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Post on 05-Apr-2015
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Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
Geld und Sozialstruktur:
Quellen:
1983: Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital, in Kreckel, Reinhard (Hrsg.): Soziale Ungleichheiten. Soziale Welt, Sonderband 2, Göttingen: Schwarz.
1994: Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft, Frankfurt am Main: Surkamp.
Theoretische Zugänge
Pierre Bourdieu
Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
GLIEDERUNG
1. Einleitung
2. Kapitalbegriff
3. Kapitalstruktur
4. Kapitalumwandlung
5. Fazit
Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
1. EINLEITUNG
Bourdieus Leben und sein grundlegendes Theorieverständnis
• • 1930 in Denguin, Frankreich geboren und 2002 in Paris gestorben
• besonderes Interesse an Ungleichheit der Bildungschancen
• Sinn des alltäglichen Handelns bestimmt durch Sozialstruktur & persönliche Handlungsstrategien
• Zeit „Die gesellschaftliche Welt ist akkumulierte Geschichte“
Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
1. EINLEITUNG
Zentrale Begriffe
• Habitus als „Leibgewordene Geschichte“
• soziales Feld als „Dinggewordene Geschichte“
• „opus operati“ und „modus operatum“ Produkt & Produzent von „Lebenserfahrung“
• Hauptwerk: „Die feinen Unterschiede“ soziale Abgrenzung durch „Lebensstile“
Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
2. KAPITALBEGRIFF
Kapital & Sozialstruktur
• • Kapitalverteilung als Ursache für soziale Ungleichheit
• Distinktion der Gesellschaftsstruktur durch Kapital (vgl. Simmel, Marx)
• Erweiterung des Kapitalbegriffs Kulturkapital
• Zeit „Kapital ist akkumulierte Arbeit, entweder in Form von Materie oder in verinnerlichter, „inkorporierter“ Form“
Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
3. KAPITALSTRUKTUR
Ökonomisches Kapital
•Direkter Geldwert
•Materielle Dinge z.B. Maschinen,
Eigentum an Produktions-
mitteln
Kulturelles Kapital Soziales Kapital
•Institutionalisierte Beziehungen
•Ressourcen, die auf Gruppen-
zugehörigkeit basieren
•Netzwerk
•Multiplikationseffekt
•Beziehungsarbeit
Erklärung der gesellschaftlichen Welt mit dem Kapitalbegriff
• Körpergebunden
• Verinnerlichung
• Formen:
- inkorporiertes
- objektiviertes
- institutionalisiertes
Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
3. KAPITALSTRUKTUR
inkorporiertes
•Verinnerlichungs-prozess
•Kostet „persönliche“ Zeit
•Bildung
•Seltenheitswert
•Soziale Vererbung
objektiviertes
•Materiell übertragbar
•Kulturelle Güter:
Bilder, Bücher, Instrumente
•Symbolisch aktiv
•Setzt ökonomisches Kapital + kulturelle
Fähigkeiten voraus
institutionalisiertes
•Inkorporiertes Kulturkapital kann in Form von Titeln objektiviert werden
•Unabhängig von seinem Träger
•Messbare Verleihung von Kompetenzen
•Geldwerte Austauschbarkeit
•Vergleich + Austausch der Träger
Kulturkapital
Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
3. KAPITALSTRUKTUR
Dreidimensionaler Raum
Kapitalvolumen
•Gesamtvolumen aller aufwendbaren Ressourcen + Machtpotentiale der Kapitalarten
•Ober-, Mittel- und Unterschicht Klassenbegriff
Kapitalstruktur
•Effekte der diversen Kapitalsorten
•Symmetrisch / asymmetrisch
•Zwei Gruppen homologer Positionen:
Reproduktion über ökonomisches / kulturelles Kapital
Zeitliche Entwicklung
•Reproduktion über Generationen hinweg
•Zeitlicher Aufwand Investition von Zeit in Kindererziehung
•Aufwand für Bildung
Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
3. KAPITALSTRUKTUR
Verteilung des Kapitals Ursache für Unterschiede innerhalb der Gesellschaft
Arbeiterklasse
Kleinbürgertum
Ökonomische Elite
Intellektuelle Elite
Kulturelles Kapital + Ökonomisches Kapital -
Kulturelles Kapital -Ökonomisches Kapital +
Kapitalvolumen +
Kapitalvolumen -
Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
3. KAPITALSTRUKTUR
Verteilung des Kapitals Ein Beispiel
Arbeiterklasse
Ökonomische Elite
Intellektuelle Elite
Kulturelles Kapital + Ökonomisches Kapital -
Kulturelles Kapital -Ökonomisches Kapital +
Kapitalvolumen +
Kapitalvolumen -
Lehrer höherer Schulen
Techniker
Kleinbürgertum
Volksschullehrer
Hochschullehrer
Führungskräfte Öff. Dienst
Vorarbeiter
Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
4. KAPITALUMWANDLUNG
Konvertierbarkeit
• Doppelte Annahme Ökonomismus und Semiologismus
• Konvertierbarkeit über ökonomisches Kapital möglich
• Äquivalenzmaß: Arbeitszeit im weitesten Sinn
• WICHTIG: Umwandlung immer mit Kosten verbunden
• Satz von der Erhaltung der Energie – keine Verschwendung
Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
4. KAPITALUMWANDLUNG
System der Reproduktionsstrategien
• Sinn: Kapital & Positionen im sozialen Raum zu festigen oder zu verbessern
• Reproduktion abhängig von:• 1) Volumen und Struktur des Kapitals• 2) „Verfassung“ d.h. den Reproduktionsinstrumenten (Erbrecht, Schulsystem etc.)• 3) Systemcharakter
• Unterschiedliche Reproduzierbarkeit der einzelnen Kapitalarten
• Reproduktionschancen bestimmen die Einstellung zur Zukunft
• Vertikal- & Transversalverlagerung nur geringfügig feststellbar
Geld und Sozialstruktur: theoretische Zugänge
5. FAZIT
• Reproduktion sozialer Ungleichheit, weil Verlagerungen sehr selten sind
• Zeit sparen kostet Geld & Geld sparen kostet Zeit
• Kapital ist alles was „gewinnbringend“ eingesetzt werden kann
• Geld bzw. Kapital kann als Ordnungsprinzip der Gesellschaft gesehen werden
• Geld bzw. Kapital strukturiert die Gesellschaft
• Kulturelles Kapital ist die am besten „verschleierte“ Kapitalart
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