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Gabriel Fauré Requiem, op. 48
César FranckSinfonie in d-moll
Johannes BrahmsSchicksalslied
Requiem
Solisten:Simone Schunk, Sopran
Christoph Kögel, Bariton
Frankfurter SingGemeinschaft Kirchenchor St. Martinus Hattersheim
Kammerorchester Collegium MusicumLeitung: Jens-Uwe Schunk
Dr. Hoch’s Konservatorium, Ffm. Samstag, 17.11.18, 19:3o Uhr Sonntag, 18.11.18, 19 Uhr St. Martinus Kirche, Hattersheim
Solisten:
Simone Schunk, Sopran
Christoph Kögel, Bariton
Chor und Orchester:
Frankfurter SingGemeinschaft
Kirchenchor St. Martinus Hattersheim
Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt
Leitung: Jens-Uwe Schunk
Programm
César Franck
Sinfonie in d-moll (Orchester)
Lento / Allegro non troppo – Allegretto – Allegro non troppo
* * * Pause, ca. 20 Minuten * * *
Johannes Brahms
Schicksalslied (Chor und Orchester)
Gabriel Fauré
Requiem, op. 48 (Chor und Orchester)
Introit et Kyrie – Offertoire – Sanctus – Pie Jesu – Agnus Dei –
Libera me – In paradisum
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César Franck (1822 – 1890)
César Franck wurde am 10. Dezember 1822 in Lüttich geboren und starb an den
Folgen eines schweren Unfalls mit einem Pferdebus am 8. November 1890 in
Paris. Seine musikalische Ausbildung erhielt er zu
nächst am Konservatorium in Lüttich. Nach dem
Umzug der Familie nach Paris im Jahr 1835 besuch
te er von 1837 bis 1842 das dortige Konservatorium.
Ab 1846 war er an verschiedenen Pariser Kirchen
als Organist tätig Daneben erteilte er Klavierunter
richt und komponierte zunächst ausschließlich für
die Orgel. Unter diesen Kompositionen befanden
sich bewusst auch schlichtere Stücke, die für einen
durchschnitt lichen Organisten im sonntäglichen
Gottesdienst gut spielbar sein sollten. Franck selbst genoss einen ausgezeich
neten Ruf als Virtuose an der Orgel. So schien im Jahr 1872 die Berufung als
Leiter der Orgelklasse an das Pariser Konservatorium beinahe zwangsläufig.
1885 wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Erst in seinen letzten bei
den Lebensjahrzehnten verfasste er größere Orchester werke wie die Sinfonie
dmoll, symphonische Variationen für Klavier und Orchester und eine Violin
sonate. Er wird dabei als Wegbereiter des französischen Impressionismus ge
sehen. Das Erscheinungs bild der Sym phonie und der Sonaten veränderte er
dahingehend, dass er Leitmotive auch satzübergreifend verwendete. Die von
ihm eingesetzten Tonverschiebungen geben seinem Werk eine besondere
Klangfarbe. Aus seinem Privatleben ist so gut wie nichts überliefert.
Sinfonie in d-mollLento / Allegro non troppo – Allegretto – Allegro non troppo
Diese Sinfonie ist seine einzige und gilt als eine seiner bedeutendsten Kom
positionen. Verfasst hat er sie in den Jahren 1886 bis 1888, ihre Popularität
erhielt sie aber erst nach seinem Tod. „Was ist das für eine Sinfonie“ befand
sein konservativer Kollege Ambroise Thomas nach der Uraufführung am
17. Februar 1889. Die Modulationen waren schon recht gewagt, denn das erste
Motiv – von Thema kann eigentlich keine Rede sein – wechselt im neunten
Requiem
Unser neues Konzert vereint Musik aus Frankreich und Deutschland.
Wir begegnen Musikern, die in ihrer Zeit neue Wege gingen:
Gabriel Fauré mit einem Requiem, das nicht den üblichen Erwartungen an
eine Totenmesse entsprach und César Franck, der mit seiner einzigen Sym
phonie konserva tive Zeitgenossen zur Frage veranlasste, was denn das für
eine Symphonie sei. Beide Musiker sind geprägt vom Verlangen, Musik weiter
zu entwickeln und die damals ver meintlich be stehenden Grenzen zu über
schreiten. Cesar Franck (1822 – 1890) wird dabei noch den Spätroman tikern
zugerechnet, Gabriel Fauré (1845 – 1924) steht schon an der Schwelle zum
impressionistischen Musikstil in Frankreich. Schließlich erklingt noch ein
Chorstück von Johannes Brahms (1833 – 1897), der in die Zeit der Hochromantik
in der deutschen Musik eingeordnet wird. Johannes Brahms greift für sein
Schicksalslied auf einen Text von Hölderlin aus dem Jahr 1799 zurück.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Zuhören.
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Takt nach des, im zehnten nach ces, im einundzwanzigsten nach fis, um
schließlich über c und es im neunundvierzigsten Takt nach FDur zu modu
lieren. Außerdem mokierte sich Thomas auch über die Instrumentierung im
zweiten Satz, nämlich über die Verwendung eines Englischhornes.
Über seine Sinfonie schreibt Franck selber in einer Erläuterung: „Es ist eine
klassische Sinfonie. Zu Beginn des ersten Satzes findet sich eine Reprise, wie
man sie ehedem zur besseren Bestätigung der Themen benutzte; sie steht
jedoch in einer anderen Tonart. Dann folgen ein Andante und ein Scherzo, die miteinander verbunden sind. Dabei wollte ich dies so, dass eine Zählzeit des
Andante einem Takt des Scherzo entspricht, sodass sie nach der vollständigen
Entwicklung der beiden Abschnitte übereinander geschichtet werden können.
Mir ist es gelungen, mein Problem zu lösen. Das Finale greift, wie in der „Neun
ten“ (Beethoven) alle Themen wieder auf; aber sie erscheinen nicht als Zitate;
ich habe anderes daraus gemacht; sie spielen die Rolle neuer Elemente.“
In Anlehnung an Liszt und Berlioz findet man in dieser Sinfonie Leitmotive,
die aber im Unterschied zu Berlioz (Symphonie fantastique) keinen program
matischen Inhalt haben. Neben der Kenntnis der Chromatik von Wagners
Tristan wurde er auch von Brahms und Liszt beeinflusst und so ist die Gefühls
spanne innerhalb dieser Komposition groß und reicht von zarter, inniger
Empfindung bis hin zur schwärmerischen Ekstase. Nicht umsonst bezeichne
te man ihn daher als den „französischen Brahms“. Franck soll über seine Sin
fonie gesagt haben: „Ich habe viel gewagt; aber das nächste Mal werde ich
noch mehr wagen.“
Der erste Satz steht eigentlich in zwei Tonarten, nämlich in dmoll und fmoll.
So beginnt das einleitende Lento in den tiefen Streichern in dMoll und stellt
das Leitmotiv dieses Satzes vor. Es besteht im Wesentlichen aus drei Tönen,
die im folgenden schnelleren Teil Allegro ma non troppo stark rhythmisiert
werden. Doch bald erklingt wieder das anfängliche Lento, diesmal jedoch in
der zweiten Grundtonart fMoll. Erst jetzt entfaltet sich der Satz in einer aus
gelassenen Durchführung, wobei ein zweites lyrisches Thema mit einbezo
gen wird. Am Ende des Satzes steht erneut das einleitende Lento, jedoch nun
in gMoll. Nach wenigen Takten erklingt das Hauptmotiv quasi als Schluss
akkord vom ganzen Orchester in einem gloriosen DDur, ein „harmonisch
halboffenes Ende“, was auch darauf hinweist, dass in dem Satz die Einleitung
zugleich auch der Hauptsatz ist. Der Satz beginnt und endet somit mit der
Einleitung, wenn auch in gewagter Modulation.
Der zweite Satz, der eigentlich ein Zusammenführen des klassischen Adagio
und des Scherzo in einem Satz ist – Franck geht soweit, dass er von einer
„Über einanderschichtung“ spricht – beginnt mit PizzicatoAkkorden als Klang
teppich für eine Kantilene des Englischhorns. Bald antworten die Bratschen
mit einer expressiven Gegenstimme, beantwortet von Klarinette und Horn.
Dieses romantische Adagio wird jedoch unterbrochen durch zwei Trios, die
wie in einem Scherzo das Leitmotiv des ersten Satzes zuerst lyrisch, dann in
TremoloTriolen und Sechzehnteln verarbeiten. Dieses burleske Musi zieren
nimmt fast überhand und läuft auch während der Wiederkehr des Adagio un
gehindert weiter; somit scheinen Adagio und Scherzo übereinander gelegt.
Das Finale beginnt in strahlendem DDur und steigert sich zu einem festli
chen Choralthema, das von den Blechbläsern vorgetragen wird. Doch bald
verliert sich die musikalische Energie und kann erst wieder durch Rückbesin
nung auf die Themen der vorangegangenen Sätze gebündelt werden. Das
Werk endet in einer Reprise der Hauptthemen und Motive der vorangegan g
enen Sätze und schließt mit einer letzten strahlenden Steigerung des Final
themas im ganzen Orchester.
Diese Sinfonie, die in ihrer individuellen Konzeption in der BeethovenNach
folge steht und lange Zeit noch als „verstörend“ galt, wurde erst Anfang 1900
endgültig in das internationale Konzertrepertoire aufgenommen, wo sie dann
ihren Siegeszug antrat.
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Gabriel Fauré (1845 – 1924)
Ebenso wie seine Musik ist der am 12. Mai 1845 in Pamiers geborene und am
4. November 1924 in Paris verstorbene Franzose in Deutschland eher unbe kannt.
In seinem umfangreichen Repertoire fehlen die ganz
groß besetzten voluminösen Werke. Faurés Musik
wirkt im kleinen Rahmen, er ist ein Meister der
Kammermusik. Zu seinen musikalischen Zeitge
nossen gehören Liszt und Brahms, aber auch Schön
berg, Berg und Webern.
Fauré wuchs als jüngster Sohn von insgesamt sechs
Kindern zunächst in Südfrankreich auf. Er brachte
sich selbst das Klavierspielen bei. Sein musikalisches
Talent ermöglichte ihm 1854 im Alter von neun Jah
ren die Aufnahme als Schüler an der École de musique religieuse et classique in
Paris. Dort wurde er zum Kirchenmusiker ausgebildet. Zu seinen Lehrern ge
hörte ab 1861 auch Camille SaintSaëns, mit dem ihn eine lebenslange Freund
schaft verbinden sollte.
Nach der Ausbildung trat er 1866 eine OrganistenStelle in Rennes an, kehrte
allerdings 1870 nach Paris zurück, um dort als Organist tätig zu werden. 1877
erhielt er die Stelle des Kapellmeisters an der Kirche Madeleine. In den 1880er
Jahren feierte Fauré mit den von ihm komponierten Liedern und seinem virtu
osen Klavierspiel große Erfolge in den Pariser Salons. Dort machte er unter an
derem die Bekannt schaft von George Sand, Gustave Flaubert und Iwan Turgen
jew. 1883 heiratete Fauré. Aus der Ehe mit Marie Fremet gingen die beiden
Söhne Emmanuel und Philippe hervor. 1896 wurde Fauré Titularorganist in der
Kirche Madeleine. Im selben Jahr übernahm er in der Nachfolge von Jules Mas
senet eine Professorenstelle am Conservatoire de Paris, dessen Direktor er 1905
wurde. Er unterrichtete unter anderem Maurice Ravel. Sein zunehmendes Ge
hörleiden, das schließlich zur Taubheit führte, zwang ihn 1919 die Direktoren
stelle wieder aufzugeben. Fauré erhielt 1920 das Große Kreuz der Ehrenlegion.
Er starb am 4. November 1924. Im Trauergottesdienst erklangen Teile seines
Requiems. Ihm zu Ehren wurde 1977 eine Bucht in der Westantarktis mit sei
nem Namen benannt: das FauréInlet.
Das Requiem, 1887
Die Fertigstellung des Requiems erfolgte im Jahr 1887, dem Todesjahr von
Faurés Mutter. Der Vater war bereits zwei Jahre zuvor verstorben. Inwieweit
diese Ereignisse Einfluss auf die Komposition genommen haben, ist nicht
überliefert. Es wurde am 16. Januar 1888 in der Kirche La Madeleine zum Be
gräbnis eines berühmten Pariser Architekten uraufgeführt mit dem Chor der
Kirche, der damals nur aus Knaben und Männern bestand, insgesamt etwa 35
Sängern. Die Instrumentierung war zunächst sehr klein gehalten. Das Orches
ter bestand aus geteilten Bratschen, Celli, Kontrabass, Solovioline, Harfe, Pau
ke und Orgel. Als Solostimmen sind lediglich eine Sopranstimme und eine
Baritonstimme eingesetzt, während sonst üblicherweise ein Requiem für vier
Solostimmen komponiert wird. Ob Fauré sich mit dieser Gestaltung den musi
kalischen Möglichkeiten der Kirchengemeinde anpasste oder die Besetzung
seiner kammermusikalischen Intention geschuldet ist, ist nicht bekannt.
Für eine spätere Fassung schuf Fauré jedenfalls eine umfassendere Instrumen
tierung und fügte vor allem Bläser hinzu, ohne allerdings die Charakteristik
dieses Requiems zu verändern. Diese Fassung wurde auf der Weltausstelkung
1900 in Paris uraufgeführt.
Fauré wollte mit diesem Requiem eigene Akzente setzen, weil er der gängigen
Totenmesse, die er ansonsten bei den Beerdigungen als Organist und Chorlei
ter zu begleiten hatte, überdrüssig geworden war. Das Setzen dieser Akzente
ist ihm schon allein durch die Textauswahl für die Vertonung gelungen.
Er verzichtet unter anderem fast vollständig auf das „Dies Irae“. Das himm
lische Strafgericht mit der Androhung von Höllenqualen weicht dem eher
friedlichen Bild, das das Jenseits in den Augen Faurés bot. Er vertont nur den
letzten Vers des „Dies Irae“, das „Pie Jesu“. Dafür fügt er „In paradisum“ hinzu,
das üblicherweise nicht in traditionellen Totenmesse zu hören ist, sondern
erst bei der Überführung des Leichnams von der Kirche zum Friedhof
erklingt. Die Aussicht auf Tröstung und auf ein friedvolles Jenseits spiegelt
sich in der Musik wider. In vielen Passagen wandeln sich die Mollklänge in
harmonische DurKlänge. Fauré setzt dynamische und harmonische Kontras
te, die diesem Requiem eine eigene Innerlichkeit geben, ohne in eine süssli
che, kitschige Richtung abzugleiten.
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Der Zuhörer wird mit dem Beginn des Introitus durch sich über mehrere Takte
hinziehende gleichbleibende Akkorde sofort in den Bann dieser Musik gezo
gen. Im Pianissimo erheben sich die vier Chorstimmen zum Grundakkord der
Leittonart dMoll und beschwören die ewige Ruhe (Requiem aeternam). Daran
schließt sich ein Wechselgesang der Tenor und der Sopranstimmen des Chores
an, der in einem gemeinsamen Flehen der vier Chorstimmen um Erhörung
des Gebetes mündet. Im Kyrie wiederholt sich die zuvor vom Tenor gesungene
Melodie, diesmal mit allen Chorstimmen.
Das Offertoire beginnt mit einem Kanon in hMoll der Chorstimmen Alt und
Tenor, die dann vom BaritonSolo abgelöst werden. Erst am Ende dieses Satzes
erheben sich alle Chorstimmen gemeinsam mit der Bitte, die Verstorbenen vor
den Qualen der Hölle zu bewahren. Dieser Satz klingt aus mit einem ruhigen
Amen in ADur. oder BDur (korrektur von anne)
Die Sopranstimmen des Chores eröffnen das Sanctus mit einer schlichten auf
und absteigenden Melodie, die sich um wenige Töne rankt. Begleitet werden sie
nur von der Harfe und den Violinen. Die anderen Chorstimmen schließen sich
später an. Erst mit dem Hosanna endet diese ruhig und träumerisch anmuten
de Sequenz. Der Lobgesang wird im fortissimo und mit kraftvollen ADur
Akkorden vorgetragen, bevor der gesamte Chor mit einem Sanctus im Pianissi
mo diesen Satz beschließt.
Das Pie Jesu ist ausschließlich dem SoloSopran vorbehalten. Auch dieses Gebet
erfleht die ewige Ruhe.
Das Orchester übernimmt das sich anschließende Agnus Dei mit einer sich
fließend nach oben schraubenden Melodie, bevor die Tenöre des Chores das
Lamm Gottes um die Befreiung von den Sünden und die ewige Ruhe für die
Toten ersuchen und die weiteren Chorstimmen in diese Bitte mit einstimmen.
Die Tenöre unterstreichen diese Bitte mit einem abschließendem ruhigen
‚sempiternam requiem‘. Der nächste Abschnitt wird vom Sopran zunächst
allein eingeleitet, bald darauf fallen aber alle Chorstimmen ein und lassen den
ewigen Glanz des Lichtes (Lux aeterna luceat eis) gemeinsam schimmern. Das
ganze schließt mit einer Reprise des Introitus (Requiem aeterna) für den Chor
und der Agnus DeiMelodie, die vom Orchester wieder aufgenommen wird.
Das Libera me wird zunächst vom BaritonSolo allein vorgetragen, bevor der
Chor den Text im Gleichklang der Stimmen fortführt. Die zunächst ruhige Me
lodieführung wird für die Darstellung der Tage des Zorns (Dies irae) unterbro
chen. Das Tempo verdoppelt sich. Von allen wird nachdrücklich um ewige Ruhe
und das Leuchten des ewigen Lichts gefleht. Am Ende wiederholt der Chor den
Text des BaritonSolo.
Der letzte Satz beschreibt den Gang ins Paradies. Der Text entstammt der
katholischen Bestattungsordnung. Es singen die Sopranstimmen des Chores,
die von Triaden im Orchester untermalt werden. Am Ende finden sich alle
Stimmen zum letzten ‚Requiem‘ zusammen.
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Johannes Brahms (1833 – 1897)
Johannes Brahms wurde am 7. Mai 1833 als zweites Kind eines Hamburger
Berufsmusikers geboren und ist am 3. April 1897 in Wien gestorben.
Mit sieben Jahren erhält Brahms ersten Klavierun
terricht und tritt mit zehn Jahren das erste Mal auf.
Bereits mit dreizehn kann er durch regelmäßige
Auf tritte seinen Teil zum Familienunterhalt beitra
gen. Brahms war weitgehend Autodidakt, Unter
richt in Klavier und Theorie erhielt er bei E. Marx
sen. Als Pianist erregte er schnell Aufsehen.
Zwanzigjährig wurde Brahms Begleiter des ungari
schen Geigers Eduard Remény. Durch Vermittlung
von Joseph Joachim lernte Brahms das Ehepaar
Schumann kennen. 1853 veröffentlichte Robert Schumann einen Artikel
„Neue Bahnen” in seiner „Zeitschrift für Musik”, in dem er Brahms als kom
menden großen Komponisten ankündigte. Mit Clara Schumann verband
Brahms, nach dem Tode von Robert Schumann, eine lebenslange Freund
schaft.
Nach einer Anstellung als Dirigent am Hof in Detmold bezog Brahms 1862
festen Wohnsitz in Wien. 1868 erlangte er mit der Uraufführung des Deut
schen Requiems den Durchbruch als Komponist. Die rentablen Verlags und
Konzerthonorare ermöglichten es ihm, als freischaffender Musiker tätig zu
sein. Zahlreiche Ehrungen bezeugen die Wertschätzung und den Ruhm seines
kompositorischen Schaffens.
Schicksalslied
Johannes Brahms stieß auf dieses Gedicht von Friedrich Hölderlin wohl im
Jahr 1868. Es beeindruckte ihn so sehr, dass er sich zu einer Vertonung ent
schloss. Die Uraufführung am 18. Oktober 1871 dirigierte er selbst.
Diesen Ende des 18. Jahrhunderts geschriebenen Text liest man heute, mehr
als zweihundert Jahre später mit einem gewissen Erstaunen. So hat man also
damals die Gegensätzlichkeit zwischen einer Götter und einer Menschen
welt beschrieben. Auf der einen Seite eine Welt voller Harmonie und Glückse
ligkeit, vom Licht beschienen, auf der anderen Seite die Mühsal des heimatlo
sen Menschen, der von Naturgewalten gezogen, in die Tiefe zu stürzen droht.
Diese unterschiedlichen Welten finden kongenialen Ausdruck in der Musik.
In einem ruhigen Viervierteltakt beginnt die AltStimme in EsDur nach einer
Introduktion des Orchesters den Lobgesang auf die Göttlichen. Die anderen
Stimmen schließen sich harmonisch an. Die Musik schreitet geruhsam vor
an. Die Chorstimmen bewegen sich im wesentlichen in den Mittellagen,
große Tonsprünge in den einzelnen Stimmen kommen nicht vor. Abgesetzt
hiervon dann der zweite Teil, in dem Brahms in die Paralleltonart cMoll
wechselt. Aus dem ruhigen Viervierteltakt wird ein unruhiger Dreivierteltakt.
Die Stimmen schrauben sich in die Höhe, um wieder in die Tiefe zu stürzen,
so wie es den Menschen in ihrer Heimatlosigkeit ergeht. Hierhin und dorthin
getrieben. Von Klippe zu Klippe eben und das über Jahre hinweg. Hier meint
man durch Brahms treibende Musik die Wellen sich am Fels brechen zu
sehen. Der Chorgesang verhallt zunächst mit dem Sturz ins Ungewisse und
überlässt die Klage über dieses Menschenschicksal noch für eine ganze Reihe
von Takten dem Orchester.
Brahms geht über Hölderlin hinaus. In einer zweiten Version der Ver tonung
lässt er es nicht bei dem Absturz der Menschheit bewenden, sondern kehrt an
die Anfangszeilen des Gedichts zurück. In strahlendem CDur lässt er die vier
Chorstimmen nochmals zu einer kurzen Lobpreisung der Gött lichen anset
zen.
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I. Introit et Kyrie
Requiem aeternam dona eis Domine
et lux perpetua luceat eis.
Te decet hymnus, Deus, in Sion:
et tibi reddetur votum in Jerusalem.
Exaudi orationem meam,
ad te omnis caro veniet
Kyrie eleison,
Christe eleison,
Kyrie eleison.
II. Offertoire
O domine Jesu Christe,
rex gloriae, libera animas defunctorum
de poenis inferni
et de profundo lacu.
O domine Jesu Christe,
rex gloriae,
libera animas defunctorum de ore
leonis ne absorbeat tartarus.
O domine Jesu Christe,
rex gloriae
ne cadant in obscurum
Hostias et preces tibi,
Domine, laudis offerimus: tu suscipe
pro animabus illis, quarum hodie
memoriam facimus: fac eas, Domine,
de morte transire ad vitam, quam olim
Abrahæ promisisti et semini eius.
Amen
I. Introit et Kyrie
Ewige Ruhe gewähre ihnen, Herr und das
immerwährende Licht leuchte ihnen.
Dir gebührt Lob, Gott auf dem Zion,
dir erfüllt man Gelübde in Jerusalem.
Erhöre mein Gebet;
zu Dir kommt alles Fleisch
Herr, erbarme Dich.
Christus, erbarme Dich.
Herr, erbarme Dich.
II. Offertoire
Oh Herr Jesus Christus, König der
Herrlichkeit, bewahre die Seelen der
Verstorbenen vor den Qualen der Hölle
und vor den Tiefen der Unterwelt.
Oh Herr Jesus Christus, König der
Herrlichkeit, bewahre die Seelen der
Verstorbenen vor dem Rachen des Löwen,
dass die Hölle sie nicht verschlinge.
Oh Herr Jesus Christus, König der
Herrlichkeit, lass sie nicht hinabstürzen
in die Finsternis.
Opfergaben und Gebete bringen wir
dir, Herr, nimm sie an für jene Seelen,
derer wir heute gedenken.
Gib, Herr, dass sie vom Tode gelangen
zum Leben, was einst Abraham verspro
chen wurde und dessen Nachkommen.
Amen
Requiem, Gabriel FauréSchicksalslied, Johannes Brahms
Liedtexte / Übersetzung
Ihr wandelt droben im Licht
Auf weichem Boden, selige Genien!
Glänzende Götterlüfte
Rühren Euch leicht,
Wie die Finger der Künstlerin
Heilige Saiten.
Schicksallos, wie der schlafende
Säugling, atmen die Himmlischen;
Keusch bewahrt
In bescheidener Knospe
Blühet ewig
Ihnen der Geist,
Und die seligen Augen
Blicken in stiller
Ewiger Klarheit.
Doch uns ist gegeben,
Auf keiner Stätte zu ruhn;
Es schwinden, es fallen
Die leidenden Menschen
Blindlings von einer
Stunde zur andern,
Wie Wasser von Klippe
Zu Klippe geworfen,
Jahrlang ins Ungewisse hinab.
Ihr wandelt droben im Licht
Auf weichem Boden, selige Genien!
Text: aus „Hyperion“ von Friedrich Hölderlin
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Libera me, Domine,
de morte aeterna,
in die illa tremenda, quando coeli
movendi sunt et terra, dum veneris
judicare saeculum per ignem.
Libera me, Domine,
de morte aeterna,
Libera me, Domine,
VII. In paradisum
In paradisum deducant angeli in
tuo adventu suscipiant te martyres
et perducant te in civitatem
sanctam Jerusalem
Chorus angelorum te suscipiat
et cum Lazaro quondam paupere
aeternam habeas requiem.
Requiem aeternam habeas,
requiem.
Befreie mich, Herr,
von dem ewigen Tod an jenem Tage
des Schreckens, wo Himmel und Erde
wanken, da Du kommst,
die Welt durch Feuer zu richten.
Befreie mich, Herr,
von dem ewigen Tod.
Befreie mich, Herr.
VII. In paradisum
Ins Paradies mögen die Engel dich
geleiten, bei deiner Ankunft die
Märtyrer dich empfangen und dich
führen in die heilige Stadt Jerusalem.
Der Chor der Engel möge dich empfangen,
und mit Lazarus, dem einst armen,
mögest du ewige Ruhe haben
ewige Ruhe sollst du haben,
Ruhe.
III. Sanctus
Heilig, heilig, heilig Herr, Gott der
Heerscharen. Himmel und Erde sind
erfüllt von deiner Herrlichkeit.
Hosanna in der Höhe.
IV. Pie Jesu
Gütiger Jesus, Herr, gib ihnen Ruhe,
die ewige Ruhe.
V. Agnus Dei
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die
Sünde der Welt, gib ihnen Ruhe,
die ewige Ruhe.
Das ewige Licht leuchte ihnen, Herr,
bei deinen Heiligen in Ewigkeit,
denn du bist mild.
Ewige Ruhe gewähre ihnen, Herr und
das immerwährende Licht leuchte ihnen
VI. Libera me
Befreie mich, Herr, von dem ewigen
Tod an jenem Tage des Schreckens,
wo Himmel und Erde wanken,
da Du kommst,
die Welt durch Feuer zu richten.
Zittern befällt mich und Angst,
denn die Rechenschaft naht und
der drohende Zorn.
Tag der Sünde, Tag des Zorns, des
Unheils und des Elends, Tag der Sünde,
Tag, so groß und so bitter.
Ewige Ruhe gewähre ihnen, Herr und
das immerwährende Licht leuchte ihnen
III. Sanctus
Sanctus, sanctus, sanctus Dominus
Deus Sabaoth.
Pleni sunt coeli et terra gloria tua.
Hosanna in excelsis.
IV. Pie Jesu
Pie Jesu Domine, dona eis requiem,
sempiternam requiem
V. Agnus Dei
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,
dona eis requiem
sempiternam requiem,
Lux aeterna luceat eis, Domine,
cum sanctis tuis in aeternum
quia pius es.
Requiem aeternam dona eis Domine
et lux perpetua luceat eis
VI. Libera me
Libera me domine, de morte aeterna,
in die illa tremenda,
quando coeli movendi sunt et terra,
dum veneris judicare
saeculum per ignem.
Tremens factus sum ego, et timeo,
dum discussio venerit atque
ventura ira
Dies illa, dies irae calamitatis et
miseriae, dies illa,
dies magna et amara valde.
Requiem aeternam dona eis Domine
et lux perpetua luceat eis
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Simone Schunk, Sopran
Simone Schunk studierte Operngesang an der Hochschule für Musik und Dar
stellende Kunst in Frankfurt am Main bei Prof. Heidrun Kordes und ge hörte
der Lied und Interpretationsklasse von Prof. Eugen
Wangler und Prof. Rolf Reinhardt an.
Nach Beendigung ihres Studiums war die Sopranistin
von 2003 bis 2014 Ensemblemitglied des Staats theater
Wiesbadens, wo sie sowohl im Opernfach mit bedeu
tenden Partien wie Susanna (Le Nozze di Figaro),
Despina (Cosi fan Tutte), Gretel (Hänsel und Gretel),
Clorinda (La Cenerentola), Sophie (Werther), Frasquita
(Carmen) als auch im Operetten und Musical bereich zu
erleben war. So gehörten u.a. Eliza Doolittle (My fair
Lady), Ottilie (Weißes Rössl), Christel von der Post (Vogel
händler), Boulotte (Ritter Blaubart), Mi (Land des Lä
chelns), Valencienne (Lustige Witwe) zu ihrem großen und vielfältigen Reper
toire. Zudem gastierte sie am Staatstheater am Gärtnerplatz München, am
Badischen Staatstheater Karlsruhe, am Staatstheater Darmstadt und in der
Siegerlandhalle Siegen.
Ergänzend verfolgt Simone Schunk eine rege Konzerttätigkeit. Neben dem Re
quiem (W. A. Mozart), Elias (F. Mendelssohn Bartholdy), Ein Deutsches Requiem
(J. Brahms), Messias (G. F. Händel), Die Schöpfung (J. Haydn), Weihnachtsorat
orium (J. S. Bach), Te Deum (A. Dvorak) zählen weitere bedeutende geistliche
und welt liche Werke wie G. Mahlers 4. Symphonie, die Liebesliederwalzer von
J. Brahms oder die Faustszenen von R. Schumann zu ihrer bereits gesungenen
Literatur.
Konzertverpflichtungen führten sie u.a. in die Alte Oper Frankfurt, den Sende
saal des hr und WDR, ins Magdeburger und Bremer Konzerthaus, nach Öster
reich, Italien, Spanien, Israel.
Christoph Kögel, Bariton
Christoph Kögel begann mit privatem Gesangsunterricht bei Janet Hardy in
Augsburg. Als Hospitant war er Mitglied der Opernschule des Leopold
MozartKonservatoriums, Augsburg und von 1984 bis 1986,
Chorist im Opernchor der Städtischen Bühnen Augsburg.
1986 bis 1992 studierte er an der Staatlichen Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main im Fach
OpernGesang bei Prof. Martin Gründler und in der Lied
klasse bei Prof. Charles Spencer. Meisterkurse bei Brigitte
Fassbaender und Sena Jurinac schlossen sich an.
Von 1993 bis 2004 war er teils fest, teils als Gast engagiert
an den Städtischen Bühnen Osnabrück, Kaiserslautern
(Pfalztheater), Städt. Bühnen Lübeck, Staatstheater Mainz,
Staatstheater Darmstadt und Zeitgenössische Oper Berlin/
Komische Oper Berlin. Parallel war er immer auch als Lied
und Oratoriensänger und in freien Kammeroper produk tionen beschäftigt
(„Vokalsolisten Frankfurt“ und „Kammeroper Frankfurt“).
Zu seinem Repertoire gehören Oratorien von Telemann, Bach und Händel
und Opernpartien wie Graf Almaviva (Figaros Hochzeit), Valentin (Margarete),
Guglielmo (Cosi fan tutte), Silvio (Bajazzo).
Konzertreisen führten ihn nach Belgien, Ungarn, Estland, Lettland, Österreich,
Israel, Frankreich und in die Schweiz.
20
Jens-Uwe Schunk
JensUwe Schunk stu dierte Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst in Frankfurt am Main bei D. Roth (Orgel), B. Possemey er
(Gesang) und W. Toll (Dirigieren). Neben dem
Studium sammelte er wichtige Erfahrungen als
Dirigent und Chorleiter. Zu seinem Repertoire
ge hören Messen für Chor und Orchester, u. a.
von Mozart, Haydn, Bruckner, Gounod, aber auch
Werke von Bernstein, Rutter, Near und Barber.
JensUwe Schunk setzte seine Studien mit einem
Kapellmeisterstudium bei W.D. Hauschild und
Péter Eötvös an der Hochschule für Musik in
Karls ruhe und einem Aufbaustudium im Fach Dirigieren, Schwerpunkt
Opernrepertoire, an der Musikhochschule des Saarlandes in Saarbrücken bei
Toshiyuki Kamioka fort. Im Mittelpunkt der Ausbildung in der international
besetzten Dirigentenklasse von Péter Eötvös standen Konzertprojekte im In
und Ausland, an denen der international gefragte Komponist und Dirigent
seine Studenten teilnehmen ließ. Diese in Deutschland einzigartige Ausbil
dungsmethode führte zu musikalischer Arbeit mit renommierten Orches
tern wie den Berliner und den Münchner Philharmonikern, der Neuen Phil
harmonie Frankfurt, dem Radio Philharmonie Orchestra Hilversum und
London BBC.
Seit 1999 leitet JensUwe Schunk das Kammerorchester Collegium Musicum
Frankfurt und den Kirchenchor St. Martinus Hattersheim. In Zusammenar
beit dieser beiden Ensembles mit dem Verein „beaux arts“, der seit 1998 die
musi ka lischen Vorhaben JensUwe Schunks unterstützt, konnten bisher große
Konzertprogramme mit herausragendem Erfolg aufgeführt werden u. a. der
„Lobgesang“ und die 2. Sinfonie von Mendelssohn Bartholdy, Händels „Messi
as“ und das „Deutsche Requiem“ von Brahms.
2005 übernahm JensUwe Schunk zusätzlich die Leitung der Frankfurter
SingGe meinschaft. Seine drei Ensembles konzertieren seitdem oft gemein
sam mit einem breiten Spektrum von Werken vom Barock bis zur Moderne.
Die Frankfurter SingGemeinschaft
hat sich im Lauf ihres über 65jährigen Bestehens im Frankfurter Raum einen
Namen als Laienchor mit anspruchsvollen Konzertprojekten gemacht.
Im Oktober 2005 hat JensUwe Schunk die musikalische Arbeit mit dem Chor
aufgenommen und seitdem die Leistungsfähigkeit stetig gesteigert.
Zweimal im Jahr gestaltet die Frankfurter SingGemeinschaft Programme aus
den verschiedensten musikalischen Epochen und Stilrichtungen – a capella
oder mit großer Orchesterbegleitung. Das Werkspektrum reicht von Purcell,
Händel, Mozart, Schubert und Cherubini über Mendelsohn und Bach bis zu
Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts wie Grieg, Wolf, Bernstein, Britten
und Hindemith bis zu zeitgenössischen Werken von Jenkins, Jarrett, Lauridsen
und Gjeilo. Sowohl geistliche Werke wie auch weltliche Texte, z.B. vertonte
Gedichte von Rilke, Eichendorff und Agee, werden durch den Chor interpretiert.
Mit dem Kirchenchor St. Martinus Hattersheim und dem Kammerorchester
Collegium Musicum Frankfurt arbeitet der Chor seit 2006 eng zusammen
und kann so regelmäßig große Chorwerke aufführen. In den letzten Jahren
wurde so das Repertoire um das „Magnificat“ von Rutter, Dvoráks „Te Deum“.
Bachs „Weihnachtsoratorium“, Orffs „Carmina Burana“, die „Chichester Psalms“
von Bernstein, „Paulus“ und „Elias“ von Mendelssohn Bartholdy, „Messias“ und
„cmoll Messe“ von Mozart sowie die „EsDur Messe“ von Schubert erweitert.
Derzeit hat der Chor rund 70 aktive Mitglieder, die sich wöchentlich zu Proben
und einmal jährlich zu einem Probenwochenende treffen. Durch regelmäßige
Stimmbildung wird zusätzlich der Gesamtklang des Chores weiter verbessert.
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Kirchenchor St. Martinus Hattersheim
1912 gegründet, feierte der Kirchenchor St. Martinus Hattersheim 2012
sein 100jähriges Bestehen. Den Höhepunkt im Jubiläumsjahr bildete die
Aufführung von Mendelssohn Bartholdys „Oratorium Elia“s.
Die Hauptaufgabe des Chors liegt in der Mitgestaltung der Liturgie bei den
großen Festen während des Kirchenjahrs. Zudem richtet er Kirchenkonzerte
in der Pfarrkirche St. Martinus aus und nimmt an Konzerten in und außer
halb von Hattersheim teil. Zum Repertoire des Chors gehören Werke der alten
Meister ebenso wie Chorliteratur zeitgenössischer Komponisten. Neben Mes
sen und Motetten werden in den Gottesdiensten auch Lieder und Psalmen im
Wechsel mit der Gemeinde gesungen.
Seit dem Jahr 2ooo arbeitet der Chor mit dem Kammerorchester Collegium
Musicum Frankfurt zusammen. Konzerthöhepunkte in dieser Zeit waren bei
spielsweise Mendelssohn Bartholdys „Elias“ und „Lobgesang“ und Mozarts
große „cmoll Messe“
2oo6 begann die Kooperation mit der Frankfurter SingGemeinschaft mit der
Aufführung des „Psalm 42“ von Mendelssohn Bartholdy und des „Te Deum“
von Dvorák. Hinzu kamen in den folgenden Jahren unter anderem Mozarts
„Requiem“, „Die Schöpfung“ von Haydn, Bachs „Weihnachtsoratorium“ sowie
das „Deutsche Requiem“ von Brahms und die „EsDur Messe“ von Schubert.
Höhepunkte im Chorleben sind Konzertreisen und Chorfahrten, die unter
anderem schon nach Rom, Südtirol, Ungarn, Augsburg, Regensburg, Münster
und Magdeburg führten.
Der Chor hat zurzeit 52 aktive und mehr als 100 passive Mitglieder und freut
sich über jedes neue Mitglied.
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Kammerorchester Collegium Musicum, FrankfurtIm Jahr 1965 gründete Horst Langkamm ein Orchester als „Kurs“ im Rahmen
der Volkshochschule. Bald jedoch wuchs dieses zu einem veritablen Sinfonie
orchester heran, so dass Horst Langkamm 1967 den Entschluss fasste, ein
eige nes zweites Ensemble ins Leben zu rufen, das „Kammerorchester Collegi
um Musicum Frankfurt“.
Die Intention für diesen Klangkörper war, mit ambitionierten Musikern auch
schwie rigere Werke der Orchesterliteratur einzustudieren. In diese Zeit fallen
etliche Uraufführungen bekannter Komponisten wie Gerhard MüllerHorn
bach, Frank Michael, Jochen Scior und Milan Salich; insgesamt wurden zehn
Werke für das Orchester geschrieben. Das Orchester entwickelte sich unter
seinen verschiedenen Konzertmeistern zu einem der ambitioniertesten
Amateurorchester Hessens.
Horst Langkamm sowie der langjährige Konzertmeister Günther Simon ver
abschiedeten sich 1995 mit der „Prager Sinfonie“ von Mozart und dem 5. Kla
vierkonzert von Beethoven, aufgeführt in der Alten Oper Frankfurt. In der
Folge konnte ein junger Dirigent, Roland Böer, gewonnen werden, der das En
semble zur einem reinen Streichorchester umformte, das je nach Bedarf die
notwendigen Bläser engagiert.
Ab 1999 wurde JensUwe Schunk der nächste Dirigent, der das Orchester wei
ter klanglich und technisch entwickelte. Unter seiner Leitung konnten Werke
wie das Divertimento für Streicher von Bartok, die erste Sinfonie von Prokof
jew so wie etliche große klassische Sinfonien (4., 5. und 7. von Beethoven, 1. von
Brahms, 8. und 9. Sinfonie von Dvorak) aufgeführt werden. Auch die Zusam
menarbeit mit den Chören von St. Martinus Hattersheim sowie der Frankfur
ter SingGemeinschaft bereicherten das Repertoire des Kammerorchesters.
Zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 2017 brachte das Orchester eines der größten
Werke der klassischen Literatur zu Gehör, die 3. Sinfonie von Beethoven „Eroica“.
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Frankfurter SingGemeinschaft
Vorsitzende: Brigitte GüthMayr, KarlStielerStr. 1–3, 60320 Frankfurt
frankfurter.singgemeinschaft@gmail.com
www.frankfurter-singgemeinschaft.de
Kirchenchor St. Martinus Hattersheim
Vorsitzender: Dr. Ulrich Göbel, Rathausstr. 14, 65795 Hattersheim
ulrichgoebel@tonline.de
www.chor-hattersheim.de
Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt
Michael und Christamaria Poßner, WalterKolbStr. 4, 60594 Frankfurt
Michael.Possner@tonline.de
www.collegium-musicum-frankfurt.de
Kontakt:Unser nächstes Konzert:
Martin Palmeri (*1965)
Misa a Buenos Aires (Misa Tango)für Sopran, Chor, Bandoneon, Klavier und Streicher
uraufgeführt 1996
18. Mai 2019Deutschorden, Frankfurt
19. Mai 2019Matthäuskirche, Frankfurt
Mitwirkende:
Frankfurter SingGemeinschaft
Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt
Leitung: JensUwe Schunk
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Danksagung
Die beteiligten Ensembles bedanken sich bei all jenen, die durch ihre
Sachspende, finanzielle Zuwendung und ihre ehrenamtliche Arbeit
die beiden Veranstaltungen unterstützt und möglich gemacht haben.
Impressum:
Redaktion: Anne Winckler, Michael Poßner,
Brigitte Güth-Mayr, Gudrun Schmidt
Gestaltung: Cornelia Wruck
Fotografien: Wikipedia (Komponistenportrait),
Udo Hielscher, Maria Obermaier, Martin Schütte
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