herbst 2007 stippvisite -...
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Ihr persönliches Exemplar
INFOS UND UNTERHALTUNG AUS DEM KLINIKUM ST. GEORG LEIPZIG
StippVisite
Neuromonitoring –mehr Sicherheit für PatientenSeite 25
Die Klinik für Psychiatriestellt sich vorSeite 8
Herbst 2007
Baby- undKleinkinder-schwimmen Seite 17
Herzlich willkommen!
Wir hoffen, Sie hatten einen schönen
Urlaub – und viel Sonne. Wir haben
uns in der Zwischenzeit wieder umge-
schaut und sind einigen Verände-
rungen in Ihrer Klinik auf die Spur
gekommen. Es wird intensiv zum
Wohle des Patienten umgebaut, ange-
schafft und ausgebildet. Neue Geräte
machen Untersuchungen immer pati-
entenfreundlicher, innovative Opera-
tionsmethoden verkürzen die Kranken-
hausaufenthalte, und die Service-
angebote für die Prävention werden
immer umfangreicher.
Im überregionalen Teil der StippVisite
haben wir uns dem Diätfrust, der tödli-
Lesen Sie im überregionalen Teil:
Herzlich willkommen 3
PromiTalk mit Nina Ruge 6
Diätfrust: professionelle Abnehmprogramme wenig bekannt 7
Wenn die Seele „ausfranst“ 10
Augenkrankheiten früh diagnostizieren 14
Lungenhochdruck – folgenschwer und oft unerkannt 15
Das StippVisite-Kreuzworträtsel 18
Chronische Nervenschmerzen: „Schmerz, lass nach!“ 19
Schnupfen: Tipps für eine freie Nase 22
Tödliche Lungenentzündungen verhindern 23
Reisequiz: gesund leben und entspannen wie Kneipps 26
Allergien: Do-it-yourself-Therapie ist gefährlich 27
Vorsicht bei Pillen aus dem Internet 30
Das letzte Wort hat Birgit Russell 31
chen Lungenentzündung, der pulmo-
nalen Hypertonie, den neuropathischen
Schmerzen und der Allergie gewidmet.
Aber außer wertvollen Informationen
dürfen natürlich Reisequiz und Kreuz-
worträtsel nicht fehlen. Und wenn wir
sagen: „Alles wird gut“, wissen Sie so-
fort, wen Birgit Russell interviewt hat.
Übrigens hatte sie wieder „das letzte
Wort“ – und dieses Mal ein sehr kriti-
sches.
Na denn ... viel Spaß beim Lesen.
Ihre
StippVisite-Redaktion
Impressum
Herausgeber:Klinikum St. Georg gGmbH Leipzig,Delitzscher Straße 141, 04129 Leipzig, Tel.: (03 41) 9 09-0, und Juwi MacMillan Group GmbH, Bockhorn 1, 29664 Walsrode, Tel.: (0 51 62) 98 15-0,E-Mail: info@juwimm.com
Redaktion und Konzept:Juwi MacMillan Group GmbH, Tel.: (0 51 62) 98 15-0
Verantwortlich für den redaktionellenInhalt: Peter Jungblut-Wischmann
Verantwortlich für den redaktionellenInhalt für das Klinikum St. Georg:Andrea Minker
Redaktion: Juwi MacMillan Group GmbH, Doris Bergs, Dirk Frankowski, Birgit Russell, Anette Vitz, Bettina Wolf
Verantwortlich für diese Ausgabe:Juwi MacMillan Group GmbH, Dirk Frankowski
Producer: Juwi MacMillan Group GmbH, Heiko Kleinschmidt
Layout und Satz: Juwi MacMillan GroupGmbH, Heiko Kleinschmidt, Jessica Rodewald, Carola Weidner
Anzeigen: Juwi MacMillan Group GmbH, Jürgen Wolff, Tel.: (0 51 62) 98 15-42Jessica Rodewald, Tel.: (0 51 62) 98 15-73
Fotos: „St. Georg“, Juwi MacMillan GroupGmbH, Titelblatt: ©1999 PhotoDisc, Inc./Juwi MacMillan Group GmbH
Druck: Sponholtz Druck, Hemmingen
Erscheinungsweise: quartalsweise
Auflage StippVisite Leipzig: 10.000
Für den Inhalt der Anzeigen sind dieInserenten verantwortlich.
Der Nachdruck der Beiträge dieser Ausgabebedarf, auch auszugsweise, der ausdrückli-chen Genehmigung der Herausgeber.
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zukürzen.
Inhalt
Inhalt/Impressum 4
Editorial 5
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie 8
Porträt eines Weltverbesserers: Karl Hans Janke 12
Wandelhalle „Sucht“ eröffnet 13
Amtsantritt von Pfarrerin Ulrike Franke 16
Grüne Damen im Einsatz 16
Babyschwimmen 17
Sommerfest in der Friesenstraße 20
Neue Pflegeberatungsstelle eröffnet 20
Menüerfassung – Entlastung des Pflegedienstes 21
Kinder-Schreibwettbewerb der Peter-Escher-Stiftung 21
1. Deutscher Kontinenztag 2007 24
Neuromonitoring – mehr Sicherheit für Patienten im OP 25
Diabetikerschulung feiert Jubiläum 28
Zu Besuch im „Knödelland“ – Dialysekinderferienlager 28
Kunst im Krankenhaus 29
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Von André Gide, einem französi-
schen Schriftsteller, der 1952 den
Nobelpreis bekam, fand ich auf
einem Kalenderblatt folgenden Text:
„Ich glaube, dass die Krankheiten
Schlüssel sind, die uns gewisse Tore
öffnen können. Ich glaube, es gibt
gewisse Tore, die einzig die Krankheit
öffnen kann. Es gibt jedenfalls einen
Gesundheitszustand, der uns nicht
erlaubt, alles zu verstehen. Vielleicht
verschließt uns die Krankheit einige
Wahrheiten; ebenso verschließt uns
die Gesundheit andere oder führt
uns davon weg, sodass wir uns nicht
mehr darum kümmern. Ich habe
unter denen, die sich einer uner-
schütterlichen Gesundheit erfreuen,
noch keinen getroffen, der nicht
nach irgendeiner Seite hin ein bis-
schen beschränkt gewesen wäre –
wie solche, die nie gereist sind.“
Mit einer solchen Sicht von Krank-
heit (und Gesundheit) kann die
Chance von Krankenhausseelsorge
gut deutlich gemacht werden: Hel-
fen, dass sich Tore in uns und für uns
öffnen. Wenn an der Sicht von André
Gide etwas dran ist, brauchen solche
Hilfe alle Menschen, un-
abhängig davon, ob sie an
Gott glauben oder nicht,
unabhängig davon, ob sie
in der katholischen Kirche
oder in den protestanti-
schen Kirchen verwurzelt
sind.
Ich kann Sie nur ermuti-
gen, die Krankenhaus-
seelsorge im Klinikum St.
Georg in Anspruch zu
nehmen. Mögen sich
Ihnen Tore öffnen, durch
die ein neues Licht auf Ihr
Leben fällt, durch die Sie
neue Wege für Ihr Leben
sehen.
Der Leitung des Klinikums
St. Georg gilt mein aus-
drücklicher und herzlicher
Dank, dass sie die Tätigkeit
der Krankenhausseelsorge
so intensiv und bewusst
fördert und unterstützt.
Martin Henker,
Superintendent
Lesen Sie dazu auch auf der Seite 16.
Editorial
Martin Henker
6StippVisite überregional
... das Erkennungzeichen von NinaRuge. Ob „Leute heute“, „VIP“,„ZDF Royal“ oder politische Talk-shows, sie hat das Talent, mit me-lodischer Stimme, Charme undScharfsinn Zuschauer zu fesseln.Und nebenbei engagiert sie sichfür Darmkrebsvorsorge und gegenOsteoporose. StippVisite-Redak-teurin Birgit Russell hat sie wäh-rend ihrer Dreharbeiten erwischt.
Frau Ruge, ist „Alles wird gut“ Ihr Lebensmotto?Diese drei Worte spiegeln durchaus
meine Grundhaltung zum Leben wider
– und die ist optimistisch. Natürlich
lassen sie sich nicht auf sämtliche
Lebenszusammenhänge übertragen,
das wäre zynisch und ignorant. „Alles
hat seinen Sinn“ – dieser Satz ist die
„Langfassung“ meiner Lebenseinstel-
lung und natürlich ebenfalls aufs
Schönste plakativ.
Sie drehen, talken, schreiben undengagieren sich für Initiativen.Haben Sie eigentlich ein Zeitma-nagement-Seminar absolviert?Zeitmanagement-Seminar? Nein, dazu
habe ich keine Zeit! Also, ich denke, ich
habe intuitiv ein recht gutes Zeit-
management entwickelt, bin automa-
tisch auf Prioritäten gepolt, habe ge-
lernt, Unwichtiges liegen zu lassen und
nein zu sagen – und bin ein ziemlich
effektiv wirbelndes Kerlchen …
Gesundheitsbewusstsein.Was bedeutet das für Sie? Ganz bewusst einen bestimmten Le-
bensstil pflegen. Das heißt: nicht mei-
nen, dass drei Wochen Wellness-Hotel
pro Jahr Körper und Seele gesund hal-
ten würden, sondern gesunde Ernäh-
rung, tägliche Bewegung, Entspan-
nungsphasen unverrückbar ins Leben
einbauen.
Eines Ihrer vielen Bücher heißt:„Das Geheimnis eines gesundenRückens“. Was ist das Geheimnis?Keine Harry-Potter-Magie. Es ist das
Wissen und dann das Handeln. Zu-
nächst sollte man wissen, wie die Wir-
belsäule und der Rücken „funktionieren“
– und zwar ganzheitlich. Das heißt, ich
muss den Einfluss von Psyche und an-
deren „weichen“ Faktoren kennen. Soll-
ten Beschwerden auftreten, die nicht
wieder so richtig verschwinden wollen,
dann muss eine sorgfältige Diagnose
her. Leider bedeutet das oft Kernspin.
Mit „leider“ meine ich die Kosten, die
dabei entstehen. Und ich muss vor
allem wissen, was meinen Rücken schä-
digt, welches Verhalten, welche Be-
wegungen – und welches Verhalten ihn
stärkt. Steht alles im Buch!
Sie mögen Sprüche und Zitate. Mirgefällt „Geh immer dahin, wo deineAngst ist, dann entwickelst du dichweiter.“ Wovor haben Sie Angst?Das ist ja das Schöne am Älterwerden.
Die Angst wird geringer. Je mehr
angstbesetzten Situationen man sich
stellt, desto mehr verkrümeln sich die-
se Gespenster. Angst? Ich hätte Angst
vor Bungee-Springen oder Wellen-
Surfen. Ich fürchte mich vor Schmer-
zen – vor dem Verlust geliebter Men-
schen. Wie jeder …
Sie haben früher Biologie und Germanistik studiert und waren Studienrätin. Was würden Sie anunserem Schulsystem ändern?Puh …, ich habe einen Heidenrespekt
vor Lehrern und ihrem wirklich an-
strengenden Job. Was ich ändern
würde? Mehr Flexibilität – für Lehrer
und Schulen! Weshalb müssen Lehrer
Beamte sein? Wenn sich Schulen und
Lehrer auf dem freien Markt zusam-
menfinden würden, wenn Lehrer pro-
blemlos die Stadt wechseln, wenn
Schulen sich ihr „Personal“ selbst
suchen könnten – das hätte doch was,
oder? Und: „Wirtschaft“ sollte Unter-
richtsfach werden – genauso wie
„Gesundheit/Medizin“. Wir brauchen
junge Menschen, die für sich selbst
und für das Funktionieren der Volks-
wirtschaft vernünftig denken und
handeln können.
Wann können unsere Leser Sie inwelchen Sendungen bewundern?Vielleicht läuft meine neue Talkshow
im ZDF weiter, „Alles wird gut“ heißt
sie – na so was! –, und hat Themen
der inneren und äußeren Balance,
also Lebenshilfe, zum Inhalt. Das wäre
natürlich mein Traum. Außerdem war
ja gerade die erste Ausgabe von
„Nina Ruge: Mode!“ im ZDF zu sehen
– Tipps zu den Modetrends der kom-
menden Saison. Das wird keine
Eintagsfliege sein! Außerdem werde
ich weiter im ZDF über katholische
Feiertage berichten: An „Allerheiligen“
und an „Heilige drei Könige“. Und
das „Wissenschaftsforum Petersberg“
ist auf Phoenix am 24. November zu
sehen. Langweilig wird mir nicht!
Was geben Sie den Lesern mit auf den Weg?Meinen aktuellen Lieblingsspruch:
„Die Erde ist angefüllt mit Himmel“.
Frau Ruge,vielen herzlichen Dank für das Gespräch.
PromiTalk mit Nina Ruge„Alles wird gut“ ...
7StippVisite überregional
Figurprobleme und Diätversuchesind vor allem bei übergewichtigenFrauen ein weitverbreitetes Thema.Viele haben einen bis fünf Diät-versuche hinter sich – meist mitausbleibendem Erfolg.Wenige wis-sen jedoch um die Möglichkeitenprofessioneller Abnehmmethodenbeim Kampf gegen Heißhunger-attacken als „Diätkiller Nummer 1“.
1.075 übergewichtige Frauen im Alter
von 18 bis 55 Jahren nahmen an einer
GEWIS1-Umfrage teil. Ungefähr die
Hälfte der Befragten gab an, dass
Heißhungerattacken die größte Hürde
im Kampf gegen die Kilos seien, gefolgt
von der Tatsache, dass sie nach der
Diät wieder gegessen hätten wie zuvor.
Und 49 Prozent hatten das Gefühl,
während der Diät nicht satt zu werden.
Außerdem waren 43 Prozent der Mei-
nung, dass die gewählte Diät-Methode
nicht die richtige war. Gründe, die bei
adipösen Patienten nicht selten zum
Diätfrust führen. Dabei würde bereits
die Abnahme einiger weniger Kilo-
gramm die gesundheitliche Situation
von stark übergewichtigen Menschen
erheblich verbessern. In aller Regel
sinkt der Blutdruck, die Blutfette neh-
men ab und auch das Diabetesrisiko
reduziert sich erheblich, ganz abge-
sehen davon, dass die Betroffenen sich
besser fühlen und wieder mehr Le-
bensqualität erfahren. Leider nahmen
nur vier Prozent der Befragten an pro-
fessionellen Abnehmprogrammen mit
ärztlicher Unterstützung teil.
Professionelle AbnehmprogrammeZur Prävention und Therapie der Adi-
positas wird in der gemeinsamen
Leitlinie der Deutschen Adipositas-
Gesellschaft, der Deutschen Diabetes
Gesellschaft sowie der Deutschen Ge-
sellschaft für Ernährung ein Konzept
als Basistherapie empfohlen, das auf
drei Säulen beruht: kalorienreduzierte,
fettarme und ballaststoffreiche Er-
nährung, regelmäßige körperliche
Aktivität sowie allgemeine Verände-
rung des Verhaltens- und Lebensstils.
Kommt es jedoch nicht innerhalb von
drei bis sechs Monaten zur Gewichts-
reduktion, sollte das Abnehmpro-
gramm zusätzlich durch eine medika-
mentöse Behandlung, zum Beispiel
mit einem Sättigungsverstärker, unter-
stützt werden. Dies gilt laut Leitlinie
nur für Patienten ab einem BMI von
30 und ebenso ab einem BMI von
27 und mit bereits vorliegenden Risi-
kofaktoren wie beispielsweise Dia-
betes mellitus. Der Umfrage nach
haben aber bisher nur zwölf Prozent
der adipösen Frauen eine medika-
mentöse Therapie erhalten.
Medikamentöse TherapieDa Heißhungerattacken und das Ge-
fühl, bei der Diät nicht satt zu werden,
die wichtigsten Hürden beim Abneh-
men darstellen, muss genau an diesen
Faktoren angesetzt werden. Bewährt
hat sich hier der Wirkstoff Sibutramin
(Reductil®), der insbesondere den kör-
pereigenen Botenstoff Serotonin im
Hungerzentrum des Gehirns länger
wirken lässt und so das Sättigungsge-
fühl verstärkt. Dadurch wird
der Teufelskreis aus Heiß-
hungerattacken, Diätfrust
und erneuter Gewichts-
zunahme durchbrochen, die
Nahrungsaufnahme unter
Sibutramin nachweislich
um etwa 20 Prozent ver-
mindert und zudem der
Grundumsatz gesteigert.
Besonders wichtig ist, dass
auch nach dem Absetzen
des Medikamentes das neu
erlernte Essverhalten und
damit die Gewichtsreduk-
tion bestehen bleiben. Der
Jo-Jo-Effekt kann so wirk-
sam verhindert beziehungs-
weise vermindert werden.
Parallel zum Gewichtsver-
lust kommt es außerdem zu
einer Verbesserung der
Blutfettwerte, zum Absinken des Blut-
drucks und zu besseren Blutzucker-
werten. Patienten sollten sich von
einem Arzt, der sich speziell mit Über-
gewicht befasst, beraten und im Falle
einer Diät unterstützend mit Medika-
menten behandeln lassen.
Weitere Informationen rund um das
Thema Abnehmen finden Sie unter
www.lust-auf-abnehmen.de1Gesellschaft für Erfahrungswissenschaftliche Sozialforschung
Diätfrust in Deutschland Professionelle Abnehmprogramme wenig bekannt
Schluss mit dem Jo-Jo-Effekt
8 StippVisite
Seit 170 Jahren ist die Hubertus-burg ein Anlaufpunkt für Men-schen, die unter seelischen Er-krankungen leiden. Es handeltsich um die älteste noch betrie-bene Klinik für seelische Erkran-kungen in Sachsen. Seit Kurzemgehört die vormals im Sächsi-schen Staatsbesitz befindlicheKlinik zur St. Georg Unterneh-mensgruppe.
Der Klinik sieht man das
Alter wirklich nicht an.
Sie bietet alle aktuellen
Standards der klinischen
Behandlung von seeli-
schen Krankheiten und
wurde in den letzten
Jahren komplett rekons-
truiert. Lediglich ein Ge-
bäude steht noch vor der
Vollendung. Das Motto
für die Zukunft lautet:
dem Patienten „persönli-
che Hilfen vor Ort“ zu gewähren. Dies
soll mit einem ambulanten und sta-
tionären Angebot sowie einer ent-
sprechenden abgestimmten Struktur
der Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie erreicht werden.
Der stationäre Bereich der Klinik
grenzt idyllisch gelegen an den histo-
rischen Bereich des Jagdschlosses
Hubertusburg in Wermsdorf und wird
umgeben von ausgedehnten Parkan-
lagen. Damit bietet das Haus nicht nur
Ruhe und Entspannung, sondern auch
ein kultiviertes anregendes Ambiente.
Die Klinik sorgt für Hilfen im ambulan-
ten, teilstationären und stationären
Bereich. Es stehen 127 Betten für die
vollstationäre Behandlung und
35 Plätze in den Tageskliniken
an den Außenstandorten Riesa
und Torgau bereit. Eine erhebli-
che Anzahl an Patienten wird
zudem in der Institutsambulanz
versorgt. Die Klinik lebt das
Prinzip „ambulant vor stationär“
und greift während der Be-
handlung so wenig wie möglich
in das Leben ihrer Patienten ein.
Der stationäre Teil der
Klinik teilt sich in sechs
fachlich spezialisierte
Stationen (P1 bis P6)
auf. Bis auf eine halb
offen geschützte Sta-
tion sind alle frei zu-
gänglich. Station P1
sorgt sich um die seeli-
schen Probleme von
Senioren. Das Spek-
trum reicht von über-
mäßig ausgeprägten
Trauerzuständen, Angst- und Panik-
erkrankungen über schwere Depres-
sionen und Erkrankungen, die mit
Sinnestäuschungen oder überwerti-
gen Ideen einhergehen, bis hin zu
akuten Verwirrtheitszuständen. Sta-
tion P3 hat sich auf die Versorgung
von Abhängigkeitskranken speziali-
siert. Das Gebiet berücksichtigt Alko-
holkranke und Abhängige von illega-
len Drogen ebenso wie Medikamen-
tenabhängige. Die bio-psychosoziale
Behandlung umfasst körperliche
Symptome sowie soziale und psychi-
sche Probleme im Rahmen einer Ab-
hängigkeitserkrankung. Ziel ist die
Vorbereitung auf eine erfolgreiche
ambulante oder stationäre Rehabilita-
tionsbehandlung.
Psychotherapeutische Schwerpunkte
werden in den Stationen P2 und P4
mit unterschiedlicher Klientel ver-
folgt. Station P2 hat sich mit einem
eigens entwickelten Programm auf
Patienten spezialisiert, die unter
schweren Störungen der Beziehungen,
der Sexualität, des Essverhaltens, des
Umgangs mit dem eigenen Körper
(selbstverletzendes Verhalten) und
anderen schweren und chronifizierten
Symptomen im Rahmen schwerer
Persönlichkeitsstörungen leiden. Auch
schwer und chronisch erkrankte Pa-
tienten sind willkommen; aufgenom-
men wird vorbehaltlos. Station P4
verfügt über verschiedene Bereiche
für Patientengruppen mit Gefühls-
krankheiten (Depressionen, Angst-,
Zwang- und Panikerkrankungen). In
enger Zusammenarbeit mit der be-
nachbarten Station betreuen die Mit-
arbeiter aber auch abhängigkeits-
kranke Patienten, die neben ihrer
Drogensucht zudem eine Psychose
entwickelt haben.
Die Stationen P5 und P6 dienen der
Behandlung von hochakuten psychi-
schen Erkrankungen, insbesondere
von Notfällen. Die Therapieeinheit P5
hält für die seltenen Patienten, deren
Anlaufpunkt für Menschenmit seelischen Erkrankungen
Chefarzt Dr. med. Peter Grampp
Eingangsbereich der Klinik für Psychiatrie und Psycho-therapie
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des FKH Hubertusburg
9StippVisite
mit autistischen Verhaltensweisen
und Intelligenzhandicaps ausgerich-
tete Ambulanz, eine ambulante Dia-
gnostik und Versorgung für Erwach-
sene mit einer Hyperaktivitäts– und
Aufmerksamkeitsstörung (ADHD) so-
wie eine junge Ambulanz für Psycho-
onkologie (psychosoziale Versorgung
von Menschen mit Krebskrankheiten).
Für die angemessene Behandlung der
Patienten stehen alle Angebote der
stationären Behandlung (Ergothera-
pie, Sozialpädagogik usw.) bereit. Um
der Leitidee „persönliche Hilfen vor
Ort“ zu entsprechen, bieten wir im
Bedarfsfall auch Hausbesuche an.
Die benachbarten Kliniken können Liai-
sondienste nutzen und auf den kolle-
gialen Rat und die Mithilfe der Mitar-
beiter des Fachkrankenhauses Hubertus-
burg bei psychischen Problemen bauen.
Hilfeleistungen werden auch für Ge-
richte und öffentliche Stellen erbracht,
indem bei Bedarf forensische Gutachten
angefertigt werden.
Bereits jetzt verbinden
eine Reihe von gemein-
samen Projekten die
psychiatrische und psy-
chotherapeutische Klinik
und die Mutterklinik St.
Georg in Leipzig. Bei-
spiele hierfür sind die
Gebiete der Psychoon-
kologie und Adipositas-
versorgung. Kooperatio-
nen in den Bereichen der
Suchtmedizin, Kranken-
versorgung älterer Menschen sowie
der psychosozialen Unterstützung in
anderen interessanten Fächern wer-
den angestrebt.
Eng mit der Klinik zusammen arbeitet
der Verein Rosengarten e. V., der nach
dem Buch von Hannah Green („Ich
habe dir nie einen Rosengarten ver-
sprochen“) benannt wurde. Der Verein
organisiert Selbsthilfegruppen, Feste
und Schulprojekte. Er stellt Kontakt zu
Jugendlichen her und unterstützt die
historische Aufarbeitung der Ge-
schichte der Hubertusburg. Zudem
verwaltet er die Sammlung von Karl
Hans Janke, zu der Tausende von Kon-
struktionszeichnungen und Bildern
gehören, die mittlerweile weit über
Deutschland hinaus in Belgien, Frank-
reich und Schweden ausgestellt wur-
den. Aktuell findet eine große Aus-
stellung in Peenemünde statt (siehe
auch Seite 12).
Die Klinik für Psychiatrie und Psy-
chotherapie steht unter der Leitung von
Dr. Peter Grampp (Arzt für Psychiatrie,
Schwerpunkt Forensische Psychiatrie,
Psychotherapeut, Psychoanalytiker,
Therapeut in TfPT, Suchtmedizin, Ärztli-
ches Qualitätsmanagement, Landesarzt
für seelisch Behinderte).
Dr. Peter Grampp,Chefarzt der psychiatrischen Klinik am FachkrankenhausHubertusburg gGmbH
psychische Krankheiten ein Risiko für
sich oder andere darstellen, einen
geschützten Bereich vor, der dement-
sprechend halb offen geführt wird.
Für Patienten aus den Regionen um
Riesa und Torgau werden tagesklini-
sche Behandlungen angeboten. Diese
umfassen ein strukturiertes Behand-
lungsangebot, das Interessierte tags-
über an den Wochentagen nutzen
können. Die Patienten erhalten das
vergleichbare Leistungsangebot wie in
der vollstationären Behandlung der
Klinik. Damit kann die Klinik näher am
sozialen Lebensraum der Patienten
wirksam werden.
Um stationäre Behandlungen zu ver-
meiden und Lücken im Bereich der
Spezialversorgung schwer oder kom-
plex erkrankter Menschen zu schlie-
ßen, hält die Klinik eine psychiatrische
Institutsambulanz vor. Dies konnte
durch die Entwicklung spezieller An-
gebote in den letzten Jahren erreicht
werden. Beispiele sind das seit zehn
Jahren bestehende „Alzheimertelefon“
(03 43 64 - 62 281) mit Rat und Hilfe
für Betroffene, Angehörige und Ver-
sorgungsleistende. Dem angegliedert
sind eine Gedächtnisambulanz sowie
eine Ambulanz für Hirngeschädigte
(neuropsychologische Ambulanz).
Weitere Angebote sind die Nach-
sorgeambulanz, eine spezielle Ambu-
lanz für Psychotherapie (inklusive
Traumaambulanz), eine auf Menschen
Chefarzt Dr. Grampp im Gespräch
Jagdschloss Hubertusburg in Wermsdorf
10StippVisite überregional
„Körperlich aufgelöst“ und „see-lisch ausgefranst“, so beschreibtMarion D. aus Berlin ihren mo-mentanen Zustand. Phasenweisegelingt es ihr nicht,Wichtiges vonUnwichtigem zu unterscheiden.Dann passiert alles gleichzeitig,zu viele Gedanken verursachenein Chaos in ihrem Kopf. Hinzukommen Denkstörungen undquälende Angst.
Marion D. leidet an Schizophrenie – wie
rund eine halbe Million anderer
Menschen in Deutschland. Ursache der
Schizophrenie sind Veränderungen im
Gehirn und Störungen im Gleich-
gewicht der Botenstoffe. Dabei produ-
zieren Nervenzellen im Gehirn ein
Übermaß des Botenstoffes Dopamin.
Die Folge ist eine gesteigerte Wahr-
nehmung, die die Aufnahme und
Verarbeitung von Informationen so
stört, dass Reize ungefiltert hineinströ-
men. Aufgrund dieser vielen Sinnes-
eindrücke entwickeln Betroffene häufig
Wahnvorstellungen. So glauben sie
zum Beispiel, sie würden von Geistern
oder Geheimdiensten verfolgt.
Die Schizophrenie zählt zu den schwers-
ten psychischen Erkrankungen, ebenso
wie bipolare Störungen, die eher unter
der Bezeichnung „manische Depression“
bekannt sind. Doch bevor die Betrof-
fenen in Behandlung gehen, haben sie
meistens schon einen langen Leidens-
weg hinter sich. Häufig ist ein Leistungs-
knick zu beobachten, die Schulnoten
werden schlechter, die Betroffenen kön-
nen ihre Ausbildung nicht abschließen
oder verlieren ihren Arbeitsplatz.
Obwohl psychische Erkran-
kungen sehr häufig vorkom-
men, sind sie in unserer
Gesellschaft immer noch ein
Tabuthema. Darüber hinaus
sind Vorurteile weit verbrei-
tet. Dies hat zur Folge, dass
sich viele Betroffene unverstanden
fühlen und ins soziale Abseits geraten.
Dabei ist die Akzeptanz der Mit-
menschen für sie wichtig, um ein selbst-
bestimmtes Leben führen zu können.
Ebenso wichtig ist eine konsequente
wirksame und nebenwirkungsarme
Therapie. Bei der Behandlung psychi-
scher Erkrankungen spielen Medika-
mente eine zentrale Rolle. Sie bilden
die Grundlage für den Erfolg weiterer
Behandlungsmethoden wie Psycho-
und Soziotherapie. Für die medika-
mentöse Therapie stehen heute Neu-
roleptika aus der Gruppe der Psycho-
pharmaka zur Verfügung. Sie kom-
men bei der Schizophrenie – sowohl
in der Akutbehandlung als auch zur
Vorbeugung von Rückfällen – sowie
bei der Manie zum Einsatz. Während
die klassischen Neuroleptika zum
Teil starke Nebenwirkungen aufwei-
sen, zeichnen sich die modernen, so-
genannten „atypischen Neurolep-
tika“ durch eine bessere Verträglich-
keit und ein breiteres Wirkspektrum
aus. Diese Präparate aus der Gruppe
der Dibenzothiazepinderivate führen
selbst bei prognostisch eher ungün-
stigeren Erkrankungen wie der Schi-
zophrenie, wenn auch nicht zur
Beseitigung, so doch zumindest zu
einer deutlichen Linderung der Symp-
tome.
Aber nicht nur die medikamentösen
Behandlungsmöglichkeiten haben sich
in den vergangenen Jahren stark ver-
bessert. Auch ein zunehmend differen-
ziertes Spektrum an sozialpsychiatri-
schen Maßnahmen wie Sozio- und
Psychotherapieverfahren sowie neue
Einrichtungen tragen dazu bei, das
Leben selbst von schwer psychisch
kranken Menschen zu erleichtern.
Moderne Therapien und Behandlungs-
maßnahmen kommen aufgrund des
Kostendrucks im Gesundheitswesen
allerdings immer weniger in dem Um-
fang zum Einsatz, wie es wünschens-
wert wäre. Durch eine qualitativ bes-
sere Versorgung könnten jedoch oft-
mals erneute Klinikeinweisungen ver-
mieden werden. Zudem blieben den
Patienten die Folgen von nebenwir-
kungsreichen Behandlungen erspart
und sie könnten anspruchsvolle The-
rapieziele wie Arbeitsfähigkeit, soziale
Reintegration und nicht zuletzt eine
bessere Lebensqualität erreichen.
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12 StippVisite
Im kleinen, bescheidenen Rah-men wurde Anfang Juni 2007 imzum St. Georg gehörenden Fach-krankenhaus Hubertusburg inWermsdorf eine Ausstellung derbesonderen Art eröffnet. Zusehen sind Zeichnungen, Fotos,Alben und Modelle aus der Hin-terlassenschaft eines Mannes,der sich selbst als Erfinder, Inge-nieur, Künstler und Genie erlebteund sich damit eine Welt schuf, inder er fast 40 Jahre Psychiatrieüberdauern konnte – Karl HansJanke. Janke wurde 1949 erstmalsin eine Nervenklinik eingewiesenund im Jahr darauf mit der Dia-gnose Schizophrenie in die psy-chiatrische Landesanstalt Huber-tusburg verlegt, wo er bis zu sei-nem Tod im Jahre 1988 blieb.
Zeitzeugen schildern ihn als ruhigen
und in sich gekehrten Einzelgänger,
der davon überzeugt war, die Ener-
gieprobleme der Menschheit lösen zu
können. Diese Überzeugung ließ ihn
in eine Scheinwelt flüchten und för-
derte an die 2.500 Zeichnungen, Skiz-
zen und Modelle sowie einen akribi-
schen Schriftwechsel mit Behörden
und Institutionen zutage, die seines-
gleichen suchen und den Betrachter
fasziniert und nachdenklich zurück-
lassen. Wer war dieser Mann, der in
seinem Testament verfügte: „Ich bitte
die Bilder und Alben aufzubewahren,
mit den vielen Zeichnungen und
Modellen, die ich für euch Menschen
geschaffen habe.“
Der heutige Chefarzt der psychiatri-
schen Klinik im Fachkrankenhaus
Hubertusburg Dr. Peter Grampp, der
das Werk Jankes im Jahr 2000 wieder-
entdeckte und zur Aufarbeitung an
den Verein Rosengarten e. V. übergab,
schildert den Menschen Janke folgen-
dermaßen: „Es handelte sich bei Janke
um Schizophrenie, eine tiefgreifende
psychiatrische Erkrankung, die zu
einer komplexen Störung der
Denkfunktion führte. Aufgrund seines
autistischen Syndroms war er nicht zu
wirklichen Kontakten fähig und kom-
munizierte über seine Bilder.
Besonderheiten Jankes zeigten sich in
der Wahrnehmung. Er lebte in der
Welt seines Wahnsystems. Aus seiner
Sicht lag die Sinnestäuschung bei den
anderen Menschen und nicht bei ihm.
So waren auch sein Auftreten und die
Kommunikation durch die Erkrankung
beeinflusst. Er war sich seiner Würde
als großer Erfinder bewusst und lebte
diese Stellung, war umgekehrt jedoch
nicht brüskiert, wenn er einfache
Tätigkeiten verrichten sollte.“
Die Diagnose lautete: „paranoide
Schizophrenie mit dem Symptom des
wahnhaften Erfindens“. So finden sich
in Jankes Nachlass neben Modellen
von Flugobjekten und futuristischen
Raumschiffen unter anderem auch
Ausarbeitungen zu einem „Rasierklin-
genschärfer“ oder zu „Eistabletten mit
Fruchtsaft“. Zudem formulierte er ei-
gene Theorien zur Geschichte des
Weltalls, der Menschwerdung sowie
zur friedlichen Nutzung der Kernener-
gie und zeichnete Porträts und Dinge,
die ihn umgaben und beschäftigten.
Ex-Documenta-Chef Jan Hoet rückte
einige seiner Zeichnungen gar in die
Nähe von Leonardo da Vinci, indem er
sagt, „sie seien so perfekt, man könne
nichts hinzufügen, aber auch nichts
weglassen“ (Zitat aus „Karl Hans Janke
– Ein Brevier“).
Die komplette Sichtung und Bewer-
tung des Nachlasses wird den Verein
Rosengarten e. V. noch lange be-
schäftigen. Teile sind bereits jetzt im
Haus 21 von Schloss Hubertusburg
täglich von 10 Uhr bis 16
Uhr öffentlich zugänglich.
Der Eintritt kostet 2,50
Euro. Ein Teil der Aus-
stellung wird zudem zeit-
gleich bis November in
Peenemünde zu sehen
sein.
Andrea Minker,Leiterin Unternehmens-kommunikation/Presse-sprecherin
Fachkrankenhaus Hubertusburg stellt Teile des einzigartigen Nachlasses von Karl Hans Janke aus
2.500 Zeichnungen und Modelle einesWeltverbesserers
Das Raumtrajekt als Nachbau des Vereins Rosengarten e. V.
Karl Hans Janke, Erfinder und Weltverbesserer
13StippVisite
Am Donnerstag, den 14. Juni 2007fand durch den Bürgermeisterund Beigeordneten für Ge-sundheit, Familie, Jugend undSoziales, Prof. Dr. Thomas Fabian,sowie den Direktor des Eigen-betriebes Städtisches Klinikum „St. Georg“, Professor Dr. KarstenGüldner, die feierliche Einweihungder Wandelhalle „Sucht“ imRahmen der bundesweiten erstenDeutschen Suchtwoche statt.
Hinter der Wandelhalle „Sucht“ ver-
birgt sich eine Dauerausstellung mit
dem Schwerpunktthema Alkohol.
Neben umfassenden Informationen
rund um den Alkohol werden auch ein
Multimedia- und Interaktionsbereich
angeboten. Die direkte Anbindung
einer dauerhaften Präventionsaus-
stellung an eine Suchtberatungs- und
Behandlungsstelle stellt ein in Sachsen
bisher einmaliges Projekt dar. Die
Ausstellung richtet sich neben
Schüler- und Jugendgruppen glei-
chermaßen an Lehrer, Führungskräfte,
Sozialdienste, Rehabilitationsgruppen,
Erzieherinnen, Krankenschwestern und
alle interessierten Bürger.
Was sollte man zur Sucht
und zu Alkohol wissen?
26 optisch ansprechend gestaltete
Tafeln vermitteln in einem ruhigen
Raum Wissenswertes zur Geschichte
des Alkohols, über den Stoff Alkohol
inklusive Aufnahme- und Abbau-
faktoren, über neurobiologische Vor-
gänge, Missbrauch- und Suchtentwick-
lung sowie zu bestehenden Trends und
Gesetzen für Jugendliche. Jeder Be-
sucher wird in die eigene Promille-
berechnungsgrundlage eingewiesen
und erfährt, wie man sich beispielswei-
se bei Auffälligkeiten von Kollegen oder
einem Familienmitglied verhalten kann
oder dass sich eine Behandlung von
Alkoholproblemen auch im Alter lohnt.
Verweilen und informieren!
Im Multimediabereich laufen aktuelle
Dokumentar- und Spielfilme, die das
Gelesene unterstützen. Versierte PC-
Nutzer können sich auf die Reise in eine
virtuelle Ausstellung begeben und
Fragen zur persönlichen Einstellung
bewerten lassen.
Interaktionen als nachhaltige
Erfahrungen
Insbesondere Besuchergrup-
pen soll der Bereich Inter-
aktion ansprechen. Mittels
Rauschbrillen in zwei ver-
schiedenen Stärken werden
die Beeinträchtigungen durch
Alkohol simuliert. Tunnelblick,
Doppelbilder, Fehleinschät-
zungen für Nähe und Ent-
fernungen, Verwirrung und
das Gefühl von Verunsiche-
rung werden erlebbar. Kom-
plettiert wird dieser Teil durch
die Diskussionsmöglichkeit
mit abstinent lebenden Alkoholabhän-
gigen, die sich in der Suchtberatungs-
und Behandlungsstelle „Regenbogen“
zusammengefunden haben. Weiter-
führende interaktive Spiele können ab-
gesprochen werden.
Die Wandelhalle „Sucht“ steht allen
Besuchern ohne Anmeldung während
der Öffnungszeiten der Suchtbera-
tungs- und Behandlungsstelle von
Montag bis Freitag zwischen 8 Uhr und
18 Uhr zur Verfügung.
Bei dem Besuch von Gruppen, die spe-
ziell den interaktiven Teil der Aus-
stellung durchlaufen möchten, wird
um eine vorherige Anmeldung gebe-
ten. Führungen und Moderation der
einzelnen Stationen erfolgen durch die
Arbeitsgruppe Wandelhalle der SBB
„Regenbogen“.
Kontakt und Vermittlung:
Suchtberatungs- und Behandlungsstelle
„Regenbogen“, Friesenstr. 8, 04177 Leipzig
Telefon: 03 41 444-22 21
E-Mail: zfdregenbogen@sanktgeorg.de
Klaus Hinze,
Leiter Zentrum für Drogenhilfe
Einmaliges Projekt in Sachsen
Wandelhalle „Sucht“ eröffnet
In der Wandelhalle der Suchtberatungsstelle
Simulation von 0,8 und 1,3 Promille im inter-aktiven Spiel
Professor Dr.Thomas Fabian eröffnet mit dem symbolischen Zerschneiden des Bandes dieAusstellung
14StippVisite überregional
Schon heute werden 85 Prozentaller Erblindungen von nur dreiAugenkrankheiten verursacht.Augenkrankheiten, die zumeistAnfang der zweiten Lebenshälftebeginnen, unbemerkt fortschrei-ten und im Rentenalter dasAugenlicht kosten können. Jemehr unsere Lebenserwartungsteigt, desto wahrscheinlicherwird der Verlust des Sehvermö-gens. Infolge der demografi-schen Entwicklung ist damit zurechnen, dass die Zahl der Neu-erblindungen noch im erstenViertel dieses Jahrhunderts um60 Prozent zunimmt. Das ist dieschlechte Nachricht.
Die gute bezieht sich
auf die Fortschritte
in der Augenheil-
kunde: Heute stehen
Therapien zur Verfü-
gung, die bei diesen drei häufigsten
erblindungauslösenden Krankheiten
die Erblindung verhindern können,
sofern die Behandlung rechtzeitig be-
ginnt. Die Kosten der Therapien
(zumindest einiger) werden von den
gesetzlichen Krankenkassen erstattet.
Doch hier folgt wiederum eine
schlechte Nachricht: Die Kosten der
Untersuchungen, die erforderlich
sind, damit die Behandlung rechtzei-
tig beginnen kann, sind teilweise
keine Kassenleistungen.
Das ist ein gefährliches Missver-
ständnis: Was die Kasse nicht zahlt,
ist medizinisch nicht notwendig.
Wenn bei einem Glaukom (Grüner
Star) ein „begründeter Krankheitsver-
dacht" besteht, das heißt Symptome
vorliegen, die auf eine Erkrankung
hinweisen, braucht man keine Vor-
sorgeuntersuchung mehr, der Scha-
den am Sehnerv und damit der Ver-
lust an Sehvermögen ist schon einge-
treten, und beides lässt sich nicht
wieder rückgängig machen. Auch bei
der AMD (altersabhängige Makula-
degeneration) und der diabetischen
Retinopathie sind Netzhautzellen ab-
gestorben, wenn Veränderungen am
Sehvermögen einen „Krankheitsver-
dacht begründen".
„Vielleicht sind Au-
genkrankheiten mit
ihren Diagnose-
und Behandlungs-
möglichkeiten für
Gesundheitspolitiker ein besonders
schwieriges Gebiet", räumt Dr. Uwe
Kraffel, erster Vorsitzender des Be-
rufsverbandes der Augenärzte, ein.
Darum glaubt er auch nicht, dass die
Bevölkerung absichtlich durch War-
nung vor individuellen Vorsorge-
untersuchungen verunsichert wird.
„Wir müssen akzeptieren, dass unser
Sozialsystem seine Leistungen ein-
schränken muss, wo Eigenleistung
zumutbar ist, damit teurere medizini-
sche Versorgung, die der einzelne
nicht allein schultern kann, weiterhin
als Kassenleistung zur Verfügung
steht. Aber auf der anderen Seite
muss sich die Gesundheitspolitik
offen dazu bekennen und den mündi-
gen Bürger darin unterstützen, die
Verantwortung für seine Gesundheit
zu übernehmen. ,Gib Glaukom und
AMD keine Chance!’ müsste plakatiert
werden, stattdessen wird die jahr-
zehntelange Aufklärungsarbeit der
Medien und der Augenärzte zunichte
gemacht."
Wenn sich infolge der bundesweiten
undifferenzierten Kampagne gegen
Früherkennungsuntersuchungen als
individuelle Gesundheitsleistung (IGeL)
weniger Menschen im Risiko-Alter ab
40 zur Sehnervuntersuchung ent-
schließen, dann liegt das ganz sicher
nicht daran, dass ihnen ihr Augen-
licht keine zwanzig Euro wert ist.
Ihnen wurde suggeriert, dass jeder
Kassenpatient alle Leistungen erhält,
die medizinisch notwendig und sinn-
voll sind. Diese Schlussfolgerung ist
allein schon dadurch widerlegt, dass
unter anderem auch die Brille aus
dem Katalog der gesetzlichen Kran-
kenversicherungen gestrichen wurde.
Sie gilt seit Jahren als IGeL.
Weitere Informationen zum Thema
Auge und Sehen unter
www.augeninfo.de
Quelle: GESUNDHEIT ADHOC
Augenärzte fordern Aufklärung über medizinisch notwendige Vorsorge
Wachsende Erblindungs-gefahr in Deutschland
Vorsorge: „Kasse zahlt nur bei
begründetemKrankheitsverdacht“
15StippVisite überregional
Ulrike G. ist Mutter zweier Kinderim Alter von zwei und vier Jahren.Nach der Geburt ihres zweitenKindes erkrankte sie an einer pul-monal arteriellen Hypertonie(PAH), umgangssprachlich „Lun-genhochdruck“ genannt. DasLeben der 38-Jährigen hat sichseitdem stark verändert. Da dieersten Symptome des Lungen-hochdrucks wie Atemnot oderMüdigkeit sehr unspezifisch sind,werden diese Anzeichen sowohlvon den Betroffenen als auch vonÄrzten häufig falsch interpretiert.
Beim Lungenhochdruck herrscht eine
verminderte Sauerstoffaufnahme in
der Lunge. Patienten mit Lungen-
hochdruck leiden deshalb schnell
unter Atemnot und ermüden frühzei-
tig – schon bei geringer körperlicher
Belastung. Wenn die Krankheit weiter
fortschreitet, kann es zum Beispiel zu
starker Atemnot, Ohnmachtsanfällen,
Kreislaufstörungen oder Ödemen in
den Beinen kommen (s. Abb.). Diese
Krankheitszeichen treten jedoch auch
bei anderen Krankheiten auf, die im
Zusammenhang mit dem Herzen oder
der Lunge stehen, beispielsweise bei
Asthma oder Herzinsuffizienz. Oft
wird die Atemnot auf eine mangelnde
Kondition zurückgeführt. Deshalb ist
die Diagnose eines Lungenhochdrucks
nicht einfach und erfolgt häufig erst,
wenn die Krankheit schon weit fort-
geschritten ist.
Bei Ulrike G. hat die Krankheit das
ganze Leben auf den Kopf gestellt: So
kann sie ihre Tätigkeit als Infor-
matikerin nicht mehr ausüben und
erhält eine Erwerbsunfähigkeitsrente.
Die Diagnose Lungenhochdruck be-
deutet auch privat tiefe Einschnitte
für ihr Familienleben. Ulrike G. kann
Aufgaben im Haushalt nicht mehr
übernehmen, bereits das Treppen-
steigen fällt ihr sehr schwer. Außer-
halb des häuslichen Bereichs ist sie in
der Kleinstadt im Allgäu durch das
Auf und Ab der Berge sogar auf einen
Rollstuhl angewiesen.
Dabei hat Ulrike G. zuerst gar nicht an
eine ernstzunehmende Erkrankung
gedacht. Als sich nach dem Besuch
bei verschiedenen Fachärzten jedoch
keine Besserung einstellte und sie
wiederholt nach dem Treppensteigen
in Ohnmacht fiel, erkannte ein Arzt
ihre schwere Erkrankung.
Wenn der Blutdruck im Lungenkreis-
lauf krankhaft erhöht ist, kann das die
Lungenarterien dauerhaft schädigen.
Die Gefäßmuskulatur verdickt sich
und nimmt an Umfang zu. Schließlich
verändert sich der gesamte Aufbau
der Gefäßwand, wobei Muskelgewebe
zu Bindegewebe umgebaut wird. Die
Folge: Die Gefäßwände werden dicker
und verlieren an Elastizität. Wenn sich
die Wände der kleinsten Lungenarterien
verdicken, erschwert
dies zunehmend den
Gasaustausch zwischen
Blut und Lunge. Des-
halb kommt es zu Er-
schöpfungszuständen
und Atemnot bei den
Patienten.
Trotz der Fortschritte
in der Diagnostik und
Therapie des Lungen-
hochdrucks ist bisher
noch keine Heilung der
Krankheit möglich.
Unbehandelt beträgt
die Lebenserwartung
lediglich drei Jahre. Doch in den letz-
ten Jahren haben neue Behandlungs-
möglichkeiten dazu geführt, dass die
Lebenserwartung und die Lebens-
qualität der Erkrankten entscheidend
gestiegen sind. In der Lungenhoch-
druck-Therapie haben sich in den letz-
ten Jahren verschiedene Wirkstoffe
bewährt, unter anderem Iloprost, Bo-
sentan und Sildenafil.
Voraussetzung für eine erfolgreiche
Therapie ist immer ein möglichst
frühzeitiger Behandlungsbeginn, der
durch ein spezialisiertes Zentrum ein-
geleitet werden sollte. Deswegen
kommt der Sensibilisierung von Arzt
und Patient für das Krankheitsbild
eine wichtige Bedeutung zu.
Weitere Informationen zum Thema
Lungenhochdruck stellt der
Selbsthilfeverein
pulmonale hypertonie e. V.
Bundesgeschäftsstelle
Wormser Str. 20, 76287 Rheinstetten
gerne zur Verfügung. Sie sind auch
unter www.phev.de zu finden.
Lungenhochdruck – folgenschwer, oft unerkannt
und des seit 2006 zum Klinikum gehör-
enden Fachkrankenhauses Hubertus-
burg in Wermsdorf.
Andrea Minker,
Leiterin Unternehmens-
kommunikation/Pressesprecherin
Am 5. Juli 2007 wurde
Pfarrerin Ulrike Franke
feierlich in das Amt
der Krankenhausseel-
sorgerin eingeführt. Sie löst damit
Pfarrer Bernhard Weismann ab, der
nach 15 Jahren seelsorgerischer
Tätigkeit in den Ruhe-
stand getreten ist. Mit
Pfarrerin Franke ist das
seelsorgerische Team im
Klinikum dann fast wieder
komplett. Noch in diesem
Jahr soll die dritte, derzeit
noch freie Stelle wieder
besetzt werden.
Die Seelsorger fühlen sich
verantwortlich für alle Pa-
tienten des Klinikums, un-
abhängig von deren Konfessionen. Sie
sind auch Ansprechpartner für Ange-
hörige und das Personal der St. Georg
Unternehmensgruppe. Dabei betreuen
sie alle zum Klinikum gehörenden
Standorte, einschließlich des Maßre-
gelvollzugs in der Chemnitzer Straße
Grüne DamenBegegnungen von Mensch zu Mensch im Ehrenamt
Unter dem Begriff „Grüne Damenund Herren“ versteht man ehren-amtlich Tätige in der stationärenKrankenhauspflege. Sie werdennach ihren grünen Kitteln be-nannt, durch die sie sich auf denStationen von den anderen Mit-arbeitern deutlich unterscheiden.
Neben der medizinischen Behandlung
und pflegerischen Betreuung brauchen
viele Patienten – vor allem alleinstehen-
de, ortsfremde und ältere Menschen –
die besondere persönliche Zuwendung
eines Gesprächspartners, der Zeit zum
Zuhören mitbringt. Die Grünen Damen
sehen ihre Aufgabe darin, durch mit-
menschliche Nähe und Aufmerksamkeit
auf die Sorgen und Nöte kranker und
älterer Menschen einzugehen. Dazu
gehören neben den gemeinsamen
Spaziergängen im Park auch das
Erledigen von kleineren Besorgungen,
die Hilfestellung beim Ausfüllen von
Formularen oder das Vorlesen aus
einem Buch oder einer Zeitung. Auf
Wunsch werden die Patienten auch zu
Untersuchungen oder Patientenveran-
staltungen begleitet.
Derzeit sind zehn ehrenamtliche Grüne
Damen im Klinikum St. Georg tätig.
Montags bis freitags kommen sie meist
nachmittags ins Klinikum. Wird außer-
halb dieser Zeiten der Besuch eines
ehrenamtlichen Mitarbeiters ge-
wünscht, ist dies unter der Rufnummer
0341 909-2156 anzumelden. Selbst-
verständlich übernimmt auch der
Pflegedienst auf den Stationen diese
Vermittlung.
Sollten Sie oder jemand aus Ihrem
Bekanntenkreis Interesse an der Aus-
übung einer solchen ehrenamtlichen
Tätigkeit haben, informieren wir Sie
gern ausführlich unter der Telefon-
nummer 0341 909-2156 oder im
Internet unter www.sanktgeorg.de.
Madeleine Tuczek,
Unternehmenskommunikation
Amtsantritt von Pfarrerin Ulrike Franke
Dorothea Zeising, Grüne Dame seit 2004, imGespräch mit einer Patientin
Krankenhausseelsorge im Klinikum St. Georg fast wieder komplettProfessor Güldnerbegrüßt die neueSeelsorgerin: (von linksnach rechts) ProfessorKarsten Güldner, PfarrerBernhard Weismann,Pfarrerin Ulrike Franke,Superintendent MartinHenker
Telefonisch sind unsere Seelsorgerinnen wie folgt zu erreichen:
Pfarrerin Ulrike Franke (ev.) Schwester Simone Poll (kath.)Tel. 0341 909-2092 Tel. 0341 909-2093
Die Büros der Krankenhausseelsorge befinden sich im Erdgeschoss des Hauses 16.
Jeden Sonntag findet um 10 Uhr ein Gottesdienst im Raum der Stille (Haus 16, Erdgeschoss) statt. Der Raum der Stille ist darüber hinaus in der Zeit von 6 Uhr bis 18 Uhr für jedermann offen.
17StippVisite
Noch ehe ein Kind zur Weltkommt, ist es auf natürliche Weisedurch das Fruchtwasser mit demElement Wasser verbunden. Derbis zum sechsten Monat nochbestehende Atemschutzreflexeines Neugeborenen kann somitpositiv genutzt werden. In derAbteilung für Physikalische Medi-zin des Klinikums St.Georg werdendaher seit August 2005 regel-mäßig Baby- und Kleinstkinder-schwimmkurse angeboten.
Ziel des Kurses ist es, die Materie Wasser
im intensiven Kontakt mit Mutter oder
Vater zu erleben und dabei neue
Eindrücke zu erhalten. Hinzu kommen
der Kontakt zu anderen Kindern und das
neue Erlebnis der selbstständigen Fort-
bewegung in fast schwerelosem Zu-
stand. Im Wasser erfährt der Säugling, im
Gegensatz zum Aufenthalt an Land,
seine ersten dreidimensionalen Bewe-
gungsaktivitäten ohne den Einfluss der
Schwerkraft. Körper- und Sinnesein-
drücke der Babys verändern sich, sie ler-
nen ihre Bewegungen besser zu steuern
und zu koordinieren. Reflexgesteuertes
und instinktives Verhalten wird genutzt,
gefördert und in der Spontanmotorik
verankert. Durch die Bewegungen
im Wasser werden die Gelenke
entlastet und zugleich wird die
Muskulatur gefördert. Zudem
werden der Gleichgewichtssinn
und das Körpergefühl trainiert. Es
kommt zu einer gleichmäßigeren
Atmung sowie zur Steigerung des
Lungenvolumens. Herz und
Kreislauf der Babys werden ange-
regt. Das Reaktionsvermögen und
der Aktionsradius der Säuglinge
erhöhen sich. Vor allem aber ler-
nen die kleinen „Schwimmer“ sich
angstfrei im Wasser zu bewegen.
Nach der zwölften Lebenswoche ist das
Immunsystem eines Babys so stabil,
dass es an einem Babyschwimmkurs
teilnehmen kann. Trotzdem ist in jedem
Fall eine Absprache mit dem Kinderarzt
empfehlenswert, um eventuell beste-
hende Herz- und Lungenerkrankungen
auszuschließen. Die Babys sollten frei
von Allergien und Infektionen sein. Bis
vier Tage nach einer Impfung ist die Teil-
nahme ausgeschlossen. Die Kurse für
Baby- und Kleinstkinderschwimmen
sowie die Bewegungstherapie im
Wasser für Kinder mit Entwicklungs-
verzögerungen werden von sechs
speziell ausgebildeten Therapeutinnen
durchgeführt. Zurzeit werden wöchent-
lich vierzehn Kurse angeboten, die
dienstags und donnerstags zwischen
9:45 Uhr und 12:00 Uhr sowie zwischen
13:45 Uhr und 16:45 Uhr stattfinden.
Aufgrund der räumlichen Voraus-
setzungen ist die Teilnehmerzahl einer
Schwimmgruppe auf fünf bis sechs
Kinder begrenzt.
Die Kursgebühr von 42,84 Euro beinhal-
tet sechs Kursstunden à 45 Minuten.
Temperatur (34 Grad) und Qualität des
Wassers sind den Bedürfnissen der
Babys angepasst.
Romy Walther, Ergotherapeutin,Physikalische Medizin
Baby- und Kleinst-kinderschwimmen In der Abteilung für Physikalische Medizin des Klinikums St. Georg
Anmeldung und weitereInformationen:Romy Walther ist montags,
mittwochs und freitags
von 11 Uhr bis 13 Uhr
telefonisch zu erreichen
unter: 0341 909-4979
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Hauptgewinnerin aus der letzten StippVisite mit dem Lösungswort „WC-Revolution“ ist:
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Herzlichen Glückwunsch!
18StippVisite überregional
Das StippVisiteKreuzworträtselKunterbunter Müsli-Spaß!
Bei diesem Gewinnpaket kommen
Müsli-Fans voll und ganz auf ihre
Kosten. Denn bereits die Frühstücks-
broschüre „Guten Morgen“ präsen-
tiert Frühaufstehern ebenso wie
Morgenmuffeln allerlei Tipps für den
Start in einen gelungenen Tag.
Dazu gibt’s zum Ausprobieren und
Kennenlernen einen Müsli-Koffer –
befüllt mit den klassischen Kölln-
flocken sowie einer breiten Auswahl an
fertigen Müsli-Mischungen. Hier ist
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unter www.koelln.de
Schicken Sie Ihre Lösung bis zum 15. November an:
Redaktion StippVisiteBockhorn 129664 Walsrode
„Schmerz, lass nach!“
Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofe-
nac oder Celecoxibe empfohlen, bei
stärkeren Schmerzen zusätzlich schwa-
che Opioide, also synthetisch herge-
stelltes Morphium. Morphium ist ein
altbekanntes Mittel gegen Schmerzen.
Ursprünglich wurde es aus Opium, dem
Milchsaft des Schlafmohns, gewonnen.
Früher war die Angst vor dessen Einsatz
wegen der gefürchteten Abhängigkeit
groß. Bei den neuesten langfristig wirk-
samen Opioiden besteht praktisch keine
Suchtgefahr mehr, denn sie geben
ihren Wirkstoff über einen langen
Zeitraum dosiert ab (Retard-Tabletten).
Antiepileptika
Sind die Nervenzellen, die die
Schmerzimpulse im Körper weiterlei-
ten, übererregt, so kommt dieser
Impuls als permanente Befeuerung im
Gehirn an. Dementsprechend stark
wird dann dort ein „Schmerz-Alarm“
ausgelöst. Antiepileptika, also Medika-
mente, die ursprünglich zur Behand-
lung von epileptischen Anfällen ent-
wickelt wurden, helfen dabei, die Über-
erregung im Hirn zu normalisieren
und die Reizschwelle für die ankom-
menden Impulse zu erhöhen. Bei Ner-
venschmerzen haben zum Beispiel
Pregabalin und Gabapentin, bei be-
stimmten Formen auch Carbamazepin,
ihre guten Eigenschaften bewiesen.
Antidepressiva
Die gute schmerzlindernde Wirkung von
Antidepressiva, die zur Behandlung von
Depressionen oder anderen psychischen
Erkrankungen entwickelt wurden, ist be-
reits seit Jahren bekannt. Besonders,
wenn die Schmerzen lang anhaltend und
brennend auftreten (zum Beispiel bei
Nervenschmerzen), werden sehr niedrig
dosierte Antidepressiva wie Doxepin
oder Opipramol erfolgreich eingesetzt.
Sicherlich beantwortet dieser Artikel
schon einige Fragen zur Schmerztherapie
bei Nervenschmerzen. Jedem Schmerz-
patienten sollte eine wirksame Behand-
lung ermöglicht werden, um wieder
aktiv am Leben teilnehmen zu können.
Wer mehr über das Thema Nerven-
schmerzen wissen möchte, sollte sich
folgende Broschüre bestellen:
„Wenn der Schmerz den Nerv trifft“
Deutsche Schmerzliga e. V.
Adenauerallee 18
61440 Oberursel
Tel. (0700) 375 375 375
Fax (0700) 375 375 38
Moderne Schmerztherapie bei chronischen Nervenschmerzen basiert auf drei Wirkstoffgruppen
„Schmerz, lass nach!“
In Deutschland leiden etwa elfMillionen Menschen unter chro-nischen Schmerzen. Die Suchenach der Schmerzursache, derrichtigen Diagnose und einereffektiven Therapie ist bei derMehrheit der Betroffenen sehrlangwierig – im Schnitt konsul-tiert ein Patient sieben Medizi-ner, bis er endlich den findet, derihn und seine Schmerzen ernstnimmt und richtig therapiert.
Bei der Behandlung von chronischen
Nervenschmerzen ist der Patient
jedoch häufig zunächst irritiert. Er
kann ohne Erklärungen seines Arztes
nicht nachvollziehen, warum er Ta-
bletten einnehmen soll, die doch
scheinbar überhaupt keinen Bezug zu
seinen Schmerzen haben. Schmerz-
spezialisten kennen die Nachfragen
der Patienten nach Durchlesen des
Beipackzettels der Medikamente sehr
gut: „Warum soll ich gegen meine
chronischen Nervenschmerzen Pillen
gegen Depressionen oder Epilepsie
einnehmen, wenn ich doch weder das
eine noch das andere habe?“
Aber das hat seinen Grund. Denn die
moderne Schmerztherapie ist ganz
bewusst darauf ausgerichtet, chro-
nische Schmerzen von mehreren
Seiten aus zu bekämpfen. Dabei ge-
hen Ärzte direkte und auch indirekte
Wege. Folgende Wirkstoffe kommen
dabei zum Einsatz:
Analgetika
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
hat die Wirksamkeit der Schmerzmittel
in Stufen eingeteilt. So werden bei
leichten Schmerzen zum Beispiel
lauf, Kricketspiel oder „Vier gewinnt“
beteiligte, gewann einen Coupon für
die Tombola und konnte so einen Preis
erwürfeln. Für die Unterhaltung und
Moderation sorgte DJ „Joe R. G“ von der
SBB „Regenbogen“.
Cornelia Wala, Leiterin
Suchtberatungsstelle „Regenbogen“
Mitarbeiter des Verbundes. In humor-
voller Form präsentierten sie das Mär-
chen vom Aschenbrödel und ernteten
viel Gelächter.
Das sportliche Kräftemessen unter den
Abteilungen entschied, wie bereits
schon 2006, der Verbund Gemeinde-
nahe Psychiatrie für sich. Sowohl im
Tauziehen (3:1) als auch im Volleyball
(2:0) gewann er gegen die Mannschaft
der Suchtberatungs- und Behandlungs-
stelle (SBB) „Regenbogen“.
Wer sich an den vielen Mitmach-
Aktionen wie Büchsenwerfen, Stelzen-
Ein Park voller Leben und strahlen-der Gesichter – so präsentierte sicham 19. Juli 2007 das diesjährigeHaussommerfest am StandortFriesenstraße. In bewährter Orga-nisation aller im Haus befindlicherAbteilungen (der Verbund Gemein-denahe Psychiatrie, die Sucht-beratungs- und Behandlungsstelle„Regenbogen“ sowie das „HausLeben Leipzig“) erlebten alle Be-sucher bei strahlendem Sonnen-schein, netten Gesprächen und lu-stigen Minuten mit Spiel, Spaß undSport ein herzliches Miteinander.
Bereits die Vorbereitungen versprachen
einige Highlights. Da wurde in den Ab-
teilungen Kuchen gebacken, dass der
Geruch durch alle Räume zog. Die
Parkanlage wurde mit selbst gebastel-
ten Transparenten und Girlanden ge-
schmückt und für die sportlichen und
kulturellen Einlagen trainiert. Einer der
Höhepunkte war das Theaterstück der
Sommerfest im ehemaligen Stadtkrankenhaus
20 StippVisite
Seit Anfang Juni 2007 könnenPatienten und Angehörige diePflegeberatungsstelle im KlinikumSt. Georg aufsuchen, um sich überSchulungs- und Beratungsange-bote zu informieren. Hier erhaltensie auch Antworten auf Fragen zuVersorgungsangeboten nach demKrankenhausaufenthalt und zurhäuslichen Krankenpflege oderHilfe bei der Beantragung derPflegestufe oder von Pflegegeld.
Die Mitarbeiter des Pflegefachbereiches
Pflegeüberleitung und Sozialdienst, die
seit vielen Jahren Patienten zu pflegeri-
schen und sozialrechtlichen Dingen be-
raten, haben dieses Betreuungsangebot
geschaffen, um den vielen Nachfragen
gerecht zu werden.
Eine kurze Verweildauer im Krankenhaus
bringt oft eine Versorgung in nachfol-
genden Betreuungsformen mit sich. Pa-
tienten sowie Angehörige sind mit die-
sen Dingen oft überfordert. Neben der
Beratung am Bett ist es nun möglich,
ohne Voranmeldung Kontakt zu den Mit-
arbeitern der Pflegeüberleitung zu su-
chen. Die Beratungsstelle befindet sich
im Erdgeschoss des Hauses 16. Darüber
hinaus kann auch von der Pflege-Hot-
line unter der Telefonnummer 0341
909-4789 Gebrauch gemacht werden.
Simone Flieger, Leiterin Geschäftsbereich
Pflege und Bildung, Klinikum St. Georg
Neue Pflegeberatungsstelleim Klinikum St. Georg Nachfrage zu pflegerischen und sozialrechtlichen Themen nimmt zu!
Standort Friesenstraße 8
Kräftemessen beim Tauziehen
Folgende Bereiche sind am
Standort Friesenstr. 8 in
04177 Leipzig untergebracht:
Zentrum für Drogenhilfe
Suchtberatungs- und Behandlungsstelle
„Regenbogen“
Tel.: 0341 444-2221
Fax: 0341 444-2211
Verbund Gemeindenahe Psychiatrie
Standort Südwest/West
Tel.: 0341 444-2270
Fax: 0341 444-2223
„Haus Leben Leipzig“ – Begegnungszentrum
für Krebspatienten und Angehörige
Tel.: 0341 444-2316
Fax: 0341 444-2317
Ein Park voller Leben
Die St. Georg Wirtschafts- undLogistikgesellschaft mbH hat imJuni 2007, wie schon bereits seitdem vergangenen Jahr am Stand-ort Grünau, auch am StandortEutritzsch die Menüerfassung fürdie Speisenversorgung der Pa-tienten übernommen.
Mit dieser Maßnahme erfolgt eine
zeitliche Entlastung des Pflegedienstes
zur möglichen Übernahme weiterer
qualifizierter Tätigkeiten im Rahmen
der Pflegeleistungen und Patientenver-
sorgung. Damit konzentrieren sich die
Leistungen zur Speisenversorgung mit
Ausnahme der Darreichung am Patien-
ten komplett in der Tochtergesellschaft.
In der St. Georg Wirt-
schafts- und Logistikge-
sellschaft wurden zu
diesem Zweck neue Ar-
beitsplätze geschaffen,
die hauptsächlich durch
Langzeitarbeitslose über
das JobFORMAT 50plus
besetzt werden konnten.
Dazu meint Martina
Dietze, Betriebsleiterin
Küche: „Diese Mitar-
beiter bringen durch ihr
Alter die Erfahrung im
Umgang mit Menschen
mit und verfügen da-
durch über eine hohe
soziale Kompetenz. Die
50plus-Mitarbeiter bilden zusammen
mit vier jungen Diätassistenten ein
Team – eine Mischung, die ich nur
empfehlen kann.“
Axel Pönisch,
Geschäftsführer Wirtschafts- und
Logistikgesellschaft mbH
Entlastung des PflegedienstesSt. Georg Wirtschafts- und Logistikgesellschaft mbH übernimmt Menüerfassung
Auszug aus dem Buch „Tote leben immer“
Menüerfassung für die Speisenversorgung der Patienten
Geschichten voller Leben!
Dialysepatient
Tobias gewinnt
beim Kinder-
Schreibwettbewerb
der Peter-Escher-
Stiftung
„Kinder schreiben
über das Sterben“
hieß die Aktion der
Peter-Escher-Stiftung,
an der sich auch Schüler der Albert-
Schweitzer-Schule, einer Schule für
Körperbehinderte in Leipzig, beteilig-
ten. Unter ihnen Tobias aus Colditz.
Tobias ist erst neun Jahre alt und schon
dreimal nieren- und zweimal leber-
transplantiert. Die notwendigen regel-
mäßigen Dialysen erhält er im KfH im
Klinikum St. Georg.
Am 15. Mai 2007 lasen er und einige
andere ausgewählte Kinder ihre Ge-
schichte einer prominenten Jury,
bestehend aus Peter Escher, Victoria
Hermann und Kathrin Brigl, vor. Als die
Gewinner des Geschichten-Wettbe-
werbs verkündet wurden, war die
Freude riesengroß: Tobias war auch
dabei! Gemeinsam mit den anderen
Gewinnern durfte er seine Geschichte
am 1. Juni 2007 in einer großen
Benefiz-Gala der Peter-Escher-Stif-
tung vortragen.
Die Albert-Schweitzer-Schule hat die
Geschichten ihrer Schüler, die für diese
Aktion geschrieben wurden, gemein-
sam mit dem Bleilausverlag Leipzig in
dem Buch „Tote leben immer“ veröf-
fentlicht.
Uta Jurack, Diplompsychologin,
Klinik für Kinder-
und Jugendmedizin
Martina Dietze (Mitte) und ihr Team
22StippVisite überregional
Jetzt kommt wieder die typischeZeit für einen Schnupfen. Tags-über ist es noch relativ warm,nachts gehen die Temperaturenrunter, und es kommt noch nass-kaltes Wetter hinzu. Erkältungs-viren haben Konjunktur undtropfende Nasen ebenfalls.Schnupfen ist zwar nichtschlimm, solange die Neben-höhlen nicht entzündet sind,aber unangenehm. Bevor manihm mit „schweren Geschützen“zu Leibe rückt, können vielleichtauch bewährte Hausmittel Er-leichterung bringen.
Wie entsteht Schnupfen?Durch Tröpfcheninfektion werden
Erkältungsviren übertragen und durch
das Einatmen aufgenommen. Da sich
die Viren meist nicht auf die Nasen-
schleimhaut beschränken, sondern
sich auch auf die Nasennebenhöhlen
ausbreiten, ist es vorteilhaft, soforti-
ge Maßnahmen einzuleiten. Denn
unbehandelt kann sich der Schnup-
fen zu einer akuten Entzündung der
Nasennebenhöhlen (Sinusitis) ent-
wickeln.
Hier einige Tipps:Ein entspannendes Bad tut immer
gut. Bei Schnupfen fördern Bäder mit
einem Zusatz aus Menthol-, Eukalyp-
tus-, Thymian- oder Fichtennadelöl
die Durchblutung, lindern Glieder-
schmerzen und erhöhen die Körper-
temperatur. Ihre ätherischen Öle
lösen Sekret aus Nase und Bronchien.
Zehn Minuten in einer Badewanne
mit 38 Grad warmem Wasser baden.
Wer Kreislaufbeschwerden hat, füllt
die Wanne nur zur Hälfte. Mit Fieber
sollte man auf ein Bad verzichten, es
würde den Körper zu sehr belasten.
FußbäderDie Durchblutung der oberen Atem-
wege wird auch durch ein Fußbad mit
Rosmarinzusatz verbessert. Aber die
Füße nicht gleich in zu heißes Wasser
stellen, sondern zuerst mit einer
Wassertemperatur von 34 Grad be-
ginnen. Innerhalb der nächsten 20
Minuten immer heißeres Wasser hin-
zugeben, bis die Temperatur auf etwa
41 Grad angestiegen ist. Einige Mi-
nuten in dem heißen Wasser bleiben.
Danach Füße abtrocknen, warme
Strümpfe anziehen und eine halbe
Stunde ruhen.
KopfdampfHeißer Wasserdampf mit Zusätzen
befeuchtet die Nasenschleimhäute,
löst festsitzendes Sekret und wirkt –
je nach Zusatz – desinfizierend. Zwei
Liter Wasser zum Kochen bringen.
Drei Esslöffel Salz oder eine Handvoll
Kamillenblüten in einen großen Topf
geben. Das Wasser darauf gießen.
Dann das Gesicht über die Schüssel
halten, den Kopf mit einem großen
Handtuch abdecken und zehn Minu-
ten lang durch die Nase tief ein- und
ausatmen. Das Salz wirkt desinfizie-
rend und schleimlösend. Die Kamille
desinfiziert und hemmt Entzündun-
gen. Menschen mit einer Allergie
gegen Korbblütler dürfen sie aber
nicht anwenden.
NasenspülungenNasentropfen oder -sprays aus der
Apotheke können die Schleimhäute
abschwellen lassen. Salzwasser erfüllt
den gleichen Zweck, desinfiziert und
löst den Schleim.
Für die Kochsalzlösung eine Messer-
spitze Salz in 0,2 Litern warmem
Wasser verrühren. Ein wenig Salz-
wasser in die hohle Hand gießen und
durch das rechte Nasenloch einzie-
hen. Kopf auf die rechte Seite neigen,
damit das Wasser in die Nebenhöhle
laufen kann. Danach die linke Seite
behandeln. Mehrmals täglich wieder-
holen. In der Apotheke gibt es außer-
dem spezielle Nasenduschen, mit
denen man die Nasengänge und Ne-
benhöhlen spülen kann. Regelmäßig
angewendet sollen Nasenspülungen
vorbeugend gegen Schnupfen wirken.
Wer sich den Kampf gegen die ver-
stopfte Nase vereinfachen will, kann
sich auch eine Pflanzenkombination
aus gelbem Enzian, Schlüsselblume,
Ampferkraut, Holunderblüten und Ei-
senkraut in Form von Dragees aus der
Apotheke holen. Durch die Einnahme
werden die verstopften Verbindungs-
gänge zu den Nasennebenhöhlen
geöffnet, der zähe Schleim verflüs-
sigt, die Entzündung wird gelindert,
und man kann wieder frei durchat-
men.
Nachts läuft übrigens die körpereige-
ne Abwehr auf Hochtouren. Das be-
deutet, Eindringlinge im Körper wer-
den bekämpft – aber nur, wenn der
Mensch auch richtig schläft. Wer
Probleme mit dem Einschlafen hat,
sollte es mit einem Glas heißer Milch
mit Honig versuchen.
Schnupfen im Anmarsch?
Tipps für eine freie Nase
Schnupfen im Anmarsch?
StippVisite überregional23
Jährlich sterben 12.000 Menschenin Deutschland an pneumokokken-bedingten Erkrankungen, 80 bis90 Prozent der Todesfälle entfallenauf über 60-Jährige. Die Krankheitkann sehr schnell verlaufen. Soereignet sich jeder zweite Todes-fall innerhalb von 48 Stunden. DieEVAN-65-Studie mit über 11.000Teilnehmern ergab, dass vor allemÄltere von einer Impfung profitie-ren. Das Risiko, an einer pneumo-kokkenbedingten Lungenentzün-dung zu erkranken, verringerte sichum 45 Prozent. Die Zahl tödlicherVerläufe bei allen Lungenentzün-dungen verringerte sich durch dieImpfung sogar um fast 60 Prozent.
Obwohl sie besonders gefährdet sind,
sind vier von fünf über 60-Jährigen
nicht gegen Pneumokokken geimpft. Ein
gefährliches Versäumnis, wie Friedrich K.
(67) erfahren musste. Er war skeptisch:
„Eine Impfung gegen Pneumokokken –
ist das wirklich nötig?“ Gegen den Rat
seines Arztes verzichtete er darauf. Ein
halbes Jahr später erkrankte er an einer
schweren Lungenentzündung. Die Aus-
löser: Pneumokokken. „Mehrere Wochen
lang lag ich im Krankenhaus und war
zeitweise so schwach, dass ich mich
kaum noch bewegen konnte. Hätte ich
mich impfen lassen, wäre mir die Er-
krankung möglicherweise erspart ge-
blieben“, so Friedrich K. heute.
Pneumokokken-Bakterien
sind weltweit verbreitet
Pneumokokken sind weltweit verbrei-
tete Bakterien und die häufigsten Aus-
löser schwerer Lungenentzündungen.
Die Impfung kann jedoch einen
großen Teil der etwa 12.000 Todes-
fälle, die pro Jahr durch Pneumokok-
ken-Erkrankungen verursacht werden,
verhindern. Pneumokokkenbedingte
Erkrankungen anderweitig vorzubeu-
gen, ist nicht möglich: Die Erreger
finden sich bei jedem Zweiten im
Nasen-Rachen-Raum und können
beim Sprechen oder Niesen übertra-
gen werden. Im Normalfall hält das
Immunsystem die Bakterien in Schach.
Bei älteren Menschen oder Personen
mit chronischen Atemwegserkran-
kungen wie Asthma oder COPD ist das
Abwehrsystem jedoch häufig ge-
schwächt. Dadurch können sich die
Pneumokokken im Körper ausbreiten
und schwere Erkrankungen wie Lun-
genentzündung oder Blutvergiftung
hervorrufen.
Pneumokokken-Bakterien
sind zunehmend resistent gegen
Antibiotika
Wer sich darauf verlässt, den Erregern
im Ernstfall mit Antibiotika beizukom-
men, kann eine böse Überraschung
erleben, denn Pneumokokken bilden
zunehmend Resistenzen gegen gängi-
ge Medikamente wie zum Beispiel
Penicillin aus. Zudem verlaufen Pneu-
mokokken-Erkrankungen bei älteren
Menschen häufig untypisch und so
rasant, dass es bei Beginn der Be-
handlung bereits zu spät sein kann.
Selbst bei rechtzeitiger Behandlung ist
ein Krankenhausaufenthalt oft un-
umgänglich. Hingegen bleibt Geimpf-
ten eine Behandlung im Krankenhaus
häufig erspart: Die Impfung kann die
Zahl der Krankenhausaufenthalte auf-
grund von Lungenentzündungen um
mehr als ein Viertel reduzieren.
Zeitgleiche Grippe-Impfung
erhöht Wirksamkeit der
Pneumokokken-Impfung
Zusätzlich zur Impfung gegen Pneu-
mokokken empfiehlt die Ständige
Impfkommission am Robert Koch-
Institut in Berlin (STIKO) allen über 60-
Jährigen, chronisch Kranken, zum
Beispiel mit Asthma, COPD oder Dia-
betes, sowie immungeschwächten
Personen die Grippe-Impfung. Beide
Impfungen sind gut verträglich und
können zeitgleich verabreicht werden.
Ein weiteres Plus: Durch die gleichzei-
tige Gabe beider Impfstoffe wird das
Risiko, an Pneumokokken-Pneumonie
oder Influenza zu erkranken, zusätzlich
vermindert. Die Grippe-Impfung sollte
jedes Jahr mit dem von der WHO emp-
fohlenen Impfstoff aufgefrischt wer-
den, bei der Pneumokokken-Impfung
genügt es, wenn sie bei Patienten mit
chronischen Erkrankungen alle sechs
Jahre wiederholt wird.
Weitere Informationen rund um
das Thema Impfen bei:
Service Impfen Aktuell
Ober-Ramstädter-Straße 96
64367 Mühltal
Internet: www.impfen-aktuell.de
E-Mail: info@impfen-aktuell.de
Ärztliche Telefonsprechstunde
montags von 14 bis 17 Uhr
unter der Telefonnummer
(0 61 51) 1 36 99 25.
Tödliche Lungen-entzündungen verhindern
Pneumokokken-Impfung mindert Komplikationen
24 StippVisite
Unter dem Motto „16 Länder – 16Städte – Patienten fragen – Ex-perten antworten“ veranstaltetedie Deutsche Kontinenz Gesell-schaft am 30. Juni 2007 erstmalsdie bundesweite Patientenver-anstaltung „Kontinenztag“. Un-ter der Schirmherrschaft von Fa-milienministerin Dr. Ursula vonder Leyen standen Experten Redeund Antwort. Selbsthilfegrup-pen, Beratungsstellen und Konti-nenzzentren organisierten inden jeweiligen Städten Patien-tenforen und Informationsveran-staltungen – so auch in Leipzig.Von Dr. Tom Kempe, niedergelas-sener Facharzt für Frauenheil-kunde und Urologie und Mitbe-gründer des Kontinenzzentrumsam Klinikum St. Georg, erhieltenBetroffene Antworten rund umdas Thema Inkontinenz.
Dr. Kempe bietet mit seinem Team
vom Leipziger Kontinenzzentrum am
Klinikum St. Georg die kom-
plette Palette der modernen
Behandlungsmethoden an.
Unter anderem wird die so-
genannte TVT-Methode prak-
tiziert, bei der durch den
Einsatz eines Bandes die ge-
schwächte Harnröhre stabi-
lisiert und dem unkontrol-
lierten Harnfluss Einhalt
geboten wird. Der Eingriff
ist in der Regel mit einem
dreitägigen Klinikaufenthalt
verbunden und geht ohne
äußeren Schnitt und
Schmerzen einher. Dr. Tom
Kempe bezeichnet den Ein-
griff als äußerst schonend
sowie nahezu frei von Kom-
plikationen und attestiert eine 90-
prozentige Heilungsquote.
Das St. Georg-Kontinenzzentrum bie-
tet darüber hinaus – als zweites
Zentrum in Deutschland überhaupt –
auch die Stammzelltherapie an, eine
völlig neuartige und innovative Be-
handlungsmethode, die erstmals im
März dieses Jahres während des 5.
Leipziger Urogynäkologischen Sym-
posiums durchgeführt wurde. Bei
dieser Neuerung handelt es sich um
eine Therapie mit autologen Muskel-
stammzellen zur Regeneration der
Beckenbodenmuskulatur. „Dabei wird
den Betroffenen circa sechs bis acht
Wochen vor der eigentlichen Be-
handlung eine Gewebeprobe aus dem
Oberarm entnommen, aus der die er-
forderlichen Stammzellen gezüchtet
werden. Diese wiederum werden dem
Patienten unter Ultraschallsicht ein-
gespritzt, was während eines zwei-
tägigen stationären Klinikaufenthal-
tes geschieht“, erklärt Professor Dr.
Uwe Köhler, Chefarzt der Klinik für
Gynäkologie und Geburtshilfe am St.
Georg.
Von der Volkskrankheit Inkontinenz
sind bundesweit zwischen fünf und
acht Millionen Menschen, vorrangig
Frauen, betroffen. Genaue Zahlen
sind nicht lieferbar, da die Dunkel-
ziffer sehr hoch ist – noch immer ist
Blasenschwäche ein Tabuthema. Al-
lein im Raum Sachsen schätzt man
die Zahl behandlungsbedürftiger
Frauen auf 80.000 bis 100.000. Dabei
sind nicht nur ältere Frauen betrof-
fen. 27 Prozent aller Frauen zwischen
25 und 29 Jahren leiden an einem
unwillkürlichen Harnverlust, zum Bei-
spiel beim Husten, Niesen, Lachen
oder bei körperlichen Anstrengungen.
Veranstaltungen wie der Kontinenz-
tag sollen dazu beitragen, die soziale
Vereinsamung zu verhindern und das
Thema Inkontinenz zu enttabuisieren.
Andrea Minker,Leiterin Unternehmens-kommunikation/Pressesprecherin
Leipziger Kontinenzzentrum schaltet Hotline für Betroffene
1. Deutscher Kontinenztag 2007
Dr. Tom Kempe, Facharzt für Frauenheilkundeund Urologie und Mitbegründer des Konti-nenzzentrums
Professor Dr. Uwe Köhler, Chefarzt der Klinik für Gynäkolo-gie und Geburtshilfe
25StippVisite
Neuromonitoring ist der Sammel-begriff für medizinische Ver-fahren zur Untersuchung desNervensystems vom einzelnenNerv bis hin zum Gehirn. Einigedieser Verfahren werden seit kur-zer Zeit im Operationssaal zurÜberwachung wichtiger Funk-tionen von Gehirn und Rücken-mark genutzt. Spezielle Eingriffean der Halswirbelsäule und amGehirn können so sicher durchge-führt werden. Das Operations-risiko für den Patienten sinkt.
Dank der erwähnten Technik können
Patienten mit schweren Hirnverlet-
zungen auf der Intensivstation besser
überwacht und behandelt werden.
Des Weiteren nutzt man Messsysteme
zur Kontrolle der Narkosetiefe unter
Verarbeitung der Hirnströme. Ziel ist
es dabei, die Narkose dem einzelnen
Patienten anzupassen und das Risiko
des Erwachens während der Opera-
tion (Awareness) zu vermindern. In
der Tat haben Patienten nicht selten
größere Angst vor der „Vollnarkose“
und dem intraoperativen Aufwachen
als vor der Operation selbst.
Leider sind solche Messsysteme noch
nicht in jedem Krankenhaus verfügbar.
Andererseits besteht ein großer Aus-
bildungsbedarf für die hoch qualifi-
zierte Tätigkeit, die oft zu den Auf-
gaben des Anästhesisten gehört. Das
Klinikum St. Georg gGmbH verfügt seit
Jahren über die geeignete Computer-
technik und ein qualifiziertes Team
von Anästhesisten für die Durchfüh-
rung der entsprechenden Untersu-
chungen im OP und auf der Intensiv-
station.
Um der Entwicklung auf diesem Gebiet
Rechnung zu tragen, hat der wissen-
schaftliche Arbeitskreis Neu-
roanästhesie der Deutschen
Gesellschaft für Anästhesie
und Intensivmedizin (DGAI)
im Januar 2007 eine zertifi-
zierte Weiterbildung zum
Thema Neuromonitoring
(Curriculum Neuromonito-
ring) verabschiedet. Ziel ist
es, den betreffenden Ärzten
in einer hochwertigen Grund-
lagenausbildung wissen-
schaftliche Blockkurse zur
Verfügung zu stellen.
Dabei werden höchste Anforderun-
gen an die fachliche Qualifikation der
Veranstalter, an verfügbare Geräte-
technik und das medizinische Versor-
gungsspektrum gestellt.
Die deutschlandweit erste für diese
berufsbegleitende Fortbildung und
Zertifizierung des Curriculum Neuro-
monitoring anerkannte Grundlagen-
veranstaltung fand vom 18. bis zum
20. April 2007 am Leipziger Klinikum
St. Georg mit großem Erfolg statt. Die
Veranstaltung wurde von der Klinik
für Anästhesie, Intensiv- und
Schmerztherapie in enger Zusam-
menarbeit mit der neurochirurgi-
schen Klinik organisiert.
Zudem wurde die offizielle Akkredi-
tierung zur Ausbildungsberechtigung
auf dem Gebiet des Neuromonitoring
durch die DGAI erteilt.
Somit ist die Klinik für Anästhesio-
logie, Intensiv- und Schmerztherapie
der Klinikum St. Georg gGmbH die
erste für diese Spezialausbildung an-
erkannte medizinische Einrichtung,
an der Ärzte aus ganz Deutschland
und Österreich diese berufsbegleiten-
de modulare Fortbildung und Zertifi-
zierung absolvieren können.
Oberarzt Dr. Michael Malcharek,Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie
Bessere Patientenüberwachung durch Neuromonitoring
Neuromonitoring im OP Mehr Sicherheit für die Patienten!
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dratmeter große KneippSPA-Bereich
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heitsurlaub gehört: Harmonisch gestal-
tete Behandlungsräume, ein modernes
Hallenbad, ein Sprudel- und Ther-
malbecken, ein Whirlpool, eine Finni-
sche-, eine Kräuter- und eine Block-
haussauna mit Schneemaschine sowie
ein Wassertretbecken im Garten sind
nur einige Extras des neuen Kneipp-
SPA-Bereichs. In den zwölf SPA-Suiten
finden Anwendungen wie Kräuter-
Gesund leben und entspannen wie Kneipps
kraut (Ambrosia). Ambrosia blüht von
Mitte Juli bis Mitte Oktober und kann
Atemnot und Asthma auslösen. Auch
neue Nahrungsmittel, zum Beispiel
aus tropischen Ländern, werden von
europäischen Organismen häufig
nicht toleriert. Früchte aus fernen
Ländern können so zum gesundheitli-
chen Bumerang werden, genauso wie
die Vielzahl von Nussarten, die inzwi-
schen in jedem Supermarkt zu erwer-
ben sind. Neuestes Problemfeld für
Allergiker stellen auch Gewürze und
besonders Gewürzmischungen dar,
deren Bestandteile häufig nicht im
Einzelnen deklariert sind, sodass der
allergieauslösende Inhaltsstoff schlecht
gemieden werden kann.
Wie soll man sich im Akutfall verhalten?
Auch wenn das Angebot
an Sprays, Tabletten,
Tropfen und In-
halatoren in Apotheken groß ist,
muss als Erstes der Arzt herausfinden,
welches Allergen die typischen Symp-
tome wie Niesen, Juckreiz, Atembe-
schwerden oder tränende Augen aus-
löst. Dieses geschieht durch einen
Allergietest. Danach kann der Patient
entweder versuchen, das Allergen zu
meiden, oder sich gegen diesen Stoff
mit der vor allem im Winter durchge-
führten bekannten Spritzenkur hypo-
sensibilisieren lassen.
Sind die Pollen bereits in der Luft, hel-
fen vor allen Dingen moderne Anti-
histaminika, wie zum Beispiel das Le-
vocetirizin. Sie sorgen dafür, dass die
Symptome wie Juckreiz oder Nies-
anfälle unterdrückt werden oder gar
nicht mehr auftreten. Außerdem sind
neuere Wirkstoffe wesentlich besser
verträglich und ihr Nebenwirkungs-
profil ist nicht mehr mit dem der älte-
ren Medikamente, die teilweise müde
machten, zu vergleichen.
Do-it-yourself-Therapie ist gefährlichAllergien gehören in die Hände von Ärzten
Ob jemand an einer Allergie erkrankt,
liegt zum einen an seiner persönli-
chen Veranlagung, zum anderen be-
günstigt unsere moderne Lebens-
führung die Verbreitung von Aller-
gien. Einen weiteren Grund für die
Zunahme von Allergien stellt die star-
ke Erwärmung unseres Klimas dar, die
zu einer verlängerten Pollenflugzeit
führt. Früher hatten zum Beispiel
Heuschnupfengeplagte zumindest
einige Monate im Jahr definitiv Ruhe
vor ihrem Leiden, heute beginnen die
ersten Frühblüher bereits im Dezem-
ber, wieder Nasen, Augen und Bron-
chien zu reizen. Ebenso plagen die
Allergiker hohe CO2-Werte.
Aber nicht nur Pollen, Gras und Ge-
treide sind schuld an Allergien, es gibt
inzwischen weit exotischere Verursa-
cher, die sich in Europa „breitge-
macht“ haben, wie das hochaggres-
sive, aus Nordamerika einge-
schleppte Trauben-
Allergien breiten sich immer mehr aus. Bereits jetzt quälen sich mehrals 80 Millionen Europäer, und jeder dritte Deutsche hat mit allergi-schen Reaktionen auf die unterschiedlichsten Auslöser zu kämpfen.Viele greifen zur Selbstbehandlung und wissen dabei nicht, wiegefährlich das sein kann, vor allem bei Kindern. Der erste Schritt soll-te sein, den Auslösern auf den Grund zu gehen und sich dann einwirksames Medikament verschreiben zu lassen, bevor es zu einerChronifizierung kommt.
Unterstützt vom KfH Nieren-zentrum für Kinder und Jugend-liche Leipzig und dem KlinikumSt. Georg sowie zahlreichenHelfern und Sponsoren, konn-
ten sich zu Beginn der Sommer-ferien wieder 18 Dialysekinderbeziehungsweise nierentrans-plantierte Kinder und Jugend-liche zwischen 1 und 21 Jahren
auf die Reise begeben. Hier,genauer in Marienbad, ver-brachten die Patienten des KfH in diesem Sommer zweitolle Ferienwochen.
Die 100. Typ-1-Schulung seit 1994– Heike Siebert, leitende Diabe-tesberaterin, und Dr. JürgenKrug, Chefarzt der MedizinischenKlinik West (MKW) am StandortGrünau des Klinikums St. Georg,nutzten das kleine Jubiläum zueinem Rückblick.
Bereits seit Anfang der neunziger Jahre
wurde im Stadtkrankenhaus Friesen-
straße mit einwöchigen sehr aufwendi-
gen Seminaren für Menschen mit Typ-1-
Diabetes angefangen. „Was heute
selbstverständlich ist, war für die Pa-
tienten und uns eine Revolution in der
Diabetesbehandlung“, erklärt der Dia-
betesexperte Dr. Jürgen Krug. Der Pa-
tient übernimmt wesentlich die Ver-
antwortung für die Behandlung seines
Diabetes – durch Selbstmessung des
Blutzuckers, Schätzung des Zucker-
gehalts im Essen und eigenständige
Anpassung der zu spritzenden Insulin-
menge. „Zufriedene Patienten mit
einem sehr guten Stoffwechsel sind das
Ergebnis“, ergänzt Heike Siebert. Die
Ergebnisse der Schulung werden nach
einem Jahr kontrolliert und belegen
bessere Lebensqualität und Stoff-
wechseleinstellung. Resultate, die auch
die Deutsche Diabetesgesellschaft
überzeugten – die Klinik wurde seit
1994 immer wieder als Behandlungs-
einrichtung für Typ-1- und Typ-2-Dia-
betiker anerkannt. Gleiches gilt für die
Krankenkassen. Das Krankenhaus ist als
Vertragspartner verantwortlich für die
stationäre Behandlung der Versicherten
im Rahmen der sogenannten Disease-
Management-Programme (DMP).
Das Team blickt auf Hunderte Veran-
staltungen zurück, sie finden aber auch
häufig in Hausarzt- und Diabetes-
schwerpunktpraxen statt. Die dadurch
gewonnenen Erfahrungen kommen vor
allem der großen Zahl der Typ-2-Dia-
betiker zugute. Viele der dort tätigen
Diabetologen, Diabetesassistentinnen
und Arzthelferinnen erhielten in den
letzten 15 Jahren ihr Rüstzeug in der
MKW und früher in der „Friese“.
Die zunehmende Zahl insbesondere der
übergewichtigen Patienten mit Typ-2-
Diabetes ist besorgniserregend. Dr.
Jürgen Krug, der seine diabetologische
Ausbildung in der Friesenstraße und am
berühmten St. Bartholomew’s Hospital in
London erhielt und 2006 als Chef vom
Krankenhaus Grimma an die MKW
wechselte, sieht das St. Georg gut ge-
rüstet. Von der Betreuung schwangerer
Diabetikerinnen über die Behandlung der
Herz- und Gefäßerkrankungen bis hin
zur Dialyse (Blutwäsche) – interdiszi-
plinäre Behandlungsteams stehen bereit.
Andrea Minker,
Leiterin Unternehmenskommuni-
kation/Pressesprecherin
Wo das liegt? Na ist doch klar, in Tschechien!
Zu Besuch in „Oblatenhausen im Knödelland“
28 StippVisite
Diabetikerschulung feiert Jubiläum100. Schulung für Typ-1-Diabetiker an der Medizinischen Klinik West
In der Diabetesberatung
Kunst im Krankenhaus,die sanfte Medizin
29StippVisite
Die Aussteller sind allesamt in der
Grafikdruckwerksatt WERK II tätig, die
von Andreas Weißgerber geleitet wird.
Möglich ist hier so gut wie alles: Es
gibt ein Mal- und Grafikatelier, eine
Offene Grafikwerkstatt, eine Offene
Mal- und Buchwerkstatt und eine
Offene Handsetzerei. So die Kursbe-
zeichnungen, die künstlerisch interes-
sierten Menschen eine Plattform bie-
ten und für eine große Vielfältigkeit
sprechen. Dabei gibt es weder eine
Altersbegrenzung, noch sind Vorkennt-
nisse eine Voraussetzung. Dass auch
namhafte Künstler die Werkstatt nut-
zen, spricht für ihre Professionalität.
Die ausgestellten Werke haben bereits
viele Patienten, Besucher und Mit-
arbeiter angelockt und auch schon
manches Streitgespräch provoziert.
Und damit erfüllt sich das Anliegen,
das die Veranstalter im St. Georg ver-
folgen: Ablenkung vom Krankenhaus-
alltag und Schaffung eines angeneh-
men, nicht unbedingt krankenhaus-
typischen Ambientes.
In den vergangenen zwölf Jahren wa-
ren im Klinikum nunmehr 51 Aus-
stellungen zu sehen. Dabei stellten
insgesamt 182 Künstler ihre Werke als
Leihgaben zur Verfügung. Neben der
Malerei kamen auch Grafik, Fotografie
und Kleinplastik bis hin zu Skulpturen
zum Einsatz. Musikalisch begleitet
wurden die Vernissagen auf ebenso
vielfältige Weise. Die Palette reichte
von Musikschülern bis hin zu pro-
fessionellen Musikern beispielsweise
vom Gewandhaus Leipzig. Am 17. Juli
2007 wurde die Vernissage von einem
Cellistenduo der Hochschule für Mu-
sik und Theater „Felix-Mendelssohn-
Bartholdy“ begleitet.
Andrea Minker,
Leiterin Unternehmens-
kommunikation/
Pressesprecherin
Am 17. Juli 2007 eröffnete das Klinikum eine Ausstellung der besonderen Art: Nicht etwa nur ein Künstler,sondern vielmehr eine Gruppe von insgesamt 47 Kunstschaffenden stellt hier bis zum 10. Oktober 2007 inder Delitzscher Straße, im Foyer des St. Georg-Restaurants (Haus 15), aus.
Gemeinsam mit dem Team des KfH,
einer klasse Betreuerin unserer Medi-
zinischen Fachschule, einem jungen
Rettungsassistenten sowie einigen
begleitenden Müttern entdeckten wir
die von herrlichen Wäldern umgebene
tschechische Kurstadt Marienbad. Wir
wohnten hoch über der Stadt. Die
Dialysen wurden in Marienbad durch-
geführt.
Im Miniaturgarten konnten die
schönsten Schlösser und Burgen ganz
Tschechiens bewundert werden. Aber
nicht nur das, die Patienten lernten
die tschechische Küche kennen, allem
voran das Nationalgericht: Gulasch
und Knödel. Zum Bergfest erklangen
für uns tschechische Weisen auf der
Violine. Zu unserem interessanten
Ferienprogramm gehörten zudem
Ausflüge zum Schloss Königswarth,
nach Prag, eine Wanderung durch das
Hochmoor sowie Fahrten mit der
Seilbahn.
Besonders beeindruckend war die
„Singende Fontäne“ im Kurpark.
Natürlich war auch aktive Erholung
angesagt. Zum Beispiel, wenn es zur
Wassergymnastik ins Schwimmbecken
ging. Jeden Abend stand ein Training
mit Miroslav auf dem Programm,
einem ehemaligen Marathonläufer, der
mit allen Nordic Walking trainierte. Das
kostete so manchen erst einmal Über-
windung, war dann aber schnell eine
tolle Entdeckung, die allen viel Spaß
machte. Wesentlich entspannter hin-
gegen waren die heilsamen Schlum-
merstunden in der Salzgrotte. Da das
Feriendomizil direkt neben einem
Pferdehof lag, konnte in den letzten
Tagen ein tschechisches Dressurturnier
besucht werden, das für alle ein ganz
besonderes Erlebnis war. Voller neuer
Eindrücke und gut erholt fuhren alle
am 4. August wieder nach Hause. Ein
großes Dankeschön allen, die diese
schöne Ferienzeit ermöglicht haben.
Uta Jurack, Diplompsychologin,
Klinik für Kinder-
und Jugendmedizin
In der Ausstellung im Klinikum St. Georg istauch das Projekt „Kunsthaus“, ein Zusammen-druck verschiedener Holzschnitte, zu sehen
30StippVisite überregional
Medien berichten immer wiedervon gefälschten Medikamenten imInternet. Täglich sind die E-Mail-Accounts voll von unerwünschtenAngeboten für die Potenz, gegendas Schwangerwerden und vielenanderen Indikationen.Trotz ständi-ger Warnung der deutschen Zu-lassungsbehörde für Arzneimittelvor gefälschten Medikamenten ausdem Internet fallen immer wiederMenschen vor allem wegen derattraktiven Preise darauf hereinund gefährden ihre Gesundheit.
Nicht selten sind Medikamente mit
gesundheitsgefährdenden Wirkstoffen
verunreinigt oder nicht ausreichend
dosiert. So veröffentlichte die Pharma-
zeutische Zeitung, dass besonders bei
Anbietern verschreibungspflichtiger
Arzneimittel außerhalb der Europä-
ischen Union Vorsicht geboten sei.
Zum Beispiel wählte das Zentrallabor
Deutscher Apotheker 24 Internet-An-
bieter aus, bei denen sie das Haar-
wuchsmittel Propecia mit dem Wirk-
stoff Finasterid bestellten. Da dieses
Mittel in Deutschland der Verschrei-
bungspflicht unterliegt, weil es in den
hormonellen Abbauprozess von Testo-
steron eingreift, kann das Produkt nur
gegen ein Rezept ausgeliefert werden.
Dennoch nahmen 19 Anbieter die Be-
stellung gegen Kreditkartenzahlung
auf. Am Ende lieferten zwölf Anbieter
das Produkt, sieben ließen nie mehr
von sich hören – das Geld war weg.
Zudem kamen einige der bestellten
Pillen beim Zentrallabor Deutscher
Apotheker sogar ohne Verpackung an,
oder es lagen fremdsprachige Bei-
packzettel bei, was natürlich gefähr-
lich ist. Denn so kann es zu einer fal-
schen Einnahme kommen. Nachdem
sich die Experten die Medikamente ge-
nau angeschaut und sie analysiert
hatten, stellten sie fest, dass sechs
davon gefälscht waren, vier enthielten
überhaupt keinen Wirkstoff und zwei
zu wenig.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel
und Medizinprodukte verwies in die-
sem Zusammenhang auf eine Studie
der US-Arzneimittelbehörde Food
and Drug Administration (FDA). Dem-
nach waren Internetangebote der
Schlaf- und Beruhigungsmittel Am-
bien, Xanax, Ativan sowie des Antide-
pressivums Lexapro aufgetaucht, bei
denen die Medikamente mit dem
hochwirksamen Wirkstoff Haloperi-
dol verunreinigt waren. Haloperidol
ist ein sogenanntes Neuroleptikum,
das in den Hirnstoffwechsel eingreift
und zur Behandlung von Schizophre-
nie eingesetzt wird. Die Einnahme
dieser gefälschten und mit Haloperi-
dol versetzten Arzneimittel berge die
Gefahr schwerer Nebenwirkungen,
erklärte das Bundesinstitut.
Aber nicht alles ist schlecht. Selbst-
verständlich gibt es seriöse und ver-
trauenswürdige Internetapotheken.
Leider bietet das Internet immer häu-
figer skrupellosen Geschäftemachern
die Möglichkeit, ihre dubiose Ware
anzubieten. Und das machen sie so
geschickt, dass selbst Experten Schwie-
rigkeiten haben, seriöse von unseriö-
sen Anbietern zu unterscheiden. Auf
jeden Fall sollte man vorsichtig sein,
wenn bei Arzneimitteln mit einer
Garantie auf Heilung geworben wird.
Denn solche Mittel sind nicht geprüft.
Vorsicht bei Pillenaus dem InternetEs muss nicht drin sein, was draufsteht
Sie werden wie Aussätzige behan-delt, gedemütigt und gepeinigt.Sie sind Menschen zweiter Klasse.Sie müssen sich in abgelegenenEcken herumdrücken, stehen aufFlughäfen wie Affen in „Glas-käfigen“ oder in kleinen versifftenoder verräucherten „Besenkam-mern“ – die armen Raucher.
Sie fühlen sich regelrecht verfolgt.
Denn die Nichtraucher erhalten mit
den neuen Antirauchergesetzen noch
mehr Schutz – und Macht. Böse
Blicke und unfreundliche Worte ma-
chen deutlich, wie unerwünscht doch
Zigarettenkonsumenten sind. Ein
Abend mit einem schönen Essen in
einem netten Restaurant ist nicht
mehr möglich. Denn ein richtiger
Raucher genießt solche Stunden nur
in Kombination mit einer Zigarette,
Zigarre oder Pfeife. Ein Kneipen-, Bar-
oder Discobesuch treibt ihn nun in
den Wahnsinn.
Auch ich bin eine Geschädigte. Wir
wurden kürzlich – wohlgemerkt nach
dem 1. August 2007 und in Nieder-
sachsen – zum Essen eingeladen. Es
war ein sehr schönes Restaurant mit
mehreren Räumen. Und ich war mir
sicher, dass auch den luftverschmut-
zenden Krebserzeugern einer der vie-
len Räume zur Verfügung stehen
würde. „Nein, alles Nichtraucher“,
antwortete die Kellnerin mit einem
hämischen Grinsen auf den Lippen.
Blöde Nichtraucherin, dachte ich.
Bevor das Essen kam, musste meine
Serviette herhalten, denn mit irgend-
etwas mussten sich meine Finger
beschäftigen. Während ich mein Filet
verspeiste, kreisten meine Gedanken
um die genussvolle Zigarette. Noch
den letzten Bissen im Mund, kramte
ich die Zigaretten aus der Tasche und
verschwand auf die Terrasse. Es dau-
erte nicht lange und ich befand mich
inmitten mehrerer Leidensgenossen.
Schon nach einem kurzen Smalltalk
waren wir uns alle einig: Unsere Poli-
tiker sind menschenfeindlich. Das
werden wir vor allem im Winter spü-
ren, wenn uns der Rauch im Hals
gefriert.
Die Hetzjagd auf Raucher wird, so
glaube ich, noch weitergehen. Ob-
wohl es heißt: „Die Würde des Men-
schen ist unantastbar“, finde ich, dass
teure Zigarettenschachteln mit To-
desanzeigen – so sieht es doch aus –
und die Verbannung aus dem sozialen
Umfeld absolut die Würde verletzen.
In Amerika ist es noch schlimmer.
StippVisite überregional31
Hier müssen die Menschen bei der
Bewerbung für einen Job schon an-
geben, ob sie rauchen. Verneinen sie
das und werden später von „Spionen“
beim Qualmen erwischt, fliegen sie.
Dabei sollten die Politiker doch froh
sein über die ungesunden Raucher.
Sie bringen enorme Steuern ins Säckl
und reduzieren die Rentenjahre.
Na ja, ich kann ja verstehen, dass
Nichtraucher nicht den Qualm ande-
rer einatmen wollen und bewundere
alle, die spontan mit dem Rauchen
Schluss machen – vielleicht gelingt es
mir ja auch. Und Kinder müssen auf
jeden Fall vor Qualm geschützt wer-
den, ganz besonders im Auto muss
Rauchen in Gegenwart der Kleinen
tabu sein. Am besten wäre, wenn es
gar keine Zigaretten mehr zu kaufen
gäbe, dann würden wir Raucher auf
jeden Fall gesünder leben.
Raucher:Verbannt in alle Ewigkeit
Das letzte Wort hat Birgit Russell
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