gesamtwirtschaftliche effekte des softwaresektors in Österreich 2003 univ.-ass. univ.-lekt. mag....
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Gesamtwirtschaftliche Effekte des Softwaresektors in Österreich 2003
Univ.-Ass. Univ.-Lekt. Mag. Dr.
Gottfried HaberUniversität Klagenfurt
Ludwig Boltzmann Institut zur Analyse wirtschaftspolitischer Aktivitäten
Wirtschaftsuniversität Wien
Rahmendaten des Softwaresektors in Österreich
Beschäftigte (Arbeitsplätze) 32.000 Personen Beschäftigte (Vollzeitäquivalente) 20.500 Personen Unternehmen gesamt 8.000 Unternehmen davon Softwarehäuser 4.800 Unternehmen davon Unternehmen im Bereich Datenverarbeitungsdienste 2.800 Unternehmen Nettoumsatz 5,5 Mrd. € davon Standardsoftware 1,5 Mrd. € davon IT-Dienstleistungen 3,4 Mrd. € davon sonstige Software 0,6 Mrd. €
Personalaufwand: ca. € 44.000,-/Personenjahr
Anzahl der Unternehmen und Umsätze nach Größenklassen
Struktur und Umsatz nach Größenklassen
95,10%
3,70%1,00% 0,20%
21,90% 22,30%26,70%
29,10%
0,00%
10,00%
20,00%
30,00%
40,00%
50,00%
60,00%
70,00%
80,00%
90,00%
100,00%
1-9 10-49 50-249 Mehr als 250
Beschäftigte
Pro
zen
t
Anteil der Unternehmen Anteil am Umsatz
Beschäftigte und Umsätze nach Größenklassen
Beschäftigte und Umsatz pro Beschäftigtem/r nach Größenklassen
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
14.000
1-9 10-49 50-249 Mehr als 250
Größenklasse (Beschäftigte)
Bes
chäf
tig
te g
esam
t
0
50.000
100.000
150.000
200.000
250.000
Um
satz
pro
Bes
chäf
tig
tem
/r
Beschäftigte Umsatzerlöse pro Beschäftigtem/r
Umsatzanteile nach Kundentypen
Davon: ÖNACE- Code
Bezeichnung der Branche Unternehmen Öffentlicher Sektor Private
Haushalte und gemeinnützige Einrichtungen
--- Softwaresektor gesamt 90,0% 9,0% 1,0% 72 Datenverarbeitung und Datenbanken (ÖNACE 72) 91,6% 7,7% 0,7% Teilsegmente (ÖNACE 72): 721 Hardwareberatung 93,5% 6,5% 0,0% 722 Softwarehäuser 88,9% 10,3% 0,7% 723 Datenverarbeitungsdienste 96,9% 2,7% 0,3% 724 Datenbanken 74,6% 25,4% 0,0% 725 Reparatur von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten 93,5% 1,7% 4,8% 726 Sonstige mit der Datenverarbeitung verbundene Tätigkeiten 100,0% 0,0% 0,0%
Direkter Beitrag zum BIP
BIP-Beitrag
0,07
%
0,07
%
0,08
%
0,09
%
0,11
%
0,11
%
0,11
%
0,12
%
0,12
%
0,13
%
0,14
%
0,16
%
0,17
%
0,19
%
0,22
%
0,25
%
0,29
% 0,34
%
0,38
%
0,42
% 0,47
%
0,60
%
0,72
% 0,80
%
0,92
%
0,00%
0,10%
0,20%
0,30%
0,40%
0,50%
0,60%
0,70%
0,80%
0,90%
1,00%
1976
1977
1978
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1980
1981
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1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
Jahr
An
teil
am B
IP
Direkte Beschäftigung nach Teilsegmenten
Beschäftigte in der Softwarebranche
6.227 6.7529.582
12.665
7.022
9.914
10.291
11.591
942
1.096
1.150
1.294
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
1997 1998 1999 2000
Jahr
Bes
chäf
tig
te [
Per
son
en]
Softwarehäuser Datenverarbeitungsdienste Sonstige DV-Dienstleistungen
BruttojahreseinkommenDurchschnittliches Jahresbruttoeinkommen (2001)
26.812
19.024
27.906
34.900
23.070
40.543
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
40.000
45.000
Gesamt Frauen Männer
€
Selbständige Unselbständige
Schere der Preisentwicklung
Preisentwicklung
100 99,9
97 97,7 97,7
100101,4
100,1100
101,9103,2
104,1 104,8
107,2
110,0
112,0
85
90
95
100
105
110
115
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002
Jahr
Ind
ex
Preisindex Softwarebranche Verbraucherpreise (VPI95*)
Reale Preisentwicklung (kaufkraftadjustiert)
Preisentwicklung Softwarebranche (Software als Input, kaufkraftadjustiert)
100,0
98,1
94,0 93,893,3 93,3
92,1
89,4
84,0
86,0
88,0
90,0
92,0
94,0
96,0
98,0
100,0
102,0
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002
Jahr
Ind
ex
Bedeutung Software bei den Ausrüstungsinvestitionen
Software: Anteil am Preisindex für Ausrüstungsinvestitionen
2,16% 2,16%2,28%
2,62%
3,29%
3,55%
4,12%
0,00%
0,50%
1,00%
1,50%
2,00%
2,50%
3,00%
3,50%
4,00%
4,50%
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001
Jahr
Pro
zen
t
0,0%
5,0%
10,0%
15,0%
20,0%
25,0%
30,0%
Anteil Software am Preisindex für Ausrüstungsinvestitionen Wachstum
RegionalstrukturRegionalstruktur - Anteile der Softwarebranche an der Regionalwirtschaft
2,7%
3,0%
1,9%
1,6%
2,0%
2,4%
1,7%
2,6%
2,2%
4,3%
1,4%
0,9%
0,9%
0,9%
0,9%
0,9%
0,7%
0,8%
1,1%
3,0%
0,0% 0,5% 1,0% 1,5% 2,0% 2,5% 3,0% 3,5% 4,0% 4,5% 5,0%
Österreich
NÖ
Bgld
Ktn
Sbg
Stmk
Tirol
Vbg
OÖ
W
Anteil [Prozent]
Betriebe Beschäftigte
Aufwandsstruktur Softwarebranche
Struktur der Aufwendungen der Softwarebranche (2000)
Personalaufwand31%
Vorleistungen44%
Aufwendungen für Fremdkapital
3%
Abschreibungen7%
Sonstige Aufwendungen15%
Wirkungsbereiche des Softwaresektors
Ursachen für Multiplikatoren bei der Produktion von SW
Wirkungshebel Standardsoftware (SSW) und Nicht-Standardsoftware (NSW)
Wirkungsmultiplikatoren Wertschöpfung und Beschäftigung
100% 100% 100% 100%
133%
45%74% 70%
84%
78%
114%158%
0%
50%
100%
150%
200%
250%
300%
350%
Wertschöpfung SSW Wertschöpfung NSW Beschäftigung (VZA) SSW Beschäftigung (VZA) NSW
Pro
zen
t
Direkter Effekt Indirekte Effekte Sekundäre Effekte
Übersicht Multiplikatoren
Beschäftigungsmultiplikator
Vollzeitäquivalente Arbeitsplätze
Wertschöpfungsmultiplikator
Standardsoftware ohne Services (ÖNACE-22)
2,88 4,52 3,17
Sonstige Software (ÖNACE-72)
3,27 5,14 2,23
Anwendungsmultiplikatoren
Anwendungsmultiplikatoren der Softwarebranche (max.)
23
8
35
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Wertschöpfung Beschäftigung
Lan
gfr
isti
ger
Mu
ltip
lika
tor
Individualsoftware Standardsoftware
Gedankenexperiment: Gesamtimpact Einführung Standardsoftware
Gesamtimpact Standardsoftware
1,2%
1,0%
2,0%
0,0%
0,5%
1,0%
1,5%
2,0%
2,5%
3,0%
3,5%
4,0%
4,5%
Standardsoftware
Pro
zen
t d
es B
IP
Produktionseffekt Produktivitätseffekt sonstige Anwendungseffekte
Der Standardsoftwaresektor trägt somit langfristig mit einer Größe von rund 0,37% des Bruttoinlandsprodukts direkt und indirekt rund 4,2% zum BIP bei. Daraus ergibt sich ein impliziter Gesamtmultiplikator von ca. 1:11.
Konzeptionelle ökonomische Probleme des Softwaremarktes
Kopierbarkeit (Nicht-Ausschließbarkeit) Innovationsanreize werden gedämpft Marktversagen -> Unterversorgung korrigierender Staatseingriff (nicht OSS):
Urheberrecht, Patente, Lizenzen Netzwerkeffekte
Verbreitung von SW nützt bestehendem User
Tendenz zu Monopolisierung (auch bei OSS)
Open Source Software in vielen Fällen gratis allerdings verschiedene Lizenzmodelle
GPL, BSD, LGPL, MPL,... Vorkommen
Individualsoftware oder individualisierte SW Server (insbesondere Internet- & File-Server) Betriebssystem (LINUX)
oft Anpassung erforderlich / Services zusätzliches Marktversagen durch „externe
Effekte“ Entwicklung von OSS speist gemeinsamen Pool ohne
Vergütung Marktversagen -> Unterversorgung (Trittbrettfahrer)
Standardsoftware / proprietäre Software
oft „closed source“ hohe Entwicklungskosten, aber geringe
Grenzkosten Duplizierbarkeit der Leistung jede weitere verkaufte Einheit kostet wenig
impliziter/expliziter Standard Netzwerkeffekte
einheitliches Anforderungsprofil an Arbeitskräfte
Geschäftsmodell OSS Soziale Erwägungen
Enthusiasmus / Altruismus Werte und Einstellungen („Religion“)
Ökonomische Anreize Qualifizierung des Entwicklers Vertikale Integration
Software ist nur Beigabe zu Hardware oder Dienstleistung
Nutzen der Entwicklung vs. Kosten Frage der Übertragbarkeit auf andere
Problemstellungen
Economic Impact OSS wird zum Teil gratis entwickelt
keine Erstellung über den Markt analog zu unbezahlter Hausarbeit geringere indirekte Kaufkraft-Effekte
Individualcharakter geringere Netzwerkeffekte
Geringere Abhängigkeit von Vorleistungen geringerer Multiplikator in vorgelagerten Branchen
Importabhängigkeit? keine signifikanten Unterschiede
OSS weist daher insgesamt geringeren Impact auf
Arbeitsmarkt IT-Personalkosten : SW-Kosten
ca. 12 : 1 bis 15 : 1 Ausbildungskosten / IT-Mitarbeiter
ca. 1 Monatsgehalt / Jahr Abweichen von Standards kostspielig
hohe Arbeitsproduktivität 2 Segmente
IT-Fachkräfte im IT-Sektor Arbeitskräfte mit IT-Aufgaben in anderen
Sektoren
Arbeitsmarktmaßnahmen Qualifizierungsmaßnamen: IT-
Grundlagen OSS uneinheitlich OSS wenig verbreitet im PC-Bereich Schulungen je nach Bedarf der Unternehmen
Technologiewandel? Unsicherheit bei nachgefragten
Qualifikationsprofilen Lebenszyklen von Software Vorteile neuer Technologien Nachteile der Entwertung vorhandener
Qualifikationen
Schlussfolgerungen Dimensionen des Softwaresektors
Bedeutung durch Folge-Effekte OSS oder proprietäre Software?
Ökonomen ziehen marktkonforme Lösung vor keine Bevorzugung einer Technologie (= keine
Bevorzugung von OSS bei Ausschreibungen) (Öffentliche) Entscheidungen aufgrund von
betriebswirtschaftlichen Kosten/Nutzen-Erwägungen
kein staatlicher Eingriff in unterschiedliche Geschäftsmodelle
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