gute patientenversorgung trotz administrativem aufwand ... · zeitaufwand administrativ vs....
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Gute Patientenversorgung trotz
administrativem Aufwand –
punktuelle Probleme
Schlussbericht 2013
Begleitstudie anlässlich der Einführung von
SwissDRG im Auftrag der FMH, 3. Befragung 2013
Projektteam
Lukas Golder Politik- und Medienwissenschafter
Claude Longchamp Politikwissenschafter,
Lehrbeauftragter der Universitäten Bern, Zürich und St. Gallen
Cindy Beer Soziologin
Stephan Tschöpe Politikwissenschafter
Philippe Rochat Projektassistent
Carole Gauch Politik- und Medienwissenschafterin
Johanna Schwab Administration
2
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS ...................................................................................... 2
1 MANAGEMENT SUMMARY ....................................................................... 3
2 WICHTIGSTES IN KÜRZE ............................................................................ 7
3 EINLEITUNG .............................................................................................. 21
3.1 Das Forschungsinteresse und der Auftrag ......................................... 21
3.2 SwissDRG und Spitalfinanzierung: Die Befragungszeitpunkte ........... 21
3.3 Fragestellungen und Zielsetzungen .................................................... 22
3.4 Der Studienverlauf im Detail ............................................................... 22
4 BEFUNDE ................................................................................................... 25
4.1 Gesundheitszustand – Perspektive – intellektuelle Anregung ............ 25
4.1.1 Zwischenbilanz ....................................................................... 31
4.2 Arbeitszufriedenheit – Beziehungen im ärztlichen Umfeld ................. 31
4.2.1 Zwischenbilanz ....................................................................... 38
4.3 Behandlungsfreiheit/-qualität .............................................................. 38
4.3.1 Zwischenbilanz ....................................................................... 52
4.4 Entwicklung des ärztlichen Personalbestandes .................................. 53
4.4.1 Zwischenbilanz ....................................................................... 56
4.5 Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch ......................................... 57
4.5.1 Zwischenbilanz ....................................................................... 63
4.6 Fallpauschalen: Begleiteffekte und Haltungen ................................... 63
4.6.1 Zwischenbilanz ....................................................................... 80
5 SYNTHESE ................................................................................................. 81
6 ANHANG .................................................................................................... 84
6.1 gfs.bern-Team ..................................................................................... 84
Bern, der 9. Dezember 2013
Copyright by gfs.bern
Publikation: Januar 2014
3
1 Management Summary
Am 1. Januar 2012 wurde SwissDRG eingeführt. gfs.bern hat im Auftrag der
FMH bereits 2011 eine erste Messung vorgenommen, um die Situation und die
Einstellung der Spitalärzteschaft vor der effektiven Einführung bezogen auf
verschiedene Fragestellungen detailliert zu beschreiben und hat diese Befra-
gung nun nach der Einführung von SwissDRG zweimal wiederholt. Die Studie
wurde 2011 noch unter verschiedenen Abrechnungssystemen (APDRG, Ta-
gespauschalen, PLT: Prozess-Leistungs-Tarifierung) durchgeführt. Die Befra-
gung fand dieses Jahr zwischen dem 4. Juni und dem 4. August 2013 statt.
Weiterhin sind einige Punkte rund um SwissDRG nicht abschliessend gelöst.
Es bestehen oft noch provisorische Baserates und die Rechnungsstellung ge-
mäss SwissDRG ist teilweise weiterhin verzögert. Deshalb könnten sich bei-
spielsweise Nachfragen von Krankenkassen verzögert haben. Die Messungen
im Jahr 2013 lassen eine frühe Bilanz zu den Folgen von SwissDRG auf die
Ärzteschaft zu.
Wir fassen die empirischen Befunde zu den Fragestellungen wie folgt zusam-
men:
Die Ärzteschaft leidet verbreitetet und konstant unter Stress und dies kann
auch Folgen auf die Versorgungsqualität der PatientInnen haben. Weiterhin
empfinden mehr als 40 Prozent der in Spitälern tätigen Ärzteschaft meistens
oder häufig Stress. Der Allgemeinzustand in physischer und psychischer Hin-
sicht ist nach wie vor gut, mit einer leichten Tendenz zu noch höheren Anteilen,
die sich gesund fühlen.
In sehr hohem Mass gilt die Arbeit als intellektuell stimulierend, grosse Mehr-
heiten würden sich wieder für den Arztberuf entscheiden. Heute sehen sogar
noch mehr Ärztinnen und Ärzte ihre Zukunft als Spitalarzt als in den beiden
Jahren zuvor. Nicht gelitten hat auch die Qualität der Aus-, Weiter- und Fortbil-
dungen, obwohl hier die Zufriedenheit seit Anfang der Studienreihe weniger
gross ist als in anderen Bereichen, die mit der Berufstätigkeit in Verbindung
stehen.
Die Arbeitszufriedenheit der Ärzteschaft und die Identifikation mit dem Beruf
sind konstant hoch. Besonders positiv wirkt sich nicht nur die sinnstiftende
Aufgabe aus, sondern auch dass man sich im eigenen Team in aller Regel sehr
gut getragen fühlt und so der Austausch mit den PatientInnen besonderes ge-
winnbringend ist. Allerdings fühlt man sich gerade beim Austausch mit den
PatientInnen unter zunehmendem Zeitdruck. Sollte dieser Druck weiter zu-
nehmen ist mit Folgen auf die gesamte Arbeitszufriedenheit zu rechnen.
Im weiteren Umfeld als im Team und im Austausch mit anderen Akteuren im
Gesundheitsbereich sind die Urteile über die Zusammenarbeit zwar immer
noch positiv aber zurückhaltender. Eher kritischer als noch in den Jahren zuvor
wird die Zusammenarbeit mit den Reha-Kliniken beurteilt. Die Zusammenarbeit
mit der akutsomatischen Ärzteschaft selbst hat aus Sicht der ambulanten Ärzte-
schaft in den letzten drei Jahren nicht gelitten.
Ökonomische Überlegungen sind langfristig im spitalärztlichen Alltag üblicher
oder aber bewusster geworden. Bereits vor der Einführung von SwissDRG
haben sich die Spitäler auf die Veränderungsprozesse eingestellt und dort wo
APDRG schon im Einsatz war, hat SwissDRG den ärztlichen Alltag besonders
wenig verändert. In den letzten drei Jahren, die von dieser Studie erfasst wer-
den können, sind solche Einflüsse grundsätzlich mehr oder weniger konstant
geblieben. Zunehmend beobachtet die Ärzteschaft allerdings, dass versucht
wird, chronisch kranke und multimorbide PatientInnen in andere Einrichtungen
unterzubringen. Verbreitet werden auch Überlegungen aus ökonomischer Sicht
angestellt, ob eine Behandlung spitalambulant oder stationär durchgeführt wer-
Arbeitszufriedenheit und
Beziehungen im ärztlichen
Umfeld
Behandlungsfreiheit und -
qualität
Berufliche Perspektiven
Gesundheitszustand
4
den soll. Letztlich werden solche Überlegungen aber meist nicht zulasten der
PatientInnen angestellt, soweit dies von der Ärzteschaft beurteilbar ist. Grund-
sätzlich besteht aus Sicht der Befragten noch weitgehend Behandlungsfreiheit
und den PatientInnen steht noch immer das Optimum zur Verfügung, auch was
Diagnoseverfahren oder Geräte betrifft. Die Einflussnahme der Krankenkassen
oder Spitalverwaltungen ist in der Akutsomatik konstant tief; tiefer beispiels-
weise als in der Psychiatrie oder der Rehabilitation. Zur ökonomischen Ausrich-
tung gehört auch das Lohnsystem, welches in höheren Positionen verbreitet
mit Leistungskomponenten angereichert ist. Dies sind in der Regel nicht Boni,
die direkt an Soll-Vorgaben geknüpft sind. Knapp 10 Prozent erhalten solche
Boni und sie machen einen Anteil von ungefähr 20 Prozent des Lohnes aus.
Zwei Strategien werden von Spitälern relativ verbreitet eingesetzt, um den
Änderungen rund um Abrechnung und Finanzierung zu begegnen:
1. Sparbemühungen, von denen die Ärzteschaft selber an sich eher wenig
betroffen ist, weil nicht ärztliche Stellen gestrichen werden.
2. Positionierungsbemühungen mit Spezialisierungen in deren Zentrum eben-
falls die ärztliche Leistung steht. Meistens sind damit auch Expansions-
strategien angesprochen. Diese Prozesse werden in der Regel von der
Ärzteschaft auch relativ positiv beurteilt.
Insgesamt fürchten bisher die wenigsten Ärztinnen und Ärzte um ihre Stelle
und unter den neuen Bedingungen wurden in der Regel auch ärztliche Stellen
aufgebaut. Würde der Spardruck soweit gehen, dass verbreitet Stellen in der
Akutsomatik verloren gingen, wären gravierende Effekte auf die Motivation und
die Versorgung zu erwarten.
Innert drei Jahren hat der Aufwand für das Patientendossier und die Dokumen-
tationsarbeit um 20 Minuten in einer normalen Arbeitswoche zugenommen.
Die administrative Arbeit der Ärzteschaft in den akutsomatischen Spitälern
nimmt zu. Das ist subjektiv bereits seit Anfang der Studienreihe für die meisten
Ärztinnen und Ärzte klar und ist auch Quell von Ärger. Es ist durchaus denkbar,
dass die aktuelle Zunahme eine direkte Folge der gestiegenen Anforderungen
an die Dossierarbeit, die für die CodiererInnen aber auch für die weiteren Con-
trolling-Prozesse im Rahmen von SwissDRG wesentlich sind. Bisher verläuft
diese Steigerung nicht zulasten der Patientinnen und Patienten, im Schnitt ver-
bringt die Ärzteschaft praktisch gleichviel Zeit wie vorher mit ihnen. Letztlich
hat mit den gestiegenen Dokumentationsanforderungen einfach die an sich
hohe Zahl an Überstunden nochmals zugenommen. Dies hat sich zwar bisher
noch nicht direkt auf die Arbeitszufriedenheit ausgewirkt, der Trend muss aber
ernst genommen werden und Punkte sollten gesucht werden, wo eine Entlas-
tung von der Administrativtätigkeit möglich ist. Relativ viel Zeit wird in administ-
rative Aufgaben investiert, die nicht direkt mit der PatientInnenarbeit in Verbin-
dung stehen.
Kritische oder medizinisch fragwürdige Ereignisse, die durch SwissDRG in Ver-
bindung stehen könnten, kommen in der Regel aus Sicht der Ärzteschaft relativ
selten vor. Die Ärzteschaft beobachtet beispielsweise sehr selten Operationen,
welche aus medizinischer Sicht nicht notwendig gewesen wäre. Beobachtete
Bloody Exits, welche zu Rehospitalisierungen aufgrund derselben Diagnose
führen könnten, haben, aus Sicht der Befragten, unter dem neuen
Abrechnungs-Regime nicht zugenommen. Auf bisher eher tiefem Niveau
zunehmend ist die Tendenz, bei multimorbiden PatientInnen die Behandlung
auf mehrere Spitalbesuche aufzuteilen – möglicherweise weil dies für die
Fallpauschalen attraktiver ist. Etwas häufiger als noch vor einem Jahr kommt es
auch vor, dass die Entscheidungen spitalambulant/stationär nicht aus medizini-
schen Gründen gefällt werden. Das kann medizinisch fragwürdige Folgen
haben. Häufig werden Überweisungen in die Reha-Kliniken verzögert, was
ebenfalls für alle Beteiligten eine schwierige Situation darstellt. Nachfragen der
Krankenkassen, welche die Ärzteschaft zusätzlich mit administrativem Aufwand
Entwicklung des ärztlichen
Personalbestands
Fallpauschalen: Begleit-
effekte und Haltungen
Zeitaufwand administrativ
vs. medizinisch
5
belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird
befürchtet, dass diese Nachfragen bereits heute die Spitaladministration
belasten und künftig in einem Mass zunehmen könnten, welches auch die
Ärzteschaft massiv mehr beschäftigt.
Insgesamt hat die Komplexität von Behandlungen, deren Administration und
deren Abrechnungen eher zugenommen, wobei dies bisher kaum merklich
zulasten der eigentlichen medizinischen Versorgung geschah.
Insofern überrascht es nicht, dass die anfänglich sehr weit verbreiteten Beden-
ken der Ärzteschaft in persönlicher medizinischer Hinsicht gegenüber
SwissDRG zwar weiterhin verbreitet vorhanden sind, gegenüber 2011 aber
deutlich abgenommen haben. Allerdings stehen immer noch knapp die Hälfte
der Akutsomatiker SwissDRG klar oder eher ablehnend gegenüber (47%). Nur
jede/r fünfte Spitalärztin/Spitalarzt gibt an, dass SwissDRG die tägliche Arbeit
sehr oder eher stark beeinflusst.
Fazit und Thesen
Wir fassen die Erkenntnisse zur Befindlichkeit der Ärzteschaft nach der Einfüh-
rung von SwissDRG wie folgt zusammen.
Fazit
Der Ärzteschaft geht es dank einem spannenden Beruf grundsätzlich gut. Sie
nehmen wegen der hohen Identifikation Belastungen in Kauf, die weit über der
Norm im Schweizer Arbeitsprozess liegen. Um den Arbeitsplatz fürchten nur
die Wenigsten, da in vielen Spitälern der ärztliche Personalbestand aufgestockt
wird. Trotz verzögerter Rechnungsstellungen unter SwissDRG nimmt der ad-
ministrative Aufwand zu und belastet die Ärzteschaft teilweise unnötig, dies
jedoch nicht zulasten der medizinischen patientennahen Tätigkeit, sondern
durch die Leistung von mehr Überstunden. Die Ärzteschaft ist also bereit, mehr
Überstunden auf sich zu nehmen, um ihrer zentralen Tätigkeit nachgehen zu
können. In den Spitälern werden verbreitet Sparvorgaben gemacht, sie führen
bisher nicht zu einer Vernachlässigung der medizinischen Versorgung. Der Ein-
fluss auf Entscheidungen seitens der Verwaltung und der Krankenkassen hat
bei der akutsomatischen Ärzteschaft nicht weiter zugenommen. Ein zentrales
Thema sind Krankenkassen, insbesondere wenn es um Kostengutsprachen für
Rehabilitationskliniken geht. Hier verzögern die Krankenkassen teilweise die
Überweisungen in die entsprechenden Einrichtungen. Bisher haben die direkt
auf die Ärzteschaft bezogenen Nachfragen zur Rechnungsstellung nicht zuge-
nommen, seitens der Spitalleitungen wird aber in nächster Zeit eine Zunahme
erwartet, welche die kritische Entwicklungen bei der administrativen Arbeit
noch erschweren könnte.
Im Zuge der Veränderungen mit Fallpauschalen gibt es punktuelle Schwierigkei-
ten mit einer Tendenz zur Aufteilung der Behandlung von multimorbiden Pati-
entInnen auf mehrere Spitalbesuche und die Gefahr steigt, dass die Entschei-
dung, ob PatientInnen spitalambulant oder stationär behandelt werden, nicht
aus medizinischen Gründen erfolgt.
6
Schlussfolgerungen
1. Die neuen Tarife und Finanzierungen der Spitäler haben zwar im Einzelfall
Ärger bei der Ärzteschaft ausgelöst und den Administrativaufwand steigen
lassen, die Behandlung von PatientInnen hat aber bisher nur punktuell Än-
derungen erfahren. Die Ärzteschaft bewältigt die zunehmende administra-
tive Arbeit mit noch mehr Überstunden. Solange aber der direkte Einfluss
der Veränderungen auf die Art und Weise der Behandlung sowie am Be-
stand ärztlichen Personals kaum feststellbar ist, bleibt die hohe Arbeitszu-
friedenheit stabil.
2. Kritische Veränderungen im eigenen Arbeitsumfeld betreffen die Auftei-
lung auf mehrere Spitalbesuche, die Entscheidung, ob eine Behandlung
spitalambulant oder stationär erfolgen soll sowie zu späte Kostengutspra-
chen, welche Akutsomatik und Rehabilitation betreffen. Über diese Effekte
ist eine Diskussion über Massnahmen oder Korrekturen erforderlich.
3. Die Bedürfnisse der Ärzteschaft flossen bei der Planung der Verände-
rungsprozesse der letzten Jahre ein. Wo eine Strategie frühzeitig erarbei-
tet und dann auch umgesetzt wurde, konnten Vorbehalte reduziert wer-
den. Negative Begleiteffekte wie beispielsweise bei der verzögerten
Rechnungsstellung unter SwissDRG erreichen den ärztlichen Alltag bisher
nicht.
7
2 Wichtigstes in Kürze
2.1 Zielsetzung und Methode
Der FMH geht es darum, die Entwicklung der Rahmenbedingungen für die
Spitalärzte und die Arzt-Patienten-Beziehung mit einer repräsentativen Befra-
gung bei Spitalärzten im akutsomatischen Bereich, in der Rehabilitation und in
der Psychiatrie und praxisambulant tätigen Ärzten im Rahmen laufender Re-
formen im Spitalwese (Tarifierungen, Spitalfinanzierung) zu untersuchen. Neu
werden auch systematisch die Bereiche Psychiatrie und der Rehabilitation ana-
lysiert, wo die veränderte Abrechnung erst noch bevor steht.
Die FMH möchte jene Themen aus dem FMH-Konzept1 untersuchen las-
sen, welche aus Sicht der Ärzteschaft wichtig sind, aber durch keinen an-
deren Partner im Gesundheitswesen untersucht werden.
Anhand der wissenschaftlich erhobenen Untersuchungsergebnisse sollen
Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt werden, damit Gegenmassnahmen
rechtzeitig eingeleitet werden können.
Mit den Untersuchungsergebnissen sollen der Politik und den Partnern im
Gesundheitswesen Zahlen und Fakten vorgelegt werden, damit Entschei-
dungen basierend auf einer verbesserten Datengrundlage gefällt werden
können.
Mit der Studie 2013 wird es erstmals möglich, Trends zu identifizieren. Das
Hauptargument dafür ist, dass sich nach drei Messungen konsistente Verände-
rungen von punktuellen Veränderungen unterscheiden lassen. Eine allfällige
Veränderung oder auch keine Veränderung aufgrund der Reformen im Gesund-
heitswesen im Allgemeinen oder der Abrechnung mit SwissDRG im Konkreten
als real zu taxieren.
Aufgrund einer konkreten Liste von sieben zu untersuchenden Fragestellungen,
wurden die Fragen auf Basis eines Konzepts entwickelt und mit der FMH-
Fachkommission SwissDRG, sowie den FMH-Begleitgruppen TARPSY und ST
Reha finalisiert. Der Fragebogen wurde in diesem Jahr insbesondere für die
Ärzteschaft in Psychiatrischen Kliniken und in Rehabilitationskliniken angepasst
und wo möglich wurden diese rückwirkend auch für die vorigen Jahre ausge-
wertet, so dass wir auch hier Trends darstellen können. Für die vorliegende
dritte Erhebung wurden im Zeitraum von Juni – August 947 akutsomatische
Spitalärzte, 142 Ärzte in Psychiatrischen Kliniken und 78 Ärzte in Rehabilitati-
onskliniken befragt. Hinzu kommen 339 ambulant tätige Ärzte. Es haben damit
insgesamt 1506 Ärzte an der FMH Begleituntersuchung teilgenommen. Für die
Gesamtheit der Auswertungen ergibt dies einen theoretischen Stichprobenfeh-
ler von +/-2.6 Prozentpunkten bei einem ausgewiesenen Wert von 50 Prozent.
Diese Aussage stimmt in 95 Prozent der Fälle. Ausgewählte Unterschiede nach
Fachrichtungen werden im Schlussbericht diskutiert.
Für die praxisambulant tätigen Ärzte beträgt der Stichprobenfehler +/-5,4 Pro-
zentpunkte, bei in der Psychiatrie tätigen Ärzten +/-8.4 Prozentpunkte, bei in
Rehabilitationskliniken tätigen Ärzten +/-11.3 Prozentpunkte und bei der akut-
somatischen Spitalärzteschaft +/-3.2 Prozentpunkte.
Für die Stichprobe stand die FMH-Adressbank zur Verfügung. Sie berücksichtigt
sämtliche Ärztinnen und Ärzte, die einen Facharzttitel besitzen oder einen sol-
chen anstreben. Die Ausschöpfung beträgt bei der praxisambulant tätigen Ärz-
teschaft 38 Prozent im Vergleich zu den zur Verfügung stehenden Adressen.
1 Vgl. Bovier P., Burnand B., Guillain H., Paccaud F., Vader J.P., Locher H., Meyer B. (2009): Konzept für die
Begleitforschung aus Anlass der Einführung von SwissDRG, URL: http://www.fmh.ch/ stationaere_tarife/begleit-
forschung.html
8
Bei der Spitalärzteschaft konnten wir eine Ausschöpfung von 25 Prozent errei-
chen. Aufgegliedert nach akutsomatisch, Psychiatrie und Rehabilitation zeigt
sich aber, dass insbesondere in den letzten beiden Bereichen eine besonders
gute Ausschöpfung erreicht werden konnte, durch die spezifische Einladung
und speziell für diese Gruppen angepasste Remindings. Bei der Ärzteschaft in
Psychiatrischen Kliniken konnten wir so eine Ausschöpfung von 52 Prozent und
bei der Ärzteschaft in Rehabilitationskliniken eine Ausschöpfung von 59 Prozent
erreichen. Betrachten wir nur die akutsomatische Spitalärzteschaft zeigt sich
eine Ausschöpfung von 22 Prozent, wobei ein Teil der angeschriebenen Spital-
ärzteschaft nach dem Login angab, nicht (mehr) im Spital tätig zu sein. Rechnet
man diese mit ein, wäre die Ausschöpfung noch etwas höher.
2.2 Arbeitszeit Zeitaufwand administrativ
vs. medizinisch
Betrachtet man die Arbeitszeit, welche für medizinische patientennahe Tätig-
keiten aufgewendet wird, zeigt sich gegenüber den Vorjahren bei der akutso-
matischen Ärzteschaft eine grössere Änderung. Wurde in den letzten Jahren
noch über 38 Prozent der Zeit dafür aufgewendet, sind es aktuell knapp über 34
Prozent. Leicht zugenommen hat im Verhältnis die ärztliche Dokumentationsar-
beit. Neu aufgenommen in die Untersuchung wurde der Bereich Organisatori-
sches in der Klinik, der gleich 6.9 Prozent ausmacht. Die offene Nachfrage aus
dem Vorjahr im Bereich sonst nicht-administrative Tätigkeiten und sonstige
nicht-medizinische Tätigkeiten hat diese Kategorie nötig gemacht. Entspre-
chend erklären diese 6.9 Prozent hauptsächlich die Reduktionen bei den beiden
wenig konkreten Kategorien.2 Bei den akutsomatischen Ärztinnen und Ärzten
hat sich gegenüber dem Vorjahr insbesondere bei den Oberärzten der Aufwand
für die Dokumentationsarbeit zu Abrechnungszwecken erhöht, im Trend hat der
Aufwand auch bei den Assistenzärzten weiter zugenommen. Leicht abgenom-
men hat die Dokumentationsarbeit bei der leitenden Ärzteschaft. Der Aufwand
für Dokumentationsarbeiten ist dabei innerhalb des letzten Jahres nicht nur bei
der akutsomatischen Ärzteschaft angestiegen, gleiche Tendenzen lassen sich
bei Ärztinnen und Ärzten erkennen, die in Psychiatrischen- und Rehabilitations-
kliniken tätig sind.
2 Um das Verhältnis der angewendet Zeit auf bestimmte Tätigkeiten genauer zu analysieren, haben wir zunächst
die detaillierten Minutenangaben der einzelnen Befragten summiert und als 100 Prozent definiert. Daraus haben
wir die Mittelwerte gezogen, die sich wie Prozente eines Arbeitstages lesen lassen. Damit lassen sich relativ
präzise Aussagen im Sinne von Prozentverteilungen verschiedener Arbeiten innerhalb eines Arbeitstages ma-
chen.
9
Grafik 1
Betrachten wir die angegebenen Minuten im Mittel, wird jedoch ersichtlich,
dass die Zeit, welche für medizinische patientennahe Tätigkeiten aufgewende-
ten werden, bei der akutsomatischen Ärzteschaft ebenfalls leicht zugenommen
hat. Dies deutet darauf hin, dass zwar mehr Zeit für administrative Tätigkeiten
gebraucht wird, dass die Ärzteschaft sich davon aber nicht abhalten lässt, den
für Sie wichtigen Kontakt zu den Patienten zu behalten. Was für die Ärzteschaft
Überstunden bedeuten kann. Dabei ist insbesondere die akutsomatische Ärzte-
schaft davon betroffen. Die Mehrheit der Ärzteschaft ist jedoch nach wie vor
zumindest eher zufrieden mit dem Verhältnis von Arbeitszeit zu Freizeit. Diese
Ansicht hat gegenüber dem Vorjahr in allen untersuchten Gruppen jedoch et-
was abgenommen, wobei die Unzufriedenheit leicht angestiegen ist.
Grafik 2
0.70.92
.2
2.3
2.4
2.52.74
.266.98
.59.8
17.
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0.62
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2013
2012
2011
Trend Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten: akutsomatische Ärzte
"Wenn Sie an den letzten normalen Arbeitstag denken, wie viel Zeit haben Sie dabei auf die folgenden Tätigkeiten angewendet?
Bitte geben sie ihre Angaben in Minuten an."
Mittelwerte, prozentualer Anteil der Minutenangaben der Befragten
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
* 2013 das erste mal befragt
7.9
6.6
8.1
6.2
5.7
6.3
7.1
5.7
4.6
3.3
4.8
20
11
20
12
20
13
akutsomatische Ärzte
ambulant tätige Ärzte
Rehabilitation*
Psychiatrie
Trend Vergleich Anzahl Überstunden vergangene Arbeitswoche "Wie viele Überstunden haben Sie letzte Woche insgesamt geleistet?"
in Mittelwerten ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
10
Die generelle Arbeitszufriedenheit mit Fokus auf die Arbeitstätigkeit und die
Aufgaben ist jedoch nach wie vor auf hohem Niveau, auch wenn diese bei der
akutsomatischen und der Ärzteschaft in Psychiatrischen Kliniken gegenüber
dem Vorjahr leicht gesunken ist. Bei der Ärzteschaft in Rehabilitationskliniken
hat der Anteil derer die sehr zufrieden mit ihrer Arbeit sind zugunsten derer die
eher zufrieden damit sind, abgenommen.
Grafik 3
Die eigene physische und psychische Gesundheit wird von allen befragten
Ärzten generell positiv eingeschätzt, tendenziell noch etwas besser als vor ei-
nem Jahr. Es musste im vergangenen Jahr auch kaum jemand sein Arbeits-
pensum aufgrund der physischen oder psychischen Gesundheit reduzieren. Es
zeigt sich über alle Spitalärzte jedoch, dass in der eigenen Abteilung in den
letzten 12 Monaten einige Ärztinnen und Ärzte aus gesundheitlichen Gründen
ausscheiden mussten. Bei der akutsomatischen und in der Psychiatrie tätigen
Ärzteschaft gibt über ein Drittel an, dass dies der Fall war. Bei der Ärzteschaft
in Rehabilitationskliniken sind es knapp unter 30 Prozent, die dies bejahen. Für
die Mehrheit der Ärzteschaft hat das eigene physische oder psychische Wohl-
befinden einen Einfluss auf die Qualität der Patientenversorgung.
2.3 Einfluss auf Behandlung und
tatsächliche Praxis
Der persönliche Spielraum hinsichtlich der Art und Weise der Behandlung wird
nach wie vor von der Mehrheit der Ärzteschaft als zumindest eher gross wahr-
genommen, auch wenn diese Ansicht bei akutsomatisch tätigen Ärztinnen und
Ärzten gegenüber dem Vorjahr etwas gesunken ist. Bei der praxisambulant
tätigen Ärzteschaft und in der Psychiatrie werden die Behandlungsfreiheiten
jedoch wieder als etwas höher eingeschätzt.
23 23 22 25 2520 23
17
60 63 6064 65
6262
69
12
1
1 2
2
1411 15
8 815 12 13
2 1 2 2 1 3 1
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Re
hab
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n 2
01
3
sehr unzufrieden
eher unzufrieden
keine Angabe
eher zufrieden
sehr zufrieden
Trend Arbeitszufriedenheit
"Wie zufrieden sind Sie hinsichtlich Ihrer Aufgaben und Arbeitstätigkeit insgesamt?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N ambulant tätige Ärzte
jeweils ca. 250 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
13
11
Grafik 4
Konstant bleiben die Einflussnahmen von Dritten bei der Entscheidung über die
Art und Weise der Behandlung: Hoch ist bei der akutsomatischen Ärzteschaft
der Einfluss der PatientInnen und der jeweils vorgesetzten Ärztinnen oder Ärz-
te, während insbesondere die Anteile, welche den Einfluss der Verwaltung als
sehr gross oder eher gross bewerten auf tiefem Niveau verbleiben. Die Zu-
sammenarbeit zwischen ärztlichem Personal und Verwaltung wird jedoch wei-
terhin nur von einer Minderheit der akutsomatischen Ärzteschaft als gut bis
sehr gut gewertet (43%). Einen Einfluss der Krankenkassen beobachten 16
Prozent in der Akutsomatik. Das ist deutlich weniger als in den Rehabilitations-
kliniken, wo der Einfluss der Krankenkassen von der Mehrheit (53%) als eher
bis sehr gross empfunden wird.
Grafik 5
2226 28
22 23 2635 32
3730 27
59 50
57
4751 44
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*
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n
20
13
für meine aktuelle
Arbeitssituation
nicht beurteilbar
keine Angabe
sehr klein
eher klein
eher gross
sehr gross
Trend Spielraum der Behandlung"Wie gross schätzen Sie Ihren persönlichen Spielraum hinsichtlich der Art und Weise der Behandlung ein?"
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
77
7578
75
76
72
35 32 3232 30 29
16 16 16
14 13 13
10 10 10
20
11
20
12
20
13
Patient / Patientin
vorgesetzte Ärztin /
vorgesetzter Arzt
zuständige Pflege
Stationsleitung
Krankenkassen
Pflegedienstleitung
Verwaltung /
Geschäftsführung
Trend Einfluss auf Entscheidungen: akutsomatische Ärzte
"Wie verteilt sich in Ihrer Abteilung/Klinik der Einfluss auf Entscheidungen über die Art und Weise der Behandlung?"
in % akutsomatischer Ärzte, sehr starker und starker Einfluss addiert
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
25
12
Grafik 6
Etwas mehr schwankend sind die Urteile in der Psychiatrie. Die Einflussnah-
men von Verwaltung, Pflegedienstleistungen und Krankenkassen werden we-
niger stark wahrgenommen als in der Rehabilitation. Von immerhin der Hälfte
der Befragten PsychiaterInnen werden Einflüsse von PsychologInnen wahrge-
nommen.
Grafik 7
Die tatsächliche Praxis im Umgang mit PatientInnen in den Spitälern scheint in
vielerlei Hinsicht nach wie vor korrekt. Hier haben sich die einzelnen Bereiche
über die Zeit nicht weiter kritisch entwickelt. Sei dies in Bezug auf grundsätzli-
7780
68
72
45
60
55 55
42
53
28
37
2024
20
12
*
20
13
Patient / Patientin
vorgesetzte Ärztin /
vorgesetzter Arzt
zuständige Pflege
Stationsleitung
Krankenkassen
Pflegedienstleitung
Verwaltung /
Geschäftsführung
Trend Einfluss auf Entscheidungen: Rehabilitation "Wie verteilt sich in Ihrer Abteilung/Klinik der Einfluss auf Entscheidungen über die Art und Weise der Behandlung?"
in % Rehabilitation, sehr starker und starker Einfluss addiert
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Rehabilitation jeweils ca. 70),
* 2011 und 2012 zusammen
92
82
91
63 6466
5148
61
4446
54
50
14
27 2424
15
22
7
1717
20
11
20
12
20
13
Patient / Patientin
vorgesetzte Ärztin /
vorgesetzter Arzt
zuständige Pflege
Stationsleitung
Psychologen*
Krankenkassen
Pflegedienstleitung
Verwaltung /
Geschäftsführung
Trend Einfluss auf Entscheidungen: Psychiatrie "Wie verteilt sich in Ihrer Abteilung/Klinik der Einfluss auf Entscheidungen über die Art und Weise der Behandlung?"
in % Psychiatrie, sehr starker und starker Einfluss addiert
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Psychiatrie jeweils ca. 120)
13
che Aussagen zur Patientenversorgung oder in Bezug auf die direkt möglichen
Folgewirkungen von SwissDRG.
Grafik 8
Betrachten wir die neu in die Untersuchung eingeflossenen Bereiche der Spital-
finanzierung, lässt sich erkennen, dass klare Sparvorgaben der Spitalleitung in
der Abteilung oder Klinik von 39 Prozent der akutsomatischen Ärzteschaft vor-
kommen. Dem würden insbesondere auch Chefärzte (48%), leitende Ärzte
(46%) und Oberärzte (43%) der Akutsomatik zumindest eher zustimmen. 37
Prozent der akutsomatischen Ärzteschaft geben an, dass wegen fehlender
Zusatzentgelte für teure Medikamente, Implantate und Verfahren entsprechen-
de Behandlungen zunehmend ambulant durchgeführt werden. Wobei hier die
leitende Ärzteschaft mit 42 Prozent (trifft sehr und eher zu) am ehesten zu-
93
90 888886
858582 84
39
37
20
11
20
12
20
13
Durchführung aller
notwendigen Verfahren
beste Experten / Geräte /
Präparate
Annahme aller Patienten
klare Sparvorgaben**
ambulante Behandlungen**
Trend tatsächliche Praxis akutsomatische Ärzte (1) "Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?" Durchführung alle notwendigen Verfahren "Es werden alle notwendigen diagnostischen Verfahren durchgeführt, um einen fundierten Entscheid über
die Behandlungsmethode zu fällen."
beste Experten / Geräte / Präparate "Patienten stehen die besten Experten, Präparate und Geräte zur Verfügung."
Annahme aller Patienten "Mein Spital nimmt alle Patienten auf, auch wenn sie wahrscheinlich mehr Kosten verursachen werden, als vergütet wird."
klare Sparvorgaben** " Die Spitalleitung macht klare Sparvorgaben in der Abteilung/Klinik."
ambulante Behandlungen** "Wegen fehlender Zusatzentgelte für teure Medikamente, Implantate und Verfahren werden entsprechende
Behandlungen zunehmend ambulant durchgeführt."
in % akutsomatischer Ärzte ("trifft sehr zu" und "trifft eher zu" summiert)
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
*seit 2012 befragt / **seit 2013 befragt
2726
3336
32 32
25
10 10
20
11
20
12
20
13
Verschiebung chronisch
Kranker
Gewinnoptimierung
leistungsabhängige
Lohnkomponente**
zu frühe Überweisung in
Reha*
Trend tatsächliche Praxis akutsomatische Ärzte (2) "Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?" Verschiebung chronisch Kranker "Es wird versucht, chronisch kranke und multimorbide Patienten in anderen Einrichtungen unterzubringen."
Gewinnoptimierung "Diagnosen und Behandlungsentscheide werden so gefällt, dass der wirtschaftliche Gewinn optimiert wird."
leistungsabhängige Lohnkomponente "Das Entschädigungssystem enthält eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente."
zu frühe Überweisung in Reha* "Patienten werden aus dem Spital zu früh in Reha -Einrichtungen überwiesen."
in % akutsomatischer Ärzte ("trifft sehr zu" und "trifft eher zu" summiert)
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
*seit 2012 befragt / **seit 2013 befragt
14
stimmt. 6 Prozent der akutsomatischen Ärzteschaft stimmen der Aussage zu,
dass Soll-Vorgaben für Interventionen gemacht werden, die mit einem Lohn-
Bonus-System verbunden sind. Die Mehrheit kann hierzu jedoch keine Angabe
machen. Betrachten wir dieses Urteil nach Position, lässt sich erkennen, dass
hier Belegärzte mit 14 Prozent und die leitende Ärzteschaft mit 13 Prozent (trifft
sehr und eher zu) am ehesten zustimmen. In Bezug auf das Entschädigungs-
system gibt ein Viertel der Ärzteschaft an, dass es zumindest eher zutrifft, dass
das Entschädigungssystem eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente
hat. Dem stimmen insbesondere die leitende Ärzteschaft (42% trifft sehr und
eher zu) und Chefärztinnen und -ärzten (49% trifft sehr und eher zu) zu. Bei der
variablen, leistungsabhängigen Lohnkomponente handelt es sich bei der akut-
somatischen Ärzteschaft insbesondere um Einkünfte aus privatärztlicher Tätig-
keit oder Honorartätigkeit im Spital. Eine eigentliche Bonuszahlung auf Grund-
lage von Zielvereinbarungen ist weniger verbreitet. Rechnet man die Angaben
auf die gesamte akutsomatische Ärzteschaft hoch, so erhalten 9 Prozent ei-
gentliche Bonuszahlungen. Bei den Personen mit solchen Boni machen sie je
nach Position ungefähr 20 Prozent des Lohns aus.
2.4 Fallpauschalen: Begleiteffekte und
Haltungen
Bei der akutsomatischen Ärzteschaft geben 64 Prozent an, dass ihr Spital ex-
pandiert (+2 Prozentpunkte gegenüber 2012). In den Psychiatrischen Kliniken
weisen 56 Prozent der Aussagen in dieselbe Richtung (+5 Prozentpunkte ge-
genüber 2012). Dass ihr Spital expandiere, geben vor allem Ärztinnen und Ärzte
an, die in Rehabilitationskliniken tätig sind, insgesamt geben 74 Prozent dies an
(+14 Prozentpunkte gegenüber 2012/2011). Bei der Mehrheit der akutsomati-
schen Ärzteschaft und bei der Mehrheit solcher, die in Rehabilitationskliniken
tätig sind wird auch die Abteilung, in der sie arbeiten, ausgebaut. Bei Ärztinnen
und Ärzten aus psychiatrischen Kliniken ist dies bei einer Minderheit von 45
Prozent der Fall. In diesem Wachstumsumfeld überrascht es nicht, dass die
Angst den Arbeitsplatz zu verlieren, über alle analysierten Gruppen gering ist.
Grafik 9
3 5 5 7 7 6 3 3 48
47
93
4 3 3 2 93
5
2
90 8692 89 90 91 95
8893
8794
am
bu
lant
tätig
e
Ärz
te 2
011
am
bu
lant
tätig
e
Ärz
te 2
012
am
bu
lant
tätig
e
Ärz
te 2
013
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
011
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
012
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
013
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n
20
12
*
Re
hab
ilita
tio
n
20
13
Nein
keine Angabe
Ja
Trend Angst um Arbeitsplatz"Haben Sie momentan Angst, Ihren Arbeitsplatz zu verlieren?"
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
28
15
Ärztinnen und Ärzte, die in Rehabilitationskliniken tätig sind, glauben mehrheit-
lich, dass der Personalbestand gleich geblieben ist. Bei solchen, die in Psychiat-
rischen Einrichtungen arbeiten teilen 36 Prozent diese Meinung, 28 Prozent
glauben, dass der Bestand an ärztlichem Personal geschrumpft ist und 31 Pro-
zent glauben, dass dieser angewachsen ist. Bei den akutsomatischen Ärztinnen
und Ärzten herrscht die Meinung vor, dass der Personalbestand angewachsen
ist (47%). Insgesamt beobachten die meisten Spitalärztinnen und –ärzte eher
Personalaufbau. Entsprechend sieht die Mehrheit der akutsomatischen Ärzte-
schaft (72%) keinen Zusammenhang zwischen Änderungen beim ärztlichen
Personal und der Einführung von Fallpauschalen. Lediglich 2 Prozent führt die
Personalveränderungen direkt auf Fallpauschalen zurück.
Die zeitlichen Entwicklungen bei möglichen, teilweise ins Feld geführten nega-
tiven Begleiterscheinungen von Fallpauschalen zeigen, dass Nachfragen der
Krankenkassen bei der akutsomatischen Ärzteschaft im Vergleich zu den Vor-
jahren etwas weniger behandelt werden müssen, trotzdem machen sie einen
auf tiefem Niveau relevanten Anteil der ärztlichen Tätigkeit aus. Offen bei die-
ser Frage ist, ob die Verzögerungen bei der Rechnungsstellung unter
SwissDRG dazu geführt haben, dass breite Kreise der Ärzteschaft in den letz-
ten Jahren weniger Nachfragen von Krankenkassen behandeln mussten.
Im Trend zugenommen hat die Entscheidung bei multimorbiden PatientInnen,
die Behandlung auf mehrere Spitalbesuche aufzuteilen. Dieser Trend auf relativ
tiefem Niveau kann als möglicher direkter negativer Effekt der Fallpauschalen
gewertet werden.
Etwas häufiger als noch vor einem Jahr kommt es auch vor, dass die Entschei-
dungen spitalambulant/stationär nicht aus medizinischen Gründen gefällt wer-
den – erneut ein möglicher negativer Begleiteffekt der Fallpauschalen. Aller-
dings gibt auf die Nachfrage zu diesen Entscheidungen hin die Mehrheit an,
dass dies im Sinne der PatientInnen geschah und medizinisch vertretbar war.
Grafik 10
Wieder etwas abgenommen hat die ungeplante Rehospitalisierung von Patien-
tInnen mit derselben Diagnose. Operationen, die aus medizinischer Sicht nicht
notwendig waren, wurden kaum von der Ärzteschaft in ihrem Arbeitsumfeld
beobachtet, es kam jedoch im Mittel 5.5 Mal vor, dass Krankenkassen die
Überweisung in eine Reha-Klinik in den letzten 30 Tagen verzögert haben.
8.2
7.16.9
5.5
4.44.2
4.8
2.1
2.9
3.6
2.6
3.12.9
0.6
20
11
20
12
20
13
Behandlung Nachfragen
Krankenkasse bezügl.
Abrechnung
Krankenkassen Überweisung
in eine Reha-Klinik verzögert
Entscheidung spitalambulant
/ stationär nicht aus
medizinischen Gründen
Behandlung nur einer
Erkrankung resp. Aufteilung
der Behandlung auf mehrere
Spitalbesuche bei
multimorbiden PatientenRehospitalisierung mit
derselben Diagnose
Operationen durchgeführt,
die aus medizinischer Sicht
nicht notwendig waren
Trend Spezielle Umstände: akutsomatische Ärzte
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben." "In den letzten 30 Tagen…."
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
35
16
Der Einfluss von SwissDRG wird in praktisch allen Bereichen als weniger nega-
tiv bewertet, wie in den Vorjahren. Wobei dies auch jeweils nur von einer Min-
derheit so empfunden wird. Am negativsten wird der Einfluss auf die Therapie-
freiheit, die Kooperation mit Krankenkassen und das Management des Behand-
lungsablaufs gesehen.
Grafik 11
Nach dem generellen Einfluss befragt, gibt auch lediglich eine Minderheit der
akutsomatischen Ärzteschaft von 22 Prozent an, dass der Einfluss von
SwissDRG eher bis sehr stark ist. Am stärksten wird der Einfluss des aktuellen
stationären Tarifsystems bei der Ärzteschaft in Rehabilitationskliniken wahrge-
nommen.
67
51
43
56
46
4140
59
42
37
61
42
36
52
42
34
48
35
32
54
37
32
45
33
31
20
11
20
12
20
13
Therapiefreiheit
Kooperation mit
Krankenkassen
Einfluss Ärzte auf
Strategie des Spitals
Zufriedenheit Patienten
Qualität Versorgung
Arbeitsbedingungen
allgemein
Zufriedenheit
Durchführung
notwendiger Therapien
Management
Behandlungsablauf
Trend Einfluss SwissDRG: akutsomatische Ärzte (1)
"Wie beurteilen Sie den Einfluss von SwissDRG auf?"
in % akutsomatischer Ärzte (eher negativ/wegen SwissDRG verschlechtert)
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
38
30
27 27
36
29
25
32
2422
28
1920
26
1716
22
13 13
16
76
20
11
20
12
20
13
Motivation
ärztliche Weiter- und
Fortbildung
Wunsch langfristige
Arbeit im Spital
Wunsch Karriere
Spitalarzt
Transparenz der
Behandlung
Kooperation mit
KollegInnen
Kooperation mit
Pflegenden
Anzahl persönlich
unterlaufener
medizinischer Fehler
Trend Einfluss SwissDRG: akutsomatische Ärzte (2)
"Wie beurteilen Sie den Einfluss von SwissDRG auf?"
in % akutsomatischer Ärzte (eher negativ/wegen SwissDRG verschlechtert)
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013
(N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
17
Grafik 12
Bei der praxisambulant tätigen Ärzteschaft hat sich die Meinung gegenüber
Swiss DRG im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Bei der akutsomatischen
Ärzteschaft sowie auch bei der Ärzteschaft in Psychiatrischen Kliniken und in
Rehabilitationskliniken hat die ablehnende Haltung weiter abgenommen.
Grafik 13
Wir formulieren ausgehend von den behandelten Ergebnissen fünf Befunde,
wobei der erste Befund identisch mit den Thesen aus den Vorjahren ist.
3 3 4
1514
19 17
32
105
12
4
32
5047
36
41
23 2013
ambulant tätige Ärzte akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation
überhaupt nicht
eher schwach
weiss nicht/keine
Antwort
eher stark
sehr stark
Beeinflussung der täglichen Arbeit durch Tarifsystem/SwissDRG"Wie stark beeinflusst SwissDRG (Psychiatrie / Rehabilitation: das aktuelle stationäre Tarifsystem) Ihre tägliche Arbeit mit den
PatientInnen?"
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013
(Namb = 339 / Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), sig.
36
1 1 1 2 2 1 15 7 6 8 8 9 718
2228 26 25
30 3326
2210
14 176
89 28
2435
33 31
36
3834
2527
2817 19 24
14 13 13 8
amb
ula
nt t
ätig
e Ä
rzte
20
11
amb
ula
nt t
ätig
e Ä
rzte
20
12
amb
ula
nt t
ätig
e Ä
rzte
20
13
aku
tso
mat
isch
e Ä
rzte
20
11
aku
tso
mat
isch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mat
isch
e Ä
rzte
20
13
Psy
chia
trie
20
13
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
klar ablehnend
eher ablehnend
keine Angabe
neutral
eher zustimmend
klar zustimmend
Trend Beurteilung SwissDRG nach Einführung/geplante Einführung
TARPSY/ST Reha"Alles in allem: Wie stehen Sie SwissDRG nach deren Einführung (Psychiatrie: der geplanten Einführung vom Tarifsystem TARPSY
zur Vergütung der stationären Psychiatrie / Rehabilitation: der geplanten Einführung des Tarifsystems ST Reha zur Vergütung der
stationären Rehabilitation) gegenüber?"
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie 142 / N Rehabilitation 78)
18
Befund 1
Der Ärzteschaft geht es dank einem spannenden Beruf grundsätzlich gut. Sie
nimmt wegen der hohen Identifikation Belastungen in Kauf, die weit über der
Norm im Schweizer Arbeitsprozess3 liegen. Um den Arbeitsplatz fürchten nur
die Wenigsten, da in vielen Spitälern der ärztliche Personalbestand aufgestockt
wird.
Im Arbeitsalltag nehmen administrative Arbeiten zu, Dokumentationsarbeiten
und auch Organisatorisches in der Klinik beanspruchen die Zeit der Ärzteschaft.
Die medizinische patientennahe Tätigkeit nimmt dadurch jedoch nicht ab. Die
Ärzteschaft nimmt sehr viele Überstunden in Kauf. Generell zeigt sich die Ärz-
teschaft jedoch heute noch zufrieden mit dem Verhältnis von Arbeit und Frei-
zeit. Auch die Arbeitszufriedenheit ist nach wie vor auf einem hohen Niveau.
Die medizinische Versorgung geht weiterhin problemlos von statten, auch
wenn der administrative Aufwand zugenommen hat. Insgesamt erfolgt weiter-
hin eine gute Behandlung der PatientInnen soweit dies im eigenen Arbeitsum-
feld für die Ärzteschaft beobachtbar ist. Untersuchte Bereiche der Patienten-
versorgung oder auch direkt mögliche Folgewirkungen von SwissDRG sind
weitgehend konstant. Aufgrund der neuen Spitalfinanzierung werden von mehr
als einem Drittel der akutsomatischen Ärzte Sparvorgaben wahrgenommen.
Mehr als ein Drittel der akutsomatischen Ärzteschaft gibt an, dass aufgrund
fehlender Zusatzentgelte Behandlungen zunehmend ambulant durchgeführt
werden. Ein Viertel gibt auch an, dass das Entschädigungssystem eine variable
und leistungsabhängige Lohnkomponente enthält.
Befund 2
Trotz verzögerter Rechnungsstellungen unter SwissDRG nimmt der administra-
tive Aufwand zu und belastet die Ärzteschaft teilweise unnötig, dies jedoch
nicht zulasten der medizinischen patientennahen Tätigkeit. Die Ärzteschaft ist
bereit, Überstunden auf sich zu nehmen, um ihrer zentralen Tätigkeit nachge-
hen zu können. Auch Sparvorgaben führen bisher nicht zu einer Vernachlässi-
gung der medizinischen Versorgung.
Der Einfluss der Verwaltung bleibt bei der akutsomatischen Ärzteschaft stabil.
Zufriedenstellend ist die Zusammenarbeit mit der Verwaltung dabei nur für eine
Minderheit. Auch der Einfluss der Krankenkassen bleibt in akutsomatischen
Spitälern unverändert. Ein gestiegener Einfluss der Krankenkassen wird hinge-
gen insbesondere bei der Ärzteschaft in Rehabilitationskliniken wahrgenom-
men. Die Ärzteschaft in akutsomatischen Spitälern als auch die Ärzteschaft in
Rehabilitationskliniken gibt dabei an, dass Krankenkassen Überweisungen in
Rehabilitationskliniken teilweise verzögern. Nachfragen von Krankenkassen
nehmen jedoch zurzeit nicht zu.
3 Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit beträgt in der Schweiz etwas unter 42 Stunden. Vgl.
Michael Siegenthaler / Michael Graff 2012. Figure 3 – KOF Working Papers. A View on the long-run
evoluation of hours worked and labor productivity in Switzerland (1950-2010).
19
Befund 3
Der Einfluss auf Entscheidungen seitens der Verwaltung und der Krankenkas-
sen hat bei der akutsomatischen Ärzteschaft nicht weiter zugenommen. Ein
zentrales Thema sind Krankenkassen, insbesondere wenn es um Kostengut-
sprachen für Rehabilitationskliniken geht. Hier verzögern die Krankenkassen
teilweise die Überweisungen in die entsprechenden Einrichtungen.
Bezüglich potenzieller negativer Begleiterscheinungen von Fallpauschalen stel-
len akutsomatisch tätige Ärzte fest, dass es bei multimorbiden PatientInnen
vermehrt zu einer Aufteilung der Behandlung auf mehrere Spitalbesuche
kommt. Auch werden Entscheidungen, ob ein Patient ambulant oder stationär
behandelt werden soll, etwas häufiger aus nicht medizinischen Gründen gefällt,
was zwar gemäss Angaben in der Befragung der Ärzteschaft oft im Sinne des
Patienten geschieht und medizinisch vertretbar ist, möglicherweise ergeben
sich hier aber zunehmend medizinisch problematische Entscheidungen.
Befund 4
Im Zuge der Veränderungen mit Fallpauschalen gibt es eine Tendenz zur Auftei-
lung der Behandlung von multimorbiden PatientInnen auf mehrere Spitalbesu-
che und die Gefahr steigt, dass die Entscheidung, ob PatientInnen spitalambu-
lant oder stationär behandelt werden, nicht aus medizinischen Gründen erfolgt.
SwissDRG wird von der akutsomatischen Ärzteschaft über viele Bereiche stetig
weniger negativ wahrgenommen, auch generell ist die ablehnende Haltung im
Rückgang. Die Vorbehalte gegenüber neu einheitlichen Fallpauschalen in allen
akutsomatischen Spitälern haben sich nicht weiter auf-, sondern in der Regel
abgebaut. Allerdings stehen knapp die Hälfte (47%) der akutsomatisch tätigen
Ärzte SwissDRG immer noch klar oder eher ablehnend gegenüber.
Befund 5
Die Ärzteschaft steht SwissDRG etwas weniger skeptisch gegenüber. Die ne-
gativen Effekte werden dementsprechend auch weniger betont als in den Vor-
jahren, auch wenn der administrative Zeitaufwand zu steigen scheint. Auch im
etwas fortgeschrittenen Change-Prozess zeigt sich der direkte Einfluss von
SwissDRG weniger problematisch als befürchtet.
20
Schlussfolgerungen
1. Die neuen Tarife und Finanzierungen der Spitäler haben zwar im Einzelfall
Ärger bei der Ärzteschaft ausgelöst und den Administrativaufwand steigen
lassen, die Behandlung von PatientInnen hat aber bisher nur punktuell Än-
derungen erfahren. Die Ärzteschaft bewältigt die zunehmende administra-
tive Arbeit mit noch mehr Überstunden. Solange aber der direkte Einfluss
der Veränderungen auf die Art und Weise der Behandlung sowie am Be-
stand ärztlichen Personals kaum feststellbar ist, bleibt die hohe Arbeitszu-
friedenheit stabil.
2. Kritische Veränderungen im eigenen Arbeitsumfeld betreffen die Auftei-
lung auf mehrere Spitalbesuche, die Entscheidung, ob eine Behandlung
spitalambulant oder stationär erfolgen soll sowie zu späte Kostengutspra-
chen, welche Akutsomatik und Rehabilitation betreffen. Über diese Effekte
ist eine Diskussion über Massnahmen oder Korrekturen erforderlich.
3. Die Bedürfnisse der Ärzteschaft flossen bei der Planung der Verände-
rungsprozesse der letzten Jahre ein. Wo eine Strategie frühzeitig erarbei-
tet und dann auch umgesetzt wurde, konnten Vorbehalte reduziert wer-
den. Negative Begleiteffekte wie beispielsweise bei der verzögerten
Rechnungsstellung unter SwissDRG erreichen den ärztlichen Alltag bisher
nicht.
21
3 Einleitung
3.1 Das Forschungsinteresse und der
Auftrag
Der FMH geht es darum, die Entwicklung der Rahmenbedingungen für die
Spitalärzte und die Arzt-Patienten-Beziehung mit einer repräsentativen Befra-
gung bei Spitalärztinnen und -ärzte und praxisambulant tätigen Ärztinnen und
Ärzte im Rahmen laufender Reformen im Spitalwesen (Tarifierungen, Spitalfi-
nanzierung) zu untersuchen. Verglichen werden die Ergebnisse mit einer Befra-
gung der Ärzteschaft in der Psychiatrie und der Rehabilitation, in beiden Berei-
chen stehen Veränderungen in Bezug auf die Abrechnung noch bevor.
Die FMH möchte jene Themen aus dem FMH-Konzept4 untersuchen las-
sen, welche aus Sicht der Ärzteschaft wichtig sind, aber durch keinen an-
deren Partner im Gesundheitswesen untersucht werden.
Anhand der wissenschaftlich erhobenen Untersuchungsergebnisse sollen
Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt werden, damit Gegenmassnahmen
rechtzeitig eingeleitet werden können.
Mit den Untersuchungsergebnissen sollen der Politik und den Partnern im
Gesundheitswesen Zahlen und Fakten vorgelegt werden, damit Entschei-
dungen basierend auf einer verbesserten Datengrundlage gefällt werden
können.
3.2 SwissDRG und Spitalfinanzierung: Die
Befragungszeitpunkte
Offiziell gelten in allen akutsomatischen Spitälern seit dem 1. Januar 2012 Fall-
pauschalen nach SwissDRG. 2011 wurde noch mit vielen unterschiedlichen
Systemen gearbeitet, heute arbeiten nur noch Psychiatriekliniken und Rehabili-
tationskliniken ohne Fallpauschalen. Eine separate Analyse der Ärzteschaft in
Psychiatrie- und Rehabilitationskliniken mit Blick auf zukünftige Tarifsysteme
(TARPSY / ST Reha) soll auch für diese Bereiche langfristig eine zuverlässige
Beurteilung der Rahmenbedingungen ermöglichen. Aufgrund der Inputs und
der Resultate der Studie 2012 wurde erkannt, dass viele Anpassungsprozesse
der Spitäler auch aufgrund der neuen Spitalfinanzierung gemacht worden sind.
Die Fragestellungen wurden deshalb gezielt auch auf diese Fragen hin erwei-
tert oder angepasst.
Die Befragung fand dieses Jahr zwischen dem 4. Juni 2013 und dem 4. August
2013 statt. Zum Zeitpunkt der Befragung gab es weiterhin gewisse Verzöge-
rungen bei der Rechnungsstellung und in vielen Fällen erst provisorische Base-
rates, die sich teilweise stark am Status quo vor Einführung orientieren. Des-
halb könnten sich beispielsweise wie auch schon 2012 Nachfragen von Kran-
kenkassen verzögert oder noch wenig Kostendruck aufgebaut haben. Das Jahr
2013 ermöglicht erstmals eine zuverlässige Einschätzung der Situation rund um
die Einführung von SwissDRG in der Schweiz. Die Begleituntersuchung sollte
aber in geeignetem Rahmen weitergeführt werden, um effektive mittel- bis
langfristige Effekte einschätzen zu können.
4 Vgl. Bovier P., Burnand B., Guillain H., Paccaud F., Vader J.P., Locher H., Meyer B. (2009): Konzept für die
Begleitforschung aus Anlass der Einführung von SwissDRG, URL: http://www.fmh.ch/ stationaere_tarife/begleit-
forschung.html
22
3.3 Fragestellungen und Zielsetzungen
Die Studie wurde anhand einer qualitativen Vorstudie und entsprechenden Be-
gleituntersuchungen in Deutschland erarbeitet und mit den Begleitgruppen der
FMH aus den jeweiligen Begleitgruppen finalisiert.
Die auf Umfragen basierte Forschung soll die zeitliche Entwicklung verschiede-
ner Indikatoren bei der Spitalärzteschaft (akutsomatische Ärzteschaft und Ärz-
teschaft in Psychiatrischen- und Rehabilitationskliniken) und Teile davon bei der
praxisambulanten Ärzteschaft aus Anlass der Einführung von SwissDRG bzw.
TARPSY und ST Reha zuverlässig widergeben. Die direkt auf SwissDRG bezo-
genen Haltungen oder möglichen kritischen Ereignisse als Begleiteffekte von
SwissDRG sind dabei nur ein geringer Teil der Fragen. Insbesondere sollen der
Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten, die Behandlungsfreiheit, die Bezie-
hungen zu anderen Gesundheitsfachleuten, die Arbeitszufriedenheit und der
Gesundheitszustand der Ärzteschaft befragt werden. Zudem interessieren die
Entwicklung des ärztlichen Personalbestands sowie das persönliche Entschädi-
gungssystem. Die Fragen wurden in verschiedenen möglichen Kausalitätsmo-
dellen in Bezug zu Reformen oder Entwicklungen rund um SwissDRG oder der
Spitalfinanzierung gestellt. Die Fragestellungen können allerdings nicht alle
Ursachen identifizieren, welche die Dynamik bei den verschiedenen Indikatoren
spiegeln. SwissDRG und die Spitalfinanzierung sind lediglich eine mögliche
Ursache von Veränderungen. Für konkrete Ausführungen zur Generierung der
Hypothesen und exakten Fragestellungen verweisen wir an dieser Stelle auf
das Konzept zur Begleitstudie zur Einführung von SwissDRG, welches im Vor-
feld auf Basis einer Literaturstudie und qualitativen Tiefeninterviews ausgear-
beitet wurde und der Auftraggeberin vorliegt.
3.4 Der Studienverlauf im Detail
Die Projektarbeit der Begleitstudie zur Einführung von SwissDRG gliederte sich
in drei Teile. Die qualitative Vorstufe des Projekts begann Ende 2010 mit quali-
tativen Interviews mit 29 Expertinnen und Experten des Schweizer Gesund-
heitswesens. Für diese erste Phase berücksichtigt wurden Personen aus der
Spitalärzteschaft, aus Verbänden, der Verwaltung, dem Spitalmanagement so-
wie weiteren involvierten Personen. Parallel erstellte gfs.bern eine Übersicht
zum Forschungsstand in Zusammenhang mit Fallpauschalensystemen und
weiteren interessierenden Grössen. Diese beiden inhaltlich wichtigen Grund-
pfeiler der Studie wurden per Ende Februar 2011 im Rahmen eines Zwischen-
berichts verdichtet und abgeschlossen. Auf Basis der gewonnen Erkenntnisse
formulierte gfs.bern einen ersten Fragebogenentwurf, der durch intensiven
Austausch mit der FMH-Fachkommission SwissDRG perfektioniert wurde. Das
Vorgehen wurde in geraffter Art mit der Begleitgruppe ST Reha und TARPSY
wiederholt bei der Ausweitung der Fragestellungen auf die neuen Entschädi-
gungssysteme in diesen Bereichen.
Darauf folgte ein Pretest des erstellten Fragebogens anhand von 99 Interviews
mit Spitalärzten und Spitalärztinnen. Zwischen dem 6. Juni und dem 8. August
2011 fand schliesslich die erste Befragung der Schweizer Ärzteschaft statt,
wobei zwischen einer Online-Teilnahme respektive einem Telefoninterview
gewählt werden konnte. Diese Befragung wurde in diesem Jahr nach Einfüh-
rung von SwissDRG wiederholt. Für die vorliegende zweite Erhebung wurden
im Zeitraum von Juni – August 2013 insgesamt 1101 Spitalärztinnen und Spital-
ärzte online oder auf Wunsch telefonisch befragt. Für die Gesamtheit der Aus-
wertungen ergibt dies einen theoretischen Stichprobenfehler von +/-3.0 Pro-
zentpunkten bei einem ausgewiesenen Wert von 50 Prozent. Diese Aussage
stimmt in 95 Prozent der Fälle.
23
Gleichzeitig wurden für ausgewählte Fragestellungen der Studie 339 praxisam-
bulant tätige Ärztinnen und Ärzte befragt. Hier beträgt der entsprechende Wert
für den Stichprobenfehler +/-5.4 Prozentpunkte.
Die Befragten wurden in einem ersten Schritt brieflich kontaktiert, danach per
Email. Für die Stichprobe stand die FMH-Adressdatenbank zur Verfügung. Sie
berücksichtigt sämtliche Ärztinnen und Ärzte, die einen Facharzttitel besitzen
oder einen solchen anstreben. Untenstehende Tabelle 1 dokumentiert die er-
reichte Ausschöpfung getrennt nach im Spital tätiger und praxisambulant täti-
ger Ärzteschaft. Bei der praxisambulant tätigen Ärzteschaft lag die Ausschöp-
fung dieses Jahr bei 38 Prozent, bei der akutsomatischen Ärzteschaft bei 22
Prozent. Bei der Spitalärzteschaft gingen einige Befragte verloren, da sie ihren
primären Arbeitsplatz bei der FMH als ‘Spital’ definierten, auf die Frage jedoch,
ob Sie hauptsächlich im Spital arbeiten würden, mit Nein antworteten, was zu
einem Abbruch des Interviews führte. Rechnet man diese im strengen Sinne
‘Teilnehmenden’ mit ein in die Ausschöpfungsquote der Spitalärzteschaft,
ergibt sich eine Rücklaufquote von 27 Prozent. Beide Werte stellen für Umfra-
gen im medizinischen Umfeld gute Quoten dar, insbesondere wenn man be-
denkt, dass auf eine Incentivierung der Befragten bewusst verzichtet wurde.
Tabelle 1
Ausschöpfung
Praxisambulante
Ärzteschaft
Akutsomatische
Spitalärzteschaft
Adressbasis Total 904 4361
Teilnehmende Gültige Total 339 947
Ausschöpfung Gültige Total 37.5% 21.7%
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013
Mittels gezielten Remindings konnten in allen Fachgruppen trotz unterschiedli-
cher Betroffenheit Ausschöpfungen von über 20 Prozent erzielt werden. Auf-
grund der Erfahrungen mit dem Rücklauf wurden die Gruppen so zusammen-
gefasst, dass jeweils mindestens 50 Befragte pro Untergruppe enthalten sind.
Tabelle 2
Ausschöpfung nach Fachgebieten Spitalärzteschaft
Adressbasis Realisierte
Interviews
Ausschöpfung
Anästhesiologie 293 75 25.6%
Allgemeinmedizin 551 209 37.9%
Assistenzärzte und Assistenzärz-
tinnen / Ärzte und Ärztinnen ohne
Facharzttitel
1377 318 23.1%
Chirurgie 662 182 27.5%
Weitere 'interventionell tätige'
Fachbereiche* 470 130 27.7%
Weitere 'konservativ tätige' Fach-
bereiche* 770 202 26.2%
Psychiatrie 272 142 52.2%
Rehabilitation 131 78 59.5%
* Gruppen zusammengefasst, damit Befragtenzahl ausreichend.
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013
Der vorliegende Schlussbericht bildet die Weiterführung der qualitativen Vor-
studie und der Begleitstudie zur Einführung von SwissDRG der Jahre 2011 und
2012.
24
In der grafischen Aufbereitung der Resultate wurde stets zwischen praxisam-
bulant tätiger und akutsomatischer Ärzteschaft unterschieden. Wo entspre-
chende Daten vorliegen wurden nun auch systematisch die Psychiatrie und die
Rehabilitation separat ausgewertet. Für die Rehabilitation lagen für die Jahre
2011 und 2012 zu wenig Fälle vor, um diese nach Jahren einzeln auszuwerten.
Wir werden deshalb die addierten Fälle für beide Jahre gemeinsam aus. 2013
haben wir das Sample erhöht, so dass nun eine Einzelauswertung möglich ist.
Weiter wurden für diverse interessierende Untergruppen (beispielsweise
Sprachregion, Alter, Position im Spital etc.) Auswertungen vorgenommen, die
sich entweder grafisch aufbereitet im Bericht finden oder aber für jede Variable
im vollständigen Tabellenband zur Studie ausgewiesen sind.
25
4 Befunde
Im Befundeteil des vorliegenden Schlussberichts der Begleitstudie zur Einfüh-
rung von SwissDRG werden die Resultate der 2013 zum dritten Mal durchge-
führten Befragung aktuell und auch im zeitlichen Verlauf dargestellt. Den An-
fang macht das Kapitel 4.1, das den Gesundheitszustand, die Perspektiven und
die intellektuelle Anregung für die Ärzteschaft beschreibt. In Kapitel 4.2 werden
Arbeitszufriedenheit und Beziehungen im ärztlichen Umfeld thematisiert, Kapi-
tel 4.3 beschreibt den Behandlungsfreiraum und die Behandlungsqualität. Die
Entwicklung des ärztlichen Personalbestandes ist Inhalt des Kapitels 4.4, Kapi-
tel 4.5 thematisiert den administrativen vs. den medizinischen Zeitaufwand. In
Kapitel 4.6 werden die Begleiteffekte und Haltungen zu Fallpauschalen bespro-
chen.
4.1 Gesundheitszustand – Perspektive –
intellektuelle Anregung
Den meisten Ärztinnen und Ärzten geht es offensichtlich physisch und psy-
chisch gut oder noch besser. In den letzten drei Jahren hat sich der Zustand
tendenziell sogar leicht verbessert.
Grafik 14
20 20 22 24 24 2414 14 16
2719
3036
38 33 34 36
37
25
35
28 42
3432
3129 29 29
30
4027
3027
1 1 1 1
1 2 2
212 9 8 12 10 8
16 15 1813
93 2 1 2 2 2 2 4 2 2 1
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
11
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
12
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
13
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
11
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
13
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
schlecht
ausreichend
keine Angabe
gut
sehr gut
ausgezeichnet
Trend Physische Gesundheit"Würden Sie über den Zeitraum der letzten 30 Tage sagen, …"
"Ihre physische Gesundheit war..."
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
26
Grafik 15
Die tendenzielle Verbesserung des Wohlbefindens hat gemäss Ansicht einer
klaren Mehrheit der Befragten auch einen Einfluss auf die Versorgungsqualität.
Grafik 16
Stress ist die Beeinträchtigung, welche am meisten unter der Ärzteschaft ver-
breitet ist. Mehr als 40 Prozent der in den Spitälern tätigen Ärzteschaft empfin-
det meistens oder häufig Stress, unter ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzten
sind dies etwas weniger. Der Stress hat in den letzten drei Jahren in der Akut-
somatik nicht zugenommen.
20 21 20 20 21 2213 13 15 17 18
28 28 33 30 31 3137
2732 28
36
3728
3231 30 29 32
3832 32
32
1
11 1 1
1 2
113
1912
15 14 14 17 19 16 20
132 3 2 3 3 3 1 2 3 3
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
11
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
12
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
13
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
11
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
13
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
schlecht
ausreichend
keine Angabe
gut
sehr gut
ausgezeichnet
Trend Psychische Gesundheit"Würden Sie über den Zeitraum der letzten 30 Tage sagen, …"
"Ihre psychische Gesundheit war…"
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
3136
31 32
4742
2941
3839
38 41
3238
4126
3 21
2 3
1
1719
1817
14 13
2423
116
11 9 5 4 6 9
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
12
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
13
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
13
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
trifft gar nicht zu
trifft eher nicht zu
keine Angabe
trifft eher zu
trifft sehr zu
Trend Einfluss Wohlbefinden auf Qualität Patientenversorgung"Haben Sie den Eindruck, dass Ihr physisches oder psychisches Wohlbefinden die Qualität der Patientenversorgung beeinflusst?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70)
27
Grafik 17
Auch bei den weiteren Beschwerden oder Beeinträchtigungen gibt es in der
Akutsomatik keine kritische zeitliche Entwicklung.
Grafik 18
Die Perspektiven im Spital haben sich in der Akutsomatik in den letzten drei
Jahren leicht verbessert. Neu sehen 75 Prozent ihre Zukunft als im Spital täti-
ger Arzt.
105
10 12 10 10 10 6 11 7 8
3330 26
3531 33
4035 30
4637
38
3443
3133 32
41
3342
3235
1420
14 14 17 14
7
1711 12
10
5 9 7 7 7 92 6 5 3
9
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
11
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
12
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
13
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
11
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
13
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
nie
selten
hie und da
häufig
meistens
Trend Beschwerden / Beeinträchtigungen: Stress
"Wie sehr treffen die folgenden Aussagen über Arbeitsbedingungen und Chancen/Belastungen auf Ihre
Tätigkeit zu?"
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
9
47
10
7
5
1
1
41
8
5
4
43
9
4
3
1
Stress
Beziehungsprobleme
Burnout
Depressionen
Selbstmordgedanken
Drogenmissbrauch
2011
2012
2013
Trend Beschwerden / Beeinträchtigungen: akutsomatische
Ärzte"Wie häufig litten Sie unter folgenden Beschwerden / Beeinträchtigungen im vergangenen Jahr?"
in % akutsomatische Ärzte, welche häufig und meistens Beschweren / Beeinträchtigungen haben
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
28
Grafik 19
Mehr oder weniger konstant sehen 25 Prozent ihre Zukunft als Belegärzte.
Noch lassen sich insbesondere auch bei der Assistenzärzteschaft keine Trends
ableiten.
Grafik 20
Weiterhin beobachtet nur etwa ein Fünftel in der Akutsomatik, dass es heute
dank effizienterer Prozesse einfacher ist, sich auf die medizinische Tätigkeit zu
konzentrieren. Zwar gibt es Unterschiede nach Hierarchie, aber es lässt sich
kein Trend erkennen.
36 38 41
26 2430
42 39
35 36 34
4137
38
39 40
19 16 16 27
2219
5 8
10 10 9 617 13 14 13
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
11
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
13
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
trifft gar nicht zu
trifft eher nicht zu
trifft eher zu
trifft sehr zu
Trend Veränderung in der Medizin: Zukunft als im Spital tätiger Arzt"Treffen die folgenden allgemeinen Aussagen über die Veränderung in der Medizin auf Sie zu?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.
120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
8
24 23
2829
23
28
20
16
19
1617
15
8276
83
2623 25
20
11
20
12
20
13
Assitenzarzt/-ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv.
Chefarzt/-ärztin
Belegarzt/-ärztin
Gesamt
Trend Aussagen über den Arztberuf nach Position: akutsomatische
Ärzte "Treffen die folgenden allgemeinen Aussagen über den Arztberuf und die Veränderungen in der Medizin auf Sie zu?"
Zukunft als Belegarzt "Ich sehe meine Zukunft als Belegarzt."
in % akutsomatische Ärzte , welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
29
Grafik 21
Der Arztberuf war und bleibt praktisch konstant für eine grosse Mehrheit aller
Hierarchiestufen die richtige Berufswahl.
Grafik 22
Die Arbeit gilt ebenfalls für 90 Prozent in der Akutsomatik praktisch konstant als
intellektuell stimulierend.
22
1113
2422
21
30
20
29
32
2929
37
24
32
26
20
23
20
11
20
12
20
13
Assitenzarzt/-ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv.
Chefarzt/-ärztin
Belegarzt/-ärztin
Gesamt
Trend Aussagen über den Arztberuf nach Position: akutsomatische
Ärzte "Treffen die folgenden allgemeinen Aussagen über den Arztberuf und die Veränderungen in der Medizin auf Sie zu?"
Effizientere Prozesse = Konzentration auf medizinische Tätigkeit "Dank effizienter Prozesse kann ich mich heute besser als
früher auf die medizinische Tätigkeit konzentrieren."
in % akutsomatische Ärzte , welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
79
76 7675
81 7978 83 82
77
8785
77
71
8077 80
78
20
11
20
12
20
13
Assitenzarzt/-ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv.
Chefarzt/-ärztin
Belegarzt/-ärztin
Gesamt
Trend Aussagen über den Arztberuf nach Position: akutsomatische
Ärzte "Treffen die folgenden allgemeinen Aussagen über den Arztberuf und die Veränderungen in der Medizin auf Sie zu?"
Erneuter Entscheid für Arztberuf "Ich würde mich, wenn ich diese Entscheidung heute noch einmal zu treffen hätte, auch heute
wieder für den Arztberuf entscheiden."
in % akutsomatische Ärzte , welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
30
Grafik 23
Rund um die Reformen gab und gibt es offene Fragen der Aus-, Fort- und Wei-
terbildung. Insgesamt sind es konstant gut 60 Prozent, welche diese als opti-
mal einschätzen. Es gibt also Raum für Verbesserungen. Diese konnten viel-
leicht bei den Belegärzten erreicht werden, denn diese äussern sich neu zu 77
Prozent zufrieden.
Grafik 24
85
8786
87
93
89
97
9594
9696
98
92 93
94
90
9290
20
11
20
12
20
13
Assitenzarzt/-ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv.
Chefarzt/-ärztin
Belegarzt/-ärztin
Gesamt
Trend Aussagen über den Arztberuf nach Position: akutsomatische
Ärzte "Treffen die folgenden allgemeinen Aussagen über den Arztberuf und die Veränderungen in der Medizin auf Sie zu?"
Intellektuell stimulierende Arbeit "Meine Arbeit ist intellektuell stimulierend."
in % akutsomatische Ärzte , welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
57 5450
57
61
56
7674
7275
71
78
6158
77
63 6362
20
11
20
12
20
13
Assitenzarzt/-ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv.
Chefarzt/-ärztin
Belegarzt/-ärztin
Gesamt
Trend Aussagen über den Arztberuf nach Position: akutsomatische
Ärzte "Treffen die folgenden allgemeinen Aussagen über den Arztberuf und die Veränderungen in der Medizin auf Sie zu?"
Optimale Qualität der Aus-, Fort- und Weiterbildung "Die Qualität der Aus-, Fort- und Weiterbildung ist alles in allem optimal."
in % Spitalärzte, welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr und eher zu
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
31
4.1.1 Zwischenbilanz
Die Ärzteschaft leidet verbreitetet und konstant unter Stress und dies kann
auch Folgen auf die Versorgungsqualität der PatientInnen haben. Der Stress hat
in den letzten drei Jahren in der Akutsomatik nicht zugenommen. Der Allge-
meinzustand in physischer und psychischer Hinsicht war konstant gut mit einer
leichten Tendenz zu noch höheren Anteilen, die sich gesund fühlen.
In sehr hohem Mass gilt die Arbeit als intellektuell stimulierend, grosse Mehr-
heiten würden sich wieder für den Arztberuf entscheiden. Heute sehen sogar
noch mehr Ärztinnen und Ärzte ihre Zukunft als Spitalarzt als in den beiden
Jahren zuvor. Nicht gelitten hat auch die Qualität der Aus-, Weiter- und Fortbil-
dungen, obwohl hier die Zufriedenheit seit Anfang der Studienreihe weniger
gross ist als in anderen Bereichen, die mit der Berufstätigkeit in Verbindung
stehen.
4.2 Arbeitszufriedenheit – Beziehungen im
ärztlichen Umfeld
Die Arbeitszufriedenheit bleibt zurzeit hoch. Gegenüber dem Vorjahr hat sich
ein leicht höherer Anteil von 17 Prozent der AkutsomatikerInnen unzufrieden
geäussert. Das entspricht praktisch der Situation 2011.
Grafik 25
Die Arbeitszufriedenheit im Spital nach Fachrichtungen variiert leicht. Beson-
ders hoch ist sie im Bereich ORL.
23 23 22 25 2520 23
17
60 63 6064 65
6262
69
12
1
1 2
2
1411 15
8 815 12 13
2 1 2 2 1 3 1
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
011
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
012
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
013
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
sehr unzufrieden
eher unzufrieden
keine Angabe
eher zufrieden
sehr zufrieden
Trend Arbeitszufriedenheit
"Wie zufrieden sind Sie hinsichtlich Ihrer Aufgaben und Arbeitstätigkeit insgesamt?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N ambulant tätige Ärzte
jeweils ca. 250 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
13
32
Grafik 26
In einem Bereich hat sich die Arbeitszufriedenheit in den letzten drei Jahren
tendenziell verschlechtert – bei den Assistenzärztinnen und –ärzten. Neu äus-
sern sich 23 Prozent sehr oder eher unzufrieden, was klar höher als bei der
Ärzteschaft mit Facharzttitel ist.
Grafik 27
Die Zufriedenheit mit der Bezahlung ist in der Rehabilitation etwas höher als in
den anderen Bereichen, wo jeweils mehr als 70 Prozent zufrieden sind.
2921
31 3240 44
3727
32 3225 27 25 27
23
62 7964
56
6044
47
55
5648 64 57 62 61
61
32
11
31
95
12 13 11 18 915
913 11
914
3 3 5 2 1 2
OR
L 2
01
1
20
12
20
13
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log
ie 2
01
1
20
12
20
13
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01
1
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12
20
13
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01
1
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12
20
13
we
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Fach
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he
20
11 2
01
2
20
13
sehr unzufrieden
eher unzufrieden
keine Angabe
eher zufrieden
sehr zufrieden
Trend Arbeitszufriedenheit 1"Wie zufrieden sind Sie hinsichtlich Ihrer Aufgaben und Arbeitstätigkeit insgesamt?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N = 1506)
3022
2823
33
2317 16
11
2026 25 27 29
21
5663 53 64
5263
65 6466
60
6459
64 63
63
22
4
1 11
3
1
2
2
13 13 16 13 98
15 1720 18
7
134 7
13
1 1 3 1 2 1 3 2 1 2 4 2 1
Allg
em
ein
e I
nn
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Me
diz
in 2
01
1
20
12
20
13
An
ästh
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20
11
20
12
20
13
Assis
ten
t/o
hn
e
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01
1
20
12
20
13
Ch
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20
11
20
12
20
13
Psych
iatr
ie 2
011
20
12
20
13
sehr unzufrieden
eher unzufrieden
keine Angabe
eher zufrieden
sehr zufrieden
Trend Arbeitszufriedenheit 2
"Wie zufrieden sind Sie hinsichtlich Ihrer Aufgaben und Arbeitstätigkeit insgesamt?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N = 1506)
33
Grafik 28
In sehr hohem Mass konstant werden die Arbeitsbedingungen in der Akutsom-
atik beurteilt. Für die allermeisten (94%) ist die Arbeit interessant und abwechs-
lungsreich, wenn auch konstant ein hoher Zeitdruck herrscht (Aussage trifft für
77% sehr oder eher zu). Mit 72 Prozent äussern sich zwar etwas weniger als
im Vorjahr auch zum Leistungsdruck entsprechend. Genauso viele sind auch
zufrieden mit der Bezahlung. Einen Konkurrenzdruck mit anderen Spitälern se-
hen 40 Prozent, wobei sich dies praktisch nicht veränderte. Konstant ein Drittel
äussert sich kritisch zur Arbeitsorganisation im Spital. 11 Prozent und damit
eine kleine Minderheit denken über eine Stelle ausserhalb des Schweizer Ge-
sundheitswesens nach.
Grafik 29
1712
2118 18
229
22 21 23 24
4648
50 54 53 50
60
48 5154
58
26 3020 20 24 20 24 23 19
18 138 7 5 7 4 6 7 4 6
5 33 3 4 1 1 2 3 3 2
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
11
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
12
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
13
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
11
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
13
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
keine Angabe
trifft gar nicht zu
trifft eher nicht zu
trifft eher zu
trifft sehr zu
Trend Arbeitsbedingungen: zufrieden mit Bezahlung "Wie sehr treffen die folgenden Aussagen über Arbeitsbedingungen und Chancen/Belastungen auf Ihre
Tätigkeit zu?"
in % ambulant tätige Ärzte, akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
9595 94
8077 77
8077
7273
71 72
42 40 40
3531
34
11
20
11
20
12
20
13
meine Arbeit ist interessant
und abwechslungsreich
andauernd hoher Zeitdruck
andauernd hoher
Leistungsdruck
alles in allem bin ich
zufrieden mit meiner
Bezahlung
andauernd hoher
Konkurrenzdruck mit anderen
Spitälern
allgemein schlechte
Arbeitsorganisation in
unserem Spital
denkt über Stelle ausserhalb
des Schweizer
Gesundheitswesens nach
Trend Aussagen über Arbeitsbedingungen: akutsomatische Ärzte "Wie sehr treffen die folgenden Aussagen über Arbeitsbedingungen und Chancen/Belastungen auf Ihre Tätigkeit zu?"
in % akutsomatische Ärzte, welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
11
34
Das ärztliche Umfeld präsentiert sich für klare Mehrheiten konstant gut. Zwi-
schen 75 Prozent und 80 Prozent sind stolz auf das eigene Spital, äussern sich
positiv zur Fehlerkultur und sind zufrieden mit den Vorgesetzten. Sogar 92 Pro-
zent äussern sich zufrieden mit dem eigenen Team.
Grafik 30
Die hohe Arbeitsbelastung ist allerdings ein Problem – in der Akutsomatik ähn-
lich wie unter der ambulant tätigen Ärzteschaft beobachtet man zunehmend
eine Beeinträchtigung durch die hohe Arbeitsbelastung und den Zeitdruck. Es
sind aber immer noch deutlich weniger als in der Psychiatrie und der Rehabilita-
tion, in welcher die Zeit mit den PatientInnen möglicherweise ein besonders
wichtiger Faktor der Versorgungsqualität ist.
Grafik 31
94 9592
80 8079
7880 77
7680
75
20
11
20
12
20
13
Zufrieden mit Team
Gute Fehlerkultur
Stolz
Zufrieden mit Vorgesetztem
Trend Aussagen zu Arbeit und Team (1): akutsomatische Ärzte "Wie sehr treffen die folgenden Aussagen auf Ihre Arbeit und Ihr Team zu?"Zufrieden mit Team "Alles in allem bin ich zufrieden mit meinem Team."
Gute Fehlerkultur "Wir haben eine gute Fehlerkultur."
Stolz "Ich bin stolz darauf, für mein Spital zu arbeiten."
Zufrieden mit Vorgesetztem "Alles in allem bin ich zufrieden mit meinem direkten Vorgesetzten."
in % akutsomatische Ärzte, welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
1 2 2 2 3 1 1
21 21 18 19 126
18 14
39 41 45 41
35 46
38 41
4 1 32
4 23 2
28 2626
2838 34
32 33
7 9 6 8 8 11 9 9
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
12
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
13
aku
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sch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mati
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20
13
Psych
iatr
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012
Psych
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ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
meistens
häufig
keine Angabe
hie und da
selten
nie
Trend Qualität der Patientenversorgung unter Zeitdruck"Wie häufig haben Sie den Eindruck, dass die Qualität der Patientenversorgung durch die hohe Arbeitsbelastung oder Zeitdruck
beeinträchtigt ist?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
35
Konstant sehen 55 Prozent, dass im Team jeder verantwortlich für das Kosten-
sparen ist. Etwas zurückhaltender aber gegenüber den Vorjahren auch praktisch
unverändert ist die Beurteilung der Zusammenarbeit mit der Spitalverwaltung,
die Zufriedenheit mit dem Informationsfluss im Spital. In den letzten drei Jah-
ren beobachteten konstant um ein Fünftel der Befragten eine zunehmende
Verlagerung von Arbeiten an das Pflegpersonal.
Grafik 32
Die Zusammenarbeit mit dem Pflegedienst sowie den niedergelassenen Ärz-
tinnen und Ärzten wird aus der Perspektive der akutsomatischen Ärzteschaft
überwiegend als gut beurteilt. Mit den Spitexdiensten sind 52 Prozent zufrie-
den, mit der Zusammenarbeit mit den Reha-Kliniken noch 51 Prozent, wobei
sich hier ein Trend zu einer sinkenden Zufriedenheit manifestiert. 43 Prozent
beurteilen die Zusammenarbeit mit der Verwaltung positiv, 42 Prozent mit den
psychiatrischen Einrichtungen. Am meisten unzufrieden ist man mit der Zu-
sammenarbeit mit den Krankenkassen, wobei sich hier wenigstens eine ten-
denziell steigende Zufriedenheit abzeichnet.
56 56 5555
5654
46
4947
21
18
20
20
11
20
12
20
13
Jeder verantwortlich für
Kosteneinsparung
Zufriedenheit mit
Informationsfluss
Konstruktive
Zusammenarbeit
Pflegepersonal übt
Ärztetätigkeiten aus
Trend Aussagen zu Arbeit und Team (2): akutsomatische Ärzte "Wie sehr treffen die folgenden Aussagen auf Ihre Arbeit und Ihr Team zu?"Pflegepersonal übt Ärztetätigkeit aus "Immer mehr Tätigkeiten, die früher von Ärzten durchgeführt wurden, werden heute durch das Pflegepersonal
durchgeführt."
Konstruktive Zusammenarbeit "Die Zusammenarbeit mit der Spitalverwaltung verläuft konstruktiv."
Zufriedenheit mit Informationsfluss "Alles in allem bin ich zufrieden mit dem Informationsfluss in unserem Spital."
Jeder verantwortlich für Kosteneinsparung "In meinem Team fühlt sich jeder dafür verantwortlich, Kosten einzusparen."
in % akutsomatische Ärzte, welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
36
Grafik 33
Offenbar gibt es tendenziell steigende Probleme in der Zusammenarbeit mit
den Reha-Einrichtungen, obwohl vor allem mehr als bisher angeben, die Zu-
sammenarbeit nicht beurteilen zu können. Die Zufriedenheit sinkt bei der pra-
xisambulant tätigen Ärzteschaft deutlicher als in der Akutsomatik. Aktuell beur-
teilen noch 45% der ambulant tätigen Ärzteschaft die Zusammenarbeit als sehr
oder eher gut, 2011 waren es noch 57%.
Grafik 34
Die Zusammenarbeit mit den Spitalärztinnen und -ärzte wird nur von einer Min-
derheit der praxisambulant tätigen Ärzteschaft als sehr oder eher gut bezeich-
net, wobei sich hier unter SwissDRG keine Verschlechterung abzeichnet.
8988
84
76 76 76
53
5652
58
5551
4145 43
42
24 2528
20
11
20
12
20
13
ärztlichem Personal und
Pflegedienst ist…
Ihrer Station und den
niedergelassenen Ärztinnen
und Ärzten ist…
Ihrer Station und den Spitex-
Diensten ist…
Ihrer Station und den Reha-
Einrichtungen ist…
ärztlichem Personal und
Verwaltung ist…
Ihrer Station und den
psychiatrischen
Einrichtungen/dem
somatischen Akutspital
Ihrer Station und den
Krankenkassen ist…
Trend Zusammenarbeit (positiv): akutsomatische Ärzte "Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit in Ihrem Bereich? Die Zusammenarbeit zwischen….."
in % akutsomatischer Ärzte, welche die Zusammenarbeit als sehr gut oder gut empfinden
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
8 7 8 12 12 9 7 6 3
27
4941 37
46 4442
33 32 41
25
12
1310
88
9
119
16 5
5
7
5
54
4
1212
910
13
1
11
1 31
25 2838
27 31 34 3541
31 33
ambu
lan
t tä
tige
Ärz
te
20
11
ambu
lan
t tä
tige
Ärz
te
20
12
ambu
lan
t tä
tige
Ärz
te
20
13
akuts
om
atis
che
Ärz
te
20
11
akuts
om
atis
che
Ärz
te
20
12
akuts
om
atis
che
Ärz
te
20
13
Psyc
hia
trie
201
1
Psyc
hia
trie
201
2
Psyc
hia
trie
201
3
Re
habili
tatio
n 2
012
*
für meine aktuelle
Arbeitssituation nicht
beurteilbar
sehr schlecht
schlecht
keine Angabe
mittelmässig
gut
sehr gut
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70)
* 2011 und 2012 zusammen
Trend Vergleich Zusammenarbeit: zwischen Ihrer Station
und den Reha-Einrichtungen"Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit in Ihrem Bereich? Die Zusammenarbeit zwischen Ihrer Station und den Reha
Einrichtungen."
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
16
37
Grafik 35
Keine erkennbaren Probleme ergeben sich bei den Beziehungen zu den Patient-
Innen. Praktisch niemand äussert sich hier negativ. Die Arzt-Patientenbezieh-
ung wird bei der Mehrheit der praxisambulant tätigen Ärzteschaft sogar als sehr
gut bezeichnet. Es ergeben sich keine nennenswerten Trends.
Grafik 36
5 4 6
2938 31
22
18 26
88
59
7 72 2
5
25 23 20
ambulant tätige Ärzte 2011 ambulant tätige Ärzte 2012 ambulant tätige Ärzte 2013
für meine aktuelle
Arbeitssituation nicht
beurteilbar
sehr schlecht
schlecht
keine Angabe
mittelmässig
gut
sehr gut
Trend Vergleich Zusammenarbeit: mit den Spitalärzten
in % ambulant tätige Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250
"Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit in Ihrem Bereich? Die Zusammenarbeit mit den Spitalärzten."
44 4451
33 33 3526 29 31
42 41
4351 41
57 58 5866
45
57
51 49
3
22 6
65 5
6
87 10
11
31
92 6 2 3 2 3
16
4
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
11
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
12
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
13
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
011
aku
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mati
sch
e
Ärz
te 2
012
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
013
Psych
iatr
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011
Psych
iatr
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012
Psych
iatr
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013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
für meine aktuelle
Arbeitssituation
nicht beurteilbarsehr schlecht
schlecht
keine Angabe
mittelmässig
gut
sehr gut
Trend Beurteilung Beziehung zu Patienten"Wie bewerten Sie die Beziehung, welche zwischen Ihrem Team (Spitalärzte: im Spital) und Ihren Patientinnen und Patienten
herrscht?"
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
38
4.2.1 Zwischenbilanz
Die Arbeitszufriedenheit der Ärzteschaft ist konstant so hoch, dass von einer
ausserordentlich hohen Berufsidentifikation ausgegangen werden kann, Äusse-
re Veränderungen oder widrige Umstände verändern damit die Befindlichkeit
weniger direkt negativ. Besonders positiv wirkt sich nicht nur die sinnstiftende
Aufgabe aus, sondern auch dass man sich im eigenen Team in aller Regel sehr
gut getragen fühlt und so der Austausch mit den PatientInnen besonderes ge-
winnbringend ist. Allerdings fühlt man sich gerade beim Austausch mit den
PatientInnen unter zunehmendem Zeitdruck. Sollte dieser Druck weiter zu-
nehmen ist mit Folgen auf die gesamte Arbeitszufriedenheit zu rechnen.
Im weiteren Umfeld als im Team und im Austausch mit anderen Akteuren im
Gesundheitsbereich sind die Urteile über die Zusammenarbeit zwar immer
noch positiv aber zurückhaltender. Eher kritischer als noch in den Jahren zuvor
wird die Zusammenarbeit mit den Reha-Kliniken beurteilt. Die Zusammenarbeit
mit der akutsomatischen Ärzteschaft selbst hat aus Sicht der ambulanten Ärzte-
schaft in den letzten drei Jahren nicht gelitten.
4.3 Behandlungsfreiheit/-qualität
Der Versorgungsstandard wird in hohem Mass aus Ärztesicht als mindestens
eher gut bewertet. Es gibt keinen erkennbaren Trend.
Grafik 37
Der Spielraum der Behandlung wird seit 2011 konstant in der Akutsomatik kriti-
scher beurteilt als in den übrigen Bereichen. 70 Prozent beurteilen ihn aber
weiterhin als sehr oder eher gross.
37 34 38
19 1925 22
42
50 5350
6055
4859
44
8 10 9
1517 23
1512
21
21 1
2 5 21 1
1 3 12
21
1 1 1 1 1 2 1
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
011
aku
tso
mati
sch
e
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012
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
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013
Psych
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011
Psych
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012
Psych
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013
Re
hab
ilita
tio
n
20
12
*
Re
hab
ilita
tio
n
20
13
für meine aktuelle
Arbeitssituation nicht
beurteilbarmangelhaft
eher nicht gut
keine Angabe
mittelmässig
eher gut
sehr gut
Trend Beurteilung Versorgungsstandard
"Wie bewerten Sie den gegenwärtigen Versorgungsstandard in Ihrem unmittelbaren Arbeitsbereich?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.
120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
18
39
Grafik 38
In der Akutsomatik geben 5 Prozent an, die für die Behandlungsentscheidun-
gen notwendigen diagnostischen Verfahren nicht anwenden zu können. In der
Psychiatrie und der Rehabilitation sind es mehr als doppelt so viele, die Lücken
in der Diagnostik sehen.
Grafik 39
Letztlich bestätigen überwiegende Anteile in der Akutsomatik, dass weiterhin
das Beste für alle PatientInnen gemacht wird. Unter 10 Prozent sind nicht über-
zeugt, dass dies immer gemacht wird. Zweifel sind in der Psychiatrie mit über
20 Prozent deutlich mehr verbreitet und auch in der Rehabilitation denkt eine
2226 28
22 23 2635 32
3730 27
59 50
57
4751 44
5049
50
48 51
1518
12
2218
21
1411
11
1521
11
14 3 4 2
1 5 13 1 1 1 2 2
23 3 1 4 4 3 1 4 2
am
bu
lant
tätig
e
Ärz
te 2
011
am
bu
lant
tätig
e
Ärz
te 2
012
am
bu
lant
tätig
e
Ärz
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013
aku
tso
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e
Ärz
te 2
011
aku
tso
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sch
e
Ärz
te 2
012
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
013
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n
20
12
*
Re
hab
ilita
tio
n
20
13
für meine aktuelle
Arbeitssituation
nicht beurteilbar
keine Angabe
sehr klein
eher klein
eher gross
sehr gross
Trend Spielraum der Behandlung"Wie gross schätzen Sie Ihren persönlichen Spielraum hinsichtlich der Art und Weise der Behandlung ein?"
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
51 49 4736 34 30 35 31
4341 41
5048 51
47 53
34 4 6 11 11 12 8
11 1 1 3 31 1 1 1 4 1
3 5 6 6 5 3 3 4
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
11
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
13
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
für meine aktuelle
Arbeitssituation
nicht beurteilbar
keine Angabe
trifft gar nicht zu
trifft eher nicht zu
trifft eher zu
trifft sehr zu
Trend Praxis in Abteilung/Klinik: notwendige diagnostische
Verfahren für fundierten Entscheid über Behandlung"Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?
Es werden alle notwendigen diagnostischen Verfahren durchgeführt, um einen fundierten Entscheid über die Behandlungsmethode
zu fällen."
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.
120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
40
relevante Minderheit, nicht immer werde für alle PatientInnen das Beste ge-
macht.
Grafik 40
In hohem Mass konstant ist in der Akutsomatik auch der Anteil, welcher angibt,
den PatientInnen stünden die besten ExpertInnen, Präparate und Geräte zur
Verfügung und dass alle PatientInnen aufgenommen werden, selbst wenn sie
mehr Kosten verursachen könnten als vergütet werden.
39 Prozent sehen aber mehr oder weniger deutlich, dass die Spitalleitung klare
Sparvorgaben in der Abteilung/Klinik macht und 37 Prozent geben an, dass
wegen fehlenden Zusatzentgelten für teure Medikamente, Implantate und Ver-
fahren entsprechende Behandlungen zunehmend ambulant durchgeführt wer-
den. Diese Fragen wurden 2013 erstmals gestellt, so dass keine Trendaussa-
gen möglich sind.
36 35 34
20 17 16 20 23
52 51 51
4849 52
5356
7 7 7
19 19 1820
15
1 1 1
1 13
3 11 1 2
3 4 3
2 23 5 5 9 10 8 2 3
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
11
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
13
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
für meine aktuelle
Arbeitssituation
nicht beurteilbar
keine Angabe
trifft gar nicht zu
trifft eher nicht zu
trifft eher zu
trifft sehr zu
Trend Praxis in Abteilung/Klinik: das Beste für alle Patienten
"Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten? Patienten stehen die besten Experten,
Präparate und Geräte zur Verfügung."
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.
120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
41
Grafik 41
Zunehmend ambulant werden Behandlungen offenbar auch in der Rehabilitati-
on durchgeführt.
Grafik 42
Zunehmend beobachtet die Ärzteschaft, dass versucht wird chronisch kranke
und multimorbide PatientInnen in andere Einrichtungen unterzubringen – für 33
Prozent trifft diese Aussage für die Abteilung/Klinik sehr oder eher zu. Zu frühe
Überweisungen in die Reha finden nicht häufiger statt als vorher – was nicht zu
verwechseln ist mit wegen Kostengutsprachen verzögerten Überweisungen.
93
90 888886
858582 84
39
37
20
11
20
12
20
13
Durchführung aller
notwendigen Verfahren
beste Experten / Geräte /
Präparate
Annahme aller Patienten
klare Sparvorgaben**
ambulante Behandlungen**
Trend tatsächliche Praxis akutsomatische Ärzte (1) "Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?" Durchführung alle notwendigen Verfahren "Es werden alle notwendigen diagnostischen Verfahren durchgeführt, um einen fundierten Entscheid über
die Behandlungsmethode zu fällen."
beste Experten / Geräte / Präparate "Patienten stehen die besten Experten, Präparate und Geräte zur Verfügung."
Annahme aller Patienten "Mein Spital nimmt alle Patienten auf, auch wenn sie wahrscheinlich mehr Kosten verursachen werden, als vergütet wird."
klare Sparvorgaben** " Die Spitalleitung macht klare Sparvorgaben in der Abteilung/Klinik."
ambulante Behandlungen** "Wegen fehlender Zusatzentgelte für teure Medikamente, Implantate und Verfahren werden entsprechende
Behandlungen zunehmend ambulant durchgeführt."
in % akutsomatischer Ärzte ("trifft sehr zu" und "trifft eher zu" summiert)
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
*seit 2012 befragt / **seit 2013 befragt
9 612
28
12
36
21
17
13
20
29
15
22
36
24
akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation
für meine aktuelle
Arbeitssituation nicht
beurteilbar
trifft gar nicht zu
trifft eher nicht zu
trifft eher zu
trifft sehr zu
Zunehmend ambulant durchgeführte Behandlungen"Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?"
"Wegen fehlender Zusatzentgelte für teure Medikamente, Implantate und Verfahren werden entsprechende
Behandlungen zunehmend ambulant durchgeführt."
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013
(Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), sig.
42
Grafik 43
Die Chefärzteschaft ist noch positiver, was die Durchführung von Verfahren, die
Aufnahme der PatientInnen und die Ausrüstung betrifft. Sie beobachten aber
auch häufiger klare Sparvorgaben und leistungsabhängige Lohnkomponenten.
Grafik 44
Ebenfalls 37 Prozent stimmen der Aussage zu, dass gewisse Behandlungen
wegen fehlender Zusatzentgelte zunehmend ambulant durchgeführt werden.
Weniger als früher gibt die Chefärzteschaft an, dass Entscheidungen zur Ge-
winnoptimierung gefällt werden oder versucht wird, chronisch Kranke ander-
weitig unterzubringen.
2726
3336
32 32
25
10 10
20
11
20
12
20
13
Verschiebung chronisch
Kranker
Gewinnoptimierung
leistungsabhängige
Lohnkomponente**
zu frühe Überweisung in
Reha*
Trend tatsächliche Praxis akutsomatische Ärzte (2) "Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?" Verschiebung chronisch Kranker "Es wird versucht, chronisch kranke und multimorbide Patienten in anderen Einrichtungen unterzubringen."
Gewinnoptimierung "Diagnosen und Behandlungsentscheide werden so gefällt, dass der wirtschaftliche Gewinn optimiert wird."
leistungsabhängige Lohnkomponente "Das Entschädigungssystem enthält eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente."
zu frühe Überweisung in Reha* "Patienten werden aus dem Spital zu früh in Reha -Einrichtungen überwiesen."
in % akutsomatischer Ärzte ("trifft sehr zu" und "trifft eher zu" summiert)
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
*seit 2012 befragt / **seit 2013 befragt
9693 93
89
9093
90 91 92
49
48
20
11
20
12
20
13
Durchführung aller
notwendigen Verfahren
Annahme aller Patienten
beste Experten / Geräte /
Präparate
leistungsabhängige
Lohnkomponente**
klare Sparvorgaben**
Trend tatsächliche Praxis akutsomatische Ärzte: ChefärztInnen (1) "Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?" Durchführung alle notwendigen Verfahren "Es werden alle notwendigen diagnostischen Verfahren durchgeführt, um einen fundierten Entscheid über
die Behandlungsmethode zu fällen."
Annahme aller Patienten "Mein Spital nimmt alle Patienten auf, auch wenn sie wahrscheinlich mehr Kosten verursachen werden, als vergütet wird."
beste Experten / Geräte / Präparate "Patienten stehen die besten Experten, Präparate und Geräte zur Verfügung."
leistungsabhängige Lohnkomponente "Das Entschädigungssystem enthält eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente."
klare Sparvorgaben** "Die Spitalleitung macht klare Sparvorgaben in der Abteilung/Klinik."
in % akutsomatischer Ärzte ("trifft sehr zu" und "trifft eher zu" summiert)
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
** 2013 erstmals befragt
43
Grafik 45
Einen Problembereich identifizierten wir 2011 in der Praxis, dass in Abteilungen
verbreitet Diagnosen und Behandlungswege so gewählt werden, dass der
wirtschaftliche Gewinn optimiert wird. Dieses Problem ist tendenziell rückläufig
und hat unter SwissDRG nicht zugenommen. Es bleibt aber bei grundsätzlich
bedenklich hohen 32 Prozent der akutsomatischen Ärzteschaft, welche solche
Diagnosen beobachtet.
Grafik 46
Ja nach Hierarchiestufe sind die Trends bei dieser Frage ungleich. Auf Ebene
der Chefärzteschaft sind es noch 24 Prozent, welcher der Aussage zustimmen,
auf Ebene der leitenden Ärzteschaft sind es neu 35 Prozent.
37
40
35
2423 24
19
9
7
20
11
20
12
20
13
ambulante Behandlungen**
Gewinnoptimierung
Verschiebung chronisch
Kranker
zu frühe Überweisung in
Reha*
Trend tatsächliche Praxis akutsomatische Ärzte: ChefärztInnen (2) "Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?" ambulante Behandlungen** "Wegen fehlender Zusatzentgelte für teure Medikamente, Implantate und Verfahren werden entsprechende
Behandlungen zunehmend ambulant durchgeführt."
Gewinnoptimierung "Diagnosen und Behandlungsentscheide werden so gefällt, dass der wirtschaftliche Gewinn optimiert wird."
Verschiebung chronisch Kranker "Es wird versucht, chronisch kranke und multimorbide Patienten in anderen Einrichtungen unterzubringen."
zu frühe Überweisung in Reha* "Patienten werden aus dem Spital zu früh in Reha -Einrichtungen überwiesen."
in % akutsomatischer Ärzte ("trifft sehr zu" und "trifft eher zu" summiert)
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
* 2012 erstmals befragt **2013 erstmals befragt
5 4 5 7 6 413
5
31 28 27 24 2318
2831
4042
3547
3639
40
30
1613
18
1424
25
18
23
22 5
21 8
1
36
11 10 6 10 6 8
aku
tso
mati
sch
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rzte
20
11
aku
tso
mati
sch
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20
12
aku
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mati
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20
13
Psych
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011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
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013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
für meine aktuelle
Arbeitssituation
nicht beurteilbar
keine Angabe
trifft gar nicht zu
trifft eher nicht zu
trifft eher zu
trifft sehr zu
Trend Praxis in Abteilung: Diagnosen entsprechend
Gewinnoptimierung"Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten? Diagnosen und Behandlungswege werden
so gefällt, dass der wirtschaftliche Gewinn optimiert wird."
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.
120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
19
44
Grafik 47
Um dem Problembereich etwas auf den Grund zu gehen, wurde seit 2012 eine
Nachfrage zu dieser gewinnorientierten Diagnosepraxis gestellt. Die meisten
Befragten, welche angeben, dass gewinnoptimierte Behandlungsentscheidun-
gen gefällt werden, sind allerdings der Ansicht, dies gehe nicht zulasten der
PatientInnen. Im Vergleich zu 2013 hat sich dieser Anteil nicht vergrössert.
Grafik 48
Erstmals haben wir 2013 die Anpassungsleistungen der Kliniken im Rahmen
der laufenden Reformen direkt bei der Ärzteschaft befragt. Letztlich sind aus
betriebsökonomischer Perspektive zwei Strategien für die Spitalleitungen
3937 35
30 2831
3229
35
40
35
24
51
38
3436
32 32
20
11
20
12
20
13
Assitenzarzt/-ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv.
Chefarzt/-ärztin
Belegarzt/-ärztin
Gesamt
Trend Tatsächliche Praxis nach Position: akutsomatische Ärzte "Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten? Diagnosen und Behandlungswege werden
so gefällt, dass der wirtschaftliche Gewinn optimiert wird."
in % akutsomatische Ärzte , welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
3 4 8 6 4
15 1317 16 29 18
3 2
630
40 29 38
36
36
4839
3837
29
42
1 28
3
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mati
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rzte
20
13
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
für meine aktuelle
Arbeitssituation nicht
beurteilbargar nicht
einverstanden
eher nicht
einverstanden
weiss nicht/keine
Angabe
eher einverstanden
sehr einverstanden
Trend Filter Aussage zur wirtschaftlichen Optimierung
"Sie stimmten der Aussage zu, dass Diagnosen und Behandlungsentscheide so gefällt werden, dass der wirtschaftliche Gewinn
optimiert wird. Sind Sie mit folgender Aussage dazu einverstanden?
Die Optimierung des wirtschaftlichen Gewinns geht soweit, dass auf unserer Abteilung/in unserer Klinik keine optimale
medizinische Versorgung der Patienten mehr erbracht werden kann. "
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (n akutsomatische Ärzte ca. 620 / n Psychiatrie jeweils ca. 30 / n
Rehabilitation jeweils ca. 20)
45
denkbar, um sich zunehmenden Konkurrenz- und Kostendruck entgegen zu
treten: Sparen und sich im Sinne der Spezialisierung und Mengenausweitung
im Wettbewerb klarer zu positionieren. Relativ verbreitet sind offenbar Spar-
vorgaben in der Akutsomatik und der Psychiatrie. In der Rehabilitation müssen
sogar mehr als die Hälfte mit Sparvorgaben umgehen.
Grafik 49
In der Rehabilitation wird auch sehr verbreitet eine Positionierungsstrategie
wahrgenommen. Auch in der Akutsomatik und der Psychiatrie sind es klare
Mehrheiten, welche eine solche Strategie kennen.
Grafik 50
1015
9
2825
42
26
34
27
24
2017
126 5
akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation
für meine aktuelle
Arbeitssituation nicht
beurteilbar
keine Angabe
trifft gar nicht zu
trifft eher nicht zu
trifft eher zu
trifft sehr zu
Spitalleitung macht Sparvorgaben in der Abteilung/Klinik
"Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?"
"Die Spitalleitung macht klare Sparvorgaben in der Abteilung/Klinik."
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013
(Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), n.sig.
58 61
72
33 25
18
913 10
akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation
Nein
weiss nicht/keine
Angabe
Ja
Vorhandensein Strategie für Positionierung Wettbewerb
"Hat ihr Spital eine Strategie für die Positionierung im Wettbewerb?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013
(Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), n.sig.
46
Insgesamt kann man aufgrund dieser ökonomischen Ansätze davon ausgehen,
dass ein wettbewerbsorientierteres Denken als Teil der Veränderungsprozesse
mit Spitalfinanzierung und einheitlichen Fallpauschalen zunimmt. Dies ist
grundsätzlich nur für eine Minderheit problematisch, wenn man dies beispiels-
weise anhand der Urteile über diese Strategien beurteilt. Nur 16 Prozent, die
von ihrem akutsomatischen Spital eine Strategie wahrgenommen haben, kriti-
sieren diese Strategien. 72 Prozent finden sie mindestens eher gut.
Grafik 51
Der grundsätzliche Umgang mit den Veränderungen wird in der Akutsomatik
etwas zurückhaltender beurteilt. 24 Prozent sind nicht sehr zufrieden, gerade
einmal 10 Prozent sind sehr zufrieden. Immerhin bleibt es bei einer Mehrheit
von mindestens eher oder sehr Zufriedenen. In der Rehabilitation ist man damit
zufriedener.
11
26 23
61
5961
12
75
15
8 11
1
akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation
sehr schlechte
Strategie
eher schlechte
Strategie
weiss nicht/keine
Angabe
eher gute Strategie
sehr gute Strategie
Filter Insgesamte Beurteilung Positionierungsstrategie"Wie beurteilen Sie die Positionierungsstrategie Ihres Spitals für das Spital insgesamt?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation mit Positionierungsstrategie im Spital
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013
(nakut = 549 / nPsy = 87 / nReha = 56), sig.
47
Grafik 52
Im Zusammenhang mit diesen wettbewerbsorientierten Veränderungen wur-
den auch die Entschädigungssysteme der Ärzteschaft diskutiert. Je nach Posi-
tion sind leistungsabhängige Komponenten durchaus verbreitet. Bei der Chef-
ärzteschaft sind es 57 Prozent, die eine variable leistungsabhängige Lohnkom-
ponente erhalten. Auf Ebene der Assistenzärzteschaft wird dies praktisch nicht
praktiziert.
Grafik 53
1015 17
48
50
56
1811
8
21 2015
3 4 4
akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation
sehr schlechter
Umgang mit
Veränderungen
eher schlechter
Umgang mit
Veränderungen
weiss nicht/keine
Angabe
eher guter Umgang
mit Veränderungen
sehr guter Umgang mit
Veränderungen
Beurteilung Umgang mit Veränderungen"Wie beurteilen Sie den Umgang Ihres Spitals mit den Veränderungen in den letzten Jahren insgesamt?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013
(Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), n.sig.
40
57
45
19
3
27
17
4
7
10
7
8
43 3948
71
90
65
Be
leg
arz
t/-ä
rzti
n
Ch
efa
rzt/
-ärz
tin
od
er
stv
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n
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n
Ob
era
rzt/
-ärz
tin
Assit
en
zarz
t/-ä
rztin
Gesam
t
Nein
keine Angabe
Ja
Variable, leistungsabhängige Lohnkomponente nach Position:
akutsomatische Ärzte"Enthält Ihr persönliches Entschädigungssystem eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente?"
in % akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
22
48
Grafik 54
Während 27% der Ärzteschaft in der Akutsomatik leistungsabhängige Lohn-
komponenten haben, sind es in der Psychiatrie 35% und in der Rehabilitation
41%
Soll-Vorgaben, die mit einem Lohn-Bonus-System verbunden sind, werden
relativ wenig als tatsächliche Praxis in den Abteilungen respektive Kliniken beo-
bachtet. In der Akutsomatik, der Psychiatrie und der Rehabilitation geben je-
weils zwischen 6 und 8 Prozent an, dass solche Vorgaben existieren.
Grafik 55
2735
41
8
5
8
6560
51
akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation
Nein
keine Angabe
Ja
Variable, leistungsabhängige Lohnkomponente"Enthält Ihr persönliches Entschädigungssystem eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013
(Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), n.sig.
1 2 15 6 6
1012 12
54
5956
9
77
2114
18
akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation
für meine aktuelle
Arbeitssituation nicht
beurteilbar
keine Angabe
trifft gar nicht zu
trifft eher nicht zu
trifft eher zu
trifft sehr zu
Soll-Vorgaben für Interventionen, die mit Lohn-Bonus-System
verbunden sind"Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?"
"Es werden Soll-Vorgaben für Interventionen gemacht, die mit einem Lohn-Bonus-System verbunden sind."in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013
(Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), n.sig.
49
In der Regel handelt es sich beim eigenen Leistungslohn in der Akutsomatik
um Einkünfte aus privatärztlicher Tätigkeit respektive der Honorartätigkeit im
Spital. Eine eigentliche Bonuszahlung auf Grundlage von Zielvereinbarungen
sind wenig verbreitet. Rechnet man die Angaben zu den Lohnkomponenten auf
die gesamte akutsomatische Ärzteschaft hoch, so erhalten 9 Prozent eigentli-
che Bonuszahlungen.
Grafik 56
Der Bonus in der Akutsomatik variiert nach Hierarchiestufe und macht ungefähr
20 Prozent des Lohns ab Stufe Oberarzt/-ärztin aus.
Grafik 57
Die Anteile mit eigentlichen Boni, mit anderen leistungsabhängigen Lohnkom-
ponenten oder mit gar keinen leistungsabhängigen Lohnkomponenten variieren
65
8
19
9
4
1
keine leistungsabhängige
Lohnkomponente
keine Angabe bei Frage 1
Einkünfte aus privatärztlicher
Tätigkeit/Honorartätigkeit im
Spital
Bonuszahlung auf Grundlage
Zielvereinbarung (teilweise
kombiniert mit anderen
variablen Lohnkomponenten)
(ausschliesslich) andere
leistungsabhängige
Lohnkomponenten
keine Angabe bei Frage 2
Typ leistungsabhängige Lohnkomponente: akutsomatische Ärzte Frage 1: "Enthält Ihr persönliches Entschädigungssystem eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente?"
Frage 2: "Handelt es sich bei der variablen, leistungsabhängigen Lohnkomponente um:"
in % akutsomatische Ärzte (Frage 2: Mehrfachantworten möglich – Summe kann über 100% sein)
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N akutsomatische Ärzte = 947)
20
8
25
19
Gesamt
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv. Chefarzt/-
ärztin
Filter Anteil leistungsabhängiger Bonus nach Position: akutsomatische
Ärzte "Welcher Anteil am gesamten Lohn machte der leistungsabhängige Bonus im Jahr 2012 aus? (Angabe in Prozent)"
in Mittelwerte akutsomatischer Ärzte, welche eine Bonuszahlung auf Grundlage einer Zielvereinbarung erhalten
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
50
je nach Position deutlich. Bezogen auf die Diskussion um Bonuszahlungen wird
vor allem die Entwicklung in höheren Hierarchiestufen von Bedeutung sein.
Grafik 58
Auf die offene Nachfrage zu anderen leistungsabhängigen Lohnkomponenten
kamen nur wenige inhaltliche Rückmeldungen. Es handelte sich teilweise um
Beteiligungen (Prozent-Anteil / Erfolgs- / Umsatz- / Gewinnbeteiligung) oder
aufgabenabhängige Funktionszulagen respektive Credits durch Aufgaben, um
Leistungsboni oder um Beurteilungen durch Vorgesetzte / Allgemeine Beurtei-
lung oder weitere wenig verbreitete Lohnkomponenten.
Wenn Boni bezahlt werden, so machte dieser im Mittel 2012 in der Akutsoma-
tik 20 Prozent aus5.
In sehr hohem Mass konstant sind die von akutsomatischen Ärztinnen und
Ärzten wahrgenommen Einflüsse verschiedener Akteure auf die Behandlungs-
entscheidung. Klar mehrheitlich werden Einflüsse von PatientInnen und der
vorgesetzten Ärzteschaft beobachtet. Klar minderheitlich Einflüsse der Verwal-
tung, der Pflegedienstleistung und der Krankenkassen. Dazwischen liegen Sta-
tionsleitung und Pflege – von etwas weniger als einem Drittel werden hier sehr
starke oder starke Einflüsse beobachtet.
5 Basis: Schätzungen in Prozent der Ärzteschaft, die eine Bonuszhalung auf Grundlage einer Ziel-
vereinbarung erhalten.
90
71
48
39
43
65
7
10
7
4
17
8
4
18
19
6
9
3
15
27
38
34
18
Assistenzarzt/-ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv.
Chefarzt/-ärztin
Belegarzt/-ärztin
Gesamt
keine leistungsabhängige Lohnkomponente
keine Angabe bei Frage 1
Bonuszahlung auf Grundlage Zielvereinbarung (teilweise kombiniert mit anderen leistungsabhängigen Lohnkomponenten)
(ausschliesslich) andere leistungsabhängige Lohnkomponenten/keine Angabe bei Frage 2
Typ leistungsabhängige Lohnkomponente nach Position:
akutsomatische Ärzte Frage 1: "Enthält Ihr persönliches Entschädigungssystem eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente?"
Frage 2: "Handelt es sich bei der variablen, leistungsabhängigen Lohnkomponente um:"
in % akutsomatische Ärzte (Frage 2: Mehrfachantworten möglich)
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N akutsomatische Ärzte = 947)
51
Grafik 59
Die sehr hohe Konstanz über alle akutsomatischen Ärztinnen und Ärzte zeigt
sich je nach Hierarchiestufe nicht einheitlich. Minimal steigend werden solche
Einflüsse aber eher auf Stufe der Assistenzärzteschaft wahrgenommen, sin-
kend sind sie eher bei den höheren Hierarchie
Grafik 60
In der Rehabilitation nehmen zwar auch Vorgesetzte und PatientInnen am
meisten Einfluss auf die Behandlung. Aber das Niveau der Einflussnahme von
Krankenkassen und auch der Verwaltung/Geschäftsführung ist deutlich höher
als in der Akutsomatik. Einflüsse der Krankenkassen werden anteilsmässig
häufiger beobachtet.
77
7578
75
76
72
35 32 3232 30 29
16 16 16
14 13 13
10 10 10
20
11
20
12
20
13
Patient / Patientin
vorgesetzte Ärztin /
vorgesetzter Arzt
zuständige Pflege
Stationsleitung
Krankenkassen
Pflegedienstleitung
Verwaltung /
Geschäftsführung
Trend Einfluss auf Entscheidungen: akutsomatische Ärzte
"Wie verteilt sich in Ihrer Abteilung/Klinik der Einfluss auf Entscheidungen über die Art und Weise der Behandlung?"
in % akutsomatischer Ärzte, sehr starker und starker Einfluss addiert
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
25
7
10
1213
12
1110
6
7
9
10
7
14
16
6
10 1010
20
11
20
12
20
13
Assitenzarzt/-ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv.
Chefarzt/-ärztin
Belegarzt/-ärztin
Gesamt
Trend Einflussnahme auf Entscheidungen nach Hierarchie:
akutsomatische Ärzte "Wie verteilt sich in Ihrer Abteilung/Klinik der Einfluss auf Entscheidungen über die Art und Weise der Behandlung?"
Verwaltung / Geschäftsführung
in % akutsomatischer Ärzte, welche der Meinung sind, dass ein sehr starker oder starker Einfluss besteht
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
14
52
Grafik 61
Auch in der Psychiatrie sind Einflussnahmen von Krankenkassen und der Ver-
waltung/Geschäftsführung häufiger, zwischen 2011 und 2012 hat der Einfluss
dieser Akteure offenbar auch zugenommen, seither ist er aber auf diesem er-
höhten Niveau konstant.
Grafik 62
4.3.1 Zwischenbilanz
Ökonomische Überlegungen sind langfristig im spitalärztlichen Alltag üblicher
oder aber bewusster geworden. Bereits vor der Einführung von SwissDRG
7780
68
72
45
60
55 55
42
53
28
37
2024
20
12
*
20
13
Patient / Patientin
vorgesetzte Ärztin /
vorgesetzter Arzt
zuständige Pflege
Stationsleitung
Krankenkassen
Pflegedienstleitung
Verwaltung /
Geschäftsführung
Trend Einfluss auf Entscheidungen: Rehabilitation "Wie verteilt sich in Ihrer Abteilung/Klinik der Einfluss auf Entscheidungen über die Art und Weise der Behandlung?"
in % Rehabilitation, sehr starker und starker Einfluss addiert
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Rehabilitation jeweils ca. 70),
* 2011 und 2012 zusammen
92
82
91
63 6466
5148
61
4446
54
50
14
27 2424
15
22
7
1717
20
11
20
12
20
13
Patient / Patientin
vorgesetzte Ärztin /
vorgesetzter Arzt
zuständige Pflege
Stationsleitung
Psychologen*
Krankenkassen
Pflegedienstleitung
Verwaltung /
Geschäftsführung
Trend Einfluss auf Entscheidungen: Psychiatrie "Wie verteilt sich in Ihrer Abteilung/Klinik der Einfluss auf Entscheidungen über die Art und Weise der Behandlung?"
in % Psychiatrie, sehr starker und starker Einfluss addiert
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Psychiatrie jeweils ca. 120)
53
haben sich die Spitäler auf die Veränderungsprozesse eingestellt und dort wo
APDRG schon im Einsatz war, hat SwissDRG den ärztlichen Alltag besonders
wenig verändert. In den letzten drei Jahren, die von dieser Studie erfasst wer-
den können, sind solche Einflüsse grundsätzlich mehr oder weniger konstant
geblieben. Zunehmend beobachtet die Ärzteschaft allerdings, dass versucht
wird, chronisch kranke und multimorbide PatientInnen in andere Einrichtungen
unterzubringen. Verbreitet werden auch Überlegungen aus ökonomischer Sicht
angestellt, ob eine Behandlung spitalambulant oder stationär durchgeführt wer-
den soll. Letztlich werden solche Überlegungen aber meist nicht zulasten der
PatientInnen angestellt, soweit dies von der Ärzteschaft beurteilbar ist. Grund-
sätzlich besteht aus Sicht der Befragten noch weitgehend Behandlungsfreiheit
und den PatientInnen steht offenbar noch immer das Optimum zur Verfügung,
auch was Diagnoseverfahren oder Geräte betrifft. Die Einflussnahme der Kran-
kenkassen oder Spitalverwaltungen ist in der Akutsomatik konstant tief; tiefer
beispielsweise als in der Psychiatrie oder der Rehabilitation. Zur ökonomischen
Ausrichtung gehört auch das Lohnsystem, welches in höheren Positionen ver-
breitet mit Leistungskomponenten angereichert ist. Dies sind in der Regel nicht
Boni, die direkt an Soll-Vorgaben geknüpft sind. Etwa ein Drittel erhält solche
Boni und sie machen in etwa 20 Prozent des Lohnes aus.
4.4 Entwicklung des ärztlichen
Personalbestandes
Die Positionierungs- und verbreiteten Sparbemühungen der Spitäler wirken sich
aus der Perspektive der Spitalärzteschaft insgesamt eher so aus, dass praktisch
nirgends die Spitäler kleiner werden. 64 Prozent der akutsomatischen Ärzte-
schaft erlebt ein expandierendes Spital, nur 22 Prozent ein stagnierendes. 4
Prozent sehen ihr Spital als schrumpfend und 4 Prozent geben an, der Standort
sei gefährdet. Das sind weniger als noch 2011. Auch in der Psychiatrie und in
der Rehabilitation geben Mehrheiten der Ärzteschaft an, ihr Spital wachse.
Grafik 63
Es besteht zurzeit die Tendenz, den ärztlichen Personalbestand auszubauen, 10
Prozent der akutsomatischen Spitalärztinnen und -ärzte beobachten in der eige-
59 62 64
51 5156 60
74
2626 22
20
3327
30
174
4 6
10
107
7 55
4 4
12
56
16 4 4 71 4 3 3
aku
tso
matisch
e
Ärz
te 2
011
aku
tso
matisch
e
Ärz
te 2
012
aku
tso
matisch
e
Ärz
te 2
013
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n
20
12
*
Re
hab
ilita
tio
n
20
13
Standort ist
gefährdet
Spital schrumpft
keine Angabe
Spital stagniert
Spital expandiert
Trend Entwicklung Spital"Wie würden Sie die aktuelle Entwicklung Ihres gesamten Spitals charakterisieren?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.
120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
27
54
nen Abteilung eine stark wachsende ärztliche Personaldecke – gleichviele wie
überhaupt eine Schrumpfung beobachten. Das ist in der Psychiatrie deutlich
weniger der Fall, in der auch 28 Prozent angeben, der ärztliche Personalbestand
sei schwach oder sogar stark geschrumpft.
Grafik 64
Praktisch unverändert fürchten neun von zehn Spitalärztinnen und –ärzten nicht
um ihren Arbeitsplatz.
Grafik 65
Etwas kritischer wird die Situation insgesamt beurteilt, wenn die Frage beant-
wortet wird, ob genügend Ärztinnen und Ärzte für eine optimale Behandlung im
9 10 105 6 5 5 1
33 34 37
2124 26
3231
42 41 38
43 36 36
47 56
4 5 5
21
5
23
10 8 8
18 2218
129
2 2 2
11 11 102
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
011
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
012
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
013
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n
20
12
*
Re
hab
ilita
tio
n
20
13
stark geschrumpft
schwach
geschrumpft
keine Angabe
gleich geblieben
schwach
angewachsen
stark angewachsen
Trend Beurteilung Veränderung Personalbestand"Wie hat sich der ärztliche Personalbestand Ihrer Abteilung im vergangenen Jahr verändert?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.
120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
3 5 5 7 7 6 3 3 48
47
93
4 3 3 2 93
5
2
90 8692 89 90 91 95
8893
8794
am
bu
lant
tätig
e
Ärz
te 2
011
am
bu
lant
tätig
e
Ärz
te 2
012
am
bu
lant
tätig
e
Ärz
te 2
013
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
011
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
012
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
013
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n
20
12
*
Re
hab
ilita
tio
n
20
13
Nein
keine Angabe
Ja
Trend Angst um Arbeitsplatz"Haben Sie momentan Angst, Ihren Arbeitsplatz zu verlieren?"
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
28
55
Spital angestellt sind. Auf diese Frage antworten 40 Prozent in der Akutsomatik
kritisch, was in etwa den Werten der letzten beiden Jahre entspricht. Eher zu-
nehmend und deutlich verbreiteter urteilen die Ärztinnen und Ärzte in der Psy-
chiatrie und der Rehabilitation kritisch. Beide geben mehrheitlich an, es bestehe
ein Mangel an Ärztinnen und Ärzten, um ein optimale Behandlung zu gewähr-
leisten.
Grafik 66
Etwas besser ist die Situation offenbar noch, wenn die eigene Abteilung beur-
teilt werden muss. In der Akutsomatik sind 36 Prozent kritisch, in der Psychiat-
rie 53 Prozent und in der Rehabilitation 40 Prozent, was den ärztlichen Perso-
nalbestand betrifft.
14 17 137 8 8 10 12
4849
47
36 37 3442 33
30 2731
35 35 36
3442
8 7 922 20 22
14 13
aku
tso
mat
isch
e Ä
rzte
20
11
aku
tso
mat
isch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mat
isch
e Ä
rzte
20
13
Psy
chia
trie
20
11
Psy
chia
trie
20
12
Psy
chia
trie
20
13
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
trifft gar nicht zu
trifft eher nicht zu
trifft eher zu
trifft sehr zu
Trend Personalbestand: genügend Ärzte für optimale Behandlung in
Spital"Treffen die folgenden Aussagen zum ärztlichen Personalbestand in Ihren Augen auf Ihre Abteilung, Ihre Klinik respektive das
Schweizer Gesundheitswesen zu? Wir haben genügend Ärzte, um in unserem Spital eine optimale Behandlung zu gewährleisten."
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.
120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
56
Grafik 67
Die Mehrheiten sind deutlich anders, wenn es darum geht, ob es in Zukunft
genügend ärztliches Personal geben wird. Deutliche Mehrheiten gehen von
einer schwierigeren Rekrutierungssituation in Zukunft aus.
Grafik 68
4.4.1 Zwischenbilanz
Zwei Strategien werden von Spitälern relativ verbreitet eingesetzt, um den
Änderungen rund um Abrechnung und Finanzierung zu begegnen:
17 22 199 14
615 17
4848
45
3641
41
4043
28 2328
4029
3532
30
7 7 815 16 18 13 10
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
11
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
13
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
trifft gar nicht zu
trifft eher nicht zu
trifft eher zu
trifft sehr zu
Trend Personalbestand: genügend Ärzte für optimale Behandlung in
Abteilung
"Treffen die folgenden Aussagen zum ärztlichen Personalbestand in Ihren Augen auf Ihre Abteilung, Ihre Klinik respektive das
Schweizer Gesundheitswesen zu? Wir haben genügend Ärzte, um in unserer Abteilung eine optimale Behandlung zu
gewährleisten."
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.
120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
40 43 3946 42 44
6249
60 5663
4243
4338 43 43
30
34
33 39 26
18 14 18 16 15 13 817
7 5 11
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
11
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
12
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
13
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
11
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
13
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
trifft eher / gar nicht zu
trifft eher zu
trifft sehr zu
Trend Personalbestand: in Zukunft schwieriger genügend Ärzte
auszubilden / zu finden "Treffen die folgenden Aussagen zum ärztlichen Personalbestand in Ihren Augen auf Ihre Abteilung, Ihre Klinik respektive das
Schweizer Gesundheitswesen zu? Es wird in Zukunft schwieriger, genügend Ärzte für das Schweizer Gesundheitswesen
auszubilden der im Ausland zu finden."
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
57
1. Sparbemühungen, von denen die Ärzteschaft selber eher wenig betroffen
sind, weil nicht ärztliche Stellen gestrichen werden.
2. Positionierungsbemühungen mit Spezialisierungen in deren Zentrum eben-
falls die ärztliche Leistung steht. Meistens sind damit auch Expansions-
strategien angesprochen. Diese Prozesse werden in der Regel von der
Ärzteschaft auch relativ positiv beurteilt.
Insgesamt fürchten bisher die wenigsten Ärztinnen und Ärzte um ihre Stelle
und unter den neuen Bedingungen wurden in der Regel auch ärztliche Stellen
aufgebaut. Würde der Spardruck soweit gehen, dass verbreitet ärztliche Stellen
in der Akutsomatik verloren gingen, wären gravierende Effekte auf die Motiva-
tion und die Versorgung zu erwarten.
4.5 Zeitaufwand administrativ vs.
medizinisch
Mehr oder weniger parallel zum Verlauf des Stresses als meist verbreitete Be-
schwerde der Ärzteschaft verlaufen die mittleren Überstunden, welche die
Ärzteschaft leistet. In der Akutsomatik ist das mit 8.1 Überstunden pro Woche
deutlich mehr als im Vorjahr und auch deutlich mehr als in den anderen Grup-
pen. In der ambulant tätigen Ärzteschaft ist der Anstieg auf 6.3 Stunden mode-
rat auf das Niveau von 2011 gelangt, in der Rehabilitation sind die durchschnitt-
lichen Überstunden auf 5.7 gesunken.
Grafik 69
Je nach Position sind die Trends etwas unterschiedlich, am meisten Überstun-
den leistete 2013 die leitende Ärzteschaft etwas vor den Chefärztinnen und –
ärzten. Die tieferen Positionen leisteten in der Vorwoche der Befragung ge-
mäss den eigenen Angaben im Mittel 7 Überstunden (Assistenzärzteschaft),
respektive 7.6 Stunden (Oberärzteschaft).
7.9
6.6
8.1
6.2
5.7
6.3
7.1
5.7
4.6
3.3
4.8
20
11
20
12
20
13
akutsomatische Ärzte
ambulant tätige Ärzte
Rehabilitation*
Psychiatrie
Trend Vergleich Anzahl Überstunden vergangene Arbeitswoche "Wie viele Überstunden haben Sie letzte Woche insgesamt geleistet?"
in Mittelwerten ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
58
Grafik 70
Die Zahlen schwanken etwas stärker je nach Fachgruppe, wobei hier die tiefen
Fallzahlen mitursächlich sind. Viel Überstunden werden in der Chirurgie und
neu auch in der Anästhesiologie und der Urologie sowie in der Gruppe der wei-
teren interventionell tätigen Ärzteschaft geleistet. Die anderen Gruppen leisten
im Mittel etwas weniger Überstunden. Bei allen Fachgruppen nahmen im Ver-
gleich zum Vorjahr die Überstunden zu.
Grafik 71
Trend Vergleich Anzahl Überstunden vergangene Arbeitswoche
nach Position: akutsomatische Ärzte "Wie viele Überstunden haben Sie letzte Woche insgesamt geleistet?"
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
4.5
8.1
7
6.37.2
7.6
5.9
6.6
10.8
7.7
8.8
13.5
8.5
9.9
10.8
7.9
6.6
7.9
2011 2012 2013
Assitenzarzt/-
ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/
Ärztin
Chefarzt/-ärztin
oder stv.
Chefarzt/-ärztin
Belegarzt/-ärztin
Gesamt
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
Trend Vergleich Anzahl Überstunden vergangene Arbeitswoche
nach Fachgruppe: akutsomatische Ärzte "Wie viele Überstunden haben Sie letzte Woche insgesamt geleistet?"
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
6
6.6
8.1
6.7
3.5
4.95.6
4
6.3
7.1
8.7
10.2
9.2
6.2
11.9
6.6
6.8
7.6
5.3 4.8
6.45.5
10.9
7.47.5
12
9.9
11.4
7.9
6.6
2011 2012 2013
ORL
Radio-Onkologie
Urologie
Weitere
"interventionell
tätige" Fachbereiche Weitere "konservativ
tätige" Fachbereiche
Allgemeine innere
Medizin
Anästhesiologie
Assistent/ohne
Facharzttitel
Chirurgie
Gesamt
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
59
An sich beurteilt eine klare Mehrheit, dass der Aufwand für Dokumentationsar-
beit für Abrechnungszwecke zugenommen hat. Nun ist es in der Akutsomatik
nochmals etwas mehr als im Vorjahr. Auch in der Psychiatrie und der Rehabili-
tation nimmt die kritische Sicht auf die Veränderung bei der Dokumentationsar-
beit nochmals auf hohem Niveau zu.
Grafik 72
Ein zentrales Element für die möglichst realitätsnahe Einschätzung möglicher
indirekter DRG-Effekte betrifft den Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten.
Positiv aus PatientInnensicht ist die hohe Konstanz der direkten medizinischen
Tätigkeit mit den PatientInnen, die durchschnittlich praktisch auf die Minute
konstant etwas mehr als 200 Minuten ausmacht. Die Zeit, die man auf Visiten
verbringt, hat tendenziell auch eher zugenommen. Deutlich zugenommen ha-
ben die Minuten, welche man mit ärztlicher Dokumentationsarbeit respektive
dem Patientendossier verbringt.
3429 33 35 35 35 32
40
3841
4044 40
4845
40
20 21 17
1617
14 23 172 1 1
32
1 1 115 7 8
2 5 3 3
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
011
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
012
aku
tso
mati
sch
e
Ärz
te 2
013
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
für meine aktuelle
Arbeitssituation nicht
beurteilbar
stark verringert
eher verringert
keine Angabe
etwa gleich
geblieben
eher erhöht
stark erhöht
Trend Beurteilung Aufwand Dokumentationsarbeit"Hat sich aus Ihrer Sicht innerhalb des letzten Jahres der Aufwand für die Dokumentationsarbeit zu Abrechnungszwecken..."
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.
120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
31
60
Grafik 73
Für die Rückfolgerungen auf die gesamten Effekte der Veränderungen sind
Prozentangaben auf einen 100-Prozent-Arbeitstag etwas präziser6. Hier wird
rasch erkennbar, dass prozentual die Zeit mit PatientInnen geringer wird – letzt-
lich auf Kosten der Überzeit, die zunimmt. Die Dossierarbeit nimmt prozentual
im Trend leicht zu. Die Wahrnehmung einer zunehmenden Administrativlast,
die seit 2011 verbreitet existiert, stimmt tatsächlich. Sie äussert sich aber auch
anhand organisatorischer Aufgaben und Korrespondenz, die nicht patientenbe-
zogen sind. Hier besteht allenfalls eine Kompensationsmöglichkeit zur Entlas-
tung der Ärzteschaft ausserhalb der steigenden Anforderungen an die Doku-
mentationsarbeit.
Neu haben wir konkret nach Anfragen von Krankenkassen gefragt, sie machen
mit 2.4 Prozent mehr aus als die Kodierungsarbeit oder deren Überprüfung.
Eine Trendaussage ist zurzeit nicht möglich. Beide direkt codierungsbezogenen
Arbeiten haben letztlich erwartungsgemäss nicht zugenommen, da sie in aller
Regel von CodiererInnen geleistet wird.
6 Um das Verhältnis der angewendet Zeit auf bestimmte Tätigkeiten genauer zu analysieren, haben
wir zunächst die detaillierten Minutenangaben der einzelnen Befragten summiert und als 100 Pro-
zent definiert. Daraus haben wir die Mittelwerte gezogen, die sich wie Prozente eines Arbeitstages
lesen lassen. Damit lassen sich relativ präzise Aussagen im Sinne von Prozentverteilungen ver-
schiedener Arbeiten innerhalb eines Arbeitstages machen.
201.8
85.8
51.8
51.5
25.3
32.5
205.2
92.3
51.2
50.9
36.5
33.7
206.0
103.6
57.9
50.4
42.1
35.0
26.6
medizinische patientennahe Tätigkeiten
ärztliche Dokumentationsarbeit/Patientendossier
Visiten
Rapporte/medizinischer
Informationsaustausch/Fallbesprechungen
Ohne Bezug zu Patiententätigkeit: Organisatorisches in der
Klinik/Korrespondenz*
Aus- und Weiterbildung, Ausbildung KollegInnen,
Literaturstudium
sonstige administrative Tätigkeiten
2011
2012
2013
Trend Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten: akutsomatische Ärzte"Wenn Sie an den letzten normalen Arbeitstag denken, wie viel Zeit haben Sie dabei auf die folgenden Tätigkeiten angewendet?
Bitte geben sie ihre Angaben in Minuten an."
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte, in Minuten / Arbeitstag
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
32
61
Grafik 74
In der Psychiatrie wird tendenziell weniger Zeit mit den PatientInnen verbracht,
in ihrem Fall hat auch die Minutenzahl abgenommen. Neu ist der Anteil markant
kleiner als in der Akutsomatik. Die organisatorischen Fragen in der Klinik und
die Korrespondenz machen hier einen deutlichen Anteil aus. Die Arbeit am Pa-
tientendossier hat zwischen 2011 und 2013 nicht markant zugenommen. In der
Psychiatrie wird anteilsmässig mehr Zeit mit Nachfragen von Krankenkassen
verbraucht als in der Akutsomatik und auch das Einholen von Kostengutspra-
chen braucht mehr Zeit.
Grafik 75
0.70.92
.2
2.3
2.4
2.52.74
.266.98
.59.8
17.
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9.9
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38
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nnah
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ätig
keiten
2013
2012
2011
Trend Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten: akutsomatische Ärzte
"Wenn Sie an den letzten normalen Arbeitstag denken, wie viel Zeit haben Sie dabei auf die folgenden Tätigkeiten angewendet?
Bitte geben sie ihre Angaben in Minuten an."
Mittelwerte, prozentualer Anteil der Minutenangaben der Befragten
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
* 2013 das erste mal befragt
11.2
1.6
1.9
2.12.93.43.75
.66.57.7
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12.1
27.
5
0.41.
92.9
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34
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0.21.
52.8
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13.2
37.
5
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ndossi
er
mediz
inis
che p
atie
nte
nnah
e T
ätig
keiten
2013
2012
2011
Trend Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten: Psychiatrie "Wenn Sie an den letzten normalen Arbeitstag denken, wie viel Zeit haben Sie dabei auf die folgenden Tätigkeiten angewendet?
Bitte geben sie ihre Angaben in Minuten an."
Mittelwerte, prozentualer Anteil der Minutenangaben der Befragten
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Psychiatrie jeweils ca. 120)
* 2013 das erste mal befragt
62
Auch in der Reha nimmt der Anteil, der mit den PatientInnen verbracht wird ab
– er machte bereits vorher deutlich weniger aus als in der Akutsomatik. Die
Zeit, die mit Nachfragen der Krankenkassen und mit dem Einholen von Kosten-
gutsprachen verbracht wird macht einen höheren Anteil aus als in der Akutso-
matik.
Grafik 76
Im Trend steigt auch der administrative Aufwand bei der Assistenzärzteschaft
ebenfalls zulasten des Zeitanteils, der direkt mit den PatientInnen verbracht
wird. Eine einseitige Verlagerung administrativer Tätigkeiten auf die Assistenz-
ärzteschaft wie sie in der Begleituntersuchung von Deutschland erkannt wurde,
lässt sich nicht erkennen.
Grafik 77
0.81.922.12
.73.2
3.64
.65.3
7.98.7
15.3
15.3
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inis
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atie
nte
nnah
e T
ätig
keiten
2013
2012*
Trend Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten: Rehabilitation "Wenn Sie an den letzten normalen Arbeitstag denken, wie viel Zeit haben Sie dabei auf die folgenden Tätigkeiten angewendet?
Bitte geben sie ihre Angaben in Minuten an."
Mittelwerte, prozentualer Anteil der Minutenangaben der Befragten
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Rehabilitation jeweils ca. 70)
* 2013 das erste mal befragt
1.6
0.41.
31.82.5
2.53.1
3.14
.6
4.2
1.2
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0.2
32.3
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5.5
5
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0.2
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2.4
5.15.5
3.9
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11.6
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2013
2012
2011
Trend Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten: Assistenzarzt/-ärztin "Wenn Sie an den letzten normalen Arbeitstag denken, wie viel Zeit haben Sie dabei auf die folgenden Tätigkeiten angewendet?
Bitte geben sie ihre Angaben in Minuten an."
Mittelwerte, prozentualer Anteil der Minutenangaben der Befragten
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Assistenzärzte jeweils ca. 320)
*2013 das erste mal befragt
63
4.5.1 Zwischenbilanz
Innert drei Jahren hat der Aufwand für das Patientendossier und Dokumentati-
onsarbeit um 20 Minuten in einer normalen Arbeitswoche zugenommen. Die
administrative Arbeit der Ärzteschaft in den akutsomatischen Spitälern nimmt
zu. Das ist subjektiv bereits seit Anfang der Studienreihe für die meisten Ärz-
tinnen und Ärzte klar und ist auch Quell von Ärger. Es ist durchaus denkbar,
dass die aktuelle Zunahme eine direkte Folge der gestiegenen Anforderungen
an die Dossierarbeit, die für die CodiererInnen aber auch für die weiteren Con-
trolling-Prozesse im Rahmen von SwissDRG wesentlich sind. Bisher verläuft
diese Steigerung nicht zulasten der Patientinnen und Patienten, im Schnitt ver-
bringt die Ärzteschaft praktisch gleichviel Zeit wie vorher mit ihnen. Letztlich
hat mit den gestiegenen Dokumentationsanforderungen einfach die an sich
hohe Zahl an Überstunden nochmals zugenommen. Dies hat sich zwar bisher
noch nicht direkt auf die Arbeitszufriedenheit ausgewirkt, der Trend muss aber
ernst genommen werden. Möglicherweise gibt es Punkte in administrativen
Fragen, bei denen die Ärzteschaft einfacher entlastet werden könnte als bei der
Führung des Patientendossiers. Relativ viel Zeit wird in administrative Aufgaben
investiert, die nicht direkt mit der PatientInnenarbeit in Verbindung stehen.
4.6 Fallpauschalen: Begleiteffekte und
Haltungen
Die Ärzteschaft in der Rehabilitation fühlt sich deutlich stärker durch die Arbeit
mit dem aktuellen Tarifsystem beeinflusst als die Ärzteschaften in der Psychiat-
rie, der Akutsomatik oder die ambulant tätige Ärzteschaft. Erwartungsgemäss
gelang es den Akutspitälern bisher, die direkt auf SwissDRG bezogenen Arbei-
ten eigenständig zu lösen. Wie stark die verzögerten Rechnungsstellungen, die
provisorischen Baserates und damit verbunden die späteren Nachfragen sei-
tens der Krankenkassen dazu beitrugen, kann noch nicht abschliessend be-
stimmt werden.
Grafik 78
3 3 4
1514
19 17
32
105
12
4
32
5047
36
41
23 2013
ambulant tätige Ärzte akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation
überhaupt nicht
eher schwach
weiss nicht/keine
Antwort
eher stark
sehr stark
Beeinflussung der täglichen Arbeit durch Tarifsystem/SwissDRG"Wie stark beeinflusst SwissDRG (Psychiatrie / Rehabilitation: das aktuelle stationäre Tarifsystem) Ihre tägliche Arbeit mit den
PatientInnen?"
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013
(Namb = 339 / Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), sig.
36
64
Zu vier verschiedenen speziellen Umständen, die mit SwissDRG mittelbar oder
unmittelbar in Beziehung standen, fragten wir nach der exakten Häufigkeit in-
nerhalb der letzten 30 Tage innerhalb des eigenen, überblickbaren Arbeitsbe-
reichs. Diese Fragestellung versucht auf Basis einer Umfrage möglichst nahe
und alltagsnah den ärztlichen Alltag abzubilden. Die Resultate erweisen sich in
relativ hohem Masse als stabil, weshalb wir hier von einer validen Aussage
über reale mögliche Problembereiche ausgehen.
Am ehesten noch wird zusätzlicher Aufwand für die Behandlung von Nachfra-
gen der Krankenkassen zu Abrechnungen angegeben. Das kam bei Ärztinnen
und Ärzten in akutsomatischen Spitälern im Mittel etwas weniger als siebenmal
innerhalb eines Monats vor. Solche Nachfragen haben im Mittel gegenüber
dem Vorjahr minimal nachgelassen. Die genaue Ursache dieses Rückgangs
muss offen gelassen werden. Neben der verstärkten Erledigung direkt in der
Administration, könnte auch die späte Rechnungsstellung unter SwissDRG eine
Ursache sein. Einen noch deutlicher rückläufigen Trend beobachten wir aller-
dings auch dort, wo noch kein SwissDRG gilt.
Andere Vorkommnisse kommen pro Monat offenbar relativ selten vor. Relativ
konstant werden Entscheidungen spitalambulant/stationär aus nicht-
medizinischen Gründen gefällt. Weiterhin etwa dreimal werden pro Monat
Rehospitalisierungen aufgrund der gleichen Diagnose beobachtet. Zwar eher
selten, aber konstant zunehmend ist die Aufteilung der Behandlung auf mehre-
re Spitalbesuche bei multimorbiden PatientInnen. In diesem Punkt wurde eine
kritische Entwicklung 2011 befürchtet, da damals in Spitälern mit Fallpauscha-
len (in der Regel APDRG) diese Tendenz schon vorhanden war. Unter
SwissDRG scheint dies nun tatsächlich auf bisher eher tiefem Niveau zuzu-
nehmen. Weniger als einmal im Mittel der gültigen Angaben wird beobachtet,
dass Operationen durchgeführt werden, die aus medizinischer Sicht nicht not-
wendig sind. Dieses Vorkommnis wurde 2013 erstmals befragt. Relativ oft
werden offenbar Überweisungen in die Reha-Klinik verzögert. Im eigenen Ar-
beitsumfeld wurde dies im Mittel 5.5 mal beobachtet.
Grafik 79
Nachfragen von Krankenkassen sind zurzeit in der Psychiatrie noch unter dem
etablierten Abrechnungssystem häufiger. Rehospitalisierungen und Entschei-
8.2
7.16.9
5.5
4.44.2
4.8
2.1
2.9
3.6
2.6
3.12.9
0.6
20
11
20
12
20
13
Behandlung Nachfragen
Krankenkasse bezügl.
Abrechnung
Krankenkassen Überweisung
in eine Reha-Klinik verzögert
Entscheidung spitalambulant
/ stationär nicht aus
medizinischen Gründen
Behandlung nur einer
Erkrankung resp. Aufteilung
der Behandlung auf mehrere
Spitalbesuche bei
multimorbiden PatientenRehospitalisierung mit
derselben Diagnose
Operationen durchgeführt,
die aus medizinischer Sicht
nicht notwendig waren
Trend Spezielle Umstände: akutsomatische Ärzte
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben." "In den letzten 30 Tagen …."
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
35
65
dungen über spitalambulant oder stationär kommen vergleichsweise seltener
vor, beide Vorkommnisse nehmen aber tendenziell zu.
Grafik 80
Auch die Rehabilitation beobachtet relativ häufig verzögerte Überweisungen.
Nachfragen von Krankenkassen unter dem bestehenden Tarifsystem sind
ebenfalls verbreitet, kommen aber etwas weniger als noch 2012vor. Entschei-
dungen über den Behandlungsweg aus nicht medizinischen Gründen kommen
im eigenen Arbeitsbereich konstant im Mittel viermal vor. Aufteilungen von
Behandlungen bei Multimorbidität ist in der Reha ein weniger verbreitetes Phä-
nomen.
Grafik 81
6.06.4
8.7
2.72.9
3.6
1.41.8
2.6
20
11
20
12
20
13
Behandlung Nachfragen
Krankenkasse bezügl.
Abrechnung
Rehospitalisierung mit
derselben Diagnose
Entscheidung
spitalambulant / stationär
nicht aus medizinischen
Gründen
Trend Spezielle Umstände: Psychiatrie
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben." "In den letzten 30 Tagen…."
in Mittelwerten Psychiatrie
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Psychiatrie jeweils ca. 120)
12.2
8.0
5.8
4.1 4.0
1.81.5
1.1
20
12
*
20
13
Behandlung Nachfragen
Krankenkasse bezügl.
Abrechnung
Krankenkassen Überweisung
in eine Reha-Klinik verzögert
Entscheidung spitalambulant
/ stationär nicht aus
medizinischen Gründen
Rehospitalisierung mit
derselben Diagnose
Behandlung nur einer
Erkrankung resp. Aufteilung
der Behandlung auf mehrere
Spitalbesuche bei
multimorbiden Patienten
Trend Spezielle Umstände: Rehabilitation
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben." "In den letzten 30 Tagen…."
in Mittelwerten Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Rehabilitation jeweils ca. 70),
* 2011 und 2012 zusammen
66
Die Entscheidung spitalambulant/stationär aus nicht medizinischen Gründen ist
in über der Hälfte der Fälle in akutsomatischen Spitälern im Sinne der Patient-
Innen erfolgt. Das Problem ist in der Psychiatrie und Rehabilitation deutlich
grösser und diese Entscheidungen werden verbreitet nicht im Sinne der Patien-
tInnen gefällt.
Auch aufgrund der tiefen Fallzahlen sind die speziellen Umstände nach Position
unterschiedlich. Rehospitalisierungen beobachtet die Belegärzteschaft weniger
als beispielsweise leitende Ärztinnen und Ärzte.
Grafik 82
Verschiedene interventionell tätige Fachbereiche beobachten am ehesten sol-
che Rehospitalisierungen aufgrund derselben Diagnose, die Radio-Onkologie
am wenigsten. Noch lasen sich daraus keine eigentlichen Problembereiche
erkennen.
Grafik 83
2.6
3.1
2.7
2.3
2.8
2.9
3.7
2.3
4.0
2.6
4.8
2.7
0.6
1.1 1.2
2.6
3.1 2.9
20
11
20
12
20
13
Assitenzarzt/-ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv.
Chefarzt/-ärztin
Belegarzt/-ärztin
Gesamt
Trend Spezielle Umstände nach Position (1): akutsomatische Ärzte "Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Rehospitalisierung mit derselben Diagnose
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
1.4
2.8 2.5
2.1
1.3
4.2
1.9
3.3
3.9
3.1
5.9
2.2 2.4 2.3
3.9 3.9
4.4
2.2
1.2
1.81.6
3.4
1.7
2.6
3.1 2.9
20
11
20
12
20
13
ORL
Radio-Onkologie
Urologie
Weitere "interventionell
tätige" Fachbereiche
Weitere "konservativ tätige"
Fachbereiche
Allgemeine innere Medizin
Anästhesiologie
Chirurgie
Gesamt
Trend Spezielle Umstände nach Fachgruppe (1): akutsomatische Ärzte
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Rehospitalisierung mit derselben Diagnose
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
67
Unter französischsprachigen Befragten nahmen die Beobachtungen von
Rehospitalisierungen 2012 relativ deutlich zu, dies hat sich 2013 aber nicht
weiter fortgesetzt.
Grafik 84
Auch wenn es bei multimorbiden PatientInnen um die Aufteilung der Behand-
lung auf mehrere Spitalbesuche geht, beobachtet die leitende Ärzteschaft mitt-
lerweile am häufigsten solche Vorkommnisse und in dieser Gruppe nehmen
Beobachtungen seit 2011 auch kontinuierlich, wenn auch nicht dramatisch, zu.
Bei den übrigen Positionen sind die Trends uneinheitlich.
Grafik 85
2.72.7
3.1
2.3
5.0
2.22.5
3.5
3.1
2.6
3.12.9
20
11
20
12
20
13
DCH
FCH
ICH
Gesamt
Trend Spezielle Umstände nach Sprache (1): akutsomatische Ärzte
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Rehospitalisierung mit derselben Diagnose
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
2.3
3.9
2.5
1.5 1.6
1.9
1.0
1.7
3.0
3.6
0.9
1.8
0.2
4.8
1.2
2.1 2.1 2.2
20
11
20
12
20
13
Assitenzarzt/-ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv.
Chefarzt/-ärztin
Belegarzt/-ärztin
Gesamt
Trend Spezielle Umstände nach Position (2): akutsomatische Ärzte "Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Behandlung nur einer Erkrankung resp. Aufteilung der Behandlung auf mehrere Spitalbesuche bei multimorbiden
Patienten
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
68
Zurzeit kommen solche Aufteilungen am ehesten in der allgemeinen inneren
Medizin vor, wobei hier auch ein steigender Trend befürchtet werden muss.
Grafik 86
Die sprachregionalen Unterschiede haben sich auch bei solchen Vorkommnis-
sen aber reduziert.
Grafik 87
Enger zusammen als bei anderen Vorkommnissen sind die Werte je nach Hie-
rarchie in Akutspitälern, wenn es um Nachfragen der Krankenkassen geht. We-
niger betroffen als im Vorjahr ist davon die leitende Ärzteschaft, während Nach-
fragen bei der Chefärzteschaft zwischenzeitlich am häufigsten und im Mittel
etwa zehnmal pro Monat vorkommen. Zugenommen haben sie auch bei Ober-
0.5
0.3
1.2
5.5
3.03.4
1.7
1.9
1.6
1.6
1.5
0.9
1.6
2.7
4.8
0.2
1.6
2.21.9
1.8
1.1
2.12.1
2.2
20
11
20
12
20
13
ORL
Urologie
Weitere "interventionell
tätige" Fachbereiche
Weitere "konservativ tätige"
Fachbereiche
Allgemeine innere Medizin
Anästhesiologie
Chirurgie
Gesamt
Trend Spezielle Umstände nach Fachgruppe (2): akutsomatische Ärzte
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Behandlung nur einer Erkrankung resp. Aufteilung der Behandlung auf mehrere Spitalbesuche bei multimorbiden
Patienten
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
1.8 1.9
2.3
4.03.8
1.8
0.5
1.3 1.4
2.1 2.12.2
20
11
20
12
20
13
DCH
FCH
ICH
Gesamt
Trend Spezielle Umstände nach Sprache (2): akutsomatische Ärzte
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Behandlung nur einer Erkrankung resp. Aufteilung der Behandlung auf mehrere Spitalbesuche bei multimorbiden
Patienten
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
69
ärztinnen und –ärzten. Am wenigsten davon betroffen ist die Assistenzärzte-
schaft.
Grafik 88
Die Entwicklungen in den verschiedenen Fachrichtungen sind uneinheitlich.
Offenbar kommen Nachfragen in der ORL und in weiteren konservativ tätigen
Fachbereichen zurzeit am häufigsten vor.
Grafik 89
Es gibt zurzeit kaum Unterschiede bei den beobachteten Nachfragen von Kran-
kenkassen in den drei Sprachregionen.
7.5
5.1 4.7
9.7
6.3
8.18.0
10.2
6.5
8.28.2
9.6
5.85.4 5.3
8.2
7.1 6.9
20
11
20
12
20
13
Assitenzarzt/-ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv.
Chefarzt/-ärztin
Belegarzt/-ärztin
Gesamt
Trend Spezielle Umstände nach Position (3): akutsomatische Ärzte "Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Behandlung Nachfragen Krankenkasse bezüglich Abrechnung
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
8.0
5.5
10.8
5.7
2.7
6.6
4.4 3.5
6.1
6.0
8.5
10.9
8.8
10.5
7.7
7.1
6.1
4.2
4.75.1
7.4
9.1
7.2
2.3
8.2
7.1 6.9
20
11
20
12
20
13
ORL
Radio-Onkologie
Urologie
Weitere "interventionell
tätige" Fachbereiche
Weitere "konservativ tätige"
Fachbereiche
Allgemeine innere Medizin
Anästhesiologie
Chirurgie
Psychiatrie
Gesamt
Trend Spezielle Umstände nach Fachgruppe (3): akutsomatische Ärzte
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Behandlung Nachfragen Krankenkasse bezüglich Abrechnung
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
70
Grafik 90
Die Entscheidung spitalambulant stationär fällt die Belegärzteschaft relativ häu-
fig aufgrund nicht medizinischen Gründen und hier nimmt sie zu. Ebenfalls zu-
nehmend beobachten die leitende Ärzteschaft und die Oberärzteschaft solche
Vorkommnisse. Weniger direkt in diese Entscheidungen involviert scheint die
Ebene der Chefärztinnen und –ärzten.
Grafik 91
Erneut präsentieren sich die Unterschiede nach Sprachregion weniger deutlich
als beispielweise nach der Position im Spital.
8.5
6.6 6.9
6.4
9.2
7.1
6.9
9.9
7.78.2
7.1
6.9
20
11
20
12
20
13
DCH
FCH
ICH
Gesamt
Trend Spezielle Umstände nach Sprache (3): akutsomatische Ärzte
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Behandlung Nachfragen Krankenkasse bezüglich Abrechnung
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
4.0
4.8
4.44.2
4.2
5.7
3.4
3.9
5.1
4.5
4.1
2.22.2
3.8
6.4
4.4 4.2
4.8
20
11
20
12
20
13
Assitenzarzt/-ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv.
Chefarzt/-ärztin
Belegarzt/-ärztin
Gesamt
Trend Spezielle Umstände nach Position (4): akutsomatische Ärzte "Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Entscheidung spitalambulant / stationär nicht aus medizinischen Gründen
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
71
Grafik 92
In der inneren Medizin haben solche Entscheidungen aus nicht-medizinischen
Gründen offenbar in den letzten zwei Jahren massiv zugenommen. Sie kom-
men aber noch etwas häufiger in der Anästhesiologie vor, wobei hier der Trend
nicht eindeutig ist.
Grafik 93
Die einzige Hierarchiestufe, welche im Mittel mehr als eine Operation beobach-
tet, die aus medizinischen Gründen nicht notwendig war, ist die leitende Ärzte-
schaft.
4.4 4.5
5.0
4.1
2.9
4.24.1
3.0 3.1
4.4
4.2
4.8
20
11
20
12
20
13
DCH
FCH
ICH
Gesamt
Trend Spezielle Umstände nach Sprache (4): akutsomatische Ärzte
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Entscheidung spitalambulant / stationär nicht aus medizinischen Gründen
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
2.52.7
4.5
1.4
2.7
2.21.1
3.7
3.9
3.1
5.9
2.22.4 2.3
3.0
5.9
9.0
10.6
5.6
10.8
3.3 3.6
2.9
1.5
2.6 3.1 2.9
20
11
20
12
20
13
ORL
Radio-Onkologie
Urologie
Weitere "interventionell
tätige" Fachbereiche
Weitere "konservativ tätige"
Fachbereiche
Allgemeine innere Medizin
Anästhesiologie
Chirurgie
Psychiatrie
Gesamt
Trend Spezielle Umstände nach Fachgruppe (4): akutsomatische Ärzte
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Entscheidung spitalambulant / stationär nicht aus medizinischen Gründen
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
72
Grafik 94
Nach Fachbereich beobachtet die Anästhesiologie am ehesten solche Fälle.
Grafik 95
Die Unterschiede nach Sprachregion sind dagegen klein, wenn es um medizi-
nisch nicht induzierte Operationen geht.
0.6
0.4
0.4
1.2
0.1
0.1
Gesamt
Assistenzarzt/-ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv. Chefarzt/-
ärztin
Belegarzt/-ärztin
Spezielle Umstände nach Position (5): akutsomatische Ärzte
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Operationen durchgeführt, die aus medizinischen Gründen nicht notwendig waren
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
0.6
0.6
2.5
0.8
0.9
0.7
0.1
0.6
0.2
Gesamt
Chirurgie
Anästhesiologie
Allgemeine Innere Medizin
Weitere "konservativ tätige"
Fachbereiche
Weitere "interventionell tätige"
Fachbereiche
Urologie
Radio-Onkologie
ORL
Spezielle Umstände nach Fachrichtung (5): akutsomatische Ärzte "Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Operationen durchgeführt, die aus medizinischen Gründen nicht notwendig waren
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
73
Grafik 96
Eng beieinander liegen die Beobachtungen verzögerter Reha-Überweisungen in
den verschiedenen Positionen in den Akutspitälern. Am ehesten beobachtet die
leitende Ärzteschaft solche Verzögerungen.
Grafik 97
Oft beobachten ChirurgInnen und die SpezialistInnen der inneren Medizin Ver-
zögerungen der Überweisung in die Reha-Kliniken.
5.5
1.3
7.7
3.4
8.3
4.4
4.8
2.1
4.0
1.3
Gesamt
Psychiatrie
Chirurgie
Anästhesiologie
Allgemeine Innere Medizin
Weitere "konservativ tätige"
Fachbereiche
Weitere "interventionell tätige"
Fachbereiche
Urologie
Radio-Onkologie
ORL
Spezielle Umstände nach Fachrichtung (6): akutsomatische Ärzte "Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Krankenkassen Überweisung in eine Reha-Klinik verzögert
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
5.5
4.7
5.4
7.2
6.1
4.8
Gesamt
Assistenzarzt/-ärztin
Oberarzt/-ärztin
Leitender Arzt/ Ärztin
Chefarzt/-ärztin oder stv. Chefarzt/-
ärztin
Belegarzt/-ärztin
Spezielle Umstände nach Position (6): akutsomatische Ärzte
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Krankenkassen Überweisung in eine Reha-Klinik verzögert
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
74
Grafik 98
Verzögerungen kommen in der italienischsprachigen Schweiz offenbar kaum
vor, in der französischsprachigen Schweiz selten und sind in der deutschspra-
chigen Schweiz weit verbreitet. Dies dürfte nicht nur auf die unterschiedliche
Spitalstruktur zurückzuführen sein. Die Praxis der verschiedenen Krankenkas-
sen respektive Vertrauensärztinnen und –ärzten präsentiert sich wahrscheinlich
unterschiedlich.
Grafik 99
Konstant im Vergleich zum Vorjahr sieht praktisch die Hälfte der Ärzteschaft in
der Akutsomatik einen Unterschied der Auswirkungen von SwissDRG je nach-
dem ob jemand privat, halbprivat oder allgemein versichert ist.
5.5
1.3
7.7
4.9
3.4
8.3
4.4
4.8
2.1
4.0
1.3
Gesamt
Psychiatrie
Chirurgie
Assistent/ohne Facharzttitel
Anästhesiologie
Allgemeine Innere Medizin
Weitere "konservativ tätige"
Fachbereiche
Weitere "interventionell tätige"
Fachbereiche
Urologie
Radio-Onkologie
ORL
Spezielle Umstände nach Fachrichtung (6): akutsomatische Ärzte "Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Krankenkassen Überweisung in eine Reha-Klinik verzögert
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
5.5
0.5
2.3
6.1
Gesamt
ICH
FCH
DCH
Spezielle Umstände nach Sprache (6): akutsomatische Ärzte
"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie
oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."
"In den letzten 30 Tagen..."
Krankenkassen Überweisung in eine Reha-Klinik verzögert
in Mittelwerten akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
75
Ähnlich beurteilen die Ärztinnen und Ärzte in der Psychiatrie und der Rehabilita-
tion die erwartbaren Einflüsse von TARPSY beziehungsweise ST Reha.
Grafik 100
Die Ärzteschaft aus den verschiedenen Bereichen beurteilt den eigenen Kennt-
nisstand über die Vergütungs- und Tarifsysteme mehrheitlich nicht als sehr gut
oder gut.
Grafik 101
2630
25 23 2013
15
17 25 26 29 44
10
9
22 21 21
2830 22
19 21 18
919 22
9 9 126
amb
ula
nt
tätig
e Ä
rzte
20
12
amb
ula
nt
tätig
e Ä
rzte
20
13
aku
tso
mat
isch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mat
isch
e Ä
rzte
20
13
Psy
chia
trie
20
13
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
für meine aktuelle
Arbeitssituation nicht
beurteilbar
weiss nicht
nein, keine Unterschiede
ja, (eher) geringe
Unterschiede
ja, (eher) grosse
Unterschiede
Trend Einfluss SwissDRG: privat/halbprivat/allgemein versichert"Gibt es Ihrer Ansicht nach Unterschiede der Auswirkungen von SwissDRG (Psychiatrie: des aktuellen in der Psychiatrie
verwendeten stationären Tarifsystems / Rehabilitation: des aktuellen in der Rehabilitation verwendeten stationäre Tarifsystems) je
nachdem, ob jemand privat, halbprivat oder allgemein versichert ist?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70)
7 7 412
18 1814
21
4 2
4
4
5263
34
27
1910
4436
ambulant tätige Ärzte akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation
keine Kenntnisse
Grundkenntnisse
weiss nicht/keine
Angabe
gute Kenntnisse
sehr gute Kenntnisse
Kenntnisstand Vergütungs-/Tarifsystemeakutsomatische und ambulant tätige Ärzte: "Über welche Kenntnisse zu Fallpauschalen-Vergütungssystemen (SwissDRG, G-
DRG) verfügen Sie?"
Psychiatrie: "2015/2016 soll für die Vergütung der stationären Psychiatrie das Tarifsystem TARPSY eingeführt werden, Über welche
Kenntnisse zu TARPSY verfügen Sie?"
Rehabilitation: "2015/2016 soll für die Vergütung der stationären Rehabilitation das Tarifsystem ST Reha eingeführt werden. Über
welche Kenntnisse zu ST Reha verfügen Sie?""
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013
(Namb = 339 / Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), sig.
76
Heute geben annähernd zwei Drittel in der Akutsomatik an, mindestens über
Grundkenntnisse zu verfügen. Der Anteil, welcher gar keine Kenntnisse hat, hat
sich von 19% auf 10% deutlich verringert.
Grafik 102
Der Wunsch nach Mehrinformationen ist bei einem Drittel der Ärzteschaft in
der Akutsomatik vorhanden. Sehr verbreitet ist der Wunsch nach Informationen
über TARPSY in der Psychiatrie.
Grafik 103
Weiterhin sind Artikel in den FMH-Publikationen vor dem Internet am ehesten
gewünscht, um sich über die Tarifsysteme informieren zu können.
6 5 7
1522 18
2
32
58
58 63
1912 10
2011 2012 2013
keine Kenntnisse
Grundkenntnisse
weiss nicht/keine
Angabe
gute Kenntnisse
sehr gute
Kenntnisse
Kenntnisstand Vergütungs-/Tarifsysteme: akutsomatische Ärzteakutsomatische und ambulant tätige Ärzte: "Über welche Kenntnisse zu Fallpauschalen-Vergütungssystemen (SwissDRG, G-
DRG) verfügen Sie?"
in % akutsomatische Ärzte
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (Nakut = 947)
26 23
37 34
65
47
37 48
39 42
15
33
3729
24 24 20 20
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
12
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
13
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
13
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
keine Angabe
fühle mich
ausreichend über
SwissDRG /
TARPSY / ST Reha
informiert
möche mehr über
SwissDRG /
TARPSY / ST Reha
wissen
Trend Wunsch an Information SwissDRG / TARPSY / ST Reha"Was trifft auf Sie zu?"
in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70)
77
Grafik 104
Eine Verbesserung dank DRG auf die Qualität der Versorgung sehen weiterhin
nur sehr geringe Anteile der Ärzteschaft. Massiv reduziert hat sich aber der
Anteil, welcher von einer Verschlechterung von SwissDRG ausgeht oder einen
negativen Einfluss von SwissDRG auf die Qualität der Versorgung beobachtet.
2011 waren es noch 61 Prozent, was auch zum Titel der ersten Begleitstudie
führte. Heute sind es noch 36 Prozent, was eine der deutlichsten Veränderun-
gen in der Begleitforschung darstellt. Damit haben sich bei einem sehr relevan-
ten Anteil die Befürchtungen nicht bewahrheitet, was sich auch anhand zahl-
reicher konkreter Fragen zur Versorgungsqualität und Behandlungsfreiheit spie-
gelt. Die Trends in den übrigen Gruppen sind weniger deutlich, weisen aber
tendenziell auch in die gleiche Richtung.
Grafik 105
Keine Angabe
Anderes
online Diskussionsforen
Direkter Erfahrungsaustausch mit anderen Ärzten /
Ärztinnen
Direkter Erfahrungsaustausch mit anderen Akteuren
des Gesundheitswesens, z.B. Krankenkassen
Artikel in anderen medizinischen Publiationen
FMH Homepage
Tagung / Referate
Informationsmaterial per Post
Internet
Artikel in FMH-Publikation
Filter Vergleich Wunsch Informationsquelle "Wie würden Sie sich am liebsten informieren?"
in % ambulant tätige Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
1 2 1 3 2 2 1 1 6 813
24 25 18
33 38
13 12
27
10
24
5944
34
6142 36
3525
30
60
49
1010
9
910 12
22
14
168
1517 20
31
9 13 12
29
48
21 22
4
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
11
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
12
am
bu
lant
tätig
e Ä
rzte
20
13
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
11
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
12
aku
tso
mati
sch
e Ä
rzte
20
13
Psych
iatr
ie 2
011
Psych
iatr
ie 2
012
Psych
iatr
ie 2
013
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
für meine aktuelle
Arbeitssituation nicht
beurteilbar
keine Angabe
eher negativ/wegen
SwissDRG
verschlechtert
kein Einfluss von
SwissDRG
eher positiv/dank
SwissDRG
verbessert
Trend Einfluss von SwissDRG: Qualität der Versorgung "Wie beurteilen Sie den Einfluss von SwissDRG auf…"
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
37
78
Die ambulant tätige Ärzteschaft bleibt weiterhin knapp mehrheitlich kritisch,
was SwissDRG betrifft. Die Psychiatrie hat sich zu TARPSY noch keine feste
Meinung gebildet, Ablehnung, Zustimmung und Neutralität halten sich in etwa
die Waage, ähnlich sind die Verhältnisse in der Rehabilitation gegenüber ST
Reha. Die sehr verbreitete Skepsis gegenüber SwissDRG in der Akutsomatik
hat sich reduziert.
Grafik 106
Erstmals erfassen wir nicht mehr eine mehrheitlich ablehnende Haltung inder
Akutsomatik.
Grafik 107
1 2 1 16 9 7
18
26
33
26
22
179 28
24
3134
2527
19 13 138
amb
ula
nt t
ätig
e Ä
rzte
aku
tso
mat
isch
e Ä
rzte
Psy
chia
trie
Re
hab
ilita
tio
n
klar ablehnend
eher ablehnend
keine Angabe
neutral
eher zustimmend
klar zustimmend
Beurteilung SwissDRG nach Einführung/geplante Einführung
TARPSY/ST Reha"Alles in allem: Wie stehen Sie SwissDRG nach deren Einführung (Psychiatrie: der geplanten Einführung vom Tarifsystem TARPSY
zur Vergütung der stationären Psychiatrie / Rehabilitation: der geplanten Einführung des Tarifsystems ST Reha zur Vergütung der
stationären Rehabilitation) gegenüber?"
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (Namb = 339 / Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78)
1 1 1 2 2 1 2 1 15 7 6 8 8 9 2 4 7 318
2228 26 25
30 33
26 2226
22
2210
14 176
89
1529
28
10
2435
33 31
36
3834
3625
25
40
2728
17 19 2414 13
20 18 1325
8
amb
ula
nt t
ätig
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20
11
amb
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20
12
amb
ula
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20
13
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tso
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20
13
Psy
chia
trie
20
11
Psy
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20
12
Psy
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trie
20
13
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
2*
Re
hab
ilita
tio
n 2
01
3
klar ablehnend
eher ablehnend
keine Angabe
neutral
eher zustimmend
klar zustimmend
Trend Beurteilung SwissDRG nach Einführung/geplante Einführung
TARPSY/ST Reha"Alles in allem: Wie stehen Sie SwissDRG nach deren Einführung (Psychiatrie: der geplanten Einführung vom Tarifsystem TARPSY
zur Vergütung der stationären Psychiatrie / Rehabilitation: der geplanten Einführung des Tarifsystems ST Reha zur Vergütung der
stationären Rehabilitation) gegenüber?"
in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte
jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen
79
Noch 2011 gab es bei breiten Kreisen der Ärzteschaft in der Akutsomatik Be-
fürchtungen negativer Einflüsse, diese haben sich aber alle mehr oder weniger
kontinuierlich abgebaut. Der bisherige Veränderungsprozess hat zwar die Be-
denken nicht ausgeräumt, aber sie traten bei einem Teil der Ärzteschaft nicht
wie erwartet ein, was sich mit den Einzelbefunden im Bezug auf Versorgung
und Zufriedenheit der Ärzteschaft relativ gut erklären lässt. Bei vielen Elemen-
ten wie zuallererst bei der Therapiefreiheit gab es Mehrheiten, die Verschlech-
terungen befürchteten, nun sind es nur starke Minderheiten, welche von Ver-
schlechterungen ausgehen oder solche real beobachten.
Grafik 108
67
51
43
56
46
4140
59
42
37
61
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20
11
20
12
20
13
Therapiefreiheit
Kooperation mit
Krankenkassen
Einfluss Ärzte auf
Strategie des Spitals
Zufriedenheit Patienten
Qualität Versorgung
Arbeitsbedingungen
allgemein
Zufriedenheit
Durchführung
notwendiger Therapien
Management
Behandlungsablauf
Trend Einfluss SwissDRG: akutsomatische Ärzte (1)
"Wie beurteilen Sie den Einfluss von SwissDRG auf?"
in % akutsomatischer Ärzte (eher negativ/wegen SwissDRG verschlechtert)
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
38
30
27 27
36
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2422
28
1920
26
1716
22
13 13
16
76
20
11
20
12
20
13
Motivation
ärztliche Weiter- und
Fortbildung
Wunsch langfristige
Arbeit im Spital
Wunsch Karriere
Spitalarzt
Transparenz der
Behandlung
Kooperation mit
KollegInnen
Kooperation mit
Pflegenden
Anzahl persönlich
unterlaufener
medizinischer Fehler
Trend Einfluss SwissDRG: akutsomatische Ärzte (2)
"Wie beurteilen Sie den Einfluss von SwissDRG auf?"
in % akutsomatischer Ärzte (eher negativ/wegen SwissDRG verschlechtert)
© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013
(N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)
80
4.6.1 Zwischenbilanz
Kritische oder medizinisch fragwürdige Ereignisse, die durch SwissDRG in Ver-
bindung stehen könnten, kommen in der Regel aus Sicht der Ärzteschaft relativ
selten vor. Die Ärzteschaft beobachtet beispielsweise sehr selten Operationen,
die aus medizinischer Sicht nicht notwendig gewesen wäre. Beobachtete
Bloody Exits, die zu Rehospitalisierungen aufgrund derselben Diagnose führen
könnten, haben unter dem neuen Abrechnungs-Regime nicht zugenommen.
Auf bisher eher tiefem Niveau zunehmend ist die Tendenz, bei multimorbiden
PatientInnen die Behandlung auf mehrere Spitalbesuche aufzuteilen. Etwas
häufiger als noch vor einem Jahr kommt es auch vor, dass die Entscheidungen
spitalambulant/stationär nicht aus medizinischen Gründen gefällt werden.
Häufig werden Überweisungen in die Reha-Kliniken verzögert, was ebenfalls
für alle Beteiligten eine schwierige Situation darstellt. Nachfragen der Kranken-
kassen, welche die Ärzteschaft zusätzlich mit administrativem Aufwand belas-
ten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird be-
fürchtet, dass diese Nachfragen bereits heute die Spitaladministration belasten
und künftig in einem Mass zunehmen könnten, welches auch die Ärzteschaft
massiv mehr beschäftigt.
Insgesamt hat die Komplexität von Behandlungen, deren Administration und
deren Abrechnungen eher zugenommen, wobei dies bisher kaum merklich
zulasten der eigentlichen medizinischen Versorgung geschah.
Insofern überrascht es nicht, dass die anfänglich sehr weit verbreiteten Beden-
ken der Ärzteschaft in persönlicher medizinischer Hinsicht gegenüber
SwissDRG zwar weiterhin verbreitet vorhanden sind, gegenüber 2011 aber
deutlich abgenommen haben. Allerdings stehen immer noch 47 Prozent der
Akutsomatiker SwissDRG klar oder eher ablehnend gegenüber. Nur 22 % ge-
ben an, dass SwissDRG ihre tägliche Arbeit sehr oder eher stark beeinflusst.
81
5 Synthese
Wir formulieren ausgehend von den behandelten Ergebnissen fünf Befunde,
wobei der erste Befund identisch mit den Thesen aus den Vorjahren ist.
Befund 1
Der Ärzteschaft geht es dank einem spannenden Beruf grundsätzlich gut. Sie
nimmt wegen der hohen Identifikation Belastungen in Kauf, die weit über der
Norm im Schweizer Arbeitsprozess7 liegen. Um den Arbeitsplatz fürchten nur
die Wenigsten, da in vielen Spitälern der ärztliche Personalbestand aufgestockt
wird.
Im Arbeitsalltag nehmen administrative Arbeiten zu, Dokumentationsarbeiten
und auch Organisatorisches in der Klinik beanspruchen die Zeit der Ärzteschaft.
Die medizinische patientennahe Tätigkeit nimmt dadurch jedoch nicht ab. Die
Ärzteschaft nimmt Überstunden in Kauf. Generell zeigt sich die Ärzteschaft
Generell zeigt sich die Ärzteschaft jedoch heute noch zufrieden mit dem Ver-
hältnis von Arbeit und Freizeit. Auch die Arbeitszufriedenheit ist nach wie vor
auf einem hohen Niveau.
Die medizinische Versorgung geht weiterhin problemlos vonstatten, auch wenn
der administrative Aufwand zugenommen hat. Insgesamt erfolgt weiterhin eine
gute Behandlung der PatientInnen soweit dies im eigenen Arbeitsumfeld für
die Ärzteschaft beobachtbar ist. Untersuchte Bereiche der Patientenversorgung
oder auch direkt mögliche Folgewirkungen von SwissDRG sind weitgehend
konstant. Aufgrund der neuen Spitalfinanzierung werden von mehr als einem
Drittel der akutsomatischen Ärztinnen und Ärzte Sparvorgaben wahrgenom-
men. Mehr als ein Drittel der akutsomatischen Ärzteschaft gibt an, dass auf-
grund fehlender Zusatzentgelte Behandlungen zunehmend ambulant durchge-
führt werden. Ein Viertel gibt auch an, dass das Entschädigungssystem eine
variable und leistungsabhängige Lohnkomponente enthält.
Befund 2
Trotz verzögerter Rechnungsstellungen unter SwissDRG nimmt der administra-
tive Aufwand zu und belastet die Ärzteschaft teilweise unnötig, dies jedoch
nicht zulasten der medizinischen patientennahen Tätigkeit. Die Ärzteschaft ist
bereit, Überstunden auf sich zu nehmen, um ihrer zentralen Tätigkeit nachge-
hen zu können. Auch Sparvorgaben führen bisher nicht zu einer Vernachlässi-
gung der medizinischen Versorgung.
Der Einfluss der Verwaltung bleibt bei der akutsomatischen Ärzteschaft stabil.
Zufriedenstellend ist die Zusammenarbeit mit der Verwaltung dabei nur für eine
Minderheit. Auch der Einfluss der Krankenkassen bleibt in akutsomatischen
Spitälern unverändert. Ein gestiegener Einfluss der Krankenkassen wird hinge-
gen insbesondere bei der Ärzteschaft in Rehabilitationskliniken wahrgenom-
men. Die Ärzteschaft in akutsomatischen Spitälern als auch die Ärzteschaft in
Rehabilitationskliniken gibt dabei an, dass Krankenkassen Überweisungen in
Rehabilitationskliniken teilweise verzögern. Nachfragen von Krankenkassen
nehmen jedoch zurzeit nicht zu.
7 Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit beträgt in der Schweiz etwas unter 42 Stunden. Vgl.
Michael Siegenthaler / Michael Graff 2012. Figure 3 – KOF Working Papers. A View on the long-run
evoluation of hours worked and labor productivity in Switzerland (1950-2010).
82
Befund 3
Der Einfluss auf Entscheidungen seitens der Verwaltung und der Krankenkas-
sen hat bei der akutsomatischen Ärzteschaft nicht weiter zugenommen. Ein
zentrales Thema sind Krankenkassen, insbesondere wenn es um Kostengut-
sprachen für Rehabilitationskliniken geht. Hier verzögern die Krankenkassen
teilweise die Überweisungen in die entsprechenden Einrichtungen.
Bezüglich potenzieller negativer Begleiterscheinungen von Fallpauschalen stel-
len akutsomatisch tätige Ärzte fest, dass es bei multimorbiden PatientInnen
vermehrt zu einer Aufteilung der Behandlung auf mehrere Spitalbesuche
kommt. Auch werden Entscheidungen, ob ein Patient/eine Patienin ambulant
oder stationär behandelt werden soll, etwas häufiger aus nicht medizinischen
Gründen gefällt, was zwar gemäss Angaben in der Befragung der Ärzteschaft
oft im Sinne des Patienten/der Patientin geschieht und medizinisch vertretbar
ist, möglicherweise ergeben sich hier aber zunehmend medizinisch problemati-
sche Entscheidungen.
Befund 4
Im Zuge der Veränderungen mit Fallpauschalen gibt es eine Tendenz zur Auftei-
lung der Behandlung von multimorbiden PatientInnen auf mehrere Spitalbesu-
che und die Gefahr steigt, dass die Entscheidung, ob PatientInnen spitalambu-
lant oder stationär behandelt werden, nicht aus medizinischen Gründen erfolgt.
SwissDRG wird von der akutsomatischen Ärzteschaft über viele Bereiche stetig
weniger negativ wahrgenommen, auch generell ist die ablehnende Haltung im
Rückgang befindlich. Die Vorbehalte gegenüber neu einheitlichen Fallpauscha-
len in allen akutsomatischen Spitälern haben sich nicht weiter auf-, sondern in
der Regel abgebaut. Allerdings stehen knapp die Hälfte (47%) der akutsoma-
tisch tätigen Ärzte SwissDRG immer noch klar oder eher ablehnend gegenüber.
Befund 5
Die Ärzteschaft steht SwissDRG etwas weniger skeptisch gegenüber. Die ne-
gativen Effekte werden dementsprechend auch weniger betont als in den Vor-
jahren, auch wenn der administrative Zeitaufwand zu steigen scheint. Auch im
etwas fortgeschrittenen Change-Prozess zeigt sich der direkte Einfluss von
SwissDRG weniger problematisch als befürchtet.
83
Schlussfolgerungen
1. Die neuen Tarife und Finanzierungen der Spitäler haben zwar im Einzelfall
Ärger bei der Ärzteschaft ausgelöst und den Administrativaufwand stei-
gen lassen, die Behandlung von PatientInnen hat aber bisher nur punktu-
ell Änderungen erfahren. Die Ärzteschaft bewältigt die zunehmende ad-
ministrative Arbeit mit noch mehr Überstunden. Solange aber der direkte
Einfluss der Veränderungen auf die Art und Weise der Behandlung sowie
am Bestand ärztlichen Personals kaum feststellbar ist, bleibt die hohe
Arbeitszufriedenheit stabil.
2. Kritische Veränderungen im eigenen Arbeitsumfeld betreffen die Auftei-
lung auf mehrere Spitalbesuche, die Entscheidung, ob eine Behandlung
spitalambulant oder stationär erfolgen soll, sowie zu späte Kostengut-
sprachen, welche Akutsomatik und Rehabilitation betreffen. Über diese
Effekte ist eine Diskussion über Massnahmen oder Korrekturen erforder-
lich.
3. Die Bedürfnisse der Ärzteschaft flossen bei der Planung der Verände-
rungsprozesse der letzten Jahre ein. Wo eine Strategie frühzeitig erarbei-
tet und dann auch umgesetzt wurde, konnten Vorbehalte reduziert wer-
den. Negative Begleiteffekte wie beispielsweise bei der verzögerten
Rechnungsstellung unter SwissDRG erreichen den ärztlichen Alltag bis-
her nicht.
84
6 Anhang
6.1 gfs.bern-Team
LUKAS GOLDER
Senior-Projektleiter, Mitglied der Geschäftsleitung, Politik- und Medienwissen-
schafter
Schwerpunkte:
Integrierte Kommunikations- und Kampagnenanalysen, Medienwirkungsanaly-
sen, Abstimmungen, Wahlen. Modernisierung des Staates, Gesundheitspoliti-
sche Reformen. Publikationen in Sammelbänden, Fachmagazinen, Tagespres-
se und auf Internet
CLAUDE LONGCHAMP
Verwaltungsratspräsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung gfs.bern, Ver-
waltungsrat gfs-bd, Politikwissenschafter und Historiker, Lehrbeauftragter der
Universitäten Bern, Zürich und St. Gallen und an der Zürcher Hochschule Win-
terthur
Schwerpunkte:
Abstimmungen, Wahlen, Parteien, politische Kultur, politische Kommunikation,
Lobbying, öffentliche Meinung, Rassismus, Gesundheits- und Finanzpolitik
Zahlreiche Publikationen in Buchform, in Sammelbänden, wissenschaftlichen
Zeitschriften
CINDY BEER
Projektleiterin, Soziologin
Schwerpunkte:
Kommunikations-Controlling, Medieninhaltsanalysen, Ad-hoc-Studien, Qualita-
tivmethoden
STEPHAN TSCHÖPE
Leiter Analyse und Dienste, Politikwissenschafter
Schwerpunkte:
Komplexe Datenanalytik, EDV- und Befragungs-Programmierungen, Hochrech-
nungen, Parteienbarometer, Visualisierung
PHILIPPE ROCHAT
Projektassistent, Politikwissenschafter
Schwerpunkte:
Datenanalytik, Programmierungen, Medienanalysen, Recherchen, Visualisie-
rungen
85
CAROLE GAUCH
Projektassistentin, Medien- und Politikwissenschafterin
Schwerpunkte:
Datenanalytik, Programmierungen, Medienanalysen, Recherchen, Visualisie-
rungen
JOHANNA SCHWAB
Administration, Kauffrau EFZ
Schwerpunkte:
Desktop-Publishing, Visualisierungen, Projektadministration, Vortragsadminist-
ration
gfs.bern
Hirschengraben 5
Postfach 6323
CH – 3001 Bern
Telefon +41 31 311 08 06
Telefax +41 31 311 08 19
info@gfsbern.ch
www.gfsbern.ch
Das Forschungsinstitut gfs.bern ist Mitglied des Verbands
Schweizer Markt- und Sozialforschung und garantiert, dass
keine Interviews mit offenen oder verdeckten Werbe-, Verkaufs-
oder Bestellabsichten durchgeführt werden.
Mehr Infos unter www.schweizermarktforschung.ch
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