migros magazin 20 2016 d bl
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-
MM20, 17.5.2016 | www.migrosmagazin.ch
Sonderausgabe
Der neueGotthardtunnel
bringt uns dasTessin noch nher.
EineLiebeserklrung
BitteWohnungswechsel der Postmelden oder dem regionalenMitgliederdienst: Tel. 058 575 55 44,Mitglieder.reg@migrosbasel.ch
AusgabeBasel,AZA4002Basel.PsdgDPAGEnt.bez.A44631
Bild:MatsSilvan/AscentXmediaGmbH/GettyImages
-
Dorade Royal
Zucht aus Griechenland, per 100 g
1.45 statt 2.901.45
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3.60
Husarenspiess
Schweiz, per 100 g
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Lammnierstck mariniert
Neuseeland, per 100 g
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TerraSuisse Rindsentrecte
per 100 g
Optigal Pouletunterschenkel gewrzt,
in Aluschale
Schweiz, per kg
11. statt 16.11.
3
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2.45
Twister-Spiess
Schweiz, 2 Stck, per 100 g
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3.90 statt 4.903.90
2
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Alle Aquella im 6er-Pack, 6 x 1.5 Liter
z.B. Grn, 2.60 statt 3.30
Sortimentsaktion
2
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Alle Monini-Olivenle oder -Vinaigretten
z.B. Olivenl Classico, 1 Liter, 10. statt 12.50
Sortimentsaktion
2
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20%mehr Inhalt, 200 g + 40 g, 240 g
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H
i
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Twist Haushaltpapier in Sonderpackungen
Deluxe oder Recycling, z.B. Recycling, 16 Rollen,
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4
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z.B. 7up Regular, 6 x 1.5 Liter, 7.80 statt 11.70
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3
3
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Alle Crme Frache
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Sortimentsaktion
2
0
%
M-Classic Pouletbrustschnitzel mariniert
Schweiz, tiefgekhlt, 1 kg
9.50 statt 13.609.50
3
0
%
Mangos
Elfenbeinkste/Dominikanische Republik/Mali,
pro Stck
1.65 statt 2.501.65
3
3
%
-
DEditorial
Ciao a tutti
inTicino!
Die Frage sei erlaubt: Sindwir Schweizer
wirklich so ignorant?Wollenwir unser Land
gar nichtmehr kennenlernen? Bewegenwir
uns nur noch in unserem eigenen Sprach
raum oder zwischenKhlschrank undTV?
Der Zufall wollte es, dass das Zrcher
Forschungsinstitut Sotomo just imVorfeld
unserer Spezialausgabe zur Erffnung des
neuenGotthardtunnels eine Studie verf
fentlicht hat. Darin erfhrtman, wie vernetzt
die drei Sprachregionen der Schweiz sind.
Das Resultat ist erschreckend:Wussten
Sie, dass fast ein Viertel der St. Galler und
Bndner noch nie in derWestschweiz war?
Dass ein Viertel der Genfer sich noch nie
in der Deutschschweiz umgeschaut hat?
Besonders aussen vor ist das Tessin:
Fast die Hlfte der befragten Romands
waren noch nie ber lngere Zeit im
sdlichstenKanton. Zwei Drittel der
Deutschschweizer gehenweniger als
einMal jhrlich ins Tessin; in den
Kantonen Bern und St. Gallen
war etwa jeder Zwanzigste noch
nie sdlich des Gottardo.
Der neueNeat-Tunnel bietet
uns allen Gelegenheit,wieder
einmal die Sonnenstube
der Schweiz zu besuchen.
Auch die Redaktion des
MigrosMagazins hat sich
imTessin umgesehen und ist
auf sympathischeMenschen,
wunderschne Landschaften,
begeisterte Eishockeyfans
gestossen und hat eigene nos
talgische Erinnerungenwieder
aufleben lassen. Folgen Sie uns
in diesemHeft auf der Reise durch
einen immer noch speziellenKanton.
Hans Schneeberger, Chefredaktor
hans.schneeberger@migrosmedien.ch
M-Infoline: Tel. 0800 840848oder Fax 0041 44 277 20 09
(Ausland). www.migros.ch/kundendienst; www.migros.ch
Cumulus:Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland).
cumulus@migros.ch; www.migros.ch/cumulus
RedaktionMigros-Magazin: Limmatstrasse 152,
Postfach 1766, 8031 Zrich, Tel. 058 577 12 12, Fax 058 577 12 08.
redaktion@migrosmagazin.ch; www.migrosmagazin.ch
*Normaltarif
38
30
110
DieWelt desMaestro ausMendrisio
Der Tessiner ArchitektMario Botta hatmit seinen geometrischen
Przisionsbauten internationalen Ruhmerlangt. Auchmit ber
70 Jahren denkt er noch lange nicht ans Krzertreten.
LebensnervAmbri-Piotta
Der Tessiner Kult-Eishockeyclub prgt
das Selbstverstndnis einer ganzen
Region. Und sichert die Existenz
zahlreicher Betriebe.EinAugenschein
Tomaten-ZugviaChiasso
Aufgegleist: Longobardi-Tomaten
gelangen neumit der Bahn statt
per LKW in die Schweiz. DasMigros-
Magazin hat die erste Tour begleitet.
4 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN
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20
10
26
16
96
TessinerOriginale
Tiziana Poretti stehtWoche frWoche
amPolentatopf, umLeben ins Dorf Sessa
zu bringen.Menschen, deren Engagement
dasHerz berhrt drei Beispiele
Liebekennt keine (Kantons-)Grenzen
Tessinerin liebtDeutschschweizer:
Familie Erni Brugnoli hat quasi
dasGotthardmassiv berwunden.
Drei Paare und ihreGeschichte
NeuePerspektiven imSden
Anna Barbara von der Crone hat
in Barbengo den Traumvomeigenen
Weingut verwirklicht.Wenn es Deutsch-
schweizer ins Tessin zieht drei Portrts
WegbereiterderAlpentransversale
AdolfOgi zieht Bilanz: der ehemalige
Bundesrat ber den harten Kampf
umdenGotthardbasistunnel,
sportlichen Ehrgeiz und legendre
Momente seiner Amtszeit
Die schnstenPltze rundumdie SchweizerCte dAzur
Hhenwanderungen vor atemberaubender Bergkulisse, Unterknftemit spektakulrer
Panoramasicht, Grottimit Tradition und Italianit: Tipps fr Tessin-Entdecker
Bilder:ClaudioBader,MichaelSieber,LaurentBurst,LorenzoMaccotta/Contrasto,RenRuis;
Illustration:illumueller.ch
SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 5
-
TI
I
Tessin
Der Sden
rckt nher
Der neue Gotthardtunnel bringt Reisende
aus dem Norden noch schneller ins Tessin
33 Seiten ber Menschen, Orte und Erlebnisse
in der Sonnenstube der Schweiz.
Bilder:Westend61/GettyImages,Fotolia,Keystone
6 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN
-
11 Zeuge aus alter Zeit:
Der Ponte dei Salti, auch
Rmerbrcke genannt,
fhrt bei Lavertezzo
ber die Verzasca.
2KnstlerdorfAscona:
Berhmte Schriftsteller
wie etwa ThomasMann,
Gerhart Hauptmann oder
HermannHesse haben hier
Station gemacht.
3Gotthard-Basistunnel:
Mit rund57Kilometern Lnge
der lngste Eisenbahntunnel
derWelt. (Bild: Eingang zum
Nordportal in ErstfeldUR)
2
3
SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 7
-
12
3
1 AtemberaubendeKulisse:Blick auf
LocarnounddenLagoMaggiore von
derPilgerkircheMadonnadel Sassoaus.
2TorzumSden: Seit demMittelalter bis
ins 20. JahrhundertwarderGotthardpass einer
derwichtigstenAlpenbergngeEuropas.Mit den
Tunneln hat sichdieReisezeitmarkant verkrzt.
3WildesTessin:DieRustici-SiedlungOdro
oberhalb vonVogorno imVerzascatal.
Gotthard
Grosser Bahnhof fr den neuen
Eisenbahntunnel
Erffnungsfeier 1. Juni:
DerBundesrat, Staats-
undRegierungschefs aus
demAusland feiern die
Erffnung desTunnels.
Volksfest, 4. und 5. Juni:
Auf vier Festpltzen in
Erstfeld/RynchtURund
Pollegio/BiascaTI gibts
zahlreicheAttraktionen
fr die Bevlkerung.
TV-Sendungen:Das
Schweizer Fernsehen SRF
begleitet die Tunnel-
erffnung von Juni bis
Dezembermit diversen
Sondersendungen sowie
Dokus und Spielfilmen.
Ausstellung: ImVerkehrs-
haus inLuzern luft
noch bis zum 23. Oktober
die Sonderausstellung
Neat Tor zumSden.
App:Die AppGottardo
2016 liefert Infos zum
Gotthard. AbJuni kommt
eineVirtual-Reality-
Anwendunghinzu.
Bahn:Mit demFahrplan-
wechsel vom 11. Dezember
2016nehmendie SBB
denGotthard-Basistunnel
regulr inBetrieb.
Weitere Infos:
www.alptransit.ch, www.sbb.ch,
www.srf.ch
8 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN
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Bilder:P.Kaczynski/mauritiusimages,NicoSchaerer/swiss-image.ch,Hemis/AlamyStockPhoto
SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 9
-
IVINO
AnnaBarbara von
derCrone
Man nimmt
die Dinge
lockerer hier
EswarderWein,der
AnnaBarbaravonder
Crone 1994nachBar
bengobrachte, genauer:
dieChance, einenWein
anbauzuerffnen.Von
derCroneund ihr in
zwischenverstorbener
Mannarbeitetenzuvor
anderETHalsAgrono
menund lebten inHerr
libergZH. Eswarunser
Traum,einenWein
betriebaufzubauen,
undes reizteuns,dies in
einemanderenLandes
teil zu tun.Nachdem
ihrMann2002 in einer
Lawineumgekommen
war,machtedieMutter
vonvierKindernallein
weiter, untersttzt von
Freunden.Unter ihnen
warPaoloVisini, der seit
zehn Jahrenauch ihr
Lebenspartner ist.
Alswiranfingen, lie-
fertenwirvorallem in
dieDeutschschweiz,
sagt vonderCrone,
inzwischengebees
aber auchvieleTessiner
Kunden.DieReben sind
auf siebenHektaren
verteilt. Wir versu
chen, aus jedemBoden
und jederTraubedie
Besonderheitenher
auszuarbeitenundwe
nig einzugreifen.Der
Fokus liegt aufMerlot.
DieWinzerin fhlt
sichwohl imTessin.
Die Leute sind sehr
kinderfreundlich, ber
unsere Kinderwaren
wir sofort berall
dabei. Es gebe aber
durchaus Klischees,
die ein KornWahrheit
beinhalteten: So lasse
dieGenauigkeit hie
und da schon zuwn
schen brig. ImTessin
nimmtmandieDinge
locker durchaus auch
impositiven Sinne.
www.cantinabarbengo.ch
Im Tessin nimmtman die
Dinge lockerer durchaus
auch impositiven Sinne:
Weinbauerin Anna Barbara
von der Crone
10 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN
-
Menschen
Neustart
im Sden
Meist ist es das Klima, das Deutschschweizer wie
Anna Barbara von der Crone, Peter Preisig oder
Barbara Egli ins Tessin lockt. Manchmal fr immer.
Texte: Ralf Kaminski Bilder: Claudio Bader
Peter Preisig
Ich bin und bleibe der Deutschschweizer
Erstaunlich,was soalles ineinenWohnwagenpasst: zwei
Betten, eineSitzecke, eineMinikche, ein kleinesBad, eine
Entertainment-Anlage. Ich fhlemich sehrwohl hier, sagt
PeterPreisig, wohler als inmeinermodernen5 1/2-Zimmer-
Eigentumswohnung inFlawilSG. Preisigwohnt seit drei Jahren
unterderWocheaufdemCampingplatz Joghi eBubu inCade-
nazzo, andenWochenenden ist er bei seiner Familie inder
Deutschschweiz. SeineFrauunderhabensich zwar getrennt,
aber ihm ist eswichtig, denbeidenTeenager-Kindernwenigs-
tens teilzeitlich ein normales Familienleben zuermglichen.
Er ist aus Jobgrnden imTessingelandet.Seit 2010 arbeitete
der gelernteDachdecker undKranfhrer vonderDeutsch-
schweiz aus regelmssig auf TessinerBaustellen. Als einesTages
voneinemKunden inMinusiodasAngebot kam, fr ihn zu
arbeiten, sagtePreisig zu. DieArbeitszeit ist geregelter und
krzer als vorher.Dasser sich auf einemCampingplatz ein-
quartierte, hattemehrereGrnde. Ichmagdaseinfache
Wohnen. Ichwuchs auf einemBauernhof auf, und ich campierte
schon immergern. Hinzukommt: Eine gnstigeEinzimmer-
wohnung inderGegendwrde ihnber800Frankenpro
Monat kosten; imWohnwagen lebt er fr nichtmal dieHlfte.
DerCampingplatz ist vorallemvonDeutschschweizern
bevlkert,einpaarwenige sindwiePreisig das ganze Jahrda.
WagenundZelte sindumeinenkleinenPool gruppiert, die
Infrastruktur ist einfach, aber zweckmssig. Zunchst htten
esdieKinder etwas seltsamgefunden, dass ihrVater auf einem
Campingplatz lebt, sagt Preisig, inzwischenkommensie ganz
gerne zuBesuch.Dasser unddieGerantinderAnlagedarber
hinausnocheinPaarwurden, kamungeplant, ist aber ein
schnerNebeneffekt.
InzwischenkannPreisigauchganzpassabel Italienisch.
Wir habenvieledeutscheundDeutschschweizerKunden,
damuss ich abund zudolmetschen. Integriert jedoch fhlt
er sichnochnicht imTessin. Ichbinundbleibe derDeutsch-
schweizer.Obwohl die Leute grundstzlich sehroffensind
und jedemeineChancegeben. www.campooljoghiebubu.ch
I
CAMPING
Fhlt sich auf demCamping
wohler als in seinerWohnung:
Dachdecker Peter Preisig
SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 11
-
5.90
Cucina & Tavola Servietten
gemischte Farben, 33 cm, Packung, 50 Stck
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gemischte Farben, Packung, 50 Stck
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assortiert, Set, 5 Stck
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erhltlich in diversen Farben, z.B. orange, pro Stck
5.50
Bic Megalighter
erhltlich in diversen Farben, z.B. gelb, pro Stck
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Cucina & Tavola Plastikbecher
gemischte Farben, 2 dl, Packung, 50 Stck
SOLANGE VORRAT
-
Barbara Egli
Ich liebe das
Klima und
die Menschen
DieAussichtvon
BarbaraEglisdreiTer
rassen ist fantastisch.
IhrHaussteht inVico
MorcotehochamHang
berdemLagodi Luga
no. Jeweils imSommer
verlagertdieZrcher
Kulturmanagerin ihren
Lebensmittelpunkt fr
zwei, dreiMonate in ihr
TessinerDomizil.
DieBeziehungder
Eglis zumTessin reicht
weit zurck. IhrVater
hattebereits 1959ein
Hausan jenemHang in
VicoMorcotegebaut,
damit ernicht insHotel
musste,wenner seine
Kleiderfabrik inBalerna
besuchte. Spterer
warberdasNachbar
haus,das seit 1989Bar
baraEgli gehrt. Ich
liebedasKlimaunddie
Menschen. Unddoch
sieht sieeinigesauch
kritisch. Etwaglaubt sie
nicht, dassderneue
Tunnel zudeutlichmehr
Touristen fhrenwird.
Dafrmssteman
kreativerwerden.Statt
dessenherrschtStill
stand,beidenHotels
undbeidenRestau
rants. Schlimmfindet
sieauch,wiekonzeptlos
alles verbautwird: Das
liegt amTessinerFilz.
Dochalldaswird
zweitrangig,wennsie
sich imSommer ihre
Auszeit inVicoMorcote
gnnt. Egli betreibt in
Zrichmit einerKunst
historikerindieAgentur
art_worksundorga
nisiertKunstfhrungen
undreisen.Diese
Arbeit kannsieprob
lemlosauchvomTessin
ausmachen.Unddie
Sonne,denSeeunddie
tolleAussicht gibts
gratisdazu.
http://agenturartworks.ch
I
SOLE
Wnscht sich von
den Tessiner Gastro-
nomenmehr Kreati-
vitt: Kulturmanagerin
Barbara Egli
SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 13
-
AarmassivAarmassiv Intschi-Zone Urseren-Garvera-ZoneTavetscher
Zwischenmassiv
0 10 205 15 25
Zrich
Gotthard
Ceneri
Ltschberg
Genf
Milano
Basel
Bern
Gotthard-Basistunnel 57,1 km 2016 Schweiz
Die lngsten Eisenbahntunnels im Vergleich
Seikan-Tunnel 53,85 km 1988 Japan
Eurotunnel 50,5 km 1994 zwischen Frankreich und Grossbritannien
Ltschberg-Basistunnel 34,6 km 2007 Schweiz
Neuer Guanjiao-Tunnel 32,6 km 2014 China
Guadarrama-Tunnel 28,4 km 2007 Spanien
Zugangsstollen
Amsteg
Zugangsstollen
Sedrun
Durchschlag
15.Oktober 2010
Nordportal
460m.M.
2,3 km
max. Felsberlagerung
Erstfeld
Gotthard-Basistunnel
Gotthard-Scheiteltunnel
Zugangsstollen
Anschlussstelle
Gotthard, Ceneri und Ltschberg
Erstfeld
Amsteg
Sedrun
Faido
Bodio
Wassen
Gschenen
Airolo
Gotthard-Scheiteltunnel
Bauzeit: 1872 bis 1882
Lnge: 15,003 km
Kapazitt: 180 Gterzge pro Tag
3305 Personen waren am Bau beteiligt
Gotthard-Basistunnel
Bauzeit: 1999 bis 2016
Lnge: 57,104 km (Ostrhre)
Kapazitt: 210 Gterzge pro Tag
2600 Personen waren am Bau beteiligt
I
Das Jahrhundertbauwerk
Der Gotthard-Basistunnel ist der lngste Eisenbahntunnel der Welt. Am 1. Juni wird
er erffnet 69 Jahre nach einer ersten Idee fr die Nord-Sd-Verbindung.
Text: Yvette Hettinger Infografik:Michael Stnzi
Von Erstfeld bis Bodio
durch den Berg
Am 11. Dezember2016nimmtdieSBBden fahr
planmssigenBetrieb imGotthardBasistunnel
auf. Die Reise fhrt dann zwischen Erstfeld
undBodio durch denBerg unddauert von
Zrich nach Lugano 25Minutenweniger lang
als heute. Die Zahl derGterzge auf dieser
Streckewird sich erhhen.
14 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN
-
Piora-Mulde Penninische GneiszoneGotthardmassiv
30 40 50 6035 45 55
1945 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005
2010
2015 2020
Zugangsstollen
Faido
Bodio
Sdportal
312 m.M.
57 km
Tunnel-Gesamtlnge
2,3 km
max. Felsberlagerung
28,2 Mio. t
ausgebrochenes Material
46 C
max. Gesteinstemperatur
Kosten:
12,2 Mrd. Franken
4 Mio. m3
Beton
125 000 t
Stahlbgen
3200 km
Kupferkabel
C
H
F
C
H
F
C
H
F
1947:
Ingenieur undVerkehrsplaner
Carl EduardGruner entwirft
eine erste Idee einesGotthard-
Basistunnels als Teil eines
Schnellbahnsystems.
Von der Idee zur Erffnung: Meilensteine aus 69 Jahren
Das Projekt in Zahlen
1995:
Der Bundesrat genehmigt
die Linienfhrung mit den
Tunnelportalen Erstfeld im
Norden undBodio imSden.
151,8 Kilometer Tunnelsystem
werden geplant.
1971:
Der Bundesrat erteilt den SBB
denAuftrag, ein Bauprojekt
fr dieGotthard-Basislinie
ErstfeldBiasca auszuarbeiten.
1975 liegt das Projekt vor.
1998:
Die Sondierarbeiten am
Sorgenkind Piora-Mulde
ergeben: DasGestein auf
Tunnelhhe ist fest genug
fr die Bohrarbeiten und
Sprengungen.
1989:
Der Bundesrat beschliesst eine
Netzvariante ausGotthard-Basis-
tunnel, Ltschberg-Basistunnel
undHirzeltunnel (als Anbindung
an dieOstschweiz).
1999:
Mit den ersten Sprengungen
in AmstegURbeginnen
die Bauarbeiten auf der
Alpennordseite offiziell.
Im Juli 2000 folgen erste
Sprengungen in Bodio TI.
1992:
DasStimmvolk akzeptiert die
NeueEisenbahn-Alpentrans-
versale (Neat). ImOktober 1993
beginnendieSondierbohrun-
gen inderPiora-Mulde.
2010:
Zwischen SedrunGR
undFaido TI erfolgt der
ersteHauptdurchschlag.
Die 57Kilometer derOst-
rhre sind vollstndig
durchbrochen.
Quellen:AlpTransit, railway-technology.com,
Tages-Anzeiger
SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 15
-
Adolf Ogi
Ich hatte
viele schlaflose
Nchte und
vierMal
Nierensteine
Adolf Ogi gilt als Vater der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale.
Zur Erffnung des Gotthardbasistunnels erinnert sich der Kandersteger
alt Bundesrat an den hartenKampf umdas Tunnelnetz, aber auch
an lustige Begebenheiten wie seine legendre Tannenbumli-Rede .
Text:Yvette Hettinger, Anne-Sophie Keller Bilder:Michael Sieber
16 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN
-
INEAT
ObNeujahrsrede, Energiesparen
beimEierkochen oder Tunnel-
bau: Adolf Ogiwar immer gut
fr unkonventionelle Ideen.
SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 17
-
Heute sollte ich Tantiemen
frmeinen Spruch ver
langen. Ichwre ein reicher
Mann: Adolf Ogi ber
Freude herrscht!
Adolf Ogi, wir sitzen imBro Ogi.
Was passiert hier?
Ich erhalte jeden Tag grosseMengen an
Korrespondenz: Anfragen,Wnsche,
Ratschlge, Einladungen. Jemandmuss das
alles bewltigen, dafr habe ich eine Sekre
trin eingestellt. Ich hatte vllig unter
schtzt, was nachmeiner Zeit als Bundesrat
an Zuschriften eintreffenwrde. Zum
Beispiel von Schlern oder Studenten. Dann
untersttze ich diverse Stiftungen, vor allem
im Interesse der Jugend.
Waswollen die Leute von Ihnen?
Oft arbeiten sie an einerDiplom oder
Abschlussarbeit.Meistensmelden sie sich bei
mir, wenn esmit derNeat odermit Politik zu
tunhat. Einigewollenwissen,wie ich alsKan
derstegermit einemPrimarschulabschluss
Bundesratwerden konnte. DerWeg vonKan
dersteg nachBernundNewYork zurUnound
wieder zurck nachKandersteg das interes
siert offenbar. Auch Sport und dieUno sind
sehr beliebte Themen.
Ein zentrales Thema in Ihrem Leben sind
Tunnel. Der Gotthard-Basistunnel als
Herzstck der Neat wird bald erffnet.
Schon in den 1950erJahren hat Bundesrat
Willy Sphler bereits erste Abklrungen fr
den Tunnel gemacht und die Kommission
Eisenbahntunnel durch die Alpen einge
setzt. Sie sollte fnf Varianten von neuen
Bahnlinien durch die Alpen prfen. Als Bun
desrat Roger Bonvin vor ber 40Jahren Ver
kehrsminister wurde, studierte er die Emp
fehlungen der Kommission und fand: Die
Schweiz solle ein Transitland sein und dafr
bruchtenwir eine integrierte Politik Schie
nen/Strasse. Dazu gehrte auch der Ausbau
der LtschbergBergstrecke auf Doppelspur
und der Bau der Gotthardbasislinie. Er be
auftragte die SBBmit der Planung. Bundes
ratWilli Ritschard setzte eine Kontakt
gruppe Gotthard/Splgen ein. Die Vernehm
lassung fhrte zu einer Pattsituation.
Es sollte noch ein langerWeg bis zum
heutigen Tunnel werden.
Vor 30 Jahren kamBundesrat Leon
Schlumpf und sagte, manmsse das Ganze
in einen gesamteuropischenKontext
setzen. Da gab es schon Transitprojekte wie
LyonTurin durch den Frjus oder Salz
burgInnsbruckBrennerItalien.
Schlumpf fand daher, es brauche bei uns
nicht dringlich einen Ausbau. Dawar vor al
lemFinanzminister Otto Stich glcklich, der
auf seine Kasse achtete. Dann kamder Ogi.
Und erklrte die Verkehrspolitik zur
Chefsache.
Genau. Ich sprte, dass ein Zeitfenster offen
war. 1988 kam ich ins Amt. 1980war der
GotthardStrassentunnel erffnet worden.
Er war zu einemMagneten fr den euro
pischen Lastwagenverkehr geworden, und
die damalige Europische Gemeinschaft
(EG) machte viel Druck. Sie wollte eine neue
Autobahn bei uns oder einen Ausbau der
bestehenden auf sechs bis acht Spuren.
Zudem forderten auslndische Fuhrhalter
und dieEG, dass wir nebst demAusbau der
Autobahn 40Tonnen schwere Lastwagen
zuliessen und nicht nur die 28Tonner wie
bisher.Wirmussten etwas tun.
Sie haben sich fr die Neue Eisenbahn-
Alpentransversale (Neat) starkgemacht.
Von 1988 bis 1993war ich 37Mal imAusland
beimeinen Verkehrsministerkollegen, um
zu sagen:Wir bauen keine Autobahn, wir
bauen die Neat. Aber ich redete an eine
Wand, berhrte dieHerzen nicht. Also:
Wechsel zur Strategie Chumund lueg.
Ich lud die Verantwortlichen in die Schweiz
ein, nach Birrfeld, wowir den Verlad eines
Lastwagens oder Containers auf die Schiene
demonstrierten. Anschliessend flogenwir
die Gstemit demHelikopter nachWassen,
direkt vor die kleine Kirche. Ich sagte: Hier
ist die Autobahn, hier die Eisenbahn, hier
die Kantonsstrasse, hier die Reuss. Und da
ist der Lrm! Es hat keinen Platz fr
eine zweite Autobahn.Wenn es jemand
nicht begriff, bearbeitete ich ihn in der
Kirche vor demKreuz nochmals.
Werwar am zhsten?
Der belgische Politiker JeanLucDehaene
sagte: Tu pourraismais tu ne veux pas.
Ich sagte: JeanLuc, on va prendre le Zvieri
Kandersteg. Dann flog ichmit ihm im
Helikopter nachKandersteg und vorher
zur dunklen, schwarzen Eigernordwand.
DemPiloten sagte ich vorher, er solle ganz
nah an die Felswand ran und etwas wackeln.
Dann lockerte ich heimlich Dehaenes Gurt.
Er fragte, was los sei, er hatte Angst. Ich
antwortete: Hier knnenwir wirklich keine
Autobahn bauen. Das war nicht diploma
tisch und auch nicht akademisch, aber
wirkungsvoll. Von da anwar er der beste
Vertreter unserer Verkehrspolitik. Dieses
Umdenken in Europa brauchte es.
Wrden Sie sich das nochmals antun?
Wenn ich gewusst htte, was da alles auf
einen zukommt, undwenn ich alle Details
schon damals gekannt htte, weiss ich nicht,
ob ich dieNeat nochmals beantragenwrde.
Die verschiedenenGesteinsschichten am
GotthardmachtenProbleme, dasTavetscher
massiv, dieweiche PioraMulde. Es gabGeo
logen, die sagten, dass derDurchschlag nicht
mglich sei. Ich hatte viele schlafloseNchte
und vierMalNierensteine.
Aber Sie haben die Neat durchgesetzt.
Ichwollte nochmehr: Bahn und Bus 2000
beenden. Dann das Gleis fr denHucke
packkorridor im Ltschberg absenken,
damit vierMeter hohe LKWs hindurch
kamen. Ichwollte die SBahnen frdern und
das Nationalstrassennetz fertig bauen.
Da bin ich gescheitert, unter anderem im
Suliamt. Es gab viele Einsprachen und
Beschwerden, allein Tausende fr die
48Kilometer lange Strecke zwischenMatt
stetten und Rothrist fr die Bahn 2000.
Aber ich sagte auch: Ich will denGotthard
und den Ltschberg, gleichzeitig. Klar hatte
ich Zweifel, ichmusstemich oft selber
motivieren. Doch ich wollte dieses Ziel
erreichen.Wir hatten lang genug nach
Zur Person
Sportler und alt Bundesrat
AdolfOgi (73)wurde 1972, im JahrderOlym
pischenSpiele inSapporo, alsDirektordes
SchweizerSkiverbandsbekannt. 1978 trat er
derSVPbei, 1979wurdeer indenNationalrat
gewhlt. Ab 1984 amtierte als erSVPPrsident
undab 1987 alsBundesrat, zunchst als
VorsteherdeseigenssischenVerkehrs und
Energiewirtschaftsdepartements, von 1995bis
2000 alsVerteidigungsminister. Von 2001bis
2007warOgiUno-Sonderberater fr Sport
imDienst vonEntwicklungundFrieden.
NachdemTodseinesSohnsMathias schuf
er 2009eineStiftung fr JugendSportprojekte
(www.freudeherrscht.ch).AdolfOgi lebtmit
seiner Frau in seinemGeburtsort Kandersteg
und inFraubrunnenBE.
18 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN
-
gedacht, seit 1950, und der Verkehr nahm
zu. Esmusstemal jemand sagen: Ja, wir
machens. Politisch knnteman es heute
wohl nichtmehr durchsetzen, denGotthard
und den Ltschberg gleichzeitig zu bauen.
In wenigen Tagen wird der Gotthard
basistunnel erffnet. Sind Sie stolz?
Ach, stolz! Das ist doch nicht das richtige
Wort. Es ist eine ungeheure Leistung des
Schweizervolks. Esmusste dieses 23Mil
liarden Franken schwere Projekt absegnen.
Mit 63 Prozent hat es Ja gesagt. Das war ein
grosser Erfolg, damals am 27. September
1992. Dafrmussteman Einsatz zeigen,
berzeugungsarbeit leisten, von Basel bis
Chiasso, jeden Abend.
Was ist Ihr Programm an den Erffnungs
feierlichkeiten?
Ich habe eine Einladung und darf an der
Erffnung am 1.Juni 2016 teilnehmen.
Nun hat das Stimmvolk gerade demBau
des zweiten GotthardAutotunnels
zugestimmt.Was halten Sie davon?
Da bin ich selbstverstndlich auf der Linie
des Bundesrats: Es ist staatspolitisch richtig.
Wir knnen nicht denKanton Tessin wh
rend Jahren von der Deutschschweiz ab
schneiden, wir als Land der vier Kulturen
und Sprachen, der 26Kantone. Die Tessiner
httenwhrend der Sanierung des alten
Tunnels keine Strassenverbindung zur
Deutschschweiz, wenn das Stimmvolk sich
anders entschieden htte.
Dennoch, das Ziel war und ist die
Verlagerung des Gterverkehrs auf
die Schiene. Nach der Erffnung des
Ltschbergs sagten Sie, das sei mglich,
wennman es richtigmache.Wie wre
es denn richtig?
Ja, der Ltschberg ist ein grosser Erfolg.
100 Zge fahren jeden Tag durch diesen
Tunnel. Und der Gotthard wird dank der
Doppelspur ein noch grsserer Erfolg wer
den. Aber dafrmssen jetzt die ntigen
Zufahrtsachsen in und nach Italien und
Deutschland gebaut werden, damit die
Schiene eines Tages attraktiver ist als die
Strasse. Das kostet noch einmal viel Kraft
und Innovationswille.
Die Verlagerung auf die Schiene ist kein
typisches SVPAnliegen. Aber Sie haben ja
immer eher am linken Rand der SVP poli
tisiert. Knnen Sie sich heute nochmit
Ihrer Partei identifizieren?
Achwas, links! Ich werde die SVP hier nicht
kritisieren. Ich bin nicht immermit ihr
einverstanden, das darf auch so sein. Das
warmal die Bauern, Gewerbe und Brger
partei, von dort komme ich her. Ich kenne
auch Christoph Blocher sehr gut, wir wur
den beide 1979 ins Parlament gewhlt.Wir
hatten eigentlich immer einen gutenDraht
zueinander.Wennsmal nicht gepasst hat,
trafenwir uns inmeinerHeimat Kander
steg, sind zumBlausee gewandert und haben
dort Fisch gegessen. Dann hattenwir wieder
ein paarMonate Ruhe.
Die SVP hat sich aber in der Zwischenzeit
etwas verndert.
Ja, sie hat sich in einerWeise entwickelt,
diemir nicht immer Freude bereitet. Aber
sie hat nicht alles falsch gemacht. DieWahl
ergebnisse vom letztenHerbst zeigen das.
Was bereitet Ihnen politisch Sorgen?
Das Verhltnis zu Europa. DieEU ist in
erster Linie ein Friedensprojekt.Wir sind
mittendrin und profitieren davon. Doch die
EU hat unglaubliche Problememit ihren
Lndern. Da kann sie sich nicht noch um
diejenigen kmmern, die nicht regelmssig
mit amTisch sitzen, wie wir. Ich sage nicht,
wir sollten der EU beitreten, aber frher
war der Kontakt schon einfacher zur EU
und zu anderen Lndern , und das Ver
stndnis fr uns war grsser.
Sie sind nun 73 Jahre alt. Anstatt sich
Sorgen um die Schweiz zumachen, knn
ten Sie wandern, Ski fahren, das Berner
Oberland geniessen.Was treibt Sie an?
Nun, ich habe gerade zweiMonate lang in
Kandersteg gewohnt und dort das Skifahren
und Langlaufen genossen. Aber wie gesagt,
an jedemTag kommt Post vonMenschen,
die etwas vonmir wollen.Wenn ich kann,
helfe ich gern. Ganz besonders bei den Jun
gen. Die Jugendlichen von heute sind die
Leader vonmorgen. Auch aus diesemGrund
habenwir nach demKrebstodmeines Sohns
Mathias die JugendsportStiftung Freude
herrscht gegrndet.
Sport war fr Sie immer ein grosses
Thema.Was bedeutet er privat fr Sie?
Sport ist die beste Lebensschule.Man lernt
zugewinnen, ohne berheblich zuwerden,
man lernt zu verlieren, ohne inWeltunter
gangsstimmung zu geraten.Man lernt zum
Beispiel, Schiedsrichterentscheide zu akzep
tieren, undbt sich inTeamgeist, Durchhalte
wille, Leistungsfhigkeit undHilfsbereit
schaft. JedesKind sollte dieMglichkeit
haben, Fehler zumachen, ohne dass esKon
sequenzenhat. Das geht in derKultur und im
Sport.Man erfhrt:Wie reagiertmeinTempe
rament,meinCharakter bei einer rotenKar
te?Oderwenn ich gewinne?Bleibe ich fair?
Sie reden von Fairness.Wie haben Sie
den FifaSkandal erlebt?
Das ist schlimm. Inmeiner Zeit als Sportmi
nister verhalf auch ich Josef Blatter zu seinem
Posten als Prsidenten.Manhat viel fr ihn
gemacht, aber er hat es leider versumt
Sind Sie enttuscht von Josef Blatter?
Es ist eine Tragdie. Sein tiefer Fall tutmir
leid. Er war imFebruar nicht einmalmehr
zumFifaKongress eingeladen. Das ist hart
und demtigend. Fussball ist sein Leben.
Und pltzlich wird er davon ausgeschlossen.
Ermuss wirklich bssen. Auf der anderen
Seite hat er in entscheidendenMomenten
offensichtlich denDurchblick verloren und
den Rcktritt verpasst.
Seit 24 Jahren ist Ihr Freude herrscht!
ein geflgeltesWort. Nervt das langsam?
Nein. Ichwurde viel belchelt. Heute sollte
ich Tantiemen frmeinen Spruch verlan
gen. Ich wre ein reicherMann. So ein
Spruchmuss einem zuerstmal im richtigen
Moment in den Sinn kommen.
Und die Neujahrsrede 2000 vor dem
Tannenbumli?
Auch dafrmussman zuerst eine Idee
haben. Alle Bundesprsidenten vormir
haben aus demBundeshaus referiert.
Meine Frau sagte: Geh dochmal raus!
Also habe ichmichmit einemTannli vor
den Ltschbergtunnel gestellt. Zugegeben,
die Aufnahmewar nicht einwandfrei:
Ichmusste regelrecht schreien, und vor
meinemGesicht wirbelte der Schnee.
Man httemeinen knnen, ich htte
Schaum an den Lippen. Doch ich habe
sehr viel Zuspruch fr die Rede erhalten.
Authentisch zu sein, warmir immer
wichtig. Die Anerkennung dafr erfahre
ich noch heute. Sogar wenn ich in Zrich
herumlaufe, sagen die Leute auf der
Strasse: Gressech, Herr Ogi. MM
SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 19
Bald Fifa-
Chef? Ogi
beantwortet
Leserfragen
www.migmag.ch/
ogi
-
Familie Erni Brugnoli
Die einzige
Sprachewar
die der Liebe
Bei Familie Erni
Brugnoli in Sursee LU
scheint es keinen
Gotthardmehr zu
geben: Als Xenia Erni
Brugnoli (34) ihren
Mann, Lukas Erni (36),
vor 14 Jahren in Zrich
kennenlernte, konnten
sie sich kaumverstn
digen heute fhlt er
sich im Italienischen
genauso heimischwie
sie sich inMundart und
Hochdeutsch.
Der Funke sprang
bei einemEssen, als
beide in Zrich studier
ten. MeinRisotto hat
sie umgehauen!,
sagt er. Doch sieweiss:
Eswar seine offene,
kommunikativeArt.
Ichwnschtemir stets
eine Tessiner Ragazza,
sagt er. Die Freund
lichkeit, die er als Kind
imTessin erlebt habe
undnoch erlebe,
die Leichtigkeit, das
entspreche ihm. Tes
siner brauchen kein
Rahmenprogramm.
CaffundGrappa
das gengt.Die legere
Art seiner Frau findet
erwunderbar. Er ist
mehr Sdlnder als
ich, sagt sie. Sie sei
die ruhigere vonbei
den.Hchstens bei
seinemBedrfnis,
jeden Lebensbereich
optimal zu versichern,
zeige sich derDeutsch
schweizer.
Lukas Erni ist heute
Kardiologe, seine
Frau arbeitet als Italie
nischundFranzsisch
lehrerin und das
lieber in derDeutsch
schweiz. Hier luft
alles fairer und korrek
ter ab, findet sie.
Trotzdem ist eins klar:
Irgendwannmchten
sie imTessin leben.
Er istmehr Sd
lnder als ich:
Xenia Erni Brugnoli
mit Ehemann
Lukas Erni und den
Kindern Sofia (2)
undAlexander (4)
I
YOU
20 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN
-
Liebe ber den
Gotthard hinweg
Was bringt Ticinesi und Deutschschweizer zusammen? Was verbindet sie
als Liebespaare, was trennt sie? Drei Beziehungsgeschichten
Texte:Monica Mller Bilder: Ren Ruis
Die Liebe schlug einwie einBlitz.Manfredo
Sturzenegger hatte sich gerade ein Spiel von
Juventus Turin imBernerWankdorf-Stadion ange-
schaut und rattertemit einemFreund auf seiner
Lambretta heimwrts, als derHimmel grollte.
MarliesNussbaumer tratmit einer Freundin aus
demKino in den strmendenRegen. Der Zufall
wollte es, dass sieUnterschlupf in derselben Bar
suchten: Era amore a prima vista, schwrmtMan-
fredo Sturzenegger (74). Liebe auf den ersten Blick.
AuchdieBernerinwarvomcharmantenTessiner
fasziniert. 1969 heirateten sie in Brissago, ein Jahr
spter, nachdemer seinWirtschaftsstudiumabge-
schlossenhatte, zogen sie nach Lugano. Mich hat
es schon immer in denSden gezogen, sagtMarlies
Sturzenegger (70). Denkt sie an die erste Zeit im
Tessin zurck, sieht sie sich imBadeanzug auf dem
Balkon sonnenbaden. Ich fhltemichwie in den
Ferien. Das Leben sdlich desGotthards seiweni-
ger steif, easier undManfredo ein echter Latiner,
weniger bnzlig, attraktiver und besser angezo-
gen als einDeutschschweizer. IhrMann erwidert
das Kompliment: Ichweiss nicht, ob ichmit einer
Tessinerin eine solch tiefe Bindung und Freund-
schaft htte haben knnen. Und er kenne nieman-
den, der zupackender und verlsslicher sei als sie.
Bei der Erziehung der beiden Kinder Thomas und
Sarah zogen siemeist am selben Strick. Manchmal
habe ich ihm reingefunkt, gestehtMarlies Sturzen-
egger. Sie habemehr durchgehen lassen.
DasPaar unterhlt sichmeist auf Italienisch,
istMarlies Sturzenegger aber sauer auf ihren
Mann, bekommt er das auf Berndeutsch zu hren.
Ihre Kinder knnen sich gut aufDeutsch verstn-
digen, sind aber eindeutig im Italienischen daheim.
Enkel Luca, der im selbenHauswohnt, lernt in
der Schule zwarmhseligDeutsch, bei derHobby-
wahl scheinen jedoch seineWurzeln in der Svizzera
Tedesca denAusschlag gegeben zuhaben: Er ist
unter die Schwinger gegangenund spieltHandorgel.
Menschen
Marlies undManfredo Sturzenegger
Geliebt wird auf Italienisch gestritten auf Berndeutsch
Innerschweizer
Tne vor
Tessiner Kulisse:
Ehepaar Stur
zeneggermit
Enkel Luca (9)
SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 21
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LindaWthrich und Nicola Giudici
Sie ist pnktlich und gut organisiert er immer zu spt und chaotisch
Als sie sich zumerstenMal kssen, trommeln
Guggenmusiker undwirbeln Konfetti durch die
Luft: An der Fasnacht in Bellinzona sehen sich Linda
Wthrich (25) undNicolaGiudici (26) in ihren
Kostmen auf einmalmit anderenAugen. Seit drei
Jahren kennen sie sich, beide studieren in Freiburg.
DerMedizinstudent aus Locarno unddie Psycho-
login aus Bern haben sich schon immer gut ver-
standen und gernmiteinander geplaudert. Sie
haben sogar erwogen, fr die Zeit whrend des
Masterstudiums eineWohngemeinschaft in Basel
zu grnden. Wirwaren schon damals ineinander
verknallt, realisierten es aber nicht, resmiert
LindaWthrich. Sie htten sich unzhlige E-Mails
geschickt unter demVorwand, eine gemeinsame
Wohnung zu finden, stets auf Italienisch.
Schondamals sprach LindaWthrichfliessend
Italienischdank eines sechsmonatigenRom-
Aufenthalts. Ihrer Tante in Rimini hatte sie schon
als kleinesMdchen immer gesagt: Eines Tages
mchte ich nach Italien auswandern.Nochheute
lacht die Familie gern ber denSpruch ihrerMutter:
Suchdir besser einenTessiner, das ist einfacher.
DieVertrautheit zwischen ihmundLinda
habe auchdamit zu tun, dass sie sich in seiner
Sprache sowohlfhle, glaubtNicola. Sie spricht
Italienischwie eineTessinerin, sagt er anerken-
nend. Vielleicht sei der Zusammenhalt auch so
stark,weil die Tessiner sich alsMinderheit verstn-
denund interkantonale Zwiste,wie siemanche
Deutschschweizer pflegen, ihnen fremd seien.
Dabei gebe esdurchausUnterschiede:Nicola lache
gern ber Schenkelklopfer, ihr Humor hingegen sei
anspruchsvoller, sagt Linda. Die Frage nach den
kulturellenGegenstzen aber amsiert beide:
Linda ist immer pnktlich und gut organisiert, sehr
zuverlssig; sie isst gern schon um 18Uhr, sagt
Nicola. Nicola ist immer zu spt dran, ziemlich
chaotisch, undwill so sptwiemglich essen, am
liebsten immer nur Pasta, ergnzt Linda.
IstdieRedevomLeben imSden, vonder
Sonne, derWrmeundder Jovialitt, geraten
beide insSchwrmen. SobalddieHrdengeschafft
sindLindaabsolviert eineWeiterbildung zur
Psychotherapeutin,Nicola lernt fr dasStaats-
examen, gehts ab indieFerien andenGardasee.
An der Fasnacht
in Bellinzona hat es
Zoomgemacht:
LindaWthrich
undNicolaGiudici
22 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN
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Inkl. komische Oper im Steinbruch St. Margrethen
Der Liebestrank
Gaetano Donizettis romantische KomdieDer Liebestrank
wird als turbulente Neuinszenierung auf der Ruffinibhne
erstmals im Rahmen der Oper im Steinbruch St. Margare-
then prsentiert.
Inkl. Operette auf der SeebhneMrbisch
Viktoria und Ihr Husar
Eine rare Perle der glamoursen Revue-Operette, die nicht
sehr oft gezeigt wird. Die bekannten Melodien von Paulg g
Abraham sind Evergreens und laden zumMitsingen ein.
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Organisation: Holiday Partner, 8852 Altendorf
Ihr Reiseprogramm:
1. Tag, Montag 8. August 2016 - Anreise
Fahrt ab dem gewhlten Einsteigeort nachWien,
wo uns die Kche unseres Hotels bereits mit
einem feinen 3-Gang Abendessen herzlich Will-
kommen heisst.
2. Tag, Dienstag 9. August 2016 - Stadtrund-
fahrt, Schloss Schnbrunn & Heurigen Abend
Nach einem ausgiebigen Frhstcksbuffet
stimmt Sie eine Stadtrundfahrt durchs sommer-
liche Wien auf die kommenden Tage ein. Selbst-
verstndlich darf neben den vielen Sehens-
wrdigkeiten auch ein Besuch mit Fhrung im
Schloss Schnbrunn nicht fehlen! Danach fahren
wir zum berhmten Wiener Prater, wo Sie eine
Fahrt mit dem legendren Riesenrad erleben.
Nach dem Anblick von Wien aus der Vogelpers-
pektive erwartet uns am Abend eine echte Wie-
ner Institution - ein gemtlicher Heurigenabend
mit lokalen Spezialitten,Wein und Musik.
3. Tag, Mittwoch 10. August 2016 das Bur-
genland und der Wein & Der Liebestrank im
Rmersteinbruch
Der Vormittag steht Ihnen zur freien Verfgung.
Am Nachmittag begeben wir uns auf die Spuren
des kstlichen Weins des Landes. Wir besichti-
gen denweltberhmtenWeinort Rustmit seinen
Weinkellereien und berzeugen uns bei einer
Degustation von der Qualitt der edlen Tropfen.
Spter laden wir Sie zu einem frhen pannoni-
schen Nachtessen mit lokalen Spezialitten und
ungarischer Zigeunermusik ein ehe uns dann im
Rmersteinbruch in St. Margrethen die Inszenie-
rung der komischen Oper Der Liebestrank von
Gaetano Donizetti auf der Ruffinibhne erwar-
tet. Der Rmersteinbruch gehrt seit 2001 zum
Weltkulturerbe der Unesco und bietet den per-
fekten Rahmen fr dieses Musikerlebnis.
4. Tag, Donnerstag 11. August 2016 -
Wienerwald-Rundfahrt
Heute erwartet uns nach dem Frhstck eine
romantische Rundfahrt durch den Wienerwald.
Die vertrumte Gegend bietet viele Sehenswr-
digkeiten, die vomTouristentrubel bis jetzt noch
weitgehend verschont worden sind. Dazu zhlt
auch das Stift Heiligenkreuz sowie das Jagd-
schlsschen Mayerling, in dem der unglckliche
Kronprinz Rudolf mit seiner Geliebten Selbst-
mord beging. Spter geht es weiter zur mysti-
schen Seegrotte Hinterbrhl ein faszinierendes
Schaubergwerk mit dem grssten unterirdi-
schen See Europas. Nachtessen im Hotel.
5. Tag, Freitag 12. August 2016 Neusiedler-
see Rundfahrt & Seefestspiele Mrbisch
Den heutigen Tag gehen wir gemtlich an. Am
Nachmittag fahren wir dann an den Neusied-
lersee, wo wir bei einer Schifffahrt die berwl-
tigende Schnheit des Gebietes von See aus
bewundern. Danach erwartet uns eine romanti-
sche Pferdekutschenfahrt durch den idyllischen
Nationalpark Seewinkel. AmAbend erwartet uns
dann auf der eindrcklichsten Seebhne der
Welt die Operette Viktoria und Ihr Husar. Das
Werk von Paul Abraham gehrt zum Besten, was
die Operettenwelt zu bieten hat.
6. Tag, Samstag 13. August 2016 Heimreise
Nach dem Frhstck treten wir mit vielen unver-
gesslichen Eindrcken im Gepck die Heimreise
an.
Exklusivreise vom 8. - 13. August 2016
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Leistungen - Alles schon dabei!
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Wien und zurck
5 Nchte im 4-Sterne Hotel inWien
5 x reichhaltiges Frhstcksbuffet im Hotel
2 x 3-Gang Abendessen im Hotel
1 x Abendessen beim Heurigen in Grinzing
inkl. 3-Gang-Menu, lWein &Musik
1 x pannonisches Nachtessen im
Burgenlandmit Zigeunermusik
Interessante Stadtrundfahrt inWien inkl.
Fhrung und Besichtigung Schloss Schn-
brunn und Fahrt mit dem Riesenrad
AusflugWienerwald mit Stift Heiligenkreuz
& Seegrotte Hinterbrhl
Halbtagesausflug Neusiedlersee mit Schiff-
fahrt Neusiedlersee & Pferdekutschenfahrt
HalbtagesausflugAuf den Spuren desWeins
mit denWeinkellereien in Rust und Degustation
1 x Eintrittskarte frDer Liebestrank in
St. Margarethen am 10.8.2016 (mittlere Kat. 3)
Eintritt und reservierte Pltze frViktoria
und ihr Husar in Mrbisch am 12.8.2016
(mittlere Kat. 5)
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REINSCHLPFEN UNDWOHLFHLEN.
W
Bnz Friedli
Ticinesi vomDienst
Wer spricht denn hier von der Sonnen
stube?Meine Erinnerung sagt das Gegen-
teil. Da war dieWoche in einemRustico im
Maggiatal, und es hat einfach nur geschifft;
eineHerbstwanderung von Cardada nach
Mergoscia, whrend der es regnete, wie es
sonst nur in Filmen regnet, und zuletzt
warenwir nass bis auf Haut und Socken;
ans Open-Air-Kino auf der Piazza Grande
in Pelerinenmuss ich denken; und an ein
Wochenende amLagoMaggiore: An der
Promenademachte unsere Tochter einige
ihrer ersten Schritte im strmenden Regen.
Aii, aii, aii, musica! Sind vielleicht die
Bewohnerinnen und Bewohner unseres Sd-
kantons ein wenig gefangen imKlischee der
strahlenden Frhlichkeit, der ewigen Bocca-
lino-Gemtlichkeit? Du bisch eeerzig, sagt
die geweseneMiss aus demTessin zu jedem,
der es hrenwill. Ein sonniges Gemt, diese
Christa Rigozzi, stets bemht, everybodys
darling zu sein, jedermanns Schtzchen.
Was gewiss auch denUmsatz frdert.
Denn es gibt nichts, wofr Christa Rigozzi
nicht Reklamemachenwrde. Fr Fluss-
reisen, Kleinkredite, Getrnke und Schokola-
de wirbt sie, fr Kaffee, Autos, Kse, Parfms.
Und dannwill die vielfach Kufliche, scusi:
Vermarktbare auch noch als politische Stim-
me ernst genommenwerden, wenn sie etwa
fr einen neuen Autotunnel durch denGott-
hard weibelt. (Ma certo: Damit sie dereinst
mit dem gesponserten herzigen Autli hurtig
zumnchstenWerbetermin nach Zrich
brausen kann )
Als Tessinerin vomDienst hat FrauRigozzi
nahtlos anNellaMartinetti angeschlossen,
immer aufgedreht, immer lustig, immer die
Ulknudelmimend.Wobei es auch demdrolli-
genAkzent geschuldet seinmag,wennman-
cheTicinesi stets fr gute Laune sorgenwie
etwa der FussballerMauroLustrinelli: Isch
abe erausgefnde innemini Studie, dass isch
grosse gewchseTschutteler, ische besser
geaignet furreKopfe-Balle.NochFragen?
Trgtmich die Erinnerung?Nein, dasmit
der Sonnenstube stimmtwirklich nicht.
Die sonnigstenOrte der Schweiz liegen im
Oberwallis und imEngadin, nicht imTessin.
Macht aber auch gar nichts, ichmag das
Tessin auch verregnet. Und ichwnschte
mirmehr Vertreterinnen und Vertreter aus
dem italienischsprachigenKanton, die darauf
verzichten, Vorurteile zu bedienen. Lara Gut
zumBeispiel, die gefllt mir. Nenntmich
niemehr Schtzchen! Ich bin keins, hat
sie schon fter an die Adresse der Sport-
journalisten und Boulevardbltter gesagt.
Gewiss, wenn sie will, kann auch die Gesamt-
weltcupsiegerin ein sonniges Gemt sein.
Aber eben nur, wenn sie will. Und nicht, wenn
andere es von ihr erwarten. Brava! MM
Bnz Friedli (51)
hat verregnete
Erinnerungen.
I
LARA
GUT
SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 25
-
IARTE
Franco Lafranca
Es gefllt mir, die Ideen
von anderen zu verstehen
Er spricht leise und sanft, erzhlt von
seinemLeben in brchigen Stzen, als
wrde er lieber zuhren. Franco Lafrancas
Leben ist wieder einmal imUmbruch. Seine
Kunstdruckerei Limpressione Stamperia darte
in Locarno, seit 25 Jahren sein kleines Reich,
verwandelt er gerade in eine Galerie des
Kunstdrucks, wie er sagt. DiemeistenDruck-
maschinenwird er seinem langjhrigen
Mitarbeiter Giuseppe bergeben. In den frei
werdenden Rumen der neuenGaleriewill er
knftig Knstler, Dichter und Schriftsteller
zusammenbringen und in bescheidenem
Rahmen seinen Kunstverlagweiterfhren.
Lafrancahat in seinen63 Jahrenschon
mancheUmwlzungenerlebt.Mit 15 stieg
er als Lehrling in dieWelt desDruckens ein.
Besser gesagt: in dieWelt des Papiers. Denn
wenn Franco von Papier spricht, lachen sogar
seine Augen. DenBerufwechselte er, als der
Offsetdruck denBleisatz ersetzte. Er entdeckte
die Fotografie undden Film. An der Kunsthoch-
schule Brera inMailand eignete er sich das tech-
nische Rstzeug an. Bei Dreharbeitenmit Regis-
seurenwie SergioGenni imTessin oderNelo
Risi in Italien sammelte erwichtige Erfahrungen.
AberdannkamdiedigitaleRevolution,
einerneuter technologischerWandel.
Aufmehreren langenReisen suchteer nach
Orientierungund landetewieder auf demalten
Weg: Er erhielt vonRinaldoBiandadessen
Kunstdruckerei. Undsokonnteer zu seiner ers-
tenLiebe zurckkehren.DieserWegwarerfolg-
reich. Knstler ausdemNordenundSden
suchten ihnauf, er arbeiteteunter anderemmit
GeorgBaselitz, FelixMller,mit denTessinern
LucaMengoni undAlessandroMartini zusam-
men.Die italienischeDichterinAldaMerlini
fand in ihmeinengleichwertigenKnstler.
DennLafrancaswar immer schonmehrKnstler
alsHandwerker:Mit seiner Landart-Kunst
schmckt er seineLiegenschaft inSabbione,
einemder idyllischstenWeiler imBavonatal.
Aber seine grssteKunstwarund ist
vielleicht noch immerdieKunst des
Zuhrens. Franco Lafranca versteht, was
einMaler, Dichter oder Schriftstellerwill;
er kann sich in seinGegenber hineindenken.
So entsteht aus einem langwierigen, sinn-
suchenden Prozess letztlich ein gemeinsames
Werk. Es geflltmir, die Ideen von anderen
zu verstehen, schmunzelt Franco. Das gibt
der ArbeitQualitt.
Menschen
Tessiner
Seelen
Originale wie Franco Lafranca, Tiziana Poretti und
Klosterbruder Roberto lassen unsere Herzen hherschlagen.
Sie verkrpern die menschlich schnsten Seiten des Tessins.
Texte: Peter Schiesser, Andrea Freiermuth, Laura di Corcia Bilder: Claudio Bader
26 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN
-
IPOLENTA
Tiziana Poretti
Ichwollte
wieder Leben ins
Dorf bringen
UnterdemTorbogen
derPiazzavonSessa
steht ein grosserTopf.
Darinblubbern zehn
Liter Polenta. Seit sechs
Jahrenbereitet Tiziana
Poretti (53) dasTradi
tionsgericht auf dem
Dorfplatz zu, jeden
Dienstag vonOktober
bisMai.
Poretti zogvor20 Jah-
renmit ihremMann
undden zweiKindern
vonRiveranachSessa.
Ich schloss rasch
Freundschaftenund
war fasziniert vomZu
sammenhalt unterden
Nachbarn. Irgendwann
habe sichdieStimmung
imDorf jedochvern
dert: Viele zogenweg,
dieGassenwurden
leer. So sei sie auf die
Ideemit derPolenta
gekommen: Ichwollte
wieder Leben insDorf
bringen.
DieBewohnerdes
700-Seelen-Dorfs
nahmendasAngebot
dankbar an. Jeweils um
11Uhrfinden sichdie
erstenDorfbewohner
ein. Eswirdgeplaudert,
getratscht undgelacht.
ImWindschatten von
Poretti bietet dieDorf
beiz jeweils ein zur
Polentapassendes
Gericht zumMitneh
menan.Marktfahrer
haben sichdazugesellt.
DerPolentaverkauf
frdertnicht nurdas
Sozialleben, er fllt
auchdieDorfkasse:
DenGewinn spendet
Poretti derGemeinde,
diedamit denKirch
turmundBrunnen res
tauriert hat.Undweil
dasGeschftsogut
luft, heizt sie ihren
Topf inzwischenauch
inNovaggio, Ponte
TresaundCaslanoein.
SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 27
Tiziana
Poretti verrt
ihr Polenta-
Rezept.
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I
PACE
Bruder Roberto
Wir sind zu stark auf Geld fokussiert. So findetman kein Glck
SeinGesichtsausdruck istnachdenklich
undmilde.Sowiemansich jemandenvor
stellt, derTagumTagden innerenFrieden
sucht. BruderRoberto ist einePerson, die
zuerst die eigeneSeeledurchleuchtet, bevor
er andereMenschenmustert.Geboren
wurdeer 1933 in Bellinzona. 1954 trat er in
denKapuzinerordenein. IchbesuchteAus
stellungen imTessinund inderdeutschen
Schweiz. IchpflegtedenKontakt zu vielen
Knstlern,wasmir neueMglichkeiten
erffnete, erinnert er sich.Undprzisiert
sogleich, dass er sich vonAnfanganauf sak
raleKunst konzentriert habe.Dabei expe
rimentierte ermit denunterschiedlichsten
Formen:Glasmalerei,lgemlde,Wandma
lerei oderderGestaltungvonKreuzwegen.
IndenFormenundFarben seinerKunst-
werkegeht esBruderRobertodarum,den
HauchdesGttlichen zuerspren. Kunst
weistmeinerMeinungnach immereine
spirituelleKomponente auf, auchnicht
religiseKunst, zumindest dann,wennes
demKnstler gelingt, seinemWerkeine
hhereBedeutung zugeben. Persnlich
schtze ichPaul Klee sehr,weil seineArbei
ten aufdasWesentlichegehen.Aber es
bleibt natrlichdas Leidender anderen,
das einKlosterbrudernicht bersehenkann.
AuchdasGesichtGottes kannvonLeid
gekennzeichnet sein,weilGottmit dem
Menschen leidet, genausowieer sich ge
meinsammit demMenschen freuenkann.
BruderRoberto lebtebisMitteder
1960er-Jahre imKonventderKapuziner
vonFaido.Danachwurdeermit der Leitung
desKlosters SantaMaria inBigoriobetraut.
Er hatwenigZeit fr sichundnutzt vor allem
denVormittag frdasGebetunddieMedi
tation.Dochwie kannmanseinenErkennt
nissenundLehren folgen? Manmussden
Dingen ihrewahreBedeutunggeben, sagt
Roberto. Wir sindviel zu stark aufGeld
fokussiert. SofindetmankeinGlck.Dies
mssteman jungenMenschenbeibringen,
dieoftorientierungslosundverwirrt sind.
SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 29
-
Ambr-Piotta
Ein Dorf kmpft
gegen den Abstieg
Der Eishockeyclub Ambr-Piotta ist der Lebensnerv der Oberen Leventina,
die mit der Erffnung des neuen Gotthardbasistunnels noch mehr isoliert wird:
Kriselt der Verein, dann geht es auch dem Bergdorf schlecht.
Text: Peter Aeschlimann Bilder: Laurent Burst
D
ie Frage teilt Innerschweizer Eis-
hockeyfans in zwei Lager:EV Zug
oderHCAmbr-Piotta? ImNorden
fhltman sich eher den Zugern
verbunden, im Sden den Tessinern.
Niemandweiss, wo genau die Grenze ver-
luft, wo die Sympathien fr den reichen
Eissportverein aufhren undwo das Feuer
fr die Underdogs aus demBergdorf ennet
demTunnel zu brennen beginnt. Vielleicht
ist es der Gruonbach, der imUrner Talboden
eingangs Flelen in den Vierwaldstttersee
mndet. Im kleinenOrt an der Axenstrasse
befindet sich der einzige Fanshop des
HCAmbr-Piotta in der Deutschschweiz.
An diesem Samstag imFebruar hngen
dieWolken tief ber demReusstal, dichter
Nebel verdeckt die Sicht aufs gegenber-
liegendeUfer und das Schartihreli, es ist
kalt und schneit seit dem frhenMorgen
ohneUnterbruch. EinWetter, fast so trb
wie Ambrs Aussichten auf eine Teilnahme
an den Play-offs.Der Verein dmpelt seit
Wochen am Strich, ein Sieg heute Abend
gegen den Abstiegskandidaten aus Biel
ist Pflicht. Wennwir absteigen, ist fertig,
sagt Benjamin Tresch (25), der Prsident
des Ambr-Fanclubs Uri aus SchattdorfUR.
Neben ihmhaben zwei weitere Fans den
Weg in den Fanshop gefunden. Sie sind ner-
vs, auchwenn sie das nicht zugeben. Vom
Verbleib Ambrs in der hchsten Liga hngt
wirtschaftlich die ganze Obere Leventina ab.
Die Pista la Valascia, das 1959 in eine Lawi-
nenzone gebaute Stadion desHockeyclubs,
ist dasHerz der GemeindeQuinto. Hrt es
auf zu schlagen, davon ist der Urner Fan-
clubprsident berzeugt, hrt auch der Ort
auf zu existieren. Das wird nicht passie-
ren, sagt Tresch und klopftmit denKn-
cheln auf denHolztisch, bislang habe es im-
mer gereicht. (Und er sollte auch heuer recht
bekommen:MitteMrz endete die Saison
fr Ambr-Piottamit demKlassenerhalt.)
100 Franken,wennderHCgut spielt
Seit ber 30 Jahrenmischt Ambr in der
hchsten Spielklassemit. Den grssten
Erfolg feierte das Team 1999mit dem Sieg
im europischen Super Cup gegenHK
MetallurgMagnitogorsk aus Russland. Im
selben Jahr hatteman auch letztmals Chan-
cen auf den Titel in der SchweizerMeister-
schaft scheiterte aber imFinal an Lugano.
Seither kmpftman sportlich und finanziell
immerwieder gegen den Abstieg. Als 2002
gar der Lizenzentzug drohte, musste der
hochverschuldete Club auf die Schnelle
2,5Millionen Franken auftreiben. Selbst die
Fans griffen in die Tasche und retteten
30 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN
-
schliesslich ihr Ambrmit Tausenden von
kleinen Spenden.
Auch Benjamin Tresch berweist dem
Verein ab und zu einenGeldbetrag: Meis-
tens sind es umdie 100Franken, wenn sie
gut spielen, vielleicht auchmal 200. Alle
machen das so, sagt er. Der 25-Jhrige trgt
einen blauenKapuzenpulli mit demLogo
des Fanclubs, zwei gekreuzte Eishockey-
schlger und einmrrisch dreinblickender
Stier. Umden Bauch hat er sich einen blau-
weissen Schal gebunden, und auf demKopf
trgt er eine von Zeit und Bier geformte
Kappe der AnnaheimDucks, seines Lieb-
lingshockeyteams aus denUSA. MeineUni-
form an allen Spieltagen seit Ewigkeiten,
sagt er und lacht. Drei Jahre lang hat er kein
einziges Heim- oder Auswrtsspiel der
Biancoblu verpasst. Erst als die Schwester
an einem Samstag heiratete, riss die Serie.
Wenn derHCAmbr-Piotta
spielt, ist Benjamin Tresch
(rechts) immer dabei.
Er ist zudemPrsident
des Ambr-FanclubsUri
und untersttzt die
Eishockeyaner finanziell.
I
HCAP
SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 31
-
Seit ihn der Vatermit neun Jahren das erste
Mal an einenMatch von Ambrmitgenom
men hatte ausgerechnet zumTessiner-
derby gegen die Erzrivalen aus Lugano ,
ist derMetallbauer rund 600Mal durch
den Gotthardtunnel gefahren.Weshalb tut
er sich das an,Wochenende frWochenende
diese zweimal 17Kilometer durch den Berg?
Wegen der familiren Stimmung, sagt
Benjamin Tresch, der auch seine Freundin
in der Fankurve kennengelernt hat, so was
gibt es in der Schweiz kein zweitesMal.
Das garstigeWetter hlt ihn auch heute
nicht davon ab, ins Auto zu steigen. Er sagt:
Wenns schneit und kalt ist, fhltman das
Eishockey doch erst so richtig. UndMar
grithHerger, die den Fanshop in Flelen
betreut und in ihrer Freizeit blauweisse
Patchworkkissen herstellt und verkauft,
pflichtet bei: Ichwrde vermutlich sterben,
wenn ich ein Spiel verpassenwrde.
Im Schritttempo geht es Richtung Gott
hardtunnel. Grund sind zwei Rumungs
fahrzeuge, die sich durch denMatsch auf der
Strasse pflgen, die zumNordportal fhrt.
Graubraune Fontnen ergiessen sich in die
Reuss, die vor Gschenen parallel zur Auto
bahn verluft. Kurz vor demLochwenden
sie ab, die Kolonne nimmtwieder Fahrt auf.
EishockeymachtedasDorf bekannt
Auf der anderen Seite das gleiche Bild: Em
siges Schneetreiben verwandelt die Sonnen
stube in einWintermrchenland. Benjamin
Tresch lassen die prekren Sichtverhltnis
se kalt. Er kennt denWeg, nimmt die Aus
fahrt Quinto, fhrt ber das stillgelegte Flug
feld, wo derTCS seine Schleudertrainings
durchfhrt, und parkiert seinenKombi beim
kleinen Bahnhof von Ambr. DieMnner in
den orangenWesten, die den Verkehr regeln,
begrssen denUrnermit Handschlag.
Zwei Stunden vor dem Spiel herrscht im
Ort viel Betrieb. Cars laden Supporter des
Gegners und desHeimteams ab, von berall
her stapfen Fangruppen Richtung Valascia,
alle Dialekte sind zu hren: Es kommen
Berner, Ostschweizer, Romands. Sie sind
Studenten, Anwlte, Bauern, rzte ihr
gemeinsamerNenner ist derHCAmbr
Piotta. Ist das Stadion ausverkauft, verzehn
facht sich die Bevlkerung von Ambr:
Aus einem verschlafenenKaffmit ein paar
hundert Einwohnernwird eine alpine
Hockeyfestungmit bis zu 7000Fans.
Wie wichtig das Profieishockey fr die
Obere Leventina ist, weiss auch der Brger
meister von Ambr, Valerio Jelmini: Dank
dem Sport kennt die Schweiz unser kleines
Dorf. Das ergebeMglichkeiten fr den
Tourismus. Der Verein sei ausserdem der
grsste Arbeitgeber in der Gemeinde
Quinto, ein Anker, der vielen Kleinbetrie
ben in der Region das berleben sichere. Zu
diesen Betrieben gehrt auch dasHotel
1Gbe es den Eishockeyclub nicht, wrde Ambr-Piotta in der Bedeutungslosigkeit versinken.
2Alles in Blau-Weiss gibt es im Fanshop inUri.
1
2
32 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN
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Monte Pettinemit dem dazugehrenden
Restaurant. Gefhrt wird es seit drei Jahren
von Reto Stirnimann (41) und seiner Fami
lie. Der Davoser war 2007 als Eishockeyprofi
nach Ambr gekommen. Nach vier Saisons
als Spieler und einer als Assistenzcoach
kndigte ihm der Verein. Doch Stirnimann,
der sich in die Gegend umAmbr verliebt
hatte, wollte bleiben und fand eine neue
Aufgabe alsWirt in der kleinenGaststtte
nahe dem Stadion.
Eine Stunde vor demMatch gegen Biel
zapft Stirnimann hinter der Bar Bier, ein
Beamer projiziert SRF 2 auf dieWand. Im
Speisesaal, der wie stets, wenn Ambr spielt,
rappelvoll ist, ist der Lrmpegel hoch. Habt
ihr reserviert?, fragt die Bedienung. Nein,
aber Platz hats immer, man rckt zusam
men. Es gibt Salat, Fleisch undKartoffel
stock whrschafte Kost. Die Fans prosten
sichmit Rotwein und Bier zu, Benjamin
Tresch trinkt einWasser. Ein kleines Bier
gnne ichmir nur, wenn Ambr heute Abend
gewinnt, sagt er.
Dann gehts in die Curva Sud, in die Fan
kurve. Der Boden ist feucht, derWind pfeift
durch die offene Struktur des alten Stadions.
In der Valascia sind Fanschals keine Requi
siten, sondern berlebenswichtig, weil man
ja nicht erfrierenmchte.Obwohl ein
Rauchverbot gilt, riecht es nach Tabak
und Gras die Nerven, vermutlich.
Bedingungslose Liebe zumClub
Ganz oben in der Kurve treffen sich die
Urner, eine herzliche Umarmung hier, ein
Highfive da.Weiter unten, wo dieHardcore
Fans von AmbrPiotta fr Stimmung sor
gen, wehen die blauweissen Fahnenmit den
Konterfeis von CheGuevara und dem
Apachenhuptling Geronimo. Helden der
linken Subkultur, wie sie der Kern der
Kurve, die Fangruppierung Giovent
Biancoblu, die weissblaue Jugend, seit ih
remGrndungsjahr 1988 verehrt. Die anti
faschistische Giovent gibt in der Kurve den
Takt an,mit ihren Pauken undMegafonen.
Die anderen knapp 30Fanclubs wissen um
die Verdienste der Ultras und respektieren
den Fhrungsanspruch, auchwenn nicht
alle die politischen Ansichten teilen.Was
alle in der Curva Sud vereint: die bedin
gungslose Liebe zumHCAmbrPiotta.
An diesemAbend luft es gut fr die Blau
Weissen. In der zehntenMinute schiesst
Alexandre Giroux das 1:0. Nach dem ersten
Drittel fhren die Tessiner bereitsmit drei
Toren Vorsprung. Das Stadion tobt. Benja
min Tresch stimmt endlich ein in die Fan
gesnge. Auch das zweite Drittel geht an
Ambr, der Ehrentreffer gelingt den Bielern
erst im Schlussdrittel. AmEnde steht auf
der Anzeigetafel 5:1 fr die Gastgeber. In der
Pista la Valascia stimmen sie LaMontana
ra an, die Hymne der Biancoblu.
Nach dem Spiel geht die Feier in der Bar
vor dem Stadionweiter. Benjamin Tresch
macht sich auf denHeimweg. In seiner
Wohnung in SchattdorfUR legt er den blau
en Pulli, den Schal und die Kappe in den
Schrank. Jetzt ist gut, sagt er und holt
sich ein Bier aus demKhlschrank. MM
SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 33
-
Rosalie (28) arbeitet fr
die Zukunft ihrer Kinder
Publireportage
Erfahren Sie mehr ber Rosalie und ihre
Familie: www.dasrichtigetun.caritas.ch
Die 28-jhrige Buerin Rosalie Ounya weiss, was harte Arbeit heisst. Die vier-
fache Mutter aus dem Tschad hat in ihrem Leben bisher vor allem eines kennen-
gelernt: den Kampf gegen die Armut. Doch Rosalie arbeitet fr ein besseres
Leben. Dabei wird sie von der Caritas untersttzt.
Ein Leben von der Hand in den Mund
das ist die bittere Realitt vieler Bau-
ernfamilien im Tschad. Sie bleiben in
der Armut gefangen, weil sie die Mittel
nicht haben, um in ihre Betriebe zu
investieren: fr Werkzeug, besseres
Saatgut oder Ochsen zum Pflgen.
Die Caritas hilft den Kleinbauern,
mit angepasstem Saatgut und mehr
landwirtschaftlichem Wissen bessere
Ertrge zu erwirtschaften. Dabei
setzen wir auf die Vermarktung von
Produkten aus der Karit-Nuss und
auf den Anbau von Erdnssen.
Dazu frdern wir die Grndung
von Bauerngenossenschaften und
untersttzen sie beim Aufbau ihrer
Organisation. Wir helfen den Genos-
senschaften, gute Lagerhuser zu
bauen, in denen die Ernten richtig
gelagert werden knnen.
Wir sorgen fr die gute Zusammenar-
beit zwischen den Genossenschaften
und der Bauernbank, um faire Kredite
zu ermglichen. Damit die Klein-
bauern optimale Produktions- und
Marktbedingungen erhalten, verhan-
deln wir mit den Behrden und der
Industrie. Dieses Projekt erreicht
450000 Menschen.
Spendenkonto: 60-7000-4
Fr Online-Spenden:
www.caritas.ch/tschad
Rosalie Ounya gnnt sich keine Ruhe.
Den sssen Tee, den die siebenjhrige
Tochter Fortune ihr reicht, trinkt sie in
hastigen Schlucken. Sie hat keine Zeit,
um sich in den Schatten zu setzen und
der Sonne auszuweichen. Das gibt
am Schluss etwa zehn Liter Speisel,
schtzt Rosalie, whrend sie den
braunen Brei aus gemahlenen Karit-
Nssen knetet. Sie wischt mit dem
Handrcken den Schweiss von der Stirn:
Wenn ich alles l verkaufen kann, ver-
diene ich etwa 15 Franken. Vom kleinen
Bauernbetrieb allein, den Rosalie zusam-
men mit ihrem Mann Gilbert (34) betreibt,
kann die sechskpfige Familie nicht
berleben. Jeden Tag muss das Paar
kmpfen, damit die Familie genug zu
essen hat und die Kinder zur Schule ge-
hen knnen. Aber Fabrice (10), Adimadje
(9), Fortune (7) und der kleine Macaine
(2) sollen dereinst nicht mehr von der
Hand in den Mund leben mssen wie ihre
Eltern. Rosalie ist sich bewusst, dass be-
scheidener Wohlstand nur mglich wird,
wenn die ganze Gemeinschaft das will.
Einzelkmpfertum bringt das Dorf nicht
weiter. Deshalb ist Rosalie Mitglied einer
Frauenorganisation, die von der Caritas
untersttzt wird. Gemeinsam wollen die
Frauen die Vermarktung von Butter und
l aus der Karit-Nuss verbessern. Am
Ende soll daraus ein sicheres Einkom-
men resultieren. Die Chancen stehen gut,
denn die Nachfrage von internationalen
Kosmetikunternehmen nach Karit-Butter
ist als Alternative zum Palml steigend.
Tschad: Zukunft fr
die Kleinbauern
Bilder:AlexandraWey
Das Projekt wird getragen von der Direktion fr
Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA und der
tschadischen Regierung und zusammen mit
Swissaid durchgefhrt.
-
Tickets
Fr 20 Franken an die Generalprobe von Young Stage
Das International Circus FestivalYoung
StageBaselkommtvom20. bis 23.Mai
wieder auf die Rosentalanlage. Insgesamt 14
Acts aus allerWelt haben dort dieMglichkeit,
sich vor Publikum, der internationalen Fachwelt
und einer Expertenjury zu prsentieren und
hochdotierte Preise und Engagements in
grossen Zirkussen, Varits und Shows zu
gewinnen. Die fnf Shows in Basel sind fast
ausverkauft. Fr dieGeneralprobe am 19. Mai,
19.30Uhr, sind Tickets zu 20 Franken exklusiv an
denVorverkaufsstellenMParcDreispitz und
Claramarkt erhltlich.
Zustzliche Infos:www.young-stage.com
MehrvonderMigrosBasel ab Seite 82
Engagement Migros
Die Manifesta 11
macht vom 11. Juni
bis zum 18. Sep
tember halt in
Zrich. Untersttzt
wird die euro
pische Kunst
biennale vom
Frderfonds En
gagement Migros.
Die Veranstaltung
will zeitgenssi
sche Kunst und die
lokale Bevlkerung
zusammenbringen.
30 internationale
Knstler erarbeiten
dafr mit Zrcher
Berufsleuten
Kunstprojekte
von Filmen, ber
Skulpturen bis
zu Imbissen.
Verlosung:
DasMigros-Magazin
verlost 20x2
Manifesta-Tickets.
Teilnahme: www.
migrosmagazin.ch/
gluecksgriff.
Teilnahmeschluss:
22. Mai.
Migros-Welt
MM20
EinManifesta-Duo:
Der US-Knstler
John Arnold (links)
und der Koch Fabian
Spiquel werden mit
Snacks aus ihrem
Projekt Imbissy die
Imbissbuden Zrichs
beliefern.
Zitat derWoche
Wenn wir uns die Welt nicht besser vorstellen knnten, als sie ist,
wrden wir morgens nicht mehr aufstehen.
Karin Frick, Forschungsleiterin amGottlieb-Duttweiler-Institut, in derNZZ vom6.Mai ber positive Zukunftsvisionen
20x2
Tickets fr die
Manifesta 11 zu
gewinnen.
Bilder:ChristianSchnur,zVg
-
Die gute bersicht im VW Caddy
begeistert Tanja Schneider (39).
Familienausflug mit Picknick und
vielseitigem VW Caddy.
standen auch bei Ehemann Patrick Schneider
(41) hoch im Kurs: Zudem fand ich das Navi-
gationssystem sehr praktisch. Bevor er von
seinen Shnen Eric (8) und Robin (11) unterbro-
chen wird: Wir fanden das ganze Multimedia-
system cool! Konnten wir es doch ganz easy mit
unserem Smartphone vernetzen und so unsere
eigene Musik statt nur Radio hren! Machen
Sie es wie Familie Schneider und sammeln Sie
selbst mit dem Hochdachkombi im Alltag Er-
fahrung. Der vielseitige VW Caddy der vierten
Generation steht fr Sie bereit, und die Chance
auf eine unvergessliche 24-Stunden-Erlebnis-
fahrt fr die ganze Familie sollten Sie sich nicht
entgehen lassen!
Alle Infos und Anmeldung: www.caddy.ch
Hunderte Familien haben es schon a
probiert und sich wie Familie Schne
unter www.caddy.ch einen vielseiti
Caddy fr eine 24-Stunden-Erlebnisfahrt reser-
viert. Machen Sie es wie Tanja Schneider (39),
nutzen Sie diese einzigartige Chance und mel-
den Sie sich noch heute zu den Caddy Test Days
an. Wir hatten enorm viel Spass mit dem VW
Caddy, erklrt die zweifache Mutter, dabei
habe ich beim Begriff Hochdachkombi eher an
ein Handwerkerauto gedacht. Ich musste mich
jedoch eines Besseren belehren lassen! Der
Caddy sieht gut aus, bietet dank hherer Sitzpo-
sition beste Rundumsicht, ist mit seinen Schie-
betren praktisch und bietet viel Stauraum.
Der Caddy bietet Platz fr zwei bis sieben Per-
sonen oder 190 bis 3880 Liter Gepck, um ge-
nau zu sein, und zudem so hilfreiche Details wie
einen umklappbaren Beifahrersitz, um selbst
sperrige Gegenstnde locker zu verstauen. Ob
beim Wocheneinkauf, Pflanzentransport, Kurz-
ausflug mit Picknick oder beim Theaterbesuch
am Abend, der Caddy war immer ein idealer
Begleiter, schwrmt die kaufmnnische Ange-
stellte. Vor allem die Laufruhe des effizienten
Diesels und das feine Doppelkupplungsgetrie-
be samt Start-Stopp-Automatik fand ich toll.
Tanja Schneider konnte sich whrend der
24-Stunden-Erlebnisfahrt zudem fr die vielen
ntzlichen Helfer wie die Rckfahrkamera und
die Einparkhilfe begeistern. Technische Details
wie die automatische Distanzregelung ACC,
das Umfeldbeobachtungssystem Front Assist
samt City-Notbremsefunktion oder die zuver-
lssige Fernlichtregulierung Light Assist
Idealer Begleiter
VW Caddy: 24 Stunden testen und gewinnen Anmeldung unter www.ca rtage
Viel Platz: Der mit klapp- und aus-
baubaren Sitzen flexible Laderaum
erleichtert den Pflanzeneinkauf.
Schneider konnte sich whrend
Anmelden unter www.caddy.ch
Echt praktisch findet Familie Schneider
neben den Schiebetren die elektronischen
Helfer des Caddy wie die Rckfahrkamera.
Nutzen auch Sie die Gelegenheit und reservieren Sie sich unter
www.caddy.ch einen VW Caddy fr eine 24-Stunden-Erlebnisfahrt!
Es lohnt sich, den attraktiven Hochdachkombi zu testen.
* Teilnahmebedingungen und weitere Details unter www.caddy.ch
Das gibt es zu gewinnen
*
:
1x1 bernachtung im Hotel Lindenhof
in Brienz (2 Erwachsene und 2 Kinder)
inkl. Eintritte fr Hallenbad/Sauna und
Halbpension.www.hotel-lindenhof.ch
1x2 bernachtungen im Hotel Seepark in
Thun (2 Doppelzimmer fr 2 Erwachsene
und 2 Kinder) inkl. Frhstck, Bikes und
Wellness.www.seepark.ch
1x2 bernachtungen in der Backpackers
Villa Sonnenhof (2 Erwachsene, 4 Kinder)
in Interlaken inkl. Frhstck und Eintritte
fr Aktivitten.www.villa.ch
us-
eider
gen VW
-
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D
So sind
Sie mit dabei:
Reservieren Sie sich einen VW
Caddy bei einem der teilnehmenden
Partner oder unter www.caddy.ch fr
eine 24-Stunden-Erlebnisfahrt.
Infos und Anmeldung:
www.caddy.ch
addy.ch Publirepo
VW Caddy
MOTOREN: Benzin 84 bis 125PS,
Diesel 75 bis 150 PS, Erdgas 110 PS
ANTRIEB: Frontantrieb /Allradantrieb auch
in Kombination mit Automatikgetriebe (DSG)
VERBRAUCH: 4,2 bis 6,0 l/100 km bzw. 4,1 bis
4,3 kg/100 km, ab 109 bis 146 g/km CO
2
MASSE:
Lnge: 4,41 bis 4,88m; Breite: 1,79m; Hhe: 1,79 bis
1,90m; Fahrgast-/Gepckraum bei 7-/5-/2-Sitzer:
190 bis 3880 l; Wendekreis: 11,1 bis 12,2m SERIEN-
AUSSTATTUNG: Berganfahrassistent, Multikolli-
sionsbremse, City-Notbremsefunktion, ABS
und ESP, Klimaanlage, Tempomat, Radio
mit DAB
+
/CD u. a. PREIS: ab 18900
Franken (inkl. MwSt.)
-
Migipedia
Neues Saucenaroma gesucht
Die neue Sauce soll nachMglichkeit
wenig Salz enthalten.
Migros-Logistik im FernsehenDer deutsche Fernsehsender
SWR hat eine Dokumentation zum Thema Gtertrans-
port auf der Schiene gedreht. Lediglich 17 Prozent der
Gter in Deutschland werden per Bahn transportiert, der
grsste Teil wird noch immer von LKWs geliefert. Die
Folgen sind verstopfte Autobahnen und verrgerte Auto-
fahrer. Die Dokumentation der Reihe betrifft zeigt am
Beispiel der Schweiz, dass es auch anders geht. Der An-
teil der Bahntransporte hierzulande betrgt 41 Prozent.
Dazu trgt auch die Migros als grsste Kundin von SBB
Cargo bei. Die Sendung zeigt, wie eine Bananenlieferung
fr die Migros von Holland bis in die Migros-Filiale in
der Schweiz gelangt.
Dokumentation betrifft, am 18.Mai um20.15Uhr auf SWR
In derMigros gibt es bereits eine breite
Auswahl an Fertigsaucen. Besonders
beliebt bei den Kundinnen undKunden
sind zumBeispiel Curry-, Rahm- und
Jgersauce. Nun suchtMigipedia, die
Konsumenten-PlattformderMigros,
nach einemneuenAroma fr eine
Trockensauce. Es soll berraschend
und unwiderstehlich fein schmecken.
Wie alle Fertigsaucen derMigros soll
auch die neue Kreation nachMglichkeit
mitwenig Salz sowie ohne geschmacks-
verstrkende Zusatzstoffe undKonser-
vierungsmittel produziertwerden.
Idealerweise sollen sie auchVegetarier
undVeganer geniessen knnen.
Nun ist die Kreativitt derMigipedia-
Nutzerinnen und -Nutzer gefragt.
Fr die besten Ideen gibt es
Migros-Gutscheine imGesamtwert
von 1000 Franken zu gewinnen.
Alle Infos zur Ideensuche auf
www.migipedia.ch
PersonellerWechsel
Neuer Migros-
Handelschef
Beat Zahndwurdevon
derVerwaltungdes
Migros-Genossenschafts-
BundesMGB zumneuen
Leiter desDepartements
Handel derMigros-Gruppe
gewhlt. Dazu gehren
UnternehmenwieDenner,
Globus, LeShop und
DigitecGalaxus. Der
58-Jhrige tritt dieNach-
folge vonDieter Berning-
haus an, der sich als
Verwaltungsrat undUnter-
nehmer neuenAufgaben
widmet. Zahnd ist seit 1991
fr dieMigros ttig und
leitet seit elf Jahren sehr
erfolgreich dieGenossen-
schaftMigros Aare.
ErfolgreicherMigros-
Manager: Beat Zahnd
Bilder:TibertKeller,GettyImages,RemoNeuhaus
MIGROS-WELT | MM20, 17.5.2016 | 37
-
Migros-Gtertransport
Ab auf
die Schiene
Bisher kamen Longobardi-Tomaten per Lastwagen in die Schweiz. Neu legen sie die
Strecke von Scafati bei Neapel bis nach Suhr im Aargaumit der Bahn zurck.
Eine Umstellung, die organisatorisches Geschick erfordert, dafr aber die Umwelt schont.
Text: Thomas Tobler Bilder: Lorenzo Macotta/Contrasto & Paolo Dutto
Suhr
Chiasso
Scafati
Maddaloni
38 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN
-
MarkusHelg
80Prozent
weniger CO
2
MakusHelg, dieMigros transportiert
Longobardi-Konserven neumit der
Bahn statt mit Lastwagen in die
Schweiz.Was sind die Vorteile?
Stattmit 24 Tonnen pro LKWknnen
Bahnwagenmit 28,5 Tonnen beladen
werden. Dadurch reduzieren sich die
Frachtkosten. Zudem ist der Bahntrans
port viel umweltfreundlicher. Dank der
Umstellung kann eine Einsparung von
rund 600 TonnenCO
2
erzielt werden. Das
entspricht einerReduktion von 80Prozent
gegenber demTransport auf der Strasse.
Mit welchenHerausforderungen ist
ein solches Projekt verbunden?
In denmeisten europischen Lndern
fehlt bei den Lieferanten leider ein Bahn
anschlussgleis. So auch bei Longobardi.
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