open source. was bedeutet open source? setzt sich aus den englische wörtern open und source...

Post on 05-Apr-2015

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Open Source

Was bedeutet Open Source?

Setzt sich aus den englische Wörtern

„open“ und „source“ zusammen.

open: offen

source: Quelle

somit bedeutet open source nichts anderes als offene Quelle bzw. Quelloffenheit, d.h. es wird jedem die Möglichkeit gegeben Einblick in den Quelltext eines Programms zu haben.

Geschichtliche Hintergründe

Publikation des Essays „The Cathedral and the Bazar“ von Eric S. Raymond (1997)

1998: Netscape entschließt sich aufgrund der Dominanz von Microsoft am Browser-Markt den Quelltext des Netscape Navigators freizugeben ( Mozilla)

Gründung der „Open Source Initiative“ (OSI) durch Raymond, Perens und O‘Reilly

„The Cathedral and the Bazar“

Beschreibt die Vor- und Nachteile des „Bazars“ (Open Source) und der „Cathedral“ (herkömmliche Entwicklungsweise)

Bazar: Viele Händler (Programmierer) versuchen ihre Ware (Programmteile/Verbesserungen) in ein Projekt zu integrieren. Koordiniert und betreut wird dies durch einen Marktwächter (Maintainer).

Cathedral: Ein Chef überwacht sein pyramidenförmig aufgebautes Team. Wenn der Bauplan erfüllt ist, ist auch das Gebäude/die Software fertig.

„Open Source Initiative“ (OSI) Gründer: Eric Steven Raymond:

- Autor und Programmierer in der Hacker- und Open-Source- Szene

- führt ca. 30 Open-Source-Projekte

Bruce Perens:- ehemaliger Projektleiter für Debian - Hauptautor der Open-Source-Definition

Tim O‘Reilly:- Gründer und Chef des O‘Reilly Verlages- sehr aktiver Softwareentwickler (u.a. Perl)

„Open Source Initiative“ (OSI) Zweck: - besseres Marketing für Open-Source-

Gemeinde- Förderung von Open-Source-Software

Erfolge: - rasch anwachsender Bekanntheitsgrad durch Einzug in die Presse- Viele Unternehmen benutzen

alternative Open-Source-Betriebssysteme- Veröffentlichung unsauberer Methoden der Konkurrenzbeseitigung durch Microsoft

Was ist Open Source?

Eine Software gilt erst als Open Source, wenn ihre Lizenz alle Forderungen der Open Source Definition erfüllt:

1. Freie Weiterverbreitung„Die Lizenz darf niemanden in der Weitergabe einschränken. Es dürfen keine Lizenzgebühren oder andere Beiträge erhoben werden.“

2. Quellcode„Der Quellcode der Software muss in einer verständlichen Programmiersprache öffentlich zugänglich vorliegen.“

Was ist Open Source?

3. Modifizierte Versionen„Modifizierte Versionen müssen die gleichen Lizenzbedingungen wie das Original enthalten.“

4. Unversehrtheit des Originalcodes„Bei der Verbreitung von verändertem Quellcode muss genau gekennzeichnet werden welche Teile des Codes aus dem Original stammen und welche neu sind. Diese Änderungen müssen in einem externen Dokument festgehalten und zusammen mir der Software zur Verfügung gestellt werden.“

Was ist Open Source?

5. Keine Diskriminierung einzelner Personen oder Gruppen „Es gibt keine Einschränkung bei der Anzahl der Benutzer oder der Installationen. Zudem dürfen keine Personen oder Gruppen von dem Gebrauch ausgeschlossen werden.“

6. Keine Einschränkung der Anwendungsbereiche„Die Lizenz darf kein bestimmtes Einsatzgebiet einschränken.“

7. Verbreitung der Lizenz„Der Lizenz dürfen keine weiteren Klauseln zugefügt werden.“

Was ist Open Source?

8. Die Lizenz darf nicht für ein bestimmtes Produkt gelten„Wenn in Softwarepaketen enthaltene Open-Source-Programme einzeln weiterverbreitet werden, gilt für die separat stehende Anwendung die selbe Lizenz wie für das Ausgangspaket.“

9. Die Lizenz darf keine andere Software beeinträchtigen„Die Lizenz darf keine Programme, die beispielsweise in dem selben Softwarepaket enthalten sind, einschränken.“

Arten von Lizenzen

GNU GPL (General Public License)• Programm darf ohne jede Einschränkung zu jedem Zweck

genutzt werden

• Kopien dürfen kostenlos verteilt werden (mit Quellcode)

• Programm darf den eigenen Bedürfnissen angepasst werden

• Es dürfen auch veränderte Versionen des Programms verteilt werden

• Enthält ein Copyleft

GNU LGPL (Lesser GPL)• Andere Programme dürfen mit LGPL-lizensierten Programmen

gelinkt werden ohne Quellcode zu veröffentlichen

besonders geeignet für Bibliotheken

Arten von Lizenzen

BSD-Lizenz (Berkeley Software Distribution)• Ähnelt in groben Zügen GPL, jedoch ohne Copyleft

• Programmierer ist nicht verpflichtet Quellcode zu veröffentlichen

• Ursprünglich Autoren müssen genannt werden

CPL (Common Public License)• Anders als bei GNU GPL darf eine Software wenn ihr Module

hinzugefügt worden sind auch unter proprietären Lizenzen vertrieben werden

• Bei Veränderungen von Modulen bleibt es unter der CPL

Arten von Lizenzen

weitere Lizenzen:• MIT License

• Mozilla License

• Zope Public License

• Adademic Free License

• Apache License

Verbreitung von Open Source Lizenzen

Pro Open Source

Anpassbarkeit Wiederverwendbarkeit von Code Höhere Produktqualität Anbieterunabhängigkeit Höhere Sicherheit Offene Standards Keine Lizenzkosten

Contra Open Source

Keine Gwährleistungsrechte (oft) kein Support durch Entwickler Höherer Schulungsaufwand Ungewisse Weiterentwicklung Applikationen teilweise nicht erhältlich Teilweise mangelnde Interoperabilität mit

kommerzieler Software

Rechtliche Situation

Open Source Software bewegt sich nicht in einem rechtsfreien Raum

relevante Regelungen aus den Bereichen

- Urheberrecht

- Patentrecht

- Haftungsrecht

- Markenrecht

Rechtliche Situation - Urherberrecht

- Gesteht dem Autor der Software das ausschließliche Recht zur Weiterverbreitung, Veränderung und zur Anfertigung von Kopien zu

- Es ist nicht relevant ob die Software als ausführbare Binärdatei oder Quellcode vorliegt -> gilt auch für Open Source

- Schutz durch Urheberrecht ist automatisch

Rechtliche Situation - Haftungsrecht

Vollständiger Ausschluss von Gewährleistungsund Haftungsrechten bei Open SourceInwieweit ist dies nach dt. Recht zulässig?- Open Source Lizenzen gelten als Allgemeine

Geschäftsbedingungen in Deutschland- AGB sind wirksam, wenn der Nutzer in zumutbarer

Weise darüber Kenntnisse erlangen kann- Bei Beifügung dieser Lizenz kann man dies als erfüllt

sehen -> Open Source sind wirksame AGB

Rechtliche Situation - Haftungsrecht

ABER: ein vollständiger Gewährleistungsausschluss ist nicht vereinbar mit AGB

Trotzdem sind keine Gewährleistungs- und Haftungsansprüche gegen den Urheber möglich, da die (kostenfreie) Nutzung unter den Begriff der Schenkung fällt

Rechtliche Situation - Markenrecht

Grundgedanke des Schutzes von Marken und Handelszeichen ist mit Open Source vereinbar -> Absicherung von Namen und Logos

Problem: Namensgebungsprozess beinhaltet bei OS keine markenrechtliche ÜberprüfungAnlehnung an Namen von funktionsähnlichen kommerziellen Produkten -> Gefahr von Markenstreitigkeiten

Rechtliche Situation - Patentrecht

Obwohl Software in Deutschland nicht

patentierbar ist gewähren Patentämter

Schutzrechte zunehmend auf

Softwareverfahren

Diskussion über eine neue Richtlinie: Zulässigkeit der Softwarepatente auf breitet Basis

Begründung: - Schutz des Erfinder vor wirtschaftlichen Nachteilen durch Nachahmer

- besserer Schutz und Förderung von Erfindungen

- mehr Rechtssicherheit

Rechtliche Situation - Patentrecht-> heftig umstritten, da es nicht sicher sei, dass dies zu

mehr Innovationen führt- Mehrzahl von SW-Patenten liegt bei Großunternehmern; kleine Unternehmen können sich die Patentanmeldung oft nicht leisten-> Großunternehmen können Kleinere aufgrund ihres Patentportfolios aus dem Markt drängen-> Gefahr vor volkswirtschaftlichen Schäden-> Monopolbildung steigt an-> gesamtwirtschaftliche Investitionen in Forschung und Entwicklung könnten sinken-> Arbeitsplätze gehen verloren

Rechtliche Situation - Patentrecht

- Entwicklungsmodelle sind auch betroffen, denn es ist möglich völlig unwissend eine Rechtsverletzung zu begehen

Verwendung eines patentgeschütztes Verfahren bei OS -> Risiko einer Klage vom Patentinhaber

- Gefährdung der Interoperabilität von Open Source Produkten mit Kommerziellen, da Implementation entsprechender Schnittstellen durch Patentinhaber untersagt werden kann

Rechtliche Situation -Patentrecht

Inwieweit das Entwicklungsprojekt bedroht

wird hängt von der Rechtssprechung ab

Aktuell:- Keine Befürchtung bei Patentverletzung (trifft nur auf

privat Personen zu, nicht auf Unternehmen)- Unterlassungsansprüche gegen OS Produkte sind

von der Frage des Schadenersatzes unberührt

Die Bedeutung von Open Source im Zusammenhang von Webtechnologie

Groupware Content Management System Entwicklungssysteme Webbrowser Webserver

Groupware

Software Lizenztyp

Microsoft Exchange Server Kommerziell

Ximian Evolution Open Source

Lotus Notes Kommerziell

Open Groupware Open Source

Oracle Suite Kommerziel

PHP Groupware Open Source

SuSE Open Exchange Server Kommerziell

Novell Groupwise Kommerziell

Groupware

0

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1

1,5

2

2,5

3

3,5

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PHP-Gro

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e

Content Management System

Software Lizenztyp

Zope Open Source

LiveLink Kommerziell

Typo3 Open Source

Red Dot Kommerziell

Open CMS Open Source

Open Text kommerziell

Infopark Kommerziell

Content Management System

0

0,2

0,4

0,6

0,8

1

1,2

1,4

1,6

Zope LL T3 RD OCMS OT IP

Entwicklungssysteme

Software Lizenztyp

Perl Open source

PHP Open Source

MS Visual Studio Kommerziell

GNU C Open Source

JAVA Freeware

Borland C++/ Delphi Kommerziell

Eclipse Open Source

Borland JBuilder Kommerziell

Python Open Source

Entwicklungssysteme

0

0,5

1

1,5

2

2,5

3

3,5

P PHP MS VS GC Java Bc++ E BJB

Webbrowser

Software Lizenztyp

MS Internet Explorer Kommerziell (Bundle mit Windows)

Mozilla Firefox Open Source

Netscape Freeware

Opera Kommerziell bzw Freeware

Konqueror Open Source

Webbrowser

00,5

11,5

22,5

33,5

44,5

IE FF N O K

Webserver - Überblick

Webserver - Features

Webserver – Operating System Support

Hintergrundinformationen Debian: GNU/Linux-Distribution

• Besteht ausschließlich aus freier Software

• Lauffähig auf elf unterschiedlichen Hardware-Architekturen Perl: Programmiersprache

• Synthese u.a. aus C und Unix-Befehlen

• Ursprünglich für System- und Netzwerkadministration, jedoch auch weite Verbreitung bei der Entwicklung von Webanwendungen und in der Bioinformatik

GNU: GNU is not Unix• 1984 Gründung durch Richard Stallman, da Softwarefirmen

plötzlich damit begannen sich ihre Produkte zu schützen

• Unix-kompatibel

Hintergrundinformationen Bibliotheken:

• Sammlung von Programmfunktionen für zusammengehörende Aufgaben

• Hilfsmodule, die Programmen zur Verfügung stehen

Copyleft: • Schutzverfahren bei bestimmten Lizenzen freier Software

• Erzwingt Freiheit von Weiterbearbeitung und Fortentwicklung eines freien Ur-Werkes um unfreie Vereinnahmung zu verhindern

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