jahresbericht 2014 | stiftung zewo
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Stiftung Zewo Jahresbericht 2014 | 1
2014
Stiftung ZewoJahresbericht
2 | Stiftung Zewo Jahresbericht 2014
InhaltEditorial 3
Das Jahr in Zahlen 4
Porträt Stiftung Zewo 6
Das Zewo-Gütesiegel 8
Leistungsbericht
Erst- und Rezertifizierungen 10
Neue Zewo-Studie 14
Dienstleistungen für Hilfswerke 16
Weiterentwicklung Standard 18
Information der Öffentlichkeit 20
Jahresrechnung 22
Organe und Strukturen 30
Impressum /CopyrightStiftung ZewoLägernstrasse 278037 ZürichTelefon 044 366 99 55Fax 044 366 99 50www.zewo.chinfo @ zewo.chErscheinungsdatum April 2015
Stiftung Zewo Jahresbericht 2014 | 3
Trix Heberlein Prä sidentin Stiftungsrat
Martina Ziegerer Geschäftsleiterin
Editorial
Spenderinnen und Spender wollen sicher sein, dass ihre Spende ankommt. Bei Hilfswerken mit Gütesiegel können sie darauf ver-trauen. Sie erfüllen strenge Anforderungen und werden regelmäs-sig von der Zewo kontrolliert.Hilfswerke, die sich von der Zewo prüfen lassen, durchlaufen ein anspruchsvolles Verfahren. Nur wer die strengen Anforderun-gen erfüllt, erhält das Gütesiegel. Die Zewo kontrolliert die zerti-fizierten Hilfswerke regelmässig. So stärkt sie das Vertrauen in die gemeinnützige Tätigkeit.
Vertrauen ist gut – Kontrolle ist bürokratischSolche Prüfungen erfordern Nachweise, Analysen und eine systema- tische Beurteilung von Fakten. Sie basieren auf fundierten Grund-lagen und verlangen das Einhalten von Normen. So werden die Entscheide willkürfrei, nachvollziehbar und finden breite Akzep-tanz. Ein gewisses Mass an Bürokratie lässt sich dabei nicht ver-meiden. Dies brachte auch die Zewo-Tagung 2014 «Vertrauen ist gut – Kontrolle ist bürokratisch» zum Ausdruck. Sie befasste sich mit den vielfältigen Ansprüchen, denen ein vertrauenswürdiges Gütesiegel genügen muss.
Neue StandardsBei der Überarbeitung der Zewo Standards begegnen wir über-mässiger Bürokratie mit risikoorientiertem Vorgehen. Dazu führ-ten wir eine Risikoanalyse durch und sprachen mit verschiedenen Stellen, zu denen wir Berührungspunkte mit unserer Arbeit sahen. Wir bezogen die Vertreterinnen und Vertreter von Hilfswerken frühzeitig in die Diskussion ein: Eine Fokusgruppe befasste sich mit dem Thema «Reserven», eine zweite mit dem Thema «Fund-raising». Die Präsidentinnen und Präsidenten der grossen Hilfs-werke teilten uns ihre Wünsche zur Corporate Governance mit. Wir werden diese so weit als möglich berücksichtigen. In Bezug auf die Standards zur Rechnungslegung für NPOs wirkten wir in der Arbeitsgruppe zu Swiss GAAP FER 21 allfälligen Widersprü-chen und Doppelspurigkeiten entgegen. Zudem aktua lisierten wir in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg die wichtigsten Kennzahlen zu den Einnahmen, den Kosten und den Reserven von Hilfswerken. Die Erkenntnisse daraus sind in den ersten Entwurf der neuen Zewo-Standards eingeflossen. Sie gehen nach der Diskussion im Stiftungsrat in die Vernehmlassung. Wir sind zuver-
sichtlich, dass ein schlankes, konsistentes und gut verständliches Regelwerk daraus resultiert. Es soll die relevanten Risiken abde-cken, die das Vertrauen in die gemeinnützige Tätigkeit gefährden kann. Wir danken allen, die sich in diesen Prozess eingebracht haben oder dies noch tun werden. Speziell danken wir den über 500 Hilfswerken, die sich von uns prüfen lassen sowie den vielen Spenderinnen und Spendern, die auf das Zewo-Gütesiegel achten.
Neue RäumeNicht nur die neuen Zewo-Standards nehmen Formen an. Auch der Umzug ins Forum Z an der Pfingstweidstrasse ist mit der Unter-zeichnung des Mietvertrags konkret geworden. Im Juni 2015 ist es soweit.
Neue AufgabenPer Ende 2014 kam es zu einigen Neuerungen in den Gremien: Stephan Haag ist aus dem Rekursgericht zurückgetreten. Er gehörte dem Gremium, das er zuletzt präsidierte, seit dessen Gründung an. Beat Wiederkehr und Bruno Purtschert sind aus dem Zertifizierungsausschuss zurückgetreten. Sie gehörtem diesem ebenfalls seit der Gründung an. Für ihr langjähriges Engagement danken wir allen dreien herzlich und wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute. Ursula Widmer-Schmid hat das Präsidium des Rekursgerichts übernommen und Karin Scherrer Reber konn-te als neues Mitglied für das Rekursgericht gewonnen werden. Die Nachfolge im Zertifizierungsausschuss treten Claudia Andri Krensler und Lucia Gerber an. Kurt Grüter wurde zum Vize-Präsi-denten des Stiftungsrats, dem er seit 2013 angehört, gewählt. Wir gratulieren den Neugewählten herzlich und danken ihnen, dass sie sich zur Verfügung gestellt haben. Wir wünschen ihnen viel Freude an der neuen Aufgabe und freuen uns auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.
DankeEin besonderer Dank geht an das Zewo-Team: Es hat in einem reich befrachteten Jahr nebst den laufenden Aufgaben die Überar-beitung der Zewo-Standards termingerecht vorangebracht. Eben-so danken wir den Mitgliedern des Stiftungsrats, des Anlageaus-schusses und des Zertifizierungsaausschusses sowie des unab-hängigen Rekursgerichts für ihren wertvollen Einsatz.
4 | Stiftung Zewo Jahresbericht 2014
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450 000Seiten wurden auf zewo.ch aufgerufen.
Im Sammlungskalender wurden
nationale Samm-lungen zur Neu-spendergewin-nung koordiniert.
7 Hilfswerkesind neu mit dem Zewo-Gütesiegel ausgezeichnet worden.
Rund 900Anfragen, Hinweise und Beschwerden hat der Zewo-Auskunftsdienst entgegengenommen und bearbeitet.
2014ZEWO-Studie
des Aufwands von Hilfswerken wer-den für Projekte und Dienstleistun-gen eingesetzt.
benötigt ein Hilfswerk, um 1 Spenden franken einzuwerben.
solange reicht das Organisations-kapital eines Hilfswerks, um die Ausgaben zu decken.
79%
85
21.2 Rappen
1 Jahr
spendenstatistikFranken beträgt das Spenden-volumen in der Schweiz
Franken Spenden haben Hilfswerke mit Zewo-Gütesiegel erhalten.
Franken Umsatz erreichten die Hilfswerke mit Zewo-Gütesiegel
1,7 Mia.1,1 Mia.
3,22 Mia.
2014Das Jahr in Zahlen
Stiftung Zewo Jahresbericht 2014 | 5
508 Hilfswerke tragen das Zewo-Gütesiegel
64 Rezertifizierungenwurden neu eröff net und
49 Hilfswerke haben das Rezertifi zierungs-verfahren erfolgreich durchlaufen
16 Organisationen ohne Gütesiegel sind uns besonders aufgefallen. Wir haben aufgrund von Hin-weisen aus der Bevölkerung entweder festgestellt, dass sie intransparent sind oder dass sie in wesentlichen Punkten stark von unseren Standards abweichen. In beiden Fällen mahnen wir Spenderinnen und Spender zur Vorsicht.
Themenzeitung von Swiss�ndraising und Zewo | November 2014
Spenden
Drei Generationen – engagiert �r einebessere Welt 8
Was 100 Franken alles bewirken können 10
Welcher Spendentyp bin ich ? 18
Mit Herz und Verstand
1 Million Leserinnenund Leser hat die Spenden-beilage zum Thema «Spenden mit Herz und Verstand» in der Sonntags-Zeitung und der NZZ am Sonntag erreicht.
0 Gesuchevon Tierschutz organisa-tionen zur Erlangung des Zewo-Gütesiegels erhalten, obwohl dies seit 2013 möglich ist.
Über 180 Teilnehmende an der Zewo-Tagung am 23. September 2014 in Bern
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Porträt Stiftung ZewoAls Zertifizierungsstelle sorgen wir dafür, dass Spenderinnen und Spender geprüften Hilfswerken vertrauen können. Ihre Spende kommt an.
Stiftung Zewo Jahresbericht 2014 | 7
Die Zewo hat 1934 als Auskunftsstelle für Spenderin-nen und Spender ihre Tätigkeit aufgenommen. Wenige Jahre später zeichnete sie seriöse Hilfswerke mit dem Güte siegel aus. Bis ins Jahr 2001 war die Zewo als Verein organisiert. Seit 2001 ist sie eine unabhängige Stiftung. Sie arbeitet als Zertifizierungsstelle für gemeinnützi-ge Spenden sammelnde Organisationen und betreibt einen Informations- und Auskunftsdienst für Spender-innen und Spender.
Das Vertrauen in die gemeinnützige Tätigkeit soll erhal-ten bleiben. Dazu fördern wir die Lauterkeit von Spen-den sammelnden Organisationen und setzen uns für den gewissenhaften Umgang mit Spenden ein. Wir engagie-ren uns dafür, dass Hilfswerke ihre Spenden zweckbe-stimmt, effizient und wirkungsorientier einsetzen. Zu-dem fördern wir die Transparenz im Spendenwesen, informieren Spenderinnen und Spendern und bieten ihnen Orientierungshilfen.
Wir prüfen, ob Hilfswerke, die unser Gütezeichen tragen möchten, unsere Standards einhalten. Sie erhalten das Siegel nur, wenn sie die strengen Anforderungen erfüllen und sich regelmässig von uns kontrollieren lassen. Zu-dem beantwortet unser Auskunfts- und Informations-dienst Fragen rund ums Spenden und geht Hinweisen nach. Auf zewo.ch warnen wir vor dubiosen Praktiken beim Spendensammeln. Wir zeigen, wo Vorsicht geboten ist und welche Organisationen nicht transparent sind.
Das Zewo-Gütesiegel hat sich in der Schweiz etabliert. Es ist ein einzigartiger Qualitätsausweis für gemeinnüt-zige Spenden sammelnde Organisationen. Mehr als 500 Hilfswerke sind erfolgreich zertifiziert und tragen das Gütezeichen. Sie erhalten jedes Jahr mehr als eine Mil-liarde Franken Spenden. Wir setzten alles daran, dass die grosse Solidarität in der Bevölkerung erhalten bleibt und dass zertifizierte Hilfswerke weiterhin Ihr Vertrau-en verdienen.
Wer wir sind
Was wir wollen
Was wir tun
Was wir erreicht haben
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Das Zewo-Gütesiegel
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Das Gütesiegel zeichnet vertrauenswürdige gemeinnützige Spenden sam-melnde Organisationen aus. Zertifizierte Hilfswerke setzen ihre Mittel zweckbestimmt, effizient und wirkungsorientiert ein.
An wen richtet sich das Gütesiegel ? Spenderinnen und Spender erkennen sofort, ob ein Hilfswerk se-riös ist. Zudem dient das Label institutionellen Geldgebern beim Beurteilen von Gesuchen. Das Gütezeichen erleichtert Firmen den Entscheid, wem sie Vergünstigungen gewähren. Und es hilft Be-hörden, wenn sie Sammlungen bewilligen.
Wie erkenne ich, ob ein Hilfswerk zertifiziert ist ?Mit der Online-Suche auf zewo.ch erkennen Sie auf einen Blick, ob eine Organisation das Zewo-Gütesiegel trägt oder nicht. Die Zewo bietet zudem ein Verzeichnis mit allen zertifizierten Hilfs-werken an. Auf ihrer Webseite warnt sie vor dubiosen Praktiken und intransparenten Organisationen. Erfolgreich geprüfte Hilfs-werke bilden das Zewo-Gütesiegel auf ihren Sammlungsaufru-fen, Einzahlungsscheinen, Jahresberichten, Inseraten, TV-Spots und anderen Publikationen gut sichtbar ab.
Wer kann sich von der Zewo prüfen lassen ?Gemeinnützige Organisationen mit Sitz in der Schweiz kön-nen eine Prüfung durch die Zewo beantragen. Voraussetzung ist, dass sie sich sozialen, humanitären oder sozio-kulturellen Aufgaben widmen oder dass sie im Umwelt-, Arten- oder Tier-schutz tätig sind. Zudem muss die Organisation seit zwei Jah-ren bestehen. Interessierte Hilfswerke finden mit dem Selbst-test auf zewo.ch heraus, ob sie die wichtigsten Voraussetzun-gen bereits erfüllen.
Was prüft die Zewo ? Die Zewo prüft, ob die Organisation gemeinnützig ist, ob das Hilfswerk fair sammelt und ob es offen über seine Tätigkeit be-richtet. Besonders genau schaut sie die Finanzen an: Setzt das Hilfswerk die Spenden effizient und wirkungsorientiert für den angegebenen Zweck ein? Wieviel benötigt es für die Adminis-tration? Was kostet die Mittelbeschaffung? Wie hoch sind die
Vergütungen? Die Zewo verlangt eine revidierte Jahresrechnung, die über die tatsächliche Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage Auskunft gibt. Die Führung der Organisation muss zeitgemäs-sen Anforderungen entsprechen. Die Zewo achtet beispielswei-se darauf, dass die leitenden Organe ihre Verantwortung wahr-nehmen und dass es angemessene Kontrollen gibt.
Wie läuft die Prüfung ab ?Wenn eine Organisation die Voraussetzungen zur Prüfung erfüllt und ein vollständiges Gesuch einreicht, eröffnet die Zewo die Vorprüfung. Die Organisation erhält nach Durchsicht der Unter-lagen einen Zwischenbericht. Daraus erfährt sie, ob es wesent-liche Mängel gibt, die sie beheben muss, bevor die Prüfung wei-tergeführt wird. Das Hilfswerk entscheidet selber, ob es sich der vertieften Hauptprüfung mit Besuch der Organisation unterzie-hen will. Wenn es diese besteht und die Anforderungen der Zewo erfüllt, erhält das Hilfswerk das Zewo-Gütesiegel.
Wie regelmässig kontrolliert die Zewo ein Hilfswerk?Jedes Jahr reichen Organisationen mit Zewo-Gütesiegel der Ze-wo ihren Jahres- und Leistungsbericht sowie die revidierte Jah-resrechnung zur Durchsicht ein. Eine vollumfängliche Kontrolle erfolgt turnusmässig alle fünf Jahre. In begründeten Fällen kann die Zewo diese Prüfung jederzeit vorziehen. Zudem geht sie Hin-weisen umgehend nach, wenn diese zertifizierte Hilfswerke be-treffen, die gegen die Standards verstossen.
Welche Sanktionen gibt es ?Stellt die Zewo fest, dass eine Organisation die Anforderungen nicht mehr erfüllt, erteilt sie ihr eine Auflage. Die Organisa tion muss den beanstandeten Sachverhalt innerhalb einer bestimm-ten Frist in Ordnung bringen. Nach Ablauf der Frist kontrolliert die Zewo, ob die Auflage erfüllt ist. Besteht der Mangel auch nach Ab-lauf der Frist, entzieht die Zewo der Organisation das Güte siegel.
Erst- und Rezertifizierungen
241 Unterorganisationen 187 einfache Organisationen 47 Heime 33 Mutterorganisationen
Hilfswerke mit Zewo-Gütesiegel
Erstzertifizierungen
508Hilfswerkemit Zewo-Gütesiegel31.12.2014
503Hilfswerkemit Zewo-Gütesiegel1.1.2014
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Über 500 Non-Profit Organisationen unterstreichen ihre Glaub-würdigkeit mit dem Zewo-Gütesiegel. Sie erfüllen die strengen Anforderungen der Zewo.
Zu den zertifizierten Organisatio-nen gehören bedeutende nationa-le Hilfswerke, internationale tätige Organisationen, kleinere NPOs und lokal tätige Werke. Auch rund 50 Hei-me und Werkstätten für Menschen mit unterschiedlichen Behinderun-gen sind mit dem Zewo-Gütesiegel ausgezeichnet. Dazu kommen über 240 kantonale oder regionale Sek-tionen von nationalen Organisatio-nen. 508 Organisationen tragen das Zewo-Gütesiegel. Sie lassen sich regel mässig prüfen und erfüllen die strengen Anforderungen der Zewo. Das stärkt ihre Glaubwürdigkeit.
60 Prüfverfahren abgeschlossenIm Berichtsjahr erhielten sechs Or-ganisationen neu das Zewo-Güte-siegel. Sie sind gemeinnützig tätig und informieren transparent über ihre Tätigkeit und ihre Finanzen. Alle erfüllen unsere Kriterien zur Kom-munikation und zum gewissenhaf-ten Umgang mit Spenden. Sie ver-fügen über angemessene Kontrollen und eine gute Führungs- und Orga-nisationsstruktur. Wir empfehlen Spenderinnen und Spendern die-se Hilfswerke zu unterstützen. Wir lehnten keinen Antrag ab. Fünf Orga-nisationen wiesen wir jedoch darauf hin, dass sie in wichtigen Punkten von unseren Standards abweichen. Sie zogen anschliessend ihr Gesuch zurück. Zum Jahresende waren noch fünf Erstprüfungen offen. Diese Or-ganisationen müssen Mängel behe-
ben bevor sie die Zewo-Standards erfüllen. Zudem haben wir 49 Hilfs-werke turnusgemäss in vollem Um-fang überprüft und rezertifiziert.
Hilfswerke regelmässig kontrollierenWir bestehen darauf, dass zertifi-zierte Hilfswerke unsere Standards erfüllen. Dazu ist eine regelmäs-sige, sorgfältige und konsequente Überprüfung unerlässlich. Sie fin-det alle fünf Jahre statt. 36 der 49 kontrollierten Organisationen er-hielten eine Auflage. Sie erfüllten die rund hundert Prüfkriterien nicht mehr vollumfänglich. Oft ging es um Finanz berichte, die nicht genug aus-sagekräftig waren. Bei rund einem Viertel der geprüften Organisationen beanstandeten wir Aspekte der in-ternen Kontrolle. Meist waren es die Regeln zu den Unterschriften. Auf-fällig war, dass es mehr Auflagen zu Spendenaufrufen gab als früher. Die Hilfswerke sammeln emotional und oft mit konkreten Beispielen. Manchmal war für Spenderinnen und Spender nicht klar erkennbar, ob sie mit ihrer Spende die gesam-te Tätigkeit der Organisation oder nur einen bestimmten Bereich un-terstützten. Um das Gütesiegel nicht zu verlieren, beheben die Hilfswer-ke die beanstandeten Punkte inner-halb der gesetzten Fristen. Zum Jah-resende waren noch 58 Überprüfun-gen pendent. Diese schliessen wir im ersten Halbjahr 2015 ab.
Kontrolle der Auflagen
Rezertifizierungen
Prüfung Swiss NPO-Code
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Stiftung Zewo Jahresbericht 2014 | 13
Ende 2014 nicht mehr zertifiziert
UnterorganisationenGönnergemeinschaft Hogar Bambi ( Auflösung, Fusion)
FRAGILE Suisse Valais ( Auflösung)
2014 neu zertifiziert
OrganisationenInternationales Blaues Kreuz
Kispex Kinder-Spitex Kanton Zürich
mission 21, evangelisches missionswerk basel
Stiftung für krebskranke Kinder, Regio Basiliensis
taki mundo, Institut für benachteiligte Jugendliche
women’s hope international
UnterorganisationenCroce Rossa Svizzera, Sezione del Luganese
Auflagen konsequent kontrollierenWir kontrollieren, ob die geprüf-ten Organisationen die ausgespro-chenen Auflagen innerhalb der ge-setzten Fristen umsetzen. Im Jahr 2014 stellten wir fest, dass 37 von 39 Hilfswerken die Auflagen termin-gerecht erfüllt hatten. In zwei Fällen waren die Auflagen noch nicht fer-tig umgesetzt. Beide Organisationen erhielten eine letzte Nachfrist.
Prüfung Swiss NPO-CodeHilfswerke mit Zewo-Gütesiegel können sich zusätzlich dem Swiss NPO-Code unterstellen. Das Regel-werk enthält ergänzende Richtli-nien zur Corporate Governance für grosse Nonprofit-Organisationen. Die Zewo prüft für den Verein Swiss NPO-Code, ob diese Hilfswerke den Code einhalten. Im Berichtsjahr ha-ben wir neun Prüfungen abgeschlos-sen. Zwei im Laufe des Jahres er-öffnete Fälle schliessen wir bis im Sommer 2015 ab.
Stiftung FER überarbeitet Emp-fehlungen für Hilfswerke (Swiss GAAP FER 21) Die Stiftung FER überarbeitete ihre «Fachempfehlungen zur Rech-nungslegung für soziale Non-Profit Organisationen (Swiss GAAP FER 21)». Die Zewo war in der Arbeits-gruppe vertreten. Sie setzte sich dafür ein, dass das neue Regelwerk mit dem Recht zur Rechnungs legung
vereinbar ist. Hilfswerke sollen nur einen Abschluss erstellen, der so-wohl Swiss GAAP FER 21 als auch das Gesetz erfüllt. Der Knackpunkt waren die Passiven. Sie gliedern sich üblicherweise in Fremdkapi-tal, Fondskapital und Organisations-kapital. Das ist wesentlich, um die Vermögens- und Finanzlage von Nonprofit-Organisationen zu be-urteilen. Der Ausweis ist auch wei-terhin in diesen drei Teilen möglich. Wichtige NPO-Verbände, Organisa-tionen mit Zewo-Gütesiegel, Fach-personen und Teilnehmende der Zewo-Tagung 2014 beteiligten sich an der Vernehmlassung der über-arbeiteten Standards. Sie stimm-ten dem Entwurf zu. Insbesondere befürworteten sie, dass Hilfswer-ke die Vergütung an die Geschäfts-leitung im Anhang der Jahresrech-nung summarisch ausweisen müs-sen. Sie können nur darauf verzich-ten, wenn die Geschäftsleitung aus einer einzigen Person besteht. Die neuen Bestimmungen zu Swiss GAAP FER 21 treten am 1.1.2016 in Kraft. Eine frühere Anwendung ist möglich. Die Veröffentlichung erfolgt als Bestandteil der Fachempfehlun-gen FER 2014/15 im Frühjahr 2015.
14 | Stiftung Zewo Jahresbericht 2014
Neue Zewo-Studie: Kennzahlen
Die Zewo aktualisierte ihre Kennzah-len zu Hilfswerken in der Schweiz. Sie führte in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg eine Stu-die durch, an der 350 Hilfswerken mit Zewo-Gütesiegel teilgenommen haben. Die Auswertung der anony-misierten Datensätze erfolgte unter der Leitung von Professor Markus Gmür. Der Bericht dazu erscheint 2015. Er enthält neue Benchmarks zur Kostenstruktur, zur Fundrai-sing-Effizienz und zur Höhe der Re-serven. Die Daten dienen der Füh-rung und Vergleichbarkeit von ge-meinnützigen Spenden sammeln-den Organisationen.
Wieviel geht in die Projekte und Dienstleistungen?Der erste Teil der Studie befasst sich mit der Kostenstruktur der Hilfs werke. Die ermittelten Kenn-zahlen zeigen, wieviel eine Organi-sation für Projekte und Dienstleis-tungen einsetzt und wieviel sie für
die damit verbundene Administra-tion und Mittelbeschaffung benö-tigt. Diese Erkenntnisse sind ein In-diz dazu, wie effizient eine Organi-sation insgesamt arbeitet. Die un-tersuchten Organisationen setz-ten im Jahr 2013 durchschnittlich 79% ihres Aufwands für Projekte und Dienstleistungen ein. Sie be-nötigten 13,4% für administrative Aufgaben und gaben 7,6% für das Fundraising und die Werbung aus. Die Werte veränderten sich kaum im Vergleich zu früheren Jahren. Die Unterschiede zwischen einzel-nen Organisationen lassen sich mit folgenden statistisch signifikanten Einflussfaktoren zumindest teilwei-se erklären: Hilfswerke, die im In-land tätig sind, setzen weniger für die Mittelbeschaffung ein als inter-nationale Organisationen. Grosse Organisationen geben einen ge-ringeren Anteil für das Fundraising und die Werbung aus als kleine Wer-ke. Je grösser der Anteil der Spen-
den an den Gesamteinnahmen ei-ner Organisation ist, um so grösser ist der Anteil, den sie für die Mit-telbeschaffung aufwenden muss. Auch der Spenden-Mix zeigt einen Einfluss auf die Kostenstruktur: Je grösser der Anteil Einzelspenden an den gesamten Spendeneinnah-men ist, umso höher ist der Mittel-beschaffungsaufwand einer Orga-nisation.
Wieviel kostet ein Spenderfranken? Der zweite Teil der Studie befasst sich mit der Frage, wie effizient eine Organisation ihre Spenden sammelt. Nebst der Fundraising-Effizienz gibt der Return on Fundraising Invest-ment (ROFI) darüber Auskunft. Er zeigt, wie oft sich ein für das Fund-raising oder die Werbung eingesetz-ter Franken nach Abzug dieser Kos-ten vervielfacht hat.
Die Hilfswerke wendeten im Jahr 2013 durchschnittlich 21,2 Rappen
KOSTENSTRUKTUR FUNDRAISING-EFFIZIENZ
Definition
Sie zeigt, wieviel eine Organisation für Projekte und Dienst leistungen einsetzt und wieviel sie für die damit verbundene Administration und Mittelbeschaffung benötigt.
Sie zeigt, wie effizient eine Organisation ihre Spenden sammelt. Oder anders ausgedrückt: Wieviel kostet ein Spendenfranken?
Kosten (gemäss Zewo-Methodik) Gesamtaufwand
Mittelbeschaffungsaufwand Spendeneinnahmen
Es wurden die globalen Zahlen berücksichtigt, also der gesamte Aufwand für Fundraising und Werbung und alle Arten von Spen-deneinnahmen. Dies hat den Vorteil, dass keine Unschärfen bei Abgrenzungen entstehen. Die so ermittelten Kennzahlen sind nicht vergleichbar mit Kennzahlen zu einzelnen Fundraising-Aktionen. Dafür existieren andere Instrumente wie das Direct Mail Panel von Swissfundraising.
Projekte und Dienstleistungen (inkl. Begleitaufwand)Administration (gesamt)Mittelbeschaffungübrige Administration
21%(19%)
79%(81%)
8%(5%)
13%(11%)
im Durchschnitt
50% Wert
DURCHSCHNITTSWERT (50% WERT) ERGEBNIS
21,2 Rappen
14,3 Rappen
50% Wert = Wert, der die Fälle in zwei Hälften teilt. Er wird auch als mittlerer Wert, Zentralwert oder Median bezeichnet.
Definition
Stiftung Zewo Jahresbericht 2014 | 15
und Benchmarks für Hilfswerke
auf, um einen Spen-denfranken einzuwer-ben. Bei der Hälfte der Organisationen koste-te der Spendenfran-ken weniger als 14,3 Rappen. Dies lässt auf grosse Unterschiede bei den einzelnen Or- ganisationen schlies-sen. Wer seine Spenden überwiegend im Be- ziehungs markt sam- melt, weist eine bes- sere Fundraising- Effi- zienz auf als jene, die hauptsächlich im Massenmarkt aktiv sind. Hier spielt die Abhängigkeit der Org -
anisation eine andere Rolle: Je grös-ser der Anteil der Spenden an den gesamten Einnahmen einer Orga-nisation ist, um so besser fällt ihre Fundraising-Effizienz aus. Hilfswer-ke mit einer hohen Professionalisie-
rung im Fundraising weisen hinge-gen tendenziell eine geringere Fund-raising-Effizienz aus. Die Hilfswer-ke erzielten pro eingesetztem Fran-ken im Durchschnitt einen Spende-nerfolg von 14.55 Franken. Bei der Hälfte der Organisationen lag dieser Wert aber nur über 5.14 Franken. Auch hier gibt es grosse Unterschie-de zwischen den einzelnen Organi-sationen. Die Einflussfaktoren auf die Fundraising-Effizienz bestä-tigten sich auch für den Return on Fundraising Investment: Je grösser die Abhängigkeit von Spenden, umso besser die Kennzahl. Bei einer höhe-ren Professionalisierung im Fundrai-sing verschlechtert sie sich aller-dings tendenziell.
Wie lange reichen die Reserven? Der dritte Teil der Studie unter-sucht die Höhe der Reserven. Er zeigt, wie lange das vorhan-dene Kapital die Ausgaben ei-nes Hilfswerks deckt. Im Durch-
schnitt reicht das Organisations-kapital für ein Jahr. Bei der Hälf-te der Organisationen waren es je-doch weniger als sieben Monate. Bezog man das zweckgebunde-ne Fondskapital in die Betrach-tung ein, reichten die Reserven im Durchschnitt für 15,4 Monate. Hier lag der 50%-Wert bei zehn Monaten. Auch bei den Reserven gibt es grosse Unterschiede zwi-schen einzelnen Organisationen. Sie lassen sich teilweise mit den folgenden statistisch signifikan-ten Faktoren erklären: Organisati-onen, die weniger stark auf Spen-den angewiesen sind und stabile-re Einnahmequellen haben, wei-sen tiefere Reserven auf als an-dere. Jüngere Hilfswerke haben weniger Reserven als Organisati-onen, die vor 1970 gegründet wur-den. Zudem verfügen mittelgrosse Organisationen relativ betrachtet über geringere Reserven als klei-ne und grosse Hilfswerke.
Er zeigt, wie oft sich ein für das Fundraising oder die Werbung eingesetzter Franken nach Abzug der Kosten vervielfacht
Sie zeigen, wie lange das vorhandene Kapital die Ausgaben eines Hilfswerks deckt.
Spendeneinnahmen – Mittelbeschaffungsaufwand Mittelbeschaffungsaufwand
RETURN ON FUNDRAISING INVESTMENT | ROFI RESERVEN
Organisationskapital Gesamtausgaben
Organisationskapital + FondskapitalGesamtausgaben
q 12 Monate
q 12 Monate
Es wurden die globalen Zahlen berücksichtigt, also der gesamte Aufwand für Fundraising und Werbung und alle Arten von Spen-deneinnahmen. Dies hat den Vorteil, dass keine Unschärfen bei Abgrenzungen entstehen. Die so ermittelten Kennzahlen sind nicht vergleichbar mit Kennzahlen zu einzelnen Fundraising-Aktionen. Dafür existieren andere Instrumente wie das Direct Mail Panel von Swissfundraising.
Quote 1 =
Quote 2 =
im Durchschnittim Durchschnitt
im Durchschnitt
50% Wert50% Wert
50% Wert
ERGEBNIS
12,2 Monate
15,4 Monate
14,55 q
6,6 Mt.
10 Monate
5,14 q
ORGANISATIONSKAPITAL
ORGANISATIONSKAPITAL UND FONDSKAPITAL
Definition
Die Kostenstudie ist bei der Stiftung Zewo erhältlich.
16 | Stiftung Zewo Jahresbericht 2014
Dienstleistungen für Hilfswerke
geschätzte Spendeneinnahmen in Mio. CHF nach bisheriger Spenden einnahmendefinition
geschätzte Spendeneinnahmen in Mio. CHF nach neuer Spenden einnahmendefinition
Hochrechnung Spendenvolumen Schweiz 2003 bis 2013Gesamte Spendeneinnahmen in Mio. Franken
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
1071
1073
1709
1082 11
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1644 16
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Stiftung Zewo Jahresbericht 2014 | 17
Die Zewo unterstützt Hilfswerke mit einem Leitfaden zur Wirkungsmessung. Sie publiziert eine jährliche Spendenstatistik und führt regelmässig Tagungen durch. Zudem ko ordiniert sie die Termine der nationa-len Samm lungen zur Neuspendergewinnung.
Wirkungsorientierung weiter fördernDie Zewo fördert wirkungsorientier-tes Planen und Handeln mit Refera-ten am Zentrum für universitäre Wei-terbildung der Universität Bern (Kurs «Wirkungsmessung für NPO») und am Nadel der ETH Zürich (Kurs «Pla-nung und Monitoring von Projekten»). Sie thematisierte die Wirkung von Hilfswerken auch an der Zewo-Ta-gung. Peter Schmidt, Co-Head Advi-sory Services von Helvetas Swiss In-tercooperation, berichtete über sei-ne Erfahrungen bei der Umsetzung der Wirkungsmessung in der Pra-xis. Andreas Rickert, Vorstandsvor-sitzender der Phineo AG Berlin, ging auf die Bedeutung von wirkungsori-entierter Berichterstattung für die Zivilgesellschaft ein. Auch bei den laufenden Prüfverfahren bespricht die Zewo das Thema nach Möglich-keit mit den Hilfswerken.
42 Hilfswerke koordinierten nationale SammlungenIm Jahr 2014 koordinierten 42 Or-ganisationen ihre Sammlungstermi-
ne im Sammlungskalender der Ze-wo. Es geht dabei primär um natio-nale Kampagnen mit denen Hilfs-werke um neue Spenderinnen und Spender werben. Zehn Hilfswerke führten dreimal pro Jahr eine gros-se Sammlung durch. 23 Hilfswerke hatten zwei Termine reserviert und acht Organisationen sammelten nur einmal in der ganzen Schweiz. Dies entspricht dem langjährigen Durch-schnitt. Die Zahl der belegten Ter-mine und die Anzahl der Organisa-tionen im Sammlungskalender va-riierte in den letzten Jahren nur ge-ringfügig.
Zum siebten Mal mehr Spenden für HilfswerkeDie Zewo veröffentlicht jeden Herbst eine Spendenstatistik. Sie basiert auf den revidierten Zahlen aus den Jahresrechnungen. Die Schätzung zeigt, dass das gesamte Spenden-volumen in der Schweiz rund 1,7 Milliarden Franken beträgt. Es ist zum siebten Mal in Folge gestie-gen. Hilfswerke mit Zewo-Gütesie-gel haben 1,1 Milliarden Franken
Spenden erhalten. Ihr Wachstum lag über demjenigen des Gesamt-marktes. Auch die weiteren Einnah-men von Hilfswerken mit Zewo-Gü-tesiegel sind seit 2010 kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2013 erreichten die zertifizierten Hilfswerke einen Umsatz von 3,22 Milliarden Fran-ken. Das entspricht einem Wachs-tum von 3,8%.
Internet- und SMS-Spenden bisher ohne RelevanzDie Spenden, die über Internet, SMS oder Mobiltelefone zu den Hilfswer-ken gelangen, sind mit 2,8 Millionen Franken noch unbedeutend. Sie ma-chen weniger als 0,5% aller Spen-den an zertifizierte Organisationen aus. Den grössten Teil von Spenden über neue Kanäle generieren die Hilfswerke mit ihrer eigenen Web-seite. Die meisten Spenderinnen und Spender überweisen ihre Spende weiterhin per Post oder Bank direkt auf das Konto eines vertrauenswür-digen Hilfswerks. Das geht aus einer erstmals durchgeführten Untersu-chung der Zewo hervor.
18 | Stiftung Zewo Jahresbericht 2014
WeiterentwicklungStandardsDie Zewo überprüft ihre Standards. Sie geht dabei risiko-orientiert vor und bezieht verschiede Anspruchsgruppen ein. An der Zewo-Tagung hat sie die Bedürfnisse und Wünsche thematisiert und das weitere Vorgehen erläutert.
Stiftung Zewo Jahresbericht 2014 | 19
Zewo-Tagung 2014 «Vertrauen ist gut – Kontrolle ist bürokratisch»Hilfswerke sind auf Vertrauen angewiesen. Wie entsteht es? Wann ist das Bauchgefühl ausreichend und wo sind faktenbasierte Kontrollen notwendig? Die Zewo- Tagung 2014 hat sich diesen Fragen gewidmet.
Früher war das Vertrauen von dem geprägt, was uns bekannt war. Familie oder Verwandte, Ortsgebunden-heit und persönliche Erfahrung waren wichtig. Heute vertrauen wir Systemen, Institutionen oder der Wissen-schaft. Vertrauen hat sich immer mehr von Vertrau-tem abgekoppelt. Vertrauen ist abstrakter geworden. Dies führte Karin Frick, Leiterin Research am Gottlieb Duttweiler Institut in ihrem Referat aus. Wir vertrauen in den Markt, auf unabhängige Fachleute oder auf Verträ-ge. Qualitätsprüfungen und Expertengutachten spielen dabei eine wichtige Rolle. Gleichzeitig prognostizierte die Forschungsleiterin, dass Vertrauen mit zunehmen-der Verbreitung von So cial Media immer mehr von sozia-len online Netzen geprägt wird. Wir werden dem vertrau-en, was Freunden und Freunden von Freunden gefällt und folgen peer-to-peer Empfehlungen. Auch in einer zunehmend komplexeren Welt bleibt Vertrauen wichtig. Die persönliche Erfahrung von früher wird durch online «Instant- Intimität» ersetzt. In diesem Szenario spie-len Fakten eine untergeordnete Rolle. Letztlich zählt das gute Bauchgefühl.
Für alle, die nicht nur auf das Bauchgefühl setzen wollen, präsentierte Prof. Dr. Markus Gmür, Direktor und Leiter Forschung VMI, der Universität Freiburg die ersten Ergebnisse aus der aktuellen Zewo-Studie zur Kostenstruktur.
Delphine Centlivres, Geschäftsleiterin Transparency International Schweiz, votierte für Transparenz zur
Bekämpfung von Korruption. Dabei standen Organisa-tionen, die in der Entwicklungszusammenarbeit tätig sind, im Fokus. Zur Prävention empfahl sie Risikoana-lysen, organisatorische Massnahmen, Verhaltensregeln, Schulung, Kommunikation und ein klares Bekenntnis der Führung zur Korruptionsbekämpfung.
Subventionsgeber legen besonderen Wert darauf, dass die finanziellen Mittel zweckgebunden, wirtschaft-lich und wirksam eingesetzt werden. Dies machte Daniel Aegerter, Stv. Leiter Bereich Subventionen und Cont-rolling im Bundesamt für Sozialversicherung, deutlich. Es ist ihnen aber auch ein Anliegen, dass Hilfswerke im Rahmen ihrer Möglichkeiten wirtschaftliche Eigen-leistungen erbringen und ihre anderweitigen Finanzie-rungsmöglichkeiten ausschöpfen. Ähnlich sah es auch Andreas Rickert, Vorstandsvorsitzender der Phineo AG aus Berlin. Er unterstrich die Bedeutung der Wirkungs-analyse für die Stärkung der Zivilgesellschaft.
Überarbeitung der Zewo-StandardsFür die Zewo wird es nicht ganz einfach, die vielfältigen Ansprüche bei der Überarbeitung der Standards unter einen Hut zu bringen, vor allem weil sie gleichzeitig darauf achten will, dass die Last bürokratischer Kont-rollen nicht überbordet. Martina Ziegerer, Geschäftslei-terin der Zewo, führte aus, dass die Zewo ein risikoori-entiertes Vorgehen gewählt hat. Sie prüft, wo es in den heutigen Regeln Lücken gibt und wo sie Ballast abwer-fen kann. Die neuen Standards sollen kompakter und übersichtlicher werden. Die Vernehmlassung ist für die erste Jahreshälfte 2015 geplant. Die neuen Reglemente werden frühestens 2016 in Kraft treten. Sie sollen dazu beitragen, das Vertrauen in die gemeinnützige Tätigkeit weiter zu stärken.
OBERE REIHE v.l.n.r. Karin Frick GDI, Prof. Dr. Markus Gmür VMI Universität Freiburg, Roland Jeanneret Moderator, Michael Herzog Partner KPMG und Prof. Reto Eberle Universität Zürich
MITTLERE REIHE v.l.n.r. Geraldine Sherrard, Google Ad Grants, Antoinette Hunziker-Ebneter, Forma Futura Invest AG, Diana Gut, KPMG
UNTERE REIHE v.l.n.r. Delphine Centlivres Transparency International Schweiz, Daniel Aegerter BSV, Andreas Rickert Phineo AG, Martina Ziegerer und Trix Heberlein Zewo
Zewo-Tagung 2014
20 | Stiftung Zewo Jahresbericht 2014
Information der ÖffentlichkeitSpenderinnen und Spender gewinnen auf www.zewo.ch schnell und einfach den Überblick. Sie erhalten von der Zewo kompetente Auskunft und nützliche Tipps rund ums Spenden.
Stiftung Zewo Jahresbericht 2014 | 21
Schnell und einfach orientiert auf www.zewo.chMehr als 100 000 Besucherinnen und Besucher informierten sich auf der Webseite der Zewo. Das sind fast 40% mehr als ein Jahr zuvor. Die Website verzeichnete 450 000 Seitenaufrufe, was im Ver-gleich zum letzten Jahr einer Zunahme von 69% entspricht. Be-sonders gefragt war die Plattform während der Hauptspenden-zeit in den Monaten November und Dezember. Am beliebtesten waren die Suche nach zertifizierten Hilfswerken und die Liste mit den aktuellen Warnungen.
1340 Anfragen beantwortetBeim Auskunfts- und Informationsdienst gingen 1340 Anfragen ein. In 903 Fällen erkundigten sich Spenderinnen und Spender nach Hilfswerken oder Sammlungen. Einige machten Hinwei-se oder beschwerten sich über Spenden sammelnde Organisa-tionen. 437 Anfragen betrafen Dienstleistungen der Zewo oder ihre Standards. Bei den meisten Fragen ging es um Sammlungs-aufrufe, die die Spenderinnen und Spender per Post erhalten hatten. Die Adressaten vergewisserten sich vor dem Spenden, ob die Organisation vertrauenswürdig ist. Andere suchten ge-zielt nach Hilfswerken, die an einem bestimmten Ort tätig sind oder sich mit einem bestimmten Anliegen befassen. Wieder andere informierten sich über Standaktionen, Haustürsamm-lungen oder neue Sammlungsmöglichkeiten wie Online- und SMS-Spenden. Ausserdem erkundigten sie sich nach möglichen Steuerabzügen für die geleisteten Spenden. Wir beantworteten auch Fragen zu spezifischen Sammlungsmethoden. Beispiels-
weise interessierte Spenderinnen und Spender, wie Hilfswer-ke die Adressen für den Versand von Sammelaufrufen eruie-ren oder was es mit den beiliegenden Geschenken auf sich hat. Für die konkrete Suche nach einer seriösen Organisation steht die Stichwort-Suche auf www.zewo.ch zur Verfügung. Der Aus-kunftsdienst verwies viele Spenderinnen und Spender dorthin. Sie gewannen so schnell und einfach den Überblick. Sie fan-den geprüfte Hilfswerke, die sich für ihre Anliegen einsetzen. Wir aktualisieren die Warnungen auf www.zewo.ch regelmäs-sig. Sie stossen bei den Besucherinnen und Besucher unserer Webseite auf grosses Interesse.
«Spenden mit Herz und Verstand» für 1 Million Leserinnen und LeserMit der Spendenbeilage 2014 informierten wir die Öffentlichkeit über die Arbeit von vertrauenswürdigen Hilfswerken. Die Publi-kation zeigte, wofür gemeinnützige Organisationen Spenden ein-setzen und was sie damit bewirken. Sie klärte auf und motivierte zum Spenden. Die Leserinnen und Leser fanden mit einem spie-lerischen Test heraus, welcher Spendentyp sie sind. Sie erhielten Tipps, was sie beim Spenden besonders beachten sollten. Swiss-fundraising und die Zewo publizierten die Beilage zum sechsten Mal in Folge gemeinsam. Die Hilfswerke mit Zewo-Gütesiegel er-halten so eine attraktive Plattform, um auf ihre Anliegen aufmerk-sam zu machen. Die Beilage erschien am 23. November 2014 in der NZZ am Sonntag und in der SonntagsZeitung. Sie erreichte über eine Million Leserinnen und Leser.
Sie nehmen sich Zeit undinformieren sich, bevor Sie spenden. Ja
Ja
Ja
Ja
Ja
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Ja
Ja
Ja
Doch !
Ja
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Ja
Ja
Ja
Ja
Ja
Nein
Nein
Nein
NeinNein
Nein
Nein
Nein
Nein
DOCH !Stimmt
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein !
Nein
Nein
Nein
A
D
F
E C
B
Sie studierenUnterlagen genau.
Sie spenden, wenn Sie dazu aufgefordert werden und von einer
Sache überzeugt sind.
Sie lieben die Auswahl UND ABWECHSLUNG.
Ihre Spende soll voll-umfänglich beim
Hilfswerk ankommen.
Sie bleiben Ihrer Wahl treu und spenden regelmässig.
Sie haben ein Handy.
Das persönliche Gesprächist Ihnen wichtig und
Sie können gut zuhören.
Sie Wollen mit Ihrer Spende ein konkretes
Projekt unterstützen.
Sie surfen gerneim Internet.
Nur wenn ein kleinesGeschenk dabei ist.
Sie Freuen Sich über VielPost im Briefkasten.
Abzüge von der Spendestören Sie nicht.
Sie kaufen online einund machen E-Banking.
Lieber machen SieSelber Geschenke.
Sie wollen gar kein Geld spenden.
Sie spendenregelmässig an wenigesorgfältig ausgewählte
Hilfswerke.
Sie spenden spontan.
Spendenbeilage 2014 Welcher Spendentyp bin ich?
erschienen in der Sonntags Zeitung und NZZ am Sonntag vom 24. No-
vember 2013. Die Auflösung finden Sie auf www.zewo.ch
Welcher Spendentyp bin ich?Es gibt viele Wege, eine gute Sache zu unterstützen. Finden Sie heraus welcher Typ Sie sind und wie Ihre Spende am besten ans Ziel kommt.
22 | Stiftung Zewo Jahresbericht 2014
Jahresrechnung 2014
Stiftung Zewo Jahresbericht 2014 | 23
Aktiven 31.12.2014 31.12.2013
Anmerkung CHF CHF
Umlaufvermögen 806 861 704 071
Flüssige Mittel 1 673 940 559 155
Forderungen aus Leistungen 2 20 539 80 213
Andere Forderungen 42 942 26 644
Angefangene Arbeiten 3, 6 52 753 28 983
Marchzinsen 4 6 039 4 640
Aktive Rechnungsabgrenzung 10 648 4 436
Anlagevermögen 3 134 570 2 972 759
Sachanlagen 5 4 300 753
Immaterielle Anlagen 5 63 451 15 995
Finanzanlagen 4 3 066 819 2 956 011
Total Aktiven 3 941 431 3 676 830
Passiven 31.12.2014 31.12.2013
CHF CHF
Fremdkapital 180 299 169 944
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 109 507 90 272
Mehrwertsteuerverbindlichkeiten 6 070 7 737
Noch nicht bezahlte Aufwendungen 18 722 29 935
Vorauszahlungen 46 000 42 000
Organisationskapital 3 761 132 3 506 886
Total Passiven 3 941 431 3 676 830
Bilanz
24 | Stiftung Zewo Jahresbericht 2014
Ertrag 2014 2013
Anmerkung CHF CHF
Betriebsertrag für Verleihung des Gütesiegels 924 513 816 838
Gebühren für Gütesiegel 675 692 682 866
Honorare für Rezertifizierungen 6 200 888 100 537
Honorare für Erstzertifizierungen 44 933 33 435
Veränderung Delkredere 2 3 000 0
Übrige Erträge 181 069 251 287
Prüfung und Überwachung NPO-Code 12 778 1 420
Koordination Sammlungskalender 95 684 81 123
Begleitaktion « mitenand » 7 0 123 058
Tagung 49 420 27 650
Übrige Erträge 19 187 14 636
Spenden 4 000 3 400
Total Betriebsertrag 1 105 582 1 068 125
Aufwand
Personalaufwand 8 - 694 966 - 661 216
Direkter Sachaufwand - 131 845 - 317 406
Sammlungskalender und Begleitaktion « mitenand » 7 0 - 123 660
Fremdleistungen für Erst- und Rezertifizierungen - 20 376 - 14 752
Fremdleistungen für Tagung - 26 346 - 23 576
Fremdleistungen für Weiterentwicklung von Standards und Methoden - 20 604 - 48 543
Information und Kommunikation - 58 381 - 100 941
Beiträge - 6 138 - 5 934
Übriger Betriebsaufwand - 145 821 - 146 225
Raumaufwand - 44 628 - 41 443
Unterhalt, Reparaturen und Ersatz - 526 - 4 116
Allgemeiner Verwaltungsaufwand - 66 030 - 64 438
Stiftungsrat - 4 763 - 4 914
Abschreibungen 5 - 29 874 - 31 314
Total Betriebsaufwand - 972 632 - 1 124 847
Jahresergebnis vor Finanzergebnis und Veränderung Organisationskapital 132 950 - 56 722
Finanzergebnis 4 121 296 173 684
Jahresergebnis vor Veränderung Organisationskapital 254 246 116 962
Entnahme gebundenes Kapital für Spendenbeilage 0 14 995
Zuweisung an Wertschwankungsreserve auf Wertschriften -100 000 -100 000
Zuweisung an gebundenes Kapital für Projektarbeiten -90 000 0
Zuweisung an gebundenes Kapital für Öffentlichkeitsarbeit -10 000 0
Zuweisung an gebundenes Kapital für Spendenbeilagen -6 655 0
Ertragsüberschuss 47 591 31 957
Betriebsrechnung
Stiftung Zewo Jahresbericht 2014 | 25
a) Im Berichtsjahr
Organisationskapital Anfangsbestand CHF
KapitaleinlagenCHF
KapitalverwendungCHF
EndbestandCHF
Widmungskapital 2 880 000 0 0 2 880 000
• Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft ( SGG )• Kantone
400 0002 480 000
00
00
400 0002 480 000
Gebundenes Kapital 420 440 206 655 0 627 095
• für Öffentlichkeitsarbeit• für Projektarbeiten• für Wertschwankungsreserven Wertschriften• für Spendenbeilagen
190 000130 000100 000
440
10 00090 000
100 0006 655
0000
200 000220 000200 000
7 095
Freies Kapital 206 446 47 591 0 254 037
Total 3 506 886 254 246 0 3 761 132
a) Im Vorjahr
Organisationskapital Anfangsbestand CHF
KapitaleinlagenCHF
KapitalverwendungCHF
EndbestandCHF
Widmungskapital 2 880 000 0 0 2 880 000
• Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft ( SGG )• Kantone
400 0002 480 000
00
00
400 0002 480 000
Gebundenes Kapital 335 434 100 000 -14 994 420 440
• für Öffentlichkeitsarbeit• für Projektarbeiten• für Wertschwankungsreserven Wertschriften• für Spendenbeilage
190 000130 000
015 434
00
100 0000
000
-14 994
190 000130 000100 000
440
Freies Kapital 174 489 31 957 0 206 446
Total 3 389 923 131 957 -14 994 3 506 886
Rechnung über die Veränderung des Kapitals
Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft ( SGG ), Zürich, hat als Erststifterin der Zewo ein Anfangs kapital von CHF 400 000 gewidmet. Ihr steht das Recht zu, das Präsidium und ein weiteres Mitglied des Stiftungsrates zu bestellen. Die SGG hat keinen Einfluss auf unternehmerische Entscheide der Stiftung.
Es haben 23 Kantone das Stiftungskapital ganz oder teilweise einbezahlt. Damit sind noch Widmungskapitalien von total CHF 520 000 von den Kantonen Genf, Waadt, Neuenburg und Jura (teilweise) ausstehend. Die Erträge des langfristig zu erhalten-den Widmungskapitals dürfen zur teilweisen Deckung der laufenden Aufwendungen verwendet werden.
Das durch den Stiftungsrat gebundene Kapital steht der Zewo eingeschränkt für die aufgeführten Zwecke zur Verfügung.
Das freie Kapital umfasst die im Rahmen der Stiftungssatzungen einsetzbaren Mittel, die nicht durch Zweckbindungen des Stiftungsrates eingeschränkt sind. Der Saldo des freien Kapitals verändert sich einzig um den jährlichen Ertrags- bzw. Aufwandüberschuss.
Rechnung über die Veränderung des Kapitals
26 | Stiftung Zewo Jahresbericht 2014
RechnungslegungsgrundsätzeDie Rechnungslegung erfolgt nach Massgabe der Fachempfehlungen zur Rechnungs-legung Swiss GAAP FER (gesamtes Regelwerk) und entspricht dem schweizerischen Obligationenrecht sowie den Bestimmungen der Stiftungsurkunde. Aufwand und Ertrag werden nach dem Entstehungszeitpunkt periodengerecht abgegrenzt. Als kleine Organisation hat die Stiftung von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, auf die Erstellung einer Mittelflussrechnung zu verzichten.
Der von der Revisionsstelle geprüfte Teil der Jahresrechnung besteht aus Bilanz, Betriebsrechnung, Anhang und Rechnung über die Veränderung des Kapitals. Die Jahresrechnung vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die Bewertung richtet sich nach dem Grundsatz der Einzelbewertung von Aktiven und Passiven. Die wichtigsten Bewer-tungsgrundsätze sind nachstehend bei den einzelnen Bilanzpositionen erläutert. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Bewertungsmethodik der Finanzanlagen und der Ausweis des Finanzergebnisses angepasst, was unter Ziffer 4 näher erläutert wird.
Der Leistungsbericht als weiterer Bestandteil der Jahresrechnung wird von der Revi-sionsstelle nicht geprüft. Er ist separat im Jahresbericht der Zewo publiziert und gibt in angemessener Weise über die Leistungsfähigkeit ( Effektivität ) und die Wirtschaft-lichkeit ( Effizienz ) der Stiftung Auskunft.
Unentgeltliche LeistungenDie Mitglieder im Stiftungsrat und im Anlageausschuss haben insgesamt rund 335 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet ( im Vorjahr gesamthaft rund 410 Stunden ). Spesenauslagen werden pauschal vergütet ( CHF 3 640, im Vorjahr CHF 3 750 ). Der Zertifizierungsausschuss hat wie im Vorjahr teilweise unentgeltlich gearbeitet.
Anmerkungen zu einzelnen Jahresabschlusspositionen
1. Flüssige MittelBei den flüssigen Mitteln handelt es sich um Bargeld und Kontokorrentguthaben bei der PostFinance und der Zürcher Kantonalbank. Die Bilanzierung erfolgt zu Nominalwerten.
2. Forderungen aus LeistungenDie Forderungen werden zu Nominalwerten abzüglich einer betriebswirtschaftlich notwendigen Wertberichtigung ausgewiesen. Das Delkredere beträgt am Bilanz-stichtag CHF 1 000 und entspricht wie im Vorjahr 5% aller Forderungen und vermag eintretende Verluste ausreichend abzudecken. Die Auflösung von CHF 3 000 wurde der Erfolgsrechnung gutgeschrieben.
3. Angefangene ArbeitenDie angefangenen Arbeiten bestehen aus noch nicht fakturierten Arbeitsstunden und Fremdleistungen im Zusammenhang mit Rezertifizierungen und Erstzertifizie-rungen von Spenden sammelnden Organisationen. Die weiterverrechen baren Fremd-leistungen sind zu 100 % bewertet ; bei den aufgelaufenen Eigen leistungen wurde eine buchhalterische Bewertungskorrektur von 40 % auf den üblichen Honorarsät-zen berück sichtigt.
Anhang
Stiftung Zewo Jahresbericht 2014 | 27
4. FinanzanlagenDie in den Finanzanlagen ausgewiesenen Anlagekonten werden zu Nominal-, die Wertschriften zu Kurswerten bewertet. Die Finanzanlagen gliedern sich in folgende Kategorien auf:
31. Dezember 2014 Anlagekonten CHF
ObligationenCHF
Aktien CHF
übrige Titel CHF
TotalCHF
Nominal- bzw. Kurswerte 180 434 1 904 818 708 447 273 120 3 066 819
31. Dezember 2013 Anlagekonten CHF
ObligationenCHF
Aktien CHF
übrige Titel CHF
TotalCHF
Nominal- bzw. Kurswerte 391 392 1 606 827 691 632 266 160 2 956 011
Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:
Finanzergebnis 2014 CHF
2013 CHF
Finanzertrag 139 185 188 605
Zins- und Wertschriftenerträge 56 331 51 239
Realisierte und unrealisierte Kursdifferenzen auf Wertschriften • davon aus Aufwertungsgewinnen infolge Änderung der Bewertungsmethodik am 1. Januar 2013• davon Kursdifferenzen aus dem laufenden Berichtsjahr
082 854
77 84459 522
Finanzaufwand -17 889 -14 921
Depot- und Vermögensverwaltungsgebühren, Zinsaufwand und Spesen -12 970 -10 375
Honorare für Performanceanalyse und -kontrolle -4 919 -4 546
Finanzergebnis 121 296 173 684
28 | Stiftung Zewo Jahresbericht 2014
5. Sachanlagen und immaterielle AnlagenDie Anlagen werden ab dem Zeitpunkt der Anschaffung über die geschätzte Nutzungs-dauer abgeschrieben : Büromobiliar über acht und die Telefonanlage sowie die EDV-Hardware und -Software über drei Jahre. Das Gütesiegel (Schutzmarke) wird pro memoria eingesetzt. Anschaffungen unter CHF 1 000 werden direkt der Erfolgs-rechnung belastet.
Die Sachanlagen sind mit CHF 120 000 gegen Feuer versichert ( wie im Vorjahr ).
Dem abgeschriebenen Anlagevermögen wird mittelfristig kein Nutzwert zugemes-sen, weshalb auf eine Neubewertung verzichtet wird.
Die Positionen haben sich wie folgt entwickelt :
a) Im Berichtsjahr
Sachanlagen Immaterielle Anlagen
Anlagen Büromobiliar CHF
EDV-Hardware CHF
TelefonanlageCHF
EDV-SoftwareCHF
GütesiegelCHF
Anschaffungswerte
Stand am 01.01. 29 979 19 455 12 546 82 247 1
Zugänge 0 4 737 0 76 140 0
Abgänge 0 -1 646 0 0 0
Stand am 31. 12. 29 979 22 546 12 546 158 387 1
Kumulierte Wertberichtigung
Stand am 01.01. -29 810 -18 871 -12 546 -66 253 0
Abgänge 0 1 646 0 0 0
Abschreibungen -169 -1 021 0 - 28 684 0
Stand am 31.12. -29 979 -18 246 -12 546 -94 937 0
Total Restbuchwerte 0 4 300 0 63 450 1
Restbuchwerte pro Kategorie 4 300 63 451
b) Im Vorjahr
Sachanlagen Immaterielle Anlagen
Anlagen Büromobiliar CHF
EDV-Hardware CHF
TelefonanlageCHF
EDV-SoftwareCHF
GütesiegelCHF
Anschaffungswerte
Stand am 01.01. 29 979 19 455 12 546 82 247 1
Zugänge 0 0 0 0 0
Abgänge 0 0 0 0 0
Stand am 31. 12. 29 979 19 455 12 546 82 247 1
Kumulierte Wertberichtigung
Stand am 01.01. -28 239 -16 543 -12 546 -38 838 0
Abgänge 0 0 0 0 0
Abschreibungen -1 571 -2 328 0 - 27 415 0
Stand am 31.12. -29 810 -18 871 -12 546 -66 253 0
Total Restbuchwerte 169 584 0 15 994 1
Restbuchwerte pro Kategorie 753 15 995
Anhang
Stiftung Zewo Jahresbericht 2014 | 29
RevisionsberichtDie Revisionsstelle hat die Buchführung und die Jahres-rechnung der Stiftung Zewo für das am 31. 12. 2014 abgeschlos-sene Geschäftsjahr geprüft. Sie bestätigt, dass die Jahresrech-nung ein den tatsächlichen Ver-hältnissen entsprechen des Bild der Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage in Übereinsimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt. Ferner hat sie bestätigt, dass die Buchführung und die Jahres-rechung dem schweizerischen Gesetz und den Statuten ent-sprechen.
DownloadDer Revisionsbericht ist auf der Website zewo.ch abrufbar und wird allen Interessierten auf Wunsch kostenlos zugestellt.
6. Entwicklung der Honorare für RezertifizierungenDie Anzahl der Rezertifizierungsverfahren schwankt aufgrund des Fünfjahresturnus. Im Geschäftsjahr 2014 konnten im Vergleich zum Vorjahr entsprechend mehr Fälle behandelt werden, was zu höheren Erträgen führte.
7. Begleitaktion «mitenand»Seit dem Geschäftsjahr 2014 erhebt das Schweizer Fernsehen keine Produktions-kostenbeiträge mehr für die Sendung «mitenand». Der entsprechende Sponsoring-vertrag mit der Stiftung Zewo wurde aufgelöst.
8. PersonalaufwandUnter dieser Position werden Bruttolöhne, Sozialversicherungen und übrige Perso-nalaufwendungen der Mitarbeitenden der Geschäftsstelle ausgewiesen. Weitere Personalaufwendungen betreffen den Zertifizierungsausschuss ; sie sind in den Fremdleistungen für Erst- und Rezertifizierungen ( CHF 4 524, im Vorjahr CHF 2 395 ) enthalten.
Der beitragsorientierte Vorsorgeplan für die Mitarbeitenden ist durch einen Anschluss-vertrag mit einer BVG-Sammelstiftung geregelt. Der Arbeitgeberbeitrag für die beruf-liche Vorsorge beträgt CHF 51 644 ( im Vorjahr CHF 49 434 ).
Eine Unterdeckung ist ausgeschlossen, da alle reglementarischen Leistungen bei der Sammelstiftung kongruent rückversichert sind. Aus einer Überdeckung ergibt sich gemäss schweizerischem Vorsorge recht kein wirtschaftlicher Nutzen für das Unternehmen.
Nicht zu bilanzierende VerpflichtungenDie nicht zu bilanzierenden Verpflichtungen aus langfristigen Miet- und Service-verträgen betragen für das Jahr 2015 CHF 58 777 und für die Folgejahre CHF 299 931 ( im Vorjahr CHF 8 553 für das Jahr 2014 und CHF 23 880 für die Folgejahre ).
Ereignisse nach dem BilanzstichtagDie Schweizerische Nationalbank (SNB) hob am 15. Januar 2015 den Euro-Mindestkurs gegenüber dem Schweizer Franken auf, was zu einer allgemein negativen Entwicklung der Börsenkurse führte. Aufgrund der konservativen Anlagestrategie des Stiftungs-rats hat der Kurseinbruch bis zur Bilanzerrichtung keinen wesentlichen Einfluss auf den Buchwert der Finanzanlagen gehabt.
Risikobeurteilung Der Stiftungsrat hat sich an seiner Sitzung vom 2. Dezember 2014 mit den verschiede-nen Risikobereichen der Zewo auseinan dergesetzt, diese beurteilt und daraus erfor-derliche Massnahmen abgeleitet.
Der Stiftungsrat genehmigt die Jahresrechnung 2014 am 30. März 2015.
30 | Stiftung Zewo Jahresbericht 2014
Stiftungsrat
Trix Heberlein Rechtsanwältin, Zumikon, Präsidentin ( seit 2008 ) Mitglied Stiftungsratsausschuss und Anlageausschuss
Birgitta Brunner Rechtsanwältin, Zollikon ( seit 2012)
Esther Girsberger Publizistin und Dozentin, Zürich ( seit 2010 )
Bernard Gmür ehemaliger Direktor Haute école de travail social, Institut d’Études Sociales, Etoy ( seit 2009 )
Kurt Grüter ehemaliger Direktor der Eidgenössischen Finanz kontrolle, Bern ( seit 2013 ) Mitglied Stiftungsratsausschuss
Robert Müller Leiter Stiftungen, Forma Futura Invest AG, Wollerau ( seit 2010 ) Mitglied Anlageausschuss
Peter Niggli Geschäftsleiter Alliance Sud, Zürich ( seit 2007 ) Mitglied Stiftungsratsausschuss
Gian-Reto Raselli Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung WWF, Zürich ( seit 2011 ) Mitglied Stiftungsratsausschuss
Albert Rüetschi Juristischer Mitarbeiter bei der Sicherheitsdirektion des Kantons Zug Vertreter der KKJPD ( seit 2014)
Die Amtsdauer beträgt vier Jahre. Wiederwahl ist möglich.
Externer Berater im AnlageausschussMatthias Eppenberger CEO Private Client Bank, Zürich
RevisionsstelleBDO AG
Rekursgericht
Ursula Widmer-Schmid a. Bundesrichterin, Vitznau
Stephan Mazan Rechtsanwalt, Gerichtsschreiber Bundesgericht, Lausanne
Marie-Claire Pont Veuthey Rechtsanwältin, nebenamtliche Bundesrichterin, Sierre
Karin Scherrer ReberRechtsanwältin, Oberrichterin, Obergericht Kanton Solothurn, Solothurn
Urs Thönen Advokat, Gerichtsschreiber am Appellationsgericht Basel-Stadt, Allschwil
Die Amtsdauer beträgt vier Jahre.
Geschäftsstelle
Martina Ziegerer Dr. oec. , Geschäftsleiterin
Daniel Halter lic. oec. publ., Gütesiegelbereich
Thomas Kurmann lic. oec. publ., Gütesiegelbereich
Marco Piffaretti Bachelor of Arts BWL, Gütesiegelbereich
Elena MeoSachbearbeiterin, Sekretariat
Simone Sbeiti Sachbearbeiterin, Sekretariat
Annemarie Widmer Techno-Polygrafin, Print/Web
Maria Zollinger Buchhaltung
Organe und Strukturen
Stiftung Zewo Jahresbericht 2014 | 31
Zertifizierungsausschuss
Claudia Andri Krensler dipl. Wirtschaftsprüferin, St. Gallen
Christof Bättig dipl. Wirtschaftsprüfer, Luzern
Andreas Bechtiger dipl. Wirtschaftsprüfer, Horgen
Lucia Gerber dipl. Wirtschaftsprüferin, Stäfa
Michael Herzog dipl. Wirtschaftsprüfer, Zürich
Netzwerk und Kooperationspartner
Um neue Trends und Entwicklungen auf internatio-naler Ebene zu verfolgen, ist die Zewo im Inter-national Committee on Fundrasing Organizations (ICFO) vernetzt. Der Zusammenschluss von natio-nalen Zer tifizierungsstellen bietet eine einzigartige Möglichkeit zum Informations- und Erfahrungs-austausch über die Grenzen hinweg.
Zahlreiche Kooperationspartner haben die Akti vitäten der Zewo begleitet und gefördert:
• Bundesamt für Sozialversicherungen BSV
• Direktion für Entwick lung und Zusammen-arbeit DEZA
• Hochschulinstitut für öffentliche Verwaltung idheap
• Nadel der ETH Zürich
• Schweizerische Evaluationsgesellschaft Seval
• Swiss GAAP FER Stiftung für Fachempfehlung zur Rechnungslegung
• Swissfundraising
• VMI der Universität Freiburg
• Zentrum für universitäre Weiterbildung ZUW der Universität Bern.
Für die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen in unsere Tätigkeit bedanken wir uns herzlich.
Wir bedanken uns ebenfalls bei den zahlreichen Medien unternehmen, die Hilfswerken mit Zewo- Güte siegel Rabatte gewähren sowie den vielen Anbietern von Dienstleistungen und Produkten, bei denen Organisationen mit Zewo-Gütesiegel in den Genuss von Vorzugskonditionen kommen.
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