Entlohnung als auch der Entwicklungschancen im Unternehmen gleichgestellt. Der Frauenanteil bei Führungskräften beträgt 18,2 %.
Besondere Bedeutung wird der Ausbildung von Lehr-lingen beigemessen, die Lehrlingsquote bei gugler* beträgt 9 %. Lehrlinge erhalten im Rahmen ihrer Lehrzeit einen Bildungsscheck in Höhe von € 2.000,-, welcher für Persönlichkeitsseminare, EDV-Weiterbil-dung oder für fachspezifische Kurse eingelöst wer-den kann. In den Sommermonaten werden in allen Bereichen auch gerne Praktikanten aufgenommen.
Aktuell bietet gugler* zwei behinderten Menschen einen fixen Arbeitsplatz und leistet für einen dritten gesetzlich vorgeschriebenen Mitarbeiter monatlich einen finanziellen Beitrag in den Ausgleichstaxfonds des Bundessozialamtes. Die Beschäftigung von Be-nachteiligten ist für gugler* ein großes Anliegen, aus diesem Grund sind Menschen mit besonderen Be-dürfnissen gerne willkommen.
C6 Innerbetriebliche Transparenz und Mitbestimmung
Für die Geschäftsführung und die Führungskräfte ist es wichtig, eine bessere interne Transparenz zu schaf-fen und in weiterer Folge die Mitarbeiter auch mehr in Entscheidungen einzubinden. Mehrmals jährlich fin-
den Strategiemeetings und Führungskreistreffen statt, in denen wichtige Unternehmensentscheidungen und Investitionsentscheidungen besprochen werden. Min-destens 2x jährlich findet der gugler* dialog statt, zu dem alle Mitarbeiter eingeladen werden und alle wich-tigen Kennzahlen, Daten und Fakten sowie die Jahres-bilanzdaten präsentiert werden.
Derzeit wird ein Pilotprojekt gestartet, um das Syste-mische Konsensieren als Entscheidungsfindungsme-thode anzuwenden.
D1 Ethisches Verkaufen
Ein Kontakt auf Augenhöhe und der Kunde als gleich-wertiger Partner, diese Leitsätze haben das Unter-nehmen seit Anfang an geprägt. Auch das Marketing und verkaufsfördernde Aktivitäten haben das Ziel, den Stakeholdern (natürlich auch Kunden) alle wich-tigen Daten und Fakten zu präsentieren, somit sind die wichtigsten Marketinginstrumente für gugler* der Nachhaltigkeitsbericht und die Umwelterklärung.
Marketingmenschen, Werbefachleuten und Kommu-nikationsprofis kommt in der gesamtgesellschaftli-chen Entwicklung hin zu mehr verantwortungsvol-lem Handeln, eine große Aufgabe zu. Sie haben die Chance, das grüne Gedankengut zu den Konsumen-ten zu bringen. Sie haben die Chance, Produkte auf den Markt zu bringen, die einen echten und ehrlichen Beitrag für Mensch und Umwelt leisten. gugler* ist sich dieser Tatsache bewusst und versucht schon heute unter dem Titel „Nachhaltige Kommunikation, verantwortungsvolle Werbung” für einen alternati-ven und zukunftsfähigen Ansatz in der Kommunika-tion zu arbeiten.
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Um noch stärker die Kundensicht in den gesamten Prozess zu integrieren, wird an der Institutionalisie-rung von Kundenmitbestimmung und Reklamations-wesen gearbeitet. Wobei gugler* schon jetzt einen sehr engen Kontakt mit allen Kunden pflegt. Dass hier mit offenen Karten gespielt wird, zeigen auch die schon sehr lang existierenden und engen Kun-denbeziehungen.
gugler*-Leitsatz für Kunden/Markt lautet:• Unsere Kunden sind Freunde, Weggefährten und
Teil von uns• Wir begeistern unsere Kunden immer wieder aufs
Neue, indem wir ihnen helfen, besser zu werden, er-folgreich ihre Ziele zu erreichen, sich weiterzuentwi-ckeln, Zeitfreiräume zu bekommen, und indem de-ren Kunden von ihnen begeistert sind
D2 Solidarität mit Mitunternehmen
Durch die offene Berichterstattung im gugler*-Nach-haltigkeitsbericht und in der Umwelterklärung wer-den alle Interessierten (darunter auch Mitbewerber) über Kennzahlen, Ziele, Daten und Fakten informiert. Schon mit dem ersten Nachhaltigkeitsbericht 2008 hat gugler* – für die Branche ein einmaliger Schritt – einen intensiven Blick in das Unternehmen zuge-lassen, auch mit dem Verständnis, dass Transparenz einen zentralen Schritt für mehr Kooperation zwi-schen Unternehmen darstellt. Die Druckbranche ist
überdurchschnittlich kompetitiv und das veränder-te Kommunikationsverhalten hin zu Neuen Medien wirbelt die gesamte Branche durcheinander. Auch für gugler* Grund genug, um über neue Formen der Ko-operation nachzudenken.
Im Qualifizierungsverbund Momentum kooperiert gugler* in Bildungsmaßnahmen u.a. auch mit einem direkten Mitbewerber der Branche.
D3 Ökologische Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen
Nachdem gugler* bereits in den ersten Umweltzer-tifizierungen im Kommunikationsbereich die Vor-reiterrolle eingenommen hat (Umweltzeichen, FSC, klimaneutraler Druck, EMAS) gibt das neue Cradle-to-Cradle®-Innovationsprojekt die Möglichkeit, Druck-produkte noch ökologischer zu produzieren.
Cradle-to-Cradle® hält Druckprodukte im ressourcenkreislauf.
„Effizienz ist nicht genug. Wichtiger ist, das Richti-ge zu tun“, sagt Prof. Michael Braungart, federfüh-rend bei der Entwicklung des „Cradle-to-Cradle®“-Konzepts.
Demnach ist der Schlüssel zur Nachhaltig-keit nicht Effizienz, sondern Öko-Effekti-vität. Cradle-to-Cradle® (von der Wie-ge bis zur Wiege) bedeutet, dass schon beim Produktdesign das nächste Le-ben der eingesetzten Materialien mitgedacht wird. So entsteht kein Müll – nur technische und biologi-sche Nährstoffe, die in getrennten Kreisläufen weiterzirkulieren.
gugler* hat es sich zum Ziel ge-setzt, Druckprodukte zu entwi-ckeln, die bedenkenlos in den bio-logischen Kreislauf rückgeführtwerden können. Daher müssen diese nicht nur kompostierbar, sondern auch völlig schadstofffrei sein. Es gilt also, viele Substanzen zu überprüfen, zu ersetzen und teilweise neu zu entwickeln.
10 g* gemeinwohlbilanz 2011
Produzieren in rohstoff-
Kreisläufen. Giftfreie Druckprodukte
machen es möglich.
Nach einer Vorstudie im Jahr 2009 startete gugler* 2010 gemeinsam mit dem Umweltforschungsinsti-tut EPEA (Hamburg) und Alchemia Nova (Wien) das Entwicklungsprojekt. Dabei werden alle Stoffe, die in einem Standard-Druckprodukt oder im Produktions-prozess verwendet werden, überprüft und bewertet. Wo Veränderungsbedarf besteht, arbeitet gugler* di-rekt mit seinen Lieferanten an der Optimierung. Die erste Zertifizierung und damit der Produktstart wird noch in diesem Jahr erwartet.
D4 Soziale Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen
gugler* versucht auf Bedürfnisse benachteiligter Kunden Rücksicht zu nehmen, vor allem, wenn es um die Kommunikation nachhaltiger Ideen geht. Als kon-kretes Instrument zeigt sich die gugler*-Restdruck-platzbörse für NGOs.
Selbst bei optimaler Bogenausnutzung bleiben bei vielen Druckproduktionen immer wieder kleine und größere Papierflächen unbedruckt, die meist unge-nützt in den Altpapier-Container wandern. Besser gesagt: wanderten. Denn seit der Einführung der Restdruckplatzbörse im Spätherbst 2010 werden diese freien Flächen Non-Profit-Organisationen zur Verfügung gestellt, um Printproduktionen zum Null-tarif abzuwickeln. Bezahlt werden nur Datencheck, Weiterverarbeitung und Versand.
Somit arbeitet die Restdruckplatzbörse gleich dop-pelt im Sinne der Nachhaltigkeit: einerseits, um die Verbreitung von spannenden Ideen und wichtigen Projekten zu unterstützen, und andererseits, um Pa-pierabfälle zu reduzieren und damit die Rohstoffef-fizienz zu erhöhen.
Mittlerweile haben sich an die 30 NGOs und Initia-tiven bei der Restdruckplatzbörse registriert. Sobald ein Restdruckplatz entsteht, geht ein Informations-Mail zeitgleich an alle Teilnehmer der Börse. Den Zu-schlag bekommt, wer am schnellsten auf das Angebot reagiert. Obwohl erst vor Kurzem eingeführt, wird das Angebot bereits von vielen Organisationen dankbar angenommen. Insofern liefert die Restdruckplatzbör-se einen Beweis, dass auch mit kleinem Aufwand oft bemerkenswerte Nachhaltigkeitsprojekte entwickelt werden können.
D5 Erhöhung des sozialen und ökologischen Branchenstandards
Seit über 20 Jahren setzt sich gugler* mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander und setzt dabei laufend neue Benchmarks in Sachen ökologischer Druckpro-duktion. Der Standard, den gugler* mit jedem Auf-trag weitergibt, wird greenprint* genannt.
Seit der Gründung im Jahr 1989 ist gugler* bestrebt, die Produktion so umweltverträglich wie möglich zu gestalten. Ein weiteres Mosaiksteinchen hin zu einer ökologischen Produktion liegt in der Entwicklung von Cradle-to-Cradle® Druckprodukten, die völlig schadstofffrei sind. Sie hinterlassen demnach im Re-cycling keinen „Müll“ mehr und könnten sogar direkt in den biologischen Kreislauf rückgeführt werden.
Diese zukunftsfähige Einstellung be-zieht sich aber nicht nur auf die reine Druckproduktion. Mit der Entwick-lung von Checklisten und Anleitun-gen für nachhaltige Kommunikation setzt gugler* auch für die Marke-
11g* gemeinwohlbilanz 2011
ting- und Kommunikationsindustrie neue Standards. Marketing kann dazu beitragen, Menschen für einen nachhaltigen Lebensstil zu begeistern. Die Entwick-lung innovativer, zukunftsfähiger Produkte forcieren, neue Werte in die Kommunikation mit einfließen las-sen und selbst mit gutem Beispiel vorangehen.
Mit allen gugler*-Kommunikationsinstrumenten (Newsletter, Website, Nachhaltigkeitsberichte, Social Media) werden all diese Maßnahmen und Überle-gungen kommuniziert und diskutiert. Vor allem der enge Kontakt zu NGOs, aus dem sozialen und öko-logischen Bereich, hilft dem Medienhaus gugler* die unterschiedlichen Instrumente weiter zu entwickeln und damit auch einen Beitrag zu Erhöhung von sozi-alen und ökologischen Standards zu erreichen.
E1 Gesellschaftliche Wirkung / Bedeutung der Produkte / Dienstleistungen
Information ist die Basis für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Mit sinnlich gestalteten, lesens-werten Medien und Kommunikationslösungen leistet gugler* einen wesentlichen Beitrag, das Wissen auf dieser Welt zu vermehren. Sinnvollen Produkten und Dienstleistungen zu mehr Bekanntheit zu verhelfen, Botschaften zu verbreiten, die es wert sind publi-ziert zu werden. gugler* will mit den Möglichkeiten eines modernen Kommunikationsdienstleisters dazu beitragen, das Gute, das Wahre und das Schöne zu entwickeln und zu verbreiten.
Direkte und indirekte Produktwirkung: • Nachhaltige Beratungsdienstleistung: Möglichkei-
ten quer durch das Medienspektrum (Website bis klimaneutrales Druckprodukt)
• gugler* schafft ca. 100 Arbeitsplätze in der Regi-on und ist somit einer der größten Arbeitgeber der Stadt Melk
• gugler* informiert alle Interessierten über seine nachhaltigen Produkte und Dienstleistungen
gugler*-Leitsatz für Produkte/Dienstleistungen• Die Produkte und Dienstleistungen tragen zum Er-
folg unserer Kunden bei. Sie haben die optimale Qualität, um das Kundenziel zu erreichen
• Die Produkte und Dienstleistungen setzen ökologi-sche Benchmarks
• Aus den Erfahrungen mit unseren Kunden gewinnen wir Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen
E2 Beitrag zum Gemeinwesen
Seit dem 1. Dezember 2010 ist die gugler*-Restdruck-platzbörse aktiv. Alle bei gugler* registrierten NGOs können gratis den freien Platz auf den Druckbögen nutzen und bezahlen nur Datencheck, Weiterverar-beitung und Versand (siehe auch Punkt D4).
Ausgehend von der Überzeugung „Kooperation statt Konkurrenz“ unterstützt gugler* unterschiedlichste Initiativen, Organisationen und Interessensvertretun-gen und tritt hier als engagierter Partner in Sachen Nachhaltigkeit und zukunftsfähigem Wirtschaften auf. gugler* unterstützt unter anderem die von Angie Rattay initiierten Erdgespräche, ist Mitbegründer des CSR-Circles, tritt als Multiplikator für das Blumauer Manifest auf, leistet einen Beitrag für die SOL-Bro-schüre und hat auch die – mittlerweile mit einem Kreativpreis ausgezeichnete – Broschüre „Integration ist unser aller Bier“ kostenlos gestaltet. Darüber hin-aus tritt gugler* bei einer Vielzahl von Initiativen als Ideengeber, Mitveranstalter, Vortragender oder als Sponsor auf. Transparenz und Offenheit sind zentra-le Werte von Nachhaltigkeit. Mindestens einmal wö-chentlich begrüßt gugler* Schulklassen, Universitäten, Unternehmen, Interessierte und Initiativen. In Work-shops und Führungen werden dabei die gugler*-Phi-losophie, Produkte und Dienstleistungen präsentiert.
Einen weiteren großen Beitrag zum Gemeinwesen bringt gugler* durch seine Forschungs- und Entwick-lungsarbeit. Innovation ist sehr eng mit Nachhaltig-keit verbunden, daher setzt man konsequent auf die eigene „Nachdenk- und Forschungsarbeit“. Auch wenn ein wichtiger Teil dieser Forschungs- und Ent-wicklungsarbeit mit öffentlichen Geldern unterstützt wird, so wird der Großteil durch gugler* getragen.
Gründung netzwerk Achtsames Wirtschaften2009 war Kai Romhardt, Gründer des Netzwerkes „Achtsames Wirtschaften“ zum ersten Mal Gast im
Entwicklungshilfefür nachhaltigeProjekte undUnterstützung für nicht gewinn-orientierteorganisationen.
12 g* gemeinwohlbilanz 2011
Achtsames Wirtschaften
gemeinsam kultivieren.
Hause gugler*. Bei seinem ersten Auftritt in Melk zeigte er Wege auf, wie es gelingt, Achtsamkeit in ei-nem beruflichen Alltag zu entwickeln, damit die Vo-raussetzung für ein neues, sinnvolles, ökonomisches Denken und Handeln geschaffen werden kann. Mitt-lerweile fanden schon mehrere gemeinsame Veran-staltungen mit Kai Romhardt statt, zuletzt die einer eigenen Regionalgruppe Melk des Netzwerkes Acht-sames Wirtschaften. Zukünftig wird sich die Grup-pe regelmäßig in Abständen von 3 – 4 Wochen zu einem Achtsamkeits- und Meditationsabend treffen. Dabei geht es vor allem um die Achtsamkeitspraxis im Alltag und Berufsleben und die Umsetzung einer buddhistisch inspirierten Wirtschaftsethik.
Kunstförderung Das gugler forum melk bietet jedes Jahr ein bis zwei aufstrebenden Künstlern die Gelegenheit, ihre Ar-beiten im Rahmen einer Vernissage zu präsentieren. Die Auswahl der KünstlerInnen obliegt einer unab-hängigen Jury. gugler* gestaltet und druckt einen aufwendigen Kunstkatalog und stellt die gesamte Infrastruktur der Ausstellung, Dokumentation sowie eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit zur Verfü-gung. Mit dieser ambitionierten – und zweimal mit dem Maecenas ausgezeichneten – Initiative konnten bisher 12 KünstlerInnen unterstützt werden. Um eine Win-Win-Situation handelt es sich bei der Vergabe von handwerklichen Aufträgen an das Ge-fangenenhaus St. Pölten und das Quamut Amstetten.
Bei diesen Aufträgen geht es vor allem um die End-fertigung von Druckprodukten und Mailings.
E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen
Mit der EMAS-Validierung 2010 hat sich gugler* dazu bekannt, seine Umweltkennzahlen und somit seine ökologischen Auswirkungen ständig zu verbessern und die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens zu veröffentlichen. Daher wird jährlich ein Nachhal-tigkeits- bzw. Umweltprogramm erstellt und in der jährlich erscheinenden Umwelterklärung werden die Ergebnisse präsentiert. Diese Umwelterklärung ist für alle Interessenten zugänglich und auch online abruf-bar unter: www.gugler.at/umwelterklaerung.
E4 Minimierung der Gewinnausschüttung an ExterneEs erfolgt keine Gewinnausschüttung an externe Eigentümer. Im Jahr 2008 leistete gugler* erstmals eine Gewinnausschüttung (Gewinnbeteiligung) an seine Mitarbeiter.
E5 Gesellschaftliche Transparenzund Mitbestimmung
gugler* erstellt jährlich eine Aktualisierte Umwelterklä-rung und alle drei Jahre einen Nachhaltigkeitsbericht inklusive Umwelterklärung mit dem GRI Level B+, in
13g* gemeinwohlbilanz 2011
dem alle unternehmensrelevanten Tätigkeiten, Kenn-zahlen und Ziele beschrieben werden. 2011 wurde hiermit erstmalig eine Gemeinwohlbilanz erstellt. Auch wenn es bisher noch keinen institutionalisierten Stakeholder-Dialog gibt, so versucht gugler* bei der Erstellung der Nachhaltigkeitsberichte externe Part-
ner einzubinden. Im Zuge der Planung der Betriebser-weiterung fand im Sommer 2010 ein „Zukunftsdialog“ im Kreis von über 30 Experten und Nachbarn statt. Die beiden letzten gugler*-Nachhaltigkeitsberichte waren auch Basis für Lehrveranstaltungen an der Wirtschaftsuniversität Wien und an der UNI Graz.
AusblickKurzfristige Ziele• Unsere Mitarbeiter kennen unsere Vision, leben un-
sere Leitsätze durch: Erhöhung der Nutzung der Mediathek durch die Mitarbeiter, Durchführung von Fachvorträgen, Durchführung von Workshops für verantwortungsvolle Kommunikation, Umfassende-res Weiterbildungsangebot für Nachhaltigkeit, Lea-dership, Persönlichkeit und Gesundheit (Qualifizie-rungsverbund Momentum)
• Senkung der CO2-Emissionen durch: Durchführung eines Modern-Drive-Trainings, Verbesserung von internen und externen Kommunikationsmöglichkei-ten, Einführung von Ökohosting als neues Produkt, Angabe der CO2-Emissionen der Lieferung auf Lie-ferschein, Forcierung von CO2-neutralen Lieferun-gen bei Überseekunden, Forcierung klimaneutraler Druck
• Vergrößerung des Gemüsefeldes für die Selbstver-sorgung der Bio-Küche auf 2.500 m2
• Erweiterung der Betriebsflächen durch Neu- und Zubau im Rahmen von „Haus der Zukunft“
• Verbesserung des Abfallmanagements• Produktlaunch des ersten „Cradle-to-Cradle®“-
Druckprodukts und Weiterentwicklung von Zusatz-anwendungen
• Berücksichtigung der Bedürfnisse unserer Berüh-rungsgruppen durch: Etablierung einer permanen-ten Einrichtung zum Erfahrungsaustausch mit Sta-keholdern, Kundenzufriedenheitsmessung
• Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit
Langfristige Zielegugler* setzt sich langfristig zum Ziel, seine Vision und Mission täglich, wirtschaftlich erfolgreich und im Sinne des Gemeinwohlgedankens umzusetzen.
Unsere Vision.Wir sind ein Vorzeigeunternehmen für verantwor-tungsvolle Kommunikation und für achtsames Wirt-schaften zum Wohle der Menschen und der Erde.
Unsere Mission.Wir tragen mit allen Möglichkeiten eines modernen Kommunikationsdienstleisters dazu bei, das Gute, das Wahre und das Schöne zu entwickeln und zu verbreiten.
14 g* gemeinwohlbilanz 2011
Prozess der Erstellung der GemeinwohlbilanzFolgende Mitarbeiter waren bei der Erstellung der Gemeinwohlbilanz und des Gemeinwohlberichtes vom Unternehmen involviert:
teresa DistelbergerProjektleiterin C2C und Mitglied des Nachhaltigkeitsteams teresa.distelberger@gugler.at
Arno EttenauerControlling arno.ettenauer@gugler.at
Ernst Gugler Gründer, Gesellschafter & Geschäftsführer ernst@gugler.at
reinhard HerokNachhaltigkeitsbeauftragter und Mitglied des Nachhaltigkeitsteams reinhard.herok@gugler.at
roswitha SandwieserManagementsystembeauftragte und Mitglied des Nachhaltigkeitsteams roswitha.sandwieser@gugler.at
Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich:gugler GmbH, Auf der Schön 2, 3390 Melk, Austria, Telefon +43 (0) 27 52/500 50-0.
Gesamte Berichterstellung im Hause gugler*.Alle abgebildeten Personen sind Mitarbeiter, Familien-mitglieder und Kunden der Firma gugler*.
Der Gemeinwohlbericht und die Gemeinwohlbilanz wurden im Zeitraum von April bis September 2011 erstellt; es wurden ca. 100 Stunden für die Erstellung verwendet.
Der Gemeinwohlbericht und die Gemeinwohlbilanz werden beim nächsten Führungskräftetreffen prä-sentiert und an die Mitarbeiter in gedruckter Form verteilt.
Fragen zum inhalt des Berichts beantwortet unser nachhaltigkeits-beauftragter reinhard Herok gerne persönlich:0 2752 /500 50-234 oder reinhard.herok@gugler.at
Externes Audit durch Dr. Angela Drosg-Plöckinger am 3.10.2011 mit Feedbackgespräch am 4.10.2011.Zweitauditoren: Christian Rüther und Christian Loy
Datum: 4. Oktober 2011
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