lebensenergie konferenz 2014 experteninterview mit · supermarkt oder mcdonalds ernährt. dann ist...
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Lebensenergie-Konferenz 2014
Experteninterview mit
Christian Dittrich-Opitz
Transkript Interviewt von:
Stefan Kutter
Transkribiert von: Astrid Bartels
www.lebensenergie-konferenz.de
Lebensenergie-Konferenz 2014
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Lebensenergie-Konferenz 2014
Experten-Interview mit Christian Dittrich-Opitz
Interviewer: Stefan Kutter (SK)
Transkribiert von: Astrid Bartels
SK: Herzlich Willkommen zur Lebensenergiekonferenz Expertensession heute
mit Christian Dittrich-Opitz. Hallo Christian!
Christian Dittrich-Opitz: Hallo Stefan!
SK: Schön, dass du dabei bist. Du bist vielen auch noch bekannt als Christian
Opitz, vor der Hochzeit. Ich möchte dich ganz kurz vorstellen, damit wir einen
Überblick deiner Arbeit haben. Ich würde dich bitten, dass dann hinterher noch
zu erweitern oder zu berichtigen. Christian, du bist Autor mehrerer Bücher. Für
mich auf meinem Weg ein sehr wichtiges Buch ist „Befreite Ernährung“.
Weiterhin hast du Bücher geschrieben wie „Befreite Atmung“, „Das Tao der
Sonnenkraft“, „Ernährung für Mensch und Erde“, Abkürzung zur Freiheit“,
„Lerntechniken“ und „Der direkte Weg des Erwachens“.
Du bist international ein gefragter Referent und Seminarleiter. Ich persönlich
habe einen sehr tiefen und guten Eindruck von einer Frage-und-Antwort-
Session, die du in Berlin gegeben hast, wo du mir freundlicherweise auch das
Buch signiert hast. Wie gesagt, das war sehr beeindruckend, ich hoffe, dass wir
heute einige - auch knifflige - Fragen in dem gesamten Spektrum der
Lebensenergie klären können.
Das gesagt, würde ich dich bitten, einfach mal kurz dich selbst vorzustellen,
vielleicht mit dem Hintergrund der Frage: Was ist denn Lebensenergie
eigentlich, was macht sie aus und wie bist du zu dem Thema gekommen, denn
was ja auch wichtig ist zu wissen, dass du – nicht nur zuletzt – das Thema
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Kultivierung der Lebensenergie zu einem Schwerpunkt deiner Arbeit gemacht
hast und darauf sind wir natürlich neugierig.
Christian Dittrich-Opitz: Ja, zum Thema Lebensenergie bin ich vor allem durch
eine sehr schwere Erkrankung gekommen. Ich hatte ungewöhnlich früh, als
13jähriger, eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule, die bis heute als
unheilbar eingestuft wird und ich habe dann eigene Wege der Heilung gesucht.
Das war zum Einen durch das Thema Ernährung, damals in den frühen 80er
Jahren vor allem durch die Arbeit von Dr. Bruker, diesem großartigen alten
Pionier der Ernährungsmedizin in Deutschland und dann hatte ich durch mein
Interesse an asiatischer Kampfkunst Zugang zu einem wirklich hochrangigen
Taijiquan-Lehrer, also das, was bei uns oft Tai Chi genannt wird, was es
eigentlich gar nicht gibt, Taiji heißt das große Prinzip und Tai Chi das gibt’s
nicht, das ist ein Kunstwort. Hat nix mit Chi zu tun. Dieses Taijiquan, was eine
uralte Bewegungskunst ist, die sehr viele Elemente enthält, die heutzutage
weitgehend in Vergessenheit geraten sind und die enorm wirksam den Körper
regenerieren können. Einige meiner Lehrer waren weit über hundert Jahre alt
und sehr gesund, mit sehr agilen Körpern durch diese Praxis. Und mit den
Übungen aus dem Taijiquan und Qigong, die Kunst der Kultivierung von
Lebensenergie, was das eigentlich wörtlich heißt, habe ich sehr tiefe Heilung
erfahren. Ich konnte nachher alles wieder machen, Sportarten betreiben, auf
Berge steigen usw., alles Dinge, die ich angeblich nie wieder hätte machen
dürfen.
Im Taijiquan und im Qigong wird eben Lebensenergie propagiert als das, was
unsere Gesundheit ausmacht, diese Weisheit, die körperliches Leben steuert,
uns zusammenhält und in Form bringt. Was Lebensenergie letzten Endes ist,
das bleibt ein Mysterium, denn alles, was wir darüber sagen können, das sagen
wir von unserem analytischen Verstand und der ist eine kleine Subeinheit von
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Lebensenergie und als solcher natürlich nicht in der Lage, das Ganze zu
erfassen.
Es gibt viele Korrelate der Lebensenergie, die benennbar sind: Die
Biophotonen, die Professor Fritz Albert Popp erforscht hat in seiner großartigen
Pionierarbeit, das ist ein Korrelat von Lebensenergie. Die elektromagnetischen
Ströme, die man 1977 da nachgewiesen hat, wo die chinesische Medizin die
Akupunkturmeridiane festlegt, was ja Elektronenflussbahnen sind, das ist ein
Korrelat von Lebensenergie. Die sogenannten Pi-Elektronenwolken, die
Johanna Budwig entdeckt hat, die sich durch bestimmte hochwertige
Nahrungsmittel ergeben können oder die sich ergeben, wenn Same und Eizelle
bei der Zeugung zusammenkommen. Das ist ein Korrelat, das sind alles
Korrelate, sind benennbare Aspekte, aber Lebensenergie insgesamt ist ein
Mysterium. Es ist etwas, was man erforschen kann, was man spüren kann, was
man in sich kultivieren kann durch Hingabe daran, durch Praxis, durch eine
gesunde, authentische Lebensweise.
Wenn ich heute gefragt werde, was ist Lebensenergie, heute ist Lebensenergie
für mich was anderes als vor 25 Jahren. Ich hätte damals das Gleiche darüber
sagen können in Worten, ich hätte die gleiche Formulierung geben können,
aber die Bedeutung des Themas erschließt sich mir heute auf eine ganz andere
Weise. Deswegen würde ich Abstand davon nehmen, eine konkrete Definition
zu geben für Lebensenergie, sondern vielmehr einladen, dass man dieses
Thema für sich selbst erforscht und kennenlernt.
SK: Okay, super. Das ist ja ein wunderbarer Ausgangspunkt, dass wir das jetzt
hier ergründen können, was wir machen können, was jeder einzelne tun kann,
um, wie du so schön sagst, Lebensenergie zu kultivieren, sie zu nutzen.
Du hast am Ende unseres Vorgesprächs ein schönes Dreieck gebracht mit
gesunder Lebensweise und auch emotionalen Methoden, die will ich jetzt nicht
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direkt vorausnehmen, sondern, insbesondere auch mit den
Ernährungsaspekten anfangen. Kann man denn sagen, dass man mit der
Ernährung direkt seine Lebensenergie beeinflussen kann, dass man aus der
Nahrung Energie abzwacken kann oder wie funktioniert das aus deiner Sicht?
Christian Dittrich-Opitz: Naja, ich würde vor allem erst mal in den Vordergrund
stellen, dass es in der heutigen Welt durch die Möglichkeiten der
Nahrungsmittelindustrie einfach sehr viele Möglichkeiten gibt, seine
Lebensenergie durch Ernährung zu schwächen.
Angefangen damit, dass ganz ganz viel von dem, was Menschen heutzutage
essen, einfach aus dem Kontext von Lebendigkeit herausgenommen ist. Es wird
so viel mit isolierten und veränderten Substanzen gearbeitet. Unser Körper
kann sich gar nicht an eine solche Flut fremdartiger Substanzen genetisch
anpassen. Wenn man das mal in Zahlen ausdrückt, wir sind ja Schimpansen
genetisch so um die 0,8 Prozent oder 1 Prozent – da gibt’s unterschiedliche
Aussagen – entfernt, wenn wir uns genetisch anpassen wollten an die etwa
30.000-40.000 verschiedenen Molekülarten, die in den letzten 100 Jahren
durch die Nahrungsmittelindustrie in unsere Ernährung eingeführt worden
sind, dann müssten wir eine genetische Veränderung von 5 Prozent
durchlaufen. Also wir müssten uns viel weiter entfernen von unserem Jetzt-
Zustand als wir vom Schimpansen entfernt sind. Und das ist natürlich nicht
möglich.
Biologisches Leben hat gewisse Vorgaben, in denen es eben funktionieren
muss, genauso wie wir Sauerstoff atmen und das wird sich auch nicht ändern.
Wir haben auch nicht das Potential, den Sauerstoff in der Luft durch irgendein
anderes Gas zu ersetzen. Und so sind wir natürlich auch in unserer
Stoffwechselphysiologie geprägt auf bestimmte Stoffverbünde und eben nicht
nur auf die biochemischen Substanzen, sondern auch auf einen Kontext, den
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man ausdrücken kann in Biophotonen, in elektromagnetischer Energie, in
Zellspannungspotential, da gibt es viele messbare Dinge, die man dazu
anführen kann.
Wenn im Anbau der Nahrung und der Verarbeitung von Nahrung extreme
Eingriffe passieren, dann devitalisiert das auf Dauer den Körper. Sehr krass
waren die Erfahrungen, die man gemacht hat mit Astronautennahrung in der
frühen Raumfahrt. Die Russen haben das sehr viel früher entdeckt und haben
ihren Kosmonauten z.B. recht hochwertige Kräuter mitgegeben aus der alten
russischen Kräutermedizin. In der amerikanischen Raumfahrt gab es bei den
Astronauten Organatrophien. Diese hatten teilweise etwas zu tun mit
mangelnden Magnetfeldern in Raumkapseln, was man dann durch Magnete
ausgeglichen hat, aber die Organatrophien traten immer noch auf, als
ausschließlich diese Astronautennahrung (das ist ja heutzutage auch noch so
ein klischeehafter Begriff) gegeben wurde und man hat irgendwann gesehen,
es braucht eben ein Minimum an frischer Nahrung, an Nahrung, die einen
Lebensverbund hat, Nahrung, die in natürlichen Kreisläufen vorhanden ist, die
fermentiert, oder die keimt oder die ich in die Erde stecke und irgendwas neues
wächst daraus.
Insofern ja, man kann seine Lebensenergie durch Ernährung immens
beeinflussen. In einem erheblichen Ausmaß findet das heutzutage im
Negativen statt. Man kann sich jetzt nicht alleine - meiner Meinung nach - zu
Gesundheit essen.
Aber man kann, wie Dr. Bircher-Benner es ausgedrückt hat, die Grundlage
schaffen, auf der das Lebendige gedeiht oder verdirbt. Das ist nicht alles im
Leben, es gibt auch ein seltsames Phänomen: sehr sehr viele Menschen im
Mainstream der Gesellschaft unterschätzen immer noch, wie viel Auswirkung
Ernährung hat, wie viel Auswirkung es hat, diese ganzen hochverarbeiteten
Produkte der Nahrungsmittelindustrie regelmäßig zu essen und dann gibt es
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die „Szene“ der Veganer, Vegetarier, Vollwertköstler, Rohköstler usw.
Ayurveda-Interessierten, all die Leute, die sich mit Ernährung beschäftigen und
da gibt es dann manchmal ein bisschen ein Übertreiben, dass man das
Seelenheil komplett in diesem Thema sucht und auch ein bisschen sehr arg in
die Details geht.
Ich plädiere für Ausgewogenheit. Ich plädiere dafür, dass es einfach normal
wird, dass man sich von hochwertiger Nahrung ernährt, dass man dem Körper
Dinge zuführt, die Grundbedürfnissen entsprechen und dass man dann aber
auch in seinen Körper hineinfühlen lernt, was viele Leute ja total verlernt haben
und sein Körpergefühl maßgeblich die Lebensweise mitgestalten lässt.
Das funktioniert übrigens nicht, wenn man sich noch von Tiefkühlpizza aus dem
Supermarkt oder McDonalds ernährt. Dann ist das Körpergefühl viel zu
fehlgeleitet mit chronischen Mangelzuständen und auch Vergiftungszuständen.
Dann fordert das Körpergefühl Dinge, die nicht gut für einen sind. Wie der alte
Witz über Alkoholiker: „Haben Sie ein Problem mit Alkohol?“ – „Nein, aber
ohne.“ Wenn der Spiegeltrinker seinen Spiegel nicht hat, bekommt er
Probleme.
Ein Alkoholiker testet stark auf Alkohol, wenn man ihn kinesiologisch testet, das
ist interessant. Manche Menschen testen stark auf Rattengift, wenn sie sehr
stark mit Fluoriden vergiftet sind. Weil der Körper dann sein Gleichgewicht
sucht und das hat er mit dem Gift. Und deshalb braucht es eine Basis, auch an
Wissen und an Maßnahmen, die dem Körper eine Grundversorgung geben. Ist
diese Grundversorgung gewährleistet, ist mein Ansatz, dass dann das
Körpergefühl das wichtigste Kriterium für die Ernährungsgestaltung sein sollte.
SK: Jetzt hast du gesagt: „Grundbedürfnisse und das Hineinfühlen“. Du sprichst
oft auch von der „zellulären Sättigung“. Entspricht das ungefähr den erwähnten
Grundbedürfnissen? Oder gibt es da einen feinen Unterschied?
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Christian Dittrich-Opitz: Naja, mit zellulärer Sättigung meine ich dieses Erleben,
das man als Körpergefühl hat, dass man fühlt, es ist nicht einfach der Bauch
voll, sondern der Körper ist gut, angenehm versorgt. Das ist ein bestimmtes
Gefühl, ein körperliches Gefühl von Stimmigkeit. Und es ist ziemlich
unwahrscheinlich, dass man das hat, wenn man überwiegend stark
denaturierte Nahrung isst.
Es ist ein Begriff, der sich gebildet hat in meiner Arbeit mit Klienten, wenn sie
dann diese andere Art von Sattheit kennengelernt haben durch die Dinge, die
ich empfehle, wie grüne Smoothies, wie rohe gesättigte Fette, dass sie
berichten, jetzt nehme ich so eine Mahlzeit zu mir und ich bin nicht voll im
Bauch, ich habe kein Völlegefühl, aber mein Körper ist zufrieden. Ich bin
entspannt, ich bin ruhig, ich habe keine Gelüste mehr auf Essen für ein paar
Stunden, ich denke nicht mehr an Essen. Aber ich verkneife es mir auch nicht,
ich brauche keine Disziplin, um auf etwas zu verzichten, sondern ich bin satt
und satt auf einer tiefen Ebene. Das meine ich mit zellulärer Sättigung.
SK: Und die Grundbedürfnisse, die du am Anfang beschrieben hattest, was
kann ich mir darunter vorstellen? Du hattest ja doch gewarnt: Vorsicht, es
könnten beispielsweise Süchte sein, die das Bedürfnis nach Altgewohntem
erzeugen.
Ich hatte es ja schon schwer, den Unterschied zu bestimmen. Ich dachte
beispielsweise, das Verlangen nach dem nächsten Grillhähnchen oder einem
Milchprodukt wäre ein Grundbedürfnis. Wie kann man das unterscheiden? Gibt
es da Tipps?
Christian Dittrich-Opitz: Ja, also, ich empfehle, für eine gewisse Zeit, den
Leuten, die zu mir kommen, meistens so 3 Monate, dass man ein paar
grundlegende Maßnahmen in der Ernährung einführt. Die bestehen vor allen
Dingen aus Dingen, die man aktiv tut, nicht so sehr eine Verbotsliste, weil ich
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mit „das und das soll man nicht essen“ keine guten Erfahrungen in der Praxis
gemacht habe, sondern dann induziert man eigentlich eine exzessive
Beschäftigung genau mit diesen Themen wie dieses „Denk’ mal nicht an einen
rosa Elefanten“.
Es suggeriert auch, dass positive Dinge im Leben vor allem geschehen, indem
man einen Mangel in sich induziert und ich glaube, diese Prägung hatten wir
auch kulturell viel zu lange, das calvinistische Element und viele religiöse
Elemente in unseren kulturellen Konditionierungen. Ich erlebe es eben anders.
Was ich erlebe ist, wenn die Menschen ein paar einfache Dinge tun, dann
erübrigen sich viele von diesen Süchten, nicht alle, aber doch eine ganze
Menge von allein.
Das erste, was ich in der Ernährungsgestaltung als ganz unerlässlich sehe, ist,
dass man gesunden Hunger zulässt.
Sehr viele Leute essen aus Gewohnheit. Ich treffe auch sehr viele Leute, die
frühstücken, obwohl sie morgens keinen Hunger haben, weil ihnen das
irgendwelche Leute gesagt haben, dass das angeblich so wichtig ist. Manche
Kinder mögen morgens nichts essen und die Eltern sagen aber, du musst vor
der Schule frühstücken und die Kinder mögen nicht und lernen so, ihrem
Körper zu misstrauen.
Hunger ist bei einer guten Vitalstoffversorgung ein vitalisierendes
Körpergefühl. Hunger führt dazu, dass unser Gehirn registriert, ok, ich sollte
Nahrung finden können, also es macht uns wach, evolutionsbiologisch ist das
sehr sinnvoll so eingerichtet, so dass dann eine Hormonkaskade induziert wird,
die uns leistungsfähig macht. Sportreporter sagen ja auch nicht umsonst – jetzt
ist Fussball-WM – die Mannschaft ist hungrig auf den Sieg, niemand sagt, die
Mannschaft ist satt auf den Sieg.
Wir wissen intuitiv, dass satt sein Entspannung induziert und Ruhe. Wir sehen
das im Tierreich. Ein Löwe, der gefressen hat, das sehen die Antilopen und
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gehen 50 Meter an ihm vorbei und der Löwe blinzelt höchstens mal, das
interessiert ihn nicht und das wissen die Antilopen auch, weil der gar nicht die
Hormone zur Verfügung hat, um zu jagen. Und beim Menschen ist es nicht
anders.
Meiner Ansicht nach ist es wichtig, dass wir wieder Hunger als gesundes
Körpergefühl kennenlernen und nicht wie einen Todfeind betrachten, der auf
Sichtweite erschossen wird. Wenn man sich hungrig werden lässt, auch mal
unter Hunger sich körperlich und geistig aktiv werden lässt, nicht so, dass es
sich anfühlt wie ein unangenehmer Mangel, das ist zu unterscheiden und das
gilt nicht in der Schwangerschaft, das gilt nicht im Wachstum, das sollte man
berücksichtigen. Es gilt auch nicht unbedingt bei starkem Untergewicht, aber
sagen wir mal als Basis ein gesunder erwachsener Mensch und bei der Frau, die
jetzt grad nicht schwanger ist, ist es sehr wertvoll, wieder Hungerzyklen
kennenzulernen, mal auch längere Phasen nichts zu essen und zu sehen, oh, da
setzt ja gar nicht die bedrohliche Unterzuckerung ein und wenn doch, dann
kann man eben in der Ernährung noch einige Dinge verändern.
Und dann schmeckt Nahrung anders, dann kann ich vor allen Dingen Nahrung
anders verwerten. Die Assimilation von Nahrung ist ja oft nicht sehr gut. Im
Allgemeinen sprechen Fastenärzte davon, dass die meisten Menschen nur 35%
der Nährstoffe und Vitalstoffe einer typischen Mahlzeit assimilieren und nach
dem Fasten sind es dann 85 %, aber wir können jeden Tag ein bisschen fasten.
Es ist auch erstaunlich, dass das sowohl Übergewicht wie auch Untergewicht
reguliert. Leute, die übergewichtig sind, essen dauernd, werden dadurch aber
nicht richtig satt, weil sie die Nahrung nicht richtig assimilieren können und
essen deswegen mehr, aber Leute, die untergewichtig sind, die dann zu oft
essen, verwerten die Nahrung auch nicht gut und können nicht zunehmen.
Ich halte auch nichts davon, bei Untergewicht, dass die Leute andauernd essen.
Sumoringer essen zweimal am Tag. Durch die Hungerzyklen und dann das viele
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Essen können die eben ihre Körperfülle erreichen. Nicht dass ich das empfehlen
würde, aber es ist ein Hinweis darauf, dass auch, wenn man Gewicht zunehmen
möchte, was manche Menschen durchaus sinnvollerweise möchten, dass auch
da Hunger wichtig ist.
SK: Super, das sind ja sehr sehr viele wertvolle Sachen in Einem. Also
möglicherweise das, was die Bodybuilder als Reloading bezeichnen, nachdem
sie mal wie so ein Katapult diese Hungerhormone aufgezogen haben nach dem
Motto: „jetzt will ich es [das Kraftfutter], eben durch die bessere Verwertung
der Nahrung, durch den gesunden Hunger. Super. Das kann man sich nochmal
durch den Kopf gehen lassen.
Jetzt sehe ich allerdings, als Vorwegnahme für die anderen Themen in unserem
Interview, in der Praxis zwei, drei Problemchen. Du hast gesagt, die Sättigung
entspannt, die macht ruhig. Da sagen einige: das Essen ist zum am stärksten
missbrauchten Beruhigungsmittel geworden. Das heißt also, wenn ich Hunger
zulasse, [also diesen Beruhigungseffekt verliere] könnte es sein, dass ich mit
meinen Gewohnheiten, mit meinem Nervenkostüm ins Ungleichgewicht gerate
und möglicherweise habe ich zudem noch die mit dem Fasten verbundenen
Entgiftungsprobleme. Wäre das eher eine selbsterfüllende Prophezeihung oder
wie kann man damit umgehen?
Christian Dittrich-Opitz: Nein, das passt sehr gut. Also zunächst mal, was
Entgiftung angeht, das ist ein relevantes Thema, wenn man länger als einen Tag
fastet. Das, was ich empfehle ist ja zunächst mal, dass man in seinem normalen
Alltag einfach Phasen erlaubt, in denen man sich richtig hungrig werden lässt.
Ich empfehle halt nicht diese 3-5 Mahlzeiten am Tag, die viele Leute machen,
Zwischenmahlzeiten und drei große Mahlzeiten usw. Ich denke, das ist fast
immer zu viel.
Wie gesagt, nicht bei schwangeren oder stillenden Frauen oder in besonderen
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körperlichen Situationen oder im Wachstum, da gelten auch andere Dinge.
Aber sich hungrig werden lassen, das ist noch nicht das Gleiche wie wenn ich
auf Autolyse gehe nach 2, 3 Fastentagen, wenn die Glykogenspeicher leer sind,
ich bin in der kompletten Ketose und dann werden Zellverbände abgebaut, wo
der Körper dann entgiftet, das ist wirklich was anderes.
Nun gibt es Menschen, die tendenziell sehr unruhig sind vom Nervenkostüm,
was man im Ayurveda dann als die Vata-Typen oder in der chinesischen
Medizin als die Lufttypen bezeichnen würde, auch Menschen, die tendenziell
eher sehr schlank sind, sensibel sind, einen wachen Geist haben, aber eben
auch eine gewisse Tendenz zur nervösen Unruhe und die können sich mit Essen
sehr gut ins Gleichgewicht bringen.
Die Frage ist, ob Essen immer das beste Mittel ist.
Ich habe auch gar nicht unbedingt eine Verurteilung dagegen oder ich halte es
gar nicht für etwas Negatives, dass Essen beruhigt. Unsere erste Nahrung,
nachdem wir geboren worden sind, die Muttermilch, die geht ja nun auch
hoffentlich mit tiefer emotionaler Nahrung einher. Insofern sind wir auch
darauf geprägt, dass emotionale Nahrung und physische Nahrung zusammen
gehen. Warum soll das nicht auch später so sein? Da ist ja nicht grundsätzlich
was Schlechtes dran.
Aber in vielen Fällen ist dieses Beruhigungsessen ja eben gerade nicht eins, wo
man sich auch emotional nährt, indem man zum Beispiel in Gesellschaft isst
und genussvoll isst, sondern das ist ja oft eher so ein hastiges. Was aus dem
Kühlschrank holen, um wieder einen Ausgleich zu schaffen im Nervensystem,
was ja auch nicht unbedingt wirklich gut tut.
Viele Leute haben zunächst, wenn sie Befreite Ernährung kennenlernen, ein
bisschen Angst vor diesen Hungerphasen, sie haben dann Angst, sie klappen
zusammen oder sie werden gereizt oder sowas. Es sind doch sehr viele sehr
erstaunt, wie gut das geht.
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Hier ist eben auch wichtig zu sehen, ich empfehle ja nicht Hungerphasen als
isoliertes Mittel, sondern im Kontext mit Ernährungsmaßnahmen. Und diese
anderen Ernährungsmaßnahmen, die etwas darüber aussagen, was man isst,
die schaffen auch wieder einen Ausgleich zu den Hungerphasen.
Beispielsweise empfehle ich rohe, gesättigte Fette in der Ernährung, also
Kokosöl, Kokosmus und/oder Rohmilchbutter. Das sind Fette, die das Luft-
Element oder das Vata-Dosha in der ayurvedischen Medizin sehr schön
beruhigen. Eine der grundlegenden Empfehlungen für Leute mit Vata-
Störungen ist, Kokosprodukte zu essen. Durch Hunger vermehre ich dieses Luft-
oder Vata-Element energetisch in mir. Durch Kokosprodukte und
Rohmilchbutter in der Ernährung beruhige ich es wieder. So greifen diese
verschiedenen Maßnahmen ineinander, sodass die Hungerphasen etwas
angenehmes behalten können.
Der andere wichtige Punkt in der Ernährung, die ich empfehle, sind die grünen
Smoothies. Chlorophyll ist ein ganz wesentlicher Träger von Lebensenergie und
auch Vitalstoffindikator. Da, wo Pflanzen Chlorophyll produzieren, haben sie
ganz besonders aktiven Stoffwechsel und deswegen ganz besonders hohe
Konzentrationen an Mineralien, Spurenelementen.
Wenn wir von einer grünen Pflanze die Blätter anschauen und analysieren in
Bezug auf Mineralien, Spurenelemente, Enzyme, Vitamine, dann schlagen die
die Wurzeln immer um ein Vielfaches. Das Grün von der Karotte, das wir
normalerweise an den Hamster abtreten, das ist sehr viel vitalstoffreicher als
die Karotte selber. Gleiches gilt für Blätter von Kohlrabi, Rote Beete usw. Weil
Chlorophyll immer benachbart ist mit ganz konzentrierten Vitalstoffen.
Das war die Entdeckung von Victoria Boutenko vor 10 Jahren, dass, wenn man
in einem Hochleistungsmixer grüne Blätter püriert, hier Zellulosestrukturen so
zersetzt werden können, dass wir das, was in der Nähe von Chlorophyll zu
finden ist, besonders gut verwerten. Die grünen Smoothies, die haben ja
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inzwischen eine unglaubliche Verbreitung gefunden und sie haben diese
Verbreitung gefunden, weil Menschen mit den grünen Smoothies diese
zelluläre Sättigung erfahren, sich so besonders wohl fühlen und einfach
merken, wie Bedürfnisse auf ungesunde Nahrung geringer werden und wie
Hungerphasen angenehmer werden oder auch, wie man den Hunger zulassen
kann.
Wenn man dann einen grünen Smoothie zu sich nimmt, im Allgemeinen
empfehle ich das als erste Mahlzeit am Tag, dann bekommt man ein solches
Paket kohärenter Lebensenergie durch dieses Chlorophyll in roher Form und
durch die ganzen Vitalstoffe, dass man eine sehr leichte Mahlzeit hat. Ein
grüner Smoothie induziert keine sehr starke Entspannungsreaktion, davon
werde ich nicht müde, da muss ich nicht hinterher auf der Couch liegen. Ich
habe immer noch einige der biochemischen Vorteile der Hungerphase, cAMP
und das Foxa-2-Gen, das aktiv ist. Ich kann immer noch sehr gut wach sein und
meine Dinge tun und bin trotzdem gut zellulär ernährt durch den grünen
Smoothie.
Und dann einmal am Tag empfehle ich, etwas mit rohen, gesättigten Fetten zu
sich zu nehmen, Kokosöl, Kokosmus, Rohmilchbutter, etwas aus der Fraktion.
Hier beruhige ich mein Luftelement. Ich führe mir diese Fette zu, die auch ganz
wichtig dafür sind, dass der Körper gut hydriert, dass Wasser wirklich bis in die
Zellen kommt, denn Wassertrinken allein gewährleistet das noch nicht, dass
man fettlösliche Gifte gut entgiften kann.
In der heutigen Welt ist Entgiftung ein großes Thema. Wir haben sehr viele
lipophile Gifte, die besser am Fett gebunden werden können als dass wir sie
irgendwie anders ausscheiden.
Ja, und so wird daraus ein Ganzes, dass wir mit Hungerzyklen, mit grünen
Smoothies, mit rohen Fetten und dann noch mit hochwertiger
Nahrungsergänzung ein Gesamtpaket schaffen. Wenn man das einige Monate
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lang befolgt, dann ist das Körpergefühl in der Gestaltung der Ernährung wieder
sehr viel zuverlässiger.
SK: Super, eine schöne Zusammenfassung. Diese fettigen Elemente kommen
dann eher später am Tag, wo du sie auch aufgezählt hast?
Christian Dittrich-Opitz: Im Allgemeinen. Wobei, wenn jemand zum Beispiel in
einer Phase ist, wo man stark Schwermetalle entgiftet, da habe ich Leute
kennengelernt, die essen 10x am Tag einen Löffel Rohmilchbutter. Wenn sie
das instinktiv wollen, dann wird ihnen davon auch nicht übel, da haben sie
dauernd Lust drauf, dann sollten sie das auch machen. Das ist zum Beispiel zur
Schwermetallentgiftung etwas ganz Großartiges.
Ich habe einen Kollegen in Amerika gehabt, der tragischerweise letztes Jahr bei
einem Unfall gestorben ist, Aajonus Vonderplanitz, der hat mal aus Versehen
einen Knollenblätterpilz gegessen. Normalerweise geht man davon aus, dass
ein Stück, das so groß ist wie deine Daumenkuppe, tödlich ist. Er hat einen
ganzen Pilz gefuttert. Das Ding war halt mutiert und hatte nicht die übliche
Knolle, was heutzutage manchmal durch Herbizide passiert, dass die nicht mehr
so aussehen wie früher. Der Aajonus hat dann – ich glaube - 6 kg
Rohmilchbutter an 5 Tagen gegessen und er hat überlebt.
Das sind jetzt die ungewöhnlichen Situationen, aber das kennt man ja auch aus
der Instinktorohkosttherapie, wo dann Menschen mit manchen Krankheiten
mal unfassbare Mengen von einem Nahrungsmittel essen und das geht dann
nur eine kurze Zeit und dann ist der Spuk auch vorbei, dann hat der Körper
diesen Bedarf erfüllt.
Also Körpergefühl geht vor, aber die allgemeine Empfehlung ist: erst grünen
Smoothie, etwas später am Tag rohe, gesättigte Fette.
SK: Super. Also erst hungrig werden lassen, dann den grünen Smoothie und
dann bei Gelegenheit, wenn der Appetit auch darauf kommt, die gesättigten
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Fette. Du hattest erwähnt, dass die gesättigten Fette, die rohen vor allen
Dingen, zur Hydrierung der Zelle beitragen, weil Wasser das allein nicht kann.
Ich glaube, das ist ein sehr wichtiger Punkt, aber da gibt es noch eine kleine
Streitigkeit in der Sache, dass Wasser trinken und viel Wasser trinken
dehydrierend wirken kann. Ich glaube, da sind sich viele einig.
Einige empfehlen allerdings, die Leber, und das ist ja ein großes Thema, was
auch dein Thema ist, wozu ich gern kommen würde, zu schonen und sie nicht
durch Fette zu belasten, sondern ihr lieber Hydrierungshilfe durch Salz zu
geben, z.B. Meersalz, das noch einen Magnesiumanteil hat, wäre dafür gut
geeignet. Kannst du da Aufklärung leisten oder vielleicht eine Sorge nehmen,
was die Sache Fett und Leberbelastung angeht?
Christian Dittrich-Opitz: Ja. Die Leber wird ganz massiv belastet durch
veränderte Fette, Transfettsäuren, auch durch zuviel erhitztes Fett. Definitiv
gerade, wenn es um ungesättigte Fette geht, die man meiner Meinung nach nie
erhitzen sollte.
Deswegen, wenn man kocht, dann lieber Kokosöl oder Ghee. Diese
mittelkettigen, nicht oxydationsfähigen, gesättigten Fettsäuren sind da viel
besser.
Aber was ich sagen kann, in der Praxis sind das Wichtigste für die Leber
Hungerphasen. Also mal generell Pause von Essen, denn die Leber verarbeitet
ja alles.
Die Leber verarbeitet auch Fruchtzucker. Und manche Leute schreien jetzt rum
und sagen, „bloß keinen Fruchtzucker, ist ganz gefährlich, belastet die Leber“.
Wenn Leute zu oft essen, gilt das für alles. Dann kann man sich nachher jedes
Nahrungsmittel verbieten. Da wird oft ein bisschen einspurig gedacht.
Wie ein Nahrungsmittel wirkt, hat damit zu tun, esse ich es nach Bedarf oder
esse ich es aus Gewohnheit zu bestimmten Zeiten. In welchem Verhältnis steht
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es zu anderen Nahrungsmitteln? Früchte beispielsweise, da gab es in der
Instinktotherapie oder Instinktorohkost durchaus negative Erfahrungen, wenn
Leute zu viel von diesen echt leckeren Früchten von Orkos gegessen haben.
Warum? Weil die grünen Blätter gefehlt haben.
Weil es einseitig wurde, weil der Körper dann nur diese Dinge auf dem
Radarschirm hat, um seinen Mineralstoffbedarf zu decken und deswegen auch
übermäßig Appetit darauf produziert. Und siehe da, wenn ich grüne Smoothies
mache mit den Bitterstoffen der grünen Blätter, dem hohen Mineralstoffgehalt
der Früchte, dem Aminosäurengehalt der grünen Blätter, ich kombinier das und
dann geht’s auf einmal gut. Dann haben ganz viele Leute nicht die unguten
Erscheinungen, die sie auf Früchte haben.
Ähnliche Sachen sehe ich mit vielen anderen Dingen, ob das Getreide ist oder
alles Mögliche, wovor dann gewarnt wird und gesagt, das ist schlecht. Ja, das
ist schlecht unter bestimnten Voraussetzungen. Aber nicht grundsätzlich.
Rohmilchbutter und Kokosöl mit diesen mittelkettigen Fettsäuren verlangen
der Leber sehr wenig Arbeit ab.
Und Hungerphasen zur Entlastung der Leber sind ausgesprochen wichtig. Und
was ich in der Praxis beobachte, diese ganzen Dinge haben sich ja geboren aus
Versuch und Irrtum in der Praxis: Wenn Menschen, gerade wenn sie viel
Vitalkost essen, wenn sie viel Rohkost essen, sie die hochwertigen Früchte
haben und rohes Gemüse, grüne Smoothies, Salate, was auch immer sie zu sich
nehmen und dann fehlen die rohen, gesättigten Fette, dann gibt es oftmals
diesen exzessiven Fetthunger.
Das ist dann ganz typisch, dass Rohköstler Avocados und Nüsse überessen. Das
kann dann echt ungemütlich werden. Ich habe oft gesehen, ich hatte Klienten,
die Rohköstler waren, die haben am Tag ihre 4, 5 Avocados und ein Pfund
Cashews gegessen, alles in Rohkostqualität und dann essen sie 2 Eßlöffel
Rohmilchbutter, das sind 15 Gramm am Tag und dann essen sie noch eine
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Handvoll Nüsse und vielleicht mal gar keine Avocado oder eine am Tag.
Wenn man dann die Verhältnisse sieht, was belastet die Leber hier mehr, ein
Pfund Nüsse und 5 Avocados. Wenn ich jetzt nicht gerade Wladimir Klitschko in
einer heißen Trainingsphase bin, ist das sicher zu viel, aber der Körper hat eben
diesen Fetthunger produziert.
Und das schöne an den gesättigten Fetten ist, dass sie mit relativ geringen
Mengen satt machen und den Fetthunger befriedigen. Da bekommt der Körper
wirklich, was er braucht.
SK: Okay, super. Eine Frage zu Kokosprodukten: Die Fette an sich sind ja
unempfindlich, sie gehen beim Erhitzen nicht kaputt, und sind nicht
lichtempfindlich - im Gegensatz zu den Omega-3- oder Omega-6-Fettsäuren.
Kann das ein Problem für uns im Winter werden?
Vielleicht sind ja die hohen Omega-3-Konzentrationen der Wildkräuter
möglicherweise ein Trick, um unter Frostbedingungen auch noch
energieempfindlich genug zu sein.
Kann es sein, dass ich im Winter eher temperaturempfindlich bin, oder dass die
Nervenzellen vielleicht auch nicht so empfindlich [leistungsfähig] sind, wenn
uns nur gesättigte Fette zum Einbauen zur Verfügung stehen? Oder ist das gar
kein Thema, weil ich sowieso die hochwertigen ungesättigten Fette aus dem
Grünzeug habe?
Christian Dittrich-Opitz: Es ist sicherlich so, dass es einen Zusammenhang gibt
zwischen der Sonneneinstrahlung und dem Fettsäurenbedarf. Die Eskimos
essen ihr sehr Omega-3-fettsäurenreiches Fleisch, die essen ja keinen Fisch, die
essen ja Fleisch von Landtieren, was sehr reich ist an Omega-3-Fettsäuren, weil
diese Tiere Krill fressen. In den mitteleuropäischen Regionen haben wir dann
die etwas kürzeren wie Leinöl und in Amerika die Chiasamen, die jetzt auch zu
uns gekommen sind und wenn wir dann in die tropischen Gegenden gehen, da
Lebensenergie-Konferenz 2014
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essen die Leute Palmöl, Kokosöl, also hauptsächlich gesättigte Fettsäuren,
vielleicht noch ein bisschen Fisch.
Es ist schon so, die langkettigen essentiellen Fettsäuren, EPA, DHA, das sind die
Sonnenlichtspeicher, aber die kommen in der Befreiten Ernährung ja auch vor.
Grasfressende Tiere, grasfressende Milchkühe produzieren Omega-3-
Fettsäuren in ihrem Milchfett, das tun die getreidegefütterten nicht.
Und ich empfehle ja auch nach Appetit frisch geknackte Walnüsse – esse ich im
Winter unheimlich gern – das ist eine pflanzliche Quelle von DHA, die einzige
neben Nachtkerzenöl signifikante zum Beispiel.
Also ich empfehle ja nicht, dass man die anderen Fette draußen lässt, nur
einfach, dass man mal den Schwerpunkt legt auf die gesättigten, dass man die
ungesättigten nicht unbedingt in Form von gepressten Ölen zu sich nimmt
wegen der sehr hohen Oxydationsanfälligkeit, sondern Chiasamen, Hanfsamen,
Walnüsse, Nüsse frisch aus der Schale, Zedernnüsse. Das reguliert der Appetit
und ich persönlich habe im Winter definitiv mehr Lust auf Walnüsse oder
Zedernkerne als im Sommer.
SK: Super. Das ist eine schöne Zusammenfassung. Also auch da dem
Bauchgefühl, dem Hineinfühlen vertrauen, sobald es sich mal entwickelt hat.
Was mich persönlich neugierig macht, sind deine Ausführungen über das
Bodenleben. Du hattest gesagt, ein natürlicher Boden hat selbst eine
Lebensenergie. Ist das vergleichbar mit unserer oder kann ich da über
natürliche Pflanzen Energie abzwacken oder wie ist da der Zusammenhang mit
der Lebensenergie des Bodens?
Christian Dittrich-Opitz: Naja, also Bodenleben ist ein unfassbar komplexes
Thema. Soweit ich richtig informiert bin, sind ungefähr 5 % der Lebensformen
in fruchtbarer Erde bisher überhaupt erst wissenschaftlich erforscht.
Justus von Liebig hat 1840 entdeckt, dass man Pflanzenwachstum anregen
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kann durch diese NPK-Dünger, also Stickstoff, Phosphor, Kalium. Da hat man
erstmal gedacht, ist ja eine super Sache, wir geben der Natur das, was sie
dummerweise vergessen hat, wir verbessern jetzt mal die natürlichen
Gegebenheiten. Das war halt 1840. Da waren die komplexeren
Zusammenhänge noch nicht bekannt, da wusste man nichts über
Mikroorganismen 1840.
Louis Pasteur hat im 19. Jahrhundert noch geglaubt, ein gesunder menschlicher
Körper ist steril, da ist keine einzige Mikrobe drin.
Wir wissen heute, wir haben von der Anzahl her mehr Mikroben in unserem
Körper als eigene Körperzellen.
Bodenleben ist auch ein sehr komplexes Leben von Mikroorganismen, von
Symbiosen zwischen Bakterien und Pflanzenwurzeln, die Mykorrhizen, die sich
bilden.
Was wir tun können, ist, dass wir erstens mal in unserer Ernährung
Wildpflanzen aufnehmen, die in ganz natürlicher Erde gewachsen sind, dass wir
ein bisschen selber anbauen, denn das geht, selbst wenn man in einer
Wohnung lebt. Es ist unglaublich, was man so aus Blumenkübeln zaubern kann
oder auf Tabletts mit einem Zentimeter Erde, was da so alles wächst an
Kräutern.
Ich habe mal Steve Meyerowitz kennengelernt, der wird in Amerika nur der
Sproutman genannt. Der hat in Manhattan gelebt, in einem kleinen
Appartement und sich ein Jahr lang nur von dem ernährt, was er zuhause
angebaut hat.
Also da gibt es gigantische Möglichkeiten. Und hier ist heutzutage vermehrt
Wissen vorhanden über die Erschaffung von wirklich gesundem Humus, wo
man wirklich ausgesprochen gesunde, hochwertige Erde herstellen kann mit
effektiven Mikroorganismen, mit pyrolisierter Pflanzenkohle, das ist dann das
Konzept der Terra Preta, der Schwarzerde.
Lebensenergie-Konferenz 2014
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Damit haben im Amazonasgebiet Indiovölker Großstädte errichten können,
weil sie die extrem dünne Humusschicht des Amazonas vermehren konnten
und 2,5 Meter Humus hinbrachten, wo ursprünglich nur 30 cm waren. Da ist
pyrolisierte Pflanzenkohle eine wichtige Zutat.
Über all diese Dinge kann man sich wunderbar informieren. Es gibt ein gutes
Buch über Terra Preta. Es gibt sehr gute Literatur über effektive
Mikroorganismen. Es gibt großartige Literatur über Heimgärtnern, über
Stadtgärtnern, über alle diese Möglichkeiten, auf wirklich begrenztem Raum
bessere Nahrung zu produzieren, als es den Biostandards entspricht. Indem
man das Bodenleben fördert.
Das ist aus ökologischer Sicht, aus meiner Sicht unabdinglich, es wird
irgendwann eine Überlebensfrage werden, dass wir wieder Humus vermehrt
herstellen, denn Humus entsteht in der Natur in einer Rate von 1 bis 2,5
Zentimetern in 100 Jahren und wir haben natürlich durch Bodenerosion, durch
Intensivlandwirtschaft, durch NPK-Dünger und all diesen Wahnsinn den Humus
extrem zerstört. Da müssen wir alle wieder ein bisschen was zu beitragen. Da
werden noch viele Dinge auf uns zukommen.
Ich denke auch, in 20 Jahren werden Komposttoiletten eine
Lebensnotwendigkeit werden, weil wir den Phosphor zurückbringen müssen in
die Erde. Wir nehmen ihn auch mit biologischen Nahrungsmitteln aus der Erde
raus. Also auch der normale Bioanbau schadet im Grunde genommen der Erde,
nur langsamer, wenn wir nicht recyceln. Wenn wir nicht unsere Nährstoffe der
Erde zurückgeben.
Ich kann nur dringend empfehlen, das Thema Ernährung nicht immer so
kleinlich zu sehen mit nur meine Gesundheit und „habe ich auch alle meine
Koenzyme beieinander?“ und „brauche ich noch das Kraut?“ und da kann man
auch manchmal wirklich einen Tunnelblick entwickeln und den Zusammenhang
verlieren, dass wenn wir nicht anfangen, Humus zu vermehren, wir irgendwann
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gar nichts mehr zu essen haben. Dieser globalere, größere Kontext, den halte
ich für ausgesprochen wichtig.
SK: Das ist ein starker Hinweis. Zum Wert der Nahrung, die wir selbst angebaut
haben: gibt es da Beobachtungen oder ist das einfach ein Bewusstseinsding
ähnlich der schon erwähnten Rolle des Einzelnen auf der Erde [schädigend oder
mit biologischen Kreisläufen vereinbar]. Besteht der Wert des Eigenanbaus also
eher im gemeinschaftlichen bzw. Umweltsinn oder gibt es auch
Beobachtungen, dass Menschen mit ihren eigenen Pflanzen tatsächlich
gesünder werden, als wenn sie was vom Markt kaufen?
Christian Dittrich-Opitz: Definitiv. Beispielsweise die Experimente in den
1950er Jahren, als ein japanischer Medizinprofessor namens Kuratsune mit
seiner Frau und seinen Studenten ein Experiment gemacht hat mit sehr
kalorienreduzierter Nahrung. Sie haben postuliert, dass der Hungertod vieler
amerikanischer Kriegsgefangener in japanischer Kriegsgefangenschaft nicht
einfach daher kam, dass die zu wenig bekommen haben, sondern zu wenig [,
wenn es Nahrung] in gekochter Form [ist].
Und Kuratsune hat dann eben diese Rohkostexperimente gemacht, seine Frau
hat sogar in dem einen Experiment ein Kind gestillt und die haben hart
körperlich gearbeitet und denen ging es wunderbar. Die haben Rohkost aus
eigenem Gartenanbau gegessen.
In Japan ist natürliche Landwirtschaft ein Thema, was schon seit dem 19.
Jahrhundert sehr sehr propagiert wird. Morihei Ueshiba, der bekannt wurde als
Begründer des modernen Aikido, der war ein großer Verfechter davon und
viele andere Bekannte. Es gibt auch die Shumei-Gesellschaft für natürliche
Landwirtschaft, die haben auch in Deutschland eine Zweigstelle. Da ist sehr viel
Wissen dazu dagewesen.
Diese kalorienreduzierte Rohkosternährung, dass die so gut die Gesundheit
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erhält, das kriegst du nicht hin mit Sachen aus dem Supermarkt. Das musste
gartenfrisch sein. Das ist ein Experiment, das das aufgezeigt hat. Mit sind viele
andere ähnliche Experimente bekannt.
Ja, der Mensch kann wieder Nützling werden. Ich finde da das Cradle-to-Cradle-
Konzept (C2C) von Braungart und McDonough sehr schön, die sagen, der
Umweltschutzgedanke ist verfehlt, wenn er sich nur darauf richtet, wie wir
Schaden reduzieren können.
Der Professor Braungart hat dieses schöne Beispiel, das ist so als ob man
Kindeserziehung vorschlägt unter dem Motto, schlag deine Kinder doch einfach
weniger, nur dreimal die Woche statt fünfmal. Das ist keine positive
Maßnahme. Niemand, kein Pädagoge würde so etwas sagen: „Ach ja, Eltern
schlagen ihre Kinder, nun reduzieren wir mal den Kontakt zwischen Eltern und
Kindern.“
Wenn man den Umweltschutzgedanken als Schädlichkeitsreduzierung
propagiert, dann müsste man am besten aufhören zu leben. Dann müsste man
seine Existenz irgendwie reduzieren. Das kann nicht der Weg sein.
Wir können sehr vieles von dem, was wir konsumieren, so gestalten, dass es
nützlich ist für die Natur: Eigene Nahrung anbauen, der Erde die eigenen
Nährstoffe zurückgeben durch Komposttoiletten, Terra Preta ansetzen mit
pyrolisierter Pflanzenkohle und Kompost und Grasschnitt, Humus vermehren
usw., das sind positive Maßnahmen. Effektive Mikroorganismen da
hinzubringen, wo die Natur vielleicht etwas im Ungleichgewicht ist. Es werden
ja heutzutage Gewässer regeneriert usw. Das ist aktiver, proaktiver
Umweltschutz.
Das ist auch ein Punkt, wo ich von der Ideologie her nicht d’accord gehe mit
den Veganern, die immer glauben, „oh wir dürfen keinen Schaden anrichten,
wir dürfen deswegen keine Tiere halten“. Ohne Imker hätten wir fast keine
Pflanzennahrung. Das Bienensterben hat zu tun mit Umweltproblemen, mit
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Neonicotinoiden in der Landwirtschaft und Schädlingen usw., aber es hat auch
damit zu tun, dass es eine Zeit lang zu wenig Imker gab. Wenn die Veganer
erfolgreich wären mit ihrer Idee, man soll keinen Honig essen und es sollte
keine Imkerei geben, dann hätten wir im nächsten Jahr 60-70 % weniger
Pflanzennahrung. Da, wo nämlich wirklich die Bienen fehlen, da fallen auch die
Ernten entsprechend aus, weil ganz viel davon abhängt, dass es genug
Bienenvölker gibt.
Imkerei sollte wieder propagiert werden, vermehrt. Was dann passiert, ist
nämlich das: Wo mehr Bienen sind, wird mehr bestäubt. Wo mehr bestäubt
wird, gibt es mehr Bodenleben. Es gibt mehr Insekten, damit gibt es mehr
Nahrung für die Vögel.
Ich lebe hier glücklicherweise in Bad Kissingen in einer Gegend, wo es
unglaublich viele Bienen gibt, hier wird auch ordentlich Imkerei betrieben und
wir haben einen Reichtum, mein ganzer Garten ist voll mit Bienen. Und
dadurch sind so viele Vogelarten hier und auf diesem kleinen Raum, das ist
unfassbar.
Also die ganze Artenvielfalt, die kann gefördert werden, indem wir Kompost
machen, Terra Preta machen, diese Schwarzerde mit Pflanzenkohle, indem wir
die Imkerei wieder propagieren usw. All diese Dinge sind aktiver Umweltschutz,
aktives Beitragen. Wir werden immer von der Erde nehmen, wir werden auch
immer Leben verwerten müssen, ob pflanzliches Leben oder tierisches Leben,
wir verwerten Leben. Aber wir können mehr zurückgeben als wir nehmen, das
ist meiner Meinung nach die intelligente, notwendige Ethik.
SK: Ein sehr schönes Bild, auch des Kreislaufes: wir müssen uns also nicht selbst
geißeln oder immer nur verringern, um Schaden zu vermeiden. Dennoch bin ich
neugierig auf das Thema Verringerung: gibt es irgendwelche verlässlichen
Anhaltspunkte, wie der Mensch mit deutlich weniger Kalorien auskommen
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kann? Vielleicht können wir das auch als Übergang nehmen zu den anderen
Themen, eben der Kultivierung der Lebensenergie, der eigenen
Energiekultivierung, der gesunden Lebensweise und der emotionalen Teile.
Christian Dittrich-Opitz: Ja. Also: Ja, aber. Was zum Beispiel durch Befreite
Ernährung allein schon ganz viele Leute erlebt haben, ist, „oh, ohne dass ich mir
im Kopf irgendein Konzept darüber formuliere, weniger zu essen, weil es
angeblich gesünder ist, esse ich weniger, weil ich satt bin“.
Ich habe gerade heute eine Mail bekommen von einem Leser, der sagt, kann es
denn sein, dass man mit einem grünen Smoothie am Tag, einem Lubrikator am
Tag, also diesem rohen Fettgetränk, das ich propagiere und einer Portion
Happy Brain, das ist ein Nahrungsergänzungsmittel, was ich entwickelt habe,
was energetisiert ist und das ich empfehle, kann es sein, dass man damit satt
ist? Ich habe gar keinen Hunger auf etwas anderes. Ja, das kann sein.
Dieser Mann hat sich das aber gerade nicht als Ziel vorgenommen. Das ist das
Entscheidende.
Was ungünstig ist und wovon ich dringend abrate, ist, „oh, ich habe von
Lichtnahrung gehört, man braucht ja eigentlich gar nichts essen“ oder „wenn
ich jetzt die hochwertige Nahrung zu mir nehme, dann müsste ich doch jetzt
mit 15 Eßlöffeln am Tag auskommen, habe ich mal von jemandem gehört, der
auf einem Vortrag gesagt hat, 15 Eßlöffel am Tag, mehr sollte man nicht essen“
oder „ich habe Schatalova gelesen „Wir fressen uns zu Tode“, 400 Kalorien
reichen ja“. Diese Leute sind auf dem besten Weg zu einer Essstörung.
Als diese Jasmuheen in Deutschland ihre ersten Auftritte hatte, 1997, die
übrigens selbst nicht von Licht lebt, die hat einmal unter medizinischer Aufsicht
gefastet, der Arzt hat das nach 4 Tagen abgebrochen, weil sie
lebensbedrohliche Körperveränderungen hatte, unter anderem einen
verdoppelten Ruhepuls, die hat damals so eine Hysterie hier losgetreten und
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ich hatte nachher 30 Fälle in meiner Beratung von Leuten, die sich massive
Probleme eingehandelt haben, weil sie vom Kopf losgezogen sind, ihrem
Körper zu bestimmen, du lebst jetzt mal ohne Nahrung und das ist einfach Mist.
Ein sehr schönes praktisches Beispiel, wie es anders gehen kann, ist das
taoistische Bigu. Bigu ist so eine Art - es gibt verschiedene Stufen - eine Art,
sich von Energie zu ernähren. Aber die Leute, die Bigu wirklich glaubwürdig
vertreten, zum Beispiel in Deutschland gibt es das Tiangong-Institut, in Berlin
beheimatet, diese beiden Meisterinnen dort, die Schülerinnen von einem
Großmeister aus China, die unterrichten Bigu, die geben auch die
energetischen Übertragungen dafür, die unterrichten auch die Übungen und
was die ganz klar sagen, ist: Wenn du Hunger hast, dann iss! Also wenn man bei
denen ein Bigu-Seminar mitmacht, dann wird da ein ordentliches Buffett
hingestellt mit Essen und wer Hunger hat, soll auch essen. Die sagen, das ist nur
echtes Bigu, wenn es von allein kommt. Und nicht vom Kopf, nicht von der
Idee, es wäre spirituell hochwertiger oder gesünder, nicht zu essen.
Das ist die Definition einer Essstörung. Viele Leute im ernährungsorientierten
Bereich sind essgestört von der Psyche her. Das darf man auch mal so
ungeschminkt sagen. Weil sie ihrem Körper, genau wie die Frau, die
Magersucht hat, vom Kopf her Zwänge auferlegen wollen. Das verschließt
Lebensenergie.
Lebensenergie kann nur kultiviert werden in Akzeptanz dessen, was in meinem
Körper gerade ist. Ich propagiere, was Lebensenergie angeht, den Wasserweg.
Es gibt im Taoismus diese Unterscheidung zwischen Wasserwegen und
Feuerwegen.
Feuerwege sind sehr willensorientiert, haben viel zu tun gehabt mit den
patriarchalen, religiösen Institutionen und Traditionen, viel Askese, viel
Disziplin, viel Körper und Emotionen in Zwänge hineinpressen wollen, weil
Lebensenergie-Konferenz 2014
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postuliert wird, dadurch erreicht man was.
Die Wasserwege sind völlig anders. Die Wasserwege erschließen sich durch
Spüren, durch Selbstakzeptanz, durch einen gütigen Umgang mit sich und
dadurch, dass man der Entfaltung des Lebens Unterstützung gewährt, aber
diese Entfaltung in ihrer Art nicht dominiert, nicht bestimmt. Das ist also ein
Yin-orientierter Weg oder ein Weg mit Yin-Yang-Gleichgewicht, aber nicht
einseitig Yang, männliche Energie, wir bestimmen jetzt mal, was gut wäre fürs
Leben. Dadurch entstehen eher echt große Probleme. Viele Rohköstler
scheitern an sowas, weil sie sich zu eingeschränkten Ernährungsweisen
zwingen, die sie krank machen.
Viele Leute haben mit dieser Lichtnahrung übel Schiffbruch erlitten. Es gibt ein
schönes Buch, das heißt „Der Yoga der Lichtnahrung“ und da ist das sehr gut
beschrieben. Das ist auch ein Buch, das zeigt, der Gewaltweg ist nicht der
richtige Weg, das muss sich von allein im Körper entfalten. Dann kann es sehr
gut sein, dass durch hochwertige Ernährung und durch Kultivieren von Qi oder
Prana, von Lebensenergie man tatsächlich wunderbar zufrieden ist mit sehr viel
weniger Nahrung als früher.
SK: Super, also sehr hilfreich. Schopenhauer soll gesagt haben, der Mensch
kann machen, was er will, aber nicht wollen, was er will. Letzteres ist
möglicherweise damit überein zu bringen, dass ich mir nicht etwas in den Kopf
setzen soll, was mein Körper dann wollen soll – so nach dem Motto.
Christian Dittrich-Opitz: Genau.
SK: Das ist ein sehr sehr wichtiger Hinweis.
Du hattest auch gesagt, dass Emotionen ein Korrelat von Lebensenergie sind.
Könntest du vielleicht auf den Zusammenhang zwischen dem Spüren von
Emotionen im Körper und der Lebensenergie, auch krank oder gesund zu sein,
über das Blockadepotential von Emotionen sagen und wie wir dann deiner
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Meinung nach diese Befreiung der Lebensenergie begünstigen können? Jetzt
kommen wir zwar schon wieder an eine zeitliche Schallgrenze, aber ich finde
das auch sehr wertvoll, an der Stelle zu sagen, nicht zwingen, sondern
freilassen, aber wie?
Christian Dittrich-Opitz: Ja. Eigentlich hast du es schon in deiner Frage
vollständig formuliert. Der ganz wichtige Punkt – meiner Meinung nach –
gerade wenn man auch viel Wissen erwirbt über Dinge wie Ernährung und
Kultivierung von Lebensenergie und sonstwas, ist: keine Ziele. Absichtsloser
Geist. Denn – das ist ein ganz wesentliches Prinzip der taoistischen Tradition,
besonders dieser Wasserwege – die besten Resultate erzielen wir, wenn wir
nicht gedanklich auf Resultate hinarbeiten.
SK: Das ist schwer für mich zu begreifen, weil ich von kleinauf immer irgendein
Ziel vor Augen hatte.
Christian Dittrich-Opitz: Okay, stell dir vor, du hast Eltern, die haben für ihr
Kind das perfekte Leben geplant und du hast andere Eltern, die spüren ihr Kind
und gestalten die Kindeserziehung aus dem, was sie Tag für Tag mit ihrem Kind
spüren. Bei welchen Eltern wärst du lieber Kind?
SK: Ja, also intuitiv beim zweiten.
Christian Dittrich-Opitz: Okay. Wie wäre es, wenn wir das Prinzip auf uns selber
anwenden?
SK: Verstanden.
Christian Dittrich-Opitz: Lebensenergie ist so großartig und unser Verstand ist
eine kleine Untereinheit der Lebensenergie. Unser Verstand, unser lineares
Denken, unsere Fähigkeit, uns Vorstellungen zu erschaffen darüber, was „gut
wäre“, ist ein kleiner kleiner Teil in dem großen Netzwerk von Lebensenergie
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und als kleiner Teil nicht in der Lage, das Ganze zu überblicken. Und ich bin
nicht jemand, der dem Verstand nicht seinen Wert zubilligt, ich unterrichte ja
sogar Lernseminare, weil ein gut ausgebildeter Verstand seinen Platz hat, aber
manche Dinge kann er eben nicht.
Und was der Verstand nicht so gut kann, ist, zu wissen, was für uns gut ist in
dem Sinne vom Entwerfen einer Idealvorstellung. Was beispielsweise
Emotionen angeht und Lebensenergie, entwerfen viele Menschen eine
Vorstellung von „ich will, dass es mir immer gut geht“, „ich will mich immer
kraftvoll fühlen“, „ich will jeden Tag total vital sein“, „ich will immer glücklich
sein“, „ich will immer Freude haben“. Dieser ganze Kram mit positivem Denken
hat dann auch noch viele Leute so geprägt, die immer nur an die schönen Dinge
denken oder an Positives denken und damit kann man sehr effektiv
Lebensenergie blockieren.
SK: Blockieren?
Christian Dittrich-Opitz: Blockieren, absolut. Wenn das eben gerade nicht
authentisch ist. Positives Denken hat dann Kraft, wenn es der tiefen inneren
Wahrheit entspricht. Aber wenn dich jemand angrinst und dir nur sagt, wie toll
er dich findet, aber es nicht fühlt, dann fühlst du dich nicht gut in der
Gegenwart eines solchen Menschen.
Die Worte, wenn jemand sagt, ich liebe dich, ich liebe dich, aber es kommt
nicht mit Gefühl, werden nie das Gefühl von Liebe erzeugen, sie können es nur
transportieren. Aber ob sie es transportieren oder nicht, hat mit der tieferen
Wirklichkeit zu tun und diese tiefere Wirklichkeit kann ich nicht
programmieren.
Man kann sein Unbewusstes nicht programmieren. Das ist eine große Illusion.
Einfach weil die Mengenverhältnisse so sind, wenn Bruce Lipton Recht hat, von
2 Millionen zu 1. Zwei Millionen Prozesse im Unbewussten für einen im
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bewussten Verstand. Wenn ich das programmieren will mit meinem bewussten
Verstand, ich kann mich genauso vor einen Tsunami stellen und da mit einer
Wasserpistole draufschießen, da werde ich die Richtung nicht umdrehen
können.
Und das heißt nicht, dass wir für alle Zeiten irgendwie hilflos dem ausgeliefert
sind, was in unseren Gefühlen, im Unbewussten, in Emotionen vielleicht an
Dingen vorhanden sind, die uns nicht so gut tun, aber der Weg zur Heilung ist
Spüren und nicht Widerstand. Also fühlen, was da ist, es wirklich zulassen und
das meiste muss einfach nur gefühlt werden.
Nehmen wir wieder Kinder als Beispiel: Ganz oft sehen wir Eltern, da weint ein
Kind und die Eltern wollen möglichst schnell das Kind beruhigen, vielleicht auch
grad noch in der Öffentlichkeit, weil sie Angst haben, das Kind stört andere.
Meine Frau und ich, wir sagen immer, im Zug oder so, das Kind darf ruhig
weinen oder das Kind darf ruhig mal toben, dass die Eltern nicht machen
„schschsch“ oder Schnuller in den Mund oder die Brust geben oder die Flasche
geben. Stell dir vor, dir geht es nicht gut, du gehst zu deinem besten Freund
und du willst anfangen zu erzählen und der steckt dir was zu essen in den
Mund.
Aber so gehen viele Eltern mit ihren Kindern um und so sind wir sicher auch
sehr stark geprägt worden. Eltern meinen das ja nicht böse, aber sie machen es
eben und wir lernen sehr früh „ungh“, Emotionen unten halten. Und das
blockiert, das führt zu dem, was Wilhelm Reich Verpanzerung nannte, das führt
zu dem, was die Taoisten Metallkörper genannt haben. Das ist einfach dann
Verhärtung in uns, die wir speichern, die wir sogar als Chemostase-Reste
physisch speichern. In Akupunktur- und Akupressurpunkten bilden sich
Kristalle, die das speichern. Und mehr von dem Gleichen führt nicht zur
Heilung.
Wenn ich weiter im Verstand formuliere, ich will mich immer gut fühlen oder
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ich grins immer nur und ich mach immer nur das, nichts gegen gesundes
Lächeln, Lächeln ist sehr hilfreich, aber es muss ein authentisches Lächeln sein.
Nicht das japanische Verkäuferlächeln, was nicht echt ist.
Insofern ist der Weg für mich der, wirklich zu spüren, was ist authentisch in mir
da. Und wenn ich wirklich spüre, was authentisch in mir da ist, dann
erschließen sich mir auch oftmals tiefere Wahrheiten. Dann erschließt sich das
in mir, wo ich in Frieden bin, wo ich in Harmonie bin, das größere Dasein in mir
leichter.
Das ist der Wasserweg und so funktionieren dann Kultivierungen von
Lebensenergie. Ich unterrichte teilweise sehr kraftvolle Übungen zum
Kultivieren von Lebensenergie, aber ich sage den Leuten ganz bewusst, keine
Ziele. Absichtslosigkeit. Praktiziere und schau, was passiert. Und bei manchen
bricht die totale Vitalität aus und bei manchen kommen alte
Krankheitssymptome hoch. Und bei manchen kommen manche unschönen
emotionalen Erfahrungen in einem gewissen Ausmaß hoch. Und dann kommt
auch die Vitalität, die gesteigerte Lebensenergie. Aber wenn man das andere
auch zulässt, ist sie echter, authentischer, bezieht das Herz mit ein. Ist nicht
einfach nur so eine Körperkraft, so eine robuste Körpergesundheit, sondern
berührt meine Seele.
Damit es diese Wirkung haben kann, muss ich zulassen, dass in den
Energieübungen alles Mögliche passieren kann. Ich kann mich toll fühlen oder
ich kann konfrontiert sein mit meinem inneren Kritiker, der immerzu guckt,
dass ich die Übung noch nicht so perfekt mache oder nicht so gut wie der
andere, der bei mir auch in dem Seminar als Teilnehmer ist und all die Sachen
passieren und in unseren Seminaren geben wir Raum für all das. Es gibt nicht
das Ziel, es muss nicht so und so bei jedem aussehen.
Der beste Weg, mit diesen Übungen umzugehen, ist der ehrlichste Weg mit sich
selber. Es ist nicht der, der die Übung am tollsten kann, am besten, am
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längsten, am schönsten, das ganze Leistungsprinzip, Zielprinzip fällt weg,
sondern wer die Übungen so macht, dass er sich authentisch damit selber
begegnet, der hat auch die besten Resultate.
SK: Das ist sehr gut - auch zum Reflektieren. Ich habe mich selber mit der
Reflektion sehr schwer getan und erst vor ein paar Monaten wieder gemerkt,
dass ich mir lange etwas vorgemacht habe und dann mit der eigenen Reflektion
ins Ungleichgewicht gekommen bzw. nicht weiter gekommen bin.
Du hast deine eigene Meinung zu dem verbreiteten Spruch oder Ansatz, dass
die Lösung in uns selbst wäre. Vielleicht kannst du darauf nochmal kurz
eingehen, was deine Auffassung ist von der emotionalen Weiterentwicklung ist
oder wie wir tatsächlich Auflösung erfahren können.
Christian Dittrich-Opitz: Nun, ich denke, es ist ja so: viele Dinge, die formuliert
werden als Ideen, um das Leben zu gestalten, sind wie Medizin. Das hat mal ein
Zen-Lehrer von mir gesagt, der hat gesagt, spirituelle Lehren sind nicht wahr,
die sind wie Medizin und Medizin kann helfen, eine Krankheit zu heilen, aber
Medizin einzunehmen, ist nicht Gesundheit. Das ist eine wichtige
Unterscheidung.
Wenn jetzt Leute zum Beispiel sich sehr stark noch empfinden als Opfer von
Umständen, als Spielball vom Schicksal, dann ist es vielleicht gut, sie zu
bestärken, alles, was du brauchst, ist in dir. Viele Leute unterschätzen, was sie
in sich für Ressourcen haben.
Auf der anderen Seite kann man es auch insofern überschätzen, als dass wir als
Menschen soziale Wesen sind. Wir werden geboren und wir sind erst mal völlig
abhängig. Unser körperliches Überleben hängt von anderen ab und wir
brauchen emotionalen Kontakt, auch für die ganze Bildung unserer Psyche, wir
brauchen einander. Und es ist ja auch viel bekannt darüber, wie soziale
Kontexte sich auf die Gesundheit auswirken, dass langfristige monogame
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Beziehungen lebensverlängernd sind und gut für die Gesundheit und dass
Leute, die dauernd die Partner wechseln, dass das wirklich die Gesundheit
mitnimmt, Einsamkeit die Gesundheit sehr mitnimmt. Und dass tiefe
Freundschaften oder gute partnerschaftliche Beziehungen, dass die
ausgesprochen wertvoll sind. Für den Körper, für das Immunsystem, für die
Organregeneration. Zur Osteoporose gibt es da sogar einen Zusammenhang
usw.
Insofern würde ich schauen, dass man dieses Prinzip, dass man alles in sich
trägt und dass man enorme Ressourcen in sich trägt, dass man daraus nicht so
ein stoisches Selbstbild der Unverletzlichkeit macht. Denn als psychologische
emotionale menschliche Wesen sind wir verletzlich und das anzuerkennen ist
eine Stärke, keine Schwäche.
Wir haben Bedürfnisse nach zwischenmenschlichen Kontakten. Wenn ich das
sage, ich habe sehr stark in mir diese Tendenz zum einsamen Wolf gehabt. Ich
rede jetzt sehr gescheit darüber, aber ich bin jemand, der gerade das in seinem
Leben immer wieder auch anwenden muss, denn meine Tendenz war total,
alles mit mir selber auszumachen. Ich hatte eine soziale Unbeholfenheit als
Kind. Ich habe mich zwar immer total wohl gefühlt beim Vorträge halten auf
der Bühne, vor Leuten reden, überhaupt kein Thema, da hatte ich dann
komischerweise nie Ängste, da habe ich mich immer wohl gefühlt, aber soziales
Miteinander usw. das war immer nicht so leicht für mich. Ich habe gesehen,
was für einen Unterschied es gemacht hat, mir das zuzugestehen, dass da
Bedürfnisse sind, die wichtig sind. Die, wenn sie erfüllt werden, dem Leben eine
ganz andere Qualität geben.
Ernährung, interessantes Thema, essgestörte Menschen, Leute, die dann
Fressanfälle haben, bulimische Menschen, die kotzen, die machen das immer
heimlich. Immer. Es gibt keine Essstörungen in Gesellschaft. Existiert nicht. Der
Mensch, der den Fressanfall hat, der macht das allein. Der macht das, wenn ihn
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keiner sieht. Ich habe vor 15 Jahren angefangen, mit Leuten, die esssüchtig
waren, denen zu sagen, weißt du was, friss weiter, du kannst es eh nicht
stoppen, aber ab jetzt immer mit einer vertrauten Person mit Augenkontakt.
Und es hat keine 3 Monate gedauert und diese Menschen waren nicht mehr
esssüchtig. Nur das, nur diese eine einzige Sache: Augenkontakt, aber mit
jemandem, dem man sehr vertraut ist, wo das geht mit der Scham, der dann
sieht, wenn man irgendwie alles in sich reinstopft, wo man sich dem
anvertrauen kann, wo man mit dem darüber sprechen kann, also nicht
leichtfertig, sondern mit dieser Tiefe, aber das konstant jeden Tag, wo ist die
Essstörung? Damit kann man nicht jede Essstörung heilen, aber Esssucht,
mengenhafte Esssucht, da hat es hervorragend funktioniert.
Und so greifen all die Sachen ineinander. Deswegen gibt es keine simplen
einspurigen Lösungen. Ernährung hat ganz viel mit unserem sozialen
Miteinander zu tun. All diese Dinge gehören zusammen. Kultivierung von
Lebensenergie. Mein guter alter Lehrer Lu Zijiang in Hongkong, der 119 Jahre
alt geworden ist, der hat in Hongkong gelebt. Hongkong ist eine versiffte
dreckige Großstadt, da hat man Schwierigkeiten, einen sauberen Park zu
finden, wo die Luft besser ist. Wie ist der da 119 geworden? Er hat seine
Lebensenergie kultiviert, er hat 110 Jahre lang Taiji und Bagua und Qigong
praktiziert und er hatte immer Zeit für seine Familie, für seine Frau, für seine
Kinder, für seine Enkel, für seine Urenkel, für seine Urururenkel, er hatte ja
genug, wenn man so lange lebt, dann geht das ja eine Weile, der hat sich
immer Zeit genommen abends für seine Familie. Und meine anderen
taoistischen Lehrer auch, legen alle großen Wert auf soziales Miteinander und
tiefe Freundschaften.
SK: Super, super. Das ist ein sehr starker Punkt, auch eine schöne
Zusammenfassung. Ich habe natürlich hier noch 100 Fragen, die in dem
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Zusammenhang wichtig wären, auch zu Bewegung, auch der Kultivierung und
Übungen. Aber wir sind über das Zeitlimit hinaus. Es war sehr sehr spannend.
Gibt es etwas, was du in dem Zusammenhang den Zuschauern noch mitgeben
möchtest und falls wir das Wichtigste abgedeckt haben, dann ist für mich jetzt
die Frage, gerade wenn es an solche Übungen geht, wie du sie beschrieben
hast, wie kann ich mehr von deinen Erfahrungen, von deinen Techniken, von
deinen Ansätzen erfahren, was empfiehlst du, wo können sich die Leute
informieren, wo können sie anknüpfen.
Christian Dittrich-Opitz: Auf der Webseite befreite-ernaehrung.de, da ist ein
Überblick über Termine und über meine Themen, ich gebe auch monatlich bis
zweimonatlich einen Newsletter, einen Emailnewsletter heraus, da kann man
als Abonnent sich eintragen und da informiere ich sehr gerne darüber. Da gibt
es ein ordentliches Angebot.
Ich unterrichte mit meiner Frau zusammen ein sehr schönes taoistisches
Meditationssystem, das sogenannte Kunlun-System, benannt nach den Kunlun-
Bergen, aus denen der Taoismus ursprünglich stammte. Das ist ein sehr sanfter,
von Güte und Selbstakzeptanz geprägter Ansatz der Meditation, der eben auch
von Techniken in die Spontaneität führt, von Methoden, die eine gewisse
Vorgabe haben, in einen Flow, in einen Fluss der Lebensenergie in einem
selber, ohne Zielvorgaben, ohne assoziiert zu sein mit irgendeiner Art von
Dogma oder Lehre, was damit zu erreichen wäre, sondern das ist eben ein
System, ein alter taoistischer Wasserweg, der geprägt ist von diesem tiefen
Vertrauen in die menschliche Natur. So dass der Mensch mit ein bisschen
Unterstützung wirklich alle diese Dinge, innere Entwicklung, Gesundheit usw. in
sich selbst finden kann. Das ist etwas, was wir sehr gern zusammen in kleinen
Gruppen unterrichten.
Dann gebe ich manche Seminare über Ernährung und Lebensenergie, da
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werden dann Methoden aus dem Taijiquan vorgestellt, die nicht so bekannt
sind, die sehr gut sind für regenerative Körperenergie, die Lebensenergie, um
die Knochen zu verdichten und die Nierenenergie zu stärken und viele andere
Aspekte einfach auch von Lebensenergie, die wichtig sind, da ist ein reichliches
Angebot vorhanden für Leute, die das näher interessiert.
SK: Super, also befreite-ernaehrung.de. Da sind also deine Arbeiten im
Überblick und was es Neues gibt. Christian, das war sehr sehr sehr
aufschlussreich. Vielen lieben Dank, dass du deine Erfahrung hier geteilt hast,
dich den Fragen gestellt hast, auch schwierigen. Danke auch noch von Helge,
dass du dabei bist. Ich bin gespannt auf das Feedback und hoffe, dass wir in
irgendeiner Form einen Anknüpfpunkt finden. Nochmal vielen Dank für deine
Zeit und ich hoffe, bis zum nächsten Mal.
Christian Dittrich-Opitz: Sehr gerne, Stefan. Hat mir echt Spaß gemacht. Bis
zum nächsten Mal.
SK: Bis dahin.
Christian Dittrich-Opitz: Tschüss.
SK: Ciao.
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Dieses Transkript ist Bestandteil des digitalen Konferenzpaketes:
Das Lebensenergie-Konferenz Komplettpaket Aufzeichnungen aller Experteninterviews
16 einzigartige Interviews mit Top-Experten aus der ganzheitlichen Gesundheits- und Bewusstseinswelt. Eine Fülle an konzentriertem Wissen und Weisheit aus jahrzehntelanger Erfahrung mit zehntausenden Klienten, Patienten und Seminarteilnehmern von angesehenen und erfolgreichen Wissenschaftlern, Ärzten, Therapeuten, Forschern, Coaches und Bestseller-Autoren. Das Ganze bereichert durch wertvolle konkrete, praktikable Tipps und Lösungen, dieses Wissen auch direkt umzusetzen und kraftvoll in das eigene Leben zu integrieren. Das ist die Essenz der ersten deutschen Lebensenergie-
Konferenz.
Hier geht’s zur vollständigen Beschreibung:
http://lebensenergie-konferenz.de/konferenz-aufzeichnung/
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