niedersächsisches kultusministerium1 programme of international student assessment wie gut sind...
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Niedersächsisches Kultusministerium 1
Programme of International Student Assessment
„Wie gut sind Jugendliche auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet?“
Die OECD-Studie PISA 2000 und PISA-E 2000 und
PISA-E 2000 vertiefender Bericht
Niedersächsisches Kultusministerium 2
Die internationale OECD-Studie PISA• International standardisierte Leistungsmessung mit
15-Jährigen (auch 9. Klassen) in den Schulen durch Ziehen einer mehrfach geschichteten Stichprobe durchgeführt
• PISA erfasst drei Bereiche, die jeweils im Wechsel den Hauptbereich bilden:– PISA 2000 – Schwerpunkt Lesekompetenz– PISA 2003 – Schwerpunkt Mathematische Grundbildung– PISA 2006 – Schwerpunkt Naturwissenschaftliche
Grundbildung
• Schüler-, Eltern- und Schulfragebogenum sozioökonomische Bedingungen zu erfassen
---- Erweitert durch die nationale Ergänzung, die vertiefend ausgewertet wurde ---
Niedersächsisches Kultusministerium 3
Die nationale Studie PISA - E (Erweiterung)
• Von der KMK in Auftrag gegebene Erweiterung der Studie, so dass
– zusätzliche Aufgaben den nationalen Curricula angepasst werden.
– neben dem interaktiven Arbeiten mit Texten auch das Lernen aus Texten erfasst wird.
– die Repräsentation der einzelnen naturwissenschaftlichen Fächer möglich wird.
– zusätzliche Kontextbedingungen erhoben werden.– Vergleiche zwischen den Bundesländern möglich
werden.
Niedersächsisches Kultusministerium 4
Die Verteilung der 15-Jährigen
Anteil in % Klasse
5-7
Klasse
8
Klasse
9
Klasse
10
Jahrgang
11-13
OECD-Durch-schnitt
5,6 37,1 48,9 8,4
Deutsch-land gesamt
15,9 60,5 23,5 0,1
Nieder-sachsennach MK (307)
1,2 16,1 54,1 28,3 0,02
Niedersächsisches Kultusministerium 5
Die wesentlichen Befunde des internationalen Teils der Studie für
Deutschland
• Der Mittelwert der Leistungen in allen drei Bereichen liegt unter dem OECD-Durchschnitt.
• In allen drei Bereichen liegt eine breite Leistungsstreuung vor, bei der Lesekompetenz ist diese besonders groß.
• Fast ein Viertel der Schülerinnen und Schüler (ca.23%) erreicht nicht den gewünschten Standard bei der Lesekompetenz.
• Es gibt eine enge Kopplung von Leistung und Sozialschicht.
• Die Integration der Migranten erfolgt nicht ausreichend.
Niedersächsisches Kultusministerium 6
Die wesentlichen Befunde des nationalen Teils der Studie für
Niedersachsen
• Der Mittelwert der Leistungen in allen drei Bereichen liegt unter dem deutschen Durchschnitt.
• In allen drei Bereichen liegt eine breite Leistungsstreuung vor, bei der Lesekompetenz ist diese besonders groß.
• Mehr als ein Viertel der Schülerinnen und Schüler (ca.27%) erreicht nicht den gewünschten Standard bei der Lesekompetenz.
• Es gibt eine enge Kopplung von Leistung und Sozialschicht.
• Die Integration der Migranten erfolgt nicht ausreichend.
Niedersächsisches Kultusministerium 7
Lehrplanvalidität in Deutschland
Wertet man die Schülerdaten so aus, dass nur die von den Lehrplanexperten für valide gehaltenen Aufgaben betrachtet werden,
• so ändert sich die Länderrangfolge nicht.• können die Abweichungen der neuen
Ländermittelwerte als Zufallsschwankungen interpretiert werden.
D.h., dass die im PISA -Test gestellten Anforderungen nicht im Widerspruch stehen zu dem, was in den deutschen Lehrplänen steht.
Niedersächsisches Kultusministerium 8
Bildungsbeteiligung 9. Klässler 2000
Hauptschule Realschule Gymnasium IGS
alleLänder
25,5 35,0 29,4 10,1
Nieder-sachsen
32,6 36,1 27,4 3,9
Ohne Sonderschüler; Verbundformen verteilt
Niedersächsisches Kultusministerium 9
Lesekompetenz -PISA-Literacy-Konzept
Lesen als Hilfsmittel • für das Erreichen persönlicher Ziele, • Bedingung für die Weiterentwicklung eigenen
Wissens und eigener Fähigkeiten, • Voraussetzung für die Teilnahme am
gesellschaftlichen Leben.
Untersuchte Aspekte– Informationen ermitteln– Textbezogenes Interpretieren– Reflektieren und Bewerten
Niedersächsisches Kultusministerium 10
Lesekompetenzder 15-Jährigen
Standard
Niedersachsen
Niedersächsisches Kultusministerium 11
Ergebnisse zum Leseinteresse
• Die Zeit, die die 15-Jährigen mit Lesen verbringen, und die erreichten Leistungen hängen zusammen.
• Der Anteil der 15-Jährigen, die nicht zum Vergnügen lesen, liegt in Deutschland mit 42% am höchsten (Jungen 52%, Mädchen 29%), in Niedersachsen 39%.
• Jungen erzielen im Lesen deutlich schwächere Leistungen als Mädchen. Dieses scheint am geringeren Interesse und an der geringeren Zeit, die mit Lesen verbracht wird zu liegen.
Niedersächsisches Kultusministerium 12
Abhängigkeit von erreichter Leistung und Sozialstatus III 15-Jährige nach Sozialschichtzugehörigkeit und mindestens erreichter
Kompetenzstufe im Lesen
ObereDienstklasse
(I)
Sozialschicht der Bezugsperson im Haushalt (EGP)
Untere Dienstklasse
(II)
Routine-Dienstleistungen
(III)
Selbstständige (IV)
Facharbeiter (V-VI)
Un- und ange-lernte Arbeiter
(VII)
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Mind. Stufe 1Mind. Stufe 2Mind. Stufe 3Mind. Stufe 4Stufe 5
Insgesamt
Niedersächsisches Kultusministerium 13
Abhängigkeit von erreichter Leistung und Sozialstatus III b 15-Jährige nach Sozialschichtzugehörigkeit und mindestens
erreichter Kompetenzstufe im Lesen (nur Schüler aus Familien ohne Migrationshintergrund)
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Pro
zent
Mind. Stufe 1Mind. Stufe 2Mind. Stufe 3Mind. Stufe 4Stufe 5
ObereDienstklasse
(I)
Untere Dienstklasse
(II)
Routine-Dienstleistungen
(III)
Selbstständige (IV)
Facharbeiter (V-VI)
Un- und ange-lernte Arbeiter
(VII)
Sozialschicht der Bezugsperson im Haushalt (EGP)
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Migranten
• Jugendliche mit Migrationshintergrund zeigen deutlich geringere Bildungserfolge als Jugendliche ohne Migrationshintergrund.
• Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund in Schulen und dem im Durchschnitt erreichten Leistungsniveau. Etwa ab 20% reduzieren sich die Leistungen sprunghaft um 20 Punkte relativ zu Schulen mit weniger als 5% Jugendlicher mit Migrationshintergrund. Allerdings: Bei einer weiteren Erhöhung des Migrantenanteils auf 40% und mehr reduzieren sich die Leistungen nicht weiter.
Niedersächsisches Kultusministerium 15
Lesekompetenz- Leistungen der 9.Klässler – adjustierte Werte
Mittelwert (Rangplatz)
alle ohne Migrations-hintergrund/ nicht adjustiert-adjustiert
mit Migrations-hintergrund/ nicht adjustiert- adjustiert
Niedersachsen 491 (7) 504 (5)-
505 (6)
448 (5)–
463 (4)
Bayern 518 (1) 527 (1)–
524 (1)
489 (1)–
501 (1)
Baden-Württemberg
510 (2) 527 (2)–
514 (2)
470 (2)–
487 (2)
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Mathematikleistungen 9. Klässler
NI
Standard
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Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Gesamttest Lesen,
in Mathematik und in den Naturwissenschaften
-60 -50 -40 -30 -20 -10 0 10 20 30 40
MexikoÖsterreich
Verein. KönigreichLuxemburg
Vereinigte StaatenFrankreich
JapanSchweizKanada
BelgienAustralien
SchwedenItalien
NorwegenFinnland
im Lesen in Mathematik in den Naturwissenschaften
Mädchen erzielen höhere Werte Jungen erzielen höhere Werte
OECD-Durchschnitt
Deutschland
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Schulform - Hauptschule
Hauptschulcluster
Mittlere PISA-Lesekompetenz
1
393
2
427
3
367
Migrantenanteil
Arbeiterfamilien
Bildungsniveau der Eltern
hoch (etwa 48%)
70%
niedrig (16% HSR)
mittel (etwa 19%)
59%
mittel(22% HSR)
sehr hoch(über 70%)
68%
niedrig(14% HSR)
Sozialschicht niedrig mittel sehr niedrig
Schulzufriedenheit niedrig mittel hoch
Anteil (in %) insgesamt
in Niedersachsen
29,4
15,4
64,2
84,6
6,4
n.m.
Niedersächsisches Kultusministerium 19
Schulform - Realschule
Realschulcluster 1 2
Mittlere PISA-Lesekompetenz
508 472
Migrantenanteil niedrig (etwa 14%) hoch (etwa 48%)
Arbeiterfamilien hoch (33%) mittel (25%)
Bildungsniveau der Eltern
mittel (33% HSR) mittel (25% HSR)
Sozialschicht mittel mittel
Schulzufriedenheit mittel mittel
Anteil (in %) allgemein
in Niedersachsen
94,7
96,0
5,3
4,0
Niedersächsisches Kultusministerium 20
Schulform - Gymnasium
Gymnasialcluster
Mittlere PISA-Lesekompetenz
1Traditionsgymnasien
583
2
574
3
573
Migrantenanteil
Arbeiterfamilien
niedrig (etwa 8%)
niedrig (19%)
niedrig (etwa 9%)
hoch (35%)
niedrig (etwa 9%)
niedrig (23%)
Bildungsniveau der ElternSozialschicht
sehr hoch(70% HSR)hoch
hoch(50% HSR)hoch
sehr hoch(64% HSR)hoch
Schulzufriedenheit hoch mittel niedrig
Anteil (in %) insgesamt
in Niedersachsen
50,8
56
35,5
40,0
13,7
4,0
Niedersächsisches Kultusministerium 21
Nichtgymnasiasten, die den gegebenen Prozentrang sowohl in der Lesekompetenz als auch
in der Mathematik im Gymnasium erreichen
Anteil in %, der den angegebenen Prozentrang erreicht
Nieder-sachsen
25%
Nieder-sachsen
10%
in den Ländern
25%
in den Ländern
10%
Anteil der
Schülerschaft des Landes
3,4 12,5 3,4 – 9,6 11,5 – 23,1
Anteil der Realschüler
5,6 21,0 3,7 –19,6nur alte Länder:5,6 –19,6
10,8 – 42,8nur alte Länder:17,7 – 42,8
Anteil der Hauptschüler
0,2 2,0 0,0 –2,6 0,0 – 5,7
Niedersächsisches Kultusministerium 22
Einiges zum Gymnasium
• Die Gymnasien bieten eine günstigere Entwicklungsumgebung als andere Schulformen, viele liegen erwartungswidrig über den durch die Umfeldbedingungen vermuteten Werten.
• Mit der Öffnung des Gymnasiums sinken die Leistungsmittelwerte.
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Erklärung der institutionellen Leistungsunterschiede I
• Überlappungen der Bildungsgänge sind unvermeidlich, aber in den Ländern unterschiedlich stark ausgeprägt.
• Schulen derselben Schulform werden mit aufsteigenden Jahrgangsstufen einander immer ähnlicher, während Unterschiede zwischen den Schulformen zunehmen.
• Die durch die institutionellen Bedingungen bestimmten Unterschiede der individuellen Leistungen, d.h.in Niedersachsen 17%, werden durch die Unterschiede zwischen den Schulformen und durch die Unterschiede zwischen den Einzelschulen einer Schulform bestimmt.
• Problem: verfestigte Teilsysteme mit ungünstigen Entwicklungsmilieus
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Institutionelle Leistungsunterschiede
• Schülerinnen und Schüler mit– gleicher Begabung,– gleichen Fachleistungen und– gleicher Sozialschichtzugehörigkeit
erhalten– je nach Schulform und– je nach besuchter Einzelschule
unterschiedliche Entwicklungschancen.
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Vergleich der mittleren Leistungen von Schulen gleicher Schulform
• Es ergeben sich Unterschiede zwischen Schulen derselben Schulform bei der mittleren Leistung in der Lesekompetenz von– 85 Punkten Gymnasien,– 137 Punkten Realschulen,– 158 Punkten Hauptschulen,– 158 Punkten Gesamtschulen.
Problem: Äquivalenz der Abschlüsse an den Schulen gleicher SchulformStandardisierung ist notwendig
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PISA zeigt,
dass es erhebliche Leistungsunterschiede • zwischen den Bundesländern,• zwischen den Schulen einer Schulform eines Landes,• zwischen einzelnen Klassen einer Schule,
verbunden mit einer• schulformspezifischer Bewertungskultur,• schulspezifischer Benotungskultur und
• lehrerspezifischer Benotung gibt.
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Benotung und Leistung
• In jedem Bildungsgang wird ein eigener Referenzrahmen für die Benotung verwendet, der die Leistungsunterschiede zwischen den Bildungsgängen ignoriert.
• Die Noten innerhalb einer Schulform differieren nach Leistung und die Leistungsverteilungen der Notenstufen überlappen sich.
• Der Referenzrahmen, der der Notenvergabe zu Grunde liegt, liegt in den Ländern auf unterschiedlichem Niveau. In einem Land gibt es für dieselbe Leistung eine Zwei, in einem anderen Land eine Fünf.
• Das Gefälle im Referenzrahmen innerhalb einer Schulform eines Landes kann zur Folge haben, dass ein Schüler an einem Gymnasium scheitert, während er an einem Drittel der Gymnasien Bestnoten erhalten würde.
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Leistungswerte
Land
PISA-Mathematikleistung
Notendurch-schnitt
Thüringen 500 2,74Sachsen 508 2,80Baden-Württemberg 512 2,85Sachsen-Anhalt 480 2,89Mecklenburg-Vorp. 497 2,92Brandenburg 477 2,94Bremen 465 3,02Rheinland-Pfalz 496 3,02Saarland 492 3,04Bayern 528 3,05Hessen 489 3,06Niedersachsen 493 3,12Schleswig-Holstein 503 3,16Nordrhein-Westfalen 484 3,16
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Weitere Befunde des vertiefenden Länderberichts für Niedersachsen
• Die neuen Länder zeigen im deutschen Testteil geschlossen bessere Leistungen als im internationalen Test.
• Bei Aspekten sozialer Kompetenz erreichen niedersächsische Schüler Durchschnittswerte.
• In Niedersachsen ist der Sekundarbereich I im Vergleich der Länder am stärksten leistungsdifferenziert – verbunden mit hoher sozialer Segregation.
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Familiärer Kontext
• Alle drei Strukturmerkmale des familiären Kontextes– Kinderzahl,– Familientyp,– Erwerbstätigkeit der Mutter
stehen in keinem Zusammenhang zu den Merkmalen des Bildungserfolgs der 15-Jährigen.
• Einzelkinder haben deutlich bessere individuelle Bildungschancen als Kinder mit drei und mehr Geschwistern.
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Mögliche Erfolgsfaktoren anderer Länder
• Ganztagsschulen mit hohem Stellenwert für die Schülerinnen und Schüler
• Individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler entsprechend ihren Fähigkeiten
• Sehr frühe vorschulische Förderung der Kinder• Hohe Eigenverantwortlichkeit der Schulen sowohl
finanziell als auch inhaltlich verbunden mit öffentlicher Rechenschaftslegung
• Zentral festgesetzte Standards in den Schulstufen sind die Basis für zentrale Überprüfungen
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Die Aufgabe für alle an Schule Beteiligten
Den Stellenwert und die Bedeutung der Schule für Schülerinnen und Schüler,im Elternhaus und in der Gesellschafterhöhen bzw. verbessern.
Eine Aufgabe für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte, Bildungspolitiker,..........
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