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Bildungsdepartement
Amt fuumlr Volksschulen und Sport
Konzept zur Einfuumlhrung des Modullehrplans
bdquoMedien und Informatikldquo des Lehrplans 21
in der Volksschule
Bericht und Antrag der Arbeitsgruppen
Goldau 30 August 2016
Iwan Schrackmann amp Beat Doumlbeli Honegger
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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 3
2 Ausgangslage 4
21 Mandat 5
22 Praumlmissen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 5
23 ICT-Strategie an den Volksschulen des Kantons Schwyz 7
3 Lehrplan Medien und Informatik 8
31 Drei Kompetenzbereiche Medien Informatik und Anwendungskompetenzen 8
32 Inhaltliche Neuerungen 10
33 Strukturelle Neuerungen 13
4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I 14
41 Zeitlicher Umfang 14
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten 15
43 Inhaltliche Feinkoordination 16
44 Beurteilung und Benotung 18
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur 20
5 Lehrmittel 21
6 Programmierumgebung fuumlr Informatik 24
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung 24
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung 25
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen 25
7 Koordination und Unterstuumltzung 27
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo 28
81 Obligatorische Weiterbildung 28
82 Optionales Weiterbildungsangebote 29
83 Selbstevaluations-Tool 31
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung 31
Literaturverzeichnis 34
Abbildungsverzeichnis 35
Tabellenverzeichnis 35
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1 Einleitung
Wir leben seit einigen Jahren in einer Informations- bzw Wissensgesellschaft die auf Informations-
und Kommunikationstechnologien (ICT) basiert Die digitalen Technologien haben die gesamte Ge-
sellschaft nicht nur die Berufswelt durchdrungen Insbesondere das Internet und die mobilen
Kommunikationsmittel (Smartphones) haben in den letzten Jahren die bdquodigitale Revolutionldquo noch
weiter zugespitzt und inzwischen (fast) all unsere Lebensbereiche nachhaltig gewandelt ICT und
digitale Medien haben die Art und Weise wie wir heute Informationen suchen und verarbeiten lesen
und schreiben miteinander kommunizieren und kooperieren uns unterhalten (fernsehen Musik
houmlren) wie wir einkaufen planen Entscheidungen treffen wie wir Beziehungen aufbauen und pfle-
gen wie wir kreativ gestalten wie wir (mit GPS-Unterstuumltzung) Auto fahren und uns orientieren usw
nachhaltig gepraumlgt Heute ist fuumlr viele Menschen ein Leben ohne Internet und Mobilkommunikation
schlichtweg nicht mehr vorstellbar
Die Digitalisierung hat aber auch enorme Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Berufswelt Nicht
ohne Grund hat das World Economic Forum (WEF) von Davos 2016 das Motto bdquoDigitalisierung und
Industrie 40ldquo gewaumlhlt In wirtschaftlichen Analysen wird davon ausgegangen dass die Moumlglichkei-
ten der Digitalisierung zu Innovationen fuumlhren die einer bdquodisruptiven Technologieldquo gleichkommen
da sie bestehende Technologien Produkte oder Dienstleistungen vollstaumlndig verdraumlngen (zB Digi-
talkamera VoIP-Telefonie wie auch neue Geschaumlftsmodelle wie Airbnb Uber usw) Gewisse Berufe
sind im Zuge der Digitalisierung verschwunden (etwa in der Musik- oder Fotoindustrie) andere Beru-
fe veraumlndern sich gegenwaumlrtig gaumlnzlich (oder werden verschwinden)
Bislang betraf die Automatisierung vor allem monotone standardisierte Jobs Seit einigen wenigen
Jahren lassen sich aber zunehmend auch Taumltigkeiten automatisieren die bisher noch dem Men-
schen vorbehalten schienen (Doumlbeli Honegger 2016 S 20) so etwa selbstfahrende Autos nach-
ahmende Roboter und computergenerierte Texte Das dritte Beispiel des bdquocomputational journalismldquo
zeigt am deutlichsten auf dass Computer anfangen kognitive Leistungen fuumlr Menschen zu uumlber-
nehmen Heute verkaufen bereits mehrere Firmen erfolgreich computergenerierte Sport- und Boumlr-
senberichte an Zeitungen Insgesamt ist damit zu rechnen dass intelligente Maschinen und Roboter
kuumlnftig zwar viele Arbeitsplaumltze fuumlr Menschen obsolet machen werden umgekehrt eroumlffnet die zu-
nehmende Digitalisierung - gerade auch in der Schweiz - die Chance neue hochwertige Arbeitsfelder
zu entwickeln Die industrielle Revolution wird nicht nur viele Jobs vernichten sondern auch neue
schaffen
Um unsere Kinder und Jugendlichen auf die bdquodigitale Zukunftldquo vorzubereiten wird ihnen kuumlnftig ein
vertieftes Wissen und breite Kompetenzen rund um (digitale) Medien und Informatik vermittelt wer-
den Die Einfuumlhrung des Lehrplans 21 mit seinem Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo dem der
Erziehungsrat mit ERB Nr 80 bdquoLehrplan 21 ndash Einfuumlhrungsbeschlussldquo am 3 Dezember 2015 zug-
stimmt hat wird hierzu eine wichtige Grundlagen leisten Bereits 2012 hat der Erziehungsrat auf-
grund der fortschreitenden Digitalisierung eine kantonale bdquoICT-Strategie an den Volksschulen des
Kantons Schwyzldquo (ERB Nr 75) verabschiedet welche die ersten Schritte des Weges in die digitale
Zukunft aufgegleist hat
Mit dem vorliegenden Konzept erfolgt nun ein weiterer wichtiger Schritt der die Rahmenbedingun-
gen zur Einfuumlhrung des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo klaumlrt die Verbindlichkeit sichert und
damit die rechtliche Basis fuumlr den Aufbau von zukunftssicheren Kompetenzen und eine zeitgemaumlsse
Bildung an den Volksschulen des Kantons Schwyz legt
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2 Ausgangslage
Mit dem Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo (kuumlnftig mit M+I abgekuumlrzt) des Lehrplans 21
kommen neue Themen in die Volksschule und die Verbindlichkeit beim Aufbau der entsprechenden
Kompetenzen nimmt zu
Auf der Primarstufe (1 und 2 Zyklus) bringt der Lehrplan M+I erhebliche Erneuerungen mit sich
Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen kuumlnftig Kompetenzen im Bereich der Medien Informatik und
Anwendung von Computer und Internet aufbauen die gaumlnzlich neu sind Auch wenn hierfuumlr (vorlaumlu-
fig) keine eigene Lektion zur Verfuumlgung stehen wird wird praktisch mit dem Lehrplan M+I inhaltlich
ein neues Fach eingefuumlhrt
Auch fuumlr die Sekundarschulen des Kantons Schwyz aumlndert sich vieles denn das neue Fach bdquoMedien
und Informatikldquo hat nur noch wenig mit dem bisherig auf der Sekundarstufe erteilten Fach Informa-
tik zu tun Dies stellt einige Herausforderungen an die Einfuumlhrung des neuen Fachs
Der Lehrplan M+I definiert zwar fuumlr alle deutschsprachigen Kantone dieselben zu erreichenden
Kompetenzen Wie der neue Lehrplan M+I an den Schulen aber umgesetzt wird ist von jedem Kan-
ton autonom zu definieren so etwa die Frage ob M+I als eigenes Fach gefuumlhrt oder in andere Fauml-
cher integriert werden soll dann die Frage der zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse die Art und
Weise der Beurteilung (inkl Zeugnis) Vorgaben und Empfehlungen zu Lehrmitteln und Program-
mierumgebungen und letztlich auch die Frage wie und in welchem Umfang die Lehrpersonen (obli-
gatorisch) weiterzubilden sind und welche Anforderungen kuumlnftig an die Lehrbewilligung von Lehr-
personen gestellt werden sollen Es ist daher sinnvoll all diese Fragen in einem detaillierten Konzept
zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I zu klaumlren denn die in diesem Konzept vorgelegten Rahmenbe-
dingungen bilden auch die Voraussetzungen an denen sich die Weiterbildungskurse fuumlr die Lehrper-
sonen zu orientieren haben
Aus diesen Gruumlnden hat Urs Bucher Leiter des Amts fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) des Kantons
Schwyz am 12 Dezember 2015 zwei Arbeitsgruppen damit beauftragt ein Konzept zur Einfuumlhrung
des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo (M+I) zu entwickeln
Die Arbeitsgruppe bdquoEinfuumlhrung von M+I auf der Primarstufeldquo unter der Leitung des kantonalen ICT-
Beraters Iwan Schrackmann setzte sich wie folgt zusammen
Iwan Schrackmann kantonaler ICT-Berater Leitung der AG
Beat Doumlbeli Honegger Experte Medien und Informatik an der PHSZ
Michael Seeholzer Lehrer 34 Klasse Immensee
Morena Borelli Schulleiterin und Lehrerin 56 Klasse Schuumlbelbach
Pirmin Stadler ICT-Fachberater des Kt Uri
Roy Muumlller Lehrer 12 Klasse Galgenen
Urs Frischherz Lehrer 56 Klasse Lauerz
Die Arbeitsgruppe bdquoEinfuumlhrung von M+I auf der Sekundarstufe Ildquo unter der Leitung von Prof Dr
Beat Doumlbeli Honegger bestand aus folgenden Mitgliedern
Beat Doumlbeli Honegger Dozent fuumlr Medien- und Informatikdidaktik an der PHSZ Leitung
Iwan Schrackmann kantonaler ICT-Berater SZ
Andreas Stocker Sekundarlehrer Sek eins Houmlfe
Marco Roumlllin Sekundarlehrer MPS Schwyz
Michael Hielscher Dozent fuumlr Informatikdidaktik an der PHSZ
Pascal Zingg Sekundarlehrer Sek 1 March
Pirmin Stadler kantonaler ICT-Berater UR
Tobias Maestrini Sekundarlehrer Bezirksschulen Kuumlssnacht
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21 Mandat
Im Rahmen des Einfuumlhrungskonzepts des neuen Lehrplans M+I sind folgende Aspekte zu klaumlren
Lehrmittel
- Evaluation von Lehrmitteln und Lernmaterialien
- Bezeichnung von obligatorischen und empfohlenen Lehrmitteln
- Bezeichnung von Verknuumlpfungen zu bestehenden Lehrmitteln anderer Faumlcher
- Bezeichnung von Hilfestellungen und Unterrichtsmaterialien fuumlr die drei Bereiche Informatik
Medien und Anwendungskompetenzen
Anwendungskompetenzen
- Bezeichnung von Programmen die fuumlr den Aufbau der Anwendungskompetenzen empfohlen
werden
- Klaumlrung des Bedarfs eines differenzierteren Stoffverteilungsplans um den systematischen
Aufbau der Anwendungskompetenzen zu regeln insb auch hinsichtlich der Abgrenzung zwi-
schen Primar- und Sekundarstufe I)
Programmierumgebung
- Bezeichnung von Programmen und Programmierumgebungen fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans im Bereich Informatik
Beurteilung und Benotung
- Klaumlrung der Rahmenbedingungen fuumlr die Beurteilung von bdquoMedien und Informatikldquo
Konkret Art der Beurteilung Zeitpunkt Zeugnis
Weiterbildung
- Bezeichnung oder Entwicklung eines Instruments damit Lehrpersonen ihren eigenen Weiter-
bildungsbedarf adaumlquat einschaumltzen und ihre Weiterbildung zusammen mit den Schulleitun-
gen planen koumlnnen
- Klaumlrung des Zusammenhangs zwischen obligatorischer Weiterbildung und Lehrberechtigung
22 Praumlmissen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21
Der Erziehungsrat des Kantons Schwyz hat bereits die Eckpfeiler zur Einfuumlhrung und Umsetzung des
Lehrplans 21 im Kanton Schwyz erlassen so etwa im Erziehungsratsbeschluss Nr 60 vom 17 Sept
2015 zur bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung Lehrplan 21ldquo und dem begleitenden Bericht bdquoEinfuumlhrung
und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo (Bildungsdepartement 2015)
Der formelle Einfuumlhrungsbeschluss hat der Erziehungsrat mit ERB Nr 80 bdquoLehrplan 21 ndash Einfuumlh-
rungsbeschlussldquo vom 3 Dezember 2015 gefaumlllt
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Fuumlr die Primarstufe gelten folgende Praumlmissen welche diesem Einfuumlhrungskonzept zugrunde liegen
Der Lehrplan 21 (und somit auch der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo) soll im Kindergarten
und auf der Primarstufe ab Schuljahr 201718 umgesetzt werden (ERB Nr 80 S 2)
bdquoMedien und Informatikldquo wird mehrheitlich in die Fachbereiche Deutsch (bdquoMedienldquo) und Ma-
thematik (bdquoInformatikldquo) integriertldquo (S 4)
Konkret wird der Teil bdquoMedienldquo dem Block A Informatik dem Block B zugeteilt Innerhalb die-
ser Bloumlcke stehen insgesamt ndash je nach Klasse ndash 5-6 6-7 bzw 5-7 Lektionen zur Verfuumlgung
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel auf der Primarstufe (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
Es gilt die Fachkompetenzen in bdquoMedien und Informatikldquo fachuumlbergreifend zu sichern (Bil-
dungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 10)
Damit hat der Erziehungsrat beschlossen fuumlr Medien und Informatik vorderhand kein neues
Fach vorzusehen bdquoEin Fach bdquoMedien und Informatikldquo koumlnnte zu einem spaumlteren Zeitpunkt in
Erwaumlgung gezogen werdenldquo (ERB Nr 60 S 3)
Der Einfuumlhrungsbeschluss haumllt nicht fest wie viele Einzellektionen fuumlr M+I zu verwenden sind
Ebenso ist im Beschluss nicht geregelt in welchen Faumlchern die Anwendungskompetenzen integriert
und beurteilt werden sollen Zu diesen und weiteren Fragen wird das vorliegende Einfuumlhrungskon-
zept Empfehlungen vorlegen
Fuumlr die Sekundarstufe I gelten folgende Praumlmissen
Auf der Sekundarstufe I wird der Lehrplan 21 auf das Schuljahr 20182019 umgesetzt (ERB
Nr 80 S 2)
Auf der Sekundarstufe I soll bdquoMedien und Informatikldquo als Fach im Umfang von je einer obligato-
rischen Jahreslektion in der 1 und 2 Klasse unterrichtet werden Zusaumltzlich werden in der 3
Klasse eine bis zwei Wahlfachlektionen angeboten (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz
2015 S 6)
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I (aaO)
Zu beachten Die im Lehrplan bdquoM+Ildquo definierten fuumlr alle verbindlichen Kompetenzen sind in den
obligatorischen Lektionen aufzubauen In den Wahlfachlektionen koumlnnen erweiterte Kompetenzen
aufgebaut bestehende Kompetenzen vertieft und auf neue Anwendungen uumlbertragen werden
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23 ICT-Strategie an den Volksschulen des Kantons Schwyz
Ein weiterer wichtiger Bezugspunkt ist die ICT-Strategie fuumlr die Volksschulen im Kanton Schwyz1
(ICT-Strategiekommission des Kantons Schwyz 2011) welche der Erziehungsrat Ende 2012 be-
schlossen hat Die darin definierten strategischen Zielsetzungen sollen an den Volksschulen des
Kantons Schwyz mit einem Zeithorizont von fuumlnf bis zehn Jahren umgesetzt werden Einige Zielset-
zungen wie etwa die Vorverschiebung des Tastaturschreibens von der 7 Klasse (Sekundarstufe I) in
die 4 Klasse der Primarstufe oder die Ausstattung aller Klassen mit mind einem Geraumlt pro 4 Schuuml-
lerinnen und Schuumller wurden bereits im Schuljahr 20152016 umgesetzt
Die folgenden strategischen Ziele (vgl ICT-Strategie 2011 S 25-28) werden nun im Zusammen-
hang mit der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I im LP 21 in Angriff genommen
231 Neuorientierung des Fachs bdquoInformatikldquo auf der Sekundarstufe I
Ein Ziel der ICT-Strategie ist es dass sich das Fach bdquoInformatikldquo auf der Sekundarstufe I an einer
umfassenden Medienkompetenz orientiert und sich zugleich auf Medienbildung und Informatik kon-
zentriert waumlhrend die Anwendungskompetenzen integriert in verschiedenen Faumlchern aufgebaut und
angewandt werden sollen
Die damals beschriebene Zielsetzung entspricht heute weitestgehend den Vorgaben des Lehrplans
M+I Zum einen sollen im Fach M+I medienspezifische Fragestellungen und Probleme (Mobilkom-
munikation Datenschutz Sicherheit im Internet ethische Fragen rund um Missbrauchsmoumlglichkei-
ten des Internets Urheberrecht Social Media usw) thematisiert werden zum anderen sollen infor-
mationstechnische Grundlagen und Konzepte vermittelt werden die einen Einblick in die Welt der
Informatik ermoumlglichen (vgl ICT-Strategie 2011 S 26)
232 Integrierter Einsatz von ICT auf der Primar- und Sekundarstufe I
Neben der systematischen Medienbildung und Informatik im Rahmen eines Moduls (Primarstufe)
bzw eines eigenen Fachs M+I (auf der Sekundarstufe I) ist es weiterhin wichtig dass die Schuumllerin-
nen und Schuumller bereits auf der Primarstufe erfahren wie sie Computer im Unterricht als Hilfsmittel
und vielfaumlltiges Werkzeug im Dienste von Lern- Arbeits- und Kommunikationsprozessen einsetzen
koumlnnen Das Ziel ist es dass sie Computer und Internet im Sinne eines uumlberfachlichen Themas und
einer uumlberfachlichen Kompetenz in verschiedenen Faumlchern nutzen und gezielt Anwendungskompe-
tenzen aufbauen und weiterentwickeln (vgl ICT-Strategie 2011 S 27f)
Diese erwuumlnschte Einbettung von ICT im Unterricht erfolgte bislang oft nur partiell Die Gruumlnde hier-
fuumlr sind vielfaumlltig Sicher ist dass das Fachlehrpersonensystem auf der Sekundarstufe I dazu beige-
tragen hatte dass es (bei mangelnder Koordination) oft zu Verantwortungsabschiebungen gekommen
ist Haumlufig blieb unklar welche Lehrpersonen in welchem Fach welche Kompetenzen des ICT-
Lehrplans zu vermitteln hatten Die Kombination mit der fehlenden Verbindlichkeit (auch hinsicht-
lich der Benotung) und fehlender Lehrmittel fuumlhrte dazu dass dieser Lehrauftrag allzu haumlufig an den
bdquoInformatikunterrichtldquo delegiert worden ist obschon der Lehrplan immer die Anwendung und The-
matisierung von ICT in allen Faumlchern vorgesehen hatte
Mit diesem Einfuumlhrungskonzept sollen darum auch die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr
den Aufbau der verschiedenen Kompetenzen im Bereich Medien Informatik und Anwendungen ge-
klaumlrt werden sodass eine vergleichbare Verantwortungsdiffusion von Anfang an vermieden werden
kann
1 httpwwwszchdocumentsAVS-Schwyz_ICT-Strategie-Volksschulenpdf
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3 Lehrplan Medien und Informatik
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo2 ist Teil des Lehrplans 21 Dieser Modullehrplan bringt
fuumlr die gesamte Volksschule neue Inhalte und eine groumlssere Verbindlichkeit im Vergleich zum aktuell
guumlltigen Lehrplan bdquoICT in der Volksschuleldquo im Kanton Schwyz
31 Drei Kompetenzbereiche Medien Informatik und Anwendungskompetenzen
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo definiert drei Bereiche in denen Schuumllerinnen und
Schuumller etwas uumlber digitale Medien lernen sollen
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a S 3)
Bereich Zielsetzungen
Medien Schuumllerinnen und Schuumller erwerben ein Verstaumlndnis fuumlr die Aufgabe und Bedeu-tung von Medien fuumlr Individuen sowie fuumlr die Gesellschaft fuumlr Wirtschaft Politik und Kultur Sie koumlnnen sich in einer rasch aumlndernden durch Medien und Infor-matiktechnologien gepraumlgten Welt orientieren traditionelle und neue Medien und Werkzeuge eigenstaumlndig kritisch und kompetent nutzen und die damit verbun-denen Chancen und Risiken einschaumltzen Sie kennen Verhaltensregeln und Rechtsgrundlagen fuumlr sicheres und sozial verantwortliches Verhalten in und mit Medien
Informatik Schuumllerinnen und Schuumller verstehen Grundkonzepte der automatisierten Verar-beitung Speicherung und Uumlbermittlung von Information darunter Methoden Daten zu organisieren und zu strukturieren auszuwerten und darzustellen Sie erwerben ein Grundverstaumlndnis wie Ablaumlufe alltagssprachlich grafisch und da-rauf aufbauend auch in einer formalisierten Sprache beschrieben werden koumln-nen und sie lernen einfache auf Informatik bezogene Loumlsungsstrategien in ver-schiedenen Lebensbereichen zu nutzen Dies traumlgt zum Verstaumlndnis der Informa-tionsgesellschaft bei und befaumlhigt sich an ihr aktiv zu beteiligen
Anwendungs-
kompetenzen
Schuumllerinnen und Schuumller erwerben grundlegendes Wissen zu Hard- und Soft-ware sowie zu digitalen Netzen das noumltig ist um einen Computer kompetent zu nutzen Sie erwerben Kompetenzen in der Nutzung von Informations- und Kom-munikationstechnologien fuumlr effektives Lernen und Handeln in verschiedenen Fach- und Lebensbereichen sowohl im Blick auf die Schule als auch auf den Alltag und die spaumltere Berufsarbeit
Obschon sich die drei Bereiche
gegenseitig bedingen und ergaumln-
zen ist es fuumlr die folgenden curri-
cularen Uumlberlegungen sinnvoll die
Bereiche auseinanderzuhalten
auch wenn die drei Aspekte im
konkreten Unterricht ndash insbesonde-
re in den unteren Schulstufen ndash im
Idealfall kombiniert werden
2 httpv-eflehrplanchindexphpcode=b|10|0ampla=yes
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo
(Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
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Diese Aufteilung spiegelt den Grundgedanken wider dass Schuumllerinnen und Schuumller der digital ver-
netzten Welt aus verschiedenen Perspektiven begegnen sollen Im Februar 2016 wurde dies an einer
Klausurtagung auf Schloss Dagstuhl von einer Gruppe von Informatikdidaktikern und Medienpaumlda-
gogen in Form des sogenannten Dagstuhl-Dreiecks dargestellt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
311 Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive Wie wirkt das (= Medien)
Die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive untersucht die Wechselwirkungen der digitalen vernetzten
Welt mit Individuen und der Gesellschaft Sie geht z B den Fragen nach Wie wirken digitale Medi-
en auf Individuen und die Gesellschaft wie kann man Informationen beurteilen eigene Standpunkte
entwickeln und Einfluss auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen Wie koumln-
nen Gesellschaft und Individuen digitale Kultur und Kultivierung mitgestalten (Gesellschaft fuumlr
Informatik 2016)
312 Technologische Perspektive Wie funktioniert das
Die technologische Perspektive hinterfragt und bewertet die Funktionsweise der Systeme die die
digital vernetzte Welt ausmachen Sie gibt Antworten auf die Frage nach den Wirkprinzipien von
Systemen auf Fragen nach deren Erweiterungs- und Gestaltungsmoumlglichkeiten Sie erklaumlrt verschie-
dene Phaumlnomene mit immer wiederkehrenden Konzepten Dabei werden grundlegende Problemlouml-
sestrategien und -methoden vermittelt Sie schafft damit die technologischen Grundlagen und Hin-
tergrundwissen fuumlr die Mitgestaltung der digital vernetzten Welt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
313 Anwendungsbezogene Perspektive Wie nutze ich das
Die anwendungsbezogene Perspektive fokussiert auf die zielgerichtete Auswahl von Systemen und
deren effektive und effiziente Nutzung zur Umsetzung individueller und kooperativer Vorhaben Sie
geht Fragen nach wie und warum Werkzeuge ausgewaumlhlt und genutzt werden Dies erfordert eine
Orientierung hinsichtlich der vorhandenen Moumlglichkeiten und Funktionsumfaumlnge gaumlngiger Werkzeuge
in der jeweiligen Anwendungsdomaumlne und deren sichere Handhabung (Gesellschaft fuumlr Informatik
2016)
Zu beachten Es geht bei allen Perspektiven immer darum was Schuumllerinnen und Schuumller uumlber digi-
tale Medien wissen und was sie damit koumlnnen sollen Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo
definiert digitale Medien als Thema des Unterrichts nicht die Nutzung digitaler Medien als Werk-
zeuge im Unterricht
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32 Inhaltliche Neuerungen
Der Lehrplan ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a) bringt gegenuumlber dem derzeit guumlltigen ICT-
Lehrplan bdquoICT an der Volksschuleldquo (Bildungsplanung Zentralschweiz 2004) erhebliche inhaltliche
Neuerungen mit sich Er sieht vor dass die Schuumllerinnen und Schuumller ab dem 1 Zyklus Kompeten-
zen in den drei Bereichen Medien Informatik und Anwendungskompetenzen aufbauen sodass sie
Medien kompetent sachgerecht und sozial verantwortlich nutzen koumlnnen
Wichtig zu wissen ist dass die Neuerungen auch umfassend die Sekundarstufe I betreffen Obwohl
es bereits bislang auf der Sekundarstufe I ein Fach bdquoInformatikldquo gegeben hat werden die folgenden
Ausfuumlhrungen zeigen dass dieses Gefaumlss praktisch nichts mehr mit dem zukuumlnftigen Fach bdquoMedien
und Informatikldquo zu tun hat Die Inhalte des bisherigen Fachs bdquoInformatikldquo werden kuumlnftig entweder
auf die Primarstufe vorverlegt (Tastaturschreiben) oder in die anderen Faumlcher der Sekundarstufe I
verschoben (Anwendungskompetenzen) waumlhrend das neue Fach bdquoMedien und Informatikldquo nun mit
neuen Inhalten aus der Medienbildung und Informatik gefuumlllt wird
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
321 Medien
Der Kompetenzbereich laquoMedienraquo des Lehrplans M+I umfasst vier Kompetenzen
1 Orientierung in der physischen Umwelt sowie in medialen und virtuellen Lebensraumlumen und
Verhalten entsprechend den Gesetzen Regeln und Wertesystemen
2 Reflexion und Nutzung von Medien Entschluumlsseln von Medienbeitraumlgen
3 Veroumlffentlichung von Gedanken Meinungen Erfahrungen und Wissen in Medienbeitraumlgen
unter Einbezug der Gesetze Regeln und Wertesysteme
4 Kommunikation und Kooperation mit anderen
Im Lehrplan wird ein sehr weit gefasster Medienbegriff verwendet der von individuellen Nachrichten
uumlber Kommunikationsmedien hin zu Massenmedien und sozialen Medien reicht Manche Themen
wie etwa Massenmedien wurden und werden im Fachbereich Deutsch aufgegriffen Einen Schwer-
punkt bildet dabei das ethisch und sozial richtige Verhalten im Umgang mit Medien (sogenannte
Medienbildung)
(
Tastaturschreiben
Anwendungs-
kompetenzen
(Textverarbeitung
Praumlsentieren
Tabellenkalkulation)
Medienbildung
Informatik
(ua Programmieren)
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Medien wurden bereits im bisherigen Lehrplan thematisiert allerdings weniger im ICT-Lehrplan als
vielmehr im Lehrplan bdquoMensch und Umweltldquo im Rahmen des Arbeitsfelder bdquoMedienldquo (vgl BKZ
2000 S 28) Im Vordergrund standen zwar noch bdquoalteldquo analoge Medien (TV Video Comic Foto
Kassettengeraumlt) und Ziele wie zB bdquoden Kassettenrecorder in einem Interview richtig gebrauchenldquo
aber einige Zielsetzungen entsprechen weitgehend den Kompetenzen des neuen Lehrplans Medien
und Informatik so zB das Ziel dass die Schuumllerinnen und Schuumller ihr eigenes bdquoMedienverhalten
reflektieren Kriterien fuumlr eine aktive Selbstnutzung entwickeln und eigene Medienarbeit leistenldquo
oder bdquosich mit Entwicklung der Medien auseinandersetzen und ihre zentrale Bedeutung im alltaumlgli-
chen Leben aufzeigenldquo koumlnnen (aaO S 29 f)
Schon bisher hatten Lehrpersonen also die Aufgabe Medien zu thematisieren und Schuumllerinnen und
Schuumller dazu anzuregen sich mit medialen Inhalten wie Computerspielen Praumlsenz der Werbung
Manipulation Datenschutz Realitaumlt und Fiktion Identifikation und Rollenbild in den Medien ausei-
nanderzusetzen Berichte uumlber ein bestimmtes Ereignis in verschiedenen Massenmedien zu verglei-
chen und auch aktiv Medien (Zeitung Comic Video Houmlrspiel) zu gestalten Auch wenn im bisheri-
gen Lehrplan die Herausforderungen des Internets und der Sozialen Netzwerke noch nicht erwaumlhnt
werden stimmen doch einige grundsaumltzliche Zielsetzungen der bisherigen bdquoMedienkundeldquo mit den
aktuellen Kompetenzbeschreibungen uumlberein
Neu und entscheidend ist dass Kinder und Jugendliche die digitalen Medien nicht nur effizient
sondern auch kritisch und muumlndig nutzen koumlnnen Dies bedingt dass sie sich Gedanken zu den
Funktionen und Auswirkungen von Medien machen ndash und zwar auf persoumlnlicher wie auch auf gesell-
schaftlicher Ebene Hierbei geht es einerseits um juristische und ethische Aspekte der Mediennut-
zung d h um Themen wie Datenschutz Urheberrecht und Jugendmedienschutz ndash oder konkret um
die Privatsphaumlre das Recht am eigenen Bild Cybermobbing und Sexting usw Oder auch um Fragen
wie Bilder wirken und durch welche Tricks wir uns manipulieren lassen wie Medien arbeiten und
Nachrichten zustande kommen wie sich Suchmaschinen finanzieren usw (vgl Doumlbeli Honegger
2016a S 80)
Eine besondere Bedeutung im Bereich Medien kommt der aktiven Mediengestaltung zu Es ist fuumlr
den Lernerfolg entscheidend dass die Schuumllerinnen und Schuumller nicht nur ihre Mediennutzung re-
flektieren sondern insbesondere auch selber aktiv und kreativ Medien gestalten produzieren und
veroumlffentlichen Diese Handlungsorientierung sticht auch im Lehrplan M+I deutlich hervor Die
Schuumllerinnen und Schuumller sollen Medien und Medienbeitraumlge produzieren (MI13) Medien zum
Erstellen und Praumlsentieren ihrer Arbeiten einsetzen (zB Klassenzeitung Klassenblog Houmlrspiel Vi-
deoclip) oder Medieninhalte weiterverwenden und in Eigenproduktionen integrieren (zB Vortrag)
Medienbildung ohne aktive Mediengestaltung und-produktion ist vergleichbar mit Schwimmunter-
richt im Trockenen Den richtigen Umgang mit Datenschutz und Urheberrecht mit Gestaltungs-
regeln und der geeigneten Wahl von Bildern mit dem Verfassen von klaren und zielgruppenorientier-
ten Texten usw lernen Schuumllerinnen und Schuumller dann am besten wenn sie in der Schule die Gele-
genheit erhalten Medien zu produzieren und zu veroumlffentlichen vorzugsweise im Rahmen von Medi-
enprojekten
322 Informatik
Der Vergleich mit dem bisherigen ICT-Lehrplan macht deutlich dass im Bereich der Informatik voumlllig
neue Themen und Kompetenzen hinzukommen die in dieser Art erstmals in der 5 und 6 Klasse
aufzubauen sind Man kann eigentlich sagen dass ein komplett neuer Fachbereich auf der Primar-
stufe eingefuumlhrt wird bei dem die allermeisten Lehrpersonen nicht auf ihre Vorkenntnisse zuruumlck-
greifen koumlnnen weder aus ihrer eigenen Schulzeit noch aus ihrer Aus- und Weiterbildung
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Der Kompetenzbereich bdquoInformatikldquo umfasst drei Kompetenzen
1 Daten darstellen strukturieren und auswerten
2 Problemstellungen analysieren Loumlsungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen
3 Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen verstehen und Kon-
zepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden
Die meisten Lehrpersonen koumlnnen sich noch kaum konkret vorstellen welche Kompetenzen und
Inhalte der Informatik sie kuumlnftig aus welchen Gruumlnden und auf welche Art und Weise vermitteln
sollen3
Wichtig Trotz identischer Bezeichnung hat dieses Fach kaum mehr Gemeinsamkeiten mit den In-
halten die bisher im Fach Informatik auf der Sekundarstufe I vermittelten worden sind Es geht zu-
kuumlnftig unter Informatik nicht um die Schulung gaumlngiger Anwendungsprogramme (Textverarbeitung
Tabellenkalkulation usw) und nicht um das Erlernen des Tastaturschreibens
Stattdessen sollen Grundkonzepte der Wissenschaft Informatik vermittelt werden die fuumlr das Ver-
staumlndnis der Informationsgesellschaft wichtig sind und zur Allgemeinbildung zaumlhlen
323 Anwendungskompetenzen
Der Kompetenzbereich bdquoAnwendungskompetenzenldquo wird in folgende drei Bereiche unterteilt
1 Handhabung
2 Recherche und Lernunterstuumltzung
3 Produktion und Praumlsentation
Konkret geht es um Anwendungen im Bereich der Textverarbeitung Tabellenkalkulation Praumlsentati-
onen Internetrecherche Bild- Audio- und Videobearbeitung (Multimedia)
Bei den Anwendungskompetenzen werden mit dem neuen Lehrplan M+I deutlich houmlhere Anforde-
rungen definiert Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen im 2 Zyklus insbesondere ab der 56 Klas-
se die Grundfunktionen von Geraumlten und Programmen zur Erstellung Bearbeitung und Gestaltung
(von Texten Tabellen Praumlsentationen Diagrammen Bildern usw) anwenden koumlnnen und im Inter-
net publizieren und zusammenarbeiten Sie sollen faumlhig sein Informationen aus verschiedenen
Quellen gezielt zu beschaffen auszuwaumlhlen und hinsichtlich der Qualitaumlt zu beurteilen
Auf der Sekundarstufe sollen diese Kompetenzen vertieft werden Umgekehrt koumlnnen Lehrpersonen
der Sekundarstufe I kuumlnftig davon ausgehen dass die neu eintretenden Schuumllerinnen und Schuumller
ab dem Schuljahr 201920 bereits uumlber grundlegende Anwendungskompetenzen verfuumlgen
Anwendungskompetenzen lassen sich nicht nebenbei vermitteln sondern muumlssen explizit eingefuumlhrt
werden So muss zum Beispiel eine systematische Datenablage wie auch das Strukturieren und Ge-
stalten von Praumlsentationen Texten oder Webseiten gelernt werden Um eine so eingefuumlhrte Anwen-
dung kompetent einsetzen zu koumlnnen braucht es die konkrete Nutzung in einem fachbezogenen
Kontext Dabei ist klar dass die Einfuumlhrung neuer Anwendungen nur dann zu nachhaltiger Kompe-
tenz fuumlhrt wenn die Anwendungen in der Folge auch regelmaumlssig genutzt werden
Eine grosse Schwierigkeit bei der Vermittlung von Anwendungskompetenzen ist der rasche Wandel
von Hard- und Software Meist sind die aktuell verwendeten Programme veraltet und durch eine
neue ersetzt worden bis die Schuumllerinnen und Schuumller die Schule verlassen Darum wird es wichtig
3 Verstaumlndliche Antworten auf diese Fragen gibt Doumlbeli Honegger (2016a S 83f) in seinem neuen Buch bdquoMehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Weltldquo Im Kapitel bdquoWozu Informatikldquo beschreibt er was unter Informatik verstanden wird aus welchen neun Gruumlnden Informatik bereits in der Primarschule zu vermitteln ist und wie Informatik bzw das bdquocomputational thinkingldquo zu unterrichten und begreifbar gemacht werden soll
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sein dass den Schuumllerinnen und Schuumllern nicht prioritaumlr kurzlebiges Produktwissen vermittelt wird
also das Wissen daruumlber wo bei einem bestimmten Programm welche Funktion verfuumlgbar ist son-
dern grundlegende Prinzipien von Programmen die laumlngerfristig gelten So wurden zB Formatvorla-
gen zur einheitlichen Gestaltung von Dokumenten vor Jahrzehnten erfunden und sind nicht nur in
allen Textverarbeitungs- sondern auch in Tabellenkalkulations- und Praumlsentationsprogrammen ver-
fuumlgbar Es gilt die gemeinsamen Prinzipien herauszustreichen um uumlbertragbare Kenntnisse zu ver-
mitteln Zunehmend wichtiger wird auch sein dass die Lernenden Anwendungsprobleme dank ihres
Konzeptwissens und mithilfe des Internets selbst loumlsen koumlnnen (Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
33 Strukturelle Neuerungen
Der neue Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo ist ein sog Modullehrplan der faumlcheruumlbergreifende
Aufgaben der Schule beschreibt die nicht oder nur teilweise den Fachbereichen zugewiesen werden
koumlnnen Module sollen fuumlr einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau der Kompeten-
zen gewaumlhrleisten Im Unterschied zu Faumlchern verfuumlgen Module uumlber ein begrenztes nicht durchge-
hendes Zeitbudget (D-EDK 2014a S 1)
331 Strukturelle Neuerungen auf der Primarstufe
Mit der Einfuumlhrung des Modullehrplans wird der rein integrative Ansatz auf der Primarstufe endlich
durchbrochen Im Unterschied zum integrierten ICT-Lehrplan wird fuumlr die Umsetzung des Lehrplans
M+I eine wegweisende Lektionszahl (zumindest fuumlr die 56 Klasse) vorgegeben und die Zustaumlndig-
keit und Verantwortung fuumlr die Umsetzung des Lehrplans klar einem bestimmten Fach zugeordnet
Medien dem Fach Deutsch Informatik dem Fach Mathematik
Aufgrund der uumlber zehnjaumlhrigen Erfahrung mit dem bisherigen integrierten Lehrplan bdquoICT an der
Volksschuleldquo ist hinlaumlnglich bekannt dass fehlende Verbindlichkeiten keine klaren Fachzuordnun-
gen keine definierten Zeitgefaumlsse keine Benotung zusammen mit teilweise unzureichenden fachli-
chen wie paumldagogisch-didaktischen Voraussetzungen der Lehrpersonen dazu fuumlhrten dass der ICT-
Lehrplan nicht konsequent umgesetzt worden ist sondern weitestgehend vom Engagement und von
der ICT-Affinitaumlt der Lehrperson abhaumlngig war
Anders verortet werden die Anwendungskompetenzen Der Lehrplan sieht vor dass die Vermittlung
der Anwendungskompetenzen groumlsstenteils im Unterricht der Fachbereiche erfolgen soll Die Ver-
antwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet Die entspre-
chenden Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten der Fach-
bereichslehrplaumlne insbesondere im Lehrplan Sprachen Mathematik aber auch im Fachbereich
ldquoNatur - Mensch - Gesellschaftrdquo (NMG) und Bildnerisches Gestalten (BG)
Ob der Modullehrplan die erwuumlnschte Verbindlichkeit in der Schulpraxis mit den vorgesehenen
Rahmenbedingungen erzielen wird ist zurzeit noch offen Es ist darum sinnvoll ein Fach bdquoMedien
und Informatikldquo auch auf der Primarstufe zu einem spaumlteren Zeitpunkt nochmals zu pruumlfen (ERB Nr
60 S 3) dies umso mehr als bereits viele Kantone die Einfuumlhrung eines eigenen Fachs (mit eige-
nem Zeitgefaumlss) geplant haben (ZH ZG BE SG TG SO GL GR AI AR) (vgl D-EDK 2016)
332 Strukturelle Neuerungen auf der Sekundarstufe I
Im Gegensatz zur Primarschulstufe hat der Erziehungsrat des Kantons Schwyz beschlossen auf der
Sekundarstufe I bdquoMedien und Informatikldquo weiterhin als Fach zu verankern neu auch in der 2 Klas-
se aller Schulen der Sekundarstufe I Bislang war dies ausschliesslich in der 2 Klasse der Realschu-
le der dreiteiligen Sekundarstufe I der Fall
Der Bereich Anwendungskompetenzen soll jedoch auch auf der Sekundarstufe I wie vom Lehrplan
M+I vorgesehen groumlsstenteils im Unterricht anderer Faumlcher vermittelt werden Die entsprechenden
Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten anderer Faumlcher
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4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I
Der Kanton Schwyz hat die Rahmenbedingungen zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I autonom zu
definieren
41 Zeitlicher Umfang
In der Lektionentafel des Kantons Schwyz (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
wird der Umfang der hierfuumlr vorgesehenen Anzahl Lektionen fuumlr M+I als Fach auf der Sekundarstu-
fe I geregelt
Demgegenuumlber wird in der Lektionentafel der zeitliche Umfang fuumlr M+I auf der Primarstufe nicht
definiert da Medien und Informatik den Fachbereichen Deutsch bzw Mathematik subsummiert
werden und damit im Rahmen dieser bdquoglobalenldquo Lektionenanzahl (5-6 bzw 6-7) unterrichtet wer-
den sollen (vgl Tab 1 S 5)
Um den zeitlichen Umfang fuumlr die Lehrpersonen zu klaumlren und schuluumlbergreifend zu vereinheitli-
chen ist es wichtig den zeitlichen Umfang fuumlr Medien und Informatik zu definieren
Die D-EDK-Arbeitsgruppe bdquoICT und Medienldquo (welche den Lehrplan M+I entwickelt hat) geht in ihrem
bdquoSchlussbericht zu Medien und Informatik im Lehrplan 21ldquo (D-EDK 2015 S 14) davon aus dass
im 2 Zyklus (3-6 Klasse) ein zeitlicher Rahmen von insgesamt 2 Jahreswochenlektionen (insge-
samt 2 x 38 Einzellektionen) noumltig ist um die geforderten Kompetenzen aufbauen zu koumlnnen
Der Lehrplan M+I wurde so ausgestaltet dass dieser zeitliche Rahmen fuumlr seine Umsetzung noumltig
und realistisch ist Die Arbeitsgruppe betont bdquoDies setzt voraus dass fuumlr die Einfuumlhrung der Anwen-
dungskompetenzen in den Fachbereichen genuumlgend Zeit eingesetzt wird Die vorgegebenen Pla-
nungsannahmen stellen zudem das fuumlr die Umsetzung noumltige Minimum darldquo (S 15)
Fuumlr die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans M+I ist es absolut entscheidend dass der Kanton
Schwyz die hierfuumlr noumltigen Zeitgefaumlsse sicherstellt und vorgibt Dies ist unabhaumlngig davon ob M+I in
den Faumlchern Deutsch und Mathematik integriert wird oder spaumlter allenfalls als eigenes Fach gefuumlhrt
wird
1 Anzahl Lektionen in der 56 Klasse
In der 5 und 6 Klasse werden fuumlr den Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien und Infor-
matik insgesamt 38 Lektionen pro Schuljahr vorgesehen dh ca 19 Lektionen fuumlr Medienbildung
integriert im Fachbereich Deutsch und 19 Lektionen fuumlr Informatik integriert im Fachbereich Ma-
thematik
Diese Anzahl Lektionen fuumlr M+I ist fuumlr die betreffenden Lehrpersonen verbindlich
Die Lektionen die fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Faumlchern ein-
gesetzt werden zaumlhlen explizit nicht zu diesen 38 Lektionen
2 M+I im Kindergarten und in der 1-4 Klasse ohne Definition der Lektionenzahl
Im Kindergarten und in der 1-4 Klasse erfolgt der Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien
und Anwendung integriert in die versch Faumlcher ohne dass hierfuumlr eine explizite Anzahl an Lektionen
vorgegeben wird
3 Anwendungskompetenzen auf der Sekundarstufe I ohne Definition der Lektionenzahl
Auf der Sekundarstufe I werden die Anwendungskompetenzen neu in verschiedenen Faumlchern aufge-
baut (insb Deutsch Mathematik BG) Hierfuumlr wird keine explizite Anzahl an Lektionen vorgegeben
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4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
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Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
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MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
- 23 -
Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
- 24 -
6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
- 25 -
Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
- 26 -
Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 2 -
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 3
2 Ausgangslage 4
21 Mandat 5
22 Praumlmissen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 5
23 ICT-Strategie an den Volksschulen des Kantons Schwyz 7
3 Lehrplan Medien und Informatik 8
31 Drei Kompetenzbereiche Medien Informatik und Anwendungskompetenzen 8
32 Inhaltliche Neuerungen 10
33 Strukturelle Neuerungen 13
4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I 14
41 Zeitlicher Umfang 14
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten 15
43 Inhaltliche Feinkoordination 16
44 Beurteilung und Benotung 18
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur 20
5 Lehrmittel 21
6 Programmierumgebung fuumlr Informatik 24
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung 24
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung 25
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen 25
7 Koordination und Unterstuumltzung 27
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo 28
81 Obligatorische Weiterbildung 28
82 Optionales Weiterbildungsangebote 29
83 Selbstevaluations-Tool 31
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung 31
Literaturverzeichnis 34
Abbildungsverzeichnis 35
Tabellenverzeichnis 35
- 3 -
1 Einleitung
Wir leben seit einigen Jahren in einer Informations- bzw Wissensgesellschaft die auf Informations-
und Kommunikationstechnologien (ICT) basiert Die digitalen Technologien haben die gesamte Ge-
sellschaft nicht nur die Berufswelt durchdrungen Insbesondere das Internet und die mobilen
Kommunikationsmittel (Smartphones) haben in den letzten Jahren die bdquodigitale Revolutionldquo noch
weiter zugespitzt und inzwischen (fast) all unsere Lebensbereiche nachhaltig gewandelt ICT und
digitale Medien haben die Art und Weise wie wir heute Informationen suchen und verarbeiten lesen
und schreiben miteinander kommunizieren und kooperieren uns unterhalten (fernsehen Musik
houmlren) wie wir einkaufen planen Entscheidungen treffen wie wir Beziehungen aufbauen und pfle-
gen wie wir kreativ gestalten wie wir (mit GPS-Unterstuumltzung) Auto fahren und uns orientieren usw
nachhaltig gepraumlgt Heute ist fuumlr viele Menschen ein Leben ohne Internet und Mobilkommunikation
schlichtweg nicht mehr vorstellbar
Die Digitalisierung hat aber auch enorme Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Berufswelt Nicht
ohne Grund hat das World Economic Forum (WEF) von Davos 2016 das Motto bdquoDigitalisierung und
Industrie 40ldquo gewaumlhlt In wirtschaftlichen Analysen wird davon ausgegangen dass die Moumlglichkei-
ten der Digitalisierung zu Innovationen fuumlhren die einer bdquodisruptiven Technologieldquo gleichkommen
da sie bestehende Technologien Produkte oder Dienstleistungen vollstaumlndig verdraumlngen (zB Digi-
talkamera VoIP-Telefonie wie auch neue Geschaumlftsmodelle wie Airbnb Uber usw) Gewisse Berufe
sind im Zuge der Digitalisierung verschwunden (etwa in der Musik- oder Fotoindustrie) andere Beru-
fe veraumlndern sich gegenwaumlrtig gaumlnzlich (oder werden verschwinden)
Bislang betraf die Automatisierung vor allem monotone standardisierte Jobs Seit einigen wenigen
Jahren lassen sich aber zunehmend auch Taumltigkeiten automatisieren die bisher noch dem Men-
schen vorbehalten schienen (Doumlbeli Honegger 2016 S 20) so etwa selbstfahrende Autos nach-
ahmende Roboter und computergenerierte Texte Das dritte Beispiel des bdquocomputational journalismldquo
zeigt am deutlichsten auf dass Computer anfangen kognitive Leistungen fuumlr Menschen zu uumlber-
nehmen Heute verkaufen bereits mehrere Firmen erfolgreich computergenerierte Sport- und Boumlr-
senberichte an Zeitungen Insgesamt ist damit zu rechnen dass intelligente Maschinen und Roboter
kuumlnftig zwar viele Arbeitsplaumltze fuumlr Menschen obsolet machen werden umgekehrt eroumlffnet die zu-
nehmende Digitalisierung - gerade auch in der Schweiz - die Chance neue hochwertige Arbeitsfelder
zu entwickeln Die industrielle Revolution wird nicht nur viele Jobs vernichten sondern auch neue
schaffen
Um unsere Kinder und Jugendlichen auf die bdquodigitale Zukunftldquo vorzubereiten wird ihnen kuumlnftig ein
vertieftes Wissen und breite Kompetenzen rund um (digitale) Medien und Informatik vermittelt wer-
den Die Einfuumlhrung des Lehrplans 21 mit seinem Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo dem der
Erziehungsrat mit ERB Nr 80 bdquoLehrplan 21 ndash Einfuumlhrungsbeschlussldquo am 3 Dezember 2015 zug-
stimmt hat wird hierzu eine wichtige Grundlagen leisten Bereits 2012 hat der Erziehungsrat auf-
grund der fortschreitenden Digitalisierung eine kantonale bdquoICT-Strategie an den Volksschulen des
Kantons Schwyzldquo (ERB Nr 75) verabschiedet welche die ersten Schritte des Weges in die digitale
Zukunft aufgegleist hat
Mit dem vorliegenden Konzept erfolgt nun ein weiterer wichtiger Schritt der die Rahmenbedingun-
gen zur Einfuumlhrung des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo klaumlrt die Verbindlichkeit sichert und
damit die rechtliche Basis fuumlr den Aufbau von zukunftssicheren Kompetenzen und eine zeitgemaumlsse
Bildung an den Volksschulen des Kantons Schwyz legt
- 4 -
2 Ausgangslage
Mit dem Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo (kuumlnftig mit M+I abgekuumlrzt) des Lehrplans 21
kommen neue Themen in die Volksschule und die Verbindlichkeit beim Aufbau der entsprechenden
Kompetenzen nimmt zu
Auf der Primarstufe (1 und 2 Zyklus) bringt der Lehrplan M+I erhebliche Erneuerungen mit sich
Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen kuumlnftig Kompetenzen im Bereich der Medien Informatik und
Anwendung von Computer und Internet aufbauen die gaumlnzlich neu sind Auch wenn hierfuumlr (vorlaumlu-
fig) keine eigene Lektion zur Verfuumlgung stehen wird wird praktisch mit dem Lehrplan M+I inhaltlich
ein neues Fach eingefuumlhrt
Auch fuumlr die Sekundarschulen des Kantons Schwyz aumlndert sich vieles denn das neue Fach bdquoMedien
und Informatikldquo hat nur noch wenig mit dem bisherig auf der Sekundarstufe erteilten Fach Informa-
tik zu tun Dies stellt einige Herausforderungen an die Einfuumlhrung des neuen Fachs
Der Lehrplan M+I definiert zwar fuumlr alle deutschsprachigen Kantone dieselben zu erreichenden
Kompetenzen Wie der neue Lehrplan M+I an den Schulen aber umgesetzt wird ist von jedem Kan-
ton autonom zu definieren so etwa die Frage ob M+I als eigenes Fach gefuumlhrt oder in andere Fauml-
cher integriert werden soll dann die Frage der zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse die Art und
Weise der Beurteilung (inkl Zeugnis) Vorgaben und Empfehlungen zu Lehrmitteln und Program-
mierumgebungen und letztlich auch die Frage wie und in welchem Umfang die Lehrpersonen (obli-
gatorisch) weiterzubilden sind und welche Anforderungen kuumlnftig an die Lehrbewilligung von Lehr-
personen gestellt werden sollen Es ist daher sinnvoll all diese Fragen in einem detaillierten Konzept
zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I zu klaumlren denn die in diesem Konzept vorgelegten Rahmenbe-
dingungen bilden auch die Voraussetzungen an denen sich die Weiterbildungskurse fuumlr die Lehrper-
sonen zu orientieren haben
Aus diesen Gruumlnden hat Urs Bucher Leiter des Amts fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) des Kantons
Schwyz am 12 Dezember 2015 zwei Arbeitsgruppen damit beauftragt ein Konzept zur Einfuumlhrung
des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo (M+I) zu entwickeln
Die Arbeitsgruppe bdquoEinfuumlhrung von M+I auf der Primarstufeldquo unter der Leitung des kantonalen ICT-
Beraters Iwan Schrackmann setzte sich wie folgt zusammen
Iwan Schrackmann kantonaler ICT-Berater Leitung der AG
Beat Doumlbeli Honegger Experte Medien und Informatik an der PHSZ
Michael Seeholzer Lehrer 34 Klasse Immensee
Morena Borelli Schulleiterin und Lehrerin 56 Klasse Schuumlbelbach
Pirmin Stadler ICT-Fachberater des Kt Uri
Roy Muumlller Lehrer 12 Klasse Galgenen
Urs Frischherz Lehrer 56 Klasse Lauerz
Die Arbeitsgruppe bdquoEinfuumlhrung von M+I auf der Sekundarstufe Ildquo unter der Leitung von Prof Dr
Beat Doumlbeli Honegger bestand aus folgenden Mitgliedern
Beat Doumlbeli Honegger Dozent fuumlr Medien- und Informatikdidaktik an der PHSZ Leitung
Iwan Schrackmann kantonaler ICT-Berater SZ
Andreas Stocker Sekundarlehrer Sek eins Houmlfe
Marco Roumlllin Sekundarlehrer MPS Schwyz
Michael Hielscher Dozent fuumlr Informatikdidaktik an der PHSZ
Pascal Zingg Sekundarlehrer Sek 1 March
Pirmin Stadler kantonaler ICT-Berater UR
Tobias Maestrini Sekundarlehrer Bezirksschulen Kuumlssnacht
- 5 -
21 Mandat
Im Rahmen des Einfuumlhrungskonzepts des neuen Lehrplans M+I sind folgende Aspekte zu klaumlren
Lehrmittel
- Evaluation von Lehrmitteln und Lernmaterialien
- Bezeichnung von obligatorischen und empfohlenen Lehrmitteln
- Bezeichnung von Verknuumlpfungen zu bestehenden Lehrmitteln anderer Faumlcher
- Bezeichnung von Hilfestellungen und Unterrichtsmaterialien fuumlr die drei Bereiche Informatik
Medien und Anwendungskompetenzen
Anwendungskompetenzen
- Bezeichnung von Programmen die fuumlr den Aufbau der Anwendungskompetenzen empfohlen
werden
- Klaumlrung des Bedarfs eines differenzierteren Stoffverteilungsplans um den systematischen
Aufbau der Anwendungskompetenzen zu regeln insb auch hinsichtlich der Abgrenzung zwi-
schen Primar- und Sekundarstufe I)
Programmierumgebung
- Bezeichnung von Programmen und Programmierumgebungen fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans im Bereich Informatik
Beurteilung und Benotung
- Klaumlrung der Rahmenbedingungen fuumlr die Beurteilung von bdquoMedien und Informatikldquo
Konkret Art der Beurteilung Zeitpunkt Zeugnis
Weiterbildung
- Bezeichnung oder Entwicklung eines Instruments damit Lehrpersonen ihren eigenen Weiter-
bildungsbedarf adaumlquat einschaumltzen und ihre Weiterbildung zusammen mit den Schulleitun-
gen planen koumlnnen
- Klaumlrung des Zusammenhangs zwischen obligatorischer Weiterbildung und Lehrberechtigung
22 Praumlmissen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21
Der Erziehungsrat des Kantons Schwyz hat bereits die Eckpfeiler zur Einfuumlhrung und Umsetzung des
Lehrplans 21 im Kanton Schwyz erlassen so etwa im Erziehungsratsbeschluss Nr 60 vom 17 Sept
2015 zur bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung Lehrplan 21ldquo und dem begleitenden Bericht bdquoEinfuumlhrung
und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo (Bildungsdepartement 2015)
Der formelle Einfuumlhrungsbeschluss hat der Erziehungsrat mit ERB Nr 80 bdquoLehrplan 21 ndash Einfuumlh-
rungsbeschlussldquo vom 3 Dezember 2015 gefaumlllt
- 6 -
Fuumlr die Primarstufe gelten folgende Praumlmissen welche diesem Einfuumlhrungskonzept zugrunde liegen
Der Lehrplan 21 (und somit auch der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo) soll im Kindergarten
und auf der Primarstufe ab Schuljahr 201718 umgesetzt werden (ERB Nr 80 S 2)
bdquoMedien und Informatikldquo wird mehrheitlich in die Fachbereiche Deutsch (bdquoMedienldquo) und Ma-
thematik (bdquoInformatikldquo) integriertldquo (S 4)
Konkret wird der Teil bdquoMedienldquo dem Block A Informatik dem Block B zugeteilt Innerhalb die-
ser Bloumlcke stehen insgesamt ndash je nach Klasse ndash 5-6 6-7 bzw 5-7 Lektionen zur Verfuumlgung
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel auf der Primarstufe (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
Es gilt die Fachkompetenzen in bdquoMedien und Informatikldquo fachuumlbergreifend zu sichern (Bil-
dungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 10)
Damit hat der Erziehungsrat beschlossen fuumlr Medien und Informatik vorderhand kein neues
Fach vorzusehen bdquoEin Fach bdquoMedien und Informatikldquo koumlnnte zu einem spaumlteren Zeitpunkt in
Erwaumlgung gezogen werdenldquo (ERB Nr 60 S 3)
Der Einfuumlhrungsbeschluss haumllt nicht fest wie viele Einzellektionen fuumlr M+I zu verwenden sind
Ebenso ist im Beschluss nicht geregelt in welchen Faumlchern die Anwendungskompetenzen integriert
und beurteilt werden sollen Zu diesen und weiteren Fragen wird das vorliegende Einfuumlhrungskon-
zept Empfehlungen vorlegen
Fuumlr die Sekundarstufe I gelten folgende Praumlmissen
Auf der Sekundarstufe I wird der Lehrplan 21 auf das Schuljahr 20182019 umgesetzt (ERB
Nr 80 S 2)
Auf der Sekundarstufe I soll bdquoMedien und Informatikldquo als Fach im Umfang von je einer obligato-
rischen Jahreslektion in der 1 und 2 Klasse unterrichtet werden Zusaumltzlich werden in der 3
Klasse eine bis zwei Wahlfachlektionen angeboten (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz
2015 S 6)
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I (aaO)
Zu beachten Die im Lehrplan bdquoM+Ildquo definierten fuumlr alle verbindlichen Kompetenzen sind in den
obligatorischen Lektionen aufzubauen In den Wahlfachlektionen koumlnnen erweiterte Kompetenzen
aufgebaut bestehende Kompetenzen vertieft und auf neue Anwendungen uumlbertragen werden
- 7 -
23 ICT-Strategie an den Volksschulen des Kantons Schwyz
Ein weiterer wichtiger Bezugspunkt ist die ICT-Strategie fuumlr die Volksschulen im Kanton Schwyz1
(ICT-Strategiekommission des Kantons Schwyz 2011) welche der Erziehungsrat Ende 2012 be-
schlossen hat Die darin definierten strategischen Zielsetzungen sollen an den Volksschulen des
Kantons Schwyz mit einem Zeithorizont von fuumlnf bis zehn Jahren umgesetzt werden Einige Zielset-
zungen wie etwa die Vorverschiebung des Tastaturschreibens von der 7 Klasse (Sekundarstufe I) in
die 4 Klasse der Primarstufe oder die Ausstattung aller Klassen mit mind einem Geraumlt pro 4 Schuuml-
lerinnen und Schuumller wurden bereits im Schuljahr 20152016 umgesetzt
Die folgenden strategischen Ziele (vgl ICT-Strategie 2011 S 25-28) werden nun im Zusammen-
hang mit der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I im LP 21 in Angriff genommen
231 Neuorientierung des Fachs bdquoInformatikldquo auf der Sekundarstufe I
Ein Ziel der ICT-Strategie ist es dass sich das Fach bdquoInformatikldquo auf der Sekundarstufe I an einer
umfassenden Medienkompetenz orientiert und sich zugleich auf Medienbildung und Informatik kon-
zentriert waumlhrend die Anwendungskompetenzen integriert in verschiedenen Faumlchern aufgebaut und
angewandt werden sollen
Die damals beschriebene Zielsetzung entspricht heute weitestgehend den Vorgaben des Lehrplans
M+I Zum einen sollen im Fach M+I medienspezifische Fragestellungen und Probleme (Mobilkom-
munikation Datenschutz Sicherheit im Internet ethische Fragen rund um Missbrauchsmoumlglichkei-
ten des Internets Urheberrecht Social Media usw) thematisiert werden zum anderen sollen infor-
mationstechnische Grundlagen und Konzepte vermittelt werden die einen Einblick in die Welt der
Informatik ermoumlglichen (vgl ICT-Strategie 2011 S 26)
232 Integrierter Einsatz von ICT auf der Primar- und Sekundarstufe I
Neben der systematischen Medienbildung und Informatik im Rahmen eines Moduls (Primarstufe)
bzw eines eigenen Fachs M+I (auf der Sekundarstufe I) ist es weiterhin wichtig dass die Schuumllerin-
nen und Schuumller bereits auf der Primarstufe erfahren wie sie Computer im Unterricht als Hilfsmittel
und vielfaumlltiges Werkzeug im Dienste von Lern- Arbeits- und Kommunikationsprozessen einsetzen
koumlnnen Das Ziel ist es dass sie Computer und Internet im Sinne eines uumlberfachlichen Themas und
einer uumlberfachlichen Kompetenz in verschiedenen Faumlchern nutzen und gezielt Anwendungskompe-
tenzen aufbauen und weiterentwickeln (vgl ICT-Strategie 2011 S 27f)
Diese erwuumlnschte Einbettung von ICT im Unterricht erfolgte bislang oft nur partiell Die Gruumlnde hier-
fuumlr sind vielfaumlltig Sicher ist dass das Fachlehrpersonensystem auf der Sekundarstufe I dazu beige-
tragen hatte dass es (bei mangelnder Koordination) oft zu Verantwortungsabschiebungen gekommen
ist Haumlufig blieb unklar welche Lehrpersonen in welchem Fach welche Kompetenzen des ICT-
Lehrplans zu vermitteln hatten Die Kombination mit der fehlenden Verbindlichkeit (auch hinsicht-
lich der Benotung) und fehlender Lehrmittel fuumlhrte dazu dass dieser Lehrauftrag allzu haumlufig an den
bdquoInformatikunterrichtldquo delegiert worden ist obschon der Lehrplan immer die Anwendung und The-
matisierung von ICT in allen Faumlchern vorgesehen hatte
Mit diesem Einfuumlhrungskonzept sollen darum auch die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr
den Aufbau der verschiedenen Kompetenzen im Bereich Medien Informatik und Anwendungen ge-
klaumlrt werden sodass eine vergleichbare Verantwortungsdiffusion von Anfang an vermieden werden
kann
1 httpwwwszchdocumentsAVS-Schwyz_ICT-Strategie-Volksschulenpdf
- 8 -
3 Lehrplan Medien und Informatik
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo2 ist Teil des Lehrplans 21 Dieser Modullehrplan bringt
fuumlr die gesamte Volksschule neue Inhalte und eine groumlssere Verbindlichkeit im Vergleich zum aktuell
guumlltigen Lehrplan bdquoICT in der Volksschuleldquo im Kanton Schwyz
31 Drei Kompetenzbereiche Medien Informatik und Anwendungskompetenzen
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo definiert drei Bereiche in denen Schuumllerinnen und
Schuumller etwas uumlber digitale Medien lernen sollen
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a S 3)
Bereich Zielsetzungen
Medien Schuumllerinnen und Schuumller erwerben ein Verstaumlndnis fuumlr die Aufgabe und Bedeu-tung von Medien fuumlr Individuen sowie fuumlr die Gesellschaft fuumlr Wirtschaft Politik und Kultur Sie koumlnnen sich in einer rasch aumlndernden durch Medien und Infor-matiktechnologien gepraumlgten Welt orientieren traditionelle und neue Medien und Werkzeuge eigenstaumlndig kritisch und kompetent nutzen und die damit verbun-denen Chancen und Risiken einschaumltzen Sie kennen Verhaltensregeln und Rechtsgrundlagen fuumlr sicheres und sozial verantwortliches Verhalten in und mit Medien
Informatik Schuumllerinnen und Schuumller verstehen Grundkonzepte der automatisierten Verar-beitung Speicherung und Uumlbermittlung von Information darunter Methoden Daten zu organisieren und zu strukturieren auszuwerten und darzustellen Sie erwerben ein Grundverstaumlndnis wie Ablaumlufe alltagssprachlich grafisch und da-rauf aufbauend auch in einer formalisierten Sprache beschrieben werden koumln-nen und sie lernen einfache auf Informatik bezogene Loumlsungsstrategien in ver-schiedenen Lebensbereichen zu nutzen Dies traumlgt zum Verstaumlndnis der Informa-tionsgesellschaft bei und befaumlhigt sich an ihr aktiv zu beteiligen
Anwendungs-
kompetenzen
Schuumllerinnen und Schuumller erwerben grundlegendes Wissen zu Hard- und Soft-ware sowie zu digitalen Netzen das noumltig ist um einen Computer kompetent zu nutzen Sie erwerben Kompetenzen in der Nutzung von Informations- und Kom-munikationstechnologien fuumlr effektives Lernen und Handeln in verschiedenen Fach- und Lebensbereichen sowohl im Blick auf die Schule als auch auf den Alltag und die spaumltere Berufsarbeit
Obschon sich die drei Bereiche
gegenseitig bedingen und ergaumln-
zen ist es fuumlr die folgenden curri-
cularen Uumlberlegungen sinnvoll die
Bereiche auseinanderzuhalten
auch wenn die drei Aspekte im
konkreten Unterricht ndash insbesonde-
re in den unteren Schulstufen ndash im
Idealfall kombiniert werden
2 httpv-eflehrplanchindexphpcode=b|10|0ampla=yes
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo
(Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
- 9 -
Diese Aufteilung spiegelt den Grundgedanken wider dass Schuumllerinnen und Schuumller der digital ver-
netzten Welt aus verschiedenen Perspektiven begegnen sollen Im Februar 2016 wurde dies an einer
Klausurtagung auf Schloss Dagstuhl von einer Gruppe von Informatikdidaktikern und Medienpaumlda-
gogen in Form des sogenannten Dagstuhl-Dreiecks dargestellt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
311 Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive Wie wirkt das (= Medien)
Die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive untersucht die Wechselwirkungen der digitalen vernetzten
Welt mit Individuen und der Gesellschaft Sie geht z B den Fragen nach Wie wirken digitale Medi-
en auf Individuen und die Gesellschaft wie kann man Informationen beurteilen eigene Standpunkte
entwickeln und Einfluss auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen Wie koumln-
nen Gesellschaft und Individuen digitale Kultur und Kultivierung mitgestalten (Gesellschaft fuumlr
Informatik 2016)
312 Technologische Perspektive Wie funktioniert das
Die technologische Perspektive hinterfragt und bewertet die Funktionsweise der Systeme die die
digital vernetzte Welt ausmachen Sie gibt Antworten auf die Frage nach den Wirkprinzipien von
Systemen auf Fragen nach deren Erweiterungs- und Gestaltungsmoumlglichkeiten Sie erklaumlrt verschie-
dene Phaumlnomene mit immer wiederkehrenden Konzepten Dabei werden grundlegende Problemlouml-
sestrategien und -methoden vermittelt Sie schafft damit die technologischen Grundlagen und Hin-
tergrundwissen fuumlr die Mitgestaltung der digital vernetzten Welt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
313 Anwendungsbezogene Perspektive Wie nutze ich das
Die anwendungsbezogene Perspektive fokussiert auf die zielgerichtete Auswahl von Systemen und
deren effektive und effiziente Nutzung zur Umsetzung individueller und kooperativer Vorhaben Sie
geht Fragen nach wie und warum Werkzeuge ausgewaumlhlt und genutzt werden Dies erfordert eine
Orientierung hinsichtlich der vorhandenen Moumlglichkeiten und Funktionsumfaumlnge gaumlngiger Werkzeuge
in der jeweiligen Anwendungsdomaumlne und deren sichere Handhabung (Gesellschaft fuumlr Informatik
2016)
Zu beachten Es geht bei allen Perspektiven immer darum was Schuumllerinnen und Schuumller uumlber digi-
tale Medien wissen und was sie damit koumlnnen sollen Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo
definiert digitale Medien als Thema des Unterrichts nicht die Nutzung digitaler Medien als Werk-
zeuge im Unterricht
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32 Inhaltliche Neuerungen
Der Lehrplan ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a) bringt gegenuumlber dem derzeit guumlltigen ICT-
Lehrplan bdquoICT an der Volksschuleldquo (Bildungsplanung Zentralschweiz 2004) erhebliche inhaltliche
Neuerungen mit sich Er sieht vor dass die Schuumllerinnen und Schuumller ab dem 1 Zyklus Kompeten-
zen in den drei Bereichen Medien Informatik und Anwendungskompetenzen aufbauen sodass sie
Medien kompetent sachgerecht und sozial verantwortlich nutzen koumlnnen
Wichtig zu wissen ist dass die Neuerungen auch umfassend die Sekundarstufe I betreffen Obwohl
es bereits bislang auf der Sekundarstufe I ein Fach bdquoInformatikldquo gegeben hat werden die folgenden
Ausfuumlhrungen zeigen dass dieses Gefaumlss praktisch nichts mehr mit dem zukuumlnftigen Fach bdquoMedien
und Informatikldquo zu tun hat Die Inhalte des bisherigen Fachs bdquoInformatikldquo werden kuumlnftig entweder
auf die Primarstufe vorverlegt (Tastaturschreiben) oder in die anderen Faumlcher der Sekundarstufe I
verschoben (Anwendungskompetenzen) waumlhrend das neue Fach bdquoMedien und Informatikldquo nun mit
neuen Inhalten aus der Medienbildung und Informatik gefuumlllt wird
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
321 Medien
Der Kompetenzbereich laquoMedienraquo des Lehrplans M+I umfasst vier Kompetenzen
1 Orientierung in der physischen Umwelt sowie in medialen und virtuellen Lebensraumlumen und
Verhalten entsprechend den Gesetzen Regeln und Wertesystemen
2 Reflexion und Nutzung von Medien Entschluumlsseln von Medienbeitraumlgen
3 Veroumlffentlichung von Gedanken Meinungen Erfahrungen und Wissen in Medienbeitraumlgen
unter Einbezug der Gesetze Regeln und Wertesysteme
4 Kommunikation und Kooperation mit anderen
Im Lehrplan wird ein sehr weit gefasster Medienbegriff verwendet der von individuellen Nachrichten
uumlber Kommunikationsmedien hin zu Massenmedien und sozialen Medien reicht Manche Themen
wie etwa Massenmedien wurden und werden im Fachbereich Deutsch aufgegriffen Einen Schwer-
punkt bildet dabei das ethisch und sozial richtige Verhalten im Umgang mit Medien (sogenannte
Medienbildung)
(
Tastaturschreiben
Anwendungs-
kompetenzen
(Textverarbeitung
Praumlsentieren
Tabellenkalkulation)
Medienbildung
Informatik
(ua Programmieren)
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Medien wurden bereits im bisherigen Lehrplan thematisiert allerdings weniger im ICT-Lehrplan als
vielmehr im Lehrplan bdquoMensch und Umweltldquo im Rahmen des Arbeitsfelder bdquoMedienldquo (vgl BKZ
2000 S 28) Im Vordergrund standen zwar noch bdquoalteldquo analoge Medien (TV Video Comic Foto
Kassettengeraumlt) und Ziele wie zB bdquoden Kassettenrecorder in einem Interview richtig gebrauchenldquo
aber einige Zielsetzungen entsprechen weitgehend den Kompetenzen des neuen Lehrplans Medien
und Informatik so zB das Ziel dass die Schuumllerinnen und Schuumller ihr eigenes bdquoMedienverhalten
reflektieren Kriterien fuumlr eine aktive Selbstnutzung entwickeln und eigene Medienarbeit leistenldquo
oder bdquosich mit Entwicklung der Medien auseinandersetzen und ihre zentrale Bedeutung im alltaumlgli-
chen Leben aufzeigenldquo koumlnnen (aaO S 29 f)
Schon bisher hatten Lehrpersonen also die Aufgabe Medien zu thematisieren und Schuumllerinnen und
Schuumller dazu anzuregen sich mit medialen Inhalten wie Computerspielen Praumlsenz der Werbung
Manipulation Datenschutz Realitaumlt und Fiktion Identifikation und Rollenbild in den Medien ausei-
nanderzusetzen Berichte uumlber ein bestimmtes Ereignis in verschiedenen Massenmedien zu verglei-
chen und auch aktiv Medien (Zeitung Comic Video Houmlrspiel) zu gestalten Auch wenn im bisheri-
gen Lehrplan die Herausforderungen des Internets und der Sozialen Netzwerke noch nicht erwaumlhnt
werden stimmen doch einige grundsaumltzliche Zielsetzungen der bisherigen bdquoMedienkundeldquo mit den
aktuellen Kompetenzbeschreibungen uumlberein
Neu und entscheidend ist dass Kinder und Jugendliche die digitalen Medien nicht nur effizient
sondern auch kritisch und muumlndig nutzen koumlnnen Dies bedingt dass sie sich Gedanken zu den
Funktionen und Auswirkungen von Medien machen ndash und zwar auf persoumlnlicher wie auch auf gesell-
schaftlicher Ebene Hierbei geht es einerseits um juristische und ethische Aspekte der Mediennut-
zung d h um Themen wie Datenschutz Urheberrecht und Jugendmedienschutz ndash oder konkret um
die Privatsphaumlre das Recht am eigenen Bild Cybermobbing und Sexting usw Oder auch um Fragen
wie Bilder wirken und durch welche Tricks wir uns manipulieren lassen wie Medien arbeiten und
Nachrichten zustande kommen wie sich Suchmaschinen finanzieren usw (vgl Doumlbeli Honegger
2016a S 80)
Eine besondere Bedeutung im Bereich Medien kommt der aktiven Mediengestaltung zu Es ist fuumlr
den Lernerfolg entscheidend dass die Schuumllerinnen und Schuumller nicht nur ihre Mediennutzung re-
flektieren sondern insbesondere auch selber aktiv und kreativ Medien gestalten produzieren und
veroumlffentlichen Diese Handlungsorientierung sticht auch im Lehrplan M+I deutlich hervor Die
Schuumllerinnen und Schuumller sollen Medien und Medienbeitraumlge produzieren (MI13) Medien zum
Erstellen und Praumlsentieren ihrer Arbeiten einsetzen (zB Klassenzeitung Klassenblog Houmlrspiel Vi-
deoclip) oder Medieninhalte weiterverwenden und in Eigenproduktionen integrieren (zB Vortrag)
Medienbildung ohne aktive Mediengestaltung und-produktion ist vergleichbar mit Schwimmunter-
richt im Trockenen Den richtigen Umgang mit Datenschutz und Urheberrecht mit Gestaltungs-
regeln und der geeigneten Wahl von Bildern mit dem Verfassen von klaren und zielgruppenorientier-
ten Texten usw lernen Schuumllerinnen und Schuumller dann am besten wenn sie in der Schule die Gele-
genheit erhalten Medien zu produzieren und zu veroumlffentlichen vorzugsweise im Rahmen von Medi-
enprojekten
322 Informatik
Der Vergleich mit dem bisherigen ICT-Lehrplan macht deutlich dass im Bereich der Informatik voumlllig
neue Themen und Kompetenzen hinzukommen die in dieser Art erstmals in der 5 und 6 Klasse
aufzubauen sind Man kann eigentlich sagen dass ein komplett neuer Fachbereich auf der Primar-
stufe eingefuumlhrt wird bei dem die allermeisten Lehrpersonen nicht auf ihre Vorkenntnisse zuruumlck-
greifen koumlnnen weder aus ihrer eigenen Schulzeit noch aus ihrer Aus- und Weiterbildung
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Der Kompetenzbereich bdquoInformatikldquo umfasst drei Kompetenzen
1 Daten darstellen strukturieren und auswerten
2 Problemstellungen analysieren Loumlsungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen
3 Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen verstehen und Kon-
zepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden
Die meisten Lehrpersonen koumlnnen sich noch kaum konkret vorstellen welche Kompetenzen und
Inhalte der Informatik sie kuumlnftig aus welchen Gruumlnden und auf welche Art und Weise vermitteln
sollen3
Wichtig Trotz identischer Bezeichnung hat dieses Fach kaum mehr Gemeinsamkeiten mit den In-
halten die bisher im Fach Informatik auf der Sekundarstufe I vermittelten worden sind Es geht zu-
kuumlnftig unter Informatik nicht um die Schulung gaumlngiger Anwendungsprogramme (Textverarbeitung
Tabellenkalkulation usw) und nicht um das Erlernen des Tastaturschreibens
Stattdessen sollen Grundkonzepte der Wissenschaft Informatik vermittelt werden die fuumlr das Ver-
staumlndnis der Informationsgesellschaft wichtig sind und zur Allgemeinbildung zaumlhlen
323 Anwendungskompetenzen
Der Kompetenzbereich bdquoAnwendungskompetenzenldquo wird in folgende drei Bereiche unterteilt
1 Handhabung
2 Recherche und Lernunterstuumltzung
3 Produktion und Praumlsentation
Konkret geht es um Anwendungen im Bereich der Textverarbeitung Tabellenkalkulation Praumlsentati-
onen Internetrecherche Bild- Audio- und Videobearbeitung (Multimedia)
Bei den Anwendungskompetenzen werden mit dem neuen Lehrplan M+I deutlich houmlhere Anforde-
rungen definiert Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen im 2 Zyklus insbesondere ab der 56 Klas-
se die Grundfunktionen von Geraumlten und Programmen zur Erstellung Bearbeitung und Gestaltung
(von Texten Tabellen Praumlsentationen Diagrammen Bildern usw) anwenden koumlnnen und im Inter-
net publizieren und zusammenarbeiten Sie sollen faumlhig sein Informationen aus verschiedenen
Quellen gezielt zu beschaffen auszuwaumlhlen und hinsichtlich der Qualitaumlt zu beurteilen
Auf der Sekundarstufe sollen diese Kompetenzen vertieft werden Umgekehrt koumlnnen Lehrpersonen
der Sekundarstufe I kuumlnftig davon ausgehen dass die neu eintretenden Schuumllerinnen und Schuumller
ab dem Schuljahr 201920 bereits uumlber grundlegende Anwendungskompetenzen verfuumlgen
Anwendungskompetenzen lassen sich nicht nebenbei vermitteln sondern muumlssen explizit eingefuumlhrt
werden So muss zum Beispiel eine systematische Datenablage wie auch das Strukturieren und Ge-
stalten von Praumlsentationen Texten oder Webseiten gelernt werden Um eine so eingefuumlhrte Anwen-
dung kompetent einsetzen zu koumlnnen braucht es die konkrete Nutzung in einem fachbezogenen
Kontext Dabei ist klar dass die Einfuumlhrung neuer Anwendungen nur dann zu nachhaltiger Kompe-
tenz fuumlhrt wenn die Anwendungen in der Folge auch regelmaumlssig genutzt werden
Eine grosse Schwierigkeit bei der Vermittlung von Anwendungskompetenzen ist der rasche Wandel
von Hard- und Software Meist sind die aktuell verwendeten Programme veraltet und durch eine
neue ersetzt worden bis die Schuumllerinnen und Schuumller die Schule verlassen Darum wird es wichtig
3 Verstaumlndliche Antworten auf diese Fragen gibt Doumlbeli Honegger (2016a S 83f) in seinem neuen Buch bdquoMehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Weltldquo Im Kapitel bdquoWozu Informatikldquo beschreibt er was unter Informatik verstanden wird aus welchen neun Gruumlnden Informatik bereits in der Primarschule zu vermitteln ist und wie Informatik bzw das bdquocomputational thinkingldquo zu unterrichten und begreifbar gemacht werden soll
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sein dass den Schuumllerinnen und Schuumllern nicht prioritaumlr kurzlebiges Produktwissen vermittelt wird
also das Wissen daruumlber wo bei einem bestimmten Programm welche Funktion verfuumlgbar ist son-
dern grundlegende Prinzipien von Programmen die laumlngerfristig gelten So wurden zB Formatvorla-
gen zur einheitlichen Gestaltung von Dokumenten vor Jahrzehnten erfunden und sind nicht nur in
allen Textverarbeitungs- sondern auch in Tabellenkalkulations- und Praumlsentationsprogrammen ver-
fuumlgbar Es gilt die gemeinsamen Prinzipien herauszustreichen um uumlbertragbare Kenntnisse zu ver-
mitteln Zunehmend wichtiger wird auch sein dass die Lernenden Anwendungsprobleme dank ihres
Konzeptwissens und mithilfe des Internets selbst loumlsen koumlnnen (Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
33 Strukturelle Neuerungen
Der neue Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo ist ein sog Modullehrplan der faumlcheruumlbergreifende
Aufgaben der Schule beschreibt die nicht oder nur teilweise den Fachbereichen zugewiesen werden
koumlnnen Module sollen fuumlr einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau der Kompeten-
zen gewaumlhrleisten Im Unterschied zu Faumlchern verfuumlgen Module uumlber ein begrenztes nicht durchge-
hendes Zeitbudget (D-EDK 2014a S 1)
331 Strukturelle Neuerungen auf der Primarstufe
Mit der Einfuumlhrung des Modullehrplans wird der rein integrative Ansatz auf der Primarstufe endlich
durchbrochen Im Unterschied zum integrierten ICT-Lehrplan wird fuumlr die Umsetzung des Lehrplans
M+I eine wegweisende Lektionszahl (zumindest fuumlr die 56 Klasse) vorgegeben und die Zustaumlndig-
keit und Verantwortung fuumlr die Umsetzung des Lehrplans klar einem bestimmten Fach zugeordnet
Medien dem Fach Deutsch Informatik dem Fach Mathematik
Aufgrund der uumlber zehnjaumlhrigen Erfahrung mit dem bisherigen integrierten Lehrplan bdquoICT an der
Volksschuleldquo ist hinlaumlnglich bekannt dass fehlende Verbindlichkeiten keine klaren Fachzuordnun-
gen keine definierten Zeitgefaumlsse keine Benotung zusammen mit teilweise unzureichenden fachli-
chen wie paumldagogisch-didaktischen Voraussetzungen der Lehrpersonen dazu fuumlhrten dass der ICT-
Lehrplan nicht konsequent umgesetzt worden ist sondern weitestgehend vom Engagement und von
der ICT-Affinitaumlt der Lehrperson abhaumlngig war
Anders verortet werden die Anwendungskompetenzen Der Lehrplan sieht vor dass die Vermittlung
der Anwendungskompetenzen groumlsstenteils im Unterricht der Fachbereiche erfolgen soll Die Ver-
antwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet Die entspre-
chenden Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten der Fach-
bereichslehrplaumlne insbesondere im Lehrplan Sprachen Mathematik aber auch im Fachbereich
ldquoNatur - Mensch - Gesellschaftrdquo (NMG) und Bildnerisches Gestalten (BG)
Ob der Modullehrplan die erwuumlnschte Verbindlichkeit in der Schulpraxis mit den vorgesehenen
Rahmenbedingungen erzielen wird ist zurzeit noch offen Es ist darum sinnvoll ein Fach bdquoMedien
und Informatikldquo auch auf der Primarstufe zu einem spaumlteren Zeitpunkt nochmals zu pruumlfen (ERB Nr
60 S 3) dies umso mehr als bereits viele Kantone die Einfuumlhrung eines eigenen Fachs (mit eige-
nem Zeitgefaumlss) geplant haben (ZH ZG BE SG TG SO GL GR AI AR) (vgl D-EDK 2016)
332 Strukturelle Neuerungen auf der Sekundarstufe I
Im Gegensatz zur Primarschulstufe hat der Erziehungsrat des Kantons Schwyz beschlossen auf der
Sekundarstufe I bdquoMedien und Informatikldquo weiterhin als Fach zu verankern neu auch in der 2 Klas-
se aller Schulen der Sekundarstufe I Bislang war dies ausschliesslich in der 2 Klasse der Realschu-
le der dreiteiligen Sekundarstufe I der Fall
Der Bereich Anwendungskompetenzen soll jedoch auch auf der Sekundarstufe I wie vom Lehrplan
M+I vorgesehen groumlsstenteils im Unterricht anderer Faumlcher vermittelt werden Die entsprechenden
Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten anderer Faumlcher
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4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I
Der Kanton Schwyz hat die Rahmenbedingungen zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I autonom zu
definieren
41 Zeitlicher Umfang
In der Lektionentafel des Kantons Schwyz (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
wird der Umfang der hierfuumlr vorgesehenen Anzahl Lektionen fuumlr M+I als Fach auf der Sekundarstu-
fe I geregelt
Demgegenuumlber wird in der Lektionentafel der zeitliche Umfang fuumlr M+I auf der Primarstufe nicht
definiert da Medien und Informatik den Fachbereichen Deutsch bzw Mathematik subsummiert
werden und damit im Rahmen dieser bdquoglobalenldquo Lektionenanzahl (5-6 bzw 6-7) unterrichtet wer-
den sollen (vgl Tab 1 S 5)
Um den zeitlichen Umfang fuumlr die Lehrpersonen zu klaumlren und schuluumlbergreifend zu vereinheitli-
chen ist es wichtig den zeitlichen Umfang fuumlr Medien und Informatik zu definieren
Die D-EDK-Arbeitsgruppe bdquoICT und Medienldquo (welche den Lehrplan M+I entwickelt hat) geht in ihrem
bdquoSchlussbericht zu Medien und Informatik im Lehrplan 21ldquo (D-EDK 2015 S 14) davon aus dass
im 2 Zyklus (3-6 Klasse) ein zeitlicher Rahmen von insgesamt 2 Jahreswochenlektionen (insge-
samt 2 x 38 Einzellektionen) noumltig ist um die geforderten Kompetenzen aufbauen zu koumlnnen
Der Lehrplan M+I wurde so ausgestaltet dass dieser zeitliche Rahmen fuumlr seine Umsetzung noumltig
und realistisch ist Die Arbeitsgruppe betont bdquoDies setzt voraus dass fuumlr die Einfuumlhrung der Anwen-
dungskompetenzen in den Fachbereichen genuumlgend Zeit eingesetzt wird Die vorgegebenen Pla-
nungsannahmen stellen zudem das fuumlr die Umsetzung noumltige Minimum darldquo (S 15)
Fuumlr die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans M+I ist es absolut entscheidend dass der Kanton
Schwyz die hierfuumlr noumltigen Zeitgefaumlsse sicherstellt und vorgibt Dies ist unabhaumlngig davon ob M+I in
den Faumlchern Deutsch und Mathematik integriert wird oder spaumlter allenfalls als eigenes Fach gefuumlhrt
wird
1 Anzahl Lektionen in der 56 Klasse
In der 5 und 6 Klasse werden fuumlr den Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien und Infor-
matik insgesamt 38 Lektionen pro Schuljahr vorgesehen dh ca 19 Lektionen fuumlr Medienbildung
integriert im Fachbereich Deutsch und 19 Lektionen fuumlr Informatik integriert im Fachbereich Ma-
thematik
Diese Anzahl Lektionen fuumlr M+I ist fuumlr die betreffenden Lehrpersonen verbindlich
Die Lektionen die fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Faumlchern ein-
gesetzt werden zaumlhlen explizit nicht zu diesen 38 Lektionen
2 M+I im Kindergarten und in der 1-4 Klasse ohne Definition der Lektionenzahl
Im Kindergarten und in der 1-4 Klasse erfolgt der Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien
und Anwendung integriert in die versch Faumlcher ohne dass hierfuumlr eine explizite Anzahl an Lektionen
vorgegeben wird
3 Anwendungskompetenzen auf der Sekundarstufe I ohne Definition der Lektionenzahl
Auf der Sekundarstufe I werden die Anwendungskompetenzen neu in verschiedenen Faumlchern aufge-
baut (insb Deutsch Mathematik BG) Hierfuumlr wird keine explizite Anzahl an Lektionen vorgegeben
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4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
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Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
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MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
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7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
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8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
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Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 3 -
1 Einleitung
Wir leben seit einigen Jahren in einer Informations- bzw Wissensgesellschaft die auf Informations-
und Kommunikationstechnologien (ICT) basiert Die digitalen Technologien haben die gesamte Ge-
sellschaft nicht nur die Berufswelt durchdrungen Insbesondere das Internet und die mobilen
Kommunikationsmittel (Smartphones) haben in den letzten Jahren die bdquodigitale Revolutionldquo noch
weiter zugespitzt und inzwischen (fast) all unsere Lebensbereiche nachhaltig gewandelt ICT und
digitale Medien haben die Art und Weise wie wir heute Informationen suchen und verarbeiten lesen
und schreiben miteinander kommunizieren und kooperieren uns unterhalten (fernsehen Musik
houmlren) wie wir einkaufen planen Entscheidungen treffen wie wir Beziehungen aufbauen und pfle-
gen wie wir kreativ gestalten wie wir (mit GPS-Unterstuumltzung) Auto fahren und uns orientieren usw
nachhaltig gepraumlgt Heute ist fuumlr viele Menschen ein Leben ohne Internet und Mobilkommunikation
schlichtweg nicht mehr vorstellbar
Die Digitalisierung hat aber auch enorme Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Berufswelt Nicht
ohne Grund hat das World Economic Forum (WEF) von Davos 2016 das Motto bdquoDigitalisierung und
Industrie 40ldquo gewaumlhlt In wirtschaftlichen Analysen wird davon ausgegangen dass die Moumlglichkei-
ten der Digitalisierung zu Innovationen fuumlhren die einer bdquodisruptiven Technologieldquo gleichkommen
da sie bestehende Technologien Produkte oder Dienstleistungen vollstaumlndig verdraumlngen (zB Digi-
talkamera VoIP-Telefonie wie auch neue Geschaumlftsmodelle wie Airbnb Uber usw) Gewisse Berufe
sind im Zuge der Digitalisierung verschwunden (etwa in der Musik- oder Fotoindustrie) andere Beru-
fe veraumlndern sich gegenwaumlrtig gaumlnzlich (oder werden verschwinden)
Bislang betraf die Automatisierung vor allem monotone standardisierte Jobs Seit einigen wenigen
Jahren lassen sich aber zunehmend auch Taumltigkeiten automatisieren die bisher noch dem Men-
schen vorbehalten schienen (Doumlbeli Honegger 2016 S 20) so etwa selbstfahrende Autos nach-
ahmende Roboter und computergenerierte Texte Das dritte Beispiel des bdquocomputational journalismldquo
zeigt am deutlichsten auf dass Computer anfangen kognitive Leistungen fuumlr Menschen zu uumlber-
nehmen Heute verkaufen bereits mehrere Firmen erfolgreich computergenerierte Sport- und Boumlr-
senberichte an Zeitungen Insgesamt ist damit zu rechnen dass intelligente Maschinen und Roboter
kuumlnftig zwar viele Arbeitsplaumltze fuumlr Menschen obsolet machen werden umgekehrt eroumlffnet die zu-
nehmende Digitalisierung - gerade auch in der Schweiz - die Chance neue hochwertige Arbeitsfelder
zu entwickeln Die industrielle Revolution wird nicht nur viele Jobs vernichten sondern auch neue
schaffen
Um unsere Kinder und Jugendlichen auf die bdquodigitale Zukunftldquo vorzubereiten wird ihnen kuumlnftig ein
vertieftes Wissen und breite Kompetenzen rund um (digitale) Medien und Informatik vermittelt wer-
den Die Einfuumlhrung des Lehrplans 21 mit seinem Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo dem der
Erziehungsrat mit ERB Nr 80 bdquoLehrplan 21 ndash Einfuumlhrungsbeschlussldquo am 3 Dezember 2015 zug-
stimmt hat wird hierzu eine wichtige Grundlagen leisten Bereits 2012 hat der Erziehungsrat auf-
grund der fortschreitenden Digitalisierung eine kantonale bdquoICT-Strategie an den Volksschulen des
Kantons Schwyzldquo (ERB Nr 75) verabschiedet welche die ersten Schritte des Weges in die digitale
Zukunft aufgegleist hat
Mit dem vorliegenden Konzept erfolgt nun ein weiterer wichtiger Schritt der die Rahmenbedingun-
gen zur Einfuumlhrung des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo klaumlrt die Verbindlichkeit sichert und
damit die rechtliche Basis fuumlr den Aufbau von zukunftssicheren Kompetenzen und eine zeitgemaumlsse
Bildung an den Volksschulen des Kantons Schwyz legt
- 4 -
2 Ausgangslage
Mit dem Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo (kuumlnftig mit M+I abgekuumlrzt) des Lehrplans 21
kommen neue Themen in die Volksschule und die Verbindlichkeit beim Aufbau der entsprechenden
Kompetenzen nimmt zu
Auf der Primarstufe (1 und 2 Zyklus) bringt der Lehrplan M+I erhebliche Erneuerungen mit sich
Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen kuumlnftig Kompetenzen im Bereich der Medien Informatik und
Anwendung von Computer und Internet aufbauen die gaumlnzlich neu sind Auch wenn hierfuumlr (vorlaumlu-
fig) keine eigene Lektion zur Verfuumlgung stehen wird wird praktisch mit dem Lehrplan M+I inhaltlich
ein neues Fach eingefuumlhrt
Auch fuumlr die Sekundarschulen des Kantons Schwyz aumlndert sich vieles denn das neue Fach bdquoMedien
und Informatikldquo hat nur noch wenig mit dem bisherig auf der Sekundarstufe erteilten Fach Informa-
tik zu tun Dies stellt einige Herausforderungen an die Einfuumlhrung des neuen Fachs
Der Lehrplan M+I definiert zwar fuumlr alle deutschsprachigen Kantone dieselben zu erreichenden
Kompetenzen Wie der neue Lehrplan M+I an den Schulen aber umgesetzt wird ist von jedem Kan-
ton autonom zu definieren so etwa die Frage ob M+I als eigenes Fach gefuumlhrt oder in andere Fauml-
cher integriert werden soll dann die Frage der zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse die Art und
Weise der Beurteilung (inkl Zeugnis) Vorgaben und Empfehlungen zu Lehrmitteln und Program-
mierumgebungen und letztlich auch die Frage wie und in welchem Umfang die Lehrpersonen (obli-
gatorisch) weiterzubilden sind und welche Anforderungen kuumlnftig an die Lehrbewilligung von Lehr-
personen gestellt werden sollen Es ist daher sinnvoll all diese Fragen in einem detaillierten Konzept
zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I zu klaumlren denn die in diesem Konzept vorgelegten Rahmenbe-
dingungen bilden auch die Voraussetzungen an denen sich die Weiterbildungskurse fuumlr die Lehrper-
sonen zu orientieren haben
Aus diesen Gruumlnden hat Urs Bucher Leiter des Amts fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) des Kantons
Schwyz am 12 Dezember 2015 zwei Arbeitsgruppen damit beauftragt ein Konzept zur Einfuumlhrung
des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo (M+I) zu entwickeln
Die Arbeitsgruppe bdquoEinfuumlhrung von M+I auf der Primarstufeldquo unter der Leitung des kantonalen ICT-
Beraters Iwan Schrackmann setzte sich wie folgt zusammen
Iwan Schrackmann kantonaler ICT-Berater Leitung der AG
Beat Doumlbeli Honegger Experte Medien und Informatik an der PHSZ
Michael Seeholzer Lehrer 34 Klasse Immensee
Morena Borelli Schulleiterin und Lehrerin 56 Klasse Schuumlbelbach
Pirmin Stadler ICT-Fachberater des Kt Uri
Roy Muumlller Lehrer 12 Klasse Galgenen
Urs Frischherz Lehrer 56 Klasse Lauerz
Die Arbeitsgruppe bdquoEinfuumlhrung von M+I auf der Sekundarstufe Ildquo unter der Leitung von Prof Dr
Beat Doumlbeli Honegger bestand aus folgenden Mitgliedern
Beat Doumlbeli Honegger Dozent fuumlr Medien- und Informatikdidaktik an der PHSZ Leitung
Iwan Schrackmann kantonaler ICT-Berater SZ
Andreas Stocker Sekundarlehrer Sek eins Houmlfe
Marco Roumlllin Sekundarlehrer MPS Schwyz
Michael Hielscher Dozent fuumlr Informatikdidaktik an der PHSZ
Pascal Zingg Sekundarlehrer Sek 1 March
Pirmin Stadler kantonaler ICT-Berater UR
Tobias Maestrini Sekundarlehrer Bezirksschulen Kuumlssnacht
- 5 -
21 Mandat
Im Rahmen des Einfuumlhrungskonzepts des neuen Lehrplans M+I sind folgende Aspekte zu klaumlren
Lehrmittel
- Evaluation von Lehrmitteln und Lernmaterialien
- Bezeichnung von obligatorischen und empfohlenen Lehrmitteln
- Bezeichnung von Verknuumlpfungen zu bestehenden Lehrmitteln anderer Faumlcher
- Bezeichnung von Hilfestellungen und Unterrichtsmaterialien fuumlr die drei Bereiche Informatik
Medien und Anwendungskompetenzen
Anwendungskompetenzen
- Bezeichnung von Programmen die fuumlr den Aufbau der Anwendungskompetenzen empfohlen
werden
- Klaumlrung des Bedarfs eines differenzierteren Stoffverteilungsplans um den systematischen
Aufbau der Anwendungskompetenzen zu regeln insb auch hinsichtlich der Abgrenzung zwi-
schen Primar- und Sekundarstufe I)
Programmierumgebung
- Bezeichnung von Programmen und Programmierumgebungen fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans im Bereich Informatik
Beurteilung und Benotung
- Klaumlrung der Rahmenbedingungen fuumlr die Beurteilung von bdquoMedien und Informatikldquo
Konkret Art der Beurteilung Zeitpunkt Zeugnis
Weiterbildung
- Bezeichnung oder Entwicklung eines Instruments damit Lehrpersonen ihren eigenen Weiter-
bildungsbedarf adaumlquat einschaumltzen und ihre Weiterbildung zusammen mit den Schulleitun-
gen planen koumlnnen
- Klaumlrung des Zusammenhangs zwischen obligatorischer Weiterbildung und Lehrberechtigung
22 Praumlmissen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21
Der Erziehungsrat des Kantons Schwyz hat bereits die Eckpfeiler zur Einfuumlhrung und Umsetzung des
Lehrplans 21 im Kanton Schwyz erlassen so etwa im Erziehungsratsbeschluss Nr 60 vom 17 Sept
2015 zur bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung Lehrplan 21ldquo und dem begleitenden Bericht bdquoEinfuumlhrung
und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo (Bildungsdepartement 2015)
Der formelle Einfuumlhrungsbeschluss hat der Erziehungsrat mit ERB Nr 80 bdquoLehrplan 21 ndash Einfuumlh-
rungsbeschlussldquo vom 3 Dezember 2015 gefaumlllt
- 6 -
Fuumlr die Primarstufe gelten folgende Praumlmissen welche diesem Einfuumlhrungskonzept zugrunde liegen
Der Lehrplan 21 (und somit auch der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo) soll im Kindergarten
und auf der Primarstufe ab Schuljahr 201718 umgesetzt werden (ERB Nr 80 S 2)
bdquoMedien und Informatikldquo wird mehrheitlich in die Fachbereiche Deutsch (bdquoMedienldquo) und Ma-
thematik (bdquoInformatikldquo) integriertldquo (S 4)
Konkret wird der Teil bdquoMedienldquo dem Block A Informatik dem Block B zugeteilt Innerhalb die-
ser Bloumlcke stehen insgesamt ndash je nach Klasse ndash 5-6 6-7 bzw 5-7 Lektionen zur Verfuumlgung
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel auf der Primarstufe (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
Es gilt die Fachkompetenzen in bdquoMedien und Informatikldquo fachuumlbergreifend zu sichern (Bil-
dungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 10)
Damit hat der Erziehungsrat beschlossen fuumlr Medien und Informatik vorderhand kein neues
Fach vorzusehen bdquoEin Fach bdquoMedien und Informatikldquo koumlnnte zu einem spaumlteren Zeitpunkt in
Erwaumlgung gezogen werdenldquo (ERB Nr 60 S 3)
Der Einfuumlhrungsbeschluss haumllt nicht fest wie viele Einzellektionen fuumlr M+I zu verwenden sind
Ebenso ist im Beschluss nicht geregelt in welchen Faumlchern die Anwendungskompetenzen integriert
und beurteilt werden sollen Zu diesen und weiteren Fragen wird das vorliegende Einfuumlhrungskon-
zept Empfehlungen vorlegen
Fuumlr die Sekundarstufe I gelten folgende Praumlmissen
Auf der Sekundarstufe I wird der Lehrplan 21 auf das Schuljahr 20182019 umgesetzt (ERB
Nr 80 S 2)
Auf der Sekundarstufe I soll bdquoMedien und Informatikldquo als Fach im Umfang von je einer obligato-
rischen Jahreslektion in der 1 und 2 Klasse unterrichtet werden Zusaumltzlich werden in der 3
Klasse eine bis zwei Wahlfachlektionen angeboten (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz
2015 S 6)
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I (aaO)
Zu beachten Die im Lehrplan bdquoM+Ildquo definierten fuumlr alle verbindlichen Kompetenzen sind in den
obligatorischen Lektionen aufzubauen In den Wahlfachlektionen koumlnnen erweiterte Kompetenzen
aufgebaut bestehende Kompetenzen vertieft und auf neue Anwendungen uumlbertragen werden
- 7 -
23 ICT-Strategie an den Volksschulen des Kantons Schwyz
Ein weiterer wichtiger Bezugspunkt ist die ICT-Strategie fuumlr die Volksschulen im Kanton Schwyz1
(ICT-Strategiekommission des Kantons Schwyz 2011) welche der Erziehungsrat Ende 2012 be-
schlossen hat Die darin definierten strategischen Zielsetzungen sollen an den Volksschulen des
Kantons Schwyz mit einem Zeithorizont von fuumlnf bis zehn Jahren umgesetzt werden Einige Zielset-
zungen wie etwa die Vorverschiebung des Tastaturschreibens von der 7 Klasse (Sekundarstufe I) in
die 4 Klasse der Primarstufe oder die Ausstattung aller Klassen mit mind einem Geraumlt pro 4 Schuuml-
lerinnen und Schuumller wurden bereits im Schuljahr 20152016 umgesetzt
Die folgenden strategischen Ziele (vgl ICT-Strategie 2011 S 25-28) werden nun im Zusammen-
hang mit der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I im LP 21 in Angriff genommen
231 Neuorientierung des Fachs bdquoInformatikldquo auf der Sekundarstufe I
Ein Ziel der ICT-Strategie ist es dass sich das Fach bdquoInformatikldquo auf der Sekundarstufe I an einer
umfassenden Medienkompetenz orientiert und sich zugleich auf Medienbildung und Informatik kon-
zentriert waumlhrend die Anwendungskompetenzen integriert in verschiedenen Faumlchern aufgebaut und
angewandt werden sollen
Die damals beschriebene Zielsetzung entspricht heute weitestgehend den Vorgaben des Lehrplans
M+I Zum einen sollen im Fach M+I medienspezifische Fragestellungen und Probleme (Mobilkom-
munikation Datenschutz Sicherheit im Internet ethische Fragen rund um Missbrauchsmoumlglichkei-
ten des Internets Urheberrecht Social Media usw) thematisiert werden zum anderen sollen infor-
mationstechnische Grundlagen und Konzepte vermittelt werden die einen Einblick in die Welt der
Informatik ermoumlglichen (vgl ICT-Strategie 2011 S 26)
232 Integrierter Einsatz von ICT auf der Primar- und Sekundarstufe I
Neben der systematischen Medienbildung und Informatik im Rahmen eines Moduls (Primarstufe)
bzw eines eigenen Fachs M+I (auf der Sekundarstufe I) ist es weiterhin wichtig dass die Schuumllerin-
nen und Schuumller bereits auf der Primarstufe erfahren wie sie Computer im Unterricht als Hilfsmittel
und vielfaumlltiges Werkzeug im Dienste von Lern- Arbeits- und Kommunikationsprozessen einsetzen
koumlnnen Das Ziel ist es dass sie Computer und Internet im Sinne eines uumlberfachlichen Themas und
einer uumlberfachlichen Kompetenz in verschiedenen Faumlchern nutzen und gezielt Anwendungskompe-
tenzen aufbauen und weiterentwickeln (vgl ICT-Strategie 2011 S 27f)
Diese erwuumlnschte Einbettung von ICT im Unterricht erfolgte bislang oft nur partiell Die Gruumlnde hier-
fuumlr sind vielfaumlltig Sicher ist dass das Fachlehrpersonensystem auf der Sekundarstufe I dazu beige-
tragen hatte dass es (bei mangelnder Koordination) oft zu Verantwortungsabschiebungen gekommen
ist Haumlufig blieb unklar welche Lehrpersonen in welchem Fach welche Kompetenzen des ICT-
Lehrplans zu vermitteln hatten Die Kombination mit der fehlenden Verbindlichkeit (auch hinsicht-
lich der Benotung) und fehlender Lehrmittel fuumlhrte dazu dass dieser Lehrauftrag allzu haumlufig an den
bdquoInformatikunterrichtldquo delegiert worden ist obschon der Lehrplan immer die Anwendung und The-
matisierung von ICT in allen Faumlchern vorgesehen hatte
Mit diesem Einfuumlhrungskonzept sollen darum auch die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr
den Aufbau der verschiedenen Kompetenzen im Bereich Medien Informatik und Anwendungen ge-
klaumlrt werden sodass eine vergleichbare Verantwortungsdiffusion von Anfang an vermieden werden
kann
1 httpwwwszchdocumentsAVS-Schwyz_ICT-Strategie-Volksschulenpdf
- 8 -
3 Lehrplan Medien und Informatik
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo2 ist Teil des Lehrplans 21 Dieser Modullehrplan bringt
fuumlr die gesamte Volksschule neue Inhalte und eine groumlssere Verbindlichkeit im Vergleich zum aktuell
guumlltigen Lehrplan bdquoICT in der Volksschuleldquo im Kanton Schwyz
31 Drei Kompetenzbereiche Medien Informatik und Anwendungskompetenzen
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo definiert drei Bereiche in denen Schuumllerinnen und
Schuumller etwas uumlber digitale Medien lernen sollen
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a S 3)
Bereich Zielsetzungen
Medien Schuumllerinnen und Schuumller erwerben ein Verstaumlndnis fuumlr die Aufgabe und Bedeu-tung von Medien fuumlr Individuen sowie fuumlr die Gesellschaft fuumlr Wirtschaft Politik und Kultur Sie koumlnnen sich in einer rasch aumlndernden durch Medien und Infor-matiktechnologien gepraumlgten Welt orientieren traditionelle und neue Medien und Werkzeuge eigenstaumlndig kritisch und kompetent nutzen und die damit verbun-denen Chancen und Risiken einschaumltzen Sie kennen Verhaltensregeln und Rechtsgrundlagen fuumlr sicheres und sozial verantwortliches Verhalten in und mit Medien
Informatik Schuumllerinnen und Schuumller verstehen Grundkonzepte der automatisierten Verar-beitung Speicherung und Uumlbermittlung von Information darunter Methoden Daten zu organisieren und zu strukturieren auszuwerten und darzustellen Sie erwerben ein Grundverstaumlndnis wie Ablaumlufe alltagssprachlich grafisch und da-rauf aufbauend auch in einer formalisierten Sprache beschrieben werden koumln-nen und sie lernen einfache auf Informatik bezogene Loumlsungsstrategien in ver-schiedenen Lebensbereichen zu nutzen Dies traumlgt zum Verstaumlndnis der Informa-tionsgesellschaft bei und befaumlhigt sich an ihr aktiv zu beteiligen
Anwendungs-
kompetenzen
Schuumllerinnen und Schuumller erwerben grundlegendes Wissen zu Hard- und Soft-ware sowie zu digitalen Netzen das noumltig ist um einen Computer kompetent zu nutzen Sie erwerben Kompetenzen in der Nutzung von Informations- und Kom-munikationstechnologien fuumlr effektives Lernen und Handeln in verschiedenen Fach- und Lebensbereichen sowohl im Blick auf die Schule als auch auf den Alltag und die spaumltere Berufsarbeit
Obschon sich die drei Bereiche
gegenseitig bedingen und ergaumln-
zen ist es fuumlr die folgenden curri-
cularen Uumlberlegungen sinnvoll die
Bereiche auseinanderzuhalten
auch wenn die drei Aspekte im
konkreten Unterricht ndash insbesonde-
re in den unteren Schulstufen ndash im
Idealfall kombiniert werden
2 httpv-eflehrplanchindexphpcode=b|10|0ampla=yes
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo
(Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
- 9 -
Diese Aufteilung spiegelt den Grundgedanken wider dass Schuumllerinnen und Schuumller der digital ver-
netzten Welt aus verschiedenen Perspektiven begegnen sollen Im Februar 2016 wurde dies an einer
Klausurtagung auf Schloss Dagstuhl von einer Gruppe von Informatikdidaktikern und Medienpaumlda-
gogen in Form des sogenannten Dagstuhl-Dreiecks dargestellt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
311 Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive Wie wirkt das (= Medien)
Die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive untersucht die Wechselwirkungen der digitalen vernetzten
Welt mit Individuen und der Gesellschaft Sie geht z B den Fragen nach Wie wirken digitale Medi-
en auf Individuen und die Gesellschaft wie kann man Informationen beurteilen eigene Standpunkte
entwickeln und Einfluss auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen Wie koumln-
nen Gesellschaft und Individuen digitale Kultur und Kultivierung mitgestalten (Gesellschaft fuumlr
Informatik 2016)
312 Technologische Perspektive Wie funktioniert das
Die technologische Perspektive hinterfragt und bewertet die Funktionsweise der Systeme die die
digital vernetzte Welt ausmachen Sie gibt Antworten auf die Frage nach den Wirkprinzipien von
Systemen auf Fragen nach deren Erweiterungs- und Gestaltungsmoumlglichkeiten Sie erklaumlrt verschie-
dene Phaumlnomene mit immer wiederkehrenden Konzepten Dabei werden grundlegende Problemlouml-
sestrategien und -methoden vermittelt Sie schafft damit die technologischen Grundlagen und Hin-
tergrundwissen fuumlr die Mitgestaltung der digital vernetzten Welt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
313 Anwendungsbezogene Perspektive Wie nutze ich das
Die anwendungsbezogene Perspektive fokussiert auf die zielgerichtete Auswahl von Systemen und
deren effektive und effiziente Nutzung zur Umsetzung individueller und kooperativer Vorhaben Sie
geht Fragen nach wie und warum Werkzeuge ausgewaumlhlt und genutzt werden Dies erfordert eine
Orientierung hinsichtlich der vorhandenen Moumlglichkeiten und Funktionsumfaumlnge gaumlngiger Werkzeuge
in der jeweiligen Anwendungsdomaumlne und deren sichere Handhabung (Gesellschaft fuumlr Informatik
2016)
Zu beachten Es geht bei allen Perspektiven immer darum was Schuumllerinnen und Schuumller uumlber digi-
tale Medien wissen und was sie damit koumlnnen sollen Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo
definiert digitale Medien als Thema des Unterrichts nicht die Nutzung digitaler Medien als Werk-
zeuge im Unterricht
- 10 -
32 Inhaltliche Neuerungen
Der Lehrplan ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a) bringt gegenuumlber dem derzeit guumlltigen ICT-
Lehrplan bdquoICT an der Volksschuleldquo (Bildungsplanung Zentralschweiz 2004) erhebliche inhaltliche
Neuerungen mit sich Er sieht vor dass die Schuumllerinnen und Schuumller ab dem 1 Zyklus Kompeten-
zen in den drei Bereichen Medien Informatik und Anwendungskompetenzen aufbauen sodass sie
Medien kompetent sachgerecht und sozial verantwortlich nutzen koumlnnen
Wichtig zu wissen ist dass die Neuerungen auch umfassend die Sekundarstufe I betreffen Obwohl
es bereits bislang auf der Sekundarstufe I ein Fach bdquoInformatikldquo gegeben hat werden die folgenden
Ausfuumlhrungen zeigen dass dieses Gefaumlss praktisch nichts mehr mit dem zukuumlnftigen Fach bdquoMedien
und Informatikldquo zu tun hat Die Inhalte des bisherigen Fachs bdquoInformatikldquo werden kuumlnftig entweder
auf die Primarstufe vorverlegt (Tastaturschreiben) oder in die anderen Faumlcher der Sekundarstufe I
verschoben (Anwendungskompetenzen) waumlhrend das neue Fach bdquoMedien und Informatikldquo nun mit
neuen Inhalten aus der Medienbildung und Informatik gefuumlllt wird
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
321 Medien
Der Kompetenzbereich laquoMedienraquo des Lehrplans M+I umfasst vier Kompetenzen
1 Orientierung in der physischen Umwelt sowie in medialen und virtuellen Lebensraumlumen und
Verhalten entsprechend den Gesetzen Regeln und Wertesystemen
2 Reflexion und Nutzung von Medien Entschluumlsseln von Medienbeitraumlgen
3 Veroumlffentlichung von Gedanken Meinungen Erfahrungen und Wissen in Medienbeitraumlgen
unter Einbezug der Gesetze Regeln und Wertesysteme
4 Kommunikation und Kooperation mit anderen
Im Lehrplan wird ein sehr weit gefasster Medienbegriff verwendet der von individuellen Nachrichten
uumlber Kommunikationsmedien hin zu Massenmedien und sozialen Medien reicht Manche Themen
wie etwa Massenmedien wurden und werden im Fachbereich Deutsch aufgegriffen Einen Schwer-
punkt bildet dabei das ethisch und sozial richtige Verhalten im Umgang mit Medien (sogenannte
Medienbildung)
(
Tastaturschreiben
Anwendungs-
kompetenzen
(Textverarbeitung
Praumlsentieren
Tabellenkalkulation)
Medienbildung
Informatik
(ua Programmieren)
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Medien wurden bereits im bisherigen Lehrplan thematisiert allerdings weniger im ICT-Lehrplan als
vielmehr im Lehrplan bdquoMensch und Umweltldquo im Rahmen des Arbeitsfelder bdquoMedienldquo (vgl BKZ
2000 S 28) Im Vordergrund standen zwar noch bdquoalteldquo analoge Medien (TV Video Comic Foto
Kassettengeraumlt) und Ziele wie zB bdquoden Kassettenrecorder in einem Interview richtig gebrauchenldquo
aber einige Zielsetzungen entsprechen weitgehend den Kompetenzen des neuen Lehrplans Medien
und Informatik so zB das Ziel dass die Schuumllerinnen und Schuumller ihr eigenes bdquoMedienverhalten
reflektieren Kriterien fuumlr eine aktive Selbstnutzung entwickeln und eigene Medienarbeit leistenldquo
oder bdquosich mit Entwicklung der Medien auseinandersetzen und ihre zentrale Bedeutung im alltaumlgli-
chen Leben aufzeigenldquo koumlnnen (aaO S 29 f)
Schon bisher hatten Lehrpersonen also die Aufgabe Medien zu thematisieren und Schuumllerinnen und
Schuumller dazu anzuregen sich mit medialen Inhalten wie Computerspielen Praumlsenz der Werbung
Manipulation Datenschutz Realitaumlt und Fiktion Identifikation und Rollenbild in den Medien ausei-
nanderzusetzen Berichte uumlber ein bestimmtes Ereignis in verschiedenen Massenmedien zu verglei-
chen und auch aktiv Medien (Zeitung Comic Video Houmlrspiel) zu gestalten Auch wenn im bisheri-
gen Lehrplan die Herausforderungen des Internets und der Sozialen Netzwerke noch nicht erwaumlhnt
werden stimmen doch einige grundsaumltzliche Zielsetzungen der bisherigen bdquoMedienkundeldquo mit den
aktuellen Kompetenzbeschreibungen uumlberein
Neu und entscheidend ist dass Kinder und Jugendliche die digitalen Medien nicht nur effizient
sondern auch kritisch und muumlndig nutzen koumlnnen Dies bedingt dass sie sich Gedanken zu den
Funktionen und Auswirkungen von Medien machen ndash und zwar auf persoumlnlicher wie auch auf gesell-
schaftlicher Ebene Hierbei geht es einerseits um juristische und ethische Aspekte der Mediennut-
zung d h um Themen wie Datenschutz Urheberrecht und Jugendmedienschutz ndash oder konkret um
die Privatsphaumlre das Recht am eigenen Bild Cybermobbing und Sexting usw Oder auch um Fragen
wie Bilder wirken und durch welche Tricks wir uns manipulieren lassen wie Medien arbeiten und
Nachrichten zustande kommen wie sich Suchmaschinen finanzieren usw (vgl Doumlbeli Honegger
2016a S 80)
Eine besondere Bedeutung im Bereich Medien kommt der aktiven Mediengestaltung zu Es ist fuumlr
den Lernerfolg entscheidend dass die Schuumllerinnen und Schuumller nicht nur ihre Mediennutzung re-
flektieren sondern insbesondere auch selber aktiv und kreativ Medien gestalten produzieren und
veroumlffentlichen Diese Handlungsorientierung sticht auch im Lehrplan M+I deutlich hervor Die
Schuumllerinnen und Schuumller sollen Medien und Medienbeitraumlge produzieren (MI13) Medien zum
Erstellen und Praumlsentieren ihrer Arbeiten einsetzen (zB Klassenzeitung Klassenblog Houmlrspiel Vi-
deoclip) oder Medieninhalte weiterverwenden und in Eigenproduktionen integrieren (zB Vortrag)
Medienbildung ohne aktive Mediengestaltung und-produktion ist vergleichbar mit Schwimmunter-
richt im Trockenen Den richtigen Umgang mit Datenschutz und Urheberrecht mit Gestaltungs-
regeln und der geeigneten Wahl von Bildern mit dem Verfassen von klaren und zielgruppenorientier-
ten Texten usw lernen Schuumllerinnen und Schuumller dann am besten wenn sie in der Schule die Gele-
genheit erhalten Medien zu produzieren und zu veroumlffentlichen vorzugsweise im Rahmen von Medi-
enprojekten
322 Informatik
Der Vergleich mit dem bisherigen ICT-Lehrplan macht deutlich dass im Bereich der Informatik voumlllig
neue Themen und Kompetenzen hinzukommen die in dieser Art erstmals in der 5 und 6 Klasse
aufzubauen sind Man kann eigentlich sagen dass ein komplett neuer Fachbereich auf der Primar-
stufe eingefuumlhrt wird bei dem die allermeisten Lehrpersonen nicht auf ihre Vorkenntnisse zuruumlck-
greifen koumlnnen weder aus ihrer eigenen Schulzeit noch aus ihrer Aus- und Weiterbildung
- 12 -
Der Kompetenzbereich bdquoInformatikldquo umfasst drei Kompetenzen
1 Daten darstellen strukturieren und auswerten
2 Problemstellungen analysieren Loumlsungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen
3 Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen verstehen und Kon-
zepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden
Die meisten Lehrpersonen koumlnnen sich noch kaum konkret vorstellen welche Kompetenzen und
Inhalte der Informatik sie kuumlnftig aus welchen Gruumlnden und auf welche Art und Weise vermitteln
sollen3
Wichtig Trotz identischer Bezeichnung hat dieses Fach kaum mehr Gemeinsamkeiten mit den In-
halten die bisher im Fach Informatik auf der Sekundarstufe I vermittelten worden sind Es geht zu-
kuumlnftig unter Informatik nicht um die Schulung gaumlngiger Anwendungsprogramme (Textverarbeitung
Tabellenkalkulation usw) und nicht um das Erlernen des Tastaturschreibens
Stattdessen sollen Grundkonzepte der Wissenschaft Informatik vermittelt werden die fuumlr das Ver-
staumlndnis der Informationsgesellschaft wichtig sind und zur Allgemeinbildung zaumlhlen
323 Anwendungskompetenzen
Der Kompetenzbereich bdquoAnwendungskompetenzenldquo wird in folgende drei Bereiche unterteilt
1 Handhabung
2 Recherche und Lernunterstuumltzung
3 Produktion und Praumlsentation
Konkret geht es um Anwendungen im Bereich der Textverarbeitung Tabellenkalkulation Praumlsentati-
onen Internetrecherche Bild- Audio- und Videobearbeitung (Multimedia)
Bei den Anwendungskompetenzen werden mit dem neuen Lehrplan M+I deutlich houmlhere Anforde-
rungen definiert Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen im 2 Zyklus insbesondere ab der 56 Klas-
se die Grundfunktionen von Geraumlten und Programmen zur Erstellung Bearbeitung und Gestaltung
(von Texten Tabellen Praumlsentationen Diagrammen Bildern usw) anwenden koumlnnen und im Inter-
net publizieren und zusammenarbeiten Sie sollen faumlhig sein Informationen aus verschiedenen
Quellen gezielt zu beschaffen auszuwaumlhlen und hinsichtlich der Qualitaumlt zu beurteilen
Auf der Sekundarstufe sollen diese Kompetenzen vertieft werden Umgekehrt koumlnnen Lehrpersonen
der Sekundarstufe I kuumlnftig davon ausgehen dass die neu eintretenden Schuumllerinnen und Schuumller
ab dem Schuljahr 201920 bereits uumlber grundlegende Anwendungskompetenzen verfuumlgen
Anwendungskompetenzen lassen sich nicht nebenbei vermitteln sondern muumlssen explizit eingefuumlhrt
werden So muss zum Beispiel eine systematische Datenablage wie auch das Strukturieren und Ge-
stalten von Praumlsentationen Texten oder Webseiten gelernt werden Um eine so eingefuumlhrte Anwen-
dung kompetent einsetzen zu koumlnnen braucht es die konkrete Nutzung in einem fachbezogenen
Kontext Dabei ist klar dass die Einfuumlhrung neuer Anwendungen nur dann zu nachhaltiger Kompe-
tenz fuumlhrt wenn die Anwendungen in der Folge auch regelmaumlssig genutzt werden
Eine grosse Schwierigkeit bei der Vermittlung von Anwendungskompetenzen ist der rasche Wandel
von Hard- und Software Meist sind die aktuell verwendeten Programme veraltet und durch eine
neue ersetzt worden bis die Schuumllerinnen und Schuumller die Schule verlassen Darum wird es wichtig
3 Verstaumlndliche Antworten auf diese Fragen gibt Doumlbeli Honegger (2016a S 83f) in seinem neuen Buch bdquoMehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Weltldquo Im Kapitel bdquoWozu Informatikldquo beschreibt er was unter Informatik verstanden wird aus welchen neun Gruumlnden Informatik bereits in der Primarschule zu vermitteln ist und wie Informatik bzw das bdquocomputational thinkingldquo zu unterrichten und begreifbar gemacht werden soll
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sein dass den Schuumllerinnen und Schuumllern nicht prioritaumlr kurzlebiges Produktwissen vermittelt wird
also das Wissen daruumlber wo bei einem bestimmten Programm welche Funktion verfuumlgbar ist son-
dern grundlegende Prinzipien von Programmen die laumlngerfristig gelten So wurden zB Formatvorla-
gen zur einheitlichen Gestaltung von Dokumenten vor Jahrzehnten erfunden und sind nicht nur in
allen Textverarbeitungs- sondern auch in Tabellenkalkulations- und Praumlsentationsprogrammen ver-
fuumlgbar Es gilt die gemeinsamen Prinzipien herauszustreichen um uumlbertragbare Kenntnisse zu ver-
mitteln Zunehmend wichtiger wird auch sein dass die Lernenden Anwendungsprobleme dank ihres
Konzeptwissens und mithilfe des Internets selbst loumlsen koumlnnen (Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
33 Strukturelle Neuerungen
Der neue Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo ist ein sog Modullehrplan der faumlcheruumlbergreifende
Aufgaben der Schule beschreibt die nicht oder nur teilweise den Fachbereichen zugewiesen werden
koumlnnen Module sollen fuumlr einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau der Kompeten-
zen gewaumlhrleisten Im Unterschied zu Faumlchern verfuumlgen Module uumlber ein begrenztes nicht durchge-
hendes Zeitbudget (D-EDK 2014a S 1)
331 Strukturelle Neuerungen auf der Primarstufe
Mit der Einfuumlhrung des Modullehrplans wird der rein integrative Ansatz auf der Primarstufe endlich
durchbrochen Im Unterschied zum integrierten ICT-Lehrplan wird fuumlr die Umsetzung des Lehrplans
M+I eine wegweisende Lektionszahl (zumindest fuumlr die 56 Klasse) vorgegeben und die Zustaumlndig-
keit und Verantwortung fuumlr die Umsetzung des Lehrplans klar einem bestimmten Fach zugeordnet
Medien dem Fach Deutsch Informatik dem Fach Mathematik
Aufgrund der uumlber zehnjaumlhrigen Erfahrung mit dem bisherigen integrierten Lehrplan bdquoICT an der
Volksschuleldquo ist hinlaumlnglich bekannt dass fehlende Verbindlichkeiten keine klaren Fachzuordnun-
gen keine definierten Zeitgefaumlsse keine Benotung zusammen mit teilweise unzureichenden fachli-
chen wie paumldagogisch-didaktischen Voraussetzungen der Lehrpersonen dazu fuumlhrten dass der ICT-
Lehrplan nicht konsequent umgesetzt worden ist sondern weitestgehend vom Engagement und von
der ICT-Affinitaumlt der Lehrperson abhaumlngig war
Anders verortet werden die Anwendungskompetenzen Der Lehrplan sieht vor dass die Vermittlung
der Anwendungskompetenzen groumlsstenteils im Unterricht der Fachbereiche erfolgen soll Die Ver-
antwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet Die entspre-
chenden Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten der Fach-
bereichslehrplaumlne insbesondere im Lehrplan Sprachen Mathematik aber auch im Fachbereich
ldquoNatur - Mensch - Gesellschaftrdquo (NMG) und Bildnerisches Gestalten (BG)
Ob der Modullehrplan die erwuumlnschte Verbindlichkeit in der Schulpraxis mit den vorgesehenen
Rahmenbedingungen erzielen wird ist zurzeit noch offen Es ist darum sinnvoll ein Fach bdquoMedien
und Informatikldquo auch auf der Primarstufe zu einem spaumlteren Zeitpunkt nochmals zu pruumlfen (ERB Nr
60 S 3) dies umso mehr als bereits viele Kantone die Einfuumlhrung eines eigenen Fachs (mit eige-
nem Zeitgefaumlss) geplant haben (ZH ZG BE SG TG SO GL GR AI AR) (vgl D-EDK 2016)
332 Strukturelle Neuerungen auf der Sekundarstufe I
Im Gegensatz zur Primarschulstufe hat der Erziehungsrat des Kantons Schwyz beschlossen auf der
Sekundarstufe I bdquoMedien und Informatikldquo weiterhin als Fach zu verankern neu auch in der 2 Klas-
se aller Schulen der Sekundarstufe I Bislang war dies ausschliesslich in der 2 Klasse der Realschu-
le der dreiteiligen Sekundarstufe I der Fall
Der Bereich Anwendungskompetenzen soll jedoch auch auf der Sekundarstufe I wie vom Lehrplan
M+I vorgesehen groumlsstenteils im Unterricht anderer Faumlcher vermittelt werden Die entsprechenden
Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten anderer Faumlcher
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4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I
Der Kanton Schwyz hat die Rahmenbedingungen zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I autonom zu
definieren
41 Zeitlicher Umfang
In der Lektionentafel des Kantons Schwyz (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
wird der Umfang der hierfuumlr vorgesehenen Anzahl Lektionen fuumlr M+I als Fach auf der Sekundarstu-
fe I geregelt
Demgegenuumlber wird in der Lektionentafel der zeitliche Umfang fuumlr M+I auf der Primarstufe nicht
definiert da Medien und Informatik den Fachbereichen Deutsch bzw Mathematik subsummiert
werden und damit im Rahmen dieser bdquoglobalenldquo Lektionenanzahl (5-6 bzw 6-7) unterrichtet wer-
den sollen (vgl Tab 1 S 5)
Um den zeitlichen Umfang fuumlr die Lehrpersonen zu klaumlren und schuluumlbergreifend zu vereinheitli-
chen ist es wichtig den zeitlichen Umfang fuumlr Medien und Informatik zu definieren
Die D-EDK-Arbeitsgruppe bdquoICT und Medienldquo (welche den Lehrplan M+I entwickelt hat) geht in ihrem
bdquoSchlussbericht zu Medien und Informatik im Lehrplan 21ldquo (D-EDK 2015 S 14) davon aus dass
im 2 Zyklus (3-6 Klasse) ein zeitlicher Rahmen von insgesamt 2 Jahreswochenlektionen (insge-
samt 2 x 38 Einzellektionen) noumltig ist um die geforderten Kompetenzen aufbauen zu koumlnnen
Der Lehrplan M+I wurde so ausgestaltet dass dieser zeitliche Rahmen fuumlr seine Umsetzung noumltig
und realistisch ist Die Arbeitsgruppe betont bdquoDies setzt voraus dass fuumlr die Einfuumlhrung der Anwen-
dungskompetenzen in den Fachbereichen genuumlgend Zeit eingesetzt wird Die vorgegebenen Pla-
nungsannahmen stellen zudem das fuumlr die Umsetzung noumltige Minimum darldquo (S 15)
Fuumlr die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans M+I ist es absolut entscheidend dass der Kanton
Schwyz die hierfuumlr noumltigen Zeitgefaumlsse sicherstellt und vorgibt Dies ist unabhaumlngig davon ob M+I in
den Faumlchern Deutsch und Mathematik integriert wird oder spaumlter allenfalls als eigenes Fach gefuumlhrt
wird
1 Anzahl Lektionen in der 56 Klasse
In der 5 und 6 Klasse werden fuumlr den Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien und Infor-
matik insgesamt 38 Lektionen pro Schuljahr vorgesehen dh ca 19 Lektionen fuumlr Medienbildung
integriert im Fachbereich Deutsch und 19 Lektionen fuumlr Informatik integriert im Fachbereich Ma-
thematik
Diese Anzahl Lektionen fuumlr M+I ist fuumlr die betreffenden Lehrpersonen verbindlich
Die Lektionen die fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Faumlchern ein-
gesetzt werden zaumlhlen explizit nicht zu diesen 38 Lektionen
2 M+I im Kindergarten und in der 1-4 Klasse ohne Definition der Lektionenzahl
Im Kindergarten und in der 1-4 Klasse erfolgt der Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien
und Anwendung integriert in die versch Faumlcher ohne dass hierfuumlr eine explizite Anzahl an Lektionen
vorgegeben wird
3 Anwendungskompetenzen auf der Sekundarstufe I ohne Definition der Lektionenzahl
Auf der Sekundarstufe I werden die Anwendungskompetenzen neu in verschiedenen Faumlchern aufge-
baut (insb Deutsch Mathematik BG) Hierfuumlr wird keine explizite Anzahl an Lektionen vorgegeben
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4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
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Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
- 17 -
MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 4 -
2 Ausgangslage
Mit dem Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo (kuumlnftig mit M+I abgekuumlrzt) des Lehrplans 21
kommen neue Themen in die Volksschule und die Verbindlichkeit beim Aufbau der entsprechenden
Kompetenzen nimmt zu
Auf der Primarstufe (1 und 2 Zyklus) bringt der Lehrplan M+I erhebliche Erneuerungen mit sich
Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen kuumlnftig Kompetenzen im Bereich der Medien Informatik und
Anwendung von Computer und Internet aufbauen die gaumlnzlich neu sind Auch wenn hierfuumlr (vorlaumlu-
fig) keine eigene Lektion zur Verfuumlgung stehen wird wird praktisch mit dem Lehrplan M+I inhaltlich
ein neues Fach eingefuumlhrt
Auch fuumlr die Sekundarschulen des Kantons Schwyz aumlndert sich vieles denn das neue Fach bdquoMedien
und Informatikldquo hat nur noch wenig mit dem bisherig auf der Sekundarstufe erteilten Fach Informa-
tik zu tun Dies stellt einige Herausforderungen an die Einfuumlhrung des neuen Fachs
Der Lehrplan M+I definiert zwar fuumlr alle deutschsprachigen Kantone dieselben zu erreichenden
Kompetenzen Wie der neue Lehrplan M+I an den Schulen aber umgesetzt wird ist von jedem Kan-
ton autonom zu definieren so etwa die Frage ob M+I als eigenes Fach gefuumlhrt oder in andere Fauml-
cher integriert werden soll dann die Frage der zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse die Art und
Weise der Beurteilung (inkl Zeugnis) Vorgaben und Empfehlungen zu Lehrmitteln und Program-
mierumgebungen und letztlich auch die Frage wie und in welchem Umfang die Lehrpersonen (obli-
gatorisch) weiterzubilden sind und welche Anforderungen kuumlnftig an die Lehrbewilligung von Lehr-
personen gestellt werden sollen Es ist daher sinnvoll all diese Fragen in einem detaillierten Konzept
zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I zu klaumlren denn die in diesem Konzept vorgelegten Rahmenbe-
dingungen bilden auch die Voraussetzungen an denen sich die Weiterbildungskurse fuumlr die Lehrper-
sonen zu orientieren haben
Aus diesen Gruumlnden hat Urs Bucher Leiter des Amts fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) des Kantons
Schwyz am 12 Dezember 2015 zwei Arbeitsgruppen damit beauftragt ein Konzept zur Einfuumlhrung
des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo (M+I) zu entwickeln
Die Arbeitsgruppe bdquoEinfuumlhrung von M+I auf der Primarstufeldquo unter der Leitung des kantonalen ICT-
Beraters Iwan Schrackmann setzte sich wie folgt zusammen
Iwan Schrackmann kantonaler ICT-Berater Leitung der AG
Beat Doumlbeli Honegger Experte Medien und Informatik an der PHSZ
Michael Seeholzer Lehrer 34 Klasse Immensee
Morena Borelli Schulleiterin und Lehrerin 56 Klasse Schuumlbelbach
Pirmin Stadler ICT-Fachberater des Kt Uri
Roy Muumlller Lehrer 12 Klasse Galgenen
Urs Frischherz Lehrer 56 Klasse Lauerz
Die Arbeitsgruppe bdquoEinfuumlhrung von M+I auf der Sekundarstufe Ildquo unter der Leitung von Prof Dr
Beat Doumlbeli Honegger bestand aus folgenden Mitgliedern
Beat Doumlbeli Honegger Dozent fuumlr Medien- und Informatikdidaktik an der PHSZ Leitung
Iwan Schrackmann kantonaler ICT-Berater SZ
Andreas Stocker Sekundarlehrer Sek eins Houmlfe
Marco Roumlllin Sekundarlehrer MPS Schwyz
Michael Hielscher Dozent fuumlr Informatikdidaktik an der PHSZ
Pascal Zingg Sekundarlehrer Sek 1 March
Pirmin Stadler kantonaler ICT-Berater UR
Tobias Maestrini Sekundarlehrer Bezirksschulen Kuumlssnacht
- 5 -
21 Mandat
Im Rahmen des Einfuumlhrungskonzepts des neuen Lehrplans M+I sind folgende Aspekte zu klaumlren
Lehrmittel
- Evaluation von Lehrmitteln und Lernmaterialien
- Bezeichnung von obligatorischen und empfohlenen Lehrmitteln
- Bezeichnung von Verknuumlpfungen zu bestehenden Lehrmitteln anderer Faumlcher
- Bezeichnung von Hilfestellungen und Unterrichtsmaterialien fuumlr die drei Bereiche Informatik
Medien und Anwendungskompetenzen
Anwendungskompetenzen
- Bezeichnung von Programmen die fuumlr den Aufbau der Anwendungskompetenzen empfohlen
werden
- Klaumlrung des Bedarfs eines differenzierteren Stoffverteilungsplans um den systematischen
Aufbau der Anwendungskompetenzen zu regeln insb auch hinsichtlich der Abgrenzung zwi-
schen Primar- und Sekundarstufe I)
Programmierumgebung
- Bezeichnung von Programmen und Programmierumgebungen fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans im Bereich Informatik
Beurteilung und Benotung
- Klaumlrung der Rahmenbedingungen fuumlr die Beurteilung von bdquoMedien und Informatikldquo
Konkret Art der Beurteilung Zeitpunkt Zeugnis
Weiterbildung
- Bezeichnung oder Entwicklung eines Instruments damit Lehrpersonen ihren eigenen Weiter-
bildungsbedarf adaumlquat einschaumltzen und ihre Weiterbildung zusammen mit den Schulleitun-
gen planen koumlnnen
- Klaumlrung des Zusammenhangs zwischen obligatorischer Weiterbildung und Lehrberechtigung
22 Praumlmissen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21
Der Erziehungsrat des Kantons Schwyz hat bereits die Eckpfeiler zur Einfuumlhrung und Umsetzung des
Lehrplans 21 im Kanton Schwyz erlassen so etwa im Erziehungsratsbeschluss Nr 60 vom 17 Sept
2015 zur bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung Lehrplan 21ldquo und dem begleitenden Bericht bdquoEinfuumlhrung
und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo (Bildungsdepartement 2015)
Der formelle Einfuumlhrungsbeschluss hat der Erziehungsrat mit ERB Nr 80 bdquoLehrplan 21 ndash Einfuumlh-
rungsbeschlussldquo vom 3 Dezember 2015 gefaumlllt
- 6 -
Fuumlr die Primarstufe gelten folgende Praumlmissen welche diesem Einfuumlhrungskonzept zugrunde liegen
Der Lehrplan 21 (und somit auch der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo) soll im Kindergarten
und auf der Primarstufe ab Schuljahr 201718 umgesetzt werden (ERB Nr 80 S 2)
bdquoMedien und Informatikldquo wird mehrheitlich in die Fachbereiche Deutsch (bdquoMedienldquo) und Ma-
thematik (bdquoInformatikldquo) integriertldquo (S 4)
Konkret wird der Teil bdquoMedienldquo dem Block A Informatik dem Block B zugeteilt Innerhalb die-
ser Bloumlcke stehen insgesamt ndash je nach Klasse ndash 5-6 6-7 bzw 5-7 Lektionen zur Verfuumlgung
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel auf der Primarstufe (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
Es gilt die Fachkompetenzen in bdquoMedien und Informatikldquo fachuumlbergreifend zu sichern (Bil-
dungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 10)
Damit hat der Erziehungsrat beschlossen fuumlr Medien und Informatik vorderhand kein neues
Fach vorzusehen bdquoEin Fach bdquoMedien und Informatikldquo koumlnnte zu einem spaumlteren Zeitpunkt in
Erwaumlgung gezogen werdenldquo (ERB Nr 60 S 3)
Der Einfuumlhrungsbeschluss haumllt nicht fest wie viele Einzellektionen fuumlr M+I zu verwenden sind
Ebenso ist im Beschluss nicht geregelt in welchen Faumlchern die Anwendungskompetenzen integriert
und beurteilt werden sollen Zu diesen und weiteren Fragen wird das vorliegende Einfuumlhrungskon-
zept Empfehlungen vorlegen
Fuumlr die Sekundarstufe I gelten folgende Praumlmissen
Auf der Sekundarstufe I wird der Lehrplan 21 auf das Schuljahr 20182019 umgesetzt (ERB
Nr 80 S 2)
Auf der Sekundarstufe I soll bdquoMedien und Informatikldquo als Fach im Umfang von je einer obligato-
rischen Jahreslektion in der 1 und 2 Klasse unterrichtet werden Zusaumltzlich werden in der 3
Klasse eine bis zwei Wahlfachlektionen angeboten (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz
2015 S 6)
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I (aaO)
Zu beachten Die im Lehrplan bdquoM+Ildquo definierten fuumlr alle verbindlichen Kompetenzen sind in den
obligatorischen Lektionen aufzubauen In den Wahlfachlektionen koumlnnen erweiterte Kompetenzen
aufgebaut bestehende Kompetenzen vertieft und auf neue Anwendungen uumlbertragen werden
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23 ICT-Strategie an den Volksschulen des Kantons Schwyz
Ein weiterer wichtiger Bezugspunkt ist die ICT-Strategie fuumlr die Volksschulen im Kanton Schwyz1
(ICT-Strategiekommission des Kantons Schwyz 2011) welche der Erziehungsrat Ende 2012 be-
schlossen hat Die darin definierten strategischen Zielsetzungen sollen an den Volksschulen des
Kantons Schwyz mit einem Zeithorizont von fuumlnf bis zehn Jahren umgesetzt werden Einige Zielset-
zungen wie etwa die Vorverschiebung des Tastaturschreibens von der 7 Klasse (Sekundarstufe I) in
die 4 Klasse der Primarstufe oder die Ausstattung aller Klassen mit mind einem Geraumlt pro 4 Schuuml-
lerinnen und Schuumller wurden bereits im Schuljahr 20152016 umgesetzt
Die folgenden strategischen Ziele (vgl ICT-Strategie 2011 S 25-28) werden nun im Zusammen-
hang mit der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I im LP 21 in Angriff genommen
231 Neuorientierung des Fachs bdquoInformatikldquo auf der Sekundarstufe I
Ein Ziel der ICT-Strategie ist es dass sich das Fach bdquoInformatikldquo auf der Sekundarstufe I an einer
umfassenden Medienkompetenz orientiert und sich zugleich auf Medienbildung und Informatik kon-
zentriert waumlhrend die Anwendungskompetenzen integriert in verschiedenen Faumlchern aufgebaut und
angewandt werden sollen
Die damals beschriebene Zielsetzung entspricht heute weitestgehend den Vorgaben des Lehrplans
M+I Zum einen sollen im Fach M+I medienspezifische Fragestellungen und Probleme (Mobilkom-
munikation Datenschutz Sicherheit im Internet ethische Fragen rund um Missbrauchsmoumlglichkei-
ten des Internets Urheberrecht Social Media usw) thematisiert werden zum anderen sollen infor-
mationstechnische Grundlagen und Konzepte vermittelt werden die einen Einblick in die Welt der
Informatik ermoumlglichen (vgl ICT-Strategie 2011 S 26)
232 Integrierter Einsatz von ICT auf der Primar- und Sekundarstufe I
Neben der systematischen Medienbildung und Informatik im Rahmen eines Moduls (Primarstufe)
bzw eines eigenen Fachs M+I (auf der Sekundarstufe I) ist es weiterhin wichtig dass die Schuumllerin-
nen und Schuumller bereits auf der Primarstufe erfahren wie sie Computer im Unterricht als Hilfsmittel
und vielfaumlltiges Werkzeug im Dienste von Lern- Arbeits- und Kommunikationsprozessen einsetzen
koumlnnen Das Ziel ist es dass sie Computer und Internet im Sinne eines uumlberfachlichen Themas und
einer uumlberfachlichen Kompetenz in verschiedenen Faumlchern nutzen und gezielt Anwendungskompe-
tenzen aufbauen und weiterentwickeln (vgl ICT-Strategie 2011 S 27f)
Diese erwuumlnschte Einbettung von ICT im Unterricht erfolgte bislang oft nur partiell Die Gruumlnde hier-
fuumlr sind vielfaumlltig Sicher ist dass das Fachlehrpersonensystem auf der Sekundarstufe I dazu beige-
tragen hatte dass es (bei mangelnder Koordination) oft zu Verantwortungsabschiebungen gekommen
ist Haumlufig blieb unklar welche Lehrpersonen in welchem Fach welche Kompetenzen des ICT-
Lehrplans zu vermitteln hatten Die Kombination mit der fehlenden Verbindlichkeit (auch hinsicht-
lich der Benotung) und fehlender Lehrmittel fuumlhrte dazu dass dieser Lehrauftrag allzu haumlufig an den
bdquoInformatikunterrichtldquo delegiert worden ist obschon der Lehrplan immer die Anwendung und The-
matisierung von ICT in allen Faumlchern vorgesehen hatte
Mit diesem Einfuumlhrungskonzept sollen darum auch die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr
den Aufbau der verschiedenen Kompetenzen im Bereich Medien Informatik und Anwendungen ge-
klaumlrt werden sodass eine vergleichbare Verantwortungsdiffusion von Anfang an vermieden werden
kann
1 httpwwwszchdocumentsAVS-Schwyz_ICT-Strategie-Volksschulenpdf
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3 Lehrplan Medien und Informatik
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo2 ist Teil des Lehrplans 21 Dieser Modullehrplan bringt
fuumlr die gesamte Volksschule neue Inhalte und eine groumlssere Verbindlichkeit im Vergleich zum aktuell
guumlltigen Lehrplan bdquoICT in der Volksschuleldquo im Kanton Schwyz
31 Drei Kompetenzbereiche Medien Informatik und Anwendungskompetenzen
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo definiert drei Bereiche in denen Schuumllerinnen und
Schuumller etwas uumlber digitale Medien lernen sollen
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a S 3)
Bereich Zielsetzungen
Medien Schuumllerinnen und Schuumller erwerben ein Verstaumlndnis fuumlr die Aufgabe und Bedeu-tung von Medien fuumlr Individuen sowie fuumlr die Gesellschaft fuumlr Wirtschaft Politik und Kultur Sie koumlnnen sich in einer rasch aumlndernden durch Medien und Infor-matiktechnologien gepraumlgten Welt orientieren traditionelle und neue Medien und Werkzeuge eigenstaumlndig kritisch und kompetent nutzen und die damit verbun-denen Chancen und Risiken einschaumltzen Sie kennen Verhaltensregeln und Rechtsgrundlagen fuumlr sicheres und sozial verantwortliches Verhalten in und mit Medien
Informatik Schuumllerinnen und Schuumller verstehen Grundkonzepte der automatisierten Verar-beitung Speicherung und Uumlbermittlung von Information darunter Methoden Daten zu organisieren und zu strukturieren auszuwerten und darzustellen Sie erwerben ein Grundverstaumlndnis wie Ablaumlufe alltagssprachlich grafisch und da-rauf aufbauend auch in einer formalisierten Sprache beschrieben werden koumln-nen und sie lernen einfache auf Informatik bezogene Loumlsungsstrategien in ver-schiedenen Lebensbereichen zu nutzen Dies traumlgt zum Verstaumlndnis der Informa-tionsgesellschaft bei und befaumlhigt sich an ihr aktiv zu beteiligen
Anwendungs-
kompetenzen
Schuumllerinnen und Schuumller erwerben grundlegendes Wissen zu Hard- und Soft-ware sowie zu digitalen Netzen das noumltig ist um einen Computer kompetent zu nutzen Sie erwerben Kompetenzen in der Nutzung von Informations- und Kom-munikationstechnologien fuumlr effektives Lernen und Handeln in verschiedenen Fach- und Lebensbereichen sowohl im Blick auf die Schule als auch auf den Alltag und die spaumltere Berufsarbeit
Obschon sich die drei Bereiche
gegenseitig bedingen und ergaumln-
zen ist es fuumlr die folgenden curri-
cularen Uumlberlegungen sinnvoll die
Bereiche auseinanderzuhalten
auch wenn die drei Aspekte im
konkreten Unterricht ndash insbesonde-
re in den unteren Schulstufen ndash im
Idealfall kombiniert werden
2 httpv-eflehrplanchindexphpcode=b|10|0ampla=yes
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo
(Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
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Diese Aufteilung spiegelt den Grundgedanken wider dass Schuumllerinnen und Schuumller der digital ver-
netzten Welt aus verschiedenen Perspektiven begegnen sollen Im Februar 2016 wurde dies an einer
Klausurtagung auf Schloss Dagstuhl von einer Gruppe von Informatikdidaktikern und Medienpaumlda-
gogen in Form des sogenannten Dagstuhl-Dreiecks dargestellt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
311 Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive Wie wirkt das (= Medien)
Die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive untersucht die Wechselwirkungen der digitalen vernetzten
Welt mit Individuen und der Gesellschaft Sie geht z B den Fragen nach Wie wirken digitale Medi-
en auf Individuen und die Gesellschaft wie kann man Informationen beurteilen eigene Standpunkte
entwickeln und Einfluss auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen Wie koumln-
nen Gesellschaft und Individuen digitale Kultur und Kultivierung mitgestalten (Gesellschaft fuumlr
Informatik 2016)
312 Technologische Perspektive Wie funktioniert das
Die technologische Perspektive hinterfragt und bewertet die Funktionsweise der Systeme die die
digital vernetzte Welt ausmachen Sie gibt Antworten auf die Frage nach den Wirkprinzipien von
Systemen auf Fragen nach deren Erweiterungs- und Gestaltungsmoumlglichkeiten Sie erklaumlrt verschie-
dene Phaumlnomene mit immer wiederkehrenden Konzepten Dabei werden grundlegende Problemlouml-
sestrategien und -methoden vermittelt Sie schafft damit die technologischen Grundlagen und Hin-
tergrundwissen fuumlr die Mitgestaltung der digital vernetzten Welt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
313 Anwendungsbezogene Perspektive Wie nutze ich das
Die anwendungsbezogene Perspektive fokussiert auf die zielgerichtete Auswahl von Systemen und
deren effektive und effiziente Nutzung zur Umsetzung individueller und kooperativer Vorhaben Sie
geht Fragen nach wie und warum Werkzeuge ausgewaumlhlt und genutzt werden Dies erfordert eine
Orientierung hinsichtlich der vorhandenen Moumlglichkeiten und Funktionsumfaumlnge gaumlngiger Werkzeuge
in der jeweiligen Anwendungsdomaumlne und deren sichere Handhabung (Gesellschaft fuumlr Informatik
2016)
Zu beachten Es geht bei allen Perspektiven immer darum was Schuumllerinnen und Schuumller uumlber digi-
tale Medien wissen und was sie damit koumlnnen sollen Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo
definiert digitale Medien als Thema des Unterrichts nicht die Nutzung digitaler Medien als Werk-
zeuge im Unterricht
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32 Inhaltliche Neuerungen
Der Lehrplan ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a) bringt gegenuumlber dem derzeit guumlltigen ICT-
Lehrplan bdquoICT an der Volksschuleldquo (Bildungsplanung Zentralschweiz 2004) erhebliche inhaltliche
Neuerungen mit sich Er sieht vor dass die Schuumllerinnen und Schuumller ab dem 1 Zyklus Kompeten-
zen in den drei Bereichen Medien Informatik und Anwendungskompetenzen aufbauen sodass sie
Medien kompetent sachgerecht und sozial verantwortlich nutzen koumlnnen
Wichtig zu wissen ist dass die Neuerungen auch umfassend die Sekundarstufe I betreffen Obwohl
es bereits bislang auf der Sekundarstufe I ein Fach bdquoInformatikldquo gegeben hat werden die folgenden
Ausfuumlhrungen zeigen dass dieses Gefaumlss praktisch nichts mehr mit dem zukuumlnftigen Fach bdquoMedien
und Informatikldquo zu tun hat Die Inhalte des bisherigen Fachs bdquoInformatikldquo werden kuumlnftig entweder
auf die Primarstufe vorverlegt (Tastaturschreiben) oder in die anderen Faumlcher der Sekundarstufe I
verschoben (Anwendungskompetenzen) waumlhrend das neue Fach bdquoMedien und Informatikldquo nun mit
neuen Inhalten aus der Medienbildung und Informatik gefuumlllt wird
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
321 Medien
Der Kompetenzbereich laquoMedienraquo des Lehrplans M+I umfasst vier Kompetenzen
1 Orientierung in der physischen Umwelt sowie in medialen und virtuellen Lebensraumlumen und
Verhalten entsprechend den Gesetzen Regeln und Wertesystemen
2 Reflexion und Nutzung von Medien Entschluumlsseln von Medienbeitraumlgen
3 Veroumlffentlichung von Gedanken Meinungen Erfahrungen und Wissen in Medienbeitraumlgen
unter Einbezug der Gesetze Regeln und Wertesysteme
4 Kommunikation und Kooperation mit anderen
Im Lehrplan wird ein sehr weit gefasster Medienbegriff verwendet der von individuellen Nachrichten
uumlber Kommunikationsmedien hin zu Massenmedien und sozialen Medien reicht Manche Themen
wie etwa Massenmedien wurden und werden im Fachbereich Deutsch aufgegriffen Einen Schwer-
punkt bildet dabei das ethisch und sozial richtige Verhalten im Umgang mit Medien (sogenannte
Medienbildung)
(
Tastaturschreiben
Anwendungs-
kompetenzen
(Textverarbeitung
Praumlsentieren
Tabellenkalkulation)
Medienbildung
Informatik
(ua Programmieren)
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Medien wurden bereits im bisherigen Lehrplan thematisiert allerdings weniger im ICT-Lehrplan als
vielmehr im Lehrplan bdquoMensch und Umweltldquo im Rahmen des Arbeitsfelder bdquoMedienldquo (vgl BKZ
2000 S 28) Im Vordergrund standen zwar noch bdquoalteldquo analoge Medien (TV Video Comic Foto
Kassettengeraumlt) und Ziele wie zB bdquoden Kassettenrecorder in einem Interview richtig gebrauchenldquo
aber einige Zielsetzungen entsprechen weitgehend den Kompetenzen des neuen Lehrplans Medien
und Informatik so zB das Ziel dass die Schuumllerinnen und Schuumller ihr eigenes bdquoMedienverhalten
reflektieren Kriterien fuumlr eine aktive Selbstnutzung entwickeln und eigene Medienarbeit leistenldquo
oder bdquosich mit Entwicklung der Medien auseinandersetzen und ihre zentrale Bedeutung im alltaumlgli-
chen Leben aufzeigenldquo koumlnnen (aaO S 29 f)
Schon bisher hatten Lehrpersonen also die Aufgabe Medien zu thematisieren und Schuumllerinnen und
Schuumller dazu anzuregen sich mit medialen Inhalten wie Computerspielen Praumlsenz der Werbung
Manipulation Datenschutz Realitaumlt und Fiktion Identifikation und Rollenbild in den Medien ausei-
nanderzusetzen Berichte uumlber ein bestimmtes Ereignis in verschiedenen Massenmedien zu verglei-
chen und auch aktiv Medien (Zeitung Comic Video Houmlrspiel) zu gestalten Auch wenn im bisheri-
gen Lehrplan die Herausforderungen des Internets und der Sozialen Netzwerke noch nicht erwaumlhnt
werden stimmen doch einige grundsaumltzliche Zielsetzungen der bisherigen bdquoMedienkundeldquo mit den
aktuellen Kompetenzbeschreibungen uumlberein
Neu und entscheidend ist dass Kinder und Jugendliche die digitalen Medien nicht nur effizient
sondern auch kritisch und muumlndig nutzen koumlnnen Dies bedingt dass sie sich Gedanken zu den
Funktionen und Auswirkungen von Medien machen ndash und zwar auf persoumlnlicher wie auch auf gesell-
schaftlicher Ebene Hierbei geht es einerseits um juristische und ethische Aspekte der Mediennut-
zung d h um Themen wie Datenschutz Urheberrecht und Jugendmedienschutz ndash oder konkret um
die Privatsphaumlre das Recht am eigenen Bild Cybermobbing und Sexting usw Oder auch um Fragen
wie Bilder wirken und durch welche Tricks wir uns manipulieren lassen wie Medien arbeiten und
Nachrichten zustande kommen wie sich Suchmaschinen finanzieren usw (vgl Doumlbeli Honegger
2016a S 80)
Eine besondere Bedeutung im Bereich Medien kommt der aktiven Mediengestaltung zu Es ist fuumlr
den Lernerfolg entscheidend dass die Schuumllerinnen und Schuumller nicht nur ihre Mediennutzung re-
flektieren sondern insbesondere auch selber aktiv und kreativ Medien gestalten produzieren und
veroumlffentlichen Diese Handlungsorientierung sticht auch im Lehrplan M+I deutlich hervor Die
Schuumllerinnen und Schuumller sollen Medien und Medienbeitraumlge produzieren (MI13) Medien zum
Erstellen und Praumlsentieren ihrer Arbeiten einsetzen (zB Klassenzeitung Klassenblog Houmlrspiel Vi-
deoclip) oder Medieninhalte weiterverwenden und in Eigenproduktionen integrieren (zB Vortrag)
Medienbildung ohne aktive Mediengestaltung und-produktion ist vergleichbar mit Schwimmunter-
richt im Trockenen Den richtigen Umgang mit Datenschutz und Urheberrecht mit Gestaltungs-
regeln und der geeigneten Wahl von Bildern mit dem Verfassen von klaren und zielgruppenorientier-
ten Texten usw lernen Schuumllerinnen und Schuumller dann am besten wenn sie in der Schule die Gele-
genheit erhalten Medien zu produzieren und zu veroumlffentlichen vorzugsweise im Rahmen von Medi-
enprojekten
322 Informatik
Der Vergleich mit dem bisherigen ICT-Lehrplan macht deutlich dass im Bereich der Informatik voumlllig
neue Themen und Kompetenzen hinzukommen die in dieser Art erstmals in der 5 und 6 Klasse
aufzubauen sind Man kann eigentlich sagen dass ein komplett neuer Fachbereich auf der Primar-
stufe eingefuumlhrt wird bei dem die allermeisten Lehrpersonen nicht auf ihre Vorkenntnisse zuruumlck-
greifen koumlnnen weder aus ihrer eigenen Schulzeit noch aus ihrer Aus- und Weiterbildung
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Der Kompetenzbereich bdquoInformatikldquo umfasst drei Kompetenzen
1 Daten darstellen strukturieren und auswerten
2 Problemstellungen analysieren Loumlsungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen
3 Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen verstehen und Kon-
zepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden
Die meisten Lehrpersonen koumlnnen sich noch kaum konkret vorstellen welche Kompetenzen und
Inhalte der Informatik sie kuumlnftig aus welchen Gruumlnden und auf welche Art und Weise vermitteln
sollen3
Wichtig Trotz identischer Bezeichnung hat dieses Fach kaum mehr Gemeinsamkeiten mit den In-
halten die bisher im Fach Informatik auf der Sekundarstufe I vermittelten worden sind Es geht zu-
kuumlnftig unter Informatik nicht um die Schulung gaumlngiger Anwendungsprogramme (Textverarbeitung
Tabellenkalkulation usw) und nicht um das Erlernen des Tastaturschreibens
Stattdessen sollen Grundkonzepte der Wissenschaft Informatik vermittelt werden die fuumlr das Ver-
staumlndnis der Informationsgesellschaft wichtig sind und zur Allgemeinbildung zaumlhlen
323 Anwendungskompetenzen
Der Kompetenzbereich bdquoAnwendungskompetenzenldquo wird in folgende drei Bereiche unterteilt
1 Handhabung
2 Recherche und Lernunterstuumltzung
3 Produktion und Praumlsentation
Konkret geht es um Anwendungen im Bereich der Textverarbeitung Tabellenkalkulation Praumlsentati-
onen Internetrecherche Bild- Audio- und Videobearbeitung (Multimedia)
Bei den Anwendungskompetenzen werden mit dem neuen Lehrplan M+I deutlich houmlhere Anforde-
rungen definiert Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen im 2 Zyklus insbesondere ab der 56 Klas-
se die Grundfunktionen von Geraumlten und Programmen zur Erstellung Bearbeitung und Gestaltung
(von Texten Tabellen Praumlsentationen Diagrammen Bildern usw) anwenden koumlnnen und im Inter-
net publizieren und zusammenarbeiten Sie sollen faumlhig sein Informationen aus verschiedenen
Quellen gezielt zu beschaffen auszuwaumlhlen und hinsichtlich der Qualitaumlt zu beurteilen
Auf der Sekundarstufe sollen diese Kompetenzen vertieft werden Umgekehrt koumlnnen Lehrpersonen
der Sekundarstufe I kuumlnftig davon ausgehen dass die neu eintretenden Schuumllerinnen und Schuumller
ab dem Schuljahr 201920 bereits uumlber grundlegende Anwendungskompetenzen verfuumlgen
Anwendungskompetenzen lassen sich nicht nebenbei vermitteln sondern muumlssen explizit eingefuumlhrt
werden So muss zum Beispiel eine systematische Datenablage wie auch das Strukturieren und Ge-
stalten von Praumlsentationen Texten oder Webseiten gelernt werden Um eine so eingefuumlhrte Anwen-
dung kompetent einsetzen zu koumlnnen braucht es die konkrete Nutzung in einem fachbezogenen
Kontext Dabei ist klar dass die Einfuumlhrung neuer Anwendungen nur dann zu nachhaltiger Kompe-
tenz fuumlhrt wenn die Anwendungen in der Folge auch regelmaumlssig genutzt werden
Eine grosse Schwierigkeit bei der Vermittlung von Anwendungskompetenzen ist der rasche Wandel
von Hard- und Software Meist sind die aktuell verwendeten Programme veraltet und durch eine
neue ersetzt worden bis die Schuumllerinnen und Schuumller die Schule verlassen Darum wird es wichtig
3 Verstaumlndliche Antworten auf diese Fragen gibt Doumlbeli Honegger (2016a S 83f) in seinem neuen Buch bdquoMehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Weltldquo Im Kapitel bdquoWozu Informatikldquo beschreibt er was unter Informatik verstanden wird aus welchen neun Gruumlnden Informatik bereits in der Primarschule zu vermitteln ist und wie Informatik bzw das bdquocomputational thinkingldquo zu unterrichten und begreifbar gemacht werden soll
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sein dass den Schuumllerinnen und Schuumllern nicht prioritaumlr kurzlebiges Produktwissen vermittelt wird
also das Wissen daruumlber wo bei einem bestimmten Programm welche Funktion verfuumlgbar ist son-
dern grundlegende Prinzipien von Programmen die laumlngerfristig gelten So wurden zB Formatvorla-
gen zur einheitlichen Gestaltung von Dokumenten vor Jahrzehnten erfunden und sind nicht nur in
allen Textverarbeitungs- sondern auch in Tabellenkalkulations- und Praumlsentationsprogrammen ver-
fuumlgbar Es gilt die gemeinsamen Prinzipien herauszustreichen um uumlbertragbare Kenntnisse zu ver-
mitteln Zunehmend wichtiger wird auch sein dass die Lernenden Anwendungsprobleme dank ihres
Konzeptwissens und mithilfe des Internets selbst loumlsen koumlnnen (Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
33 Strukturelle Neuerungen
Der neue Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo ist ein sog Modullehrplan der faumlcheruumlbergreifende
Aufgaben der Schule beschreibt die nicht oder nur teilweise den Fachbereichen zugewiesen werden
koumlnnen Module sollen fuumlr einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau der Kompeten-
zen gewaumlhrleisten Im Unterschied zu Faumlchern verfuumlgen Module uumlber ein begrenztes nicht durchge-
hendes Zeitbudget (D-EDK 2014a S 1)
331 Strukturelle Neuerungen auf der Primarstufe
Mit der Einfuumlhrung des Modullehrplans wird der rein integrative Ansatz auf der Primarstufe endlich
durchbrochen Im Unterschied zum integrierten ICT-Lehrplan wird fuumlr die Umsetzung des Lehrplans
M+I eine wegweisende Lektionszahl (zumindest fuumlr die 56 Klasse) vorgegeben und die Zustaumlndig-
keit und Verantwortung fuumlr die Umsetzung des Lehrplans klar einem bestimmten Fach zugeordnet
Medien dem Fach Deutsch Informatik dem Fach Mathematik
Aufgrund der uumlber zehnjaumlhrigen Erfahrung mit dem bisherigen integrierten Lehrplan bdquoICT an der
Volksschuleldquo ist hinlaumlnglich bekannt dass fehlende Verbindlichkeiten keine klaren Fachzuordnun-
gen keine definierten Zeitgefaumlsse keine Benotung zusammen mit teilweise unzureichenden fachli-
chen wie paumldagogisch-didaktischen Voraussetzungen der Lehrpersonen dazu fuumlhrten dass der ICT-
Lehrplan nicht konsequent umgesetzt worden ist sondern weitestgehend vom Engagement und von
der ICT-Affinitaumlt der Lehrperson abhaumlngig war
Anders verortet werden die Anwendungskompetenzen Der Lehrplan sieht vor dass die Vermittlung
der Anwendungskompetenzen groumlsstenteils im Unterricht der Fachbereiche erfolgen soll Die Ver-
antwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet Die entspre-
chenden Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten der Fach-
bereichslehrplaumlne insbesondere im Lehrplan Sprachen Mathematik aber auch im Fachbereich
ldquoNatur - Mensch - Gesellschaftrdquo (NMG) und Bildnerisches Gestalten (BG)
Ob der Modullehrplan die erwuumlnschte Verbindlichkeit in der Schulpraxis mit den vorgesehenen
Rahmenbedingungen erzielen wird ist zurzeit noch offen Es ist darum sinnvoll ein Fach bdquoMedien
und Informatikldquo auch auf der Primarstufe zu einem spaumlteren Zeitpunkt nochmals zu pruumlfen (ERB Nr
60 S 3) dies umso mehr als bereits viele Kantone die Einfuumlhrung eines eigenen Fachs (mit eige-
nem Zeitgefaumlss) geplant haben (ZH ZG BE SG TG SO GL GR AI AR) (vgl D-EDK 2016)
332 Strukturelle Neuerungen auf der Sekundarstufe I
Im Gegensatz zur Primarschulstufe hat der Erziehungsrat des Kantons Schwyz beschlossen auf der
Sekundarstufe I bdquoMedien und Informatikldquo weiterhin als Fach zu verankern neu auch in der 2 Klas-
se aller Schulen der Sekundarstufe I Bislang war dies ausschliesslich in der 2 Klasse der Realschu-
le der dreiteiligen Sekundarstufe I der Fall
Der Bereich Anwendungskompetenzen soll jedoch auch auf der Sekundarstufe I wie vom Lehrplan
M+I vorgesehen groumlsstenteils im Unterricht anderer Faumlcher vermittelt werden Die entsprechenden
Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten anderer Faumlcher
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4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I
Der Kanton Schwyz hat die Rahmenbedingungen zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I autonom zu
definieren
41 Zeitlicher Umfang
In der Lektionentafel des Kantons Schwyz (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
wird der Umfang der hierfuumlr vorgesehenen Anzahl Lektionen fuumlr M+I als Fach auf der Sekundarstu-
fe I geregelt
Demgegenuumlber wird in der Lektionentafel der zeitliche Umfang fuumlr M+I auf der Primarstufe nicht
definiert da Medien und Informatik den Fachbereichen Deutsch bzw Mathematik subsummiert
werden und damit im Rahmen dieser bdquoglobalenldquo Lektionenanzahl (5-6 bzw 6-7) unterrichtet wer-
den sollen (vgl Tab 1 S 5)
Um den zeitlichen Umfang fuumlr die Lehrpersonen zu klaumlren und schuluumlbergreifend zu vereinheitli-
chen ist es wichtig den zeitlichen Umfang fuumlr Medien und Informatik zu definieren
Die D-EDK-Arbeitsgruppe bdquoICT und Medienldquo (welche den Lehrplan M+I entwickelt hat) geht in ihrem
bdquoSchlussbericht zu Medien und Informatik im Lehrplan 21ldquo (D-EDK 2015 S 14) davon aus dass
im 2 Zyklus (3-6 Klasse) ein zeitlicher Rahmen von insgesamt 2 Jahreswochenlektionen (insge-
samt 2 x 38 Einzellektionen) noumltig ist um die geforderten Kompetenzen aufbauen zu koumlnnen
Der Lehrplan M+I wurde so ausgestaltet dass dieser zeitliche Rahmen fuumlr seine Umsetzung noumltig
und realistisch ist Die Arbeitsgruppe betont bdquoDies setzt voraus dass fuumlr die Einfuumlhrung der Anwen-
dungskompetenzen in den Fachbereichen genuumlgend Zeit eingesetzt wird Die vorgegebenen Pla-
nungsannahmen stellen zudem das fuumlr die Umsetzung noumltige Minimum darldquo (S 15)
Fuumlr die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans M+I ist es absolut entscheidend dass der Kanton
Schwyz die hierfuumlr noumltigen Zeitgefaumlsse sicherstellt und vorgibt Dies ist unabhaumlngig davon ob M+I in
den Faumlchern Deutsch und Mathematik integriert wird oder spaumlter allenfalls als eigenes Fach gefuumlhrt
wird
1 Anzahl Lektionen in der 56 Klasse
In der 5 und 6 Klasse werden fuumlr den Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien und Infor-
matik insgesamt 38 Lektionen pro Schuljahr vorgesehen dh ca 19 Lektionen fuumlr Medienbildung
integriert im Fachbereich Deutsch und 19 Lektionen fuumlr Informatik integriert im Fachbereich Ma-
thematik
Diese Anzahl Lektionen fuumlr M+I ist fuumlr die betreffenden Lehrpersonen verbindlich
Die Lektionen die fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Faumlchern ein-
gesetzt werden zaumlhlen explizit nicht zu diesen 38 Lektionen
2 M+I im Kindergarten und in der 1-4 Klasse ohne Definition der Lektionenzahl
Im Kindergarten und in der 1-4 Klasse erfolgt der Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien
und Anwendung integriert in die versch Faumlcher ohne dass hierfuumlr eine explizite Anzahl an Lektionen
vorgegeben wird
3 Anwendungskompetenzen auf der Sekundarstufe I ohne Definition der Lektionenzahl
Auf der Sekundarstufe I werden die Anwendungskompetenzen neu in verschiedenen Faumlchern aufge-
baut (insb Deutsch Mathematik BG) Hierfuumlr wird keine explizite Anzahl an Lektionen vorgegeben
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4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
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Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
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MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
- 26 -
Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 5 -
21 Mandat
Im Rahmen des Einfuumlhrungskonzepts des neuen Lehrplans M+I sind folgende Aspekte zu klaumlren
Lehrmittel
- Evaluation von Lehrmitteln und Lernmaterialien
- Bezeichnung von obligatorischen und empfohlenen Lehrmitteln
- Bezeichnung von Verknuumlpfungen zu bestehenden Lehrmitteln anderer Faumlcher
- Bezeichnung von Hilfestellungen und Unterrichtsmaterialien fuumlr die drei Bereiche Informatik
Medien und Anwendungskompetenzen
Anwendungskompetenzen
- Bezeichnung von Programmen die fuumlr den Aufbau der Anwendungskompetenzen empfohlen
werden
- Klaumlrung des Bedarfs eines differenzierteren Stoffverteilungsplans um den systematischen
Aufbau der Anwendungskompetenzen zu regeln insb auch hinsichtlich der Abgrenzung zwi-
schen Primar- und Sekundarstufe I)
Programmierumgebung
- Bezeichnung von Programmen und Programmierumgebungen fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans im Bereich Informatik
Beurteilung und Benotung
- Klaumlrung der Rahmenbedingungen fuumlr die Beurteilung von bdquoMedien und Informatikldquo
Konkret Art der Beurteilung Zeitpunkt Zeugnis
Weiterbildung
- Bezeichnung oder Entwicklung eines Instruments damit Lehrpersonen ihren eigenen Weiter-
bildungsbedarf adaumlquat einschaumltzen und ihre Weiterbildung zusammen mit den Schulleitun-
gen planen koumlnnen
- Klaumlrung des Zusammenhangs zwischen obligatorischer Weiterbildung und Lehrberechtigung
22 Praumlmissen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21
Der Erziehungsrat des Kantons Schwyz hat bereits die Eckpfeiler zur Einfuumlhrung und Umsetzung des
Lehrplans 21 im Kanton Schwyz erlassen so etwa im Erziehungsratsbeschluss Nr 60 vom 17 Sept
2015 zur bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung Lehrplan 21ldquo und dem begleitenden Bericht bdquoEinfuumlhrung
und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo (Bildungsdepartement 2015)
Der formelle Einfuumlhrungsbeschluss hat der Erziehungsrat mit ERB Nr 80 bdquoLehrplan 21 ndash Einfuumlh-
rungsbeschlussldquo vom 3 Dezember 2015 gefaumlllt
- 6 -
Fuumlr die Primarstufe gelten folgende Praumlmissen welche diesem Einfuumlhrungskonzept zugrunde liegen
Der Lehrplan 21 (und somit auch der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo) soll im Kindergarten
und auf der Primarstufe ab Schuljahr 201718 umgesetzt werden (ERB Nr 80 S 2)
bdquoMedien und Informatikldquo wird mehrheitlich in die Fachbereiche Deutsch (bdquoMedienldquo) und Ma-
thematik (bdquoInformatikldquo) integriertldquo (S 4)
Konkret wird der Teil bdquoMedienldquo dem Block A Informatik dem Block B zugeteilt Innerhalb die-
ser Bloumlcke stehen insgesamt ndash je nach Klasse ndash 5-6 6-7 bzw 5-7 Lektionen zur Verfuumlgung
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel auf der Primarstufe (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
Es gilt die Fachkompetenzen in bdquoMedien und Informatikldquo fachuumlbergreifend zu sichern (Bil-
dungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 10)
Damit hat der Erziehungsrat beschlossen fuumlr Medien und Informatik vorderhand kein neues
Fach vorzusehen bdquoEin Fach bdquoMedien und Informatikldquo koumlnnte zu einem spaumlteren Zeitpunkt in
Erwaumlgung gezogen werdenldquo (ERB Nr 60 S 3)
Der Einfuumlhrungsbeschluss haumllt nicht fest wie viele Einzellektionen fuumlr M+I zu verwenden sind
Ebenso ist im Beschluss nicht geregelt in welchen Faumlchern die Anwendungskompetenzen integriert
und beurteilt werden sollen Zu diesen und weiteren Fragen wird das vorliegende Einfuumlhrungskon-
zept Empfehlungen vorlegen
Fuumlr die Sekundarstufe I gelten folgende Praumlmissen
Auf der Sekundarstufe I wird der Lehrplan 21 auf das Schuljahr 20182019 umgesetzt (ERB
Nr 80 S 2)
Auf der Sekundarstufe I soll bdquoMedien und Informatikldquo als Fach im Umfang von je einer obligato-
rischen Jahreslektion in der 1 und 2 Klasse unterrichtet werden Zusaumltzlich werden in der 3
Klasse eine bis zwei Wahlfachlektionen angeboten (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz
2015 S 6)
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I (aaO)
Zu beachten Die im Lehrplan bdquoM+Ildquo definierten fuumlr alle verbindlichen Kompetenzen sind in den
obligatorischen Lektionen aufzubauen In den Wahlfachlektionen koumlnnen erweiterte Kompetenzen
aufgebaut bestehende Kompetenzen vertieft und auf neue Anwendungen uumlbertragen werden
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23 ICT-Strategie an den Volksschulen des Kantons Schwyz
Ein weiterer wichtiger Bezugspunkt ist die ICT-Strategie fuumlr die Volksschulen im Kanton Schwyz1
(ICT-Strategiekommission des Kantons Schwyz 2011) welche der Erziehungsrat Ende 2012 be-
schlossen hat Die darin definierten strategischen Zielsetzungen sollen an den Volksschulen des
Kantons Schwyz mit einem Zeithorizont von fuumlnf bis zehn Jahren umgesetzt werden Einige Zielset-
zungen wie etwa die Vorverschiebung des Tastaturschreibens von der 7 Klasse (Sekundarstufe I) in
die 4 Klasse der Primarstufe oder die Ausstattung aller Klassen mit mind einem Geraumlt pro 4 Schuuml-
lerinnen und Schuumller wurden bereits im Schuljahr 20152016 umgesetzt
Die folgenden strategischen Ziele (vgl ICT-Strategie 2011 S 25-28) werden nun im Zusammen-
hang mit der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I im LP 21 in Angriff genommen
231 Neuorientierung des Fachs bdquoInformatikldquo auf der Sekundarstufe I
Ein Ziel der ICT-Strategie ist es dass sich das Fach bdquoInformatikldquo auf der Sekundarstufe I an einer
umfassenden Medienkompetenz orientiert und sich zugleich auf Medienbildung und Informatik kon-
zentriert waumlhrend die Anwendungskompetenzen integriert in verschiedenen Faumlchern aufgebaut und
angewandt werden sollen
Die damals beschriebene Zielsetzung entspricht heute weitestgehend den Vorgaben des Lehrplans
M+I Zum einen sollen im Fach M+I medienspezifische Fragestellungen und Probleme (Mobilkom-
munikation Datenschutz Sicherheit im Internet ethische Fragen rund um Missbrauchsmoumlglichkei-
ten des Internets Urheberrecht Social Media usw) thematisiert werden zum anderen sollen infor-
mationstechnische Grundlagen und Konzepte vermittelt werden die einen Einblick in die Welt der
Informatik ermoumlglichen (vgl ICT-Strategie 2011 S 26)
232 Integrierter Einsatz von ICT auf der Primar- und Sekundarstufe I
Neben der systematischen Medienbildung und Informatik im Rahmen eines Moduls (Primarstufe)
bzw eines eigenen Fachs M+I (auf der Sekundarstufe I) ist es weiterhin wichtig dass die Schuumllerin-
nen und Schuumller bereits auf der Primarstufe erfahren wie sie Computer im Unterricht als Hilfsmittel
und vielfaumlltiges Werkzeug im Dienste von Lern- Arbeits- und Kommunikationsprozessen einsetzen
koumlnnen Das Ziel ist es dass sie Computer und Internet im Sinne eines uumlberfachlichen Themas und
einer uumlberfachlichen Kompetenz in verschiedenen Faumlchern nutzen und gezielt Anwendungskompe-
tenzen aufbauen und weiterentwickeln (vgl ICT-Strategie 2011 S 27f)
Diese erwuumlnschte Einbettung von ICT im Unterricht erfolgte bislang oft nur partiell Die Gruumlnde hier-
fuumlr sind vielfaumlltig Sicher ist dass das Fachlehrpersonensystem auf der Sekundarstufe I dazu beige-
tragen hatte dass es (bei mangelnder Koordination) oft zu Verantwortungsabschiebungen gekommen
ist Haumlufig blieb unklar welche Lehrpersonen in welchem Fach welche Kompetenzen des ICT-
Lehrplans zu vermitteln hatten Die Kombination mit der fehlenden Verbindlichkeit (auch hinsicht-
lich der Benotung) und fehlender Lehrmittel fuumlhrte dazu dass dieser Lehrauftrag allzu haumlufig an den
bdquoInformatikunterrichtldquo delegiert worden ist obschon der Lehrplan immer die Anwendung und The-
matisierung von ICT in allen Faumlchern vorgesehen hatte
Mit diesem Einfuumlhrungskonzept sollen darum auch die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr
den Aufbau der verschiedenen Kompetenzen im Bereich Medien Informatik und Anwendungen ge-
klaumlrt werden sodass eine vergleichbare Verantwortungsdiffusion von Anfang an vermieden werden
kann
1 httpwwwszchdocumentsAVS-Schwyz_ICT-Strategie-Volksschulenpdf
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3 Lehrplan Medien und Informatik
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo2 ist Teil des Lehrplans 21 Dieser Modullehrplan bringt
fuumlr die gesamte Volksschule neue Inhalte und eine groumlssere Verbindlichkeit im Vergleich zum aktuell
guumlltigen Lehrplan bdquoICT in der Volksschuleldquo im Kanton Schwyz
31 Drei Kompetenzbereiche Medien Informatik und Anwendungskompetenzen
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo definiert drei Bereiche in denen Schuumllerinnen und
Schuumller etwas uumlber digitale Medien lernen sollen
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a S 3)
Bereich Zielsetzungen
Medien Schuumllerinnen und Schuumller erwerben ein Verstaumlndnis fuumlr die Aufgabe und Bedeu-tung von Medien fuumlr Individuen sowie fuumlr die Gesellschaft fuumlr Wirtschaft Politik und Kultur Sie koumlnnen sich in einer rasch aumlndernden durch Medien und Infor-matiktechnologien gepraumlgten Welt orientieren traditionelle und neue Medien und Werkzeuge eigenstaumlndig kritisch und kompetent nutzen und die damit verbun-denen Chancen und Risiken einschaumltzen Sie kennen Verhaltensregeln und Rechtsgrundlagen fuumlr sicheres und sozial verantwortliches Verhalten in und mit Medien
Informatik Schuumllerinnen und Schuumller verstehen Grundkonzepte der automatisierten Verar-beitung Speicherung und Uumlbermittlung von Information darunter Methoden Daten zu organisieren und zu strukturieren auszuwerten und darzustellen Sie erwerben ein Grundverstaumlndnis wie Ablaumlufe alltagssprachlich grafisch und da-rauf aufbauend auch in einer formalisierten Sprache beschrieben werden koumln-nen und sie lernen einfache auf Informatik bezogene Loumlsungsstrategien in ver-schiedenen Lebensbereichen zu nutzen Dies traumlgt zum Verstaumlndnis der Informa-tionsgesellschaft bei und befaumlhigt sich an ihr aktiv zu beteiligen
Anwendungs-
kompetenzen
Schuumllerinnen und Schuumller erwerben grundlegendes Wissen zu Hard- und Soft-ware sowie zu digitalen Netzen das noumltig ist um einen Computer kompetent zu nutzen Sie erwerben Kompetenzen in der Nutzung von Informations- und Kom-munikationstechnologien fuumlr effektives Lernen und Handeln in verschiedenen Fach- und Lebensbereichen sowohl im Blick auf die Schule als auch auf den Alltag und die spaumltere Berufsarbeit
Obschon sich die drei Bereiche
gegenseitig bedingen und ergaumln-
zen ist es fuumlr die folgenden curri-
cularen Uumlberlegungen sinnvoll die
Bereiche auseinanderzuhalten
auch wenn die drei Aspekte im
konkreten Unterricht ndash insbesonde-
re in den unteren Schulstufen ndash im
Idealfall kombiniert werden
2 httpv-eflehrplanchindexphpcode=b|10|0ampla=yes
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo
(Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
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Diese Aufteilung spiegelt den Grundgedanken wider dass Schuumllerinnen und Schuumller der digital ver-
netzten Welt aus verschiedenen Perspektiven begegnen sollen Im Februar 2016 wurde dies an einer
Klausurtagung auf Schloss Dagstuhl von einer Gruppe von Informatikdidaktikern und Medienpaumlda-
gogen in Form des sogenannten Dagstuhl-Dreiecks dargestellt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
311 Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive Wie wirkt das (= Medien)
Die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive untersucht die Wechselwirkungen der digitalen vernetzten
Welt mit Individuen und der Gesellschaft Sie geht z B den Fragen nach Wie wirken digitale Medi-
en auf Individuen und die Gesellschaft wie kann man Informationen beurteilen eigene Standpunkte
entwickeln und Einfluss auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen Wie koumln-
nen Gesellschaft und Individuen digitale Kultur und Kultivierung mitgestalten (Gesellschaft fuumlr
Informatik 2016)
312 Technologische Perspektive Wie funktioniert das
Die technologische Perspektive hinterfragt und bewertet die Funktionsweise der Systeme die die
digital vernetzte Welt ausmachen Sie gibt Antworten auf die Frage nach den Wirkprinzipien von
Systemen auf Fragen nach deren Erweiterungs- und Gestaltungsmoumlglichkeiten Sie erklaumlrt verschie-
dene Phaumlnomene mit immer wiederkehrenden Konzepten Dabei werden grundlegende Problemlouml-
sestrategien und -methoden vermittelt Sie schafft damit die technologischen Grundlagen und Hin-
tergrundwissen fuumlr die Mitgestaltung der digital vernetzten Welt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
313 Anwendungsbezogene Perspektive Wie nutze ich das
Die anwendungsbezogene Perspektive fokussiert auf die zielgerichtete Auswahl von Systemen und
deren effektive und effiziente Nutzung zur Umsetzung individueller und kooperativer Vorhaben Sie
geht Fragen nach wie und warum Werkzeuge ausgewaumlhlt und genutzt werden Dies erfordert eine
Orientierung hinsichtlich der vorhandenen Moumlglichkeiten und Funktionsumfaumlnge gaumlngiger Werkzeuge
in der jeweiligen Anwendungsdomaumlne und deren sichere Handhabung (Gesellschaft fuumlr Informatik
2016)
Zu beachten Es geht bei allen Perspektiven immer darum was Schuumllerinnen und Schuumller uumlber digi-
tale Medien wissen und was sie damit koumlnnen sollen Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo
definiert digitale Medien als Thema des Unterrichts nicht die Nutzung digitaler Medien als Werk-
zeuge im Unterricht
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32 Inhaltliche Neuerungen
Der Lehrplan ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a) bringt gegenuumlber dem derzeit guumlltigen ICT-
Lehrplan bdquoICT an der Volksschuleldquo (Bildungsplanung Zentralschweiz 2004) erhebliche inhaltliche
Neuerungen mit sich Er sieht vor dass die Schuumllerinnen und Schuumller ab dem 1 Zyklus Kompeten-
zen in den drei Bereichen Medien Informatik und Anwendungskompetenzen aufbauen sodass sie
Medien kompetent sachgerecht und sozial verantwortlich nutzen koumlnnen
Wichtig zu wissen ist dass die Neuerungen auch umfassend die Sekundarstufe I betreffen Obwohl
es bereits bislang auf der Sekundarstufe I ein Fach bdquoInformatikldquo gegeben hat werden die folgenden
Ausfuumlhrungen zeigen dass dieses Gefaumlss praktisch nichts mehr mit dem zukuumlnftigen Fach bdquoMedien
und Informatikldquo zu tun hat Die Inhalte des bisherigen Fachs bdquoInformatikldquo werden kuumlnftig entweder
auf die Primarstufe vorverlegt (Tastaturschreiben) oder in die anderen Faumlcher der Sekundarstufe I
verschoben (Anwendungskompetenzen) waumlhrend das neue Fach bdquoMedien und Informatikldquo nun mit
neuen Inhalten aus der Medienbildung und Informatik gefuumlllt wird
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
321 Medien
Der Kompetenzbereich laquoMedienraquo des Lehrplans M+I umfasst vier Kompetenzen
1 Orientierung in der physischen Umwelt sowie in medialen und virtuellen Lebensraumlumen und
Verhalten entsprechend den Gesetzen Regeln und Wertesystemen
2 Reflexion und Nutzung von Medien Entschluumlsseln von Medienbeitraumlgen
3 Veroumlffentlichung von Gedanken Meinungen Erfahrungen und Wissen in Medienbeitraumlgen
unter Einbezug der Gesetze Regeln und Wertesysteme
4 Kommunikation und Kooperation mit anderen
Im Lehrplan wird ein sehr weit gefasster Medienbegriff verwendet der von individuellen Nachrichten
uumlber Kommunikationsmedien hin zu Massenmedien und sozialen Medien reicht Manche Themen
wie etwa Massenmedien wurden und werden im Fachbereich Deutsch aufgegriffen Einen Schwer-
punkt bildet dabei das ethisch und sozial richtige Verhalten im Umgang mit Medien (sogenannte
Medienbildung)
(
Tastaturschreiben
Anwendungs-
kompetenzen
(Textverarbeitung
Praumlsentieren
Tabellenkalkulation)
Medienbildung
Informatik
(ua Programmieren)
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Medien wurden bereits im bisherigen Lehrplan thematisiert allerdings weniger im ICT-Lehrplan als
vielmehr im Lehrplan bdquoMensch und Umweltldquo im Rahmen des Arbeitsfelder bdquoMedienldquo (vgl BKZ
2000 S 28) Im Vordergrund standen zwar noch bdquoalteldquo analoge Medien (TV Video Comic Foto
Kassettengeraumlt) und Ziele wie zB bdquoden Kassettenrecorder in einem Interview richtig gebrauchenldquo
aber einige Zielsetzungen entsprechen weitgehend den Kompetenzen des neuen Lehrplans Medien
und Informatik so zB das Ziel dass die Schuumllerinnen und Schuumller ihr eigenes bdquoMedienverhalten
reflektieren Kriterien fuumlr eine aktive Selbstnutzung entwickeln und eigene Medienarbeit leistenldquo
oder bdquosich mit Entwicklung der Medien auseinandersetzen und ihre zentrale Bedeutung im alltaumlgli-
chen Leben aufzeigenldquo koumlnnen (aaO S 29 f)
Schon bisher hatten Lehrpersonen also die Aufgabe Medien zu thematisieren und Schuumllerinnen und
Schuumller dazu anzuregen sich mit medialen Inhalten wie Computerspielen Praumlsenz der Werbung
Manipulation Datenschutz Realitaumlt und Fiktion Identifikation und Rollenbild in den Medien ausei-
nanderzusetzen Berichte uumlber ein bestimmtes Ereignis in verschiedenen Massenmedien zu verglei-
chen und auch aktiv Medien (Zeitung Comic Video Houmlrspiel) zu gestalten Auch wenn im bisheri-
gen Lehrplan die Herausforderungen des Internets und der Sozialen Netzwerke noch nicht erwaumlhnt
werden stimmen doch einige grundsaumltzliche Zielsetzungen der bisherigen bdquoMedienkundeldquo mit den
aktuellen Kompetenzbeschreibungen uumlberein
Neu und entscheidend ist dass Kinder und Jugendliche die digitalen Medien nicht nur effizient
sondern auch kritisch und muumlndig nutzen koumlnnen Dies bedingt dass sie sich Gedanken zu den
Funktionen und Auswirkungen von Medien machen ndash und zwar auf persoumlnlicher wie auch auf gesell-
schaftlicher Ebene Hierbei geht es einerseits um juristische und ethische Aspekte der Mediennut-
zung d h um Themen wie Datenschutz Urheberrecht und Jugendmedienschutz ndash oder konkret um
die Privatsphaumlre das Recht am eigenen Bild Cybermobbing und Sexting usw Oder auch um Fragen
wie Bilder wirken und durch welche Tricks wir uns manipulieren lassen wie Medien arbeiten und
Nachrichten zustande kommen wie sich Suchmaschinen finanzieren usw (vgl Doumlbeli Honegger
2016a S 80)
Eine besondere Bedeutung im Bereich Medien kommt der aktiven Mediengestaltung zu Es ist fuumlr
den Lernerfolg entscheidend dass die Schuumllerinnen und Schuumller nicht nur ihre Mediennutzung re-
flektieren sondern insbesondere auch selber aktiv und kreativ Medien gestalten produzieren und
veroumlffentlichen Diese Handlungsorientierung sticht auch im Lehrplan M+I deutlich hervor Die
Schuumllerinnen und Schuumller sollen Medien und Medienbeitraumlge produzieren (MI13) Medien zum
Erstellen und Praumlsentieren ihrer Arbeiten einsetzen (zB Klassenzeitung Klassenblog Houmlrspiel Vi-
deoclip) oder Medieninhalte weiterverwenden und in Eigenproduktionen integrieren (zB Vortrag)
Medienbildung ohne aktive Mediengestaltung und-produktion ist vergleichbar mit Schwimmunter-
richt im Trockenen Den richtigen Umgang mit Datenschutz und Urheberrecht mit Gestaltungs-
regeln und der geeigneten Wahl von Bildern mit dem Verfassen von klaren und zielgruppenorientier-
ten Texten usw lernen Schuumllerinnen und Schuumller dann am besten wenn sie in der Schule die Gele-
genheit erhalten Medien zu produzieren und zu veroumlffentlichen vorzugsweise im Rahmen von Medi-
enprojekten
322 Informatik
Der Vergleich mit dem bisherigen ICT-Lehrplan macht deutlich dass im Bereich der Informatik voumlllig
neue Themen und Kompetenzen hinzukommen die in dieser Art erstmals in der 5 und 6 Klasse
aufzubauen sind Man kann eigentlich sagen dass ein komplett neuer Fachbereich auf der Primar-
stufe eingefuumlhrt wird bei dem die allermeisten Lehrpersonen nicht auf ihre Vorkenntnisse zuruumlck-
greifen koumlnnen weder aus ihrer eigenen Schulzeit noch aus ihrer Aus- und Weiterbildung
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Der Kompetenzbereich bdquoInformatikldquo umfasst drei Kompetenzen
1 Daten darstellen strukturieren und auswerten
2 Problemstellungen analysieren Loumlsungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen
3 Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen verstehen und Kon-
zepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden
Die meisten Lehrpersonen koumlnnen sich noch kaum konkret vorstellen welche Kompetenzen und
Inhalte der Informatik sie kuumlnftig aus welchen Gruumlnden und auf welche Art und Weise vermitteln
sollen3
Wichtig Trotz identischer Bezeichnung hat dieses Fach kaum mehr Gemeinsamkeiten mit den In-
halten die bisher im Fach Informatik auf der Sekundarstufe I vermittelten worden sind Es geht zu-
kuumlnftig unter Informatik nicht um die Schulung gaumlngiger Anwendungsprogramme (Textverarbeitung
Tabellenkalkulation usw) und nicht um das Erlernen des Tastaturschreibens
Stattdessen sollen Grundkonzepte der Wissenschaft Informatik vermittelt werden die fuumlr das Ver-
staumlndnis der Informationsgesellschaft wichtig sind und zur Allgemeinbildung zaumlhlen
323 Anwendungskompetenzen
Der Kompetenzbereich bdquoAnwendungskompetenzenldquo wird in folgende drei Bereiche unterteilt
1 Handhabung
2 Recherche und Lernunterstuumltzung
3 Produktion und Praumlsentation
Konkret geht es um Anwendungen im Bereich der Textverarbeitung Tabellenkalkulation Praumlsentati-
onen Internetrecherche Bild- Audio- und Videobearbeitung (Multimedia)
Bei den Anwendungskompetenzen werden mit dem neuen Lehrplan M+I deutlich houmlhere Anforde-
rungen definiert Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen im 2 Zyklus insbesondere ab der 56 Klas-
se die Grundfunktionen von Geraumlten und Programmen zur Erstellung Bearbeitung und Gestaltung
(von Texten Tabellen Praumlsentationen Diagrammen Bildern usw) anwenden koumlnnen und im Inter-
net publizieren und zusammenarbeiten Sie sollen faumlhig sein Informationen aus verschiedenen
Quellen gezielt zu beschaffen auszuwaumlhlen und hinsichtlich der Qualitaumlt zu beurteilen
Auf der Sekundarstufe sollen diese Kompetenzen vertieft werden Umgekehrt koumlnnen Lehrpersonen
der Sekundarstufe I kuumlnftig davon ausgehen dass die neu eintretenden Schuumllerinnen und Schuumller
ab dem Schuljahr 201920 bereits uumlber grundlegende Anwendungskompetenzen verfuumlgen
Anwendungskompetenzen lassen sich nicht nebenbei vermitteln sondern muumlssen explizit eingefuumlhrt
werden So muss zum Beispiel eine systematische Datenablage wie auch das Strukturieren und Ge-
stalten von Praumlsentationen Texten oder Webseiten gelernt werden Um eine so eingefuumlhrte Anwen-
dung kompetent einsetzen zu koumlnnen braucht es die konkrete Nutzung in einem fachbezogenen
Kontext Dabei ist klar dass die Einfuumlhrung neuer Anwendungen nur dann zu nachhaltiger Kompe-
tenz fuumlhrt wenn die Anwendungen in der Folge auch regelmaumlssig genutzt werden
Eine grosse Schwierigkeit bei der Vermittlung von Anwendungskompetenzen ist der rasche Wandel
von Hard- und Software Meist sind die aktuell verwendeten Programme veraltet und durch eine
neue ersetzt worden bis die Schuumllerinnen und Schuumller die Schule verlassen Darum wird es wichtig
3 Verstaumlndliche Antworten auf diese Fragen gibt Doumlbeli Honegger (2016a S 83f) in seinem neuen Buch bdquoMehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Weltldquo Im Kapitel bdquoWozu Informatikldquo beschreibt er was unter Informatik verstanden wird aus welchen neun Gruumlnden Informatik bereits in der Primarschule zu vermitteln ist und wie Informatik bzw das bdquocomputational thinkingldquo zu unterrichten und begreifbar gemacht werden soll
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sein dass den Schuumllerinnen und Schuumllern nicht prioritaumlr kurzlebiges Produktwissen vermittelt wird
also das Wissen daruumlber wo bei einem bestimmten Programm welche Funktion verfuumlgbar ist son-
dern grundlegende Prinzipien von Programmen die laumlngerfristig gelten So wurden zB Formatvorla-
gen zur einheitlichen Gestaltung von Dokumenten vor Jahrzehnten erfunden und sind nicht nur in
allen Textverarbeitungs- sondern auch in Tabellenkalkulations- und Praumlsentationsprogrammen ver-
fuumlgbar Es gilt die gemeinsamen Prinzipien herauszustreichen um uumlbertragbare Kenntnisse zu ver-
mitteln Zunehmend wichtiger wird auch sein dass die Lernenden Anwendungsprobleme dank ihres
Konzeptwissens und mithilfe des Internets selbst loumlsen koumlnnen (Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
33 Strukturelle Neuerungen
Der neue Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo ist ein sog Modullehrplan der faumlcheruumlbergreifende
Aufgaben der Schule beschreibt die nicht oder nur teilweise den Fachbereichen zugewiesen werden
koumlnnen Module sollen fuumlr einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau der Kompeten-
zen gewaumlhrleisten Im Unterschied zu Faumlchern verfuumlgen Module uumlber ein begrenztes nicht durchge-
hendes Zeitbudget (D-EDK 2014a S 1)
331 Strukturelle Neuerungen auf der Primarstufe
Mit der Einfuumlhrung des Modullehrplans wird der rein integrative Ansatz auf der Primarstufe endlich
durchbrochen Im Unterschied zum integrierten ICT-Lehrplan wird fuumlr die Umsetzung des Lehrplans
M+I eine wegweisende Lektionszahl (zumindest fuumlr die 56 Klasse) vorgegeben und die Zustaumlndig-
keit und Verantwortung fuumlr die Umsetzung des Lehrplans klar einem bestimmten Fach zugeordnet
Medien dem Fach Deutsch Informatik dem Fach Mathematik
Aufgrund der uumlber zehnjaumlhrigen Erfahrung mit dem bisherigen integrierten Lehrplan bdquoICT an der
Volksschuleldquo ist hinlaumlnglich bekannt dass fehlende Verbindlichkeiten keine klaren Fachzuordnun-
gen keine definierten Zeitgefaumlsse keine Benotung zusammen mit teilweise unzureichenden fachli-
chen wie paumldagogisch-didaktischen Voraussetzungen der Lehrpersonen dazu fuumlhrten dass der ICT-
Lehrplan nicht konsequent umgesetzt worden ist sondern weitestgehend vom Engagement und von
der ICT-Affinitaumlt der Lehrperson abhaumlngig war
Anders verortet werden die Anwendungskompetenzen Der Lehrplan sieht vor dass die Vermittlung
der Anwendungskompetenzen groumlsstenteils im Unterricht der Fachbereiche erfolgen soll Die Ver-
antwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet Die entspre-
chenden Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten der Fach-
bereichslehrplaumlne insbesondere im Lehrplan Sprachen Mathematik aber auch im Fachbereich
ldquoNatur - Mensch - Gesellschaftrdquo (NMG) und Bildnerisches Gestalten (BG)
Ob der Modullehrplan die erwuumlnschte Verbindlichkeit in der Schulpraxis mit den vorgesehenen
Rahmenbedingungen erzielen wird ist zurzeit noch offen Es ist darum sinnvoll ein Fach bdquoMedien
und Informatikldquo auch auf der Primarstufe zu einem spaumlteren Zeitpunkt nochmals zu pruumlfen (ERB Nr
60 S 3) dies umso mehr als bereits viele Kantone die Einfuumlhrung eines eigenen Fachs (mit eige-
nem Zeitgefaumlss) geplant haben (ZH ZG BE SG TG SO GL GR AI AR) (vgl D-EDK 2016)
332 Strukturelle Neuerungen auf der Sekundarstufe I
Im Gegensatz zur Primarschulstufe hat der Erziehungsrat des Kantons Schwyz beschlossen auf der
Sekundarstufe I bdquoMedien und Informatikldquo weiterhin als Fach zu verankern neu auch in der 2 Klas-
se aller Schulen der Sekundarstufe I Bislang war dies ausschliesslich in der 2 Klasse der Realschu-
le der dreiteiligen Sekundarstufe I der Fall
Der Bereich Anwendungskompetenzen soll jedoch auch auf der Sekundarstufe I wie vom Lehrplan
M+I vorgesehen groumlsstenteils im Unterricht anderer Faumlcher vermittelt werden Die entsprechenden
Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten anderer Faumlcher
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4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I
Der Kanton Schwyz hat die Rahmenbedingungen zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I autonom zu
definieren
41 Zeitlicher Umfang
In der Lektionentafel des Kantons Schwyz (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
wird der Umfang der hierfuumlr vorgesehenen Anzahl Lektionen fuumlr M+I als Fach auf der Sekundarstu-
fe I geregelt
Demgegenuumlber wird in der Lektionentafel der zeitliche Umfang fuumlr M+I auf der Primarstufe nicht
definiert da Medien und Informatik den Fachbereichen Deutsch bzw Mathematik subsummiert
werden und damit im Rahmen dieser bdquoglobalenldquo Lektionenanzahl (5-6 bzw 6-7) unterrichtet wer-
den sollen (vgl Tab 1 S 5)
Um den zeitlichen Umfang fuumlr die Lehrpersonen zu klaumlren und schuluumlbergreifend zu vereinheitli-
chen ist es wichtig den zeitlichen Umfang fuumlr Medien und Informatik zu definieren
Die D-EDK-Arbeitsgruppe bdquoICT und Medienldquo (welche den Lehrplan M+I entwickelt hat) geht in ihrem
bdquoSchlussbericht zu Medien und Informatik im Lehrplan 21ldquo (D-EDK 2015 S 14) davon aus dass
im 2 Zyklus (3-6 Klasse) ein zeitlicher Rahmen von insgesamt 2 Jahreswochenlektionen (insge-
samt 2 x 38 Einzellektionen) noumltig ist um die geforderten Kompetenzen aufbauen zu koumlnnen
Der Lehrplan M+I wurde so ausgestaltet dass dieser zeitliche Rahmen fuumlr seine Umsetzung noumltig
und realistisch ist Die Arbeitsgruppe betont bdquoDies setzt voraus dass fuumlr die Einfuumlhrung der Anwen-
dungskompetenzen in den Fachbereichen genuumlgend Zeit eingesetzt wird Die vorgegebenen Pla-
nungsannahmen stellen zudem das fuumlr die Umsetzung noumltige Minimum darldquo (S 15)
Fuumlr die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans M+I ist es absolut entscheidend dass der Kanton
Schwyz die hierfuumlr noumltigen Zeitgefaumlsse sicherstellt und vorgibt Dies ist unabhaumlngig davon ob M+I in
den Faumlchern Deutsch und Mathematik integriert wird oder spaumlter allenfalls als eigenes Fach gefuumlhrt
wird
1 Anzahl Lektionen in der 56 Klasse
In der 5 und 6 Klasse werden fuumlr den Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien und Infor-
matik insgesamt 38 Lektionen pro Schuljahr vorgesehen dh ca 19 Lektionen fuumlr Medienbildung
integriert im Fachbereich Deutsch und 19 Lektionen fuumlr Informatik integriert im Fachbereich Ma-
thematik
Diese Anzahl Lektionen fuumlr M+I ist fuumlr die betreffenden Lehrpersonen verbindlich
Die Lektionen die fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Faumlchern ein-
gesetzt werden zaumlhlen explizit nicht zu diesen 38 Lektionen
2 M+I im Kindergarten und in der 1-4 Klasse ohne Definition der Lektionenzahl
Im Kindergarten und in der 1-4 Klasse erfolgt der Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien
und Anwendung integriert in die versch Faumlcher ohne dass hierfuumlr eine explizite Anzahl an Lektionen
vorgegeben wird
3 Anwendungskompetenzen auf der Sekundarstufe I ohne Definition der Lektionenzahl
Auf der Sekundarstufe I werden die Anwendungskompetenzen neu in verschiedenen Faumlchern aufge-
baut (insb Deutsch Mathematik BG) Hierfuumlr wird keine explizite Anzahl an Lektionen vorgegeben
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4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
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Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
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MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
- 26 -
Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 6 -
Fuumlr die Primarstufe gelten folgende Praumlmissen welche diesem Einfuumlhrungskonzept zugrunde liegen
Der Lehrplan 21 (und somit auch der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo) soll im Kindergarten
und auf der Primarstufe ab Schuljahr 201718 umgesetzt werden (ERB Nr 80 S 2)
bdquoMedien und Informatikldquo wird mehrheitlich in die Fachbereiche Deutsch (bdquoMedienldquo) und Ma-
thematik (bdquoInformatikldquo) integriertldquo (S 4)
Konkret wird der Teil bdquoMedienldquo dem Block A Informatik dem Block B zugeteilt Innerhalb die-
ser Bloumlcke stehen insgesamt ndash je nach Klasse ndash 5-6 6-7 bzw 5-7 Lektionen zur Verfuumlgung
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel auf der Primarstufe (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
Es gilt die Fachkompetenzen in bdquoMedien und Informatikldquo fachuumlbergreifend zu sichern (Bil-
dungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 10)
Damit hat der Erziehungsrat beschlossen fuumlr Medien und Informatik vorderhand kein neues
Fach vorzusehen bdquoEin Fach bdquoMedien und Informatikldquo koumlnnte zu einem spaumlteren Zeitpunkt in
Erwaumlgung gezogen werdenldquo (ERB Nr 60 S 3)
Der Einfuumlhrungsbeschluss haumllt nicht fest wie viele Einzellektionen fuumlr M+I zu verwenden sind
Ebenso ist im Beschluss nicht geregelt in welchen Faumlchern die Anwendungskompetenzen integriert
und beurteilt werden sollen Zu diesen und weiteren Fragen wird das vorliegende Einfuumlhrungskon-
zept Empfehlungen vorlegen
Fuumlr die Sekundarstufe I gelten folgende Praumlmissen
Auf der Sekundarstufe I wird der Lehrplan 21 auf das Schuljahr 20182019 umgesetzt (ERB
Nr 80 S 2)
Auf der Sekundarstufe I soll bdquoMedien und Informatikldquo als Fach im Umfang von je einer obligato-
rischen Jahreslektion in der 1 und 2 Klasse unterrichtet werden Zusaumltzlich werden in der 3
Klasse eine bis zwei Wahlfachlektionen angeboten (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz
2015 S 6)
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I (aaO)
Zu beachten Die im Lehrplan bdquoM+Ildquo definierten fuumlr alle verbindlichen Kompetenzen sind in den
obligatorischen Lektionen aufzubauen In den Wahlfachlektionen koumlnnen erweiterte Kompetenzen
aufgebaut bestehende Kompetenzen vertieft und auf neue Anwendungen uumlbertragen werden
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23 ICT-Strategie an den Volksschulen des Kantons Schwyz
Ein weiterer wichtiger Bezugspunkt ist die ICT-Strategie fuumlr die Volksschulen im Kanton Schwyz1
(ICT-Strategiekommission des Kantons Schwyz 2011) welche der Erziehungsrat Ende 2012 be-
schlossen hat Die darin definierten strategischen Zielsetzungen sollen an den Volksschulen des
Kantons Schwyz mit einem Zeithorizont von fuumlnf bis zehn Jahren umgesetzt werden Einige Zielset-
zungen wie etwa die Vorverschiebung des Tastaturschreibens von der 7 Klasse (Sekundarstufe I) in
die 4 Klasse der Primarstufe oder die Ausstattung aller Klassen mit mind einem Geraumlt pro 4 Schuuml-
lerinnen und Schuumller wurden bereits im Schuljahr 20152016 umgesetzt
Die folgenden strategischen Ziele (vgl ICT-Strategie 2011 S 25-28) werden nun im Zusammen-
hang mit der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I im LP 21 in Angriff genommen
231 Neuorientierung des Fachs bdquoInformatikldquo auf der Sekundarstufe I
Ein Ziel der ICT-Strategie ist es dass sich das Fach bdquoInformatikldquo auf der Sekundarstufe I an einer
umfassenden Medienkompetenz orientiert und sich zugleich auf Medienbildung und Informatik kon-
zentriert waumlhrend die Anwendungskompetenzen integriert in verschiedenen Faumlchern aufgebaut und
angewandt werden sollen
Die damals beschriebene Zielsetzung entspricht heute weitestgehend den Vorgaben des Lehrplans
M+I Zum einen sollen im Fach M+I medienspezifische Fragestellungen und Probleme (Mobilkom-
munikation Datenschutz Sicherheit im Internet ethische Fragen rund um Missbrauchsmoumlglichkei-
ten des Internets Urheberrecht Social Media usw) thematisiert werden zum anderen sollen infor-
mationstechnische Grundlagen und Konzepte vermittelt werden die einen Einblick in die Welt der
Informatik ermoumlglichen (vgl ICT-Strategie 2011 S 26)
232 Integrierter Einsatz von ICT auf der Primar- und Sekundarstufe I
Neben der systematischen Medienbildung und Informatik im Rahmen eines Moduls (Primarstufe)
bzw eines eigenen Fachs M+I (auf der Sekundarstufe I) ist es weiterhin wichtig dass die Schuumllerin-
nen und Schuumller bereits auf der Primarstufe erfahren wie sie Computer im Unterricht als Hilfsmittel
und vielfaumlltiges Werkzeug im Dienste von Lern- Arbeits- und Kommunikationsprozessen einsetzen
koumlnnen Das Ziel ist es dass sie Computer und Internet im Sinne eines uumlberfachlichen Themas und
einer uumlberfachlichen Kompetenz in verschiedenen Faumlchern nutzen und gezielt Anwendungskompe-
tenzen aufbauen und weiterentwickeln (vgl ICT-Strategie 2011 S 27f)
Diese erwuumlnschte Einbettung von ICT im Unterricht erfolgte bislang oft nur partiell Die Gruumlnde hier-
fuumlr sind vielfaumlltig Sicher ist dass das Fachlehrpersonensystem auf der Sekundarstufe I dazu beige-
tragen hatte dass es (bei mangelnder Koordination) oft zu Verantwortungsabschiebungen gekommen
ist Haumlufig blieb unklar welche Lehrpersonen in welchem Fach welche Kompetenzen des ICT-
Lehrplans zu vermitteln hatten Die Kombination mit der fehlenden Verbindlichkeit (auch hinsicht-
lich der Benotung) und fehlender Lehrmittel fuumlhrte dazu dass dieser Lehrauftrag allzu haumlufig an den
bdquoInformatikunterrichtldquo delegiert worden ist obschon der Lehrplan immer die Anwendung und The-
matisierung von ICT in allen Faumlchern vorgesehen hatte
Mit diesem Einfuumlhrungskonzept sollen darum auch die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr
den Aufbau der verschiedenen Kompetenzen im Bereich Medien Informatik und Anwendungen ge-
klaumlrt werden sodass eine vergleichbare Verantwortungsdiffusion von Anfang an vermieden werden
kann
1 httpwwwszchdocumentsAVS-Schwyz_ICT-Strategie-Volksschulenpdf
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3 Lehrplan Medien und Informatik
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo2 ist Teil des Lehrplans 21 Dieser Modullehrplan bringt
fuumlr die gesamte Volksschule neue Inhalte und eine groumlssere Verbindlichkeit im Vergleich zum aktuell
guumlltigen Lehrplan bdquoICT in der Volksschuleldquo im Kanton Schwyz
31 Drei Kompetenzbereiche Medien Informatik und Anwendungskompetenzen
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo definiert drei Bereiche in denen Schuumllerinnen und
Schuumller etwas uumlber digitale Medien lernen sollen
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a S 3)
Bereich Zielsetzungen
Medien Schuumllerinnen und Schuumller erwerben ein Verstaumlndnis fuumlr die Aufgabe und Bedeu-tung von Medien fuumlr Individuen sowie fuumlr die Gesellschaft fuumlr Wirtschaft Politik und Kultur Sie koumlnnen sich in einer rasch aumlndernden durch Medien und Infor-matiktechnologien gepraumlgten Welt orientieren traditionelle und neue Medien und Werkzeuge eigenstaumlndig kritisch und kompetent nutzen und die damit verbun-denen Chancen und Risiken einschaumltzen Sie kennen Verhaltensregeln und Rechtsgrundlagen fuumlr sicheres und sozial verantwortliches Verhalten in und mit Medien
Informatik Schuumllerinnen und Schuumller verstehen Grundkonzepte der automatisierten Verar-beitung Speicherung und Uumlbermittlung von Information darunter Methoden Daten zu organisieren und zu strukturieren auszuwerten und darzustellen Sie erwerben ein Grundverstaumlndnis wie Ablaumlufe alltagssprachlich grafisch und da-rauf aufbauend auch in einer formalisierten Sprache beschrieben werden koumln-nen und sie lernen einfache auf Informatik bezogene Loumlsungsstrategien in ver-schiedenen Lebensbereichen zu nutzen Dies traumlgt zum Verstaumlndnis der Informa-tionsgesellschaft bei und befaumlhigt sich an ihr aktiv zu beteiligen
Anwendungs-
kompetenzen
Schuumllerinnen und Schuumller erwerben grundlegendes Wissen zu Hard- und Soft-ware sowie zu digitalen Netzen das noumltig ist um einen Computer kompetent zu nutzen Sie erwerben Kompetenzen in der Nutzung von Informations- und Kom-munikationstechnologien fuumlr effektives Lernen und Handeln in verschiedenen Fach- und Lebensbereichen sowohl im Blick auf die Schule als auch auf den Alltag und die spaumltere Berufsarbeit
Obschon sich die drei Bereiche
gegenseitig bedingen und ergaumln-
zen ist es fuumlr die folgenden curri-
cularen Uumlberlegungen sinnvoll die
Bereiche auseinanderzuhalten
auch wenn die drei Aspekte im
konkreten Unterricht ndash insbesonde-
re in den unteren Schulstufen ndash im
Idealfall kombiniert werden
2 httpv-eflehrplanchindexphpcode=b|10|0ampla=yes
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo
(Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
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Diese Aufteilung spiegelt den Grundgedanken wider dass Schuumllerinnen und Schuumller der digital ver-
netzten Welt aus verschiedenen Perspektiven begegnen sollen Im Februar 2016 wurde dies an einer
Klausurtagung auf Schloss Dagstuhl von einer Gruppe von Informatikdidaktikern und Medienpaumlda-
gogen in Form des sogenannten Dagstuhl-Dreiecks dargestellt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
311 Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive Wie wirkt das (= Medien)
Die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive untersucht die Wechselwirkungen der digitalen vernetzten
Welt mit Individuen und der Gesellschaft Sie geht z B den Fragen nach Wie wirken digitale Medi-
en auf Individuen und die Gesellschaft wie kann man Informationen beurteilen eigene Standpunkte
entwickeln und Einfluss auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen Wie koumln-
nen Gesellschaft und Individuen digitale Kultur und Kultivierung mitgestalten (Gesellschaft fuumlr
Informatik 2016)
312 Technologische Perspektive Wie funktioniert das
Die technologische Perspektive hinterfragt und bewertet die Funktionsweise der Systeme die die
digital vernetzte Welt ausmachen Sie gibt Antworten auf die Frage nach den Wirkprinzipien von
Systemen auf Fragen nach deren Erweiterungs- und Gestaltungsmoumlglichkeiten Sie erklaumlrt verschie-
dene Phaumlnomene mit immer wiederkehrenden Konzepten Dabei werden grundlegende Problemlouml-
sestrategien und -methoden vermittelt Sie schafft damit die technologischen Grundlagen und Hin-
tergrundwissen fuumlr die Mitgestaltung der digital vernetzten Welt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
313 Anwendungsbezogene Perspektive Wie nutze ich das
Die anwendungsbezogene Perspektive fokussiert auf die zielgerichtete Auswahl von Systemen und
deren effektive und effiziente Nutzung zur Umsetzung individueller und kooperativer Vorhaben Sie
geht Fragen nach wie und warum Werkzeuge ausgewaumlhlt und genutzt werden Dies erfordert eine
Orientierung hinsichtlich der vorhandenen Moumlglichkeiten und Funktionsumfaumlnge gaumlngiger Werkzeuge
in der jeweiligen Anwendungsdomaumlne und deren sichere Handhabung (Gesellschaft fuumlr Informatik
2016)
Zu beachten Es geht bei allen Perspektiven immer darum was Schuumllerinnen und Schuumller uumlber digi-
tale Medien wissen und was sie damit koumlnnen sollen Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo
definiert digitale Medien als Thema des Unterrichts nicht die Nutzung digitaler Medien als Werk-
zeuge im Unterricht
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32 Inhaltliche Neuerungen
Der Lehrplan ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a) bringt gegenuumlber dem derzeit guumlltigen ICT-
Lehrplan bdquoICT an der Volksschuleldquo (Bildungsplanung Zentralschweiz 2004) erhebliche inhaltliche
Neuerungen mit sich Er sieht vor dass die Schuumllerinnen und Schuumller ab dem 1 Zyklus Kompeten-
zen in den drei Bereichen Medien Informatik und Anwendungskompetenzen aufbauen sodass sie
Medien kompetent sachgerecht und sozial verantwortlich nutzen koumlnnen
Wichtig zu wissen ist dass die Neuerungen auch umfassend die Sekundarstufe I betreffen Obwohl
es bereits bislang auf der Sekundarstufe I ein Fach bdquoInformatikldquo gegeben hat werden die folgenden
Ausfuumlhrungen zeigen dass dieses Gefaumlss praktisch nichts mehr mit dem zukuumlnftigen Fach bdquoMedien
und Informatikldquo zu tun hat Die Inhalte des bisherigen Fachs bdquoInformatikldquo werden kuumlnftig entweder
auf die Primarstufe vorverlegt (Tastaturschreiben) oder in die anderen Faumlcher der Sekundarstufe I
verschoben (Anwendungskompetenzen) waumlhrend das neue Fach bdquoMedien und Informatikldquo nun mit
neuen Inhalten aus der Medienbildung und Informatik gefuumlllt wird
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
321 Medien
Der Kompetenzbereich laquoMedienraquo des Lehrplans M+I umfasst vier Kompetenzen
1 Orientierung in der physischen Umwelt sowie in medialen und virtuellen Lebensraumlumen und
Verhalten entsprechend den Gesetzen Regeln und Wertesystemen
2 Reflexion und Nutzung von Medien Entschluumlsseln von Medienbeitraumlgen
3 Veroumlffentlichung von Gedanken Meinungen Erfahrungen und Wissen in Medienbeitraumlgen
unter Einbezug der Gesetze Regeln und Wertesysteme
4 Kommunikation und Kooperation mit anderen
Im Lehrplan wird ein sehr weit gefasster Medienbegriff verwendet der von individuellen Nachrichten
uumlber Kommunikationsmedien hin zu Massenmedien und sozialen Medien reicht Manche Themen
wie etwa Massenmedien wurden und werden im Fachbereich Deutsch aufgegriffen Einen Schwer-
punkt bildet dabei das ethisch und sozial richtige Verhalten im Umgang mit Medien (sogenannte
Medienbildung)
(
Tastaturschreiben
Anwendungs-
kompetenzen
(Textverarbeitung
Praumlsentieren
Tabellenkalkulation)
Medienbildung
Informatik
(ua Programmieren)
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Medien wurden bereits im bisherigen Lehrplan thematisiert allerdings weniger im ICT-Lehrplan als
vielmehr im Lehrplan bdquoMensch und Umweltldquo im Rahmen des Arbeitsfelder bdquoMedienldquo (vgl BKZ
2000 S 28) Im Vordergrund standen zwar noch bdquoalteldquo analoge Medien (TV Video Comic Foto
Kassettengeraumlt) und Ziele wie zB bdquoden Kassettenrecorder in einem Interview richtig gebrauchenldquo
aber einige Zielsetzungen entsprechen weitgehend den Kompetenzen des neuen Lehrplans Medien
und Informatik so zB das Ziel dass die Schuumllerinnen und Schuumller ihr eigenes bdquoMedienverhalten
reflektieren Kriterien fuumlr eine aktive Selbstnutzung entwickeln und eigene Medienarbeit leistenldquo
oder bdquosich mit Entwicklung der Medien auseinandersetzen und ihre zentrale Bedeutung im alltaumlgli-
chen Leben aufzeigenldquo koumlnnen (aaO S 29 f)
Schon bisher hatten Lehrpersonen also die Aufgabe Medien zu thematisieren und Schuumllerinnen und
Schuumller dazu anzuregen sich mit medialen Inhalten wie Computerspielen Praumlsenz der Werbung
Manipulation Datenschutz Realitaumlt und Fiktion Identifikation und Rollenbild in den Medien ausei-
nanderzusetzen Berichte uumlber ein bestimmtes Ereignis in verschiedenen Massenmedien zu verglei-
chen und auch aktiv Medien (Zeitung Comic Video Houmlrspiel) zu gestalten Auch wenn im bisheri-
gen Lehrplan die Herausforderungen des Internets und der Sozialen Netzwerke noch nicht erwaumlhnt
werden stimmen doch einige grundsaumltzliche Zielsetzungen der bisherigen bdquoMedienkundeldquo mit den
aktuellen Kompetenzbeschreibungen uumlberein
Neu und entscheidend ist dass Kinder und Jugendliche die digitalen Medien nicht nur effizient
sondern auch kritisch und muumlndig nutzen koumlnnen Dies bedingt dass sie sich Gedanken zu den
Funktionen und Auswirkungen von Medien machen ndash und zwar auf persoumlnlicher wie auch auf gesell-
schaftlicher Ebene Hierbei geht es einerseits um juristische und ethische Aspekte der Mediennut-
zung d h um Themen wie Datenschutz Urheberrecht und Jugendmedienschutz ndash oder konkret um
die Privatsphaumlre das Recht am eigenen Bild Cybermobbing und Sexting usw Oder auch um Fragen
wie Bilder wirken und durch welche Tricks wir uns manipulieren lassen wie Medien arbeiten und
Nachrichten zustande kommen wie sich Suchmaschinen finanzieren usw (vgl Doumlbeli Honegger
2016a S 80)
Eine besondere Bedeutung im Bereich Medien kommt der aktiven Mediengestaltung zu Es ist fuumlr
den Lernerfolg entscheidend dass die Schuumllerinnen und Schuumller nicht nur ihre Mediennutzung re-
flektieren sondern insbesondere auch selber aktiv und kreativ Medien gestalten produzieren und
veroumlffentlichen Diese Handlungsorientierung sticht auch im Lehrplan M+I deutlich hervor Die
Schuumllerinnen und Schuumller sollen Medien und Medienbeitraumlge produzieren (MI13) Medien zum
Erstellen und Praumlsentieren ihrer Arbeiten einsetzen (zB Klassenzeitung Klassenblog Houmlrspiel Vi-
deoclip) oder Medieninhalte weiterverwenden und in Eigenproduktionen integrieren (zB Vortrag)
Medienbildung ohne aktive Mediengestaltung und-produktion ist vergleichbar mit Schwimmunter-
richt im Trockenen Den richtigen Umgang mit Datenschutz und Urheberrecht mit Gestaltungs-
regeln und der geeigneten Wahl von Bildern mit dem Verfassen von klaren und zielgruppenorientier-
ten Texten usw lernen Schuumllerinnen und Schuumller dann am besten wenn sie in der Schule die Gele-
genheit erhalten Medien zu produzieren und zu veroumlffentlichen vorzugsweise im Rahmen von Medi-
enprojekten
322 Informatik
Der Vergleich mit dem bisherigen ICT-Lehrplan macht deutlich dass im Bereich der Informatik voumlllig
neue Themen und Kompetenzen hinzukommen die in dieser Art erstmals in der 5 und 6 Klasse
aufzubauen sind Man kann eigentlich sagen dass ein komplett neuer Fachbereich auf der Primar-
stufe eingefuumlhrt wird bei dem die allermeisten Lehrpersonen nicht auf ihre Vorkenntnisse zuruumlck-
greifen koumlnnen weder aus ihrer eigenen Schulzeit noch aus ihrer Aus- und Weiterbildung
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Der Kompetenzbereich bdquoInformatikldquo umfasst drei Kompetenzen
1 Daten darstellen strukturieren und auswerten
2 Problemstellungen analysieren Loumlsungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen
3 Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen verstehen und Kon-
zepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden
Die meisten Lehrpersonen koumlnnen sich noch kaum konkret vorstellen welche Kompetenzen und
Inhalte der Informatik sie kuumlnftig aus welchen Gruumlnden und auf welche Art und Weise vermitteln
sollen3
Wichtig Trotz identischer Bezeichnung hat dieses Fach kaum mehr Gemeinsamkeiten mit den In-
halten die bisher im Fach Informatik auf der Sekundarstufe I vermittelten worden sind Es geht zu-
kuumlnftig unter Informatik nicht um die Schulung gaumlngiger Anwendungsprogramme (Textverarbeitung
Tabellenkalkulation usw) und nicht um das Erlernen des Tastaturschreibens
Stattdessen sollen Grundkonzepte der Wissenschaft Informatik vermittelt werden die fuumlr das Ver-
staumlndnis der Informationsgesellschaft wichtig sind und zur Allgemeinbildung zaumlhlen
323 Anwendungskompetenzen
Der Kompetenzbereich bdquoAnwendungskompetenzenldquo wird in folgende drei Bereiche unterteilt
1 Handhabung
2 Recherche und Lernunterstuumltzung
3 Produktion und Praumlsentation
Konkret geht es um Anwendungen im Bereich der Textverarbeitung Tabellenkalkulation Praumlsentati-
onen Internetrecherche Bild- Audio- und Videobearbeitung (Multimedia)
Bei den Anwendungskompetenzen werden mit dem neuen Lehrplan M+I deutlich houmlhere Anforde-
rungen definiert Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen im 2 Zyklus insbesondere ab der 56 Klas-
se die Grundfunktionen von Geraumlten und Programmen zur Erstellung Bearbeitung und Gestaltung
(von Texten Tabellen Praumlsentationen Diagrammen Bildern usw) anwenden koumlnnen und im Inter-
net publizieren und zusammenarbeiten Sie sollen faumlhig sein Informationen aus verschiedenen
Quellen gezielt zu beschaffen auszuwaumlhlen und hinsichtlich der Qualitaumlt zu beurteilen
Auf der Sekundarstufe sollen diese Kompetenzen vertieft werden Umgekehrt koumlnnen Lehrpersonen
der Sekundarstufe I kuumlnftig davon ausgehen dass die neu eintretenden Schuumllerinnen und Schuumller
ab dem Schuljahr 201920 bereits uumlber grundlegende Anwendungskompetenzen verfuumlgen
Anwendungskompetenzen lassen sich nicht nebenbei vermitteln sondern muumlssen explizit eingefuumlhrt
werden So muss zum Beispiel eine systematische Datenablage wie auch das Strukturieren und Ge-
stalten von Praumlsentationen Texten oder Webseiten gelernt werden Um eine so eingefuumlhrte Anwen-
dung kompetent einsetzen zu koumlnnen braucht es die konkrete Nutzung in einem fachbezogenen
Kontext Dabei ist klar dass die Einfuumlhrung neuer Anwendungen nur dann zu nachhaltiger Kompe-
tenz fuumlhrt wenn die Anwendungen in der Folge auch regelmaumlssig genutzt werden
Eine grosse Schwierigkeit bei der Vermittlung von Anwendungskompetenzen ist der rasche Wandel
von Hard- und Software Meist sind die aktuell verwendeten Programme veraltet und durch eine
neue ersetzt worden bis die Schuumllerinnen und Schuumller die Schule verlassen Darum wird es wichtig
3 Verstaumlndliche Antworten auf diese Fragen gibt Doumlbeli Honegger (2016a S 83f) in seinem neuen Buch bdquoMehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Weltldquo Im Kapitel bdquoWozu Informatikldquo beschreibt er was unter Informatik verstanden wird aus welchen neun Gruumlnden Informatik bereits in der Primarschule zu vermitteln ist und wie Informatik bzw das bdquocomputational thinkingldquo zu unterrichten und begreifbar gemacht werden soll
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sein dass den Schuumllerinnen und Schuumllern nicht prioritaumlr kurzlebiges Produktwissen vermittelt wird
also das Wissen daruumlber wo bei einem bestimmten Programm welche Funktion verfuumlgbar ist son-
dern grundlegende Prinzipien von Programmen die laumlngerfristig gelten So wurden zB Formatvorla-
gen zur einheitlichen Gestaltung von Dokumenten vor Jahrzehnten erfunden und sind nicht nur in
allen Textverarbeitungs- sondern auch in Tabellenkalkulations- und Praumlsentationsprogrammen ver-
fuumlgbar Es gilt die gemeinsamen Prinzipien herauszustreichen um uumlbertragbare Kenntnisse zu ver-
mitteln Zunehmend wichtiger wird auch sein dass die Lernenden Anwendungsprobleme dank ihres
Konzeptwissens und mithilfe des Internets selbst loumlsen koumlnnen (Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
33 Strukturelle Neuerungen
Der neue Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo ist ein sog Modullehrplan der faumlcheruumlbergreifende
Aufgaben der Schule beschreibt die nicht oder nur teilweise den Fachbereichen zugewiesen werden
koumlnnen Module sollen fuumlr einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau der Kompeten-
zen gewaumlhrleisten Im Unterschied zu Faumlchern verfuumlgen Module uumlber ein begrenztes nicht durchge-
hendes Zeitbudget (D-EDK 2014a S 1)
331 Strukturelle Neuerungen auf der Primarstufe
Mit der Einfuumlhrung des Modullehrplans wird der rein integrative Ansatz auf der Primarstufe endlich
durchbrochen Im Unterschied zum integrierten ICT-Lehrplan wird fuumlr die Umsetzung des Lehrplans
M+I eine wegweisende Lektionszahl (zumindest fuumlr die 56 Klasse) vorgegeben und die Zustaumlndig-
keit und Verantwortung fuumlr die Umsetzung des Lehrplans klar einem bestimmten Fach zugeordnet
Medien dem Fach Deutsch Informatik dem Fach Mathematik
Aufgrund der uumlber zehnjaumlhrigen Erfahrung mit dem bisherigen integrierten Lehrplan bdquoICT an der
Volksschuleldquo ist hinlaumlnglich bekannt dass fehlende Verbindlichkeiten keine klaren Fachzuordnun-
gen keine definierten Zeitgefaumlsse keine Benotung zusammen mit teilweise unzureichenden fachli-
chen wie paumldagogisch-didaktischen Voraussetzungen der Lehrpersonen dazu fuumlhrten dass der ICT-
Lehrplan nicht konsequent umgesetzt worden ist sondern weitestgehend vom Engagement und von
der ICT-Affinitaumlt der Lehrperson abhaumlngig war
Anders verortet werden die Anwendungskompetenzen Der Lehrplan sieht vor dass die Vermittlung
der Anwendungskompetenzen groumlsstenteils im Unterricht der Fachbereiche erfolgen soll Die Ver-
antwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet Die entspre-
chenden Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten der Fach-
bereichslehrplaumlne insbesondere im Lehrplan Sprachen Mathematik aber auch im Fachbereich
ldquoNatur - Mensch - Gesellschaftrdquo (NMG) und Bildnerisches Gestalten (BG)
Ob der Modullehrplan die erwuumlnschte Verbindlichkeit in der Schulpraxis mit den vorgesehenen
Rahmenbedingungen erzielen wird ist zurzeit noch offen Es ist darum sinnvoll ein Fach bdquoMedien
und Informatikldquo auch auf der Primarstufe zu einem spaumlteren Zeitpunkt nochmals zu pruumlfen (ERB Nr
60 S 3) dies umso mehr als bereits viele Kantone die Einfuumlhrung eines eigenen Fachs (mit eige-
nem Zeitgefaumlss) geplant haben (ZH ZG BE SG TG SO GL GR AI AR) (vgl D-EDK 2016)
332 Strukturelle Neuerungen auf der Sekundarstufe I
Im Gegensatz zur Primarschulstufe hat der Erziehungsrat des Kantons Schwyz beschlossen auf der
Sekundarstufe I bdquoMedien und Informatikldquo weiterhin als Fach zu verankern neu auch in der 2 Klas-
se aller Schulen der Sekundarstufe I Bislang war dies ausschliesslich in der 2 Klasse der Realschu-
le der dreiteiligen Sekundarstufe I der Fall
Der Bereich Anwendungskompetenzen soll jedoch auch auf der Sekundarstufe I wie vom Lehrplan
M+I vorgesehen groumlsstenteils im Unterricht anderer Faumlcher vermittelt werden Die entsprechenden
Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten anderer Faumlcher
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4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I
Der Kanton Schwyz hat die Rahmenbedingungen zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I autonom zu
definieren
41 Zeitlicher Umfang
In der Lektionentafel des Kantons Schwyz (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
wird der Umfang der hierfuumlr vorgesehenen Anzahl Lektionen fuumlr M+I als Fach auf der Sekundarstu-
fe I geregelt
Demgegenuumlber wird in der Lektionentafel der zeitliche Umfang fuumlr M+I auf der Primarstufe nicht
definiert da Medien und Informatik den Fachbereichen Deutsch bzw Mathematik subsummiert
werden und damit im Rahmen dieser bdquoglobalenldquo Lektionenanzahl (5-6 bzw 6-7) unterrichtet wer-
den sollen (vgl Tab 1 S 5)
Um den zeitlichen Umfang fuumlr die Lehrpersonen zu klaumlren und schuluumlbergreifend zu vereinheitli-
chen ist es wichtig den zeitlichen Umfang fuumlr Medien und Informatik zu definieren
Die D-EDK-Arbeitsgruppe bdquoICT und Medienldquo (welche den Lehrplan M+I entwickelt hat) geht in ihrem
bdquoSchlussbericht zu Medien und Informatik im Lehrplan 21ldquo (D-EDK 2015 S 14) davon aus dass
im 2 Zyklus (3-6 Klasse) ein zeitlicher Rahmen von insgesamt 2 Jahreswochenlektionen (insge-
samt 2 x 38 Einzellektionen) noumltig ist um die geforderten Kompetenzen aufbauen zu koumlnnen
Der Lehrplan M+I wurde so ausgestaltet dass dieser zeitliche Rahmen fuumlr seine Umsetzung noumltig
und realistisch ist Die Arbeitsgruppe betont bdquoDies setzt voraus dass fuumlr die Einfuumlhrung der Anwen-
dungskompetenzen in den Fachbereichen genuumlgend Zeit eingesetzt wird Die vorgegebenen Pla-
nungsannahmen stellen zudem das fuumlr die Umsetzung noumltige Minimum darldquo (S 15)
Fuumlr die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans M+I ist es absolut entscheidend dass der Kanton
Schwyz die hierfuumlr noumltigen Zeitgefaumlsse sicherstellt und vorgibt Dies ist unabhaumlngig davon ob M+I in
den Faumlchern Deutsch und Mathematik integriert wird oder spaumlter allenfalls als eigenes Fach gefuumlhrt
wird
1 Anzahl Lektionen in der 56 Klasse
In der 5 und 6 Klasse werden fuumlr den Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien und Infor-
matik insgesamt 38 Lektionen pro Schuljahr vorgesehen dh ca 19 Lektionen fuumlr Medienbildung
integriert im Fachbereich Deutsch und 19 Lektionen fuumlr Informatik integriert im Fachbereich Ma-
thematik
Diese Anzahl Lektionen fuumlr M+I ist fuumlr die betreffenden Lehrpersonen verbindlich
Die Lektionen die fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Faumlchern ein-
gesetzt werden zaumlhlen explizit nicht zu diesen 38 Lektionen
2 M+I im Kindergarten und in der 1-4 Klasse ohne Definition der Lektionenzahl
Im Kindergarten und in der 1-4 Klasse erfolgt der Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien
und Anwendung integriert in die versch Faumlcher ohne dass hierfuumlr eine explizite Anzahl an Lektionen
vorgegeben wird
3 Anwendungskompetenzen auf der Sekundarstufe I ohne Definition der Lektionenzahl
Auf der Sekundarstufe I werden die Anwendungskompetenzen neu in verschiedenen Faumlchern aufge-
baut (insb Deutsch Mathematik BG) Hierfuumlr wird keine explizite Anzahl an Lektionen vorgegeben
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4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
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Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
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MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 7 -
23 ICT-Strategie an den Volksschulen des Kantons Schwyz
Ein weiterer wichtiger Bezugspunkt ist die ICT-Strategie fuumlr die Volksschulen im Kanton Schwyz1
(ICT-Strategiekommission des Kantons Schwyz 2011) welche der Erziehungsrat Ende 2012 be-
schlossen hat Die darin definierten strategischen Zielsetzungen sollen an den Volksschulen des
Kantons Schwyz mit einem Zeithorizont von fuumlnf bis zehn Jahren umgesetzt werden Einige Zielset-
zungen wie etwa die Vorverschiebung des Tastaturschreibens von der 7 Klasse (Sekundarstufe I) in
die 4 Klasse der Primarstufe oder die Ausstattung aller Klassen mit mind einem Geraumlt pro 4 Schuuml-
lerinnen und Schuumller wurden bereits im Schuljahr 20152016 umgesetzt
Die folgenden strategischen Ziele (vgl ICT-Strategie 2011 S 25-28) werden nun im Zusammen-
hang mit der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I im LP 21 in Angriff genommen
231 Neuorientierung des Fachs bdquoInformatikldquo auf der Sekundarstufe I
Ein Ziel der ICT-Strategie ist es dass sich das Fach bdquoInformatikldquo auf der Sekundarstufe I an einer
umfassenden Medienkompetenz orientiert und sich zugleich auf Medienbildung und Informatik kon-
zentriert waumlhrend die Anwendungskompetenzen integriert in verschiedenen Faumlchern aufgebaut und
angewandt werden sollen
Die damals beschriebene Zielsetzung entspricht heute weitestgehend den Vorgaben des Lehrplans
M+I Zum einen sollen im Fach M+I medienspezifische Fragestellungen und Probleme (Mobilkom-
munikation Datenschutz Sicherheit im Internet ethische Fragen rund um Missbrauchsmoumlglichkei-
ten des Internets Urheberrecht Social Media usw) thematisiert werden zum anderen sollen infor-
mationstechnische Grundlagen und Konzepte vermittelt werden die einen Einblick in die Welt der
Informatik ermoumlglichen (vgl ICT-Strategie 2011 S 26)
232 Integrierter Einsatz von ICT auf der Primar- und Sekundarstufe I
Neben der systematischen Medienbildung und Informatik im Rahmen eines Moduls (Primarstufe)
bzw eines eigenen Fachs M+I (auf der Sekundarstufe I) ist es weiterhin wichtig dass die Schuumllerin-
nen und Schuumller bereits auf der Primarstufe erfahren wie sie Computer im Unterricht als Hilfsmittel
und vielfaumlltiges Werkzeug im Dienste von Lern- Arbeits- und Kommunikationsprozessen einsetzen
koumlnnen Das Ziel ist es dass sie Computer und Internet im Sinne eines uumlberfachlichen Themas und
einer uumlberfachlichen Kompetenz in verschiedenen Faumlchern nutzen und gezielt Anwendungskompe-
tenzen aufbauen und weiterentwickeln (vgl ICT-Strategie 2011 S 27f)
Diese erwuumlnschte Einbettung von ICT im Unterricht erfolgte bislang oft nur partiell Die Gruumlnde hier-
fuumlr sind vielfaumlltig Sicher ist dass das Fachlehrpersonensystem auf der Sekundarstufe I dazu beige-
tragen hatte dass es (bei mangelnder Koordination) oft zu Verantwortungsabschiebungen gekommen
ist Haumlufig blieb unklar welche Lehrpersonen in welchem Fach welche Kompetenzen des ICT-
Lehrplans zu vermitteln hatten Die Kombination mit der fehlenden Verbindlichkeit (auch hinsicht-
lich der Benotung) und fehlender Lehrmittel fuumlhrte dazu dass dieser Lehrauftrag allzu haumlufig an den
bdquoInformatikunterrichtldquo delegiert worden ist obschon der Lehrplan immer die Anwendung und The-
matisierung von ICT in allen Faumlchern vorgesehen hatte
Mit diesem Einfuumlhrungskonzept sollen darum auch die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr
den Aufbau der verschiedenen Kompetenzen im Bereich Medien Informatik und Anwendungen ge-
klaumlrt werden sodass eine vergleichbare Verantwortungsdiffusion von Anfang an vermieden werden
kann
1 httpwwwszchdocumentsAVS-Schwyz_ICT-Strategie-Volksschulenpdf
- 8 -
3 Lehrplan Medien und Informatik
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo2 ist Teil des Lehrplans 21 Dieser Modullehrplan bringt
fuumlr die gesamte Volksschule neue Inhalte und eine groumlssere Verbindlichkeit im Vergleich zum aktuell
guumlltigen Lehrplan bdquoICT in der Volksschuleldquo im Kanton Schwyz
31 Drei Kompetenzbereiche Medien Informatik und Anwendungskompetenzen
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo definiert drei Bereiche in denen Schuumllerinnen und
Schuumller etwas uumlber digitale Medien lernen sollen
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a S 3)
Bereich Zielsetzungen
Medien Schuumllerinnen und Schuumller erwerben ein Verstaumlndnis fuumlr die Aufgabe und Bedeu-tung von Medien fuumlr Individuen sowie fuumlr die Gesellschaft fuumlr Wirtschaft Politik und Kultur Sie koumlnnen sich in einer rasch aumlndernden durch Medien und Infor-matiktechnologien gepraumlgten Welt orientieren traditionelle und neue Medien und Werkzeuge eigenstaumlndig kritisch und kompetent nutzen und die damit verbun-denen Chancen und Risiken einschaumltzen Sie kennen Verhaltensregeln und Rechtsgrundlagen fuumlr sicheres und sozial verantwortliches Verhalten in und mit Medien
Informatik Schuumllerinnen und Schuumller verstehen Grundkonzepte der automatisierten Verar-beitung Speicherung und Uumlbermittlung von Information darunter Methoden Daten zu organisieren und zu strukturieren auszuwerten und darzustellen Sie erwerben ein Grundverstaumlndnis wie Ablaumlufe alltagssprachlich grafisch und da-rauf aufbauend auch in einer formalisierten Sprache beschrieben werden koumln-nen und sie lernen einfache auf Informatik bezogene Loumlsungsstrategien in ver-schiedenen Lebensbereichen zu nutzen Dies traumlgt zum Verstaumlndnis der Informa-tionsgesellschaft bei und befaumlhigt sich an ihr aktiv zu beteiligen
Anwendungs-
kompetenzen
Schuumllerinnen und Schuumller erwerben grundlegendes Wissen zu Hard- und Soft-ware sowie zu digitalen Netzen das noumltig ist um einen Computer kompetent zu nutzen Sie erwerben Kompetenzen in der Nutzung von Informations- und Kom-munikationstechnologien fuumlr effektives Lernen und Handeln in verschiedenen Fach- und Lebensbereichen sowohl im Blick auf die Schule als auch auf den Alltag und die spaumltere Berufsarbeit
Obschon sich die drei Bereiche
gegenseitig bedingen und ergaumln-
zen ist es fuumlr die folgenden curri-
cularen Uumlberlegungen sinnvoll die
Bereiche auseinanderzuhalten
auch wenn die drei Aspekte im
konkreten Unterricht ndash insbesonde-
re in den unteren Schulstufen ndash im
Idealfall kombiniert werden
2 httpv-eflehrplanchindexphpcode=b|10|0ampla=yes
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo
(Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
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Diese Aufteilung spiegelt den Grundgedanken wider dass Schuumllerinnen und Schuumller der digital ver-
netzten Welt aus verschiedenen Perspektiven begegnen sollen Im Februar 2016 wurde dies an einer
Klausurtagung auf Schloss Dagstuhl von einer Gruppe von Informatikdidaktikern und Medienpaumlda-
gogen in Form des sogenannten Dagstuhl-Dreiecks dargestellt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
311 Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive Wie wirkt das (= Medien)
Die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive untersucht die Wechselwirkungen der digitalen vernetzten
Welt mit Individuen und der Gesellschaft Sie geht z B den Fragen nach Wie wirken digitale Medi-
en auf Individuen und die Gesellschaft wie kann man Informationen beurteilen eigene Standpunkte
entwickeln und Einfluss auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen Wie koumln-
nen Gesellschaft und Individuen digitale Kultur und Kultivierung mitgestalten (Gesellschaft fuumlr
Informatik 2016)
312 Technologische Perspektive Wie funktioniert das
Die technologische Perspektive hinterfragt und bewertet die Funktionsweise der Systeme die die
digital vernetzte Welt ausmachen Sie gibt Antworten auf die Frage nach den Wirkprinzipien von
Systemen auf Fragen nach deren Erweiterungs- und Gestaltungsmoumlglichkeiten Sie erklaumlrt verschie-
dene Phaumlnomene mit immer wiederkehrenden Konzepten Dabei werden grundlegende Problemlouml-
sestrategien und -methoden vermittelt Sie schafft damit die technologischen Grundlagen und Hin-
tergrundwissen fuumlr die Mitgestaltung der digital vernetzten Welt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
313 Anwendungsbezogene Perspektive Wie nutze ich das
Die anwendungsbezogene Perspektive fokussiert auf die zielgerichtete Auswahl von Systemen und
deren effektive und effiziente Nutzung zur Umsetzung individueller und kooperativer Vorhaben Sie
geht Fragen nach wie und warum Werkzeuge ausgewaumlhlt und genutzt werden Dies erfordert eine
Orientierung hinsichtlich der vorhandenen Moumlglichkeiten und Funktionsumfaumlnge gaumlngiger Werkzeuge
in der jeweiligen Anwendungsdomaumlne und deren sichere Handhabung (Gesellschaft fuumlr Informatik
2016)
Zu beachten Es geht bei allen Perspektiven immer darum was Schuumllerinnen und Schuumller uumlber digi-
tale Medien wissen und was sie damit koumlnnen sollen Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo
definiert digitale Medien als Thema des Unterrichts nicht die Nutzung digitaler Medien als Werk-
zeuge im Unterricht
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32 Inhaltliche Neuerungen
Der Lehrplan ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a) bringt gegenuumlber dem derzeit guumlltigen ICT-
Lehrplan bdquoICT an der Volksschuleldquo (Bildungsplanung Zentralschweiz 2004) erhebliche inhaltliche
Neuerungen mit sich Er sieht vor dass die Schuumllerinnen und Schuumller ab dem 1 Zyklus Kompeten-
zen in den drei Bereichen Medien Informatik und Anwendungskompetenzen aufbauen sodass sie
Medien kompetent sachgerecht und sozial verantwortlich nutzen koumlnnen
Wichtig zu wissen ist dass die Neuerungen auch umfassend die Sekundarstufe I betreffen Obwohl
es bereits bislang auf der Sekundarstufe I ein Fach bdquoInformatikldquo gegeben hat werden die folgenden
Ausfuumlhrungen zeigen dass dieses Gefaumlss praktisch nichts mehr mit dem zukuumlnftigen Fach bdquoMedien
und Informatikldquo zu tun hat Die Inhalte des bisherigen Fachs bdquoInformatikldquo werden kuumlnftig entweder
auf die Primarstufe vorverlegt (Tastaturschreiben) oder in die anderen Faumlcher der Sekundarstufe I
verschoben (Anwendungskompetenzen) waumlhrend das neue Fach bdquoMedien und Informatikldquo nun mit
neuen Inhalten aus der Medienbildung und Informatik gefuumlllt wird
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
321 Medien
Der Kompetenzbereich laquoMedienraquo des Lehrplans M+I umfasst vier Kompetenzen
1 Orientierung in der physischen Umwelt sowie in medialen und virtuellen Lebensraumlumen und
Verhalten entsprechend den Gesetzen Regeln und Wertesystemen
2 Reflexion und Nutzung von Medien Entschluumlsseln von Medienbeitraumlgen
3 Veroumlffentlichung von Gedanken Meinungen Erfahrungen und Wissen in Medienbeitraumlgen
unter Einbezug der Gesetze Regeln und Wertesysteme
4 Kommunikation und Kooperation mit anderen
Im Lehrplan wird ein sehr weit gefasster Medienbegriff verwendet der von individuellen Nachrichten
uumlber Kommunikationsmedien hin zu Massenmedien und sozialen Medien reicht Manche Themen
wie etwa Massenmedien wurden und werden im Fachbereich Deutsch aufgegriffen Einen Schwer-
punkt bildet dabei das ethisch und sozial richtige Verhalten im Umgang mit Medien (sogenannte
Medienbildung)
(
Tastaturschreiben
Anwendungs-
kompetenzen
(Textverarbeitung
Praumlsentieren
Tabellenkalkulation)
Medienbildung
Informatik
(ua Programmieren)
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Medien wurden bereits im bisherigen Lehrplan thematisiert allerdings weniger im ICT-Lehrplan als
vielmehr im Lehrplan bdquoMensch und Umweltldquo im Rahmen des Arbeitsfelder bdquoMedienldquo (vgl BKZ
2000 S 28) Im Vordergrund standen zwar noch bdquoalteldquo analoge Medien (TV Video Comic Foto
Kassettengeraumlt) und Ziele wie zB bdquoden Kassettenrecorder in einem Interview richtig gebrauchenldquo
aber einige Zielsetzungen entsprechen weitgehend den Kompetenzen des neuen Lehrplans Medien
und Informatik so zB das Ziel dass die Schuumllerinnen und Schuumller ihr eigenes bdquoMedienverhalten
reflektieren Kriterien fuumlr eine aktive Selbstnutzung entwickeln und eigene Medienarbeit leistenldquo
oder bdquosich mit Entwicklung der Medien auseinandersetzen und ihre zentrale Bedeutung im alltaumlgli-
chen Leben aufzeigenldquo koumlnnen (aaO S 29 f)
Schon bisher hatten Lehrpersonen also die Aufgabe Medien zu thematisieren und Schuumllerinnen und
Schuumller dazu anzuregen sich mit medialen Inhalten wie Computerspielen Praumlsenz der Werbung
Manipulation Datenschutz Realitaumlt und Fiktion Identifikation und Rollenbild in den Medien ausei-
nanderzusetzen Berichte uumlber ein bestimmtes Ereignis in verschiedenen Massenmedien zu verglei-
chen und auch aktiv Medien (Zeitung Comic Video Houmlrspiel) zu gestalten Auch wenn im bisheri-
gen Lehrplan die Herausforderungen des Internets und der Sozialen Netzwerke noch nicht erwaumlhnt
werden stimmen doch einige grundsaumltzliche Zielsetzungen der bisherigen bdquoMedienkundeldquo mit den
aktuellen Kompetenzbeschreibungen uumlberein
Neu und entscheidend ist dass Kinder und Jugendliche die digitalen Medien nicht nur effizient
sondern auch kritisch und muumlndig nutzen koumlnnen Dies bedingt dass sie sich Gedanken zu den
Funktionen und Auswirkungen von Medien machen ndash und zwar auf persoumlnlicher wie auch auf gesell-
schaftlicher Ebene Hierbei geht es einerseits um juristische und ethische Aspekte der Mediennut-
zung d h um Themen wie Datenschutz Urheberrecht und Jugendmedienschutz ndash oder konkret um
die Privatsphaumlre das Recht am eigenen Bild Cybermobbing und Sexting usw Oder auch um Fragen
wie Bilder wirken und durch welche Tricks wir uns manipulieren lassen wie Medien arbeiten und
Nachrichten zustande kommen wie sich Suchmaschinen finanzieren usw (vgl Doumlbeli Honegger
2016a S 80)
Eine besondere Bedeutung im Bereich Medien kommt der aktiven Mediengestaltung zu Es ist fuumlr
den Lernerfolg entscheidend dass die Schuumllerinnen und Schuumller nicht nur ihre Mediennutzung re-
flektieren sondern insbesondere auch selber aktiv und kreativ Medien gestalten produzieren und
veroumlffentlichen Diese Handlungsorientierung sticht auch im Lehrplan M+I deutlich hervor Die
Schuumllerinnen und Schuumller sollen Medien und Medienbeitraumlge produzieren (MI13) Medien zum
Erstellen und Praumlsentieren ihrer Arbeiten einsetzen (zB Klassenzeitung Klassenblog Houmlrspiel Vi-
deoclip) oder Medieninhalte weiterverwenden und in Eigenproduktionen integrieren (zB Vortrag)
Medienbildung ohne aktive Mediengestaltung und-produktion ist vergleichbar mit Schwimmunter-
richt im Trockenen Den richtigen Umgang mit Datenschutz und Urheberrecht mit Gestaltungs-
regeln und der geeigneten Wahl von Bildern mit dem Verfassen von klaren und zielgruppenorientier-
ten Texten usw lernen Schuumllerinnen und Schuumller dann am besten wenn sie in der Schule die Gele-
genheit erhalten Medien zu produzieren und zu veroumlffentlichen vorzugsweise im Rahmen von Medi-
enprojekten
322 Informatik
Der Vergleich mit dem bisherigen ICT-Lehrplan macht deutlich dass im Bereich der Informatik voumlllig
neue Themen und Kompetenzen hinzukommen die in dieser Art erstmals in der 5 und 6 Klasse
aufzubauen sind Man kann eigentlich sagen dass ein komplett neuer Fachbereich auf der Primar-
stufe eingefuumlhrt wird bei dem die allermeisten Lehrpersonen nicht auf ihre Vorkenntnisse zuruumlck-
greifen koumlnnen weder aus ihrer eigenen Schulzeit noch aus ihrer Aus- und Weiterbildung
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Der Kompetenzbereich bdquoInformatikldquo umfasst drei Kompetenzen
1 Daten darstellen strukturieren und auswerten
2 Problemstellungen analysieren Loumlsungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen
3 Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen verstehen und Kon-
zepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden
Die meisten Lehrpersonen koumlnnen sich noch kaum konkret vorstellen welche Kompetenzen und
Inhalte der Informatik sie kuumlnftig aus welchen Gruumlnden und auf welche Art und Weise vermitteln
sollen3
Wichtig Trotz identischer Bezeichnung hat dieses Fach kaum mehr Gemeinsamkeiten mit den In-
halten die bisher im Fach Informatik auf der Sekundarstufe I vermittelten worden sind Es geht zu-
kuumlnftig unter Informatik nicht um die Schulung gaumlngiger Anwendungsprogramme (Textverarbeitung
Tabellenkalkulation usw) und nicht um das Erlernen des Tastaturschreibens
Stattdessen sollen Grundkonzepte der Wissenschaft Informatik vermittelt werden die fuumlr das Ver-
staumlndnis der Informationsgesellschaft wichtig sind und zur Allgemeinbildung zaumlhlen
323 Anwendungskompetenzen
Der Kompetenzbereich bdquoAnwendungskompetenzenldquo wird in folgende drei Bereiche unterteilt
1 Handhabung
2 Recherche und Lernunterstuumltzung
3 Produktion und Praumlsentation
Konkret geht es um Anwendungen im Bereich der Textverarbeitung Tabellenkalkulation Praumlsentati-
onen Internetrecherche Bild- Audio- und Videobearbeitung (Multimedia)
Bei den Anwendungskompetenzen werden mit dem neuen Lehrplan M+I deutlich houmlhere Anforde-
rungen definiert Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen im 2 Zyklus insbesondere ab der 56 Klas-
se die Grundfunktionen von Geraumlten und Programmen zur Erstellung Bearbeitung und Gestaltung
(von Texten Tabellen Praumlsentationen Diagrammen Bildern usw) anwenden koumlnnen und im Inter-
net publizieren und zusammenarbeiten Sie sollen faumlhig sein Informationen aus verschiedenen
Quellen gezielt zu beschaffen auszuwaumlhlen und hinsichtlich der Qualitaumlt zu beurteilen
Auf der Sekundarstufe sollen diese Kompetenzen vertieft werden Umgekehrt koumlnnen Lehrpersonen
der Sekundarstufe I kuumlnftig davon ausgehen dass die neu eintretenden Schuumllerinnen und Schuumller
ab dem Schuljahr 201920 bereits uumlber grundlegende Anwendungskompetenzen verfuumlgen
Anwendungskompetenzen lassen sich nicht nebenbei vermitteln sondern muumlssen explizit eingefuumlhrt
werden So muss zum Beispiel eine systematische Datenablage wie auch das Strukturieren und Ge-
stalten von Praumlsentationen Texten oder Webseiten gelernt werden Um eine so eingefuumlhrte Anwen-
dung kompetent einsetzen zu koumlnnen braucht es die konkrete Nutzung in einem fachbezogenen
Kontext Dabei ist klar dass die Einfuumlhrung neuer Anwendungen nur dann zu nachhaltiger Kompe-
tenz fuumlhrt wenn die Anwendungen in der Folge auch regelmaumlssig genutzt werden
Eine grosse Schwierigkeit bei der Vermittlung von Anwendungskompetenzen ist der rasche Wandel
von Hard- und Software Meist sind die aktuell verwendeten Programme veraltet und durch eine
neue ersetzt worden bis die Schuumllerinnen und Schuumller die Schule verlassen Darum wird es wichtig
3 Verstaumlndliche Antworten auf diese Fragen gibt Doumlbeli Honegger (2016a S 83f) in seinem neuen Buch bdquoMehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Weltldquo Im Kapitel bdquoWozu Informatikldquo beschreibt er was unter Informatik verstanden wird aus welchen neun Gruumlnden Informatik bereits in der Primarschule zu vermitteln ist und wie Informatik bzw das bdquocomputational thinkingldquo zu unterrichten und begreifbar gemacht werden soll
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sein dass den Schuumllerinnen und Schuumllern nicht prioritaumlr kurzlebiges Produktwissen vermittelt wird
also das Wissen daruumlber wo bei einem bestimmten Programm welche Funktion verfuumlgbar ist son-
dern grundlegende Prinzipien von Programmen die laumlngerfristig gelten So wurden zB Formatvorla-
gen zur einheitlichen Gestaltung von Dokumenten vor Jahrzehnten erfunden und sind nicht nur in
allen Textverarbeitungs- sondern auch in Tabellenkalkulations- und Praumlsentationsprogrammen ver-
fuumlgbar Es gilt die gemeinsamen Prinzipien herauszustreichen um uumlbertragbare Kenntnisse zu ver-
mitteln Zunehmend wichtiger wird auch sein dass die Lernenden Anwendungsprobleme dank ihres
Konzeptwissens und mithilfe des Internets selbst loumlsen koumlnnen (Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
33 Strukturelle Neuerungen
Der neue Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo ist ein sog Modullehrplan der faumlcheruumlbergreifende
Aufgaben der Schule beschreibt die nicht oder nur teilweise den Fachbereichen zugewiesen werden
koumlnnen Module sollen fuumlr einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau der Kompeten-
zen gewaumlhrleisten Im Unterschied zu Faumlchern verfuumlgen Module uumlber ein begrenztes nicht durchge-
hendes Zeitbudget (D-EDK 2014a S 1)
331 Strukturelle Neuerungen auf der Primarstufe
Mit der Einfuumlhrung des Modullehrplans wird der rein integrative Ansatz auf der Primarstufe endlich
durchbrochen Im Unterschied zum integrierten ICT-Lehrplan wird fuumlr die Umsetzung des Lehrplans
M+I eine wegweisende Lektionszahl (zumindest fuumlr die 56 Klasse) vorgegeben und die Zustaumlndig-
keit und Verantwortung fuumlr die Umsetzung des Lehrplans klar einem bestimmten Fach zugeordnet
Medien dem Fach Deutsch Informatik dem Fach Mathematik
Aufgrund der uumlber zehnjaumlhrigen Erfahrung mit dem bisherigen integrierten Lehrplan bdquoICT an der
Volksschuleldquo ist hinlaumlnglich bekannt dass fehlende Verbindlichkeiten keine klaren Fachzuordnun-
gen keine definierten Zeitgefaumlsse keine Benotung zusammen mit teilweise unzureichenden fachli-
chen wie paumldagogisch-didaktischen Voraussetzungen der Lehrpersonen dazu fuumlhrten dass der ICT-
Lehrplan nicht konsequent umgesetzt worden ist sondern weitestgehend vom Engagement und von
der ICT-Affinitaumlt der Lehrperson abhaumlngig war
Anders verortet werden die Anwendungskompetenzen Der Lehrplan sieht vor dass die Vermittlung
der Anwendungskompetenzen groumlsstenteils im Unterricht der Fachbereiche erfolgen soll Die Ver-
antwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet Die entspre-
chenden Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten der Fach-
bereichslehrplaumlne insbesondere im Lehrplan Sprachen Mathematik aber auch im Fachbereich
ldquoNatur - Mensch - Gesellschaftrdquo (NMG) und Bildnerisches Gestalten (BG)
Ob der Modullehrplan die erwuumlnschte Verbindlichkeit in der Schulpraxis mit den vorgesehenen
Rahmenbedingungen erzielen wird ist zurzeit noch offen Es ist darum sinnvoll ein Fach bdquoMedien
und Informatikldquo auch auf der Primarstufe zu einem spaumlteren Zeitpunkt nochmals zu pruumlfen (ERB Nr
60 S 3) dies umso mehr als bereits viele Kantone die Einfuumlhrung eines eigenen Fachs (mit eige-
nem Zeitgefaumlss) geplant haben (ZH ZG BE SG TG SO GL GR AI AR) (vgl D-EDK 2016)
332 Strukturelle Neuerungen auf der Sekundarstufe I
Im Gegensatz zur Primarschulstufe hat der Erziehungsrat des Kantons Schwyz beschlossen auf der
Sekundarstufe I bdquoMedien und Informatikldquo weiterhin als Fach zu verankern neu auch in der 2 Klas-
se aller Schulen der Sekundarstufe I Bislang war dies ausschliesslich in der 2 Klasse der Realschu-
le der dreiteiligen Sekundarstufe I der Fall
Der Bereich Anwendungskompetenzen soll jedoch auch auf der Sekundarstufe I wie vom Lehrplan
M+I vorgesehen groumlsstenteils im Unterricht anderer Faumlcher vermittelt werden Die entsprechenden
Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten anderer Faumlcher
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4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I
Der Kanton Schwyz hat die Rahmenbedingungen zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I autonom zu
definieren
41 Zeitlicher Umfang
In der Lektionentafel des Kantons Schwyz (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
wird der Umfang der hierfuumlr vorgesehenen Anzahl Lektionen fuumlr M+I als Fach auf der Sekundarstu-
fe I geregelt
Demgegenuumlber wird in der Lektionentafel der zeitliche Umfang fuumlr M+I auf der Primarstufe nicht
definiert da Medien und Informatik den Fachbereichen Deutsch bzw Mathematik subsummiert
werden und damit im Rahmen dieser bdquoglobalenldquo Lektionenanzahl (5-6 bzw 6-7) unterrichtet wer-
den sollen (vgl Tab 1 S 5)
Um den zeitlichen Umfang fuumlr die Lehrpersonen zu klaumlren und schuluumlbergreifend zu vereinheitli-
chen ist es wichtig den zeitlichen Umfang fuumlr Medien und Informatik zu definieren
Die D-EDK-Arbeitsgruppe bdquoICT und Medienldquo (welche den Lehrplan M+I entwickelt hat) geht in ihrem
bdquoSchlussbericht zu Medien und Informatik im Lehrplan 21ldquo (D-EDK 2015 S 14) davon aus dass
im 2 Zyklus (3-6 Klasse) ein zeitlicher Rahmen von insgesamt 2 Jahreswochenlektionen (insge-
samt 2 x 38 Einzellektionen) noumltig ist um die geforderten Kompetenzen aufbauen zu koumlnnen
Der Lehrplan M+I wurde so ausgestaltet dass dieser zeitliche Rahmen fuumlr seine Umsetzung noumltig
und realistisch ist Die Arbeitsgruppe betont bdquoDies setzt voraus dass fuumlr die Einfuumlhrung der Anwen-
dungskompetenzen in den Fachbereichen genuumlgend Zeit eingesetzt wird Die vorgegebenen Pla-
nungsannahmen stellen zudem das fuumlr die Umsetzung noumltige Minimum darldquo (S 15)
Fuumlr die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans M+I ist es absolut entscheidend dass der Kanton
Schwyz die hierfuumlr noumltigen Zeitgefaumlsse sicherstellt und vorgibt Dies ist unabhaumlngig davon ob M+I in
den Faumlchern Deutsch und Mathematik integriert wird oder spaumlter allenfalls als eigenes Fach gefuumlhrt
wird
1 Anzahl Lektionen in der 56 Klasse
In der 5 und 6 Klasse werden fuumlr den Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien und Infor-
matik insgesamt 38 Lektionen pro Schuljahr vorgesehen dh ca 19 Lektionen fuumlr Medienbildung
integriert im Fachbereich Deutsch und 19 Lektionen fuumlr Informatik integriert im Fachbereich Ma-
thematik
Diese Anzahl Lektionen fuumlr M+I ist fuumlr die betreffenden Lehrpersonen verbindlich
Die Lektionen die fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Faumlchern ein-
gesetzt werden zaumlhlen explizit nicht zu diesen 38 Lektionen
2 M+I im Kindergarten und in der 1-4 Klasse ohne Definition der Lektionenzahl
Im Kindergarten und in der 1-4 Klasse erfolgt der Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien
und Anwendung integriert in die versch Faumlcher ohne dass hierfuumlr eine explizite Anzahl an Lektionen
vorgegeben wird
3 Anwendungskompetenzen auf der Sekundarstufe I ohne Definition der Lektionenzahl
Auf der Sekundarstufe I werden die Anwendungskompetenzen neu in verschiedenen Faumlchern aufge-
baut (insb Deutsch Mathematik BG) Hierfuumlr wird keine explizite Anzahl an Lektionen vorgegeben
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4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
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Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
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MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
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7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 8 -
3 Lehrplan Medien und Informatik
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo2 ist Teil des Lehrplans 21 Dieser Modullehrplan bringt
fuumlr die gesamte Volksschule neue Inhalte und eine groumlssere Verbindlichkeit im Vergleich zum aktuell
guumlltigen Lehrplan bdquoICT in der Volksschuleldquo im Kanton Schwyz
31 Drei Kompetenzbereiche Medien Informatik und Anwendungskompetenzen
Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo definiert drei Bereiche in denen Schuumllerinnen und
Schuumller etwas uumlber digitale Medien lernen sollen
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a S 3)
Bereich Zielsetzungen
Medien Schuumllerinnen und Schuumller erwerben ein Verstaumlndnis fuumlr die Aufgabe und Bedeu-tung von Medien fuumlr Individuen sowie fuumlr die Gesellschaft fuumlr Wirtschaft Politik und Kultur Sie koumlnnen sich in einer rasch aumlndernden durch Medien und Infor-matiktechnologien gepraumlgten Welt orientieren traditionelle und neue Medien und Werkzeuge eigenstaumlndig kritisch und kompetent nutzen und die damit verbun-denen Chancen und Risiken einschaumltzen Sie kennen Verhaltensregeln und Rechtsgrundlagen fuumlr sicheres und sozial verantwortliches Verhalten in und mit Medien
Informatik Schuumllerinnen und Schuumller verstehen Grundkonzepte der automatisierten Verar-beitung Speicherung und Uumlbermittlung von Information darunter Methoden Daten zu organisieren und zu strukturieren auszuwerten und darzustellen Sie erwerben ein Grundverstaumlndnis wie Ablaumlufe alltagssprachlich grafisch und da-rauf aufbauend auch in einer formalisierten Sprache beschrieben werden koumln-nen und sie lernen einfache auf Informatik bezogene Loumlsungsstrategien in ver-schiedenen Lebensbereichen zu nutzen Dies traumlgt zum Verstaumlndnis der Informa-tionsgesellschaft bei und befaumlhigt sich an ihr aktiv zu beteiligen
Anwendungs-
kompetenzen
Schuumllerinnen und Schuumller erwerben grundlegendes Wissen zu Hard- und Soft-ware sowie zu digitalen Netzen das noumltig ist um einen Computer kompetent zu nutzen Sie erwerben Kompetenzen in der Nutzung von Informations- und Kom-munikationstechnologien fuumlr effektives Lernen und Handeln in verschiedenen Fach- und Lebensbereichen sowohl im Blick auf die Schule als auch auf den Alltag und die spaumltere Berufsarbeit
Obschon sich die drei Bereiche
gegenseitig bedingen und ergaumln-
zen ist es fuumlr die folgenden curri-
cularen Uumlberlegungen sinnvoll die
Bereiche auseinanderzuhalten
auch wenn die drei Aspekte im
konkreten Unterricht ndash insbesonde-
re in den unteren Schulstufen ndash im
Idealfall kombiniert werden
2 httpv-eflehrplanchindexphpcode=b|10|0ampla=yes
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo
(Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
- 9 -
Diese Aufteilung spiegelt den Grundgedanken wider dass Schuumllerinnen und Schuumller der digital ver-
netzten Welt aus verschiedenen Perspektiven begegnen sollen Im Februar 2016 wurde dies an einer
Klausurtagung auf Schloss Dagstuhl von einer Gruppe von Informatikdidaktikern und Medienpaumlda-
gogen in Form des sogenannten Dagstuhl-Dreiecks dargestellt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
311 Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive Wie wirkt das (= Medien)
Die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive untersucht die Wechselwirkungen der digitalen vernetzten
Welt mit Individuen und der Gesellschaft Sie geht z B den Fragen nach Wie wirken digitale Medi-
en auf Individuen und die Gesellschaft wie kann man Informationen beurteilen eigene Standpunkte
entwickeln und Einfluss auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen Wie koumln-
nen Gesellschaft und Individuen digitale Kultur und Kultivierung mitgestalten (Gesellschaft fuumlr
Informatik 2016)
312 Technologische Perspektive Wie funktioniert das
Die technologische Perspektive hinterfragt und bewertet die Funktionsweise der Systeme die die
digital vernetzte Welt ausmachen Sie gibt Antworten auf die Frage nach den Wirkprinzipien von
Systemen auf Fragen nach deren Erweiterungs- und Gestaltungsmoumlglichkeiten Sie erklaumlrt verschie-
dene Phaumlnomene mit immer wiederkehrenden Konzepten Dabei werden grundlegende Problemlouml-
sestrategien und -methoden vermittelt Sie schafft damit die technologischen Grundlagen und Hin-
tergrundwissen fuumlr die Mitgestaltung der digital vernetzten Welt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
313 Anwendungsbezogene Perspektive Wie nutze ich das
Die anwendungsbezogene Perspektive fokussiert auf die zielgerichtete Auswahl von Systemen und
deren effektive und effiziente Nutzung zur Umsetzung individueller und kooperativer Vorhaben Sie
geht Fragen nach wie und warum Werkzeuge ausgewaumlhlt und genutzt werden Dies erfordert eine
Orientierung hinsichtlich der vorhandenen Moumlglichkeiten und Funktionsumfaumlnge gaumlngiger Werkzeuge
in der jeweiligen Anwendungsdomaumlne und deren sichere Handhabung (Gesellschaft fuumlr Informatik
2016)
Zu beachten Es geht bei allen Perspektiven immer darum was Schuumllerinnen und Schuumller uumlber digi-
tale Medien wissen und was sie damit koumlnnen sollen Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo
definiert digitale Medien als Thema des Unterrichts nicht die Nutzung digitaler Medien als Werk-
zeuge im Unterricht
- 10 -
32 Inhaltliche Neuerungen
Der Lehrplan ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a) bringt gegenuumlber dem derzeit guumlltigen ICT-
Lehrplan bdquoICT an der Volksschuleldquo (Bildungsplanung Zentralschweiz 2004) erhebliche inhaltliche
Neuerungen mit sich Er sieht vor dass die Schuumllerinnen und Schuumller ab dem 1 Zyklus Kompeten-
zen in den drei Bereichen Medien Informatik und Anwendungskompetenzen aufbauen sodass sie
Medien kompetent sachgerecht und sozial verantwortlich nutzen koumlnnen
Wichtig zu wissen ist dass die Neuerungen auch umfassend die Sekundarstufe I betreffen Obwohl
es bereits bislang auf der Sekundarstufe I ein Fach bdquoInformatikldquo gegeben hat werden die folgenden
Ausfuumlhrungen zeigen dass dieses Gefaumlss praktisch nichts mehr mit dem zukuumlnftigen Fach bdquoMedien
und Informatikldquo zu tun hat Die Inhalte des bisherigen Fachs bdquoInformatikldquo werden kuumlnftig entweder
auf die Primarstufe vorverlegt (Tastaturschreiben) oder in die anderen Faumlcher der Sekundarstufe I
verschoben (Anwendungskompetenzen) waumlhrend das neue Fach bdquoMedien und Informatikldquo nun mit
neuen Inhalten aus der Medienbildung und Informatik gefuumlllt wird
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
321 Medien
Der Kompetenzbereich laquoMedienraquo des Lehrplans M+I umfasst vier Kompetenzen
1 Orientierung in der physischen Umwelt sowie in medialen und virtuellen Lebensraumlumen und
Verhalten entsprechend den Gesetzen Regeln und Wertesystemen
2 Reflexion und Nutzung von Medien Entschluumlsseln von Medienbeitraumlgen
3 Veroumlffentlichung von Gedanken Meinungen Erfahrungen und Wissen in Medienbeitraumlgen
unter Einbezug der Gesetze Regeln und Wertesysteme
4 Kommunikation und Kooperation mit anderen
Im Lehrplan wird ein sehr weit gefasster Medienbegriff verwendet der von individuellen Nachrichten
uumlber Kommunikationsmedien hin zu Massenmedien und sozialen Medien reicht Manche Themen
wie etwa Massenmedien wurden und werden im Fachbereich Deutsch aufgegriffen Einen Schwer-
punkt bildet dabei das ethisch und sozial richtige Verhalten im Umgang mit Medien (sogenannte
Medienbildung)
(
Tastaturschreiben
Anwendungs-
kompetenzen
(Textverarbeitung
Praumlsentieren
Tabellenkalkulation)
Medienbildung
Informatik
(ua Programmieren)
- 11 -
Medien wurden bereits im bisherigen Lehrplan thematisiert allerdings weniger im ICT-Lehrplan als
vielmehr im Lehrplan bdquoMensch und Umweltldquo im Rahmen des Arbeitsfelder bdquoMedienldquo (vgl BKZ
2000 S 28) Im Vordergrund standen zwar noch bdquoalteldquo analoge Medien (TV Video Comic Foto
Kassettengeraumlt) und Ziele wie zB bdquoden Kassettenrecorder in einem Interview richtig gebrauchenldquo
aber einige Zielsetzungen entsprechen weitgehend den Kompetenzen des neuen Lehrplans Medien
und Informatik so zB das Ziel dass die Schuumllerinnen und Schuumller ihr eigenes bdquoMedienverhalten
reflektieren Kriterien fuumlr eine aktive Selbstnutzung entwickeln und eigene Medienarbeit leistenldquo
oder bdquosich mit Entwicklung der Medien auseinandersetzen und ihre zentrale Bedeutung im alltaumlgli-
chen Leben aufzeigenldquo koumlnnen (aaO S 29 f)
Schon bisher hatten Lehrpersonen also die Aufgabe Medien zu thematisieren und Schuumllerinnen und
Schuumller dazu anzuregen sich mit medialen Inhalten wie Computerspielen Praumlsenz der Werbung
Manipulation Datenschutz Realitaumlt und Fiktion Identifikation und Rollenbild in den Medien ausei-
nanderzusetzen Berichte uumlber ein bestimmtes Ereignis in verschiedenen Massenmedien zu verglei-
chen und auch aktiv Medien (Zeitung Comic Video Houmlrspiel) zu gestalten Auch wenn im bisheri-
gen Lehrplan die Herausforderungen des Internets und der Sozialen Netzwerke noch nicht erwaumlhnt
werden stimmen doch einige grundsaumltzliche Zielsetzungen der bisherigen bdquoMedienkundeldquo mit den
aktuellen Kompetenzbeschreibungen uumlberein
Neu und entscheidend ist dass Kinder und Jugendliche die digitalen Medien nicht nur effizient
sondern auch kritisch und muumlndig nutzen koumlnnen Dies bedingt dass sie sich Gedanken zu den
Funktionen und Auswirkungen von Medien machen ndash und zwar auf persoumlnlicher wie auch auf gesell-
schaftlicher Ebene Hierbei geht es einerseits um juristische und ethische Aspekte der Mediennut-
zung d h um Themen wie Datenschutz Urheberrecht und Jugendmedienschutz ndash oder konkret um
die Privatsphaumlre das Recht am eigenen Bild Cybermobbing und Sexting usw Oder auch um Fragen
wie Bilder wirken und durch welche Tricks wir uns manipulieren lassen wie Medien arbeiten und
Nachrichten zustande kommen wie sich Suchmaschinen finanzieren usw (vgl Doumlbeli Honegger
2016a S 80)
Eine besondere Bedeutung im Bereich Medien kommt der aktiven Mediengestaltung zu Es ist fuumlr
den Lernerfolg entscheidend dass die Schuumllerinnen und Schuumller nicht nur ihre Mediennutzung re-
flektieren sondern insbesondere auch selber aktiv und kreativ Medien gestalten produzieren und
veroumlffentlichen Diese Handlungsorientierung sticht auch im Lehrplan M+I deutlich hervor Die
Schuumllerinnen und Schuumller sollen Medien und Medienbeitraumlge produzieren (MI13) Medien zum
Erstellen und Praumlsentieren ihrer Arbeiten einsetzen (zB Klassenzeitung Klassenblog Houmlrspiel Vi-
deoclip) oder Medieninhalte weiterverwenden und in Eigenproduktionen integrieren (zB Vortrag)
Medienbildung ohne aktive Mediengestaltung und-produktion ist vergleichbar mit Schwimmunter-
richt im Trockenen Den richtigen Umgang mit Datenschutz und Urheberrecht mit Gestaltungs-
regeln und der geeigneten Wahl von Bildern mit dem Verfassen von klaren und zielgruppenorientier-
ten Texten usw lernen Schuumllerinnen und Schuumller dann am besten wenn sie in der Schule die Gele-
genheit erhalten Medien zu produzieren und zu veroumlffentlichen vorzugsweise im Rahmen von Medi-
enprojekten
322 Informatik
Der Vergleich mit dem bisherigen ICT-Lehrplan macht deutlich dass im Bereich der Informatik voumlllig
neue Themen und Kompetenzen hinzukommen die in dieser Art erstmals in der 5 und 6 Klasse
aufzubauen sind Man kann eigentlich sagen dass ein komplett neuer Fachbereich auf der Primar-
stufe eingefuumlhrt wird bei dem die allermeisten Lehrpersonen nicht auf ihre Vorkenntnisse zuruumlck-
greifen koumlnnen weder aus ihrer eigenen Schulzeit noch aus ihrer Aus- und Weiterbildung
- 12 -
Der Kompetenzbereich bdquoInformatikldquo umfasst drei Kompetenzen
1 Daten darstellen strukturieren und auswerten
2 Problemstellungen analysieren Loumlsungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen
3 Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen verstehen und Kon-
zepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden
Die meisten Lehrpersonen koumlnnen sich noch kaum konkret vorstellen welche Kompetenzen und
Inhalte der Informatik sie kuumlnftig aus welchen Gruumlnden und auf welche Art und Weise vermitteln
sollen3
Wichtig Trotz identischer Bezeichnung hat dieses Fach kaum mehr Gemeinsamkeiten mit den In-
halten die bisher im Fach Informatik auf der Sekundarstufe I vermittelten worden sind Es geht zu-
kuumlnftig unter Informatik nicht um die Schulung gaumlngiger Anwendungsprogramme (Textverarbeitung
Tabellenkalkulation usw) und nicht um das Erlernen des Tastaturschreibens
Stattdessen sollen Grundkonzepte der Wissenschaft Informatik vermittelt werden die fuumlr das Ver-
staumlndnis der Informationsgesellschaft wichtig sind und zur Allgemeinbildung zaumlhlen
323 Anwendungskompetenzen
Der Kompetenzbereich bdquoAnwendungskompetenzenldquo wird in folgende drei Bereiche unterteilt
1 Handhabung
2 Recherche und Lernunterstuumltzung
3 Produktion und Praumlsentation
Konkret geht es um Anwendungen im Bereich der Textverarbeitung Tabellenkalkulation Praumlsentati-
onen Internetrecherche Bild- Audio- und Videobearbeitung (Multimedia)
Bei den Anwendungskompetenzen werden mit dem neuen Lehrplan M+I deutlich houmlhere Anforde-
rungen definiert Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen im 2 Zyklus insbesondere ab der 56 Klas-
se die Grundfunktionen von Geraumlten und Programmen zur Erstellung Bearbeitung und Gestaltung
(von Texten Tabellen Praumlsentationen Diagrammen Bildern usw) anwenden koumlnnen und im Inter-
net publizieren und zusammenarbeiten Sie sollen faumlhig sein Informationen aus verschiedenen
Quellen gezielt zu beschaffen auszuwaumlhlen und hinsichtlich der Qualitaumlt zu beurteilen
Auf der Sekundarstufe sollen diese Kompetenzen vertieft werden Umgekehrt koumlnnen Lehrpersonen
der Sekundarstufe I kuumlnftig davon ausgehen dass die neu eintretenden Schuumllerinnen und Schuumller
ab dem Schuljahr 201920 bereits uumlber grundlegende Anwendungskompetenzen verfuumlgen
Anwendungskompetenzen lassen sich nicht nebenbei vermitteln sondern muumlssen explizit eingefuumlhrt
werden So muss zum Beispiel eine systematische Datenablage wie auch das Strukturieren und Ge-
stalten von Praumlsentationen Texten oder Webseiten gelernt werden Um eine so eingefuumlhrte Anwen-
dung kompetent einsetzen zu koumlnnen braucht es die konkrete Nutzung in einem fachbezogenen
Kontext Dabei ist klar dass die Einfuumlhrung neuer Anwendungen nur dann zu nachhaltiger Kompe-
tenz fuumlhrt wenn die Anwendungen in der Folge auch regelmaumlssig genutzt werden
Eine grosse Schwierigkeit bei der Vermittlung von Anwendungskompetenzen ist der rasche Wandel
von Hard- und Software Meist sind die aktuell verwendeten Programme veraltet und durch eine
neue ersetzt worden bis die Schuumllerinnen und Schuumller die Schule verlassen Darum wird es wichtig
3 Verstaumlndliche Antworten auf diese Fragen gibt Doumlbeli Honegger (2016a S 83f) in seinem neuen Buch bdquoMehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Weltldquo Im Kapitel bdquoWozu Informatikldquo beschreibt er was unter Informatik verstanden wird aus welchen neun Gruumlnden Informatik bereits in der Primarschule zu vermitteln ist und wie Informatik bzw das bdquocomputational thinkingldquo zu unterrichten und begreifbar gemacht werden soll
- 13 -
sein dass den Schuumllerinnen und Schuumllern nicht prioritaumlr kurzlebiges Produktwissen vermittelt wird
also das Wissen daruumlber wo bei einem bestimmten Programm welche Funktion verfuumlgbar ist son-
dern grundlegende Prinzipien von Programmen die laumlngerfristig gelten So wurden zB Formatvorla-
gen zur einheitlichen Gestaltung von Dokumenten vor Jahrzehnten erfunden und sind nicht nur in
allen Textverarbeitungs- sondern auch in Tabellenkalkulations- und Praumlsentationsprogrammen ver-
fuumlgbar Es gilt die gemeinsamen Prinzipien herauszustreichen um uumlbertragbare Kenntnisse zu ver-
mitteln Zunehmend wichtiger wird auch sein dass die Lernenden Anwendungsprobleme dank ihres
Konzeptwissens und mithilfe des Internets selbst loumlsen koumlnnen (Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
33 Strukturelle Neuerungen
Der neue Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo ist ein sog Modullehrplan der faumlcheruumlbergreifende
Aufgaben der Schule beschreibt die nicht oder nur teilweise den Fachbereichen zugewiesen werden
koumlnnen Module sollen fuumlr einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau der Kompeten-
zen gewaumlhrleisten Im Unterschied zu Faumlchern verfuumlgen Module uumlber ein begrenztes nicht durchge-
hendes Zeitbudget (D-EDK 2014a S 1)
331 Strukturelle Neuerungen auf der Primarstufe
Mit der Einfuumlhrung des Modullehrplans wird der rein integrative Ansatz auf der Primarstufe endlich
durchbrochen Im Unterschied zum integrierten ICT-Lehrplan wird fuumlr die Umsetzung des Lehrplans
M+I eine wegweisende Lektionszahl (zumindest fuumlr die 56 Klasse) vorgegeben und die Zustaumlndig-
keit und Verantwortung fuumlr die Umsetzung des Lehrplans klar einem bestimmten Fach zugeordnet
Medien dem Fach Deutsch Informatik dem Fach Mathematik
Aufgrund der uumlber zehnjaumlhrigen Erfahrung mit dem bisherigen integrierten Lehrplan bdquoICT an der
Volksschuleldquo ist hinlaumlnglich bekannt dass fehlende Verbindlichkeiten keine klaren Fachzuordnun-
gen keine definierten Zeitgefaumlsse keine Benotung zusammen mit teilweise unzureichenden fachli-
chen wie paumldagogisch-didaktischen Voraussetzungen der Lehrpersonen dazu fuumlhrten dass der ICT-
Lehrplan nicht konsequent umgesetzt worden ist sondern weitestgehend vom Engagement und von
der ICT-Affinitaumlt der Lehrperson abhaumlngig war
Anders verortet werden die Anwendungskompetenzen Der Lehrplan sieht vor dass die Vermittlung
der Anwendungskompetenzen groumlsstenteils im Unterricht der Fachbereiche erfolgen soll Die Ver-
antwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet Die entspre-
chenden Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten der Fach-
bereichslehrplaumlne insbesondere im Lehrplan Sprachen Mathematik aber auch im Fachbereich
ldquoNatur - Mensch - Gesellschaftrdquo (NMG) und Bildnerisches Gestalten (BG)
Ob der Modullehrplan die erwuumlnschte Verbindlichkeit in der Schulpraxis mit den vorgesehenen
Rahmenbedingungen erzielen wird ist zurzeit noch offen Es ist darum sinnvoll ein Fach bdquoMedien
und Informatikldquo auch auf der Primarstufe zu einem spaumlteren Zeitpunkt nochmals zu pruumlfen (ERB Nr
60 S 3) dies umso mehr als bereits viele Kantone die Einfuumlhrung eines eigenen Fachs (mit eige-
nem Zeitgefaumlss) geplant haben (ZH ZG BE SG TG SO GL GR AI AR) (vgl D-EDK 2016)
332 Strukturelle Neuerungen auf der Sekundarstufe I
Im Gegensatz zur Primarschulstufe hat der Erziehungsrat des Kantons Schwyz beschlossen auf der
Sekundarstufe I bdquoMedien und Informatikldquo weiterhin als Fach zu verankern neu auch in der 2 Klas-
se aller Schulen der Sekundarstufe I Bislang war dies ausschliesslich in der 2 Klasse der Realschu-
le der dreiteiligen Sekundarstufe I der Fall
Der Bereich Anwendungskompetenzen soll jedoch auch auf der Sekundarstufe I wie vom Lehrplan
M+I vorgesehen groumlsstenteils im Unterricht anderer Faumlcher vermittelt werden Die entsprechenden
Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten anderer Faumlcher
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4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I
Der Kanton Schwyz hat die Rahmenbedingungen zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I autonom zu
definieren
41 Zeitlicher Umfang
In der Lektionentafel des Kantons Schwyz (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
wird der Umfang der hierfuumlr vorgesehenen Anzahl Lektionen fuumlr M+I als Fach auf der Sekundarstu-
fe I geregelt
Demgegenuumlber wird in der Lektionentafel der zeitliche Umfang fuumlr M+I auf der Primarstufe nicht
definiert da Medien und Informatik den Fachbereichen Deutsch bzw Mathematik subsummiert
werden und damit im Rahmen dieser bdquoglobalenldquo Lektionenanzahl (5-6 bzw 6-7) unterrichtet wer-
den sollen (vgl Tab 1 S 5)
Um den zeitlichen Umfang fuumlr die Lehrpersonen zu klaumlren und schuluumlbergreifend zu vereinheitli-
chen ist es wichtig den zeitlichen Umfang fuumlr Medien und Informatik zu definieren
Die D-EDK-Arbeitsgruppe bdquoICT und Medienldquo (welche den Lehrplan M+I entwickelt hat) geht in ihrem
bdquoSchlussbericht zu Medien und Informatik im Lehrplan 21ldquo (D-EDK 2015 S 14) davon aus dass
im 2 Zyklus (3-6 Klasse) ein zeitlicher Rahmen von insgesamt 2 Jahreswochenlektionen (insge-
samt 2 x 38 Einzellektionen) noumltig ist um die geforderten Kompetenzen aufbauen zu koumlnnen
Der Lehrplan M+I wurde so ausgestaltet dass dieser zeitliche Rahmen fuumlr seine Umsetzung noumltig
und realistisch ist Die Arbeitsgruppe betont bdquoDies setzt voraus dass fuumlr die Einfuumlhrung der Anwen-
dungskompetenzen in den Fachbereichen genuumlgend Zeit eingesetzt wird Die vorgegebenen Pla-
nungsannahmen stellen zudem das fuumlr die Umsetzung noumltige Minimum darldquo (S 15)
Fuumlr die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans M+I ist es absolut entscheidend dass der Kanton
Schwyz die hierfuumlr noumltigen Zeitgefaumlsse sicherstellt und vorgibt Dies ist unabhaumlngig davon ob M+I in
den Faumlchern Deutsch und Mathematik integriert wird oder spaumlter allenfalls als eigenes Fach gefuumlhrt
wird
1 Anzahl Lektionen in der 56 Klasse
In der 5 und 6 Klasse werden fuumlr den Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien und Infor-
matik insgesamt 38 Lektionen pro Schuljahr vorgesehen dh ca 19 Lektionen fuumlr Medienbildung
integriert im Fachbereich Deutsch und 19 Lektionen fuumlr Informatik integriert im Fachbereich Ma-
thematik
Diese Anzahl Lektionen fuumlr M+I ist fuumlr die betreffenden Lehrpersonen verbindlich
Die Lektionen die fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Faumlchern ein-
gesetzt werden zaumlhlen explizit nicht zu diesen 38 Lektionen
2 M+I im Kindergarten und in der 1-4 Klasse ohne Definition der Lektionenzahl
Im Kindergarten und in der 1-4 Klasse erfolgt der Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien
und Anwendung integriert in die versch Faumlcher ohne dass hierfuumlr eine explizite Anzahl an Lektionen
vorgegeben wird
3 Anwendungskompetenzen auf der Sekundarstufe I ohne Definition der Lektionenzahl
Auf der Sekundarstufe I werden die Anwendungskompetenzen neu in verschiedenen Faumlchern aufge-
baut (insb Deutsch Mathematik BG) Hierfuumlr wird keine explizite Anzahl an Lektionen vorgegeben
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4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
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Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
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MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
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8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
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Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 9 -
Diese Aufteilung spiegelt den Grundgedanken wider dass Schuumllerinnen und Schuumller der digital ver-
netzten Welt aus verschiedenen Perspektiven begegnen sollen Im Februar 2016 wurde dies an einer
Klausurtagung auf Schloss Dagstuhl von einer Gruppe von Informatikdidaktikern und Medienpaumlda-
gogen in Form des sogenannten Dagstuhl-Dreiecks dargestellt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
311 Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive Wie wirkt das (= Medien)
Die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive untersucht die Wechselwirkungen der digitalen vernetzten
Welt mit Individuen und der Gesellschaft Sie geht z B den Fragen nach Wie wirken digitale Medi-
en auf Individuen und die Gesellschaft wie kann man Informationen beurteilen eigene Standpunkte
entwickeln und Einfluss auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen Wie koumln-
nen Gesellschaft und Individuen digitale Kultur und Kultivierung mitgestalten (Gesellschaft fuumlr
Informatik 2016)
312 Technologische Perspektive Wie funktioniert das
Die technologische Perspektive hinterfragt und bewertet die Funktionsweise der Systeme die die
digital vernetzte Welt ausmachen Sie gibt Antworten auf die Frage nach den Wirkprinzipien von
Systemen auf Fragen nach deren Erweiterungs- und Gestaltungsmoumlglichkeiten Sie erklaumlrt verschie-
dene Phaumlnomene mit immer wiederkehrenden Konzepten Dabei werden grundlegende Problemlouml-
sestrategien und -methoden vermittelt Sie schafft damit die technologischen Grundlagen und Hin-
tergrundwissen fuumlr die Mitgestaltung der digital vernetzten Welt (Gesellschaft fuumlr Informatik 2016)
313 Anwendungsbezogene Perspektive Wie nutze ich das
Die anwendungsbezogene Perspektive fokussiert auf die zielgerichtete Auswahl von Systemen und
deren effektive und effiziente Nutzung zur Umsetzung individueller und kooperativer Vorhaben Sie
geht Fragen nach wie und warum Werkzeuge ausgewaumlhlt und genutzt werden Dies erfordert eine
Orientierung hinsichtlich der vorhandenen Moumlglichkeiten und Funktionsumfaumlnge gaumlngiger Werkzeuge
in der jeweiligen Anwendungsdomaumlne und deren sichere Handhabung (Gesellschaft fuumlr Informatik
2016)
Zu beachten Es geht bei allen Perspektiven immer darum was Schuumllerinnen und Schuumller uumlber digi-
tale Medien wissen und was sie damit koumlnnen sollen Der Modullehrplan bdquoMedien und Informatikldquo
definiert digitale Medien als Thema des Unterrichts nicht die Nutzung digitaler Medien als Werk-
zeuge im Unterricht
- 10 -
32 Inhaltliche Neuerungen
Der Lehrplan ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a) bringt gegenuumlber dem derzeit guumlltigen ICT-
Lehrplan bdquoICT an der Volksschuleldquo (Bildungsplanung Zentralschweiz 2004) erhebliche inhaltliche
Neuerungen mit sich Er sieht vor dass die Schuumllerinnen und Schuumller ab dem 1 Zyklus Kompeten-
zen in den drei Bereichen Medien Informatik und Anwendungskompetenzen aufbauen sodass sie
Medien kompetent sachgerecht und sozial verantwortlich nutzen koumlnnen
Wichtig zu wissen ist dass die Neuerungen auch umfassend die Sekundarstufe I betreffen Obwohl
es bereits bislang auf der Sekundarstufe I ein Fach bdquoInformatikldquo gegeben hat werden die folgenden
Ausfuumlhrungen zeigen dass dieses Gefaumlss praktisch nichts mehr mit dem zukuumlnftigen Fach bdquoMedien
und Informatikldquo zu tun hat Die Inhalte des bisherigen Fachs bdquoInformatikldquo werden kuumlnftig entweder
auf die Primarstufe vorverlegt (Tastaturschreiben) oder in die anderen Faumlcher der Sekundarstufe I
verschoben (Anwendungskompetenzen) waumlhrend das neue Fach bdquoMedien und Informatikldquo nun mit
neuen Inhalten aus der Medienbildung und Informatik gefuumlllt wird
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
321 Medien
Der Kompetenzbereich laquoMedienraquo des Lehrplans M+I umfasst vier Kompetenzen
1 Orientierung in der physischen Umwelt sowie in medialen und virtuellen Lebensraumlumen und
Verhalten entsprechend den Gesetzen Regeln und Wertesystemen
2 Reflexion und Nutzung von Medien Entschluumlsseln von Medienbeitraumlgen
3 Veroumlffentlichung von Gedanken Meinungen Erfahrungen und Wissen in Medienbeitraumlgen
unter Einbezug der Gesetze Regeln und Wertesysteme
4 Kommunikation und Kooperation mit anderen
Im Lehrplan wird ein sehr weit gefasster Medienbegriff verwendet der von individuellen Nachrichten
uumlber Kommunikationsmedien hin zu Massenmedien und sozialen Medien reicht Manche Themen
wie etwa Massenmedien wurden und werden im Fachbereich Deutsch aufgegriffen Einen Schwer-
punkt bildet dabei das ethisch und sozial richtige Verhalten im Umgang mit Medien (sogenannte
Medienbildung)
(
Tastaturschreiben
Anwendungs-
kompetenzen
(Textverarbeitung
Praumlsentieren
Tabellenkalkulation)
Medienbildung
Informatik
(ua Programmieren)
- 11 -
Medien wurden bereits im bisherigen Lehrplan thematisiert allerdings weniger im ICT-Lehrplan als
vielmehr im Lehrplan bdquoMensch und Umweltldquo im Rahmen des Arbeitsfelder bdquoMedienldquo (vgl BKZ
2000 S 28) Im Vordergrund standen zwar noch bdquoalteldquo analoge Medien (TV Video Comic Foto
Kassettengeraumlt) und Ziele wie zB bdquoden Kassettenrecorder in einem Interview richtig gebrauchenldquo
aber einige Zielsetzungen entsprechen weitgehend den Kompetenzen des neuen Lehrplans Medien
und Informatik so zB das Ziel dass die Schuumllerinnen und Schuumller ihr eigenes bdquoMedienverhalten
reflektieren Kriterien fuumlr eine aktive Selbstnutzung entwickeln und eigene Medienarbeit leistenldquo
oder bdquosich mit Entwicklung der Medien auseinandersetzen und ihre zentrale Bedeutung im alltaumlgli-
chen Leben aufzeigenldquo koumlnnen (aaO S 29 f)
Schon bisher hatten Lehrpersonen also die Aufgabe Medien zu thematisieren und Schuumllerinnen und
Schuumller dazu anzuregen sich mit medialen Inhalten wie Computerspielen Praumlsenz der Werbung
Manipulation Datenschutz Realitaumlt und Fiktion Identifikation und Rollenbild in den Medien ausei-
nanderzusetzen Berichte uumlber ein bestimmtes Ereignis in verschiedenen Massenmedien zu verglei-
chen und auch aktiv Medien (Zeitung Comic Video Houmlrspiel) zu gestalten Auch wenn im bisheri-
gen Lehrplan die Herausforderungen des Internets und der Sozialen Netzwerke noch nicht erwaumlhnt
werden stimmen doch einige grundsaumltzliche Zielsetzungen der bisherigen bdquoMedienkundeldquo mit den
aktuellen Kompetenzbeschreibungen uumlberein
Neu und entscheidend ist dass Kinder und Jugendliche die digitalen Medien nicht nur effizient
sondern auch kritisch und muumlndig nutzen koumlnnen Dies bedingt dass sie sich Gedanken zu den
Funktionen und Auswirkungen von Medien machen ndash und zwar auf persoumlnlicher wie auch auf gesell-
schaftlicher Ebene Hierbei geht es einerseits um juristische und ethische Aspekte der Mediennut-
zung d h um Themen wie Datenschutz Urheberrecht und Jugendmedienschutz ndash oder konkret um
die Privatsphaumlre das Recht am eigenen Bild Cybermobbing und Sexting usw Oder auch um Fragen
wie Bilder wirken und durch welche Tricks wir uns manipulieren lassen wie Medien arbeiten und
Nachrichten zustande kommen wie sich Suchmaschinen finanzieren usw (vgl Doumlbeli Honegger
2016a S 80)
Eine besondere Bedeutung im Bereich Medien kommt der aktiven Mediengestaltung zu Es ist fuumlr
den Lernerfolg entscheidend dass die Schuumllerinnen und Schuumller nicht nur ihre Mediennutzung re-
flektieren sondern insbesondere auch selber aktiv und kreativ Medien gestalten produzieren und
veroumlffentlichen Diese Handlungsorientierung sticht auch im Lehrplan M+I deutlich hervor Die
Schuumllerinnen und Schuumller sollen Medien und Medienbeitraumlge produzieren (MI13) Medien zum
Erstellen und Praumlsentieren ihrer Arbeiten einsetzen (zB Klassenzeitung Klassenblog Houmlrspiel Vi-
deoclip) oder Medieninhalte weiterverwenden und in Eigenproduktionen integrieren (zB Vortrag)
Medienbildung ohne aktive Mediengestaltung und-produktion ist vergleichbar mit Schwimmunter-
richt im Trockenen Den richtigen Umgang mit Datenschutz und Urheberrecht mit Gestaltungs-
regeln und der geeigneten Wahl von Bildern mit dem Verfassen von klaren und zielgruppenorientier-
ten Texten usw lernen Schuumllerinnen und Schuumller dann am besten wenn sie in der Schule die Gele-
genheit erhalten Medien zu produzieren und zu veroumlffentlichen vorzugsweise im Rahmen von Medi-
enprojekten
322 Informatik
Der Vergleich mit dem bisherigen ICT-Lehrplan macht deutlich dass im Bereich der Informatik voumlllig
neue Themen und Kompetenzen hinzukommen die in dieser Art erstmals in der 5 und 6 Klasse
aufzubauen sind Man kann eigentlich sagen dass ein komplett neuer Fachbereich auf der Primar-
stufe eingefuumlhrt wird bei dem die allermeisten Lehrpersonen nicht auf ihre Vorkenntnisse zuruumlck-
greifen koumlnnen weder aus ihrer eigenen Schulzeit noch aus ihrer Aus- und Weiterbildung
- 12 -
Der Kompetenzbereich bdquoInformatikldquo umfasst drei Kompetenzen
1 Daten darstellen strukturieren und auswerten
2 Problemstellungen analysieren Loumlsungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen
3 Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen verstehen und Kon-
zepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden
Die meisten Lehrpersonen koumlnnen sich noch kaum konkret vorstellen welche Kompetenzen und
Inhalte der Informatik sie kuumlnftig aus welchen Gruumlnden und auf welche Art und Weise vermitteln
sollen3
Wichtig Trotz identischer Bezeichnung hat dieses Fach kaum mehr Gemeinsamkeiten mit den In-
halten die bisher im Fach Informatik auf der Sekundarstufe I vermittelten worden sind Es geht zu-
kuumlnftig unter Informatik nicht um die Schulung gaumlngiger Anwendungsprogramme (Textverarbeitung
Tabellenkalkulation usw) und nicht um das Erlernen des Tastaturschreibens
Stattdessen sollen Grundkonzepte der Wissenschaft Informatik vermittelt werden die fuumlr das Ver-
staumlndnis der Informationsgesellschaft wichtig sind und zur Allgemeinbildung zaumlhlen
323 Anwendungskompetenzen
Der Kompetenzbereich bdquoAnwendungskompetenzenldquo wird in folgende drei Bereiche unterteilt
1 Handhabung
2 Recherche und Lernunterstuumltzung
3 Produktion und Praumlsentation
Konkret geht es um Anwendungen im Bereich der Textverarbeitung Tabellenkalkulation Praumlsentati-
onen Internetrecherche Bild- Audio- und Videobearbeitung (Multimedia)
Bei den Anwendungskompetenzen werden mit dem neuen Lehrplan M+I deutlich houmlhere Anforde-
rungen definiert Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen im 2 Zyklus insbesondere ab der 56 Klas-
se die Grundfunktionen von Geraumlten und Programmen zur Erstellung Bearbeitung und Gestaltung
(von Texten Tabellen Praumlsentationen Diagrammen Bildern usw) anwenden koumlnnen und im Inter-
net publizieren und zusammenarbeiten Sie sollen faumlhig sein Informationen aus verschiedenen
Quellen gezielt zu beschaffen auszuwaumlhlen und hinsichtlich der Qualitaumlt zu beurteilen
Auf der Sekundarstufe sollen diese Kompetenzen vertieft werden Umgekehrt koumlnnen Lehrpersonen
der Sekundarstufe I kuumlnftig davon ausgehen dass die neu eintretenden Schuumllerinnen und Schuumller
ab dem Schuljahr 201920 bereits uumlber grundlegende Anwendungskompetenzen verfuumlgen
Anwendungskompetenzen lassen sich nicht nebenbei vermitteln sondern muumlssen explizit eingefuumlhrt
werden So muss zum Beispiel eine systematische Datenablage wie auch das Strukturieren und Ge-
stalten von Praumlsentationen Texten oder Webseiten gelernt werden Um eine so eingefuumlhrte Anwen-
dung kompetent einsetzen zu koumlnnen braucht es die konkrete Nutzung in einem fachbezogenen
Kontext Dabei ist klar dass die Einfuumlhrung neuer Anwendungen nur dann zu nachhaltiger Kompe-
tenz fuumlhrt wenn die Anwendungen in der Folge auch regelmaumlssig genutzt werden
Eine grosse Schwierigkeit bei der Vermittlung von Anwendungskompetenzen ist der rasche Wandel
von Hard- und Software Meist sind die aktuell verwendeten Programme veraltet und durch eine
neue ersetzt worden bis die Schuumllerinnen und Schuumller die Schule verlassen Darum wird es wichtig
3 Verstaumlndliche Antworten auf diese Fragen gibt Doumlbeli Honegger (2016a S 83f) in seinem neuen Buch bdquoMehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Weltldquo Im Kapitel bdquoWozu Informatikldquo beschreibt er was unter Informatik verstanden wird aus welchen neun Gruumlnden Informatik bereits in der Primarschule zu vermitteln ist und wie Informatik bzw das bdquocomputational thinkingldquo zu unterrichten und begreifbar gemacht werden soll
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sein dass den Schuumllerinnen und Schuumllern nicht prioritaumlr kurzlebiges Produktwissen vermittelt wird
also das Wissen daruumlber wo bei einem bestimmten Programm welche Funktion verfuumlgbar ist son-
dern grundlegende Prinzipien von Programmen die laumlngerfristig gelten So wurden zB Formatvorla-
gen zur einheitlichen Gestaltung von Dokumenten vor Jahrzehnten erfunden und sind nicht nur in
allen Textverarbeitungs- sondern auch in Tabellenkalkulations- und Praumlsentationsprogrammen ver-
fuumlgbar Es gilt die gemeinsamen Prinzipien herauszustreichen um uumlbertragbare Kenntnisse zu ver-
mitteln Zunehmend wichtiger wird auch sein dass die Lernenden Anwendungsprobleme dank ihres
Konzeptwissens und mithilfe des Internets selbst loumlsen koumlnnen (Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
33 Strukturelle Neuerungen
Der neue Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo ist ein sog Modullehrplan der faumlcheruumlbergreifende
Aufgaben der Schule beschreibt die nicht oder nur teilweise den Fachbereichen zugewiesen werden
koumlnnen Module sollen fuumlr einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau der Kompeten-
zen gewaumlhrleisten Im Unterschied zu Faumlchern verfuumlgen Module uumlber ein begrenztes nicht durchge-
hendes Zeitbudget (D-EDK 2014a S 1)
331 Strukturelle Neuerungen auf der Primarstufe
Mit der Einfuumlhrung des Modullehrplans wird der rein integrative Ansatz auf der Primarstufe endlich
durchbrochen Im Unterschied zum integrierten ICT-Lehrplan wird fuumlr die Umsetzung des Lehrplans
M+I eine wegweisende Lektionszahl (zumindest fuumlr die 56 Klasse) vorgegeben und die Zustaumlndig-
keit und Verantwortung fuumlr die Umsetzung des Lehrplans klar einem bestimmten Fach zugeordnet
Medien dem Fach Deutsch Informatik dem Fach Mathematik
Aufgrund der uumlber zehnjaumlhrigen Erfahrung mit dem bisherigen integrierten Lehrplan bdquoICT an der
Volksschuleldquo ist hinlaumlnglich bekannt dass fehlende Verbindlichkeiten keine klaren Fachzuordnun-
gen keine definierten Zeitgefaumlsse keine Benotung zusammen mit teilweise unzureichenden fachli-
chen wie paumldagogisch-didaktischen Voraussetzungen der Lehrpersonen dazu fuumlhrten dass der ICT-
Lehrplan nicht konsequent umgesetzt worden ist sondern weitestgehend vom Engagement und von
der ICT-Affinitaumlt der Lehrperson abhaumlngig war
Anders verortet werden die Anwendungskompetenzen Der Lehrplan sieht vor dass die Vermittlung
der Anwendungskompetenzen groumlsstenteils im Unterricht der Fachbereiche erfolgen soll Die Ver-
antwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet Die entspre-
chenden Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten der Fach-
bereichslehrplaumlne insbesondere im Lehrplan Sprachen Mathematik aber auch im Fachbereich
ldquoNatur - Mensch - Gesellschaftrdquo (NMG) und Bildnerisches Gestalten (BG)
Ob der Modullehrplan die erwuumlnschte Verbindlichkeit in der Schulpraxis mit den vorgesehenen
Rahmenbedingungen erzielen wird ist zurzeit noch offen Es ist darum sinnvoll ein Fach bdquoMedien
und Informatikldquo auch auf der Primarstufe zu einem spaumlteren Zeitpunkt nochmals zu pruumlfen (ERB Nr
60 S 3) dies umso mehr als bereits viele Kantone die Einfuumlhrung eines eigenen Fachs (mit eige-
nem Zeitgefaumlss) geplant haben (ZH ZG BE SG TG SO GL GR AI AR) (vgl D-EDK 2016)
332 Strukturelle Neuerungen auf der Sekundarstufe I
Im Gegensatz zur Primarschulstufe hat der Erziehungsrat des Kantons Schwyz beschlossen auf der
Sekundarstufe I bdquoMedien und Informatikldquo weiterhin als Fach zu verankern neu auch in der 2 Klas-
se aller Schulen der Sekundarstufe I Bislang war dies ausschliesslich in der 2 Klasse der Realschu-
le der dreiteiligen Sekundarstufe I der Fall
Der Bereich Anwendungskompetenzen soll jedoch auch auf der Sekundarstufe I wie vom Lehrplan
M+I vorgesehen groumlsstenteils im Unterricht anderer Faumlcher vermittelt werden Die entsprechenden
Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten anderer Faumlcher
- 14 -
4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I
Der Kanton Schwyz hat die Rahmenbedingungen zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I autonom zu
definieren
41 Zeitlicher Umfang
In der Lektionentafel des Kantons Schwyz (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
wird der Umfang der hierfuumlr vorgesehenen Anzahl Lektionen fuumlr M+I als Fach auf der Sekundarstu-
fe I geregelt
Demgegenuumlber wird in der Lektionentafel der zeitliche Umfang fuumlr M+I auf der Primarstufe nicht
definiert da Medien und Informatik den Fachbereichen Deutsch bzw Mathematik subsummiert
werden und damit im Rahmen dieser bdquoglobalenldquo Lektionenanzahl (5-6 bzw 6-7) unterrichtet wer-
den sollen (vgl Tab 1 S 5)
Um den zeitlichen Umfang fuumlr die Lehrpersonen zu klaumlren und schuluumlbergreifend zu vereinheitli-
chen ist es wichtig den zeitlichen Umfang fuumlr Medien und Informatik zu definieren
Die D-EDK-Arbeitsgruppe bdquoICT und Medienldquo (welche den Lehrplan M+I entwickelt hat) geht in ihrem
bdquoSchlussbericht zu Medien und Informatik im Lehrplan 21ldquo (D-EDK 2015 S 14) davon aus dass
im 2 Zyklus (3-6 Klasse) ein zeitlicher Rahmen von insgesamt 2 Jahreswochenlektionen (insge-
samt 2 x 38 Einzellektionen) noumltig ist um die geforderten Kompetenzen aufbauen zu koumlnnen
Der Lehrplan M+I wurde so ausgestaltet dass dieser zeitliche Rahmen fuumlr seine Umsetzung noumltig
und realistisch ist Die Arbeitsgruppe betont bdquoDies setzt voraus dass fuumlr die Einfuumlhrung der Anwen-
dungskompetenzen in den Fachbereichen genuumlgend Zeit eingesetzt wird Die vorgegebenen Pla-
nungsannahmen stellen zudem das fuumlr die Umsetzung noumltige Minimum darldquo (S 15)
Fuumlr die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans M+I ist es absolut entscheidend dass der Kanton
Schwyz die hierfuumlr noumltigen Zeitgefaumlsse sicherstellt und vorgibt Dies ist unabhaumlngig davon ob M+I in
den Faumlchern Deutsch und Mathematik integriert wird oder spaumlter allenfalls als eigenes Fach gefuumlhrt
wird
1 Anzahl Lektionen in der 56 Klasse
In der 5 und 6 Klasse werden fuumlr den Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien und Infor-
matik insgesamt 38 Lektionen pro Schuljahr vorgesehen dh ca 19 Lektionen fuumlr Medienbildung
integriert im Fachbereich Deutsch und 19 Lektionen fuumlr Informatik integriert im Fachbereich Ma-
thematik
Diese Anzahl Lektionen fuumlr M+I ist fuumlr die betreffenden Lehrpersonen verbindlich
Die Lektionen die fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Faumlchern ein-
gesetzt werden zaumlhlen explizit nicht zu diesen 38 Lektionen
2 M+I im Kindergarten und in der 1-4 Klasse ohne Definition der Lektionenzahl
Im Kindergarten und in der 1-4 Klasse erfolgt der Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien
und Anwendung integriert in die versch Faumlcher ohne dass hierfuumlr eine explizite Anzahl an Lektionen
vorgegeben wird
3 Anwendungskompetenzen auf der Sekundarstufe I ohne Definition der Lektionenzahl
Auf der Sekundarstufe I werden die Anwendungskompetenzen neu in verschiedenen Faumlchern aufge-
baut (insb Deutsch Mathematik BG) Hierfuumlr wird keine explizite Anzahl an Lektionen vorgegeben
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4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
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Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
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MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
- 24 -
6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
- 25 -
Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
- 26 -
Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Erziehungsrat des Kantons Schwyz (2015) Einfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton
Schwyz Rahmenbedingungen des Erziehungsrates Schwyz Online verfuumlgbar unter
httpwwwszchdocumentsERB_Umsetzung_Bericht_15_Verzeichnispdf [15072016]
Erziehungsrat des Kantons Schwyz (2012) ERB Nr 75 ICT-Strategie an den Volksschulen des Kan-
tons Schwyz Bildungsdepartement Schwyz
Gesellschaft fuumlr Informatik (2016) Dagstuhl-Erklaumlrung Bildung in der digitalen vernetzten Welt
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Hielscher M (2016) Lernumgebungen Uumlbersicht uumlber Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Pro-
grammieren Online verfuumlgbar unter httpwwwprogrammingwikideLernumgebungen
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ICT-Strategiekommission des Kantons Schwyz (2011) ICT-Strategie an den Volksschulen des Kan-
tons Schwyz Online verfuumlgbar unter httpwwwszchdocumentsAVS-Schwyz_ICT-Strategie-
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Ingold U (2015) Die Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hin-
blick auf die Implementierung des Lehrplans 21 Rapperswil ILZ Online verfuumlgbar unter
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 10 -
32 Inhaltliche Neuerungen
Der Lehrplan ldquoMedien und Informatikrdquo (D-EDK 2014a) bringt gegenuumlber dem derzeit guumlltigen ICT-
Lehrplan bdquoICT an der Volksschuleldquo (Bildungsplanung Zentralschweiz 2004) erhebliche inhaltliche
Neuerungen mit sich Er sieht vor dass die Schuumllerinnen und Schuumller ab dem 1 Zyklus Kompeten-
zen in den drei Bereichen Medien Informatik und Anwendungskompetenzen aufbauen sodass sie
Medien kompetent sachgerecht und sozial verantwortlich nutzen koumlnnen
Wichtig zu wissen ist dass die Neuerungen auch umfassend die Sekundarstufe I betreffen Obwohl
es bereits bislang auf der Sekundarstufe I ein Fach bdquoInformatikldquo gegeben hat werden die folgenden
Ausfuumlhrungen zeigen dass dieses Gefaumlss praktisch nichts mehr mit dem zukuumlnftigen Fach bdquoMedien
und Informatikldquo zu tun hat Die Inhalte des bisherigen Fachs bdquoInformatikldquo werden kuumlnftig entweder
auf die Primarstufe vorverlegt (Tastaturschreiben) oder in die anderen Faumlcher der Sekundarstufe I
verschoben (Anwendungskompetenzen) waumlhrend das neue Fach bdquoMedien und Informatikldquo nun mit
neuen Inhalten aus der Medienbildung und Informatik gefuumlllt wird
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
321 Medien
Der Kompetenzbereich laquoMedienraquo des Lehrplans M+I umfasst vier Kompetenzen
1 Orientierung in der physischen Umwelt sowie in medialen und virtuellen Lebensraumlumen und
Verhalten entsprechend den Gesetzen Regeln und Wertesystemen
2 Reflexion und Nutzung von Medien Entschluumlsseln von Medienbeitraumlgen
3 Veroumlffentlichung von Gedanken Meinungen Erfahrungen und Wissen in Medienbeitraumlgen
unter Einbezug der Gesetze Regeln und Wertesysteme
4 Kommunikation und Kooperation mit anderen
Im Lehrplan wird ein sehr weit gefasster Medienbegriff verwendet der von individuellen Nachrichten
uumlber Kommunikationsmedien hin zu Massenmedien und sozialen Medien reicht Manche Themen
wie etwa Massenmedien wurden und werden im Fachbereich Deutsch aufgegriffen Einen Schwer-
punkt bildet dabei das ethisch und sozial richtige Verhalten im Umgang mit Medien (sogenannte
Medienbildung)
(
Tastaturschreiben
Anwendungs-
kompetenzen
(Textverarbeitung
Praumlsentieren
Tabellenkalkulation)
Medienbildung
Informatik
(ua Programmieren)
- 11 -
Medien wurden bereits im bisherigen Lehrplan thematisiert allerdings weniger im ICT-Lehrplan als
vielmehr im Lehrplan bdquoMensch und Umweltldquo im Rahmen des Arbeitsfelder bdquoMedienldquo (vgl BKZ
2000 S 28) Im Vordergrund standen zwar noch bdquoalteldquo analoge Medien (TV Video Comic Foto
Kassettengeraumlt) und Ziele wie zB bdquoden Kassettenrecorder in einem Interview richtig gebrauchenldquo
aber einige Zielsetzungen entsprechen weitgehend den Kompetenzen des neuen Lehrplans Medien
und Informatik so zB das Ziel dass die Schuumllerinnen und Schuumller ihr eigenes bdquoMedienverhalten
reflektieren Kriterien fuumlr eine aktive Selbstnutzung entwickeln und eigene Medienarbeit leistenldquo
oder bdquosich mit Entwicklung der Medien auseinandersetzen und ihre zentrale Bedeutung im alltaumlgli-
chen Leben aufzeigenldquo koumlnnen (aaO S 29 f)
Schon bisher hatten Lehrpersonen also die Aufgabe Medien zu thematisieren und Schuumllerinnen und
Schuumller dazu anzuregen sich mit medialen Inhalten wie Computerspielen Praumlsenz der Werbung
Manipulation Datenschutz Realitaumlt und Fiktion Identifikation und Rollenbild in den Medien ausei-
nanderzusetzen Berichte uumlber ein bestimmtes Ereignis in verschiedenen Massenmedien zu verglei-
chen und auch aktiv Medien (Zeitung Comic Video Houmlrspiel) zu gestalten Auch wenn im bisheri-
gen Lehrplan die Herausforderungen des Internets und der Sozialen Netzwerke noch nicht erwaumlhnt
werden stimmen doch einige grundsaumltzliche Zielsetzungen der bisherigen bdquoMedienkundeldquo mit den
aktuellen Kompetenzbeschreibungen uumlberein
Neu und entscheidend ist dass Kinder und Jugendliche die digitalen Medien nicht nur effizient
sondern auch kritisch und muumlndig nutzen koumlnnen Dies bedingt dass sie sich Gedanken zu den
Funktionen und Auswirkungen von Medien machen ndash und zwar auf persoumlnlicher wie auch auf gesell-
schaftlicher Ebene Hierbei geht es einerseits um juristische und ethische Aspekte der Mediennut-
zung d h um Themen wie Datenschutz Urheberrecht und Jugendmedienschutz ndash oder konkret um
die Privatsphaumlre das Recht am eigenen Bild Cybermobbing und Sexting usw Oder auch um Fragen
wie Bilder wirken und durch welche Tricks wir uns manipulieren lassen wie Medien arbeiten und
Nachrichten zustande kommen wie sich Suchmaschinen finanzieren usw (vgl Doumlbeli Honegger
2016a S 80)
Eine besondere Bedeutung im Bereich Medien kommt der aktiven Mediengestaltung zu Es ist fuumlr
den Lernerfolg entscheidend dass die Schuumllerinnen und Schuumller nicht nur ihre Mediennutzung re-
flektieren sondern insbesondere auch selber aktiv und kreativ Medien gestalten produzieren und
veroumlffentlichen Diese Handlungsorientierung sticht auch im Lehrplan M+I deutlich hervor Die
Schuumllerinnen und Schuumller sollen Medien und Medienbeitraumlge produzieren (MI13) Medien zum
Erstellen und Praumlsentieren ihrer Arbeiten einsetzen (zB Klassenzeitung Klassenblog Houmlrspiel Vi-
deoclip) oder Medieninhalte weiterverwenden und in Eigenproduktionen integrieren (zB Vortrag)
Medienbildung ohne aktive Mediengestaltung und-produktion ist vergleichbar mit Schwimmunter-
richt im Trockenen Den richtigen Umgang mit Datenschutz und Urheberrecht mit Gestaltungs-
regeln und der geeigneten Wahl von Bildern mit dem Verfassen von klaren und zielgruppenorientier-
ten Texten usw lernen Schuumllerinnen und Schuumller dann am besten wenn sie in der Schule die Gele-
genheit erhalten Medien zu produzieren und zu veroumlffentlichen vorzugsweise im Rahmen von Medi-
enprojekten
322 Informatik
Der Vergleich mit dem bisherigen ICT-Lehrplan macht deutlich dass im Bereich der Informatik voumlllig
neue Themen und Kompetenzen hinzukommen die in dieser Art erstmals in der 5 und 6 Klasse
aufzubauen sind Man kann eigentlich sagen dass ein komplett neuer Fachbereich auf der Primar-
stufe eingefuumlhrt wird bei dem die allermeisten Lehrpersonen nicht auf ihre Vorkenntnisse zuruumlck-
greifen koumlnnen weder aus ihrer eigenen Schulzeit noch aus ihrer Aus- und Weiterbildung
- 12 -
Der Kompetenzbereich bdquoInformatikldquo umfasst drei Kompetenzen
1 Daten darstellen strukturieren und auswerten
2 Problemstellungen analysieren Loumlsungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen
3 Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen verstehen und Kon-
zepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden
Die meisten Lehrpersonen koumlnnen sich noch kaum konkret vorstellen welche Kompetenzen und
Inhalte der Informatik sie kuumlnftig aus welchen Gruumlnden und auf welche Art und Weise vermitteln
sollen3
Wichtig Trotz identischer Bezeichnung hat dieses Fach kaum mehr Gemeinsamkeiten mit den In-
halten die bisher im Fach Informatik auf der Sekundarstufe I vermittelten worden sind Es geht zu-
kuumlnftig unter Informatik nicht um die Schulung gaumlngiger Anwendungsprogramme (Textverarbeitung
Tabellenkalkulation usw) und nicht um das Erlernen des Tastaturschreibens
Stattdessen sollen Grundkonzepte der Wissenschaft Informatik vermittelt werden die fuumlr das Ver-
staumlndnis der Informationsgesellschaft wichtig sind und zur Allgemeinbildung zaumlhlen
323 Anwendungskompetenzen
Der Kompetenzbereich bdquoAnwendungskompetenzenldquo wird in folgende drei Bereiche unterteilt
1 Handhabung
2 Recherche und Lernunterstuumltzung
3 Produktion und Praumlsentation
Konkret geht es um Anwendungen im Bereich der Textverarbeitung Tabellenkalkulation Praumlsentati-
onen Internetrecherche Bild- Audio- und Videobearbeitung (Multimedia)
Bei den Anwendungskompetenzen werden mit dem neuen Lehrplan M+I deutlich houmlhere Anforde-
rungen definiert Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen im 2 Zyklus insbesondere ab der 56 Klas-
se die Grundfunktionen von Geraumlten und Programmen zur Erstellung Bearbeitung und Gestaltung
(von Texten Tabellen Praumlsentationen Diagrammen Bildern usw) anwenden koumlnnen und im Inter-
net publizieren und zusammenarbeiten Sie sollen faumlhig sein Informationen aus verschiedenen
Quellen gezielt zu beschaffen auszuwaumlhlen und hinsichtlich der Qualitaumlt zu beurteilen
Auf der Sekundarstufe sollen diese Kompetenzen vertieft werden Umgekehrt koumlnnen Lehrpersonen
der Sekundarstufe I kuumlnftig davon ausgehen dass die neu eintretenden Schuumllerinnen und Schuumller
ab dem Schuljahr 201920 bereits uumlber grundlegende Anwendungskompetenzen verfuumlgen
Anwendungskompetenzen lassen sich nicht nebenbei vermitteln sondern muumlssen explizit eingefuumlhrt
werden So muss zum Beispiel eine systematische Datenablage wie auch das Strukturieren und Ge-
stalten von Praumlsentationen Texten oder Webseiten gelernt werden Um eine so eingefuumlhrte Anwen-
dung kompetent einsetzen zu koumlnnen braucht es die konkrete Nutzung in einem fachbezogenen
Kontext Dabei ist klar dass die Einfuumlhrung neuer Anwendungen nur dann zu nachhaltiger Kompe-
tenz fuumlhrt wenn die Anwendungen in der Folge auch regelmaumlssig genutzt werden
Eine grosse Schwierigkeit bei der Vermittlung von Anwendungskompetenzen ist der rasche Wandel
von Hard- und Software Meist sind die aktuell verwendeten Programme veraltet und durch eine
neue ersetzt worden bis die Schuumllerinnen und Schuumller die Schule verlassen Darum wird es wichtig
3 Verstaumlndliche Antworten auf diese Fragen gibt Doumlbeli Honegger (2016a S 83f) in seinem neuen Buch bdquoMehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Weltldquo Im Kapitel bdquoWozu Informatikldquo beschreibt er was unter Informatik verstanden wird aus welchen neun Gruumlnden Informatik bereits in der Primarschule zu vermitteln ist und wie Informatik bzw das bdquocomputational thinkingldquo zu unterrichten und begreifbar gemacht werden soll
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sein dass den Schuumllerinnen und Schuumllern nicht prioritaumlr kurzlebiges Produktwissen vermittelt wird
also das Wissen daruumlber wo bei einem bestimmten Programm welche Funktion verfuumlgbar ist son-
dern grundlegende Prinzipien von Programmen die laumlngerfristig gelten So wurden zB Formatvorla-
gen zur einheitlichen Gestaltung von Dokumenten vor Jahrzehnten erfunden und sind nicht nur in
allen Textverarbeitungs- sondern auch in Tabellenkalkulations- und Praumlsentationsprogrammen ver-
fuumlgbar Es gilt die gemeinsamen Prinzipien herauszustreichen um uumlbertragbare Kenntnisse zu ver-
mitteln Zunehmend wichtiger wird auch sein dass die Lernenden Anwendungsprobleme dank ihres
Konzeptwissens und mithilfe des Internets selbst loumlsen koumlnnen (Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
33 Strukturelle Neuerungen
Der neue Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo ist ein sog Modullehrplan der faumlcheruumlbergreifende
Aufgaben der Schule beschreibt die nicht oder nur teilweise den Fachbereichen zugewiesen werden
koumlnnen Module sollen fuumlr einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau der Kompeten-
zen gewaumlhrleisten Im Unterschied zu Faumlchern verfuumlgen Module uumlber ein begrenztes nicht durchge-
hendes Zeitbudget (D-EDK 2014a S 1)
331 Strukturelle Neuerungen auf der Primarstufe
Mit der Einfuumlhrung des Modullehrplans wird der rein integrative Ansatz auf der Primarstufe endlich
durchbrochen Im Unterschied zum integrierten ICT-Lehrplan wird fuumlr die Umsetzung des Lehrplans
M+I eine wegweisende Lektionszahl (zumindest fuumlr die 56 Klasse) vorgegeben und die Zustaumlndig-
keit und Verantwortung fuumlr die Umsetzung des Lehrplans klar einem bestimmten Fach zugeordnet
Medien dem Fach Deutsch Informatik dem Fach Mathematik
Aufgrund der uumlber zehnjaumlhrigen Erfahrung mit dem bisherigen integrierten Lehrplan bdquoICT an der
Volksschuleldquo ist hinlaumlnglich bekannt dass fehlende Verbindlichkeiten keine klaren Fachzuordnun-
gen keine definierten Zeitgefaumlsse keine Benotung zusammen mit teilweise unzureichenden fachli-
chen wie paumldagogisch-didaktischen Voraussetzungen der Lehrpersonen dazu fuumlhrten dass der ICT-
Lehrplan nicht konsequent umgesetzt worden ist sondern weitestgehend vom Engagement und von
der ICT-Affinitaumlt der Lehrperson abhaumlngig war
Anders verortet werden die Anwendungskompetenzen Der Lehrplan sieht vor dass die Vermittlung
der Anwendungskompetenzen groumlsstenteils im Unterricht der Fachbereiche erfolgen soll Die Ver-
antwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet Die entspre-
chenden Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten der Fach-
bereichslehrplaumlne insbesondere im Lehrplan Sprachen Mathematik aber auch im Fachbereich
ldquoNatur - Mensch - Gesellschaftrdquo (NMG) und Bildnerisches Gestalten (BG)
Ob der Modullehrplan die erwuumlnschte Verbindlichkeit in der Schulpraxis mit den vorgesehenen
Rahmenbedingungen erzielen wird ist zurzeit noch offen Es ist darum sinnvoll ein Fach bdquoMedien
und Informatikldquo auch auf der Primarstufe zu einem spaumlteren Zeitpunkt nochmals zu pruumlfen (ERB Nr
60 S 3) dies umso mehr als bereits viele Kantone die Einfuumlhrung eines eigenen Fachs (mit eige-
nem Zeitgefaumlss) geplant haben (ZH ZG BE SG TG SO GL GR AI AR) (vgl D-EDK 2016)
332 Strukturelle Neuerungen auf der Sekundarstufe I
Im Gegensatz zur Primarschulstufe hat der Erziehungsrat des Kantons Schwyz beschlossen auf der
Sekundarstufe I bdquoMedien und Informatikldquo weiterhin als Fach zu verankern neu auch in der 2 Klas-
se aller Schulen der Sekundarstufe I Bislang war dies ausschliesslich in der 2 Klasse der Realschu-
le der dreiteiligen Sekundarstufe I der Fall
Der Bereich Anwendungskompetenzen soll jedoch auch auf der Sekundarstufe I wie vom Lehrplan
M+I vorgesehen groumlsstenteils im Unterricht anderer Faumlcher vermittelt werden Die entsprechenden
Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten anderer Faumlcher
- 14 -
4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I
Der Kanton Schwyz hat die Rahmenbedingungen zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I autonom zu
definieren
41 Zeitlicher Umfang
In der Lektionentafel des Kantons Schwyz (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
wird der Umfang der hierfuumlr vorgesehenen Anzahl Lektionen fuumlr M+I als Fach auf der Sekundarstu-
fe I geregelt
Demgegenuumlber wird in der Lektionentafel der zeitliche Umfang fuumlr M+I auf der Primarstufe nicht
definiert da Medien und Informatik den Fachbereichen Deutsch bzw Mathematik subsummiert
werden und damit im Rahmen dieser bdquoglobalenldquo Lektionenanzahl (5-6 bzw 6-7) unterrichtet wer-
den sollen (vgl Tab 1 S 5)
Um den zeitlichen Umfang fuumlr die Lehrpersonen zu klaumlren und schuluumlbergreifend zu vereinheitli-
chen ist es wichtig den zeitlichen Umfang fuumlr Medien und Informatik zu definieren
Die D-EDK-Arbeitsgruppe bdquoICT und Medienldquo (welche den Lehrplan M+I entwickelt hat) geht in ihrem
bdquoSchlussbericht zu Medien und Informatik im Lehrplan 21ldquo (D-EDK 2015 S 14) davon aus dass
im 2 Zyklus (3-6 Klasse) ein zeitlicher Rahmen von insgesamt 2 Jahreswochenlektionen (insge-
samt 2 x 38 Einzellektionen) noumltig ist um die geforderten Kompetenzen aufbauen zu koumlnnen
Der Lehrplan M+I wurde so ausgestaltet dass dieser zeitliche Rahmen fuumlr seine Umsetzung noumltig
und realistisch ist Die Arbeitsgruppe betont bdquoDies setzt voraus dass fuumlr die Einfuumlhrung der Anwen-
dungskompetenzen in den Fachbereichen genuumlgend Zeit eingesetzt wird Die vorgegebenen Pla-
nungsannahmen stellen zudem das fuumlr die Umsetzung noumltige Minimum darldquo (S 15)
Fuumlr die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans M+I ist es absolut entscheidend dass der Kanton
Schwyz die hierfuumlr noumltigen Zeitgefaumlsse sicherstellt und vorgibt Dies ist unabhaumlngig davon ob M+I in
den Faumlchern Deutsch und Mathematik integriert wird oder spaumlter allenfalls als eigenes Fach gefuumlhrt
wird
1 Anzahl Lektionen in der 56 Klasse
In der 5 und 6 Klasse werden fuumlr den Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien und Infor-
matik insgesamt 38 Lektionen pro Schuljahr vorgesehen dh ca 19 Lektionen fuumlr Medienbildung
integriert im Fachbereich Deutsch und 19 Lektionen fuumlr Informatik integriert im Fachbereich Ma-
thematik
Diese Anzahl Lektionen fuumlr M+I ist fuumlr die betreffenden Lehrpersonen verbindlich
Die Lektionen die fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Faumlchern ein-
gesetzt werden zaumlhlen explizit nicht zu diesen 38 Lektionen
2 M+I im Kindergarten und in der 1-4 Klasse ohne Definition der Lektionenzahl
Im Kindergarten und in der 1-4 Klasse erfolgt der Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien
und Anwendung integriert in die versch Faumlcher ohne dass hierfuumlr eine explizite Anzahl an Lektionen
vorgegeben wird
3 Anwendungskompetenzen auf der Sekundarstufe I ohne Definition der Lektionenzahl
Auf der Sekundarstufe I werden die Anwendungskompetenzen neu in verschiedenen Faumlchern aufge-
baut (insb Deutsch Mathematik BG) Hierfuumlr wird keine explizite Anzahl an Lektionen vorgegeben
- 15 -
4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
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Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
- 17 -
MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
- 18 -
Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
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7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
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Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 11 -
Medien wurden bereits im bisherigen Lehrplan thematisiert allerdings weniger im ICT-Lehrplan als
vielmehr im Lehrplan bdquoMensch und Umweltldquo im Rahmen des Arbeitsfelder bdquoMedienldquo (vgl BKZ
2000 S 28) Im Vordergrund standen zwar noch bdquoalteldquo analoge Medien (TV Video Comic Foto
Kassettengeraumlt) und Ziele wie zB bdquoden Kassettenrecorder in einem Interview richtig gebrauchenldquo
aber einige Zielsetzungen entsprechen weitgehend den Kompetenzen des neuen Lehrplans Medien
und Informatik so zB das Ziel dass die Schuumllerinnen und Schuumller ihr eigenes bdquoMedienverhalten
reflektieren Kriterien fuumlr eine aktive Selbstnutzung entwickeln und eigene Medienarbeit leistenldquo
oder bdquosich mit Entwicklung der Medien auseinandersetzen und ihre zentrale Bedeutung im alltaumlgli-
chen Leben aufzeigenldquo koumlnnen (aaO S 29 f)
Schon bisher hatten Lehrpersonen also die Aufgabe Medien zu thematisieren und Schuumllerinnen und
Schuumller dazu anzuregen sich mit medialen Inhalten wie Computerspielen Praumlsenz der Werbung
Manipulation Datenschutz Realitaumlt und Fiktion Identifikation und Rollenbild in den Medien ausei-
nanderzusetzen Berichte uumlber ein bestimmtes Ereignis in verschiedenen Massenmedien zu verglei-
chen und auch aktiv Medien (Zeitung Comic Video Houmlrspiel) zu gestalten Auch wenn im bisheri-
gen Lehrplan die Herausforderungen des Internets und der Sozialen Netzwerke noch nicht erwaumlhnt
werden stimmen doch einige grundsaumltzliche Zielsetzungen der bisherigen bdquoMedienkundeldquo mit den
aktuellen Kompetenzbeschreibungen uumlberein
Neu und entscheidend ist dass Kinder und Jugendliche die digitalen Medien nicht nur effizient
sondern auch kritisch und muumlndig nutzen koumlnnen Dies bedingt dass sie sich Gedanken zu den
Funktionen und Auswirkungen von Medien machen ndash und zwar auf persoumlnlicher wie auch auf gesell-
schaftlicher Ebene Hierbei geht es einerseits um juristische und ethische Aspekte der Mediennut-
zung d h um Themen wie Datenschutz Urheberrecht und Jugendmedienschutz ndash oder konkret um
die Privatsphaumlre das Recht am eigenen Bild Cybermobbing und Sexting usw Oder auch um Fragen
wie Bilder wirken und durch welche Tricks wir uns manipulieren lassen wie Medien arbeiten und
Nachrichten zustande kommen wie sich Suchmaschinen finanzieren usw (vgl Doumlbeli Honegger
2016a S 80)
Eine besondere Bedeutung im Bereich Medien kommt der aktiven Mediengestaltung zu Es ist fuumlr
den Lernerfolg entscheidend dass die Schuumllerinnen und Schuumller nicht nur ihre Mediennutzung re-
flektieren sondern insbesondere auch selber aktiv und kreativ Medien gestalten produzieren und
veroumlffentlichen Diese Handlungsorientierung sticht auch im Lehrplan M+I deutlich hervor Die
Schuumllerinnen und Schuumller sollen Medien und Medienbeitraumlge produzieren (MI13) Medien zum
Erstellen und Praumlsentieren ihrer Arbeiten einsetzen (zB Klassenzeitung Klassenblog Houmlrspiel Vi-
deoclip) oder Medieninhalte weiterverwenden und in Eigenproduktionen integrieren (zB Vortrag)
Medienbildung ohne aktive Mediengestaltung und-produktion ist vergleichbar mit Schwimmunter-
richt im Trockenen Den richtigen Umgang mit Datenschutz und Urheberrecht mit Gestaltungs-
regeln und der geeigneten Wahl von Bildern mit dem Verfassen von klaren und zielgruppenorientier-
ten Texten usw lernen Schuumllerinnen und Schuumller dann am besten wenn sie in der Schule die Gele-
genheit erhalten Medien zu produzieren und zu veroumlffentlichen vorzugsweise im Rahmen von Medi-
enprojekten
322 Informatik
Der Vergleich mit dem bisherigen ICT-Lehrplan macht deutlich dass im Bereich der Informatik voumlllig
neue Themen und Kompetenzen hinzukommen die in dieser Art erstmals in der 5 und 6 Klasse
aufzubauen sind Man kann eigentlich sagen dass ein komplett neuer Fachbereich auf der Primar-
stufe eingefuumlhrt wird bei dem die allermeisten Lehrpersonen nicht auf ihre Vorkenntnisse zuruumlck-
greifen koumlnnen weder aus ihrer eigenen Schulzeit noch aus ihrer Aus- und Weiterbildung
- 12 -
Der Kompetenzbereich bdquoInformatikldquo umfasst drei Kompetenzen
1 Daten darstellen strukturieren und auswerten
2 Problemstellungen analysieren Loumlsungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen
3 Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen verstehen und Kon-
zepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden
Die meisten Lehrpersonen koumlnnen sich noch kaum konkret vorstellen welche Kompetenzen und
Inhalte der Informatik sie kuumlnftig aus welchen Gruumlnden und auf welche Art und Weise vermitteln
sollen3
Wichtig Trotz identischer Bezeichnung hat dieses Fach kaum mehr Gemeinsamkeiten mit den In-
halten die bisher im Fach Informatik auf der Sekundarstufe I vermittelten worden sind Es geht zu-
kuumlnftig unter Informatik nicht um die Schulung gaumlngiger Anwendungsprogramme (Textverarbeitung
Tabellenkalkulation usw) und nicht um das Erlernen des Tastaturschreibens
Stattdessen sollen Grundkonzepte der Wissenschaft Informatik vermittelt werden die fuumlr das Ver-
staumlndnis der Informationsgesellschaft wichtig sind und zur Allgemeinbildung zaumlhlen
323 Anwendungskompetenzen
Der Kompetenzbereich bdquoAnwendungskompetenzenldquo wird in folgende drei Bereiche unterteilt
1 Handhabung
2 Recherche und Lernunterstuumltzung
3 Produktion und Praumlsentation
Konkret geht es um Anwendungen im Bereich der Textverarbeitung Tabellenkalkulation Praumlsentati-
onen Internetrecherche Bild- Audio- und Videobearbeitung (Multimedia)
Bei den Anwendungskompetenzen werden mit dem neuen Lehrplan M+I deutlich houmlhere Anforde-
rungen definiert Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen im 2 Zyklus insbesondere ab der 56 Klas-
se die Grundfunktionen von Geraumlten und Programmen zur Erstellung Bearbeitung und Gestaltung
(von Texten Tabellen Praumlsentationen Diagrammen Bildern usw) anwenden koumlnnen und im Inter-
net publizieren und zusammenarbeiten Sie sollen faumlhig sein Informationen aus verschiedenen
Quellen gezielt zu beschaffen auszuwaumlhlen und hinsichtlich der Qualitaumlt zu beurteilen
Auf der Sekundarstufe sollen diese Kompetenzen vertieft werden Umgekehrt koumlnnen Lehrpersonen
der Sekundarstufe I kuumlnftig davon ausgehen dass die neu eintretenden Schuumllerinnen und Schuumller
ab dem Schuljahr 201920 bereits uumlber grundlegende Anwendungskompetenzen verfuumlgen
Anwendungskompetenzen lassen sich nicht nebenbei vermitteln sondern muumlssen explizit eingefuumlhrt
werden So muss zum Beispiel eine systematische Datenablage wie auch das Strukturieren und Ge-
stalten von Praumlsentationen Texten oder Webseiten gelernt werden Um eine so eingefuumlhrte Anwen-
dung kompetent einsetzen zu koumlnnen braucht es die konkrete Nutzung in einem fachbezogenen
Kontext Dabei ist klar dass die Einfuumlhrung neuer Anwendungen nur dann zu nachhaltiger Kompe-
tenz fuumlhrt wenn die Anwendungen in der Folge auch regelmaumlssig genutzt werden
Eine grosse Schwierigkeit bei der Vermittlung von Anwendungskompetenzen ist der rasche Wandel
von Hard- und Software Meist sind die aktuell verwendeten Programme veraltet und durch eine
neue ersetzt worden bis die Schuumllerinnen und Schuumller die Schule verlassen Darum wird es wichtig
3 Verstaumlndliche Antworten auf diese Fragen gibt Doumlbeli Honegger (2016a S 83f) in seinem neuen Buch bdquoMehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Weltldquo Im Kapitel bdquoWozu Informatikldquo beschreibt er was unter Informatik verstanden wird aus welchen neun Gruumlnden Informatik bereits in der Primarschule zu vermitteln ist und wie Informatik bzw das bdquocomputational thinkingldquo zu unterrichten und begreifbar gemacht werden soll
- 13 -
sein dass den Schuumllerinnen und Schuumllern nicht prioritaumlr kurzlebiges Produktwissen vermittelt wird
also das Wissen daruumlber wo bei einem bestimmten Programm welche Funktion verfuumlgbar ist son-
dern grundlegende Prinzipien von Programmen die laumlngerfristig gelten So wurden zB Formatvorla-
gen zur einheitlichen Gestaltung von Dokumenten vor Jahrzehnten erfunden und sind nicht nur in
allen Textverarbeitungs- sondern auch in Tabellenkalkulations- und Praumlsentationsprogrammen ver-
fuumlgbar Es gilt die gemeinsamen Prinzipien herauszustreichen um uumlbertragbare Kenntnisse zu ver-
mitteln Zunehmend wichtiger wird auch sein dass die Lernenden Anwendungsprobleme dank ihres
Konzeptwissens und mithilfe des Internets selbst loumlsen koumlnnen (Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
33 Strukturelle Neuerungen
Der neue Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo ist ein sog Modullehrplan der faumlcheruumlbergreifende
Aufgaben der Schule beschreibt die nicht oder nur teilweise den Fachbereichen zugewiesen werden
koumlnnen Module sollen fuumlr einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau der Kompeten-
zen gewaumlhrleisten Im Unterschied zu Faumlchern verfuumlgen Module uumlber ein begrenztes nicht durchge-
hendes Zeitbudget (D-EDK 2014a S 1)
331 Strukturelle Neuerungen auf der Primarstufe
Mit der Einfuumlhrung des Modullehrplans wird der rein integrative Ansatz auf der Primarstufe endlich
durchbrochen Im Unterschied zum integrierten ICT-Lehrplan wird fuumlr die Umsetzung des Lehrplans
M+I eine wegweisende Lektionszahl (zumindest fuumlr die 56 Klasse) vorgegeben und die Zustaumlndig-
keit und Verantwortung fuumlr die Umsetzung des Lehrplans klar einem bestimmten Fach zugeordnet
Medien dem Fach Deutsch Informatik dem Fach Mathematik
Aufgrund der uumlber zehnjaumlhrigen Erfahrung mit dem bisherigen integrierten Lehrplan bdquoICT an der
Volksschuleldquo ist hinlaumlnglich bekannt dass fehlende Verbindlichkeiten keine klaren Fachzuordnun-
gen keine definierten Zeitgefaumlsse keine Benotung zusammen mit teilweise unzureichenden fachli-
chen wie paumldagogisch-didaktischen Voraussetzungen der Lehrpersonen dazu fuumlhrten dass der ICT-
Lehrplan nicht konsequent umgesetzt worden ist sondern weitestgehend vom Engagement und von
der ICT-Affinitaumlt der Lehrperson abhaumlngig war
Anders verortet werden die Anwendungskompetenzen Der Lehrplan sieht vor dass die Vermittlung
der Anwendungskompetenzen groumlsstenteils im Unterricht der Fachbereiche erfolgen soll Die Ver-
antwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet Die entspre-
chenden Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten der Fach-
bereichslehrplaumlne insbesondere im Lehrplan Sprachen Mathematik aber auch im Fachbereich
ldquoNatur - Mensch - Gesellschaftrdquo (NMG) und Bildnerisches Gestalten (BG)
Ob der Modullehrplan die erwuumlnschte Verbindlichkeit in der Schulpraxis mit den vorgesehenen
Rahmenbedingungen erzielen wird ist zurzeit noch offen Es ist darum sinnvoll ein Fach bdquoMedien
und Informatikldquo auch auf der Primarstufe zu einem spaumlteren Zeitpunkt nochmals zu pruumlfen (ERB Nr
60 S 3) dies umso mehr als bereits viele Kantone die Einfuumlhrung eines eigenen Fachs (mit eige-
nem Zeitgefaumlss) geplant haben (ZH ZG BE SG TG SO GL GR AI AR) (vgl D-EDK 2016)
332 Strukturelle Neuerungen auf der Sekundarstufe I
Im Gegensatz zur Primarschulstufe hat der Erziehungsrat des Kantons Schwyz beschlossen auf der
Sekundarstufe I bdquoMedien und Informatikldquo weiterhin als Fach zu verankern neu auch in der 2 Klas-
se aller Schulen der Sekundarstufe I Bislang war dies ausschliesslich in der 2 Klasse der Realschu-
le der dreiteiligen Sekundarstufe I der Fall
Der Bereich Anwendungskompetenzen soll jedoch auch auf der Sekundarstufe I wie vom Lehrplan
M+I vorgesehen groumlsstenteils im Unterricht anderer Faumlcher vermittelt werden Die entsprechenden
Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten anderer Faumlcher
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4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I
Der Kanton Schwyz hat die Rahmenbedingungen zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I autonom zu
definieren
41 Zeitlicher Umfang
In der Lektionentafel des Kantons Schwyz (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
wird der Umfang der hierfuumlr vorgesehenen Anzahl Lektionen fuumlr M+I als Fach auf der Sekundarstu-
fe I geregelt
Demgegenuumlber wird in der Lektionentafel der zeitliche Umfang fuumlr M+I auf der Primarstufe nicht
definiert da Medien und Informatik den Fachbereichen Deutsch bzw Mathematik subsummiert
werden und damit im Rahmen dieser bdquoglobalenldquo Lektionenanzahl (5-6 bzw 6-7) unterrichtet wer-
den sollen (vgl Tab 1 S 5)
Um den zeitlichen Umfang fuumlr die Lehrpersonen zu klaumlren und schuluumlbergreifend zu vereinheitli-
chen ist es wichtig den zeitlichen Umfang fuumlr Medien und Informatik zu definieren
Die D-EDK-Arbeitsgruppe bdquoICT und Medienldquo (welche den Lehrplan M+I entwickelt hat) geht in ihrem
bdquoSchlussbericht zu Medien und Informatik im Lehrplan 21ldquo (D-EDK 2015 S 14) davon aus dass
im 2 Zyklus (3-6 Klasse) ein zeitlicher Rahmen von insgesamt 2 Jahreswochenlektionen (insge-
samt 2 x 38 Einzellektionen) noumltig ist um die geforderten Kompetenzen aufbauen zu koumlnnen
Der Lehrplan M+I wurde so ausgestaltet dass dieser zeitliche Rahmen fuumlr seine Umsetzung noumltig
und realistisch ist Die Arbeitsgruppe betont bdquoDies setzt voraus dass fuumlr die Einfuumlhrung der Anwen-
dungskompetenzen in den Fachbereichen genuumlgend Zeit eingesetzt wird Die vorgegebenen Pla-
nungsannahmen stellen zudem das fuumlr die Umsetzung noumltige Minimum darldquo (S 15)
Fuumlr die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans M+I ist es absolut entscheidend dass der Kanton
Schwyz die hierfuumlr noumltigen Zeitgefaumlsse sicherstellt und vorgibt Dies ist unabhaumlngig davon ob M+I in
den Faumlchern Deutsch und Mathematik integriert wird oder spaumlter allenfalls als eigenes Fach gefuumlhrt
wird
1 Anzahl Lektionen in der 56 Klasse
In der 5 und 6 Klasse werden fuumlr den Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien und Infor-
matik insgesamt 38 Lektionen pro Schuljahr vorgesehen dh ca 19 Lektionen fuumlr Medienbildung
integriert im Fachbereich Deutsch und 19 Lektionen fuumlr Informatik integriert im Fachbereich Ma-
thematik
Diese Anzahl Lektionen fuumlr M+I ist fuumlr die betreffenden Lehrpersonen verbindlich
Die Lektionen die fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Faumlchern ein-
gesetzt werden zaumlhlen explizit nicht zu diesen 38 Lektionen
2 M+I im Kindergarten und in der 1-4 Klasse ohne Definition der Lektionenzahl
Im Kindergarten und in der 1-4 Klasse erfolgt der Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien
und Anwendung integriert in die versch Faumlcher ohne dass hierfuumlr eine explizite Anzahl an Lektionen
vorgegeben wird
3 Anwendungskompetenzen auf der Sekundarstufe I ohne Definition der Lektionenzahl
Auf der Sekundarstufe I werden die Anwendungskompetenzen neu in verschiedenen Faumlchern aufge-
baut (insb Deutsch Mathematik BG) Hierfuumlr wird keine explizite Anzahl an Lektionen vorgegeben
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4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
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Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
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MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
- 24 -
6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
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7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
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8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
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Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
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15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
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Literaturverzeichnis
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httpwwwszchdocumentsLMVERZ_16apdf [15072016]
Barras J-L amp Petko D (2007) ICT und Bildung Hype oder Umbruch Bern hep-Verlag
Bildungsdepartement des Kantons Schwyz (2015) Einfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im
Kanton Schwyz Rahmenbedingungen des Erziehungsrates Schwyz
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Luzern Online verfuumlgbar unter
httpwwwzebischUnterrichtschublade6cvJax282WJy32egXNhm5thuygNRJ3docsErgaenzu
ngslehrplan20ICT202004pdf [15072016]
BKZ (Bildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz) (2000) Lehrplan bdquoMensch und Umweltldquo fuumlr das
1 ndash 6 Schuljahr Ebikon Bildungsplanung Zentralschweiz Online verfuumlgbar unter
httpaltzebischUnterrichtschubladeVBednTN8Tn5hhuSfNfacnJeZmymEykdocsLehrplan
20Mensch20und20Umwelt20SZ202000pdf [15072016]
D-EDK (2014a) Lehrplan Medien und Informatik Luzern D-EDK Geschaumlftsstelle Online verfuumlgbar
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D-EDK (2014b) Lehrplan Sprachen Luzern D-EDK Geschaumlftsstelle Online verfuumlgbar unter
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D-EDK (2014c) Lehrplan Mathematik Luzern D-EDK Geschaumlftsstelle Online verfuumlgbar unter
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D-EDK (2015) Schlussbericht der Arbeitsgruppe zu Medien und Informatik im Lehrplan 21 Luzern
D-EDK Geschaumlftsstelle Online verfuumlgbar unter
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D-EDK (2016)Lehrplan 21 Modul Medien und Informatik Umfrage bei den Kantonen zur Umset-
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Doumlbeli Honegger B (2016b) Gedanken zu Programmierumgebungen fuumlr Medien und Informatik
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MedienUndInformatik [15072016]
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Schwyz Rahmenbedingungen des Erziehungsrates Schwyz Online verfuumlgbar unter
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- 35 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 12 -
Der Kompetenzbereich bdquoInformatikldquo umfasst drei Kompetenzen
1 Daten darstellen strukturieren und auswerten
2 Problemstellungen analysieren Loumlsungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen
3 Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen verstehen und Kon-
zepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden
Die meisten Lehrpersonen koumlnnen sich noch kaum konkret vorstellen welche Kompetenzen und
Inhalte der Informatik sie kuumlnftig aus welchen Gruumlnden und auf welche Art und Weise vermitteln
sollen3
Wichtig Trotz identischer Bezeichnung hat dieses Fach kaum mehr Gemeinsamkeiten mit den In-
halten die bisher im Fach Informatik auf der Sekundarstufe I vermittelten worden sind Es geht zu-
kuumlnftig unter Informatik nicht um die Schulung gaumlngiger Anwendungsprogramme (Textverarbeitung
Tabellenkalkulation usw) und nicht um das Erlernen des Tastaturschreibens
Stattdessen sollen Grundkonzepte der Wissenschaft Informatik vermittelt werden die fuumlr das Ver-
staumlndnis der Informationsgesellschaft wichtig sind und zur Allgemeinbildung zaumlhlen
323 Anwendungskompetenzen
Der Kompetenzbereich bdquoAnwendungskompetenzenldquo wird in folgende drei Bereiche unterteilt
1 Handhabung
2 Recherche und Lernunterstuumltzung
3 Produktion und Praumlsentation
Konkret geht es um Anwendungen im Bereich der Textverarbeitung Tabellenkalkulation Praumlsentati-
onen Internetrecherche Bild- Audio- und Videobearbeitung (Multimedia)
Bei den Anwendungskompetenzen werden mit dem neuen Lehrplan M+I deutlich houmlhere Anforde-
rungen definiert Die Schuumllerinnen und Schuumller sollen im 2 Zyklus insbesondere ab der 56 Klas-
se die Grundfunktionen von Geraumlten und Programmen zur Erstellung Bearbeitung und Gestaltung
(von Texten Tabellen Praumlsentationen Diagrammen Bildern usw) anwenden koumlnnen und im Inter-
net publizieren und zusammenarbeiten Sie sollen faumlhig sein Informationen aus verschiedenen
Quellen gezielt zu beschaffen auszuwaumlhlen und hinsichtlich der Qualitaumlt zu beurteilen
Auf der Sekundarstufe sollen diese Kompetenzen vertieft werden Umgekehrt koumlnnen Lehrpersonen
der Sekundarstufe I kuumlnftig davon ausgehen dass die neu eintretenden Schuumllerinnen und Schuumller
ab dem Schuljahr 201920 bereits uumlber grundlegende Anwendungskompetenzen verfuumlgen
Anwendungskompetenzen lassen sich nicht nebenbei vermitteln sondern muumlssen explizit eingefuumlhrt
werden So muss zum Beispiel eine systematische Datenablage wie auch das Strukturieren und Ge-
stalten von Praumlsentationen Texten oder Webseiten gelernt werden Um eine so eingefuumlhrte Anwen-
dung kompetent einsetzen zu koumlnnen braucht es die konkrete Nutzung in einem fachbezogenen
Kontext Dabei ist klar dass die Einfuumlhrung neuer Anwendungen nur dann zu nachhaltiger Kompe-
tenz fuumlhrt wenn die Anwendungen in der Folge auch regelmaumlssig genutzt werden
Eine grosse Schwierigkeit bei der Vermittlung von Anwendungskompetenzen ist der rasche Wandel
von Hard- und Software Meist sind die aktuell verwendeten Programme veraltet und durch eine
neue ersetzt worden bis die Schuumllerinnen und Schuumller die Schule verlassen Darum wird es wichtig
3 Verstaumlndliche Antworten auf diese Fragen gibt Doumlbeli Honegger (2016a S 83f) in seinem neuen Buch bdquoMehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Weltldquo Im Kapitel bdquoWozu Informatikldquo beschreibt er was unter Informatik verstanden wird aus welchen neun Gruumlnden Informatik bereits in der Primarschule zu vermitteln ist und wie Informatik bzw das bdquocomputational thinkingldquo zu unterrichten und begreifbar gemacht werden soll
- 13 -
sein dass den Schuumllerinnen und Schuumllern nicht prioritaumlr kurzlebiges Produktwissen vermittelt wird
also das Wissen daruumlber wo bei einem bestimmten Programm welche Funktion verfuumlgbar ist son-
dern grundlegende Prinzipien von Programmen die laumlngerfristig gelten So wurden zB Formatvorla-
gen zur einheitlichen Gestaltung von Dokumenten vor Jahrzehnten erfunden und sind nicht nur in
allen Textverarbeitungs- sondern auch in Tabellenkalkulations- und Praumlsentationsprogrammen ver-
fuumlgbar Es gilt die gemeinsamen Prinzipien herauszustreichen um uumlbertragbare Kenntnisse zu ver-
mitteln Zunehmend wichtiger wird auch sein dass die Lernenden Anwendungsprobleme dank ihres
Konzeptwissens und mithilfe des Internets selbst loumlsen koumlnnen (Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
33 Strukturelle Neuerungen
Der neue Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo ist ein sog Modullehrplan der faumlcheruumlbergreifende
Aufgaben der Schule beschreibt die nicht oder nur teilweise den Fachbereichen zugewiesen werden
koumlnnen Module sollen fuumlr einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau der Kompeten-
zen gewaumlhrleisten Im Unterschied zu Faumlchern verfuumlgen Module uumlber ein begrenztes nicht durchge-
hendes Zeitbudget (D-EDK 2014a S 1)
331 Strukturelle Neuerungen auf der Primarstufe
Mit der Einfuumlhrung des Modullehrplans wird der rein integrative Ansatz auf der Primarstufe endlich
durchbrochen Im Unterschied zum integrierten ICT-Lehrplan wird fuumlr die Umsetzung des Lehrplans
M+I eine wegweisende Lektionszahl (zumindest fuumlr die 56 Klasse) vorgegeben und die Zustaumlndig-
keit und Verantwortung fuumlr die Umsetzung des Lehrplans klar einem bestimmten Fach zugeordnet
Medien dem Fach Deutsch Informatik dem Fach Mathematik
Aufgrund der uumlber zehnjaumlhrigen Erfahrung mit dem bisherigen integrierten Lehrplan bdquoICT an der
Volksschuleldquo ist hinlaumlnglich bekannt dass fehlende Verbindlichkeiten keine klaren Fachzuordnun-
gen keine definierten Zeitgefaumlsse keine Benotung zusammen mit teilweise unzureichenden fachli-
chen wie paumldagogisch-didaktischen Voraussetzungen der Lehrpersonen dazu fuumlhrten dass der ICT-
Lehrplan nicht konsequent umgesetzt worden ist sondern weitestgehend vom Engagement und von
der ICT-Affinitaumlt der Lehrperson abhaumlngig war
Anders verortet werden die Anwendungskompetenzen Der Lehrplan sieht vor dass die Vermittlung
der Anwendungskompetenzen groumlsstenteils im Unterricht der Fachbereiche erfolgen soll Die Ver-
antwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet Die entspre-
chenden Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten der Fach-
bereichslehrplaumlne insbesondere im Lehrplan Sprachen Mathematik aber auch im Fachbereich
ldquoNatur - Mensch - Gesellschaftrdquo (NMG) und Bildnerisches Gestalten (BG)
Ob der Modullehrplan die erwuumlnschte Verbindlichkeit in der Schulpraxis mit den vorgesehenen
Rahmenbedingungen erzielen wird ist zurzeit noch offen Es ist darum sinnvoll ein Fach bdquoMedien
und Informatikldquo auch auf der Primarstufe zu einem spaumlteren Zeitpunkt nochmals zu pruumlfen (ERB Nr
60 S 3) dies umso mehr als bereits viele Kantone die Einfuumlhrung eines eigenen Fachs (mit eige-
nem Zeitgefaumlss) geplant haben (ZH ZG BE SG TG SO GL GR AI AR) (vgl D-EDK 2016)
332 Strukturelle Neuerungen auf der Sekundarstufe I
Im Gegensatz zur Primarschulstufe hat der Erziehungsrat des Kantons Schwyz beschlossen auf der
Sekundarstufe I bdquoMedien und Informatikldquo weiterhin als Fach zu verankern neu auch in der 2 Klas-
se aller Schulen der Sekundarstufe I Bislang war dies ausschliesslich in der 2 Klasse der Realschu-
le der dreiteiligen Sekundarstufe I der Fall
Der Bereich Anwendungskompetenzen soll jedoch auch auf der Sekundarstufe I wie vom Lehrplan
M+I vorgesehen groumlsstenteils im Unterricht anderer Faumlcher vermittelt werden Die entsprechenden
Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten anderer Faumlcher
- 14 -
4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I
Der Kanton Schwyz hat die Rahmenbedingungen zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I autonom zu
definieren
41 Zeitlicher Umfang
In der Lektionentafel des Kantons Schwyz (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
wird der Umfang der hierfuumlr vorgesehenen Anzahl Lektionen fuumlr M+I als Fach auf der Sekundarstu-
fe I geregelt
Demgegenuumlber wird in der Lektionentafel der zeitliche Umfang fuumlr M+I auf der Primarstufe nicht
definiert da Medien und Informatik den Fachbereichen Deutsch bzw Mathematik subsummiert
werden und damit im Rahmen dieser bdquoglobalenldquo Lektionenanzahl (5-6 bzw 6-7) unterrichtet wer-
den sollen (vgl Tab 1 S 5)
Um den zeitlichen Umfang fuumlr die Lehrpersonen zu klaumlren und schuluumlbergreifend zu vereinheitli-
chen ist es wichtig den zeitlichen Umfang fuumlr Medien und Informatik zu definieren
Die D-EDK-Arbeitsgruppe bdquoICT und Medienldquo (welche den Lehrplan M+I entwickelt hat) geht in ihrem
bdquoSchlussbericht zu Medien und Informatik im Lehrplan 21ldquo (D-EDK 2015 S 14) davon aus dass
im 2 Zyklus (3-6 Klasse) ein zeitlicher Rahmen von insgesamt 2 Jahreswochenlektionen (insge-
samt 2 x 38 Einzellektionen) noumltig ist um die geforderten Kompetenzen aufbauen zu koumlnnen
Der Lehrplan M+I wurde so ausgestaltet dass dieser zeitliche Rahmen fuumlr seine Umsetzung noumltig
und realistisch ist Die Arbeitsgruppe betont bdquoDies setzt voraus dass fuumlr die Einfuumlhrung der Anwen-
dungskompetenzen in den Fachbereichen genuumlgend Zeit eingesetzt wird Die vorgegebenen Pla-
nungsannahmen stellen zudem das fuumlr die Umsetzung noumltige Minimum darldquo (S 15)
Fuumlr die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans M+I ist es absolut entscheidend dass der Kanton
Schwyz die hierfuumlr noumltigen Zeitgefaumlsse sicherstellt und vorgibt Dies ist unabhaumlngig davon ob M+I in
den Faumlchern Deutsch und Mathematik integriert wird oder spaumlter allenfalls als eigenes Fach gefuumlhrt
wird
1 Anzahl Lektionen in der 56 Klasse
In der 5 und 6 Klasse werden fuumlr den Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien und Infor-
matik insgesamt 38 Lektionen pro Schuljahr vorgesehen dh ca 19 Lektionen fuumlr Medienbildung
integriert im Fachbereich Deutsch und 19 Lektionen fuumlr Informatik integriert im Fachbereich Ma-
thematik
Diese Anzahl Lektionen fuumlr M+I ist fuumlr die betreffenden Lehrpersonen verbindlich
Die Lektionen die fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Faumlchern ein-
gesetzt werden zaumlhlen explizit nicht zu diesen 38 Lektionen
2 M+I im Kindergarten und in der 1-4 Klasse ohne Definition der Lektionenzahl
Im Kindergarten und in der 1-4 Klasse erfolgt der Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien
und Anwendung integriert in die versch Faumlcher ohne dass hierfuumlr eine explizite Anzahl an Lektionen
vorgegeben wird
3 Anwendungskompetenzen auf der Sekundarstufe I ohne Definition der Lektionenzahl
Auf der Sekundarstufe I werden die Anwendungskompetenzen neu in verschiedenen Faumlchern aufge-
baut (insb Deutsch Mathematik BG) Hierfuumlr wird keine explizite Anzahl an Lektionen vorgegeben
- 15 -
4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
- 16 -
Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
- 17 -
MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
- 18 -
Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
- 19 -
Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
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7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
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8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
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Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 13 -
sein dass den Schuumllerinnen und Schuumllern nicht prioritaumlr kurzlebiges Produktwissen vermittelt wird
also das Wissen daruumlber wo bei einem bestimmten Programm welche Funktion verfuumlgbar ist son-
dern grundlegende Prinzipien von Programmen die laumlngerfristig gelten So wurden zB Formatvorla-
gen zur einheitlichen Gestaltung von Dokumenten vor Jahrzehnten erfunden und sind nicht nur in
allen Textverarbeitungs- sondern auch in Tabellenkalkulations- und Praumlsentationsprogrammen ver-
fuumlgbar Es gilt die gemeinsamen Prinzipien herauszustreichen um uumlbertragbare Kenntnisse zu ver-
mitteln Zunehmend wichtiger wird auch sein dass die Lernenden Anwendungsprobleme dank ihres
Konzeptwissens und mithilfe des Internets selbst loumlsen koumlnnen (Doumlbeli Honegger 2016a S 79)
33 Strukturelle Neuerungen
Der neue Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo ist ein sog Modullehrplan der faumlcheruumlbergreifende
Aufgaben der Schule beschreibt die nicht oder nur teilweise den Fachbereichen zugewiesen werden
koumlnnen Module sollen fuumlr einen Kern dieser Aufgaben einen systematischen Aufbau der Kompeten-
zen gewaumlhrleisten Im Unterschied zu Faumlchern verfuumlgen Module uumlber ein begrenztes nicht durchge-
hendes Zeitbudget (D-EDK 2014a S 1)
331 Strukturelle Neuerungen auf der Primarstufe
Mit der Einfuumlhrung des Modullehrplans wird der rein integrative Ansatz auf der Primarstufe endlich
durchbrochen Im Unterschied zum integrierten ICT-Lehrplan wird fuumlr die Umsetzung des Lehrplans
M+I eine wegweisende Lektionszahl (zumindest fuumlr die 56 Klasse) vorgegeben und die Zustaumlndig-
keit und Verantwortung fuumlr die Umsetzung des Lehrplans klar einem bestimmten Fach zugeordnet
Medien dem Fach Deutsch Informatik dem Fach Mathematik
Aufgrund der uumlber zehnjaumlhrigen Erfahrung mit dem bisherigen integrierten Lehrplan bdquoICT an der
Volksschuleldquo ist hinlaumlnglich bekannt dass fehlende Verbindlichkeiten keine klaren Fachzuordnun-
gen keine definierten Zeitgefaumlsse keine Benotung zusammen mit teilweise unzureichenden fachli-
chen wie paumldagogisch-didaktischen Voraussetzungen der Lehrpersonen dazu fuumlhrten dass der ICT-
Lehrplan nicht konsequent umgesetzt worden ist sondern weitestgehend vom Engagement und von
der ICT-Affinitaumlt der Lehrperson abhaumlngig war
Anders verortet werden die Anwendungskompetenzen Der Lehrplan sieht vor dass die Vermittlung
der Anwendungskompetenzen groumlsstenteils im Unterricht der Fachbereiche erfolgen soll Die Ver-
antwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet Die entspre-
chenden Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten der Fach-
bereichslehrplaumlne insbesondere im Lehrplan Sprachen Mathematik aber auch im Fachbereich
ldquoNatur - Mensch - Gesellschaftrdquo (NMG) und Bildnerisches Gestalten (BG)
Ob der Modullehrplan die erwuumlnschte Verbindlichkeit in der Schulpraxis mit den vorgesehenen
Rahmenbedingungen erzielen wird ist zurzeit noch offen Es ist darum sinnvoll ein Fach bdquoMedien
und Informatikldquo auch auf der Primarstufe zu einem spaumlteren Zeitpunkt nochmals zu pruumlfen (ERB Nr
60 S 3) dies umso mehr als bereits viele Kantone die Einfuumlhrung eines eigenen Fachs (mit eige-
nem Zeitgefaumlss) geplant haben (ZH ZG BE SG TG SO GL GR AI AR) (vgl D-EDK 2016)
332 Strukturelle Neuerungen auf der Sekundarstufe I
Im Gegensatz zur Primarschulstufe hat der Erziehungsrat des Kantons Schwyz beschlossen auf der
Sekundarstufe I bdquoMedien und Informatikldquo weiterhin als Fach zu verankern neu auch in der 2 Klas-
se aller Schulen der Sekundarstufe I Bislang war dies ausschliesslich in der 2 Klasse der Realschu-
le der dreiteiligen Sekundarstufe I der Fall
Der Bereich Anwendungskompetenzen soll jedoch auch auf der Sekundarstufe I wie vom Lehrplan
M+I vorgesehen groumlsstenteils im Unterricht anderer Faumlcher vermittelt werden Die entsprechenden
Kompetenzbeschreibungen finden sich daher auch in den Kompetenzaufbauten anderer Faumlcher
- 14 -
4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I
Der Kanton Schwyz hat die Rahmenbedingungen zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I autonom zu
definieren
41 Zeitlicher Umfang
In der Lektionentafel des Kantons Schwyz (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
wird der Umfang der hierfuumlr vorgesehenen Anzahl Lektionen fuumlr M+I als Fach auf der Sekundarstu-
fe I geregelt
Demgegenuumlber wird in der Lektionentafel der zeitliche Umfang fuumlr M+I auf der Primarstufe nicht
definiert da Medien und Informatik den Fachbereichen Deutsch bzw Mathematik subsummiert
werden und damit im Rahmen dieser bdquoglobalenldquo Lektionenanzahl (5-6 bzw 6-7) unterrichtet wer-
den sollen (vgl Tab 1 S 5)
Um den zeitlichen Umfang fuumlr die Lehrpersonen zu klaumlren und schuluumlbergreifend zu vereinheitli-
chen ist es wichtig den zeitlichen Umfang fuumlr Medien und Informatik zu definieren
Die D-EDK-Arbeitsgruppe bdquoICT und Medienldquo (welche den Lehrplan M+I entwickelt hat) geht in ihrem
bdquoSchlussbericht zu Medien und Informatik im Lehrplan 21ldquo (D-EDK 2015 S 14) davon aus dass
im 2 Zyklus (3-6 Klasse) ein zeitlicher Rahmen von insgesamt 2 Jahreswochenlektionen (insge-
samt 2 x 38 Einzellektionen) noumltig ist um die geforderten Kompetenzen aufbauen zu koumlnnen
Der Lehrplan M+I wurde so ausgestaltet dass dieser zeitliche Rahmen fuumlr seine Umsetzung noumltig
und realistisch ist Die Arbeitsgruppe betont bdquoDies setzt voraus dass fuumlr die Einfuumlhrung der Anwen-
dungskompetenzen in den Fachbereichen genuumlgend Zeit eingesetzt wird Die vorgegebenen Pla-
nungsannahmen stellen zudem das fuumlr die Umsetzung noumltige Minimum darldquo (S 15)
Fuumlr die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans M+I ist es absolut entscheidend dass der Kanton
Schwyz die hierfuumlr noumltigen Zeitgefaumlsse sicherstellt und vorgibt Dies ist unabhaumlngig davon ob M+I in
den Faumlchern Deutsch und Mathematik integriert wird oder spaumlter allenfalls als eigenes Fach gefuumlhrt
wird
1 Anzahl Lektionen in der 56 Klasse
In der 5 und 6 Klasse werden fuumlr den Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien und Infor-
matik insgesamt 38 Lektionen pro Schuljahr vorgesehen dh ca 19 Lektionen fuumlr Medienbildung
integriert im Fachbereich Deutsch und 19 Lektionen fuumlr Informatik integriert im Fachbereich Ma-
thematik
Diese Anzahl Lektionen fuumlr M+I ist fuumlr die betreffenden Lehrpersonen verbindlich
Die Lektionen die fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Faumlchern ein-
gesetzt werden zaumlhlen explizit nicht zu diesen 38 Lektionen
2 M+I im Kindergarten und in der 1-4 Klasse ohne Definition der Lektionenzahl
Im Kindergarten und in der 1-4 Klasse erfolgt der Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien
und Anwendung integriert in die versch Faumlcher ohne dass hierfuumlr eine explizite Anzahl an Lektionen
vorgegeben wird
3 Anwendungskompetenzen auf der Sekundarstufe I ohne Definition der Lektionenzahl
Auf der Sekundarstufe I werden die Anwendungskompetenzen neu in verschiedenen Faumlchern aufge-
baut (insb Deutsch Mathematik BG) Hierfuumlr wird keine explizite Anzahl an Lektionen vorgegeben
- 15 -
4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
- 16 -
Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
- 17 -
MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 14 -
4 Rahmenbedingungen fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I
Der Kanton Schwyz hat die Rahmenbedingungen zur Einfuumlhrung des Lehrplans M+I autonom zu
definieren
41 Zeitlicher Umfang
In der Lektionentafel des Kantons Schwyz (Bildungsdepartement des Kantons Schwyz 2015 S 5)
wird der Umfang der hierfuumlr vorgesehenen Anzahl Lektionen fuumlr M+I als Fach auf der Sekundarstu-
fe I geregelt
Demgegenuumlber wird in der Lektionentafel der zeitliche Umfang fuumlr M+I auf der Primarstufe nicht
definiert da Medien und Informatik den Fachbereichen Deutsch bzw Mathematik subsummiert
werden und damit im Rahmen dieser bdquoglobalenldquo Lektionenanzahl (5-6 bzw 6-7) unterrichtet wer-
den sollen (vgl Tab 1 S 5)
Um den zeitlichen Umfang fuumlr die Lehrpersonen zu klaumlren und schuluumlbergreifend zu vereinheitli-
chen ist es wichtig den zeitlichen Umfang fuumlr Medien und Informatik zu definieren
Die D-EDK-Arbeitsgruppe bdquoICT und Medienldquo (welche den Lehrplan M+I entwickelt hat) geht in ihrem
bdquoSchlussbericht zu Medien und Informatik im Lehrplan 21ldquo (D-EDK 2015 S 14) davon aus dass
im 2 Zyklus (3-6 Klasse) ein zeitlicher Rahmen von insgesamt 2 Jahreswochenlektionen (insge-
samt 2 x 38 Einzellektionen) noumltig ist um die geforderten Kompetenzen aufbauen zu koumlnnen
Der Lehrplan M+I wurde so ausgestaltet dass dieser zeitliche Rahmen fuumlr seine Umsetzung noumltig
und realistisch ist Die Arbeitsgruppe betont bdquoDies setzt voraus dass fuumlr die Einfuumlhrung der Anwen-
dungskompetenzen in den Fachbereichen genuumlgend Zeit eingesetzt wird Die vorgegebenen Pla-
nungsannahmen stellen zudem das fuumlr die Umsetzung noumltige Minimum darldquo (S 15)
Fuumlr die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans M+I ist es absolut entscheidend dass der Kanton
Schwyz die hierfuumlr noumltigen Zeitgefaumlsse sicherstellt und vorgibt Dies ist unabhaumlngig davon ob M+I in
den Faumlchern Deutsch und Mathematik integriert wird oder spaumlter allenfalls als eigenes Fach gefuumlhrt
wird
1 Anzahl Lektionen in der 56 Klasse
In der 5 und 6 Klasse werden fuumlr den Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien und Infor-
matik insgesamt 38 Lektionen pro Schuljahr vorgesehen dh ca 19 Lektionen fuumlr Medienbildung
integriert im Fachbereich Deutsch und 19 Lektionen fuumlr Informatik integriert im Fachbereich Ma-
thematik
Diese Anzahl Lektionen fuumlr M+I ist fuumlr die betreffenden Lehrpersonen verbindlich
Die Lektionen die fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Faumlchern ein-
gesetzt werden zaumlhlen explizit nicht zu diesen 38 Lektionen
2 M+I im Kindergarten und in der 1-4 Klasse ohne Definition der Lektionenzahl
Im Kindergarten und in der 1-4 Klasse erfolgt der Aufbau der Kompetenzen im Bereich der Medien
und Anwendung integriert in die versch Faumlcher ohne dass hierfuumlr eine explizite Anzahl an Lektionen
vorgegeben wird
3 Anwendungskompetenzen auf der Sekundarstufe I ohne Definition der Lektionenzahl
Auf der Sekundarstufe I werden die Anwendungskompetenzen neu in verschiedenen Faumlchern aufge-
baut (insb Deutsch Mathematik BG) Hierfuumlr wird keine explizite Anzahl an Lektionen vorgegeben
- 15 -
4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
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Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
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MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
- 25 -
Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
- 26 -
Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 15 -
4 Pruumlfen der Einfuumlhrung eines eigenen Fachs Medien und Informatik in der 56 Klasse
Der Erziehungsrat pruumlft spaumltestens 2020 ob Medien und Informatik in der 56 Klasse als eigenes
Fach mit einer Lektion eingefuumlhrt werden soll wie dies im ERB Nr 60 in Erwaumlgung gezogen wird
(ERB Nr 602015 S 6)
42 Klaumlrung der Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten
Die Zustaumlndigkeiten und Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I gehen aus der
Lektionentafel hervor So ist auf der Sekundarstufe I die entsprechende Lehrperson welche das
Fach M+I unterrichten wird auch fuumlr den Aufbau der Kompetenzen des Lehrplans M+I zustaumlndig
Einen gewissen Klaumlrungsbedarf gibt es aber auf der Primarstufe und bei der Vermittlung der Anwen-
dungskompetenzen denn solange bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarstufe kein eigenstaumlndiges
Fach ist und die Anwendungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern integriert zu vermitteln sind
ist es wichtig zu klaumlren wer fuumlr den Aufbau dieser Kompetenzen im Rahmen anderer Fachbereiche
zustaumlndig und verantwortlich ist Mit der Zuweisung der Verantwortlichkeit haumlngt auch die Weiterbil-
dungspflicht der Lehrpersonen zusammen
Mit der Lektionentafel wurden diese Verantwortlichkeiten fuumlr die beiden Bereiche Medien und In-
formatik auf der Primarstufe definiert
Im Kompetenzbereich Informatik ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die
Umsetzung des Lehrplans verantwortlich
Im Kompetenzbereich Medien ist die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet fuumlr die Um-
setzung des Lehrplans verantwortlich
Bei den Anwendungskompetenzen ist die Zuordnung zu den Faumlchern etwas vielfaumlltiger Grundsaumltz-
lich werden die Anwendungskompetenzen im Unterricht der Fachbereiche aufgebaut und beurteilt
Die Verantwortung obliegt der Lehrperson welche den jeweiligen Fachbereich unterrichtet
Die Tabelle 5 bietet eine Uumlbersicht welche Anwendungskompetenzen in welchen Faumlchern und ab
welcher Klasse aufzubauen sind Das Tastaturschreiben wird beispielsweise im Rahmen des
Deutschunterrichts in der 4-6 Klasse der Primarstufe vermittelt Unabhaumlngig davon koumlnnen und
sollen diese Anwendungskompetenzen natuumlrlich in allen Faumlchern und in den folgenden Schulstufen
genutzt und bdquoangewandtldquo werden
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen
Anwendungskompetenzen Zuordnung zu Fach Klasse
Handhabung
Grundlegende Elemente der Bedienober-
flaumlche und Dokumentenablage (Dateima-
nagement)
Insbesondere Deutsch
(3 Zyklus Fach M+I)
Ab 1
Tastaturschreiben Deutsch 4-6
Recherche und Lernunterstuumltzung
Informationssuche und -beurteilung insbesondere Deutsch
und NMG (bzw im 3 Zyklus RZG)
Ab 1
Einsatz von Medien zur Unterstuumltzung des
eigenen Lernprozesses
alle Faumlcher mit fachspezifischen Medien Ab KG
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Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
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MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
- 25 -
Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
- 26 -
Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
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Produktion und Praumlsentation
Textverarbeitung Gestaltung von Texten Deutsch Ab 1
Praumlsentieren Deutsch Ab 1
Tabellenkalkulation und Darstellung
von Zahlen in Diagrammen
Mathematik Ab 5
Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten Ab 1
Ton (Audiobearbeitung) Deutsch (bei Aufnahme von gesprochenen
Texten zB Interviews und Weiterverarbei-
tung von Audiodateien)
Musik (bei Weiterverarbeitung von musikali-
schen Audiodateien oder Aufnahmen)
Ab 1
Videoaufnahme und -bearbeitung Bildnerisches Gestalten
Je nach thematischem Bezug auch in
anderen Faumlchern
Ab 1
5 Klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten fuumlr die Umsetzung des Lehrplans M+I (inkl des integrierten Aufbaus der
Anwendungskompetenzen) sind fuumlr jede Stufe definiert differenziert nach den verschiedenen Fach-
bereichen
Auf der Primarstufe ist die Lehrperson welche Mathematik unterrichtet fuumlr die Umsetzung des
Lehrplanteils Informatik verantwortlich Die Lehrperson welche Deutsch unterrichtet ist fuumlr die Um-
setzung des Lehrplanteils Medien verantwortlich
Beim Aufbau von Anwendungskompetenzen sind die Zustaumlndigkeiten gemaumlss der Zuordnung der
Anwendungskompetenzen zu den Faumlchern gemaumlss Tabelle 4 geregelt
43 Inhaltliche Feinkoordination
Auf den ersten Blick sind die Kompetenzen im Lehrplan klar den verschiedenen Zyklen zugeordnet
sodass sich kantonale Rahmenempfehlungen scheinbar eruumlbrigen Dennoch sind folgende inhaltli-
che Differenzierungen noumltig
431 Kindergarten
In der ICT-Strategie der Volksschulen des Kantons Schwyz (ICT-Strategiekommission des Kantons
Schwyz (2011) und den daraus hervorgegangenen Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur
an den Volksschulen (AVS 2012) empfiehlt der Erziehungsrat den Kindergaumlrten im Kanton Schwyz
eine Computerecke (im Sinne eines Lern- und Spielangebots) einzurichten Dieser Empfehlung sind
einige aber nicht alle Schultraumlger gefolgt
Da Computer in Kindergaumlrten nicht obligatorisch zur Verfuumlgung stehen muumlssen koumlnnen folglich auch
keine Kompetenzen aufgebaut werden welche die Handhabung und Nutzung von Computern vor-
aussetzen
Darum wird praumlzisiert dass folgende Kompetenzstufen aus dem Lehrplan M+I welche dem 1 Zyk-
lus zugeordnet sind erst in der 1 und 2 Klasse der Primarstufe verbindlich zu vermitteln sind
MI13b Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen einfache Bild- Text- Tondokumente gestal-
ten und praumlsentieren
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MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
- 26 -
Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 17 -
MI23a Sie koumlnnen Geraumlte ein- und ausschalten Programme starten bedienen und been-
den sowie einfache Funktionen nutzen
MI23b Sie koumlnnen sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder einer Lernum-
gebung anmelden
MI23c Sie koumlnnen Dokumente selbststaumlndig ablegen und wieder finden
6 Keine Verpflichtung fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen im Kindergarten
Kompetenzen des 1 Zyklus des Lehrplans M+I welche die Praumlsenz von Computern und Internet
voraussetzen sind erst in der 1 und 2 Klasse verbindlich aufzubauen
432 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zwischen 2 und 3 Zyklus
Insgesamt sind fuumlnf Kompetenzstufen des Lehrplanteils bdquoInformatikldquo zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeordnet
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus zugeteilt sind
Da die zur Verfuumlgung stehenden Zeitgefaumlsse (von ca 2x 19 Lektionen) in der 5 und 6 Klasse fuumlr
den Aufbau der (immer noch verbleibenden) 13 Kompetenzstufen im Bereich der Informatik aumlus-
serst knapp bemessen sind sollen die folgenden Kompetenzstufen welche neben dem 2 auch dem
3 Zyklus zugeteilt sind erst auf der Sekundarstufe I aufgebaut werden Hier steht in den ersten
beiden Schuljahren auch je eine Lektion fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo zur Verfuumlgung
Folgende Kompetenzstufen sind erst im 3 Zyklus zu vermitteln
MI21f Die Schuumllerinnen und Schuumller erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen
(zB Ordnerstruktur auf dem Computer Stammbaum Mindmap Website)
MI21g Sie verstehen die Funktionsweise von fehlererkennenden und -korrigierenden
Codes
MI23i Sie verstehen die grundsaumltzliche Funktionsweise von Suchmaschinen
MI23j Sie koumlnnen lokale Geraumlte lokales Netzwerk und das Internet als Speicherorte fuumlr
private und oumlffentliche Daten unterscheiden
MI23k Sie haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender
Systeme und koumlnnen deren Relevanz fuumlr konkrete Anwendungen einschaumltzen (zB Speicher-
kapazitaumlt Bildaufloumlsung Rechenkapazitaumlt Datenuumlbertragungsrate)
7 Zuordnung von Kompetenzstufen der Informatik zum 3 Zyklus
Die fuumlnf Kompetenzstufen welche im Lehrplanteil Informatik sowohl dem 2 als auch dem 3 Zyklus
zugeteilt sind sind erst im 3 Zyklus verbindlich zu vermitteln
433 Anwendungskompetenzen
Der Lehrplan M+I beinhaltet zwar eine Auflistung der aufzubauenden Anwendungskompetenzen
Diese sollen aber zum einen in verschiedenen Faumlchern integriert vermittelt werden Zum anderen
sind viele Anwendungskompetenzen sehr allgemein gefasst und mehreren Zyklen zugeteilt sodass
eine inhaltliche Ausdifferenzierung einzelner Anwendungskompetenzen und eine klarere Zuordnung
zum Zeitpunkt des Aufbaus unabdingbar sind
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Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
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Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 18 -
Der Lehrplan definiert beispielsweise nicht welche Funktionen von Geraumlten und Programmen zu den
Grundfunktionen oder zu den erweiterten Funktionen zaumlhlen Zugleich umfassen diese Kompetenz-
stufen derart viele Teilkompetenzen dass eine differenzierte und koordinierte Zuordnung von Teil-
schritten fuumlr den systematischen Erwerb dieser Kompetenzen unbedingt erforderlich ist
8 Ausdifferenzierung und Zuordnung von Anwendungskompetenzen zu den drei Zyklen
Die Anwendungskompetenzen des Lehrplans M+I werden ausdifferenziert und verbindlich den ver-
schiedenen Zyklen bzw Stufen zugeteilt sodass die Verbindlichkeiten beim Aufbau der Anwen-
dungskompetenzen geklaumlrt sind Die konkrete Ausdifferenzierung der Anwendungskompetenzen rich-
tet sich nach der Wegleitung bdquoAufbau von Anwendungskompetenzen im 1 2 und 3 Zyklusldquo
44 Beurteilung und Benotung
Der Lehrplan bdquoMedien und Informatikldquo enthaumllt keine Regelungen zur Frage ob und wie die Kompe-
tenzen beurteilt benotet und ins Zeugnis einfliessen sollen Dies hat jeder Kanton selbst zu definie-
ren
441 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Primarstufe
Die Frage ob und wie die Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik zu beurteilen sind ist
angesichts der Tatsache dass es kein eigenes Fach bdquoMedien und Informatikldquo gibt und die Anwen-
dungskompetenzen in verschiedenen Faumlchern zu integrieren sind etwas komplexer als auf der Se-
kundarstufe I mit einem eigenen Fach
Grundsaumltzlich haben die Schuumllerinnen und Schuumller wie auch deren Eltern bzw Erziehungsberechtig-
ten das Recht uumlber ihren Leistungsstand und ihre Fortschritte ndash auch im Bereich bdquoMedien und In-
formatikldquo- regelmaumlssig informiert zu werden Die Beurteilung dieser Kompetenzen ist unabdingbar
mit dem Lernprozess verbunden
Die Arbeitsgruppe schlaumlgt vor die Kompetenzen in den beiden Bereichen Medien und Informatik in
der 5 und 6 Klasse zu benoten und im Zeugnis mit einer eigenen Note unter bdquoMedien und Informa-
tikldquo auszuweisen
In den vorausgehenden Klassen koumlnnen Kompetenzen aus dem Bereich Medien (Informatik erfolgt
erst ab 5 Klasse) zwar benotet werden die Note fliesst dann aber in die Deutschnote ein
Die Tabelle 7 zeigt im Uumlberblick die Regelung der Benotung von Kompetenzen des Lehrplans M+I
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo
Stufe Benotung
12 Grundsaumltzlich erfolgt keine Benotung von Kompetenzen des Bereichs Medien Allenfalls koumlnnen Kompetenzen von Medien und Informatik ab dem 2 Semester der 2 Klasse benotet werden und dann in die Deutschnote einfliessen bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
34 Die Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien fliesst in das Fach Deutsch ein
bdquoMedien und Informatikldquo wird nicht im Zeugnis aufgefuumlhrt
56 Die Benotung der Kompetenzen im Bereich ldquoMedienrdquo und im Bereich ldquoInformatikrdquo flies-
sen haumllftig ins Zeugnis ein und werden mit der Zeugnisnote ldquoMedien und Informatikrdquo
aufgefuumlhrt Die Note ist nicht promotionswirksam
- 19 -
Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
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hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
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7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
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8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
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Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 19 -
Folgende Gruumlnde sprechen fuumlr die Benotung in der 5 und 6 Klasse
Erhoumlhung der Verbindlichkeit
Mit der Integration von M+I in die Faumlcher Deutsch und Mathematik erhoumlht sich auf der Pri-
marstufe die Gefahr dass diese Kompetenzen von den Lehrpersonen mit einer geringeren
Verbindlichkeit umgesetzt werden Wird diese Voraussetzung mit einer fehlenden Benotung
kombiniert sinkt die Verbindlichkeit noch weiter und der Lehrplan M+I koumlnnte ndash wie bereits
der bisherige ICT-Lehrplan ndash von vielen Lehrpersonen als bdquooptionalldquo interpretiert werden
Um die Verbindlichkeit fuumlr alle Lehrpersonen zu erhoumlhen die im Lehrplan aufgefuumlhrten
Kompetenzen bei ihren Schuumllerinnen und Schuumllern aufzubauen ist die Benotung der Kom-
petenzen ab der 5 Klasse sinnvoll
Die summative Beurteilung von Kompetenzen mit Noten (bzw deren Mittelwerten im Zeug-
nis) ist zwar nur eine moumlgliche bislang aber die uumlbliche und breit akzeptierte Art der bdquoZu-
sammenfassungldquo von Leistungsruumlckmeldung welche von allen Schuumllerinnen und Schuumllern
und deren Eltern verstanden wird Es versteht sich von selbst dass die einzelnen Leistungs-
messungen auch inhaltliche Ruumlckmeldungen enthalten sollen
Sollte sich abzeichnen dass kuumlnftig auch der Kanton Schwyz fuumlr die Umsetzung des Lehr-
plans bdquoMedien und Informatikldquo ein eigenes Fach mit einer Lektion in der Stundentafel der
56 Klasse einrichten moumlchte (so wie dies bereits heute viele Kantone vorsehen) so koumlnnte
eine solche Anpassung der Stufentafel problemlos ndash und auch relativ kurzfristig ndash vollzogen
werden
Gute Leistungen im Bereich der Medien undoder Informatik werden mit guten Noten im
Zeugnis honoriert was die Motivation zusaumltzlich unterstuumltzen kann Schuumllerinnen und Schuuml-
ler erhalten die Chance in einem Bereich mit direkten Zugaumlngen zu ihrer Lebenswelt (zB
Mediennutzung Internet Robotik als Teil der Informatik) gute Noten zu erreichen
Die Alternative dass man Kompetenzen von M+I benotet und als Teil der Durchschnittsnote
Deutsch bzw Mathematik ins Zeugnis einfliessen liesse erachten wir als problematisch da
diese Kompetenzen nicht in den entsprechenden Lehrplaumlnen von Deutsch und Mathematik
aufgefuumlhrt sind und somit als fachfremde Bestandteile die Durchschnittnoten der Promoti-
onsfaumlcher Deutsch und Mathematik bdquoverwaumlssernldquo wuumlrden
9 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik in der 56 Klasse
Die Kompetenzen im Bereich bdquoMedienrdquo und bdquoInformatikrdquo werden in der 56 Klasse benotet und im
Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
In der 2-5 Klasse fliesst die moumlgliche Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien in das Fach
Deutsch ein
442 Benotung von Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Angesichts der Tatsache dass bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe I ndash im Gegensatz zur
Primarstufe ndash ein eigenstaumlndiges Fach ist ist sich die Arbeitsgruppe einig dass bdquoMedien und Infor-
matikldquo im Zeugnis (weiterhin) als Fach mit Noten von 1-6 aufgefuumlhrt werden soll
10 Benotung von Kompetenzen der Bereiche Medien und Informatik auf der Sekundarstufe I
Die Kompetenzen im Fach bdquoMedien und Informatikrdquo werden auf der Sekundarstufe I mit Noten be-
urteilt und im Zeugnis mit einer eigenen Note aufgefuumlhrt
443 Benotung von Anwendungskompetenzen
Obschon im Lehrplan M+I auch Anwendungskompetenzen aufgefuumlhrt sind werden diese in ver-
schiedenen Faumlchern aufgebaut dies selbst dann wenn es kuumlnftig fuumlr Medien und Informatik ein
eigenes Fach geben wuumlrde
- 20 -
Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
- 21 -
hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
- 22 -
Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
- 23 -
Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
- 24 -
6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
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8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
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Die Anwendungskompetenzen sind Bestandteil der Lehrplaumlne in den Faumlchern Deutsch Mathematik
NMG bzw RZG Bildnerisches Gestalten und Musik
Aufgrund dieser Zuordnung zu den Fachbereichen sind beide Arbeitsgruppen uumlberzeugt dass die
Beurteilung und allfaumlllige Benotung der Anwendungskompetenzen auch in den versch Faumlchern zu
erfolgen hat und zwar auf der Primar- wie Sekundarstufe I
Folgende Auflistung zeigt die entsprechenden Zuordnungen
Textverarbeitung Deutsch schriftlich (Texte schaffen)
Praumlsentieren Deutsch muumlndlich (Kommunikationsfaumlhigkeit)
(Die Gestaltung von Praumlsentationsfolien kann auch dem Bereich bdquoDeutsch schriftlichldquo zuge-
teilt werden)
Tabellenkalkulation Mathematik
Tastaturschreiben SchriftTastaturschreiben (nur 4-6 Klasse)
Digitale Bildbearbeitung Bildnerisches Gestalten
Digitale Audio- und Videobearbeitung je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch Musik)
Informationssuche (Recherche) je nach Zuordnung zum Fach (zB Deutsch NMG bzw RZG
ua)
Anwendungskompetenzen werden haumlufig aufgrund eines Produkts beurteilt und benotet Teilweise
kann auch der Prozess (zB Internetrecherche und Beurteilung von Quellen) beurteilt werden Wich-
tig ist dass die Beurteilungskriterien vorgaumlngig genau definiert werden
11 Beurteilung und Benotung der Anwendungskompetenzen erfolgt in den Faumlchern
Die Kompetenzen im Bereich bdquoAnwendungenldquo werden im Rahmen der zugeordneten Faumlcher beurteilt
und benotet
45 Anpassungen der Empfehlungen und Vorgaben zur ICT-Infrastruktur
In den bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo (AVS 2012) defi-
nierte der Erziehungsrat die Mindestvorgaben der ICT-Infrastruktur welche die Schultraumlger auf das
Schuljahr 201516 umzusetzen hatten Diese sehen ua vor dass in jedem Klassenzimmer der Pri-
marstufe (1-6 Klasse) und Sekundarstufe I ab Schuljahr 20152016 mindestens ein Computer pro
vier Lernende fuumlr die Nutzung durch die Schuumllerinnen und Schuumller zur Verfuumlgung steht Seit August
2015 koumlnnen Schuumllerinnen und Schuumller somit vier bis sechs Computer (je nach Klassengroumlsse) im
Unterricht nutzen Den Schulen der Sekundarstufe I wurde empfohlen eine 11-Ausstattung mit
mobilen Geraumlten zu realisieren dh fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller persoumlnliche Notebooks oder
Tablets vorzusehen
Die Computer werden heute insbesondere fuumlr das individuelle Uumlben mit Lernprogrammen eingesetzt
aber auch fuumlr Internetrecherchen und fuumlr produktiv-kreative Aufgaben (Texte schreiben Plakate ge-
stalten) Auf der Sekundarstufe I werden die Geraumlte natuumlrlich auch fuumlr die Programmschulungen und
den Informatik-Unterricht benoumltigt
Seit der Einfuumlhrung des Tastaturschreibens ab der 4 Klasse (2015) werden die Computer auf der
Primarstufe zusaumltzlich zum Uumlben des Zehnfingersystems benutzt Jeder Schuumller jede Schuumllerin uumlbt
pro Woche ca 20-30 Minuten Damit ist die Auslastung der Geraumlte massiv angestiegen
Mit der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 werden die Schuumllerinnen und Schuumller kuumlnftig verschiedene
Anwendungskompetenzen bereits in der Primarschule aufbauen und verschiedene Programme im
Unterricht nutzen so etwa das Schreiben von Texten und Gestalten von Praumlsentationen am Compu-
ter ab der 34 Klasse das Berechnen von Tabellen und Darstellen von Zahlen in Diagrammen mit-
- 21 -
hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
- 23 -
Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
- 24 -
6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 21 -
hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen das Bearbeiten von Bild- Audio- und Videodateien und
schliesslich das Programmieren ab der 5 Klasse
Dies wird dazu fuumlhren dass die Geraumlte nach der Einfuumlhrung des Lehrplans ab 201718 noch inten-
siver genutzt werden und die bisherige Mindestausstattung von 1 Geraumlt fuumlr 4 Schuumllerinnen und
Schuumller voraussichtlich kuumlnftig nicht mehr genuumlgen wird Dies betrifft auf der Primarstufe die Aus-
stattung in der 34 Klasse und in besonderem Masse in der 56 Klasse Auf der Sekundarstufe I
behaumllt die Empfehlung fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller ein Geraumlt vorzusehen ihre Guumlltigkeit
Die beiden Arbeitsgruppen schlagen darum vor die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-
Infrastruktur an den Volksschulenldquo im Jahr 2017 anzupassen Die anschliessend durch den Erzie-
hungsrat zu erlassenden neuen Vorgaben sollen nach einer Uumlbergangsfrist von 4-5 Jahren auf das
Schuljahr 202122 fuumlr alle Schultraumlger verbindlich umgesetzt werden Diese Uumlbergangsfrist ist nouml-
tig damit Schultraumlger die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen langfristig planen
koumlnnen
Umgekehrt ist es sinnvoll die Anpassungen zu den Vorgaben der ICT-Infrastruktur fruumlhzeitig zu be-
schliessen und zu kommunizieren um den Schultraumlgern bei der regelmaumlssigen Aktualisierung ihrer
ICT-Konzepte eine Orientierung zu geben
12 Anpassung der Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Ausstattung
Die bdquoVorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den Volksschulenldquo sollen aufgrund der
kuumlnftig intensiveren Nutzung von Computern angepasst und 2017 dem Erziehungsrat in einer uumlber-
arbeiteten Version vorgelegt werden
Die neuen Vorgaben zur ICT-Infrastruktur sollen nach einer Uumlbergangszeit von 4-5 Jahren fuumlr die
Schultraumlger verbindlich werden um die Erneuerungszyklen der ICT-Infrastruktur an den Schulen
langfristig planen zu koumlnnen
5 Lehrmittel
Die Mandate beinhalteten den Auftrag obligatorische oder empfohlene Lehrmittel fuumlr Medien und
Informatik zu definieren Dieses 4 Kapitel gibt einen allgemeinen Uumlberblick uumlber die Lehrmittel-
situation zum Lehrplan Medien und Informatik
Im Bericht des Erziehungsrats bdquoEinfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Schwyzldquo
(Erziehungsrat des Kantons Schwyz 2015 S 10) wird die allgemeine Situation der Lehrmittel als
guumlnstig beurteilt Allerdings zeigt die konkrete Auflistung der Lehrmittelsituation im Kanton Schwyz
(aaO S 14) dass zum Bereich Medien und Informatik gar keine Ausfuumlhrungen vorliegen Dies
widerspiegelt die aktuelle Situation dass zum neuen Modullehrplan keine geeigneten Lehrmittel zur
Verfuumlgung stehen
Im Auftrag der ilz (Interkantonale Lehrmittelzentrale) hat Ingold (2015) das Lehrmittelangebot in
den Bereichen bdquoMedienldquo und bdquoInformatikldquo detailliert analysiert und kommt in seinem Bericht bdquoDie
Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hinblick auf die Implementie-
rung des Lehrplans 21ldquo zu folgendem Schluss
bdquoZurzeit gibt es gemaumlss aktueller Situationsanalyse kein Lehrmittel das den Lehrplan 21 im
Bereich Medien und Informatik gesamthaft abdeckt Die bestehenden Lehrmittel koumlnnen zwar
eingesetzt werden um gewisse Kompetenzen teilweise zu vermitteln sie genuumlgen den Anfor-
derungen an eine angemessene Lehrplanumsetzung jedoch nicht insbesondere was die
Handlungsorientierung betrifft Zudem beruumlcksichtigen sie wichtige Kompetenzen des neuen
Lehrplans nichtldquo (S 15)
- 22 -
Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
- 23 -
Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
- 24 -
6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
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8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
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15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
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Angesichts der schwierigen Lehrmittelsituation im Modul bdquoMedien und Informatikldquo wird es un-
umgaumlnglich sein die Zeit bis zum Erscheinen neuer auf den Lehrplan M+I angepasster Lehrmit-
tel mit bestehenden (aber veralteten und nicht umfassenden) Lehrmitteln und anderen zB
freien Materialien aus dem Internet zu uumlberbruumlcken
Problematisch ist diese Situation insbesondere weil die Lehrpersonen in den obligatorischen
Weiterbildungskursen ab dem Schuljahr 201718 nicht in die laumlngerfristig empfohlenen Lehrmit-
tel eingefuumlhrt werden koumlnnen Sind die Lehrmittel spaumlter verfuumlgbar wird moumlglicherweise ein
grosser Teil der Lehrpersonen ihre Weiterbildungskurse zur Einfuumlhrung von M+I bereits absolviert
haben Idealerweise wuumlrden die Lehrpersonen natuumlrlich im Rahmen ihrer obligatorischen Weiter-
bildungskurse in das (fuumlr mehrere Jahre empfohlene) Lehrmittel und die entsprechenden Lern-
medien eingefuumlhrt
Mittelfristig darf damit gerechnet werden dass geeignete Lehrmittel fuumlr die Umsetzung des
Lehrplans auf der Primarstufe entwickelt werden Allerdings weist Ingold darauf hin dass die
Planungen der Verlage mit einer Ausnahme noch nicht so weit fortgeschritten sind dass davon
ein klares Bild abgeleitet werden koumlnnte Zusaumltzlich sind bei der Entwicklung von Lehrmitteln zu
Medien und Informatik eine Reihe von besonderen Problembereichen zu beruumlcksichtigen so
etwa die Frage wie ein geeignetes Lehrmittel dem permanenten Aktualisierungsdruck der durch
kurze Produktezyklen und den raschen technologischen Wandel erzeugt wird begegnen soll auf
welche Hard- und Software (Programme und Betriebssystem) Bezug genommen und von welcher
Computerausstattung und Lektionenzahl ausgegangen werden soll (vgl Ingold S 16f)
Das zurzeit vielversprechendste Lehrmittel fuumlr die 5 und 6 Klasse ist das Lehrmittel
bdquoInform21ldquo des Lehrmittelverlags St Gallen der momentan als einziger Verlag definitiv ein
neues auf den Lehrplan 21 abgestimmtes Lehrmittel entwickelt Der Zeitplan sieht vor dass
Inform21 im Herbst 2016 erprobt und im Sommer 2017 verfuumlgbar sein soll und somit auch in
den Weiterbildungskursen der Lehrpersonen eingesetzt werden koumlnnte
Ob sich dieses Lehrmittel fuumlr den Einsatz im Kanton Schwyz eignet (der im Unterschied zum
Kanton St Gallen M+I nicht als eigenes Fach mit einer Lektion konzipiert hat) und ob es auch
den Bereich Informatik genuumlgend abdecken wird kann zurzeit nicht abschliessend beurteilt wer-
den Das vorliegende Grundkonzept vermag auf jeden Fall zu uumlberzeugen
Gemaumlss Beatrice Straub Haaf von der Fachstelle Informatik des Amts fuumlr Volksschule SG wird
das Lehrmittel bdquoInform21ldquo auf die 5 und 6 Klasse ausgerichtet sein und eine Umsetzungshil-
fe zum Lehrplan M+I bieten
Inhaltlich sind 5 Kapitel vorgesehen In jedem Kapitel werden je drei Themen mit einem Teil zu
Medien Informatik und Anwendungskompetenzen thematisiert Pro Kapitel wird mit einem Zeit-
aufwand von 9 Lektionen gerechnet Das entspricht insgesamt 45 Lektionen uumlber zwei Schuljah-
re (1 Wochenlektion 56 Klasse entspricht total 78 Lektionen) und waumlre daher im Rahmen der
vorgeschlagenen Anzahl Lektionen in der 56 Klasse (vgl S 7) umsetzbar
Vorgesehen ist ein Heft fuumlr die Lehrpersonen ein Arbeitsheft fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller
und ein Angebot auf dem Internet
Inhaltlich will das Lehrmittel die drei Bereiche Medien Informatik und Anwendungskompeten-
zen aufeinander beziehen Beispielsweise soll im Kapitel bdquoMein Profil (ich im Netz)ldquo das Thema
bdquoGeheimldquo unter dem Aspekt der Informatik (gute Passwoumlrter Verschluumlsselung von Daten) unter
dem Aspekt der Medien (Privacy Datenschutz Inszenierung auf Social Media-Plattformen) und
dem Aspekt der Anwendung (Fotos Praumlsentation Schreiben im Web usw) thematisiert werden
Der Lehrmittelverlag denkt bereits uumlber eine Abdeckung weiterer Klassenstufen nach vorerst kaumlme
aber eine Erweiterung auf die 3 amp 4 Klasse
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Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
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6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
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Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
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7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
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8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 23 -
Heute werden im Kanton Schwyz zur Umsetzung des (alten) ICT-Lehrplans die Lehrmittel bdquoMedi-
enkompass 1ldquo fuumlr die Primarstufe bzw bdquoMedienkompass 2ldquo fuumlr die Sekundarstufe I empfohlen
(vgl Lehrmittelliste des Kantons Schwyz Amt fuumlr Volksschulen und Sport 2016)
Der bdquoMedienkompassldquo ist 2008 erschienen und umfasst einen Schuumllerband fuumlr die Mittelstufe
(Medienkompass 1 4-6 Klasse) und einen Schuumllerband fuumlr die Sekundarstufe (Medienkompass
2 7-9 Klasse) je einen Lehrerkommentar sowie eine Website (wwwmedienkompassch) mit
Materialien zum Download und ergaumlnzenden Links
Thematisch deckt das Lehrmittel den Lehrplan 21 nur teilweise ab Im Bereich Informatik fehlen
etwa das Problemloumlsen und die Programmierung Mobile Geraumlte werden kaum aufgegriffen Der
groumlsste Mangel ist aber die fehlende Handlungsorientierung Ingold (2015 S 12) kommt zum
Schluss dass der bdquoMedienkompassldquo den Lehrplan 21 insgesamt nicht zu erfuumlllen vermag
Der Lehrmittelverlag Zuumlrich hat darum beschlossen sein Lehrmittel Medienkompass auf den
Lehrplan 21 anzupassen Gemaumlss Ingold (aaO) sind Form und Umfang dieser Uumlberarbeitung
aber offen wobei auch eine komplette Neuschaffung denkbar ist Die Abklaumlrungen dazu laufen
zurzeit sie umfassen das inhaltlich didaktische Konzept die Autorenschaft und die Form (print
undoder digital) des Lehrmittels An der Tagung bdquoUmsetzung Medien und Informatikldquo vom 7
Juni 2016 wurde informiert dass die neuen Lehrmittel Medienkompass erst ab 2019 (fuumlr 45
und 78 Klasse) bzw 2020 (fuumlr 56 und 89 Klasse) erscheinen werden
Weitere Lehrmittelprojekte sind nicht bekannt Es muss somit konstatiert werden dass fuumlr die
Sekundarstufe I zum geplanten Einfuumlhrungszeitpunkt vermutlich kein lehrplan-kompatibles
Lehrmittel verfuumlgbar sein wird das alle Bereiche abdecken kann
Dies bedeutet dass auf der Sekundarstufe I zum einen bestehende Unterrichtsmaterialien ver-
schiedener Quellen geortet und gesammelt zum anderen aber auch spezifische Unterrichtsmate-
rialien neu erstellt werden muumlssen Dies ist sowohl fuumlr den Unterricht auf der Zielstufe wie auch
fuumlr die Weiterbildung der Lehrpersonen relevant Der im 6 Kapitel vorgeschlagenen Entwicklung
von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen kommt insbesondere auf der Sekundar-
stufe I eine entscheidende Bedeutung zu
Angesichts der gegenwaumlrtigen Lehrmittelsituation kann zurzeit noch kein Entscheid fuumlr ein emp-
fohlenes oder gar obligatorisches Lehrmittel fuumlr die Primarstufe gefaumlllt werden Entscheidend ist
dass ein solches Lehrmittel den Lehrplan M+I moumlglichst umfassend in allen drei Kompetenzbe-
reichen abdeckt und mit den kantonalen Rahmenbedingungen kompatibel ist
Um die Lehrpersonen moumlglichst waumlhrend den obligatorischen Weiterbildungskursen in ihr kuumlnfti-
ges Lehrmittel einfuumlhren zu koumlnnen wird das voraussichtlich 2017 erscheinende Lehrmittel bdquoIn-
form21ldquo so schnell als moumlglich nach dem Erscheinen beurteilt und bei einer positiven Ein-
schaumltzung fuumlr die Primarstufe (56 Klasse) empfohlen (Aufnahme in die Lehrmittelliste)
Vorlaumlufig ist nicht vorgesehen ein Lehrmittel als obligatorisch zu erklaumlren Es hat sich (mit Aus-
nahme der Faumlcher Fremdsprachen Deutsch Mathematik und M+U mit bdquoschwyz + querldquo) be-
waumlhrt keine Lehrmittel als alleinverbindlich und obligatorisch zu erklaumlren sondern den Schulen
und Lehrpersonen einen gewissen Spielraum bei der Wahl der Lehrmittel im Unterricht zu ge-
waumlhren Empfehlungen auf der Lehrmittelliste erlauben den Lehrpersonen eine gute Orientierung
in den verschiedenen Faumlchern
- 24 -
6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
- 25 -
Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
- 26 -
Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 24 -
6 Programmierumgebung fuumlr Informatik
Der Lehrplan Medien und Informatik enthaumllt ab der 5 Klasse Kompetenzbeschreibungen die mit
einer Programmierumgebung erworben werden muumlssen Diese Kompetenzen werden auf der Sekun-
darstufe I vertieft Das Ziel ist es grundlegende Konzepte der Informatik und der Programmierung
mit Hilfe einer paumldagogischen Programmierumgebung zu vermitteln Es geht explizit nicht darum
eine bestimmte Programmiersprache zu erlernen Schuumllerinnen und Schuumller sollen etwa lernen wie
sie bdquoProgramme mit Schleifen bedingten Anweisungen schreiben und testen koumlnnenldquo (MI22f)
Der Lehrplan selbst macht keine Aussagen oder Empfehlungen zu konkreten Programmierumgebun-
gen Es liegt somit beim Kanton zu uumlberlegen ob er Vorgaben oder Empfehlungen erlassen will
Mittlerweile sind einige Programmierumgebungen erhaumlltlich die speziell fuumlr Kinder entwickelt wor-
den sind Hielscher (2016) hat auf der Webseite wwwprogrammingwikideLernumgebungen eine
Uumlbersicht mit uumlber 30 Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Programmieren zusammengestellt und
diese nach verschiedenen Kriterien geordnet Da sich das Angebot didaktischer Programmier-
umgebungen zusammen mit Edu-Robotiksystemen gegenwaumlrtig rasant weiterentwickelt und die
meisten Lehrpersonen mit der grossen Auswahl an Programmierumgebungen und der Entwicklung
von stufenadaumlquatem Unterrichtsmaterial uumlberfordert waumlren kommen beide Arbeitsgruppen uumlber-
einstimmend zum Schluss dass der Kanton eine Programmierumgebung fuumlr den Einsatz auf der
Primar und Sekundarstufe I empfehlen sollte
Die Fokussierung auf eine Programmierumgebung duumlrfte auch die Nutzbarkeit von zu entwickelndem
didaktischem Begleitmaterial erhoumlhen den Austausch von Erfahrungen unter den Lehrpersonen foumlr-
dern und die Entwicklung eines entsprechenden Weiterbildungsangebots vereinfachen Zugleich wird
die Grundlage geschaffen fuumlr die Wahl der Programmierumgebung in den obligatorischen Weiterbil-
dungskursen zur Einfuumlhrung in den Lehrplan M+I
Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller ergibt sich durch die Weiterverwendung der gleichen Program-
mierumgebung der Vorteil dass sie nach dem Erlernen der Eigenheiten einer spezifischen Program-
mierumgebung tiefer die Moumlglichkeiten des Programms nutzen und anwenden koumlnnen
61 Praumlmissen der Wahl der Programmierumgebung
Die Arbeitsgruppe hat ihre Wahl einer geeigneten Programmierumgebung aufgrund der folgenden
vier Praumlmissen vorgenommen
Stufenuumlbergreifend
Die Programmierumgebung muss fuumlr die 56 Klasse der Primarstufe wie fuumlr die Sekundar-
stufe I geeignet sein
Klassenlehrpersonen - keine Fachlehrpersonen
In den wenigsten Faumlllen wird bdquoMedien und Informatikldquo auf der Primarschulstufe durch eine
Fachlehrperson erteilt werden Im Gegenteil werden es zumeist Klassenlehrpersonen sein
Auch auf der Sekundarstufe I werden im Kanton Schwyz Lehrpersonen houmlchstens in Aus-
nahmefaumlllen uumlber ein Informatikstudium verfuumlgen
Allgemein gilt dass die wenigsten Lehrpersonen in der Volksschule aktuell uumlber Informatik-
kompetenzen verfuumlgen
Zeitlich geringer Umfang
Mit der Programmierumgebung soll innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens von max 19
Lektionen pro Schuljahr (von der 5-8 Klasse) die Vermittlung grundlegender Konzepte und
ein altersgemaumlsser Zugang in die Welt des Programmierens moumlglich sein
- 25 -
Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
- 26 -
Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
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8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
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Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
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Heterogene Infrastrukturvoraussetzungen in den Schulen
An den Schulen bestehen sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich der ICT-
Infrastruktur sowohl bezuumlglich Geraumltetypen (Desktops Notebooks Tablets) als auch bezuumlg-
lich Betriebssysteme (Windows Mac Linux Android iOS ChromeOS) besteht eine grosse
Heterogenitaumlt (vgl Doumlbeli Honegger 2016b)
62 Kriterien der Wahl der Programmierumgebung
Folgende Kriterien waren bei der Wahl der Programmierumgebung entscheidend
An Schulen etabliert Die Programmierumgebung muss soweit etabliert sein dass sie zum
Zeitpunkt der Einfuumlhrung des Lehrplans M+I als ausgereifte und praxisbewaumlhrte Umgebung
mit didaktischem Zusatzmaterial zur Verfuumlgung steht und auf moumlglichst vielen Geraumlten und
Betriebssystemen einsetzbar ist
Motivierend Eine im Modul bdquoMedien und Informatikldquo eingesetzte Programmierumgebung
sollte sowohl im Unterricht Spass machen als auch Schuumllerinnen und Schuumller motivieren
sich ausserhalb des Unterrichts mit ihr zu beschaumlftigen
Leichter Einstieg aber dennoch maumlchtig Angesichts des Alters der Schuumllerinnen und Schuuml-
ler sowie des Wissensstands der Lehrpersonen ist ein leichter Einstieg mit raschen Ergebnis-
sen und Wirksamkeitserfahrungen innert kurzer Zeit wichtig Dennoch soll die Program-
mierumgebung auch komplexere Projekte ermoumlglichen und besonders Interessierte nicht zu
stark einschraumlnken
Lizenzrechtliche Verfuumlgbarkeit Damit Schuumllerinnen und Schuumller Hausaufgaben erledigen
und bei Interesse private Projekt verfolgen koumlnnen sollte die Programmierumgebung auch zu
Hause legal nutzbar sein (kostenlos oder durch die Schule lizenziert)
Innovationssicherheit Um die Investitionen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterial und
die Schulung von Lehrpersonen zu sichern sollte die laumlngerfristige Verfuumlgbarkeit der Pro-
grammierumgebung gesichert oder mindestens wahrscheinlich sein
Enaktiv Die Programmierumgebung soll die einfache Einbindung von Sensoren und Aktoren
erlauben Damit werden (auch faumlcheruumlbergreifende) spannende und motivierende Projekte
moumlglich (Robotik Spiele Experimente) (Doumlbeli Honegger 2016b) welche die vielseitige
Verwendbarkeit aufzeigen und abstrakte Konzepte altersgerecht konkretisieren
63 Empfehlung fuumlr Scratch und scratchkompatible Sprachen
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage und der definierten Kriterien haben sich beide Arbeits-
gruppen uumlbereinstimmend entschieden Scratch amp scratchkompatible Sprachen als Programmierum-
gebung fuumlr die Primar- und Sekundarstufe I zu empfehlen und ausschliesslich fuumlr diese Program-
mierumgebung entsprechende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln
Scratch (httpscratchmitedu) ist eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology von Boston)
spezifisch fuumlr Kinder und Jugendliche (8 bis 16 Jahre) entwickelte grafisch-visuelle Program-
mierumgebung die kostenlos verfuumlgbar ist und sich seit zehn Jahren im Schulumfeld bewaumlhrt hat
Dieser Entscheid wird wie folgt begruumlndet
Leichter Einstieg Die blockbasierte Programmierung zahlreiche Tutorials die Beispiele in
der Entwicklungsumgebung und die einstellbare Sprache erleichtern den Einstieg
Vielseitige Verwendbarkeit Scratch laumlsst sich dank integrierter Audio- und Bildbearbeitung
fuumlr multimediale Projekte und zur Entwicklung einfacher Spiele und dank zahlreicher kom-
patibler Hardware auch zum Messen und Steuern in der realen Welt nutzen Es koumlnnen Rol-
len- Denk- und Strategiespiele Simulatoren Raumltsel wissenschaftliche Anwendungen pro-
grammiert werden Damit ist Scratch in vielen Faumlchern und Themengebieten einsetzbar
- 26 -
Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
Literaturverzeichnis
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 26 -
Breite kostenlose Verfuumlgbarkeit Scratch ist frei verfuumlgbar auf den meisten Betriebssyste-
men lauffaumlhig und es stehen webbasierte Programmierumgebungen zur Verfuumlgung so dass
keine client-seitigen Software-Installationen und Konfigurationen noumltig sind Wo kein Inter-
netzugang moumlglich ist kann Scratch heruntergeladen und offline verwendet werden
Maumlchtigkeit Trotz ihrer kindlichen Erscheinungsweise lassen sich mit Scratch alle im Lehr-
plan 21 vorgesehenen Kompetenzen im Bereich der Programmierung vermitteln
Enaktivitaumlt Die zahlreich verfuumlgbaren scratch-kompatiblen Hardware-Erweiterungen ermoumlgli-
chen enaktive Projekte Es bestehen zahlreichen kompatible Hardwareerweiterungen zu
Scratch zB Raspberry Pi PicoBoard MaKey MaKey Lego usw
Sozial Auf der Plattform httpsscratchmitedu koumlnnen Programmierprojekte publiziert und
weiterentwickelt werden Im Internet gibt es eine riesige Community mit etlichen Projekten
Vorlaumlufer Es existiert auch scratchjr eine Programmiersprache fuumlr Kinder im Alter von 5 bis
7 als Vorlaumlufer von Scratch welche allenfalls vor der 5 Klasse zum Einsatz kommen koumlnnte
Dokumentation Scratch ist gut dokumentiert einerseits im Internet andererseits sind uumlber
20 Buumlcher zum Thema auf dem Markt
Speziell fuumlr didaktische Zwecke wurden auch Robotiksysteme wie bdquoLego Mindstormsldquo bdquoThymioldquo
bdquomBotsldquo bdquoSpheroldquo usw entwickelt Sie ermoumlglichen es zudem physische Objekte zu steuern und
Informatik damit erlebbar zu machen (vgl Ingold 2015 S 8f) Im Gegensatz zur Programmierum-
gebung soll der Kanton vorlaumlufig kein spezifisches Edu-Robotersystem empfehlen Der entsprechen-
de Markt ist sehr dynamisch und schnelllebig und bringt laufend neue Produkte hervor bzw laumlsst
etablierte Produkte verschwinden Entsprechende Empfehlungen wuumlrden sehr schnell obsolet Bis-
lang hat sich kein Edu-Robotersystem laumlngerfristig etablieren koumlnnen Um die Lehrpersonen zu un-
terstuumltzen soll das Medienzentrum der PHSZ in Goldau verschiedene geeignete Edu-Robotiksysteme
und entsprechendes Unterrichtsmaterial zur Ausleihe anbieten
13 Empfehlung der Programmierumgebung Scratch
Fuumlr den Einsatz auf der Primar- und Sekundarstufe I wird die Programmierumgebung Scratch (inkl
scratchkompatibler Sprachen) empfohlen Die Lehrpersonen werden in den obligatorischen Weiter-
bildungskursen in diese Programmumgebung und deren didaktische Anwendungsmoumlglichkeiten ein-
gefuumlhrt Der Kanton entwickelt ein entsprechendes Angebot von begleitenden Unterrichtsmateria-
lien
Auf eine Empfehlung eines bestimmten Edu-Robotiksystems wird vorlaumlufig verzichtet
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
Literaturverzeichnis
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 27 -
7 Koordination und Unterstuumltzung
bdquoMedien und Informatikldquo ist eine der groumlssten Neuerungen des Lehrplans 21 welche fuumlr viele Lehr-
personen Herausforderungen mit sich bringen wird Angesichts der fehlenden oder noch nicht ver-
fuumlgbaren Lehr- und Lernmittel regen beide Arbeitsgruppe an Wegleitungen fuumlr Medien und Informa-
tik zu entwickeln Fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe werden stufenspezifische
Wegleitungen vorgesehen fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fachspezifische Die Wegleitungen
sollen (so knapp wie moumlglich und so umfassend wie noumltig) die Lehrpersonen daruumlber informieren
wie sie in ihrem Unterricht den neuen Lehrplan M+I umsetzen koumlnnen bzw sollen
Folgende Wegleitungen sind vorgesehen
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 12 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 34 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen 56 Klasse
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Fach M+I)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Deutsch)
Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Mathematik)
Evtl Wegleitung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Bildnerisches Gestalten)
Die Wegleitung soll folgende Informationen umfassen
Beschreibung und Erklaumlrungen der Kompetenzbeschreibungen
Didaktische Hinweise zum Aufbau der Kompetenzen
Klaumlrung der Rahmenbedingungen Zustaumlndigkeiten und Fachzuteilungen
Koordination beim Aufbau der Anwendungskompetenzen
Hinweise auf Lehrmittel M+I (im Idealfall auf das empfohlene Lehrmittel)
Verweise auf bestehende Lehrmittel (Deutsch bdquoDie Sprachstarkenldquo und bdquoLeseschlauldquo Ma-
thematik bdquoSchweizer Zahlenbuchldquo bzw mathbuch)
Hinweise auf Unterrichtsmaterialien im Internet und konkrete Lektionsplanungen insbeson-
dere auf lehrplangepruumlfte Unterrichtsmaterialien auf zebis (wwwzebischunterrichtmi)
Empfehlungen zur Programmierumgebung und begleitende Materialien (56 Klasse Sek I)
Hinweise auf geeignete Software fuumlr den Aufbau von Anwendungskompetenzen
Empfehlung fuumlr eine exemplarische Jahresplanung zu Medien und Informatik (ab 3 Klasse)
mit Angabe der hierfuumlr empfohlenen Anzahl Lektionen
Hinweise zur Beurteilung Benotung und zum Zeugnis
Diese Wegleitungen sollen in gedruckter Form als Broschuumlre in den obligatorischen Weiterbildungs-
kursen eingesetzt werden Zugleich koumlnnen diese auf der Website des Kantons Schwyz aufgeschaltet
und regelmaumlssig aktualisiert werden
Die Entwicklung dieser Wegleitungen soll nach dem Entscheid des Erziehungsrats ab Herbst 2016
in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erfolgen sodass diese bis zur Durchfuumlhrung der ersten Weiter-
bildungskurse zur Verfuumlgung stehen
14 Entwicklung von stufenspezifischen Wegleitungen fuumlr Lehrpersonen
Fuumlr die Einfuumlhrung des Lehrplans Medien und Informatik werden stufenspezifische Wegleitungen fuumlr
Lehrpersonen des Kindergartens und der Primarstufe bzw fachspezifische Wegleitungen fuumlr Lehr-
personen der Sekundarstufe I entwickelt Die Wegleitungen sollen die Vorgaben des Lehrplans M+I
und die kantonalen Rahmenbedingungen aufzeigen und eine Reihe didaktischer Hinweise beinhal-
ten welche die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans in ihrem Unterricht unterstuumltzen
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
Literaturverzeichnis
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Volksschulen Online verfuumlgbar unter httpwwwszchdocumentsER_Vorgaben-
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 28 -
8 Weiterbildung im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo
81 Obligatorische Weiterbildung
Das Detailkonzept bdquoEinfuumlhrung Lehrplan 21ldquo4 von Rhyner und Jurt haumllt das obligatorische und fakul-
tative Weiterbildungsangebot zum Lehrplan 21 fest Ergaumlnzend hat das AVS eine Tabelle mit Ant-
worten auf haumlufige Fragen zur Einfuumlhrung des Lehrplans 21 publiziert5
Im Kap 427 des Detailkonzepts wird auch fuumlr den Bereich des Lehrplans bdquoMedien und Informa-
tikldquo festgehalten welcher zusaumltzlicher obligatorische Weiterbildungsbedarf fuumlr bestimmte Lehrper-
sonengruppen besteht
811 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe ab dem Schuljahr
201718 vorgesehen
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Kindergarten Medienbildung (und Informatik) im Kindergarten 2
Lehrpersonen 12 Primar Medienbildung (und Informatik) 2
Lehrpersonen 34 Primar Medien und Informatik 6
Lehrpersonen 56 Primar
Mathematik
Informatik
Tabellenkalkulation (Anwendungskompetenz)
12
Lehrpersonen 56 Primar
Deutsch
Medienbildung
Textverarbeitung und Praumlsentationstechniken
6
812 Obligatorische Weiterbildung fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Folgende obligatorische Weiterbildungen sind fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe ab dem Schuljahr
201617 vorgesehen
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I
Lehrpersonengruppe Inhalte Halbtage
Lehrpersonen Sek I
Mathematik
Tabellenkalkulation (Didaktik) 2
Lehrpersonen Sek I
Deutsch
Textverarbeitung Internetrecherche und
Praumlsentationstechniken (Didaktik)
4
Lehrpersonen Sek I
Bildnerisches Gestalten
Bild- und Videobearbeitung (Didaktikldquo 2
Diese Kurse haben einen didaktischen Fokus dh es geht nicht darum dass Lehrpersonen selber
diese Anwendungskompetenzen aufbauen und eigene Defizite beheben sondern das fachdidakti-
sche Wissen erwerben wie sie ihren Schuumllerinnen und Schuumllern die Anwendungskompetenz im
Rahmen ihrer unterrichteten Faumlchern vermitteln koumlnnen Da es sich um eine neue Aufgabe im Fach-
bereich handelt sind diese obligatorischen Weiterbildungen von allen Lehrpersonen zu besuchen
4 httpwwwszchdocumentsDetailkonzeptpdf
5 httpwwwszchdocumentsFAQ_2016_defpdf
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
Literaturverzeichnis
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1 ndash 6 Schuljahr Ebikon Bildungsplanung Zentralschweiz Online verfuumlgbar unter
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D-EDK (2014a) Lehrplan Medien und Informatik Luzern D-EDK Geschaumlftsstelle Online verfuumlgbar
unter httpprojektlehrplanchlehrplanV5ablageFS1E_Modul_MIpdf [15072016]
D-EDK (2014b) Lehrplan Sprachen Luzern D-EDK Geschaumlftsstelle Online verfuumlgbar unter
httpprojektlehrplanchlehrplanV5ablageFS1E_Gesamt_SPRpdf [15072016]
D-EDK (2014c) Lehrplan Mathematik Luzern D-EDK Geschaumlftsstelle Online verfuumlgbar unter
httpprojektlehrplanchlehrplanV5ablageFS1E_Fachbereich_MApdf [15072016]
D-EDK (2015) Schlussbericht der Arbeitsgruppe zu Medien und Informatik im Lehrplan 21 Luzern
D-EDK Geschaumlftsstelle Online verfuumlgbar unter
httpwwwlehrplanchsitesdefaultfilesSchlussbericht_MI_2015-02-
2320mit20Anhang_0pdf [15072016]
D-EDK (2016)Lehrplan 21 Modul Medien und Informatik Umfrage bei den Kantonen zur Umset-
zungsplanung Unveroumlffentlicht
Doumlbeli Honegger B (2016a) Mehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Welt Bern hep Ver-
lag
Doumlbeli Honegger B (2016b) Gedanken zu Programmierumgebungen fuumlr Medien und Informatik
Online verfuumlgbar unter httpblogdoebeliBlogGedankenZuProgrammierumgebungenFuer
MedienUndInformatik [15072016]
Erziehungsrat des Kantons Schwyz (2015) Einfuumlhrung und Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton
Schwyz Rahmenbedingungen des Erziehungsrates Schwyz Online verfuumlgbar unter
httpwwwszchdocumentsERB_Umsetzung_Bericht_15_Verzeichnispdf [15072016]
Erziehungsrat des Kantons Schwyz (2012) ERB Nr 75 ICT-Strategie an den Volksschulen des Kan-
tons Schwyz Bildungsdepartement Schwyz
Gesellschaft fuumlr Informatik (2016) Dagstuhl-Erklaumlrung Bildung in der digitalen vernetzten Welt
Online verfuumlgbar unter httpswwwgidefileadminredaktionThemendagstuhl-erklaerung-
bildung-in-der-digitalen-welt-2016pdf [15072016]
- 35 -
Hielscher M (2016) Lernumgebungen Uumlbersicht uumlber Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Pro-
grammieren Online verfuumlgbar unter httpwwwprogrammingwikideLernumgebungen
[15072016]
ICT-Strategiekommission des Kantons Schwyz (2011) ICT-Strategie an den Volksschulen des Kan-
tons Schwyz Online verfuumlgbar unter httpwwwszchdocumentsAVS-Schwyz_ICT-Strategie-
Volksschulenpdf [15072016]
Ingold U (2015) Die Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hin-
blick auf die Implementierung des Lehrplans 21 Rapperswil ILZ Online verfuumlgbar unter
httpswwwphzhchMAPortrait_Data8660613bericht_lehrmittelsituation_im_fachbereich_mi
pdf [15072016]
Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 29 -
Fuumlr Lehrpersonen die weiterhin oder neu das Fach bdquoMedien und Informatikldquo auf der Sekundarstufe
I unterrichten moumlchten sind ab dem Schuljahr 201617 folgende Kurse obligatorisch welche die
Ausbildung und Unterrichtserfahrung mitberuumlcksichtigen
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das Fach bdquoM+Ildquo
Lehrpersonengruppe Kurs Halbtage
Mit Ausbildung und Erfahrungen
im bisherigen Wahlfach Informa-
tik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
10
Ohne Ausbildung aber mit Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
20
Kursteil Informatik mit 12
Kursteil Medien mit 8 HT
Ohne Ausbildung und ohne Erfah-
rungen im bisherigen Wahlfach
Informatik
Medien und Informatik
(fachliche und fachdidaktische
Einfuumlhrung)
30
Kursteil Informatik mit 20
Kursteil Medien mit 10 HT
82 Optionales Weiterbildungsangebote
Neben diesen obligatorischen Kursen werden den Lehrpersonen aller Stufen verschiedene optionale
Weiterbildungskurse angeboten Insbesondere haben einige Lehrpersonen noch einen gewissen Wei-
terbildungsbedarf bei ihren eigenen Anwendungskompetenzen Hierfuumlr werden Praumlsenz- und webba-
sierte Kurse angeboten Fuumlr die didaktisch geschickte Vermittlung der Anwendungskompetenzen an
die Schuumllerinnen und Schuumller ist es unabdingbar dass die Lehrpersonen diese Anwendungskompe-
tenzen beherrschen muumlssen
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungskompetenzen
Kurs Ziel Halbtage
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der Textverarbeitung und der
Textgestaltung kennen und koumlnnen Dokumente erstellen und
gezielt gestalten
2
Textverarbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der Textverarbeitung und -
gestaltung kennen und koumlnnen auch laumlngere und komplexere
Dokumente gezielt gestalten und gemeinsam bearbeiten
2
Praumlsentieren
(ECDL-Kurs) - Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen erstellen ge-
zielt gestalten und vorfuumlhren
2
Praumlsentieren (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen des Praumlsentationsprogramms
PowerPoint kennen und koumlnnen Praumlsentationen mit multime-
dialen Elementen (TonVideo) und Animationen gestalten
1
Tabellenkalkulation
(ECDL-Kurs)
Sie lernen die Grundfunktionen der Tabellenkalkulation ken-
nen und koumlnnen Tabellen erstellen und gestalten automati-
sche Berechnungen nutzen und Diagramme erstellen
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Grundlagen
Sie lernen die Grundfunktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder erstellen und gezielt bearbeiten
2
Bildbearbeitung (ECDL-Kurs)
Fortgeschrittene Anwendungen
Sie lernen erweiterte Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
kennen und koumlnnen Bilder gezielt bearbeiten
1
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
Literaturverzeichnis
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Volksschulen Online verfuumlgbar unter httpwwwszchdocumentsER_Vorgaben-
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httpwwwzebischUnterrichtschublade6cvJax282WJy32egXNhm5thuygNRJ3docsErgaenzu
ngslehrplan20ICT202004pdf [15072016]
BKZ (Bildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz) (2000) Lehrplan bdquoMensch und Umweltldquo fuumlr das
1 ndash 6 Schuljahr Ebikon Bildungsplanung Zentralschweiz Online verfuumlgbar unter
httpaltzebischUnterrichtschubladeVBednTN8Tn5hhuSfNfacnJeZmymEykdocsLehrplan
20Mensch20und20Umwelt20SZ202000pdf [15072016]
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Erziehungsrat des Kantons Schwyz (2012) ERB Nr 75 ICT-Strategie an den Volksschulen des Kan-
tons Schwyz Bildungsdepartement Schwyz
Gesellschaft fuumlr Informatik (2016) Dagstuhl-Erklaumlrung Bildung in der digitalen vernetzten Welt
Online verfuumlgbar unter httpswwwgidefileadminredaktionThemendagstuhl-erklaerung-
bildung-in-der-digitalen-welt-2016pdf [15072016]
- 35 -
Hielscher M (2016) Lernumgebungen Uumlbersicht uumlber Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Pro-
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ICT-Strategiekommission des Kantons Schwyz (2011) ICT-Strategie an den Volksschulen des Kan-
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Volksschulenpdf [15072016]
Ingold U (2015) Die Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hin-
blick auf die Implementierung des Lehrplans 21 Rapperswil ILZ Online verfuumlgbar unter
httpswwwphzhchMAPortrait_Data8660613bericht_lehrmittelsituation_im_fachbereich_mi
pdf [15072016]
Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 30 -
Als Alternative zu den Praumlsenzkursen haben die Lehrpersonen auch die Moumlglichkeit im Bereich der
Textverarbeitung Praumlsentation und Tabellenkalkulation individuelle E-Learning-Schulungen zu ab-
solvieren (vgl httpswwwphszchweiterbildungkurse)
Fuumlr Lehrpersonen welche die didaktische Vermittlung der Anwendungskompetenzen und der Kom-
petenzen im Bereich von Medien und Informatik in den Vordergrund stellen besteht mit EPICT (Eu-
ropean Pedagogical ICT Licence) ein weiteres interessantes Weiterbildungsangebot das neu zum
Weiterbildungsprogramm MIA21 weiterentwickelt wird Dabei handelt es sich um ein schweizweit
koordiniertes mediendidaktisches Aus- und Weiterbildungsangebot fuumlr Lehrpersonen im Bereich
bdquoMedien Informatik und Anwendungskompetenzenldquo (= MIA) welches sich stark am neuen Lehrplan
21 orientiert
MIA 21 verfuumlgt uumlber ein praxisnahes und transferorientiertes didaktisches Kurskonzept Im Zentrum
steht ein praxisorientiertes gemeinsames Lernen im Team Nach einer Einfuumlhrungsveranstaltung
bearbeiten die Lehrpersonen selbstaumlndig in Teams von 3 - 5 Personen eine Einfuumlhrung theoretische
Lektuumlre und Ideensammlung konkrete Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsdurchfuumlhrung und Refle-
xion Die Umsetzung im eigenen Unterricht steht dabei im Mittelpunkt Als Lernteam ist man frei in
der Arbeitsplanung wird aber von einer Mentorineinem Mentoren begleitet und erhaumllt Feedback zu
den Unterrichtsvorbereitungen Ein Modul umfasst einen Arbeitsaufwand von ca 20 Stunden
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
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15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
Literaturverzeichnis
Amt fuumlr Volksschulen und Sport (2012) Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den
Volksschulen Online verfuumlgbar unter httpwwwszchdocumentsER_Vorgaben-
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pdf [15072016]
Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 31 -
83 Selbstevaluations-Tool
Der Kanton Schwyz wird die Lehrpersonen und Schulleitungen bei der Selbsteinschaumltzung ihres in-
dividuellen freiwilligen Weiterbildungsbedarfs im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo mit einem
Selbstevaluations-Tool unterstuumltzen Die Paumldagogische Hochschule Schwyz wird diese Orientie-
rungshilfe im Auftrag der Deutschschweizer Kantone bis Ende 2016 entwickeln ab 2017 koumlnnen
Lehrpersonen das Selbsteinschaumltzungstool nutzen Die Selbsteinschaumltzung soll zusammen mit einer
allfaumllligen Fremdeinschaumltzung durch Schulleitende bzw ICT-Beauftragte als Grundlage dafuumlr dienen
um Lehrpersonen mit unterschiedlichem Vorwissen bedarfsgerecht die passenden Weiterbildungs-
module zu vermitteln
Dieses Tool hat allerdings keinen Einfluss auf die obligatorischen Kurse Es dient explizit nicht als
Grundlage fuumlr die Dispensation von obligatorischen Weiterbildungskursen Diese sind fuumlr alle ver-
bindlich
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools
84 Weiterbildungspflicht und Lehrberechtigung
Es ist geplant dass die obligatorischen Weiterbildungen waumlhrend ca fuumlnf Jahren (ab Schuljahr
201617 bis 202021) angeboten werden Das freiwillige Kursangebot wird bei entsprechender
Nachfrage auch spaumlter noch bestehen
Grundsaumltzlich ist es die Pflicht jeder Lehrperson die obligatorischen Kurse in diesem Zeitraum zu
absolvieren Dennoch kommt den Schulleitungen eine wichtige Schluumlsselrolle zu Sie haben dafuumlr zu
sorgen dass die Lehrpersonen fruumlhzeitig ihren Weiterbildungsbedarf klaumlren und planen und alle von
bdquoMedien und Informatikldquo betroffenen Lehrpersonen die entsprechenden Kurse besuchen Auf der
Sekundarstufe I ist zusaumltzlich fruumlhzeitig zu klaumlren wer das Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrich-
ten wird
Die Schulleitungen uumlberwachen generell die Erfuumlllung der Kurspflicht die Abteilung Schulcontrol-
ling uumlberwacht den Vollzug
Fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse und fuumlr Lehrpersonen welche auf der Sekundarstufe I kuumlnftig das
Fach bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten werden ist die erfolgreiche Absolvierung der obligatori-
schen Weiterbildungskurse zusaumltzlich mit der Lehrberechtigung verknuumlpft Hier kann eine entspre-
chende Lehrbefaumlhigung im Fachbereich bdquoMedien und Informatikldquo erst gewaumlhrleistet werden wenn
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
Literaturverzeichnis
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tons Schwyz Bildungsdepartement Schwyz
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Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 32 -
das fachliche Wissen und die fachdidaktischen Kompetenzen in den entsprechenden Kursen erwor-
ben worden sind Sollten Lehrpersonen die obligatorischen Kurse bis Ende 2021 nicht absolviert
haben hat dies Auswirkungen auf ihre Lehrberechtigungen
Konkret gelten folgende Regeln fuumlr Lehrpersonen der 56 Klasse
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen die obligatorischen Kurse bdquoInformatikldquo und bdquoTabel-
lenkalkulationldquo bis 2021 absolviert haben um das Fach Mathematik unterrichten zu koumln-
nen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung fuumlr das
Fach Mathematik
Lehrpersonen der 56 Klasse muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse bdquoMedienbildungldquo
und bdquoTextverarbeitung und Praumlsentationstechnikenldquo absolviert haben um das Fach Deutsch
unterrichten zu koumlnnen Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrbe-
rechtigung fuumlr das Fach Deutsch
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs Mathematik bzw Deutsch in der 56 Klasse spaumltestens ab dem Schuljahr 202021
zu uumlberpruumlfen
Regeln fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I die bdquoMedien und Informatikldquo unterrichten
Das Fach und Wahlfach bdquoMedien und Informatikldquo kann auf der Sekundarstufe I nur von
Lehrpersonen unterrichtet werden welche eine entsprechende Ausbildung oder die oben
aufgefuumlhrte obligatorische Weiterbildung bdquoMedien und Informatikldquo (vgl Tab 9 S 29) er-
folgreich absolviert haben
Bei fehlender Nachqualifikation verlieren Lehrpersonen ihre Lehrberechtigung (spaumltestens
nach einer Uumlbergangszeit von 5 Jahren) fuumlr das Fach bdquoMedien und Informatikldquo
Schulleitungen haben die Voraussetzungen der Lehrberechtigung fuumlr Medien und Informatik
spaumltestens ab dem Schuljahr 202021 zu uumlberpruumlfen
Diese Regeln sind auch fuumlr Lehrpersonen wichtig die allenfalls im Laufe ihrer Berufsbiografie einen
Stufenwechsel (Primarstufe) oder eine Erweiterung ihrer Faumlcherbreite (mit bdquoMedien und Informatikldquo)
vorsehen bzw die Moumlglichkeiten hierzu offenhalten wollen Konkret heisst dies dass beispielsweise
auch Lehrpersonen der 34 Klasse die entsprechenden Kurse zu besuchen haben wenn sie spaumlter
einmal auf der 56 Klasse unterrichten moumlchten
Umgekehrt wird es noumltig sein diese Kurse bei Bedarf auch nach Ablauf der fuumlnfjaumlhrigen obligatori-
schen Weiterbildungsphase anzubieten (fuumlr Wiedereinsteiger und fuumlr Lehrpersonen welche die Stufe
wechseln wollen) Der Kanton kann auch Alternativangebote bestimmen die er als Nachqualifikation
anerkennt
Fuumlr Lehrpersonen aus anderen Kantonen die im Kanton Schwyz eine Anstellung finden gelten die-
selben Anforderungen wie fuumlr Lehrpersonen aus dem Kanton Schwyz Fuumlr ihre Lehrberechtigung
haben sie dieselben obligatorischen Weiterbildungen zu absolvieren Haben ausserkantonaler Lehr-
personen bereits in ihrem bisherigen Kanton entsprechende Weiterbildungen im Bereich M+I be-
sucht koumlnnen sie beim Amt fuumlr Volksschulen und Sport (AVS) einen Antrag auf Anrechenbarkeit
ihrer Kurse bzw Dispensation stellen Das AVS uumlberpruumlft dann die Aumlquivalenz der ausgewiesenen
Kurse und entscheidet bdquosur dossierldquo uumlber den teilweisen oder vollstaumlndigen Erlass der Kurspflicht
Fuumlr die weiteren obligatorischen Weiterbildungskurse im Bereich bdquoMedien und Informatikldquo gelten die
uumlblichen Bedingungen Bei fehlenden Nachqualifikationen koumlnnen personalrechtliche Massnahmen
zur Anwendung kommen Dies gilt fuumlr Lehrpersonen welche im Kindergarten und in der 1 2 3
oder 4 Klasse unterrichten und fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I welche in den Faumlchern Ma-
thematik Deutsch oder Bildnerisches Gestalten die Anwendungskompetenzen zu vermitteln haben
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
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D-EDK (2014c) Lehrplan Mathematik Luzern D-EDK Geschaumlftsstelle Online verfuumlgbar unter
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Erziehungsrat des Kantons Schwyz (2012) ERB Nr 75 ICT-Strategie an den Volksschulen des Kan-
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Hielscher M (2016) Lernumgebungen Uumlbersicht uumlber Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Pro-
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ICT-Strategiekommission des Kantons Schwyz (2011) ICT-Strategie an den Volksschulen des Kan-
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Ingold U (2015) Die Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hin-
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pdf [15072016]
Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 33 -
15 Verknuumlpfung der Lehrberechtigung und der obligatorischen Weiterbildung
Die erfolgreiche Absolvierung der obligatorischen Weiterbildungskurse ist verknuumlpft mit der Lehrbe-
rechtigung
Primarlehrpersonen muumlssen bis 2021 die obligatorischen Kurse zum Lehrplan M+I absolviert haben
um ihre Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten der Faumlcher Deutsch und Mathematik in der 56
Klasse aufrechtzuerhalten
Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I muumlssen bis 2021 die obligatorische Weiterbildung bdquoMedien
und Informatikldquo erfolgreich absolviert haben um die Lehrberechtigung fuumlr das Unterrichten des
Fachs bzw Wahlfachs bdquoMedien und Informatikldquo aufrechtzuerhalten bzw neu zu erwerben
Bei Lehrpersonen des Kindergartens und der 1 2 3 oder 4 Klasse wie auch bei Lehrpersonen der
Sekundarstufe I welche die Anwendungskompetenzen in ihrem Fachbereich zu vermitteln haben
kann eine laumlngerfristig fehlende Nachqualifikation zu personalrechtlichen Massnahmen fuumlhren
- 34 -
Literaturverzeichnis
Amt fuumlr Volksschulen und Sport (2012) Vorgaben und Empfehlungen zur ICT-Infrastruktur an den
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- 35 -
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Ingold U (2015) Die Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hin-
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pdf [15072016]
Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 34 -
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2320mit20Anhang_0pdf [15072016]
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zungsplanung Unveroumlffentlicht
Doumlbeli Honegger B (2016a) Mehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Welt Bern hep Ver-
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Doumlbeli Honegger B (2016b) Gedanken zu Programmierumgebungen fuumlr Medien und Informatik
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pdf [15072016]
Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
- 35 -
Hielscher M (2016) Lernumgebungen Uumlbersicht uumlber Lernumgebungen fuumlr den Einstieg ins Pro-
grammieren Online verfuumlgbar unter httpwwwprogrammingwikideLernumgebungen
[15072016]
ICT-Strategiekommission des Kantons Schwyz (2011) ICT-Strategie an den Volksschulen des Kan-
tons Schwyz Online verfuumlgbar unter httpwwwszchdocumentsAVS-Schwyz_ICT-Strategie-
Volksschulenpdf [15072016]
Ingold U (2015) Die Lehrmittelsituation im Fachbereichsmodul Medien und Informatik im Hin-
blick auf die Implementierung des Lehrplans 21 Rapperswil ILZ Online verfuumlgbar unter
httpswwwphzhchMAPortrait_Data8660613bericht_lehrmittelsituation_im_fachbereich_mi
pdf [15072016]
Abbildungsverzeichnis
Abb 1 Die drei Bereiche des Lehrplans bdquoMedien und Informatikldquo 8
Abb 2 Die Perspektiven des Dagstuhl-Dreiecks 9
Abb 3 Das Fach bzw Gefaumlss bdquoInformatikldquo wird inhaltlich geleert und komplett neu aufgefuumlllt 10
obschon die Fachbezeichnung Informatik nur mit bdquoMedienldquo ergaumlnzt wird
Abb 4 (Geplante) Module des Weiterbildungsprogramms MIA21 30
Abb 5 Struktur des Selbstevaluations-Tools 31
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zuordnung von Medien bzw Informatik in der Lektionentafel der Primarstufe 6
Tab 2 Lektionentafel im Fachbereich Medien und Informatik auf der Sekundarstufe 6
Tab 3 Bereiche des Lehrplans ldquoMedien und Informatik 8
Tab 4 Zuordnungen der verschiedenen Anwendungskompetenzen zu den Fachbereichen 15
Tab 5 Beispiel von zwei Kompetenzstufen welche zugleich dem 2 und 3 Zyklus
zugeteilt sind 17
Tab 6 Benotung der Kompetenzen der Bereiche ldquoMedien und Informatikldquo 18
Tab 7 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Primarstufe 28
Tab 8 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I 28
Tab 9 Obligatorische Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen der Sekundarstufe I fuumlr das
Fach bdquoM+Ildquo 29
Tab 10 Freiwillige Weiterbildungskurse fuumlr Lehrpersonen im Bereich der Anwendungs-
kompetenzen 29
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