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Verlegerichtline
zur Herstellung keramischer Rüttel-Systemböden Stand: Juni 2014
Inhalt ab Seite
0. Vorwort 2
1. Eigenschaften und Anwendungsbereiche 3
2. Untergrund, Gefälle und Ausführungsvarianten 4
3. Beschreibung des Verfahrens 6
4. Systembodenmaterialien 10
- Bettungsmörtel 10
- Kontakt- u. Haftschlämme 10
- Bewegungsfugen 11
- Feinsteinzeugfliesen/Platten 12
- Sauberlaufzone 13
5. Fertigstellung und Inbetriebnahme 14
6. Reinigung und Pflege 14
7. Überwachung, Zertifizierung und Abnahme 15
8. Laboruntersuchungen und Nachweise 18
9. Zitierte Normen, Schriften, Literaturhinweise 23
10. Adressen und Bildquellen 23
KKS … mit SICHERHEIT gut!
Herausgegeben vom
Kompetenzkreis Keramische Systemböden e.V.
Mitwirkung durch Materialprüfungs- und Versuchsanstalt Neuwied GmbH
Forschungsinstitut für Anorganische Werkstoffe Glas/Keramik GmbH
0. Vorwort
Was ist die KKS Verlegerichtlinie?
Diese Verlegerichtlinie ist eine Zusammenfassung des technischen Regelwerkes für
die Erstellung von keramischen Rüttel-Systemböden, mit Anpassungen gemäß dem
aktuellen Stand der Technik.
Grundlage dieser Verlegerichline sind Erfahrungen und Untersuchungen sowie
speziell durchgeführte Versuchsreihen und die daraus erworbenen Erkenntnisse.
Ebenso wurden systematisch ausgewertete, praktische Erfahrungen der vergangenen
Jahre bei der Erstellung keramischer Rüttel-Systemböden berücksichtigt.
Warum sollte diese Richtlinie Grundlage für die Planung und Ausführung sein?
Die DIN 18560 für Estriche im Bauwesen wird häufig als Grundlage zur Herstellung
von Rüttelböden herangezogen. Jedoch wird bei einem keramischen Rüttel-
Systemboden nicht nur ein Estrich ausgeführt, sondern ein Verbundkörper,
bestehend aus verschiedenen Komponenten wie einem Bettungsmörtel, einer
Haftschlämme und einem keramischen Belag, hergestellt (siehe Foto).
Feinsteinzeugfliese
Haftschlämme
Bettungsmörtel
(Foto Contec)
Die technischen Eigenschaften weichen aus diesem Grunde von den Anforderungen
ab, die z. B. in der Estrichnorm bekannt gemacht sind. Aus den Besonderheiten dieser
Verbundkonstruktion resultieren auch die Empfehlungen des Gütesicherungs-
verfahrens z. B. an die Anforderungen der Bestätigungsprüfung der Konstruktion. In
Abschnitt 8 finden sich spezielle Anforderungen an die Prüfung und Bewertung von
keramischen Rüttel-Systemböden in Objekten.
Nachweisverfahren für keramische Rüttel-Systemböden
Mit der regelkonformen Ausführung unter Beachtung dieser Richtlinie entsteht ein
keramischer Rüttel-Systemboden, dessen Eigenschaften durch das vorgeschriebene
Gütesicherungsverfahren sicher nachgewiesen werden. Im Zweifelsfall liefert diese
Richtlinie mit einer neu geregelten Bestätigungsprüfung auch ein Verfahren zum
Nachweis der Eigenschaften von Rüttel-Systemböden im Objekt.
Wie erhält man entsprechende Ausschreibungstexte bzw. Leistungsverzeichnisse?
Architekten, Bauherren, Planer oder Verleger erhalten die jeweils aktuellen
Leistungsverzeichnisse für die Planung und Ausschreibung direkt beim KKS. Diese
können angefordert werden unter: info@k-k-s.de
Was genau übt der KKS aus?
Der „Kompetenzkreis Keramische Systemböden e.V.“ befasst sich maßgeblich mit
keramischen Systemböden, besonders den Bodensystemen, welche im
Rüttelverfahren hergestellt werden. Er optimiert und sichert gemeinsam mit seinen
Mitgliedern ständig den hohen technischen Stand dieser Bauweise.
1. Eigenschaften und Anwendungsbereiche
Das Verfahren des keramischen Rüttel-Systembodens stellt eine Weiterentwicklung
der früheren Dickbettverlegung dar, bei der die keramischen Fliesen direkt in ein
frisch vorbereitetes Zementmörtelbett eingelegt, mechanisch eingebettet und mit
dem Mörtel verdichtet werden.
Durch das Verfahren entsteht ein monolithisch abbindender, keramischer Rüttel-
Systemboden. Dieser zeichnet sich durch eine sehr hohe mechanische Belastbarkeit
aus, wobei die keramischen Fliesen und Platten mit ihren hohe Biege- und
Druckfestigkeitseigenschaften die Last auf die Verbundkonstruktion verteilen.
Die auftretenden mechanischen Belastungen werden so in geminderter Form auf
den Bettungsmörtel weitergegeben. Die hierdurch wesentlich höhere mechanische
Belastbarkeit des keramischen Rüttel-Systembodens rechtfertigt die Anpassung und
den Einsatz erhöhter Festigkeitsanforderungen.
Die in der DIN 18560 für Estriche geforderten Festigkeitsklassen und geforderten Festigkeitswerte, sind daher nur bedingt zum Nachweis der Belastbarkeit eines
keramischen Systembodens geeignet, so dass die in dieser Verlegerichtlinie
gennannten Nachweisverfahren (gemäß Abschnitt 8) verwendet werden sollten.
1.1. Eigenschaften:
• Extrem belastbar
• Mechanisch höchst widerstandsfähig*
• In kürzester Bauzeit fertig erstellt und belastbar
• Durch festgelegte Systemkomponenten und strikter Einhaltung der
Verlegerichtlinie mit maximaler Sicherheit ausgeführt
• Designvoll und zeitgemäß durch einen Belag aus großformatigen Fliesen/Platten ( z. B. 150x600, 300x600, 450x600mm. Dicke mind. 14mm)
• Farbecht, hygienisch, pflegeleicht, sehr eben, kratz- und abriebfest durch einen Belag aus Fliesen/Platten (Feinsteinzeug oder Klinkerplatten)
*Bei der Verwendung von stahlrollenbereiften Flurförderfahrzeugen bleiben Rüttel-
Systemböden nicht dauerhaft schadensfrei. Stahlrollen können sowohl den
keramischen Belag, als auch die Bewegungsfugen beschädigen. Ein Merkblatt zum
Einfluss von der Art der Bereifung auf Rüttel-Systemböden wird derzeit bearbeitet.
1.2. Anwendungsbereiche:
• Werkstätten, Lagerhallen, Industriehallen, Produktionshallen, Feuerwehren oder andere extrem belastete Flächen, bei denen mit tonnenschweren
Lasten zu rechnen ist
• Einkaufsmärkte, Discounter, Shoppingmalls, Autohäuser, Baumärkte,
Einzelhandelsgeschäfte etc. mit Anspruch an designvolle Gestaltungen
• Produktions- und Lagerbetriebe der Lebensmittelindustrie, Molkereien, Großküchen, Kantinen etc. mit Anspruch an die Hygiene
• Pharmaindustrie, Praxen, Labore etc., mit dem Anspruch an ableitfähige Beläge
Werden Anforderungen an die Säure- o. Chemikalienbeständigkeit gestellt, sollte mit
dem KKS Kontakt aufgenommen werden. Hier sind nach den Regeln des Säurebaus
sowie nach dem WHG gesonderte Planungen notwendig.
2. Untergrund, Gefälle und Ausführungsvarianten
Die Ausführung eines keramischen Rüttel-Systembodens kann im Verbund mit dem tragenden Untergrund, auf einer Trennlage (Folie) oder auf einer Dämmung erfolgen.
2.1. Untergrund:
Die Untergrundkonstruktion muss für die Aufnahme eines keramischen
Systembodens geeignet, ausreichend fest, statisch geeignet, frei von durchgehenden
Rissen oder losen Bestandteilen und Verunreinigungen sein. Die Ebenheit des
Untergrundes muss den in der DIN 18202 (Tabelle 3, Zeile 2a) beschriebenen
Toleranzen entsprechen.
Untergründe in Räumen, welche einer Feuchtigkeitsbeanspruchung unterliegen, sind
entsprechend der DIN 18195 abzudichten. Die Abdichtung ist gegen
Bodenfeuchtigkeit oder nicht drückendes Wasser anzuordnen. Auf Merkblätter des
ZDB wird hingewiesen.
Besonders bei der Verlegung im direkten Verbund mit dem Untergrund muss dieser
eine ausreichende Festigkeit aufweisen. Lokale Ausbrüche im Untergrund müssen
angemeldet, bewertet und ggf. repariert werden. Der Untergrund muss frei von
Bindemittelanreicherungen (minderwertige Schichten müssen entfernt werden) und weitestgehend kriech- und schwindfrei sein.
Frei von Schwindverformungen ist Beton in der Regel erst nach ca. 6 Monaten. Wird
hiervon abgewichen und eine frühere Verlegung im Verbund gefordert, so sind ggf.
Bedenken anzumelden, da erhebliche Spannungen entstehen können. Wir empfehlen
aufgrund dieser Bedingungen die Verlegung auf Trennlage.
2.2. Gefälle:
Die Ausbildung von einem Gefälle in Räumen zur Abführung von zu erwartenden
Flüssigkeiten ist zwingend notwendig. Die Anordnung des Gefälles hat bereits in der
tragenden Unterkonstruktion zu erfolgen.
Bei der Ausbildung von keramischen Rüttel-Systemböden im Gefälle ist von einem
Gefälle von zirka 1,0 bis 2,0 % auszugehen.
Bei der Verwendung von profilierten oder strukturierten Belagsoberflächen/Fliesen
ist das Gefälle entsprechend größer auszubilden. Die Gefälleplanung ist immer an die
Örtlichkeit sowie die Nutzung des Raumes anzupassen und mit der ausführenden
Firma abzustimmen.
2.3. Ausführungsvarianten:
Mit der Ausführung „im Verbund“, „auf Trennlage“ und „auf Dämmschicht“ gibt es
drei Varianten, von welcher wir die Verlegung auf Trennlage empfehlen. Die
Ausführung muss mit folgenden Mindestdicken des Bettungsmörtels erfolgen:
• Verlegung im Verbund = mind. 40 mm Bettungsmörtel
• Verlegung auf Trennlage = mind. 60 mm Bettungsmörtel
• Verlegung auf Dämmschicht = mind. 75 mm Bettungsmörtel
Bewehrte Rüttel-Systemböden (mit Estrichgittern z.B. AKS) sind kritisch einzustufen,
da die Bewehrung häufig als eine Art Trennlage in der Konstruktion wirkt.
2.3.1. Verlegung im Verbund
Diese Verlegung ermöglicht die geringste Einbauhöhe. Bei der Verbundverlegung
muss der Untergrund angefeuchtet werden, um ein späteres „Verdursten“ des
Bettungsmörtels zu vermeiden. Die Stärke des Bettungsmörtels muss mindestens 40
mm betragen und die Qualität mindestens einem C20 F3 entsprechen.
2.3.2. Verlegung auf Trennlage
Auf dem Untergrund erfolgt die Verlegung einer doppellagigen PE-Folie (0,2mm).
Eine Faltenbildung ist bestmöglich zu vermeiden, da Folienfalten die Tragfähigkeit
der Konstruktion massiv reduzieren. Die Stärke des Mörtels muss mindestens 60
mm betragen und die Qualität mindestens einem C25 F4 entsprechen. Sofern die
auf die Konstruktion einwirkende Nutzlast 5kN/m² überschreitet, sind
entsprechende Tragfähigkeitsnachweise gem. dem einschlägigen technischen
Regelwerk zu erbringen. Für das in der Richtlinie benannte System können die
Tragfähigkeitsnachweise beim KKS angefordert werden.
Feinsteinzeugfliese 14 mm
Bettungsmörtel 65 mm
Folie als „Trennlage“ 0,20 mm
Untergrund (Foto Contec)
2.3.3. Verlegung auf Dämmschicht
Bei der „schwimmenden“ Verlegung handelt es sich um eine riskante
Ausführungsvariante, welche gesondert und inklusive der Bemessung des Aufbaus
zur Sicherstellung der Tragfähigkeit geplant werden muss.
Die Stärke des Bettungsmörtels muss zur Reduzierung des Schadensrisikos, aber
unabhängig von den Ergebnissen der Bemessung, mind. 75 mm betragen. Die
Biegezugfestigkeit des Mörtels ist gesondert zu planen. Die Dämmung muss in
jedem Fall unbedingt für die Aufnahme der zu erwartenden Belastung geeignet sein.
Ein entsprechender technischer Nachweis zur Belastbarkeit der Dämmung ist beim
Hersteller der Dämmstoffschichten anzufordern.
Die Verlegung der Dämmschicht hat hohlraumfrei, dicht gestoßen und im Verband
zu erfolgen. Bei der Anordnung von mehrlagigen Dämmschichten sind die Stöße
gegeneinander zu versetzen.
3. Beschreibung des Verfahrens
Die Erstellung eines keramischen Rüttel-Systembodens besteht aus folgenden
Arbeitsschritten.
3.1. Baustelleneinrichtung
An der Baustelle ist neben ausreichenden Stellplätzen für Paletten, Baustoffe, die
Silo- und Pumpentechnik auch eine Wasser- und Stromversorgung zu organisieren.
Wasser: Geka 3/4“ mit 2,5 bar, Leistung ca. 3000 l/h, Strom 15A, 5-polig.
Die Bodenfläche muss während der Verlegung von mehreren Seiten mit geeigneten
Baustrahlern (mind. 3-4 Stück) ausreichend ausgeleuchtet werden.
3.2. Bedingungen auf der Baustelle
Die Ausführung eines keramischen Rüttel-Systembodens darf nur erfolgen, wenn die
Temperatur des Untergrundes, der verwendeten Stoffe und die des Arbeitsbereiches +5 °C nicht unterschreitet und +30 °C nicht überschreitet.
Einwirkungen von Regen, Schnee, Zugluft oder direkte Sonnenbestrahlung schädigen
der Qualität des keramischen Rüttel-Systembodens während der Ausführung und
sind bestmöglich, zum Beispiel durch Folienwände in Gebäudeöffnungen, zu
vermeiden.
3.3. Vorbereitung des Untergrundes
Der Untergrund aus Beton muss gem. Abschnitt 2 dieser Richtlinie geprüft und je
nach Ausführungsvariante entsprechend vorbereitet werden.
3.4. Ausbildung von Wandanschlüssen
Die Wandanschlüsse sowie Anschlüsse des Systembodens an Bauteile, erfolgen
durch fachgerechtes Stellen eines PU-Randstreifens. Hierbei ist darauf zu achten,
dass der Randstreifen eine ausreichende Höhe besitzt. Nach Erstellung der gesamten
Verbundkonstruktion werden überstehende Randstreifen auf Höhe des
Fliesenoberbelages abgeschnitten.
3.5. Einbringen und Abziehen des Bettungsmörtels
Der Bettungsmörtel wird eingebracht, vorverdichtet und waagerecht bzw. im
vorgesehenen Gefälle abgezogen. Das Abziehen des Bettungsmörtels kann manuell
und/oder mechanisch mittels Estrichabziehmaschine erfolgen. Die Verarbeitung hat
zügig und ohne große Verzögerung zu erfolgen.
Um Hohlstellen im Bettungsmörtel zu vermeiden, ist darauf zu achten, dass die
abgezogene Fläche nicht direkt betreten wird. Ein Betreten ist nur auf vorher
ausgelegten Bohlen oder Schaltafeln bzw. mit Fliesenschuhen zulässig. Beim Herausziehen von Abziehhilfen wie z. B. Richtscheide oder Rundrohre, sind die
Fehlstellen nachträglich mit Bettungsmörtel vollständig auszufüllen.
3.6. Kontaktschicht aufbringen
Auf den Bettungsmörtel wird eine Kontaktschicht (Haftschlämme) in gleichmäßiger
Stärke (mind. 3 mm) mit einer Zahnkelle (Mindestzahnung 3 mm) aufgebracht. Die
Schlämme ist in dem vom Hersteller angegebenen Mischungsverhältnis zur
richtigen Konsistenz anzurühren.
Bei dem Auftrag ist darauf zu achten, dass die Verteilung der Haftschlämme
vollflächig erfolgt. Die Schlämme muss dann gleichmäßig durch Abziehen mit einem
Gummiwischer verteilt werden.
3.7. Verlegen der Fliesen
Das Verlegen der Bodenfliesen/Platten mit Fugenspacer (eine V-förmige
Fliesenkante) erfolgt engfugig, ugs. „knirsch“ in die vorhandene, zuvor aufgebrachte
Kontaktschicht. Die Verlegung erfolgt in Einzelflächen nicht größer als 200 qm.
Der Einbau der Dehnungsfugen ist hieran und an den vorhandenen Baukörper
anzupassen (Größe der Feldflächen s. Abschnitt 4.3. „Bewegungsfugen“).
Im Zuge der Verlegung und im Hinblick auf die Fugengestaltung sind verschiedene
Fugenverbände möglich, zum Beispiel ein Kreuzverband, die Verlegung in freien
Längen sowie im Drittel- oder Halbverband.
3.8. Dehnungsfugen/Schwindfugen einbauen
Der Einbau der Dehnfugenprofile erfolgt durch senkrechtes Einschneiden und
Entfernen des frischen Bettungsmörtels entlang der Fliesenkante und das Einsetzen
des Dehnfugenprofils. Bei Schwindfugen muss mindestens 3/4 der vorhandenen
Estrichstärke durch die Schwindprofile getrennt sein. Ausführliche Informationen
hierzu finden Sie im Abschnitt 4.3. „Bewegungsfugen“.
3.9. Verdichten/Rütteln
Nach dem Einlegen der Fliesen wird der Boden durch mehrmaliges, sich kreuzendes,
langsames Überfahren mit dem Systemverdichter (Plattenklopfer/Rollenrüttler)
verdichtet. Dabei werden die Fliesen eingeklopft und die Systembodenkomponenten
als monolithischer Verbundkörper bzw. Systemboden miteinander verbunden.
3.10. Verfugen
Die Verfugung der Bodenfläche erfolgt möglichst in einem Arbeitsgang direkt im
Anschluss an das Verdichten. Vor der Verfugung wird die Fläche mit Wasser
angefeuchtet und der Fugenmörtel (CEM II-Zement und Quarzsand im
Mischungsverhältnis von 1:2) mit dem Gummischieber vollflächig eingefugt.
Im zweiten Arbeitsgang wird der Boden mit trockenem Fugenmörtel mittels
Gummischieber abgestoßen und nach Aufnahme des Mörtels mit klarem Wasser
sauber abgewaschen. Die Verfugung hat in Abhängigkeit von den
Umgebungsbedingungen (Temperatur etc.) unmittelbar bzw. spätestens innerhalb
24 Stunden nach der Verlegung zu erfolgen.
3.11. Erstreinigung
Die Erstreinigung erfolgt frühestens fünf Tage nach Verlegung der Bodenfläche. Die Bodenfläche wird mit klarem Wasser angefeuchtet und ein saurer Reiniger
(Zementschleierentferner) wird mit einem Schrubber oder einer Bürste aufgebracht.
Die Einwirkzeit beträgt je nach Verschmutzung ca. 5-30 Min. Die Fläche ist mit
einem Schrubber oder einer Bürste zu reinigen und mit klarem Wasser gründlich
nachzuspülen. Dabei ist das anfallende Schmutzwasser aufzunehmen. Ein Einsatz
von Reinigungsautomaten ist zulässig. Die Angaben des Reinigungsmittelherstellers
sind unbedingt zu beachten.
(Foto Klingenberg)
4. Systembodenmaterialien
Alle in dieser Richtlinie benannten Systembodenmaterialien weisen definierte
Eigenschaften auf. Darüber hinaus liegen entsprechende Tragfähigkeitsnachweise
(s. Abschnitt 8) für die in dieser Richtlinie benannte Konstruktion auf Trennlage vor.
Die aktuellen Leistungsverzeichnisse zum keramischen Rüttel-Systemboden in den verschiedenen Ausführungsvarianten (erhältlich beim KKS) beinhalten bereits die
ausgewählten, geprüften Materialien, deren Beschreibungen und Bezugsquellen.
Bei abweichenden Systembodenmaterialien sind bei Verkehrslasten > 5 kN/m²
entsprechende Tragfähigkeitsnachweise zu erbringen.
Ein keramischer Rüttel-Systemboden, besteht neben dem Einbau eines PU-
Randstreifens, einer Sauberlaufzone, einem Fugenprofil, einer Folie (bei Verlegung
auf Trennlage) oder dem Einbau einer Dämmung (bei Verlegung auf Dämmschicht)
aus folgenden, wichtigen Kernkomponenten:
• Bettungsmörtel
• Kontakt- und Haftschlämme
• Feinsteinzeugfliesen/Platten
4.1. Bettungsmörtel Bei eigens an der Baustelle, vor Ort gemischten Estrichmörteln kommt es
praxisbedingt häufig zu Abweichungen in der Zusammensetzung und somit der
Qualität, was oftmals Schäden im Bettungsmörtel und der Fußbodenkonstruktion zur
Folge hat. Von dem Einbau eines örtlich bestellten Transportbetons ist dringend abzuraten,
zumal die Zuschlagsstoffe und die Rezeptur nicht bekannt sind und häufig
sogenannte „Zementlinsen“ entstehen, was zur Folge hat, dass der wirksame Zementgehalt dieser Mörtel deutlich reduziert ist.
Qualitätsschwankungen bei Transportbeton können auch durch lange Wartezeiten
des Betonfahrzeuges entstehen. Die Eigenschaften des Estrichbetons gehen mitunter
verloren.
Aus den o.g. Gründen wird ein Bettungsmörtel als Silo-Werktrockenmörtel dringend
empfohlen. Die gleichbleibende Rezeptur und Verwendung definierter Zuschlagstoffe
garantieren bei richtiger Vermengung mit Wasser vor Ort einen fehlerfreien
Bettungsmörtel bzw. Unterbau.
4.2. Kontakt- und Haftschlämme
Die Kontakt- u. Haftschlämme hat eine wichtige Funktion im Verbundkörperaufbau,
da diese eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Mörtel und der Fliese
sicherstellen muss.
Da Feinsteinzeugfliesen eine sehr geringe Wasseraufnahme besitzen, ist eine
ausreichende Verbindung mit dem Mörtelbett nur mit einer Kontaktschicht
herzustellen, welche ermöglicht, dass bei der Verdichtung der Konstruktion mittels
Systemverdichter eine ausreichende Mörtelanhaftung des
Mörtels an der Unterseite der Feinsteinzeugfliese und somit eine hohe
Verbundfestigkeit des Belages erreicht wird.
Der Laborwert der Haftzugsfestigkeit der Haftschlämme beträgt im Mittel 1,0
N/mm². In der einschlägigen Norm für Dünnbettmörtel (DIN 18156) werden Werte
von > 0,5 N/mm² für Fliesenkleber vorausgesetzt.
Perfekte Mörtelanhaftung mittels Kontkatschlämme (Foto sytebo)
4.3. Bewegungsfugen
Die Ausführung von Bewegungsfugen ist notwendig, um Verformungen des Belages
zu ermöglichen. Die Verformungen entstehen infolge von Schwinden, thermischen
oder mechanischen Beanspruchungen (wie z. B. ein Befahren des Fußbodens).
In der Regel ist im Zuge der Bodenplanung ein entsprechender Fugenplan zu
erstellen, welcher durch den ausführenden Verleger umgesetzt wird.
Zwischen folgenden Bewegungsfugen wird unterschieden:
• Gebäudetrennfugen
• Rand- und Anschlussfugen
• Feldbegrenzungsfugen
4.3.1. Gebäudetrennfugen
Gebäudetrennfugen sind an gleicher Stelle und in gleicher Breite, wie in der
tragenden Konstruktion zu übernehmen und auszubilden.
4.3.2. Rand- und Anschlussfugen
Diese sind an Wandanschlüssen, Pfeilern, Stützen und festen Einbauteilen, sowie
anderen den Boden durchdringenden Bauteilen, in Türdurchgängen und starken
Vorsprüngen im Grundriss vorzunehmen.
4.3.3. Feldbegrenzungsfugen
Feldbegrenzungsfugen sind unter Berücksichtigung statischer und geometrischer
(Gebäude- bzw. Grundrissgeometrie) Gesichtspunkte anzuordnen bzw. zu planen.
Beläge im Verbund sind mit dem Untergrund kraftschlüssig verbunden und
unterliegen somit konstruktionsbedingt schubfesten Verbindungen.
Beläge auf Trennlagen oder Dämmschichten benötigen zum Abbau zu erwartender
Formänderungen eine Einteilung in Teilflächen.
Unabhängig dieser Gegebenheiten sollten Bewegungsfugen vorgesehen werden. Bei
mit dieser Richtlinie konformer Ausführung liegen positive Erfahrungen mit
Feldgrößen (zusammenhängende Fliesenfelder) bis 200 m² vor.
Der Einbau von Feldbegrenzungsfugen sollte im Anschluss an den keramischen Belag
an ganze, nicht geschnittene Fliesen und Platten erfolgen.
Mit elastischen Fugenfüllstoffen (Silikone) verfüllte Fugen sind in der Regel
wartungsbedürftig und in der Fläche als Feldbegrenzungsfuge zu vermeiden. Bei der
Verwendung von Kastenprofilen kann es zu Abrissen der Fuge zwischen Profil und
angrenzenden keramischen Belag kommen.
(Foto Proline)
Als Bewegungsfuge wird ein Profil aus Edelstahl empfohlen, da sich dieses durch eine
hohe Stabilität, eine hohe Flankenanhaftung sowie eine hohe Belastbarkeit,
besonders in industriellen, auch mechanisch stark belasteten Bereichen auszeichnet.
Ein Profil sollte eine anpassungsfähige Silikoneinlage besitzen, um so wirksam die
auftretenden Spannungen abzufangen. Zudem sollte das Profil für eine
Bewegungsfuge bis zu 80mm Höhe einzubauen sein, um auch bei höheren
Fußbodenkonstruktionen zu funktionieren. Durch Profilerhöhungen aus XPS-Schaum sind die Einbauhöhen variabel ausführbar (s. Foto).
Für den Einsatz einer Bewegungsfuge im Bereich des Säurebaus, oder von
Fußbodenkonstruktionen nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) sind die
Anordnung und die Art von Bewegungsfugen gesondert zu planen.
4.4. Feinsteinzeugfliesen/Platten
Als keramisches Belagsmaterial können trockengepresste Fliesen und Platten nach
DIN EN 14411 – Anhang G oder H oder Bodenklinkerplatten nach DIN 18158
verwendet werden.
Die Wasseraufnahme von Feinsteinzeugfliesen liegt gem. DIN EN 14411 bei < 0,5%.
Oftmals weisen diese sinterdicht gebrannten Feinsteinzeugfliesen jedoch
Wasseraufnahmen von nahezu 0,01% auf, was eine gute Mörtelanhaftung der
Fliesenrückseite und dem Mörtel erschwert.
Für einen deutlich besseren Haftverbund bei großformatigeren Fliesen empfehlen wir
Fliesen mit einer Wasseraufnahme von ca. 0,3%. Die Oberfläche der Fliesen sollte
zudem keramisch vergütet sein, damit diese nur eine geringe Wasser- und
Schmutzaufnahme zulässt.
Fliesen und Platten können in folgenden Formaten eingelegt, verdichtet und für
einen Rüttel-Systemboden verwendet werden:
Oberfläche < 410 cm² 100x200 mm
150x150 mm
200x200 mm
Oberfläche > 410 cm² 250x250 mm
300x300 mm
200x400 mm
400x400 mm
150x600 mm (ab KKS Richtlinie Stand 09/2010) 300x600 mm (ab KKS Richtlinie Stand 09/2010)
450x600 mm (ab KKS Richtlinie Stand 06/2014)
Ebenfalls Sechseckformate mit einem ca. Durchmesser von 100mm.
Keramischer Rüttel-Systemboden im Format 450x600x14 mm (Foto sytebo)
Die Stärke der Fliesen und Platten, sowie das Format sind von der zu erwartenden
Belastung abhängig und für die mechanische Belastbarkeit von entscheidender
Bedeutung.
Dicke und Format der Fliesen und Platten sollten daher entsprechend an die
Belastung (auch durch Versuche und Prüfungen) angepasst werden. Die Dicke der
Fliesen/Platten sollte mindestens ein Nennmaß von 14 mm aufweisen.
Die Bruchkraft der für keramische Systemböden verwendete Fliesen und Platten
sollten grundsätzlich mindestens 3000 N betragen.
4.5. Sauberlaufzone Eine Sauberlaufzone wird im Eingangsbereich eines Gebäudes eingesetzt, damit
Schmutz und Nässe nicht in das Gebäude getragen werden. Der angrenzende,
keramische Rüttel-Systembodenbelag wird geschont, die Rutschgefahr eingedämmt
und Reinigungskosten minimiert.
Bei der Planung benötigt die Sauberlaufzone eine Vertiefung, mindestens in der
Stärke des Mörtelbettes. Die Breite und Gehtiefe sind variabel und je nach
vorhandener Platzmöglichkeit zu gestalten.
Eine Entwässerung macht dort Sinn, wo mit höherem Nässeaufkommen zu rechnen
ist, da z. B. Schnee am Schuhwerk schmilzt oder Regenwasser in die Sauberlaufzone
eingetragen wird. Sauberlaufzonen können auch unterspülbar ausgeführt werden.
Für die Auswahl des Reinstreifers, also der Abstreifmatte und dem Trägerprofil in der
Sauberlaufzone, ist die dort zu erwartende Belastung (Punktbelastung) von
entscheidender Bedeutung. Wir unterscheiden 3 Belastungsfälle.
• Normale Begehung
• Befahren mit Einkaufswagen
• Befahren mit Hub- u. Elektrohubwagen
(Foto Arwei)
5. Fertigstellung und Inbetriebnahme
Der keramische Rüttel-Systemboden darf nicht vor ausreichender Aushärtung des
Bettungs- und Fugenmörtels in Nutzung genommen werden.
Gerade im Hinblick auf eine schnellstmögliche Fertigstellung und Nutzung der Fläche,
bietet der in Abschnitt 4.1. beschriebene Silo-Werktrockenmörtel, als Bettungsmörtel
ausgeführt, Vorteile, da dieser sehr schnell eine hohe Frühfestigkeit erreicht.
Der keramische Rüttel-Systemboden, ausgeführt gemäß dieser Verlegerichtlinie ist nach Freigabe der Verlegefirma, frühestens nach 3 Tagen begehbar (ansonsten in der
Regel nach 7 Tagen).
Eine volle mechanische Belastbarkeit ist nicht vor Ablauf von 28 Tagen gegeben. Im
frisch erstellten Zustand ist der Boden vor ungünstigen Einflüssen durch Regen,
Schnee, Frost, Zugluft oder starker Wärmeeinwirkung zu schützen.
Ein keramischer Systemboden ist erst nach erfolgter Erstreinigung fertig gestellt und
erlangt hierdurch seine Fähigkeit zur Abnahme.
6. Reinigung und Pflege
Grundlage für die fachgerechte Reinigung und Pflege eines keramischen Rüttel-
Systembodens ist die Reinigungs- und Pflegerichtlinie des „Kompetenzkreis
Keramische Systemböden e.V.“. Diese ist beim KKS erhältlich.
7. Überwachung, Zertifizierung und Abnahme
Wichtiger Hinweis: Eine vollständige Überwachung, sowohl der Materialqualität und der Einhaltung dieser Richtlinie kann beim KKS für jedes Bodenprojekt beauftragt werden. Nur durch die vollständige Einhaltung der Richtlinie und die Überwachung der Material- sowie Verlegerleistung wird eine größtmögliche Qualitätssicherheit gewährleistet.
7.1. KKS-zertifizierte Betriebe
Bei den im „Kompetenzkreis Keramische Systemböden“ organisierten
Mitgliedsfirmen handelt es sich um durch den KKS zertifizierte Fachbetriebe. Die
Zertifizierung gliedert sich in die nachfolgenden Schritte:
• Zertifizierung der KKS-Fachbetriebe durch eine Erstüberwachung nach den Vorgaben des Zertifzierungsverfahrens des KKS
• Durchführung einer werkseigenen Produktionskontrolle (WPK) durch die
Fachbetriebe nach den Vorgaben der produktspezifischen Anforderungen
an die werkseigene Produktionskontrolle des KKS
• Durchführung einer regelmäßigen Fremdüberwachung der zertifizierten Fachbetriebe nach den Vorgaben des Zertifzierungsverfahrens des KKS inkl.
Durchführung von Güteprüfungen an den vor Ort im Rahmen der
Fremdüberwachung entnommenen Produkten
Die KKS-Zertifizierung der Fachbetriebe stellt die größtmögliche Qualitätssicherheit
der keramischen Rüttel-Systemböden dar.
7.1.1. Eigenüberwachung
Im „Kompetenzkreis Keramische Systemböden“ organisierte Fachbetriebe
(Ausführende oder Baustoffproduzenten) unterwerfen sich der werkseigenen
Produktionskontrolle gemäß den Vorgaben des KKS.
Die Prüfhäufigkeit der Untersuchungen muss dabei den produktspezifischen
Vorgaben des KKS an die werkseigene Produktionskontrolle entsprechen.
Die Prüfungen der werkseigenen Produktionskontrolle können sowohl in einer
firmeneigenen Prüfstelle als auch bei externen Prüfstellen oder auch bei Prüfstellen
des KKS erfolgen.
7.1.2. Zertifizierung
Die Zertifizierung der KKS-Fachbetriebe (Ausführende oder Baustoffproduzenten)
erfolgt gemäß dem Zertifzierungsverfahren des KKS und beinhaltet die nachfolgend
(auf der Folgeseite) aufgeführten, wesentlichen Schritte:
• Erstüberwachung Überwachung der Betriebe bzw. der Baustellen, im Rahmen der die
Qualitätssicherungsmaßnahmen und die fachlichen und gerätemäßigen Voraussetzungen der Fachbetriebe, durch einen in der KKS-Gutachterliste
benannten Sachverständigen überprüft und bewertet wird.
� Bei produzierenden Betrieben
Jährliche Fremdüberwachung der Betriebe inkl. Überprüfung der Ergebnisse
der werkseigenen Produktionskontrolle der Firmen durch einen in der KKS-
Gutachterliste benannten Sachverständigen.
Im Rahmen dieser Fremdüberwachung werden Proben gemäß den Vorgaben
des KKS entnommen und einer Prüfstelle aus der KKS-Prüfstellenliste
zugeführt. Im Rahmen der Laboruntersuchungen werden die Eigenschaften
der Produkte stichprobenartig nachgewiesen.
• Bei ausführenden Betrieben Meldung aller Rüttelbodenbaustellen der ausführenden Fachbetriebe an den
KKS. Die Meldung erfolgt mit dem Vordruck für die Baustellenmeldung des
Zertifzierungsverfahrens des KKS.
Die Daten der Baustellenmeldung werden durch einen in der KKS-
Gutachterliste benannten Sachverständigen geprüft und soweit möglich auf
Schlüssigkeit geprüft.
Jährliche Überwachung mindestens einer Baustelle der Fachbetriebe inkl.
Überprüfung der Ergebnisse der Maßnahmen der Qualitätssteuerung der
Fachbetriebe und Einhaltung der KKS-Richtlinie durch einen in der KKS-
Gutachterliste benannten Sachverständigen.
Im Rahmen dieser Fremdüberwachung werden auf der Baustelle Proben
gemäß den Vorgaben des KKS entweder direkt untersucht (z. B. bei den keramischen Platten) oder entnommen und einer Prüfstelle aus der KKS-
Prüfstellenliste zugeführt (z. B. beim Bettungsmörtel).
Im Rahmen der Laboruntersuchungen werden die Eigenschaften der
Produkte stichprobenartig nachgewiesen. Der Verleger stellt dem KKS je
Objekt drei Mörtelprismen zur Verfügung welche noch vor Ort für eine
spätere Mörtelprüfung im Labor angefertigt werden (s. Foto).
(Foto Contec)
• Bei Baustellen, die nicht im Rahmen der Fremdüberwachung besucht werden, hat der Bauunternehmer die Unterlagen der durchgeführten
Eigenüberwachungsprüfungen an den KKS zu übersenden. Dieser wird auf
Basis dieser Unterlagen einen Abschlussbericht der Baustelle erstellen.
7.2. KKS-Zertifizierung einzelner Baustellen
Neben der Zertifizierung der Firmen können Bauherrn auch einzelne Rüttelboden-
Baustellen konkret zertifizieren lassen. Um Nachträge zu vermeiden, ist ein Hinweis
auf diese Fremdüberwachung seitens des Bauherrn im Leistungsverzeichnis des
Projektes als eigene Position anzugeben.
Im Falle einer Baustellenzertifizierung erfolgt eine konkrete Überwachung und
Zertifizierung der Baustelle, wobei die nachfolgenden Schritte durchgeführt werden:
• Erstüberwachung bei der ausführenden Firma oder dem Bauherrn vor Ausführung der Rüttelbodenarbeiten, im Rahmen der die vorliegende
Ausschreibung geprüft und die Maßnahmen zur Qualitätssteuerung der
Arbeiten (Häufigkeit der WPK-Prüfungen) festgelegt werden. Darüber
hinaus werden die fachlichen und gerätemäßigen Voraussetzungen der
Betriebe durch einen in der KKS-Gutachterliste benannten
Sachverständigen überprüft und bewertet.
• Fremdüberwachung Meldung der Tage, an denen die Rüttelbodenarbeiten durch die Baufirma
erfolgen. Die Meldung erfolgt mit dem Vordruck für die
Baustellenmeldung des KKS. Durchführung von Überwachungsprüfungen
auf der Baustelle während der Herstellung des Rüttelbodens inkl.
Überprüfung der Ergebnisse der Maßnahmen der Qualitätssteuerung der
Firmen.
7.3. Abnahme
Die Abnahme des keramischen Systembodens hat durch den Auftraggeber,
kurzfristig nach Fertigstellung zu erfolgen. Dem Auftraggeber ist (sofern durch ihn
oder den Verleger beauftragt) seitens des Auftragnehmers der Meldeschein und die
Dokumentation der Überwachung in Kopie vorzulegen.
Die Ausleuchtung der erstellen Systembodenfläche sollte gleichmäßig von oben und
ohne Streif- oder Seitenlicht erfolgen.
Die Bewertung der Ebenheit des keramischen Systembodens erfolgt nach DIN
18202 (Tabelle 3 Zeile 7). Maximale Höhendifferenzen zwischen benachbarten
Fliesen und Platten können auf Grund des Verlegeverfahrens auf maximal 1,0 mm
begrenzt werden. Die Begrenzung erfolgt unter Berücksichtigung der
Ebenheitstoleranzen der Fliesen und Platten DIN EN 14411, Prüfnorm ISO 10545-2.
Für den keramischen Rüttel-Systemboden werden Fliesen und Platten in der vom
Hersteller bestätigten Qualität DIN EN 14411 „halbe Prüfnorm“ ISO 10545-2
empfohlen.
Der Fugenverlauf ist durch den Verdichtungsvorgang nicht immer geradlinig. Durch
die systembedingte Knirschverlegung können Größentolleranzen der Fliesen und
Platten nur geringfügig durch die Fugen aufgefangen werden.
Verschiebungen innerhalb des Fugenbildes sind somit nicht auszuschließen. Beim
Abklopfen des Belages sollte ein weitgehend einheitliches Klangbild vorliegen.
Aufgrund verschiedener Verlegeausführungen (im Verbund, auf Trennlagen oder
Dämmschichten) kann es bei einer Abnahmeprüfung durch „abklopfen des Belages“ zu
untergrundbedingten, unterschiedlichen „Klangbildern“ kommen.
Einzelne, lose Fliesen und Platten sind auszutauschen, haben aber keinen Einfluss oder
Aussagekraft über die Qualität der Gesamtkonstruktion.
Bei Nichtabnahme durch Bedenken des Aufraggebers zur Festigkeit des keramischen
Rüttel-Systembodens, sind in jedem Fall Bestätigungsprüfung an der
Verbundkörperkonstruktion durchzuführen.
8. Laboruntersuchungen und Nachweise
Bei den Laboruntersuchungen ist zu unterscheiden zwischen:
• Güteprüfungen im Rahmen der werkseigenen Produktionskontrolle oder der Fremdüberwachung
• Tragfähigkeitsnachweisen
• Bestätigungsprüfungen
Die Besonderheiten dieser Prüfungen werden nachfolgend näher erläutert.
8.1. Güteprüfung des Bettungsmörtels
Mittels der Güteprüfung ist seitens des Verarbeiters regelmäßig nachzuweisen, ob
der eingesetzte Bettungsmörtel eine ausreichende Qualität aufweist.
Bei der Güteprüfung handelt es sich um Prüfungen, die dem Zweck der Qualitäts-
sicherung der Mörtelherstellung dienen. Zu diesem Zweck stellt der Verarbeiter
Prüfkörper (Prismen 4 x 4 x 16 cm) gemäß den Vorgaben der DIN 18560 auf der
Baustelle unter Verwendung des frischen Bettungsmörtels her. Diese Proben werden
unter normativen Randbedingungen gelagert und im vorgesehenen Prüfalter (i. d. R.
28 Tage) geprüft.
Die einzuhaltenden Werte sind abhängig von der vereinbarten Festigkeit des
Bettungsmörtels. Die Beurteilung erfolgt gemäß den Vorgaben der DIN EN 13813
bzw. der DIN 18560.
8.2. Nachweis der Gebrauchstauglichkeit / Tragfähigkeitsnachweise
Mittels der Tragfähigkeitsnachweise ist nachzuweisen, welche Tragfähigkeiten Konstruktionen aufweisen, die nicht dem Technischen Regelwerk entsprechen.
Diese Untersuchungen stellen einen Eignungsnachweis dar und sind – sofern es keine
allgemeinen Vorgaben im Technischen Regelwerk gibt - vor der Ausführung von
Konstruktionen durchzuführen.
8.2.1. Tragfähigkeitsnachweis bei Verbundkonstruktionen
Der Nachweis der Gebrauchstauglichkeit von Verbundsystemen kann nach DIN
18560-3 erfolgen.
8.2.2. Tragfähigkeitsnachweis bei Konstruktionen auf Trennschicht
Auf Basis der orientierenden Untersuchungen der MPVA Neuwied GmbH zum Nach-
weis der Tragfähigkeit von Rüttel-Systemböden auf Trennschicht ist festzustellen,
dass Systeme mit dem nachfolgend genannten Aufbau
• Keramischer Belag mit einer Bruchlast von > 3.000 N und einer Platten-
stärke von > 14 mm
• Haftbrücke „sytebo SHS“
• Bettungsmörtel „Contile“ mit einer Güte mind. C 25 / F4
• PE-Folie mit einer Dicke von 0,2 mm
geeignet für eine Beanspruchung von Konstruktionen mit Punktlasten von 10 kN/m2
sind.
Für Konstruktionen, die von dem oben benannten Aufbau abweichen (dies liegt
auch bei Verwendung eines anderen Bettungsmörtels oder auch einer anderen
Haftbrücke vor), liegen keine allgemeinen Tragfähigkeitsnachweise vor, weshalb
entsprechende Tragfähigkeitsnachweise für diese Aufbauten zu erbringen sind.
Ohne diese Nachweise gilt die Tragfähigkeit der Rüttel-Systemböden auf
Trennschicht gemäß dem Technischen Regelwerk als nicht nachgewiesen. Die
Nachweisführung dieser Aufbauten ist aufbauspezifisch durch den Hersteller zu
erbringen.
Anmerkung: An dieser Stelle sei angemerkt, dass der Teil 4 der DIN 18560 im Regelfall nicht geeignet ist, um
Rüttelbodenkonstruktionen zu planen bzw. zu bemessen. Dies ist darauf zurück zu führen, dass in Teil 4 der DIN
18560 nur Konstruktionen geregelt sind, bei denen die Einzellasten 4 kN/m2 und die Flächenlasten 5 kN/m
2 nicht
überschritten werden. Bei hochbelasteten keramischen Rüttel-Systemböden liegen im Regelfall aber
Beanspruchungen von 10 kN/m2 vor.
8.2.3. Tragfähigkeitsnachweis für schwimmende Konstruktionen
Für schwimmende Konstruktionen mit Beanspruchungen, bei denen die
Einzellasten 4 kN/m2 und die Flächenlasten 5 kN/m2 überschreiten, müssen
konstruktionsabhängige Tragfähigkeitsnachweise erbracht werden.
Da weder allgemeine Technische Regeln noch konkrete Bemessungshinweise für
schwimmende Konstruktionen mit höheren Beanspruchungen vorliegen, müssen
diese konkret bemessen werden. Im Regelfall ist dies nur auf Basis entsprechender
Tragfähigkeitsprüfungen an Musterflächen möglich.
8.3. Bestätigungsprüfung
Mittels der Bestätigungsprüfung ist im Zweifelsfall nachzuweisen, ob die Konstruktion eine ausreichende Tragfähigkeit / Gebrauchstauglichkeit aufweist.
In den einschlägigen Technischen Regelwerken wie der DIN 18 560 ist vorgesehen,
im Rahmen der Bestätigungsprüfung nur die Qualität des Estrichs zu überprüfen.
Tatsächlich ist aber nicht nur die Estrichgüte, sondern im Besonderen der Verbund
zwischen dem Estrich und der keramischen Platte und auch der Güte der
keramischen Platte für die Tragfähigkeit der Konstruktion sehr entscheidend.
Aus diesem Grunde erfolgt der Nachweis der Ausführungsqualität von schwimmen-
den Konstruktionen oder Konstruktionen auf Trennschicht im Rahmen der KKS-
Richtlinie abweichend von der DIN 18560 nicht an den einzelnen Produkten (Estrich)
sondern am Verbundsystem, weshalb mittels dieser Untersuchung erheblich bessere
Aussagen zur tatsächlichen Tragfähigkeit der Konstruktionen möglich sind.
Anmerkung:
An dieser Stelle sei angemerkt, dass der Teil 4 der DIN 18560 im Regelfall nicht geeignet ist, um Rüttelbodenkonstruktionen zu planen bzw. zu bemessen. Dies ist darauf zurück zu führen, dass in Teil 4 der DIN 18
560 nur Konstruktionen geregelt sind, bei denen die Einzellasten 4 kN/m2 und die Flächenlasten 5 kN/m
2 nicht
überschritten werden. Bei hochbelastbaren keramischen Rüttel-Systemböden liegen im Regelfall aber Beanspruchungen von 10 kN/m
2 vor. Weiterhin ist hierbei zu beachten, dass die DIN 18560 grundsätzlich nur die
Tragfähigkeit des Estrichs berücksichtigt, nicht aber den Anteil der Tragfähigkeit, der durch die verklebte keramische
Platte geleistet wird.
Als dritter und letzter Punkt ist anzumerken, dass die DIN 18560 vom Anwendungsbereich nicht dafür gemacht ist,
die Tragfähigkeit einer Verbundkonstruktion aus einem Estrich und einem Plattenbelag zu bewerten. Vielmehr soll
die Bestätigungsprüfung nach DIN 18560 ausschließlich dem Zweck dienen, die Frage zu beantworten, ob der eingebrachte Estrich die Anforderungen der Bestellung bzw. der direkten Nutzung erfüllt. Genau aus diesem Grunde
wird dem Verbundverhalten des Rüttelbodensystems in DIN 18560 auch keinerlei Gewicht beigemessen.
Im Resultat ist festzustellen, dass die Vorgaben der Bestätigungsprüfung der Teile 2 und 4 der DIN 18560 aus den
genannten Gründen nicht geeignet zur Bewertung der Tragfähigkeit von keramischen Rüttel-Systemböden sind.
8.3.1. Vorgehensweise im Rahmen der Bestätigungsprüfung von
Verbundkonstruktionen
Im Rahmen der Bestätigungsprüfung von keramischen Rüttel-Systemböden im
Verbund sind die nachfolgend genannten Eigenschaften zu überprüfen:
• Nachweis der Dicke des Bettungsmörtels bzw. der Konstruktion
• Nachweis der Haftzugfestigkeit der Konstruktion
(sowohl zwischen dem Bettungsmörtel und der Fliese als auch zwischen dem
Bettungsmörtel und dem Beton)
• Nachweis der Druckfestigkeit des Estrichs der Konstruktion unter
Verwendung der DIN 18560-3.
Bestätigungsprüfungen zum Nachweis der Tragfähigkeit von Verbundkonstruktionen
können nach den Vorgaben der DIN 18560-3 erfolgen. Im Rahmen dieser
Bestätigungsprüfung sind die in der Tabelle 1 genannten Anforderungen einzuhalten.
Tabelle 1: Anforderungen an die Bestätigungsprüfungen von Verbundkonstruktionen
Kleinflächige Verbundstörungen können auch bei sachgerecht hergestellten Rüttel-
Systemböden auftreten. Werden derartige kleinflächige Verbundstörungen im
Objekt vorgefunden, sind neben der ersten (fehlgeschlagenen Haftzugprüfung) zwei
weitere Haftzugprüfungen durchzuführen. Erfüllen diese die Anforderungen gemäß
Tabelle 1, so gelten die Anforderungen der Verbundfestigkeit des Bodens als erfüllt.
8.3.2. Vorgehensweise im Rahmen der Bestätigungsprüfung von Konstruktionen auf Trennschicht
Im Falle der Durchführung von Bestätigungsprüfungen an Konstruktionen auf
Trennschicht sind im Objekt Ausbauplatten zu entnehmen, welche die
nachfolgenden Anforderungen an die Abmessungen erfüllen:
• Länge = 8-fache Dicke der Konstruktion
• Breite > 300 mm
• Dicke = Dicke der Konstruktion
Aus diesen Platten werden jeweils mindestens drei Prüfstreifen mit den nachfolgend
aufgeführten Abmessungen herausgearbeitet, wobei abweichend von der
Bestätigungsprüfung aus DIN 18560-4 die Fliesen auf den Prüfkörpern verbleiben:
• Länge = 6-fache Dicke der Konstruktion
• Breite > 60 mm
• Dicke = Dicke der Konstruktion
Die Durchführung der Biegezugprüfung erfolgt ansonsten unter Verwendung der
Prüfvorgaben an die Bestimmung der Biegezugfestigkeit der DIN 18560-4.
8.3.2.1. Anforderungswerte
Bei der Bewertung der Ergebnisse von Bestätigungsprüfungen an Konstruktionen
auf Trennschicht sind die Vorgaben der DIN 18 560-4 nicht sachgerecht anwendbar.
Daher wurden exemplarische Tragfähigkeitsnachweise für die in Abschnitt 8.2.2.
genannte Konstruktion auf Trennschicht durch die MPVA Neuwied GmbH erbracht. Auf Basis dieser Versuchsserien wurden die in der nachfolgenden Tabelle 2
genannten Anforderungen an die Bestätigungsprüfung nachgewiesen.
Tabelle 2: Anforderungen an die Bestätigungsprüfungen von Konstruktionen auf Trennschicht
8.3.3. Vorgehensweise im Rahmen der Bestätigungsprüfung von schwimmenden Konstruktionen
Im Falle der Durchführung von Bestätigungsprüfungen an schwimmenden
Konstruktionen sind im Objekt Ausbauplatten zu entnehmen, welche die
nachfolgenden Anforderungen an die Abmessungen erfüllen:
• Länge = 8-fache Dicke der Konstruktion
• Breite > 300 mm
• Dicke = Dicke der Konstruktion
Aus diesen Ausbauplatten werden jeweils mindestens drei Prüfstreifen mit den
nachfolgend aufgeführten Abmessungen herausgearbeitet, wobei abweichend von
der Bestätigungsprüfung aus der DIN 18560 die keramischen Platten auf den
Prüfkörpern verbleiben:
• Länge = 6-fache Dicke der Konstruktion
• Breite > 60 mm
• Dicke = Dicke der Konstruktion
Die Durchführung der Biegezugprüfung erfolgt ansonsten unter Verwendung der
Prüfvorgaben an die Bestimmung der Biegezugfestigkeit der DIN 18560-2.
8.3.3.1. Anforderungswerte
Bei der Bewertung der Ergebnisse von Bestätigungsprüfungen an schwimmenden
Konstruktionen sind die Vorgaben der DIN 18560-2 nicht sachgerecht anwendbar.
Aus diesem Grunde sind – wie in Abschnitt 8.2.3 ausgeführt wurde – im Vorfeld der
Herstellung der Konstruktion Tragfähigkeitsnachweise zu erbringen. Auf Basis dieser
Versuche sind auch entsprechende Anforderungswerte an die Bestätigungsprüfung
festzulegen, wobei empfohlen wird, die Abminderungswerte der DIN 18560-2 für die
Bewertung der ermittelten Biegezugfestigkeiten anzusetzen. Darüber hinaus sind im
Rahmen der Bestätigungsprüfung die in der nachfolgenden Tabelle 3 genannten Anforderungen zu erfüllen.
Tabelle 3: Anforderungen an die Bestätigungsprüfungen von Konstruktionen auf Dämmschicht
9. Zitierte Normen, Schriften, Literaturhinweise
DIN 1045 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spanbeton
DIN 1164 Zement mit besonderen Eigenschaften
DIN 4109 Schallschutz im Hochbau
DIN 18156 Stoffe für keramische Bekleidungen im Dünnbettverfahren
DIN 18158 Bodenklinkerplatten DIN 18195 Bauwerksabdichtung
DIN 18202 Toleranzen im Hochbau
DIN 18560 Estriche im Bauwesen
DIN EN 196 Prüfverfahren für Zement
DIN EN 12620 Gesteinskörnung für Beton
DIN EN 13139 Gesteinskörnungen für Mörtel
DIN 13813 Estrichmörtel u. Estrichmassen - Eigenschaften u. Anforderungen
DIN EN 14411 Keramische Fliesen und Platten, Begriffe Klassifizierungen,
Gütemerkmale und Kennzeichnungen
Bei Fragen zu den DIN Normen und den Bezug auf die DIN Normen in dieser
Richtlinie mit benannten Teilen oder Toleranzen erhalten Sie beim KKS Auskunft.
10. Adressen , Bildquellen und Hinweis
10.1. Adressen:
Forschungsinstitut für anorganische Werkstoffe – Glas Keramik GmbH (FGK)
Heinrich-Meister-Str. 2
56203 Höhr-Grenzhausen
www.fgk-keramik.de
Kompetenzkreis Keramische Systemböden e. V.
Wiesentsr. 32
35315 Homberg (Ohm)
www.k-k-s.de
Materialprüfungs- und Versuchsanstalt Neuwied GmbH (MPVA)
Sandkauler Weg 1
56564 Neuwied
www.mpva.de 10.2. Bildquellen und Hinweis
Fotos wurden mit Genehmigung nachfolgender Firmen zur Verfügung gestellt.
Arwei Bauzubehör GmbH www.arwei.de
Contec International www.contec-international.de
Klingenberg Dekoramik GmbH www.dekoramik.de
Proline Systems GmbH www.proline-systems.com
sytebo GmbH & Co. KG www.sytebo.de
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durch den KKS gestattet. Änderungen und Irrtum an Inhalten bleiben vorbehalten.
KKS … mit SICHERHEIT gut…!
Kompetenzkreis Keramische Systemböden e. V. Wiesentsr. 32
35315 Homberg (Ohm)
Telefon: 06429-7365
Telefax: 06429-6308
Email: info@k-k-s.de
Internet: www.k-k-s.de
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