konzepte der palliative care und deren bedeutung für die ......2010/11/05 · prof. dr. friederike...
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Prof. Dr. Friederike StörkelFachbereich Pflege und GesundheitFachhochschule Münster
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Fachbereich Pflege & GesundheitProf. Dr. F. Störkel
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Konzepte der Palliative Care und deren Bedeutungund deren Bedeutungfür die Musiktherapie
Prof Dr. Friederike Störkel MPHFachhochschule Münster
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www.fh-muenster.deZiele des Vortrags
Die Zuhörerinnen und Zuhörer über die Grundwerte und Leitbilder der Palliative Careinformieren.Sie für Aspekte von
Total PainV l t d T dVerlust und Trauer undSalutogenese sowieden Behandlungsort und –zeitpunkt (Setting)
sensibilisieren und ihnen Fragen / Denkanstöße mit auf den Weg geben.
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GRUNDWERTE
UND LEITBILDER
DER PALLIATIVE CARE 3
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Palliative Care - Auf einen Blick Palliative Care - Auf einen Blick „pallium“ - (lateinisch) der Mantel - Bedeutet im übertragenen Sinne ummantelt, umhüllt, geschützt
Eine Kuration (Heilung) der lebensbedrohlichen Erkrankung ist nicht mehr das Ziel
Es geht um o Symptomkontrolle (körperlich, psychosozial, spirituell) o bestmöglichen Erhalt von Lebensqualität des Patienteno Autonomie und Würdeo Empathie und Respekt: Sterben als natürlicher Teil des Lebens
Systemorientierung: o Einbeziehung des Umfeldeso sowie der individuellen Ressourcen des Betroffenen
Die Arbeit in einem multiprofessionellen Team ist unabdingbar
Das Einbeziehen von ehrenamtlich Tätigen ist integraler Bestandteil des Konzepts
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Fachbereich Pflege & GesundheitProf. Dr. F. Störkel
www.fh-muenster.demein ganz persönlicherMantel sein
mein ganz persönlicherMantel sein
Der letzte Mantel sollte:
gefallenmeine Individualität
berücksichtigen
keine Wünsche offen lassen
einen guten „Sitz“ haben
gefallenmeine Individualität
berücksichtigen
keine Wünsche offen lassen
einen guten „Sitz“ haben
Kompromisslos sein
Wohlbefinden auslösen
zu (er)tragen sein.……..
Kompromisslos sein
Wohlbefinden auslösen
zu (er)tragen sein.……..
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Das Konzept von Palliative Care
Quelle: DGP 2008 nach WHO 2004
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Systematik im Verständnis der verschiedenen Interventionsebenen bei
chronisch Kranken, Schwerstkranken und sterbenden Menschen
Supportive Care
Palliative CareEnd of Life CareEnd of Life Care
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Symptomkontrolle und ihre ZieleSymptomkontrolle und ihre Ziele
Symptom-kontrolle
Persönliche Ressourcen nutzen & stärken
kontrolle
Autonomie wahren;
Respekt vor Bedürfnissen
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Lebensqualität sichern
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Wo werden Palliativpatienten versorgt?Wo werden Palliativpatienten versorgt?
Hospiz
Quelle: Dtsch Arztebl 2008; 105(1‐2): A‐20 / B‐17 / C‐17
StationäreAltenhilfe
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"Sie sind wichtig,il Si b i d
Palliative Care ist eine (Geistes- und Herzens -) Haltung (“attitude“)
Palliative Care ist eine (Geistes- und Herzens -) Haltung (“attitude“)
weil Sie eben sind.Sie sind bis zum letzten Augenblick Ihres Lebens wichtig,und wir werden alles tun,damit Sie nicht nurin Frieden sterben,sondern auch bis zuletzt
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leben können."
Dame Cicely Saunders,Gründerin des ersten modernenHospizes in London
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Zielsetzung in der Fort- / Weiterbildung in Bezugauf die „Haltung“
Zielsetzung in der Fort- / Weiterbildung in Bezugauf die „Haltung“
Sterben als Prozess verstehen:Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit
Umgang mit starken Gefühlen, wie Abschied, Wut, Angst und Trauer
Kraft und Mut zur Selbstreflexion
Eigenen Grenzen bewusst sein, weil Grenzerfahrungen
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g , gzum Alltag gehören und doch oft nie richtig Alltag werden,
da sie einmalig bleiben.
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FÜR DIE MUSIKTHERAPIE
BEDEUTSAME ASPEKTE
DER PALLIATIVE CARE12
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www.fh-muenster.de• Musik als schöpferische, sinngebende Bewältigung von Verlust und Trauer
Vorbemerkung:Aspekte der Musiktherapie in der Palliative Care
aus Sicht der Referentin
Vorbemerkung:Aspekte der Musiktherapie in der Palliative Care
aus Sicht der Referentin
Bewältigung von Verlust und Trauer• Musik als Zugang zu den Ressourcen der
Betroffenen• Musik als Erleben von Aufgehoben sein, von
Geborgenheit – und auch das Gegenteil• Musiktherapie als Vermittlerin und als
Bindeglied zwischen psychosozialer undBindeglied zwischen psychosozialer und spiritueller Begleitung
• Musiktherapie als biografische Querschnittbegegnung im Hier und Jetzt –auch störanfällig durch akute Ereignisse bei den Betroffenen 13
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www.fh-muenster.de• Musiktherapeuten als Mitglieder im Palliative Care Team
Vorbemerkung:Aspekte der Musiktherapie in der Palliative Care
aus Sicht der der Referentin
Vorbemerkung:Aspekte der Musiktherapie in der Palliative Care
aus Sicht der der Referentin
Care Team• Musiktherapeuten kommen ohne
Diagnosevorhaben und / oder Behandlungsauftrag – die Chance des „Absichtslosen“ in der Begegnung mit den Betroffenen
• Musiktherapie geschieht in der Haltung des• Musiktherapie geschieht in der Haltung des Aufsuchens – fragend, neugierig -konstruktneutral
• Musiktherapie mit Betroffenen ist zugleich häufig Musik im öffentlichen Raum
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Vorbemerkung:Aspekte der Musiktherapie in der Palliative Care
aus Sicht der der Referentin
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Vom Wert der anderen
Perspektive
Perspektivverschränkung
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Furcht des Patienten vor dem SterbenFurcht des Patienten vor dem Sterben
Betroffene verbinden mit dem Sterben eineVielzahl von Ängsten:
Angst vor den physischen und psychischen
Folgen der fortschreitenden Krankheit
Angst vor dem Sterben
Angst vor Therapien und TherapiefolgenAngst vor Therapien und Therapiefolgen
Ängste, die die Familie und Freunde betreffen
Ängste im sozioökonomischen Bereich
Ängste können / sollten Anknüpfungspunkt für Gespräche / künstlerische Angebote sein
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Phase Aktivität Prognose1. Rehabilitations-
phaseWeitgehend normales gesellschaftliches Leben trotz
Viele Monate bis Jahre
di l t t
(Quelle
Lehrbu
Furcht des Patienten vor dem Sterben –Der lange Weg
Furcht des Patienten vor dem Sterben –Der lange Weg
Leben trotz fortgeschrittener Krankheit
„die letzten Monate/Jahre“
2. Präterminalphase Eingeschränkte Möglichkeiten des aktiven Lebens
Mehrere Wochen bis Monate„die letzten Wochen“
3. Terminalphase Bettlägerigkeit; oft Rückzug nach innen oder Ruhelosigkeit
Wenige Tage bis 1 Wochedie letzten Tage“
e: Johnen-Thielemann, I. in: AulbertE, N
uch der Palliativm
edizin.2. Auflage. Stuttgoder Ruhelosigkeit „die letzten Tage“
4. Finalphase– Sterben– Tod
Zustand „in extremis“, Mensch „liegt im Sterben“, Bewusstsein nicht auf Außenwelt gerichtet
Einigen Stunden bis 1 Tag„die letzten Stunden“
5. Trauerphase der Angehörigen
Nauck,F, R
adbruch L. (Hrsg.) 2006.
gart, New
York. Schattauer. 1020ff)
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Furcht des Patienten vor dem SterbenFurcht des Patienten vor dem Sterben
Jeder reagiert sehr individuell auf das Sterben, abhängig von:
den Werten, die das Leben des Betroffenen ausgemacht haben
den Bewältigungsstrategien, die in Bezugauf Verlust und Trauer erworben wurden
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lVerluste sind
die Schattend S a naller Besitze
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www.fh-muenster.deVerlustTrennung von etwas, das in gewisser W i T il d E i t d I di id i t
Verlust als allgegenwärtiges ThemaVerlust als allgegenwärtiges Thema
Weise Teil der Existenz des Individuums ist oder ihm gehört
Das „etwas“ kann sein eine Personeine Fähigkeitein Status (sozial, materiell)eine Empfindung (z B Hoffnung Sinn)eine Empfindung (z.B. Hoffnung, Sinn)
Ein Verlust beinhaltet, dass die Trennung von einem physischen oder emotionellen Teil der Personnicht wieder rückgängig zu machen ist.
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Der Verlust wirkt sich auf das
Individuum verschieden aus
Das hängt ab z B
Individuelle Besonderheiten im Umgang mit VerlustenIndividuelle Besonderheiten im Umgang mit Verlusten
Das hängt ab, z. B.
der Persönlichkeit des betroffenen Individuums
der Art des Verlustes
dem Zeitpunkt des Verlustes im Verhältnis zu
anderen Ereignissen im Leben der Person
der Einbeziehung naher Freunde und Verwandterder Einbeziehung naher Freunde und Verwandter
der praktischen Auswirkungen des Verlustes
für das zukünftige Leben des Individuums
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Das Trauern ist eine angeborene emotionale Fähigkeit, die als sehr schmerzhaft empfunden wird
Umgehen mit Verlusten - TrauerUmgehen mit Verlusten - Trauer
die als sehr schmerzhaft empfunden wird
verläuft als innerer und äußerer Realisierungsprozess / Wahrnehmungsprozess
wird ausgelöst wird durch den Verlust einer Person oder Sache, zu der eine sinnerfüllte, emotionale Beziehung bestand
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Mentale Objektrepräsentanz („psychisches Double“) wird zunächst aufrecht erhalten, obwohl die Realitätsprüfung Verlust signalisiert
Bedeutung der Beziehung – das Taxieren Bedeutung der Beziehung – das Taxieren
Um zu bewerten, was die sinnerfüllte, emotionale Beziehung uns bedeutet, gehen wir sie in Zeitlupe nochmals durch und rekapitulieren : Durchgehen einzelner Aspekte in Erinnerungen, Träumen, Tagträumen….R k it li h ißt i W fi dRekapitulieren heißt, einen Weg zu finden, einzelne Aspekte mit Gleichmut zu betrachten und den Punkt zu erreichen an dem sie so akzeptiert werden können wie sie waren / sind.
Trauer kann antizipatorisch stattfinden(vgl. Freud, S. 1917; Jerneizig, J.R., Langenmayr, A., Schubert, U. 1994; Müller, M. 2002; Volkan, V. D. & Zintl, E. 2000)
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Neben starken körperliche Schmerzen, z. B. ausgelöst
durch Knochenmetastasen wird
Total pain –die Trennungsarbeit am Lebensende
Total pain –die Trennungsarbeit am Lebensende
umfassender Schmerz („total pain“ [Cicely Saunders])
als Ausdruck von Trennungsarbeit am Lebensende
beschrieben.
Der trauernde Mensch am Lebensende -
dann, wenn er zum ersten Mal tief in seinem Inneren ,
begriffen hat, dass sein Leben und seine Lebendigkeit
akut bedroht sind und die kurativen Behandlungs-
möglichkeiten ihre Grenze erreicht haben, setzt ein
heftiger und schmerzhafter Trauerprozess ein.25
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Total pain –die Trennungsarbeit am Lebensende
Total pain –die Trennungsarbeit am Lebensende
Es lebt und leidet der ganze Mensch – „Lebensschmerz“
Total Pain
Körperliches Leiden
Psycho-soziales Leiden
Kulturelles Leiden
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Spirituelles Leiden
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Total pain –die Trennungsarbeit am Lebensende
Total pain –die Trennungsarbeit am Lebensende
„Das was ich einmal war, das verschwindet von Tag zu Tag“
(Frau W., 42 Jahre )
„Und dann denke ich daran, was ich alles gearbeitet habe,gim Haus und im Garten und jetzt kann ich nichts mehr. Es ist zum verzweifeln.“ (Herr S., 81 Jahre)
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Total pain –die Trennungsarbeit am Lebensende
Total pain –die Trennungsarbeit am Lebensende
Dieser Prozess findet statt, unabhängig davon,ob der Betroffene ihn mitteilen kann oder will.
Trauerender Blick in die Zukunft und trauernder Blick in die Vergangenheit.
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Listen to your life Listen to your life. All moments arekey moments
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key moments.
(Frederick Buechner * 1926 )
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Total pain – mögliche Zugänge zur Trennungsarbeit am Lebensende
Total pain – mögliche Zugänge zur Trennungsarbeit am Lebensende
Die 5 Säulen der Identität“ (Hilarion Petzold 1988)(Hilarion Petzold 1988)
Grundlegender Gedanke:Wie bei jedem Bauwerk, dienen auch im Lebensbauwerk (Lebenshaus) eines einzelnen Menschen verschiedene Säulen der Identität, der Stabilität und Sicherheit.
Veränderungen im Lebensfluss bergen immer die Gefahr in
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Veränderungen im Lebensfluss bergen immer die Gefahr in sich, dass das Leben bedroht, das Gebäude (Lebenshaus)
Einsturz gefährdet ist.
Die Säulen zu stabilisieren, das Gebäude vor dem Einsturz zu bewahren ist ein wesentlicher Auftrag in der Palliative Care.
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1. Die Leiblichkeit
2. Die sozialen Beziehungen
3 Arbeit und Leistung3. Arbeit und Leistung
4. Materielle Sicherheiten
5. Die Werte
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www.fh-muenster.deIn der Trennungsarbeit fragt der Betroffenein drei Richtungen:
Total pain – mögliche Zugänge zur Trennungsarbeit am Lebensende
Total pain – mögliche Zugänge zur Trennungsarbeit am Lebensende
in drei Richtungen:
1. Wer bin ich? (Individuum)
2. Wer bin ich für andere? (Gesellschaft)
3 Welchen Sinn hat mein Leben?3. Welchen Sinn hat mein Leben?
(Bedeutung und Beziehung)
(transzendentale Komponente)
(vgl. Mayer-Scheu , J. 1977)32
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www.fh-muenster.deSalutogenese –Was erhält Menschen
Total pain – mögliche Zugänge zur Trennungsarbeit am Lebensende
Total pain – mögliche Zugänge zur Trennungsarbeit am Lebensende
Was erhält Menschen gesund ? (Aaron Antonovsky 1987)
Metapher: b l lLeben als Fluss.
Niemand steht am sicheren Ufer.
Wie werde ich ein guter Schwimmer ?
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Salutogenese
Total pain – mögliche Zugänge zur Trennungsarbeit am Lebensende
Total pain – mögliche Zugänge zur Trennungsarbeit am Lebensende
g
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www.fh-muenster.deDie Ereignisse im Leben sind strukturiert, vorhersehbar erklärbar
Die persönliche Grundhaltung eines Menschen gegenüber der Welt und dem eigenen Leben (Kohärenzgefühl) hat folgende Komponenten:
vorhersehbar, erklärbar
Ressourcen sind verfügbar, um den aus dem Ereignis stammendenAnforderungen gerecht zu werden
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Die Anforderungen sind Herausforderungen, die Intervention und Engagement lohnen
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Salutogenese –Die generalisierten Widerstandsressourcen
Total pain – mögliche Zugänge zur Trennungsarbeit am Lebensende
Total pain – mögliche Zugänge zur Trennungsarbeit am Lebensende
Sind unter anderem:
Gesundheitsfördernde & gesunderhaltendeFaktoren
Generalisiert meint die Wirksamkeit der Faktoren
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in Situationen aller Art
Widerstand bedeutet, dass die Ressourcen die Widerstandsfähigkeit einer Person erhöhen
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www.fh-muenster.deDie generalisierten Widerstandsressourcen können sein:
Total pain – mögliche Zugänge zur Trennungsarbeit am Lebensende
Total pain – mögliche Zugänge zur Trennungsarbeit am Lebensende
Individuelle: Fähigkeiten, Kenntnisse, Bewältigungsstrategien, körperliche Faktoren, ….
Soziale: Familie, Freunde, Gesundheitssystem, ….
Kulturelle: Gesetze, Traditionen, Religion, …..
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Materielle: Geld, Immobilien, Fahrzeug, …..
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www.fh-muenster.de„Das Gemeinsame an allen generalisierten Widerstandsressourcen
Total pain – mögliche Zugänge zur Trennungsarbeit am Lebensende
Total pain – mögliche Zugänge zur Trennungsarbeit am Lebensende
gsei, so schlug ich vor, den unzähligen uns ständig treffenden Stressoren eine Bedeutung zu erteilen.“
(Antonovsky, 1989, S. 52)
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y
BE - DEUTUNG
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Worüber sprechen wir?Worüber sprechen wir?
BE - DEUTUNG
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„Den Sinn des Daseins erfüllen wir – unser Dasein erfüllen wir mit Sinn – allemal dadurch, dass wir Werte verwirklichen. Solche Wertverwirklichung ist
Metaklinische Sinn-Deutung des Leidens(Viktor Frankl)
Metaklinische Sinn-Deutung des Leidens(Viktor Frankl)
e e e c e So c e e e c u g snun auf drei Wegen möglich: Die erste Möglichkeit beruht darauf, dass wir etwas schaffen – dass wir irgendwie Welt gestalten.Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass wir etwas erleben – dass wir Welt in uns aufnehmen: dass wir die Schönheit oder Wahrheit des Seinsdass wir die Schönheit oder Wahrheit des Seins eingehen lassen in uns selbst.Die dritte Möglichkeit liegt schließlich darin, dass wir leiden – sie liegt im Erleiden des Seins, des Schicksals.“
40Frankl, V.E. (2005). Der leidende Mensch. Anthropologische Grundlagen der Psychotherapie. 3. unveränderte Auflage. Bern: Hans Huber.
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www.fh-muenster.de„Man muss den Dingen die i Still d tö t eigene Stille und ungestörte
Entwicklung lassen, die tief von innen kommt und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann “ werden kann. (R. M. Rilke)
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Kurzer Austausch zu zweit (2 Minuten)Kurzer Austausch zu zweit (2 Minuten)
Aus den vergangenen
40 Minuten:
Was ist mir wichtig?
Was „nehme ich mit“?
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Was folgt daraus für die Aufgaben der professionellen Helfer ?
Was folgt daraus für die Aufgaben der professionellen Helfer ?
Neben der Behandlung bekommt das „Teilen des fremden
Schicksals“ eine elementare Funktion.
Die (reflektierte) Beteiligung eigener Emotionen ist eine
wesentliche Grundlage der Beziehung, die wir dem
Sterbenden anbieten können (RESONANZ).
Es geht mehr darum, Ressourcen zu erkennen und zu
fördern, die für den Patienten bedeutsam sind, die seinfördern, die für den Patienten bedeutsam sind, die sein
Befinden (nicht den Befund!) in den Mittelpunkt setzen
und verbessern.
Es geht darum, trotz aller Begrenzung und Einschränkung
gemeinsam „vom Leben zu kosten“ .
Fachbereich Pflege & GesundheitProf. Dr. F. Störkel
www.fh-muenster.deBedürfnisorientierung in der Begleitung
Ernst-nehmen der Bedürfnisse des Sterbenden:
Was folgt daraus für die Aufgaben der professionellen Helfer ?
Was folgt daraus für die Aufgaben der professionellen Helfer ?
sein Bedürfnis nach Wertschätzung und Respekt
sein Bedürfnis nach Sicherheit
sein Bedürfnis nach Zugehörigkeit
sein Bedürfnis nach Autonomie und Entscheidungsfähigkeit
„In einer Begleitung, die mehr unterstützt als stellvertretend
macht und hilft, machen wir den Sterbenden nicht klein und
abhängig, denn das ist er nicht, auch wenn er sterbend ist.“
(Müller, 2006, S. 392)
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www.fh-muenster.deDer Patient als Lehrer„Der von einer unheilbaren Krankheit Betroffene entwickelt –
oft im Gegensatz zum Begleiter - eine Kompetenz, die
Antwort auf letzte Lebensfragen geben kann.
So verkehrt sich das Verhältnis:
Die Leidenden werden zu Lehrenden, die Nichtleidenden zu d d d d , d d d
Lernenden oder zumindest zu Lernbedürftigen – und so hat
die Palliative Care eine Dimension wechselseitigen Lernens. „
(Erika Schuchardt)
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
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