sozialmedizinische beurteilung - grampp-peter.de sozialmedizin gutachten psyche.pdf · gliederung...
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SOZIALMEDIZINISCHE
BEURTEILUNG Menschen
mit psychischen Störungen
Gliederung
Allgemeine Gesichtspunkte
Aufbau des Gutachtens
Krankheitsvorgeschichte und derzeitige Beschwerden
Familienanamnese
Arbeits- und Sozialanamnese
Biographische Anamnese
Körperlicher Untersuchungsbefund
Psychischer Befund
Klinische Diagnose
Testdiagnostische Zusatzuntersuchungen
Technisch - apparative Verfahren
Laboruntersuchungen
Epikrise und sozialmedizinische Leistungsbeurteilung Sozialmedizinische Beurteilung der Leistungsfähigkeit
Spezielle Gesichtspunkte
Grundlagen der Durchführung der psychiatrisch-psychotherapeutischen Begutachtung
Problem Gegenübertragung
Aggravation/Simulation/Dissimulation
Zumutbare Willensanstrengung
Störungsspezifische Gesichtspunkte
Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen
psychotrope Substanzen
Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
Affektive Störungen (ICD-10: F30 - F39)
Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
Phobische Störungen und sonstige Angststörungen
Zwangsstörung
Posttraumatische Belastungsstörung
Anpassungsstörungen
Somatoforme Störungen
Neurasthenie
Chronic Fatigue-Syndrom" (CFS) bzw. "Multiple
Chemical Sensitivity-Syndrom" (MCS)/ "Idiopathic Environmental Intolerances
Essstörungen
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle: Pathologisches Spielen
Intelligenzstörungen
Arbeitsunfähigkeitsfälle
Rehabiliationsanträge (Psyche)
112.568 112.713 114.542
124.028
94.921 97.336 103.715
119.949
135.727 140.514
129.845 124.953 126.539
54.265 54.061 55.764
58.474
49.702 50.823
52.831
58.439
64.330 65.832
62.194 60.857 60.748
58.321 58.652 58.778
65.554
45.219 46.513
50.884
61.510
71.397
74.682
67.651
64.096 65.791
0
50.000
100.000
150.000
200.000
250.000
300.000
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
weiblich
männlich
Gesamt
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
Gesamt 112.568 112.713 114.542 124.028 94.921 97.336 103.715 119.949 135.727 140.514 129.845 124.953 126.539
männlich 54.265 54.061 55.764 58.474 49.702 50.823 52.831 58.439 64.330 65.832 62.194 60.857 60.748
weiblich 58.321 58.652 58.778 65.554 45.219 46.513 50.884 61.510 71.397 74.682 67.651 64.096 65.791
GRUNDLAGE
Voraussetzung für eine Rente
bei psychischen Störungen
störungsbedingter Leistungseinbußen
-Bio
soziale Gegebenheiten –
Sozial
individuelle Dispositionsfaktoren
–Psycho
Scham:
Stigmatisierungstend
enzen in der
Gesellschaft
Verzögerte Hilfesuche
und Chronifizierung
Grundsatz der Rente
grundsätzliche Befristung
Erste: längstens 3 Jahre nach Rentenbeginn
mehrfach wiederholt bis zu 9 Jahre
unbefristete Rente
Unwahrscheinlichkeit der Behebung der Ursache
Alle vorhandenen Therapien sind auszunutzen.
arbeitsmarktbedingten Erwerbsminderungsrenten
stets befristet (auf Zeit)
Aussicht auf Erfolg einer Leistung zur Teilhabe
Je früher desto besser
Chronifizierung durch Ursache und Wechselwirkung mit der Umwelt
unzureichend diagnostiziert
psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlungsoptionen nicht ausgeschöpft
§ 10 SGB VI
Erwerbsunfähigkeit
Gefährdung der Erwerbsfähigkeit
Minderung der Erwerbsfähigkeit kann durch medizinische Leistungen oder Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben abgewendet
geminderter Erwerbsfähigkeit
medizinische Leistungen oder Leistungen zur Teilhabe am
Arbeitsleben können wesentlich gebessert oder wiederhergestellt
teilweiser Erwerbsminderung ohne Aussicht auf eine wesentliche
Besserung
Arbeitsplatz kann durch Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben erhalten werden
Diagnose und Rente
Diagnose
Art und Umfang der Symptomatik
Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit im Erwerbsleben
ICF, WHO 2001
ICF, WHO 2001
Leistungsfähigkeit (capacity)
• maximale Leistungsniveau einer Person
• Aufgabe oder Handlung
• unter Test- bzw.
• Standard-oder
• hypothetischen Bedingungen
Leistung (performance)
• Tatsächliche Durchführung einer Aufgabe oder Handlung einer Person
• Gegebenheiten des Kontextes (Umweltfaktoren, personbezogene Faktoren)
spezielle Kontextfaktoren,
• z. B. die Vermittelbarkeit am Arbeitsmarkt, die bestehende Arbeitslosigkeit, die „Entwöhnung“ von einer beruflichen Tätigkeit oder das Lebensalter des Versicherten
• Sind nicht zu berücksichtigen.
Ausmaß der Kompensationsfähigkeit
• Organ- als auch auf Aktivitäts- und Teilhabeeben
Durchführung einer Rehabilitation durch
die gesetzlichen Rentenversicherung
• Störungsbild nicht akut behandlungsbedürftig
• Sinn der Maßnahme muss verstanden, bejaht werden
• ausreichende Belastbarkeit
• hinreichende Erfolgsaussicht
• verwertbare Leistungsfähigkeit (allgemeine Arbeitsmarkt)
• Abwenden einer Gefahr einer Minderung der Leistungsfähigkeit im EW
• unabhängig vom Alter
Ziel der Rehabilitation
• Funktions-, Aktivitäts- oder Teilhabeeinschränkungen
• Möglichkeit persönliche Zukunft selbst zu gestalten
• Fokus Beruf
berufliche und die medizinische Rehabilitation
• Zusammenwirken unterschiedlicher Experten
• Ärztliche, (psycho-)therapeutische
• Berufspädagogische, soziotherapeutische Fachkräften
sozialmedizinische Beurteilung der
Leistungsfähigkeit
• Analyse einzelner Störungsebenen
• Ressourcen inkl soziale Umfeld
Untersuchungsdurchführung
Störungen in den
Bereichen
Orientierung
Aufmerksamkeit
Konzentrations-fähigkeit,
Gedächtnis Antriebs
Affekt
Denken (formaler wie inhaltlicher
Bereich)
Voraussetzungen
Wahrung der ärztlichen Schweigepflicht, des Persönlichkeitsschutzes und des Datenschutzes
Gutachten ist Bestandteil eines Verwaltungsverfahrens
• Hinzuziehung eines (Sprach- bzw. Gebärden-) Dolmetschers
• Keine Angehbörige
sprachliche Verständigungsschwierigkeiten (Fremdsprache, Hörminderung)
Inhaltlich
ICF
Gesundheitsproblem
(Gesundheitsstörung oder Krankheit)
Körperfunktionen
Und Strukturen Aktivitäten
Partizipation
(Teilhabe)
Umwelt-
faktoren
Personenbezogene
Faktoren
Internationale Klassifikation der
Funktionsfähigkeit, Behinderung
und Gesundheit (ICF):
Körperfunktionen
Körperstrukturen
Ebene der Aktivitäten
•Aufgaben, Handlungen durchführen
•Leistung unter Alltagsbedingungen (Leistungsfähigkeit)
Dimensionen der Persönlichkeit
•Emotion,
•Kognition
•Antrieb, Energie
•Reflexion
• Intelligenz
somatische, psychische und soziale Einflussfaktoren
Internationale Klassifikation der
Funktionsfähigkeit, Behinderung
und Gesundheit (ICF):
•psychische Belastbarkeit
• interpersonelle Kontakte
•Problemlösefähigkeit
•Entscheidungsfindung
•Umstellungsfähigkeit (z. B. auf eine neue Berufssituation)
•Krankheitsbewältigung
Einschränkungen bei psychischen Störungen
•psychische Unabhängigkeit
•soziale Integration
•wirtschaftliche Eigenständigkeit
Beeinträchtigungen auf der Ebene der „Teilhabe“
•Feststellung der Rahmenbedingungen, die die Partizipation eines Menschen fördern oder behindern
•Wahrnehmen aus der Perspektive des Subjektes in Gesellschaft und Umwelt
•beruflichen Abstieg,
•Arbeitsplatzverlust,
•soziale Isolierung und Stigmatisierung
•Verlust sozialer Unterstützung
•Auswirkungen auf
•Bewältigung der psychischen Störung
•Familie, Beruf und Freizeit
Kontextfaktoren bzw. psychosoziale Konsequenzen der Erkrankung
Internationale Klassifikation der
Funktionsfähigkeit, Behinderung
und Gesundheit (ICF):
Seelische Krankheiten
gestörte Selbstwert-
einschätzung
inadäquate Verarbeitung
seelischer Störungen,
Belastungen oder
Spannungen
Pseudoneuras-thenisches Syndrom
Unfähigkeit zur Ausgestaltung
des persönlichen Lebensumfeldes
Einschränkung der beruflichen
Leistungsfähigkeit
Fragen
• Ist der Betroffene in der Lage, seine erworbenen Qualifikationen einzusetzen?
• Hat seine Aktivitätseinschränkung von vornherein zu einer Unterqualifikation
• Zu einer Beeinträchtigung der Teilhabe geführt
• Kann der bisherige Beruf aufgrund der psychischen Störung/organischen Störungen, Medikamenteneinflüsse u. ä. nicht weiter ausgeübt werden
Weshalb
Soziale Integration am
derzeitigen oder letzten
Arbeitsplatz
Arbeitet der Betroffene an einem Arbeitsplatz, an dem sich nur wenige Kontakte zu anderen
Menschen ergeben? Sind die Arbeitsanforderungen für
ihn zu niedrig/zu hoch/zu monoton/zu unregelmäßig?
Unterhält er während der Arbeit regelmäßig Kontakt zu Kollegen -
Kontakte zu Vorgesetzten?
Spricht er Konflikte am Arbeitsplatz von sich aus an und versucht er sie
zu lösen?
Entzieht er sich dem Kontakt zu Kollegen?
Bringt der Betroffene seine Interessen zum Ausdruck, versucht
er sie durchzusetzen, auf welche Weise?
Wird er in Arbeitsabsprachen einbezogen?
Wird er an Gesprächen (Unterhaltung) beteiligt?
Wird er um seine Meinung/seinen Rat gefragt?
Verfügt er über tätigkeitsbezogene Entscheidungs-, Verantwortungs-
und Handlungsspielräume?
Bestehen für ihn motivierende berufliche
Perspektiven/Aufstiegschancen?
Behindert veränderte Selbstwerteinschätzung die Integration am Arbeitsplatz?
Weiter Fragen
• Wie weit kann der Proband seine persönlichen Interessen zum Ausdruck bringen und verwirklichen?
• Besteht die Fähigkeit zur selbstständigen Körperpflege?
• Kann er sich ausreichend mit Lebensmitteln versorgen?
• Ist er in der Lage, selbstständig seinen Haushalt zu führen?
• Ist er in der Lage, eigenverantwortlich ärztlich verordnete Medikamente einzunehmen?
• Kann der Proband wirtschaftlich mit seinem Einkommen haushalten?
• Nimmt er öffentliche Angebote wahr (kulturelle Veranstaltungen; psychosoziale Versorgung
• usw.)?
• Holt er ggf. notwendige Informationen (bei Behörden usw.) ein?
Lebenspraktische Fertigkeiten hinsichtlich einer selbstständigen Lebensführung
• Unterhält er Kontakt zu seinen Eltern und Geschwistern?
• Hat er Ablösungsschwierigkeiten von seinen Eltern?
• Wohnt er als Erwachsener noch bei den Eltern?
• Wurden Partnerbeziehungen aufgebaut und wie sind sie verlaufen?
• Lebt er getrennt vom (Ehe-)Partner / in Scheidung?
• Erfährt er Unterstützung durch seinen Partner / seine Familie?
• Spricht er Konflikte in der Familie an und trägt er sie aus?
• Unterhält er von sich aus Kontakt zu weiteren Verwandten?
• Welche Aufgaben / Aktivitäten hat er verantwortlich übernommen?
Familiäre Integration
• Wie ist seine Wohnsituation?
• Unterhält er Kontakte zu Nachbarn und anderen Personen im Wohngebiet?
• Nimmt er von sich aus Kontakte auf?
• Spricht er Konflikte mit Nachbarn oder anderen Personen an und trägt er sie aus?
• Ist er ggf. in eine Wohngemeinschaft integriert?
• Nimmt er am öffentlichen Leben teil (Vereine usw.)?
• Hat er einen festen Freundeskreis am Wohnort?
• Wie verbringt er seine Freizeit?
• Wie sieht sein Tagesablauf aus?
Außerfamiliäre soziale Integration
Problem der
Gegenübertragung in der
Begutachtungssituation
Einfluss des untersuchten
Probanden auf die emotionalen
Reaktionen des Gutachters
unbewusst z.B. Aggression des Gutachters
Nach eigenen Maßstab definiert
er eine Täuschung
Kulturgebundenheit von
Leidenspräsentationen
seelischer Hintergrund wird
übersehen
Ziel des Gutachtens Meiden einer
Traumatisierung
Wünsche, Ziele und Lebenspläne des Probanden
sind zu respektieren
Neutralität des Gutachters
Aggravation/ Simulation/
Dissimulation
Aggravation
bewusst intendierte gravierendere
Darstellung einer vorhandenen
Störung
klar erkennbare Zwecke
unterschiedliche Ausmaße
unbewusst
Verdeutlichungstendenz vorhandener Beschwerden
Zweck der Überzeugung des
Gutachters von den Beschwerden
Teilbewusstes Geschehen
Simulation
bewusste Vortäuschen einer
krankhaften Störung
Bei Rente eher selten
nachgewiesen eher bei Drogen usw.
klar erkennbare Zwecke
Dissimulation
herunterspielende Darstellung von Beschwerden
Angst vor bedrohlicher
Krankheit
Verleugnen von Symptomen
muss bei der Leistungsbeurteilung berücksichtigt werden
Zumutbare
Willensanstrengung
Arbeitsaufnahme entgegenstehe Hemmungen
Können diese mit einer zumutbarer Willensanstrengung überwunden werden?
Abgrenzung gegen Aggravation, Simulation (je bewusstseinsnäher, desto eher überwindbar)
Juristischer Zeitraum 6 Monate
AUFBAU des psychiatrisch-psychotherapeutischen
Gutachtens
Aufbau
• Allgemeine Anamnese der körperlichen und psychischen Erkrankungen
Krankheitsvorgeschichte und derzeitige Beschwerden
• Für das psychiatrisch-psychotherapeutische Gutachten der Rentenversicherung sind nur wesentliche Angaben zur familiären Belastung - bezogen auf psychische Störungen – von Bedeutung.
Familienanamnese
• Angaben zur familiären Situation und deren Belastungen
• Freizeitverhalten, wenn sie für die Feststellung der Leistungsfähigkeit von Bedeutung sind
Familiäre Situation
Aufbau
• Berufsausbildung mit/ohne Abschluss,
• Arbeitsbiografie: Gründe für evtl. Berufswechsel, Umschulung,
• jetzige Tätigkeit mit Beschreibung des Arbeitsplatzes und der -atmosphäre, besondere psychische und physische Belastungen am Arbeitsplatz, betriebsärztliche Betreuung,
• Weg zur Arbeitsstelle.
• Dauer und Begründung für Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit.
• Umstände der Antragstellung, bisherige Sozialleistungen
• Angabe, warum und ggf. durch wen Aufforderung zur Antragstellung erfolgte.
• Bisherige Gewährung von Sozialleistungen: z. B. medizinische/berufliche Rehabilitation,
• Rente, Krankengeld, Leistungen des Versorgungsamts (GdB), Renten der Berufsgenossenschaft (MdE), Arbeitslosenunterstützung, Sozialhilfe.
• Frühere und aktuelle weitere Anträge auf Sozialleistungen (u. a. auf Leistungen zur Rehabilitation, Rente, ggf. Rechtsmittelverfahren).
Arbeits- und Sozialanamnese
Aufbau
• psychodynamische und/oder kognitiv-lerntheoretischen Gesichtspunkten
• Im Umfang und Differenziertheit angepasst an den Erfordernissen des Einzelfalls (bei Demenz verzichtbar)
Biographische Anamnese
Aufbau
• einschließlich neurologischer Untersuchung
Körperlicher Untersuchungsbefund
Aufbau
• Querschnittsbefund
• Längsschnittbetrachtung
Deskriptiver Psychischer Befund
• in möglichst differenzierter Form
• AMDP-System
• „Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik“ (OPD)
Qualität
• phänotypische Beschreibung
• Individualität des Betroffenen, angemessene, lebendige und bildhafte Vorstellung des Untersuchten
• Kontrolle der Gegenübertragung
• keine wertenden oder deutenden Elemente
• Krankheits- und Selbsterlebens
• Beziehungen
• persönlichen Grundüberzeugungen
• Einstellungen und der verfügbaren Ressourcen
Schilderung des Ersteindrucks
Aufbau Psychopathologie
• Zur Zeit, zum Ort, zur Situation und zur Person
Orientierung
• Aufnahmespeicherung und auf den Abruf von Informationen
• Eindrücke oder Erfahrungen längerfristig (länger als ca. zehn Minuten) zu speichern
• labile Frischgedächtnis (bis etwa sechzig Minuten) (erhebliche Leistungsminderung)
• stabile Altgedächtnis (Erinnerung an weiter zurückliegende
• Erfahrungen)
Gedächtnis
• Fähigkeit, sich frische Eindrücke über eine Zeit von ca. zehn Minuten zu merken
• drei einmal dargebotenen und vom Probanden wiederholten Zahlen oder Begriffen
• leichten Störungen: eine oder zwei können spontan erinnert werden
• Schwere Störung: kein Begriff wird gemerkt
Merkfähigkeit
Aufbau Psychopathologie
• Fähigkeit, Wahrnehmungen in ihrer Bedeutung zu begreifen und sinnvoll miteinander zu verbinden
• Ermüdung: abnehmen im Zeitverlauf, Einschränkung der zeitlichen Leistungsfähigkeit
• Auswirkung auf Güte und Tempo der zu leistenden Arbeit
• Fokussierung der Aufmerksamkeit
• Beibehaltung der Aufmerksamkeit
• Verschiebung der Aufmerksamkeit
• geteilte Aufmerksamkeit
Auffassung, Aufmerksamkeit/ Konzentrationsfähigkeit
• bei wechselnden Anforderungen rasch geistig umzustellen
• Strategienwechsel zum Problemlösen
Flexibilität
Aufbau Psychopathologie
• Geschwindigkeit (gehemmt, erregtes Denken)
• Kontrolle (Ideenflucht)
• Organisation (Zerfahrenheit)
• Produktivität (Verarmung des Denkens)
• Einschränkung der quantitativen Leistungsfähigkeit
Formales Denken
• Wahn, überwertiges Denken
• Leistungsvermögen ist nicht unbedingt beeinträchtigt
Inhaltliches Denken
Aufbau Psychopathologie
• Einschränkungen der Gefühle, Stimmungen, Emotionalität oder Schwingungsfähigkeit
• schwere Depressivität, ausgeprägte Angst, erhebliche Insuffizienzgefühle
• Problem für das qualitative Leistungsvermögen
Affektivität
• Vitalität, Intentionalität (Störungen des gezielten Antriebs)
• Grundlage für die Erfüllung gezielter Aufgaben
• Minderung der zeitlichen Leistungsfähigkeit
Antrieb
• bei somatoformen Störungen das Krankheitsverständnis und das Selbsterleben der Betroffenen auf der psychovegetativen Ebene
• subjektives Krankheitserleben, Krankheitseinsicht, Ursachenattribuierung („schicksalhaftes Erleben“)
• Introspektionsfähigkeit, Psychogeneseverständnis, Veränderungsmotivation
• Ressourcen: perfektionistischer Leistungsanspruch, Pflichtgefühl, Durchsetzungsvermögen, Konfliktfähigkeit oder Selbstwirksamkeitserleben
Weitere relevante psychische Dimensionen
Testdiagnostische
Zusatzuntersuchungen im
Rahmen der psychiatrisch
/psychotherapeutischen
Begutachtung
• klinische Psychologie
• Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie
• persönlichkeits- und leistungsdiagnostische Instrumente
• An die Mitarbeit der Probanden gebunden
• Auswahl ist an die Fragestellung gebunden
• drei primären Gütekriterien: Objektivität, Reliabilität, Validität
• kritische Gewichtung, Interpretation und Wertung der ermittelten Testergebnisse
Ergänzung zur psychiatrisch-psychotherapeutischen Befunderhebung
• Erhöhung der klinischen Aussagekraft
• Gedächtnis (verbale, visuell-räumliche, numerale Merkfähigkeit; Wiedererkennungs-Reproduktionsleistung; Spanne des Arbeitsgedächtnisses, Langzeitgedächtnis)
• Wahrnehmung/Visuomotorik; Denk- und Problemlösefähigkeit
• Umstellungsfähigkeit als kognitiver Stil, Interferenzfreiheit, Verarbeitungskapazität, Bearbeitungsgeschwindigkeit z. B. bei geistiger Tempoarbeit
• Allgemeines Wissen, verbales (= kristallines, überwiegend bildungsabhängiges) intellektuelles Leistungsniveau Allgemeine intellektuelle Leistungsfähigkeit
• Einstellung und Interessen, Überzeugung und Krankheitsbewältigungsstil
• Persönlichkeitsfaktoren/-struktur, Selbstkonzept
• Angst und Depressivität
Rein ergänzende Verfahren
Technisch - apparative
Verfahren
• Elektroenzephalographie (EEG), Dopplersonographie, Elektromyographie (EMG), Elektroneurographie (z. B. Messung der Nervenleitgeschwindigkeit), evozierte Potenziale, craniale Computertomographie (CCT), Magnetresonanztomographie (MRT), funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) Positronenemissionstomographie (PET), Single Photon-Emissionscomputertomographie (SPECT)
Nur bei Leistungsrelevanz
• Duldungspflichtig (Zumutbarkeit)
• Rücksprache mit dem Auftraggeber zur Abklärung der Kostenübernahme
Aufwändige Verfahren
• kann bei psychiatrisch- psychotherapeutischen Begutachtungen je nach Krankheitsbild sinnvoll sein
• Serumspiegel bei Therapierefraktärer Situation (ggf. CDT etc. nur auf entsprechendem Hinweis)
Labor
Aufbau
• ICD-10, Kapitel V
• Keine Relevanz für die Leistungsbeurteilung
• ICF:
• Aktivität und Partizipation
Klinische Diagnose
Epikrise
• Lokalisation, Schweregrad
zusammenfassende Darstellung der Erkrankungen
• Krankheiten ohne Bedeutung sind zu benennen
sozialmedizinische Leistungsbeurteilung
• Verlauf jeder relevanten Erkrankung
• Diskussion wichtiger Vorbefunde und ggf. differentialdiagnostische Überlegungen
• Darstellung von Widersprüche (geänderte Diagnosen usw.)
• Aussagen zur Dauer und Frequenz der Schübe bei schubweisem Krankheitsverlauf
• prognostische Aussagen zum weiteren Verlauf, ggf. unter Einbeziehung von Anregungen zur Rehabilitation
• Hinweise auf besondere Probleme bei der Begutachtung (Sprachkompetenz)
• Anregung weiterer Begutachtungen mit Begründung
Berücksichtigung
Sozialmedizinische
Leistungsbeurteilung
Profil der Funktionseinschränkungen
Quantitativ
Qualitativ
Vorangegangene Gutachten
Diskussion
Berücksichtigung
Rentenantragstellung
Notwendigkeit einer Rehabilitation
Einschätzung des Rehabilitationserfolges
Leistungsvermögens im Erwerbsleben
Typische Mängel in
psychiatrischen Epikrisen
Darstellung einer biographischen Entwicklung noch die einer spezifischen
psychodynamischen Konstellation allein bedingt
eine sozialmedizinische Beurteilung
Fehlende Herausarbeitung in der psychodynamischen
Konstellation
Keine reine Empfehlung von therapeutischen Interventionen
Sozialmedizinische
Beurteilung der
Leistungsfähigkeit
Qualitativ
Fähigkeitsprofil des Versicherten
in Beziehung zu den Anforderungen der zuletzt
ausgeübten Tätigkeit
üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarkt
Individuelles positives und negatives Leistungsbild
Fähigkeiten unter Berücksichtigung
festgestellte Funktionseinschränkungen
Hinblick auf die zumutbare körperliche Arbeitsschwere,
die Arbeitshaltung und die Arbeitsorganisation noch
verfügt (positives Leistungsbild)
krankheitsbedingt nicht mehr bestehen (negatives
Leistungsbild)
Rückbezug auf die Gesundheitsstörungen
qualitative Leistungseinschränkungen
aus den Funktionseinschränkungen
geistig-psychische Belastbarkeit
Sinnesorgane, Bewegungs- und Haltungsapparat oder
Gefährdungs- und Belastungsfaktoren
Sozialmedizinische
Beurteilung der
Leistungsfähigkeit
Quantitativ kompensierbar Falls nicht, Ausprägung
beschreiben.
Teilzeitbeschäftigte Beurteilung des Arbeitsverhältnis mit Vollzeittätigkeit
Arbeitsunfähigkeit ist nicht gleichzusetzen mit einem
aufgehobenen Leistungsvermögen
nicht berücksichtigt werden kann
Vermittelbarkeit am Arbeitsmarkt
bestehende Arbeitslosigkeit
"Entwöhnung" von einer beruflichen Tätigkeit
Lebensalter des Versicherten
"Doppelbelastung", z.B. durch die Pflege von Angehörigen
Anerkennung eines GdB (Versorgungsamt) oder einer MdE (Berufsgenossenschaft);
STÖRUNGSSPEZIFISCHE
GESICHTSPUNKTE
Einleitung
Organische, einschließlich
symptomatischer psychischer
Störungen (ICD-10: F00 - F09)
• Primäre Hirnfunktionsstörungen: Erkrankungen, Verletzungen oder direkte Störungen des Gehirns
• Sekundäre Hirnfunktionsstörungen: Mitbeteiligung des Gehirns im Rahmen von Systemerkrankungen
organische Ätiologie
• Syndrome, die durch Beeinträchtigungen der kognitiven Funktionen wie Gedächtnis, Lernen, Merk- und Konzentrationsfähigkeit, intellektuelle Leistungsfähigkeit oder durch Bewusstseins- und Aufmerksamkeitsstörungen charakterisiert sind (Demenzen, HIV Encephalopathie)
• Syndrome mit Auffälligkeiten im Bereich der Wahrnehmung (Halluzinationen), der Denkinhalte (Wahn), der Stimmung und der Gefühle (Depression, gehobene Stimmung, Angst) oder mit Einschränkungen im gesamten Persönlichkeits- und Verhaltensmuster (z.B. nach Tumore, Entzündungen, Alkohol)
Psychopathologie
Organische, einschließlich
symptomatischer psychischer
Störungen (ICD-10: F00 - F09)
• globale (intellektuelle Fähigkeiten, Temperament oder emotionale Stabilität) und spezifische (Aufmerksamkeit, Gedächtnis, psychomotorische Aktivität, Emotion, Denken, Sprache sowie exekutive Funktionen wie Abstraktionsvermögen, Begriffsbildung, Planung, Flexibilität, Urteilsfähigkeit und Motivation) mentale Funktionen
• Störungsmuster: Beeinträchtigungen der Aktivitäten im Bereich des Lernens, des Wissenserwerbs, der Problemlösung und der Kommunikation
Gesundheitliche Integrität
• Variabel, von vorübergehenden Einbußen bis zu einer irreversiblen, rasch fortschreitenden Entwicklung
• Rückbildungsfähigkeit ist abhängig von der Grunderkrankung und der Trainingsmöglichkeit, individuelle Ressourcen, Coping-Strategien und Primärpersönlichkeit
Verlauf und Prognose
• im Anfangsstadium schwer zu erkennen
• Differentialdiagnose: Affektive und schizophrene Psychosen, Neurosen, .
• Auswirkungen auf den Beruf, Neuropsychologie,
• Cave Dissimulation
• Je weiter das Primärereignis zurückliegt, desto besser die sozialmed. Beurteilung.
• Rehabilitation sobald als möglich
• Ziel ist ein Leistungsvermögen von 3 – 6 Stunden
Sozialmedizinische Beurteilung
Psychische und
Verhaltensstörungen durch
psychotrope Substanzen (ICD-
10: F10 - F19)
• ein geringer Teil der Betroffenen führt jemals eine Entwöhnungsbehandlung durch
• schädlichen Gebrauch, der - ohne dass ein Abhängigkeitssyndrom besteht
• Abhängigkeitssyndrom:
• Vorliegen eines körperlichen Entzugssyndroms
• Auftreten einer Toleranz
• verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Alkoholkonsums
• starker Wunsch oder eine Art Zwang, Alkohol zu konsumieren
• eingeengtes Verhaltensmuster im Umgang mit Alkohol
• fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen zu Gunsten des Substanzkonsum
3 % der Gesamtbevölkerung ist alkoholabhängig
• sekundär-toxisch verursachten Schäden an den einzelnen Organen und Organsystemen
• Einschränkungen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses, ein Mangel an Einsichtsfähigkeit und in schweren Fällen auch Konfabulationen und Persönlichkeitsveränderungen
• Auffälligkeiten im Bereich der Wahrnehmung, der Denkinhalte sowie der Stimmung und der Gefühle
• Eifersuchtswahn oder Halluzinosen
Psychopathologie
Psychische und
Verhaltensstörungen durch
psychotrope Substanzen (ICD-
10: F10 - F19)
• Beeinträchtigung der Teilnahmemöglichkeit an Aktivitäten des täglichen Lebens
• akute toxische Wirkung der Substanz
• Entwicklung einer organisch- amnestischen Symptomatik
• Persönlichkeitsveränderungen und -vergröberungen
• seelische „Verwahrlosung“
Gesundheitliche Integrität
• chronisch fortschreitend
• Problem der Krankheitseinsicht, Behandlungsnotwendigkeit
• Persönlichkeitsauffälligkeiten bzw. psychische Komorbiditäten liegen oft vor Beginn der Abhängigkeit oder des Schädlichen Gebrauchs vor (selbst teilhabeeinschränkend)
• Problem Dissimulation
• Durchführung von Laboruntersuchungen
• Entwöhnungsbehandlung nach Entzug solange keine schweren kognitiven Ausfälle bestehen
Verlauf und Prognose
Psychische und
Verhaltensstörungen durch
psychotrope Substanzen (ICD-
10: F10 - F19)
• eher seltenes Phänomen
• 100 - bis 150.000 Opiatabhängigen in der BRD
• Codein- und Morphinpräparaten sowie Abhängigkeiten von Schmerzmitteln führen nur selten zu organischen Störungen
• jünger als Alkoholabhängige und chronische Hepatitis sowie HIV-bedingte Erkrankungen
• Primat: Einleitung einer Entwöhnungsbehandlung
• Substitutionsprogramme: unter spezifischen Voraussetzungen kann auch der Rentenversicherungsträger als Kostenträger in Frage kommen
Störungen durch Opioide
• große Zahl von Betroffenen
• Selten sozialrechtlich relevant
Störungen durch Sedativa und Hypnotika
Schizophrenie, schizotype und
wahnhafte Störungen
(ICD–10: F20 – F29)
• schizophrenen Störungen (paranoide Schizophrenie, die Hebephrenie sowie die katatone Schizophrenie, postschizophrene Depression wie auch das schizophrene Residuum) die häufigste und wichtigste Diagnose dar.
Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
• grundlegende Beeinträchtigungen des Denkens und der Wahrnehmung, formales Denken
• inadäquate oder verflachte Affektivität, Ich – Störungen, Halluzinationen, Antrieb und Psychomotorik Wahn bis zum Wahnsystem
Psychopathologie
• Störungen des Denkens, der Kognition, des Affektes, der Wahrnehmung und des Antriebes
• Geordnete Handlungsabläufe und das Verfolgen von Intentionen können gestört sein
• globale Einschränkungen auf der Ebene der Aktivitäten
• in der Phase der akuten Erkrankung zu schweren Beeinträchtigungen in den Bereichen von Aktivitäten und Teilhabe
• in den erscheinungsfreien Intervallen können durch Reaktionsbildungen des betroffenen Individuums oder seiner Umgebung eher mittelbare Beeinträchtigungen entstehen
Gesundheitliche Integrität
Schizophrenie, schizotype und
wahnhafte Störungen
(ICD–10: F20 – F29)
• beginnt zumeist in einem Alter zwischen zwanzig und vierzig Jahren
• Teil chronifiziert, führt zur Bildung eines Residuums
• schlechte Prognose bezogen auf die Leistungsfähigkeit im Erwerbsleben, Aktivitäten und Teilhabe
• bedarf zumeist der Versorgung durch komplementäre Strukturen (betreute Wohnen, Tagesstätten, Heime, Selbsthilfefirmen und Werkstätten )
Verlauf und Prognose
• Frage zum Tagesablauf, Möglichkeit einem Fernsehfilm vollständig zu folgen
• häufig ein vorzeitiges Abflachen der Leistungskurve
• quantitative Leistungsvermögen ist auf eine Stundenzahl von weniger als sechs Stunden am Tag reduziert
• Vorsicht vor voreiligen Prognosen (überraschende Verläufe)
• Möglichkeit einer späteren Rehabilitation beachten
Sozialmedizinische Beurteilung
Affektive Störungen (ICD-10:
F30 - F39)
• durch phasenhaft auftretende Veränderungen der Stimmung und der Antriebslage
• gehobene oder gereizte Stimmung mit vermehrtem Antrieb, Überaktivität, Rededrang und vermindertem Schlafbedürfnis
• Senkung von Stimmung, Antrieb und Aktivität, Minderung von Konzentration, Aufmerksamkeit und Selbstvertrauen, Schuldgefühlen, Wahn und zwanghaftem Grübeln , körperliche Symptome einschließlich Appetit und Gewichtsverlust
Psychopathologie
• Störung von globalen als auch auf spezifischen mentalen Funktionen
• Beeinträchtigungen der emotionalen Stabilität und des Antriebsniveaus
• Einbezug von Aufmerksamkeit, psychomotorische Aktivität, Emotion, Denken (Geschwindigkeit, Denkinhalte, Kontrolle) sowie exekutive Funktionen (Abstraktion, Planung, Organisation, Zielorientierung, Flexibilität, Urteilsfähigkeit, Motivation, Ausdauer, Sorgfalt, Selbstständigkeit), Lernfähigkeit betroffen
• interpersonelle Fertigkeiten sind eingeschränkt
Gesundheitliche Integrität
Affektive Störungen (ICD-10:
F30 - F39)
• Alter bei Beginn der Erkrankung, der Schweregrad, die Dauer und die Häufigkeit der Episoden sind bei affektiven Störungen äußerst variabel
• Episoden dauern von zwei Wochen bis zu vier bis fünf Monaten selten über ein Jahr
• Eine Zyklothymia oder die Dysthymia kann jahrelang anhalten
• Wichtig ist die Grundpersönlichkeit
Verlauf und Prognose
• psychopathologische Beeinträchtigung und das Ausmaß der anhaltenden Funktions- bzw. Aktivitätsstörungen
• möglicherweise eingeschränkte Teilhabe an den verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens
• Rezidivierende depressive Störungen erschweren die Teilhabe erheblich
• die Neigung zur Chronifizierung ist einzuschätzen
• Bisweilen die die Leistungsfähigkeit quantitativ reduziert
• Rehabilitation ausnutzen
• Qualitative Einschränkungen durch Lithium ist möglich
Sozialmedizinische Beurteilung
Neurotische, Belastungs- und
somatoforme Störungen (ICD-
10: F40-48)
• Hervorrufen durch ungefährliche Situationen oder Objekte
• generalisierten Angststörung: frei flottierende Ängste, Befürchtungen, motorische Spannungszustände, Todesängste
• Panikstörung: wiederkehrende unerklärliche schwere Angstattacken, oft nur Minuten andauernd
Phobische Störungen und sonstige Angststörungen (ICD-10: F40, F41)
• Außerhalb der Phasen unauffällig
• ausgeprägten Derealisations- und Depersonalisationsphänomenen sind möglich
• begleitender Alkohol- oder Medikamentenabusus ist zu bedenken
Psychopathologie
• erhebliche Auswirkungen auf spezifische mentale Funktionen
• Funktionen: Aufmerksamkeit, psychomotorische Aktivität, die Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität, Zielorientierung, Ausdauer, Sorgfalt und Selbstständigkeit
• Aktivitätsbeeinträchtigungen: soziale Beziehungen der Betroffenen,
Gesundheitliche Integrität
Neurotische, Belastungs- und
somatoforme Störungen (ICD-
10: F40-48)
• Angststörungen werden häufig lange Zeit verkannt, Chronifizierung
• Bestand unter sechs Monaten- gute Prognose
• prämorbide Persönlichkeitsstruktur, der Introspektionsfähigkeit sowie einem eventuell vorliegenden schädlichen Gebrauch psychotroper Substanzen
Verlauf und Prognose
• Führt üblicherweise nicht zu einer zeitlichen Leistungsminderung
• einer Minderung des qualitativen Leistungsvermögens möglich (isolierte Auslösesituationen)
• sozialmedizinische Beurteilung von Panikattacken ist von deren Frequenz und Dauer abhängig
• Berentung ist nicht zuträglich
• Notwendigkeit einer stationären Rehabilitation in einer psychosomatisch-psychotherapeutischen Fachklinik bei Chronifizierung oder Wirklosigkeit in einer spezialisierten psychiatrisch- psychotherapeutischen Klinik
Sozialmedizinische Beurteilung
Zwangsstörung (ICD-10: F42)
• Quälende, ich syntone Zwangsgedanken (ldeen, Vorstellungen oder Impulse, die den Betroffenen immer wieder stereotyp beschäftigen)
• Zwangshandlungen: ständig wiederholte Stereotypien- Vorbeugung gegen ein objektiv unwahrscheinliches Ereignis, das Schaden verhindert
Symptomatik
• Die Fähigkeit zur Aneignung von Wissen und Fertigkeiten, exekutive Funktionen, die Aufmerksamkeitsleistung können reduziert sein
• Bei entsprechender Ausprägung: Teilhabe am Alltags- und Berufsleben bzw. den entsprechenden Aktivitäten kann erheblich beeinträchtigt sein
Gesundheitliche Integrität
Zwangsstörung (ICD-10: F42)
• Krankheitsbeginn liegt meist in der Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter
• chronisch
Verlauf und Prognose
• Viele abortive Formen: Leistungsfähigkeit der Betroffenen sind nicht oder nur in geringem Umfang beeinträchtigt
• qualitativen Leistungseinschränkungen
• üblicherweise nicht zu einer zeitlichen Leistungsminderung (außer zeitraubende Rituale)
• Wenn Konzentrationsfähigkeit und andere kognitive Leistungen beeinträchtigt sind
Sozialmedizinische Beurteilung
PTSD (ICD-10: F43.1)
• Auslöser ist objektiv nachvollziehbar
• Typ I Traumata bei plötzlich eintretenden und kurzdauernden Ereignissen (Beispiel Flugzeugabsturz)
• Typ II-Traumata bei länger andauernder bzw. wiederholter Traumatisierung (Beispiele Folter, sexueller Missbrauch) (komplex F62)
verzögerte oder protrahierte Reaktion auf außergewöhnliche Bedrohungssituationen oder Veränderungen katastrophalen Ausmaßes
• wiederholte Erleben des Traumas, Träumen oder Albträumen in sich aufdrängenden Erinnerungen (Intrusionen, Flashbacks)
• emotionale Abstumpfung gegenüber anderen Menschen, Teilnahmslosigkeit gegenüber der Umgebung und Vermeidung von Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten
• Angst, Depression und Neigung zur Somatisierung mit vegetativer Übererregbarkeit, Schreckhaftigkeit, Reizbarkeit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen
Psychopathologie
• sozialer Rückzug ist akut die wesentliche Auffälligkeit
• die Möglichkeiten zur Kommunikation sind beeinträchtigt
• emotionale Instabilität sowohl Aktivitätsstörungen als auch Partizipationsstörungen
• Modifizierend: prämorbide organische Störungen, Persönlichkeitsstörungen mit neurotischen
Gesundheitliche Integrität
PTSD (ICD-10: F43.1)
• selten länger als sechs Monate
• Prognose ist bei adäquater Therapie günstig
• Ausbildung einer andauernden Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung (ICD-10: F62.0)
Prognose
• üblicherweise keine dauernde Minderung der quantitativen Leistungsfähigkeit
• Vorübergehende qualitative Einbußen bei Konfrontation mit angstbesetzten Situationen und Orten
Sozialmedizinische Leistungsbeurteilung
Anpassungsstörungen (ICD-
10: F43.2)
• nach einer entscheidenden Lebensveränderung, nach belastenden Lebensereignissen
• Anpassungsstörungen bei Langzeitarbeitslosen und Migranten
• Individuelle Disposition oder Vulnerabilität
• subjektives Leiden und emotionale Beeinträchtigung
• der Wechselwirkung zwischen Art, Inhalt und Schwere der Symptome, Anamnese und Persönlichkeit sowie belastendem Ereignis, situativer Auslösung oder Lebenskrise
• länger andauernden Reaktionen (mehr als sechs Monate)
• breites Spektrum mit unterschiedlich lang andauernden und unterschiedlich ausgeprägten Symptomen und Verhaltensstörungen
• kürzere und längere depressive Reaktionen, Angst kombiniert mit depressiven Symptomen sowie sonstige, unspezifische affektive Störungen
Psychopathologie
• Hintergrund von depressiver Stimmung, Sinnverlust, Angst, Besorgnis oder einer Mischung von diesen
• Gefühl, nicht mehr vorausplanen oder mit der gegenwärtigen Situation in Beruf und Alltag zurechtkommen zu können
• in den Bereichen von Aktivität und Partizipation sozialer Rückzug in unterschiedlicher Ausprägung, Beeinträchtigung der Möglichkeiten zur Kommunikation sowie Störungen der Fähigkeit, zwischenmenschliche Kontakte aufzunehmen oder zu unterhalten
Gesundheitliche Integrität
Anpassungsstörungen (ICD-
10: F43.2)
• In der Mehrzahl der Fälle bildet sich die Symptomatik spontan innerhalb weniger Monate zurück
• Bei sogenannten "längeren depressiven Reaktion" dauert dieser Zustand auch nicht länger als zwei Jahre
Prognose
• Eine dauernde Minderung der Leistungsfähigkeit alleine aufgrund einer Anpassungsstörung besteht üblicherweise nicht
• die Gefahr der Chronifizierung mit der Entwicklung weiterer psychischer Störungen
• Frühe Therapie ist nötig
Sozialmedizinische Beurteilung
Somatoforme Störungen (ICD-
10: F45)
• wiederholt werden körperliche Symptome in Verbindung mit hartnäckigen Forderungen nach medizinischer Untersuchung geklagt
• Somatisierungsstörung (F45.0): Mindestens sechs über die Organsysteme wechselnde somatoforme Symptome
• undifferenzierte somatoforme Störung (F45.1): Weniger als sechs wechselnde Symptome
• somatoforme autonome Funktionsstörung (F45.3): Überwiegend chronische Schmerzen ohne hinreichende organische Begründbarkeit
• anhaltende somatoforme Schmerzstörung (F45.4): Stressbedingte, nicht durch das vegetative Nervensystem vermittelte Störungen
• hypochondrische Störung (F45.2): Überzeugtheit von körperlicher Krankheit, Nichtakzeptanz entlastender medizinischer Rückversicherung
Überblick
Somatoforme Störungen (ICD-
10: F45)
• Bewusstsein und Orientierung sind erhalten
• inhaltliches Denken: eine pathologische Einengung auf unterschiedlichste körperliche Beschwerden
• erhebliche Besorgtheit
• hoher subjektiven Leidensdruck und negative Selbstbewertung
• Klagsamkeit insbesondere eine gehemmte Expressivität
• erhebliches Misstrauen gegenüber ärztlichen Versicherungen hinsichtlich der Beschwerden
• Keine kognitive Beeinträchtigung
Psychopathologie
• Beeinträchtigungen in der Teilnahme an den Aktivitäten des täglichen Lebens
• sozialer Rückzug mit Isolation
• Partizipation am beruflichen Alltag, aber auch im familiären Bereich und an Freizeitaktivitäten sind eingeschränkt.
Gesundheitliche Integrität
Somatoforme Störungen (ICD-
10: F45)
• Werden lange Zeit rein organmedizinisch-symptomatisch behandelt
• mehrere Jahre entsprechende Symptome – Chronifizierung
• Unsichere Wirksamkeit der Psychotherapie
• häufig keine Motivation für die notwendigen psychotherapeutischen Interventionen
• überzeugt, organisch krank zu sein
• Maßnahme zu wählen, in der sowohl körperliche als auch psychosomatische Aspekte gleichberechtigt berücksichtigt
Verlauf und Prognose
• hohe Anforderungen an den Gutachter
• Orientieren an den psychopathologischen Auffälligkeiten bei dem Probanden
• Befragung des Probanden zu den Tagesaktivitäten
• Symptome des sozialen Rückzugs; den Aktivitäten des täglichen
• Lebens (im Sinne einer "vita minima") beispielsweise in den Bereichen Mobilität, Selbstversorgung, Kommunikation, Antrieb, Konzentrationsfähigkeit, Interesse oder Aufmerksamkeit ist von einer Minderung des qualitativen und quantitativen Leistungsvermögens
• Unklar ist der Effekt der Berentung
Sozialmedizinische Beurteilung
Neurasthenie (ICD-10: F48.0)
• Klagen über vermehrte Müdigkeit nach geistigen Anstrengungen
• Gefühl körperlicher Schwäche und Erschöpfung nach nur geringen Anstrengungen
• muskuläre oder andere Schmerzen
• Unfähigkeit, zu entspannen
• Störung zeigt beträchtliche kulturelle Unterschiede
Symptomatik
• anhaltende oder quälende Klagen über gesteigerte Ermüdbarkeit nach geistiger Anstrengung oder über körperliche Schwäche und Erschöpfung nach geringsten Anstrengungen
• mindestens zwei der folgenden Empfindungen: Muskelschmerzen und -beschwerden; Schwindelgefühle, Spannungskopfschmerzen; Schlafstörungen, Unfähigkeit zu entspannen; Reizbarkeit und Dyspepsie
• beim Vorhandensein von Angst- oder Depressionssymptomen sind diese nicht anhaltend und schwer genug, um die Kriterien für eine der spezifischeren Störungen dieser Klassifikation zu erfüllen
• Differentialdiagnose: testpsychologische als auch technisch-apparative Untersuchungsmethoden Ausschluss einer organischen Störung
Diagnose
Spezielle Syndrome
• problematischen Vermengung von symptomatischer Ebene, Syndrom-Ebene und nosologischer Zuordnung, daher kein Eingang in die ICD- 10
• deutlich erhöhte psychische Beeinträchtigungen wie Ängstlichkeit, Depressivität oder diffuse, unterschiedlich ausgeprägte Körpersensationen
• Nocebovermeidung ist kein sozialmedizinischer Grundsatz
• Nach Ausschöpfung aller rehabilitativen Optionen wird sich bei CFS- bzw. MCS- / IEI Betroffenen eine Frühberentung im Einzelfall möglicherweise nicht vermeiden lassen.
"Chronic Fatigue-Syndrom" (CFS) bzw. "Multiple Chemical Sensitivity-Syndrom" (MCS)/ "Idiopathic Environmental Intolerances" (IEI)
Essstörungen (ICD-10: F50)
• selbst herbeigeführten bzw. aufrecht erhaltenen Gewichtsverlust (BMI < 17,5)
• restriktive Nahrungsaufnahme, induziertes Erbrechen, abführende Maßnahmen, Einnahme von Laxantien und/oder Diuretika sowie teilweise exzessive körperliche Aktivität
• Bulimie (BMI meist > 17,5): Anfälle von Heißhunger („Fressattacken“)Schuldgefühlen und dem Versuch, sowohl diese Schuldgefühle, als auch den Effekt der übermäßigen Nahrungszufuhr auf das Körpergewicht durch verschiedene Verhaltensweisen (Fasten, Erbrechen, Sportexzesse etc.) zu neutralisieren
• 80-95% junge Frauen
• Aspekte der prämorbiden Persönlichkeit
• Diagnosekriterium der Anorexia nervosa: endokrinen Störung auf Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Ebene
Anorexia nervosa und die Bulimia nervosa
• affektive und mental-kognitive Veränderungen
• chronische Mangel- bzw. Fehlernährung
• Symptomatik wird meist verheimlicht oder verleugnet
• Körperschemastörung sowie rigide, leistungsorientierte Persönlichkeitszüge
• Denken, Erleben und Verhalten werden durch die Thematik von Essen und Körpergewicht dominiert, keine Krankheitseinsicht und Veränderungsmotivation
Psychopathologie
Essstörungen (ICD-10: F50)
• Fähigkeit zur angemessenen Gestaltung der Sozialkontakte ist meist beeinträchtigt
• unrealistische Selbsteinschätzung
• Unvermögen, soziale Situationen und Beziehungen realistisch einzuschätzen
• situationsinadäquate Affektresonanz stellt ein erhebliches Konfliktpotenzial dar
Gesundheitliche Integrität
• Anorexia nervosa: eine erheblichen Mortalität von ca. 10%
• Chronifizierung bei 1/3 der Betroffenen
• mangelhafte Compliance bei oberflächlicher Anpassung, Dissumulation
• Abwendung einer vitalen Gefährdung
• Bulimia nervosa: bessere Prognose
• Günstige Prognoseindikatoren sind u. a. kurze Krankheitsdauer, Fehlen sekundärer Organschäden sowie eine gute prämorbide Sozialisation
Verlauf und Prognose
Essstörungen (ICD-10: F50)
• besondere Schwierigkeiten in der sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung
• Ängste vor der möglichen Feststellung einer Behandlungsbedürftigkeit
• Behandlung bedeutet Verlust an Kontrolle und Autonomie
• somatische Komplikationen (hirnmorphologischen Veränderungen mit entsprechenden Funktionsstörungen)
• erhebliche Minderung des qualitativen und quantitativen Leistungsvermögens
• Rehabilitationsbedürftigkeit und –fähigkeit?
Sozialmedizinische Beurteilung
Essstörungen (ICD-10: F50)
• 1994 als eigenständige Diagnose (DSM-IV: 307.50)
• Prävalenz von 2%
• meist mit deutlichem Übergewicht
Binge Eating Disorder
• schambesetzte Essattacken
Gesundheitliche Integrität
• sozialmedizinische Bedeutung der Binge Eating Disorder ist geringer als die der beiden anderen beschriebenen Essstörungen
• langfristig mögliche somatische und/oder psychische Komorbiditäten
Sozialmedizinische Beurteilung
Essstörungen (ICD-10: F50)
• extremer Adipositas (Body-Mass-Index ≥ 35)
• gestörtes Essverhalten
• unterschiedlich ausgeprägten psychopathologischen Auffälligkeiten
• Häufig psychische und somatische Komorbiditäten
• vorwiegend auf die Gewichtsreduktion ausgerichtete Maßnahmen sind nicht sinnvoll, es bedarf eines zusätzlichen multimodalen Rehabilitationskonzept
Adipositas
• vielfältigen somatischen Folgeerscheinungen, andererseits zu sozialen Rückzugstendenzen und Ausgrenzungen
• Alltagsaktivitäten und die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und am Erwerbsleben
Gesundheitliche Integrität
• Einschränkungen in der allgemeinen Beweglichkeit
• Organfunktionen sind gestört
Sozialmedizinische Beurteilung
Persönlichkeits- und
Verhaltensstörungen (ICD-10:
F60 - F69)
• starre Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenslagen
• tief verwurzelten, unflexiblen Verhaltensmustern
• Zeitstabile verzerrte Wahrnehmung, Denken, Fühlen, Störungen in den Beziehungen
• Beginn in der Kindheit, Adoleszenz (Pers.veränderungen beginnen später)
• Paranoide Störung: eine übertriebene Empfindlichkeit auf Zurückweisung und Zurücksetzung, Gedanken an Verschwörungen als Erklärung für Ereignisse, Misstrauen und eine starke Neigung zu Beziehungserleben
• schizoide Persönlichkeitsstörung: Unvermögen zum Erleben von Freude, emotionale Kühle, ein Mangel an engen, vertrauensvollen Beziehungen sowie deutliche Defizite im Erkennen und Befolgen gesellschaftlicher Regeln, exzentrischer Verhaltensweisen
• dissozialen Persönlichkeitsstörung: deutliche und andauernde Verantwortungslosigkeit, Missachtung sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen, Unvermögen zur Beibehaltung längerfristiger Beziehungen sowie eine dauernde Reizbarkeit
• emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom impulsiven Typus: deutliche und andauernde Verantwortungslosigkeit und Missachtung sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen, das Unvermögen zur Beibehaltung längerfristiger Beziehungen sowie eine dauernde Reizbarkeit
• emotional instabilen Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typus: eigene Selbstbild sowie die Ziele und “inneren Präferenzen” unklar und gestört; Beziehungen zwischen Idealisierung und Entwertung; selbstschädigendes Verhalten und Suizidtendenzen
Psychopathologie
Persönlichkeits- und
Verhaltensstörungen (ICD-10:
F60 - F69)
• zwanghafte Persönlichkeitsstörung: Perfektionismus, Bedürfnis nach ständiger Kontrolle sowie in Pedanterie und Konventionalität, Rigidität und Eigensinn
• ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung: umfassende und andauernde Gefühl von Anspannung, Besorgtheit, Unsicherheit und Minderwertigkeit in Verbindung mit der Sehnsucht nach Zuneigung und Akzeptanz sowie der Überempfindlichkeit gegenüber Zurückweisung und Kritik
• asthenische Persönlichkeitsstörung: Überlassung der Verantwortung, Selbstwahrnehmung als schwach, hilflos
• Kombinierte Persönlichkeitsstörung und andere (z.B. narzisstische)
Psychopathologie
• Beeinträchtigungen der Aktivitäten des täglichen Lebens
• erheblicher sozialer Rückzug
Gesundheitliche Integrität
Persönlichkeits- und
Verhaltensstörungen (ICD-10:
F60 - F69)
• üblicherweise kein primärer Leidensdruck, sekundär aufgrund der Konflikte, keine Behandlungsmotivation
Verlauf und Prognose
• nicht beeinträchtigte allgemeine Leistungsvermögen
• Jedoch bei soziale Rückzugstendenzen bzw. die Unfähigkeit, soziale Beziehungen aufzunehmen und aufrecht zu erhalten
• Qualitative Leistungseinschränkungen: z. B. der Ausschluss von Tätigkeiten mit Publikumsverkehr bei dem Vorliegen einer paranoiden Persönlichkeitsstörung
• Bei zeitlichen Beeinträchtigungen sind diese nur gering beeinflussbar
Sozialmedizinische Beurteilung
Spezifische abnorme Gewohnheiten und
Störungen der Impulskontrolle:
Pathologisches Spielen (ICD-10: F63.0)
• Sozialmedizinische Ausnahme
• andauerndes und wiederkehrendes fehlangepasstes Glücksspielverhalten
• Merkmale einer Persönlichkeitsstörung, insbesondere vom narzisstischen Typ
• depressiv-neurotischen Störung oder einer Persönlichkeitsstörung vom selbstunsicher/vermeidenden Typ
Psychopathologie
• bis hin zur vollständigen Vernachlässigung von sozialen, beruflichen, materiellen und familiären Werten und Verpflichtungen
• setzen ihren Beruf und ihre Anstellung aufs Spiel, machen hohe Schulden und lügen oder handeln ungesetzlich
• Verlust von Wohnung oder Partnerschaft
Gesundheitliche Integrität
Spezifische abnorme Gewohnheiten und
Störungen der Impulskontrolle:
Pathologisches Spielen (ICD-10: F63.0)
• Abstinenz- und Änderungsmotivation
Verlauf und Prognose
• allgemeine Leistungsvermögen muss nicht durchgängig beeinträchtigt sein
• differenzierte Einschätzung der Motivation zur Glücksspielabstinenz, Kriterien:
• Dauer und individueller Verlauf der Störung
• Schwere der Glücksspielsymptomatik
• Missbrauch psychotroper Substanzen
• Individuelle Psychopathologie
• Psychische Komorbidität
• Anzahl und Art der Vorbehandlungen
• Suizidversuche
• Verschuldung
• Erhebliche Gefährdung oder Verlust der sozialen Integration (Arbeitsplatz, Wohnung,
• Partnerschaft)
• Straffälligkeit
• Die Probleme bei der Begutachtung einer Persönlichkeitsstörung sind zusätzlich zu prüfen
Sozialmedizinische Beurteilung
Intelligenzstörungen (ICD-10:
F70 - F79)
• Störung des kognitiv-intellektuellen Niveaus und der Anpassung an die Anforderungen des alltäglichen Lebens
• soziale Integration ist stark beeinträchtigt
• Mittelgradige IQ- Minderung: keine eigenständige Lebensführung
• leichte Intelligenzstörungen (IQ-Bereich von 50 bis 69): Spracherwerb verzögert, Selbstversorgung ist möglich, Schulleistungsprobleme
• Mittelgradige Intelligenzstörungen (IQ-Bereich von 35 und 49): verlangsamte Entwicklung von Sprachverständnis und Sprachgebrauch und Selbstversorgung, der Motorik, einfache Anweisungen werden verstanden
• Schwere Intelligenzstörung (IQ-Bereich von 20 bis 34): deutlich ausgeprägte motorische Störungen und andere Beeinträchtigungen
• Schwersten Intelligenzstörung (IQ-Bereich unter 20): eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, Inkontinenz, nonverbale Kommunikation
• Problem: weitere psychische Symptome (Krankheiten)
Psychopathologie
Intelligenzstörungen (ICD-10:
F70 - F79)
• Störungen in der sozialen Entwicklung, in der Fähigkeit, Kontakte aufzunehmen, mit anderen zu kommunizieren und sich an sozialen Aktivitäten zu beteiligen
• Anleitung bei einfachen praktischen Tätigkeiten, eine sorgsame Strukturierung der Aufgaben sowie u. U. eine Beaufsichtigung
• Verständigung auf einfache Unterhaltungen
• Sprachgebrauch dient der Mitteilung der Basisbedürfnisse
• Störungen der emotionalen Stabilität und des Verhaltens
Gesundheitliche Integrität
• Förderung, in deren Mittelpunkt praktische als abstrakte Fähigkeiten stehen
• Krisensituationen (bereits bei atmosphärischen Veränderungen)
Verlauf und Prognose
• Bei adäquater Förderung: zeitlich uneingeschränkte Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bei leichter IQ- Minderung
• Keine Forderungen an die Abstraktionsfähigkeit und die Flexibilität
• Versicherte, die mehr als 240 Monate in Werkstätten für behinderte Menschen tätig gewesen sind, haben ohne gesonderte medizinische Prüfung Anspruch auf eine Erwerbsunfähigkeitsrente
Sozialmedizinische Beurteilung
REHABILITATIONS-
EINRICHTUNGEN
Werkstätten für behinderte
Menschen (WfbM)
• Arbeitstraining und Beschäftigung für den Personenkreis , der behinderungsbedingt nicht, noch nicht oder noch nicht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein kann
• Berufsbildungs- und Arbeitsbereiche für psychisch Behinderte
• Bei Rückkehrmöglichkeit in den ersten Arbeitsmarkt, dann Instrument der beruflichen Rehabilitation (Reintegrationspotential von maximal 15%)
Auftrag
• Erlangung eines Mindestmaßes an wirtschaftlich verwertbarer Arbeitsleistung
• Eingangsverfahren (bis zu drei Monaten): Mindestmaß an sozialer Kontakt- und Beziehungsfähigkeit, hinreichender Unabhängigkeit von Pflege am Arbeitsplatz
• Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben im Berufsbildungsbereich: zwei Jahre (zweimal ein Jahr)
Med. Kriterien (SGB IX)
Rehabilitationseinrichtungen für
psychisch kranke und behinderte
Menschen (RPK)
• trägerübergreifend genutzte Einrichtungen
• längerfristig angelegten stationären und teilstationären Rehabilitation mit einem spezifischen therapeutischen Setting
• vereinen medizinische, medizinisch berufliche
• und berufliche Inhalte, i.S. fachärztlich verantworteten, stabilisierenden, trainierenden und damit auch die Berufsförderung vorbereitenden Maßnahme
• Integration von Werkstätten und ggf. auch Betriebe des örtlichen Wirtschaftsraumes
• vereinen medizinische, medizinisch berufliche und berufliche Inhalte
Charakter
• insbesondere bei jüngeren Menschen mit Psychosen oder schweren Persönlichkeitsstörungen
• Drohende dauerhafte Behinderung
• bereits mehrfache längere psychiatrische Krankenhausaufenthalte
• Bisweilen keine Ausbildung absolviert
• Fehlende tragende soziale Bindungen
Indikation
Berufliche Trainingszentren
(BTZ)
Spezialeinrichtungen zur beruflichen Rehabilitation
psychisch behinderter Menschen
Abklärung einer realistischen beruflichen Perspektive, die
Wiedereingliederung der Betroffenen auf dem allgemeinen
Arbeitsmarkt oder die Stabilisierung für eine
anzuschließende Umschulung oder Ausbildung
teilstationäre Anpassung an die aktuellen Erfordernisse im
bereits erlernten Beruf oder ein Anlernen in einem für die
Rehabilitanden neuen Berufsfeld
über 12 - 15 Monate
mögliche dreimonatige Arbeitserprobungs- und Trainingsmaßnahmen
Berufsförderungswerke (BFW)
Alte berufliche Tätigkeit ist unmöglich
Potentieller Einsatz über 6 Stunden in einem anderen Bereich auf dem
allgemeinen Arbeitsmarkt ist möglich
Berufsförderungswerk, das über eine spezifische Kompetenz für
diese Zielgruppe
Durchlaufen einer erweiterten Arbeitserprobung/ Berufsfindung
Mitarbeit des Reha- Fachberaters der Deutschen Rentenversicherung
Festlegen eines leidensgerechten Umschulungsziel
Qualifizierung dauert in der Regel zwei Jahre, zuvor dreimonatiges
Reha-Vorbereitungstraining (RVT), dreimonatiger RVL (Reha-
Vorbereitungslehrgang) (soziale und schulische Kompetenzen)
geringere Gruppengröße, adäquate Pausen,
Bevorzugung handlungsorientierter Gruppenarbeit,
klare Tagesstruktur, Auffang- und Stützmöglichkeiten für
Krisensituationen flexible Wiederholungsmöglichkeiten
Berufliche Fortbildungszentren
(BFZ)
überwiegend in Bayern lokalisierte
Einrichtungen
Institution der beruflichen Bildung
(Arbeitgeberverbände)
Berufliche Trainingsmaßnahmen für
Psychisch behinderte Menschen
überregionalen Leistungsanbietern oder von lokalen gemeinnützigen
Trägern
Übungsfirmen Aus dem Erwerbsleben
ausgegliederte psychisch Behinderte
Vollqualifizierung aus medizinischen und/oder Altersgründen ist nicht
angezeigt
Wiedererlangung der Leistungsfähigkeit ist
auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht
möglich
Integrationsprogramme aus einem
Trainingsprogramm
Dauer sechs bis zwölf Monate
Literatur
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sozialmedizinischen Bewertung der Reintegrationsprognose und des
Rehabilitationsbedarfs bei Rentenantragstellern mit
psychischen Erkrankungen – IREPRO: Deutsche
Rentenversicherung 2004
Hoffmann-Richter, U.: Die psychiatrische Begutachtung.
Stuttgart: Thieme 2005
Literatur
Irle, H.: Unklare körperliche Syndrome – sozialmedizinisch betrachtet. Die
Angestelltenversicherung 2002, 49: 258 – 262
Kriebel, R.; Paar, G.; Bückers, R.; Bergmann, C. unter Mitarbeit von Kruse, Ch.: Entwicklung
einer Checkliste zur sozialmedizinischen Begutachtung von Patienten in der
Psychosomatischen Rehabilitation, in: Schneider, W.; Burgemeister, P.; Henningsen,
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Psychotherapeutischen Medizin. Bern: Huber: 2001
Linden, M.: Leitlinien und die Psychologie medizinischer Entscheidungsprozesse bei der
Behandlung depressiver Erkrankungen. In: Fortschr. Neurol. Psychiatrie, 2005, 73: 249 –
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Merten, Th.: Beschwerdevalidierungstests und die Konsequenzen für die klinische und Forschungspraxis. In: Neurologie und
Rehabilitation, 2006, 3: 139 - 149
Petry, J.; Jahrreis, R.: Stationäre medizinische Rehabilitation von „Pathologischen
Glücksspielern“: Differentialdiagnostik und Behandlungsindikation. Kurzfassung des
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Rössler, W. (Hrsg.): Psychiatrische Rehabilitation. Berlin: Springer 2004
Schmitz, B.; Fydrich, T., Limbacher, K.:
Persönlichkeitsstörungen: Diagnostik und Therapie. Weinheim: Psychologie
Verlagsunion: 1996
Schuntermann, M.: Einführung in die ICF. Ausbildungsleitfaden mit Definitionen und Übungen.
Landsberg: ecomed: 2005
Stadtland, C. et al.: Kriterien zur Beurteilung der quantitativen
Leistungseinschränkung bei der Begutachtung funktioneller
körperlicher Störungen. Versicherungsmedizin, 2003,
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Schleudertrauma in der Begutachtung. Die neurologisch-
psychiatrische Sicht. In: Der Medizinische Sachverständige,
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Venzlaff, U.; Foerster, K.: Psychiatrische Begutachtung. Stuttgart: Gustav Fischer: 4.
Aufl. 2004
Verband Deutscher Rentenversicherungsträger
(Hrsg.): Das ärztliche Gutachten für die Gesetzliche
Rentenversicherung – Anleitung zur Begutachtung. Frankfurt /
Main: 2000
Literatur
Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg.):
Empfehlungen für die sozialmedizinische Beurteilung psychischer Störungen. DRV-
Schriften Band 30, Frankfurt / Main: 2001
Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg.): Kommission zur Weiterentwicklung
der Rehabilitation in der gesetzlichen Rentenversicherung,
Abschlußberichte Band III, Arbeitsbereich
”Rehabilitationskonzepte”, Teilband 3, Frankfurt / Main: 1991
Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg.): Abschlussbericht der Kommission
zur Weiterentwicklung der Sozialmedizin in der gesetzlichen
Rentenversicherung. DRVSchriften Band 53, Frankfurt / Main: 2004
Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg.):
VDR Statistik Rentenzugang der Jahre 1993 - 2004, Frankfurt/Main
Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg.):
VDR Statistik Rehabilitation der Jahre 1993 - 2004, Frankfurt/Main
Weig, W.: Sozialrechtliche Grundlagen der
Krankenhausbehandlung in der Psychiatrie und Psychotherapie in
Abgrenzung von der Rehabilitation. In: Nervenarzt 2006, 77: 847 - 851
Weltgesundheitsorganisation (WHO): ICIDH: International
Classification of Impairments, Disabilities and Handicaps, 1980
Weltgesundheitsorganisation (WHO): Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung
und Gesundheit (ICF). Hrsg. Deutsches Institut für medizinische
Dokumentation und Information (DIMDI): Köln: 2004
Weltgesundheitsorganisation (WHO): Internationale Klassifikation
psychischer Störungen, ICD-10 Kapitel V (F): Klinisch-diagnostische Leitlinien. Bern: Hans Huber: 1991
Weltgesundheitsorganisation (WHO): Internationale Klassifikation
psychischer Störungen, ICD-10 Kapitel V (F): Forschungskriterien.
Bern: Hans Huber: 1994
Zeit, Th.; Jung, H.-P.: Psychiatrische Anamnesen im
Gutachten – Methoden zur Qualitätssicherung. Stuttgart:
Gentner: 2. Aufl. 2004
Testdiagnostische
Zusatzuntersuchungen
Angst und Depressivität:
Allgemeine Depressionsskala (ADS): M. Hautzinger & M. Bailer
State-Trait-Angstinventar (STAI): L. Laux, C. D. Spielberger et al.
Hamilton Anxiety and Depression Scale (HADS): M. Hamilton
Depressivitäts-Skala (D-S), Befindlichkeits-Skala (Bf-S): v. Zerssen
Beck-Depressions-Inventar (BDI): A. T. Beck
Self Rating Depression Scale (SDS): W. W. K. Zung
Persönlichkeitsfaktoren/-struktur, Selbstkonzept:
Freiburger-Persönlichkeits-Inventar (FPI-R): J. Fahrenberg et al.
16-Persönlichkeits-Faktoren-Test (16 PF): R. B. Cattel et al.
Gießen-Test (GT): D. Beckmann et al.
Repertory Grid Technik (RGT): R. Riemann
Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung (BIP): R. Hossiep und M. Paschen
Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM): U. Schaarschmidt & Fischer 1996)
Einstellung und Interessen, Kontrollüberzeugungen, Krankheitsbewältigungsstil:
IPC-Fragebogen zu Kontrollüberzeugungen (IPC): G. Krampen
Fragebogen zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen (FKK): G. Krampen
Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung (FKV): F. A. Muthny
Fragebogen zur Erhebung von Kontrollüberzeugungen zu Krankheit und Gesundheit (KKG): A. Lohaus, G. M. Schmitt
Stressverarbeitungsfragebogen (SVF): W. Janke
Trierer Skalen zur Krankheitsbewältigung (TSK): T. Klauer und s. Filipp
Fragebogen zur Abschätzung des Psychosomatischen Krankheitsgeschehens (FAPK): C. Koch
Fragebogen zur Messung der Psychotherapiemotivation (FMP): W. Schneider
Fragebogen zur Psychotherapiemotivation FPTM-40 (H. Schulz H., R. Nübling, H. Rüddel, 1995)
Leistungs-Motivations-Inventar (LMI): H. Schuler & M. Prochaska
Testdiagnostische
Zusatzuntersuchungen allgemeine intellektuelle Leistungsfähigkeit:
Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (HAWIE-R): U. Tewes
Intelligenz-Struktur-Test (IST-2000): R. Amthauer et al.
Leistungs-Prüf-System (LPS): W. Horn
Progressive Matrizen-Tests: J. Raven
Intelligenz-Struktur-Analyse (ISA)
allgemeines Wissen, verbales (= kristallines, bildungsabhängiges) intellektuelles Leistungsniveau
Mehrfachwahl-Wortschatz-Intelligenztest: S. Lehrl et al.
Wortschatztest (WST): K.-H. Schmidt, P. Metzler
Denk- und Problemlösefähigkeit, Planungsfähigkeit:
Osnabrücker Turm von Hanoi (TVH): G. Gediga, H. Schöttke
Airport - Diagnostik des komplexen Problemlösens: C. Obermann
Mailbox ‘90: F. Roest et al.
Aufmerksamkeitsbelastung; Konzentrationsvermögen:
Test d2 Aufmerksamkeits-Belastungs-Test: R. Brickenkamp
Frankfurter Aufmerksamkeits-Inventar: H. Moosbrugger und J. Oehlschlägel
Konzentrations-Leistungs-Test (KLT): H. Düker
Konzentrations-Rechen-Test: K.-D. Hänsgen
Wahlreaktionstest nach Hick (WRT): G. Gediga und H. Schöttke
Konzentrations-Verlaufs-Test (KVT): D. Abels
Arbeitskurve/Mainzer Revision: E. Christiansen
Wahrnehmung/Visuomotorik:
Visuelle Reaktionszeit (VRZ): Wiener Testsystem
Wiener Determinationsgerät (WDG)
Umstellfähigkeit als kognitiver Stil, Interferenzfreiheit, Verarbeitungskapazität, Bearbeitungsgeschwindigkeit z. B. bei geistiger Tempoarbeit:
Umstell-Interferenz-Test: K.-D. Hänsgen
Arbeitsleistungsserie (ALS)
Cognitrone (COG)
Tapping (TAP: K.-D. Hänsgen
Trail Making Test, Block Tapping Test
Gedächtnis (verbale, visuell-räumliche, numerale Merkfähigkeit; Wiedererkennungs - Reproduktionsleistung;
Spanne des Arbeitsgedächtnisses, Langzeitgedächtnis):
Gedächtnisspanne (GSP): K.-D. Hänsgen
Verbalgedächtnis (VEG): K.-D. Hänsgen
Zahlengedächtnis (ZGV/ZGR): K.-D. Hänsgen
Memo-Test: A. Schaaf et al.
Visuelles Gedächtnis (VIG): K.-D. Hänsgen
Benton-Visual-Retention-Test: A. L. Benton
Berliner Amnesietest (BAT): P. Metzler et al.
Syndrom-Kurz-Test (SKT): H. Erzigkeit
Computer-Diagnostik- und Trainingssysteme:
CORA: Computerbasiertes Ratingsystem psychopathologisch relevanter Urteilsdaten (Hogrefe)
LEILA: Leistungsdiagnostisches Labor (Hogrefe)
Wiener Testsystem (Fa. Schuhfried)
Rehacom (Fa. Schuhfried)
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